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KB-K Dokumentation Web3.Pdf 1 KULTUR im Kreis Regionales Bildungsnetzwerk Kreis Steinfurt Dokumentation Kultur- und Bildungskonferenz | 5. Mai 2015 Immer alles gut? Kulturelle Bildung zwischen Vision und Realität Inhalt Programm 5 Grußwort 6 Impulsvortrag 8 Publikumsgespräch 10 Infostände 12 Forenübersicht 15 Ausblick 34 Anhang 37 Informationen zu Partnern und Projekten im Bereich Kulturelle Bildung 38 Pressespiegel 50 Teilnehmerübersicht 54 Impressum 59 5 Programm 15.00 Uhr Anmeldung und Infostände Forum 1 Fit für kulturelle Vielfalt 15.30 Uhr Begrüßung Training „Interkulturelle Kompetenz“ für Landrat Thomas Kubendorff Jugendliche Impulsvortrag, Reinhard Kahl Forum 2 „Fässer füllen oder Flammen entzün- Jenseits der Stadt den? Plädoyer für einen Kulturwandel Ideen für den ländlichen Raum in der Bildung“ Forum 3 Publikumsgespräch Ein Kind hat 100 Sprachen mit Reinhard Kahl, Journalist und Die Reggio-Pädagogik – ein international Filmemacher, Dorothee Feller, anerkanntes Konzept der Vorschulpädagogik Regierungsvizepräsidentin und Dr. Peter Lüttmann, Kultur- und Forum 4 Sozialdezernent Kreis Steinfurt Ganz nah an der Zielgruppe Internationales Theaterfestival Halbstark 17.30 Uhr Pause mit Stehimbiss und Infoständen Forum 5 Das ResiDance Programm 18.00 Uhr Foren der Peter Gläsel Stiftung Community Dance – eine Chance, Kultur zu 19.00 Uhr Abschluss und Ausblick bilden Forum 6 „Kultur macht stark“ – Bündnisse für Bildung Moderation: Elke Frauns Bundesprogramm zur Förderung außerschulischer Angebote zur kulturellen Bildung Forum 7 Kooperationen für Kinder und Jugendliche Kulturrucksack NRW im Kreis Steinfurt Forum 8 Wer soll das bezahlen? Finanzierung und Programme Forum 9 Kulturelle Schulentwicklung Von Einzelprojekten zur Nachhaltigkeit Grußwort Landrat Thomas Kubendorff Gemeinsam widmen sich das Kultur- und das Bildungsbüro einem Thema, das schon länger in aller Munde ist: der „Kulturellen Bildung“. Der Themenschwerpunkt „Kulturelle Bildung“ spielt in der Kulturförderung des Kreises mit den Programmen „Kultur und Schule“ und seit 2014 auch mit dem „Kulturrucksack NRW“ eine besondere Rolle. Der Kreis setzt auch schon seit Jahren mit dem Pro- gramm „Jugendkreativtage“ und der Ausstellung „Jugend Gestaltet“, die in diesem Jahr am 14. Mai im DA, Kunst- haus Kloster Gravenhorst öffentlich, auf die kulturelle Bildung schon bei Die Konferenz ist bis auf den letzten Platz aus- den Kleinsten. Auch das Land NRW als Fördermit- gebucht, was uns zeigt, dass wir mit dem Thema telgeber setzt verstärkt auf kulturelle Bildung. durchaus einen Nerv getroffen haben. Ich freue Daher bietet es sich an, dieses Thema aufzugrei- mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind! fen und auf der heutigen Konferenz umfassender Zunächst möchte ich der Band ELMA aus Münster zu behandeln. danken, die den Empfang hier so wunderbar und stimmungsvoll mit ihren selbst komponierten Liedern In der Bildungskonferenz 2014 wurde deutlich, gestaltet hat. dass sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer Wir haben mit Stroetmanns Fabrik einen sehr stark den Zielen „Individuelle Förderung“ und schönen und auch passenden Ort für diese Kon- „Chancengerechtigkeit“ verpflichtet sehen. Insbe- ferenz gefunden. Getreu dem Motto: „Kultur bildet sondere der Bereich der kulturellen Bildung bietet Persönlichkeit“ werden hier seit fast 20 Jahren viele Ansatzpunkte für Aspekte der individuellen Projekte für Kinder- und Jugendkultur angeboten Förderung und auch der Förderung der Chancen- und damit kulturelle Bildung auf hohem Niveau gerechtigkeit. Gerade die Einbindung und das betrieben. gemeinsame Erleben kultureller Angebote schaf- fen die Möglichkeit, unterschiedliche Fähigkeiten Meine Damen und Herren, und Herausforderungen zu einem gemeinsamen in regelmäßigen Abständen führt der Kreis Steinfurt Ganzen zu bündeln. Im Kreis Steinfurt sind bereits seit dem Jahr 2000 Kulturkonferenzen durch. Mit viele Schulen im Bereich der kulturellen Bildung dieser sind es insgesamt bereits fünf. Genauso unterwegs. Auch außerschulische Akteure sind führt das RBN seit dem Jahr 2009 jährlich min- über unterschiedliche Projekte in den Schulen ein- destens eine Bildungskonferenz durch. In diesem gebunden. Jahr haben wir eine neue, sehr schöne Situation: 7 Meine Damen und Herren, dieser Gelegenheit möchte ich auch den Aktiven wie Sie wissen lautet der Titel dieser gemeinsamen an den Ständen einen herzlichen Dank aussprechen! Konferenz: „Immer alles gut? Kulturelle Bildung zwischen Vision und Realität“. Nach der Pause, meine Damen und Herren, warten neun Foren mit Informationen und Gesprächsan- Im Mittelpunkt sollen heute stehen: geboten zu unterschiedlichen Gebieten der Kultu- • Visionen, die Realität werden – wie die, die uns rellen Bildung auf Sie. Vom „Resi-Dance Projekt“ unser Referent Reinhard Kahl gleich vorstellt, über den „Kulturrucksack“, von „Fit für kulturelle • aber auch die ganz praktische Umsetzung kul- Vielfalt“ bis hin zu Ideen für den ländlichen Raum – tureller Bildung in Erziehungs-, Bildungs- und in den neun Foren ist bestimmt für jeden etwas Kulturarbeit – wie sie sich im Arbeitsalltag von dabei. In Ihrer Tagungsmappe finden Sie darüber Künstlern und Pädagogen darstellt. Möglichkeiten, hinaus eine Sammlung von Informationen zur Kul- wie die kulturelle Bildung praktisch umgesetzt turellen Bildung zum Mitnehmen, die wir für Sie werden kann, werden nachher anhand vieler zusammengestellt haben. informativer Beiträge in den Foren präsentiert. Abschließend möchte ich Ihnen allen meinen Dank Unser Referent Reinhard Kahl wird gleich in seinem aussprechen: Impulsvortrag die Frage stellen: „Fässer füllen • Ihnen, meine Damen und Herren, für Ihr zahl- oder Flammen entzünden?“ Dieses Zitat, das Sie reiches Erscheinen. vom Schriftsteller, Arzt und Priester Francois Ra- • Den Referentinnen und Referenten danke ich belais und damit von einem großen französischen dafür, dass Sie Ihre Kenntnisse, Erfahrungen Dichter und Denker entlehnen, verdeutlicht, worum und Informationen mit uns teilen. es Ihnen geht, Herr Kahl: Um einen Kulturwandel • Der Geschäftsführerin von Stroetmanns Fabrik, in der Bildung. Die Möglichkeiten, die ein solcher Frau Wachsmund, und ihrem Team, danke ich Wandel mit sich bringt, und die wichtige Rolle der für die professionelle Unterstützung. Es sind Kultur zeigen Sie uns dabei an spannenden und sehr schöne Räumlichkeiten, in denen wir heute motivierenden Beispielen aus der Praxis auf. tagen dürfen. • Dem Team um Frau Dröge und Frau Venne- Im Anschluss sind Sie gefragt, meine Damen und meyer danke ich für die gute Konzipierung und Herren: Denn die Experten sitzen dann nicht nur Vorbereitung der Konferenz. Ihre Zusammen- auf dem Podium, sondern auch im Saal. Zusammen arbeit zeigt, dass Kooperationen funktionieren mit der Regierungsvizepräsidentin Frau Feller, dem können. Sozial- und Kulturdezernenten des Kreises, Herrn • Der heutigen Moderatorin Frau Frauns danke Dr. Lüttmann, und Herrn Kahl wollen wir darüber ich dafür, dass Sie uns gewohnt professionell sprechen: Ist denn immer alles gut in der Kulturel- durch den Nachmittag führt. len Bildung? Gut und wichtig finden wir sie ja alle, aber wie sieht es im „echten Leben“ aus? Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Gäste der Konferenz: Diese Konferenz soll wie immer auch die Möglich- Ich wünsche Ihnen einen intensiven, informativen keit zur Begegnung und Vernetzung bieten. Dafür und vernetzten Nachmittag, aus dem Sie viele wird in der Begegnungspause und am Ende der Anregungen und große Motivation für Ihre Arbeit Konferenz Gelegenheit sein. In der Pause können mitnehmen können! Sie auch noch einmal die vielfältigen Informations- stände besuchen, die hier aufgebaut sind. Bei Vielen Dank. Impulsvortrag Fässer füllen oder Flammen entzünden? Reinhard Kahl Der Journalist und Filmemacher Reinhard wird und immer seltener nur im Ausführen von Kahl dokumentiert in seiner Arbeit Praxis- Routinen besteht, verlangt diese Renaissance der beispiele von Schulen und Institutionen, in Bildung. denen Bildung gelingt. So zum Beispiel in seinem Film „Treibhäuser der Zukunft“. Für Alle Studien über die Wirksamkeit schulischen die Kultur- und Bildungskonferenz erläutert Lernens laufen darauf hinaus, dass fünf Jahre nach er seinen Ansatz und seine Erfahrungen in Schulende kaum etwas übrig ist. Die Vorgabe lau- Bezug auf die Wirksamkeit kultureller Bildung tet: Alle Schüler müssen auf den gleichen Stand für jeden Einzelnen. gebracht werden. Statt einer Kultur des Vertrauens herrscht eine Kultur des Misstrauens. Reinhard Kahl stellt in seinem Impulsvortrag die Frage nach den Faktoren, die Menschen zum Lernen Aber warum ist die Verführung Fässer zu füllen so bewegen können, und nach Erfahrungen, die den groß? Man glaubt dann nichts falsch zu machen, Lernprozess behindern. Einführung Der Schriftsteller, Arzt und Priester Francois Rabe- lais schrieb bereits vor 500 Jahren: „Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln ent- zündet werden.“ Schon in der Antike gab es diesen Gedanken, und auch heute drängt er an die Spitze der bildungspolitischen Tagesordnung. Nicht länger Schülerinnen und Schüler und schon gar nicht die jungen Erwachsenen wie Fässer zu fül- len, war und ist die Parole für eine Renaissance der Bildung und die (Wieder-)Entdeckung, dass Lernen nicht die passive Seite von Belehrung ist, sondern eine konstruktive Leistung aktiver Individuen, von denen allerdings jedes etwas anders tickt. Schulkritik Jeder Mensch ist eine Primzahl, teilbar nur durch eins und sich selbst. Die Verschiedenen jedoch brauchen wiederum Kooperation, Zusammenar- beit und Zugehörigkeit.
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