Die Bstu – Fit Für Die Zukunft?

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Die Bstu – Fit Für Die Zukunft? GEWERKSCHAFT BUNDESBESCHÄFTIGTE 4 Die BStU – mit dbb seiten Fit für die Zukunft? April 2019 • 69. Jahrgang MAGAZIN vbob Gewerkschaft Bundesbeschäftigte < Editorial Am 12. März 2019 ist der Koalitionsvertrag ein Jahr alt ge­ worden. Die Startschwierigkeiten der Regierungsbildung und die „Missverständnisse“ zwischen den Koalitionspar­ teien sind uns noch vor Augen. Die Gewerkschaft Bundes­ beschäftigte hat die Inhalte und Ziele des Koalitionsver­ trages für die Bundesverwaltung, auch wenn uns einige Punkte fehlten, insgesamt positiv bewertet. Nach inzwischen über einem Jahr Regierungsarbeit fällt das Fazit gemischt aus. Über viele Themen wird diskutiert, doch mit der Umsetzung hinkt man noch hinter unseren Erwartungen hinterher. Den aktuellen Gesetzentwurf des Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetzes hatten wir bereits in der letzten Ausgabe des vbob Magazins in­ tensiver beleuchtet. Wiederholen möchte ich an dieser © Hagen Immel Stelle jedoch die Kritik zur Halbierung des Familienzu­ schlags der Stufe 1, die die auf der anderen Seite vor­ Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, gesehene Erhöhung des Kinderzuschlags nicht kompen­ sieren kann. keine Nachrichtensendung ohne „Brexit“. „Deal or No­ Deal“ beherrscht die Medienlandschaft und eine immer Mit großem Interesse erwarten wir die Umsetzung wei­ größer werdende Personengruppe in Deutschland, aber terer Ziele des Koalitionsvertrages wie zum Beispiel die auch in Großbritannien reagiert zunehmend gereizt. Ich Einführung von Arbeitszeitkontenmodellen, den rechtli­ schreibe diesen Text am 29. März 2019 – der Tag, an dem chen Rahmen für das mobile Arbeiten oder die Reduzierung 3 Großbritannien nach dem Votum der Wählerinnen und der sachgrundlosen Befristung sowie die Novellierung des Wähler ursprünglich die EU verlassen wollte. Mit 51,89 Bundespersonalvertretungsgesetzes. Doch auch die Vor­ Prozent hatten sie im Juni 2016 für den Austritt aus der bereitung auf den digitalen Wandel mit einer Weiterbil­ EU gestimmt. Im britischen Unterhaus kann man sich bis­ dungsstrategie für die Bundesverwaltung ist ein wichtiger her aber nicht auf ein Austrittsszenario verständigen. Die Faktor für die Gestaltung der Zukunft. EU hat nach langen Verhandlungen inzwischen einer Ver­ längerung zugestimmt. Hierfür gibt es zwei Termine, den Der vbob fordert seit Jahren die Modernisierung des 12. April oder 22. Mai, oder vielleicht kommen auch diese öffentlichen Dienstes, um die Wettbewerbsfähigkeit nicht zum Tragen – mit anderen Worten: Das Brexit­Chaos zu erhalten. Doch wie so häufig gilt auch hier das alte geht weiter. Sprichwort „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“. Die Bundesregierung setzt sehr stark auf die Meinung Verwirrend sind auch die Zeichen des BMI hinsichtlich von Beraterfirmen. Nun besagt eine Studie der Unter­ der Wochenarbeitszeit der Beamtinnen und Beamten nehmensberatung McKinsey, dass der öffentliche Dienst des Bundes. Bei der öffentlichen Anhörung im Petitions­ insgesamt auf einen Kollaps zuläuft. Im Jahre 2030 wird ausschuss im November 2018 zeigte sich Staatssekretär danach jede sechste Stelle unbesetzt sein. Bereits heute Stephan Mayer nicht reformwillig und erklärte die Haus­ beginnen die besten Studienabgänger ihr Berufsleben haltskonsolidierung zur Daueraufgabe, die eine Rückfüh­ nicht in einer Organisation des öffentlichen Dienstes. rung der Arbeitszeit derzeit nicht zulasse. Von der dbb Jahrestagung Anfang Januar 2019 stammt seine Aussa­ Der vbob hat auf seinem letzten Bundesvertretertag zahl­ ge, dass die Arbeitszeit nicht in Stein gemeißelt sei. In reiche Anträge für Reformen von Dienst­, Laufbahn­ und ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion Die Tarifrecht sowie Arbeitszeit angenommen. Die Anträge vbob Gewerkschaft Bundesbeschäftigte Linke zur Arbeitszeit im Februar 2019 antwortete die kommen aus der Mitte der Bundesverwaltung. Sie stam­ Bundesregierung wiederum, dass „im Sinne einer auf men von unseren Mitgliedern, die in ihren Behörden, in der Nachhaltigkeit angelegten Haushaltsführung am Ziel täglichen Praxis mit den Herausforderungen leben und den der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte fest­ Verän derungsbedarf kennen. Diese Erfahrungen und dar­ gehalten werden muss“. aus resultierenden Vorschläge teilen wir gerne – der vbob ist gesprächsbereit. Nicht verwirrend, sondern sehr klar und eindeutig ist da­ gegen die Erwartungshaltung der Beschäftigten in die­ Ich wünsche Ihnen einen sonnigen Frühling. ser Frage. Das Ziel ist seit Langem bekannt. Die Gründe für die einseitige Erhöhung der Arbeitszeit auf 41 Wo­ Mit freundlichen Grüßen Ihre chenstunden sind lange hinfällig. Die Rückführung der Arbeitszeit wird nicht erhofft, sondern erwartet. Die Be­ amtinnen und Beamten haben ihren Teil erfüllt – nun ist die Bundesregierung am Zug. > vbob Magazin | April 2019 vbob Gewerkschaft Bundesbeschäftigte Die BStU – < Inhalt < Die BStU – Fit für die Zukunft? 4 Fit für die Zukunft? < Im Dialog mit ... Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Unter­ lagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR 6 Nach dem Mauerfall wurden in der DDR die Stasi­ < Bezahlen Sie mit unserem guten Namen 8 Dienststellen von Bürgern besetzt, um die be­ < Aus den Fachgruppen: Lust auf Neues 9 gonnene Aktenvernichtung des MfS zu verhindern < Kommentierte Pressestimmen 10 oder zumindest zu stoppen. Am 24. August 1990 < Vorstandswahlen bei der Fachgruppe verabschiedete daraufhin die Volkskammer ein Bundesamt für Justiz (BfJ) 12 Stasi­Unterlagen­Gesetz, das unter der Leitung < Gespräch beim Präsidenten 12 von Joachim Gauck im zuständigen Volkskammer­ < dbb Ausschuss zur Kontrolle der Auflösung des MfS < Bundesbeamte: Neue Ansprechpartnerin 13 erarbeitet worden war. Erst nach der Besetzung < Tarifeinheitsgesetz: Erneute Verfassungsklage des dbb 14 der Berliner Normannenstraße durch Bürgerrecht­ < reportage – Pflegeausbildung in Brandenburg an der Havel: Pflege mit Herz 15 ler wurde dieses Gesetz als Zusatzvereinbarung < standpunkt – dbb Lehrergewerkschaften: Pro bleme schul­ in den Einigungsvertrag aufgenommen. übergreifend anpacken! 20 < blickpunkt – Ausländische Pflegekräfte und Haushaltshilfen: Raus aus der Grauzone 24 < Krankenversicherung: Die Kassen sind voll 26 < dbb jugend – Offener Brief an ARD und ZDF: Europa gehört auf den besten Sendeplatz 28 4 < dbb bundesfrauenvertretung – Tarifabschluss 2019: Ein Ergebnis für die Frauen im öffentlichen Dienst? 30 < Equal Pay Day 2019: Lohngleichheit braucht gerechte Leistungsbewertung 31 < online – Digitalisierung: Mit KI in die Verwaltung der Zukunft? 32 < Europapolitik: Warum es in der EU manchmal nicht vorangeht 35 © BStU/Mulders © < service für dbb mitglieder 38 < Ausstellung vor dem Stasi­Gebäude in Berlin­Lichtenberg, die zum „Capus der Demokratie“ gehört. < senioren 40 < Übertragung des Tarifabschlusses auf Landes­ und Kommunalbeamte: Kein Zeitspiel! Keine Ausreden! 42 Es sollten die politische, histo­ ernannt. Es wurde ein Auf­ rische und juristische Aufar­ baustab für die Bildung einer < Internationaler Tag der Sozialen Arbeit: Arbeiten für den gesell schaftlichen Zusammenhalt 42 beitung der Tätigkeit des MfS, Behörde eingerichtet, der bis der Schutz des Einzelnen vor Jahresende 52 Mitarbeiterin­ < Gespräch im BMFSFJ: Soziale Berufe aufwerten 44 Missbrauch der über ihn ge­ nen und Mitarbeiter hatte. < Bundesfernstraßenreform: Ein gruppierung auf der Zielgeraden 44 sammelten Informationen, Die Mitarbeiterzahl verzehn­ < interview – Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit 46 die Nutzung der Daten für Si­ fachte sich innerhalb eines cherheitsüberprüfungen und Jahres auf 591. Welche Arbeit < Impressum Rehabilitierung/Wiedergut­ auf die Behörde zukommen Herausgeber des vbob Magazins: Bundesvorstand vbob Gewerkschaft Bundesbeschäftigte. Drei­ machung sowie die wissen­ würde, war damals noch un­ zehnmorgenweg 36, 53175 Bonn. Telefon: 0228.9579653. Telefax: 0228.9579654. E-Mail: vbob@ vbob Gewerkschaft Bundesbeschäftigte vbob.de. Internet: www.vbob.de. Hauptstadtbüro Berlin. Friedrichstraße 169, 10117 Berlin. Telefon: schaftliche Forschung gesi­ klar. 1991 wurde das Stasi­ 030.40816900. Telefax: 030.40816930. E-Mail: [email protected]. Bundesvorsitzende: Rita Ber­ chert werden. Nun hat Roland Unterlagen­Gesetz erarbeitet. ning. Redaktion: Anne­Katrin Hoffmann, Friedrich straße 169, 10117 Berlin. Telefon: 030.40816900. Telefax: 030.40816930. Fotos: vbob, Fotolia. Titelbild: © BStU/Mulders. Jahn, Bundesbeauftragter für Die Volkskammer­Vorgaben Herausgeber der dbb Seiten: Bundesleitung des dbb beamtenbund und tarifunion – Bund der Ge­ die Unterlagen des Staatssi­ wurden übernommen und um werkschaften des öffentlichen Dienstes und des privaten Dienstleistungssektors – Friedrichstraße 169, 10117 Berlin. Telefon: 030.4081­40. Telefax: 030.4081­5598. Internet: www.dbb.de. Leitende cherheitsdienstes der ehemali­ das Recht auf Akteneinsicht Redakteurin: Christine Bonath (cri). Redaktion: Jan Brenner (br). Fotos: MEV und Fotolia. Bezugsbe- gen DDR, Anfang März sein und Decknamenentschlüsse­ dingungen: Das vbob Magazin erscheint zehnmal im Jahr und wird allen vbob Mitgliedern im Rah­ men der Mit glied schaft gegen Beitrag geliefert. Nichtmitglieder bestellen in Textform beim dbb Konzept zur Integration der lung sowie Unterrichtung der verlag. Inlandsbezugspreis: Jahresabonnement 36,00 Euro zzgl. 6,00 Euro Versandkosten, inkl. MwSt.; Mindestlaufzeit 1 Jahr. Einzelheft 4,00 Euro zzgl. 1,30 Euro Versandkosten, inkl. MwSt. Abon­ 111 Kilometer an Akten in das Öffentlichkeit erweitert. Der nementkündigungen müssen bis zum 1. Dezember in Textform
Recommended publications
  • The GDR Opposition Archive
    The GDR Opposition Archive in the Robert Havemann Society The GDR Opposition Archive in the Robert Havemann Society holds the largest accessible collection of testaments to the protest against the SED dictatorship. Some 750 linear metres of written material, 180,000 photos, 5,000 videos, 1,000 audio cassettes, original banners and objects from the years 1945 to 1990 all provide impressive evidence that there was always contradiction and resistance in East Germany. The collection forms a counterpoint and an important addition to the version of history presented by the former regime, particularly the Stasi files. Originally emerging from the GDR’s civil rights movement, the archive is now known beyond Germany itself. Enquiries come from all over Europe, the US, Canada, Australia and Korea. Hundreds of research papers, radio and TV programmes, films and exhibitions on the GDR have drawn on sources from the collection. Thus, the GDR Opposition Archive has made a key contribution to our understanding of the communist dictatorship. Testimonials on opposition and resistance against the communist dictatorship The GDR Opposition Archive is run by the Robert Havemann Society. It was founded 26 years ago, on 19 November 1990, by members and supporters of the New Forum group, including prominent GDR opposition figures such as Bärbel Bohley, Jens Reich, Sebastian Pflugbeil and Katja Havemann. To this day, the organisation aims to document the history of opposition and resistance in the GDR and to ensure it is not forgotten. The Robert Havemann Society has been funded entirely on a project basis since its foundation. Its most important funding institutions include the Berlin Commissioner for the Stasi Records and the Federal Foundation for the Reappraisal of the SED Dictatorship.
    [Show full text]
  • Joachim Gauck „Vor Der Einheit Kam Die Freiheit“
    1 Joachim Gauck „Vor der Einheit kam die Freiheit“ Rede zur Demokratie beim Festakt „25 Jahre Friedliche Revolution“ am 9. Oktober 2014 in Leipzig Joachim Gauck „Vor der Einheit kam die Freiheit“ Rede zur Demokratie beim Festakt „25 Jahre Friedliche Revolution“ am 9. Oktober 2014 in Leipzig 2 3 Guten Morgen Leipzig! Ohne Euch, ohne Sie, ohne uns, wäre ich heute nicht hier und meine Gäste auch nicht. Das ist eigentlich der Inhalt dieser Feierstunde. Seien Sie alle herzlich willkommen hier in Leipzig, dieser Stadt, in der vor 25 Jahren – am 9. Oktober 1989 – die Weichen gestellt wurden für das Ende der SED-Diktatur. Zehntausende strömten damals zusammen nach dem Friedensgebet, um für Freiheit und Demokratie zu demonstrieren. Sie wussten zwar, dass die Staatsmacht die Proteste in den Tagen zuvor brutal niedergeschlagen hatte. Sie waren sich auch nicht ganz sicher, ob es eine gewaltsame, eine „chinesi- sche Lösung“ geben würde. Ja, sie waren vertraut mit der Arroganz der Macht, ein Schießbefehl wäre keineswegs unvorstellbar gewesen. Und sie sahen die gewaltige Drohkulisse, die das Regime auch an diesem Tag auffahren und auf- marschieren ließ. Aber sie kamen trotzdem: Zehntausende überwanden ihre Angst vor den Unterdrückern, weil ihre Sehnsucht nach Freiheit größer war als ihre Furcht. An diesem Montag wurde keiner mehr gedemütigt, keiner geprügelt und ver- haftet, wie es noch zwei Tage zuvor in Berlin der Fall gewesen war. Niemand stellte sich dem Aufstand der Bürger mehr in den Weg. Die überwältigten Unterdrücker streckten ihre Waffen vor den überwältigenden Massen. Und die Bilder vom friedlichen Zug über den Leipziger Innenstadtring, sie wurden zum Fanal, das jeden Tag mehr Menschen an immer mehr Orten in der DDR ermu- tigte, ihren Protest in die Öffentlichkeit zu tragen.
    [Show full text]
  • The Rennaissance of Jewish Life in Berlin After the Fall of the Wall. Page 8
    The Rennaissance of Jewish life in Berlin after the fall of the Wall. Page 8 A global local newspaper 2014 Happy BirtHday, Photographer Paul Glaser recalls the moment he took this picture on November 12, 1989 at Leipziger Strasse close to Potsdamer Platz: ”It was nothing short of a festival atmosphere! People from East and West turned the horrible Wall into a stage for their happiness. And the GDR police had to allow people to Freedom! approach the wall unhindered.“ Let’s drink a toast, let’s have a party, let’s light 25 torches of freedom! 25 years ago on November 9, the Wall that imprisoned Berlin died, and freedom was reborn. This is a birthday party in print. You’re invited! aif l Z/ s chmecken/ s egina egina r laser; small picture: laser; g eter p / PA Berlin bliss on November 10, 1989: A young girl cradles a white dove of peace in front of Brandenburg Gate. large picture: D 2 2014 Welcome to The Berlin Times ver 32 pages, we reminisce How much Stasi ideology still remains about the glorious night of in Berlin? Have we really done enough the fall of the Wall. We take to clear up and process the sinister legacy a look back and also shine a of their activities? And what lessons can Olight on nowadays Berlin. a functioning democracy learn from life tHe nigHt Firstly, we immerse ourselves once again under a dictatorship? Germany’s Fed- in that jubilant night and recall: How a eral Commissioner for the Stasi Records, badly prepared media conference made Roland Jahn, himself a prisoner of the history; how the most important players Stasi, speaks about GDR nostalgia, old in East and West experienced events that boy networks, yes-men and why the Stasi night; what was happening at the Central shouldn’t be compared with the NSA.
    [Show full text]
  • Coming to Terms: Dealing with the Communist Past in United Germany
    Coming to Terms: Dealing with the Communist Past in United Germany Bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts Preface 5 I. The Post-Communist German Experience: Special Features 14 1. Securing and Opening the Files 15 2. Records and Lustrations 20 3. Elite Changes 24 4. Communist Injustice before the Courts 32 5. Restitution, Rehabilitation, Compensation 40 II. Federal Foundation for the Reappraisal of the SED-Dictatorship 44 1. Origins: Parliamentary Inquiry Commissions and Initiatives 45 2. Structure of the Foundation 48 3. Mandate and Scope: Services and Activities 52 III. Other German and International Institutions: A Brief Overview 56 1. Federal Institutions 58 2. Civic archives 72 3. Other Institutions, museums and memorial sites 74 4. Victims Associations 86 Coming to Terms: Dealing with the Communist Past in United Germany This brochure is commissioned and published by the Federal Foundation for the Reappraisal of the SED-Dictatorship (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur). Written in collaboration with the Foundation by Bernd Schaefer, Senior Research Scholar with the Cold War International History Project at the Woodrow Wilson International Center in Washington D.C., it provides an overview of salient features and important institutions pertaining to processes of coming to terms with the communist past in Germany since 1990. Berlin, October 2011 Dr. Anna Kaminsky C OmInG TO TERmS: DEAlInG wITh ThE COmmUnIST PAST In UnITED GERmAny During the course of the 20th century Germany experienced two different dictatorships, the twelve years of fascist Nazi Germany’s “Third Reich” between 1933 and 1945 and the 40 years of communist rule in East Germany between 1949 and 1989 (the latter preceded by Soviet military occupation of Eastern Germany and East Berlin since 1945 when German communists were guided in building up dictatorial structures).
    [Show full text]
  • Future of the Stasi Records
    The Future of the Stasi Records Joint concept of the Federal Commissioner for the Stasi Records and the Federal Archives for the permanent preservation of the Stasi Records by transferring the Stasi Records Archive into the Federal Archives – 2 – Table of Contents Page 1. Introduction ....................................................................................... 3 2. Mission and Goal of the Concept ......................................................... 3 3. The Stasi Records Archive as Part of the Federal Archives ......... 4 3.1 Legal Framework ............................................................................... 4 3.2 Organisation .................................................................................... 4 3.3 Permanent Preservation of the Archival Collection, Digitisation........ 5 3.4 Cataloguing and Reconstruction of the Records, Source Research....... 6 3.5 Use of the Records, Consultation ........................................... 7 3.6 Public Communication ........................................................... 8 4. Locations of the Stasi Records Archive ..................................... 9 4.1 Berlin Lichtenberg .......................................................................... 9 4.2 East German States ......................................................................... 9 – 3 – 1. Introduction In the winter of 1989/1990, brave citizens occupied the offices of the Ministry for State Security (MfS), thereby stopping the further destruction of documents and records. They were
    [Show full text]
  • „Eine Schule Der Demokratie“
    Deutschland SPIEGEL-GESPRÄCH „Eine Schule der Demokratie“ Der neue Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn, 57, über den Umgang mit früheren Stasi-Mitarbeitern in seiner Behörde, den schwierigen Weg zur Versöhnung und die Frage, was Ägypten von der Aufarbeitung der SED-Diktatur lernen kann SPIEGEL: Herr Jahn, der Staatssicherheits - dienst hat Sie über Jahre drangsaliert. Nun sind Sie Chef der Behörde, die das Erbe der Geheimpolizei bewältigen soll. Fühlen Sie sich als Sieger der Geschichte? Jahn: Nein. Das passt nicht zu mir. Mein Lebensmotto ist Freiheit. „Freiheit muss man sich nehmen“, das hat schon die Band meiner Jugend, „Ton Steine Scher - ben“, gesungen. SPIEGEL: Aber ein bisschen Genugtuung empfinden Sie schon? Jahn: Ich freue mich wirklich täglich über meine Freiheit. Jahrelang wurde ich ver - folgt, und nun sitze ich hier, im SPIEGEL- Büro, mit Blick auf das Brandenburger Tor. An der Stelle, an der man früher sein Leben riskierte, schlendern heute junge Menschen. Das genieße ich. Besonders wenn ich an meinen Vernehmer im Stasi- Gefängnis zurückdenke. Selbst im Knast habe ich mein Lachen bewahrt und bin nicht verbittert. Mein Vernehmer hat dann immer gesagt: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Da hat er recht behalten. SPIEGEL: Ihr erster Auftritt als neuer Be - hördenleiter wirkte allerdings nicht so entspannt. Sie haben angekündigt, Mit - arbeiter aus Ihrem Haus zu entfernen, die einst der Stasi dienten. Jahn: Das habe ich nicht getan. Ich sagte in meiner Antrittsrede: Jeder ehemalige Stasi-Mitarbeiter, der in der Behörde an - gestellt ist, ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer. Das Wort Entlassung kam bei mir nicht vor.
    [Show full text]
  • Transitional Justice in Taiwan and Germany
    Transitional Justice in Taiwan and Germany Alexander Pfennig Visiting Scholar, Institute of Taiwan History, Academia Sinica 2019 Taiwan Fellowship Program Ministry of Foreign Affairs, ROC (Taiwan) The more we know, the better we forgive. Whoever feels deeply, feels for all who live. Madame de Staël Introduction In downtown Taipei City, in Zhongzheng District, a large white gate is located at Zhongshan South Road, just across the street from the main entrance of Taiwan’s National Central Library. For several decades, the Chinese characters on this gate, the main gate of Chiang Kai-shek Memorial Park (at its western end), meant Gate of Integrity. In 2007, the characters were changed; since then, they read Liberty Square. In June 1990, in East Germany, a whole city that had been known as Karl Marx City since 1953, was renamed Chemnitz, as it had been called since 1630.1 This change of name was the result of a referendum held in April 1990 in which 76 percent of the voters opted for the old name. At that time, Germany was not reunified yet, but East Germany underwent fundamental democratic reforms. Why were these two name changes, in Taiwan in 2007 and in Germany in 1990, deemed necessary and appropriate – and by whom? What had happened in the preceding years? Both Taiwan/the Republic of China (ROC) and East Germany/the German Democratic Republic (GDR) were authoritarian, one-party states2 until the late 1980s. Taiwan and East Germany democratized since then and abolished the one-party system. On 3 October 1990, East Germany merged with West Germany and the country was reunified.
    [Show full text]
  • PRESSEMITTEILUNG Bürgerkomitee Leipzig Unterstützt Roland Jahn Im
    Dittrichring 24 · 04109 Leipzig Postfach 10 03 45 · D-04003 Leipzig Tel.: 0341 / 9 61 24 43 Fax: 0341 / 9 61 24 99 Internet: www.runde-ecke-leipzig.de E-mail: [email protected] PRESSEMITTEILUNG Leipzig, den 09.05.2011 Unser Zeichen:pm_314jahn_stasi_mitarbeiter.doc Bürgerkomitee Leipzig unterstützt Roland Jahn im Streit um frühere Stasi- Mitarbeiter beim BStU Kritik von Dieter Wiefelspütz ist absurd – Innenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion sollte sich entschuldigen Als Roland Jahn in seiner Antrittsrede als neuer Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen deutlich machte, dass jeder in der Behörde angestellte ehemalige Stasi-Mitarbeiter ein Schlag ins Gesicht der Opfer sei, wurde dies vom Bürgerkomitee Leipzig e.V., das sich seit Dezember 1989 für die Aufarbeitung der Tätigkeit des Ministeriums für Staatssicherheit einsetzt, ausdrücklich begrüßt. Dass Roland Jahn seinen Worten in den letzten Wochen auch Taten folgen ließ und den Auftrag gab, eine Versetzung der 48 ehemaligen MfS-Mitarbeiter in andere Behörden zu prüfen, findet die volle Unterstützung des Bürgerkomitees und anderer Aufarbeitungsinitiativen. Jahns Vorstoß zeigt einmal mehr, dass er genau der Richtige für dieses Amt ist. So ein klares Vorgehen haben Jahns Vorgänger Marianne Birthler und Joachim Gauck in ihrer Amtszeit vermissen lassen. Stattdessen konnten ehemalige Stasi-Offiziere nach der öffentlichen Debatte über ihre Beschäftigung vor ein paar Jahren in der Stasi-Unterlagenbehörde sogar bis in die Leitungsebene aufsteigen. Probleme wurden dabei stets heruntergespielt. Die bisherige, verfehlte Personalpolitik, die auch Staatsminister Bernd Neumann ausdrücklich kritisiert, hat das Ansehen der Behörde nachhaltig beschädigt. Eine Einrichtung, die an derart herausragender Stelle die Aufarbeitung der Tätigkeit des Ministeriums für Staatssicherheit, einer der wichtigsten Stützen der SED-Diktatur, voranbringen soll, kann nicht selbst MfS- Mitarbeiter und SED-Systemträger in derart großer Zahl beschäftigen.
    [Show full text]
  • The Stasi at Home and Abroad the Stasi at Home and Abroad Domestic Order and Foreign Intelligence
    Bulletin of the GHI | Supplement 9 the GHI | Supplement of Bulletin Bulletin of the German Historical Institute Supplement 9 (2014) The Stasi at Home and Abroad Stasi The The Stasi at Home and Abroad Domestic Order and Foreign Intelligence Edited by Uwe Spiekermann 1607 NEW HAMPSHIRE AVE NW WWW.GHI-DC.ORG WASHINGTON DC 20009 USA [email protected] Bulletin of the German Historical Institute Washington DC Editor: Richard F. Wetzell Supplement 9 Supplement Editor: Patricia C. Sutcliffe The Bulletin appears twice and the Supplement usually once a year; all are available free of charge and online at our website www.ghi-dc.org. To sign up for a subscription or to report an address change, please contact Ms. Susanne Fabricius at [email protected]. For general inquiries, please send an e-mail to [email protected]. German Historical Institute 1607 New Hampshire Ave NW Washington DC 20009-2562 Phone: (202) 387-3377 Fax: (202) 483-3430 Disclaimer: The views and conclusions presented in the papers published here are the authors’ own and do not necessarily represent the position of the German Historical Institute. © German Historical Institute 2014 All rights reserved ISSN 1048-9134 Cover: People storming the headquarters of the Ministry for National Security in Berlin-Lichtenfelde on January 15, 1990, to prevent any further destruction of the Stasi fi les then in progress. The poster on the wall forms an acrostic poem of the word Stasi, characterizing the activities of the organization as Schlagen (hitting), Treten (kicking), Abhören (monitoring),
    [Show full text]
  • Archives and Human Rights
    Archives and Human Rights Why and how can records serve as evidence of human rights violations, in particular crimes against humanity, and help the fight against impunity? Archives and Human Rights shows the close relationship between archives and human rights and discusses the emergence, at the international level, of the principles of the right to truth, justice and reparation. Through a historical overview and topical case studies from different regions of the world, the book discusses how records can concretely support these principles. The current examples also demonstrate how the perception of the role of the archivist has undergone a metamorphosis in recent decades, towards the idea that archivists can and must play an active role in defending basic human rights, first and foremost by enabling access to documentation on human rights violations. Confronting painful memories of the past is a way to make the ghosts disappear and begin building a brighter, more serene future. The establishment of international justice mechanisms and the creation of truth commissions are important elements of this process. The healing begins with the acknowledgement that painful chapters are essential parts of history; archives then play a crucial role by providing evidence. This book is both a tool and an inspiration to use archives in defence of human rights. Jens Boel is a Danish archivist and historian. He was the Chief Archivist of UNESCO from 1995 to 2017 and Chair of the International Council on Archives’ Section of International Organizations 2000–2004 and 2008–2012. He launched the UNESCO History Project in 2004 and is co-editor of Recordkeeping in International Organizations, Routledge, 2020.
    [Show full text]
  • Download Our Brochure and Get More Information on the Stasi Records
    Stasi Records Archive www.bstu.de Content Democracy, not Dictatorship 4 Stasi Records Archive 6 Viewing Files 10 Information about the Stasi 14 Stasi Headquarters. Campus for Democracy 24 Reconstruction 26 About us 28 2 3 Cover: Stack room of the Stasi Records Archive in Berlin, photo: BStU/Mulders | p. 2: MfS file cards, photo: BStU/Böttcher Democracy, not Dictatorship A symbolic archive. For almost 30 years the Stasi Records Archive is representative of a unique event: It was the first time that the files of a secret police were made accessible to the very citizens that had been subjected to surveillance. For the first time citizens were able to obtain extensive access to the information collected about them by the state in violation of human rights. What began as an emancipatory act during the Peaceful Revolution ultimately made it possible for millions to dis- cover the truth about their own fate, but also about those responsible A human rights archive. In contributing to the clarification of how the for the violation of rights in the dictatorship. SED functioned for 40 years, the Stasi Records Archive raises awareness about how we shape society today. What are the values we want to live A contemporary archive. Access to the Stasi files strongly contributed by? How can we protect the rights of individuals? The mechanisms of and still contributes to a social discourse about past injustices, about secrecy, the systematic denial of rights, the ease with which people are the power mechanisms of dictatorships and about individual responsi- mislead – all of this is documented by the Stasi files.
    [Show full text]
  • Bachelor V13 A5 Ready
    Angewandte Medienwissenschaft – TV Producer Burwitz, Susann Öffentlichkeitskritik in der DDR am Beispiel Roland Jahn - Bachelorarbeit - Hochschule Mittweida – University of Applied Sciences (FH) Mittweida - 2009 - 2 - Angewandte Medienwissenschaft – TV Producer Burwitz, Susann Öffentlichkeitskritik in der DDR am Beispiel Roland Jahn - eingereicht als Bachelorarbeit - Hochschule Mittweida – University of Applied Sciences (FH) Erstprüfer Zweitprüfer Prof. Dr. phil. Ludwig Hilmer Prof. Dr. phil. Otto Altendorfer Mittweida - 2009 - 3 - Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 1. Wenn der Staat die Feder führt- die Abteilung Agitation 7 1.1 Die Bedeutung und Aufgaben der Abteilung Agitation 7 1.2 Der Blick hinter die Fassade – Roland Jahns erste Erfahrungen mit Kontrolle und Agitation 11 1.3 Die Methodik der Abteilung Agitation 20 2. Schild und Schwert der Partei – das Ministerium für Staatssicherheit 29 2.1 Die Entstehung und Bedeutung des Ministeriums für Staatssicherheit 29 2.2 Die Opposition als Spiegel der Gesellschaft – Roland Jahn und die Stasi 35 2.3 Die Methodik des Ministeriums für Staatssicherheit 49 3. Der Blick auf die andere Seite der Mauer – die Arbeit der Staatssicherheit im Westen 60 3.1 Roland Jahns Ausbürgerung und sein Neuanfang im Westen 60 3.2 Verlierer des eigenen Kampfes – Die Methodik der DDR im Westen und die Entwicklung bis zum Mauerfall 68 - 4 - Abschließendes Fazit 74 Quellenverzeichnis 76 Abbildungsverzeichnis 78 Erklärung zur selbstständigen Anfertigung 79 - 5 - Vorwort „Eine Zensur findet nicht statt “ Ein Journalist hat
    [Show full text]