1 [86.] 30. Mai 1989: Fraktionssitzung
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DIE GRÜNEN – 11. WP Fraktionssitzung: 30. 5. 1989 [86.] 30. Mai 1989: Fraktionssitzung AGG, B.II.1, 2147. Überschrift: »Protokoll zur 84. Fraktionssitzung am 30. 05. 1989«. Zeit: 14.20–22.15 Uhr. Sitzungsleitung: Antje Vollmer, Helmut Lippelt. Anwesend: Abgeordnete: Beck-Oberdorf, Beer, Briefs, Ebermann, Eich, Eid, Flinner, Garbe, Hillerich, Hoss, Hüser, Kleinert, Knabe, Kreuzeder, Lippelt, Mechtersheimer, Meneses Vogl, Oesterle- Schwerin, Olms, Rust, Saibold, Schilling, Schily, Schmidt, Schoppe, Teubner, Vennegerts, Vollmer, Volmer, Weiss, Wetzel, Wollny Fraktionsmitarbeiterinnen und Fraktionsmitarbeiter: Appel, Böttger, Günther, Kögel, Simon, Stänner Gäste: Barbara Mettler-von Meibom (Politikwissenschaftlerin Universität Essen) Vor Eintritt in die Tagesordnung Ulrich Briefs stellt Antrag zur Tagesordnung: TOP VII soll nach dem Schwerpunktthema »PARLAKOM« behandelt werden. Gegenrede Antje Vollmer: TOP V – Wahl des/r Pressesprechers/in muß heute behandelt werden. Es wird vorgeschlagen, TOP VII vor TOP VI zu behandeln. Ohne Abstimmung wird diesem Vorschlag zugestimmt. Somit wird nach TOP V – Wahl des/r Pressesprechers/in – erst einmal TOP VII – Mitgliedschaft im F + T Ausschuß – behandelt Bericht des Fraktionsvorstandes Antje Vollmer berichtet über folgende Punkte: – BuVo klagt gegen neues Parteienfinanzierungsgesetz1 [Der] Bundesvorstand hat am Montag beschlossen, beim Bundesverfassungsgericht ein Organstreitverfahren gegen das Parteienfinanzierungsgesetz einzulegen. – Vorbereitungen zum Gorbatschow-Besuch2 Fraktionsvorstand und BuVo haben einen gemeinsamen Brief an Gorbatschow verfaßt3, der notwendig ist, da beim Treffen mit Gorbatschow4 die Zeit zu kurz ist, um einige wichtige Punkte anzusprechen. 1 Gemeint ist das »Fünfte Gesetz zur Änderung des Parteiengesetzes und anderer Gesetze« vom 22. De- zember 1988; BGBl. 1988, Teil I, S. 2615–2618. – Zu den grundsätzlichen Einwänden der GRÜNEN gegen das Gesetz vgl. die Ausführungen der Abg. Vollmer am 9. Dezember 1988 im Bundestag; BT Plenarprotokoll 11/117, S. 8600 f. 2 Der sowjetischen Partei- und Staatschefs Gorbatschow besuchte vom 12. bis 15. Juni 1989 die Bundesrepublik. 3 Zu dem Offenen Brief des Fraktionsvorstands und des Bundesvorstands der GRÜNEN an den sowjetischen Partei- und Staatschefs Gorbatschow vgl. den Abdruck unter der Überschrift »Herr Gor- batschow, wie soll das gemeinsame Haus denn aussehen?«; »Frankfurter Rundschau«, 14. Juni 1987, S. 14; auch in: AGG, B.II.1, 2279. 4 Während des Besuchs des sowjetischen Partei- und Staatschefs Gorbatschow in der Bundesrepublik kam es zu keinem direkten Gespräch mit Vertretern der GRÜNEN. Vgl. dazu Dok. 87, Anm. 6. Copyright © 2018 KGParl 1 DIE GRÜNEN – 11. WP Fraktionssitzung: 30. 5. 1989 Otto Schily spricht sich gegen die Vorgehensweise des Fraktionsvorstandes aus. Man solle den MdBs in persönlichen Umschlägen eine Fassung überreichen, um vielleicht auch nochmal über diesen Brief zu diskutieren. Der Vorstand unterstützt diesen Vorschlag. Jedoch wird wegen der Dringlichkeit des Briefes eine Frist bis Mittwochabend den MdBs gesetzt, da am Donnerstag schon der Brief an die Botschaft gesandt werden soll. – Perspektiven-Kongreß5 Jürgen Treulieb nimmt an der Vorbereitungsgruppe für diesen Kongreß teil. Ebenfalls soll Udo Knapp für die Fraktion teilnehmen. Der Vorstand hat in einem Schreiben Otto [Schily] um seine Zustimmung gebeten6, da sich Überschneidungen mit der Arbeitszeit ergeben können. Otto [Schily] hat sich über Vorgehensweise beschwert, vor allem, weil er zu spät gefragt wurde. – 17. Juni Die Fraktion hat dieses Jahr keinen Alternativvorschlag für die offiziellen Feierlichkeiten des Bundestages. In der Vergangenheit haben die GRÜNEN an der offiziellen Veranstaltung nicht teilgenommen. Für den 17. Juni ist Präsenzpflicht für Abg. laut Beschluß Ältestenrat. Da dieses Jahr Erhard Eppler (SPD) die offizielle Rede hält7, ist er und die SPD an Antje Vollmer mit der Bitte herangetreten, zu prüfen, ob die Fraktion der GRÜNEN nicht doch an der Feierstunde teilnehmen kann. Erhard Eppler ist gerne bereit, mit jeder Fraktion eine inhaltliche Diskussion zu führen. Antje [Vollmer] bittet die Fraktionsmitglieder, darüber mal nachzudenken. Eine Dis- kussion und evtl. Entscheidung soll auf der nächsten Fraktionssitzung am 13. 06. 1989 stattfinden.8 – Gratulation zu Ehe und/oder Kind von der Fraktion an Hubert Kleinert. – Trude Unruh Da dieses Thema auch auf der Tagesordnung steht9, gibt der Vorstand noch keinen Bericht ab. Antje [Vollmer] gibt nur ihre persönliche Meinung wieder, da sie später nicht mehr anwesend sein kann. – Besetzung KDV-Stelle [Der] Vorstand gibt kurze Erklärung zur Besetzung der KDV-Stelle ab. Einige Abgeordnete äußern sich zu diesem Thema ebenfalls. Der zuständige AK soll einen Vorschlag machen, wie dieses Thema betreut werden kann. – Reisen Da Reisegenehmigungen im In- und Ausland zumeist von den Abgeordneten dem Vorstand nicht pünktlich vorliegen, wird vom Vorstand keine Unterschrift mehr im Umlaufverfahren geleistet. – Wer geht zu Gorbatschow? 5 Der 2. Perspektiven-Kongress der GRÜNEN fand vom 17. bis 19. November in Saarbrücken statt. Zur Vorbereitung sowie zum Ablauf des Kongresses vgl. die Unterlagen im AGG, B.II.1., 2347 und 4031. 6 Vgl. dazu CD: Protokoll der Fraktionsvorstandssitzung vom 24. Mai 1989, TOP 2.6. 7 Zur Gedenkstunde des Deutschen Bundestages 1989 anläßlich des »17. Juni« vgl. BT Plenarprotokoll, Bd. 149, S. 11295–11301. 8 Vgl. dazu weiter Dok. 87, TOP III. 9 Der TOP VIII »Graue Panther« wurde vertagt. – Zur Gründung der Partei »Die Grauen« vgl. Dok. 87, TOP IV. Copyright © 2018 KGParl 2 DIE GRÜNEN – 11. WP Fraktionssitzung: 30. 5. 1989 Vorschlag vom Fraktionsvorstand: 1 Person von der Fraktion (Helmut [Lippelt]), 1 Person vom BuVo; bereits Beschlußfassung vom BuVo: 1 Person von der Fraktion, 3 Personen vom BuVo. Es werden verschiedene Vorschläge von den Abgeordneten eingebracht: Verhältnis 2 : 2 Verhältnis 1 : 1 – BuVo unsere Empfehlung geben Nach kurzer Debatte wird über den folgenden Vorschlag abgestimmt: 1 Person von der Fraktion (Helmut [Lippelt]) und 1 Person vom BuVo sollte zu Gorbatschow gehen, da nur 1/2 Stunde zur Verfügung steht. Es müsse dann dem BuVo zu unserem Vorschlag ein kurzes Schreiben gefertigt werden, in dem wir unseren Vorschlag begründen. Für diese Vorgehensweise stimmen 13 Gegen diese Vorgehensweise stimmen 6 Enthaltungen 5 Somit wird dem BuVo dieser Vorschlag mit einem Brief unterbreitet. II: Lfd. parl. Woche – Redner zur Regierungserklärung Natogipfel10 Es liegt bisher kein Entschließungsantrag vor, wird jedoch vom AK noch vorgelegt. Zur Redezeit (21 Minuten) liegen verschiedene Vorschläge vor: 4 Redebeiträge (7, 3, 4, 7) 2 Redebeiträge (15, 6) 2 Redebeiträge (10, 11) Die Fraktion einigt sich, nur 2 Redebeiträge zu halten. Über die beiden Vorschläge wird abgestimmt: Für einen 15minütigen und einen 6minütigen Redebeitrag stimmen 16. Für einen 10minütigen und einen 11minütigen Redebeitrag stimmen 7. Enthaltungen 2. Somit wird ein 15 und ein 6minütiger Redebeitrag gehalten. Redner: 15minütigen Redebeitrag: Es bewerben sich Otto Schily und Angelika Beer. Es wird wie folgt abgestimmt: Otto Schily hält 15minütigen Redebeitrag 14 Angelika Beer hält 15minütigen Redebeitrag 7 Enthaltungen 4 Für den 6minütigen Redebeitrag bewirbt sich Angelika [Beer]. Mit 23 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen wird von der Fraktion beschlossen, daß Angelika [Beer] den 6minütigen Redebeitrag hält. – Nachwahl PKK-Kommission Die GRÜNEN werden beantragen, die Anzahl der Sitze der PKK von 8 auf 9 zu erweitern. Otto Schily wird als Kandidat vorgeschlagen. Der Vorstand bittet um vollzählige Erscheinung der Abgeordneten zur Wahl.11 10 Am 1. Juni 1989 gab Bundeskanzler Kohl im Bundestag eine Regierungserklärung zum NATO- Gipfel am 29./30. Mai 1989 in Brüssel ab. Zu der Erklärung sowie zu den Redebeiträgen der GRÜNEN-Abg. Schily und Beer vgl. BT Plenarprotokoll 11/146, S. 10794–10801, 10809–10811, 10816 f. Copyright © 2018 KGParl 3 DIE GRÜNEN – 11. WP Fraktionssitzung: 30. 5. 1989 – Entwurf eines Gesetzes Dienstleistungsabend Nach Abstimmung wird keine namentliche Abstimmung beantragt (5 Ja- gegen 15 Nein- Stimmen bei 1 Enthaltung).12 – Aktuelle Stunde Die GRÜNEN haben bereits eine aktuelle Stunde zur »Einführung eines Visumszwangs für ausländische Kinder« eingebracht. Marieluise Beck-Oberdorf stellt den Antrag, eine aktuelle Stunde zum Thema »Zunehmende Gesundheitsgefährdung durch Photosmog (OZON) und Konsequenzen für die Verkehrspolitik in der Bundesrepublik Deutschland« zu beantragen. Sie begründet ihren Antrag. Auch German Meneses begründet seine bereits beantragt aktuelle Stunde. Mehrheitlich bei einigen Enthaltungen beschließt die Fraktion, eine aktuelle Stunde mit dem Thema »Zunehmende Gesundheitsgefährdung durch Photosmog und Konsequenzen für die Verkehrspolitik in der Bundesrepublik Deutschland« zu beantragen.13 Die bereits eingereichte aktuelle Stunde zur Einführung eines Visumszwangs für ausländische Kinder wird zurückgenommen und nächste Sitzungswoche beantragt oder durch andere geeignete parlamentarische Schritte Rechnung getragen. Redner: Michael Weiss und Wilhelm Knabe bewerben sich für den 5minütigen Redebeitrag. Für Michael Weiss stimmen 8 Für Wilhelm Knabe stimmen 7 Enthaltungen 3 Somit hält Michael Weiss den 5 Minuten Redebeitrag. Da kein Bewerber außer Wilhelm [Knabe] sich für den 2 Minuten Redebeitrag bewirbt, einigt sich die Fraktion im Konsens, Wilhelm Knabe den 2minütigen Redebeitrag zu geben. TOP III: Zu verabschiedende Vorlagen – Gesetzentwurf von Antje Vollmer »Errichtung einer