FORUM Emil-Possehl-Schule
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FORUM Emil-Possehl-Schule Inhalt Seite Vorwort 1 Veranstaltungsreihe FORUM Emil-Possehl-Schule „Wertewandel in der Gesellschaft...?!“ 2 Danksagungen 4 Referentinnen und Referenten 5 Karl Ludwig Kohlwage 6 Winfried Tabarelli 8 Ignaz Bubis 10 Angelika Beer 12 Prof. Dr. Hans-Heinrich Driftmann 14 Wolfgang Thierse 16 Dr. Ralf Stegner in Vertretung für Ute Erdsiek-Rave 18 Charlotte Kerner 20 Prof. Dietrich von Engelhardt 22 Barbara Lochbihler 24 Bernd Saxe 26 Peter Harry Carstensen 28 Murat Kayman 30 Dr. Hilmar Götz, Kerstin Behrendt, Torsten Lengsfeld 32 Max Schön 34 Michael Sommer 36 VORWORT Die Emil-Possehl-Schule Lübeck steht in der Tradition der ersten durch die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit 1795 in Lübeck als Zeichenschule gegründeten Gewerbeschule. Nach den Phasen der Dienststellenteilung im gewerblichen Bereich 1966 in die Gewerbeschulen I und II und 1983 in die Gewerbeschulen I und III erfolgte als Konsequenz aus dem Schulentwicklungsplan der Hansestadt Lübeck von 1996 eine grundlegende Neustrukturierung der Lübecker Berufsschulen. Die Berufsschule für „Gesundheit, Textil, Sozialwirtschaft“ in der Fischstraße und die „Dorothea-Schlözer-Schule“ sind am Standort Jerusalemsberg mit den entsprechenden Neubauplanungen zu einem Schulzentrum verschmolzen. Die Zusammenlegung der Gewerbeschulen I und III zur Emil-Possehl-Schule erfolgte im August 2005. Geplant ist, mit entsprechenden Erweiterungsbauten, die Bildung eines neuen, leistungsfähigen Technikstandortes an der Georg- Kerschensteiner-Straße 27, dem Standort der Emil-Possehl-Schule und der Friedrich-List-Schule. Die Schulleitung der Emil-Possehl-Schule hat zusammen mit der Schulleitung der Friedrich-List-Schule eine Kooperationsvereinbarung und eine Organisations- satzung für die gemeinsame Arbeit in einem kooperativen Schulzentrum für Technik und Wirtschaft an der Georg-Kerschensteiner-Straße beschlossen. Hier soll den Intentionen des Schulentwicklungsplanes, durch die Vernetzung kaufmännischer und technischer Ausbildung optimale Schulstrukturen anzustreben, Rechnung getragen werden. Für unsere neue Schule haben wir einen Namen gesucht, . der eng und positiv mit der Lübecker Geschichte verbunden ist, . der für technische Innovation und wirtschaftliche Entwicklung steht, . der deutlich für gesellschaftliche Verantwortung im Interesse der Bürger der Hansestadt Lübeck steht, . der für verantwortliches Handeln im Interesse der Lübecker Entwicklung steht, . der für sozial verantwortliches Handeln und für die Förderung der Lübecker Wirtschaft steht, . der für die Ausbildung der Lübecker Jugend steht. Die Persönlichkeit „Emil Possehl“ steht nach unserer Überzeugung für diese Ziele. Wir danken dem Vorstand der Possehl-Stiftung für seine Bereitschaft, der Namensgebung EMIL-POSSEHL-SCHULE. Dietmar Fröhlich, Schulleiter 1 Veranstaltungsreihe FORUM Emil-Possehl-Schule „Wertewandel in der Gesellschaft …?!“ Sind wir Deutschen auf der Suche nach einer neuen öffentlichen Moral, nach neuen Werten, die eine bessere Welt verheißen? Oder ändern sich nur die Be- griffe, die Redensarten und die Ausdrucksmöglichkeiten unserer Sprache? Das Seltsame ist: Worte wie Würde, Werte oder Moral gehören heute wohl zu den altmodischen Begriffen, sie gehören nicht mehr so richtig zu unserem Wort- schatz. Dabei verwenden wir sie gerade in einer pädagogischen Einrichtung fast täglich: Leistungsbewertung, Wertschätzung, wert- und würdevoll, moralische Werte, moralisches Leben und selbst im Grundgesetz wird die "Würde des Menschen" als höchster Wert bezeichnet – und das ist gut so. Handelt es sich bei diesem Phänomen möglicherweise nur um einen Wandel der uns vertrauten Begriffe oder gelten uns Grundwerte und Tugenden heute tatsächlich weniger als früher? Birgt dieser Wandel die Gefahr des schleichenden Ruins, ja Verfalls des friedlichen Zusammenlebens und Zusammenwirkens in unserer Ge- sellschaft? Unsere europäische und deutsche Zivilisation ist eine bewundernswerte kulturel- le Leistung. In vielen Jahrhunderten mit umfassenden Umwälzungen, schreck- lichen Kriegen und Katastrophen wurden trotz allem gemeinsame Werte und Tugenden erschaffen. Wir schufen die Demokratie und den Sozialstaat und leben bisher sicher und behütet mit diesen Errungenschaften. Gleichwohl breiteten sich in den letzten Jahren und besonders in den letzten Ge- nerationen Unsicherheit und Zukunftsängste aus, das Selbstvertrauen in unser gewachsenes Gesellschaftsgefüge ist gesunken, die bisher gültigen Bestimm- ungen sind uns nicht mehr sicher. Kurzen freudigen Ereignissen folgt auf dem Fuße eine Verunsicherung über die gesellschaftliche, wirtschaftliche, globale und politische Gesamtorganisation. Die Tagespolitik ist so vielschichtig, unüber- sichtlich und schnelllebig geworden, dass wir auf dem Weg sind, den Gesamt- überblick zu verlieren. Dazu kommen häufig gehörte Prophezeiungen, denen leider keine positiven, zukunftsorientierten Visionen gegenüber gestellt werden. So befällt die Menschen langsam aber stetig ein Ohnmachtgefühl, bis popu- listische Bücher wie "Der Ehrliche ist der Dumme" dieses Gefühl in der Gesell- schaft zum Ausdruck bringen und damit ganz legal über Werte- und Moral- verfall sowie Abbau der Menschenwürde diskutiert wird, als ob dieses eine Selbstverständlichkeit wäre. 2 Alles Lebendige sucht ewig nach besseren Lebensbedingungen, ist immer aktiv und macht daher logischerweise Fehler. Man versucht zumindest durch stetige Neubewertung eine Verschlechterung der Zustände zu vermeiden. Den Fehlern folgen neue Probierbewegungen und weitere Lösungsversuche. Unsere Methode ist die Fehlerkorrektur, mit ihr kommt Fluss in das Gemeinwesen. Freilich bedarf diese frei gestaltende Methode, aus Versuch und Irrtum das Beste zu gewinnen, gewisser gemeinsamer und unverrückbarer Richtlinien, an die sich die Menschen halten und an denen sie sich ausrichten sollten. Die Menschen streben nach diesen gemeinsamen Normen, sie haben Sehnsucht nach festen Werten, nach einer gemeingültigen Moral und nach menschenwürdigem Dasein. Jedermann weiß um diese Normen und doch ist es so schwer, sich danach auszurichten und danach zu leben. Das Kollegium der Emil-Possehl-Schule Lübeck hat sich dieses Themas angenommen. In der Veranstaltungsreihe FORUM Emil-Possehl-Schule mit der Thematik „Wertewandel in der Gesellschaft …?!“ haben wir uns der Aufgabe gestellt, mit Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, Eltern und der Öffentlichkeit unsere pädagogische Verantwortung – neben Curriculum und Unterricht – wahrzunehmen und die Schule als öffent- liche Einrichtung in die Verantwortung zu nehmen. Wir diskutieren mit allen Beteiligten über diese Thematik, um so unserer moralischen Pflicht gegenüber der Gesellschaft, dem Staat, dem öffentlichen Wohl und unseren europäischen Nachbarn gerecht zu werden. Als Referentinnen und Referenten werden Persönlichkeiten aus Kirche, Kultur, Politik, Exekutive, Verbänden, Gewerkschaften, Jurisdiktion, Wissenschaft und Medien eingeladen. Wir möchten mit diesem Spektrum breite Gesellschafts- schichten und deren Repräsentanten zu Wort kommen lassen, um einen Einblick in deren Denkweisen und Einschätzungen zu erlangen. Wir müssen uns aufraffen! Das 21. Jahrhundert wird uns ungewöhnliche Auf- gaben stellen. Wir alle tragen hierfür unsere und allgemeine Verantwortung. Dieser Verantwortung gerecht zu werden, ist die Absicht des FORUMs an der Emil-Possehl-Schule in Lübeck. StD a. D. Bodo Friese Lübeck, im Dezember 2003 3 D A N K S A G U N G E N Wir danken allen Referentinnen und Referenten sehr herzlich, die z. T. weite Wege auf sich nahmen, um an unserer Schule Ihre Ansichten zum Thema „Wertewandel in der Gesellschaft...?!“ darzulegen und mit jungen Menschen zu diskutieren. Außerdem danke ich Herrn Oberstudiendirektor a. D. Karl-Heinz Meyer, dem damaligen Schulleiter, der die Veranstaltungsreihe Forum EPS (ehemals Forum G III) an der Gewerbeschule III befürwortete, förderte und aktiv unterstützte, Herrn Studiendirektor Bernd Urbszat, dem stellvertretenden Schulleiter, für die perfekte technische und stundenplanerische Organisation, Herrn Studiendirektor a. D. Bodo Friese, der sich als ehemaliger Öffentlich- keitsbeauftragter der Gewerbeschule III und ideenreicher Schöpfer des FORUMss EPS bis zum Jahre 2009 mit unermüdlicher Begeisterung für dieses Projekt einsetzte, Frau Oberstudienrätin Dagmar Ströder, Herrn Oberstudienrat Holger Gründling (bis zum Jahr 2009) und Frau Studienrätin Julia Salenz für die tatkräftige Unterstützung als Moderatoren und beim Redigieren der Broschüre, Frau Oberstudienrätin Inke Lucht, die sich gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern aus wechselnden Floristinnenklassen um die florale Ausgestaltung unseres Veranstaltungsraumes kümmert, allen Kolleginnen und Kollegen für die intensive Vor- und Nachbereitung ihrer Schülerinnen und Schüler zum Besuch der einzelnen Veranstaltungen, Herrn Uwe Reinhart, Hausmeisterei, für die technische Hilfe in allen Problem- lagen bis zum Jahre 2008 und seinem Nachfolger Herrn Jürgen Plitt. Dietmar Fröhlich - Schulleiter - 4 Referentinnen und Referenten 5 KARL LUDWIG KOHLWAGE Bischof em Karl Ludwig Kohlwage, geboren 1933 in Salzgitter-Salder, in Lübeck aufge- wachsen. Nach dem Abitur am Katharineum Theologiestudium in Hamburg, Heidelberg und Chicago. Vikar in einer deutschstämmigen Gemeinde in Kan- sas, danach in Lübeck. 10 Jahre Pastor in Flensburg, 20 Jahre Probst im Kir- chenkreis Stormarn, 1991-2001 Bischof für Holstein-Lübeck in der Nord- elbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und Vorsitzender der Kirchen- leitung. Vorsitzender