S Ü Dosteurop Ä Ische
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i S ü d o s t e u r o p ä i s c h e HEFTE • Berlin • 2015 • Jg. 4 • Nr. 1 • Impressum Herausgeber: Đorđe Tomić Redaktion: Dr. Marija Vulesica, Janis Nalbadidacis, Ruža Fotiadis Redaktionskollegium: Krunoslav Stojaković, Roland Zschächner Online-Ausgabe: http://www.suedosteuropaeische-hefte.org/ Südosteuropäische Hefte ISSN 2194-3710 Kontakt: [email protected] Adresse: Südosteuropäische Hefte z.H. Đorđe Tomić Humboldt-Universität zu Berlin Institut für Geschichtswissenschaften Lehrstuhl für Südosteuropäische Geschichte Mohrenstraße 40/41 D-10117 Berlin Berlin 2015 Die in diesem Band veröffentlichten Beiträge stellen ausschließlich die Meinung der Autorinnen und Autoren dar. Die Zeitschrift Südosteuropäische Hefte erscheint mit freundlicher Unterstützung des Lehrstuhls für Südosteuropäische Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin von Prof. Dr. Hannes Grandits. Sämtliche Inhalte der Online-Zeitschrift Südosteuropäische Hefte stehen unter einer Creative Commons Namensnen- nung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. Beruht auf einem Inhalt unter www.suedosteuropaeische-hefte.org. Dem Andenken an Prof. Dr. Holm Sundhaussen gewidmet. Inhaltsverzeichnis Editorial ................................................................................................................................................. 7 Aus der Südosteuropaforschung Hannes Grandits Ein Nachruf auf Holm Sundhaussen ............................................................................................... 10 Đorđe Tomić und Marija Vulesica Ein Nachruf auf Prof. Dr. Holm Sundhaussen ............................................................................... 14 Bojana Meyn Archives, politics and histories. A report from the world’s last divided capital, Nicosia, Cyprus ..................................................................................................................... 18 Beiträge Klaus Buchenau Der dritte Weg ins Zwielicht? Korruption in Tito-Jugoslawien .................................................. 23 Marko Zajc Slovenian Intellectuals and Yugoslavism in the 1980s. Propositions, Theses, Questions ........ 46 Holger Raschke Jugoslawien in der Kurve. Repräsentationen des sozialistischen Jugoslawiens als politischer Bestandteil der Fußballfankultur im (post-) jugoslawischen Raum ........................ 66 Martin Blasius Fußball, nationale Repräsentationen und Gesellschaft. Die Fußballnationalmannschaft im Jugoslawien der 1980er Jahre ................................................................................................................ 87 Takuya Nakazawa The Making of “Montenegrin Language”. Nationalism, Language Planning, and Language Ideology after the Collapse of Yugoslavia (1992-2011) .......................................................... 127 Rezensionen Marija Vulesica Bethke, Carl (2013): (K)eine gemeinsame Sprache? Aspekte deutsch-jüdischer Beziehungsgeschichte in Slawonien, 1900-1945. Münster: LIT-Verlag, 454 Seiten, ISBN 978-3-643-11754-0. .................................................................................................................. 143 Neuerscheinungen ......................................................................................................... 145 Autor_innen ..................................................................................................................... 159 Editorial Editorial Die vorliegende Ausgabe der Südosteuropäischen Hefte erscheint als offenes Themenheft. Eine Reihe interessanter und guter Aufsätze erreichte uns in den letzten Monaten, so dass die Redaktion einige der eingereichten Manuskripte in der aktuellen Ausgabe veröffentlicht. Die Südosteuropäischen Hefte verstehen sich als Forum für neue Themen, Ansätze und Per- spektiven, dienen aber auch und vor allem der Veröffentlichung kritischer Beiträge, die das Ergebnis laufender Forschungen sind. So stellen auch die in diesem Heft veröffentlichten Beiträge erste Forschungsergebnisse dar. Es war jedoch eine traurige Nachricht, die unsere Freude über die vielen guten Beiträge getrübt hat und mit der die Rubrik „Aus der Südosteuropaforschung“ in dieser Ausgabe leider beginnt: Holm Sundhaussen, zwischen 1988 und 2007 Professor für Südosteuropäische Geschichte an der Freien Universität Berlin, ist am 21. Februar 2015 unerwartet und plötzlich verstorben. Ihre Trauer um den renommierten Wissenschaftler, Begleiter, langjährigen Be- treuer und Förderer auch jener Initiative, aus der diese Zeitschrift hervorgegangen ist, brin- gen in zwei Nachrufen Hannes Grandits und Đorđe Tomić und Marija Vulesica zum Aus- druck. Für die gesamte (Berliner) Südosteuropaforschung und die Redaktion der Südosteu- ropäischen Hefte bedeutet der frühe Tod von Holm Sundhaussen einen schmerzlichen Ver- lust. Wir gedenken seiner in tiefer Trauer und widmen ihm diese Ausgabe. Die Rubrik präsentiert außerdem einen aufschlussreichen Forschungsbericht von Bojana Meyn. Sie beschreibt ihren Aufenthalt und ihre Recherchen in mehreren Archiven in Zy- perns Hauptstadt Nikosia. Neben wertvollen Erfahrungen aus der Forschungspraxis vor Ort hält der Beitrag auch nützliche Informationen über einige der Bestände bereit und gibt prak- tische Ratschläge zur Arbeit in den lokalen Archiven. Die Schilderungen der Autorin können sehr wohl als Einladung zur weiteren Forschung verstanden werden. Unter den „Beiträgen“ findet sich zunächst der Artikel von Klaus Buchenau über die Kor- ruption im sozialistischen Jugoslawien und den staatlichen bzw. gesellschaftlichen Umgang mit diesem Phänomen. Buchenau präsentiert erste Ergebnisse der kürzlich erfolgten Archiv- arbeit. Der hier vorgestellte Ausschnitt ist Teil eines breiteren Forschungsvorhabens über die Korruption in Jugoslawien in historischer Perspektive. Auf neuen empirischen Befunden beruht auch der Beitrag von Marko Zajc, der das Ver- hältnis slowenischer Intellektueller zum Problem- und Themenfeld des Jugoslawismus im Laufe der 1980er Jahre, also kurz vor dem Zusammenbruch Jugoslawiens, diskutiert. Dabei wirft er eine Reihe von innovativen Fragen zu diesem Aspekt der jugoslawischen Geschichte auf. Gleich zwei Beiträge widmen sich dem Thema Fußball in Jugoslawien. Während Holger Raschke die Entwicklung der Fußballfanszenen im sozialistischen Jugoslawien im Hinblick auf ihre seit Ende der 1980er Jahre zunehmende Politisierung beschreibt, erzählt Martin Blasius eine Geschichte der jugoslawischen Fußballnationalmannschaft. Er stellt durch eine kritische Analyse einen Großteil der bestehenden geschichts- und sozialwissenschaftlichen Deutungen des Fußballs und seiner Symbolik in Jugoslawien in Frage. Pointiert und gut ar- 7 Editorial gumentierend arbeitet er die „Eigendynamik“ sportlicher Ereignisse und der damit verbun- denen gesellschaftlichen Interaktion heraus. Einen kurzen Überblick über die Entstehung der montenegrinischen Sprache sowie über die entsprechende Sprachpolitik seit Beginn der 1990er Jahre bietet der Beitrag von Takuya Nakazawa. Er schildert den Prozess der Konstruktion bzw. Umbenennung der Sprache und ihre mitunter wenig erfolgreiche Anwendung. Sein Fokus liegt dabei auf den wichtigsten Akteuren der Sprachpolitik und ihrer oftmals widersprüchlichen und sich wandelnden Posi- tionen. An dieser Stelle danken wir Robert Lučić, der Ende 2014 aus der Redaktion ausgeschieden ist, für seine langjährige Zusammenarbeit und sein Engagement seit der Gründung der Südosteuropäischen Hefte. Die nächste Ausgabe erscheint im Herbst 2015 und wird wieder einen thematischen Schwer- punkt haben. Wir widmen uns den (Ver-)Bindungen zwischen Südosteuropa und Latein- amerika. 8 AAuuss ddeerr SSüüddoosstteeuurrooppaaffoorrsscchhuunngg 9 Hannes Grandits – Ein Nachruf auf Holm Sundhaussen Ein Nachruf auf Holm Sundhaussen von Hannes Grandits Am 21. Februar 2015 ist Prof. Dr. Holm Sundhaussen verstorben. Er war einer der maßgeb- lichsten deutschen Südosteuropahistoriker und eine bedeutende Persönlichkeit der interna- tionalen Geschichtswissenschaften. Holm Sundhaussen hat nach einem Studium der Ost- und Südosteuropäischen Geschich- te, Slavistik und Germanistik an der Universität München im Jahre 1973 mit einer Arbeit mit dem Titel „Der Einfluss der Herderschen Ideen auf die Nationsbildung bei den Völkern der Habsburger Monarchie“ (München 1973) promoviert. Es folgten Stationen als wissenschaftli- cher Mitarbeiter an den Universitäten Hamburg, München und Göttingen. 1981 erfolgte sei- ne Habilitation in Ost- und Südosteuropäischer Geschichte an der Universität Göttingen. Seine Habilitationsschrift trug den Titel „Wirtschaftsgeschichte Kroatiens im nationalsozia- listischen Großraum 1941-1945. Das Scheitern einer Ausbeutungsstrategie“ (Stuttgart 1983). Nach seiner Berufung auf die Professur für Südosteuropäischen Geschichte am Osteuropa- Institut der Freien Universität Berlin machte er hier ab 1988 seinen Lehrstuhl zu einem der weltweit interessantesten Zentren der zeitgenössischen Südosteuropaforschung und -lehre. Über Jahrzehnte hat Holm Sundhaussen vielen Menschen durch seine anspruchsvolle Lehre, sein bereits legendäres Berliner Kolloquium zur Geschichte Südosteuropas (das der Verfasser die Ehre und Freude hatte, ab 2010 mit Holm Sundhaussen gemeinsam zu organi- sieren), seine Vorträge zu aktuellen und historischen Themen und insbesondere durch sein so umfangreiches Schrifttum mit viel Wissen verbundene Einblicke in die Geschichte des Balkans als Teil einer europäischen Geschichte eröffnet. In seinen so reichen, so umfassenden und thematisch so weit gefassten Büchern,