ILEK

Edenkoben

Herxheim

Offenbach

April 2010

IfR Institut für Regionalmanagement

Projektbüro Pfalz/Saarland Riegelbachweg 4 66909 Quirnbach/Pfalz

Das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) wird im Rahmen des Entwicklungsprogramms PAUL unter Beteiligung der Europäischen Union, des Bundes im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) und dem Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau durchgeführt.

EUROPÄISCHE UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Verbandsgemeinden

Bgm. Olaf Gouasé VG , federführend Michael Proswitz

Bgm. Franz-Ludwig Trauth VG Herxheim Daniel Kerner

Bgm. Axel Wassyl VG Offenbach/ Gustav Wünschel

Begleitende Fachbehörden

Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Olaf Maier Trier

Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Gottfried Neumann Rheinpfalz

Beratung

Sven Lachmann Institut für Regionalmanagement IfR Mathias Rettermayer

IfR Institut für Regionalmanagement 2 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Inhalt 1. Hintergrund und Aufgabenstellung...... 5 1.1. Vorbemerkungen ...... 5 1.2. Integrierte Ländliche Entwicklung...... 5 1.3. Analyse und Projektentwicklung mit Blick auf die Projektumsetzung...... 5 1.4. Übergang in das ILE-Regionalmanagement...... 6 2. Strategischer Ansatz ...... 7 2.1. Strategischer Aufbau des ILEK und der Projektentwicklung ...... 7 2.2. Strategische Entwicklungsvorstellungen in der Region...... 8 2.3. Ableitung der Handlungsfelder aus den Entwicklungsvorstellungen ...... 11 2.4. Handlungsfelder - Ziele - Projekte ...... 13 3. Der ILEK-Prozess...... 14 3.1. Steuerungsgruppe ...... 15 3.2. Expertengespräche ...... 16 3.3. Auftaktveranstaltung...... 16 3.4. Themenabende ...... 17 3.5. Öffentlichkeitsarbeit ...... 19 3.6. Akteursbeteiligung ...... 19 ILEK TEIL A...... 21 4. Regionalprofil und Stärken-Schwächen-Analyse ...... 21 4.1. Raumstruktur ...... 22 4.2. Demographie ...... 29 4.3. Dörfliches Leben...... 32 4.4. Landwirtschaft, Landschaft und Weinbau...... 36 4.5. Tourismus und Kultur ...... 41 4.6. Regionale Wirtschaft ...... 46 4.7. Energie ...... 49 ILEK Teil B ...... 52 5. Regionale Ziele in den Handlungsfeldern...... 52 5.1. Handlungsfeld Landwirtschaft, Landschaft, Weinbau...... 53 5.2. Handlungsfeld Tourismus und Kultur...... 54 5.3. Handlungsfeld Dörfliches Leben...... 56 5.4. Handlungsfeld Energie ...... 57 5.5. Handlungsfeld Energie Regionale Wirtschaft ...... 57 6. Bewertung der Projekte und Regionalen Ziele...... 59 6.1. Entscheidungskriterien zur Projektideenbewertung...... 59 6.2. Bewertungsskala ...... 59 6.3. Prüfkriterien im Einzelnen...... 60 6.4. Projektthemenliste und Ergebnisse der Bewertung...... 62 ILEK Teil C ...... 66 7. Startprojekte ...... 66 7.1. „Blühende Region“...... 67 7.2. „Ressourcenschonende Beregnung in der Landwirtschaft“...... 71 7.3. „Bewusstseinsbildung Landwirtschaft und regionale Produkte“ ...... 74 7.4. „Regionale Produkte in der Region vermarkten und erlebbar machen“ ...... 77 7.5. „EHO Energie“ ...... 80 7.6. „Erhaltung der Funktionen der Dörfer / Grundversorgung“...... 83 7.7. „Stärkung des Wirtschaftsstandortes“...... 88 8. Anhang ...... 91 8.1. Planerische Vorgaben LEP IV ...... 91 8.2. Liste der Schutzgebiete ...... 93 8.3. Pressemeldungen...... 95

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Verzeichnis der Abbildungen Abb. 1: ILEK und ILE-Regionalmanagement ...... 6 Abb. 2: Strategischer Aufbau des ILEK...... 7 Abb. 3: Fachwerkhäuser im vielbesuchten Ort Hayna ...... 8 Abb. 4: Moderne Golfanlage am Dreihof in der VG Offenbach ...... 9 Abb. 5: Intensive Landwirtschaft in der Vorderpfälzer Tiefebene...... 10 Abb. 6: Vom Weinbau geprägte Kulturlandschaft am Haardtrand ...... 10 Abb. 7: Schematischer Aufbau eines Handlungsfeldes mit Regionalen Zielen u. Projekten .13 Abb. 8: Auftakt in Essingen am 08.09.2009 ...... 16 Abb. 9: Gruppenbild mit Staatssekretär Schweitzer...... 16 Abb. 10: Die ILE-Region...... 22 Abb. 11: Blick auf Edenkoben mit Pfälzerwald...... 23 Abb. 12: Historisches Fachwerkhaus in Offenbach...... 23 Abb. 13: Dorfstraße in Herxheimweyer ...... 23 Abb. 14: ILE- und LEADER-Regionen ...... 28 Abb. 15: Relation zur EWZ im Jahre 1963 [%]...... 29 Abb. 16: Entwicklung EWZ Unter 20-jährige ...... 30 Abb. 17: Entwicklung bei den „Über-65-Jährigen“...... 30 Abb. 18: Prognose bis 2020: "Unter 20-Jährige" [%] ...... 30 Abb. 19: Prognose bis 2020:"20 bis 65-Jährige" [%]...... 31 Abb. 20: Prognose bis 2020:"Über 65 -Jährige" [%] ...... 31 Abb. 21: Prognose bis 2020:Gesamtbevölkerung [%]...... 31 Abb. 22: Auf den zahlreichen Veranstaltungen und Festen präsentieren sich die Vereine ...33 Abb. 22: „Magnet für Gäste“: Villa Ludwigshöhe oberhalb Rhodt und Edenkoben ...... 41 Abb. 23: Ableitung Ziele aus SWOT-Analyse...... 52

Verzeichnis der Tabellen Tab. 1: Die fünf Handlungsfelder im ILEK EHO ...... 12 Tab. 2: Übersicht Termine erste Runde Themenabende ...... 17 Tab. 3: Übersicht Termine zweite Runde Themenabende...... 18 Tab. 4: Flächennutzungen im Vergleich...... 24 Tab. 5: Bevölkerung, Stand 2008...... 29 Tab. 6: Schulwesen in der Region im Überblick...... 34 Tab. 7: Weinbau ...... 37 Tab. 8: Agrarstruktur ...... 38 Tab. 9: Viehhaltung ...... 38 Tab. 10: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ...... 47 Tab. 11: Prüfkriterien und Leitfragen...... 60 Tab. 12: Gesamtliste Projekte und Maßnahmenbereiche ...... 62 Tab. 13: Planerische Vorgaben LEP IV...... 91 Tab. 14: Liste der Schutzgebiete...... 93 Tab. 15: Übersicht Presse-Artikel...... 95

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1. Hintergrund und Aufgabenstellung

1.1. Vorbemerkungen

Das Land Rheinland-Pfalz ist bestrebt, die Entwicklung seiner ländlichen Räume weiter zu unterstützen. Hierfür wurden mit dem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) und dem ILE-Regionalmanagement (ILE-RM) zwei wirkungsvolle Instrumente geschaffen. Die drei Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach/Queich haben sich zusammengeschlossen, um mit einem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept die zukünftige Entwicklung der Region aktiv und gemeinsam in die Hand zu nehmen, ihre Stärken weiter auszubauen und vorhandene Potentiale auszuschöpfen. Im ILEK sollen hierzu eine Reihe von tragfähigen, bis zur Umsetzungsreife durchgeplanten Startprojekten entwickelt werden, die einen Beitrag zur weiteren Stärkung der Region und zur Erhöhung der regionalen Wertschöpfung leisten. Durch gegenseitiges Ergänzen und eine kooperative Weiterentwicklung sollen gemeinsame Ziele erreicht und die Region für den Wettbewerb der Regionen gerüstet werden. Der Start zum ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach erfolgte im Mai 2009, der Abschlussbericht wurde zum 31.03.2010 im Entwurf vorgelegt.

1.2. Integrierte Ländliche Entwicklung

Bund und Länder haben im Rahmenplan Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ Fördergrundsätze zur ländlichen Entwicklung beschlossen. Der Fördergrundsatz „Integrierte ländliche Entwicklung“ (ILE) führt die früheren Maßnahmen zur Dorferneuerung, Flurbereinigung und Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung zusammen und nimmt die Förderung von Regionalmanagement und ländlichen Entwicklungskonzepten auf. Bedeutung und Zielsetzung von Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepten sind in Ziff. 2.1 und 6.1 der Grundsätze für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung dargelegt. ILE-Konzepte zielen auf die Stärkung der gesamten regionalen Entwicklungsbereiche ab. Die Perspektive der GAK zur ländlichen Entwicklung weitet sich damit – gegenüber den früheren AEPn - in sinnvoller Weise vom engeren Agrar-, Flächen- und Forstbezug zu den regionalwirtschaftlichen Verflechtungen insgesamt. „Integriert“ bezieht sich in dieser Perspektive auf die Zusammenschau aller relevanten regionalwirtschaftlichen Triebkräfte. Neben agrarwirtschaftlichen Themen der klassischen Landentwicklung treten somit stärker Handlungsfelder aus der allgemeinen Regionalentwicklung in den Vordergrund - Kommunalentwicklung, Tourismus, Energie, Regionalwirtschaft um nur einige zu nennen.

1.3. Analyse und Projektentwicklung mit Blick auf die Projektumsetzung

Das ILEK wird als analytisch-konzeptioneller Baustein mit Blick auf ein umsetzungsorientiertes Regionalmanagement erarbeitet. Die Betrachtung der regionalen Stärken und Schwächen (Wo sind wir in der Region wettbewerbsfähig? Wo nicht?) in

IfR Institut für Regionalmanagement 5 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Verbindung mit den regionalen Entwicklungsstrategien (Wo wollen wir hin? Wo setzen wir unsere Entwicklungsschwerpunkte?) mündet beim ILEK in die Ableitung eines regionalen Projektportfolios. Damit ist die eigentlich entscheidende Frage der Regionalentwicklung im Fokus: „Was müssen wir im Einzelnen anfassen und bewegen, um unsere Stärken weiterzuentwickeln und unsere regionalen Entwicklungsziele umzusetzen?“ Die notwendige Analyse und Zielformulierung erfolgt dabei immer aus dem Blickwinkel der Umsetzung von konkreten Projekten. „Projektarbeit“ steht im ILEK wie im nachfolgenden ILE-Regionalmanagement im Vordergrund. Ein starkes Interesse der Verbandsgemeinden zielt berechtigterweise darauf ab, mit Projekten Investitionen zu erzielen und Fördermittel zu gewinnen. Ein zweiter wichtiger Baustein ist die Sensibilisierungsarbeit. Hier geht es darum, neue - auch schwierige - Themen in die Region zu bringen. Darüber hinaus gilt es auch, weiteres ehrenamtliches Engagement zu aktivieren.

1.4. Übergang in das ILE-Regionalmanagement

Die Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach verfolgen das Ziel, den im ILEK begonnenen regionalen Entwicklungsprozess kontinuierlich fortzusetzen und im Regionalmanagement weiter zu gestalten. Das Land Rheinland-Pfalz fördert mit dem ILE-Regionalmanagement die Begleitung der Umsetzung der im ILEK entwickelten Projekte. Über einen Zeitraum von zunächst zwei Jahren können die Projekte weiter mit Leben gefüllt werden: sie müssen weiterentwickelt und bei Bedarf an neue Rahmenbedingungen sowie neue Handlungserfordernisse angepasst werden. Es ist erklärtes Ziel den Übergang vom ILEK in das Regionalmanagement möglichst reibungsfrei und zügig zu vollziehen, sodass kein „Bruch“ zwischen Projektentwicklung und –umsetzung entstehen kann.

Abb. 1: ILEK und ILE-Regionalmanagement

Integriertes ILE- Ländliches Regionalmanagement Entwicklungs Konzept A) Umsetzungs- Ausgangslage Eigendynamik begleitung Projekt- Stärken-Schwächen- entwicklung und Profil -umsetzung B)Projektideen Handlungsfelder weiterentwickeln, Projektideen Neue Themen Projekte aufgreifen

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2. Strategischer Ansatz

2.1. Strategischer Aufbau des ILEK und der Projektentwicklung

Abb. 2: Strategischer Aufbau des ILEK

Strategische Entwicklungsvorstellungen Vorhandene Entwicklungsvorstellungen in der Region (Kap. 2.2)

Ableitung und Festlegung der Handlungsfelder...(HF) ... durch die Steuerung (Kap 2.3)

Stärken-Schwächen-Analyse ...... in den definierten Handlungsfeldern (Kap 4)

Ableitung der Regionalen Ziele ...... in den Handlungsfeldern; pro HF ca. 3 bis 5 (Kap. 5)

Projektentwicklung I ... in den Themenabenden, Arbeitsgesprächen

Bewertung der Regionalen Ziele und Projekte ... inkl. Auswahl der Startprojekte durch die Steuerung (Kap 6)

Projektentwicklung II Ausarbeitung der Projektskizzen zu den Startprojekten (Kap. 7)

Der strategische Aufbau des ILEK folgt der im Leistungsverzeichnis vorgezeichneten Struktur. Am Beginn der Konzeption steht die Sammlung und Darstellung der in der Region vorhandenen strategischen Entwicklungsvorstellungen (Kap. 2.2). Auf dieser Basis hat die Steuerungsgruppe fünf Handlungsfelder festgelegt (Kap. 2.3). Im nächsten Schritt wurden im Rahmen der sog. „SWOT-Analyse“ die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken zu den Handlungsfeldern analysiert (Kap. 4). Aus dieser Analyse lassen sich Schlussfolgerungen ziehen, aus denen sich Regionale Ziele

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ableiten lassen (Kap. 5). Diese Regionale Ziele sollen im ILEK gemeinschaftlich verfolgt und mit Projekten unterlegt werden. Nach der ersten Phase der Projektentwicklung galt es dann, sowohl die definierten Regionalen Ziele sowie die entwickelten Projektansätze auf den Prüfstand zu stellen. Die Bewertung ist in Kap. 6 dargelegt. Verbunden mit der Bewertung war auch die Auswahl von Startprojekten, zu denen dann Projektskizzen ausgearbeitet wurden (Kap. 7).

2.2. Strategische Entwicklungsvorstellungen in der Region

Die in der Region vorhandenen strategischen Entwicklungsvorstellungen wurden zu Beginn des ILE-Prozesses mit den Schlüsselakteuren vor Ort eingehend beleuchtet. In zahlreichen „Experten-Gesprächen“ kamen neben den Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Region (s. Kapitel 4) auch die strategischen Ziele der Region Edenkoben, Herxheim und Offenbach zur Diskussion. Dabei wurden Fragen wie „Wo wollen wir hin?“ und „In welchen Bereichen wollen wir uns wie weiterentwickeln?“ erörtert. Nachfolgend sind, aufgeteilt nach den relevanten Entwicklungsfeldern im ländlichen Raum, die vorhandenen strategischen Zielvorstellungen im o.g. Sinne formuliert.

2.2.1 Tourismus und Kultur

Die Südpfalz mit den Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach ist als touristische Destination überregional bekannt und genießt ein gutes Image. Die Verbandsgemeinde Edenkoben, welche seit langem mit Ihren touristischen Angeboten am Markt präsent und erfolgreich ist, möchte gemeinsam mit den Verbandsgemeinden Offenbach und Herxheim, die ihre Potenziale in diesem Bereich aktuell sukzessive erschließen, als Region ihre Stärken ausbauen. Die gegenseitige Ergänzung der Abb. 3: Fachwerkhäuser im vielbesuchten Ort Verbandsgemeinden steht in diesem Hayna Handlungsfeld in besonderem Maße im (Bildquelle: VG Herxheim) Vordergrund. Dies gilt sowohl für Gemeinsamkeiten (z.B. gemeinsame Ausrichtung auf qualitativ hochwertige Angebote) als auch für Unterschiede der Verbandsgemeinden (z.B. Thema Wein in VG Edenkoben, Thema Kunst/Kultur in VG Herxheim und VG Offenbach). Als eine wichtige Zielvorstellung, die alle touristisch relevanten Bereiche umfasst, wird die Qualitätssicherung und –steigerung definiert.

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Die konsequente Weiterentwicklung und örtliche Stärkung der Themen Wandern, Radfahren, Wein und Wellness, auch im Sinne der Tourismusstrategie Rheinland- Pfalz, ist ebenfalls als zentrales strategisches Ziel benannt. Der Ausbau der touristischen Inwertsetzung von regionalen Besonderheiten (z.B. Angebot regionaler Produkte, Vermarktung kulturhistorischer Aspekte) stellt eine strategische Zielvorstellung dar, in welcher sich die Verbandsgemeinden über ihre unterschiedlichen Voraussetzungen wie Abb. 4: Moderne Golfanlage am Dreihof in der bereits beschrieben in idealer Weise VG Offenbach gegenseitig ergänzen können. (Bildquelle: VG Offenbach)

2.2.2 Wirtschaft

Die Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach möchten zukünftig gemeinsam den durch starke und überregional bekannte Unternehmen geprägten Wirtschaftsstandortes weiter stärken und noch besser als bisher präsentieren. Als Teil der Pamina-Region, der Metropolregion Rhein-Neckar, der Technologieregion Karlsruhe sowie der Wirtschaftsregion Südpfalz bilden die drei Verbandsgemeinden ein starkes Trio, welches im Zentrum von etablierten Kooperationen und Verbünden zukünftig im Sinne einer weiteren Stärkung des Wirtschaftsstandortes zusammenarbeiten will. Auch die gemeinsame, verstärkte Präsentation des Standortes ist erklärtes Ziel der Verbandsgemeinden. Die strategische Ausrichtung zielt auf die Sicherung und den Ausbau der Zukunftsfähigkeit des modernen, attraktiven Wirtschaftsstandortes. Hierzu gehört auch die gemeinsame Begegnung zukünftiger Herausforderungen wie z.B. dem Fachkräftemangel.

2.2.3 Kommunalentwicklung und Dörfliches Leben

Analog zur Bevölkerungsentwicklung haben die Gemeinden der ILE-Region Edenkoben, Herxheim und Offenbach in den letzten Jahrzehnten ein starkes Wachstum im Bereich der kommunalen Entwicklung erfahren. Dies betrifft zum Einen die Wohnbebauung mit neuen Baugebieten (v.a. in den VGn Herxheim und Offenbach) aber auch die auf hohem Niveau befindlichen infrastrukturellen Ausstattungen der Gemeinden in den Bereichen Schule, Betreuung, Sport, etc. Die Unterhaltung der öffentlichen Einrichtungen gestaltet sich für die Mehrzahl der Gemeinden in Rheinland-Pfalz aufgrund der sozialen und demografischen Veränderungen zunehmend schwierig. Allen voran bedingen dies die Verschiebungen in den Altersgruppen aber auch der hohe Mobilisierungsgrad der meisten Gruppen, der zu einer immer größeren Unabhängigkeit von lokalen Einrichtungen geführt hat. Die aufzubringenden Mittel für Infrastruktur-Einrichtungen in den Bereichen Sport, Kinderbetreuung, Schule, Ver- und Entsorgung entwickeln sich durch allgemeine Preissteigerungen und erhöhte Anforderungen zu einer immer größeren Belastung für die Kommunen. In der ILE-Region müssen diese Mittel von einer Einwohnerzahl aufgebracht

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werden, die nach Jahrezehnten des Wachstums in den letzten Jahren konstant geblieben ist bzw. nur leicht zugenommen hat und in den nächsten Jahrzehnten laut Prognose eine ungünstige Verteilung der Altersgruppen annehmen wird. Hier gilt das strategische Ziel, sich als Kommune - bei einer sich weiter wandelnden Bevölkerungsstruktur - für die Zukunft zu wappnen, adäquate und auch neue Wege zu gehen, die letztlich den erreichten Lebensstandard sichern helfen. Übergeordnetes strategisches Ziel der Verbandsgemeinden in diesem Handlungsfeld ist die Sicherung der Funktionen der Ortschaften wie Grundversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfes sowie soziale Funktionen.

2.2.4 Landwirtschaft, Weinbau, Landschaft

Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten mit guten Böden, günstigem Klima und weitgehend ebener Topographie kann von einem ausgesprochen Gunstraum für die

Landwirtschaft gesprochen werden. In der Region wurden in weiten Bereichen Bodenordnungen in aktueller Zeit durchgeführt, entsprechend ist die günstige Ausgestaltung der Agrarstruktur ebenfalls ein Faktor, welcher die Entwicklung der Landwirtschaft stützt.

Selbstverständlich ist die Landwirtschaft in der Region, wie in anderen Regionen auch, zahlreichen Herausforderungen und Abb. 5: Intensive Landwirtschaft in der Risiken ausgesetzt. Vorderpfälzer Tiefebene Teilweise wirken sich die verändernden, (Bildquelle: IfR) äußeren Rahmenbedingungen in der ILE- Region besonders einschneidend aus, da durchweg ein hoher Spezialisierungsgrad vorherrscht (z.B. die zahlreichen Tabakbetriebe in der VG Herxheim). So wird sich der sich verschärfende Strukturwandel in der Landwirtschaft auch mit weiteren Betriebsschließungen in der Region auswirken. Vor dem Hintergrund der zentralen Rolle der Landwirtschaft für die positive Abb. 6: Vom Weinbau geprägte Kulturlandschaft Gesamtentwicklung der Region möchten am Haardtrand die Verbandsgemeinden eine (Bildquelle: VG Edenkoben) wettbewerbsfähige, naturverträgliche Landwirtschaft fördern. Auch das Bewusstsein für die heimische Landwirtschaft und ihre Produkte in der Bevölkerung soll gezielt gebildet bzw. gefördert werden. Die Entwicklungen im Bereich des Weinbaus sind fast durchweg als positiv zu bezeichnen. Der Weinkonsum steigt nach wie vor an und Pfälzer Wein liegt im Trend, was die Entwicklung der Weinbaubetriebe begünstigt. Viele überregional bekannte und teilweise mit internationalen Preisen ausgezeichnete Weingüter in der Region, insbesondere der

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VG Edenkoben, zeugen von der elementaren Bedeutung des Weinbaues für die Region. In diesem Sinne ist die Unterstützung der positiven Weiterentwicklung des Weinbaues erklärtes Ziel der Region.

2.2.5 Energie

Erste strategische Zielsetzung der Region im Bereich „Energie“ ist es, die Einsparung von Energie zu fördern und die Energieeffizienz zu steigern. Gemeinsam möchten die Verbandsgemeinden hier die Region voranbringen, u.a. auch durch bewusstseinsbildende Maßnahmen. Vor dem Hintergrund der Potenziale der Region Edenkoben, Herxheim, Offenbach im Bereich der Erneuerbaren Energien wurden Ziele zur verstärkten Nutzung der regenerativen Energien definiert. Die verstärkte Nutzung der Sonnenenergie, aufbauend auf dem Potenzial der hohen Sonneneinstrahlung in der Region, soll vorangetrieben werden. Die Nutzung des Potenzials der Geothermie soll ebenfalls ausgebaut werden, unter Berücksichtigung der hiermit verknüpften Risiken.

2.3. Ableitung der Handlungsfelder aus den Entwicklungsvorstellungen

Die Region der Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach ist insgesamt geprägt durch einen Entwicklungsvorsprung gegenüber vielen anderen Regionen im Land. Stärken und Potenziale der Region (z.B. Wirtschaftskraft, günstige Verkehrsanbindung, touristische Entwicklung etc.) sind oftmals wesentlich deutlicher ausgeprägt, als dies in anderen Landesteilen der Fall ist. Demgegenüber sind Schwächen wie z.B. die Folgen des demographischen Wandels oftmals noch nicht in der Region „angekommen“, entsprechend besteht ein zeitlicher Vorsprung gegenüber anderen Räumen. Diese Gunstfaktoren gilt es zu nutzen, um die positive Gesamtentwicklung fortzuführen, weiter auszubauen und die Region auch für zukünftige Herausforderungen zu rüsten. Die Entwicklungsvorstellungen der ILE-Region Edenkoben, Herxheim und Offenbach müssen vor dem Hintergrund ihrer Besonderheit, der Verknüpfung von hoher Wirtschaftskraft mit ländlich geprägten Ortschaften in herausragender Landschaft gesehen werden. Es gilt, diese Besonderheit zu stärken und weiter zu entwickeln. Eine gegenseitige Ergänzung der Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach mit ihren jeweiligen, zu dieser Zielsetzung passenden Stärken bzw. Potenzialen, ist hierfür unumgänglich und soll durch den Prozess der ILE unterstützt werden. Als starke Region gemeinsam vorausdenken und vorausgehen ist die Devise. Letztlich lassen sich fünf Bereiche festhalten, in denen die Region besondere, gemeinsame Interessen entwickelt hat bzw. noch weiter entwickeln möchte. Diese fünf Bereiche wurden als Handlungsfelder für das ILEK und das anschließende Regionalmanagement festgelegt. Diesen Handlungsfeldern lassen sich – abgeleitet aus den vorhandenen Entwicklungsvorstellungen (Kap. 2.2) - jeweils „Kernargumente“ zuordnen, die die Auswahl erläutern bzw. begründen. Die Handlungsfelder sollen die wesentlichen und die Entwicklung bestimmenden Themen der Region abdecken. Genau so wichtig ist aber, dass sich in den Handlungsfeldern, die entscheidenden Akteursgruppen der Regionalentwicklung wiederfinden und sich hierüber in den ILE-Prozess einbringen können. In der ILE-Region Edenkoben, Herxheim und

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Offenbach sind dies, um einige exemplarisch hervorzuheben, die Wirtschaftsunternehmen, die Weinbau- und Landwirtschafts-Betriebe, die Anbieter und Organisationen im Tourismus, die zahlreichen Vereine und Gruppen des sozialen und kulturellen Lebens, die Schulen und nicht zuletzt die Ortsgemeinden. Hinzu kommen immer auch Bürgerinnen und Bürger, die Ihr ehrenamtliches Engagement an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Projekten einbringen können und sollen.

Tab. 1: Die fünf Handlungsfelder im ILEK EHO

Handlungsfeld Kürzel Kernargumente Beteiligte Zielgruppen (siehe Kap. 2.2) (Auswahl)

Landwirtschaft, LLW Zentrale Rolle von Landwirtschaft und Landwirtschaftliche und Weinbau- Landschaft, Weinbau Weinbau in der Region Betriebe, andere Landnutzer Zahlreiche Herausforderungen: Verbraucher Klimawandel, Wasserhaushalt, Landwirtschaftliche Agrarstruktur, Produktion, Fachinstitutionen, Verbände Vermarktungswege Tourismus-Anbieter und Qualitativ hervorstechende regionale Organisationen Produkte Schulen Bürgerinnen und Bürger

Dörfliches Leben DL Attraktiver Lebens- und Wohnstandort Gemeinden Frühzeitige Begegnung der Folgen des Dorferneuerungsbeauftragte demografischen Wandels, Gestaltung der Haupt- und Ehrenamtliche kommunalen Daseinsfürsorge Jugend- und Seniorenarbeit Sicherung und Weiterentwicklung des Vereine und Gruppen starken bürgerschaftlichen Engagements LandFrauen Bürgerinnen und Bürger

Tourismus und Kultur TK Starke Tourismus-Region mit weiterem Tourismus-Anbieter (HoGa) und Entwicklungspotenzial bei den Angeboten, Organisationen in der Vermarktung und bei Kooperationen Kulturschaffende und Konsequente Ausrichtung auf Kultureinrichtungen Qualitätssteigerung der Angebote Ausgeprägter Kultur-Bereich, Verzahnungen mit Tourismus

Energie E Potenziale für die Nutzung von Unternehmen (Planung, Beratung, erneuerbaren Energien: Sonnenenergie, Handwerk; Versorgung) Geothermie, Holz Gemeinden Potenziale für Effizienzsteigerungen und Bauherren Bewusstseinsbildung für Energieeffizienz

Regionale Wirtschaft RW Gemeinsame Interessen bei Vermarktung Unternehmen von Gewerbestandorten und Gemeinden Bestandspflege bei den Unternehmen Wirtschaftsförderung Ausbaufähige Kooperationen, z.B. mit Fachinstitutionen Schulen der Region oder bei den Gewerbevereinen Kooperationspartner Zukünftige Herausforderungen (Fachkräfte, Kammern Ausbildung, etc.) Werbegemeinschaften

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2.4. Handlungsfelder - Ziele - Projekte

Überspitzt formuliert: Eine fixierte Umsetzungsstruktur wirkt auf den ersten Blick „formalistisch“, „einengend“ und „unflexibel“. Die Erfahrungen aus den vergangenen ILE- Prozessen haben das Gegenteil bestätigt. Langfristig gibt eine feste Struktur den AkteurInnen und der Lenkung einen sicheren und verlässlichen Rahmen für ihre Aktivitäten. Eine solche, auf Langfristigkeit angelegte Struktur übersteht auch kritische Phasen, z. B. bei zeitweilig geringerem Interesse der Beteiligten für ein bestimmtes Handlungsfeld oder schwierigen äußeren Rahmenbedingungen der Umsetzung.

Handlungsfelder und Projektteams

Im ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach wurden fünf Handlungsfelder definiert (s.o.). Diese sind so angelegt, dass sie auch das Grundgerüst für die Projektumsetzung im ILE- Regionalmanagement darstellen. In jedem der fünf Handlungsfelder sind „Regionale Ziele“ in unterschiedlicher Anzahl (2 bis 5) definiert (vgl. Kap. 5). Diesen Zielen sind die einzelnen Projekte zugeordnet.

Abb. 7: Schematischer Aufbau eines Handlungsfeldes mit Regionalen Zielen u. Projekten

Handlungsfeld

Regionales Ziel 1 Start-Projekt Projekt

Regionales Ziel 2 Projekt

Regionales Ziel 3 Projekt

Regionales Ziel 4 Projekt

Im ILE-Regionalmanagement sollte jedes Handlungsfeld mit einem „Projektteam“ (PT) besetzt sein, das mit einer Anzahl von ca. 4 bis 15 Schlüsselakteuren, die einzelnen Projekte – unterstützt von der Beratung - koordiniert und durchführt. Zu den Hauptaufgaben eines funktionierenden Projektteams gehören die Bereiche „Netzwerk, Austausch und Information“. Das Projektteam ist die Plattform für die Weiterentwicklung von Ideen zu Projekten und auch „Anlaufstelle“ für neue Ideen. Das Projektteam kann die Umsetzung weitest möglich mit vorbereiten. Die eigentliche Umsetzung (Bauliche Maßnahme, Durchführung einer Aktion, etc.) liegt dann in der Hand des jeweiligen Verantwortlichen (Träger, Investor, Beauftragter, …). Um die fortlaufende Projekt-Entwicklung im Handlungsfeld „in Gang zu halten" sind regelmäßige Treffen notwendig.

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Projekte

Neben der Informations- und Sensibilisierungsarbeit ist die Entwicklung und Umsetzungsvorbereitung von Projekten die Haupt-Tätigkeit in der ILE. Die Projekte können dabei völlig unterschiedlicher Natur sein. Ein Projekt kann ebenso eine bauliche Maßnahme wie die Durchführung einer Messeveranstaltung, ein installiertes Informations-Management oder eine abgeschlossene Vereinbarung sein. Wichtig ist: Jedes Projekt braucht einen verantwortlichen „Träger", der die Finanzierung bzw. die zur Durchführung nötigen Arbeitsressourcen sichert. Zu jedem Projekt wird die im ILEK angelegte Projektskizze weiter fortlaufend aktualisiert. In der Skizze sind die wichtigsten Eckpunkte zum Projekt festgehalten und der laufende Arbeitsstand dokumentiert. Erfahrungen aus anderen ILE-Regionen haben gezeigt, dass es möglich ist, etwa 3 bis 5 Projekte (sehr unterschiedlich, je nach Ausprägung der Projekte) parallel erfolgreich zu begleiten. Dies hängt stark davon ab, inwieweit es gelingt die Akteure als „Mitwirkende“ in die Umsetzung mit einzubinden.

3. Der ILEK-Prozess

Neben konzeptionellen Arbeiten beruht das ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach in hohem Maße auf den Beiträgen, dem Wissen, den Erfahrungen und vor allem den wirtschaftlichen Plänen der regionalen Akteure. Es geht darum, in einem dialogorientierten Ansatz die inhaltlichen Bausteine des ILEK gemeinsam auszuarbeiten. Die Menschen der Region werden konsequent von Beginn an im breiten Umfang in die Erarbeitung der Projektvorschläge miteinbezogen. ILEK ist somit keine klassische Planung „von oben“. Hier ist die Politik nachrangig, denn das bürgerschaftliche Engagement steht im Vordergrund. Entsprechend ist das ILEK ein Stück weit als „dynamischer Prozess“ zu verstehen, in dem sich mit der sukzessiven Intensivierung der Akteurs-Beteiligung immer wieder neue Erkenntnisse ergeben. So werden z.B. die Projektskizzen über die ILEK-Laufzeit hinaus im Rahmen des anschließenden Regionalmanagements, wie bereits erwähnt, fortwährend aktualisiert. Insgesamt soll das ILEK dazu beitragen, über den Zeitraum der Erarbeitung und darüber hinaus in der Region neue Perspektiven der ländlichen Entwicklung zu erschließen. Es bereitet die Einstiegsplattform für ein nachfolgendes Regionalmanagement und schafft damit die Voraussetzung für die notwendige Umsetzungsbegleitung von initiierten Maßnahmen. Die beschriebene Beteiligung der verschiedenen Akteure in der Region erfolgt auf verschiedene Art und Weise, die nachfolgend kurz erläutert werden soll.

IfR Institut für Regionalmanagement 14 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

3.1. Steuerungsgruppe

Die Steuerungsgruppe ist das Entscheidungsgremium im ILEK. Sie gibt die strategische Ausrichtung vor und trifft die zentralen Entscheidungen für die Ausgestaltung und Vorgehensweise im Prozess, die Bewertung der Projektideen, „Besetzung" der Projektteams etc. Die Steuerungsgruppe tagte 4 mal im Zeitraum der ILEK-Erarbeitung (Mai 2009 bis März 2010). Nach Abschluss des ILEK löst sich die Steuerungsgruppe formal auf. Die koordinierende Rolle bei Umsetzung der Projekte im Regionalmanagement übernimmt dann der sog. „Vorstand", der eine etwas andere, kleinere Besetzung als die Steuerungsgruppe aufweist. Die Sitzungen der Steuerungsgruppe haben stattgefunden: 27.05.2009 in der VG-Verwaltung Edenkoben 09.10.2009 in der VG-Verwaltung Offenbach 14.12.2009 in der VG-Verwaltung Herxheim 15.03.2010 im Mehrgenerationenhaus Offenbach Die jeweiligen Vermerke wurden im Nachgang zu den Sitzungen an die Mitglieder versandt.

Mitglieder der Steuerungsgruppe sind:

Kommunen Herr Bgm. Olaf Gouasé, Verbandsgemeinde Edenkoben Herr Bgm. Franz-Ludwig Trauth, Verbandsgemeinde Herxheim Herr Bgm. Axel Wassyl, Verbandsgemeinde Offenbach Herr Michael Proswitz, Verbandsgemeinde Edenkoben Herr Gustav Wünschel, Verbandsgemeinde Offenbach Herr Daniel Kerner, Verbandsgemeinde Herxheim

Fachinstitutionen / Gruppen Herr Gottfried Neumann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz Herr Martin Meßmer, Weinbau Herr Hans Müller, Landwirtschaft Frau Renate Kuntz, Landfrauen Herr Klaus Müller, Wirtschaftsförderung MBB SÜW mbH Frau Sabine Zwick, Tourismus

Begleitendes Beratungsunternehmen IfR Institut für Regionalmanagement Herr Sven Lachmann Herr Mathias Rettermayer

Ergänzend zu den Sitzungen der Steuerungsgruppe fanden im Laufe des Prozesses drei Arbeitsrunden mit kommunaler Besetzung statt, insbesondere zur Behandlung strategisch wichtiger Punkte im Rahmen der laufenden Arbeiten.

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3.2. Expertengespräche

Insbesondere in der Analysephase zu Beginn des Prozesses (Mai bis Juli 2009), aber auch zu späteren Zeitpunkten wurden Expertengespräche und Gesprächsrunden mit sog. „regionalen Schlüsselakteuren“ aller relevanten Themenfelder der Regionalentwicklung durchgeführt. Inhaltliche Schwerpunkte der Gespräche waren die Sammlung von Informationen zu den Themenfeldern und hier insbesondere zu Stärken und Schwächen der Region sowie Einschätzungen zu für die Region relevanten Themen. Zum Teil wurden hier auch bereits sehr konkrete Projektideen mit eingebracht, die im weiteren Verlauf des ILEK zum Tragen kamen.

3.3. Auftaktveranstaltung

Der offizielle Startschuss zum ILEK wurde von den drei Verbandsgemeinden in der öffentlichen Auftaktveranstaltung in der Dalberghalle in Essingen am 08. September 2009 gemeinsam mit Herrn Staatssekretär Schweitzer gegeben. Die Auftaktveranstaltung startete um 19 Uhr mit einer musikalischen Darbietung der Kultuskappelle Hayna und der Abb. 8: Auftakt in Essingen am 08.09.2009 gemeinsamen Begrüßung und Präsentation der Region durch die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Olaf Gouasé (Edenkoben), Franz-Ludwig Trauth (Herxheim) und Axel Wassyl (Offenbach). Im Anschluss stellte Alexander Schweitzer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz die Integrierte Ländliche Entwicklung in Rheinland-Pfalz vor.

Sven Lachmann und Mathias Rettermayer vom Institut für Regionalmanagement erläuterten den Ablauf des ILEK. Eine Abb. 9: Gruppenbild mit Staatssekretär Schweitzer Podiumsrunde mit Akteuren aus der Region (3.v.r.) (Bildquellen: beide IfR) schloss sich an. Nach Abschluss des offiziellen Teils begann umgehend die Sammlung von Stärken, Schwächen, Themen, Anregungen und Projektvorschlägen für das ILEK. Bewusst wurde von Beginn des Prozesses die Möglichkeit eröffnet, neben der Nennung von Stärken und Schwächen sowie allgemeinen Themen und Hinweisen auch bereits konkrete Projekte einzubringen. Die Gelegenheit, sich aktiv einzubringen, wurde von den Besuchern der Auftaktveranstaltung rege genutzt.

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3.4. Themenabende

Die sog. „Themenabende“ bildeten das zentrale Instrument der Bevölkerungsbeteiligung im ILEK der Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim, Offenbach. Sie wurden in zwei „Runden“ durchgeführt. Zu allen Treffen wurde über die Presseorgane sowie via e-mail und Internet eingeladen. Da sich die erste Runde der Themenabende unmittelbar an die Auftaktveranstaltung anschloss, wurde in der Veranstaltung ein Handzettel mit den entsprechenden Terminen an die Besucher verteilt. Zusätzlich wurden die Besucher im Rahmen der Vorstellung des ILEK-Prozesses zu den Themenabenden eingeladen. Die erste Runde der Themenabende im September 2009 diente schwerpunktmäßig der Sammlung von Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken der Region sowie daraus abzuleitender Ziele in den einzelnen Handlungsfeldern. In diesem Sinne waren die Termine als weitgehend offen gestaltete Ideensammlung ausgerichtet. Daneben wurden aber auch schon erste konkrete Projektideen eingebracht. Dank der aktiven Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger waren schon zu diesem frühen Zeitpunkt gute Ergebnisse zu verzeichnen, deren Spektrum die große Bandbreite der berücksichtigten Themen verdeutlicht. Die Ergebnisvermerke der Termine wurden im Nachgang zu den Themenabenden an die Teilnehmer versandt und stehen auf der Homepage der ILE-Region der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Tab. 2: Übersicht Termine erste Runde Themenabende Handlungsfeld Beispiele für Themen Termin Energie im Blickpunkt u.a.: Energieeffizienz, Information für 28.09.09, 19:00 Uhr Nutzer, Regenerative Energien, Bauliche Einzelprojekte im Ratssaal der VG Herxheim Weinbau und im Blickpunkt u.a.: Landnutzung, 14.09.2009, 19:00 Uhr Landwirtschaft Produktionsbedingungen, Agrarstruktur im Ratssaal der VG Offenbach

Regionale im Blickpunkt u.a.: Vermarktung d. Region, 29.09.09, 19:00 Uhr Wirtschaft Vernetzung, Kooperationen zwischen Unternehmen im Ratssaal der VG Herxheim Dörfliches im Blickpunkt u.a. Zusammenarbeit der Vereine, 21.09.09, 19:00 Uhr Leben Regionale Angebote, Information, Weiterbildung, im Ratssaal der VG Nachwuchsförderung Jugend- und Seniorenarbeit Edenkoben Tourismus I im Blickpunkt u.a.: Touristische Infrastruktur und 21.09.09, 14:30 Uhr Angebote, Vermarktung landwirtschaftlicher regionaler im Ratssaal der VG Produkte und Wein, Vernetzung, Kooperationen Edenkoben Tourismus II im Blickpunkt u.a.: Regionale kulturelle Schwerpunkte, 22.09.2009 im Ratssaal der (Schwerpunkt Vernetzung im Kulturbereich, Tourist. Inwertsetzung VG Offenbach Kultur) der kulturellen Aspekte

Die in der ersten Runde der Themenabende erarbeiteten Inhalte wurden am 09.10.2009 in einer Sitzung der Steuerungsgruppe in Offenbach aufgegriffen. In der zweiten Runde der Themenabende im November und Dezember 2009 wurden die Maßnahmenbereiche näher erörtert, welche sich zu diesem Zeitpunkt herauskristallisiert hatten und in denen in der Region der Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach gemeinsame Projekte sinnvoll angegangen werden können. Auch die bereits eingebrachten einzelnen Projektvorschläge wurden gemeinsam besprochen und

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konkretisiert. Die Ergebnisvermerke der Termine wurden im Nachgang zu den Themenabenden an die Teilnehmer versandt und stehen auf der Homepage der ILE- Region der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Tab. 3: Übersicht Termine zweite Runde Themenabende Handlungsfeld Maßnahmenbereiche aus Ergebnissen erster Termin Themenabend-Runde Energie Information und Bewusstseinsbildung für das Thema 24.11.09, 19:00 Uhr Energieeinsparung / Energieeffizienz Zielgruppen- im Ratssaal der VG gerechte Ansprache Offenbach Unterstützen und Anstoßen baulicher Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien Weinbau und Agrar- und Landschaftsstruktur weiterentwickeln 25.11.2009, 19:00 Uhr Landwirtschaft Umweltverträgliche Nutzung der Wasserressourcen im Ratssaal der VG Edenkoben Bewusstseinsbildung heimische Landwirtschaft und regionale Produkte Regionale Produkte in der Region vermarkten und erlebbar machen Kommunikation zwischen Tourismus und Landwirtschaft verbessern zur Minderung von Interessenskonflikten

Regionale „Breitband-Versorgung“ 01.12.09, 19:00 Uhr Wirtschaft Informationen für und Kooperationen zwischen im Ratssaal der VG Unternehmen Edenkoben Vermarktung, gemeinsame Bewerbung des Wirtschaftsstandortes Zusammenarbeit der und Unterstützung für Gewerbevereine Dörfliches Kooperation der Vereine über (Orts- und VG-Grenzen 07.12.09, 19:00 Uhr Leben hinweg) fördern VG-Verwaltung Herxheim, Förderung von Kooperationen „Jung - Alt“ bzw. Sitzungszimmer Förderung der Bereiche „Jugend und Senioren“ Erdgeschoss „bauliche Projekte in Ortschaften (z.B. Umnutzung von Leerständen)“ „Erhaltung der Funktionen der Dörfer“ Barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raumes und der öffentlichen Einrichtungen Tourismus und Kommunikation und Abstimmung der Hotels und 08.12.09, 14:30 Uhr Kultur Gaststätten verbessern VG-Verwaltung Herxheim, Angebote zum Radfahren und Wandern initiieren Sitzungszimmer Qualitätssicherung und –verbesserung in den Erdgeschoss touristischen Betrieben Förderung des Kulturhistorischen und geo-bezogenen Tourismus-Potenzials Vernetzung der bestehenden kulturellen Angebote Information über bestehendes Kultur-Angebot

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3.5. Öffentlichkeitsarbeit

Zu allen Treffen und Veranstaltungen, bis auf die Sitzungen der Steuerungsgruppe, wurde öffentlich eingeladen. Über die Veranstaltungen und Zwischenergebnisse im ILEK- Prozess wird darüber hinaus regelmäßig in der Tagespresse und den lokalen Mitteilungsblättern informiert. Des weiteren wurde im Oktober 2009 ein sog. „Newsletter“ etabliert. Hier werden etwa alle 2 Monate alle Akteurinnen und Akteure (aktuell ca. 130 Adressaten) über den neuesten Stand der ILE per E-Mail informiert. Von Anfang an wurde der Einbindung der Kommunalpolitik große Bedeutung zugemessen, weswegen in den Räten der Verbandsgemeinde jeweils zum ILEK durch das IfR informiert wurde. Die regelmäßige Information der VG-Räte über den aktuellen Arbeitsstand soll über den weiteren Prozess der ILE beibehalten werden. Der gesamte ILE-Prozess wird als Information für Beteiligte und Interessierte im Internet unter www.edenkoben-herxheim-offenbach.de dokumentiert, die Homepage wurde zur Auftaktveranstaltung am 08. September 2009 freigeschaltet. Allgemeine Informationen zum ILEK und zur Region sowie Veranstaltungsankündigungen werden hier veröffentlicht. Weiterhin sind hier die konkreten Zwischenergebnisse aus den Arbeitstreffen einsehbar. Neue Interessierte haben so immer die Möglichkeit, jederzeit in den Prozess „einzusteigen“ und sich über die Aktivitäten zu informieren. Im Rahmen des Regionalmanagements werden hier die aktuellen Arbeitsstände der jeweiligen Projekte über die Projektskizzen hinterlegt, Arbeitstermine angekündigt, Informationen zum Download bereitgestellt, etc.

3.6. Akteursbeteiligung

Um den Grad der Akteursbeteiligung einzuschätzen scheint grundsätzlich das Modell der klassischen Beteiligungspyramide auch für ILE-Prozesse anwendbar. Dies bedeutet eine breite Öffnung des ILE-Prozesses in der Phase der Ideensammlung, die in regelmäßigen Abständen wiederholt werden kann. Im Laufe des ILE-Prozesses gewinnt ein Bottom-up-Verständnis im Sinne der Mitwirkung regionaler Schlüsselakteurinnen und –akteure und der eher informativen Einbindung der breiten Bevölkerung an Bedeutung. Gerade die intensive Auseinandersetzung in der Phase der Projektumsetzung setzt entweder eine „direkte Beteiligung“ (als Träger, Partner, etc.) und/oder eine umfassende Kenntnis des ILE-Ansatzes voraus, was Ehrenamtliche in der Regel nicht einfach „nebenbei“ bei einem häufig begrenztem Zeitbudget leisten können.

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Die erfolgreiche Umsetzung des bottom-up-Ansatzes kann daher wie folgt charakterisiert werden: Kontinuierliche Information der Bevölkerung bzgl. der Themen der Region, und der Fortschritte hinsichtlich der Projektrealisierung Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger bei der Ideensammlung Einbindung einzelner Bürgerinnen und Bürger auf der Ebene konkreter Projekte, in denen sie ihre Rolle als regionale Experten wahrnehmen Durchlässigkeit des Prozesses, damit interessierte Bürgerinnen und Bürger sich jederzeit an dem ILE-Prozess beteiligen können Im ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach wurden verschiedene Bausteine genutzt, um die Akteursbeteiligung sicher zu stellen und aktiv für den Erfolg des Prozesses zu nutzen (siehe Kap. 3.2 bis 3.5). Generell gilt es zu berücksichtigen, dass nahezu alle ILE-Regionen zunächst einen Prozess des „Zusammenfindens“ durchlaufen. Dies gilt auch für die ILE-Region Edenkoben, Herxheim, Offenbach. Über die gemeinschaftliche Zugehörigkeit zum Kreis SÜW gab es bereits in der Vergangenheit zahlreiche Anknüpfungs- und Berührungspunkte, die Intensität der Zusammenarbeit im ILEK stellt jedoch eine neue Qualität dar. Dieser Effekt der „neu aufgestellten Region“ wird besonders bei den Akteuren vor Ort spürbar, bei denen sich die neue Bezugsebene - die zwischen der VG- und Kreisebene angesiedelt ist – erst noch etablieren muss. Der Besuch der Veranstaltungen kann dementsprechend als gut bis noch ausbaufähig eingestuft werden. Die Auftaktveranstaltung war mit ca. 80 Personen, die einzelnen Themenabende mit 8 bis 25 Personen besucht. Mit steigender Konzentration auf konkrete Themen stieg auch der Grad der Beteiligung, so nahmen an dem Informations- und Arbeitstreffen zum Thema Umweltverträgliche Bewässerung ca. 40 Personen teil. Generelle Aufgabe ist es, den Bekanntheitsgrad der ILE-Region noch zu steigern, um weitere Akteure auf die „Einstiegsmöglichkeiten“ in den ILE-Prozess aufmerksam zu machen. Dies kann u.a. über fortgesetzte Informationen in den Medien und über Informationen an Multiplikatoren (VG-Räte, BgmO-Dienstbesprechungen) erfolgen. Hier gilt es zu beachten, dass in den Verbandsgemeinden und dem Kreis SÜW bereits zahlreiche verschiedene Initiativen in den vom ILEK aufgegriffenen Handlungsfeldern aktiv sind. Sich hier eine hohe Aufmerksamkeit zu schaffen und gleichzeitig zu vermitteln, dass keine „Konkurrenz“ zu bestehenden Strukturen geschaffen werden soll, stellt eine Aufgabe dar, die auch in anderen ILE-Regionen noch bis in das Regionalmanagement hinein Aufwand erfordert – mit zunehmenden Projektumsetzungen aber gelingt. Die vielleicht wichtigste Nachricht dabei ist: Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben jederzeit die Möglichkeit, sich aktiv in den Prozess einzubringen. Im Regionalmanagement sind die Projektteams und weiteren Arbeitsrunden für alle Interessierte offen. Das Beratungsteam sowie die in den Verbandsgemeinden für die Integrierte Ländliche Entwicklung zuständigen Mitarbeiter stehen beratend zur Verfügung.

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ILEK TEIL A

4. Regionalprofil und Stärken-Schwächen-Analyse

Im Regionalprofil erfolgt zunächst ein knapper Überblick über die Region. Themen- übergreifende Aspekte wie die Raumstruktur oder die Demografische Entwicklung werden im Sinne einer Kurzcharakterisierung hier aufgegriffen (Kapitel 4.1 und 4.2) Danach werden die einzelnen relevanten Themenbereiche bzw. Handlungsfelder in der SWOT-Analyse Handlungsfeldbezogen genauer betrachtet (Kapitel 4.2 bis 4.7) Die Darstellung der SWOT-Analyse erfolgt zusammenfassend am Ende des jeweiligen Handlungsfeldes jeweils stichwortartig in tabellarischer Form in den vier Kategorien: Stärken („strenghts“) Schwächen („weaknesses“) Chancen („opportunities“) Risiken („threats“)

Grundsätzlich wurden folgende Grundlagen für die Situations- und Bestandsanalyse sowie die Formulierung der Stärken und Schwächen des ILEK-Gebietes herangezogen: Ergebnisse vorliegender Konzepte und Planungen statistische Daten und Auswertung von Kartenmaterial Informationen aus Einzelgesprächen mit Vertretern der Kommunen, Fachleuten, regionalen Akteuren, etc. („Expertengespräche“) Anregungen, Ideen und Vorschläge der Bürger und Akteure im Rahmen der ILEK- Veranstaltungen („Auftakt“, „Themenabende“) verschiedene schriftliche und mündliche Anregungen und Vorschläge von Bürger( innen) und Akteuren, die an das IfR herangetragen wurden.

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4.1. Raumstruktur

Die drei Verbandsgemeinden unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Größe, aber auch ihrer Siedlungsstruktur. Während die Verbandsgemeinden Herxheim und Offenbach aus je vier Ortsgemeinden bestehen, setzt sich die VG Edenkoben aus 16 Orten zusammen.

Ortsgemeinden der VG Edenkoben: Ortsgemeinden der VG Herxheim: Altdorf Herxheim Großfischlingen Rohrbach Hainfeld Ortsgemeinden der VG Offenbach: Stadt Edenkoben Essingen Hochstadt Freimersheim

Das ILE-Gebiet mit einer Fläche von 215,2 km² und einer Bevölkerungszahl von 46.468 Einwohnern1 liegt im südlichen Rheinland-Pfalz in Nähe der Ballungszentren Mannheim/ Ludwigshafen und Karlsruhe sowie nah der französischen Grenze. Im Norden und Westen grenzt das Gebiet an die Verbandsgemeinden und Annweiler, die Kreisfreie Stadt und die Verbandsgemeinde Landau- Land die ebenfalls zum Landkreis Südliche Weinstraße zählen. Im Süden und Osten schließt das Gebiet an den Landkreis Germersheim mit seinen Verbandsgemeinden Kandel, Jockgrim, Rülzheim und Bellheim an.

Abb. 10: Die ILE-Region

1 Quelle: Statistisches Landesamt Rh.-Pf., Stand 31.12.2008

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4.1.1 Naturraum

Gemäß der naturräumlichen Gliederung von Rheinland-Pfalz2 fällt die ILE-Region Edenkoben, Herxheim, Offenbach zwei übergeordneten Naturraumeinheiten zu:

Haardtgebirge (Nr. 17), hier der Westteil der

VG Edenkoben

Nördliches Oberrheintiefland (Nr. 22), hier die komplette VG Offenbach und VG Herxheim sowie der Ostteil der VG Edenkoben

In der Region fließen somit unterschiedliche Abb. 11: Blick auf Edenkoben mit Landschaftstypen zusammen. In der VG Pfälzerwald Edenkoben geht der Pfälzerwald über in den (Bildquelle: VG Edenkoben) Haardtrand, der heute v.a. dem Weinbau gewidmet ist und reicht bis in die „Gäu- Landschaft“ des Rheingrabens mit seinen Bruchwäldern. Auch in den VGn Herxheim und Offenbach findet sich entlang von Queich und Klingbach die typische Bruchlandschaft, wechselt sich hier aber mit einer „klassischen“

Agrarlandschaft auf den Lössrücken ab. Der Weinbau bildet v.a. in der VG Herxheim eher die Ausnahme.

Das Landschaftsbild in der ILE-Region wird einerseits durch die Waldgebiete des Abb. 12: Historisches Fachwerkhaus in Offenbach Pfälzerwaldes und andererseits durch die Landwirtschaft und den Weinbau geprägt. Im (Bildquelle: VG Offenbach) Bereich der Weinstraße herrscht das mildeste Klima Deutschlands. Darum wachsen hier, neben verschiedensten Gemüsesorten, Mais und Trauben auch Nüsse, Zitronen, Mandeln, Esskastanien, Feigen und Tabak.

Die weitgehend intakte Natur und das gemäßigte Klima mit mediterranem Einschlag haben auch dazu geführt, dass sich Störche, besonders in Offenbach, das ganze Jahr über aufhalten. In der VG Herxheim befindet sich die größte Anbaufläche für Tabak in Deutschland. Abb. 13: Dorfstraße in Herxheimweyer (Bildquelle: VG Herxheim)

2 Quelle: Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, Oppenheim

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4.1.2 Flächennutzungen

Alle drei Verbandsgemeinden sind stark durch die Landwirtschaft geprägt. Der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche liegt in der VG Edenkoben mit 44.6% leicht, in den VGn Herxheim mit 63,9% und Offenbach mit 64,5% deutlich über dem Landesdurchschnitt von Rheinland-Pfalz (42,0%). Hierzu kommt in der VG Edenkoben ein Waldanteil von 43,8%, in der VG Herxheim von 17,6% und in der VG Offenbach von 14,9%. Insgesamt bedeutet dies eine Landwirtschaftsfläche von 114,7 km² und eine Waldfläche von 67,99 km² bei einer Gesamtfläche von 215,2 km² der drei Verbandsgemeinden.3 Die Wasserflächen liegen jeweils um etwa einem Prozent. Dies sind v.a. die dem Rhein zufließenden Bäche und Flüsse – Seen gibt es keine. Die Siedlungs- und Verkehrsflächen betragen in der VG Edenkoben 10,8% in der VG Herxheim 17,5% und in der VG Offenbach 19,3%. 4

Tab. 4: Flächennutzungen im Vergleich Boden- Landwirt- Waldfläche Wasser- Siedlungs- Sonstige fläche schaftsfläche fläche und Flächen gesamt Verkehrs- fläche [km²) [%] [%] [%] [%] [%] VG Edenkoben 119,64 44,6 % 43,8 0,7 10,8 0,1 VG Herxheim 49,94 63,9 % 17,6 0,9 17,5 0,1 VG Offenbach 45,62 64,5 % 14,9 1,1 19,3 0,2 ILE Region 215,2 57,67 % 25,43 0,9 15,98 0,13 LK SÜW 639,85 41,9 % 45,1 0,7 12,1 0,2 RLP 19.853,60 42,0 % 41,9 1,4 14,2 0,6 Quelle: StaLa, Stand 31.12.2008.

3 Quelle: Statistisches Landesamt Rh.-Pf. 4 Quelle: ebenda

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4.1.3 Lage und Verkehrsanbindung

Im funktionalen Schienenetz fehlt zwar eine großräumige Verbindung, allerdings verfügt die Region über wichtige überregionale Verbindungen. Das ILE-Gebiet liegt in der Nahverkehrsachse (Monsheim/Eisenberg -) Grünstadt – Bad Dürkheim – Neustadt a.d.W. – Edenkoben – Landau – Kandel/Wörth (- Karlsruhe). Die Region ist an den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und den Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) angeschlossen. Im Straßennetz sind durch den direkten Anschluss an die BAB 65 die umliegenden Ballungsräume sehr gut erreichbar, ebenso wie die nahgelegenen zentralen Orte. Im Nahbereich sind dies Landau und Neustadt a.d.W., im mittleren Nahbereich die Oberzentren Mannheim, Ludwigshafen und Karlsruhe. Letztere sind aus den Gemeinden der Region i.d.R. in 30 Minuten oder auch schneller zu erreichen. Diese Werte variieren je nach Zeitpunkt der Fahrt und allgemeiner Verkehrslage stark, v.a. zu den morgen- und abendlichen Stoßzeiten laufen Pendler Gefahr mehr Zeit in Anspruch nehmen zu müssen. Die Anbindung an die Schifffahrt erfolgt über die nächstgelegenen Rheinhäfen in Ludwigshafen, Mannheim und Karlsruhe. Die nächstgelegenen Flughäfen sind Karlsruhe (ca. 30 Minuten) mit etwa 15 Flugzielen in Deutschland und Europa sowie Frankfurt Main Airport (ca. 60 Minuten) als internationales Drehkreuz im Luftverkehr.

4.1.4 Planerische Vorgaben

Das Landesentwicklungsprogramm Rheinland-Pfalz (LEP IV) stellt den „koordinierenden fach- und ressortübergreifenden räumlichen Ordnungsrahmen für die Entwicklung des Landes Rheinland-Pfalz“ dar. Das LEP berücksichtigt sowohl globale Veränderungen als auch veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen im Land. Es macht zum einen programmatische Aussagen zur künftigen Entwicklung des Landes und zeigt zum anderen deren landesplanerische Umsetzung auf. Eine räumliche Konkretisierung der Aussagen erfolgt im regionalen Raumordnungsplan. In der 2008 erschienenen Fassung des LEP IV zählen die Verbandsgemeinden zu den Verdichtungsräumen mit einer dispersen Siedlungsstruktur. Eine hohe Zentrenerreichbarkeit und -auswahl ist für die gesamte Region gegeben, praktisch bedeutet dies, dass mehr als 8 Zentren in weniger als 30 PKW-Minuten erreichbar sind. In der ILE-Region finden sich die zentralen Orte Edenkoben und Herxheim, die als Mittelzentren mit dem Mittelzentrum Landau in (freiwilliger) kooperierender Verbindung stehen. Gemeinsam mit bilden diese vier Mittelzentren einen sog. „Mittelzentralen Bereich kooperierender Zentren“. In Bezug auf Edenkoben ist auch das

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nahegelegene Mittelzentrum Neustadt zu berücksichtigen. Die beiden Mittelzentren Landau und Neustadt sind als landesweit bedeutsame Arbeitsmarktschwerpunkte ausgewiesen. Im LEP finden sich weiterhin Aussagen zu landesweit bedeutsamen Bereichen in den Themen Freiraumschutz, Erholungs- und Erlebnisräume, historische Kulturlandschaften, Biotopverbund, Sicherung des Grundwassers und der Trinkwassergewinnung, Hochwasserschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Rohstoffsicherung, Erholung und Tourismus sowie Erneuerbare Energien. Die entsprechenden Ausweisungen für die ILE- Region finden sich im Anhang zu vorliegendem Bericht in Kapitel 8.1. Der Regionale Raumordnungsplan umfasst die „überörtliche, überfachliche und zusammenfassende Landesplanung“ für die Planungsregion Rheinpfalz. Er vertieft und konkretisiert die Rahmenvorgaben des Landesentwicklungsprogramms und macht Vorgaben, die von Bauleitplanung und Fachplanungen zu berücksichtigen sind. Für den linksrheinischen Teil der Metropolregion Rhein-Neckar gilt der 2004 von der damaligen Planungsgemeinschaft Rheinpfalz fortgeschriebene Regionale Raumordnungsplan Rheinpfalz. Betrachtet man die landesweit bedeutsamen Entwicklungsbereiche gehört die Region zum „Europäischen metropolitanen Verdichtungsraum“ der Region Rhein Neckar. Im Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist die Region sowohl im Kooperationsraum PAMINA als auch der Oberrheinkonferenz (D-F-CH) beteiligt.

4.1.5 Regionalentwicklung: Einbindung in Großregionen und Verbünde - benachbarte ILE- und LEADER-Regionen

Metropolregion Rhein-Neckar

Wie oben beschrieben zählt die Region im Rahmen der landesweit bedeutsamen Entwicklungsbereiche zum „Europäischen metropolitanen Verdichtungsraum“ der Region Rhein Neckar. Die Region Rhein-Neckar umfasst die Großstädte Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg sowie deren Umland und seit dem 1. Januar 2006 auch die ländlich geprägten Kreis-Gebiete Neckar-Odenwald sowie die Südpfalz. Die Gebietsaufstellung orientiert sich weitgehend am Bereich der historischen Kurpfalz. Daher rühren trotz der heutigen Aufteilung auf drei Bundesländer enge soziokulturelle Verbindungen Am 28. April 2005 wurde die Region Rhein-Neckar offiziell zur „Europäischen Metropolregion“ ernannt. Zum 01. Januar 2006 wurde der Verband Region Rhein-Neckar als Rechtsnachfolger des bisher ebenfalls länderübergreifenden Raumordnungsverbandes Rhein-Neckar sowie des Regionalverbandes Rhein-Neckar-Odenwald und der Planungsgemeinschaft Rheinpfalz gegründet. Die gemeinschaftliche Regionalentwicklung gründet seit August 2006 auf einem Fundament, dass zum Einen aus der „Metropolregion Rhein Neckar GmbH“ (MRN GmbH), den Verein „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e.V.“ (ZMRN e.V.) und dem „Verband Region Rhein-Neckar“ (VRRN) besteht.

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Die Position der Südpfalz-Gemeinden in der Metropolregion wird durch die günstige Erreichbarkeit über Autobahn und Schiene sowie über die attraktiven Standortfaktoren gestärkt. Kooperationsmöglichkeiten und Synergie-Chancen für die Verbandsgemeinden der ILE- Region liegen aber nicht nur im wirtschaftlichen Bereich sondern erstrecken sich auch auf Initiativen im Tourismus, der Kultur oder der Regionalplanung.

PAMINA

Im Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist die Region auch im Kooperationsraum PAMINA integriert. Die Zusammenarbeit zwischen den Grenzregionen Südpfalz, Mittlerer Oberrhein und Nordelsass begann schon bald nach dem II. Weltkrieg mit ersten Aktivitäten. Auf nationaler Ebene bestärkte der deutsch-französische Freundschaftsvertrag von 1963 die Entwicklung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Die Kooperation wurde insbesondere auch von den Trägern der Regionalplanung in der Südpfalz, der Region Mittlerer Oberrhein und im Nordelsass ausgebaut. Am 12. Dezember 1988 erfolgte die Unterzeichnung einer gemeinsamen Willenserklärung für eine grenzüberschreitende Entwicklungskonzeption in Wissembourg, kurz „Weissenburger Willenserklärung“ genannt. Zentrales Ziel war es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu intensivieren - gleichsam der Auftakt für die Entwicklung und Ausgestaltung verschiedener Kooperationsformen und grenzüberschreitender Aktivitäten. Die Namensgebung PAMINA geht zurück auf den damaligen Sous-Préfet von Wissembourg, M. Sermier. Inspiriert von der gleichnamigen Heldin aus Mozart’s Zauberflöte vereinigt der Name PAMINA die drei Haupteinheiten dieses deutsch- französischen geografischen Raumes: PA (Palatinat du Sud - Südpfalz), MI (Mittlerer Oberrhein), NA (Nord Alsace - Nordelsass).

ILE und LEADER

Der rheinland-pfälzische ILE- und LEADER-Kontext umfasst auch zahlreiche Regionen und Gemeinden im Bereich der südlichen Pfalz Abbildung 14 auf der folgenden Seite zeigt einen Ausschnitt der umliegenden Regionen Die einzelnen Nachbarregionen aufgezählt in Stichworten: ILE-Region Landau: ILE-RM seit Sommer 2009 ILE-Region Deidesheim-Hassloch: im Übergang vom ILEK zum ILE-RM ILE-Region Südpfalz: ILE-RM seit Sommer 2008 ILE-Region Leininger Land: im Übergang vom ILEK zum ILE-RM LEADER-Region Pfälzerwald: 2007 anerkannt, Laufzeit bis 2013

Hinzu kommt das Grenzüberschreitende Regionalmanagement in der Verbandsgemeinde Bad Bergzaberner Land und Pays de Wissembourg, das mittlerweile abgeschlossen wurde und in die LEADER-Kulisse Pfälzerwald integriert wurde.

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Die Nachbarschaft der verschiedenen ILE-Regionen ermöglicht für den weiteren Verlauf des ILE-Prozesses generell gute Kooperationsmöglichkeiten sowohl auf Ebene der einzelnen Projekte als auch auf der Ebene der gemeinsamer strategischer Ausrichtungen.

Abb. 14: ILE- und LEADER-Regionen

(Quelle: ADD Trier, Stand August 2009) Legende: Orange unterlegt : ILEK abgeschlossen oder in Erarbeitung Violetter Rand : ILE-Regionalmanagement abgeschlossen oder in Erarbeitung. Blau unterlegt: LEADER-Region (Laufzeit jeweils bis 2013)

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4.2. Demographie

Die Demografische Entwicklung beeinflusst die regionale Entwicklung in entscheidender Weise und damit auch eine Vielzahl der vom ILEK aufgegriffenen Fragen. Insofern ist eine Auseinandersetzung sowohl mit der aktuellen Bevölkerungsverteilung als auch mit den Aussagen zur zukünftigen Entwicklung wichtig. Die Quelle der nachfolgenden Daten ist das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz5. Tab. 5: Bevölkerung, Stand 20086 Einwohner davon davon EW/km² Legende in Männer Frauen nachfolgenden Abbildungen Deutschland 82.218.000 40.274 41.944 231 Rheinland-Pfalz 4.028.351 1.977.031 2.051.320 202,9 LK Südl. Weinstraße 109.625 54.026 55.599 171,3 ILE-Region 46.468 22.860 23.608 215,9 VG Edenkoben 19.623 9.675 9.948 164,0 VG Herxheim 14.724 7.228 7.496 294,8 VG Offenbach 12.121 5.957 6.164 265,7 Stand 31.12.2008. Quelle: Stala Rheinland-Pfalz und eigene Berechnungen Die Bevölkerungsdichte in der Region liegt in der VG Edenkoben mit 164 EW/km² unter dem Landesdurchschnitt von Rheinland-Pfalz (202,9 EW/km²), in den VG Herxheim (294,8 EW/km²) und VG Offenbach (265,7 EW/km²) über dem Landesdurchschnitt.7

Entwicklung der Einwohnerzahlen

Die Einwohnerzahlen haben sich in den Abb. 15: Relation zur EWZ im Jahre 1963 [%] drei Verbandsgemeinden in den letzten Jahrzehnten unterschiedlich entwickelt. 80 Ausgehend vom Bezugsjahr 1963 lässt 60 sich in der VG Offenbach ein deutlicher Anstieg verzeichnen. Die VG Herxheim hat 40 – mit Unterbrechung in den 80er Jahren einen Zuwachs erfahren, der noch über 20 Landes- und Kreisniveau gelagert ist. In der VG Edenkoben spiegelt sich diese 0

8 8 3 8 3 3 8 Kurve wieder, allerdings auf einem 6 9 98 niedrigeren Niveau. -20 19 1973 197 198 1 19 1998 200 200

5 Onlinedatenbank, Stand 31.12.2008 bzw. „Rheinland-Pfalz 2020 – Zweite kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung, Basisjahr 2006“ 6 Bei Abgabe des vorliegenden Berichtes mit Datum 31.03.2010 stellen die Bevölkerungsdaten vom 31.12.2008 die aktuellste Datengrundlage dar. 7 Quelle: Statistisches Landesamt (www.infothek.statistik.rlp.de)

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Bei den „Unter-20-Jährigen vollzieht sich Abb. 16: Entwicklung EWZ Unter 20-jährige seit den späten 90er Jahren eine negative 1,0 Entwicklung, bei der die VGn der Region sogar deutlicher als der 0,0

Landesdurchschnitt Verluste verzeichnen 7 2 7 2 -1,0 98 99 müssen. 1 1 199 200 2008 -2,0 Die Gruppe der „Über 65-Jährigen“ erfährt dagegen in der gesamten Region in den -3,0 letzten beiden Jahrzehnten starke Zuwächse. Hier zeigt sich eine der meist -4,0 zitierten Auswirkungen des -5,0 demografischen Wandels, die sich in zahlreichen Fragestellungen der kommunalen und regionalen Entwicklung Abb. 17: Entwicklung bei den „Über-65- Jährigen“ als bestimmender Faktor wiederfindet (z.B. Nahversorgung, Mobilität, 7,0 Barrierefreiheit). 6,0 5,0 Zukünftige Entwicklung 4,0 3,0 Die drei VGn verzeichneten in den letzten 2,0 Jahrzehnten ein starkes Bevölkerungs- 1,0 wachstum. Die Attraktivität der Lage und 0,0 der weiteren positiven Wohnfaktoren 7 2 8 92 0 08 9 haben sich hier ausgewirkt. Mittlerweile 19 1 1997 20 20 sind diese Wachstumstendenzen entsprechend dem nationalen Trend gebremst. Abb. 18: Prognose bis 2020: "Unter 20- Für eine Einordnung der Prognosen für die Jährige" [%] Verbandsgemeinden dient ein vergleichender Blick auf die 0,0 2006 2020 großräumigere Entwicklung der -1,0 Bevölkerungsstruktur in Rheinland-Pfalz. Bis zum Jahr 2020 weisen die Ergebnisse -2,0 der drei Varianten für Rheinland-Pfalz noch keine gravierenden unterschiedlichen -3,0 Verläufe für den errechneten -4,0 Bevölkerungsrückgang und die Altersstruktur auf. Die wesentlichen -5,0 Tendenzen sind bereits erkennbar: leichte

Abnahme der Gesamtbevölkerung, Verluste bei den unter 20-jährigen und Anwachsen der älteren Gruppen.

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Für den längerfristigen Zeitraum bis 2050 Abb. 19: Prognose bis 2020:"20 bis 65-Jährige" werden diese Trends noch verstärkt. In [%] diesem langfristigen Zeitraum nimmt die Bevölkerung auch insgesamt ab, da die 2,0 geburtenstarken Jahrgänge weggefallen 1,0 sind. Alle vom Statistischen Landesamt 0,0 berechneten Varianten zeigen deutliche 2006 2020 Unterschiede in den demographischen -1,0 Veränderungen. Die Ergebnisse der -2,0 „Unteren Variante“ und der „Oberen Variante“ bilden einen möglichen -3,0 Entwicklungskorridor. In den Abbildungen sind jeweils die „Mittleren Varianten“ mit Blick auf die – eher einschätzbare – Abb. 20: Prognose bis 2020:"Über 65 -Jährige" Entwicklung bis 2020 dargestellt. [%] 6,0 Der Blick auf die berechnete Entwicklung 5,0 bis 2020 zeigt den typischen Rückgang bei 4,0 den „Unter-20-Jährigen“ und den Zuwachs 3,0 bei den „Über 65-Jährigen“, wobei der Landestrend jeweils in Gänze in 2,0 gesteigerter Ausprägung vorausgesagt 1,0 wird. In der mittleren Altersgruppe gehen 0,0 die Entwicklungen auseinander. Die 2006 2020 Veränderungen weisen jedoch keine große Intensität auf und rangieren von –2 bis +1 Prozentpunkten. Abb. 21: Prognose bis 2020:Gesamtbevölkerung [%] 8,0 Bei der Prognose für die drei Verbandsgemeinden wird für das Jahr 6,0 2050 ein Bevölkerungsrückgang von 4,0 unter 3% Prozent vorhergesagt.8 Dies ist im Vergleich zur Gesamtentwicklung in 2,0 Deutschland ein sehr niedriger Wert, wo 0,0 von einem Rückgang der Bevölkerung 2006 2020 zwischen 10% und 17% ausgegangen -2,0 wird9. Der Landesdurchschnitt in Rheinland-Pfalz liegt bei einem Rückgang -4,0 von 3,2%. Wie die Daten Zeigen, macht die demographische Entwicklung auch vor den VGn Edenkoben, Herxheim und Offenbach nicht halt. Die Verschiebung in der Alterstruktur wird auch hier spürbar. Aufgrund der Attraktivität der Region, sowohl im Bereich des Arbeitsplatzangebotes, als auch als Wohnstandort und für die Freizeitgestaltung, sind Abwanderungstendenzen nur

8 Quelle: Statistisches Landesamt, RLP 2020 9 Quelle: Statistisches Bundesamt: 11. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung

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in sehr geringem Maße und nur in Teilen der Region zu verzeichnen. Im Gegenteil erfahren weite Teile der Region nach wie vor Zuwächse. Vor diesem Hintergrund besitzt die Region einen „Zeitvorteil“ gegenüber vielen anderen Regionen. Die Folgen des demographischen Wandels werden sich hier später auswirken als in den strukturschwächeren Regionen. Das Thema Gebäudeleerstand zum Beispiel, in vielen ländlichen Regionen eines der wichtigsten aktuellen Themen, ist in der Region noch so gut wie unbekannt. Andere Bereiche, wie die Verschiebung in der Altersstruktur der Bevölkerung und daraus folgender Probleme, werden bereits sichtbar.

4.3. Dörfliches Leben

4.3.1 Infrastruktur und Versorgung

Wie bereits ausgeführt, liegt das ILE-Gebiet in der Nahverkehrsachse (Monsheim/Eisenberg -) Grünstadt – Bad Dürkheim – Neustadt a.d.W. – Edenkoben – Landau – Kandel/Wörth (-Karlsruhe) durch die eine gute Erreichbarkeit der zentralen Orte gewährleistet und die Versorgungs- und Arbeitsplatzfunktion gesichert werden sollen. Durch den Anschluss an die BAB 65 sind die Ballungsräume gut zu erreichen. Des Weiteren ist die Region an den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und den Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) angeschlossen. Der Bereich der Nahversorgung hat sich in den Gemeinden der ILE-Region wie in weiten Landesteilen stark verändert. Zahlreiche Prognosen von Verbänden und Forschungsinstituten gehen heute davon aus, dass die Versorgung mit Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs in vielen Gemeinden noch weiter zurückgehen wird. Viele Gemeinden der ILE-Region haben dies schon durch Einschnitte im Bereich der Nahversorgung erfahren: Post, Bank, Lebensmittel- und Einzelhandel ziehen sich aus der Fläche zurück. Teilweise werden deren Angebote durch mobile Versorger (Bäcker, etc.) ersetzt. Von den Folgen des Wegbrechens der Versorgung betroffen sind zunächst v.a. die älteren und nicht mobilen Altersgruppen.

4.3.2 Kommunale Entwicklung

Die drei Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach sind in ihrer Gesamtheit attraktive ländliche Gemeinden, die eine Vielzahl an infrastrukturellen und bürgerschaftlichen Angeboten aufweisen können. Dies leitet sich u.a. daraus ab, dass es hier um „Wachstumsgemeinden“ handelt, die in den vergangenen Jahrzehnten einer stetig gestiegenen Bevölkerungszahl gerecht werden mussten. Für die Siedlungsentwicklung zog dies die Ausweisung und Entwicklung von zahlreichen Neubaugebieten nach sich. Diese Baugebiete sind heute in der Mehrheit gut ausgefüllt. Neben einigen neuen Ausweisungen spielen aber auch zunehmend Ortsinnenentwicklungen eine Rolle, wie z.B. im laufenden Bauprojekt in Offenbach. Nach heutiger Betrachtung spielt das Thema „Wohnungsleerstand“ in der Region Edenkoben, Herxheim, Offenbach – im Gegensatz zu vielen anderen Regionen in Rheinland-Pfalz - noch so gut wie keine Rolle. Aufgrund der allgemeinen demografischen Entwicklung und insbesondere mit Blick auf die zu erwartenden Verschiebungen in der

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Altersstruktur (vgl. Kap. 4.2.) zeichnet aber auch für die Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach ein Bereich mit großen Herausforderungen ab. Die kommunale Entwicklung wird hier in den nächsten Jahren Lösungen sowohl für die Innenbereiche als auch die Neubaugebiete finden müssen, die diesen Entwicklungen gerecht werden. Für die Innenbereiche wirkt hier zum Teil das Instrument der Dorferneuerung und auch Wettbewerbe wie „Unser Dorf hat Zukunft“. Die Ausstattung mit Dorferneuerungskonzepten und Teilnahme-Aktivität sind in der ILE-Region insgesamt gut ausgeprägt. Als Stärke der Region ist der „zeitliche Vorteil“ gegenüber anderen Regionen zu sehen, viele negative Folgen des demographischen Wandels sind hier noch nicht spürbar. Dies bietet die Chance, rechtzeitig Maßnahmen zum Umgang mit den Folgen des demographischen Wandels einzuleiten.

4.3.3 Vereinsleben und Ehrenamt

Im ILE-Gebiet besteht ein überdurchschnittlich starkes und vielfältiges Vereinsleben. Alleine in der VG Edenkoben gibt es über 200 Vereine in den unterschiedlichsten Sparten. Das Ehrenamtliche Engagement ist in der Region generell auffallend stark ausgeprägt. Übersichten über die Vereine und zum Teil auch über deren Aktivitäten finden sich auf allen Homepages der Verbandsgemeinden bzw. der einzelnen Ortsgemeinden. Mittlerweile ist die überwiegende Anzahl der Vereine auch mit eigenen Internet- Angeboten aktiv und präsentiert so ihre Angebote und Aktivitäten der breiten Öffentlichkeit.

Insgesamt stehen gerade die Vereine vor Herausforderungen, die sich derart in fast allen Bereichen in Rheinland-Pfalz finden lassen. Zu nennen sind hier: Gewinnung und Förderung von Nachwuchs Nachhaltige Weckung von ehrenamtlichem Engagement Anpassung der traditionellen Vereinsstrukturen an sich verändernde Ansprüche des Freizeitlebens In den Gesprächen mit den Akteurinnen und Akteuren der Region wurde verstärkt darauf verwiesen, dass eine Abb. 22: Auf den zahlreichen Veranstaltungen der großen Aufgaben der Zukunft darin und Festen präsentieren sich die Vereine liegen wird, das Ehrenamt und die (Bildquelle: VG Herxheim) Vereine derart neu zu strukturieren, das die Angebote auch für junge Menschen attraktiver werden.

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4.3.4 Bildungswesen

Das Angebot an Schulen und Kindergärten ist gut bis sehr gut. In den drei Verbandsgemeinden bestehen insgesamt 26 Kindergärten bzw. Kindertagesstätten. In der VG Edenkoben gibt es fünf Grundschulen, eine Realschule Plus, ein Gymnasium sowie die Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße. Die VG Herxheim verfügt über drei Grundschulen und das Pamina-Schulzentrum. Das Pamina-Schulzentrum verfügt über eine gemeinsame Orientierungsstufe für alle Schüler und teilt sich danach in Hauptschule, Realschule und Gymnasium. In der VG Offenbach hat jede Ortsgemeinde eine eigene Grundschule, daneben gibt es in Herxheim noch die private Sonderschule St. Laurentius. Schüler aus Offenbach sind ab dem 5. Schuljahr in Landau oder in Herxheim schulpflichtig. Jede Verbandsgemeinde unterhält eine eigene Volkshochschule, daneben befindet sich in Edenkoben noch die Fachhochschule für Finanzen und die Sportschule des Südwestdeutschen Fußballverbandes e.V. Ludwigshöhe (SWFV).

Tab. 6: Schulwesen in der Region im Überblick

VG Edenkoben VG Herxheim VG Offenbach

Böbingen- Gommersheim Herxheim Essingen Edenkoben Insheim Hochstadt Grundschule Edesheim Rohrbach Offenbach Rhodt u. R. (Ganztagsschule) Roschbach Edenkoben Pamina-Schulzentrum Realschule/Realschule Gäu-Schule Böbingen- Herxheim Plus Gommersheim Edenkoben Pamina-Schulzentrum Gymnasium Herxheim Pamina-Schulzentrum Gesamtschule Herxheim

Berufsbildende Schule Edenkoben (BBS SÜW)

Volkshochschule Edenkoben Herxheim Fachhochschule für Finanzen (Edenkoben) Sportschule des Weitere Schulen Südwestdeutschen Fußballverbands e.V. Ludwigshöhe (SWFV) (Edenkoben) Quelle: Homepages der VGn

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4.3.5 Kinder- und Jugendarbeit, Betreuungsangebote

In allen drei Verbandsgemeinden, sowie im gesamten Landkreis hat die Jugendarbeit einen hohen Stellenwert. So gibt es für jede VG ein Jugendbüro und offene Jugendtreffs in den Ortsgemeinden, sowie in Edenkoben und Herxheim noch ein Jugendzentrum. Die Internetseite des Kreisjugendamtes SÜW (www.jugend-suew.de) stellt eine Plattform für alle Jugendzentren und deren Aktivitäten im Landkreis Südliche Weinstraße dar. Des Weiteren gibt es in Edenkoben und am Pamina-Schulzentrum in Herxheim Schulsozialarbeiter, die sich insbesondere Themen wie Suchtprävention oder dem Übergang Schule-Beruf widmen. Die Verbandsgemeinde Edenkoben hat darüber hinaus eine Kinder-Freizeit-Karte erstellt, die alle Spielmöglichkeiten, Treffpunkte, Gefahrenstellen, Freizeitmöglichkeiten, Ausflugsziele oder attraktive Stellen in der Natur beinhaltet. Nach wie vor stellt jedoch die Kinderbetreuung für viele Familien im ländlichen Raum (und damit auch für die Kommunen) eine große Herausforderung dar. Flexible Lösungen einer „Rund-um-Betreuung“, die eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen werden immer wieder nachgefragt. Diese können durch die regionalen Einrichtungen und ehrenamtlichen Akteure unterstützt und gefördert werden, viele Aspekte werden jedoch auf Landes- und nationaler Ebene gesteuert. So stellt der Prognos Familienatlas10 die Region (hier Kreis SÜW) bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf als „durchschnittlich“ dar, wobei sie damit im Vergleich der westlichen Bundesländer eher über dem Mittel liegt. In der Gesamteinschätzung rangiert die Region am oberen Rand des mittleren Drittels als „etablierte“ Region.

4.3.6 Senioren

Senioren im ILE-Gebiet können auf ein bereits vorhandenes Angebot zurückgreifen. So gibt es in einigen Ortsgemeinden Seniorentreffs oder auch Seniorennachmittage. Die VG Herxheim beschäftigt eine Seniorenbeauftragte die für die offene Seniorenarbeit in der Gemeinde zuständig ist. Des Weiteren nimmt Herxheim am Modellprojekt „Aktiv im Alter“ des Landkreises Südliche Weinstraße teil, dessen Ziel es ist „Anregungen und Wünsche der älteren Generation zur künftigen Gestaltung des Alltagslebens in der dritten Lebensphase systematisch zu erfassen und daraus eine an den Bedürfnissen der Menschen orientiertes Angebot an Mitwirkungsmöglichkeiten im Gemeinwesen zu entwickeln.“11. Betreuungsangebote gib es u.a. im Altenzentrum St. Josefsheim in Herxheim oder auch durch die ökumenische Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach e.V. Weiterhin zu erwähnen ist z.B. das Mehrgenerationenhaus Offenbach, welches mit speziellen Angeboten für Senioren aufwartet. Ein künftiger Bedarf in der Region könnte sich insbesondere im Bereich der flexiblen Versorgungsangebote und seniorengerechter Wohnformen abseits von Heimplätzen ergeben.

10 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2007): Familienatlas 2007, Berlin 11 Quelle: www.herxheim.de, Stand 3.11.09

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4.3.7 SWOT im Überblick

Stärken Schwächen Sehr viele, vitale Vereine in der Region Nachwuchsprobleme in den Vereinen vorhandene Strukturen im Bereich Mobilität der Jugendlichen auf den Dörfern Jugendpflege oftmals eingeschränkt Bestehende Einrichtungen / Projekte in Ehrenamtliches Engagement rückläufig Umsetzung im Bereich Senioren z.B. Fehlende Kinderbetreuung auf den Dörfern Mehrgenerationenhaus Offenbach) Mangelnde Kommunikation (z.B. Äußerung Teilweise mobile Versorger vorhanden von Bedürfnissen) (Bäcker, etc.) Direkte Nahversorgung in einigen „Vorsprung“ hinsichtlich der Folgen der Ortschaften nicht mehr gewährleistet demographischen Entwicklung vor vielen anderen Regionen

Chancen Risiken Bedeutung des Themas „demographische Wachsende Schwierigkeiten, Entwicklung“ ist erkannt ehrenamtliches Engagement zu wecken Negative Folgen im Vergleich zu vielen Traditionelle Vereinsstrukturen z.T. nicht anderen Regionen oftmals noch nicht mehr zeitgemäß „angekommen“, rechtzeitiges Ergreifen von Sich verstärkende Tendenzen hinsichtlich Maßnahmen möglich „Trennung der Generationen“ Noch so gut wie keine Leerstände in der Region zu verzeichnen, jedoch aufgrund der Alterstruktur zukünftig auch hier zu erwarten

4.4. Landwirtschaft, Landschaft und Weinbau

Die Landwirtschaft ist in der Region, wie in den meisten Regionen von Rheinland-Pfalz (und Deutschlands), zahlreichen Herausforderungen und Risiken ausgesetzt. Vor dem Hintergrund der zentralen Rolle der Landwirtschaft für die positive Gesamtentwicklung der Region möchten die Verbandsgemeinden eine wettbewerbsfähige, naturverträgliche Landwirtschaft fördern. Auch das Bewusstsein für die heimische Landwirtschaft und ihre Produkte in der Bevölkerung soll gezielt gebildet bzw. gefördert werden.

4.4.1 Natürliche Rahmenbedingungen

Durch die Kombination von durchweg guten Böden und weitgehend ebener Topographie stellt sich die Region als ausgesprochener Gunstraum für die Landwirtschaft dar. Verstärkt wird dies noch durch das günstige Klima, hervorgerufen durch die Lage in der bzw. am Rande der Rheinebene. Durch die beschriebene Lage und die Abschirmung der Region nach Westen durch den Pfälzerwald fallen allerdings auch sehr wenig Niederschläge – teilweise unter 500 mm/Jahr - und die Landwirtschaft hat in Teilen der Region mit extremer Trockenheit zu kämpfen. Die Region gehört zusammen mit den angrenzenden Gebieten im nördlichen Teil des Oberrheintieflandes zu den niederschlagsärmsten Gegenden Deutschlands.

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Bewässerungen bilden oftmals die einzige Möglichkeit, befriedigende Erträge und Qualität zu erhalten. Durch die Entnahme von Grundwasser sind in Teilen der Region Absenkungen des Grundwasserspiegels zu verzeichnen, was eine Gefahr bzw. ein Risiko für Natur und Umwelt darstellt.

4.4.2 Agrarstruktur und Produktionsrichtungen

Weinbau

Die Entwicklungen im Bereich des Weinbaus sind fast durchweg als positiv zu bezeichnen. Der Weinkonsum steigt nach wie vor an und Pfälzer Wein liegt im Trend, was die Entwicklung der Weinbaubetriebe begünstigt. Viele überregional bekannte und teilweise mit internationalen Preisen ausgezeichnete Weingüter in der Region, insbesondere der VG Edenkoben, zeugen von der Bedeutung des Weinbaues für die Region. Aus diesem Grunde ist die Unterstützung der positiven Weiterentwicklung des Weinbaues erklärtes Ziel der Region. Der Weinbau besitzt innerhalb der ILE-Region in der VG Edenkoben seinen Schwerpunkt mit 461 Betrieben mit mehr als 0,3 ha bestockter Rebfläche im Jahr 2007. Insgesamt wurden hier im Jahr 2007 2.673 ha Rebfläche bewirtschaftet. In der VG Offenbach existierten im Jahr 2007 100 Weinbau-Betriebe mit mehr als 0,3 ha bestockter Rebfläche, welche insgesamt 791 ha Rebfläche bewirtschafteten. In der VG Herxheim spielt der Weinbau nur eine untergeordnete Rolle, hier waren im Jahr 2007 lediglich 36 Betriebe mit mehr als 0,3 ha bestockter Rebfläche existent, welche insgesamt eine Fläche von 317 ha bewirtschafteten.

Tab. 7: Weinbau

Betriebe mit 0,3 ha Bestockte Weißwein- Rotwein- und mehr Rebfäche in rebsorten rebsorten in % bestockter ha (2007) in % Rebfäche (2007)

Rheinland-Pfalz 11.037 63.731 68,3 31,7

LK Südliche 1.616 10.081 60,1 39,9 Weinstraße

VG Edenkoben 461 2.673 59,2 40,8

VG Herxheim 36 317 57,8 42,2

VG Offenbach 100 791 56,6 43,4

Quelle: Stala Rheinland-Pfalz, Stand 31.12.2007

Ackerbau und Grünlandnutzung

Entsprechend der Dominanz des Weinbaues in der VG Edenkoben finden wir hier lediglich 36,4 % Ackerfläche (der Durchschnitt in Rheinland-Pfalz liegt bei 55,4 %). In der VG Offenbach ist der Anteil des Ackerlandes mit 58,7 % bereits etwas höher als der Durchschnitt in Rheinland-Pfalz und die VG Herxheim besitzt mit 82,9 % einen sehr hohen Ackeranteil. Angebaut werden insbesondere verschiedenste Gemüse, Salat, Tabak, Zwiebeln. Untergeordnet findet auch Obstanbau statt.

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Oftmals finden sich bei den Ackerbaubetrieben in der Region extreme Spezialisierungen. Eine Besonderheit stellt der Tabakanbau in der Region dar, insbesondere die VG Herxheim ist hierfür bekannt und bildet das größte Tabakanbaugebiet in Deutschland. Durch diese Spezialisierungen der Betriebe wirken sich teilweise die sich verändernden, äußeren Rahmenbedingungen in der ILE-Region besonders einschneidend aus. So wird der sich verschärfende Strukturwandel in der Landwirtschaft auch mit weiteren Betriebsschließungen in der Region auswirken. Grünlandnutzung kommt lediglich in den Auenbereichen der Region vor und besitzt eine geringe Bedeutung. Als Stärke erwähnenswert sind in der Vergangenheit durchgeführte Projekte zur Biotopvernetzung in der Region, da die doch intensive landwirtschaftliche Nutzung der Flächen immer die Gefahr von „ausgeräumten“ Landschaften darstellt.

Tab. 8: Agrarstruktur

Landwirtschaftliche Landwirtschaftlich Anteil Ackerland Betriebe genutzte Fläche in ha in %

Rheinland-Pfalz 25.529 715.356 55,4

LK Südliche 1.851 22.902 42,9 Weinstraße

VG Edenkoben 491 4.979 36,4

VG Herxheim 97 2.775 82,9

VG Offenbach 122 2.236 58,7

Quelle: Stala Rheinland-Pfalz, Stand 31.12.2007

Viehhaltung

Viehhaltung spielt in der Region so gut wie keine Rolle. Lediglich in der VG Edenkoben wurden 2007 205 Rinder, 48 Schweine, 226 Schafe und 92 Pferde gehalten. Außer Pferdehaltung fand in der VG Offenbach und Herxheim im Jahr 2007 keine landwirtschaftliche Viehhaltung statt.

Tab. 9: Viehhaltung

Pferde Rinder (gesamt) Milchkühe Schweine Schafe Rheinland-Pfalz 25.179 382.801 117.284 297.589 114.646 LK Südliche 555 1.550 149 882 3.653 Weinstraße VG Edenkoben 92 205 0 48 226 VG Herxheim 28 0 0 0 0 VG Offenbach 22 0 0 0 0 Quelle: Stala Rheinland-Pfalz, Stand 31.12.2007

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Stand der Bodenordnung

Maßnahmen der Bodenordnung wurden in der gesamten Region durchgeführt, teilweise bereits Zweitflurbereinigungen. Somit ist die Bodenordnung in weiten Teilen der Region auf einem aktuellen Stand, was in Verbindung mit den natürlichen Gegebenheiten der Region insgesamt äußerst günstige Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft bietet.

4.4.3 Landwirtschaftliche Vermarktung

Die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte läuft in der Region im Schwerpunkt über die Absatzwege des Großhandels. Dennoch existieren in der Region auch direktvermarktende Betriebe, die Produktpalette der direkt vermarkteten Produkte ist weitaus größer als allgemein bekannt. Dieses Potenzial ist in der Region bisher noch unzureichend genutzt, es existiert auch kein Gesamtüberblick über die direktvermarktenden Betriebe. Dieser Umstand wird in der Region von Seiten der touristischen Vermarktung, als auch der Gastronomie als Defizit benannt. Als große Schwäche wurde weiterhin das oftmals fehlende Bewusstsein in der Region für die heimische Landwirtschaft und ihre Produkte ermittelt. Im Bereich des Weinbaues liegt naturgemäß ein hoher Anteil an direktvermarktenden Betrieben vor, hier bestehen auch keine gravierenden Defizite in der Information über Anbieter oder Produkte. Die Tatsache, dass eine große Anzahl an qualitativ hochwertigen Weinen in der Region produziert werden, ist allgemein bekannt.

4.4.4 Forst

Die VG Edenkoben verfügt eine großen Waldanteil (ca. 44 %), da ihre Gemarkung weit in den Pfälzerwald hineinreicht. In der VH Herxheim (ca. 17,5 % Waldanteil) und der VG Offenbach (ca. 15 % Waldanteil) spielt der Wald nur eine untergeordnete Rolle. Der hohe Waldanteil der VG Edenkoben stellt dabei auch aus Energie-wirtschaftlicher Sicht ein beachtliches Potenzial dar, welches im Laufe des Regionalmanagements mit konkreten regionalen Projekten ggf. weiter aktiviert werden könnten.

4.4.5 Schutzgebiete

Der westliche Bereich der VG Edenkoben ist Teil des Biosphärenreservates und Naturparks Pfälzerwald. Mehrere FFH- und Vogelschutzgebiete sowie Naturschutzgebiete befinden sich in der Region, gesetzlich geschützte Biotope und Naturdenkmale sind zahlreich vertreten. Die Listung der Schutzgebiete im Einzelnen findet sich im Anhang.

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4.4.6 SWOT im Überblick

Stärken Schwächen Gute Böden, Klimagunst, Topographie günstig Landschafts- und Agrarstruktur Maßnahmen der Bodenordnung wurden in der Niederschläge gering, in Teilbereichen sehr gesamten Region durchgeführt, teilweise gering bereits Zweitflurbereinigung Tlw. Absenkung des Grundwasserspiegels Biotopvernetzungs-Projekte, z. B. vernetzte In Teilen der Region Defizit an blühenden Feldgehölze in der VG Herxheim Strukturen, z. B. Randstreifen Gewässerentwicklungsprojekte, z. B. Aktion In Teilbereichen werden die „Regeln“ der Blau in der VG Edenkoben Fruchtfolge nicht mehr eingehalten, auf National und international renommierte Dauer Auslaugung der Böden Qualitätsbetriebe und –produkte im Weinbau Vermarktung Starke, gut aufgestellte Betriebe im Bereich Angebot und Nachfrage wenig bekannt der „klassischen“ Landwirtschaft mit Oft geringes Interesse an Tendenzen zu Sonderkulturen, v.a. Regionalvermarktung. Ansprüche der Gemüsebau Gastronomie tlw. nicht kompatibel mit Möglichkeiten der LDW. Oftmals fehlendes Bewusstsein für regionale Produkte in der Region bzw. die heimische Landwirtschaft allgemein

Chancen Risiken Touristischer Trend zu Originalität und Landschafts- und Agrarstruktur Regionalität Zunehmender Wasserbedarf Vermarktungsansätze in der Vergangenheit In bestimmten Bereichen der Region ist vorhanden, tlw. heute passiv zukünftig mit brachfallenden Weinbergsflächen zu rechnen Teilweise Interessenskonflikte zwischen landwirtschaftlicher und touristischer Nutzung (z.B. von Feldwegen) Vermarktung Erzeuger vermarkten zumeist klassisch Allgemein starke Spezialisierung der Betriebe Bezug zur heimischen Landwirtschaft geht immer mehr verloren: Arbeitsweisen, Produkte, Saisonalität Weiter sinkende Anzahl Betriebe

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4.5. Tourismus und Kultur

4.5.1 Essen, Trinken, Übernachten

In der Region, wie in der Pfalz allgemein, wird hoher Wert auf gutes Essen und Trinken gelegt. So haben die Besucher die Möglichkeit, Pfälzer Spezialitäten sowohl in kleinen, gemütlichen Weinstuben als auch in überregional bekannten Spitzenrestaurants zu kosten. Eine Stärke der Region ist das Vorhandensein einiger, überregional bekannter Gastronomie- betriebe. Abb. 22: „Magnet für Gäste“: Villa Ludwigshöhe Als Schwäche wurde demgegenüber die oberhalb Rhodt und Edenkoben oftmals mangelnde Abstimmung der Bildquelle: VG Edenkoben) Betriebe untereinander hinsichtlich Öffnungszeiten genannt. So kann es u.U. vorkommen, dass Gäste der Region an bestimmten Tagen und Tageszeiten Schwierigkeiten haben, einen geöffneten Betrieb zu finden.

Übernachtungen in der Region - Kennzahlen:

Übernachtungsmöglichkeiten, Anzahl: VG Edenkoben: ca. 2200 Betten VG Herxheim: ca. 280 Betten (davon allein 119 im Hotel Zur Krone Herxheim-Hayna) VG Offenbach: ca. 80 Betten

Anzahl der Übernachtungen pro Jahr VG Edenkoben: ca. 185.000 Übernachtungen / Jahr VG Herxheim: ca. 32.000 Übernachtungen / Jahr VG Offenbach: ca. 12.000 Übernachtungen / Jahr

Quelle: Verbandsgemeinden

Die durchschnittliche Verweildauer der Gäste liegt in der VG Edenkoben bei 2,8 Tagen und liegt damit etwas unter dem Wert des Landkreises SÜW mit 3,1 Tagen. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Werte in der VG Offenbach und der VG Herxheim ebenfalls in diesem Bereich bewegen. Insgesamt kann festgehalten werden, dass in der Region sowohl Privatzimmer, als auch größere Hotelbetriebe in adäquater Zahl vorhanden sind. Auch in diesem Bereich zeigt der Trend in Richtung Qualitätssicherung und –verbesserung. Es gilt, bestehende Zertifizierungen („Sterne“) aufzugreifen und anzuwenden. Gerade im Bereich der oberen

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Klassen deutet sich noch zusätzliches Potenzial für die bestehenden und zusätzliche Anbieter an. Sehr gut ausgestattet ist die Region darüber hinaus mit Reisemobilstellplätzen, welche v.a. durch die Gemeinden und Winzer bereitgestellt werden. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Verbandsgemeinde Edenkoben im Bereich des Tourismus in der ILE-Region die etabliertesten Strukturen besitzt. Dies drückt sich nicht zuletzt in den Gästezahlen aus.

4.5.2 Touristische und kulturelle Angebotspalette

Die touristische Angebotspalette der Region hat sich über die letzten Jahrzehnte entlang der fortgesetzten Nachfrage stetig weiterentwickelt. Dies betrifft sowohl die Zahl der Angebote als auch deren Ausrichtung und Qualität. Das Angebot ist zugleich vielfältig aber auch auf bestimmte Themen konzentriert (Weinerlebnis, Wandern, Radfahren, ...) Nachfolgend findet sich eine Auswahl:

Wandern Guggemol-Wege in der VG Edenkoben Weg der Gedichte in der VG Edenkoben Nordic-Walking-Park "Alte Rebschule" rund um Schloss Villa Ludwigshöhe Kapellen-Rundwanderwege in Herxheim und Hayna Pfälzer Weinsteig (Prädikats-Fernwanderweg in Entwicklung)

Radfahren Kraut-und-Rüben-Radweg Diverse Rad(wander)wege, geführte Radwanderungen

Ausflugsziele Schloss Villa Ludwigshöhe Rietburgbahn in Edenkoben zur Burgruine Rietburg (Aussichtsterasse der Deutschen Weinstraße) Friedensdenkmal auf dem Werderberg bei Edenkoben Jüdischer Friedhof in Essingen als einer der größten und ältesten jüdischen Friedhöfe der Pfalz. St. Wendelinuskapelle in Essingen (europäisches Kulturdenkmal) Künstlerische Elemente in der Ortsgemeinde Bornheim Storchenscheune und Storchenzentrum Bornheim Queichtalbad in Offenbach Kulturzentrums Offenbach mit Kultursaal, Bürgertreff, Gemeindebücherei und Qeichtalmuseum mit Buchbrunnen. Queichtalzentrum mit dem Queichtalstadion, der Queichtalsporthalle und dem Queichtalbad. Golfplatz Offenbach

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Feste und kulturelle Veranstaltungen Die Feste der Region sowie die sonstigen kulturellen Veranstaltungen zählen zu den absoluten Stärken der Region. Viele (Stamm-)Gäste der Region sind erstmals über eines der zahlreichen (Wein-)feste und kulturellen Veranstaltungen mit der Region in Kontakt gekommen und haben hierüber die weiteren Attraktionen kennen- und schätzen gelernt. Konzerte der Villa Musica auf Schloss Ludwigshöhe Schlossfestspiele in Edesheim Matineen, Lesungen und Konzerten im Herrenhaus Edenkoben Künstlerhaus Bergelmühle Edenkoben offene Künstlerateliers, Galerien und Museen Kulturveranstaltungen des Kulturvereins Edenkoben Kunstschule der Villa Wieser Herxheim Chawwerusch-Theater Herxheim Museum Herxheim Motor- und Pferdesport Herxheim

4.5.3 Starke Querschnittsthemen: Wein und Landschaft/Natur

Sowohl das Thema „Wein“ als auch das Thema „Landschaft“ spielen in der touristischen Ausrichtung und Vermarktung der Region eine zentrale Rolle und ermöglichen erst die attraktiven Angebote, z. B. in den Bereichen Wandern und Radfahren. Insbesondere in der VG Edenkoben ist der Faktor „Weinerlebnis“ in der touristischen Schwerpunktsetzung sehr stark ausgeprägt. Zahlreiche Winzerbetriebe haben sich auf Gäste ausgerichtet und bieten neben „klassischen“ Weinproben auch kulturelle Veranstaltungen, Urlaub beim Winzer, Weinbergsführungen, etc. an. Auch Straußwirtschaften laden Gäste zum Verweilen und Genießen ein. Für die touristische Vermarktung der Region spielt die interessante Landschaft mit in Teilbereichen noch intakter Natur ebenfalls eine große Rolle. So ist die Kastanienblüte in der VG Edenkoben ein touristisches Highlight, das viele Besucher anlockt. Ebenso die frühe Mandelblüte, welche die Region in ein Rosa taucht. Weniger bekannt – weil unscheinbar - ist die Blüte der Weinreben, eher die attraktive Herbstfärbung der Weinblätter. Das Gedeihen exotischer Früchte wie Kiwis und Feigen unterstreicht den mediterranen Charakter der Region. Auenbereiche entlang der Gewässer der Region sind bei Besuchern und Einheimischen gleichermaßen als „grüne Lungen“ beliebt. Das Vorkommen von Laubfrosch und besonders des Storches, zweier bekannter und bedrohter Tierarten, unterstreicht die Naturnähe. Auch die malerischen Ortbilder mit ihren Fachwerkhäusern machen einen großen Teil der Attraktivität der Region aus (Stichwort: „Kulturlandschaft“).

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4.5.4 Touristische Vermarktung

Die Vermarktung im Tourismus ist grundsätzlich in verschiedene Ebene organisiert. Für die Gemeinden der ILE-Region sind hier vier Ebenen relevant: (1) Landes-Ebene Land: „RPT“, Rheinland-Pfalz Touristik GmbH Marketing der national und überregional bedeutsamen Angebote und Aktionen. Regionen übergreifender Marketing-Dienstleister und Plattform. Corporate Design, Logo, etc. für Rheinland-Pfalz. Sitz in Koblenz. Domain: www.rlp-info.de (2) Ebene der Großregion / eigentliche touristische Destination: „PT“, Pfalz Touristik e. V. Marketing der überregional bedeutsamen Angebote und Aktionen. Corporate Design, Logo, etc. für die Pfalz. Sitz in Neustadt a.d.W.. Domain: www.pfalz-touristik.de (3) Kreis- Ebene: „SÜW“, Südliche Weinstrasse e.V. Buchungen, Marketing der Angebote und Aktionen. Sitz in Landau. Domain: www.suedlicheweinstrasse.de (4) Lokale Ebene: Tourist-Infostellen der drei Verbandsgemeinden Buchungen, Informationen zu den lokalen Angeboten. Organisation lokaler Angebote und Aktionen. Im Internet über die Domains der VGn.

4.5.5 SWOT im Überblick

Stärken Schwächen Fundament Gastgeber Vielfältige, abwechslungsreiche Landschaft Teilweise Probleme in den Ortschaften, an Biosphärenreservat Pfälzer Wald bestimmten Tagen / Tageszeiten geöffnete viele kulturhistorische und geologische Gastronomiebetriebe zu finden Besonderheiten Schlechtes Image der HoGa-Berufe, Mannigfaltiges Angebot der drei VGn mit Personalprobleme unterschiedlichen Schwerpunkten Angestellte im Hoga-Bereich kennen Bestimmte Anbieter der Region (Winzer, teilweise nicht die Attraktionen der Region Gastronomen) kombinieren erfolgreich Eine Abstimmung / Kommunikation verschiedene Angebote wie z.B. Kunst und zwischen den Gastronomiebetrieben Wein hinsichtlich Öffnungszeiten etc. besteht Viele sehr erfolgreiche Veranstaltungen kaum Insgesamt starke Kultur- und Künstlerszene Noch zu geringe Einbindung regionaler vorhanden Produkte in die Gastronomie (außer Wein) Information Radfahren Flyer etc. zu den Attraktionen meist vorhanden Regionaler Radverleih mit Stationen zur Ausleihe und Rückgabe fehlt bisher Gastgeber Region ist als „Radfahr-Region“ noch zu Sehr gute Gastronomiebetriebe in der Region wenig bekannt Bestehende Broschüren, Kartenwerke etc. Information Radfahren Teilweise Informationsdefizit über In VG Edenkoben besteht eine Mietstation bestehende Angebote (bei einheimischer eines überregional agierenden Radverleihes (Hotel Ziegelhütte) Bevölkerung, Betrieben und Gästen) Insgesamt gut ausgebautes Radwegenetz. Gute Ideen / Projekte aus der hdd

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Region als Raderlebnisregion aufgrund Vergangenheit sind wieder in Topographie gut geeignet Vergessenheit geraten Bisher nicht „überlaufen“, d.h. beim Radfahren Teilweise Informationsdefizit in Schulen kann die Ruhe genossen werden hinsichtlich Möglichkeiten für Ausflüge

Vermarktung und Vernetzung Besonderheiten der Region teilweise noch zu wenig aufbereitet und „vermarktet“ Teilweise unzureichende Vernetzung der Angebote Potenzial der gegenseitigen Ergänzung der Angebote in den VGn noch zu wenig genutzt

Chancen Risiken Touristischer Trend zu Originalität und Regionalität Vermarktungsansätze in der Vergangenheit vorhanden, tlw. heute passiv Bestehende Aktivitäten zur Verknüpfung: Z.B. Südpfalz-Rundfahrt Klar erkennbare Marketing-Vorgaben des Landes, bestimmte Aspekte werden in der Region gut abgebildet (Wein, Wandern), andere können mit ihrem Potenzial aufgegriffen und ausgebaut werden (Wellness, Radfahren) Stärkere touristische Inwertsetzung der vorhandenen regionalen Produkte

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4.6. Regionale Wirtschaft

4.6.1 Charakteristika der Regionalen Wirtschaft

Die Region ist ein moderner Gewerbe- und Industriestandort im Schnittpunkt überregionaler Verkehrslinien mit zentraler Lage im europäischen Raum. Grenzüberschreitend gesehen gehört das Gebiet zur Region PAMINA. Weiterhin ist die Region innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar, der Technologieregion Karlsruhe sowie der Wirtschaftsregion Südpfalz gelegen (vgl. Kap. 4.1.5). Eine herausragende Besonderheit und Stärke der Region liegt in der Verknüpfung von hoher Wirtschaftskraft mit ländlich geprägten Ortschaften in einzigartiger Landschaft und Natur. Die günstige Kombination von harten (z.B. die hervorragende Verkehrsanbindung, Infrastrukturausstattung) und weichen (z.B. die vielfältigen kulturellen Angebote) Standortfaktoren hat dazu geführt, dass zahlreiche mittelständische Industrie-, Handels- und Handwerksbetriebe in der Region ihren Sitz haben, genauso wie Betriebe des Bau- und Baunebengewerbes und Landesproduktengroßhändler. Die Firmen, oftmals auch mit Ausrichtung auf Forschung und Entwicklung, verfügen zum großen Teil über überregionale Bedeutung und teilweise europaweite Kundenverflechtungen. So ist z.B. der größte Industriebetrieb der VG Edenkoben die Teneco Deutschland Holding GmbH, die als Zulieferer für die gesamte Automobilindustrie produziert. In der VG Offenbach hat die HORNBACH-Baumarkt-AG ihren Sitz (Gemeinde Bornheim) und im „Interpark Rheinpfalz“ in Offenbach hat sich u.a. das Logistikzentrum von DaimlerChrysler und der weltweit agierende Wellpappen-Produzent „Prowell“ angesiedelt. Die wirtschaftliche Entwicklung der Region war in der Vergangenheit von einem kontinuierlichen Wachstum geprägt und auch die aktuelle Wirtschaftskrise hat sich bisher, im Vergleich zu anderen Regionen, relativ glimpflich auf die Region ausgewirkt. Die Tatsache, dass das „Rückgrat“ der regionalen Wirtschaft durch den Mittelstand gebildet wird, wirkt sich in dieser Hinsicht günstig aus. Dieser Punkt ist als besondere Stärke der Region im Handlungsfeld Wirtschaft zu bewerten. Als eine weitere Stärke kann die hohe Kaufkraft in der Region bezeichnet werden, welche sehr eng mit der günstigen Arbeitsplatzsituation, der Struktur der Wirtschaftsbetriebe in der Region aber auch mit der strategisch günstigen Lage zu umliegenden Ballungsräumen zusammenhängt. Die Oberzentren Ludwigshafen und Mannheim sowie Karlsruhe liegen in für Pendler akzeptabler Entfernung, Landau und Neustadt an der Weinstraße liegen in direkter Nachbarschaft zur Region. Die günstigen Rahmenbedingungen im Handlungsfeld Wirtschaft drücken sich auch in der Bewertung der Region im „Familienatlas 2007“12 aus, welcher u.a. die Arbeitsmarkt- Rahmenbedingungen der Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland in seine Bewertungen mit einfließen lässt. Die Arbeitsmarkt-Rahmenbedingungen des Landkreises Südliche Weinstraße werden hier mit „stark überdurchschnittlich“ bewertet (in einer fünfstufigen Skala von „stark unterdurchschnittlich“ bis „stark überdurchschnittlich“) Deutschlandweit haben weniger als 30 Kreise und kreisfreie Städte diese Bewertung erhalten.

12 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2007): Familienatlas 2007, Berlin

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Da die erheblichen Stärken der Region im Bereich der Wirtschaft einer ihrer größten Trümpfe ist, muss die Regionalentwicklung an dieser Stelle ansetzen und im Sinne einer positiven Gesamtentwicklung die vorhandenen Chancen nutzen.

4.6.2 Beschäftigungssituation

Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zeigt sich das erwartbare Bild von Gemeinden, die ein für den ländlichen Raum gut ausgeprägtes Arbeitsplatzangebot aufweisen können. Im Vergleich zu Verbandsgemeinden gleicher Größenklasse weisen die drei VGn ein deutliches Plus bei der absoluten Anzahl der Beschäftigten auf. Auch das Verhältnis zwischen Beschäftigten am Arbeitsort zu jenen Wohnort drückt die vergleichsweise günstige Arbeitsplatzsituation aus. Die Werte für den gesamten Landkreis zeigen auf, dass die drei Verbandsgemeinden der ILE-Region gemeinschaftlich das Merkmal der hohen Beschäftigtenzahl tragen, was sie von anderen Verbandsgemeinden im Kreis unterscheidet.

Tab. 10: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Am Arbeitsort Am Wohnort Verhältnis LK Südliche Weinstraße 22.905 36.509 1 : 1,59 VG Edenkoben 4.645 6.540 1 : 1,41 VG Herxheim 3.803 5.506 1 : 1,45 VG Offenbach 3.636 4.474 1 : 1,23 Durchschnitt der VGn gleicher 2.879 4.860 1 : 1,69 Größenklasse Quelle: Statistisches Landesamt RLP, Stand 31.12.2008

Diesem Bild entsprechen die Daten zur Arbeitslosigkeit. Diese liegen für den Landkreis Südliche Weinstraße für März 201013 vor, hier beträgt die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen im Landkreis lediglich 4,5%. Dies stellt den zweitniedrigsten Wert in Rheinland-Pfalz dar und verdeutlicht abermals die günstige wirtschaftliche Situation in der Region.

13 Quelle: Bundesagentur für Arbeit

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4.6.3 SWOT im Überblick

Stärken Schwächen Vorhandene Betriebe mit überregionaler In bestimmten Ortschaften der Region Bedeutung und Ruf stellt sich die Versorgung mit schnellem Sehr viele mittelständische Betriebe Internet als unzureichend dar Viele Betriebe mit Ausrichtung auf Forschung Kooperationen zwischen Unternehmen und Entwicklung oftmals zu gering ausgeprägt Günstige strategische Lage zu umliegenden Ortskerne haben mit der Schließung Zentren. Sehr gute Verkehrsanbindung durch bestehender Geschäfte zu kämpfen A 65 Kaufkraftabfluss in umliegende Gemeinden Gute Ausstattung mit weichen / Regionen Standortfaktoren Verkehrsverbindung durch Pfälzerwald (B Teil der Metropolregion Rhein-Neckar 10) nicht optimal Teil der Technologieregion Karlsruhe Teil der Wirtschaftsregion Südpfalz Insgesamt wirtschaftlicher Vorsprung vor anderen Regionen Viele attraktive Gewerbegebiete vorhanden Hohe Kaufkraft in der Region Aktuell kein Mangel an qualifizierten Azubis Hohe Anzahl an Arbeitsplätzen in der Region Niedrige Arbeitslosenquote

Chancen Risiken Standortentwicklung innerhalb der Teilweise aktueller und v.a. potenzieller Metropolregion und Technologieregion zukünftiger Mangel an Fachkräften In einigen Betrieben unklare Nachfolge- Situationen

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4.7. Energie

4.7.1 Effizienter Einsatz von Energie: Information und Bewusstsein

In der Region Edenkoben, Herxheim, Offenbach ist der Themenbereich Energie mit allen seinen Facetten bereits seit einigen Jahren sehr hoch angesiedelt. Dies betrifft zum einen die Anstrengungen zur Nutzung von Erneuerbaren Energien aber auch die Aspekte der Energie-Effizienz. So sind in der Region zahlreiche Energieberater beheimatet, die sowohl die privaten als auch die öffentlichen Bauherren in ihren Vorhaben fachkundig unterstützen. Dennoch ist der Informationsbedarf bei den Vorhabenträgern nach wie vor groß. In allen Teilbereichen der Region wurden in der Vergangenheit Informationsveranstaltungen zum Thema Energienutzung und Energiesparen durchgeführt, v. a. bezogen auf die Zielgruppe der privaten Bauherren. Trotz des Bedarfes an Information werden die bestehenden Angebote zum Teil nicht in befriedigendem Maße genutzt, was u.a. mit der Vielschichtigkeit und auch Unübersichtlichkeit des Themas insgesamt zu begründen ist. Generell wird von vielen Akteuren der Region festgehalten, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Energiesparens oftmals noch zu gering ausgeprägt ist.

4.7.2 Potenziale für Erneuerbare Energien

In der Region werden im Bereich der Erneuerbaren Energien drei Potenziale – die auch im Landesentwicklungsprogramm festgehalten sind – diskutiert und zum Teil auch schon in intensiver Weise genutzt (1) Geothermie Die gesamte ILE-Region zählt zu den landesweit bedeutsamen Bereichen für Tiefen- Geothermie. In Insheim in der VG Herxheim werden Bohrarbeiten für ein weiteres Geothermie- Kraftwerk ausgeführt, das im nächsten oder übernächsten Jahr in Betrieb gehen könnte. In Landau ging Ende 2007 das erste industrielle Geothermie-Kraftwerk Deutschlands offiziell in Betrieb. Es kann bei einer elektrischen Leistung von zirka 3 MW jährlich rund 22.800 MWh Strom liefern und bei einer thermischen Leistung von 3 bis 6 MW rund 300 Haushalte mit Wärme versorgen.14 Das Thema der Geothermie ist in der Region mit den Erdbeben-Ereignissen im Jahre 2007 (Stärke 2,5) im Bereich Landau verbunden. Nach Prüfung hat das Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) die befristete Wiederaufnahme des Probebetriebes des Geothermiekraftwerkes Landau grundsätzlich ermöglicht. Der reguläre Betrieb soll erst erfolgen, wenn zusätzliche Bedingungen erfüllt sind. Hierzu gehören Nachweise über Haftpflichtversicherungen und der Betrieb eines zusätzlichen Messnetzes. Weiterhin ist ein durch geophysikalische Messmethoden unterlegtes Geschwindigkeitsmodell zur Ermittlung der seismischen Untergrundverhältnisse vorzulegen. 15 (2) Sonnen-Einstrahlung

14 Pressemitteilung MUFV; http://www.mufv.rlp.de/?id=4967, Stand Okt. 2009 15 Pressemitteilung MWVLW, 21.10.2009

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Das Potenzial der Sonnen-Einstrahlung im Bereich der Erneuerbaren Energien leitet sich v.a. aus der besonderen klimatischen Ausgangssituation der Region ab. Die Anzahl der Sonnenstunden lässt die Region zu einem landesweit bedeutsamen Bereich mit hoher Global-Strahlung werden. Erreicht werden 1060 bis 1080 kWh/m² in der VG Herxheim und im südl. Bereich der VG Offenbach sowie 1040 bis 1060 kWh/m² in der VG Edenkoben und im nördl. Bereich der VG Offenbach.16 Die Ausstattung mit Photovoltaik-Anlagen ist in der Region bereits heute ein starker Entwicklungsbereich. Zahlreiche öffentliche und private Gebäude-Dächer dienen heute der Gewinnung von Sonnenenergie. Ein Schwerpunkt liegt hier im Bereich der VG Herxheim mit über 300 Photovoltaikanlagen. Auf Initiative des Landkreises SÜW und der VG Edenkoben wurden am 11.04.2008 das Projekt „Bürgersolar“ gestartet. Auf öffentlichen Dächern des Landkreises Südliche Weinstraße und der Verbandsgemeinde Edenkoben sollen auf einer Fläche von mehr als 9.000 m² Photovoltaikanlagen errichtet werden. Diese produzieren Strom aus Sonnenenergie. In den ersten Ausbaustufen wurden die Dachflächen des Feuerwehrgebäudes, des Verbandsgemeindeverwaltungsgebäudes sowie des Gymnasiums Edenkoben mit einer PV-Anlage ausgestattet. In weiteren Ausbaustufen folgten die Schuldächer der Berufsbildenden Schule Edenkoben sowie des PAMINA- Schulzentrums Herxheim. Jeder Bürger kann sich als Kommanditist an der Investition beteiligen. Die Mindestbeteiligung beträgt 5.000 €, es sind jedoch auch höhere Investitionssummen möglich. Die Investition bei der eine interessante Rendite von weit über 5% erwartet wird, lohnt sich vor allem für Bürger, denen keine eigene Dachfläche zur Verfügung steht bzw. die mit Strom vom eigenen Dach bereits sehr positive Erfahrungen sammeln konnten und denen keine eigene Dachfläche mehr zur Verfügung steht.

(3) Windenergie Im Landesentwicklungsprogramm werden für die Region zwei landesweit bedeutsame Bereiche für die Nutzung von Windenergie dargestellt: im südlichen Bereich der VG Offenbach NE-Bereich der VG-Herxheim

(4) Holz Durch die Lage der Region im Randbereich des Pfälzerwaldes kann Holz als Energieträger für die Region eine Rolle spielen. Die VG Edenkoben reicht im westlichen Bereich in den Pfälzerwald hinein und besitzt hierdurch einen Waldanteil von ca. 44 %. Grundsätzlich ergeben sich durch diese Rahmenbedingungen Chancen für die Region im Handlungsfeld „Energie“, z.B. für den Betrieb von Heizungsanlagen mit dem Energieträger Holz. Eine genaue Analyse der Möglichkeiten und tatsächlich vorhandenen Ressourcen ist in diesem Zusammenhang notwendig.

16 Landesentwicklungsprogramm IV, 2008

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4.7.3 SWOT im Überblick

Stärken Schwächen Information und Beratung Information und Beratung Viele Energieberater in der Region aktiv. Auch Bestehende Angebote werden / wurden Beratungen vor Ort (zu Detailfragen) werden nicht in befriedigendem Maße genutzt angeboten. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit des In Teilbereichen der Region wurden in der Energiesparens ist oftmals noch zu gering Vergangenheit Informationsveranstaltungen ausgeprägt zum Thema Energiesparen durchgeführt (Zielgruppe private Bauherren). Energieträger Günstige Voraussetzungen für Solarenergienutzung (Starke Sonneneinstrahlung) Bestehende Projekte in den VGn im Bereich Solarenergie, welche ggf. auf Gesamtregion übertragen/ausgeweitet werden können Bürgersolarprojekt“ VG Edenkoben

Chancen Risiken Potenziale der Geothermie und Sonnenergie Geothermie mit Unsicherheiten hinsichtlich Bisher wenig genutzte Potenziale im Bereich seismischer Auswirkungen behaftet. In der Holz Öffentlichkeit Akzeptanzproblem

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ILEK Teil B

Ableitung von Maßnahmenbereichen aus den Ergebnissen von ILEK Teil A Ausarbeitung und Bewertung der Projektthemenliste – Regionales Projektportfolio

5. Regionale Ziele in den Handlungsfeldern

Ableitung der Regionalen Ziele

Aufbauend auf ILEK Teil A (SWOT-Analyse, strategische Zielvorstellungen) erfolgte die Ableitung von gemeinsam zu verfolgenden „Regionalen Zielen“ in den einzelnen Handlungsfeldern. Die Ableitung dieser Ziele aus der SWOT-Analyse im Dialog vor Ort basiert weitestgehend auf zwei Prämissen: auf den Stärken der Region aufbauen (bzw. bestehende Chancen nutzen) die Schwächen der Region abmildern (bzw. Risiken minimieren) Die einzelnen Projektvorschläge ordnen sich den Regionalen Zielen unter. Entsprechend der Gliederung der Themen in fünf Handlungsfelder werden diese in unterschiedlicher Anzahl zugeordnet. Die Ableitung der Ziele aus der Stärken-Schwächen-Analyse ist nachfolgend schematisch dargestellt:

Abb. 23: Ableitung Ziele aus SWOT-Analyse

Projekt Projektziel

Stärken- Regionale Schwächen- Schluss- Ziele Projekt Analyse folgerungen („Maßnahmen Projektziel bereiche“)

Projekt Projektziel

Zielebenen

Grundsätzlich lassen sich für den ILE-Prozess dementsprechend zwei Ebenen von Zielen unterscheiden: (a) Regionale Ziele jeweils definiert in den einzelnen Handlungsfeldern

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langfristig angelegt, im Regionalmanagement generell nur in Teilen erreichbar müssen nicht notwendigerweise mit Projekten erreicht werden, auch Konzeptionelle Vorarbeit oder die Sensibilisierung der Öffentlichkeit können entscheidende Beiträge zur Erreichung sein (b) Projektziele konkretes Ziel, das mit dem Projekt im Regionalmanagement erreicht werden soll (z.B. Anstoßen einer Kooperation, Initialisierung eines touristischen Angebotes, Umsetzung eines Gemeinschaftsprojektes, etc.) mit dem Projekt sollte immer eine Ausrichtung an den regionalen Zielen verbunden sein Projektziele sollten „messbar“ sein Ein Hinweis zur Begrifflichkeit: Die „Regionalen Ziele“ sind gleichzusetzen mit den sog. „Maßnahmenbereichen“ und werden synonym verwendet.

5.1. Handlungsfeld Landwirtschaft, Landschaft, Weinbau

Im Handlungsfeld Landwirtschaft, Landschaft und Weinbau wurden drei Regionale Ziele definiert.

5.1.1 Weiterentwicklung der Agrar- und Landschaftsstruktur

Die Zielsetzung fußt hier im Wesentlichen auf zwei Aspekten. Zum einen spielt die starke Landwirtschaft für die Gesamtentwicklung der Region ein elementare Rolle, weswegen deren Unterstützung und Weiterentwicklung erklärtes Ziel sein muss, um eine positive Weiterentwicklung der Region insgesamt zu gewährleisten. Andererseits beinhaltet die intensive Landwirtschaft das Risiko einer „ausgeräumten“ Landschaft, dem über entsprechende Maßnahmen begegnet werden muss. Aus diesem Kontext wurde das Projekt „Vernetzung von Biotopstrukturen“ bzw. „Blühende Region“ innerhalb des Maßnahmenbereiches als Startprojekt ausgewählt. Neben diesem Startprojekt finden sich im Maßnahmenbereich weitere wichtige Projekte, wie die Umsetzung von Bodenordnungen in Bedarfslagen. Diese liegen im originären Aufgabenbereich des Dienstleistungszentrums ländlicher Raum und bedürfen keiner Begleitung durch ein Projektteam o.ä.

5.1.2 Umweltverträgliche Nutzung der Wasserressourcen

Das zweite Regionale Ziel mit dem Arbeitstitel „umweltverträgliche Nutzung der Wasserressourcen“ leitet sich aus folgenden Ausgangsbedingungen ab: Die Lage am Rande der Rheinebene in direkter Nachbarschaft zum westlich angrenzenden Pfälzerwald hat neben der Wärmegunst eine Niederschlagsarmut zur Folge. Teilweise müssen die sehr trockenen Böden beregnet werden, um eine quantitativ und qualitativ befriedigende Produktion gewährleisten zu können. Die Bewässerung erfolgt mittels Grundwasser, das über entsprechende Brunnen entnommen wird. Eine kontrollierte und ressourcenschonende Grundwasserentnahme und Beregung wird als Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung der Landbewirtschaftung der Region erkannt. Spätestens seit Absenkungen des Grundwasserspiegels in Teilbereichen der Region als Alarmzeichen wahrgenommen werden, steht dieses Thema im Brennpunkt des Interesses.

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Eine leistungsfähige Landwirtschaft und eine weitgehend intakte Umwelt dürfen sich nicht gegenseitig ausschließen. Sowohl die positive Gesamtentwicklung der Region in der Vergangenheit als auch ihre Chancen für die Zukunft basieren unter anderem auch auf einem Gleichgewicht in diesem Bereich. Aufgrund der hohen Bedeutung des Themas für die Region wurde dieser als Startprojekt im ILEK definiert.

5.1.3 Bewusstseinsbildung für die heimische Landwirtschaft und regionale Produkte

Auch die Bedeutung des dritten Regionalen Zieles im Handlungsfeld wurde als zentral für die Region eingestuft und aus diesem Grund ebenfalls als Startprojekt definiert. Die Bewusstseinsbildung für die heimische Landwirtschaft und regionale Produkte spielt eine große Rolle, besteht doch bei vielen Menschen ein verzerrtes Bild von der Landwirtschaft. Entweder besteht eine „romantische Vorstellung“ vom traditionellen Kleinbauern oder aber es herrscht eine „Schreckensvorstellung“ von Nahrungsmittelfabriken mit ungesunder Erzeugung vor. Daneben ist oftmals unbekannt, welches heimische Gemüse und Obst wann Saison hat, können nicht nur Kinder oft nicht mehr beantworten. Insbesondere vor dem Hintergrund der Bedeutung der Landwirtschaft für die Region insgesamt liegt hier ein Defizit vor, welchem mit geeigneten Maßnahmen begegnet werden soll. Ein realistisches Bild von der heimischen Landwirtschaft und den hier erzeugten Produkten, ihrem Wert und Bedeutung ist Voraussetzung für eine weiterhin erfolgreiche und akzeptierte Landwirtschaft in der Region.

5.2. Handlungsfeld Tourismus und Kultur

Entsprechend der Bedeutung des Tourismus für die Region wurden insgesamt fünf Regionale Ziele benannt. Dennoch wurde, um eine Verzettelung in der Startphase des Regionalmanagements zu vermeiden, lediglich ein Regionales Ziel (Maßnahmenbereich) als Startprojekt ausgewählt. Dies zeigt gleichzeitig die Bedeutung des Themas Regionale Produkte in der Region vermarkten und erlebbar machen.

5.2.1 Regionale Produkte in der Region vermarkten und erlebbar machen

Bei diesem Regionalen Ziel fällt sofort die enge Verzahnung mit dem Maßnahmenbereich „Bewusstseinsbildung Landwirtschaft und regionale Produkte“ im HF Landwirtschaft, Landschaft und Weinbau ins Auge. Hintergrund für die Benennung des Maßnahmebereiches und die Auswahl des Startprojektes sind folgende Stärken und Schwächen der Region. Die Region hat ein ausgeprägtes touristisches Angebot. Schwerpunktthemen sind Wein, Erholung in der Natur, Genuss und Entspannung. Während der Wein als typisches regionales Produkt in diese Strategie und die Vermarktung gut eingebunden ist und das „Weinerlebnis“ einen wichtigen Pfeiler im Vermarktungskonzept der Region ausmacht, finden sich andere regionale landwirtschaftliche Produkte nur in geringem Maße in der touristischen Vermarktung und der regionalen Gastronomie. Ist dies der Fall, wird es noch zu wenig kommuniziert und beworben. Die Verknüpfung mit dem bereits sehr erfolgreich in die Vermarktung eingebundenen Wein bietet sich an. Hier gibt es bereits mehrere „Best-Practice-Beispiele“ von Winzern in der Region, die regionale landwirtschaftliche Produkte in ihr Konzept einbeziehen. Über

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diesen Maßnahmenbereich soll die bestehende Tourismus-Strategie unterstützt und das regionale Profil weiter geschärft werden, insb. mit der Ausrichtung auf Genuss, Authentizität und hohe Qualität. Die Attraktivität der HoGa-Betriebe der Region soll über eine Herausstellung der Regionalität weiter gesteigert werden. Daneben ist auch die Erschließung neuer, regionaler Absatzwege für die Landwirtschaft erklärtes Ziel. Die regionale Wertschöpfung soll durch Etablierung regionaler Wirtschaftsbeziehungen erhöht werden. Schließlich spielt auch der ökologischer Aspekt eine Rolle, indem das „Prinzip der kurzen Wege“ unterstützt wird.

5.2.2 Kommunikation und Abstimmung der Hotel- und Gastronomiebetriebe verbessern

Weiteres, im Rahmen der Erarbeitung benanntes Regionales Ziel ist „Kommunikation und Abstimmung der Hotel- und Gastronomiebetriebe verbessern“. Hintergrund ist die Tatsache, dass eine Abstimmung hinsichtlich der Öffnungszeiten nur unzureichend stattfindet mit dem Ergebnis, dass Gäste zu bestimmten Zeiten Probleme haben, geöffnete Betriebe zu finden. In diesem Handlungsfeld bestehen mehrere Projektideen, die allesamt in der Vergangenheit als Instrument eingesetzt wurden (z.B. Hotelier vom Dienst). In Teilen der Region werden diese Instrumente nun wiederbelebt.

5.2.3 Angebote zum Radfahren und Wandern initiieren und ausbauen

Dem allgemeinen Trend zum Rad- und Wandertourismus entsprechend, wurde der Maßnahmenbereich „Angebote zum Radfahren und Wandern initiieren und ausbauen“ definiert. Er befindet sich in originärer Aufgabe der Gemeinden und touristischen Organisationen der Region und wird entsprechend über diese Stellen vorangetrieben und umgesetzt. Im Fokus stehen dabei in geringerem Maße komplette neue Routen, sondern vielmehr Lückenschlüsse, sinnvolle Ergänzungen und „Abrundungen“, durch die für den Gast und für die Wertschöpfungsmöglichkeiten in der Region Vorteile erwirkt werden können.

5.2.4 Förderung des kultur- und geo-bezogenen Tourismus

Neben den etablierten touristischen Ausrichtungen und Zielsetzungen der Region wurden Projektvorschläge im Maßnahmenbereich „Förderung des kultur- und geobezogenen Tourismus“ eingebracht. Hier kann die Region auf verschiedene, ausbaufähige Potenziale verweisen, die noch stärker ausgebaut und in die touristische Vermarktung integriert werden können. Die betrifft zum Einen vorhandene kulturhistorische Highlights, wie die Ausgrabungen der sog. „Totenfunde“ in Herxheim. Hier hat die bevorzugte Nutzung als Siedlungsraum auch in den Frühzeiten der Menschheitsgeschichte mannigfaltige Spuren hinterlassen. Hinzu kommen hier die noch weniger entwickelten und erschlossenen wertvollen Landschaftselemente, die aus der besonderen geologischen Lage am Pfälzerwald und Haardtrand resultieren. Obwohl oder gerade weil diese Aspekte des Tourismus nicht der aktuellen touristischen Hauptausrichtung der Region entspricht, wurden die hierin befindlichen Projektvorschläge „auf Vorhalt“ gesetzt, um sie bei Bedarf in die Umsetzung bringen zu können. Es gilt weiter zu beachten, dass das Thema generell in der touristischen Vermarktungsstrategie

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des Landes als Querschnittsthema aufzugreifen sit, also im Zuge bzw. in Kombination einer der vier Hauptthemen Wandern, Radfahren, Weinreich oder „Ich-Zeit“

5.2.5 Stärkere Vernetzung der bestehenden kulturellen Angebote

Das fünfte Regionale Ziel greift wiederum eine besondere Stärke der Region auf und zielt auf die „Stärkere Vernetzung der bestehenden kulturellen Angebote“ Die Region zeichnet sich durch ein ungewöhnlich vielfältiges Angebot an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen aus. Dies sind Museen, Kunst- und Kulturschaffende, kulturelle Aktivitäten, u.a.. Die stärkere Vernetzung dieser Einrichtungen untereinander im Rahmen der Zusammenarbeit der drei Verbandsgemeinden ist ebenso erklärtes Ziel wie deren stärkere Wahrnehmbarkeit im regionalen und überregionalen Maßstab.

5.3. Handlungsfeld Dörfliches Leben

Trotz der günstigen Ausgangslage der Region und der, im Vergleich zu vielen anderen Regionen positiven Entwicklungsprognosen, sind die Dörfer teilweise von einschneidenden Funktionsverlusten betroffen.

5.3.1 Erhaltung der Funktionen der Dörfer/ Grundversorgung

Insbesondere kleinere Ortsgemeinden der Region sehen sich zunehmend mit der Problematik des Wegbrechens der Nahversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfes konfrontiert. Hier gilt es Ansätze zu entwickeln und in den Ortsgemeinden mit entsprechender Problemlage zu realisieren. Auch weitere Funktionen der Dörfer wie z.B. soziale Funktionen sind teilweise im Rückgang befindlich. Aus diesem Grund wurde im Handlungsfeld das Regionale Ziel „Erhaltung der Funktionen der Dörfer/ Grundversorgung“ definiert. Ziel dieses Maßnahmenbereiches ist der Erhalt der Funktionen der Dörfer, unter anderem über die Sicherung der Grundversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfes und die Stärkung der sozialen Funktionen. Dies soll in erster Linie über die Initiierung von Projekten auf Ortsgemeindeebene und über Know-how-Transfer in die Region zu Best-Pracice- Beispielen erfolgen.

5.3.2 Förderung von Kooperationen „Jung-Alt

Das zweite benannte Regionale Ziel „Förderung von Kooperationen „Jung-Alt“ hängt mit dem oben beschriebenen Maßnahmenbereich eng zusammen, spielt doch die Kooperation, der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt auf den Dörfern zukünftig (wieder) eine immer größere Rolle, um besonders die sozialen Funktionen eines Ortes zu sichern.

5.3.3 Förderung des freiwilligen Engagements

Sowohl das Regionale Ziel „Förderung des freiwilligen Engagements“ als auch das oben aufgeführte Ziel der „Förderung von Kooperationen zwischen Jung und Alt“ zielen darauf, ehrenamtliches Engagement zu stärken und zu unterstützen. Hier besteht die Möglichkeit in verstärktem Maße Bürgerinnen und Bürger in den ILE-Prozess einzubinden und deren Engagement auf ILE-Plattform zu verstärken.

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Der hier eingebrachte Projektansatz der Einrichtung einer Ehrenamtsbörse ist eng mit den anderen beiden Maßnahmenbereichen verzahnt. Dass die Region über eine außerordentlich intakte und aktive Vereins-Struktur verfügt, kann in diesem Zusammenhang als Gunstfaktor bzw. Stärke berücksichtigt werden, die es aufzugreifen und weiter auszubauen gilt.

5.4. Handlungsfeld Energie

5.4.1 Zielgruppengerechte Ansprache zur Unterstützung der Energieeinsparung in der Region

Getreu der etwas vereinfachten Devise „eingesparte Energie ist die beste Energie“ wurde das Regionale Ziel „Zielgruppengerechte Ansprache zur Unterstützung der Energieeinsparung in der Region“ benannt. Durch einzelne Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und Bewerbung des Energiesparens, die durch das Projektteam im Rahmen des Regionalmanagements aufgegriffen werden sollen, wird dieses für die breite Öffentlichkeit wichtige Thema vorangetrieben. In diesem Maßnahmenbereich bieten sich vielfältige Möglichkeiten sowohl die in der Region ansässige Unternehmen aus dem Handwerk, der Energieberatung, etc. als auch ehrenamtliche oder schulische Aktivitäten einzubinden. Das Spektrum reicht hier von möglichen Kooperationen und Verbünden in der Region bis hin zu den verschiedenen Maßnahmen der Bewusstseinsbildung.

5.4.2 Förderung des Ausbaues der Solarenergienutzung

Als Startprojekt wurde zunächst der Maßnahmenbereich „Förderung des Ausbaues der Solarenergienutzung“ benannt. Aufbauend auf der Stärke der hohen Anzahl von Sonnenstunden (landesweit bedeutsamer Bereich mit hoher Global-Strahlung) soll die Nutzung der unbegrenzt zur Verfügung stehenden Solarenergie vorangetrieben werden. Unterstützt wird diese Regionale Zielsetzung durch die Tatsache, dass in der Region bereits eine große Anzahl öffentlicher und privater Gebäude mit Anlagen bestückt wurden. Vor dem Hintergrund der sich ändernden Rahmenbedingungen (Stichwort: Verringerung der Einspeisevergütung) stellen sich neue Herausforderungen bzgl. des weiteren Ausbaus der Sonnenenergienutzung. Ein weiteres Ziel, das mit dem Maßnahmenbereich verfolgt wird, ist die Erhöhung der regionalen Wertschöpfung durch verstärkte Einbindung von regionalen Unternehmen und Initiativen.

5.5. Handlungsfeld Energie Regionale Wirtschaft

5.5.1 Unternehmen in der Region vernetzen und positionieren

Das erste im Handlungsfeld Regionale Wirtschaft benannte Regionale Ziel „Unternehmen in der Region vernetzen und positionieren“ fußt auf der Erkenntnis, dass die in der Region ansässigen Unternehmen oftmals unzureichend vernetzt sind und hierdurch teilweise Chancen der Zusammenarbeit und Kooperation nicht genutzt werden. Auch die Notwendigkeit einer zusätzlichen Unterstützung der Unternehmen in bestimmten Bereichen ist in diesem Zusammenhang zu nennen.

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5.5.2 Stärkung des Wirtschaftsstandortes

Der als Startprojekt benannte Maßnahmenbereich „Bewerbung des Wirtschaftsstandortes“ entwickelte sich ursprünglich aus der Zielrichtung einer besseren Vermarktung der Region als Wirtschaftsstandort. Hier entwickelten sich im Zuge der Erarbeitung der zugehörigen Projektskizze teilweise deckungsgleiche Ansatzpunkte mit denen im vorgenannten Maßnahmenbereich. Jeweils stehen die Unternehmen im Mittelpunkt des Interesses (Stichwort: „Bestandspflege“). Beide zielen letztlich auf eine „Stärkung des Wirtschaftsstandortes“ insgesamt, weswegen dieser Titel beide Maßnahmenbereiche nun unter einem Startprojekt vereint. Die Verknüpfung von malerischen Dörfern in attraktiver ländlicher Umgebung mit einer hohen Wirtschaftskraft stellt eines der herausragenden Merkmale der Region Edenkoben, Herxheim und Offenbach dar und ist gleichzeitig auch ihre wichtigste Stärke. Zahlreiche mittelständische Industrie-, Handels- und Handwerksbetriebe sind in der Region angesiedelt, genauso wie Betriebe des Bau- und Baunebengewerbes und Landesproduktengroßhändler. Dabei verfügen diese zum großen Teil über überregionale Bedeutung und europaweite Kundenverflechtungen. In den letzten Jahren ist ein Zugewinn von Firmen der Technologiebranche zu verzeichnen. Der größte Industriebetrieb der VG Edenkoben ist die Teneco Deutschland Holding GmbH, die als Zulieferer für die gesamte Automobilindustrie produziert. In der VG Offenbach hat die HORNBACH-Baumarkt-AG ihren Sitz (Gemeinde Bornheim) und im „Interpark Rheinpfalz“ in Offenbach hat sich u.a. das Logistikzentrum von DaimlerChrysler und der weltweit agierende Wellpappen-Produzent „Prowell“ angesiedelt. In der VG Herxheim besitzt u.a. die Fa. Möbel Gilb überregionale Bedeutung und Ruf. Als Teil der Pamina-Region, der Metropolregion Rhein-Neckar, der Technologieregion Karlsruhe sowie der Wirtschaftsregion Südpfalz bilden die drei Verbandsgemeinden ein starkes Trio im Zentrum von etablierten Kooperationen. Gleichzeitig sehen sich die Verbandsgemeinden aber auch gemeinsamen Herausforderungen gegenüber. Der zu erwartende zukünftige Fachkräftemangel oder Probleme bei der Regelung der Betriebsnachfolge sind nur zwei Beispiele für Themen, welche ein aktives Handeln aller Beteiligten zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes erfordern.

5.5.3 Verbesserung der Breitband-Versorgung

In Teilbereichen der Region ist die Versorgung mit breit-bandigem Internet noch unzureichend Der Landkreis wirkt hier mit Info-Veranstaltungen etc. auf eine Verbesserung der Situation hin. Dennoch wurde im ILEK der Maßnahmenbereich. Verbesserung der Breitband-Versorgung definiert. Sofern sinnvoll, sollen die Aktivitäten zur Verbesserung ist Ist-Situation durch die ILE unterstützt werden.

5.5.4 Ökologische Aufwertung der Gewerbegebiete

Die ebenfalls Maßnahmenbereich benannte „Ökologische Aufwertung der Gewerbegebiete“ ist im Startprojekt „Blühende Region“ im Handlungsfeld Landwirtschaft, Landschaft und Weinbau“ aufgegangen und findet sich entsprechend dort wieder.

IfR Institut für Regionalmanagement 58 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

6. Bewertung der Projekte und Regionalen Ziele

In ILEK Teil B erfolgte die Ausarbeitung und Bewertung der Projektthemenliste, das sog. regionale Projektportfolio. Die Beurteilung des regionalen Projektportfolio erfolgt grundsätzlich auf zwei Ebenen, zum einen der Maßnahmenbereiche und zum zweiten der Projektvorschläge. Die Liste der eingebrachten Projektvorschläge wurde entlang von Entscheidungskriterien einer generellen Bewertung unterzogen. Ergebnis dieser Bewertung ist die Einschätzung der Maßnahmenbereiche und Projektvorschläge und die weitere Verfahrensweise bzgl. der Ausarbeitung von Projektskizzen in ILEK Teil C.

6.1. Entscheidungskriterien zur Projektideenbewertung

Es wurden folgende Kriterien zur Bewertung eingesetzt: (1) Trägerschaft geklärt (Vereine, Verbände, Kommunalverwaltungen, Private etc.) (2) finanzielle Realisierbarkeit (Kosten, Finanzierungswege, Fördermöglichkeiten) (3) zeitliche Realisierbarkeit (4) weiterer Beratungsaufwand (notwendige Beratungsintensität) (5) Wechsel- und Folgewirkungen mit anderen Projekten oder bereits laufenden Aktivitäten in der Region (6) Berücksichtigung geschlechtsspezifischer und zielgruppenspezifischer Belange (Gender Mainstreaming und Managing Diversity) (7) Wertschöpfung (8) Entwicklung der regionalen Humanressourcen (9) Herausstellungs-Charakter für die Region

Die Maßnahmenbereiche und Projektideen wurden nach den erarbeiteten Entscheidungskriterien entlang der definierten, nachfolgend dargelegten Bewertungsskala bewertet.

6.2. Bewertungsskala

Eine maßgebliche Anforderung an eine Bewertungsskala ist die Vergleichbarkeit der einzelnen Parameter untereinander. Dies verlangt nach einem einheitlichen Bewertungsschema, was bei der unterschiedlichen Ausprägung der gewählten Kriterien über die Formulierung und Beantwortung von sog. „Leitfragen“ gelöst wurde. In welchem Maß die Leitfragen positiv beantwortet werden können, bestimmt dann den Grad der Bewertung. Dabei gilt es, wie bei vielen vergleichbaren Bewertungs-Ansätzen, die Ambivalenz zwischen einer wünschenswerten „Einfachheit“ und „Nachvollziehbarkeit“ des Systems auf der einen Seite sowie einer ausreichenden „Schlüssigkeit“ und „Differenziertheit“ auf

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der anderen Seite zu wahren. Hier empfehlen sich generell Stufen-Systeme, wie etwa Schulnoten, mit einer der Bewertung angemessenen Skalierung. Für die Bewertung der hier angelegten Projekte-Matrix wurde unter den beschriebenen Gesichtspunkten eine vier-stufige Skala gewählt: ++ in hohem Maße positiv + positiv 0 unsicher, nicht gegeben - negativ

6.3. Prüfkriterien im Einzelnen

Die einzelnen Kriterien mit den ausgewählten Leitfragen sind nachfolgend in einer Übersicht zusammengestellt. Die Kriterien nehmen Bezug auf das Leistungsverzeichnis ILEK des Landes Rheinland-Pfalz, vorgenommene Ergänzungen sind entsprechend erläutert.

Tab. 11: Prüfkriterien und Leitfragen Kriterium Leitfragen Bewertung

1 Träger- Ebene Projekte: Gibt es einen „Umsetzer“. Ist die ++ gesichert schaft Trägerschaft über den avisierten Zeitraum gesichert? + erkennbar Ebene Maßnahmenbereiche: Sind im 0 unsicher Maßnahmenbereiche generell Projektträger - nicht erkennbar vorhanden / erkennbar?

2 Finanzielle Inwieweit sind die investiven und nicht investiven ++ gesichert Realisier- Kosten des Projektes kalkulierbar? + erkennbar barkeit In welchem Ausmaß können im Verlauf neue Kosten 0 unsicher entstehen? - nicht erkennbar Kann die Finanzierung mit privaten und/oder öffentlichen Investitionen gesichert werden? In welchem Maß können Förderprogramme die Finanzierung unterstützen?

3 Zeitliche Ebene Maßnahmenbereiche: Können im ++ gesichert Realisier- Maßnahmenbereich während der Laufzeit des ILE- + erkennbar barkeit Prozesses Projekte zu Umsetzungserfolgen führen? 0 unsicher Ebene Projekte: Sind die einzelnen Maßnahmen des - nicht erkennbar Projektes während der Laufzeit realisierbar? Wie sicher kann die Abarbeitung der einzelnen Maßnahmen kalkuliert werden?

IfR Institut für Regionalmanagement 60 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

4 Beratungs- Projekte mit hohem Beratungsaufwand müssen nicht ++ Relation positiv aufwand in grundsätzlich negativ bewertet werden, dies ist + Relation neutral Relation zum immer in Relation zum erwartbaren 0 Relation unsicher etwartbaren Umsetzungserfolg zu bemessen. - Relation negativ Umsetzungs- In welchem Maß braucht der Maßnahmenbereich / erfolg das Projekt für die absehbaren Arbeitsschritte in Relation zum erwartbaren Umsetzungserfolg externe Unterstützung?

5 Wechsel- In welchem Maß sind durch den Maßnahmenbereich ++ sehr positive Effekte und Folge- / das Projekt positive, neutrale oder auch negative + positive Effekte wirkungen Wechsel- und Folgewirkungen zu erwarten? 0 unsicher, keine Wie verhält sich das Projekt in seinen - negative Effekte Berührungspunkten gegenüber anderen Projekten und Initiativen.

6 Berück- Berücksichtigt der Maßnahmenbereich / das Projekt ++ sehr positive Effekte sichtigung Geschlechts- und zielgruppenspezifische Belange? + positive Effekte geschlechts- Gibt es erwartbare positive Gender-Effekte bzw. 0 unsicher, keine Effekte spezifischer Effekte hinsichtlich bestimmter avisierter - negative Effekte und Zielgruppen? zielgruppens In welchem Maß tragen die Projekte zur pezifischer Gleichstellung / besonderen Förderung von Frauen in Belange der Region bei?

7 Wert- Wie sind die Auswirkungen in der Region hinsichtlich ++ sehr positive Effekte schöpfung Regionaler Wertschöpfung, Arbeitsmarkt, etc. + positive Effekte einzuschätzen 0 unsicher, keine Effekte

- negative Effekte

8 Entwick- In welchem Maß trägt das Projekt zur Entwicklung ++ in hohem Maß lung der der regionalen Humanressourcen bei? + im mittleren Maß regionalen Welchen „Input“ an Wissen, Information und 0 in geringem Maß Human- persönlicher Entwicklung erhalten die Menschen vor - unsicher, kein Effekt ressourcen Ort (sowohl direkte Beteiligte, aber auch breite Öffentlichkeit)? Unterstützt das Projekt / der Maßnahmenbereich z. B. die Förderung des Unternehmergeistes, die Bereitschaft zu Investitionen und Kooperationen?

9 Heraus- In welchem Maß hat das Projekt einen ++ in hohem Maß stellungs- Herausstellungs-Charakter für Region? + im mittleren Maß Charakter Inwieweit hilft das Projekt, die Region gegenüber 0 in geringem Maß für die anderen Regionen erkennbar abzuheben? Region - unsicher, kein Effekt Bietet das Projekt einen „Überraschungseffekt“? Handelt es sich um etwas, das es so oder in einer bestimmten Ausprägung noch nicht gegeben hat?

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Die Wertigkeit der einzelnen Kriterien untereinander wurde grundsätzlich gleich gewichtet. Dabei galt es generell zu berücksichtigen, dass im Verlauf der weiteren Projektentwicklung die nicht ausreichende Erfüllung der beiden „Schlüsselkriterien“ Trägerschaft Finanzielle Realisierbarkeit auch bei hoher Einschätzung der anderen erwartbaren Effekte – zu einer Nicht- Umsetzung führen wird.

6.4. Projektthemenliste und Ergebnisse der Bewertung

Nachfolgend angeführt ist die umfangreiche Projektthemenliste inklusive der Ergebnisse der Bewertung nach beschriebener Methodik. Die Bewertung wurde durch die Mitglieder der Steuerungsgruppe vorgenommen und mündete in folgender Beurteilung / Einstufung:

Projekt/Maßnahmenbereich fällt aus Portfolio heraus (Kennzeichnung in Projektthemenliste „Ex“) Projekt/Maßnahmenbereich ist nicht als Startprojekt ausgewählt, kann ggf. im Verlauf des Regionalmanagement aufgegriffen werden und befindet sich „auf Vorhalt“ (Kennzeichnung in Projektthemenliste „V“) Projekt / Maßnahmenbereich wird als Startprojekt definiert und soll im Rahmen des RM vorrangig in die Umsetzung gebracht werden (Kennzeichnung in Projektthemenliste „S“) Projekt / Maßnahmenbereich sollte im Rahmen des Regionalmanagements in die Umsetzung gehen, bedarf jedoch nicht der Betreuung durch ein Projektteam, wie z.B. Bodenordnungsmaßnahmen oder der Ausbau von Radwegen (Kennzeichnung in Projektthemenliste „A“)

Tab. 12: Gesamtliste Projekte und Maßnahmenbereiche

Landwirtschaft, Landschaft und Weinbau Agrar- und Landschaftsstruktur

Mabe 1 weiterentwickeln Bodenordnungsmaßnahmen in Allg. ILE-Priorität, Weiterführung A P 1.1 Bedarfslagen außerhalb PT Allg. ILE-Priorität, Weiterführung A P 1.2 Ausbau von Wirtschaftswegen außerhalb PT Startprojekt Ggf. Verknüpfung mit RegWI S P 1.3 Vernetzung von Biotopstrukturen Mabe 4 Kein ILE-Projekt: abgedeckt (z.B. Aktion Ex P 1.4 Entwicklung von Gewässerabschnitten Blau, ...), Umweltverträgliche Nutzung der S Mabe 2 Wasserressourcen Startprojekt auf Mabe-Ebene Informationen ... zu technischen Möglichkeiten des S ↑ Startprojekt, mögl. weitergehende P 2.1 effiz. Wassereinsatzes Projektansätze P 2.2 Arrondierung von Beregnungsflächen A Bei Bedarf aufgreifen, s.o., außerhalb PT Klärungen: Umsetzbarkeit / Bedarf V P 2.3 Rückhalt von Niederschlagswasser

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Bewusstseinsbildung heimische Landwirtschaft und S Mabe 3 region. Produkte Startprojekt auf Mabe-Ebene Kooperationen, gemeinsame Aktionen von S ↑ P 3.1 Landwirten mit Schulen Startprojekt Aktivierung heimische Produkte und Ex P 3.2 Rezepte kein Bedarf erkennbar

Tourismus und Kultur Regionale Produkte in der Region vermarkten und S Mabe 1 erlebbar machen Startprojekt auf Mabe-Ebene P 1.1 Regionale Produkte in der Gastronomie S ↑ Vorrangig anzugehende Maßnahme(n) P 1.2 Info-Plattfom S ↑ Ggf. Verknüpfung mit 1.1 Prüfung alternativer regionaler Umsetzbarkeit, Trägerschaft?(ggf. V P 1.3 Vermarktungswege gesonderte Studie) Informationen für Winzer (Knowhow- V P 1.4 Transfer) Bedarf vorhanden, Akteursinteresse? VG Edenkoben geht Thema bereits an. Kommunikation und Abstimmung der Ausweitung auf VG Herxheim und Mabe 2 HoGas verbessern Offenbach möglich Klären: Interesse der HoGas aktiv V P 2.1 Info-Plattform Öffnungszeiten mitzuwirken P 2.2 "Hotelier vom Dienst" V s. 2.1 P 2.3 Ruhetags-Schilder V s. 2.1 Angebote zum Radfahren und

Mabe 3 Wandern initiieren und ausbauen Bei Bedarf Unterst. des im Aufbau V befindlichen Vorhabens im Rahmen der P 3.1 Aufbau regionaler Fahrradverleih ILE. Umsetzung durch VG-Tourismus.Org./SÜW (S) P 3.1 Presse Tour (in 2011) Allg. ILE-Priorität , Umsetzung außerhalb A P 3.3 Ausbau von Rad- und Wanderwegen PT Neue Angebote in der Vermarktung: Direkte Umsetzung durch VGn- V P 3.4 Kulturelle Radwanderung Tourismus.Org./SÜW Förderung des Kulturhist. und geo- bezogenen Thema nicht prioritär, weitere Beratungen Mabe 4 Tourismus-Potenzials notwendig Gesamtkonzeption Geo-Tourismus Uni s. Mabe (Inhalte s. PP-Präsentation Uni V P 4.1 Leipzig Leipzig) P 4.2 Naturerlebnispark Queichland V s. Mabe Stärkere Vernetzung der bestehenden

Mabe 5 kulturellen Angebote P 5.1 Kulturkreis EHO Ex kein Bedarf erkennbar Verknüpfung kultureller Einrichtungen der V P 5.2 VGn Ggf. Realisierung über 3.4 P 5.3 Kooperation der Kultur-Einrichtungen V Umsetzung abhängig von Akteursinteresse P 5.4 Informationstag/stunde an Schulen Ex kein ILE-Projekt Neuer Projektansatz, Prüfung Bedarf, V P 5.5 Gemeinsamer Kulturkalender Koordination VGn

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Dörfliches Leben Maßnahmenbereich Förderung

Mabe1 freiwilligen Engagements Ggf Anknüpfung an Mehrgenerationenhaus V P 1.1 Einrichtung einer Ehrenamtsbörse VG Offenbach Förderung von Kooperationen „Jung - Alt“ bzw. allgemein Förderung der Mabe 2 Bereiche „Jugend und Senioren P 2.1 Jugendmobil V Bedarf u. Umsetzbarkeit prüfen P 2.2 Schaffung von Dorf-Treffs V Aktuell kein konkretes Projekt erkennbar Börse/Plattform für Angebot und Verknüpfung mit 1.1 V P 2.3 Nachfrage Verknüpfung mit Aktivitäten VG Offenbach, Lernpatenschaften (Unterstützung Projekt V s. 1.1. Unterstützung über P 2.4 Bürgerstiftung Pfalz) Öffentlichkeitsarbeit (Amtsblatt) Bauliche Projekte in Ortschaften / Startprojekt auf Mabe-Ebene, S Mabe 3 „Erhaltung der Funktionen der Dörfer“ (Zusammenführung der ursprünglichen Mabe 3 und 4) P 3.1 Multifunktionshaus Roschbach Keine detaillierte Umsetzungsbegleitung von P 3.2 Mehrgenerationenhaus Hochstadt lokalen Projekten, = Aufgabe in den OGn, etc. (1) „Anbahnungs-Plattform“ für Projektpartner, Etablierung eines alternativen ggf. Förd. sichern P 3.3 Versorgungsbetriebes in HX (2) Kommunikation von Best-Practice-Projekten / Sensibilisierung

Energie Zielgruppengerechte Ansprache …

Mabe 1 Energieeinsparung Einzelne Maßnahmen (z.B. Bewusstseinsbildung V bei Kindern) mit Startprojekt 2.1 verknüpfen. P 1.1 „Energiespar- Initiative“ Weitere Maßnahmen auf Vorhalt. P1.2. „Energiekarte“ Ex Kein ILE-Projekt, Umsetzbarkeit - Unterstützen und Anstoßen baulicher

Mabe 2 Projekte im Bereich der E.E. P2.1 Erschließung weiterer Dachflächen S Startprojekt“ Dachflächen-Solarkataster Allg. ILE-Priorität , Umsetzung außerhalb A P2.2 Nahwärmenetzlösungen PT Förderung des Einsatzes von BHKWs in V P2.3 Neubaugebieten Momentan kein ILE-Projekt erkennbar Abgedeckt über vorhandene Auflagen. Ggf. Sukzessive energetische Sanierung von V zukünftig umfassenderer Ansatz wie z.B. P2.4 öffentlichen Gebäuden im Bestand gemeinsames Klimaschutzkonzept

Regionale Wirtschaft Unternehmen in der Region vernetzen Verknüpfung mit Mabe 2 (Mabe 2 erster

Mabe 1 und positionieren Schritt) Umsetzung über „Kristallisationskern“ V P 1.1 EHO-Wirtschafts-Plattform Mabe 2 P 1.2 "Wirtschaftsgespräche" V s. 1.1 Professionelle Unterstützung von V P 1.3 Unternehmen s. 1.1 Unterstützung Regionalwährung "der Ex P 1.4 Pälzer" Kein ILE-Projekt

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Mabe 2 Stärkung des Wirtschaftsstandortes S Startprojekt auf Mabe-Ebene, Verknüpfung Mabe 1 Werbestrategie und -maßnahmen für ILE- S ↑ P 2.1 Region, Standortmarketing Startprojekt P 2.2 Stellenplatzbörse / Ausbildungsplatzbörse V ↑ Teil von 2.1., Internetplattform Verbesserung der „Breitband-

Mabe 3 Versorgung“ unterstützen Unterstützung der Aktivitäten auf Aktuell keine Unterstützungsnotwendigkeit V P 3.1 Kreisebene durch ILE Anstoßen, Unterstützen von Wenn Signal aus OGn zur Kooperation, dann V P 3.2 interkommunalen Lösungen aufgreifen "ökologische und gestalterische

Mabe 4 Aufwertung der Gewerbegebiete ... Nur bedingt als ILE-Projekt geeignet. Nur Ökologische Aufwertung Flächen und V für bereits in Nutzung befindliche Flächen P 4.1 Gebäude, Wettbewerb sinnvoll.

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ILEK Teil C

7. Startprojekte

Nach Auswahl der Startprojekte auf Basis der Bewertung der Projektthemenliste wurde für jedes der sieben Startprojekte eine Projektskizze angefertigt. Ziel war hierbei eine saubere Vorbereitung der Umsetzung im Regionalmanagement. Naturgemäß befinden sich die Projekte in einem unterschiedlichen Stadium der Entwicklung, was sich auch in der Detailtiefe der Projektskizzen ausdrückt. Während in einigen Projekten bereits erste Arbeitsschritte umgesetzt wurden, müssen in anderen Projekten noch Arbeiten zur Umsetzungsvorbereitung geleistet werden. Die Erarbeitung der Projektskizzen erfolgte in Zusammenarbeit der beteiligten Akteure. In Einzelgesprächen und kleineren Arbeitstreffen wurde die notwendige Konkretisierung der Projekte vorgenommen.

- Vernetzung von Biotopstrukturen bzw. Blühende Region (LLW)

- Umweltverträgliche Nutzung der Wasserressourcen (LLW)

- Bewusstseinsbildung heimische Landwirtschaft und regionale Produkte (LLW)

- Regionale Produkte in der Region vermarkten und erlebbar machen (TK, LLW)

- Erhaltung der Funktionen der Dörfer / Grundversorgung (DL)

- Förderung des Ausbaues der Solarenergienutzung (E)

- Stärkung des Wirtschaftsstandortes (RW)

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7.1. „Blühende Region“

Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) in Rheinland-Pfalz ILE Edenkoben, Herxheim, Offenbach a.d. Queich

„Blühende Region“

Projektskizze April 2010 IfR Institut für Regionalmanagement

Anlass / Hintergrund Ein herausragendes Merkmal und eine der Hauptstärken der ILE-Region der Verbandsgemeinden Edenkoben, Wie stellt sich die Herxheim und Offenbach ist die Verbindung von intakter Ausgangssituation dar und aus Natur, Weinbau und Landwirtschaft sowie hoher welchen Gründen ist die Projektidee nützlich für die Wirtschaftskraft. Region Um diesen „Dreiklang“, der die Attraktivität der Region, ganz wesentlich bestimmt, im Gleichgewicht zu halten kommt der Sicherung und dem Ausbau von ökologisch hochwertigen Strukturen eine hohe Bedeutung zu. Dies ist seit langem Gegenstand verschiedener erfolgreicher Programme (z.B. Aktion Blau) und Maßnahmen. Ein im Rahmen der Erarbeitung des ILEK mehrfach als Schwäche bzw. Risiko der Region benanntes Defizit vor diesem Hintergrund ist der Mangel an blühenden Strukturen, auch auf öffentlichen und privaten Flächen. Dass die allseits bekannte und beliebte Honigbiene hierdurch insbesondere im Frühsommer zu wenig Nahrung findet, übrigens ein in weiten Teilen Deutschlands verbreitetes Phänomen, ist hierbei nur eine, wenn auch hervorstechende negative Folge. Viele Wildbienen und andere Insekten sind ebenso auf die blühenden Bereiche direkt angewiesen und damit stellen diese Strukturen auch für viele andere Tiere indirekt eine wichtige Nahrungsgrundlage dar. Oftmals mangelt es auch an einer Vernetzung von entsprechenden Strukturen.

Regionale Zielsetzung Übergeordnete regionale Zielsetzung ist die Weiterentwicklung der Agrar- und Landschaftsstruktur“, s. ILEK Teil B Kap. 5.1.1 Einher geht diese Zielsetzung mit der Maßgabe, die Stärke und herausstechenden Besonderheit „Verknüpfung von intakter Natur, Weinbau und Landwirtschaft sowie hoher Wirtschaftskraft in einer Region“ zu fördern Erreicht wird

IfR Institut für Regionalmanagement 67 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

dies über Schaffung zusätzlicher blühender Bereiche zur Ökologischen Aufwertung von Flächen, insbesondere als Nahrungsgrundlage für Bienen und andere Insekten Touristischen Attraktivitätsseigerung der Region Allgemeinen Attraktivitätssteigerung der Region, auch im Sinne einer Stärkung der weichen Standortfaktoren Vernetzung der Flächen

Projektziel(e) a) Schaffung zusätzlicher blühender Flächen in der Region der Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Was soll mit Projekt konkret Offenbach erreicht werden? Umsetzung erster Pilotflächen noch in 2010, Begleitung mit Pressearbeit (Amtsblätter) Umsetzung von x ha zusätzlicher blühender Flächen in 2011 Dauerhafte Sicherung der geschaffenen blühenden Flächen Schaffung einer gewissen Vernetzung der Flächen, z.B. über „Trittsteine“ b) Bewusstseinsbildung in der Region für das Thema allgemein und die Notwendigkeit der Erhaltung/Schaffung ökologisch hochwertiger Strukturen

Kurzbeschreibung Arbeitspaket A „Saatgut“ Ankauf und Lagerung von geeignetem Saatgut (z.B. Vorgehensweise, Einzelmaßnahmen etc. „Tübinger Mischung“), für erste Pilotflächen sowie für Umsetzung von x ha in 2011 Beginn der Tätigkeiten im Regionalmanagement ab 2010. Ausgabe an Interessenten, welche ihre Flächen Fachliche Begleitung im entsprechend einsähen Projektteam

Arbeitspaket B „Flächen“ a) Flächenkategorien: Private Flächen: Private Gärten, Wiesen, etc. (Privatpersonen) Randstreifen von Äckern und Rebflächen (Eigentümer oder Pächter der Flächen) Acker- und Rebflächen (Eigentümer oder Pächter der Flächen) Wiesen und Weiden (Eigentümer oder Pächter der Flächen)

Öffentliche Flächen (OGn, VGn, Kreis, Land) Abstandsgrünflächen Straßenbegleitgrün Gewässerrandstreifen

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Rückhaltebecken „Restflächen“ Ausgleichsflächen (Ökokonto) b) Identifizierung der Flächen /Aktivierung der Flächeneigentümer Identifizierung von ersten „Pilotflächen über Hrn. Garrecht, Hrn. Müller, Hrn. Orth, VGn. Erste Flächen wurden für die Einsaat in 2010 bereits gesichert. Aktivierung von Flächeneigentümern, welche als Partner in Frage kommen über

a)Abfrage Interesse bei Landwirtschaft über angelaufende Befragung b)Pressearbeit

c)Informationsveranstaltung im Spätsommer / Herbst 2010

d) persönliche Ansprache

c) Bei Bedarf und Interesse Flächentausch zur Herstellung einer Vernetzung der blühenden Strukturen Einsatz des Instrumentes „freiwilliger Landtausch“ des DLR

Arbeitspaket C: „Vorbereitung, Einsaat, Pflege“ Vorbereitung, Einsaat und Pflege der Flächen durch

a) Flächeneigentümer / Flächenbewirtschafter in Eigenleistung

b) Landwirte (gegen Entlohnung) c) Bewirtschafter der öffentlichen Flächen (z.B. Gärtnereien der VGn)

d) Kinder/Jungendliche (Schulprojekte)

Arbeitspaket D „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ Vorbereitende Presse-Arbeit in Amtsblättern Begleitung der ersten Aktionen über Presse-Arbeit (Berichte in den Amtsblättern, Rheinpfalz) Findung „animierendes Motto bzw. eingängiger Namen für Projekt“ Informationsveranstaltung mit umfangreichen Infos zum Thema und Animation zum Mitmachen. Veröffentlichung des Zieles „x ha blühende Bereiche..etc,), Referenten, Ansprache versch. Zielgruppen, Vorstellung der ersten Erfolge der „Pilotflächen“

Projektträger Verbandsgemeinden des ILEK als Träger des Gesamtprojektes Wer setzt das Projekt um? Umsetzung der konkreten Einzelmaßnahmen (z.B. Einsaat, Pflege) durch Einzelakteure (s.o.)

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Beteiligte Akteure Bereits eingebundene Akteure Herr Orth, Vorsitzender Bienenzuchtverein Modenbachtal, Großfischlingen Herr Garrecht, Landschaftsplaner, Naturschutzbeauftragter der VG Herxheim Herr Müller, Landwirt, Herxheim Herr Detzel, Landwirt, Herxheim Herr Dudenhöffer, Lehrer i.R., Herxheim Herr Mittag, Gemeinde Essingen Pamina-Schulzentrum, Kontakt über Hrn. Garrecht, Hrn. Dudenhöffer DLR Frau Krüger, Netzwerk blühende Landschaft

Noch einzubindende Akteure Weitere Partner und Flächeneigentümer(s.o.) Naturschutzverbände Ortsgemeinden Ggf. Vernetzung mit Interrreg-Projekt „Kastanien“

Kosten Kostenbausteine: Ankauf von Saatgut Einsaat und Pflege der Flächen (sofern nicht ehrenamtlich bzw. in Eigenleistung) Werbematerialien (Flyer, Anzeigen, Veranstaltungen, etc.)

Finanzierungsmöglich ELER-PAULa (für Maßnahmen in 2011) keiten Erlangung Preisvorteile durch Sammelbestellungen von Saatgut Ggf. Sponsoring durch regionale Unternehmen

Einordnung im ILEK Das Projekt ist dem Handlungsfeld Landwirtschaft, Landschaft und Weinbau zugeordnet. Das Projekt findet sich in ILEK Teil B unter dem Maßnahmenbereich 1 „Agrar- und Landschaftsstruktur weiterentwickeln“ als Projekt 1.3 „Vernetzung von Biotopstrukturen“ In seiner Ausrichtung auf eine breite Palette von möglichen Flächen deckt das Projekt auch Teilbereiche des Projektes 4.1 Ökologische Aufwertung Flächen und Gebäude welches sich im Maßnahmenbereich „ökologische und gestalterische Aufwertung der Gewerbegebiete“ im Handlungsfeld „Regionale Wirtschaft“ wiederfindet.

IfR Institut für Regionalmanagement 70 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

7.2. „Ressourcenschonende Beregnung in der Landwirtschaft“

Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) in Rheinland-Pfalz ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach a.d. Queich

„Ressourcenschonende Beregnung in der Landwirtschaft“

Projektskizze April 2010 IfR Institut für Regionalmanagement

Anlass / Hintergrund Die leistungsfähige Landwirtschaft stellt eine entscheidende Stärke der Region dar. Günstige Topographie, Wärmegunst Wie stellt sich die und gute Böden sind einige Faktoren, welche die positive Ausgangssituation dar und aus Entwicklung ermöglicht haben. Die Lage am Rande der welchen Gründen ist die Projektidee nützlich für die Rheinebene in direkter Nachbarschaft zum westlich Region angrenzenden Pfälzerwald hat neben der Wärmegunst aber auch eine Niederschlagsarmut zur Folge. Teilweise müssen die sehr trockenen Böden beregnet werden, um eine quantitativ und qualitativ befriedigende Produktion gewährleisten zu können. Die Bewässerung erfolgt mittels Grundwasser, welches über entsprechende Brunnen entnommen wird. Eine kontrollierte und ressourcenschonende Grundwasserentnahme und Beregung wird als Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung der Landbewirtschaftung der Region erkannt. Spätestens seit Absenkungen des Grundwasserspiegels in Teilbereichen der Region als Alarmzeichen wahrgenommen werden, steht dieses Thema im Brennpunkt des Interesses. Eine leistungsfähige Landwirtschaft und eine weitgehend intakte Umwelt dürfen sich nicht gegenseitig ausschließen. Sowohl die positive Gesamtentwicklung der Region in der Vergangenheit als auch ihre Chancen für die Zukunft basieren unter anderem auch auf einem Gleichgewicht in diesem Bereich. Eine erste Informationsveranstaltung mit Fachreferaten zu diesem Thema wurde bereits durchgeführt, ein großes Interesse der Landwirtschaft am Thema wurde hierbei deutlich.

IfR Institut für Regionalmanagement 71 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Regionale Zielsetzung Regionale Zielsetzung des Projektes ist die umweltverträgliche Nutzung der Wasserressourcen und damit die Unterstützung der nachhaltigen Entwicklung der Gesamtregion , s. hierzu ILEK Teil B, Kapitel 5.1.2

Projektziel(e) Betriebe informieren, Know-How-Transfer Informationen zu Methoden und Techniken der Was soll mit Projekt konkret erreicht werden? wassersparenden Beregnung, z.B. Berechnung der notwendigen Beregnungsmenge über Geisenheimer Modell/Beregnungs-Manager des DLR, Einsatz von mobilen Beregnungsmaschinen etc. Kooperationen fördern und unterstützen Plattform für gemeinsame Anschaffungen von Messgeräten, Leitungen, etc. Plattform für die Gründung und Entwicklung von Verbund- Lösungen, z.B. Beregnungsverbänden Agrarstruktur im Bedarfsfall anpassen Im Bedarfsfall Beregnungsflächen mit Instrumenten der Bodenordnung (Freiwilliger Landtausch, etc.) zusammenlegen Kurzbeschreibung Arbeitspaket A „Informationen für Betriebe zu Technik und Kooperationen“ Vorgehensweise, Einzelmaßnahmen etc. Informationsveranstaltung am 01.02.10 mit Fachreferaten zu den Themen „Bewässerungssteuerung nach Beginn der Tätigkeiten im Regionalmanagement ab 2010. Berechnungsmodellen und mit Hilfe von Sensoren (Dr. Fachliche Begleitung im Weinheimer, DLR Rheinpfalz)“, Kosten der Projektteam Beregnungstechniken (Dr. Sourell, vTI Braunschweig), mobile Beregnungsmaschinen (Hr. Beinlich, Fa. Beinlich). Durchführung einer Vorführung durch die Fa. Beinlich vor Ort Informationsveranstaltung zur Gründung und Entwicklung von Verbund-Lösungen, z.B. Beregnungsverbänden Weitere Info-Veranstaltungen Exkursionen in andere Regionen Arbeitspaket B „Konkrete Unterstützung des Einsatzes der Techniken“ Förderung des Berechnungs-Modells (Geisenheimer Modell). Anschaffung und Einsatz des „Beregungs- Managers“ des DLR (CD für 15 Euro bei DLR erhältlich) Gemeinsame Durchführung der ersten notwendigen Bodenbeprobung (Bestimmung Ausgangsfeuchte):

IfR Institut für Regionalmanagement 72 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Landwirte in Kooperation („Mengenrabatt“) Gemeinsame Anschaffung von Geräten (Sensoren zur Feuchtebestimmung, Wetterstationen, Beregnungsmaschinen, etc.) Arbeitspaket C „Öffentlichkeitsarbeit“ Begleitung der Aktivitäten durch Presse-Arbeit

Projektträger Baustein Information: VGn des ILEK

Wer setzt das Projekt um? Baustein „Konkrete Unterstützung....“: Landwirte in Kooperation

Beteiligte Akteure Bereits eingebundene Akteure: Herr Hans Müller, Herxheim s. Liste Info-Veranstaltung, ca. 40 Landwirte informiert Herr Dr. Weinheimer (DLR Rheinpfalz Neustadt) Herr Dr. Sourell (vTI Braunschweig) Fa. Beinlich

Kosten Kostenbausteine Kosten für Exkursionen, weitere Info-Veranstaltungen Gemeinsame Durchführung von „Startbeprobungen“ Gemeinsame Anschaffung von Geräten

Finanzierungsmöglich Erlangung Preisvorteile durch gemeinsame Aktionen keiten Erlangung Preisvorteile durch Sammelbestellungen Ggf. Förderung von Kooperationen

Einordnung im ILEK Das Projekt ist dem Handlungsfeld Landwirtschaft, Landschaft und Weinbau zugeordnet. Das Projekt ist auf der Maßnahmenbereichsebene angesiedelt und findet sich in ILEK Teil B als Maßnahmenbereich 2 „Umweltverträgliche Nutzung der Wasserressourcen“

IfR Institut für Regionalmanagement 73 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

7.3. „Bewusstseinsbildung Landwirtschaft und regionale Produkte“

Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) in Rheinland-Pfalz ILE Edenkoben, Herxheim, Offenbach a.d. Queich

„Bewusstseinsbildung Landwirtschaft und Regionale Produkte“

Projektskizze April 2010 IfR Institut für Regionalmanagement

Anlass / Hintergrund Das Thema Landwirtschaft ruft bei vielen Menschen entweder eine „romantische Vorstellung“ vom traditionellen Wie stellt sich die Kleinbauern hervor oder aber es herrscht eine Ausgangssituation dar und aus „Schreckensvorstellung“ von Nahrungsmittelfabriken mit welchen Gründen ist die Projektidee nützlich für die ungesunder Erzeugung vor. Oft suggeriert auch die Region Werbung bei Kindern, aber auch vielen Erwachsenen, ein verklärtes Bild von Landwirtschaft. Pommes Frites in der 1kg-Packung aus der Kühltruhe - viele Kinder wissen nicht mehr woher die Produkte stammen. Welches heimische Gemüse und Obst wann Saison hat, können nicht nur Kinder oft nicht mehr beantworten. Gerade in der ILE-Region der VGn Edenkoben, Herxheim und Offenbach, in der die Landwirtschaft eine zentrale Rolle spielt und wo viele Sonderkulturen angebaut und auch regional vertrieben werden, stellt sich ein vorhandenes Bewusstsein für die Landwirtschaft als wichtig dar. Ein realistisches Bild von der heimischen Landwirtschaft und den hier erzeugten Produkten, ihrem Wert und Bedeutung ist Voraussetzung für eine weiterhin erfolgreiche und akzeptierte Landwirtschaft in der Region. Aktive Akteure aus der Landwirtschaft, welche sich im Rahmen der ILEK-Erarbeitung zusammengefunden haben, möchten gemeinsam mit Schulen der Region Einzelmaßnahmen in die Umsetzung bringen, welche auf die Bewusstseinsbildung für die heimische Landwirtschaft und ihre Produkte hinwirken. Erste Gespräche mit einzelnen Schulen der Region lassen auch hier auf ein großes Interesse schließen.

IfR Institut für Regionalmanagement 74 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Regionale Zielsetzung Das Projekt „Bewusstseinsbildung Landwirtschaft und Regionale Produkte“ verfolgt mit den angestrebten Aktivitäten in Schulen und landwirtschaftlichen Betrieben das Ziel der Sensibilisierung und Information der Öffentlichkeit über regionale Landwirtschaft und regionale Produkte und damit eine allgemeine Bewusstseinsbildung für diese Themen (s. hierzu Kapitel 5.1.3)

Projektziel(e) In direkter Zusammenarbeit von Schulklassen mit Betrieben soll das Wissen über regionale Produkte und Was soll mit Projekt konkret deren Anbauweisen und Produktionswege vermittelt erreicht werden? werden. Darüber hinaus gilt es auch, die Produkte selbst, ihre Eigenschaften und Verarbeitung in den Blick zu nehmen. Dies soll geschehen über Erstellung einer „Angebots-Liste“: Welches Angebot kann welcher Betrieb wann bieten? Ergebnis ist eine Handreichung für Schulen / Lehrer Aufbau von Kooperationen zwischen Landwirtschaftlichen Betrieben und Schulen Durchführung von konkreten, bewusstseinsbildenden Aktionen / Maßnahmen in den landw. Betrieben Einbindung der Themen in den Unterricht Langfristige Etablierung der beschriebenen Kooperationen Einsatz eines „Agrarbotschafters“ für die Region, welcher z.B. Führungen im Feld übernehmen kann

Kurzbeschreibung Arbeitspaket A „Zusammenstellung Angebot“ Erarbeitung einer Liste/Handreichung mit landw. Betrieben Vorgehensweise, Einzelmaßnahmen etc. und ihren „Angeboten“, auf welche die Schulen/Lehrer bei Interesse/Bedarf zurückgreifen können. Beginn der Tätigkeiten im Regionalmanagement ab 2010. Betrieb, Ansprechpartner, Kontakt Fachliche Begleitung im Projektteam Konkretes Angebotsspektrum (z.B. Führungen, Vorträge, Mitarbeit, Urlaub a.d.B., Erlebnispädagogik etc.) Zeitraum des Angebotes

Arbeitspaket B „Umsetzung von Aktionen im Betrieb und im Feld“ (Aktionen kombinierbar): Besichtigung des Betriebes, Möglichkeiten des Erlebens für die Schüler, nach Möglichkeit auch Einbindung in eine Tätigkeit o.ä. (Durchführung Betriebsinhaber bzw. ggf. Mitarbeiter Führung über die Felder des Betriebes / der Region (Durchführung „Agrarbotschafter“ in Absprache mit landw. Betrieb und Schulen). Wanderung, ggf. auch Radtour.

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Ggf. Einbindung von Experten des DLR zu bestimmten Themen Arbeitspaket C „Umsetzung von Aktionen in den Schulen. Einbindung der Thematik in den laufenden Unterricht. Zielgruppe: Schüler ab ca. 12 Jahre. Einbindung Thema in Unterricht Ggf. Vortrag Betriebsleiter in Unterricht Einbindung regionaler Produkte (Kochunterricht, gemeinsames Frühstück, regionales Obst, etc.) Arbeitspaket D „Presse-Arbeit“ Kontinuierliche Begleitung der Aktionen mit intensiver Presse-Arbeit Informations-Termine Projektträger Kooperation zwischen landw. Betrieben und Schulen

Wer setzt das Projekt um?

Beteiligte Akteure Bereits eingebundene Akteure Herr Hans Müller, Herxheim (Landwirt, Produkte: Karotten) Herr Ralf Gensheimer, Offenbach (Landwirt, Bio-Produkte: Gemüse, Kartoffeln, Getreide) Herr Orth, Großfischlingen (Imker) Herr Matthias Detzel, Herxheim (Landwirt, Produkte Kartoffeln, Tabak) Herr Leo Knoll, Herxheimweyer (Landwirt i.R.) Herr Dudenhöffer, Herxheim (Lehrer i.R.) Weitere Landwirte haben Interesse bekundet Noch einzubindende Akteure Schulen der Region (Ansprache auf Basis der „Angebots- Liste“)

Kosten Kostenbausteine: Vergütung für Landwirte (Zeitaufwand für Führungen etc.) „Agrarbotschafter“ bzw. „Kümmerer“ Kosten für Fahrten etc. Ggf. Flyer Finanzierungsmöglich ELER-PAUL Code 312 keiten

Einordnung im ILEK Das Projekt ist dem Handlungsfeld Landwirtschaft, Landschaft und Weinbau zugeordnet und auf Maßnahmenbereichs-Ebene angesiedelt (Mabe 3).

IfR Institut für Regionalmanagement 76 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

7.4. „Regionale Produkte in der Region vermarkten und erlebbar machen“

Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) in Rheinland-Pfalz ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach a.d. Queich

Regionale Produkte in der Region vermarkten und erlebbar machen

Projektskizze April 2010 IfR Institut für Regionalmanagement

Anlass / Hintergrund Die Region hat ein ausgeprägtes touristisches Angebot. Schwerpunktthemen sind Wein, Erholung in der Natur, Wie stellt sich die Genuss und Entspannung. Ausgangssituation dar und aus welchen Gründen ist die Während der Wein als typisches regionales Produkt in diese Projektidee nützlich für die Strategie und die Vermarktung gut eingebunden ist und Region das „Weinerlebnis“ einen wichtigen Pfeiler im Vermarktungskonzept der Region ausmacht, finden sich sonstige regionale landwirtschaftliche Produkte wenig in der touristischen Vermarktung und der regionalen Gastronomie. Ist dies der Fall, wird es noch zu wenig kommuniziert und beworben. Die Verknüpfung mit dem bereits sehr erfolgreich in die Vermarktung eingebundenen Wein bietet sich an. Hier gibt es bereits mehrere „Best-Practice-Beispiele“ von Winzern in der Region, die regionale landw. Produkte in ihr Konzept einbeziehen

Regionale Zielsetzung Ziel ist es, regionale Produkte in der Region stärker zu vermarkten und noch besser als bisher erlebbar zu machen (s. hierzu ILEK Teil B, Kapitel 5.2.1) Im einzelnen finden sich in der Zielsetzung folgende Einzelaspekte wieder:

Touristischer Aspekt Die bestehende Tourismus-Strategie unterstützen, das regionale Profil weiter schärfen, insb. mit der Ausrichtung auf Genuss, Authentizität und hohe Qualität Die Attraktivität der HoGa-Betriebe der Region über eine Herausstellung der Regionalität weiter steigern

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Landwirtschaftlicher Aspekt Erschließung neuer, regionaler Absatzwege für die Landwirtschaft Ökonomischer Aspekt Die regionale Wertschöpfung durch Etablierung regionaler Wirtschaftsbeziehungen erhöhen ökologischer Aspekt Das „Prinzip der kurzen Wege“ unterstützen: Regionale Wirtschaftsbeziehungen wirken sich klimaschonend aus Projektziel(e) Etablierte Kooperationen (Lieferbeziehungen, gemeinsame Aktionen, etc.) zwischen den Marktpartnern Landwirtschaft Was soll mit Projekt konkret und Gastronomie, ggf. Handel erreicht werden? Regionale Produkte erkennbar auf regionalen Speisekarten

Kurzbeschreibung Arbeitspaket A: Zusammenstellung des Angebotes der Region Vorgehensweise, Einzelmaßnahmen etc. A1: Abfrage Interesse bei landw. Betrieben über a) Betriebsbefragung, b) persönliche Ansprache Beginn der Tätigkeiten im Regionalmanagement ab 2010. A2: Abfrage Interesse bei Gastronomiebetrieben Fachliche Begleitung im A3: Zusammenstellung der interessierten Betriebe, Listung Projektteam, Ausführung durch Tourismus-Organisationen / der angebotebenen Produkte. Ergebnis: Handreichung für Beratungsbüro, ggf. Gastronomen mit Angebot und Ansprechpartnern. Ggf. „Kümmerer“. Einbindung einer „Börse“ in eine bestehende Internet- Plattform (Darstellung Angebot und Nachfrage) Arbeitspaket B: Bewusstseinsbildung B1: Informationsveranstaltungen für Hoga-Betriebe, mit Best-Practice-Beispielen aus der Regionen und ggf. anderen Regionen [2010 und fortlaufend, Projektteam/VGn] Arbeitspaket C: Qualitätssicherung und Außendarstellung C1: Erarbeitung eines Kriterienkataloges für die mitarbeitenden Betriebe C2: Entwicklung eines Logos / Labels für die mitarbeitenden Betriebe, bzw. Zuordnung zu bestehenden Logos/Labels Arbeitspaket D: Öffentlichkeitsarbeit D1: Begleitung der Aktivitäten mit Presse-Arbeit (Anreiz für Gastronomen und Landwirte, da Image-Pflege) D2: Regelmäßige Vorstellung (neuer) mitarbeitender Betriebe D3: Listung der mitarbeitenden Betriebe auf Homepages des ILEK/Regionalmanagement, der VGn, etc. D4: Erstellung eines Flyers mit den kooperierenden Betrieben Arbeitspaket E: Professionelle Begleitung

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E1: Etablierung einer professionellen Begleitung des Projektes durch einen „Kümmerer“ mit dem Ziel, eine langfristig funktionierende Kooperation zu installieren

Projektträger Kooperation von landwirtschaftlichen Berieben und Gastronomiebetrieben und ggf. „Kümmerer“ Wer setzt das Projekt um?

Beteiligte Akteure Lokale Tourismusorganisationen (VGn) SÜW-Tourismus Touristische Leistungsträger (HoGa) Landwirtschaftliche Betriebe Fa. Genusstour, Herr Mangold

Nächste Schritte im 06.04.10: Termin für HoGas und landw. Betriebe zur ILEK Abfragung Interesse und möglicher Ausgestaltung Projekt (auf Basis der vorliegenden Projektskizze)

Kosten Mögliche Kostenbausteine: Honorierung eines „Kümmerers“ Werbematerialien (Flyer, Anzeigen, etc.) Ggf. neue Internetpräsenz Finanzierungsmöglich ELER-PAUL, Code 312 keiten Agrarmarketing: Förderung regionaler Aktionen und Kooperationen

Einordnung im ILEK Das Projekt ist dem Handlungsfeld Tourismus und Kultur zugeordnet, berührt aber thematisch ebenso das HF Landwirtschaft, Landschaft und Weinbau. Das Startprojekt ist auf der sog. „Maßnahmenebene“ angesiedelt und findet sich in ILEK Teil B als Maßnahmenbereich 1 im Handlungsfeld Tourismus und Kultur. Es integriert folgende Einzel-Projekte 1.1 Regionale Produkte in der Gastronomie (Unterstützung SÜW-Initiative) 1.2 Info-Plattfom sowie Teilaspekte von 1.3 Prüfung alternativer regionaler Vermarktungswege 1.4 Informationen für Winzer (Knowhow-Transfer)

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7.5. „EHO Energie“

Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) in Rheinland-Pfalz ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach a.d. Queich

EHO Energie

Projektskizze April 2010 IfR Institut für Regionalmanagement

Das gemeinsame Wirken hin zu verstärkter Einsparung von Energie und Reduktion des CO2-Ausstosses ist erklärtes Anlass / Hintergrund Ziel der Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Wie stellt sich die Offenbach. Ausgangssituation dar und aus welchen Gründen ist die Als konkretes Startprojekt in diesem Zusammenhang Projektidee nützlich für die ausgewählt wurde zunächst die Erstellung eines Region Dachflächen-Solarkatasters zur Unterstützung des Ausbaues der Solarenergie-Nutzung in der Region. Im Zuge der Ausarbeitung des Projektes wurde jedoch das Kosten-Nutzen-Verhältnis eines solchen Katasters als ungünstig eingestuft. Auch die Fokussierung auf den Bereich der Solarenergie-Nutzung wurde nochmals aufgeweitet, so dass das Startprojekt „EHO Energie“ im Rahmen des Regionalmanagements zunächst einer Neuausrichtung bedarf. Hierzu werden alle im Rahmen der ILEK-Erarbeitung diskutierten Projektideen mit einbezogen und die Arbeit zunächst auf der Ebene des Handlungsfeldes gestartet. Wichtigste Maßgabe im Projekt ist die grundlegende Betrachtung des gesamten Thematik, beginnend bei den Möglichkeiten zur Einsparung von Energie (s. auch Projektthemenliste). Weiterhin werden mögliche Projekte zur Förderung der Nutzung regenerativer Energien (Solarenergie etc.) ins Blickfeld genommen.

Regionale Zielsetzung Erste strategische Zielsetzung der Region ist es, die Einsparung von Energie zu fördern und die Energieeffizienz zu steigern. Gemeinsam möchten die Verbandsgemeinden hier die Region voranbringen, u.a. auch durch bewusstseinsbildende Maßnahmen. Vor dem Hintergrund der Potenziale der Region Edenkoben, Herxheim, Offenbach im Bereich der Erneuerbaren Energien wurde die verstärkte Nutzung

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regenerativer Energien als Ziel definiert. Die verstärkte Nutzung der Sonnenenergie und die Nutzung des Potenzials der Geothermie stellen hier Beispiele dar.

Projektziel(e) Da wie beschrieben das Startprojekt neu ausgerichtet wurde und auf die Ebene des Maßnahmenbereiches Was soll mit Projekt konkret „gehoben“ wurde, entsprechen die Projektziele aktuell den erreicht werden? Regionalen Zielen.

Kurzbeschreibung Arbeitspaket „Definition der konkreten Einzelschritte im Projekt“ Vorgehensweise, Einzelmaßnahmen etc. Aufgrund der erfolgten Neuausrichtung des Projektes müssen im Rahmen des Regionalmanagements zunächst die konkreten Einzelmaßnahmen definiert werden. Folgende Schlagworte könnten für die im Regionalmanagement zu leistende Definition der konkreten Projekte als Orientierungsrahmen dienen: Energieeinsparung und Effizienz Bewusstseinsbildung Information Bündelung verlässlicher, seriöser Informationen Schaffung einer Plattform für regionalen Unternehmen im Thema Energie Vernetzung der Akteure Konkrete Kooperationen mit den regionaleren Schulen Förderung regenerativer Energien: Solarenergie, Geothermie Förderung des Einsatzes moderner Techniken (z.B. BHKWs)

Projektträger VGn

Wer setzt das Projekt um?

Beteiligte Akteure VGn Ortsgemeinden Schulen Regionale Unternehmen Energieberater

Kosten n.n. definierbar

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Finanzierungs- Eine Prüfung der Finanzierungsmöglichkeiten hat auf Basis möglichkeiten der konkret definierten Arbeitspakete zu erfolgen

Einordnung im ILEK Das Projekt ist dem Handlungsfeld „Energie“ zugeordnet. Da eine Neuausrichtung des Projektes erfolgte, ist das Projekt zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf der Ebene dieses Handlungsfeldes angesiedelt.

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7.6. „Erhaltung der Funktionen der Dörfer / Grundversorgung“

Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) in Rheinland-Pfalz ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach a.d. Queich

Erhaltung der Funktionen der Dörfer / Grundversorgung

Projektskizze April 2010 IfR Institut für Regionalmanagement

Anlass / Hintergrund Insbesondere kleinere Ortsgemeinden der Region sehen sich zunehmend mit der Problematik des Wegbrechens der Wie stellt sich die Nahversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des Ausgangssituation dar und aus täglichen Bedarfes konfrontiert. Hier gilt es Ansätze zu welchen Gründen ist die Projektidee nützlich für die entwickeln und in den Ortsgemeinden mit entsprechender Region Problemlage zu realisieren. Auch weitere Funktionen der Dörfer wie z.B. soziale Funktionen sind teilweise im Rückgang befindlich.

Regionale Zielsetzung Übergeordnetes Ziel des Projektes ist der Erhalt der Funktionen der Dörfer, unter anderem die Sicherung der Grundversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfes (s. ILEK Teil B, Kapitel 5.3.1)

Projektziel(e) Initiierung von Projekten auf Ortsgemeindeebene zum Erhalt der Funktionen der Dörfer, insbesondere die Was soll mit Projekt konkret Sicherung der Grundversorgung. erreicht werden? Know-how-Transfer in die Region zu Best-Pracice- Beispielen des Erhalts der Funktionen der Dörfer, zur Sicherung der Grundversorgung, zur Dorfinnenentwicklung, etc.

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Kurzbeschreibung Der Maßnahmenbereich sieht zwei Schwerpunkte vor: Vorgehensweise, 1. "Anbahnungsplattform" für konkrete Einzelmaßnahmen etc. Projekte, die zum Erhalt der Funktionen der Dörfer beitragen Aufgabe des Regionalmanagements ist es hier, die pot. Projektpartner bei der Projektentwicklung und der Suche nach möglichen Fördermitteln zu unterstützen. Ein wichtiger Bereich in den Projekten werden bauliche Maßnahmen sein, die Renovierung alter Bausubstanz und die Anpassung an die aktuellen Erfordernisse. Ortsgemeinden oder private Akteure können mit ihrer Idee auf das Beratungsbüro oder die VGen zukommen, es erfolgt dann eine Einschätzung der Umsetzungsmöglichkeiten und, sofern diese gesehen wird, die Unterstützung bei der Projektentwicklung und Suche nach Fördermitteln. Die Umsetzung der Projekte selbst auf Ortsgemeindeebene erfolgt dann durch die jeweilige Ortsgemeinde oder den privaten Projektträger. Erste Akteure sind bereits mit ihren Projektideen auf das Beratungsbüro zugekommen. Diese sind:

Multifunktionshaus Roschbach: Hintergrund: Bedarf für Multifunktionale Räumlichkeiten (Feuerwehr, Vereine, Dorffeste) Bedarf für Dorfladen (aktueller Standort des bestehenden, funktionierenden Dorfladens weist etliche Defizite auf). Aktueller Dorfladen ist Filiale der Bäckerei Scheurich (insgesamt 7 Filialen) mit kleinem Sortiment sonstiger Waren. Wird mit 400-Euro-Kräften aus Roschbach betrieben. Bedarf für kommunale Lagerräume (Bauhof) Ortsgemeinde-Rat hat Vorhaben bereits zugestimmt Projektziele Schaffung eines multifunktionalen Gebäudes auf dem Standort des ehem. Raiffeisengebäudes in Roschbach Sicherung der Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfes über Dorfladen Schaffung eines Treffpunktes für die Vereine des Ortes Schaffung von Räumlichkeiten für die Feuerwehr Projektidee Rückbau Raiffeisengebäude Neubau Multifunktionsgebäude mit den o.g. Funktionen unter einem Dach (günstige Lage, da sich Grundschule und Kindergarten in direkter Nachbarschaft befinden). Ggf. Kombination mit Verkauf von Regionalen Produkten (Aufweitung aktuelles Angebot des Dorfladens). Z.B.

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regionale Weine, etc. Ggf. Ergänzung um Verkauf von „Knickschoppen“ (=Trinkgläser in besonderer Form aus Roschbach) nächste Schritte: Erstellung eines detaillierten Konzeptes für das Multifunktionshaus inkl. Kostenschätzung und Einzelmaßnahmen Beauftragung Planer/ Architekt für den baulichen Teil des Konzeptes inkl. Kostenschätzung

Mehrgenerationenhaus Hochstadt Hintergrund aktiver Lebenskreis Hochstadt Bedarf für Unterstützung von Älteren, aber auch Kindern und Jugendlichen im Ort Projektziele: Etablierung verschiedener Angebote für Senioren und junge Menschen, z. B.: betreutes Wohnen, Seniorentreff, Mittagessen für Senioren und Kinder, Hausaufgabenbetreuung, Schaffung eines „Beratungszentrums“ (Pflegeberatung), Ort für zentrale Ehrenamtsbörse Projektidee: Aufbau / Renovierung des alten Gebäudes (Naturfreundehaus) Einbau von Wohnungen Einstellung von Personal

nächste Schritte: Erstellung eines detaillierten Konzeptes für das Mehrgenerationenprojekt inkl. Kostenschätzung und Einzelmaßnahmen

Erhaltung der Funktionen Ortsmitte Herxheim: Hintergrund: Nach Aufgabe eines Versorgungsbetriebes (Lebensmittel- Einzelhandel) in der Ortsmitte von Herxheim stellt sich hier ein Versorgungs-Defizit mit Gütern des täglichen Bedarfes dar. Weiterhin besteht ein Bedarf an seniorengerechtem Wohnen in diesem Bereich. Projektziele: Installierung eines Versorgungsbetriebes (Waren des täglichen Bedarfes) in der Ortsmitte Herxheim in Verbindung mit weiteren Nutzungen wie

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seniorengerechtem Wohnen. Städtebauliche Aufwertung des Bereiches. Projektidee: Multifunktionaler Bereich in der Ortsmitte verbunden mit städtebaulicher Aufwertung und Schaffung hoher Aufenthaltsqualität. nächste Schritte: Erstellung eines konkreten Konzeptes durch Ortsgemeinde Herxheim

2. Know-How-Transfer in die Region: Der zweite Schwerpunkt zielt darauf ab, die Entwicklung von konkreten Projekten rund um den Erhalt der Funktionen auszulösen. Hierzu bietet das Regionalmanagement Informationsveranstaltungen für interessierte BürgerInnen sowie die Kommunalpolitik an, auf der gute Beispiel aus anderen Regionen vorgestellt werden. Hierzu werden nach Möglichkeit auch externe Referenten hinzugeladen, um von ihren Praxiserfahrungen zu berichten.

Projektträger je nach Einzelprojekt unterschiedlich, Ortsgemeinden oder private Projektträger Wer setzt das Projekt um? bei Projektansatz Multifunktionshaus Roschbach voraussichtlich: Ortsgemeinde Roschbach bei dem Projektansatz: Mehrgenerationenhaus Hochstadt voraussichtlich: Lebenskreis Hochstadt bei Projektansatz „Erhaltung der Funktionen Ortsmitte Herxheim“: Ortsgemeinde Herxheim

Beteiligte Akteure Schwerpunkt 1: Anbahnungsplattform für Einzelprojekte: je nach Einzelprojekt unterschiedlich

bei Projektansatz Multifunktionshaus Roschbach: Herr Birkmeyer, OG Roschbach, erster Beigeordneter OG Roschbach Herr Derichs, Bgm. OG Roschbach

bei Projektansatz Mehrgenerationenhaus Hochstadt: Herr Frech, Lebenskreis Hochstadt Ortsgemeinde Hochstadt

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Naturfreunde Hochstadt

bei Projektansatz Versorgungsbetrieb Herxheim: Ortsgemeinde Herxheim CAP Regionale Einrichtungen für behinderte Menschen

Schwerpunkt2: Know-how-Transfer in die Regionen: Zielgruppen: interessierte Bürgerinnen und Bürger, Kommunalpolitik, potenzielle Projektträger

Kosten Die Kosten für die einzelnen Projekte sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht definiert. Die "Anbahnungsplattform" sowie der Know-How-Transfer werden aus den Mitteln des auf das ILEK folgenden Regionalmanagements finanziert.

Finanzierungs- Eine detaillierte Prüfung der Fördermöglichkeiten der möglichkeiten einzelnen Projekte ist erst bei Vorliegen des jeweiligen detaillierten Konzeptes möglich. Grundsätzlich kommen die ELER-Fördertatbestände der Dorferneuerung und der Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung (Code 321.3) in Frage. Auch ist eine mögliche Förderung über m.rlp (http://www.m-punkt-rlp.de) zu prüfen.

Das Projekt ist dem Handlungsfeld Dörfliches Leben Einordnung im ILEK zugeordnet. Das Startprojekt ist auf der sog. „Maßnahmenebene“ angesiedelt und findet sich nach der Einordnung von ILEK Teil B als Maßnahmenbereich 3 „Erhaltung der Funktionen der Dörfer“

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7.7. „Stärkung des Wirtschaftsstandortes“

Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) in Rheinland-Pfalz ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach a.d. Queich

„Stärkung des Wirtschaftsstandortes“

Projektskizze April 2010 IfR Institut für Regionalmanagement

Anlass / Hintergrund Die Verknüpfung von malerischen Dörfern in attraktiver ländlicher Umgebung mit einer hohen Wirtschaftskraft stellt Wie stellt sich die eines der herausragenden Merkmale der Region Ausgangssituation dar und aus Edenkoben, Herxheim und Offenbach dar und ist welchen Gründen ist die Projektidee nützlich für die gleichzeitig auch ihre wichtigste Stärke. Region Zahlreiche mittelständische Industrie-, Handels- und Handwerksbetriebe sind in der Region angesiedelt, genauso wie Betriebe des Bau- und Baunebengewerbes und Landesproduktengroßhändler. Dabei verfügen diese zum großen Teil über überregionale Bedeutung und europaweite Kundenverflechtungen. In den letzten Jahren ist ein Zugewinn von Firmen der Technologiebranche zu verzeichnen. Der größte Industriebetrieb der VG Edenkoben ist die Tenneco Deutschland Holding GmbH, die als Zulieferer für die gesamte Automobilindustrie produziert. In der VG Offenbach hat die HORNBACH-Baumarkt-AG ihren Sitz (Gemeinde Bornheim) und im „Interpark Rheinpfalz“ in Offenbach hat sich u.a. das Logistikzentrum von DaimlerChrysler und der weltweit agierende Wellpappen- Produzent „Prowell“ angesiedelt. In der VG Herxheim besitzt u.a. die Fa. Möbel Gilb überregionale Bedeutung und Ruf. Als Teil der Pamina-Region, der Metropolregion Rhein- Neckar, der Technologieregion Karlsruhe sowie der Wirtschaftsregion Südpfalz bilden die drei Verbandsgemeinden ein starkes Trio im Zentrum von starken Kooperationen und Verbünden. Gleichzeitig sehen sich die Verbandsgemeinden aber auch gemeinsamen Herausforderungen gegenüber. Der zu erwartende zukünftige Fachkräftemangel oder Probleme bei der Regelung der Betriebsnachfolge sind nur zwei Beispiele

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für Themen, welche ein aktives Handeln aller Beteiligten zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes erfordern.

Regionale Zielsetzung Die Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach als attraktiver, moderner Wirtschaftsstandort möchten Ihre gemeinsamen Stärken weiterentwickeln und noch besser als bisher präsentieren. Darüber hinaus sollen anstehende Herausforderungen gemeinsam angegangen werden (s. ILEK Teil B, Kapitel 5.5.2). Zu den zentralen Themen in diesem Sinne, in denen die Verbandsgemeinden unterstützend wirken wollen, zählen unter anderem: Fachkräftemangel Betriebsnachfolge Ausbildung Verknüpfung Schulen – regionale Wirtschaft (Praktika, „Unternehmerstunden“ in den Schulen, etc.) Die bessere Vernetzung regionaler Unternehmen ist ebenfalls als regionales Ziel benannt (s. ILEK Teil B, Kapitel 5.5.1)

Projektziel(e) Gemeinsame Positionierung als Wirtschaftsstandort Unterstützung der regionalen Unternehmen in Was soll mit Projekt konkret erreicht werden? verschiedenen, relevanten Themen („Bestandspflege“) Schaffung einer Plattform für Netzwerke und Know-How- Transfer

Kurzbeschreibung Arbeitspaket A „Schaltung gemeinsamer Anzeigen in einschlägigen Printmedien“ Vorgehensweise, Einzelmaßnahmen etc. Erarbeitung Anzeige in Zusammenarbeit VGn und mbb SÜW Beginn der Tätigkeiten im Regionalmanagement ab 2010. Schaltung Anzeige in Journal „Metropolregion Rhein- Fachliche Begleitung im Neckar“ Projektteam Arbeitspaket B „Unterstützung der Regionalen Wirtschaft in bestimmten Themenfeldern (s.o.) über Informationsveranstaltungen Betreuung und Beratung der Betriebe vor Ort Sicherstellung einer permanenten Stelle zur Ansprache („Kümmerer“)

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Arbeitspaket C: Plattform für Kooperationen und Know- How-Transfer Aktive Standortmarketing-Arbeit gemeinsam mit den Betrieben, u.a. Gesprächsforen, gemeinsame Aktionen

Projektträger Verbandsgemeinden des ILEK

Wer setzt das Projekt um?

Beteiligte Akteure VGn Ortsgemeinden Mbb SÜW Unternehmen der Region (Netzwerk)

Kosten Kostenbausteine: Gemeinsame Anzeigen, weitere Werbemittel Betreuung der Unternehmen (personelle Kosten) Veranstaltungskosten etc.

Finanzierungsmöglich Ggf. ELER-PAUL-Mittel aus den Bereichen Gründungs- keiten unterstützung, Entrepeneurship

Einordnung im ILEK Das Projekt ist dem Handlungsfeld „Regionale Wirtschaft“ zugeordnet. Das Projekt ist auf der Maßnahmenbereichs- Ebene angesiedelt und findet sich im ILEK Teil B als Maßnahmenbereich 1 „Bewerbung des Wirtschaftsstandortes“. Die abweichende Namensgebung in ILEK Teil B erklärt sich aus der ursprünglich anderen Ausrichtung des Projektes.

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8. Anhang

8.1. Planerische Vorgaben LEP IV

Tab. 13: Planerische Vorgaben LEP IV Freiraumschutz Weite Bereiche in allen drei VGn, v.a. entlang der Bachtäler Landesweit bedeutsame Bereiche und in den hier angrenzenden Bereichen (Karte 7)

Erholungs- und (1) Pfälzerwald (Westhälfte VG Edenkoben) Erlebnisräume Kurzbeschreibung: Ausgedehntes Waldgebiet im Mittelgebirge auf Landesweit bedeutsame Bereiche Buntsandstein. Im Südosten inbegriffen Fels- und Burgenlandschaft des (Karte 9) Wasgaus mit großflächig extensiv genutzter Kulturlandschaft in Rodungsinseln. Landesweite Bedeutung: Größtes zusammenhängendes Waldgebiet in Westdeutschland, historische Kulturlandschaft: Wasgau, Gebiet mit überwiegend sehr hoher Landschaftsbildqualität, Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen, Naturpark, Naherholungsgebiet (2) Haardtrand / Weinstraße (VG Edenkoben)

Kurzbeschreibung: Klimatisch besonders begünstigte Weinbaulandschaft, die einen markanten landschaftlichen Kontrast zwischen den bewaldeten Randhöhen und der offenen Rheinebene prägt. Landesweite Bedeutung: Eine der wärmsten Gegenden Westdeutschlands, weithin sichtbare Geländestufe mit Kulissenwirkung für die Rheinebene, historische Kulturlandschaft, Teil des Naturparks Pfälzerwald und des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen, Naherholungsgebiet (5) Queich-Schwermmfächer (zentraler Bereich der VG Offenbach)

Kurzbeschreibung: Großflächiges, durch Grün-Niederungen gegliedertes und dadurch sehr abwechslungsreiches Waldgebiet mit feuchten Kernbereichen. Landesweite Bedeutung: Wichtiges Bindeglied zwischen Rheinebene und Pfälzerwald, selten großflächiges, sehr abwechslungsreiches Feuchtgebiet zwischen sonst meist strukturarmen Acker- und Weinbaulandschaften. Historische [9.2.] Haardtrand Kulturlandschaften VG Edenkoben: Ortsbilder, Burgen, Steillagen-Weinbau, Landesweit bedeutsame Bereiche Trockenmauern, Hohlwege, Niederwälder (Karte 10)

Biotopverbund VG Herxheim: Waldbereiche entlang Klingbach Kernflächen VG Offenbach: Queichtal und angrenzende Waldbereiche (Karte 11) VG Edenkoben: Haardtrand und Bachtäler

IfR Institut für Regionalmanagement 91 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Sicherung des VG Herxheim: kleiner Bereich südl. Herxheim Grundwassers und der Trinkwassergewinnung VG Offenbach: zentraler Bereich entlang der Queich Landesweit bedeutsame Bereiche VG Edenkoben: größere Bereich im Pfälzerwald, einige (Karte 12) weitere Bereich im Ostteil der VG

Hochwasserschutz Zahlreiche Rhein-zufließende Flüsse/Bäche Landesweit bedeutsame Bereiche VG Herxheim: Klingbach (Karte 13) VG Offenbach: Queich VG Edenkoben: u.a.: Tiefenbach, , Kaltenbach, Lachgraben

Landwirtschaft „Lössrücken in den VGn Herxheim und Offenbach Landesweit bedeutsame Bereiche Haardtrand und „Lössrücken“ in der VG Edenkoben (Karte 15)

Forstwirtschaft Süd-westl. Bereich der VG Herxheim Landesweit bedeutsame Bereiche Waldbereich im Zentrum der VG Offenbach (Karte 16) West-Hälfte (Pfälzerwald) und einige kleinere Waldbereiche im Ostteil der VG Edenkoben

Rohstoffsicherung Keine Festsetzungen Landesweit bedeutsame Bereiche (Karte 17)

Erholung und Tourismus: Südl. Bereich der VG Herxheim Landesweit bedeutsame Bereiche Queichtal-Landschaft in VG Offenbach (Karte 18) West-Hälfte der VG Edenkoben inkl. Haardtrand

Erneuerbare Energien Geothermie

(Karte 20) Landesweit bedeutsamer Bereich für Tiefen-Geothermie (Gesamte ILE- Region) Einstrahlung

Landesweit bedeutsamer Bereich mit hoher Global-Strahlung, 1060 bis 1080 kWh/m² (VG Herxheim, südl. Bereich VG Offenbach) Landesweit bedeutsamer Bereich mit hoher Global-Strahlung 1040 bis 1060 kWh/m² (VG Edenkoben, nördl. Bereich VG Offenbach) Windenergie

Landesweit bedeutsamer Bereich für die Nutzung von Windenergie, (1. im südlichen Bereich der VG Offenbach, 2. NE-Bereich der VG-Herxheim)

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8.2. Liste der Schutzgebiete

Tab. 14: Liste der Schutzgebiete

Biosphärenreservat Biosphärenreservate sind nach § 19 LnatSchG durch Rechtsverordnung festgesetzte einheitlich zu schützende und zu entwickelnde Gebiete, Biosphärenreservat Pfälzerwald- die großräumig und für bestimmte Landschaftstypen charakteristisch Nordvogesen sind, in wesentlichen Teilen ihres Gebietes die Voraussetzungen eines Naturschutzgebietes, im Übrigen überwiegend eines Landschaftsschutzgebietes erfüllen. Des Weiteren sollten diese vornehmlich der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch hergebrachte vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und der darin historisch gewachsenen Arten- und Biotopvielfalt, einschließlich Wild- und früherer Kulturformen wirtschaftlich genutzter oder nutzbarer Tier- und Pflanzenarten, dienen, sowie beispielhaft der Entwicklung und Erprobung von die Naturgüter besonders schonenden Wirtschaftsweisen dienen.

Natura 2000 Natura 2000 ist ein europaweites zusammenhängendes ökologisches Netz von Schutzgebieten zum Erhalt der in der EU gefährdeten

Lebensräume und Arten. Dieses setzt sich aus den Schutzgebieten der (1) FloraFaunaHabitat-Gebiete Vogelschutz-Richtlinie (Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 6715-301, Modenbachniederung 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten) und den Schutzgebieten der F-F-H-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates (2.084 ha) vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie 6715-302, Bellheimer Wald mit der wildlebenden Tiere und Pflanzen) zusammen. Queichtal (4.701 ha) Die Gebiete der Vogelschutz-Richtlinie dienen der Erhaltung seltener 6814-302, Erlenbach und Klingbach und gefährdeter Vogelarten wie zum Beispiel Weiß- und (998 ha) Schwarzstorch, Eisvogel, Schwarz- und Mittelspecht, Uhu und Wanderfalke. 6812-301, Biosphärenreservat Die Schutzgebiete der FFH-Richtlinie dienen der Erhaltung Pfälzerwald (34.994 ha) ausgewählter gefährdeter Arten (ohne Vögel) und Lebensräume, darunter so genannte "prioritäre" Arten und Lebensräume. Dies sind (2) Vogelschutzgebiete Arten beziehungsweise natürliche oder naturnahe Lebensraumtypen, deren Schutz und Erhaltung auf Grund ihres seltenen Vorkommens 6715-40, Offenbacher Wald, und/oder starker Gefährdung in der EU von herausragender Bedeutung Bellheimer Wald und Queichwiesen ist (Anhang I und II der FFH-Richtlinie). 6812-401, Pfälzerwald Ziel von Natura 2000 ist der Fortbestand oder gegebenenfalls die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes dieser

natürlichen Lebensraumtypen und Habitate. Anmerkung: Die angegebenen ha- Es ist vorgesehen, für diese Schutzgebiete Bewirtschaftungspläne zu Zahlen beziehen sich auf die erstellen, in denen die Schutzbedürftigkeit ihrer Arten und Gesamtfläche des Gebietes, in der ILE- Lebensräume und die Möglichkeiten zu ihrer Sicherung und Region sind tlw. nur Teilbereiche Entwicklung beschrieben werden. Die Umsetzung der notwendigen berührt. Maßnahmen soll - wo immer möglich - durch vertragliche Vereinbarungen mit den Eigentümern und Nutzern der Grundflächen geschehen.

Naturschutzgebiete (NSG) Naturschutzgebiete (siehe § 17 LNatSchG) sind Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft aus wissenschaftlichen,

naturgeschichtlichen, landeskundlichen oder kulturellen Gründen oder 337150, Haardtrand - An der zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Kropsburg (31,5 ha, kleiner Teil in VG Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter wildlebender Tier- Ed.) und Pflanzenarten oder wegen ihrer Seltenheit, besonderer Eigenart oder hervorragenden Schönheit notwendig ist. 337148, Haardtrand - Kieferberg Die Ausweisung erfolgt durch die Oberen Naturschutzbehörden per (15,5 ha komplett in VG Ed.) Rechtsverordnung. 337147, Haardtrand - Hinkelberg (26 ha, komplett in VG Ed.)

IfR Institut für Regionalmanagement 93 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Naturpark Naturparke (§ 21 LNatSchG) stellen großräumige Gebiete mit besonderer Erholungseignung dar. Sie werden in großräumigen

Erholungslandschaften eingerichtet, um die Interessen des NTP-073-000, Pfälzerwald (177.801 Landschafts- und Naturschutzes einerseits und die Erschließung für ha insg., reicht in VG Ed./Waldflächen Erholungssuchende andererseits aufeinander abzustimmen. Der hinein) Erhaltung von Arten und Biotopen dienen Naturparke soweit sie auch gleichzeitig Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete bzw. Naturdenkmale beinhalten. Die Ausweisung von Naturparken erfolgt durch die Obere Naturschutzbehörde im Einvernehmen mit der Obersten Landesplanungsbehörde per Rechtsverordnung.

Naturdenkmäler Naturdenkmale sind durch Rechtsverordnung festgesetzte Einzelschöpfungen der Natur (z.B. Felsen, Quellen, alte und seltene

Bäume) oder entsprechende Flächen bis 5 ha Größe (z.B. kleinere zahlreich vertreten Feuchtbiotope, Pflanzenbestände, Heiden). Sie werden gemäß § 22 LNatSchG durch Rechtsverordnung der unteren Naturschutzbehörde gesichert. Ihr Schutz erfolgt aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit.

Gesetzlich geschützte Biotope Ziel ist, die Lebensstätten und Lebensgemeinschaften von seltenen, in ihrem Bestand bedrohten Pflanzen- und Tierarten zu erhalten. Der

Gesetzgeber in Rheinland-Pfalz ist damit einer Vorgabe zahlreich vertreten des Bundesnaturschutzgesetzes (§ 30 BNatSchG) gefolgt, wertvolle Biotope unmittelbar unter einen gesetzlichen Schutz zu stellen. Dieser Schutz wird im § 28 des Landesnaturschutzgesetzes RLP erläutert. Demnach sind Maßnahmen und Handlungen, die zu einer erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigung oder zu einer Zerstörung der im Gesetz aufgeführten Biotope führen können verboten. Die gesetzlich geschützten Biotope werden im Rahmen und nach den Kartieranleitungen des Biotopkatasters von Rheinland-Pfalz erfasst.

IfR Institut für Regionalmanagement 94 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

8.3. Pressemeldungen

Tab. 15: Übersicht Presse-Artikel Datum Presse-Organ Kontext Seite

27. Juni 09 Die Rheinpfalz Bewilligung Zuschuss ILEK 96

30. Juli 09 Amtsblatt VG Edenkoben Auftaktveranstaltung 97 13. August 09

03. September 09 Amtsblatt VG Edenkoben Auftaktveranstaltung 98

04. September 09 Amtsblatt VG Herxheim Auftaktveranstaltung 99

08.September 09 Newsletter MWVLW Auftaktveranstaltung / ILEK 100 Rheinland-Pfalz allgemein

KW 37, 2009 Amtsblätter VGn Erste Runde Themenabende 101

05. November 09 Amtsblatt VG Edenkoben Zweite Runde Themenabende 102

05. November 09 Amtsblatt VG Offenbach Zweite Runde Themenabende 103

19. November 09 Amtsblatt VG Offenbach Zweite Runde Themenabende 104

20. November 09 Amtsblatt VG Herxheim Zweite Runde Themenabende 105

KW 4, 2010 Amtsblätter VGn „Statusbericht“ ILEK 106

KW 6, 2010 Amtsblätter VGn Nachbericht Info-Veranstaltung 107 „Ressourcenschonende Bewässerung“

IfR Institut für Regionalmanagement 95 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Die Rheinpfalz, 27. Juni 2009

IfR Institut für Regionalmanagement 96 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Amtsblatt VG Edenkoben, 30. Juli 2009 und 13. August 2009

IfR Institut für Regionalmanagement 97 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Amtsblatt VG Edenkoben, 03. September 2009

IfR Institut für Regionalmanagement 98 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Amtsblatt VG Herxheim, 04. September 2009

IfR Institut für Regionalmanagement 99 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Newsletter des MWVLW Rheinland-Pfalz, 08.September 2009

IfR Institut für Regionalmanagement 100 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Amtsblätter VGn, KW 37

IfR Institut für Regionalmanagement 101 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Amtsblatt VG Edenkoben, 05. November 2009

IfR Institut für Regionalmanagement 102 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Amtsblatt VG Offenbach, 05.November 2009

IfR Institut für Regionalmanagement 103 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Amtsblatt VG Offenbach, 19.November 2009

IfR Institut für Regionalmanagement 104 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Amtsblatt VG Herxheim, 20.November 2009

IfR Institut für Regionalmanagement 105 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Amtsblätter VGn, KW 4 2010

IfR Institut für Regionalmanagement 106 ILEK Edenkoben, Herxheim, Offenbach/Queich April 2010

Amtsblätter VGn, KW 6 2010

IfR Institut für Regionalmanagement 107