ISSN 1613-2815 I 15. Jahrgang I 2. Halbjahr 2019 I Nr. 32

Bocholter wünschen sich mehr Natur in der Stadt

Grünes und Buntes an der Hauswand

„Fridays for Future“ in Münster

Ems-Renaturierung bei Saerbeck

Flächenverbrauch in Everswinkel

Kiebitz-Bestände im freien Fall

Vernachlässigte Grundlage unseres Daseins – Bodenschutz im Münsterland

Tipps zu Exkursionen, Vorträgen und Veranstaltungen im Münsterland

Ihre AnsprechpartnerInnen in Sachen „Naturschutz“ in Ihrer Nähe

Das NABU-Magazin für die Kreise Borken, Coesfeld, , Warendorf und die StadtNATURZEIT Münster1 INHALT IMPRESSUM

Titelthema: NATURZEIT im Münsterland – ISSN 1613-2815 04 Boden ist mehr als zerbröseltes Gestein EDITORIAL Herausgeber: NABU (Naturschutzbund Deutschland), NABU-Kreisverband Borken Kreisverbände im Münsterland und NABU-Naturschutzstation NABU-Kreisverband 07 Was ist dran am Insektensterben? Münsterland e. V., c/o NABU-Naturschutzstation Münsterland e. V. Steinfurt e. V. Liebe Leserinnen und Leser, 08 Bocholter wünschen sich mehr Natur in der Stadt Westfalenstraße 490, 48165 Münster, Kerstin Panhoff 08 Holzboote gegen Plastikwahn Tel. 02501 9719433, Fax 02501 9719438, versiegelt, vergiftet, mit Füßen getreten – so gehen wir mit unserem Boden 09 Jahrzehntelanger Einsatz für den Naturschutz E-Mail: [email protected] im Münsterland um. Dabei ist der Boden buchstäblich die Grundlage 10 Stoppt die Betonköpfe! unseres Lebens, ohne ihn könnten Pflanzen nicht wachsen und Tiere nicht 11 Fledermausquartiere für das neue Heimathaus in Burlo! Redaktion: Dr. Thomas Hövelmann (verantwortlich), leben. Außerdem erfüllt er unschätzbare Dienste für den Klimaschutz und Cristine Bendix, Thaddäus Bielefeld, Edmund Bischoff, Ilka Döring reinigt unser Grundwasser. NABU-Kreisverband Coesfeld (Korrektur), Rainer Gildhuis, Michael Kempkes, Kurt Kuhnen, 12 Grünes und Buntes an der Hauswand Dirk Petzold, Dr. Martina Raffel Unser Boden ist die wertvolle Basis einer gesunden Natur und Umwelt. 13 Wie wir Igeln über den Winter helfen NABU-Stadtverband Unter unseren Füßen tummeln sich Abermillionen von Kleinstlebewesen 14 Liebeserklärung an den Wald 2 x jährlich, Erscheinungsweise: Münster e. V. und Pilzen, die tagtäglich unbemerkt für die effektive Zersetzung der anfal- 14 Wilkommen Wolf? Auslageorte und ältere Ausgaben unter www.NABU-Station.de. Peter Hlubek lenden Laubstreu und abgestorbener Tiere und Pflanzen sorgen – ohne sie 15 Naturgarten-Idee im Aufwind Die Redaktion behält sich vor, Artikel und Leserbriefe zu kürzen wäre ein Leben auf der Erde auf Dauer gar nicht denkbar! und zu überarbeiten. Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge NABU-Stadtverband Münster und Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion Statt Wertschätzung erfährt der Boden jedoch nur Arges: Täglich werden 16 „Oma, was ist ein Schneemann?” oder des NABU wieder. Flächen versiegelt für den Bau neuer Straßen sowie von Wohn- und Gewer- 16 Nachruf Thomas (Tom) Vieth begebieten, er wird mit Gülle und Pestiziden getränkt und selbst im Wald 17 Foodprint Gestaltung und Satz: mit schweren Fahrzeugen verdichtet, deren Spuren noch nach Jahrzehnten 18 Erhalt und Entwicklung des historischen Arzneipflanzengartens beschlossen Silvia Banyong, NABU-Naturschutzstation Münsterland e. V. zu erkennen sind.

NABU-Kreisverband Steinfurt Auflage: 9.100 Stück Die Folge sind unter vielem anderen die hohe Nitrat-Belastung des Grund- 19 Ems-Renaturierungsprojekt: „Altarm bei Entrup – Hembergen/Saerbeck“ NABU-Kreisverband wassers und das viel zu schnelle oberflächliche Abfließen von Nieder- 20 Kerstin Panhoff neue Vorsitzende des NABU-Kreisverband Steinfurt e. V. Coesfeld e. V. Druck: Druckerei Demming, schlagswasser, was ein kontinuierliches Absinken des Grundwasserspiegels 20 Nachruf Max Lohmeyer Dr. Detlev Kröger Holtkamp 17, 46414 Rhede nach sich zieht. Schützen wir also unsere Böden vor weiterer Versiegelung und Entwertung – im Münsterland und überall! 21-24 Veranstaltungen, Exkursionen, Vorträge Erfüllungsort und Gerichtsstand: Münster 25 Torfverbrauch ist unverantwortlich! Unsere Böden stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Heftes. Daneben 26 Kein Heimathaus ohne Schleiereulen finden Sie wie üblich zahlreiche weitere Beiträge aus dem mannigfaltigen Bankverbindung: Vereinsleben des NABU, im Terminkalender viele attraktive Veranstaltun- 27 Gründung einer NABU-Gruppe Ibbenbüren Sparkasse Münsterland Ost 28 BNE-Zertifizierung für den NABU-Kreisverband Steinfurt gen sowie schöne Leserfotos, die zeigen, dass es sich lohnt, sich für unsere IBAN: DE 41 4005 01500026005215, vielfältige Natur zu engagieren. BIC: WELADED1MSTd NABU-Naturschutzstation Münsterland NABU-Naturschutzstation 29 Münster summt auf – und auch der Kreis Warendorf Münsterland e. V. Für unseren aktiven Einsatz für die Natur benötigen wir auch Ihre Unter- 30 Kiebitzzahl im freien Fall – ernüchternde Synchronzählung zum Bestand Dr. Britta Linnemann stützung, damit wir uns weiterhin mit voller Kraft für eine gesunde Natur im Münsterland und Umwelt einsetzen können: durch Ihre Mitgliedschaft, das Anwerben 31 Naturschutz auf europäischer Ebene weiterer Mitglieder, die aktive Mitarbeit in unseren Gruppen, durch Spen- 31 Nachruf Reinhold Bleckmann Dieses Magazin den für die Projekte des NABU oder vielleicht sogar ein Vermächtnis zu- ist gedruckt auf Recyclingpapier gunsten des Naturschutzes. NABU-Kreisverband Warendorf mit dem Blauen Engel. 32 Flächenverbrauch in Everswinkel 33 Die Amsel verliert den Thron HELFEN SIE MIT – MACHEN SIE DEN NABU ISSN 1613-2815 I 15. Jahrgang I 2. Halbjahr 2019 I Nr. 32 IM MÜNSTERLAND STARK! Magazin NABU-Kreisverband

34 Verwahrlost wirkende Böden können eine Kostbarkeit sein Bocholter wünschen sich mehr Natur Warendorf e. V. in der Stadt

Grünes und Buntes an der Hauswand 35 Artenschutz nach dem Dürresommer – Wieviel Stress vertragen unsere „Fridays for Future“ in Münster Claus-Peter Weigang Nur als gesellschaftliche Gesamtaufgabe können wir es schaffen, gesun- Ems-Renaturierung bei Saerbeck heimische Flora und Fauna noch? Flächenverbrauch in Everswinkel de Böden im Münsterland zu erhalten und unseren Nachkommen eine Kiebitz-Bestände im freien Fall gesunde Umwelt und intakte Natur zu hinterlassen – damit wir uns nicht 36 Bindung und „Ur-Vertrauen“ Vernachlässigte Grundlage unseres Daseins – 37 Leserbrief zur NATURZEIT 31 Bodenschutz im Münsterland nachsagen lassen müssen, wir hätten die Natur mit Füßen getreten. 38 Mit dem Fahrrad zur Arbeit

Tipps zu Exkursionen, Vorträgen und Ihr 38 Sponsoren gesucht! Titelfotos: Veranstaltungen im Münsterland Ihre AnsprechpartnerInnen in Sachen „Naturschutz“ in Ihrer Nähe 39 Wie ernährt sich Europa in Zukunft? NABU/E.Neuling, Dr. Thomas Hövelmann, 40 Die Natur perfekt ins Licht gesetzt – Ihre Leserfotos Th. Hövelmann Das NABU-Magazin für die Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und die StadtNATURZEIT Münster1 Redaktion Naturzeit 42 Letzte Meldungen NABU-Kreisverband AnsprechpartnerInnen, Kontakte, Webseiten Borken e. V. Rolf Souilljee

NATURZEIT 3 Wie wir den Boden unter unseren Füßen beseitigen Was ist Boden? diese Tiere sind noch recht winzig und englische und schottische Würmer Bodenkundler beschreiben Boden als ohne technische Sehhilfe nicht sicht- jedes Jahr insgesamt fast eine halbe „das mit Wasser, Luft und Lebewesen bar. Dagegen kann man die größeren Milliarde Tonnen Erde bewegen und Boden ist mehr als zerbröseltes Gestein durchsetzte, unter dem Einfluss der Springschwänze, Milben, Kleinringel- dass die britische Wurmarmada nicht Umweltfaktoren an der Erdoberfläche würmer, Tausendfüßler, Asseln, Spin- nur bei der Bodenbildung ein gewal- entstandene und im Ablauf der Zeit nen, Insektenlarven und Schnecken tiges Wort mitzureden hat, sondern Von Kurt Kuhnen sich weiterentwickelnde Umwand- mit bloßem Auge erkennen. Und nicht auch das Bild der Landschaft formt. lungsprodukt mineralischer und orga- zu vergessen die lebensnotwendigen Für offenbar blinde, taube, zahnlose, „Der gesamte humusreiche saftige Boden von den höhergelegenen Ländereien gleitet unaufhörlich abwärts und nischer Substanzen mit eigener mor- Pilze und Flechten, die für das Leben glitschige und weiche Lebewesen eine verschwindet in der Tiefe. Nur das nackte Gerippe des Gebirges, dem Skelett eines Kranken gleichend, ist übrig- phologischer Organisation, das in der am und im Boden ebenfalls eine ent- bemerkenswerte Leistung. Darwins geblieben. Der kärgliche Boden des vegetationsarmen Landes kann die jährlichen Niederschläge nicht mehr auf- Lage ist, höhere Pflanzen als Standort scheidende Rolle spielen. Vermutung, dass die Ackerkrume nehmen. Sie fließen rasch in das Meer, so dass die Quellen und Bäche versiegen. Früher hatten die Berge bis hoch zu dienen und die Lebensgrundlage für Einige Zahlen: Unter einem Hektar auf seit Jahrhunderten stillgelegten hinauf Wälder....“ [Plato, etwa 400 n.Chr.]. Tiere und Menschen bildet“ [1]. (100 mal 100 Meter) können bis zu Flächen nahezu ausschließlich aus 15 Tonnen Bodenlebewesen existie- Wurmkot und Gesteinsfragmenten be- Kostbares Erbe – die dünne Haut ren. Das entspricht dem Gewicht von steht, wurde durch neuere Forschun- der Erde 20 Kühen. Oder anders ausgedrückt: gen bestätigt. Regenwürmer lassen Seit Beginn der sesshaften Zivilisationen zerstört der Böden sind zu vielschichtig, um es Ein Hektar Grünlandboden kann die den Boden in die Höhe wachsen, so überwiegende Teil der Menschheit trotz besseren bei dieser spröden wissenschaftli- Biomasse von 2.000 Schafen beherber- dass alte Ruinen förmlich im Boden zu Wissens in verantwortungsloser Leichtsinnigkeit die chen Umschreibung zu belassen. Als gen, aber nur zehn Schafe ernähren. versinken scheinen. Infolge des Boden- Fruchtbarkeit der landwirtschaftlich genutzten Böden. Einstieg ein Gedankenspiel: Wäre ein Dieser Kosmos im Boden ist weitge- wachstums kommt die Gesteinsverwit- Fachleute schätzen, dass durch Erosion infolge falscher Apfel so groß wie der Erdball, so hätte hend unerforscht, denn die Bodenmi- terung durch die Pufferung der absin- Landbewirtschaftung bereits gut ein Drittel der nutz- er eine Schalendicke von mehr als 20 krobiologie ist im Vergleich zur Boden- kenden Huminsäure irgendwann zum baren Ackerfläche für immer verloren ist, vor allem in km. Global gesehen bewegt sich die chemie eine junge Wissenschaft; ein Stillstand, ein Gleichgewicht zwischen den vergangenen 40 Jahren. Belebter Boden bildet sich Stärke der Böden jedoch nur zwischen Stiefkind, dem man nicht die Beach- Bodenbildung und Bodenerosion. nur sehr langsam. Die Vernichtung nutzbarer Böden wenigen Zentimetern und mehreren tung und Förderung zukommen lässt, Darwin untersuchte außerdem die Fä- übersteigt weltweit nach wie vor die Bodenbildungs- Metern. Unsere Lebensgrundlage die es verdient hätte. higkeiten von Regenwürmern, auf die rate um das zehn- bis 100-fache. Damit steht unsere „Boden“ ist somit vergleichsweise Umwelt zu reagieren. Er kaute Tabak Lebensgrundlage auf dem Spiel. 5-20.000 mal dünner als die schützen- Etwas Regenwurmkunde und prüfte die Reaktion der Würmer de Haut eines Apfels und wäre auf ihm Der Koloss im lichtlosen Reich der Bö- mit seinem Mundgeruch. Dasselbe mit gar nicht sichtbar [2]. Ein Vergleich für den ist der Regenwurm. Durch seinen Mille-Fleurs-Parfum. Keine Wirkung. die Verletzlichkeit unserer Böden. Verdauungsapparat wandert pro Tag Doch auf kleingeschnittene Zwiebeln Winderosion bei Dreierwalde Mitteleuropäische Böden sind als Bodenmaterial von etwa einem Drittel und Kohlblätter reagierten sie sofort. Folge der Eiszeiten verhältnismäßig seines Körpergewichtes. Dass der Rohes Fett und frisches Fleisch bevor- Foto: K. Kuhnen jung. Als besonders fruchtbar gelten Regenwurm einen großen Beitrag für zugten sie besonders. Darwin legte Sedimentböden (Lös) wegen ihres für die Fruchtbarkeit des Bodens leistet, dreieckige, fettgetränkte Papierschnip- Pflanzen positiven Mineralienanteils. dürfte allgemein bekannt sein. Weni- sel aus und registrierte, ob diese Drei- Sie weisen einen vergleichsweise ger aber, dass wir die ersten wichtigen ecke an der Spitze oder von den Seiten hohen Humusgehalt auf. Humus, die Erkenntnisse den Untersuchungen her in die Gänge gezogen wurden: Sie oberste, dunkle und krümelige Schicht von Charles Darwin (1809-1882) zu bevorzugten eindeutig die handliche- eines Bodenprofils, darf man nicht mit verdanken haben. Darwin, berühmt für ren Spitzen. Wie war das möglich, wo Kompost verwechseln. seine Evolutionstheorie [3], war in den sie doch blind sein sollen? letzten Lebensjahren den Regenwür- Ökosystem Boden mern auf der Spur. Über seine grund- Regenwürmer – Helfer des Menschen In einer Humusschicht aus totem or- legenden Forschungsergebnisse veröf- Regenwürmer verfrachten Pflanzen- ganischem Material brummt unfassbar fentlichte er 1881 ein seinerzeit recht reste rasch unter die Erde, lockern mit reiches Leben, weitgehend unsichtbar populäres, aber auch belächeltes Werk ihren Gängen den Boden auf und stei- für unsere Augen. Man sagt, dass in mit dem Titel (übersetzt): „Die Bildung gern damit die Wasseraufnahmefähig- einem Pfund fruchtbaren Bodens der Ackererde durch die Tätigkeit der keit (bis zu 150 Litern Regenwasser pro mehr Lebewesen existieren können, Würmer, mit Beobachtungen zu ihren Quadratmeter, verdichtete Ackerbö- als Menschen auf der Erde leben. Wie Gewohnheiten“. Was bewog ihn dazu? den schaffen maximal 50 Liter, s. Foto). kann das funktionieren? Indem man Die Vermutung seines Onkels Josi- Neuere Untersuchungen belegen, dass frisst und gefressen wird. Das lässt sich ah Wedgewood in Shrewsbury, den bis zu zwei Millionen Regenwürmer auf als Nahrungspyramide beschreiben: Darwin zur Ablenkung seines „Burn- einem Hektar leben können und bis Unten am Fuß stehen die einzelligen out“ besuchte. Onkel Wegdewood zu 2.000 Tonnen Wurmhumus Jahr für Bakterien. Sie regieren zahlenmäßig zeigte ihm Weidegründe, auf denen Jahr produzieren. Regenwürmer wer- die Welt und beherrschen auch uns vor Jahren Schlacke und zerbrochene den mehrere Jahre alt und wandern in Menschen, folgt man den Erkenntnis- Ziegel offen zutage lagen und nun von ihren selbst geschaffenen Erdgängen sen, die Giulia Enders mit ihrem popu- einigen Zentimetern Boden bedeckt nur wenige Meter im Jahr, schaffen lärwissenschaftlichen Buch „Darm mit waren. Sein Onkel war überzeugt; dass aber kilometerlange Erdröhren. Sie Charme“ in die breite Öffentlichkeit das die Arbeit von Regenwürmern war. „arbeiten“ sozusagen Hand in Hand getragen hat. Auf Bakterien folgen die Darwin, tief beeindruckt, beschloss mit uns Menschen. Protozoen, Einzeller mit Zellkern. Grö- dieses Phänomen wissenschaftlich zu ßer als Bakterien ernähren sie sich von ergründen. Zuhause sammelte, wog Mehr als 100 Jahre hat die Wissen- Schlechte Bodenstruktur auf verdichtetem Maisacker ihnen und konkurrieren um spezielle und verglich er mit seinen Söhnen schaft für ein halbwegs vollständi- Foto: K. Kuhnen Nahrungsquellen mit den Mehrzellern auf eigenen Ackerflächen mit großer ges Porträt des Regenwurmlebens und Gliederfüßlern, zum Beispiel mit Sorgfalt die Menge der Regenwurm- gebraucht. Regenwurmforscher sind Fadenwürmern (Nematoden). Selbst exkremente. Darwin schätzte, dass weltweit handverlesen und viele

4 NATURZEIT NATURZEIT 5 Arten dürften weder bekannt noch verbleiben am Grund des Stausees. entwickeln sich negativ: NABU-Kreisverband BOR beschrieben sein. Man denke nur an die Die fehlende Schlammfracht führt zu – biologisch verarmt (Giftspritzen, bis zu zwei Meter langen, fingerdicken einer Versalzung der Böden im Nildelta blanker Boden ohne schützende Entomologen informierten über Folgen des Insektensterbens Riesenregenwürmer Australiens oder und verhindert die ehemals reichen Pflanzendecke), Amerikas, über die so gut wie nichts Fischbestände. Alljährlich verdunsten – zu stark verdichtet (schwere Land- bekannt ist. 14 Kubikkilometer Süßwasser, wodurch maschinen; was auch durch Pflügen Was ist dran am Insektensterben? die Uferlinie um zwei Meter absinkt. nicht zu beseitigen ist, zumal das Vom Umgang mit Boden in früheren Heute hängt Ägypten – bei rasch Umwerfen der Bodenschichten Stress Zeiten wachsender Bevölkerung – am Tropf für das Bodenleben bedeutet), wirksames Insektizid, welches bereits Man darf nicht glauben, dass die des energiefressenden Kunstdüngers – zu hoher Stickstoffgehalt infolge in sehr kleinen Mengen Insekten tötet Menschheit – abgesehen von wenigen und künstlicher Dauerbewässerung. Düngung mit Kunstdünger und Gülle oder ihr Nervensystem schädigt. Ausnahmen – sorgsam mit dem Erbe Die Zähmung des Nilhochwassers, eine (ein Grund, warum Grundwasser Boden umgegangen ist. Bereits stein- tickende Zeitbombe. schützende Bodenstrukturen (Pyrit) Dabei reichert sich das Gift in allen zeitliche Siedler haben Bodenvernich- Island: Vor rund 1.100 Jahren war ihren Geist aufgeben) und andere Pflanzenteilen an. Die Wirkung sei tung auf dem Gewissen. Island bewaldet. Heute sind nur noch kontraproduktive Maßnahmen der besonders bei mehrjährigen Pflanzen Einige Beispiele: kümmerliche 4% Wald vorhanden. sogenannten „guten fachlichen fatal, weil sich dort teilweise bis zu Südfrankreich: Die steinzeitlichen Seit der Besiedlung durch die Wikinger Praxis“. 20fache Konzentrationen des Giftes Ansiedlungen wurden auf fruchtbaren, sind 60% der Bodendecke erodiert. Und nicht zu vergessen: die ungebrems- wiederfinden würden. Dies führe u. a. Braunerde-reichen Kalkhochflächen Alljährlich werden 13 Quadratkilometer te Bodenversiegelung. Durchschnittlich dazu, dass mehrjährige Blühstreifen gegründet. Doch die damit in Gang Boden abgeschält. Wissenschaftler 70 ha pro Tag in der BRD mit Spitzen- zur Todesfalle für die Fluginsekten gesetzte Erosion hinterließ eine lichte warnen, dass viele Regionen des Lan- werten im Münsterland. Da helfen auch werden könnten, da dort der Vergif- Vegetationsdecke, die keine Landwirt- des bereits die Schwelle überschritten keine gutgemeinten Veranstaltungen, tungsgrad enorm erhöht sei. Als wei- schaft mehr zulässt. Der Bodenabtrag haben, ab der das Fortschreiten der wie die Reihe „Boden.Schatz“ des Krei- teres Problem besonders in Deutsch- führte dazu, dass griechische Kolo- Erosion nicht mehr aufzuhalten ist. ses Steinfurt. land sei die sogenannte Inselstruktur nisten 600 vor Chr. die Versandung Auf weitere Beispiele will ich verzich- Die Bodenbewirtschaftung hat sich der Naturschutzgebiete. Dies führe des Marseiller Hafens beklagten. Auch ten. Sie ließen sich beliebig fortsetzen: nach biologischen Gesetzmäßigkeiten Michael Kempkes moderierte den Vortrag, der vom Krefelder dazu, dass an den Randzonen Straßen und intensive Landwirtschaft die dort andere Ackerflächen der Vorzeit unter- Dustbowl USA, Süd- und Mittelame- zu richten und nicht umgekehrt. Die Entomologen Thomas Hörren gehalten wurde lebenden Fluginsekten Umweltgiften lagen der Hangerosion, so dass diese rika, Osterinseln, Mittelmeerstaaten, Politik muss endlich handeln, bevor Foto: K. Ludwig Böden heutzutage als mächtige Auen- China..... unsere Gesellschaft genau so endet, auch in die geschützten Naturschutz- lehme in den Tälern anzutreffen sind. wie die Kulturen vor uns. bereiche eintragen würden. Hörren Mesopotamien: Infolge Bevölkerungs- Erosion auch in Deutschland appellierte, diese verfehlte Natur- Unter dem Thema „Ausgesummt? und 2004 täglich in den sogenannten zunahme wichen die Sumerer auf se- Erinnern Sie sich an den Sandsturm [1] aus SCHROEDER, Bodenkunde in schutzpolitik zu ändern und größere Was ist dran am Insektensterben?“ Malaisefallen bis zu 20 g Fluginsekten miaride Flächen in Randbereichen des Anfang April 2011 in Mecklenburg-Vor- Stichworten, 1992 Pufferzonen zu schaffen. Die Politik hatte der NABU-Kreisverband gefangen werden konnten, liegt die fruchtbaren Zweistromlandes aus und pommern? Eine riesige Wolke sandigen [2] Durchmesser Apfel 80 mm, Schalen- sei nun gefordert, endlich Maßnah- Borken in die Landgaststätte Knuf Rate zwischen 2005 und 2016 bei nur bewässerten das eher trockene Land Ackerbodens hatte sich um die Mittags- dicke 0,15 mm, Erde 12.740 km: 12.740 men gegen das Insektensterben zu eingeladen. Unter den knapp 60 noch höchstens 5 g. Dieser Rückgang für den Getreideanbau mittels aus- zeit in Richtung Autobahn in Bewegung km x 0,15/80 = 23,9 km veranlassen. Interessierten waren neben NABU der Insekten ziehe sich durch alle gefeilter Bewässerungstechnik. Doch gesetzt und zu einer Massenkarambola- [3] „Survival of the fittest“ besagt, dass Vertretern auch viele Imker und Gruppen und alle Biotope, die unter- diese Intensivwirtschaft griff auf Dauer ge mit acht Unfalltoten geführt. Für die die am besten angepassten Individuen Glücklicherweise habe seine Studie Landwirte vertreten. Thomas Hör- sucht wurden. zu kurz: Wegen des anhaltend hohen, Staatsanwaltschaft Rostocks war das im Vorteil sind und nicht die Stärksten. dazu geführt, dass nun an vielen ren vom Entomologischen Verein künstlich herbeigeführten Grundwas- ein „Naturunglück“, entsprach doch Universitäten Wissenschaftler unter- Krefeld stellte als einer der Autoren Blühstreifen können zu Todesfallen serspiegels stieg das im Boden gebun- die Bewirtschaftung dieses erosions- wegs seien, um an dieser bislang nur Literatur, die mich schlauer gemacht die wissenschaftlichen Studie vor, werden dene Salz allmählich nach oben und gefährdeten feinsandigen, fast blanken unzureichend beachteten Tiergruppe hat: die vor einigen Monaten sowohl in Der Trend sei klar erkennbar rückläu- machte die Böden unfruchtbar. Man Bodens der „guten fachlichen Praxis“. David R. Montgomery: Dreck – Warum zu arbeiten und die Gründe des Insek- der Öffentlichkeit als auch in der fig und das in einer Geschwindigkeit, hatte den Bogen überspannt. Vielleicht Aber hatte das Landesumweltamt nicht unsere Zivilisation den Boden unter tensterbens zu untersuchen. Selbst in Fachwelt Entsetzen ausgelöst hatte, die auch die Wissenschaft völlig mit ein Grund, warum die sumerische schon 2002 vor diesen Gefahren ge- den Füßen verliert. oekom Verlag den Koalitionsvertrag habe der Insek- weil dort ein Rückgang von 75 überrascht hätte. Im Sommer, somit Kultur kollabierte. warnt? Erosionsbedingter Bodenverlust München 2010 tenrückgang Eingang gefunden und Prozent der Insekten belegt worden in Zeiten hoher Insektendichte, sei Ägypten: Anders die Verhältnisse im ist nicht nur auf die östliche Küstenre- Susanne Dohrn: Das Ende der Natur. zu Kontakten mit dem Umweltminis- war. der Rückgang mit 80 Prozent sogar Niltal. Die ägyptische Ackerbaukultur gion beschränkt. Auch das Münsterland terium geführt. Aus Sicht von Thomas Ch. Links Verlag Berlin 2017 noch höher. Die Datenlage decke sich hatte unglaubliche 7.000 Jahre Be- gehört dazu (s. Foto)! Und im jüngsten, Hörren sind nun auch ethische Fragen Amy Stewart: Der Regenwurm ist Das Thema war so brisant, dass selbst mit Untersuchungen in Südengland, stand. Warum? Weil man auf Dauer- vermutlich nicht zu kritischen Bodenzu- mit dem Nachhaltigkeitsaspekt in immer der Gärtner. oekom Verlag die New York Times und Die Zeit die in einer wissenschaftlichen Studie bewässerung verzichtete und nur bei standsbericht der Bundesregierung ist den Blick zu nehmen. In der abschlie- München 2015 Titelseiten damit ausstatteten. Hörren einen Nachtfalterrückgang von über Hochwasser die Dämme öffnete, um zu lesen, dass neun Prozent der Acker- ßenden Diskussionsrunde erkannten wwf-Deutschland: Das Regenwurm- berichtete, dass diese Studie in Zu- 70 Prozent festgestellt hätten. Auf der das Land mit fruchtbarem Nilschlamm böden von Humusabbau bedroht sind. auch Landwirte ihren Einfluss auf das Manifest. Für lebendige Böden und sammenarbeit mit der Radbouw Uni- Bislicher Insel im Kreis Wesel wurde zu fluten. Erst wenn das Wasser abge- Nach wie vor geht man den Hecken Insektensterben an und befürwor- einen funktionierenden Wasserhaus- versität in Nijmegen, der University of bei gefährdeten Schmetterlingsarten laufen war, begann man mit der Feldbe- an den Kragen, wenn auch in subtiIer teten einen kritischeren Umgang mit halt (von 2016, im Internet verfügbar) Sussex (u.a. mit dem international an- sogar ein Rückgang von 88 Prozent stellung. Der Grundwasserspiegel sank Vorgehensweise. Und das trotz aller Insektiziden und Glyphosat. Michael Hermann Priebe: Die subventionierte erkannten und prominenten Bestsel- festgestellt. In den einzelnen Studien allmählich wegen fehlender Wasserzu- Kenntnisse über die positiven Wirkun- Kempkes vom NABU-Kreisverband Naturzerstörung. Plädoyer für eine lerautor und Hummelexperten Dave wurde festgestellt, dass das Klima, fuhr und dadurch konnte kein Salz auf- gen für Natur und Kleinklima. Borken appellierte zum Abschluss an neue Agrarkultur. Goldmann Verlag Goulson) und dem Entomologischen also Temperatur und Niederschlag, steigen. Beerdigt wurde dieses erprobte alle Vertreter, zusammen für unsere München 1990 Verein Krefeld erstellt wurde und sich kaum Auswirkungen auf die Ergebnis- System mit dem von Nasser vorange- Lebensgrundlagen einzustehen und Unverzichtbar: Die Scholle schützen! Hubert Weiger, Helga Willer (Hrsg.): ausschließlich auf Naturschutzflächen se gezeigt hätten. Ein direkter Kausal- triebenen Bau des Assuan-Staudamms. Nachhaltig ertragsfähiger Boden ist für gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Naturschutz durch ökologischen Land- beziehe. Die Untersuchungsflächen zusammenhang für den Rückgang sei Obwohl Kritiker vor den negativen unsere Ernährung unerlässlich. Er ist Martin Frenk bau. Deukalion Verlag Holm 1997 lägen größtenteils in Nordrhein-West- derzeit noch nicht wissenschaftlich Folgen warnten, war Stromerzeugung kein „Betriebsmittel“ wie Dünger oder Barbara Bauer, Klaus Töpfer, Barbara falen, jedoch auch in Rheinland-Pfalz beweisbar. Für Thomas Hörren ist wichtiger. Die Elektrizität braucht man Landmaschinen, auch wenn uns das Unmüßig, Hubert Weiger: Bodenatlas und Brandenburg. Damit sei zwar kein aber klar, dass dies mit den vorliegen- heute auch für die Herstellung syntheti- Agrarökonomen und Schmalspur- 2015 (von 2015, im Internet verfügbar) valider Nachweis für die gesamte Bun- den Umweltbelastungen zu tun haben schen Düngers. Denn die 130 Millionen Technokraten weismachen wollen. desrepublik erbracht, der Trend klar muss. Ein großes Problem seien bei- Tonnen Nilschlamm gelangen nun nicht Landwirtschaftliche Flächen, die unter erkennbar. Während zwischen 1989 spielsweise Neonikotinoide, ein hoch- mehr auf die Anbauflächen, sondern die Fuchtel der Agrarindustrie geraten,

6 NATURZEIT NATURZEIT 7 NABU-Kreisverband BOR Bürgerdialog-Fazit: Zur Verleihung der Bundesverdienstmedaille an Rolf Souilljee Bocholter wünschen sich mehr Natur in der Stadt Jahrzehntelanger Einsatz für den Naturschutz

Mit so vielen interessierten Besuchern hatte die NABU-Gruppe Bocholt nicht gerechnet, als sie zu einem Bürgerdialog Das Wort „dienen“ ist in unserem Sprachgebrauch nicht besonders positiv besetzt, und Wikipedia bestätigt dies: zum Thema „Mehr Stadtgrün in Bocholt“ für den 22. Mai einlud. Rund 80 Bocholter sind der Einladung gefolgt, unter Dienen heißt „in untergeordneter Stellung für jemanden arbeiten“ und – etwas positiver formuliert – „ein Diener ist ihnen auch Stadtbaurat Daniel Zöhler, Grünen-Politikerin Monika Ludwig, Familie Sauer von der Sozialen Liste und jemand, der sich für etwas einsetzt, sich also nützlich macht“. Und wenn „unser Rolf“ die Bundesverdienstmedaille Ratsmitglied Frank Büning. erhält, dann heißt das: Er hat sich ehrenamtlich über Jahrzehnte für den Naturschutz eingesetzt.

Ziel der Veranstaltung war es, ge- – Stadtbauplanung sollte künftig mit – Schaffung von „Naturschutz- von Bauvorhaben gar keine Rücksicht meinsam nach Lösungen, Wegen und Experten stattfinden, so dass z. B. förderern“ als ein Amt bei der Stadt; auf die Belange des Naturschutzes ge- Strategien zu suchen, wie der zuneh- Bäume standortgerecht gepflanzt – Jeder Bürger sollte mit dem Natur- nommen, oder es beginnen sogenann- menden Versiegelung in der Stadt ein werden; schutz bei sich vor der Haustür und te Abwägungsprozesse, bei denen fast Ende bereitet werden und wie der – Die Innenstadt soll allgemein grüner im Garten anfangen und seinen immer die Natur verliert. Rolf kennt Natur wieder mehr Platz zur Verfügung werden. Bäume und Pflanzen sollen eigenen Beitrag zu mehr Grün in der den Frust, der sich über lange Zeit an-

NABU-Kreisverband BOR NABU-Kreisverband gestellt werden kann. Michael Kemp- somit zu einem angenehmeren Stadt leisten. gesichts der beschriebenen Zustände kes und Dr. Lisa Heider führten durch Stadtklima beitragen und vor allem ansammelt. Und trotzdem hat er nie die Veranstaltung, bei der viele Ideen sollten die Bürger mehr Kontakt zu Die Präsentation, mit der der Bürger- aufgegeben, sondern uns nicht immer und Anregungen gesammelt wurden. Parteien und Ausschüssen aufneh- dialog eingeleitet wurde, kann hier so frustresistente NABU-Mitglieder Während die Stadt Münster just zu men, um ihre Wünsche und Be- heruntergeladen werden: wiederholt motiviert weiterzumachen. diesem Zeitpunkt beschloss, den denken zu äußern; Unser Rolf hat Visionen und klare Vor- Klimanotstand für ihre Stadt auszu- – Das Bewusstsein für die Natur sollte www.nabu-borken.de/wp-content/ stellungen von dem, was (noch) getan rufen, zeigte sich, dass auch in Bocholt bereits im Kindesalter geschaffen uploads/2019/05/Buergerdialog.pdf werden müsste. das Interesse für mehr Natur in der werden. In Kitas und Schulen sollte Stadt wächst. mehr für das Thema sensibilisiert Die NABU-Gruppe Bocholt freut sich Diese klaren Vorstellungen wurden Für alle, die an diesem Abend nicht werden; über die konstruktive Veranstaltung auch bei der Verleihung der Bundes- dabei sein konnten oder sich die – Es sollten mehr Wiesen angelegt und plant eine Fortführung. Sie ist für verdienstmedaille im Historischen Anregungen und Anmerkungen noch werden, um die Artenvielfalt zu den 3. Juli geplant. Genauere Informa- Ratssaal der Stadt Bocholt deutlich. einmal zu Gemüte führen wollen, stabilisieren und weiter zu fördern. tionen werden in der Presse und auf Nach salbungsvollen Worten von Peter haben wir diese hier noch einmal Dabei sollten v. a. städtische und dieser Website bekannt gegeben. Nebelo (Bürgermeister von Bocholt) zusammengefasst: kirchliche Flächen ökologischer Thaddäus Bielefeld und Dr. Kai Zwicker (Landrat des bewirtschaftet werden; Kreises Borken), die den Eindruck er- – Der Öffentliche Personennahverkehr Rolf Souilljee. Foto, Privat wecken sollten, im Kreis Borken wäre sollte ausgebaut werden; vieles aus umweltpolitischer Sicht in Ordnung, stellte Rolf in kurzen Worten So hat Rolf Souilljee 1978 den Kreis- kennengelernt, der freundlich, aber den Anwesenden klar vor Augen: Dem verband des NABU Borken (anfäng- bestimmt die Ziele des NABU gegen ist nicht so, und er – und damit der Kubaii-Brückenfestival in Bocholt: lich noch den Deutschen Bund für alle Widerstände zum Erfolg führen NABU – wird sich nicht mit Absichtser- Vogelschutz) mit gegründet und wollte und will. klärungen zufrieden geben, sondern diesen als Kreisgruppensprecher seit nur mit tatsächlichen Verbesserungen Holzboote gegen Plastikwahnsinn über 45 Jahren (!) geleitet. Zu einer Zu Rolfs Arbeit gehört der regelmäßi- im Bereich des Natur- und Umwelt- Laudatio gehört natürlich auch eine ge Kontakt mit Jägern, Landwirten, schutzes. Der NABU-Kreisverband Borken, Ortsgruppe Bocholt, hat sich bewusst dazu entschieden, beim Kubaii-Brückenfestival Aufzählung der Aktivitäten, die Rolf in Politik und Verwaltung, also manch- Holzboote als Kontrast zu den 1000 Plastikenten zu Wasser zu lassen. Wir wollen damit demonstrieren, dass ein Plas- den Jahrzehnten koordiniert, begleitet mal der Kontakt mit „Klugscheißern Rolfs Arbeit im NABU wäre ohne die tikentenrennen sehr unpassend ist in einer Zeit, in der die Weltmeere voller Plastikmüll sind und Wale, Meeresschild- und aktiv unterstützt hat: die Erhal- und Besserwissern“. Damit meine ich Unterstützung durch seine Familie gar kröten und Fische mittlerweile massenhaft an verschlucktem Plastikmüll zugrunde gehen. tung des Burloer-Vardingholter-Venns, Leute, die noch nie eine Fortbildung nicht möglich gewesen. Jutta, Dir ein die Intensivierung der Pflegearbeiten im Bereich des Naturschutzes besucht herzliches Dankeschön dafür, dass Du Sicherlich steht bei dieser Aktion der dem Artensterben eine ganz elemen- die Ufer der Bocholter Aa vom Plastik- in Naturschutzgebieten, Aufbau der haben bzw. die noch nie ein Fachbuch Deinem Mann die ganzen Jahrzehnte Spaß im Vordergrund, doch angesichts tare Herausforderung für den Erhalt müll zu befreien, wäre ein sinnvolleres Patenschaft mit Ratenow, Arbeit als zum Thema „Naturschutz“ gelesen den Rücken freigehalten hast! der Riesenproblematik mit Plastikmüll der Lebensgrundlagen kommender Signal gewesen. Landschaftswart, (Ansprech-) Part- haben, aus dem Bauchgefühl heraus Wie auch immer man zu der Verlei- sind derartige Aktionen nicht mehr Generationen. ner für Angler, Jäger, Landwirte und aber für sich in Anspruch nehmen, hung einer Bundesverdienstmedaille zeitgemäß, zumal immer noch einige Zum Schluss möchten wir noch darauf Bürger, Einsatz für den Erwerb neuer bei Umweltfragen Recht haben zu stehen mag, eines lässt sich bestimmt Zeitgenossen ihren Plastikmüll gedan- Wir fragen uns zudem, ob es wirklich hinweisen, dass unsere Holzboote Naturschutzflächen, Schutzmaßnah- müssen. Im Umgang mit solchen zusammenfassend sagen (und damit kenlos in die Gegend werfen. Mögli- gelingt, am Ende des Plastiken- ausschließlich aus ökologisch unbe- men für Pflanzen und Tiere, Leitung „Fachleuten“ präsentierte sich Rolf komme ich auf den anfangs erwähn- cherweise werden sie gerade durch ten-Rennens alle 1.000 Enten aus dem denklichem Material gebaut worden der gesamten Vorstandsarbeit... Eine (fast) immer ruhig und zurückhaltend, ten Begriff des „Dienens“ zurück): Rolf, derartige Aktion noch dazu angeregt, Wasser zu fischen. Wir fordern alle sind. Das Holz wurde nicht erworben, komplette Aufzählung aller Aktivitäten aber fachlich gut informiert und damit Du hast das wirklich verdient! denn wenn offiziell Plastik ausgesetzt Bocholterinnen und Bocholter, alle sondern es stammt aus Material, das würde schnell zu der Frage führen, wie als überlegener Diskussionsteilnehmer wird, dann ist das als Botschaft zu ver- Menschen aus Politik und Verwaltung im Rahmen von Arbeitseinsätzen in Rolf „nebenbei“ noch seinem Beruf (okay, manchmal musste Rolf auch Der NABU-Kreisverband Borken stehen, dass es wohl doch alles „nicht auf, mit dem Thema Plastikvermei- Naturschutzgebieten gewonnen nachgehen konnte. etwas lauter werden). gratuliert und wünscht Dir für die so schlimm“ ist. Doch die Müllproble- dung sensibler umzugehen. Die Besu- wurde. Michael Kempkes Zukunft alles Gute! matik ist neben dem Klimawandel und cher des Brückenfestes aufzufordern, Mindestens genauso wichtig wie die Und: Wer im Naturschutz arbeitet, Christoph Paffrath umgesetzten Naturschutzprojekte fin- kennt das Spannungsfeld zwischen de ich aber Rolfs persönliche Kompe- Ökologie und Ökonomie. Entweder tenzen. Ich habe ihn als guten Zuhörer wird bei Planungen oder Umsetzungen

8 NATURZEIT NATURZEIT 9 NABU-Kreisverband BOR warnt. Er schreibt von einem „grauen Wirtschaftsfaktor. Es beeinflusst etwa (die dann gar nicht mehr als solche zu Schleier“, der sich „nicht nur über die die Immobilienpreise und die öko- bezeichnen sind!) und vergrößern da- Landschaft, sondern auch über den nomische Bedeutung eines Gebietes mit noch die Gesamtfläche der lebens- Menschen“ legt. Und ferner skizziert er - laut einer Studie der TU Dortmund bis feindlichen Steinwüsten. Wann kehren eine Lebensumwelt, die „aus Stahlbe- zu einem Umkreis von 1.500 m. „Grün“ wir endlich um und besinnen uns ton, Asphalt, Glas und Ziegelsteinen“ ist ebenso ein wichtiger Standortfaktor darauf, dass wir der Natur dauerhaft besteht und er bezeichnet unsere Zeit- – so haben beliebte Städte mit einer unantastbare Flächen überlassen müs- genossen als „Betonzeitmenschen“. hohen Lebensqualität fast immer einen sen, in der sie sich völlig frei entfalten Doch wie ungeheuer wichtig Stadtgrün hohen Grünanteil“. Soweit die meines kann? Während im Entwicklungsland ist, lässt sich folgenden Aussagen bzw. Erachtens wichtigsten Sätze eines Auf- Costa Rica 25 % der Gesamtfläche des Sätzen aus dem Artikel von Sören satzes mit dem Titel „Der unsichtbare Staates unter Naturschutz stehen, sind Keller (2019) entnehmen: „Standort- Wert. Welchen Nutzen hat das Grün in es in Deutschland gerade mal 4 %. So vorteil Stadtgrün (...) Um diese Frage zu der Stadt?“. Aus diesen wissenschaft- ergibt der Begriff „Entwicklungsland“ beantworten, erfassen Wissenschaftler lich fundierten Aussagen lässt sich ab- einen ganz neuen Sinn … die Leistungen der Natur unter dem lesen, dass Stadtgrün sehr wohl auch sperrigen Begriff der „Ökosystemleis- einen ganz besonderen ökonomischen Literatur: tungen“. Zusammengetragen haben sie Faktor darstellt. Weshalb wird dies im Keller, Sören (2019): Der unsichtbare eine erstaunliche Vielzahl von Punkten: einst grünen Münsterland mit seinen Wert. Welchen Nutzen hat das Grün in NABU-Kreisverband BOR NABU-Kreisverband Flächenfraß bedroht die Landschaft Natur in der Stadt hilft, Wetterextreme Parklandschaften und den reizenden der Stadt? Gartenfreund - Verbands- wie Hitzewellen oder Starkregenereig- Dörfern und Städtchen nicht begriffen? zeitschrift für das Kleingartenwesen. nisse abzumildern, sie hält die Funkti- Leider sind es nicht nur die Kommu- Robischon, Marcel (2012): Vom Ver- Stoppt die Betonköpfe! onsfähigkeit des Bodens aufrecht und nalpolitiker und die Menschen in den stummen der Welt. Wie uns der Verlust reguliert den Grundwasserhaushalt. Verwaltungen, die gerade hier im der Artenvielfalt kulturell verarmen Sie reduziert Staub und Lärm und bie- Münsterland noch in der „Steinzeit“ lässt. München Foto: M. Kempkes tet Pflanzen und Tieren einen Lebens- leben. Auch viele Zeitgenossen kippen Von Michael Kempkes, Bocholt raum. Stadtgrün ist auch ein wichtiger sich Kies und Schotter in ihre Gärten

Aus verschiedenen Gründen nimmt der Druck auf die Fläche zu und nicht wenige Politiker, vor allem aus dem neo- liberalen und wertkonservativen Lager, fordern derzeit die Hemmnisse und Hindernisse für Bauanträge abzubauen (hier soll es dann tatsächlich mal unbürokratisch zugehen!), sodass dadurch auch umwelt- und naturschutzrechtliche Bereiche negativ tangiert werden. Es werden nicht nur die Vorgaben gesenkt, sondern auch das Ziel der Reduzierung des Flächenfraßes. Neue Heimat für die heimlichen Jäger der Nacht Nach meiner Wahrnehmung versuchen ausschließlich auf Profite ausgerich- Belange der Natur sind diesen Damen die Politiker damit eine Jahrzehn- teten Politik zu korrigieren, sondern und Herren in ihrem Größenwahn te lang fehlgesteuerte Politik – vor auch um weitere Gewerbegebiete zu ziemlich egal, denn es ist nicht allein Fledermausquartiere für das allem im Wohnungsbausektor – zu erschließen. In Bocholt haben wir vom mit der Erweiterung des I-Parks getan, kaschieren, denn die Verkäufe der NABU uns unlängst lange und intensiv sondern auch eine weitere Schnell- kommunalen Wohnungsbaugesell- mit der Verwaltung und der Politik aus- straße (Nordring) soll sich durch das neue Heimathaus in Burlo! schaften rächen sich nun, indem sich einandergesetzt, denn der bereits jetzt Stadtgebiet ziehen, damit sich der Ring die Wohnungsnot der Menschen mit größte zusammenhängende Industrie- schließt und alle Beteiligten sich ihr Einer Anfrage an den Burloer Heimatverein, der im Umfeld des historischen Klosters einen alten Fachwerk-Kotten niedrigen und mittleren Einkommen park NRWs (Bocholts ganzer Stolz!) Denkmal selbst gesetzt haben. wieder aufbaut, wurde Naturschützern aus Burlo und Borken auf deren Bitte hin, dort auch Fledermausquartiere dramatisch zuspitzt und viele Mieten soll um weitere 100 Hektar erweitert unterbringen zu dürfen, stattgegeben. schlichtweg unbezahlbar werden. werden, sodass dann die Gesamtfläche Jeder Stadtbaurat baut sich offensicht- Doch es kann doch nicht sein, dass vorerst mehr als 400 Hektar umfasst. lich irgendwie sein eigenes Denkmal, Vorgesehen waren für die Ausrüstung die schon vorher in den unteren Trag- Einzelteilen noch oben befördert wer- die Natur den Preis für eine aus- Dabei spielt es keine Rolle, dass sich in bevor er dann zu einer größeren einige Sommerquartiere und für den und Querbalken gesägt wurden, las- den. Oben vor Ort wurde nun alles vor- schließlich marktliberal betriebene der Fläche auch ökologisch besonders Kommune abwandert und damit die Winter eine Wärmeglocke im inne- sen noch erahnen, dass da jetzt die montiert und es entstand ein knapp Wohnungsbaupolitik bezahlen muss! wertvolle Areale befinden; sie sind Karriereleiter weiter erklimmt. Jede ren Gebäudegiebel. Da man auf den Fledermäuse in ihre nun dort unter- 1 m breites, 0,65 m hohes und 1,8 m Hier ist die Kreativität gefragt, wie vor einfach überplant worden, als gäbe Kommune täte gut daran, wenn sie Baufortschritt achten musste, bot es gebrachten Sommerquartiere ein- langes Bauteil. Nach weiteren Vorar- allem günstig Wohnraum geschaffen es sie gar nicht. Unsere Argumente einem neuen Stadtbaurat bereits vor sich an, zuerst die Sommerquartiere fliegen können. beiten im Giebel des Gebäudes galt werden kann, ohne dabei in die Fläche wurden mit den bekannten Totschlag- dessen Amtsantritt ein Denkmal setzt, unter der Giebelverbretterung zu es nun die vorgefertigte Wärmeglocke zu gehen und weitere Grünbereiche argumenten entkräftet: Schaffung das dann vielleicht nur zwei, drei Qua- platzieren. Diese Quartiere (sechs an Im Oktober, bevor sich die Fledermäu- mit Muskelkraft nach oben zu hieven. zu betonieren. Der Naturschutz wird neuer Arbeitsplätze, Sicherung des dratmeter einnimmt und aus recycel- der Zahl) wurden von einem Borkener se anschicken sich in den Winterschlaf Willi, der für die Befestigung in der Gie- sich nicht gegen den sozialen Woh- Wohlstandes für alle und schließlich tem Alteisen geschweißt wurde; das NABU-Freund in dessen Möbelwerk- zu begeben, wurde nun das Projekt belspitze zuständig war, hat dabei so nungsbau stellen, aber er muss darauf will man benachbarten Kommunen ist zumindest deutlich ressourcenspa- statt gefertigt. Eilig und mit vereinten Wärmeglocke in Angriff genommen. manchen Schweißtropfen vergossen. achten, dass dies nicht zulasten der auch Firmen abwerben. Wie krank ist render als wenn die Stadtbauräte in Kräften gingen Willi Wienand, Thomas Als erstes galt es noch einen Einflug- Ein weiterer Abend war dann noch zur Natur geht. So muss grundsätzlich die denn die gegenseitige Konkurrenz der die Fläche gehen und dabei weitere Flinks und August Sühling nun an den kanal von der äußeren Giebelspitze endgültigen Fertigstellung von Nöten. Frage beantwortet werden, weshalb Kommunen? Geht es nur noch um das Landstriche mit Beton und Asphalt Einbau, es war auch keinen Tag zu nach innen zu verlegen, als auch das Die NABU-Freunde warten nun auf den trotz einer stagnierenden Bevölkerung Maximale? Die Stadt mit dem größten verwüsten, bevor sie dann das Angebot früh, da die Heimatfreunde schon mit geschafft war, konnte man an die für Einzug der zukünftigen Bewohner in noch immer in NRW täglich mehr als 20 I-Park, die Stadt mit der besten Gewer- einer größeren Kommune annehmen, der Verbretterung des Giebels begon- innen vorgesehenen Arbeiten gehen. die neu geschaffenen Unterkünfte, die Hektar versiegelt werden. Irgendwas besteuer, die Stadt mit den meisten um dort ihre ökologischen Verwüstun- nen hatten. Wieder wurden in der Borkener Werk- sehr gute Substanz des Heimathauses stimmt hier nicht …. prestigeträchtigen Unternehmen … gen in noch größeren Dimensionen statt die entsprechenden Vorarbeiten gewährt den Quartieren wohl eine Den Preis für dieses krankhafte Streben fortzusetzen. Einige Tage später war von unseren geleistet, da der Zutritt zum vorgese- lange Lebensdauer. Der Druck auf die Fläche nimmt jedoch nach unendlichem Wachstum zahlt die Kästen schon nichts mehr zu sehen, henen Platz für die Wärmeglocke im nicht nur zu, weil nun mehr Wohnein- Natur. Der Bocholter Stadtbaurat sitzt Robischon (2012) hat in seinem mit viel die emsigen Heimatfreunde waren mit Gebäudegiebel sehr beengt zu errei- Besten Dank an alle, die an dieser heiten gebaut werden sollen (und in einem Boot mit dem Bürgermeister Weitsicht geschrieben Buch vor den der Giebel-Verkleidung schon fertig. chen und auch noch in der zweiten Aktion beteiligt waren. müssen), um damit die Fehler einer und der Wirtschaftsförderung. Die Folgen einer zubetonierten Welt ge- Lediglich die unteren Einflugschlitze, Etage zu finden war, musste alles in August Sühling

10 NATURZEIT NATURZEIT 11 Fassadenbegrünung – ein Erfahrungsbericht NABU-Kreisverband COE Grünes und Buntes an der Hauswand Unsere stacheligen Freunde sind in Not! Wie wir Igeln über den Winter helfen

Seit meiner Kindheit gibt es im oft viel zu warmen Winter bewirken und vielfältiger das Leben im Garten Garten einige Lieblingstiere für ein Aufwachen aus dem Winter- ist, umso glücklicher sind die Tiere. mich. Bei den Vögeln fällt mir schlaf. Die wachen Igel irren dann Im Garten lauern aber leider auch immer zuerst das Rotkehlchen ein auf der vergeblichen Suche nach Gefahren. Vor allem die neu in Mode und bei den Säugetieren gilt meine Nahrung durch unsere Gärten und gekommenen Rasenroboter fügen besondere Liebe den Igeln. Etwas vergeuden so ihre für ein Überstehen Igeln immense Verwundungen zu. Es ganz besonderes war es stets, des Winters dringend benötigten wurden in diesem Jahr Hunderte Igel wenn wir im späten August eine Fett-Reserven. Andererseits sorgt die mit schlimmen Schnittverletzungen kleine Prozession mit Mama-Igel ständig zunehmende Verarmung von und Amputationen in Igel-Stationen und drei bis fünf Baby-Igeln im Artenvielfalt mit dem Insektenster- aufgenommen. Schlepptau über die Wiese ziehen ben auch und besonders in den so sahen. genannten „pflegeleichten Gärten“ Sollten Sie im Herbst Igelkinder NABU-Kreisverband COE NABU-Kreisverband dafür, dass Igel einfach keinen finden, die unter 500 g wiegen, dann Dann war die Zeit gekommen, wo Lebensraum mehr finden, der sie wäre es sehr hilfreich, sie in fachkun- Fassadenbegrünung dient dem Naturschutz Igelfutter raus gestellt wurde bis ernährt und in dem Nist-, Schlaf- und dige Hände zu bringen. Man selbst (Fotos: R. Wiederkehr) zum Frost, denn meine Mutter wollte Überwinterungsplätze überhaupt kann es kaum schaffen, sich dieser alles tun, damit wir starke und noch vorhanden sind. Auf einem empfindlichen Tierkinder überle- gesunde, kugelrunde Igelkinder in Schotterplatz mit Steingabionen bens-richtig zu widmen. Zum Glück den Winterschlaf schicken konnten. können kein Insekt, kein Vogel, und haben wir in Münster die Igelhilfe Mein Vater baute eine Igelburg nach auch sonst kein Leben gedeihen! Münsterland, die von einigen weni- der anderen, häufte Reisighaufen in gen Helfern, die inzwischen großes allen möglichen Ecken des Gartens Wenn Sie möchten, dass die klei- Fachwissen besitzen, aufopferungs- Es summt und brummt wieder in In vielen Großstädten an und in andere Ecken kamen Berge nen stacheligen Freunde weiterhin voll unter großem zeitlichem und meinen grünen Wänden rund ums gibt es für die Fassaden- mit Laub. So war unser Garten immer unsere Gärten bewohnen, helfen Sie finanziellem Aufwand betrieben Haus! Der wilde Wein hätte es in begrünung Subventionen, da sie ein Refugium für diese wichtigen und Ihnen bitte! Machen Sie Ihren Garten wird. Da haben die Ehrenamtlichen den letzten Jahrzehnten schon nachweislich das Stadtklima die Kinder kamen, wuchs auch das wunderschönen Tiere, die uns man- igelfreundlich! Neben den bereits er- schon mal um diese Zeit 60 Igel- längst mehrfach umrundet, wäre verbessern. Vor einigen Jahren Geißblatt (Lonicera) am Haus, von ches Mal halb zahm vertrauten. wähnten Reisig- und Laubhaufen hilft kinder am Rockschoß, um die sie er nicht immer wieder zurückge- haben wir vor den Wein eine Trompe- dem es heute zahlreiche unterschied- auch ein Komposthaufen beim Über- sich kümmern. Sollten Sie also ein schnitten worden. tenblume (Campsis) gepflanzt, weil lich blühende Sorten gibt, deren In den letzten Jahren wird es leider wintern. Außerdem gibt es dort jede solches Igelchen in Ihrem Garten deren rot-orange Blüten einfach herr- Früchte jedoch giftig sind. Schön an- für die kleinen Stachelritter immer Menge Tierchen zu futtern für die bemerken, dann wird man Ihnen Aber er nimmt das nicht übel, erfreut lich anzusehen sind. Mit ihren kleinen zusehen sind selbstverständlich auch schwerer zu überleben, so dass es kleinen Kerle. Als Tagesschlafplatz unter 0162-2396640 (ggf. AB) helfen uns jedes Jahr von neuem mit Haftwurzeln hält sie sich mehr an den die vielen Arten der Kletterrosen, die leider wahrscheinlicher wird, dass eignen sich Hecken aus heimischen können. Hier bekommen Sie auch die seinem herrlich dichten Laubwerk Stängeln der Weinblätter denn an Blauregenarten und der Schlingknö- wir sie aus unseren Gärten verlie- Gehölzen, wie Holunder, Pfaffen- entsprechenden Tierärzte genannt, und gewährt Tausenden von Bienen, der Hauswand fest und hat es in zwei terich. ren, wenn wir ihnen nicht helfen. In hütchen oder Liguster. Es muss die sich mit kranken Igeln ausken- Wespen, Schwebfliegen und anderen Jahren locker bis an die Dachrinne Bayern wurden sie 2017 schon auf nicht immer Rasen sein, ein Stück nen. Ebenfalls kümmert sich der Insekten Asyl. Die tun sich nicht nur geschafft. Schon vor dem Aufgehen Für welche Art der Begrünung Sie die Rote Liste der vom Aussterben Blumenwiese ist eine geeignete und Tierschutzverein Dülmen-Coesfeld, an den kleinen Blüten gütlich, son- der Blüten sammeln sich in jeder sich auch immer entscheiden, Sie bedrohten Tiere gesetzt. Ein Grund mit Insekten gefüllte Spielwiese für Tel. 02546-7060. Cristine Bendix dern finden hier auch Versteck- und Höhe zahlreiche Ameisen an den müssen beachten, welche Kletterhil- dafür ist die Klimaveränderung. Die Igel-Babys. Und überhaupt, je bunter Vermehrungsmöglichkeiten, z. B. in Knospen, offensichtlich von einem fe die Pflanzen benötigen und welche den kleinen Nisthilfen, die ich hin- unbekannten Duft magisch ange- Gefahren möglicherweise für das eingehängt habe. Der Farbwechsel zogen. Der Ausbreitungsdrang der Wohnhaus, die Scheune oder den der Blätter im Herbst von Grün hin zu Trompetenblume ist allerdings auch Schuppen entstehen können. Wald- wunderbaren Rottönen ist spektaku- unter der Erde groß und oft genug rebensorten (Clematis) kommen lär! Oft genug haben mich Spatzen, habe ich in einigen Metern Entfer- nicht ohne künstliche Rankhilfen Meisen und viele andere Kleinvögel nung ihre Triebe aus den Fugen der aus, um die sie ihre verlängerten erschreckt, wenn ich unverhofft um Terrasse entfernen müssen. Blattstiele wickeln. Zwar gibt es bei die Ecke kam und sie zu Dutzenden den Kletterpflanzen heute sehr viele aus dem Laubwerk rauschten, wo sie Wer sein Haus mit Efeu begrünen hochgezüchtete Sorten mit einer sich an den Beeren laben konnten. möchte, sollte darauf achten, dass herrlichen Blütenpracht, sie bringen Mit seinen kleinen Haftscheiben keine Risse in der Wand sind. Sonst aber selten ein Mehr für die heimi- klettert so ein Wein, der mit norma- könnte er Ihnen eines Tages ins Haus schen Insekten, die in jahrtausend- lem Gartenboden gut auskommt, wachsen, wenn er seine Haftwurzeln langer Entwicklung bestens an die die glattesten Wände empor. Auch in Saugwurzeln umwandelt. Der öko- ursprünglichen Formen angepasst Spinnen und Schnecken bietet dieser logische Wert des Efeus ist dagegen sind. Wer sich einmal für ein grünes vertikale Garten Schutz und Nah- hoch, da seine späten nektarreichen Gewand entschieden hat, möchte rung, aber keine Bange, mehr Tiere Blüten für Bienen, Schmetterlinge dieses nicht mehr missen, bietet es im Haus gibt es deswegen nicht! und Co eine äußerst wichtige doch neben der großen ökologischen Nahrungsquelle darstellen. Wer Aufwertung des Hauses auch noch Da wir den grünen Pelz auch an der allerdings Haustiere, Allergiker oder den Vorteil, Lärm zu schlucken und Südseite haben, schirmt er sogar die kleine Kinder im Haus hat, sollte der Schadstoffe zu binden. Sonneneinstrahlung ab und verbes- Sicherheit zuliebe den Efeu aus Rolf Wiederkehr Igel am Baumstamm Foto: NABU / Andreas Bobanac sert damit das Klima im Haus. dem Garten verbannen. Bis bei uns

12 NATURZEIT NATURZEIT 13 Leserbrief Liebeserklärung an den Wald NABU-Kreisverband COE Wir wohnen direkt am Wald. nen? Der Wald, an dem wir wohnen, ist auch andere Bäume und Sträucher Das ist eine liebenswerte Nachbar- ein Privatwald. Darf ein Privatbesitzer werden von dem Monster „Harves- schaft! machen, was er will? Wem „gehört“ der ter“ plattgefahren. Der Wald sieht in Seit Tagen sind wir beunruhigt, Wald denn wirklich? Er ist Teil unseres wenigen Stunden so aus, als wäre ein traurig und wütend, denn eine Planeten und Waldbesitzer haben eine Hurrikan hindurchgerast. Ein Hurrikan riesengroße Maschine, die von große Verantwortung. ist eine Naturgewalt. einer Person bedient wird, frisst sich durch den Wald. Aktuell herrscht Vogelschutzzeit. Die ... Aber diese schnelle Zerstörungswut Naturschützer respektieren das und ist Menschenwerk und könnte verhin- Borkenkäferplage. Schlimm. Doch lassen alle Arbeiten in Wald und Flur dert werden, wenn sensibler mit dem wie wenig sensibel geht man mit dem ruhen. Die Waldbesitzer halten sich Lebensraum Wald umgegangen würde. Ökosystem Wald um. Wenn wir es recht nicht daran. Die Vögel im Wald sind An Stelle der Maschine könnten meh- verstehen, befällt der Borkenkäfer ganz aufgeregt. rere Waldarbeiter die einzelnen Bäume ausschließlich die Fichten. Sie müssen entfernen. Es würde dabei weniger jetzt schnell aus den Wäldern ver- Der Lärm stört sie. Die Bäume fallen zerstört und mehrere Menschen wären schwinden. Wirklich? um, und zwar nicht nur die Fichten; beschäftigt. Lydia und Norbert Thomas

NABU-Kreisverband COE NABU-Kreisverband Wenn die Fichten sterben, kann man sie nicht einfach sterben lassen? Im Totholz ist unendlich viel Lebensraum für viele Lebewesen. Die Fichten ster- ben leider, aber andere Bäume sind resistent und leben weiter. Diese wach- sen aber nicht so schnell und schmä- lern dadurch den Profit.

Vielleicht verzichten die privaten und Traumhaft schön: der Siegergarten von Frau Malkus in Billerbeck staatlichen Waldbesitzer auf Fichten- Foto: M. Wasserschaff anpflanzungen, wenn diese in den Wäldern zukünftig nicht bestehen kön- Harvesterspuren nach der Ernte. Foto: N. Thomas Kreis Coesfeld: NABU-Wettbewerb „Naturnahe Gärten“ im Mai Lebensraum gesucht: Ein Verfolgter kehrt zurück beendet Willkommen Wolf? Naturgarten-Idee im Aufwind „Auch ein kleiner Garten ist eine endlose Aufgabe“. Diesem Zitat vom legendären Gartenfreund Karl Förster wird auch Wird sich der Saal füllen, bleibt er halb leer, oder warten am Ende hundert Menschen vergeblich auf Einlass? Umsonst gebangt: Thomas Fliß aus Coesfeld nicht widersprechen. Auf seinem acht Quadratmeter kleinen Balkon hat er ein Refugium für Die rund 100 Besucher bekamen alle ihren Sitzplatz und auf diesem verweilten sie auch während des rund einstündigen Vortrags, aktuell 91 vornehmlich einheimische Pflanzenarten geschaffen. Als Gäste heißt er täglich zahlreiche Insekten- und friedlich und gespannt den Ausführungen unseres Wolf-Experten Thomas Pusch vom NABU-Landesverband NRW lauschend. Vogelarten willkommen. Das andere Extrem: Auf rund 6.000 qm hat sich Familie Gerversmann in Dülmen-Mitwick ein naturnahes Gartenparadies mit vielen „Zimmern“ eingerichtet. Dazu das alte Bauernhaus und die Waldrandlage – kein Thomas bestätigte gleich zu Beginn und überzeugten Wolf-Ablehner (vornehmlich Insgesamt darf man wohl von einer Besucher wird sich aus diesem Garten ohne „große Gefühle“ verabschieden. im weiteren Verlauf mit eindrucksvollen Jäger, Förster und Landwirte) nicht gelungenen Veranstaltung sprechen, in Bildern, Fakten und Geschichten seinen zufrieden stellte. Aber auch innerhalb der es vornehmlich um Aufklärung und Ruf als ausgewiesener Kenner von canis der Zuhörerschaft flogen zuweilen die den Abbau von Ängsten ging. Zur Fairness Beide Gärten, wie auch elf weitere, dür- angelegt, spürt der Besucher die innige lupus, basierend auf langjähriger um- Argumente Pro und Contra im Saal nicht gehört aber auch die Feststellung, dass fen sich nun mit unserer wetterfesten Beziehung der Gärtnerin zu all ihren fangreicher Praxisarbeit in Wolfsrevieren immer druckreif formuliert hin und her. ein durch einen Wolf-Riss betroffener und Plakette schmücken, die hoffentlich Pflanzen. Dass dort auch noch spielen- in Deutschland und anderswo. Beein- geschädigter Schafhalter Verständnis für Freunde und Bekannte nachfragen de Enkel ihren Platz finden, macht den druckend auch sein Hinweis auf unsere Als dann ein amtstragender Wolfgegner seine Sicht auf das Thema Wolf verdient. lässt, was es denn damit auf sich Garten umso sympathischer. Verantwortung für Flora und Fauna im einen längeren Contra-Monolog von Dabei sind sowohl Hilfe bei der Scha- habe... Allgemeinen und hier im Besonderen sich gab, war für unseren Co-Referenten densregulierung als auch Aufklärung Die Größe eines Gartens entscheidet Foto: NABU / Christoph Bosch für ein Mitgeschöpf, das in vergangenen Hendrik Nübel von der NABU-Natur- über Präventionsmaßnahmen vonnöten. Kein Wettbewerb ohne Gewinner! nicht darüber, ob darin „eine Seele Jahrhunderten gnadenlos verfolgt und schutzstation Münsterland der Moment Hier hat sich die Zusammenarbeit der Unsere Wahl fiel einstimmig auf den wohnt“. Es ist wohl die menschliche in Deutschland schließlich ausgerottet gekommen, einzugreifen. Souverän und Naturschutzverbände mit den zuständi- Garten von Ursula Malkus in Billerbeck. Liebe zu Pflanzen und Tieren und die worden war. Keine Frage also, dass die mit geschliffenen Worten mahnte er die gen staatlichen Stellen bereits jahrelang Rund 600 Quadratmeter groß, umrah- Gestaltungsfreude im Umgang mit Rückkehr des Wolfes (begleitet und nicht Zuhörerschaft zu mehr argumentativer bewährt, kann aber sicher, auch auf euro- men Bäume, Sträucher, Stauden und ihnen, die uns Gartenbegeisterte die aktiv betrieben) als wichtigem Glied Fairness untereinander und überhaupt zu päischer Ebene, noch verbessert werden. viele Einjährige einen wunderschön Ausstrahlung eines Gartens spüren unserer Fauna vom NABU nur begrüßt mehr Gelassenheit im Umgang mit dem und naturnah angelegten großen lässt. Und übrigens: „Naturgärtner“ werden kann. Thema Wolf. Die Wirkung blieb nicht aus, Später wurde mir berichtet, dass es Gartenteich. Unser 1. Preis: 200 € für sind keine beschaulichen Sonderlinge, Wir bedanken uns herzlich bei allen, so dass die hier und da befürchtete ver- im Schankraum der Gaststätte „Zum noch mehr Grün und Bunt oder für was sondern Menschen, die ganz im Leben die im Kreis Coesfeld an unserer Aktion Wie natürlich zu erwarten, fielen in der bale Militanz von Vertretern beider Lager Coesfelder Berg“ im Anschluss an unsere auch immer. Ebenfalls herausragend und gleichzeitig mit der Natur auf Du teilgenommen haben und besonders anschließenden Diskussion einige Reak- (ja, militante Wolfschützer gibt es auch) Veranstaltung noch bis weit nach Mitter- und damit preiswürdig fanden wir den und Du stehen. Der Verzicht auf jegli- dafür, dass sie dem Schotterwüs- tionen aus dem Publikum mehr oder we- weitgehend ausblieb. Eine Meinungsäu- nacht zu verbalen Scharmützeln gekom- Garten von Gretel Kaup in Coesfeld: chen Gifteinsatz ist für sie eine Selbst- ten-Unwesen einen starken Kontra- niger hart aus. Unser Referent blieb aber ßerung allerdings, dann könne man doch men war. Das Thema wird uns erhalten 100 € Preisgeld für einen bereits Jahr- verständlichkeit, denn Gift im Garten punkt entgegen setzen. auf keine gestellte Frage eine Antwort auch gleich den Löwen hier ansiedeln, lag bleiben! Rainer Gildhuis zehnte bestehenden und liebevoll ge- tötet weit mehr als den vermeintlichen Rainer Gildhuis, Cristine Bendix schuldig, wenn die auch manchmal die pflegten Hausgarten. Auf rund 500 qm Feind. dann doch leicht neben der Spur. nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ saeugetiere/wolf/ 14 NATURZEIT NATURZEIT 15 Klimademos „Friday for Future“ in Münster NABU-Stadtverband Münster „Oma, was ist ein Wie Du Deinen etwas spezielleren ökologischen Fußabdruck verkleinerst Schneemann?” Foodprint Am 15. März wurde zu einem weltweiten Klimastreik der Bewegung „Fridays for future“ aufgerufen, Klimademo „Fridays for Future“ in Münster Umweltbewusster leben durch anderes Konsumverhalten? woran sich Münsters junge Menschen ebenfalls zu Foto: L. Ponath Davon hast Du sicher schon einmal gehört! Mit unserem Jah- Tausenden beteiligten. Der NABU Münsterland war resthema „Foodprint“ wollen wir dich aber keinesfalls dazu vor Ort und sprach mit einigen Demonstrierenden zwingen, etwas zu tun, zu ändern oder zu bewirken. Das kann über ihre Ziele, Visionen, Meinungen und Ängste rund jeder mit seinem eigenen Gewissen ausmachen. um das Thema Klimawandel. Warum es aber tatsächlich ganz einfach sein und auch noch Spaß machen kann, etwas zu verändern, das lest ihr anhand Ausgehend von der 16-jährigen schwe- Auffassungen gibt es allerdings bei den den Nahverkehr besonders für Müns- der folgenden Beispiele. dischen Aktivistin Greta Thunberg, die Lehrkräften in den Schulen: Teils er- ters Randgebiete zu erweitern, eine seit mehreren Monaten jeden Freitag fuhren die SchülerInnen Unterstützung autofreie Innenstadt umzusetzen und vor Parlamentsgebäuden für mehr und kamen sogar im Klassenverband die positiv wahrgenommene Vorbild- NABU-Stadtverband Münster NABU-Stadtverband Klimaschutz demonstriert, haben die mit den LehrerInnen zum Streik, teils funktion hinsichtlich Ökostrom und Proteste in der ganzen Welt Anklang wurde bereits eine Attest-Pflicht für Müllvermeidung weiter auszubauen. gefunden. Allein in Deutschland fan- Freitage eingeführt. Eines wurde dabei Über die Stadtgrenzen hinaus treten den an diesem Freitag in 222 Städten aber immer deutlich: Der verpasste vor allem Themen wie ein früherer Demonstrationen statt, wie auch in Stoff muss zu Hause nachgearbeitet Kohleausstieg und die Einhaltung des Grafilk: Münster am Prinzipalmarkt, wo sich werden. Doch dies hielt die SchülerIn- 1,5 °C-Ziels in den Vordergrund. über 5.000 motivierte junge Menschen nen nicht auf, denn die Bewegung hat Marcus Wilhelm aus Münster und der Umgebung ver- sich bewusst für eine Demonstration Egal, welcher Aspekt den Einzelnen sammelten, um gemeinsam die innerhalb der Schulzeit entschieden, bewegt, klar wird dabei: Die Jugend Politik wachzurütteln. Der Demons- um eine größere Aufmerksamkeit zu von heute ist nicht ignorant und Und genauso gut: Unverpacktläden. trationszug führte nach kurzen Reden erhalten. Die SchülerInnen nehmen politikverdrossen. Ein erwachsener „Worum genau geht es hier über- „Warum soll das jetzt besser Aktuell werden immer mehr eröffnet. von SchülerInnen und Eltern durch Konflikte, Ärger und Stress in der Teilnehmer äußerte sich begeistert haupt konkret?“ sein?“ „Da muss ich ja Dosen mitschlep- die Innenstadt zum Schlossplatz und Schule in Kauf, weil ihnen der Einsatz über das politische Interesse der heuti- Vom „Ökologischen Fußabdruck“ Zuerst einmal: Wenn du zu einem pen.“ Stimmt, aber so schwer sind letztlich zurück zum Prinzipalmarkt. für das Klima am Herzen liegt. gen Jugend, die oft als „Generation hat jeder schon einmal gehört. Aber Hofladen eines Biolandwirtes gehst, die ja nicht. Macht Einkaufen nicht Smartphone“ abgestempelt wird. Die welchen Abdruck hinterlassen unse- ist das, was Du essen willst, nicht viel mehr Spaß, wenn man ohne eine Vor Ort waren auch zahlreiche Eltern, Dabei sind sie schon selbst aktiv und Proteste seien laut einer Demons- re Nahrungsmittel? Welchen Einfluss durchtränkt mit Pestiziden, Fungi- Plastiktüte durch die Gegend rennt, Lehrkräfte und Interessierte jeglichen setzen sich im privaten Rahmen für trantin keine „Eintagsfliegen“ und kein hat unser Lebensmittelkonsum auf ziden, konservierenden Mitteln für die dann doch nur im Müll landet? Alters. Ein Elternteil der Bewegung das Klima ein. Einige DemonstrantIn- Trend, der wieder vergeht, sondern die Umwelt? Unsere Überlegungen einen Transport und und und. Wir Und spätestens nach dem Einkau- „Parents for future“ brachte es mit nen berichteten von ihrem bewussten eine klare Handlungsaufforderung an reichen von den Auswirkungen des sind der Meinung: Das schmeckt man fen wäre die Tasche ja sowieso voll einem Zitat von Greta Thunberg auf Konsum, bei dem sie auf regionale und die ältere Generation. Die Motivation Überseetransportes bei Obst und Ge- auch! Und: Oft gibt es im Sortiment mit Verpackungen. Der Vorteil: Du den Punkt: „It’s up to grown-ups to saisonale Lebensmittel achten und und der Wunsch, erhört zu werden, müse bis hin zu wirklich praktischen auch noch alte Obst- und Gemüse- musst Dein Essen vor dem Kochen hear and act“. Seit kurzem erhalten die ihren Plastikverbrauch reduzieren. waren spürbar für jeden Beteiligten. Tipps: Was kann ich hier in Münster sorten, die super lecker sind, aber nicht umständlich aus Verpackungen SchülerInnen auch Rückhalt durch die Auch die Fortbewegung ist immer wie- Jetzt bleibt es spannend, welche vielleicht einmal ausprobieren? Wie kaum noch jemand kennt. Gleichzei- friemeln und sparst dir mit der Zeit „Scientists for future“, die eine Stel- der ein Thema: Die Befragten nutzen konkreten Handlungen aus der Politik konsumiere ich Lebensmittel konkret tig unterstützt Du so die Sorten- und sicher einige Wege zur Mülltonne lungnahme verfassten, welche 16.000 öffentliche Verkehrsmittel und das folgen. umweltbewusster? Artenvielfalt unserer Nutzpflanzen. draußen. WissenschaftlerInnen unterzeichneten. Rad, anstelle des Autos und Flugzeugs. Kirsten Germing, Marlene Lasthaus, Der Hofladen ist viel zu weit weg, Die Aktualität und die Auswirkungen Auch haben sie konkrete Forderun- Linda Ponath „Okay, Obst und Gemüse aus Über- weil Du mitten in der Stadt lebst? des Klimawandels wurden in dieser gen an die Politik in Münster. Häufig Noch ein letzter Tipp: see haben einen enormen CO -Ab- Kein Problem! In Münster und ande- thematisiert. Unterschiedlichste wurde dabei der Wunsch geäußert, 2 druck und Wasserverbrauch. Aber ren Städten hast du gleich mehrere Immer nur die gleichen Rezepte zu was soll ich denn dann essen? Anlaufstellen, die bequem zu errei- kochen, wird auf Dauer langwei- chen sind. Da wären zum Beispiel lig. Daher: Freunde einladen und Unvergessen sind seine Auftritte mit Schließlich ist viel Obst und Gemüse ökologische Bauernmärkte. zusammen Rezepte mit saisonalen Nachruf seiner Band bei verschiedenen Anläs- wichtig für den Vitamingehalt.“ Nahrungsmitteln ausprobieren. sen, z. B. dem 20-jährigen Jubiläum „Das ist doch teuer?!“ Thomas (Tom) Vieth des NABU Münster und bei den Müns- Regionale und vor allem saisonale Falls Du jetzt sagst „Das möchte ich terländer Apfeltagen. Nahrungsangebote! Also nichts wie Zugegeben, es ist teurer. Aber jeder ausprobieren!“, dann schau doch Im September erreichte uns die trauri- hin zu regionalen Obst- und Gemü- kann überlegen, was, wie und in wel- mal in das Verzeichnis mit Anlauf- ge Nachricht, dass Tom Vieth gestor- Tom hat anlässlich seines Todes um sebauern. chem Maß für ihn in Frage kommt. stellen in unserer Jahresbroschüre. ben ist. Er war ein häufiger Teilnehmer Spenden für den NABU Münster gebe- Unser Tipp: Auf dem Wochenmarkt Die findest du unter von Exkursionen und Aktionen des ten. Das hohe Spendenaufkommen gibt es bei vielen Ständen günstigere NABU. Tom Vieth wurde am 19. April zeigt, dass Tom viele Freunde hatte, Aktionen, wie z. B. Gemüsekisten für www.naju-muenster.de. 1960 in Nottuln geboren und verstarb die seiner gedenken. Wir bedanken Studenten. Generell gilt: nachfragen am 23. September 2018 in Münster. uns bei allen Spendern für Ihre Groß- kostet nichts. Daniela Reich, Miriam Lütke Schute zügigkeit. Er zeigte ein großes Interesse an unserer Arbeit und unterstützte uns Der Vorstand des NABU Münster e. V. regelmäßig bei unseren Aktionen.

16 NATURZEIT NATURZEIT 17 NABU-Kreisverband ST Erfolgreiche Initiative des NABU Münster Naturschützerinnen und Naturschützer haben einen langen Atem Erhalt und Entwicklung des historischen Ems-Renaturierungsprojekt: „Altarm bei Arzneipflanzengartens beschlossen Entrup – Hembergen/Saerbeck“ Seit 1986 kämpft die Schutzgemeinschaft Ems um die Renaturierung der Ems. Der inzwischen leider verstorbene – und Der historische Arzneipflanzengarten an der Hittorfstraße bleibt erhalten und wird zu einem öffentlichen naturnahen über die Grenzen des Kreises Steinfurt hinaus bekannte – Naturschützer, Heinz Rinsche aus , war es, der den Umweltbildungs-Park umgestaltet. Dies wurde am 26. März 2019 im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Bau- passenden Slogan dazu prägte: „Die Ems muss wieder krumm werden“. Auch beim „Altarm bei Entrup – Hembergen“ wesen der Stadt Münster einstimmig beschlossen. In der Diskussion wurden noch ökologische Detailaspekte und die war Heinz Rinsche die Triebfeder des Projektes. Ohne ihn wären wir nicht da, wo wir heute angekommen sind. Gesamtverträglichkeit mit einem möglichen angrenzenden Musikcampus angesprochen. Geld für Ems-Renaturierungsmaß- in Hembergen gekommen: Eckhard rückzuführen und damit alte Bausün- Damit soll die Planung der Universi- Die Planungen gehen auf die Initi- gegeben, mit der auch ein wertvoller nahmen ist vorhanden. Leider dauert Uhlenberg, seinerzeit zuständiger den aus dem letzten Jahrhundert tät Münster weiterverfolgt werden, ative des AStA und der AG Botanik innerstädtischer Lebensraum für es oft Jahre, bis sich zuständige NRW-Umweltminister, und der dama- beheben zu können. Den Rest erledigt die als langfristiger Pächter der des NABU Münster zurück, deren zahlreiche Vogel- und Fledermausar- Behörden, Naturschützer und Land- lige Regierungspräsident, Dr. Paziorek. die Ems – als Sandfluss – von ganz städtischen Fläche ein umfang- Forderungen und Wünsche in Rich- ten erhalten bleibt. „Wichtig wird na- wirte über Art und Umfang einzelner alleine. Nach und nach gestaltet sie reiches Entwicklungskonzept zur tung stadtökologische Bedeutung, türlich sein, dass wir bei der weiteren Renaturierungsprojekte einigen. Meist Bis ‚de facto‘ mit der Umsetzung der ihren Verlauf und die Ufer neu – und in Umwandlung in eine öffentlich Barrierefreiheit, Umweltbildung Detailplanung dabei sind und darauf vergehen danach viele weitere Jahre, Planung begonnen werden konnte, der Emsaue kann sich u. a. der Silber- zugängliche Parkanlage vorgelegt und des Schutzes vor Versiegelung achten, dass ökologische Aspekte NABU-Stadtverband Münster NABU-Stadtverband bis die benötigten Flächen getauscht vergingen jedoch noch Jahre. Aber weiden-Auenwald weiter ausbreiten. hatte. Mit dem Wegzug des Pharma- weitgehend berücksichtigt werden. weiterhin ausreichend berücksichtigt oder erworben werden können, bis Naturschützerinnen und Naturschüt- zeutischen Institutes war der ca. 2 ha „Ich freue mich vor allem darüber, bleiben. So soll der Garten mit der schließlich ‚de facto‘ mit der Rena- zer – natürlich auch unsere zuständi- Heinz Rinsche hat die Vollendung des große, ehemalige Lehrgarten nicht dass diese Oase inmitten der Stadt Dämmerung geschlossen und auf Be- turierungsmaßnahme begonnen gen Behörden – haben einen langen Projektes leider nicht mehr miter- mehr benötigt worden und drohte zu erhalten bleibt und auch, dass wir leuchtung verzichtet werden“, betont werden kann. So auch in diesem Fall. Atem. Der Durchbruch, sprich die lebt. Bei der offiziellen Einweihung verbrachen oder anderweitig genutzt mit unserer AStA-Gartengruppe wei- Dr. Thomas Hövelmann als Leiter Anbindung des Altarmes an die Ems, des „Heinz-Rinsche-Turmes“ Ende zu werden. Das jetzt beschlossene terhin die Möglichkeit des gemein- der AG Botanik, der gemeinsam mit Was das Renaturierungsprojekt in erfolgte endlich im August 2018. Aber September 2018 – der ihm zu Ehren Konzept sieht eine Erweiterung des schaftlichen Gärtnern nach nachhal- Olivia Leggatt von Beginn an die Pla- ‚Altarm bei Entrup – Hembergen/Saer- weitere umfangreiche Arbeiten waren auf einer Anhöhe der Emsaue errichtet Botanischen Gartens vor mit umfang- tigen Anbausystemen haben werden nungen vorangetrieben hatte. beck‘ angeht, wurden sich die seiner- notwendig, u. a. die Rekultivierung wurde – haben seine Enkelkinder reichen, barrierefreien Möglichkeiten und eine Integration in das Entwick- Dr. Thomas Hövelmann zeit zuständigen Akteure bereits am der beanspruchten Flächen. Linnea, Nils und Nele das rote Band zur schulischen und universitären lungskonzept geplant ist“, freut sich 05.09.2008 grundsätzlich einig. Hier zerschnitten, um dann als erste die Umweltbildung. Der wertvolle Baum- Olivia Leggatt über die Entwicklung. soll die Ems wieder krumm werden. Über 1 Mio. Tonnen Sand (500.000 m³) Stufen hinauf zu stürmen, und die bestand und ökologisch wertvolle Die Landschaftsökologie-Studentin An diesem Tag war hoher Besuch aus sind insgesamt bewegt worden, um schöne Aussicht auf die Ems zu Rückzugsräume werden erhalten aus der AG Botanik hatte den Anstoß Düsseldorf und Münster an die Ems die Ems wieder in ihr altes Bett zu- genießen. bleiben. für die Initiative des NABU Münster

Bereits am 05.09.2008 waren sich die Akteure Über 1 Mio. Tonnen Sand mussten insgesamt ausge- grundsätzlich einig: Hier soll die Ems wieder baggert und per LKW bewegt werden, um die Ems krumm werden. Foto: Bernd Oberheim wieder in ihr altes Bett zurückzuführen. Erst dann kehrte wieder Ruhe in der Emsaue ein … Foto: NABU / Cees de Jong

So sieht die Ems in Hembergen – vom Rinsche-Turm aus – im Mai 2019 aus. Foto: NABU / Friedel Hesseling. Der Konzept-Entwurf der Universität Münster lag der Abstimmung zu Grunde

18 NATURZEIT NATURZEIT 19 Veranstaltungen, Exkursionen, Vorträge Erstmalig steht eine Frau an der Spitze des größten Naturschutzverbandes im Münsterland Kerstin Panhoff neue Vorsit- zende des NABU-Kreisverband Steinfurt e. V.

Vor 120 Jahren war es eine Frau, nämlich Lina Hähnle, die den ‚Bund für Veranstaltungen des NABU im Münsterland Vogelschutz‘ – eine Vorgängerorganisation vom NABU (Naturschutzbund Die Teilnahme an Exkursionen und Vorträgen ist, wenn nicht anders angegeben, kostenlos. Deutschland) gründete. Mit Kerstin Panhoff aus steht nun erstmalig eine Frau an der Spitze des – mit fast 3.000 Mitgliedern – größten Naturschutz- NABU-Kreisverband ST NABU-Kreisverband verbandes im Münsterland. Sie wurde einstimmig als Nachfolgerin für Michael Wolters, Emsdetten, gewählt, der sich aus beruflichen Gründen nicht wieder zur Wahl stellte. Kreis Borken 15.08. Kerstin Panhoff, Foto: privat 18:30 Uhr | Exkursion Sprechzeiten NABU-Gruppe Bocholt: dienstags von 19.00 Uhr Fahrrad Exkursion – bis 21.00 Uhr an der Kreisgeschäfts- Heuschrecken-Konzert in der Kerstin Panhoff ist verheiratet und hat Resthof, auf dem sie beide u.a. sionen der ANTL (Arbeitsgemeinschaft stelle An der Königsmühle 3, 46395 Dingdener Heide zwei Söhne. Die studierte Pädagogin Shropshire Schafe züchten und für Naturschutz Tecklenburger Land) und Bocholt. 09.07. Dr. Martin Steverding stellt uns den (Germanistik, Philosophie, Erzie- den Eigenbedarf Hühner halten. der Biologischen Station des Kreises 19:00 – ca. 21:00 Uhr | Exkursion Sound des Sommers und seine Sänger hungswissenschaft) ist Studienrätin. Außerdem ist sie auch Hobby-Imkerin. Steinfurt teilgenommen. NABU-Gruppe Rhede Gärten als Lebensraum für vor. Wenn möglich bitte Fernglas und In ihrer Freizeit bewirtschaftet sie – Schon während ihrer Zeit in Wester- Edmund Bischoff 1. und 3. Donnerstag im Monat Pflanzen, Insekten etc. falls nötig bitte wetterfeste Kleidung zusammen mit ihrem Mann – einen kappeln hat sie regelmäßig an Exkur- Ab dem 19.09.2019 Marita Lehmann + Marlies Schmitz mitbringen. Treffpunkt: NABU-Heim, An jedem ersten und dritten Don- gewähren uns Einblicke in ihre Gärten Lindenstr. 7, Rhede. nerstag im Monat treffen wir uns und zeigen, welche Möglichkeiten es zum geselligen Beisammensein im gibt, auf relativ kleinen Flächen etwas NABU-Heim. Jeder ist herzlich will- kommen! Treffpunkt: NABU-Heim, für die Artenvielfalt zu tun. Treffpunkt: Lindenstraße 7, Rhede um 19:30 Uhr. Parkplatz Rathaus, Im Piepershagen, Borken. Ab dort fahren wir mit dem Fahrrad zu den Gärten. Anmeldung nötig. Ansprechpartnerinnen: Marita Tief betroffen geben wir bekannt, dass Max Lohmeyer war eine Ausnahmeer- NABU-Gruppe Borken 2. Dienstag im Monat Lehmann + Marlies Schmitz uns am 14.02.2019 ein wunderbarer scheinung, ein Fuchs, ein Strippenzie- 19:30 Uhr | Versammlung Mensch und eine große Persönlichkeit her und Motivator. Er war im Natur- Von Oktober bis März am 2. Diens- wenige Monate vor der Vollendung schutz eine Institution. Dabei blieb tag im Monat um 19.30 Uhr, Gasthaus 18.07. seines einhundertsten Lebensjahres er anspruchslos, innerlich heiter und Geers, Neustr. 2 in Borken-Gemen. 18:30 Uhr | Exkursion verlassen hat. immer ausgestattet mit dem ganzen Interessierte sind herzlich eingeladen. Fahrrad Exkursion – Die schönsten Humor, den ein Mensch der Westfäli- Ecken von Rhede Teil VII Sein Leben lang dem Naturschutz schen Bucht hervorbringen kann. Heinz Theling zeigt uns, wie wun- verbunden, erkannte Max Lohmeyer 04.07. derschön es in Vardingholt ist. Wenn schon sehr früh die durch den Men- Mit Max Lohmeyer verlieren wir einen 18:30 Uhr | Exkursion möglich bitte Fernglas und falls nötig schen drohende Gefahr für unsere Um- großartigen Menschen, Freund, Fahrrad Exkursion – Wanderung bitte wetterfeste Kleidung mitbringen. welt. Der Schutz der Natur war für ihn Berater und – fast bis zuletzt – auch durch einen naturnahen Wald Treffpunkt: NABU-Heim, Lindenstr. 7, kein Hobby, sondern eine Berufung. Er fleißigen Helfer. Er ist von uns gegan- Dr. Martin Steverding und Lothar Köhler Rhede. konnte dabei begeistern, ohne große gen, geblieben ist sein Vermächtnis. zeigen uns einen der schönsten und Worte und Gesten. Er überredete Wir werden sein Werk weiterführen. wildesten Wälder der Region. Wenn Foto: G. Russell nicht; er überzeugte. Er vereinnahmte möglich bitte Fernglas und falls nötig 01.08. niemanden; nahm aber viele ein – Max hätte es so gewollt. bitte wetterfeste Kleidung mitbringen. 18:30 Uhr | Exkursion Der NABU Kreisverband Steinfurt e. V. nicht für sich selbst, sondern für sein Treffpunkt: NABU-Heim, Lindenstr. 7, Fahrrad Exkursion – Landwirt- trauert um sein langjähriges Herzensanliegen. Max sagte nicht: Für den Vorstand Gisbert Lütke, Rhede. schaftliche Flächen und Blüh- Vorstands- und Ehrenmitglied „Man müsste …, man sollte …, man Geschäftsführer streifen in Vardingholt 05.09. könnte ...“ – er tat es einfach. Deshalb Josef Tekotte und Wilhelm Garbert füh- 18:30 Uhr | Versammlung war er vielen in unserem Naturschutz- ren uns zu Blühstreifen in Vardingholt. Altweibersommer Max Lohmeyer verband und weit darüber hinaus ein Wenn möglich bitte Fernglas und Wir beenden die Ausfahrten-Saison Vorbild. falls nötig bitte wetterfeste Kleidung mit einem gemütlichen Abend im mitbringen. Treffpunkt: NABU-Heim, NABU-Garten. Treffpunkt: NABU-Heim, Träger der NABU-Ehrennadel in Gold Lindenstr. 7, Rhede. Lindenstr. 7, Rhede. Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande Träger des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse

20 NATURZEIT NATURZEIT 21 Kreis Coesfeld Kreis STEINFURT 11.08. 22.10. 10.08. 18.08. Veranstaltungen, Exkursionen, Vorträge 10:00 – 12:00 Uhr | Exkursion 19:30 – 22:00 Uhr | Vortrag 10:00 – 13:00 Uhr | Seminar 18:00 – 22:00 Uhr | Exkursion In der Zeit von August bis März fin- Naturkundliche Führung durch Plant for the Planet Sommerschnitt von Obstbäumen Abendspaziergang am den samstags regelmäßig Arbeits- unsere ehemalige Tongrube Heute ist Plant-for-the-Planet eine Steinobst, Nussgehölze und starkt- 06.07., 03.08., ‚Heiligen Meer‘ bei einsätze in den Naturschutzge- Die ehemalige Tongrube des NABU globale Bewegung mit einem großen wüchsige Kernobstsorten sind gezielt Auf diesem Abendspaziergang wollen Interessenten melden bieten statt. Coesfeld hat sich gut entwickelt. Ne- Ziel: auf der ganzen Welt Bäume im Sommer durch Schnitt zu pflegen. 07.09. wir eine Vielzahl geschützter Pflanzen sich bitte bei Klaus Lütke-Sunder- 10:00 – 12:00 Uhr | Pflegeeinsatz ben zahlreichen Vögeln und Insekten pflanzen, um die Klimakrise zu be- Seminar für Streuobstwiesenbesitzer bestimmen und eventuell können haus, Tel. 02541-6188 oder Detlev Pflegetreffen NABU-Lehmdorf haben sich auch seltene Pflanzen dort kämpfen. Viele Jugendliche im Kreis und Kleingärtner. auch dämmerungsaktive Tiere Kröger, Tel. 02543-2199800 Die NABU-Gruppe Steinfurt lädt zum angesiedelt. Treffpunkt: Parkplatz an Coesfeld beteiligen sich daran. Die Seminargebühr: 15 Euro/Person beobachet werden. Treffpunkt: Pflegetreffen ins NABU-Lehmdorf, der Autobahn A33 in Gescher, Tunger- Organisation, der auch der NABU Anmeldung erforderlich: Andreas Rathaus-Vorplatz, 48485 Neuen- 48565 Steinfurt, Ostendorf 10 ein. loh-Pröbsting, 48712 Gescher, Leitung: Coesfeld sehr nahe steht, stellt sich Beesten, beesten@obstbaum- kirchen, Hauptstraße 16. Es werden Renate Waltermann, Tel. 02552-25 38 06.07. Klaus Lütke-Sunderhaus schnitt-muensterland.de Autofahrgemeinschaften gebildet. 14:00 – 20:00 Uhr | FEST durch Tom Gernemann vor. Natur- Sommerfest des NABU und des schutzzentrum Darup, BUND Tel. 02502-9012310 25.07., 29.08., Wie in jedem Jahr veranstalten der 04.09. 12.09. 22.09. 18:30 – 21:00 Uhr | Vortrag 16:00 – 17:30 Uhr | Vortrag 14:00 – 17:00 Uhr | Fest NABU und der BUND ein gemeinsa- Der Rotmilan – Ausstellungs- Aus den Klöstern in die Landschaft Apfeltag mes Sommerfest. Genauere Angaben 26.09. eröffnung und Vortrag 12.11. Die Entwicklung des Obstbaus ist 19:30 – 22:00 Uhr | Anderer Termin Alles rund um den Apfel. Die werden auf der jeweiligen Homepage 19:30 – 22:00 Uhr | Versammlung Neben der Ausstellungseröffnung eng mit der Geschichte der Klöster Werken und Basteln für das ‚NABU-Gruppe feiert mit Freunden bekannt gegeben. NABU Abend Rotmilan – Land zum Leben (ab 18.30 vrebunden. Bei der anschließenden NABU-Lehmdorf und Bekannten im NABU-Lehmdorf Zu einem Gesprächsabend lädt der Interessierte sind eingeladen, in Uhr) möchten wir Euch einladen zu Exkursion durch die Obstwiesen des Erntedank. Eingeladen sind auch die NABU Coesfeld ein. Es sollen Ereignis- geselliger Runde Vogelnistkästen, einem Vortrag über diesen Greifvogel Klostergartens werden verschiedene NAJU-Gruppen und Interessierte. se und Aktivitäten diskutiert werden. Insektenhotels, Fledermauskästen 09.07. (ab 19 Uhr). Mehr als die Hälfte der Apfelsorten vorgestellt. Renate Waltermann, Tel. 02552-25 38 19:30 – 22:00 Uhr | Versammlung Alle Interessierten sind eingeladen. und anderes für das NABU-Lehmdorf Rotmilane lebt in Deutschland. Davon Treffpunkt: Gaststätte „Hotel zum Veranstaltung kostenlos, Spenden NABU Abend 15 bis 20 Brutpaare im Kreis Coesfeld. erwünscht. Anmeldung nicht zu bauen. NABU-Zentrum, 48565 Zu einem Gesprächsabend lädt der Wildpferd“, Münsterstraße 52, Steinfurt, Ostendorf 10. Renate Aus diesem Grund haben wir eine Dülmen. erforderlich. Treffpunkt: 05.10. NABU Coesfeld ein. Es sollen Ereignisse besonders hohe Verantwortung für Kapuzinerkloster, Kapuzinerstr. 27, Waltermann, Tel. 02552-25 38 10:00 – 12:00 Uhr | Pflegeeinsatz und Aktivitäten diskutiert werden. Alle den Schutz dieses Greifvogels. Der Or- Eingang Klostersaal Pflegetreffen NABU-Lehmdorf Interessierten sind eingeladen. Treff-

Veranstaltungen, Exkursionen, Vorträge Exkursionen, Veranstaltungen, nithologe Jens Brune wird ihn und die Die NABU-Gruppe Steinfurt lädt zum punkt: Gaststätte „Hotel zum Wildp- Situation des Vogels in NRW vorstel- 10.12. 07.08., 02.10., Pflegetreffen ins NABU-Lehmdorf, ferd“, Münsterstraße 52, Dülmen. 19:30 – 22:00 Uhr | Versammlung len. Naturschutzzentrum Darup, NABU Abend 12.09. 04.12. 48565 Steinfurt, Ostendorf 10 ein. Tel. 02502-9012310. Zu einem Gesprächsabend lädt der 18:00 Uhr | Vortrag 20:00 – 22:00 Uhr | Versammlung Renate Waltermann, Tel. 02552-25 38 Alten Obstsorten – Genuss der NABU Coesfeld ein. Es sollen Ereignis- Treffen der Naturschützer 17.07. se und Aktivitäten diskutiert werden. Vielfalt 19:30 – 22:00 Uhr | Versammlung 3-gängiges Menü der alten Obstsorten Treffen der NABU-Aktiven zur Bespre- Alle Interessierten sind eingeladen. NABU Abend 17.09. aus dem Klostergarten, Teilnehmer- chung von Aktionen, Projekten und 19:00 – 22:00 Uhr | Versammlung Treffpunkt: Gaststätte „Hotel zum Zu einem Gesprächsabend lädt der zahl begrenzt, Anmeldung erforderlich Veranstaltungen im NABU-Zentrum, NABU Abend Wildpferd“, Münsterstraße 52, NABU Coesfeld ein. Es sollen Ereignis- Kosten: 25 Euro/Person, die Teilneh- 48565 Steinfurt, Ostendorf 10. Renate Zu einem Gesprächsabend lädt der Dülmen. Waltermann, Tel. 02552-25 38 se und Aktivitäten diskutiert werden. NABU Coesfeld ein. Es sollen Ereignisse mer sind herzlich zu dem vorher statt- Alle Interessierten sind eingeladen. und Aktivitäten diskutiert werden. Alle findenden Vortrag „Aus den Klöstern Gaststätte „Dahl“, Ludgeristraße 3, Interessierten sind eingeladen. Alte STADT Münster in die Landschaft“ eingeladen. Billerbeck Amtmannei, Joseph-Moehln-Platz 1, Informationen und Anmeldung: 48301 Nottuln Karin Rietman, 0175-959 33 14, 05.07. [email protected] 23.07. 16:00 – 18:00 Uhr | Exkursion Treffpunkt: Kapuzinerkloster, 18:30 – 21:30 Uhr | Exkursion 08.10. Wasserpflanzen am Kinderbach Kapuzinerstr. 27, Parkplatz Ein Besuch in der Haselbachaue 19:30 – 22:00 Uhr | Versammlung Bei Kinderhaus fließt der Emmerbach Die Haselbachaue in Dülmen-Derne- NABU Abend noch teilweise naturnah. Auf einem kamp ist ein stadtnahes Kleinod, das Zu einem Gesprächsabend lädt der botanischen Spaziergang mit Thomas 06.10. sich im Besonderen durch seine viel- NABU Coesfeld ein. Es sollen Ereignis- Hövelmann werden die floristischen 15:00 – 18:00 Uhr | Exkursion fältige Hochstaudenflur auszeichnet. se und Aktivitäten diskutiert werden. Kostbarkeiten im Kinderbach und Auf den Spuren der Annette Wasserdost und Engelswurz gedeihen Alle Interessierten sind eingeladen. seiner Uferbereiche vorgestellt. von Droste Hülshoff Ca. 10 km lange Radtour mit mehre- in diesem Gebiet, das von 15 Tümpeln Treffpunkt: Gaststätte „Hotel zum Treffpunkt: Brücke Gasselstiege über ren Stopps auf den Spuren der Dich- wesentlich geprägt wird. Also finden Wildpferd“, Münsterstraße 52, den Kinderbach. Kontakt: Dr. Thomas terin und Naturfreundin Annette von sich hier auch der Graureiher, zahlrei- Dülmen. Hövelmann, NABU Münster, che Wasselvogelarten und Amphibien [email protected], Droste Hülshoff. Themen sind Botanik, ein. Die Fläche betreuen Reinhard Tel. 02501-9719433 Landschaftsgeschichte und Kultur: Trautmann und Viktor Lwoff, die auch Außenbesichtigung Haus Rüschhaus die Exkursion leiten. Ort: hinter Fima mit Barockgarten und Rundgang im Laktoland, Wierlings Esch 50, Dülmen. Landschaftspark um Schloß Hülshoff; Kontakt Reinhard Trautmann, Tel. Möglichkeit zur Einkehr im Cafe auf 02594-83334 Schloss Hülshoff; Rückfahrt ab dort gegen 17.30 Uhr. Treffpunkt: Haus Rüschhaus, am Rüschhaus 81. Kon- takt: Dr. Thomas Hövelmann, NABU Münster, t.hoevelmann@NABU- Station.de, Tel. 02501 9719433 Foto: Ch. De Jong

22 NATURZEIT NATURZEIT 23 NABU-Kreisverband ST

Torfmoospolster im Erlenbruchwald Torfmoos im Recker Moor zwischen Woll- und Foto NABU Rainer Seidl und Pfeifengras. Foto NABU Rainer Seidl

Foto: N. Wünnemann

Stammtisch NABU Neuenkirchen/ Die Bezeichnung „Düngetorf“ ist völlig irreführend 06.10. 21.12. Wettringen 09:00 – 12:00 Uhr | Exkursion 14:00 – 16:00 Uhr | NAJU Jeden 2. Dienstag im Monat Treffen Pilzexkursion – nur Gucken – Waldweihnachten im NABU- der Naturfreunde aus Neuenkir- Torfverbrauch ist unverantwortlich! nicht Sammeln. Lehmdorf chen und Wettringen in der Zeit von In einem nahegelegenen Waldgebiet Die Naturschutzjugend fertigt mit 19:00 Uhr bis ca. 22:00 Uhr. Aktuelle Ein Blick auf die Rückseite des Sacks Blumenerde aus dem Baumarkt verrät: In der Regel besteht sie zu über 90 Prozent wir ein versierter Pilzkenner Pilze be- jungen Naturschützern ab 8 Jahren Naturschutzthemen vor Ort bzw.

Veranstaltungen, Exkursionen, Vorträge Exkursionen, Veranstaltungen, aus Torf. Warum ist das so? Ist Torf besonders nährstoffreich? Besonders bodenverbessernd? Besonders lang anhaltend stimmen und Vieles um Pilze erklären. „Leckereien“ für die Tiere des Waldes, im Kreis Steinfurt stehen - neben Es geht um das Kennenlernen – nicht NABU-Lehmdorf, 48565 Steinfurt, wirksam? Nein, alles das ist er nicht. Torf ist nur ein besonders billiges Ausgangsmaterial und damit für die Hersteller einem DVD-Naturfilm oder Diavor- besonders gewinnbringend. Was genau ist Torf überhaupt? um das Sammeln von Pilzen. Treff- Ostendorf 10. Anmeldung über Ruth trag – im Vordergrund. Treffpunkt: punkt: Rathaus-Vorplatz, 48485 Neu- Schroer: 0151-21420891 „Villa Hecking“, 48485 Neuenkirchen, enkirchen, Hauptstraße 19. Es werden Alphons-Hecking-Platz 1. Interessierte Wir schauen in ein lebendiges Hoch- ganische Material dauerhaft – diesem wirksamer Beitrag zum Klimaschutz. Autofahrgemeinschaften gebildet. sind herzlich willkommen. Interessier- moor. Hier wachsen verschiedene Umstand verdanken „Moorleichen“ So bedauerlich beispielsweise der Sonntagsspaziergang NABU te sind herzlich willkommen. Torfmoosarten (Sphagnum spec.) an- ihre Existenz. So schichtet sich Jahr immer noch großflächige Abbau von Neuenkirchen/Wettringen Olaf Titlus, Telefon: 05973 902641, fangs in flachen Wassertümpeln. Mehr für Jahr etwa ein Millimeter abgestor- Torf in Niedersachsen ist, so bedeutet 31.10., 28.11. Bei dieser Exkursion, die an jedem E-Mail: [email protected] und mehr breiten sich die Polster benes Torfmoos nach dem anderen die Revitalisierung der Flächen eine 19:30 – 22:00 Uhr | Anderer Termin 1. Sonntag im Monat stattindet und flächendeckend aus. Diese Pflanzen aufeinander. Nichts anderes ist Torf: durchaus beachtliche „Wiedergutma- Werken und Basteln für das die vor allem für Familien mit Kindern haben schon eine sehr spezielle Le- Abgestorbenes und konserviertes chung“. NABU-Lehmdorf geeignet ist, ist die Teilnahme kos- bensart. Zuerst einmal haben sie kei- Moos. Das Recker Moor zum Beispiel Interessierte sind eingeladen, in tenlos. In der Zeit von 09:00 Uhr bis ne Wurzeln. Das bringt das Problem, konnte etwa 3.000 Jahre wachsen, Wer Torf oder torfhaltige Erde ver- geselliger Runde Vogelnistkästen, In- Kreis Warendorf ca. 11:00 Uhr besuchen wir wertvolle dass sie sich nicht wie „gewöhnliche“ also betrug die Torfschicht einmal fast braucht: sektenhotels, Fledermauskästen und Naturoasen im Umkreis von Neuen- Pflanzen von Mineralien aus dem Bo- drei Meter. – trägt dazu bei, Moore, die letzten anderes für das NABU-Lehmdorf zu kirchen – entweder mit dem Fahrrad den ernähren können. Daher ist Torf Naturlandschaften der Erde, zu bauen. NABU-Zentrum, 48565 Stein- 22.09. oder in Autofahrgemeinschaften. 15:00 – 17:00 Uhr | Exkursion extrem nährstoffarm. Die Moospflan- Die Wandlungen der Landschaft hin- zerstören; furt, Ostendorf 10. Renate Treffpunkt: Rathaus-Vorplatz, 48485 Naturentwicklung mit Auerochsen zen müssen atmosphärisches Wasser terlassen Spuren in den Torfschichten. – hilft, das Archiv der Erde zu löschen; Waltermann, Tel. 02552-25 38 Neuenkirchen, Hauptstraße 16. Olaf und Wildpferden von oben aufnehmen: Regen, Tau, Wie in einem offenen Geschichts- – erhöht den Kohlendioxideintrag in Titlus, Telefon: 05973 902641, E-Mail: Naturkundliche Wanderung mit Nebel und schmelzenden Schnee. buch, kann der Biologe anhand von die Luft und fördert damit die Klima- [email protected] Robert Tilgner durch die von Dazu besitzen sie in den Blättern spe- erhaltenen Pflanzenresten und Pollen erwärmung; 02.11. Auerochsen und Wildpferden gestal- zielle hohle Zellen wie kleine Tanks, ablesen, wann welche Pflanzen in der 10:00 – 14:00 Uhr | Pflegeeinsatz – fügt der Blumenerde kaum Nährstof- tete Emsaue Vadrup. (Wasser-)Festes die Wasser bis etwa zum Siebenfa- Umgebung wuchsen, und so Rück- fe zu, denn Torf zersetzt sich schnell; Wir machen das NABU-Lehmdorf Schuhwerk oder Gummistiefel und winterfest! chen des Eigengewichtes der Pflanze schlüsse auf Besiedlung, Landwirt- – versauert unsere durch den sauren Die NABU-Gruppe Steinfurt lädt zum Fernglas werden empfohlen. Weitere speichern können. Früher füllten die schaft und Klimaänderungen ziehen. Regen ohnehin geschädigten Böden „Aufräumtag“ ins NABU-Lehmdorf, Informationen sowie Gebietskarte Mütter von Kleinkindern Leinenbeutel zusätzlich. 48565 Steinfurt,Ostendorf 10 ein. unter www.NABU-Station.de. mit getrocknetem Torfmoos, da es so 95 % unserer Moore sind geschädigt Für warme Getränke und eine kleine Treffpunkt: Bahnhof Westbevern- extrem saugfähig ist – die Urform der oder zerstört. Die dicken Schichten Die Bezeichnung „Düngetorf“ ist völlig Stärkung wird gesorgt! Renate Vadrup, Bahnweg 1. Kontakt: Robert „Pampers“! des in Mooren abgelagerten Pflanzen- irreführend. Waltermann, Tel. 02552-25 38 Tilgner, feuchtbiotope@NABU- materials sind die größten dauerhaf- muenster.de, Tel. 02501-9719433 Am unteren Ende stirbt der Pflanzen- ten Kohlendioxidspeicher der Erde. Der Verbrauch von Torf ist nicht nach- körper ab. Aber das Material wird Trockengelegte Moore stoßen gewal- haltig – Torfverbrauch ist unverant- nicht zersetzt, denn Torfmoos sondert tige Mengen an Treibhausgasen aus, wortlich! bei seinem Stoffwechselprozess eine weltweit ungefähr so viel wie der ge- schwache Säure (Huminsäure) ab, die samte Flugverkehr. Auch in Deutsch- Kaufen Sie – wenn überhaupt – totes Gewebe konserviert, so wie wir land sind trockenfallende Moore vor torffreie Blumenerde oder Kompost. durch Essig(-säure) Gewürzgürkchen allem Emittenten: mit einem fünfmal Rainer Seidl haltbar machen. Diese Säure färbt größeren Treibhausgasausstoß als alles, was im Torfwasser schwimmt, der gesamte Schienenverkehr. Wie- dunkelbraun und erhält jegliches or- derbelebung von Mooren taugt als

24 NATURZEIT NATURZEIT 25 NABU-Kreisverband ST Der NABU-Kreisverband wächst immer weiter Gründung einer NABU-Gruppe Ibbenbüren Kein Heimathaus ohne Im NABU-Kreisverband Steinfurt, – dem mitgliederstärksten Natur- schutzverband im Münsterland – Schleiereulen engagieren sich viele Aktive in lokalen NABU-Gruppen, so in: Emsdetten, , , Am Heimathaus Steinfurt und beim NABU Neuen- kirchen/Wettringen.

Wettringen wurde Ibbenbüren mit seinen über 54.000 Einwohnern hatte bislang keine NABU-Kreisverband ST NABU-Kreisverband Schleiereulen eigene NABU-Gruppe, obwohl es hier der Eulen-Kasten rd. 120 NABU-Mitglieder gibt. Weil im Kasten in Ibbenbüren vorrangig die ANTL erneuert Foto: Th. Israel (Arbeitsgemeinschaft Tecklenburger Land) aktiv ist, hatte man bisher nicht über die Gründung einer lokalen Das wurde auch Zeit: Der alte Schleiereulen-Kasten im Giebel des Heimathauses in Wettringen hatte sich leider in NABU-Gruppe nachgedacht. seine Bestandteile aufgelöst. Aber ein Heimathaus ohne Schleiereule – das geht nicht, meinten einige Mitglieder des Heimatvereins und auch der Eulen-Experte vom NABU Neuenkirchen/Wettringen, Heinz Fröhlich. Das hat sich mit dem 23. Januar 2019 Gründungsversammlung NABU-Gruppe Ibbenbüren. geändert. Reinhard Mau und einige Foto: OG H. Luck andere an Natur- und Umweltfragen Schleiereulen-Pärchen. Berthold in hohem Maße von Bewirtschaftungs- Interessierte gaben den Anstoß und Prus vom damaligen DBV (Deutscher formen in der Agrarlandschaft abhän- luden zur Gründung einer NABU-Grup- Probleme hinweisen kann – kurzum: en. Ein besonders wichtiges Thema Bund für Vogelschutz) – jetzt NABU – gig. Die gestiegene Anwendung von pe Ibbenbüren ein. Der Erfolg gab dass sie nach ihren Möglichkeiten Ver- ist dabei, Kinder und Jugendliche übernahm 1987 die Ausführung und Rodentiziden (Chemische Mittel gegen ihnen Recht. 24 Interessierte waren änderungen anstoßen und dauerhaft an einen verantwortungsbewussten installierte in luftiger Höhe den ersten Nagetiere) lässt zunehmende Gefähr- gekommen. Bei einer persönlichen begleiten kann – und wird. Umgang mit der Schöpfung heranzu- Schleiereulen-Kasten am Heimathaus dungen befürchten. In der Vergan- Vorstellung zeigte sich, dass die An- führen. Wettringen. Es dauerte nicht lange genheit sind Brutplätze oftmals durch wesenden unterschiedliche Interes- Umweltschutz, ein drängendes und und die ersten Eier lagen im Nest. Und Abbruch oder Sanierungsmaßnahmen senlagen hatten. Viele waren bereits sehr wichtiges Problem, es geht letzt- Erst beim dritten Treffen – man hatte ein interessantes Phänomen ergab verloren gegangen. Schleiereulen NABU-Mitglied, aber bisher in keiner lich um das Leben: Leben der Natur sich inzwischen ganz gut kennenge- sich durch die Leuchte vor dem Giebel können kein Reservefett einlagern. Sie Gruppe aktiv – wollten sich aber ein- einschließlich uns Menschen. lernt – erfolgte die Wahl eines Spre- des Heimathauses, die abends den sind nicht winterhart. Um dennoch zu bringen –, andere kamen mit entspre- cher-Teams: Giebel mit dem Anflugbrettchen für überleben, haben sie eine besondere chendem Hintergrund: Die weiteren Sitzungen brachten die den Eulenkasten anstrahlte. Es blie- Strategie der Anpassung erreicht: das Arbeit im Sinne der Gründungsmitglie- Mit Axel Kleinmüller (Team-Sprecher) ben immer wieder Spaziergänger auf sogenannte „Gelegenheitsbrüten“, – Vertreter der neuen Bürgerinitiative der voran: und Josef Püttschneider (Stellvertre- der Aa-Brücke interessiert stehen und d. h. viele Mäuse – viele Jungeulen, gegen Massentierhaltung, In kurzen Vorträgen wurde von lau- ter) hat die NABU-Gruppe Ibbenbüren sahen die Übergabe von Mäusen an wenig Mäuse – wenig Jungeulen. Ihre – Vertreter aus den Verbänden der fenden oder geplanten Vorhaben be- zwei sehr engagierte Repräsentanten den hungrigen Eulen-Nachwuchs im Brutbereitschaft erstreckt sich über Land- und Forstwirtschaft. richtet, andere wurden schon einmal gefunden, die bisher nicht beim NABU Hermann Grönefeld, Johannes Kasten. Nach der ersten erfolgreichen mehr als sechs Monate. Dass sie den- – Gegner des K24n Ausbaus in andiskutiert. aktiv waren. Janning, Antonius Schulte- Brut eroberte allerdings ein Waldkauz noch in ihrem Bestand in vielen Teilen Laggenbeck, Sutrum und Dieter Rose (v. u. l.) das Domizil – und danach folgten die Deutschlands so stark zurückgegan- – Vertreter von beiden anderen Hier nur einmal zwei Beispiele: Grundlage für alle – sowohl für die installieren den neuen Schleier- Dohlen. gen ist, hängt in erster Linie mit dem Naturschutzverbände, ANTL und Team-Sprecher als auch die aktiven eulen-Kasten im Giebel des Verlust an geeigneten Brutplätzen und BUND. Fledermausschutzprojekt: Mitglieder – sind: Interesse, Einstel- Wolfgang Stegemann (Artenschutz- lung und Bereitschaft, sachlich, offen, Heimathauses in Wettringen Schleiereulen sind Gelegenheitsbrü- ruhigen Tageseinständen zusammen. ter; bis zu drei Bruten im Jahr sind beauftragter Fledermäuse beim aber durchaus nicht unkritisch zusam- Foto: B. Hölscher Silke Heemann und Gisbert Lütke – möglich. So kann es durchaus pas- Äußerlich lässt sich die Schleiereule Vorstandsmitglieder vom NABU-Kreis- NABU-Kreisverband Steinfurt) und menzuarbeiten und das miteinander sieren, dass ein Weibchen den neuen durch ihren herzförmigen, weißen verband Steinfurt – brachten es auf Klaus Schnippengerd (NABU-NRW – und auf Augenhöhe. Kasten entdeckt und noch eine späte Gesichtsschleier von allen übrigen Eu- den Punkt: Trotz unterschiedlicher Fledermausbotschafter) konnten sehr Dieter Rose baute nach den Vorgaben Brut hochzieht. Die Schleiereule wählt len gut unterscheiden. Schleiereulen Interessenslagen wird deutlich, dass viel Interessantes zu diesem Thema Die NABU-Gruppe Ibbenbüren wird von Heinz Fröhlich also einen neuen ihre Brutplätze innerhalb menschli- erbeuten Kleinsäuger, wie Feld-und die hier Versammelten sich ernsthaft berichten, das Jung und Alt anspricht. auch mit den anderen beiden Natur- Schleiereulen-Kasten und hängte ihn cher Siedlungen. „Daraus ergibt sich Spitzmäuse, seltener Vögel und Am- mit dem Thema „Natur- und Umwelt- schutzverbänden, der ANTL und dem mit weiteren handwerklich begabten eine besondere Verantwortung für phibien, Reptilien und Großinsekten. schutz“ auseinandergesetzt haben Nach der Anschaffung von Fleder- BUND zusammenarbeiten, denn für Helfern des Heimatvereins wieder uns, diese in unmittelbarer Nähe des Unverdauliche Nahrungsbestandteile und bereit sind, sich aktiv einzu- mausdetektoren werden Fleder- die gemeinsame Sache, den Natur- im Giebel des Heimathauses auf. Der Menschen brütenden, dennoch aber (Knochen, Haare) werden in Form bringen. Und auf diese Bereitschaft maus-Exkursionen stattfinden. schutz, den Artenschutz, den Bio- Kasten ist mit einer Reinigungsklappe empfindlichen Eulen, zu erhalten“, so von sogenannten Gewöllen wieder kommt es an. topschutz und den Umweltschutz im ausgerüstet, so dass zu jeder Zeit eine der Eulen-Experte, Heinz Fröhlich. ausgewürgt. Ganz wichtig ist die Kinder- und jugendpädagogische Kreis Steinfurt ist das ein Gewinn. Reinigung möglich ist. periodische Säuberung der Schleier- Diese Bereitschaft ist die Vorausset- Arbeit: Maria Beier Die Kombination von geschützten eulen-Kästen im Kreis Steinfurt von zung dafür, dass die NABU-Gruppe Ruth Rahe und Beatrix Pliet werden Wie begann das Ganze eigentlich? Brutplätzen und erfolgsversprechen- altem Nestmaterial (auch anderer Ibbenbüren Ideen entwickeln und die Naturschutzarbeit mit Kindern Architektin Hedwig Schröder hatte dem Jagdgebiet ist für die Auswahl Vogelarten) und von den Überresten Aktionen durchführen kann. Dass sie und Jugendlichen in Kindergärten und eine Idee. Zu einem richtigen alten eines passenden Lebensraumes der Beutetiere. naturschutzfachliche Themen in die Schulen – mithilfe von weiteren Bauernhaus gehörte früher auch ein ausschlaggebend. Die Schleiereule ist Bernhard Hölscher Öffentlichkeit bringen und auf örtliche NABU-Mitgliedern – auf- und ausbau-

26 NATURZEIT NATURZEIT 27 NABU-Naturschutzstation Münsterland Qualifizierte Umweltbildungsarbeit Insektenschutzprojekte der NABU-Naturschutzstation Münsterland BNE-Zertifizierung für den NABU-Kreisverband Münster summt auf – Steinfurt und auch der Kreis Warendorf

Die Meldung, dass die Menge an Fluginsekten in den vergangenen 25 Jahren in Deutschland nachweislich um mehr als 75 % zurückgegangen ist – in NRW sind es 80 % der Fluginsekten in nur 15 Jahren! – schaffte es nicht nur in die Tagesthemen und den Bundestag, sondern unter dem Stichwort „Saubere Windschutzscheiben“ auch an die deut- schen Stammtische. Um wirksam entgegen zu steuern, hat die NABU-Naturschutzstation Münsterland für weite Teile des Münsterlandes Projekte für den Insektenschutz entwickelt.

Dabei nimmt der NABU vor allem NABU ab dem kommenden Jahr Initiative gestartet, um das städti- NABU-Kreisverband ST NABU-Kreisverband die Kommunen und die Besitzer von eine Beratung für die naturnahe und sche Grün naturnäher zu gestalten, Gärten in den Fokus. In Münster wird insektenfreundliche Gestaltung ihrer und dazu vor allem im Emsauenpark ein Kataster von ökologischen wert- Gärten anbieten. Dazu werden ehren- in Kooperation mit der NABU-Natur- vollen Flächen von „Stadtbiotopen“ amtliche Gartenberater ausgebildet schutzstation Münsterland umfang- erstellt, auf seine Insekteneignung werden, die dann für einen kostenlo- reiche Neueinsaaten und Renaturie- begutachtet und das Aufwertungs- sen Besuch gebucht werden können. rungen geplant. potenzial bewertet werden. Zudem Da extensiv unterhaltene Grünanla- werden in Abstimmung mit der Stadt gen und Neueinsaaten für weite Teile Weitere Kommunen im Kreis Waren- Münster Maßnahmen zur Aufwertung der Bevölkerung erklärungsbedürftig dorf beteiligen sich im Rahmen des der Flächen sowie eine Optimierung sind, werden die umfangreichen Vital 8+-Förderprogrammes an den Gemeinsamer erster Test des BNE-Zertifizierung in Wuppertal mit (v.l.): Andrea Donth (Leiterin der Unterhaltung von Grünflächen Maßnahmen von intensiver Öffent- Maßnahmen der NABU-Naturschutz- verlegten Barfußpfades Zertifizierungskommision), NRW-Umweltministerin Ursula Heinen- angestrebt werden. lichkeitsarbeit mit Infotafeln, Flyern, station Münsterland. Der Insekten- Foto: NABU / R. Schroer Esser (CDU), Ruth Schroer u. Gisbert Lütke (NABU-Kreisverband Exkursionen und Vorträgen begleitet schutz ist eine Gemeinschaftsaufga- Steinfurt) sowie Andreas Mucke (Oberbürgermeister Wuppertal). Weitere Einrichtungen wie Sportver- werden. be der gesamten Gesellschaft – für Foto: privat/NABU KV ST eine, Wohnungsbaugesellschaften, unsere Bienen und Co., aber auch für Krankenhäuser, Firmen usw. werden Die Stadt Münster unterstützt ab die vielen Tierarten, die davon als auf Wunsch beraten, wie sie ihre zum diesem Jahr die NABU-Naturschutz- Nahrungsgrundlage abhängen und Bereits im Dezember 2018 zeichnete „Müll – Nein Danke!“ für die gesamte ein guter Freund sagen würde) „Alles Teil großzügigen Außenanlagen für station Münsterland in ihren Bemü- letztendlich für uns selber und unse- die NRW-Umweltministerin, Ursula Sekundarstufe I (5. bis 9. Klasse) und richtig gemacht“. den Insektenschutz aufwerten und in hungen für den Insektenschutz. Auch re zukünftigen Generationen. Heinen-Esser, den NABU-Kreisver- der Bau des Forschergartens ‚Boden der Unterhaltung optimieren können. die Stadt Telgte hat mit dem Projekt Dr. Thomas Hövelmann band Steinfurt – mit seinem außer- ist Leben‘, weil dort zukunftsfähiges An dieser Stelle vielen Dank an alle für Für Privatgarten-Besitzer wird der „Telgte blüht auf“ eine ähnliche schulischen Lernort „NABU-Lehm- Denken und Handeln im hohem Maße ihre Unterstützung, die diese Qualitäts- dorf“ – als Bildungseinrichtung für gefördert wird, damit Kinder und entwicklung der Bildungsarbeit des nachhaltige Entwicklung aus. Die Jugendlichen die vielfältigen Heraus- NABU Kreisverbandes Steinfurt bis hin Zertifizierung ist Teil des Entwick- forderungen auf dem Weg hin zu einer zur Zertifizierung ermöglicht haben. lungs- und Umsetzungsprozesses nachhaltigen Entwicklung erkennen der Landesstrategie „Bildung für und aus verschiedenen Perspektiven Und jetzt? nachhaltige Entwicklung – Zukunft bewerten können. Weil die BNE-Zertifizierung als eine Lernen NRW“. Ziel ist es, Bildung Weiterentwicklung der Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung kurz Und diese Bereitschaft „etwas zu tun“, zu verstehen ist und der NABU-Kreis- BNE in allen Bildungsbereichen zu nicht nur von den hauptamtlichen und verband Steinfurt sich nicht auf dem verankern – so auch in der außer- ehrenamtlichen Akteuren, sondern jetzigen erarbeiteten Standard ausru- schulischen (Umwelt-)Bildung und gerade von den Kindern und Jugendli- hen möchte, sind schon diverse Zu- Weiterbildung. chen, ist das, was Ruth Schroer in ihrer kunftspläne geschmiedet worden. Zum Arbeit als Bildungsreferentin begeistert Beispiel: die Erstellung von inhaltlich Ruth Schroer, Leiterin der Umweltbil- und inspiriert. neuen BNE-Bildungsangeboten, die dungseinrichtung „NABU-Lehmdorf“ in Durchführung von Multiplikatoren- Steinfurt-Borghorst, ist hoch motiviert. So zum Beispiel, wenn Schülerinnen Schulungen, eine Vernetzung von Kitas, Während des Zertifizierungsverfahrens und Schüler zwei Monate nach Ab- Schulen und außerschulischen Akteu- wurde unter anderem an den pädago- schluss der Schul-AG „Bau eines ren durch gemeinsame Projekte, einen gischen Konzepten, dem Leitbild der Forschergartens – Boden ist Leben“ Ausbau der tiergestützten Intervention Einrichtung und der Mitarbeiterquali- sich in ihrer Freizeit wiedertreffen, um als zusätzliches Instrument in der Bil- fizierung gearbeitet. ihren selbst geplanten und gebauten dungsarbeit. Ruth Schroer mobilen Barfußpfad bei wärmeren Besonders viel Lob gab es vom Bewer- Temperaturen im „NABU-Lehmdorf“ tungskomitee für die Durchführung zu verlegen und dabei freudestrah- der umweltpädagogischen Arbeit im lend den anderen Jugendlichen und „NABU-Lehmdorf“. Große Beachtung Erwachsenen, die Umsetzung ihrer fanden dabei die vielfältigen Kita- und eigenen Ideen erklären und darauf hin- Schmetterlinge bringen Farbe in den Garten BNE-Schulprojekte wie zum Beispiel: weisen, warum es wichtig ist, Boden zu Foto: R. Thiesmann „Der Boden unter meinen Füßen“, erleben und zu begreifen, dann ist (wie

28 NATURZEIT NATURZEIT 29 NABU-Naturschutzstation Münsterland Schlechte Zeiten für den Kiebitz Bundesumweltministerin Svenja Schulze mit Amtskollegin aus Kiebitzzahl im freien Fall – ernüchternde Liechtenstein auf Haus Heidhorn Synchronzählung zum Bestand im Münsterland Naturschutz auf europäischer Ebene Hoher Besuch auf Haus Heidhorn: Bundesumweltministerin Svenja Schulze traf am 29. April mit ihrer Liechtensteiner Der Kiebitz ist momentan in aller Munde: der Vogel mit seinem markanten Balzflug und seinem unverwechselbaren Amtskollegin Dominique Hasler auf Haus Heidhorn ein, um sich über die Arbeit der NABU-Naturschutzstation Münster- „chiu-witt“ steht für eine Reihe von früher häufig in unserer Landschaft vorkommenden Feldvögeln, deren Bestände land zu informieren. sich in den letzten Dekaden im Dauersinkflug befinden. Nach der Begrüßung durch die Vor- der aktuellen Erfassung des Kiebitz- Der Kiebitz wird heute allgemein als einen längeren Zeitraum an, steht hier Dies ermöglicht es dem Landwirt, standsvorsitzende der NABU-Natur- bestandes ein Rückgang von 50 % Feldvogel bezeichnet, präziser wäre ein Bestandesrückgang um etwa 80% die unscheinbaren Nester mit einem schutzstation Münsterland, Dr. Britta gegenüber dem Vorjahr festgestellt. hier aber der Ausdruck (Feucht-)Wie- seit den 1960er Jahren. Der Kiebitz kleinen Schlenker zu umfahren. Im Linnemann, wurden bei einem Rund- Wirksame Maßnahmen sind bekannt, senvogel. Das Münsterland mit seiner wird mittlerweile auf der Roten Liste Rahmen des Projektes „Sympathie- gang über das Gelände von Haus es scheitert häufig an Bürokratie und Parklandschaft bot in früherer Zeit der bedrohten Arten geführt und ist träger Kiebitz“ (Bundesprogramm Heidhorn von mehreren wissenschaft- zu geringer finanzieller Ausstattung genau diese Feuchtwiesen, die Kiebitz besonders geschützt. Die Gründe für Biologische Vielfalt) wurden soge- lichen Mitarbeitern verschiedene von Förderprogrammen und damit und andere Bodenbrüter natürlicher- seinen Rückgang wurden und werden nannte Kiebitzinseln in Münster und Projekte wie „Natur für Alle“ zum verbunden an nur begrenzter Bereit- weise besiedeln. Ein später und oft in vielen wissenschaftlichen Arbeiten im Kreis Warendorf eingerichtet. barrierefreien Naturerleben, zum schaft der Landwirtschaft, sich z.B. an auch lückiger Aufwuchs und eine spä- untersucht, auf deren Basis Konzepte Diese dienen der Schaffung von Brut-, Amphibienschutz im Rahmen eines Kiebitzinseln zu beteiligen.“ te Nutzung durch den Menschen cha- für den praktischen Schutz entwickelt Nahrungs- und Rückzugsflächen für aktuell beantragten internationalen rakterisieren diesen heute ebenfalls werden sollen und müssen. Feldvogelarten in der offenen Feldflur. EU-LIFE-Projektes, zum Insekten- Die Ministerinnen zeigten sich be- selten gewordenen Lebensraum, reich Ein Teil eines Ackers wird für ein Jahr schutz und zum Kiebitzschutz in eindruckt von Umfang und Vielfalt an Insekten und mit guten Versteck- Denn heute brüten etwa 90% der im aus der Nutzung genommen, der Münster und dem Kreis Warendorf der von der NABU-Naturschutzsta- und Entwicklungsmöglichkeiten für Münsterland vorkommenden Kiebitze Landwirt wird durch das Land NRW vorgestellt. tion Münsterland geleisteten Arbeit Dr. Christian Göcking von der die Kiebitzküken. auf Ackerflächen. Die wenig struk- finanziell entschädigt und der natür- und gingen in den anschließenden NABU-Naturschutzstation NABU-Naturschutzstation Münsterland NABU-Naturschutzstation turierte Agrarlandschaft mit unbe- lich aufkommende und meist lückige „Die aktuellen Zahlen zum Arten- Gesprächen noch auf Inhalte der Münsterland konnte den Dass sich der Negativtrend im Bestand stellten Äckern im Frühjahr hat sich Aufwuchs bietet unter anderem dem schwund bei den Insekten und vielen Landwirtschafts- und Förderpolitik, Ministerinnen Teich- und anderen Gruppen sind ein deutliches der Umweltbildung im Rahmen der der Kiebitze auch in diesem Jahr zum Ersatzlebensraum entwickelt, Kiebitz ein gutes und erfolgverspre- Bergmolche zeigen fortsetzt, haben nun die Zahlen der was zu großen Verlusten während der chendes Ersatzhabitat für seine Brut. Alarmzeichen“, wies Dr. Britta Linne- Bildung Nachhaltige Entwicklung Foto: J. Minker Synchronzählung, die durch die NABU Brut führt, da sich die Zeitpunkte für mann auf die Dringlichkeit wirksamer (BNE) und Anpassungstrategien gegen Naturschutzstation Münsterland Feldbestellung und Kiebitzkinderstu- Eine Stabilisierung der Kiebitzbe- Maßnahmen für den Naturschutz den Klimawandel ein. organisiert wurde, gezeigt. Auf müns- be überschneiden. Hier setzt das En- stände kann sich allerdings nur dann hin, „allein in Münster wurde bei Dr. Thomas Hövelmann teraner Gebiet wurden Anfang April, gagement der Naturschutzstation an: einstellen, wenn Maßnahmen wie die also zu Beginn der Brutsaison, nur gut Bei der Synchronzählung in Münster Einrichtung von Kiebitz- und Feldvo- 50 Revierpaare gezählt. Das bedeu- wurde nicht nur gezählt. Der Bestand gelinseln in großer Zahl in der Fläche tet für Münster einen Rückgang von und die gefundenen Nester wurden umgesetzt werden. In Münster hat etwa 50 % innerhalb nur eines Jahres, in die eigens hierfür entwickelte App sich in diesem Jahr nur ein Landwirt Ein Leben für die Natur waren es im Jahr 2018 doch noch 108 „Nestfinder“ eingetragen und direkt mit einer Insel beteiligt. Paare. Schaut man sich die Zahlen für mit farbigen Bambusstäben markiert. Judith Minker, Anuschka Tecker Der NABU trauert um Reinhold Bleckmann Nordrhein-Westfalen als Ganzes über

Der NABU in Münster trauert um Rein- auch bei der Erfassung von heimi- hold Bleckmann, der am 8. Mai 2019 schen Wildpflanzen, der regelmäßigen im Alter von 81 Jahren plötzlich und Kontrolle von Amphibien-Schutz- unerwartet verstorben ist. Nach Been- zäunen und der Verteilung von Info- digung seines Berufslebens hatte er material. seinen Ruhestand ehrenamtlich dem praktischen Arten- und Biotopschutz Für sein langjähriges ehrenamtliches gewidmet. Mit seiner freundlichen Engagement im Biotopschutz wurde und bescheidenen Art, seiner Zuver- Reinhold Bleckmann noch im Februar lässigkeit, seinem handwerklichem 2019 mit der silbernen Ehrennadel des Geschick und seiner Ausdauer war er NABU ausgezeichnet. über viele Jahre ein hoch geschätzter und wertvoller Helfer des Naturschut- Der NABU in Münster trauert mit den zes im Münsterland. Angehörigen und wird Reinhold Bleckmann sehr vermissen! Reinhold Bleckmann war dabei sowohl bei der NABU-Naturschutz- Peter Hlubek, station Münsterland als auch beim Vorsitzender NABU Münster e. V. So werden wir Reinhold Bleck- Kiebitz mit Küken Kiebitzgelege Foto: Aline Förster NABU Münster in den Arbeitsgruppen Foto: NABU Thorsten Krüger mann in Erinnerung behalten: Feuchtbiotope, Streuobstwiesen- Dr. Britta Linnemann, aktiv für den Naturschutz un- schutz und Botanik aktiv. Dabei war er Dr. Christian Göcking, terwegs, hier bei der Betreuung bei unzähligen Biotoppflege-Einsätzen Vorstand NABU-Naturschutzstation von Amphibien-Schutzzäunen beteiligt zum Rückschnitt von Gehöl- Münsterland e. V. bei Münster-Nienberge zen und der Mahd von Wiesen, aber

30 NATURZEIT NATURZEIT 31 NABU-Kreisverbank BOR Weiteren Verlust der Glaubwürdig- gut beraten, den Schutz der Umwelt [4] Westfälische Nachrichten vom NABU-Kreisverband WAF Baugebiet „Königskamp III“: Ökoausgleich verweigert keit vermeiden endlich ernst zu nehmen. Im Fall des 02.August 2011: Geburt mit vielen Bebauungsplans Nr. 58 „Königskamp Helfern. Mit dem hier an den Tag gelegten Ver- III“ bedeutet dies, für die angerichteten [5] Ebenda. Flächenverbrauch in Everswinkel halten verstößt die Gemeinde Evers- gravierenden Schäden an der Natur [6] Oberverwaltungsgericht NRW, 10 D winkel nicht nur erneut gegen ihre in ökologische Ausgleichsmaßnahmen 4/11.NE vom 18.10.2013. Wer die Landschaft zu seinen Gunsten verändert, muss einen ökologischen Ausgleich schaffen und der Natur an anderer sogenannten Leitbildern salbungsvoll vorzunehmen. Alfred Wolk [7] Gemeinde Everswinkel: Anlage 1 zur Stelle helfen. Wer Lebensraum z. B. durch die Ausweisung eines Baugebietes im bisher unbesiedelten Freiraum zerstört selbst formulierten Ziele im Bereich Vorlage 1/2019 zur Sitzung des Bezirk- oder versiegelt, muss durch sogenannte Kompensationsmaßnahmen an anderer Stelle dafür sorgen, dass ein Gewinn für Natur- und Klimaschutz.[10] Sie verliert sausschusses am 14.02.2019, Abwä- die Natur entsteht. Das ist ein Grundprinzip des Deutschen Naturschutzrechts. Dieses Prinzip gilt auch für die Gemeinde auch weiter an Glaubwürdigkeit gegen- [1] Der Bebauungsplan Nr. 52 „Königs- gungstabelle, Seite 12. Everswinkel. über den Bürgern, die einen Anspruch kamp“ trat im Januar 2011 in Kraft. [8] Ebenda, Seite 15. darauf haben, dass Eingriffe in die Na- [2] Gemeinde Everswinkel: Anlage 1 zur [9] Vorschrift eingefügt durch das Eingriffsbilanzierung „Königs- Verstoß gegen die Ziele der Raum- ten Voraussetzungen soll nach dieser tur möglichst vermieden werden. Ist ein Vorlage 1/2019 zur Sitzung des Bezirk- Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie kamp“ ordnung Bestimmung die Überplanung von Eingriff nicht vermeidbar, so erwarten sausschusses am 14.02.2019, Abwä- 2014/5 2/EU im Städtebaurecht und zur Mit dem Inkrafttreten des Bebau- Außenbereichsflächen erleichtert wer- die Bürger zu Recht von ihrer Kommu- gungstabelle, Seite 12. Stärkung des neuen Zusammenlebens ungsplans Nr. 52 „Königskamp“ der Nach Beendigung der Erschlie- den. Die Erleichterung besteht unter ne, dass ein ökologischer Ausgleich [3] Gesetz über Naturschutz und Land- in der Stadt vom 04.05.2017 (BGBl. I S. Gemeinde Everswinkel wurde im ßungsarbeiten und dem Beginn der anderem darin, dass bei Anwendung erfolgt. schaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz 1057), in Kraft getreten am 13.05.2017. Ortsteil Alverskirchen die Grundlage Errichtung der ersten Einfamilienhäu- des § 13 b BauGB auf eine Umwelt- – BNatSchG), § 39 Allgemeiner Schutz [10] Vgl. z. B. Energieleitbild der Ge- NABU-Kreisverband WAF NABU-Kreisverband geschaffen für einen zerstörerischen ser hob das Oberverwaltungsgericht prüfung und auf einen ökologischen Die Gemeinde Everswinkel wäre wild lebender Tiere und Pflanzen. meinde Everswinkel. Eingriff in den bisherigen Lebensraum des Landes Nordrhein-Westfalen im Eingriffsausgleich verzichtet werden daher insbesondere auch im Interes- zahlreicher Tier- und Pflanzenarten.[1] Oktober 2013 den Bebauungsplan kann. se der nachfolgenden Generationen Der Verlust einer Kleingartenanlage, Nr. 52 „Königskamp“ auf. Die Gemein- einer Streuobstwiese und zahlreicher de hatte mit den Eingriffen in den Ausverkauf der Landschaft erleich- einzeln stehender Bäume und Hecken naturnahen Freiraum gegen die Ziele tert etc. wurde in der im Rahmen des der Raumordnung verstoßen.[6] Bebauungsplanverfahrens erstell- Die Einfügung des zeitlich befristeten ten Eingriffsbilanzierung mit 8.251 Aus eins mach zwei! § 13 b BauGB stellt nichts anderes als Ergebnisse der „Stunde der Gartenvögel“ im Kreis Warendorf Biotopwertpunkten angesetzt.[2] In ein „marktschreierisches Superange- Höhe dieser Biotopwertpunkte, die Da die Gemeinde Everswinkel weder bot“ zum Ausverkauf der Landschaft häufig auch als Ökopunkte bezeichnet den angerichteten Schaden an der dar, das inzwischen bundesweit Die Amsel verliert den Thron werden, sollte an anderer Stelle der Natur noch die bereits durchgeführten zahlreiche Kommunen angenommen Gemeinde ein Ausgleich stattfinden. Erschließungsarbeiten rückgängig haben. Die Neuregelung des § 13 b Spatzen top, Insektenfresser flop: Das ist kurzgefasst das Ergebnis der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“, die machen konnte, entschloss sie sich, BauGB verhält sich nicht nur kontra- Mitte Mai bundesweit stattgefunden hat – so auch im Kreis Warendorf, wo sich ebenfalls zahlreiche Naturfreunde an Fäll- und Schnittverbote nicht das bisher überdimensionierte Bauge- produktiv zum gesamtgesellschaftlich der Zählung beteiligt haben. beachtet biet „Königskamp“ in zwei Teilflächen propagierten Ziel des Flächensparens. als „Königskamp II“ und „Königskamp Es konterkariert auch die Überlegun- Vom 10. bis zum 12. Mai hatte der Insgesamt lässt sich bei vielen Unter www.stundedergartenvoegel.de Inmitten der sich vom 1. März bis III“ neu zu überplanen. gen zur ökologischen Nachhaltigkeit. NABU Deutschland bereits zum 15. Vogelarten ein eher negativer Trend kann man sich ein genaues Bild von 30. September eines jeden Jahres Mal zur „Stunde der Gartenvögel“ beobachten: Insektenfressende Arten den verschiedenen Arten machen. erstreckenden Phase der Fäll- und Nach Angaben der Gemeindever- Auch Everswinkel will vom „Sonder- aufgerufen. Insgesamt haben im Kreis haben in heutiger Zeit eher das Nach- Es gibt eine interaktive Karte und Schnittverbote für Bäume, Hecken waltung entfallen von den insge- angebot“ profitieren Warendorf 186 Menschen in 144 Gär- sehen, während sich die Sperlinge ein daran angeschlossen eine ebenfalls und Sträucher [3] begann die Gemein- samt 8.251 Biotopwertpunkten des ten eine Stunde Zeit den Gartenvögeln wenig erholt haben. interaktive Rangliste. Die nächste de Everswinkel am 1. August 2011 mit ursprünglichen Plangebietes 4.328 Auch die Gemeinde Everswinkel gewidmet; die Beteiligung war somit große Inventur wird es dann wieder den Erschließungsarbeiten für das Punkte auf den Bebauungsplan Nr. 56 glaubt durch den Rückgriff auf das besser als im Vorjahr. Hier wurden Schlecht sieht es für Mauersegler und im Winter geben, und zwar vom 10. bis Baugebiet Königskamp.[4] Der von „Königskamp II“ und die verbleiben- „Sonderangebot“ des § 13 b BauGB insgesamt 4.924 Vögel gezählt und Mehlschwalben aus. Die Zahlen für 12. Januar 2020, wenn der NABU zur Verwaltung und Kommunalpolitikern den 3.923 Ökopunkte auf den Bebau- ein „Schnäppchen“ machen zu kön- gemeldet. NRW-weit wurden 290.526 diese beiden Arten sind katastrophal. „Stunde der Wintervögel“ aufruft. gefeierte symbolische „erste Spaten- ungsplan Nr. 58 „Königskamp III“. [7] nen. Sie sieht hier die Chance auf den Vögel von 14.170 Vogelfreunden in Beide erreichen die mit Abstand Judith Minker stich“ bedeutete den Einstieg in eine Ausgleich bereits in der Vergangenheit 8.727 Gärten gezählt – auch hier ein schlechtesten Ergebnisse bisher. Auf- für den Ortsteil Alverskirchen beispiel- Naturzerstörung soll belohnt erfolgter Natureingriffe in Höhe von deutliches Plus in der Beteiligung und grund der Wetterlage mit Kaltluft aus lose Naturzerstörung. werden 3.923 Biotopwertpunkten verzichten damit auch in der absoluten Menge dem Norden verzögerte sich offenbar zu können. Die Gemeinde Everswinkel der beobachteten Vögel. die Ankunft eines Teils der Mauerseg- Stolz verkündete der Bürgermeister Im Rahmen der aktuellen Durchfüh- ist der Ansicht, dass mit der Durchfüh- ler und Mehlschwalben. Leider fügen einige Zahlen, die erahnen lassen, rung des Bebauungsplanverfahrens rung eines erneuten Bauleitverfahrens Diesjähriger Sieger ist der Haussper- sich die diesjährigen Ergebnisse aber mit welcher Intensität in den Na- „Königskamp III“ teilte die Gemein- die im Rahmen des rechtswidrigen Be- ling, der damit die Amsel vom Thron nahtlos in eine Reihe abnehmender turhaushalt des Plangebietes „Kö- deverwaltung nun mit, dass sie die bauungsplans Nr. 52 „ Königskamp“ als meistbeobachteter Gartenvogel Zahlen aus den Vorjahren – unab- nigskamp“ eingegriffen wurde: „Fast seinerzeit für dieses Teilgebiet in entstandene Verpflichtung eines öko- stoßen konnte und die sich in diesem hängig davon, ob warmes oder kaltes einen Kilometer Kanäle, 460 Meter die Ökobilanz eingestellten 3.923 logischen Ausgleichs hinfällig wird. Jahr mit dem zweiten Platz begnügen Maiwetter herrschte. Wir haben es Druckrohrleitung und 2.500 Quad- Ökopunkte wieder „ausgebucht“ Aus den Regelungen des § 13 b BauGB muss. Einen Wechsel gab es im Kreis daher wohl mit einem tatsächlichen ratmeter Baustraße stehen an. In der habe und nicht bereit sei, den nach ergibt sich allerdings nicht, dass auf Warendorf auch auf den folgenden deutlichen Rückgang zu tun. Das Feh- Erschließungsphase werden rund Bundesnaturschutzgesetz vorgesehe- Kompensationsmaßnahmen, die Plätzen. Hier konnte die Dohle nach len der Fluginsekten als Nahrung und 8.700 Kubikmeter Erde für Kanäle und nen ökologischen Ausgleich durchzu- aufgrund bereits in der Vergangenheit einem Rückgang im Jahr 2018 nun das Verschwinden von Brutnischen Straßen sowie 2.200 Kubikmeter fürs führen.[8] erfolgter Eingriffe in die Natur ent- wieder häufiger in Gärten beobachtet an Gebäuden sind wahrscheinlich die Regenrückhaltebecken bewegt“ teilte standen sind, verzichtet werden kann. werden und die Kohlmeise vom Ursachen. die Bauverwaltung mit.[5] Die Gemeinde Everswinkel bezieht 3. Platz verdrängen. sich in ihrer Begründung auf den im Jahr 2017 in das Baugesetzbuch ein- geführten § 13 b. [9] Unter bestimm-

32 NATURZEIT NATURZEIT 33 Magazin 7. Grüne Artenschutzkonferenz in Münster Artenschutz nach dem Dürresommer –

Magazin Wieviel Stress vertragen unsere heimische Flora und Fauna noch?

Artenschutz nach dem Dürresom- aktuelle Verletzung der EU-Vorgaben Folgen für Mensch und Natur zu be- mer – Wieviel Stress vertragen zur Düngeverordnung ein, wonach fürchten seien und es unmittelbaren unsere heimische Flora und Fauna tägliche Geldstrafen ab Oktober dro- Handlungsbedarf gäbe. noch? – Unter diesem Motto stand hen. „Den Landwirten müsse geholfen die 7. Artenschutzkonferenz, die am werden, um Nitratwerte zu senken“, In weiteren Fachvorträgen wurden 23. März in der Stadtwerke-Halle so Heinen-Esser. Weitere von der Mi- einzelne Projekte und Aspekte zum in Münster stattfand. Hochrangi- nisterin angesprochene Punkte waren Thema „Klimawandel“ vorgestellt ge Politiker und Wissenschaftler Wetterextreme und heißer Sommer und zur Diskussion gestellt. Als diskutierten mit ca. 250 Besuchern 2018. Eine Folge sei der schlechteste Rahmenprogramm waren zahlreiche aus dem haupt- und ehrenamtli- Waldzustand in NRW seit Beginn der Initiativen aus dem Münsterland mit chem Naturschutz, Landwirten Aufzeichnungen mit all seinen Prob- Infoständen und Ausstellungen zum und Studierenden Ursachen und lemen, wie Borkenkäfer usw. Auch die Natur- und Klimaschutz vor Ort. Erfordernisse für die Zukunft. Fazit: Ergebnisse von Biodiversitätsmonito- Männchen und Weibchen der Grauen Sand- es mangelt an der Umsetzung, nicht ring seien alarmierend: Die negativen Abschließend forderten die Anwe- biene (Andrena cineraria). Sie haben ihr Zuhause Ein Weibchen der Rotbeinigen Furchenbiene an der Erkenntnis! Auswirkungen der Klimaänderung senden per Akklamation ein Volks- auf einer spärlich bewachsenen Böschung an (Halictus rubicundus) verlässt ihre Nisthöhle. beträfen 26 % der Tiere, 12 % der begehren „Rettet die Bienen“ auch in einem Waldrand gefunden. Fotos: J. Eberhardt Bei den einleitenden Grußworten Pflanzen und 28 % der Lebensräume, NRW nach dem bayerischen Vorbild. lobte MdB Friedrich Ostendorff die vor allem in kühlen und feuchten Dieses hatte Ludwig Hartmann von seit Jahren etablierte Artenschutzkon- Regionen. Dem stünden jedoch auch den GRÜNEN in Bayern in einem ferenz, wies aber zugleich darauf hin, positive Auswirkungen für einzelne mitreißenden Vortrag vorgestellt und Die meisten Bienen leben im Boden dass sie die Situation des Klimas und wärmeliebende Arten gegenüber. großen Applaus unter den Besuchern der Artenvielfalt seit der 1. Arten- geerntet. schutzkonferenz keinesfalls verbes- Höhepunkt der Artenschutzkonferenz Verwahrlost wirkende Böden können eine sert habe – im Gegenteil! Ostendorff war die von WDR-Moderatorin Dr. Auch im kommenden Jahr wird es si- benannte weitere aktuelle Bewegun- Tanja Busse souverän moderierte Po- cher wieder eine Artenschutzkonferenz gen und Entwicklungen in Zusammen- diumsdiskussion zwischen Politik und in Münster geben werden, um Politik Kostbarkeit enthalten hang mit dem Thema der Konferenz Naturschutz. Trotz aller Differenzen in und Gesellschaft zu sinnvollem Han- wie „Fridays for future“ und das neue Details und im Umgang miteinander deln aufzufordern – es mangelt an der 70 % der einheimischen Bienenarten leben im Boden. Sie sind unauffällig und das ist ihr Problem. Kaum jemand kennt Klimakabinett auf Bundesebene. stand hier unter dem Strich jedoch Umsetzung, nicht an der Erkenntnis. sie und kaum jemand erkennt sie und ihre Nester. Wie man das heute formuliert: Sie haben eine schlechte PR und keine die einhellige Erkenntnis im Vorder- Dr. Thomas Hövelmann Lobby. Andere machen es geschickter und sind in den Medien: Jeder kennt die Honigbiene. Nisthilfen und ihre Bewohner, Als Hauptrednerin ging NRW-Umwelt- grund, dass der Insektenrückgang wie die Mauerbienen-Arten, sind zurzeit schwer in Mode. Darum kümmert man sich und sorgt sich. ministerin Ursula Heinen-Esser auf die Tatsache sei, daraus katastrophale

Die Lebensweise der meisten unserer eine große Vielfalt an Pflanzenarten Wochen im Jahr. Die restliche Zeit Bienen spielt sich in einem eng um- typisch. Still gelegte Bahntrassen und leben die Eier und Larven dieser Arten kreisten Raum von wenigen 100 m ab. Industriebrachen sind ein Paradies in ihren Nistkammern, im Boden Hier müssen sie Nahrung, Nistplatz für im Boden brütende Bienen. Diese versteckt. und Baumaterial finden. Sie bauen Ruderalflächen offenbaren ihre Be- Gänge in der Erde oder benutzen sonderheiten im Kleinen und Verbor- Viele sehen in den Blühmischungen Gänge, die von Mäusen oder anderen genen. Sie beherbergen eine spezielle die Rettung für unsere Bienen. Eine Baumeistern hinlassen wurden. Viele Lebensgemeinschaft von Pflanzen große Gefahr besteht darin, dass wir Arten sind in ihrer Ernährung auf we- und Tieren, so genannten Pionierar- sie mit voller Begeisterung auf Flä- nige Pflanzengattungen spezialisiert. ten. Für diese Tier- und Pflanzenarten chen aussäen, die bereits Nistplätze Nur wenn diese Pflanzen blühen, ist sind diese Gelände ein wichtiger von Bienen sind. Wird der Boden für die Zeit, in der diese Bienenarten den (Über-)Lebensraum. die Saat durch Umgraben oder Pflü- Pollen zur Versorgung der Nachkom- gen vorbereitet, so können die Nester men eintragen können. Typische einheimische Bienengattun- der Bienen und anderer im Boden gen, die in diesen Flächen nisten, sind lebender Insekten zerstört werden. Oft übersehene Lebensräume für Sandbienen (Andrena), Furchenbie- Ganze Populationen können an einem unsere Bienen sind Magerrasen und nen (Halictus), Hosenbienen (Dasy- Standort in Form ihrer Larven vernich- Ruderalflächen. Der lockere Bewuchs poda) und Seidenbienen (Colletes). tet werden. Dr. Joachim Eberhardt Spannende Podiumsdiskussion mit (v. l.): Mona Infostand der NABU-Naturschutzstation Münster- lässt Platz im Boden für den Bau von Sie werden kaum wahrgenommen. Neubaur (Landesvorsitzende Grüne NRW), Ursula land zum Thema Insektenschutz mit (v. l.) Nisthöhlen. Für den Magerrasen ist Die adulten Bienen fliegen nur 4-5 Heinen-Esser (NRW-Umweltministerin), Mark vom Dr. Thomas Hövelmann, Anuschka Tecker und Hofe (LNU NRW), MdB Oliver Krischer (Stellver- Dr. Berit Philipp Foto oben: Eine Ruderalfläche, brachliegende Rohbodenfläche, ist für einige Bienenarten und ihre Futter- tretender Vorsitzender Grüne Bundestagsfraktion) Foto: L. Ponath pflanzen ein wichtiger Lebensraum. Zwischen diesen Grasbüscheln brüten hier u. a. Rotbeinige Furchen- und Moderatorin Dr. Tanja Busse biene und Graue Sandbiene. Foto: L. Ponath

34 NATURZEIT NATURZEIT 35 Magazin Emotionale Verbundenheit spürt der Bezüge und Verbindungen durch die Intelligenzentwicklung und fördern Mensch nur, wenn er Lebendigkeit Naturerfahrungen spüren können. Die die „Spiegelneuronen“: Einfühlsam- erlebt. Die Autoren Polster und Hüther fundamentalen Grundkompetenzen keit und soziales Verhalten. fragen sich, ob die Natur in den können nicht vermittelt werden, denn Reinhard Kreimer Augen des Menschen das Urvertrauen solche Kompetenzen müssen erfahren erweitern kann. Kinder haben ihrer werden. Manches lernen sie nur von Magazin Meinung nach das Grundbedürfnis, anderen und auch älteren Kindern, Literatur: die Natur zu entdecken und erleben also von Mensch zu Mensch. Kinder Ernst Zürcher zu wollen/müssen, denn Naturerfah- brauchen Wurzeln, eher „Pfahl- als Die Bäume und das Unsichtbare rungen stärken sie in ihrer Persönlich- Flachwurzelnl“, die sich fest eingraben – Erstaunliche Kenntnisse der keit. und ihnen Nahrung und Halt geben. Forschung Wichtig sind auch die sicheren Bezie- AT Verlag 2016 Natur als Entwicklungsraum hungen zu ihren vertrauten Mitmen- Im Vergleich zu den Kindheitser- schen. Die Kinder lieben besonders Jürgen Hellbrück fahrungen ihrer Eltern hat sich die die „anstrengungslose Aufmerksam- Elisabeth Kals Zeit halbiert: 50% weniger draußen keit“ im Wald. Freiheit beflügelt die Umweltpsychologie – Lehrbuch spielen. Das freie Spiel wird immer Fantasie. Springer Verlag 2012 seltener erlebt. Die psychischen Erkrankungen und Entwicklungsver- Wenn die Kinder nicht tasten und Herbert Renz-Polster zögerungen nehmen zu. fühlen, so können sie auch kein Gefühl Gerald Hüther für sich selbst und für die Umwelt Wie Kinder heute wachsen Foto: R. Kreimer Das freie Spiel in der Natur schafft entwickeln. Die Spielenden sind die Beltz Verlag 2016, 4. Auflage Freiraum, Spiel-, Beziehungs-, Entde- Regisseure der Abenteuererlebnisse. Schaffen Naturerfahrungen eine „Bindungsvertiefung“ ckungs-, Gestaltungs-, Selbsterfah- Zeitschrift: Psychologie heute als erweitertes Schutzschild für Kinder? rungs- und Rückzugs-. Sie benötigen Antwort der Fragestellung Natur & Psyche dazu Freiheit, um sich selbst zu Die Natur verfügt über eine thera- – Wie draußen uns stärkt, fordert suchen und sich neu in der Selbst- peutische Qualität und kann für und befreit Bindung und „Ur-Vertrauen“ gestaltung orientieren zu können: „Flachwurzler“, kranke und trauernde Beltz Verlag 2018, Heft 54 Zusammenführung – Sinne, Körper Menschen eine wichtige therapeu- und Geist. tische Hilfe sein. Durch die Naturer- Reinhard Kreimer Das „Urvertrauen“ ist ein tiefes Vertrauen in das Leben. Es verbindet sich mit dem Gefühl, sich in jeder noch so schwie- fahrungen erreichen die Kinder eine Altenpflege: menschlich, modern und rigen Situation aufgefangen zu fühlen. Es bildet die Basis für ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Leben: „tiefes Wenn sich die Kinder sicher fühlen, so weitere Stärkung des lebenswichtigen kreativ Erleben von Stimmigkeit“. Was aber passiert mit den Kindern, die Mangelerfahrungen und seelische Enttäuschungen in erforschen sie gerne ihre Umgebung „Urvertrauens“. Die Kinder der „Post- – Kapitel 1, Selbst-Erhaltung statt ihrer Kindheit erlebt haben? usw. und begreifen besser soziale moderne“ benötigen ein „zweckfreies Selbst-Zweifel (Bindungserfahrun- Zusammenhänge durch die „Selbst- Spiel“ für die differenzierte Netzwerk- gen und ihre Auswirkungen) organisation“. Damit sich das Kind schaffung im Gehirn, denn das Spielen Schlütersche 2004 beheimatet fühlen kann, muss es die Lebensbeginn Unsicher gebundene Personen be- schild für die Psyche sich positiv aus- und die Beschäftigung erweitern die Jeder Mensch erlebt eine tief grei- anspruchen wesentlich häufiger ihre wirken kann. Die meisten Belastungen fende Angst und Stress auslösende Kommunikationspartner. Sie benö- der Kinder in der „Postmodernen Ge- Reaktionen bei seiner Geburt. Die tigen eine erhöhte Aufmerksamkeit, sellschaft“ fordern vorrangig die Na- dramatische Veränderung des Lebens- leisten emotionalen und körperlichen turerfahrungen für die Kinder als Ort weges nach der Geburt erfordert, das Widerstand und suchen vermehrt des Begreifens (sinnlich, körperlich, verlorene Gleichgewicht des Säug- gefühlsmäßige Anerkennung/Absiche- ganzheitlich). Denn was die Kinder lings wieder herzustellen. Das Baby rung. Aggressives Bindungsverhalten gesehen, gerochen, gefühlt, getastet Leserbrief zur Naturzeit 31 wird diese elementaren Erfahrungen beinhaltet den eindeutigen Wunsch und gehört haben, diese Ergebnisse tief in seinem Gehirn speichern. nach Nähe zur Bezugsperson. Oft werden schnell und vorrangig im Wichtig ist es für den Säugling, dass übernehmen sie modellhaft vorge- Gehirn gespeichert. Die Kinder der Den Finger in die Wunde legen. er seine Ängste zum Ausdruck bringen lebte Verhaltensweisen ihrer Bezugs- nachmodernen Zeit haben zu wenig kann, dass sein lautes Schreien gehört personen und fallen außerhäuslich Freiraum, die „selbst gemachten wird und dass er verlässlich darauf immer wieder als Störenfriede auf. Spiele“ zu spielen, diese nach ihrem Weiter so. eine vertrauensvolle (pädagogische / Die Zurückweisungen von primären eigenen Tempo und eigenem Skript zu Seit Ausgabe Nr. 1 lese ich die Bemerkenswert, der Artikel von Neuenkirchen und Wettringen psychologische) Zuwendung und Be- Bindungswünschen lösen laut Bowlby gestalten. Kinder, die sich im eige- „NATURZEIT im Münsterland“ Kurt Kuhnen „Von grünen Mäntel- könnten sich jedoch ebenfalls für dürfnisbefriedigung erhalten und erle- aggressives Verhalten aus. nen Tun beglückt und erfüllt fühlen, regelmäßig und freue mich, damit chen und anderen Stolperfallen“, eine solche „Auszeichnung“ bewer- ben kann: Brust, Nahrung, Ansprache, erleben den Zustand als „Kohärenz“: auch einen Blick über den Teller- in dem der Autor sogar eine NABU- ben. Hier ist die Politik dringend ge- Wärme, Berührung (Hautkontakt!), Flow-Erfahrungen. „Lasst doch die Kinder in rand machen zu können, was die Aktion kritisch betrachtet und eine fordert, solch einem Unsinn Einhalt Beruhigung, Rituale usw. der Natur spielen“ vielfältige und wichtige Arbeit des Werbebeilage im BUNDmagazin zu gebieten. Naturerfahrungen und ihre thera- NABU betrifft. anprangert. peutische Qualität Bindungstypen des Kindes: Im Vergleich zu früher hat sich die Ich kann die Naturzeit-Redaktion – sichere Bindung (sicher autonom) Inzwischen gibt es wissenschaftliche Kindheit deutlich verändert: mediale Schon beim ersten Durchblättern Mutig der Artikel „Schottergärten“ nur ermutigen, die Dinge weiterhin – unsichere-vermeidende Bindung Hinweise, dass die Natur diesbezüg- Prägung, Reizüberflutung, Leistungs- der aktuellen ‚„NATURZEIT im – Gärten des Grauens‘ von Edmund kritisch zu begleiten und – wenn (unsicher abwertend) lich große Leistungen für das Leben druck in der Schule und auch in der Münsterland“ – Heft 31 – war ich mir Bischoff, nebst einer Foto-Serie aus nötig – den Finger in die Wunde zu – unsicher- ambivalent (unsicher der betroffenen (deprivierten) Kinder Freizeit. sicher, wieder ein sehr interessantes Neuenkirchen. Die Stadt Hörstel ist legen. Weiter so. verstrickt) erbringen kann. Zur weiteren Vertie- Heft vor mir zu haben. für „Gärten des Grauens“ kürzlich Dieter Nyhues, Wettringen – desorganisierte/desorientierte fung der Verwurzelung und Verbun- Es gibt jedoch wissenschaftliche Hin- sogar ‚ausgezeichnet‘ worden – Bindung weise, dass die Bindung der Kinder denheit mit der schnelllebigen Welt, zur Natur ein Leben lang als Schutz- bietet sich die Natur kostenlos an.

36 NATURZEIT NATURZEIT 37 Magazin Gesund, preiswert, vernünftig Mit dem Fahrrad zur Arbeit

Magazin Zum Umwelt- und Naturschutz kann jeder beitragen: zum Beispiel, indem er für den täglichen Weg zur Arbeit oder zur Ausbildung das Auto stehen lässt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Rad oder gar zu Fuß unterwegs ist. Im Münsterland spielt dabei naturgemäß das Fahrrad die Hauptrolle. Für gute Vorbilder müssen wir nicht lange suchen…

Dabei ist es gar nicht das schlechte Gewissen oder das gute Vorbild, das die hauptamtlichen Naturschützer zu ihrer täglichen Radtour antreibt. „Ich genieße die frische Luft, den Wechsel der Jahreszeiten und den Gesang der Der NABU bei Veranstaltung zur Europawahl Vögel, die Bewegung und bei gutem Wetter die Sonne“, gesteht Beulting durchaus auch persönliche Motive Wie ernährt sich Europa in der Zukunft? für die Wahl seines Fortbewegungs- mittels. Und der Sport ist damit auch „Wie ernährt sich Europa in der Zukunft“: Diese grundlegende Frage stellten die GRÜNEN am erledigt: „Also joggen gehen muss 16. Mai bei einer Abendveranstaltung zur Europawahl in Münster und hatten dazu den Europa- ich nun wirklich nicht mehr, ich bin politiker und Biolandwirt Martin Häusling eingeladen. gesund und topfit!“

Ein weiterer Vorteil ist die Kostener- Nach einem kurzen einleitenden Linnemann den Ernst der Lage vor und gesellschaftspolitische Fragen. sparnis: auch wenn auch beim Radfah- Vortrag von Häusling diskutierten auf dem Hintergrund alarmierender Be- Auf einem begleitenden „Markt der ren Kosten anfallen für Reparaturen, einem von Dr. Robin Korte von den standsrückgänge bei den Insekten und Möglichkeiten“ war die NABU-Natur- Regenkleidung oder ab und zu ein GRÜNEN Münster moderierten Podi- Feldvögeln wie dem Kiebitz. „Dabei schutzstation Münsterland mit einem Obwohl Haus Heidhorn mehr als 10 km von der Innenstadt von Müns- neues Fahrrad, so betragen sie doch um Dr. Britta Linnemann (geschäfts- sind weniger die einzelnen Landwirte Infostand rund um den Kiebitz- und ter entfernt ist, kommen viele Mitarbeiter täglich mit dem Fahrrad – nur den Bruchteil der Kosten für einen führende Vorstandsvorsitzende der vor Ort das Problem, mit denen wir Insektenschutz und weitere Vertreter wie Bassim Beuse, Dr. Thomas Hövelmann und Kevin Severyn eigenen PKW. Überschlägig kostet ein NABU-Naturschutzstation Münster- teilweise gut zusammenarbeiten, des NABU aus dem Münsterland mit Foto: R. Al-Salami Fahrradkilometer 3 Cent, da kann kein land), Rainer Roehl vom Demeterhof sondern die politischen Rahmenbe- Ausstellungen und Informationsmate- Auto mithalten. Entrup 119 in und Häusling dingungen und die Großwetterlage rial vertreten. „Das ist ja wieder ein Wetter heute!“ „Dann ärgere ich mich aber jedes Mal“, aktuelle Fragen und politische Erfor- in Brüssel und Berlin. Eine bessere Andreas Beulting schält sich aus der ergänzt Beulting, „denn die Bewegung Nun kann aber auch das beste Fahrrad dernisse rund um die Neuausrichtung Förderung des Ökologischen Land- Die wissenschaftlichen Mitarbeiter Regenhose und hängt die tropfnassen an der frischen Luft fehlt mir dann.“ nicht alles. Beulting: „Und wenn ich der Landwirtschaft in der EU vor dem baus wäre zum Beispiel ein Schritt in Dr. Thomas Hövelmann und Kristian Sachen im Waschraum zum Trocknen dann doch wirklich mal ein Auto brau- Hintergrund der bevorstehenden die richtige Richtung.“ Lilje standen dort zahlreichen inter- auf. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Auch seine Kollegin Aline Reinhard che, dann nutze ich Car-Sharing, das GAP-Reform. essierten und zum Teil hartnäckigen der NABU-Naturschutzstation legt legt ihren Arbeitsweg aus Münster mit hat sich für unsere Familie als ideale Die rund 200 Zuhörer – darunter Nachfragen der Besucher zur Verfü- die rund 12 km von der Wohnung im dem Fahrrad zurück: „Manchmal muss Lösung herausgestellt.“ Dabei ging Korte auch gezielt auf erfreulich viele junge politisch gung. Dr. Thomas Hövelmann Münsteraner Kreuzviertel nach Haus ich mich ja schon aufraffen, aber wenn Dr. Thomas Hövelmann Fragen der Biodiversität ein. „Es ist interessierte Menschen – stellten im Heidhorn täglich mit dem Fahrrad ich erst mal losgefahren bin, ist es nicht mehr fünf vor zwölf, sondern Anschluss weitere engagierte Fragen zurück – das ganze Jahr, bei jedem doch jedesmal wieder schön.“ eins vor zwölf!“ skizzierte Britta rund um Biologische Landwirtschaft Wetter. Das Auto nutzt er nur, wenn dienstliche Belange es erfordern.

Sponsoren gesucht! Qualität hat ihren Preis! Das gilt insbesondere auch für unser NABU-Mitgliedermagazin „Naturzeit im Münsterland“, das Sie gerade in Händen halten. Die Herstellung des Heftes mit Layout und Druck hat ungefähr 1,30 € gekostet – Geld, das der NABU aufbringen muss und das an anderer Stelle im Naturschutz fehlt.

Daher ist der NABU im Münsterland auf der Suche nach Sponsoren. Wenn es Ihnen das wert ist, spenden Sie für eine Ausgabe an Ihren Kreisverband mit dem Hinweis „Spende Naturzeit“! Die Bankverbindungen finden Sie auf S. 43 bei den Ansprechpartnern. Ab einer Spendensumme von 100 € können Sie auf den Seiten des Kreisverbandes namentlich genannt werden – vielleicht auch interessant zur Bewerbung Ihres Geschäftes oder Ihrer Praxis.

„Normale“ Werbeanzeigen sind natürlich auch weiterhin möglich. Bei Interesse wenden Sie sich an die Redaktion. So oder so: Der NABU sagt „Danke schön“! Podiumsdiskussion mit (von links): Martin Der Infostand der NABU-Naturschutzstation Dr. Thomas Hövelmann, Häusling, Rainer Roehl, Dr. Robin Korte und Münsterland drehte sich um den Kiebitz- und Chefredakteur Dr. Britta Linnemann Foto: Th. Hövelmann Insektenschutz Foto: Th. Hövelmann

38 NATURZEIT NATURZEIT 39 Blässhühner − Walter Keller Flamingos im Zwillbrocker Venn − Heribert Schwarthoff Dohle auf Islandpferd − Bettina Wieland Fliege auf Weißdornblüten − Erwin Hangmann

Winterlicher Zaun im Amtsvenn bei Gronau − Klaus Ikemann Dohle auf Fahrradsattel − Ralf Hoge Blaumeise bekämpft Spiegelbild − Heribert Schwarthoff Hund mit Stutfohlen − Annette Offer

„An einem Sonntagmorgen beobachteten wir beim Frühstück eine etwas „brisante“ Begegnung an unserem Die Natur perfekt ins Bild gesetzt ­−­­ Ihre Leserfotos Futterhäuschen: Eine Elster versuchte einem Eichhörnchen das Futter Gehören Sie auch zu den vielen Naturliebhabern, die mit einer Kamera umgehen können? Haben Sie zu Hause besonders streitig zu machen! Es gab einen kurzen, spannenden gelungene Fotos, die Sie auch gerne anderen Naturfreunden zeigen möchten? Dann haben Sie hier die Möglichkeit, Ihre Bilder auf Kampf, bei dem das Eichhörnchen als Sieger hervorging! unserer Seite mit Leserfotos zu zeigen. Wir fanden anschließend unter der Futterstelle ein Büschel Federn! Schicken Sie Ihre schönsten Naturfo- Die Einsendung garantiert keinen Bitte achten Sie darauf, uns die Fotos tos an: [email protected]. Abdruck, die Darstellung erfolgt nach in nicht zu kleiner Auflösung zu sen- Bildautor: Katja und Sigmar Timm, Telgte-Westbevern Die Naturzeit und ihre Leser Platzangebot. den. sagen „Dankeschön“! Wenn Sie möch- ten, schicken Sie gerne ein Foto von Mit der Einsendung von Dateien stellt Wir benötigen für den Druck mindes- sich mit und beschreiben in wenigen der Einsender das Naturbild oder die tens 1300 x 900 Pixel. Sätzen, wie Sie das Foto gemacht ha- Naturbilder dem NABU unbegrenzt ben, eine amüsante Begebenheit rund zur nicht kommerziellen Nutzung für um das Foto oder Ähnliches. Naturschutzzwecke zur Verfügung und versichert, dass er/sie die Urhe- berrechte an dem Bild/den Bildern besitzt.

40 NATURZEIT NATURZEIT 41 AnsprechpartnerInnen, Kontaktdaten AnsprechpartnerInnen, Kontaktdaten NABU-Kreisverbank BOR AK Artenvielfalt Kreis Coesfeld AG Eulenschutz Insektenschutz – allgemein – Kindergruppe des NABU-Münsterland NABU Kreisverband Borken e. V. www.artenvielfalt-coesfeld.jimdo.com/ Susanne Petschel Christian Weßeling  05973-5383 www.NABU-borken.de Dr. Detlev Kröger  02543 2199800 [email protected] Ornithologie / Wat- und Wiesenvögel Ineke Webermann  02598 918769 AG Feuchtbiotope Elke Berg,  05454 934597, auf den Spuren der Nachhaltigkeit Amphibien- und Reptilienschutz Christian Göcking,  0163 6281458, [email protected] Elmar Meier,  02502 1677, [email protected] Schwalben- und Mauersegler An der Königsmühle 3, 46395 Bocholt, [email protected] AG Fledertierschutz Jürgen Wiesmann,  05973 96543,  02871 184916, [email protected] AG Botanik Dr. Carsten Trappmann,  0251 88145, [email protected] Neue offene Nachhaltigkeits-AG 1. Vorsitzender: Erich Hirsch,  02591 70364 trappmann@fl edermausschutz.de Uhu-Schutzprojekt Rudolf Souilljee,  02871 310029, AG Eulen AG Hornissenschutz Gisbert Lütke,  0178 883 9375 [email protected] Winfried Rusch,  02543 4584, Karin Rietman, 0175 9593314, Umweltbildung / BNE-Regionalzentrum Geschäftsführer: auf Haus Heidhorn [email protected] [email protected] Kreis ST Dr. Martin Steverding (kommissarisch) www.steinkauz-artenschutzprogramm.de AG Libellenschutz Ruth Schroer,  0151 21420891 [email protected] Franz Rolf,  02590 2065206, Christian Göcking,  0163 6281458, [email protected] Mitte Mai hat der NABU-Münsterland Treffpunkt der AG ist immer der Gruppe Ahaus [email protected] [email protected] Spendenkonto: BIC: WELADED1RHN Helmut Schulz  02561 865111, eine neue Kinder- und Jugendgrup- Haupteingang des NABU-Münster- Feuchtwiesen und Limikolenschutz: Norbert Menke,  0251 3829277 IBAN: DE84 4035 0005 0000 8643 55 [email protected] Foto: E. Bischoff pe auf Haus Heidhorn zum Thema land, Westfalenstraße 490 in Müns- Heubachwiesen: Christian Prost, AG Naturfotographie Sparkasse Rheine Letzte Meldungen Letzte Gruppe Anholt / Isselburg / Werth  02541 81120 Martin Franz [email protected] und Nachhaltigkeit gegründet. Die Gruppe ter-Hiltrup. Mitzubringen ist wetter- Gerd Hagemann  02874 23 17 Kuhlenvenn: Klaus Lütke-Sunderhaus, Joachim Teetz [email protected] ist offen für Kinder und Jugendliche feste Kleidung. Um Anmeldung wird [email protected]  02541 6188, [email protected] AG Obstwiesenschutz NABU-Kreisverband Warendorf e. V. Gruppe Bocholt zwischen 8 und 13 Jahren, die gerne gebeten: marius.germies@nabu- Fledermausschutz Karin Rietman,  0175-959 3314, www.NABU-waf.de Bewahrung der Rudolf Souilljee,  02871 310029, Heinz Kramer,  02541 82814, [email protected] www.NAJU-waf.de Zeit in der Natur verbringen, am muensterland.de oder 02501-9719433. [email protected] [email protected] AG Planung/Stellungnahmen liebsten zusammen mit anderen, und Stefan Leiding, NAJU-Kindergruppen NABU-Kreisverbank BOR NABU-Kreisverbank Reinhard Loewert,  02591 1848, Thorsten Piotrowsky Schöpfung  02871 2939271 oder 0151 651 37 46 8 denen unsere Umwelt und das Klima Die Treffen finden im Sommerhalbjahr [email protected] [email protected] Wagnerstr. 2, 59302 Oelde [email protected] nicht egal sind. etwa alle zwei Wochen donnerstags Gewässerschutz AG Schmetterling Robert Boczki, [email protected] Gruppe Borken Auf der einen Seite am Verbindungs- Rudolf Averkamp,  02541 83583,  0160-5539658, [email protected] 1. Vorsitzender, Claus-Peter Weigang, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Thomas Flinks,  0171 7111618, weg zwischen Hecking-Center/ [email protected] AG Vogelschutz [email protected] [email protected] Beim ersten Treffen verschafften sich Die Stadt Münster und der NABU- Naturnahe Gärten Peter Hlubek,  0251 665232, Naturschutzjugend NAJU Ahlen e.V. Rathaus/Friedenstraße (Eigentü- Gruppe Burlo die Kinder zunächst in einer Fotorallye Münsterland arbeiten seit 2018 Rainer Gildhuis,  02541 83974 Florian Naber,  02526 5184915, David Pannock,  02382 7041323, mer: Gemeinde Neuenkirchen) ein August Sühling,  02862 2920, [email protected] [email protected] [email protected] einen Überblick über das naturnahe zusammen im BNE-Regionalzentrum [email protected] toller „Blühstreifen“, der den stark NSG Rieselfelder Nottuln Appelhülsen Spendenkonten: Naturschutzjugend NAJU Warendorf Gelände von Haus Heidhorn. Anschlie- Münster. Dadurch wird die Durchfüh- Gruppe Gescher Volker Giehr,  02507 7516, NABU Stadtverband Münster Christel Johanterwage,  02581 62722, bedrohten Insekten und Wildbienen Holger Beeke,  02542 916865, ßend beschäftigten sie sich mit den rung der Nachhaltigkeits-AG ermög- [email protected] IBAN: DE90 4016 0050 0093 3994 00, [email protected] Nahrung und Lebensraum bietet – [email protected] Anuschka Tecker Walter Weigelt,  02509 8287 BIC: GENODEM1MSC Naturschutzjugend NAJU Freckenhorst 17 Nachhaltigkeitszielen der UN und licht.. Gruppe Gronau auf der anderen Seite (Eigentümer: Spendenkonto: BIC: WELADE3WXXX Spenden Obstwiesenschutz Nina Hiller, [email protected] bastelten Saatkugeln mit Wildblumen- Thomas Keimel,  02562 4521, Kirchengemeinde St. Anna) tristes IBAN DE18401545300059006189 IBAN: DE63 4016 0050 0093 3994 01, Amphibien- und Reptilienschutz [email protected] samen. Ein zweites Treffen fand be- Sparkasse Westmünsterland BIC: GENODEM1MSC Michael Bisping,  02524 4041, Einheitsgrün. Gruppe Heek reits im Juni statt. Volksbank Münster e. G. [email protected] Herbert Moritz,  0178 281 7817, Fledermausschutz [email protected] Haben sich im ersten Jahr nach der NABU-Naturschutzstation Theo Röper,  02585 353, Gruppe Legden Münsterland e. V. [email protected] Anlage viele Bürgerinnen und Bürger Heinz Nottebaum,  02566 9336800, NABU-Kreisverband Steinfurt e. V. www.NABU-Station.de Landschaftspflege, noch über das „wilde Unkraut“ be- [email protected] www.NABU-KV-ST.de Apfelsaftbestellungen Gruppe Rhede klagt – jetzt im zweiten Jahr finden Klaus Reinke,  02525 4952, Lothar Köhler,  02872 3845, die meisten ihn schön. Blüht er doch Haus Heidhorn, Westfalenstr. 490, [email protected] [email protected] 48165 Münster,  02501 9719433, Geschäftsstelle NABU-Wolfsbotschafter so richtig auf. Gruppe Schöppingen Fax: -38, [email protected] Ursula Baumgart, Anne-Frank-Ring 110, Claus-Peter Weigang, Ennigerloh Ludger Gärtner,  02555 8012, Vorsitzende 48565 Steinfurt,  02552 978262,  02524 2676160, [email protected] Ein völlig anderes Bild auf der anderen Dr. Britta Linnemann, [email protected] [email protected] Gruppe Stadtlohn [email protected] Vorsitzender Vogelschutz Seite. Dort stand früher eine geschlos- Kea Stiewe-Bauer Beiratsvorsitzender Kerstin Panhoff,  0176 991 02090, Belinda Och,  02529 948793, sene Reihe von Sträuchern, die die Telefon: 0179 145 32 49 Dr. Gerhard Bülter,  02538 1333, [email protected] [email protected] E-Mail: [email protected] Kirchengemeinde St. Anna jedoch [email protected] Geschäftsführer / stellv. Vorsitzender Spendenkonto: BIC: WELADED1MST Gruppe Suderwick-Spork Verwaltung Flächen- und Herdenmanagement IBAN: DE37 4005 0150 0003 0288 00 entfernen ließ. Sowohl die Gemeinde- Josef Höing,  02874 902826, Anette Rückert,  02501 9719433 Gisbert Lütke,  0178 88 39 375, Sparkasse Münsterland-Ost verwaltung, als auch NABU-Aktive und [email protected] Spendenkonto: BIC: WELADED1MST [email protected] Gruppe Vreden ‚Grüne‘ haben wiederholt angeregt, IBAN: DE 41 4005 0150 00 26 00 5215 Jugendreferentin Johannes Thesing,  02564 4083, dort ebenfalls einen ‚Blühstreifen‘ Sparkasse Münsterland Ost Rabea Dost,  0151 741 02990, [email protected] [email protected] anzulegen, damit optisch eine Einheit Eulenschutz Gruppe Emsdetten Dr. Martin Steverding,  0151 21679182, entsteht. Bisher vergeblich! Thomas Schomaker,  0157 555 70887, [email protected] NABU-Stadtverband Münster e. V. [email protected] Fledermausschutz www.NABU-muenster.de Gruppe Horstmar Die „Bewahrung der Schöpfung“ ist Christian Giese,  02872 981688, Lisa Süper,  02558 98828, für die Kirchengemeinde St. Anna [email protected] [email protected] Spendenkonto: BIC: WELADE3WXXX augenscheinlich kein Thema. Für blühende, artenreiche Flecken stellen die Kinder Saatkugeln mit Zumsandestraße 15 (Umwelthaus), Gruppe Ibbenbüren IBAN: DE39 4014 5430 0002 0152 95 Edmund Bischoff, NABU ST 48145 Münster,  0251 1360 07, Axel Kleinmüller Wildblumensamen her Sparkasse Westmünsterland Foto: A. Tecker Öffnungszeiten: Do. 16-18 Uhr, [email protected] [email protected] Gruppe Neuenkirchen/Wettringen 1. Vorsitzender Olaf Titlus,  05973 902641, NABU Kreisverband Coesfeld e. V. Peter Hlubek,  0251 665232, [email protected] www.NABU-coesfeld.de [email protected] Bernhard Hölscher,  02557 1698 Naturschutzjugend NAJU Gruppe Rheine Der NABU Neuenkirchen/Wettringen Miriam Schulz,  0163 8929963, Frank Gerdes [email protected] [email protected] 1. Vorsitzender Projekt Streuobstwiesenschutz Gruppe Steinfurt Dr. Detlev Kröger,  02543 2199800, Karin Rietman,  0175-959 3314, Renate Waltermann,  02552 2538, baut ein „Schwalbenhotel“. [email protected] [email protected] [email protected] NAJU-Kinder-, Jugend- und Familien- AG Bienen Amphibienschutz Nachdem am favoritisierten Standort (Gelände der Boule-Anlage Neuenkirchen- gruppen Dr. Joachim Eberhardt  0251 8997423 Monika Hölscher,  02552 60793 Antje Kleinschneider,  02546 1650, City, Friedenstraße) keine Baugenehmigung erwirkt werden konnte, einigte man [email protected] [email protected] [email protected] sich auf den Standort: „Offlumer-See“. Gegenüber der geplanten Wohnanlage AG Botanik Fledermausschutz Sabine Siemering, [email protected] „Seekieker“ direkt am Radweg zum Lokal „Ewige Liebe“ wird es stehen, das große Thomas Hövelmann,  0251 1337562, Wolfgang Stegemann,  05971 8031160, „Schwalbenhotel“. Das notwendige Fundament und die gesamte Tragkonstruktion [email protected] [email protected] Hornissen- und Wespenschutz wurden inzwischen fertiggestellt. Edmund Bischoff, NABU ST Georg Termöllen  0171 4780262 Foto: E. Bischoff

42 NATURZEIT NATURZEIT 43 NABU-Naturschutzstation Münsterland e. V., Westfalenstraße 490, 48165 Münster

Gemeinsam sind wir stark! Mehr als 9.000 Mitglieder und Naturfreunde unterstützen im Münsterland bereits den NABU durch ihre Mitgliedschaft − Tendenz steigend.

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Ich bin NABU-Mitglied, weil ...

„…ich die Exkursionen so toll finde.“ „ mir die Bewährung der Schöpfung eine “... wir unsere Heimat, unsere Umwelt Heidi Paech, Münster. Herzensangelegenheit ist – und wir ‘Alten’ und unsere Lebensgrundlagen vor uns den ‘Jungen‘ ein Beispiel sein sollten.“ selbst schützen sollten. Wie geht das Maria Beier, Ibbenbüren. besser, als in einer starken Gemein- schaft?“ Thomas Fliß, Coesfeld.

Liebe Leserin, lieber Leser, in diesem Heft stecken nicht nur viel Herzblut und ehrenamtliches Engagement, sondern auch mehr als 1,30 EUR Produktionskosten. Wir freuen uns daher, wenn Sie das Heft nicht ins Altpapier, sondern an Interessierte wei- tergeben. Der NABU sagt „Dankeschön“!

Das NABU-Magazin für die Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und die Stadt Münster