4055/NET A9 Info N. 5
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Nr.5 > JUNI 2002 info zur Autobahn A9 Steg/Gampel - Visp Autobahn A9 Steg/Gampel - Visp sur l'autoroute A9 Das Oberwallis wartet mit Ungeduld auf Die Planung wurde durch Unsicherheiten Steg/Gampel - Visp die durchgehend befahrbare Autobahn verzögert, die den Militärflugplatz Raron zwischen Siders und Brig. Auf der und das Netz der neuen Eisenbahn- Kantonsstrasse T9 gibt es regelmässig alpentransversale NEAT betreffen. Später Staus, die Ortschaften unterliegen musste auch die dritte Rhonekorrektion hohen Lärmbelastungen, während die miteinbezogen werden. DEPARTEMENT FÜR Sicherheitsvorkehrungen für alle VERKEHR, BAU UND Benutzer ungenügend sind. Zudem Erst nachdem diese verschiedenen UMWELT (DVBU) bremst die aktuelle Verkehrssituation die Fragen geregelt waren, konnte die DES KANTON WALLIS wirtschaftliche Entwicklung der Region, Planung vorangetrieben werden. Das von DEPARTEMENT DES insbesondere diejenige von Tourismus, Professor Philippe Bovy erarbeitete TRANSPORTS, DE Industrie und Handel. Gutachten hat bestätigt, dass das durch L'EQUIPEMENT ET DE die Dienststellen des DVBU ausgearbeite- L'ENVIRONNEMENT (DTEE) DU CANTON Die Enge des Tals sowie der politische als te Projekt am geeignetsten ist, um den DU VALAIS auch der Volkswille, die Naturwerte des Anforderungen der Allgemeinheit bezüg- Kantons zu erhalten, haben die Wahl lich des Verkehrs, der Anschlüsse, der Dienststelle für Strassen- und Flussbau einer Linienführung nicht gerade erleich- Umwelt und der Wirtschaft zu genügen. Sektion Nationalstrassen tert. Die Hauptschwierigkeiten sind im Dieses Bulletin hat zum Ziel, die wesentli- Oberwallis Oberwallis auf der Höhe des Pfynwaldes chen Vorteile der vorgesehenen und bei Visp zu finden. In beiden Fällen Linienführung zusammenfassend darzu- Geschina 3900 Brig T 027 922 97 00 wurden Lösungen gefunden, die von der legen. F 027 922 97 01 breiten Öffentlichkeit unterstützt werden. Service des routes et Von den fünf Abschnitten, des cours d'eau Section routes nationales die im östlichen Teil des Valais romand Kantons noch gebaut werden müssen, ist der Av. de France 1950 Sion Abschnitt Steg/Gampel - T 027 606 35 00 F 027 606 35 04 Visp derjenige, welcher Ausserberg Visp die geringsten techni- www.a9-vs.ch schen Probleme mit sich [email protected] bringt. Er ist hingegen der einzige Abschnitt, der St. German noch nicht durch den Staatsrat genehmigt wer- den konnte. Diese Raron Turtig Verzögerung ergibt sich einerseits aus den ausserordentlichen Rah- menbedingungen, die im Oberwallis vorzufinden sind, andererseits aus den unterschiedlichen Meinungen der Bevöl- kerung bezüglich der Linienführung. Die zwei Varianten im Vergleich Zwischen Steg und Visp ist das Allerdings hat sich die regionale den Vorzug gaben. Sie sind der Rhonetal sehr eng und das betroffene Situation im Laufe der letzten zwanzig Auffassung, dass mit der Südvariante Gebiet wird zum Teil intensiv genutzt. Jahre verändert. Unter den zahlreichen die Naturwerte der Region besser Das Tal wird bereits durch zwei die neuen Elementen, welche die Überle- erhalten werden können, die Landschaft trennende Elemente von gungen zu den Linienführungen beein- Auswirkungen auf die Wohngebiete ungleicher Bedeutung geprägt: im flussen, gibt es zwei, die eine begrenzt würden und dass diese Norden bilden die Eisenbahngeleise bedeutende Rolle spielen: der Bau der Variante besonders wirtschaftlich sei. entlang des Rottens eine markante Eisenbahnalpentransversale durch Achse, im Süden zieht die den Lötschberg und der Bau der Diese unterschiedlichen Sichtweisen Kantonsstrasse ihre Spur entlang der Anschlussstrasse an die Vispertäler. haben die kantonalen Behörden veran- Talflanke. lasst, die alternativen Vorschläge sehr Diese beiden Vorgaben haben die aufmerksam zu untersuchen und die Für jeden Planer war es offensichtlich, Dienststellen des Staates, die beauf- Lage zu klären. Sie haben auch die dass sich die Autobahn einer dieser tragten Ingenieure und schliesslich den Gelegenheit genutzt, die zur Auswahl beiden Achsen anschliessen müsste, Experten Philippe Bovy in der Überzeu- stehenden Varianten bereits vor dem um einen neuen Längseinschnitt zu gung bestärkt, dass die Linienführung Vergleich zu optimieren. Die Debatte vermeiden, welcher die Talebene im Norden entlang der SBB-Geleise war also bei weitem nicht unnütz. Sie zusätzlich unterteilt hätte. Die Büros, geeigneter ist als diejenige im Süden wird dazu beitragen, das offizielle welche die Neuüberprüfung der gesam- parallel zur Kantonsstrasse T9. Projekt zu verbessern und bestimmte ten A9 anfangs der achtziger Jahre Anträge der Gemeinden berücksichti- durchgeführt haben, untersuchten Die Meinungen innerhalb der gen zu können. Sie hat ein objektives daher beide Linienführungen, die sich Bevölkerung waren sehr unter- Abwägen von Nord- und Südvariante heute konkurrenzieren. Sie stellten schiedlich. Die Ansichten waren um ermöglicht und die Entscheidung des fest, dass die beiden Linienführungen so geteilter, als die Umwelt- Staatsrates auf eine solide Basis mehr oder weniger gleichwertig waren. schutzorganisationen der Südvariante gestellt. Langwierige Verhandlungen Der Standpunkt des DVBU aufgelegt. Aber das Verfahren wurde beunruhigt, was mit dem Wohngebiet Das Departement für Verkehr, Bau und infolge des Entscheids des Schweizer von Turtig geschehen würde, falls es von Umwelt hat seinen Standpunkt in Bezug Stimmvolks, zwei Eisenbahnalpen- der A9 durchquert werden müsste. auf den Autobahnabschnitt zwischen transversalen zu bauen, eine davon Steg/Gampel und Visp nicht geändert. durch den Lötschberg, verzögert. Es Im Jahre 1987 beschlossen die Bürger Seit 1981 entwickelten seine Ingenieure musste abgewartet werden, wie sich die von Raron an der Urversammlung, den eine Linienführung, die fast parallel zur neue Eisenbahnlinie in die Talebene ein- Staatsrat aufzufordern, eine Südvariante Eisenbahnlinie verlief. Diese Wahl wurde fügen würde und wie das entlang der südlichen Talflanke prüfen 1982 durch den Bericht im Rahmen der Autobahnprojekt aufgrund dieses neuen zu lassen. Die Rarner gingen davon aus, Neuüberprüfung der Linienführung der Elements angepasst werden müsste. dass diese Variante für Turtig und St. A9 bestärkt. Die von Professor Philippe German weniger schädlich wäre, weil sie Bovy geleitete Spezialistengruppe prüfte Zum Zeitpunkt als diese Frage abgeklärt in einem grösseren Abstand zu den für den betreffenden Abschnitt eine wurde, rückten andere Abschnitte der A9 Wohngebieten geplant war. Im Jahre Variante im Norden entlang der SBB- ins Zentrum des Geschehens. Der 1998 legte die Gemeinde dem Staatsrat Geleise sowie eine Variante im Süden Abschnitt, der die lebhaftesten einen neuen Bericht vor, in welchem sie entlang der Talflanke. Kontroversen hervorrief, war selbstver- ihre Befürchtungen erneut darlegte. ständlich die Umfahrung von Visp. Sofort wurden Zusatzstudien durchge- Nachdem lange Zeit eine Nordvariante Anlässlich der zwei aufeinanderfolgen- führt, um die im Bovy-Bericht enthalte- bevorzugt wurde, entschieden sich das den öffentlichen Auflagen von 1994 und nen Empfehlungen ins Projekt zu UVEK, der Staat Wallis und das 1999 haben die Gemeinden ihre integrieren. Der Staatsrat, der seinerseits Bundesamt für Strassen für eine Opposition gegen die offizielle die zwei möglichen Strecken untersucht Umfahrung im Süden. Linienführung manifestiert, da sie dach- hatte, wählte im Jahre 1984 die ten, dass diese mit Nachteilen verbun- Nordvariante. Er überprüfte besonders Der Standpunkt der Gemeinden den sein werde. die Möglichkeit, ob die Verkehrswege (die Eisenbahnlinie und die Autobahn) an Die Gemeinden Raron, Baltschieder und Der Standpunkt der einer Stelle des Tales zusammengeführt Eggerberg haben seit Beginn der Umweltschutzorganisationen werden könnten. Planung immer wieder ein vorhersehba- res und legitimes Anliegen kundgetan: Die Umweltschutzorganisationen, insbe- Nach zahlreichen, ergänzenden Ihre Dörfer sollten nicht einem übermäs- sondere Pro Natura, WWF und OGUV Bewertungs- und Anpassungsarbeiten sigen Lärmpegel ausgesetzt werden. Die plädierten regelmässig für eine wurde die Nordvariante 1994 öffentlich Gemeinde Raron war ausserdem sehr Südvariante, da diese Linienführung, eng an der südlichen Talflanke Die Organisationen stellen die Neutralität geführt, weniger Landschafts- und des beauftragten Büros in Frage. Der Lärmbelästigungen verursache. Staatsrat beschliesst daher, Professor Philippe Bovy ein Evaluationsmandat zu Um die Stichhaltigkeit dieser Sichtweise übertragen. Als dieser eben seine Arbeit zu beweisen, haben die Umwelt- begonnen hat, erhält er von den Umwelt- schutzorganisationen die Linienführung schutzorganisationen ein neues Projekt, im Süden wieder aufgenommen. Eine die «Kompromiss-Südvariante». Südvariante war anlässlich der Neuüberprüfung der A9 im Jahre 1982 Er berücksichtigt in seiner Studie die drei skizzenhaft aufgezeichnet worden und Varianten, welche dem Staatsrat vorge- es wurden an ihr einige Änderungen vor- legt wurden. Die untenstehende Tabelle genommen. zeigt auf, welche Verbesserungen bei den drei Projekten berücksichtigt wur- Nachdem an der Variante weitergearbei- den, um so eine ausgewogene, verglei- tet worden war, erwies sich das Projekt chende Bewertung zu gewährleisten. als nicht so überzeugend, wie man sich dies erhofft hatte. Einige Personen mach- ten sich an die Arbeit und entwarfen eine ÜBERPRÜFUNG DER A9 ZWISCHEN STEG/GAMPEL, RARON, etwas andere Variante, welche ihre VISP WEST UND VISPERTAL DURCH PROF. BOVY Autoren als «Kompromiss-Südvariante» bezeichneten. NORD VERBESSERTE AMTSLÖSUNG