Kommunale WAPPEN Kommunale WAPPEN INHALT

1. Vorwort 4 2. Kreis 7 3. 8 4. 9 5. 10 6. Hörstel 12 7. 13 8. 14 9. Ibbenbüren 15 10. 16 11. 17 12. Lengerich 18 13. 20 14. Lotte 21 15. 22 16. 24 17. Neuenkirchen 25 18. 26 19. 27 20. 28 21. 29 22. 30 23. Steinfurt 31 24. 32 25. 33 26. Wettringen 34 27. Impressum 35

Kommunale WAPPEN | 3 VORWORT

Liebe Bürgerinnen und Bürger des Kreises Steinfurt, es ist mir ein Anliegen, die Hoheits- Tecklenburg zu finden sind, mit de- zeichen unserer Kommunen im Kreis nen auf die frühere Zugehörigkeit der Steinfurt zu würdigen. Obwohl die Kommunen zur Grafschaft Tecklen- Wappen im kommunalen Bereich burg verwiesen wird. zu den Selbstverständlichkeiten des Ursprünglich stammen die Seeblätter heutigen öffentlichen Lebens gehö- aus dem Stammwappen der einstigen ren, lässt sich immer wieder feststel- Landesherren, der Grafen von Teck- len, dass vielfach kaum Kenntnisse lenburg. Die fundierten Erläuterun- über Ursprung und Bedeutung der gen zur Entstehungsgeschichte der hoheitlichen Zeichen vorhanden sind. Wappen hat Peter Veddeler in seinem Buch „Wappen, Siegel, Flaggen“ doku- Mit den kommunalen Wappen wird mentiert, auf das diese Wappen-Do- die Eigenständigkeit der Kommunen kumentation des Kreises Steinfurt als Organe der Selbstverwaltung öf- basiert. fentlich gemacht. Zudem werden mit den abgebildeten Symbolen lokale Damit möglichst viele Menschen, und regionale Identitäten repräsen- auch junge Leute, sich mit den kom- tiert, so weisen die Weberschiffchen munalen Wappen vertraut machen in den Wappen von Emsdetten und können, wird die Wappen-Dokumen- Neuenkirchen auf die Textilindustrie tation auch auf der Seite des Kreises hin, die damals Haupterwerbszweige im Internet www.kreis-steinfurt.de der beiden Orte waren. Auch histo- zum Download angeboten. rische Zusammenhänge lassen sich Eine weitere öffentliche Würdigung anhand der Symbole in den Wappen erfahren unsere kommunalen Wap- ablesen, wie die roten Seeblätter, die pen im Kreis Steinfurt durch die in die- in den Wappen von Lienen, Lotte und sem Jahr fertiggestellte Glas-Skulptur

4 | Kommunale WAPPEN von dem Steinfurter Künstler Leo Ja- überzeichnet und sogar entfremdet. nischowsky. Zum Thema „Kreis Stein- Die dynamischen Bewegungen der furt“ wählte der Künstler das ame- Wappenformen greifen manchmal rikanische Fusingglas-Material von übereinander. Sie bilden Gruppen und der Glashütte Boulsey aus den USA. lösen sich teilweise auf. Das entstan- Dabei werden mehrere Glasflächen dene Farbenspiel, durch Reflexion und Glaskristalle mit der Glasbasis und Erhebungen, ergibt eine plasti- bei 820 Grad Celsius in Spezialöfen sche Glas-Skulptur. verschmolzen und bilden durch die- sen Prozess eine Glaseinheit. Diese einmalige Glasschmelztechnik erlaubt Ich lade Sie ein, sich einmal selbst dem Künstler mit malerischen Effek- ein Bild von der Wappen-Skulptur ten Überschneidungen der Ortswap- zu machen. Kommen Sie ins Kreis- pen zu gestalten. Über sein reliefarti- haus und überzeugen Sie sich von ges Sexagon sagt der Künstler: der Leuchtkraft dieses Kunstwer- kes, das in der ersten Etage im Par- Der Betrachter erkennt zuerst das lamentarischen Trakt vor dem Gro- größere Kreiswappen mit den an- ßen Sitzungssaal steht. schließenden in Spiralform geschmol- zenen Ortswappen. Die Kreisbe- wegung steht symbolisch für die Steinfurt, 10. Oktober 2017 Kreisverwaltung.Die so entstandene künstlerische Gestaltung lehnt sich an die heraldischen Gegebenheiten an. Symbole, Embleme, Farben und Dr. Klaus Effing | Landrat Formen werden teilweise bewusst

Kommunale WAPPEN | 5 6 | Kommunale WAPPEN KREIS STEINFURT

WAPPEN des Kreises Steinfurt

In Gold ein breiter roter Balken, belegt Kreisgebiet lag. Das Wappen berück- mit einem goldenen Schild, darin ein sichtigt damit, dass nach der Kommu- schreitender schwarz bewehrter roter nalen Neugliederung sich das neue Schwan; oberhalb des Balkens be- Kreisgebiet ab dem 01.01.1975 aus finden sich zwei rote ausgebrochene den ehemaligen Landkreisen Stein- Seeblätter, unten ein rotes ausgebro- furt und Tecklenburg sowie Teilen des chenes Seeblatt. Verliehen wurde das Landkreises Münster zusammensetzt Wappen am 10. März 1978 durch den Regierungspräsidenten Münster. Es orientiert sich jedoch an der Form des am 26. Juni 1931 durch das Preu- Die Seeblätter stammen aus dem ßische Staatsministerium verliehenen Wappen der Grafen von Tecklen- Wappens des Landkreises Steinfurt, burg, der rote Balken in Gold ist das dem die drei Seeblätter aus dem Wappenbild der Fürstbischöfe von Wappen des Landkreises Tecklenburg Münster, deren Landesherrschaft ein hinzugefügt worden sind. Letzteres Teil des Kreisgebietes unterstanden war bereits am 30. Juni 1934 durch hatte. Der aufgelegte Schild mit dem das Preußische Staatsministerium schreitenden Schwan ist das Wap- verliehen worden. penbild der Edelherren und Grafen von Steinfurt, deren Territorium im

Kommunale WAPPEN | 7 ALTENBERGE

WAPPEN der Gemeinde Altenberge

In Gold über einem roten Dreiberg, Münsterlandes, während die Pflug- darin eine goldene Pflugschar, eine schar auf die Landwirtschaft, den da- grüne Linde. Das Wappen wurde am maligen Haupterwerb der Einwohner, 10. Juni 1938 durch den Oberpräsi- verweisen soll. denten verliehen. Die Gerichtslinde wurde gewählt, um Der Dreiberg bezieht sich auf den an den einstigen Freistuhl zu erinnern, Ortsnamen und die Lage des Ortes der im Ortsbereich an der alten Kö- auf einer Anhöhe des nordwestlichen nigsstraße gelegen hatte.

8 | Kommunale WAPPEN EMSDETTEN

WAPPEN der Stadt Emsdetten

In Grün ein silberner Schrägwellen- Stadt einmal sehr verbreitete Hand- balken, oben begleitet von einem sil- werk der Wannenmacher, welche die bernen Wannenmachereisen, unten zum Worfeln des Getreides dienen- von einem silbernen Weberschiff- den sog. Wannen aus Weiden floch- chen. Das Wappen wurde am 17. Au- ten; das Weberschiffchen schließlich gust 1937 durch den Oberpräsidenten symbolisiert die Textilindustrie, wäh- verliehen. rend die grüne Schildfarbe wohl für die Lage der Stadt im ländlichen Be- Der Wellenbalken verweist auf die reich stehen dürfte. Lage des Ortes an der , das Wan- nenmachereisen steht für das in der

Kommunale WAPPEN | 9 GREVEN

WAPPEN der Stadt Greven

In Blau ein flaches silbernes Boot lich ein Wappen geführt, das im Wel- (Emspünte) mit Segel. Das Wappen lenschnitt von Blau und Silber geteilt der durch die Vereinigung der selb- war und oben eine silberne Spule, ständigen Gemeinden Greven, Greven unten zwei gekreuzte rote Schwerter rechts der Ems und Greven links der zeigte. Verliehen wurde das Wappen Ems 1950 entstandenen Stadt Greven am 3. Januar 1939 durch den Ober- wurde am 6. März 1950 durch den präsidenten. Die Spule steht für die ­Innenminister NRW verliehen. am Ort ansässige Textilindustrie, die Schwerter sind ein Hinweis darauf, Es nimmt Bezug auf die Püntenschiff- dass sich in unmittelbarer Nähe des fahrt auf der ab Greven schiffbaren Ortes ein Freistuhl befand; Während Ems, die bis in das 19. Jahrhundert der Wellenschnitt die Lage an der Ems für den Ort eine wirtschaftliche Be- symbolisiert. deutung besaß. Erhalten hat sich der silberne Schild des Grevener Botens Der Gemeinde Greven rechts der Ems aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, war am 24. Januar 1939 durch den der bereits eine Pünte mit Mast und Oberpräsidenten ein Wappen verlie- Flagge als lokales Zeichen aufweist. hen worden, das aus einem im Wel- Für die Wahl der Farben Silber und lenschnitt von Silber und Blau gespal- Blau ist eine besondere symbolische tenen Schild bestand, der vorn einen Bedeutung nicht zu erkennen. roten Sparren aufwies. Die Gemeinde Greven hatte ursprüng-

10 | Kommunale WAPPEN Auch hier symbolisiert der Wellen- oben eine silberne Waage, unten ei- schnitt die Ems, der Sparren ist eine nen blauen Wellenbalken zeigte. Der Anleihe aus dem Wappen der ausge- Wellenbalken bezieht sich auf die storbenen adeligen Familie von Bön- Ems, welche das Amtsgebiet durch- strup, die sich nach der im Gebiet der fließt, die Waage steht symbolisch für Gemeinde belegenen Bauerschaft den Grevener Markt, der schon seit Bönstrup nannte. Die Farben sind dem Mittelalter eine besondere Rolle willkürlich gewählt worden. spielte.

Das am 26. Januar 1939 durch den Jenes Wappen war durch ein neues Oberpräsidenten verliehene Wappen­ Wappen ersetzt worden, das der In- der Gemeinde links der Ems war von nenminister NRW am 17. November Blau und Silber im Wellenschnitt ge- 1950 verliehen hatte. Es zeigte in Rot spalten, hinten von Silber und Rot über einem silbernen Schildfuß, darin fünfmal geteilt. ein blauer Wellenbalken, wachsend den golden nimbierten hl. Martin Dem im Zuge der Gebietsreform auf- mit silbernem Untergewand, seinen gelösten Amt Greven hatte der Ober- blauen Mantel mit einem silbernen präsident bereits am 7. Januar 1939 Schwert teilend. ein eigenes Wappen verliehen, das von Rot und Silber geteilt war und

Kommunale WAPPEN | 11 HÖRSTEL

WAPPEN der Stadt Hörstel

Der Schild ist geteilt und oben ge- Feld. Der Gemeinde Riesenbeck hatte spalten; rechts oben erscheint in Rot der Oberpräsident am 3. August 1939 ein goldenes Eichenblatt, links oben ein eigenes Wappen verliehen, das in in Gold eine rote Pflugschar, unten in Rot einen schrägen goldenen Zwil- Gold ein schwarzer rotbezungter Bi- lingswellenbalken zeigte, oben und berkopf. Das Wappen wurde am 10. unten begleitet von je einer goldenen­ April 1987 durch den Regierungsprä- Pflugschar. Diese stehen als Symbol sidenten in Münster genehmigt. für die Landwirtschaft. Das goldene Eichenblatt nimmt Bezug auf die grü- Das neu geschaffene Wappen trägt nen Eichenblätter des vom Innenmi- dem Umstand Rechnung, dass die nister NRW am 14. Mai 1962 an die neue Stadt Hörstel durch den Zu- Gemeinde Dreierwalde verliehenen sammenschluss der ehemaligen Stadt Wappens. Bevergern sowie den Gemeinden Riesenbeck, Dreierwalde und Hörstel Das von der bisherigen Gemeinde entstanden ist. Hörstel gebrauchte Wappen fand kei- ne Berücksichtigung. Es war der Ge- Der Biberkopf stammt aus dem re- meinde am 03. August 1939 durch den denden Wappen der Stadt Bevergern. Oberpräsidenten verliehen worden. Deren am 21. Januar 1937 durch den Das aus einem roten mit drei silber- Oberpräsidenten verliehenes Wappen nen Wecken belegten Schrägbalken hatte den für den Ortsnamen reden- in Gold bestehende Wappen war eine den Biberkopf (niederdeutsch „bever“ Anleihe bei dem ortsansässigen Rit- = Biber) gezeigt, jedoch in silbernem tergeschlecht von Hörstel ­gewesen.

12 | Kommunale WAPPEN HOPSTEN

WAPPEN der Gemeinde Hopsten

In Grün eine schräggestellte silberne ben. Jene Figur war schon in dem Leiter, vorn von einem nach links ge- bisherigen Wappen der Gemein- wandten silbernen Birkhahn begleitet, de vertreten, das der Regierungs- hinten von einem schreitenden­ Mann präsident in Münster am 4. Dezember mit silbernem steifen Hut, Gehrock 1969 genehmigt hatte. und Kniehosen sowie schwarzen Schnallenschuhen, einen Leinenpa- Die Leiter im neuen Wappen stammt cken auf dem Rücken tragend, einen aus dem am 4. Dezember 1969 Stock in der rechten, eine halblan- ­genehmigten Wappen der aufgelös- ge Pfeife in der linken Hand haltend. ten Gemeinde Schale und dürfte als Das Wappen wurde am 14. November redendes Bild für den Namen des 1988 durch den Regierungspräsiden- Ortsteiles (lateinisch „scala“ = Leiter) ten in Münster genehmigt. gemeint sein. Der Birkhahn steht für die ehemalige Gemeinde Halverde, Der schreitende Mann mit dem Lei- deren am 4. Dezember 1969 durch nenpacken stellt einen sog. Töd- den Regierungspräsidenten geneh- den dar. Bei den Tödden handelt es migtes Wappen in Blau jedoch einen sich um vor allem in Hopsten und goldenen Auerhahn zeigte. Umgebung ansässige Fernhändler, die westfälisches Leinen zwischen Flandern und dem Baltikum vertrie-

Kommunale WAPPEN | 13 HORSTMAR

WAPPEN der Stadt Horstmar

Der Schild ist von Silber und Blau ge- bisher eine amtliche Feststellung oder viert und überdeckt von einem golden Genehmigung nicht vorgelegen hatte. gekrönten und golden bewehrten ro- Es ist bereits als Steinplastik aus dem ten Löwen. Nach der Angliederung Jahre 1628 an einem Privathaus der der Gemeinde Leer nahm die Stadt Stadt belegt. Horstmar dieses Wappen an, das am 9. Februar 1972 durch den Regie- Dem Amt Horstmar hatte der Ober- rungspräsidenten in Münster geneh- präsident am 6. Mai 1939 ein eigenes migt wurde. Wappen verliehen. Dieses bestand aus einem geteilten Schild, der oben Der rote Löwe stammt aus dem Wap- von Silber und Blau siebenmal geteilt pen der Edelherren von Horstmar, war, überdeckt von einem golden während die Vierung des Schildes ein g­ekrönten und bewehrten roten Lö- Hinweis auf die Herren von Leer ist. wen, der aus der Teilung des Schildes Bis 1972 hatte die Stadt ein Wappen wächst; der untere Teil des Schildes geführt, das in Silber sieben blaue Bal- war von Silber und Blau geviert. Somit ken zeigte, die mit einem golden ge- verwandte bereits das Amtswappen krönten und bewehrten roten Löwen die Wappenbilder der Edelherren von überdeckt waren. Jenes Wappen war Horstmar und der Herren von Leer, am 1. März 1939 durch den Oberprä- wenn auch in anderer Gestaltung. sidenten verliehen worden, der damit das von der Stadt bisher gebrauchte Wappen bestätigte, für das jedoch

14 | Kommunale WAPPEN IBBENBÜREN

WAPPEN der Stadt Ibbenbüren

In Blau mit goldenem Schildbord ein Der Anker ist das Wappenbild der aufrechter goldener Anker. Edelherren von Ibbenbüren, zugleich Das Wappen wurde am 10. Fe­ auch jenes der Grafschaft Lingen, bruar 1977 durch den Regierungs- zu der Ibbenbüren gehört hatte. präsidenten in Münster genehmigt. ­Ursprünglich fehlte der Schildbord, Der 1721 zur Stadt erhobene Ort führ- dieser wurde erst 1942 eingeführt te seit dem 18. Jahrhundert ­einen An- und durch den Oberpräsidenten ge- ker im Siegel. nehmigt.

Kommunale WAPPEN | 15 LADBERGEN

WAPPEN der Gemeinde Ladbergen

In Silber unter einem roten Schild- auf die Herren von Ladbergen und haupt, darin zwei goldene Bienen, sollen auf einem Siegel von 1324 drei – zwei zu eins gestellte – rote nachgewiesen sein. ausgebrochene Seeblätter. Die Bienen hingegen stehen für die Das Wappen wurde am 26. April im Ort jahrhundertelang verbreitete 1950 durch den Innenminister NRW Bienenzucht. Honig gehörte zu den verliehen.­ Abgaben, die Ladbergener Bauern im Mittelalter an das Stift Freckenhorst Nach der von der Gemeinde heraus- liefern mussten. gegebenen Beschreibung des Wap- pens beziehen sich die drei ­Seeblätter

16 | Kommunale WAPPEN LAER

WAPPEN der Gemeinde Laer

In Gold ein auffliegender, silbern be- pen führt. Allerdings gibt die offizielle wehrter schwarzer Falke. Wappenzeichnung von 1970 unrichtig Das Wappen wurde am 5. März 1970 ebenfalls einen braunen Falken wie- durch den Regierungspräsidenten der. Verwendung findet jedoch ein in Münster genehmigt, nachdem die schwarzer Falke. Gemeinde am 30. Dezember 1969 be- schlossen hatte, das bisherige Wap- Der Falke ist aus dem redenden Wap- pen wie auch das bisherige Dienstsie- pen der im 18. Jahrhundert ausgestor- gel weiterhin zu führen. benen adeligen Familie von Valcke übernommen worden, die mehrere Das Wappen war bereits am 14. Sep- Jahrhunderte in Laer auf der Falken- tember 1939 durch den Oberpräsi- burg ansässig gewesen war. Aller- denten verliehen worden, doch zeigte dings war dieses Wappenbild 1939 die damalige Wappenzeichnung irr- auf den Vorbehalt der NSDAP-Gau- tümlich einen dunkelbraunen Falken, leitung gestoßen. Entsprechend der so dass ein Verstoß gegen die heraldi- damaligen NS-Ideologie wurde ange- schen Regeln vorlag. führt, das Wappen einer Familie, die Mit Beschluss vom 30. Dezember aus bevölkerungspolitischen Mangel 1969 legte der Rat der Gemeinde Laer erloschen sei, könne als Ortswappen fest, dass die neue Gemeinde Laer „in nicht akzeptiert werden. Gold einen auffliegenden schwarzen, silbern bewehrten Falken“ als Wap-

Kommunale WAPPEN | 17 LENGERICH

WAPPEN der Stadt Lengerich

In Blau ein goldener Anker, durch Die Bedeutung der Lindenzweige dessen Ring zwei verschränkte gol- konnte bisher nicht befriedigend dene Lindenzweige gezogen sind. geklärt werden. Meyer und Stad- Das Wappen wurde durch den ler vermuten, dass es sich um fehl- ­Innenminister NRW am 31. März 1949 gedeutete Seerosenstengel han- genehmigt.­ deln könnte, die als Hinweis auf die Seeblätter im Wappen der Grafen Das Wappen mit dem Anker und den von Tecklenburg, der einstigen Lan- Lindenzweigen geht auf ein Siegel desherren, zu verstehen wären. zurück, das im Zusammenhang mit Die neuerliche Deutung der „Lind- der Stadterhebung im Jahre 1727 ent- zweig“ stelle ein Friedenssymbol dar standen war. Der Anker wird aus dem und sei im 18. Jahrhundert gewählt Wappen der Grafen von Tecklenburg worden, um an die 1644 und 1646 abgeleitet, den diese für die Herr- in Lengerich stattgefundenen Bera- schaft bzw. Grafschaft Lingen führten. tungen von Friedensgesandten aus Tatsache ist jedoch, dass Lengerich Münster und Osnabrück zu erinnern, niemals zu Lingen, sondern zur Graf- vermag nicht zu überzeugen. schaft Tecklenburg gehört hatte.

18 | Kommunale WAPPEN Die Wappenfarben sind aus dem Dreiberg, darin ein silberner Schild Wappen der Grafschaft Lingen ent- mit zwei blauen Balken, drei balken- lehnt. Ursprünglich waren jedoch grü- weise gestellte rote ausgebrochene ne Lindenzweige verwendet worden, Seeblätter. Die Seeblätter sind dem was gegen die heraldischen Regeln Stammwappen der Grafen von Teck- verstieß. Jenen Fehler scheint Hupp lenburg entnommen, der Dreiberg stillschweigend korrigiert zu haben, steht für die Lage der Stadt am Fuße indem er die Lindenzweige golden des Teutoburger Waldes, während der tingierte. Vermutlich diente seine silberne Schild mit den blauen Bal- Darstellung dann als Vorbild für die ken das Wappen der ausgestorbenen 1949 verliehene Form des Wappens. Herren von Münster darstellt, die auf Haus Vortlage bei Lengerich gesessen 1939 hatte sich die Stadt jedoch für hatten. ein völlig neues Wappen entschieden, das am 3. April 1939 durch den Ober- 1948 entschied sich die Stadt jedoch präsidenten verliehen wurde. für ihr altes Wappen. Es zeigte in Silber über einem grünen

Kommunale WAPPEN | 19 LIENEN

WAPPEN der Gemeinde Lienen

In Silber über einem roten Dreiberg, Der Dreiberg soll den Ortsnamen Lie- darin ein silbernes ausgebrochenes nen als „Berglehne“ deuten, während Seeblatt, zwei balkenweise gestellte die einstige Zugehörigkeit des Ortes rote ausgebrochene Seeblätter. Das zur Grafschaft Tecklenburg durch die Wappen wurde am 18. Februar 1939 drei Seeblätter wie auch durch die durch den Oberpräsidenten verliehen. Farben Rot und Silber zum Ausdruck gebracht wird.

20 | Kommunale WAPPEN LOTTE

WAPPEN der Gemeinde Lotte

In Rot ein silberner schräglinker Wel- te Anker ist angeblich eine Anleihe lenbalken, oben begleitet von einem aus dem Wappen des Ministerialen- schrägen gestürzten goldenen Anker, geschlechts von Harde. Das Seeblatt unten von einem silbernen ausgebro- wie auch die Farben Silber und Rot chenen Seeblatt. Das Wappen wurde verweisen im neuen Wappen von Lot- am 15. August 1975 durch den Regie- te auf die Grafen von Tecklenburg. rungspräsidenten in Münster geneh- migt. Bis zur Gebietsreform hatte die Ge- meinde ein Wappen geführt, welches Der Wellenbalken ist eine teilweise in Rot über einem ausgebrochenen Anleihe aus dem 1964 verliehenen silbernen Seeblatt eine silberne Krone Wappen der ehemaligen Gemeinde mit seitlich angebrachtem silbernen Wersen, die in Blau ein goldenes See- Gehänge zeigte. Es war am 2. Novem- blatt unter einem erhöhten goldenen ber 1964 durch den Innenminister Wellensparren führte, der aus zwei NRW verliehen worden. Das Seeblatt Wellenbalken gebildet worden war, stellt, farblich geändert, das gemin- welche die Flüsse Düte und Haase derte Wappenbild der Grafen von symbolisieren sollten. Das Seeblatt Tecklenburg dar; die „byzantinische“ stand für den alten tecklenburgischen Form der Krone wurde gewählt wegen Amtshof in Wersen, zugleich für die der römischen Kaiserin Helena. Zugehörigkeit der Gemeinde zur ­Grafschaft Tecklenburg. Der gestürz-

Kommunale WAPPEN | 21 METELEN

WAPPEN der Gemeinde Metelen

In Rot ein goldener Reichsapfel Damit bringt das Siegel zum Aus- über dem sich ein hohes goldenes druck, dass das Stift Metelen 889 Kreuz befindet, das von dem golde- durch Kaiser Arnulf bestätigt wor- nen Großbuchstaben M überdeckt den war, und darauf beruhte auch wird. Das Wappen wurde am 13. Mai die kaiserliche Immunität des Or- 1964 durch den Innenminister NRW tes. Die Farben Rot und Gold stellen verliehen.­ eine Anleihe aus dem Wappen des Fürstbistums Münster dar, dessen Als Vorbild für das Wappen diente das Landesherrschaft der Ort unterstand. Siegel der kaiserlichen Immunität Me- telen vor 1631. Für die Annahme jenes Wappens im Dieses zeigt den Reichsapfel mit dem Jahre 1964 hat wohl eine Rolle ge- Buchstaben M, der jedoch im obe- spielt, dass bereits Hupp für Metelen ren Teil von einem Engelsköpfchen ein ähnliches „Wappen“ abgebildet mit großen Flügeln eingerahmt wird. hatte. Dort ist der Buchstabe M sil- Als Umschrift erscheint: SIG(ILLVM) bern und auf dem Reichsapfel befin- CAESAIAE IMMVNITATIS METELEN- det sich der Name des Kaisers. Offen- SIS, während auf dem Reichsapfel bar hat Hupp auch in diesem Fall das die Inschrift ARNOLPHVS CAESAR alte Siegelbild des Stifts Metelen in angebracht­ ist. einen Schild gesetzt und mit den Far-

22 | Kommunale WAPPEN ben des Fürstbistums Münsters tin- münsterischen Wappenfarben wählte giert, dabei jedoch den Buchstaben M und das Engelsköpfchen mit den Flü- für den Ortsnamen silbern abgesetzt. geln aus dem Wappen entfernte. 1939 Gestützt wird diese Vermutung durch entschied sich die Gemeinde Metelen folgende Formulierung bei Roth, der jedoch für ein Gemeindewappen, das übrigens ein Mitarbeiter Hupps war: von Blau und Silber geteilt war und „Das Siegelbild von 1631 würde eine oben einen doppelschwänzigen sil- leidliche Grundlage für ein Wappen bernen Wolf mit roter Zunge unten 3 abgeben: Reichsapfel gelb, Schrift (2, 1) blaue Räder zeigte. Als Vorbild schwarz, Flügel des Köpfchens blau, diente das Wappen der im 15. Jahr- Feld weiß.“ Roth hat das Wappen hundert ausgestorbenen adeligen Fa- denn auch in dieser Form in seiner Pu- milie von Metelen. Da dieses jedoch blikation abgebildet: in Silber ein gol- nur als Siegelabdruck überliefert ist, dener Reichsapfel, dieser belegt mit wählte man die Farben Blau und Sil- dem schwarzen Großbuchstaben M, ber, bei denen indes eine besondere ­darüber ein Engelsköpfchen zwischen Bedeutung nicht zu erkennen ist. Eine zwei blauen Flügeln. Da jene Wap- Verleihung jenes Wappen unterblieb penform jedoch mehrfach gegen die wegen des Ausbruchs des Zweiten heraldischen Regeln verstieß, scheint Weltkrieges. Hupp eine Bereinigung in der Weise vorgenommen zu haben, dass er die

Kommunale WAPPEN | 23 METTINGEN

WAPPEN der Gemeinde Mettingen

In Silber drei, zwei zu eins gestellte ten der Grafen von Tecklenburg ge- rote Kleeblätter. Das Wappen wurde standen hatte. am 26. Oktober 1938 durch den Ober- Belegt ist es durch ein Siegel des Ger- präsidenten verliehen. hard von Mettingen aus dem Jahre 1299. Die Farben sind jene der Graf- Dabei handelt es sich um das Wap- schaft Tecklenburg. penbild der ausgestorbenen adeligen Familie von Mettingen, die in Diens-

24 | Kommunale WAPPEN NEUENKIRCHEN

WAPPEN der Gemeinde Neuenkirchen

Der Schild ist von Rot und Gold im für die Landwirtschaft, das Weber - Wellenschnitt schräggeteilt und zeigt schiffchen für die Textilindustrie, die oben drei goldene Ähren, unten ein damals die Haupterwerbszweige des rotes Weberschiffchen. Das Wappen Ortes darstellten. wurde am 17. Juli 1939 durch den Oberpräsidenten verliehen. Rot-Gold sind die Farben des Kreises Steinfurt, zugleich jene des Fürstbis- Es soll durch den Wellenschnitt auf tums Münster, zu dem der Ort bis die Lage des Ortes in der Nähe der 1803 gehört hatte. Ems hinweisen, die Ähren stehen

Kommunale WAPPEN | 25 NORDWALDE

WAPPEN der Gemeinde Nordwalde

In Silber drei grüne nebeneinander Die Buchen und das Schwert sind von stehende Buchen auf grünem Boden, einem Wappenstein des Bispinghofes darin ein waagerecht liegendes, mit übernommen worden, der in unmit- der Spitze nach rechts gewandtes, telbarer Nähe des Dorfes Nordwalde silbernes Schwert mit goldenem Griff gelegen ist. In ihm will man die Keim- und silbernem Knauf. zelle von Nordwalde sehen. Die drei Das Wappen wurde am 5. Oktober Bäume sollen außerdem redend auf 1935 durch den Oberpräsidenten ver- den Ortsnamen anspielen. liehen.

26 | Kommunale WAPPEN OCHTRUP

WAPPEN der Stadt Ochtrup

In Rot auf grünem Boden ein schrei- über einem blauen Wellenschildfuß tendes silbernes Lamm, das mit dem eine rote Mauer mit einem niedrigen linken Vorderbein eine geschulter- Rundturm. Der Adler stammt aus dem te silberne Kirchenfahne mit einem Wappen der Familie von Schlade, der durchgehenden roten Kreuz an einem vom 16. bis zum 18. Jahrhundert das silbernen Kreuzstab hält; links neben im Gemeindegebiet belegene Haus dem Lamm befindet sich ein grüner Lüttinghaus gehört hatte. Die rote Strauch. Mauer mit dem kleinen Rundturm im Brustschild nimmt Bezug auf den Das im Zusammenhang mit der Ver- letzten erhaltenen Rest der früheren leihung der Stadtbezeichnung durch Befestigung Ochtrups. den Innenminister des Landes Nord- rhein-Westfalen am 26. April 1950 Jenes neue Wappen war aus ideologi- verliehene Wappen verwendet das schen Gründen angenommen worden, schon seit dem 17. Jahrhundert im um das den damaligen NS-Machtha- Siegel belegte Gotteslamm. bern nicht genehme christliche Sym- bol des Gotteslammes zu vermeiden. 1939 hatte die Gemeinde Ochtrup In einem Schreiben vom 7. September allerdings ein anderes Wappen an- 1936 hatte der Amtsbürgermeister genommen, welches am 17. Juli 1939 von Ochtrup ausdrücklich festgelegt, durch den Oberpräsidenten verlie- dass das alte Wappen nicht mehr der hen wurde. Dieses zeigte in Blau „heutigen Auffassung“ entspreche. einen golden bewehrten silbernen Adler mit Brustschild, darin in Silber

Kommunale WAPPEN | 27 RECKE

WAPPEN der Gemeinde Recke

In Silber sieben blaue Balken, über- Das Wappen übernimmt die blauen deckt von einem schwarzen Turm Balken aus dem Wappen der Edelher- mit Spitzdach, der ein silbernes ren von Horstmar, da diese in Recke spitzbogiges Portal und drei, zwei zu über Grundbesitz und Gerechtsame eins gestellte spitzbogige Fenster im verfügten. Obergeschoss und darunter noch ein Auf deren Grundbesitz wurde auch schmales Fenster aufweist. die Kirche von Recke errichtet, an die Verliehen wurde das Wappen am 1. der schwarze Turm erinnern soll. April 1939 durch den Oberpräsiden- ten.

28 | Kommunale WAPPEN RHEINE

WAPPEN der Stadt Rheine

In Gold ein roter Balken, belegt mit Die Farben des Schildes haben im drei sechststrahligen goldenen Ster- Laufe der Zeit gewechselt. So kom- nen. Am 24. März 1976 bestätigte men auch die Farbfolgen Gold, Rot der Regierungspräsident in Münster und Silber sowie Silber, Rot und Gold das bisher von der Stadt Rheine ge- vor. Schließlich wurde die Form mit führte Wappen. Es lässt sich bereits dem roten Balken in Gold verbindlich. auf Stadtsiegeln von 1386 und 1447 Bezeugt ist auch die Verwendung von nachweisen. Helm, Helmdecken und Helmzier, be- stehend aus einem von Gold und Rot Der Balken stellt eine Anleihe aus dem übereck geteilten offenen Flug zwi- Wappen der Fürstbischöfe von Müns- schen dem sich ein goldener Stern ter, der einstigen Landesherren dar. befindet. Die drei Sterne dienen als ­Beizeichen, um das Wappen der Stadt von jenem des Landesherrn zu unterscheiden, ihre Bedeutung ist jedoch bisher nicht geklärt.

Kommunale WAPPEN | 29 SAERBECK

WAPPEN der Gemeinde Saerbeck

In Rot zwischen zwei goldenen Wel- Cappenberg hinweisen, welche im lenbalken drei goldene balkenweise Mittelalter Inhaber des Oberhofes gestellte Ginsterblüten. Das Wappen Saerbeck gewesen­ waren. wurde am 31. Oktober 1974 durch den Regierungspräsidenten in Münster Freilich hat jene Begründung der genehmigt. Wappenfarben einen Schönheitsfeh- ler, da ein authentisches zeitgenös- Die Ginsterblüten wurden gewählt, sisches Wappen der Cappenberger weil der Ginster eine auf den sandi- nicht überliefert ist, die mit Graf Otto gen Böden der früheren Heideland- bereits 1171 ausgestorben waren. Al- schaft um Saerbeck verbreitete hei- lerdings ließen sich Rot und Gold aus mische Pflanze darstellt. Die beiden dem Wappen der einstigen Landes- Wellenbalken stehen für die Ems und herren, der Fürstbischöfe von Müns- die Glane, die das Gemeindegebiet­ ter ableiten. im Süden begrenzen. Rot und Gold schließlich sollen auf die Grafen von

30 | Kommunale WAPPEN STEINFURT

WAPPEN der Stadt Steinfurt

In Blau unter einem goldenen Schild- nen roten Torbau mit Zugbrücke und haupt, darin neun, fünf zu vier gestell- schwarzem Fallgatter sowie drei klei- te blaue Rauten, eine goldene Zinnen- nen Türmchen geführt, von denen das mauer mit einem Stadttor, bestehend mittlere eine welsche Haube, die bei- aus einem breiten goldenen Turm mit den seitlichen ein Spitzdach mit nach barocker Haube, flankiert von zwei links wehenden gold-roten Fähnchen kleineren goldenen spitzbedachten aufweisen; rechts und links des Tores Türmchen; in der Toröffnung erscheint schließt sich eine ansteigende rote ein hochgezogenes goldenes Fallgat- Zinnenmauer an. ter. Dieses wurde am 21. Februar 1939 Genehmigt wurde das Wappen am 16. durch den Oberpräsidenten der Pro- Januar 1978 durch den Regierungsprä- vinz Westfalen verliehen. sidenten in Münster. Der Gemeinde Borghorst, die erst Die durch den Zusammenschluss der 1950 Stadt wurde, hatte das Preußi- Städte Burgsteinfurt und Borghorst sche Staatsministerium am 3. Okto- entstandene neue Stadt Steinfurt ber 1930 ein Wappen verliehen, das vereinigt in ihrem neuen Wappen Ele- in Silber neun, fünf zu vier gestellte mente aus den bisherigen Wappen blaue auf der Spitze stehende Rauten beider Städte. Die Stadt Burgsteinfurt aufwies. hatte bis zur Gebietsreform in Gold ei-

Kommunale WAPPEN | 31 TECKLENBURG

WAPPEN der Stadt Tecklenburg

In Silber ein blauer mit einem waage- Die Farben wurden erst bei der 1909 recht liegenden goldenen Anker be- erfolgen Neufestsetzung des Wap- legter Balken, oben begleitet von zwei pens bestimmt, eine offizielle Verlei- roten ausgebrochenen Seeblättern, hung oder Genehmigung unterblieb unten von einem Seeblatt. Das Wap- jedoch. pen wurde am 16. Dezember 1976 Von 1909 bis 1930 hatte die Stadt durch den Regierungspräsidenten in Tecklenburg den waagerechten An- Münster genehmigt. Es entspricht bis ker seitenverkehrt wiedergegeben, auf kleinere Abweichungen dem bis- während bei der Wappendarstellung her geführten Stadtwappen, das am von Hupp der Balken weggelassen 3. Oktober 1930 durch das Preußische worden­ ist. Staatsministerium verliehen worden ­ war.­ Das bei Siebmacher wiedergegebene angebliche „Stadtwappen“, das eine Jenes Wappen kommt bereits auf Burganlage mit Mauer und einem ­einem Siegel aus dem 18. Jahrhundert breiten Zinnenturm zwischen zwei vor. seitlichen spitzbedachten Türmen Der blaue Balken mit dem goldenen aufweist, ist von der Stadt niemals Anker bezieht sich auf die Grafschaft geführt worden, sondern gibt das Lingen, die drei roten Seeblätter sind Bild des ältesten Siegels der Grafen aus dem Stammwappen der einstigen von Tecklenburg aus dem Jahre 1225 Landesherren der Grafen von Teck- wieder.­ lenburg, entliehen.­

32 | Kommunale WAPPEN WESTERKAPPELN

WAPPEN der Gemeinde Westerkappeln

In Rot eine silbern gekleidete weibli- Katharina dar, die Patronin der Pfarr- che Gestalt, die in der rechten Hand kirche von Westerkappeln. einen goldenen Palmzweig hält, wäh- Die Figur ist angeblich erstmals auf ei- rend sie die linke auf einen goldenen ner aus dem Jahre 1796 stammenden­ Anker stützt. Das Wappen wurde am Fahne der damaligen Stadt Kappeln 21. Oktober 1958 durch den Innenmi- belegt. nister NRW verliehen. Der Anker hingegen soll auf die einsti- ge Zugehörigkeit des Ortes zur Ober- Bei der weiblichen Figur soll es sich grafschaft Lingen verweisen. Die Far- um die aus Westerkappeln stammen- ben wurden 1958 neu festgelegt und de hl. Reinhildis handeln. Vertreten dürften eine Anleihe aus dem Wappen wurde allerdings auch die Ansicht, die der Grafen von Tecklenburg, der eins- Frauengestalt, die gelegentlich auch tigen Landesherren, sein. mit drei Kornähren statt des Palmwe- dels ausgestattet wird, stelle die hl.

Kommunale WAPPEN | 33 WETTRINGEN

WAPPEN der Gemeinde Wettringen

Durch einen roten Balken von Silber nachträgliche, freilich unzutreffende und Gold geteilt; oberhalb befindet Interpretation. Während der rote Bal- sich ein roter Wolkenbalken, unter- ken im Wappen auf das Stift Herford halb ein schreitender, schwarz be- verweist, welches seit dem frühen wehrter roter Schwan. Mittelalter über Grundbesitz in Wett- Verliehen wurde das Wappen, bei ringen verfügte, stammt der Schwan dem es sich um eine Neuschöpfung aus dem Wappen der Edelherren und handelt, am 21. Juni 1938 durch den Grafen von Steinfurt, die seit dem An- Oberpräsidenten. Nach erfolgter fang des 15. Jahrhunderts den fragli- Überprüfung wurde am 13. Juni 1946 chen Herforder Besitz in Wettringen die Weiterführung des Wappens zu Lehen trugen. genehmigt.­ Rot und Gold sind zugleich die Farben Der rote Wolkenbalken ist aus dem der Steinfurter und der Fürstbischöfe Wappen der ausgestorbenen Adels- von Münster, während Rot und Silber familie von Wettringen übernom- eine Anleihe aus dem Wappen des men. Dessen lokale Deutung als Stifts Herford darstellen. „Wettringer Wolkenhimmel“ ist eine

34 | Kommunale WAPPEN Literatur: Veddeler, Peter: Wappen, Siegel, Flaggen. Die Kommunalen Hoheitszeichen des Landschafts­verbandes, der Kreise, Städte und Gemeinden in Westfalen-Lippe. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Band 5. Wappen, Siegel, Flaggen. Münster 2003

IMPRESSUM

Herausgeber: Kreis Steinfurt | Der Landrat Tecklenburger Straße 10 48565 Steinfurt Haupt- und Personalamt | Kreisarchiv Tel: 02551 69-1043

Die Publikation steht im Internet unter www.kreis-steinfurt.de zum Download zur Verfügung

*Gold wird in dieser Broschüre als Gelb und Silber als Weiß dargestellt

Stand: Oktober 2017

Kommunale WAPPEN | 35 Gemeinde Stadt Stadt Stadt Altenberge Emsdetten Greven Hörstel

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