<<

WSG Tannbachquellen I und II Zone I Zone II Zone III Kreisgrenze ã M 1 : 150000 Landratsamt , Stand Dez 2012

Verordnung

des Landratsamtes Calw zum Schutz des Grundwassers im Einzugsgebiet der Quellfassungen „Obere und Untere Tannbachquelle“ der Stadt

vom 05.05. 1998

Es wird verordnet aufgrund von

1. § 19 Abs. 1 und 2 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) in der Fassung vom 23. September 1986 (BGBl. I S. 1530), 2. § 24 Abs. 1 und § 110 Abs. 1 des Wassergesetzes (WG) in der Fassung vom 1. Juli 1988 (GBl. S. 269):

§ 1 Räumlicher Geltungsbereich

1. Im Interesse der öffentlichen Wasserversorgung wird zum Schutz des Grundwassers im Einzugsge- biet der Quellfassungen „Obere und Untere Tannbachquelle“ der Stadt Altensteig koordinatenmäßige Lage

Bezeichnung Hochwert Rechtswert Gemarkung Flst.Nr. Obere Tannbachquelle 53 83 890 34 64 931 Fünfbronn 251 Untere Tannbachquelle 53 83 882 34 64 916 Fünfbronn 261

ein Wasserschutzgebiet (LfU-Nr. 248) festgesetzt. 2. Das Wasserschutzgebiet gliedert sich in die Weitere Schutzzone (Zone III), in die Engere Schutzzo- ne (Zone II) und in den Fassungsbereich (Zone I). 3. Das Wasserschutzgebiet umfaßt eine Fläche von 824,0 ha. davon als Zonen I und II: 178,1 ha, davon als Zone III: 645,9 ha. 4. Das Wasserschutzgebiet erstreckt sich auf die Gemarkungen Simmersfeld-Fünfbronn (Landkreis Calw) und Seewald-Hochdorf (Landkreis ) und umfaßt folgende Gewanne: Die Zone III:

auf Gemarkung Simmersfeld-Fünfbronn (Lkr. Calw)

Hagwald, Hart, Waldäcker, Zuberäcker, Hanfäcker, Lindengrund, Trögwiesen, Rauwiesen, Moosäcker, Lochäcker, Göhrenäcker, Bohnäcker, Hinterer Priemen, Reute, Tannbach

auf Gemarkung Seewald-Hochdorf (Lkr. Freudenstadt )

Engewald, Kriegswiesen, Oberer Kriegswald, Kleines Wäldle, Hinteres Hart, Großer Wald, Vorderes Hart, Mähder, Harderskopf, Tannbach, Hofstatt, Wäldle, Kirchwegäcker, Hoher Rain

Die Zone II:

auf Gemarkung Simmersfeld-Fünfbronn (Lkr. Calw)

Mittlerer Priemen, Hinterer Priemen, Tannabch

auf Gemarkung Seewald-Hochdorf (Lkr. Freudenstadt )

Tannbach, Hofstatt, Tannwald, Sägmühlewald

- 2 -

Die Zone I:

auf Gemarkung Simmersfeld-Fünfbronn (Lkr. Calw)

Flst.Nr. 251 und Nr. 261

Die genauen Grenzen des Wasserschutzgebiets und seiner Schutzzonen ergeben sich aus der Ü- bersichtskarte im Maßstab 1:25.000 und 1 : 10.000, in der die Zone III dunkelgrün, die Zone II gelb und die Zone I rot umgrenzt sind, und den Flurkarten im Maßstab 1 : 2. 500, in der die Zonenab- grenzungen farbig/gerastert dargestellt sind.

Bei Rasterdarstellun g ist die Zonenab grenzun g wie fol gt dar gestellt:

♦ Abgrenzung zwischen Wasserschutzgebiet und Außenbereich mit 6,3 mm breitem Rasterband (die Bandierung erfolgt innerhalb des Wasserschutzgebietes und umfaßt alle Zonen mit Aus- nahme der Zone I); ♦ Abgrenzung zwischen den Zonen II und III mit 2,8 mm breitem Rasterband (die Bandierung er- folgt im Bereich der Zone II); ♦ die Zone I wird mit Flächenraster dargestellt.

Die Rasterdarstellung ist auf den Flurkarten erläutert.

5. Die Schutzgebietskarten sind Bestandteil dieser Verordnung.

Die Verordnung mit Schutzgebietskarten ist nach ihrer Verkündung beim Landratsamt Calw zur kos- tenlosen Einsicht durch jedermann während der Dienststunden niedergelegt.

§ 2 Schutzbestimmungen der Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung der Klärschlammverord- nung sowie der Anlagenverordnung (VAwS)

1. Im Wasserschutzgebiet gelten die Schutzbestimmungen der Verordnung des Umweltministeriums über Schutzbestimmungen in Wasser- und Quellenschutzgebieten und die Gewährung von Aus- gleichsleistungen (Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung - SchALVO -) vom 8. August 1991 (GBl. S. 545) in der jeweils geltenden Fassung. 2. Beim Verwenden und Verwerten von Klärschlamm sind die Bestimmungen der Klärschlammverord- nung vom 15.4.1992 (BGBl. I. S. 912) in der jeweils geltenden Fassung zu beachten. 3. Bei der Lagerung von wassergefährdenden Stoffen sind die Bestimmungen der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe (VAwS) vom 11. Februar 1994 (GBl. Nr. 8 S. 182) geändert durch Anpassung vom 29. November 1995 (GBl. Nr. 33 S. 816) in der jeweils geltenden Fassung zu beachten. 4. Inhaltsgleiche oder weitergehende Anordnungen dieser Verordnung bleiben unberührt.

§ 3 Schutz des Fassungsbereiches (Zone I)

1. Die Zone I darf nur von den Eigentümern und den Nutzungsberechtigten der Grundstücke, von den Bediensteten der Stadt Altensteig, der Wasserbehörden, des Geologischen Landesamts und der Gesundheitsbehörden sowie von denjenigen Personen, denen ein Betretungsrecht aufgrund sonsti- ger gesetzlicher Bestimmungen zusteht, betreten werden. Von Dritten darf die Zone I nur mit Zu- stimmung der Stadt Altensteig betreten werden. 2. In der Zone I sind neben den nach der Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) ges- tatteten Maßnahmen nur Maßnahmen der Wassergewinnung und der Wasserversorgung zulässig.

- 3 -

§ 4 Schutz der Engeren und Weiteren Schutzzone (Zonen II und III)

Für die Engere und Weitere Schutzzone (Zonen II und III) gelten die Regelungen in den §§ 5-8.

§ 5 Landwirtschaftliche, gartenbauliche und forstwirtschaftliche Nutzung

Neben den Schutzbestimmun gen nach § 2 gelten fo lgende Re gelun gen:

Engere Schutzzone Weitere Schutzzone II III

1. Verwenden von Pflanzenschutzmitteln in verboten oder an oberirdischen Gewässern

2. Aufbringen von Pflanzenschutzmitteln mit verboten Flugzeugen oder Hubschraubern 3. Lagern von Pflanzenschutzmitteln, Zube- verboten zulässig innerhalb geeigneter Einrichtungen reitung der Behandlungsflüssigkeiten und Befüllung von Pflanzenschutzgeräten 4. Lagern von Handelsdünger, ausgenom- verboten zulässig in geeigneten Einrichtungen men vorübergehendes Lagern von Kalk 5. Lagern von Festmist und Siliergut verboten zulässig sind das Lagern in dichten Anlagen, Wickelballensilage, geeignete Foliensilos und die vorübergehende Zwischenlagerung von Festmist für eine ordnungsgemäße Auf- bringung auf angrenzenden Flächen 6. Lagern von Jauche, Gülle und Gärsaft verboten zulässig in dichten Anlagen 7. Errichten und Erweitern von Festmist- und verboten verboten sind das Errichten und Erweitern Silageanlagen sowie von Anlagen zum von Anlagen zum Lagern und Abfüllen von Lagern und Abfüllen von Jauche, Gülle Jauche, Gülle und Gärsaft mit einem Volu- und Gärsaft men von mehr als 15 m³, wenn sie nicht mit den erforderlichen Kontrolleinrichtungen zur Leckerkennung ausgestattet werden. 8. Errichten und Erweitern von Kleingarten- verboten anlagen 9. Errichten und Erweitern von Stallungen verboten zulässig, wenn die baulichen und techni- schen Einrichtungen dem Stand der Technik entsprechen 10. Beweidung zulässig in der Art und Weise, zulässig in der Art und Weise, daß die Gras- daß die Grasnarbe nicht zer- narbe nicht zerstört wird stört wird und maximal 1 Wo- che je Aufwuchs 11. Anlegen oder Erweitern von Drainagen verboten verboten, ausgenommen bei Bau und Un- und Vorflutgräben terhaltung von Feld- und Waldwegen 12. Kettenschmieröle für Motorsägen zulässig sind nur biologisch schnell abbaubare und insbesondere mit dem Umweltzeichen »Blauer Engel« ausgezeichnete Kettenschmierstoffe 13. Behandlung von Stammholz mit Pflanzen- verboten zulässig nach Maßgabe des Positivkatalogs schutzmitteln (Anlage 2 zur SchALVO) 14. Anlegen und Erweitern von Holznaßla- verboten gerplätzen

§ 6 Wassergefährdende Stoffe, Abwasser, Abfall

Es gelten fol gende Re gelun gen:

Engere Schutzzone Weitere Schutzzone II III 1. Umgang mit wassergefährdenden Stoffen verboten zulässig, wenn eine Verunreinigung des im Sinne von § 25 WG außerhalb landwirt- Grundwassers oder eine sonstige nachteili- schaftlicher, gartenbaulicher und forstwirt- ge Veränderung seiner Eigenschaften nicht schaftlicher Nutzung zu besorgen ist 2. Errichten und Erweitern von Anlagen zum verboten zulässig sind das Errichten und Erweitern Umgang mit wassergefährdenden Stoffen § von Anlagen mit Auffangraum, der das in im Sinne von § 19 g Abs. 1 WHG mit Aus- der Anlage vorhandene Volumen was-

- 4 -

Engere Schutzzone Weitere Schutzzone II III nahme von Anlagen zur Entsorgung von sergefährdender Stoffe aufnehmen Abfällen und Reststoffen (vgl. § 6 Nr. 18) kann, das bei Betriebsstörungen ohne Berücksichtigung automatischer Sicher- heitssysteme oder entsprechender Ge- genmaßnahmen maximal freigesetzt werden kann oder § von doppelwandigen Anlagen mit Leck- anzeigegerät, sofern das Errichten oder Erweitern nach Maßgabe der VAwS in der jeweils geltenden Fassung erfolgt und wenn eine Verunreini- gung des Grundwassers oder eine sonstige nachteilige Veränderung seiner Eigenschaf- ten nicht zu besorgen ist.

3. Errichten und Erweitern von Anlagen zum verboten zulässig, wenn eine Verunreinigung des Umschlagen wassergefährdender Stoffe Grundwassers oder eine sonstige nachteili- im Sinne von § 19 g Abs. 2 WHG (1. Alt.) ge Veränderung seiner Eigenschaften nicht mit Ausnahme von Anlagen zum Um- zu besorgen ist schlagen von Abfällen und Reststoffen (vgl. § 6 Nr. 18 ) 4. Errichten und Erweitern von Anlagen zum Speichern wassergefährdender Stoffe in verboten unterirdischen Hohlräumen 5. Errichten und Erweitern von Rohrleitungs- anlagen zum Befördern wassergefährden- verboten der Stoffe im Sinne von § 19 a WHG und § 25 a WG 6. Errichten und Erweitern von Umspannsta- verboten zulässig, wenn eine Verunreinigung des tionen Grundwassers oder eine sonstige nachteili- ge Veränderung seiner Eigenschaften nicht zu besorgen ist 7. Umgang mit radioaktiven Stoffen verboten zulässig nach Maßgabe der Strahlenschutz- verordnung 8. Errichten und Erweitern von Abwasserbe- verboten verboten, ausgenommen sind das Erweitern handlungsanlagen von Sammelkläranlagen sowie das Errichten und Erweitern von Kleinkläranlagen bei er- höhten Anforderungen an Bauausführung und Dichtheit, Regenwasserbehandlungsan- lagen und betrieblichen Vorbehandlungsan- lagen 9. Bau von Abwasserkanälen und -leitungen verboten zulässig bei erhöhten Anforderungen an Bauausführung und Dichtheitsprüfung 10. Betrieb von Abwasserkanälen und - verboten zulässig ist der Betrieb dichter Abwasserka- leitungen näle und -leitungen, sofern diese in ange- messenen Zeitabständen auf Dichtheit ge- prüft werden 11. Versickern und Versenken von Abwasser verboten, ausgenommen ist verboten, ausgenommen sind das Versi- das breitflächige Versickern des ckern des Niederschlagswassers von Dach- auf land- und forstwirtschaftli- flächen, wenn eine Verunreinigung des chen Wegen anfallenden Nie- Grundwassers oder eine nachteilige Verän- derschlagswasser über belebte derung seiner Eigenschaften nicht zu besor- Bodenschichten gen ist, das breitflächige Versickern des auf land- und forstwirtschaftlichen Wegen anfal- lenden Niederschlagswassers über belebte Bodenschichten sowie bei günstiger Unter- grundbeschaffenheit auch das breitflächige Versickern des auf sonstigen Verkehrsflä- chen anfallenden Niederschlagswassers ü- ber belebte Bodenschichten 12. Verwertung von Bodenaushub verboten zulässig, wenn eine Verunreinigung des Grundwassers oder eine sonstige nachteili- ge Veränderung seiner Eigenschaften nicht zu besorgen ist 13. Wiedereinbau von Bodenmaterial aus dem verboten zulässig, wenn eine Verunreinigung des Bereich einer Altlast oder eines Schadens- Grundwassers oder eine sonstige nachteili- falles am Ort der Entnahme ge Veränderung seiner Eigenschaften nicht zu besorgen ist 14. Aufbringen von Grüngut und Bioabfall- verboten zulässig, wenn eine Verunreinigung des kompost Grundwassers oder eine sonstige nachteili- ge Veränderung seiner Eigenschaften nicht zu besorgen ist 15. Verwenden von teerhaltigem Straßenauf- verboten verboten, ausgenommen ist der Wiederein- bruch im Straßenbau bau an Ort und Stelle außerhalb von Ort- schaften, wenn die Umweltverträglichkeit des eingebauten Materials gewährleistet ist und die betreffenden Straßenabschnitte do-

- 5 -

Engere Schutzzone Weitere Schutzzone II III kumentiert werden 16. Verwenden von teerfreiem Straßenauf- verboten zulässig ist das Verwenden von aufbereite- bruch und Bauschutt im Straßenbau tem Material, wenn dessen Umweltverträg- lichkeit gewährleistet ist 17. Verwenden von auswasch- oder auslaug- baren und wassergefährdenden Materia- lien beim Bau von Straßen und Wegen, Anlagen des Wasser-, Schienen- und Luft- verboten verkehrs und von Lärmschutzdämmen sowie für Aufschüttungen, soweit nicht bei § 6 Nrn. 12-16 erfaßt 18. Errichten und Erweitern von Anlagen zur verboten, ausgenommen Anla- verboten, ausgenommen Recyclinghöfe und Entsorgung von Abfällen und Reststoffen gen zur Kompostierung im Sortieranlagen für Haus-, Sperr- und Ge- Hausgarten werbemüll, Kompostierungsanlagen für Grünabfälle und Biomüll, Umschlaganlagen für Hausmüll und hausmüllähnliche Produk- tionsrückstände, Abfallzwischenlager und Abfallvorbehandlungsanlagen bei den in der Schutzzone ansässigen Betrieben, Anlagen zur Vor-Ort-Behandlung von kontaminiertem Erdaushub, Bauschutt und Straßenaufbruch im Rahmen von Altlastsanierungen, Um- schlag- und Behandlungsanlagen für ver- wertbaren Bodenaushub, Bauschutt und Straßenaufbruch sowie Deponien für unbe- lasteten Erdaushub, mineralischen Straßen- aufbruch und mineralisches Abbruchmaterial von Wohn- und Bürogebäuden mit Basisab- dichtung und Sickerwassererfassung, wenn eine Verunreinigung des Grundwassers oder eine nachteilige Veränderung seiner Eigen- schaften nicht zu besorgen ist

§ 7 Bauliche Nutzung

Es gelten fol gende Re gelun gen:

Engere Schutzzone Weitere Schutzzone II III

1. Errichten und Erweitern von Tunnel- und verboten Stollenbauten sowie Kavernen 2. Baustelleneinrichtungen, Baustofflager verboten zulässig, wenn eine Verunreinigung des und Wohnunterkünfte für Baustellenbe- Grundwassers oder eine sonstige nachteili- schäftigte ge Veränderung seiner Eigenschaften nicht zu besorgen ist 3. Errichten und Erweitern von sonstigen verboten zulässig, wenn eine Verunreinigung des baulichen Anlagen Grundwassers oder eine sonstige nachteili- ge Veränderung seiner Eigenschaften nicht zu besorgen ist 4. Ausweisung von Baugebieten verboten zulässig, wenn in den Festsetzungen zum Bebauungsplan auf die Bestimmungen die- ser Rechtsverordnung hingewiesen wird und soweit Belange der Grundwasserneubildung der geplanten Bebauung nicht entgegenste- hen 5. Neu-, Um- und Ausbau von Straßen mit verboten zulässig, wenn die erforderlichen Schutzvor- Ausnahme von Feld- und Waldwegen kehrungen gegen eine Verunreinigung des Grundwassers oder eine sonstige nachteili- ge Veränderung seiner Eigenschaften ge- troffen werden. 6. Neu-, Um- und Ausbau von Feld- und verboten Waldwegen 7. Neu-, Um- und Ausbau von Gleisanlagen verboten verboten sind das Errichten und Erweitern des schienengebundenen Verkehrs von Rangier- und Güterbahnhöfen 8. Anlegen und Erweitern von Sportplätzen verboten 9. Errichten und Erweitern von Campingplät- verboten zulässig, wenn die geordnete Abfall- und zen Abwasserentsorgung gewährleistet ist 10. Anlegen und Erweitern von Friedhöfen verboten 11. Anlegen und Erweitern von Flugplätzen verboten

- 6 -

§ 8 Sonstige Nutzung

Es gelten fol gende Re gelun gen:

Engere Schutzzone Weitere Schutzzone II III 1. Maßnahmen, die eine wesentliche Ver- minderung der Grundwasserneubildung verboten oder des nutzbaren Dargebots zur Folge haben sowie Erschließen von Grundwas- ser 2. Oberirdisches Gewinnen von Steinen und verboten verboten sind das oberirdische Gewinnen Erden sowie sonstige Abgrabungen, Ein- von Steinen und Erden sowie sonstige groß- schnitte und Erdaufschlüsse mit Ausnah- flächige Abgrabungen, Einschnitte und Erd- me von Erdaufschlüssen zur Altlastener- aufschlüsse, wenn dadurch das Grundwas- kundung und -sanierung sowie von Boh- ser angeschnitten wird oder keine ausrei- rungen (vgl. § 8 Nr. 3) chende Grundwasserüberdeckung erhalten bleibt 3. Bohrungen verboten zulässig, wenn eine Verunreinigung des Grundwassers oder eine sonstige nachteili- ge Veränderung seiner Eigenschaften nicht zu besorgen ist 4. Sprengungen verboten zulässig, wenn das Grundwasser nicht an- geschnitten wird und eine Verunreinigung des Grundwassers oder eine sonstige nachteilige Veränderung seiner Eigenschaf- ten nicht zu besorgen ist 5. Untertageabbau von Bodenschätzen verboten 6. Betreiben von Tontaubenschießanlagen verboten verboten, wenn Bleischrot verwendet wird 7. Militärische Übungen außerhalb von verboten, ausgenommen sind zulässig, wenn eine Verunreinigung des Standort- und Truppenübungsplätzen so- Bewegungen zu Fuß, das Grundwassers oder eine sonstige nachteili- wie Übungen des Zivilschutzes Durchfahren mit Radkraftfahr- ge Veränderung seiner Eigenschaften nicht zeugen auf klassifizierten Stra- zu besorgen ist ßen und das oberirdische Ver- legen von Feldkabeln 8. Anlegen und Erweitern von Standort- und verboten zulässig, wenn die erforderlichen Schutzvor- Truppenübungsplätzen kehrungen gegen eine Verunreinigung des Grundwassers oder eine sonstige nachteili- ge Veränderung seiner Eigenschaften ge- troffen werden 9. Volksfeste und sonstige Großveranstal- verboten tungen 10. Motorsportveranstaltungen Verboten 11. Aufstellen von Wohnwagen und Wohnmo- verboten zulässig, wenn die geordnete Abfall- und bilen, Zeltlager Abwasserentsorgung gewährleistet ist 12. Wärmepumpen verboten sind Grundwasser-, verboten sind Grundwasser- und Erdreich- Erdreich- und Oberflächenwas- wärmepumpen serwärmepumpen 13. Schmierstoffe im Bereich Verlustschmie- zulässig sind nur biologisch schnell abbaubare und insbesondere mit dem rung und Schalöle Umweltzeichen »Blauer Engel« ausgezeichnete Schmierstoffe und Schalöle 14. Verwendung von Pflanzenschutzmitteln verboten zulässig nach Maßgabe des Positivkatalogs zur Gleisentkrautung (Anlage 2 zur SchALVO)

§ 9 Duldungspflichten der Eigentümer und Nutzungsberechtigten von Grundstücken

Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten von Grundstücken innerhalb des Wasserschutzgebiets sind verpflichtet, zu dulden, daß Beauftragte der Stadt Altensteig und der staatlichen Behörden die Flurstü- cke zur Beobachtung des Wassers und des Bodens betreten, Beobachtungsstellen einrichten, amtliche Kennzeichen anbringen und den Fassungsbereich umzäunen.

- 7 -

§ 10 Befreiung, Ausnahmen

1. Das Landratsamt Calw kann auf Antrag von den Verboten dieser Verordnung Befreiung erteilen, wenn a) Gründe des Wohls der Allgemeinheit die Abweichung erfordern oder b) ein berechtigtes Interesse an der Abweichung besteht und wegen anderweitiger Schutzvorkeh- rungen eine Verunreinigung des Grundwassers oder eine sonstige nachteilige Veränderung seiner Eigenschaften nicht zu besorgen ist oder c) die sofortige Durchführung der Vorschrift zu einer unzumutbaren Härte führen würde und für ei- ne Übergangszeit die Abweichung eine nachteilige Auswirkung auf das Grundwasser nicht er- warten läßt. 2. Die Befreiung kann mit Bedingungen und Auflagen versehen und befristet werden. Sie kann zu- rückgenommen werden oder nachträglich mit zusätzlichen Anforderungen versehen oder weiteren Einschränkungen unterworfen werden, um das Grundwasser im Rahmen dieser Verordnung vor nachteiligen Veränderungen seiner Eigenschaften zu schützen, die bei der Erteilung der Befreiung nicht voraussehbar waren. 3. Die Verbote der §§ 3 und 5 bis 8 gelten nicht a) für Maßnahmen der Stadt Altensteig, die der Wassergewinnung oder Wasserversorgung die- nen. Solche Maßnahmen sind dem Landratsamt rechtzeitig vor der Durchführung anzuzeigen; b) für das Errichten und Betreiben von Anlagen, die bereits vor Inkrafttreten dieser Verordnung rechtmäßig zugelassen, errichtet oder betrieben wurden. Für den Betrieb rechtmäßig zugelas- sener Anlagen gilt dies nur dann, wenn der Betrieb innerhalb der Zulassung erfolgt. Die Betrei- ber sind verpflichtet, das Bestehen von Anlagen nach Satz 1 dem Landratsamt Calw bis spätes- tens 6 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung anzuzeigen. Die Berechtigung des Land- ratsamtes Calw, zum Schutz der öffentlichen Wasserversorgung vor nachteiligen Einwirkungen Auflagen, Bedingungen oder sonstige Anforderungen zu stellen, soweit das Wohl der Allge- meinheit dies erfordert, bleibt unberührt.

§ 11 Ordnungswidrigkeiten

Ordnungswidrig im Sinne von § 120 Abs. 1 Nr. 20 WG handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig

1. einem Verbot nach §§ 3 und 5 bis 8 dieser Verordnung zuwiderhandelt, 2. einer vollziehbaren Auflage nach § 10 Abs. 2 zuwiderhandelt, 3. dem Gebot des § 10 Abs. 3 Nr. 2 3. Satz zuwiderhandelt.

§ 12 Inkrafttreten

Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung in Kraft.

Calw, den 05.05.1998

gez. Hans-Wener Köblitz Landrat