Sozialraumanalyse für den Landkreis

6. FORTSCHREIBUNG 2014 - 2016

Sozialraumanalyse für den Landkreis Augsburg

6. Fortschreibung

Augsburg, im April 2018

Impressum Sozialraumanalyse

Herausgeber

Landkreis Augsburg Amt für Jugend und Familie Prinzregentenplatz 4 86150 Augsburg

Ansprechpartner

Günter Katheder-Göllner | Planungskoordinator Fachstelle Jugendhilfeplanung Telefon: 0821 3102 2844 │E-Mail: [email protected] Homepage: www.landkreis-augsburg.de

Zusammenstellung und Bearbeitung durch

SAGS Dr. Dieter Jaufmann und Christian Rindsfüßer GbR Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik Dipl. Stat. Christian Rindsfüßer | Dipl. Päd., Dipl. Soz. Päd. (FH) Susanne Gruber Theodor-Heuss-Platz 1 | 86150 Augsburg Telefon: 0821 3462 98–0 | Fax: 0821 3462 98–8 E-Mail: [email protected] Homepage: www.sags-consult.de

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Sozialraumanalyse Verzeichnisse

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, unsere Gesellschaft ist steten Veränderungen durch sozialen, ökonomischen und demographischen Wandel unterworfen. Der Landkreis Augsburg arbeitet mit seinen 46 Städten, Märkten und Gemeinden deswegen kontinuierlich daran, diese Veränderungen zu beobachten, sie zu analysieren und ihnen aktiv zu begegnen. Sichere Lebensbedingungen, bestmögliche Bildung und kompetente Erziehung sind dabei die bedeutendsten Ziele. Ich freue mich, Ihnen hiermit die siebte Ausgabe der Sozialraumanalyse für den Landkreis Augsburg unter besonderer Berücksichtigung jugendhilferelevanter Faktoren vorlegen zu können. Mit der vorliegenden Fortschreibung werden statistische Daten über insgesamt 21 Jahre abgebildet. Diese Form der Abbildung der Lebenslagen von Familien über einen solch langen Zeitraum ist unseres Wissens einzigartig in Bayern. Als ein zentrales und anerkanntes Arbeitsmittel für Gemeinden, freie Träger der Jugendhilfe, Politik und Verwaltung ist die Sozialraumanalyse nicht mehr wegzudenken. Sie bietet die Möglichkeit langfristige Entwicklungen aufzuzeigen, bei Bedarf gegenzusteuern und getroffene Maßnahmen zu evaluieren. So wurden während der vergangenen Jahre die Unterstützungsleistungen für Familien unter den Prämissen des effektiven Ressourceneinsatzes, der Präventionsarbeit, des Einsatzes innovativer Instrumente und der Bürgernähe ausgerichtet. Längst ist die Sozialraumanalyse den Kinderschuhen entwachsen und mit der Abbildung der Lebenswirklichkeit und der Lebenslagen der Menschen im Landkreis nicht nur für die Kinder- und Jugendhilfe von hoher Relevanz. Eine alternde Bevölkerung, vor allem in den Städten des Landkreises, Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum oder Zuwanderung aus dem Ausland sind gesamtgesellschaftliche Herausforderungen. Eine qualifizierte Sozialraumanalyse schafft eine solide Basis, um den Dialog und die gute Zusammenarbeit zwischen Landkreis, Gemeinden und Trägern kontinuierlich weiterzuführen und die Zukunft unserer Heimat sozial gerecht zu gestalten.

Ihr

Martin Sailer Landrat

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg III Verzeichnisse Sozialraumanalyse

Gliederung

Seite

VORWORT III

GLIEDERUNG IV

VORBEMERKUNG ZUR 6. FORTSCHREIBUNG 1

DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE AUF EINEN BLICK 2

1. AUSGANGSLAGE, RAHMENBEDINGUNGEN UND ZIELSETZUNGEN DER SOZIALRAUMANALYSE 3

2. ÜBERSICHT ÜBER DIE VERWENDETEN INDIKATOREN 8

3. EINZELINDIKATOREN 12

INDIKATOR 1: ERZIEHERISCHE HILFEN 12

INDIKATOR 2: JUGENDKRIMINALITÄT 29

INDIKATOR 3: SCHEIDUNGEN 37

INDIKATOR 4: ZAHL DER ALLEINERZOGENEN MINDERJÄHRIGEN 42

INDIKATOR 5: EMPFÄNGER/INNEN VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II 48

INDIKATOR 6: ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS AUGSBURG 60

EXKURS: WEITERE ECKDATEN ZUR ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS AUGSBURG 70

INDIKATOR 7: EINKOMMENSSITUATION IM LANDKREIS AUGSBURG 72

INDIKATOR 8: WOHNEN IM LANDKREIS AUGSBURG 80

4. DER LANDKREIS AUGSBURG IM VERGLEICH ZU BAYERN 91

4.1 ZUSAMMENFASSENDE ERGEBNISSE DER SOZIALRAUMANALYSE 2014 – 2016 91

4.2 DIE VORANGEGANGEN IM VERGLEICH MIT DER AKTUELLEN SOZIALRAUMANALYSE VON

2014 – 2016 101

5. DIE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IM LANDKREIS AUGSBURG 112

6. PENDLERANALYSE FÜR DEN LANDKREIS AUGSBURG STAND JUNI 2016 130

IV Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Vorbemerkung

Vorbemerkung zur 6. Fortschreibung

Mittlerweile zwei Jahrzehnte ist es her, dass das Konzept für die vorliegende Sozialraumanalyse entwickelt wurde. Diese „Pionierarbeit“ der Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg und Donau- Ries zusammen mit dem Institut SAGS (vorm. INIFES) hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Früchte getragen:  Für den Landkreis Augsburg ist diese Form der kontinuierlichen Sozial- berichterstattung heute eine selbstverständliche Grundlage zur Steuerung und Gestaltung der Jugendhilfe.  Sowohl fachbereichsübergreifend im Landratsamt Augsburg, als auch in zahl- reichen anderen Organisationen und Institutionen wird die Sozialraumanalyse als Informationsgrundlage geschätzt und genutzt.  Viele der 46 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in unserem Landkreis nutzen die Untersuchung mittlerweile als Arbeitshilfe, um auf Entwicklungen und Problemlagen reagieren zu können.  Schließlich arbeitet zwischenzeitlich eine ganze Reihe von bayerischen Landkreisen – von Traunstein bis Miltenberg – mit dieser Form der Analyse und Abbildung so- zialer Lebenslagen. Mit der nun vorliegenden 6. Fortschreibung ist es gelungen, die Entwicklungen im Landkreis Augsburg über einen Zeitraum von fast zwanzig Jahren zu beschreiben. Für die Träger der Jugendhilfe sowie für Politik und Administration liegt damit ein Arbeitsmittel vor, um Verände- rungen und deren Ursachen zu diskutieren und zu interpretieren. Im Vordergrund steht dabei das Ziel, die Jugendhilfe im Landkreis Augsburg bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und positive Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und deren Familien zu erhalten und zu schaffen. Fortschreibung heißt für uns auch immer Weiterentwicklung. „So viel Anpassung wie nötig, so wenig Veränderung wie möglich!“ Mit diesem Prinzip vor Augen ist es gelungen, Inhalte und Darstellungsformen so weiterzuentwickeln, dass die Untersuchung auch weiterhin eine lesbare, verständliche Diskussions- und Arbeitsgrundlage darstellt.

Günter Katheder-Göllner Planungskoordinator

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 1 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick

Die Situation im Landkreis Augsburg ist im Vergleich zu gesamtbayerischen Werten günstiger. Während die Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen auf bayerischem Niveau liegt, sind die sozialräumlichen Rahmenbedingungen deutlich besser. Für die aktuelle Situation lässt sich festhalten, dass der Landkreis Augsburg mit einem um etwa sieben Prozent niedrigeren Gesamtindex-Wert etwas günstiger als der gesamtbayerische Durch- schnitt dasteht, sich also eine vergleichsweise bessere Situation konstatieren lässt. Gesamtindex 2014-2016

< 70 (9) E llgau Allmannshofen < 85 (16) 50,1 99,9 < 100 (12) Nordendorf < 115 (4) E hingen 80,0 79,8 >= 115 (5) Wes tendorf K ühlenthal 68,5 52,1 82,2 105,9 Biberbach 82,5 Herets ried E mers acker 71,5 117,1 125,3 Altenmünster 60,2 Bons tetten 80,1 83,7 60,2 Gers thofen Ays tetten 115,0 Adels ried 72,5 78,7 67,0 74,7 Neus äß 78,2 Gemeindenamen: Kutzenhausen - Gesamtindex 68,3 S tadtbergen 105,5 86,0 92,8 Us ters bach 74,5 93,8 F is chach 99,6 Königsbrunn 103,8 117,5 94,4 99,5 Mickhaus en Großaitingen 72,0 88,3 Walkerts hofen 90,6 143,0 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 67,2 53,0 S chers tetten 95,6 94,1 79,2 105,1 K los terlechfeld 73,7 92,3 Landkreis insgesamt: 80,7 - Gesamtindex = 92,9

Dies gilt in unterschiedlicher Weise für den Teilindex „Inanspruchnahme von Jugendhilfe- leistungen“ mit 102,2 Prozent, sowie für den „Sozialräumlichen Index“S mit AG S 2017 78,9 Prozent. Die regionale Analyse zeigt in der überwiegenden Zahl der Teilindikatoren ein deutliches Stadt- Land-Gefälle, mit einer stärkeren Belastung in den zur Stadt Augsburg nahe gelegenen Gebieten bzw. in den Siedlungsschwerpunkten im Norden und im Lechfeld. Bei den vergleichsweise hohen Werten einiger kleiner Gemeinden handelt es sich teilweise um klassische „Ausreißer“, bei denen geringe Fallzahlen beim Indikator „Erzieherische Hilfen“ für eine hohe Belastung sorgen. Im Zeitvergleich ist festzustellen, dass der Gesamtindex seit der ersten Erstellung (mit den Werten für 1996-1998) bei relativ geringen Schwankungen leicht über 90 Punkten liegt. In der Regel leiten sich für einzelne Kommunen des Landkreises aus der Entwicklung der Indices keine dringenden Handlungsbedarfe ab. Vor Ort ist die Entwicklung gegebenenfalls zu validieren.

2 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Zielsetzungen

1. Ausgangslage, Rahmenbedingungen und Zielsetzungen der Sozialraumanalyse

1.1. AUSGANGSLAGE

Im Rahmen der Jugendhilfeplanung wurde im Jahr 1999 die 1. Sozialraumanalyse für den Land- kreis Augsburg erstellt; im Februar 2003 erfolgte die 1. Fortschreibung mit den Daten für die Jahre 1999 bis 2001, im Februar 2006 wurde die 2. Fortschreibung mit den Daten für die Jahre 2002 bis 2004 veröffentlicht. Die 3. Fortschreibung enthält die Daten von 2005 bis 2007, die 4. Fortschreibung umfasst den Zeitraum 2008 bis 2010, die 5. Fortschreibung analysiert die Daten von 2011 bis 2013. Mit der nun vorliegenden 6. Fortschreibung wird der beobachtete Zeitraum auf die Jahre 2014 bis 2016 ausgedehnt. Diese Untersuchung dient als Arbeitsmittel für die kreisangehörigen Gemeinden, die freien Träger der Jugendhilfe und das Amt für Jugend und Familie, um Ressourcen effektiv einsetzen zu können und mittel- bzw. langfristig das kommunale Leben zu planen. Die nun vorliegende 6. Fortschreibung der Sozialraumanalyse liefert hierzu neue, aktualisierte Daten und sorgt für Kontinuität in der Berichterstattung. Durch den Vergleich mit den Zahlen seit Ende der 90er Jahre wird die Möglichkeit eröffnet, über einen langen Zeitraum hinweg Entwick- lungen aufzuzeigen und Veränderungen in den Lebensverhältnissen zu analysieren.

1.2. DIE GRUNDGEDANKEN DER SOZIALRAUMANALYSE

Ausgangspunkt der vorliegenden Sozialraumanalyse ist die Erkenntnis, dass  die sozialen Verhältnisse und damit die Lebenslagen von Familien in einer Gemeinde und  die bestehenden Angebotsstrukturen der Jugendhilfe und v. a. deren Inanspruchnahme diejenigen Bereiche sind, die Aufschluss über die soziale „Belastung“ in einer bestimmten Region geben (Landkreis bzw. Städte, Märkte und Gemeinden). Auf der Ebene der Städte, Märkte und Gemeinden beschreibt diese Untersuchung, wie sich sozial belastende Faktoren (z. B. Arbeitslosigkeit, Jugendkriminalität) im Landkreis Augsburg verteilen. Die Analyse geht dabei von der Grundannahme aus, dass dort, wo sich sozial belastende Fakto- ren verdichten,  das Zusammenleben und Erziehungsgeschehen in den Familien unter Druck geraten,  die Gefahr der Überlastung von Familien steigt und  die Wahrscheinlichkeit, dass Erziehung scheitert, zunimmt.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 3 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

1.3. ZIELSETZUNGEN

Zentrales Ziel dieser Sozialraumanalyse ist die Abbildung sozialer Lebenslagen im Landkreis Augsburg, um daraus Folgerungen für die weitere Entwicklung der Jugendhilfe im Landkreis ab- leiten zu können, z. B. in Bezug auf den Einsatz von Personalkapazitäten und Finanzmitteln. Die Wirkungsweisen der Sozialraumanalyse werden durch die folgende Darstellung deutlich:

Ziele der Sozialraumanalyse

Diskussionsgrundlage Datengrundlage Gestaltung von (Politik, Freie Träger, für die Jugendhilfestrukturen Öffentlichkeit, Verwaltung) Jugendhilfeplanung (Prävention)

Sozialraumanalyse Landkreis Augsburg

Handlungsbedarfe Veränderungen Soziale Brennpunkte verdeutlichen aufzeigen identifizieren

Wenn Jugendhilfeplanung als Entscheidungsgrundlage für die Gestaltung der Jugendhilfe dienen soll, dann benötigt sie gesichertes Wissen über die Entstehungsbedingungen und die Unter- schiede von örtlichen Bedarfslagen. Die jeweiligen sozialstrukturellen Rahmenbedingungen (z. B. Siedlungsstruktur, Ausmaß der Arbeitslosigkeit, soziale Infrastruktur etc.) beeinflussen die Le- benslagen und Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen und damit auch den Hand- lungsbedarf von Jugendhilfe. Eine Sozialraumanalyse stellt die Verknüpfung von sozial-strukturellen Bedingungen und der zu- nehmenden Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen her. Ihre besondere Qualität liegt dabei in der Zusammenführung verschiedener Indikatoren, die Auskunft über die soziale Belas- tung in einer Region geben. Die Zusammenschau aller Indikatoren und deren Interpretation auf der Ebene der Ge- meinden  verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen Sozialstruktur- und Jugendhilfedaten,  führt zu gesicherten Erkenntnissen über die örtlichen Verhältnisse,  ermöglicht die Entwicklung von entsprechenden (Jugendhilfe-) Maßnahmen und  trägt damit nicht zuletzt zu einer Versachlichung der Diskussion um die Kosten für Jugendhilfeleistungen bei.

4 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Zielsetzungen

1.4. ZUM AUFBAU UND ZUR METHODE

Nachdem die vorliegende Sozialraumanalyse in erster Linie jugendhilferelevante Fragestellungen berücksichtigt, wurde bei der Auswahl der belastenden Faktoren („Teilindikatoren“) zwischen Faktoren aus dem Bereich der Jugendhilfe (z. B. Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen) und eher allgemeinen Faktoren aus dem jeweiligen Sozialraum (z. B. Wohnsituation) unterschieden.

Datenaufbau der Sozialraumanalyse

Gesamtindex

Jugendhilfeindex Sozialräumlicher Index

Indikatoren Indikatoren • Erzieherische Hilfen • SGB II-Leistungen • Jugendkriminalität • Arbeitslosigkeit • Scheidungsverfahren • Wohnsituation • Kinder von Alleierziehenden • Einkommen

Die Auswahl der Faktoren und die anschließende Gewichtung erfolgte – unter Einbeziehung der 1 Erkenntnisse aus vorhandenen Untersuchungen – in einem intensiven, mehrstufigen Rück- koppelungsprozess mit Experten/innen aus der Jugendhilfe (u. a. Jugendamtsleiter, Fachleute aus dem Sozialdienst). Dieses Verfahren wurde von den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg und Donau-Ries unter der wissenschaftlichen Begleitung von INIFES/SAGS entwickelt. Die qualitative Einschätzung der Experten/innen zur Gewichtung („gering – mittel – hoch – sehr hoch“) wurde anschließend in messbare Größen überführt, d. h. die Teilindikatoren wurden mit Punkten (1 – 3 – 5 – 7) bewertet (Methode: INIFES/SAGS).

2 Die Summe aller Punkte ergibt den sogenannten Gesamtindex . Dieses rechnerische Verfahren ermöglicht eine Einordnung der Ergebnisse. Als Bezugsgröße wurden Vergleichsdaten für den Freistaat Bayern gewählt (Bayern = 100).

1 Vgl. u. a. Bürger, U., „Untersuchung der unterschiedlichen Inanspruchnahme vollstationärer Heimerziehung“, Landeswohlfahrtsverband Württemberg-Hohenzollern, Stuttgart 1998. 2 Index: „Auf die Norm von 100 bezogene Wirtschaftszahl“, „statistischer Messwert, um Veränderung zu bezeichnen“.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 5 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

9 Schritte zur Auswahl und Gewichtung der Indikatoren

Sammeln möglicher Indikatoren

Diskussion mit Jugendhilfeplaner/innen, Expert/innen aus Landratsämtern und INIFES/SAGS in mehreren Runden

Endgültige Auswahl der Indikatoren

Aufteilung der Indikatoren in Haupt- und Teilindikatoren und Zuordnung zum jeweiligen Teilindex

Erste Gewichtung der Indikatoren nach dem Schema „gering – mittel – hoch – sehr hoch“

Diskussion der Gewichtung mit Expert/innen (intern und extern)

Umrechnung der Gewichtung in Punkte (1 – 3 – 5 – 7) und Berechnung der entsprechenden Prozente

Diskussion der Ergebnisse mit Expert/innen (intern und extern)

Berechnung des Gesamtindex (Summe aller Punkte = 100%), des Jugendhilfeindex (60% der Summe aller Punkte) und des Sozialräumlichen Index (40% der Summe aller Punkte)

Die unterschiedliche Gewichtung von Jugendhilfeindex und Sozialräumlichem Index drückt die Bedeutung der vorliegenden Sozialraumanalyse für die Jugendhilfe aus.

Gewichtung der Indizes

Summe der Punkte Teilindikatoren „Jugendhilfe“ = Jugendhilfeindex 60% Summe der Punkte Teilindikatoren „Sozialraum“ = sozialräumlicher Index = + 40%

Summe der Punkte aller Teilindikatoren = Gesamtindex = 100%

6 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Zielsetzungen

1.5. Zum besseren Verständnis  Die vorliegende Sozialraumanalyse ist eine Arbeits- und Entscheidungshilfe für Fachleute in der Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe, Mandatsträger/innen und Politiker/innen im Landkreis Augsburg, um Perspektiven für die weitere Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis zu erarbeiten. Das vorliegende Werk enthält sich deshalb ganz bewusst einer Interpretation und Wertung der Zahlen und Abbildungen.  In kleinen Gemeinden (bis unter 2.000 Einwohner/innen) können schon geringe Fallzah- len zu einem hohen „Belastungswert“ führen. Auch wenn dieser Umstand bereits beim methodischen Vorgehen (Bildung von Dreijahresdurchschnitten) berücksichtigt wurde, ist – zur Vermeidung von Fehlinterpretationen – bei der Diskussion der Ergebnisse auf solche „Ausreißer“ zu achten.  Es wurden ausschließlich die beim Amt für Jugend und Familie, bei den Gemeinden des Landkreises, bei den freien Trägern, beim Bayerischen Landesamt für Statistik, bei der Bundesagentur für Arbeit (Arbeitsagentur) und der Nexiga GmbH vorliegenden sowie selbst erhobene Daten verwendet. „Dunkelziffern“ (z. B. nicht bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Beschäftigungslose) fanden bei der Berechnung der Ergebnisse keine Berücksichtigung.  Die in Kapitel 4 vorgelegten Indices „Jugendhilfeindex“, „Sozialräumlicher Index“ und „Gesamtindex“ stellen jeweils komprimierte Zusammenfassungen und in gewisser Weise Konstrukte dar. Naturgemäß bilden sie nur ein grobes Schema für den Vergleich. Für eine differenzierte Interpretation muss deswegen auch auf die zu Grunde liegenden Daten der einzelnen (Teil-) Indikatoren zurückgegriffen werden.  Bei der vorliegenden Sozialraumanalyse handelt es sich um eine Fortschreibung, mit der v. a. auch Entwicklungen aufgezeigt werden sollen. Deshalb wurden die Vergleichsdaten aus den vorhergehenden Untersuchungen in das Werk integriert. Bei der Gegenüber- stellung handelt es sich um einen Vergleich der Jahre 1996 – 1998, 1999 – 2001, 2002 – 2004, 2005 – 2007, 2008 – 2010 und 2011 – 2013 mit 2014 – 2016 (Dreijahres- durchschnitte).  Einige Indikatoren, die in den ersten Sozialraumanalysen Verwendung fanden, können seit der 3. bzw. der 4. Fortschreibung aufgrund veränderter gesetzlicher Rahmenbedin- gungen nicht weitergeführt werden. Auch der Indikator „Übernahme von Gebühren für Kindertagesstätten“ kann wegen einer Umstellung der Statistik des Bayerischen Lan- desamtes für Statistik seit der 4. Fortschreibung nicht weiter eingebunden werden. Diese Veränderungen haben unter anderem eine Anpassung der Gewichtungen innerhalb der einzelnen Indikatoren erforderlich gemacht. Die entsprechenden Gewichtungen gehen aus Darstellung 1 hervor. Die Entwicklung der einzelnen Indikatoren wird, wo es möglich ist, dargestellt.  Bei den abgebildeten Daten handelt es sich um gerundete Werte. Vor allem bei den Dar- stellungen der regionalen Verteilung relativer Quoten ist zu beachten, dass die Werte zum Zwecke der Übersicht zumeist auf eine Nachkommastelle genau gerundet wurden. Absolute Zahlen der amtlichen Statistiken unter Drei werden aus Gründen des Daten- schutzes nicht ausgewiesen.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 7 Indikatoren Sozialraumanalyse

2. Übersicht über die verwendeten Indikatoren

Die für die Sozialraumanalyse des Landkreises Augsburg zur Anwendung kommenden Indika- toren können aus der Darstellung 1 abgelesen werden. Für die Zusammenschau und das Zusammenspiel dieser Indikatoren sollte gelten, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Wir denken, mit der nunmehr vorgelegten Untersuchung dieser Vorstellung zumindest näher gekommen zu sein (vgl. dazu auch Kapitel 4). Aus der Darstellung 1 gehen zu den einzelnen Indikatoren auch deren Erhebungsmerkmale her- vor. Zusätzlich wird für jeden einzelnen Indikator die interne Gewichtung und der prozentuale Anteil an den Teilindices Jugendhilfeindex (Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen) und Sozialräumlicher Index (Sozialstrukturindex) aufgeführt. Diese beiden TeilIndices sowie der daraus gebildete Gesamtindex der Sozialraumanalyse werden in Kapitel 4 in Bezug gesetzt zur gesamtbayerischen Situation (= 100). Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die 46 Gemeinden des Landkreises nach der Größe klas- siert. Die Größenklassen der Gemeinden (Cluster) teilen sich wie folgt ein (vgl. auch Darstellung 2): Kleine Gemeinden: bis unter 2.000 Einwohner/innen;

Mittlere Gemeinden: 2.000 bis unter 6.000 Einwohner/innen;

Große Gemeinden: 6.000 bis unter 12.000 Einwohner/innen;

Städte: über 12.000 Einwohner/innen.

Die Angaben von Gemeindegrößenklassen für den Landkreis Augsburg beziehen sich in der vorliegenden Sozialraumanalyse im Folgenden immer auf diese Zahlen. Damit ergibt sich folgende Zuordnung zu den Gemeindegrößenklassen (vgl. auch Darstellung 2):

Kleine Gemeinden: , Bonstetten, Ehingen, , , , (KG) Hiltenfingen, , Kühlenthal, Langenneufnach, , Mittelneufnach, Oberottmarshausen, Scherstetten, , ,

Mittlere Gemeinden: , Altenmünster, , Markt Biberbach, Markt , (MG) Gablingen, Gessertshausen, Graben, Großaitingen, Horgau, , Kutzenhausen, Langerringen, , Markt Thierhaupten, Wehringen, Markt Welden

Große Gemeinden: Markt Diedorf, Markt Dinkelscherben, Langweid am Lech, (GG) Markt Meitingen, Untermeitingen, Markt Zusmarshausen

Städte: Stadt Bobingen, Stadt , Stadt Königsbrunn, (St) Stadt Neusäß, Stadt Schwabmünchen, Stadt

8 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg

Indikatoren 9 Darstellung 1: Übersicht über die für die Sozialraumanalyse im Landkreis Augsburg verwendeten Indikatoren

Nummer Prozent Gesamt Gewicht Internes in Alle

in

TeilIndices

Prozent

Prozent

Index räumlicher Sozial hilfeindex Jugend

Indices Angestrebter

index in index

Aufgliederung Stichtag/

-

Indikator Erhebungsmerkmal

- (§§ nach SGB VIII) Erhebungs-

zeitraum

Zahl der Kinder 1.1 Erziehungsbeistandschaften § 30 und Jugendlichen 20,0 % 4,8 % unter 18 Jahren Zahl der Kinder Sozialpädagogische 1.2 und Jugendlichen 20,0 % 4, % Familienhilfe § 31 unter 18 Jahren

Erziehung in Tagesgruppen §§ 32 Mittelwert aus den Zahl der Kinder Erzieherische Hilfen 1.3 (HPT’s), Jahren zwischen 6 und 24,0 % 40,0 % 20, % 4,8 %t 35a teilstationär 2014 – 2016 unter 15 Jahren

Zahl der Kinder

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 1.4 Vollzeitpflege § 33 und Jugendlichen 20,0 % 4,8 % unter 18 Jahren

Zahl der Kinder und Heimerziehung §§ 34, 1.5 Jugendlichen unter 20,0 % 4,8 %

35a stationär, § 41 Sozialrau 21 Jahren Zahl der Kinder und 2.1 Jugendgerichtshilfefälle Jugendlichen zwischen 50,0 % 3,1 % Mittelwert aus den manalyse 14 und unter 21 Jahren Jugendkriminalität Jahren 6,0 % 10,0 % Zahl der Kinder 2014 – 2016 2.2 Meldungen Strafunmündiger zwischen 8 und unter 14 50,0 % 3,1 %

Jahren

Meldungen des Familiengerichts nach Mittelwert aus den Zahl der Kinder und Scheidungsverfahren 3 § 17 Abs. 3 und Mitwirkung in Jahren Jugendlichen 10,0 % 16,7 % 100,0 % 10,0 % Familiengerichtsverfahren 2015 – 2016 unter 18 Jahren

Nummer in Gesamt Gew Internes in Alle

in

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse

TeilIndices

Prozent Prozent

Prozent

Index räumlicher Sozial hilfeindex Jugend

icht Angestrebter Indices

Aufgliederung Stichtag/ index

Indikator Erhebungsmerkmal

-

(§§ nach SGB VIII) Erhebungs-

-

zeitraum

Zahl der Kinder unter 18 Jahren, die Zahl der Kinder unter 18 Zahl der Alleinerzogenen 4 genau bei einem Sorgeberechtigten 2016 Jahren von/bei 20,0 % 33,3 % 100 % 20,0 % Minderjährigen gemeldet sind Alleinerziehenden

5.1 Personen insgesamt 23,0 % 3,1 % Empfänger/innen von Minderjährige unter Ende Juni Zahl der Mitglieder der 34,0 Leistungen nach dem 5.2 13,6 % 38,5 % 5,2 % 15 Jahren 2016 Bedarfsgemeinschaften Prozent SGB II

5.3 Alleinerzogene Minderjährige 38,5 % 5,2 %

6.1 Arbeitslose insgesamt 33,3 % 2,7 % Ende Juni Zahl der gemeldeten 20,3 Arbeitslosigkeit 6.2 Langzeitarbeitslose 8,1 % 11,1 % 0,9 % 2016 Arbeitslosen Prozent

Arbeitslose unter 25 Jahren 6.3 55,6 % 4,5 % (Jugendarbeitslosigkeit) Mittleres monatliches 7.1 € je Haushalt 50,0 % 4,1 % Nettoeinkommen je Haushalt 20,2 Einkommen Anteil der Haushalte mit 2015 8,1 % Anteil an den Prozent 7.2 monatlichem Nettoeinkommen unter 50,0 % 4,1 % Haushalten in Prozent 1.500 € an allen Haushalten Verhältnis von Gebäuden mit drei oder

8.1 Siedlungsstruktur 50,0 % 5,1 % Indikatoren mehr Wohnungen zu 25,5 Wohnen 2016 10,2 % allen Wohnungen Prozent

8.2 Mittlere verfügbare Fläche m² je Einwohner/innen 50,0 % 5,1 %

100 % 100 % 100 % 100 %

1 Der frühere Indikator 9 „Übernahme von Gebühren für Kinder in Kindertagesstätten“ kann wegen einer Anpassung in der 0 bayerischen amtlichen Statistik nicht mehr in die Berechnung mitaufgenommen werden.

Sozialraumanalyse Indikatoren

Darstellung 2: Gemeindegrößenklassen (Cluster) im Landkreis Augsburg Gemeindegrößenklassen (C luster) im Landkreis Augsburg

Kleine Gemeinden (17) Ellgau Allmannshofen KG Mittlere Gemeinden (17) KG Große Gemeinden (6) Nordendorf Städte (6) Ehingen MG KG

Westendorf Kühlenthal KG Thierhaupten Gemeindenamen KG MG Gemeindegrößenklasse Meitingen GG Biberbach Emersacker MG KG Heretsried Langweid am Lech KG Altenmünster GG Gablingen MG Welden MG Bonstetten MG KG Gersthofen Adelsried St MG Zusmarshausen Horgau Aystetten MG GG MG Neusäß St

Kutzenhausen Diedorf MG Stadtbergen Dinkelscherben GG St GG Ustersbach KG Gessertshausen MG Fischach Bobingen MG St Langenneufnach Königsbrunn KG St Wehringen Großaitingen Oberottmarshausen Walkertshofen MG MG KG KG Mickhausen KG Kleinaitingen KG Schwabmünchen Graben St MG Scherstetten Mittelneufnach KG Untermeitingen KG GG Hiltenfingen KG Klosterlechfeld MG

Langerringen MG

Quelle:Quelle: S AGSJugendhilfeplanung 2017 im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 11 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

3. Einzelindikatoren INDIKATOR 1: ERZIEHERISCHE HILFEN Als „Hilfen zur Erziehung“ werden die Leistungen der Jugendhilfe bezeichnet, die in besonderen Erziehungs- und Lebensschwierigkeiten Unterstützung und Hilfe für Kinder, Jugendliche und ihre Familien leisten. Die Erzieherischen Hilfen sind vorwiegend darauf ausgerichtet, Familien – soweit möglich – ganz- heitlich in ihren Problemlagen zu unterstützen und Familien trennende Maßnahmen zu vermeiden. Die Hilfsangebote werden daher in einem qualifizierten Entscheidungsprozess (Hilfeplanverfahren nach § 36 KJHG) verglichen und die geeignete (und notwendige) Hilfe für den Einzelfall wird er- mittelt. Ein wesentliches Element der Erzieherischen Hilfen ist die Motivation von Kindern bzw. Jugendlichen und deren Eltern für die Art der Hilfsmaßnahme(n) sowie deren Akzeptanz und Mit- wirkung daran. Darüber hinaus spielt für die Fachkräfte die Orientierung an den vorhandenen Ressourcen einer Familie eine wichtige Rolle. Unter den Erzieherischen Hilfen sind folgende Indikatoren zu nennen:

INDIKATOR 1.1: ERZIEHUNGSBEISTANDSCHAFTEN (EB)

Erziehungsbeistandschaft ist ein vorrangig am Kind oder Jugendlichen orientiertes Beratungs- und Unterstützungsangebot, das auf Verhaltensänderungen beim Kind oder Jugendlichen einschließ- lich des Sozial- und Leistungsverhaltens in der Schule abzielt. Sie soll bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen möglichst unter Einbeziehung des sozialen Umfelds unterstützen und unter Erhaltung des Lebensbezugs zur Familie eine Verselbstständigung fördern.

INDIKATOR 1.2: SOZIALPÄDAGOGISCHE FAMILIENHILFE (SPFH)

Die Sozialpädagogische Familienhilfe gehört zu den intensivsten ambulanten Angeboten für Fami- lien und Alleinerziehende im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Sie ist ein Angebot der Jugendhilfe für Familien und Alleinerziehende aller sozialen Schichten. SPFH bezieht sich sowohl auf die aktuelle Krisenbewältigung als auch auf besonders schwierige und vielschichtige Lebenssituatio- nen, die in den Familien schon sehr manifest und u. U. schon seit Jahren oder sogar seit Generationen bestehen. Ein wichtiger Bestandteil der SPFH ist die Anleitung zur Selbsthilfe und die Hilfe bei der Bewältigung von Erziehungsaufgaben und Alltagsproblemen (z. B. bei Behördenkon- takten). Sie erfordert in jedem Fall die intensive Mitarbeit der Familie.

INDIKATOR 1.3: ERZIEHUNG IN TAGESGRUPPEN

Tagesgruppenarbeit versteht sich als systemische und lebensweltorientierte Jugendhilfe, die Menschen unterstützt innerhalb ihres Lebensfeldes Schwierigkeiten zu überwinden und sich ihren Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln. Während der Hilfe verbleibt das Kind in seiner Familie. Dies setzt voraus, dass die Beziehungen innerhalb der Familie grundsätzlich tragfähig sind und die Familie dieser Hilfeform zustimmt. Die Entwicklung des Kindes wird durch soziales Lernen in der Gruppe, sozialpädagogische Gruppen- und Einzelarbeit, schulische Förderung und Beratung der Eltern unterstützt. Die emotionale und soziale Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen soll gefördert und stabilisiert, die schulische Integration unterstützt und die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern verbessert werden.

12 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Die Erziehung in einer Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) ist eine zeitlich befristete Maßnahme, die durch intensive pädagogische und therapeutische Betreuung der Komplexität der Schwierig- keiten von Kindern und Familien gerecht zu werden versucht. Tagesgruppenbetreuung setzt da an, wo Kinder durch ambulante Maßnahmen nicht mehr ausreichend gefördert werden können und die Familien eine fachlich fundierte und kontinuierliche Beratung und Unterstützung benötigen. Längerfristige Folgeschäden und stationäre Unterbringungen sollen damit verhindert werden.

INDIKATOR 1.4: VOLLZEITPFLEGE Vollzeitpflege ist die Unterbringung und Erziehung des Kindes oder des Jugendlichen über Tag und Nacht außerhalb des Elternhauses in einer Pflegefamilie. Für die Unterbringung in einer Pfle- gestelle spricht vor allem die Eingliederung des Kindes in ein familiäres Gefüge. Die Pflegefamilie soll dem Kind oder Jugendlichen die familiäre Erziehung durch die Eltern nach den Erfordernissen des Einzelfalles (Alter, Entwicklungsstand, persönliche Bindungen des Kindes / Jugendlichen, Möglichkeiten zur Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie) auf kurze bzw. befristete Zeit oder aber auf Dauer ersetzen.

INDIKATOR 1.5: HEIMERZIEHUNG Heimerziehung oder Erziehung in einer anderen betreuten Wohnform ist für Kinder und junge Menschen angezeigt, wenn die Erziehungskraft der Herkunftsfamilie eine tragfähige Erziehungs- situation des Kindes oder des jungen Menschen nicht gewährleisten kann und besondere Fachlichkeiten zum Ausgleich persönlicher Defizite und zur Sicherung einer positiven Weiter- entwicklung erforderlich sind. Ziel ist es, durch eine Verbindung von Alltagserleben mit pädagogi- schen und therapeutischen Angeboten, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern. Heimerziehung ist für Kinder und junge Menschen angezeigt:  deren physische und psychische Gesundheit in der häuslichen Umgebung aus unterschiedlichen Gründen massiv gefährdet ist;  deren Eltern bzw. Erziehungsberechtigte aus unterschiedlichen Gründen ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen können. Heimerziehung oder Erziehung in einer anderen betreuten Wohnform soll entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes oder des Jugendlichen:  durch Elternarbeit Möglichkeiten der Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie schaffen;  eine Rückkehr in die Familie zu erreichen versuchen oder  eine auf längere Zeit angelegte Lebensform bieten und auf selbständiges Leben vorbereiten. Nicht abgebildet als stationäre Hilfen zur Erziehung wird im Rahmen der Sozialraumanalyse die Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Die kontinuierlich steigenden Fallzahlen stellen das Amt für Jugend und Familie aktuell und in Zukunft vor weitere Herausforderungen.

Hilfen zur Erziehung insgesamt Die im Folgenden dargestellten Durchschnittswerte von Erzieherischen Hilfen im Dreijahresver- gleich beziehen sich auf die vorher erläuterten Hilfeformen – Erziehungsbeistandschaften, Sozial- pädagogische Familienhilfe, Erziehung in Tagesgruppen, Vollzeitpflege sowie Heimerziehung. Analog dem Vorgehen bei den vorhergehenden Sozialraumanalysen wurden diese Hilfeformen zusammengefasst und Durchschnittswerte für die Jahre 2014 – 2016 errechnet (vgl. Darstellung 9).

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 13 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Ebenso wurden die errechneten Werte auch auf der Ebene der Gemeindegrößenklassen ermittelt. Diese Werte können in den nachfolgenden Übersichten mit den gesamtbayerischen Werten ver- glichen werden. Die Inanspruchnahme der Erzieherischen Hilfen ist im Landkreis Augsburg in den letzten Jahren deutlich angestiegen, war zuletzt aber wieder etwas rückläufig. Der aktuelle Wert liegt unter dem 3 bayerischen Vergleichswert von 2014 . Als Konsequenz liegt auch die Inanspruchnahmequote Erzieherischer Hilfen deutlich unter dem bayerischen Vergleichsniveau. In der nach Hilfearten differenzierten Betrachtung werden hier jedoch Unterschiede sichtbar.  Die Inanspruchnahme von Erziehungsbeistandschaften liegt im Vergleich zum bayerischen Wert mehr als eineinhalbmal so hoch,  die Inanspruchnahme der ebenso ambulanten Sozialpädagogischen Familienhilfe knapp unter dem bayerischen Niveau.  Gut 20 Prozent unter dem bayerischen Vergleichswert liegt außerdem die Inan- spruchnahme von Erziehung in Tagesgruppen (Heilpädagogischen Tagesstätten) im Landkreis Augsburg  , rund 50 Prozent die stationären Hilfen in Form der Heimerziehung.  Die Vollzeitpflege liegt jedoch wiederum knapp 30 Prozent über dem bayerischen Vergleichswert. Insgesamt ist also die Inanspruchnahme ambulanter Erzieherischer Hilfen im Vergleich zu Bayern eher höher, während die Inanspruchnahme von Heimerziehung als stationärer Form Erzieherischer Hilfen deutlich niedriger ausfällt. Damit wird der Landkreis Augsburg dem Prinzip „Ambulant vor Stationär“ gerecht. Die Inanspruchnahmequote von Vollzeitpflege hingegen ist im Landkreis Augsburg deutlich höher als im Bundesland Bayern. Häufig nehmen hier städtische Jugendämter die Angebote der Familien im ländlichen Bereich in Anspruch. Nach einer Übergangszeit von zwei Jahren geht dann die Zuständigkeit an den Landkreis, in dem die Pflegefamilie lebt, über. Die Analyse der Inanspruchnahmequoten nach Gemeindegrößenklassen zeigt eher geringe Un- terschiede. Ein klassisches Stadt-Land-Gefälle ist nicht (mehr) zu erkennen. Vielmehr liegen die Werte der Städte meist niedriger als diejenigen der Kleinen Gemeinden. Eine Besonderheit stellt die Inanspruchnahme Sozialpädagogischer Familienhilfe dar: Hier ist die Inanspruchnahme in den Kleinen Gemeinden um mehr als ein Drittel höher als in den anderen Gemeindegrößenklassen (insgesamt).

! Über alle Erzieherischen Hilfen hinweg liegt der durchschnittliche Wert im Landkreis Augsburg mit 3,09 Hilfen pro 100 Kinder und Jugendliche unter dem Wert von Bayern mit 3,26 Hilfen pro 100 Minderjährige. Die regionale Verteilung der Werte ist aus Darstellung 10 ersichtlich.

3 Die Kinder- und Jugendhilfestatistik unterscheidet nicht zwischen unbegleiteten minderjährigen Ausländern (umA) und den klassischen Jugendhilfefällen. Auf Grund der regional sehr unterschiedlichen Verteilung von unbegleiteten minderjährigen Ausländern ist die Fallzahlstatistik spätestens seit 2015 auf Landesebene erheblich verzerrt. Für den Vergleich in der Sozialraumanalyse wurde deshalb das Jahr 2014 herangezogen.

14 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Inanspruchnahme von Erzieherischen Hilfen nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder und Jugendliche der jeweiligen Altersklasse im Jahresmittel 2014 – 2016

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

1.1 Erziehungsbeistand- 0,9 0,7 0,6 0,7 0,69 0,43 schaften

1.2 Sozialpädagogische 1,3 0,7 1,0 0,9 0,95 1,06 Familienhilfe

1.3 Erziehung in 0,7 0,6 0,6 0,5 0,57 0,75 Tagesgruppen

1.4 Vollzeitpflege 0,8 0,6 0,7 0,5 0,61 0,47

1.5 Heimerziehung 0,3 0,2 0,3 0,3 0,27 0,55

Erzieherische Hilfen 4,0 2,8 3,2 3,0 3,09 3,26 insgesamt 2014 – 2016

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Die Entwicklung der Inanspruchnahme Erzieherischer Hilfen, wie sie aus der nachfolgenden Tabelle hervorgeht, zeigt im direkten Vergleich zur Vorperiode (Sozialraumanalyse 2011 – 2013) einen leichten Rückgang. Über einen längeren Zeitraum betrachtet ist insgesamt eine deutlich ge- stiegene Quote festzustellen. Der Anstieg fällt im Vergleich zur bayerischen Entwicklung höher aus, da das Ausgangsniveau in den neunziger Jahren niedriger war. Ersichtlich wird, dass die Ent- wicklungen in den Gemeindegrößenklassen – mit Ausnahme der Kleinen Gemeinden – nahezu parallel verlaufen. Der langfristig überdurchschnittliche Anstieg bei den Kleinen Gemeinden ist ebenfalls auf das geringe Ausgangsniveau in den neunziger Jahren zurückzuführen. Die Ausführungen zu den Erzieherischen Hilfen schließen mit einer regionalisierten Darstellung der für Leistungen der Jugendhilfe angefallenen Kosten im Durchschnitt der Jahre 2014 – 2016 je Minderjährigem in den Gemeinden des Landkreises Augsburg (vgl. Darstellung 12).

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 15 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Inanspruchnahme von Erzieherischen Hilfen nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder und Jugendliche der jeweiligen Altersklasse in den Jahresmitteln 2014 – 2016, 2011 – 2013, 2008 – 2010, 2005 – 2007, 2002 – 2004, 1999 – 2001 und 1996 – 1998

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Erzieherische Hilfen 4,0 2,8 3,2 3,0 3,09 3,26 insgesamt 2014 – 2016

Erzieherische Hilfen 3,3 3,0 3,9 3,3 3,38 3,15 insgesamt 2011 – 2013

Erzieherische Hilfen 2,2 2,1 2,6 2,4 2,34 2,47 insgesamt 2008 – 2010

Erzieherische Hilfen 1,3 1,7 1,9 2,0 1,84 1,71 insgesamt 2005 – 2007

Erzieherische Hilfen 1,4 1,4 1,2 1,4 1,37 1,60 insgesamt 2002 – 2004

Erzieherische Hilfen 0,7 0,9 1,0 1,1 1,03 1,26 insgesamt 1999 – 2001

Erzieherische Hilfen 0,5 0,8 0,9 0,9 0,92 1,12 insgesamt 1996 – 1998

Vergleich 14/16 mit 11/13 121 % 93 % 82 % 91 % 91 % 103 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 08/10 182 % 133 % 123 % 125 % 132 % 132 % (08/10 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 05/07 308 % 165 % 168 % 150 % 168 % 191 % (05/07 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 02/04 286 % 200 % 267 % 214 % 226 % 204 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 99/01 571 % 311 % 320 % 273 % 300 % 259 % (99/01 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 96/98 800 % 350 % 356 % 333 % 336 % 291 % (96/98 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

16 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Die nachfolgenden Balkendiagramme zeigen sowohl die absolute wie die relative Entwicklung in jährlicher Betrachtung über die Zeit hinweg.

Darstellung 3: Entwicklung der absoluten Zahlen der Erzieherischen Hilfen 1998 – 2016 (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle)

500

450

400

350

300

250

200

150

100

50

48 53 86 103 166 183 191 214 236 299 336 293 338 311 312 308 276 68 81 77 72 150 183 185 216 267 263 325 351 437 448 421 412 399 72 66 68 63 71 71 91 80 77 87 121 113 137 131 129 143 89

64

360 107 436 141 0 137 Erziehungsbeistandschaft SPFH HPT 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

500

450

400

350

300

250

200

150

100

50

130 134 129 136 127 128 167 168 183 161 165 181 241 229 276 278 236 113 123 123 122 131 137 164 147 131 125 109 94 148 143 127 141 143

239 140 142 0 105 Vollzeitpflege Heimerziehung/Betreute Wohnform 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 17 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 4: Entwicklung der Inanspruchnahmequoten der Erzieherischen Hilfen 1998 – 2016 (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle)

1,4

1,2

1,0

0,8

0,6

0,4

0,2

0,1

0,2 0,2 0,3 0,4 0,4 0,4 0,5 0,7 0,8 0,7 0,8 0,7 0,7 0,7 0,6 0,1 0,5 0,5 0,6 0,6 0,5 0,7 0,7 0,6 0,7 0,8 1,0 1,1 1,0 1,0 0,9 0,3 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,4 0,5 0,5 0,6 0,6 0,6 0,7 0,4 0,3 0,8 0,3 0,5 1,0 0,2 0,2 0,6 0,0 0,1 Erziehungsbeistandschaft SPFH HPT 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

500

450

400

350

300

250

200

150

100

50

130 134 129 136 127 128 167 168 183 161 165 181 241 229 276 278 236 113 123 123 122 131 137 164 147 131 125 109 94 148 143 127 141 143

239 140 142 0 105 Vollzeitpflege Heimerziehung/Betreute Wohnform 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

18 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 5: Entwicklung der Inanspruchnahmequoten der Erzieherischen Hilfen Entwicklung2004 – 2014 inder Bayern relativen Zahlen der ambulanten Hilfen in Bayern Fälle (ambulante / teilstationäre Hilfen) je 100 Kinder 1,2

1,0

0,8

0,6

1,1

1,1

1,0

1,0

0,9 0,4 0,9

0,8

0,8

0,7

0,7

0,7 0,7

0,6

0,6

0,6

0,5

0,5

0,4 0,4

0,4 0,2 0,4

0,4

0,4

0,4

0,4

0,3

0,3 0,3

0,3

0,2 0,2

0,2

0,2

0,0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Erziehungsbeistandschaften SPFH Heilpädagogische Tagesstätte Entwicklung der Zahlen der stationären Hilfen in Bayern JugendhilfeplanungFälle (stationäre im Hilfen)Landkreis je 100Augsburg, Kinder SAGS 2014 0,6

0,5

0,4

0,3

0,6

0,5

0,5

0,5 0,5

0,5

0,5 0,5

0,4 0,4

0,4 0,2 0,4

0,4

0,4

0,4

0,4 0,4 0,4

0,3

0,3

0,3 0,3

0,1

0,0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Vollzeitpflege Heimerziehung Quelle:Quelle: JugendhilfeplanungJugendhilfeplanung im imLandkreis Landkreis Augsburg Augsburg, / SAGS SAGS 2017 2014

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 19 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 6: Vergleich der Entwicklung der Inanspruchnahme der Hilfen zur ErziehungEntwicklung insgesamt der relativen – Landkreis Zahlen Augsburg der Hilfen und zur Bayern Erziehung Fälle je 100 Kinder 3,5

3,0

2,5

2,0

3,3

3,3

3,3

3,2

3,2

3,1

3,1 1,5 3,1

2,9

2,6

2,6

2,6

2,5

2,3

1,0 2,1

2,0

2,0

1,9

1,8

1,7 1,7

1,7

1,7

1,6

1,6

1,5

1,4

1,4 0,5

0,0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Landkreis Augsburg Bayern Quelle:Jugendhilfeplanung Jugendhilfeplanung im Landkreis imAugsburg, Landkreis SAGS Augsburg, 2014 SAGS 2017

Darstellung 7: Entwicklung der Inanspruchnahme von Hilfen nach § 35a Entwicklung(Eingliederungshilfe der Zahl der Bearbeitungsfälle, für seelisch behinderte Leistungen Kinder nach und Jugendliche)§ 35a Zahl der Bearbeitungsfälle Fälle je 100 Minderjährige 250 1,00

200 0,80

150 0,60

100 0,40

50 0,20

0 0,00 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 ambulante Hilfen 157 159 164 182 175 162 168 183 222 teilstationäre Hilfen 45 41 32 53 58 82 82 93 93 stationäre Hilfen 55 49 57 57 65 73 62 74 64 Fälle je 100 Minderjährige 0,56 0,55 0,57 0,67 0,69 0,75 0,77 0,82 0,88 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

20 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Lesehinweise zu den nachfolgenden Tabellen Die Darstellung 8 auf der folgenden Seite gibt eine Übersicht über die Verteilung der Erzieherischen Hilfen auf jede der 46 Gemeinden im Landkreis Augsburg in absoluten Zahlen wieder, wobei gerade bei den Kleinen Gemeinden immer wieder auf die insgesamt niedrigen Fallzahlen hinzuweisen ist. Hier bringen schon geringfügige absolute Änderungen hohe prozentuale Veränderungen mit sich. Zur besseren Transparenz und Verständlichkeit sollen dem interessierten Leser hierzu einige Hin- weise an die Hand gegeben werden. In der Darstellung 8 werden absolute Zahlen ausgewiesen, die sowohl die Inanspruchnahme einzelner Hilfeangebote, wie auch die Summe der Inanspruchnahme über alle Hilfeangebote hinweg nach Gemeinden differenziert ausweisen. Bei den ausgewiesenen Werten handelt es sich um die bereits im Kapitel 3 beschriebenen Dreijahresdurchschnitte zur Verhinderung statistischer „Ausreißer“. Da „krumme Zahlen“ die Lesbarkeit und Verständlichkeit sicherlich nicht erhöhen, werden diese Dreijahresdurchschnitte entsprechend auf ganze Zahlen auf- oder abgerundet. Zu beachten ist bei diesem Vorgehen, dass sich daraus resultierend eine leichte Abweichung des als Summe in der Spalte „Insgesamt“ ausgewiesenen Wertes gegenüber der rechnerischen Aufsum- mierung der gerundeten Zahlen über die Zeile hinweg ergeben kann. Das folgende Beispiel verdeutlicht dies: In der Gemeinde Adelsried wurden in den Jahren 2014 bis 2016 im dreijährigen Zeitraum insgesamt zwei Bearbeitungsfälle von Kindern in Erziehungsbeistandschaft, drei Kinder in SPFH, drei Kinder in Vollzeitpflege gezählt und eine Hilfe als Heimerziehung gewährt. Im Dreijahresdurchschnitt ergibt sich ein Wert von 0,7 für die Heimerziehung (gerundet als Eins ausgewiesen), Drei für die Vollzeitpflege und 1,7 für die Erziehungsbeistandschaft (gerundet als Zwei ausgewiesen) und 2,7 Kinder in SPFH (gerundet als Drei ausgewiesen). Die Summe über die „realen“ Werte der Erzieherischen Hilfen ergibt also in der Insgesamtspalte acht Kinder, während die rein rechnerische Summe über die gerundeten Werte der Zeile einen Wert von Neun ergäbe. In Allmannshofen ergibt sich gerundet umgekehrt eine Summe von Sechs statt „exakt“ eine Summe von Sieben. Die Lesart ist parallel auf die Darstellung 9 anzuwenden.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 21 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 8: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen im Landkreis Augsburg, im Jahresmittel 2014 – 2016 nach Gemeinden, absolute Zahlen

Erziehungs- Sozialpäda- Erziehung in Vollzeit- Heim- Gemeinde beistand- gogische Tages- Insgesamt pflege erziehung schaften Familienhilfe gruppen

Adelsried 2 3 0 3 1 8

Allmannshofen 2 0 2 2 0 7

Altenmünster 2 1 1 5 1 11

Aystetten 2 0 2 2 1 7

Biberbach 4 6 1 4 1 16

Bobingen 21 39 6 28 16 110

Bonstetten 1 1 1 1 0 3

Diedorf 12 11 5 10 5 44

Dinkelscherben 6 8 4 12 6 35

Ehingen 1 3 2 0 1 6

Ellgau 2 1 1 1 0 6

Emersacker 1 1 0 4 4 10

Fischach 9 14 2 8 3 37

Gablingen 5 2 3 4 3 17

Gersthofen 38 34 14 17 17 119

Gessertshausen 4 11 2 6 3 26

Graben 3 2 2 2 1 10

Großaitingen 5 9 0 7 5 26

Heretsried 2 0 1 1 0 4

Hiltenfingen 1 2 0 2 1 6

Horgau 5 0 1 3 0 9

Kleinaitingen 2 1 0 0 0 3

Klosterlechfeld 2 6 0 4 2 14

Königsbrunn 31 61 12 24 16 143

22 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Erziehungs- Sozial- Erziehung in Heim- Gemeinde beistand- pädagogische Vollzeitpflege Insgesamt Tagesgruppen erziehung schaften Familienhilfe

Kühlenthal 1 4 0 0 0 5

Kutzenhausen 2 1 2 2 2 9

Langenneufnach 2 6 0 4 1 14

Langerringen 3 8 2 4 1 18

Langweid am Lech 11 26 6 8 8 58

Meitingen 19 29 9 21 6 83

Mickhausen 3 3 1 2 0 10

Mittelneufnach 0 3 0 2 0 5

Neusäß 22 15 3 15 5 60

Nordendorf 3 3 3 0 2 11

Oberottmarshausen 3 6 2 3 1 16

Scherstetten 2 1 0 3 1 7

Schwabmünchen 14 11 7 10 6 48

Stadtbergen 15 27 12 16 5 75

Thierhaupten 4 1 1 4 1 11

Untermeitingen 6 18 4 5 2 35

Ustersbach 3 0 2 2 1 8

Walkertshofen 3 15 1 2 2 23

Wehringen 6 9 1 1 4 22

Welden 7 7 1 3 1 20

Westendorf 3 1 1 1 0 6

Zusmarshausen 4 1 0 3 2 10

LK Augsburg 299 411 120 263 137 1.230

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 23 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 9: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen im Landkreis Augsburg, im Jahresmittel 2014 – 2016 nach Gemeinden, relative Zahlen

Erziehungs- Sozial- Erziehung in Heim- Insgesamt Gemeinde beistand- pädagogische Tages- Vollzeitpflege erziehung (ungewichtet) schaften Familienhilfe gruppen

Adelsried 0,4 0,7 0,0 0,8 0,1 2,1

Allmannshofen 1,6 0,0 3,5 1,6 0,0 6,8

Altenmünster 0,3 0,2 0,4 0,6 0,2 1,6

Aystetten 0,4 0,0 0,7 0,4 0,2 1,7

Biberbach 0,7 0,9 0,3 0,7 0,1 2,7

Bobingen 0,7 1,3 0,4 0,9 0,4 3,7

Bonstetten 0,3 0,3 1,1 0,3 0,0 1,9

Diedorf 0,7 0,7 0,7 0,6 0,2 2,9

Dinkelscherben 0,5 0,7 0,6 1,1 0,4 3,3

Ehingen 0,5 1,4 2,0 0,0 0,3 4,2

Ellgau 1,0 0,6 0,6 0,6 0,0 2,8

Emersacker 0,3 0,5 0,0 1,6 1,4 3,8

Fischach 1,1 1,7 0,5 1,0 0,3 4,5

Gablingen 0,7 0,2 0,9 0,5 0,3 2,6

Gersthofen 2,6 0,9 0,7 0,4 0,4 5,0

Gessertshausen 0,5 1,5 0,6 0,9 0,4 3,9

Graben 0,4 0,3 0,7 0,3 0,1 1,7

Großaitingen 0,6 1,0 0,0 0,8 0,4 2,9

Heretsried 1,2 0,0 0,8 0,6 0,0 2,5

Hiltenfingen 0,4 0,8 0,0 1,0 0,2 2,5

Horgau 1,1 0,1 0,6 0,7 0,0 2,4

Kleinaitingen 0,9 0,4 0,0 0,0 0,0 1,3

Klosterlechfeld 0,4 1,2 0,1 0,9 0,4 3,1

Königsbrunn 0,7 1,3 0,5 0,5 0,3 3,3

24 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Sozial- Erziehungsbei- Erziehung in Heim- Insgesamt Gemeinde pädagogische Vollzeitpflege standschaften Tagesgruppen erziehung (ungewichtet) Familienhilfe

Kühlenthal 0,7 2,9 0,0 0,0 0,0 3,6

Kutzenhausen 0,5 0,2 1,1 0,4 0,3 2,5

Langenneufnach 0,7 1,7 0,2 1,3 0,4 4,4

Langerringen 0,4 1,1 0,5 0,6 0,2 2,7

Langweid am Lech 0,7 1,7 0,9 0,5 0,5 4,3

Meitingen 0,9 1,4 0,9 1,0 0,2 4,5

Mickhausen 1,2 1,2 0,7 0,9 0,1 4,1

Mittelneufnach 0,0 1,5 0,0 0,9 0,0 2,5

Neusäß 0,6 0,4 0,2 0,4 0,1 1,7

Nordendorf 0,6 0,6 1,5 0,1 0,5 3,2

Oberottmarshausen 0,9 1,8 1,0 0,9 0,3 5,0

Scherstetten 1,3 0,6 0,0 1,5 0,5 3,9

Schwabmünchen 0,6 0,4 0,6 0,4 0,2 2,3

Stadtbergen 0,6 1,0 0,9 0,6 0,2 3,3

Thierhaupten 0,5 0,1 0,4 0,5 0,1 1,6

Untermeitingen 0,5 1,5 0,6 0,4 0,1 3,2

Ustersbach 1,2 0,0 1,4 0,8 0,2 3,7

Walkertshofen 1,7 7,6 0,5 1,2 0,8 11,8

Wehringen 1,3 1,9 0,6 0,3 0,7 4,8

Welden 1,1 1,1 0,3 0,5 0,1 3,2

Westendorf 0,9 0,2 0,8 0,3 0,0 2,2

Zusmarshausen 0,4 0,1 0,1 0,3 0,1 0,9

LK Augsburg 0,69 0,95 0,57 0,61 0,27 3,09

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 25 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 10: Zahl der Erzieherischen Hilfen je 100 Minderjährige, im Jahresmittel 2014 – 2016

Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung je 100 junge Menschen, 2014 - 2016 < 2,2 (9) < 2,7 (8) E llgau < 3,2 (6) Allmannshofen 6 2,8 < 3,7 (7) 7 6,8 Nordendorf >= 3,7 (16) E hingen 11 6 3,2 4,2 Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 6 11 5 2,2 1,6 3,6 Meitingen 83 Biberbach 4,5 Herets ried 16 2,7 E mers acker 4 Langweid am Lech 10 2,5 58 3,8 4,3 Altenmünster Bons tetten Gablingen 11 Welden 3 17 1,6 20 1,9 2,6 3,2 Gers thofen Ays tetten 119 Adels ried 7 5,0 Zusmarshausen Horgau 8 1,7 Gemeindenamen: 10 9 2,1 Neus äß 0,9 2,4 - Hilfen insgesamt 60 - Hilfen je 100 Kutzenhausen 1,7 junge Menschen 9 Diedorf 2,5 S tadtbergen Dinkelscherben 44 75 35 2,9 3,3 3,3 Us ters bach 8 Gessertshausen 3,7 26 Bobingen F is chach 3,9 110 Königsbrunn Langenneufnach 37 3,7 143 4,5 14 Wehringen 3,3 4,4 22 Großaitingen Oberottmarshausen Mickhaus en 4,8 26 16 Walkerts hofen 10 5,0 4,1 2,9 23 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 11,8 10 3 48 S chers tetten 1,7 1,3 7 2,3 Mittelneufnach Untermeitingen 3,9 5 35 Hiltenfingen 2,5 3,2 K los terlechfeld 6 14 2,5 Landkreis insgesamt: 3,1 Bayern (2014): - 1.230 Hilfen insgesamt Langerringen 18 - 3,26 Hilfen je - 3,09 Hilfen je 100 junge 100 junge Menschen Menschen 2014-2016 2,7

*) Werte unter Drei dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden. Gemeinden mit Werten, die sehr knapp unterhalb einer Klassengrenzen liegen, weisen zum Teil aufgrund der Rundung Werte auf, die entsprechend der Legende eigentlich der höheren farbigen Kategorie bzw. Klasse zuzuordnen wären (Beispiel Markt Diedorf). Die Einfärbung in den Karten entspricht immer den tatsächlichen, ungerundeten Werten. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

26 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Leistungen nach § 35a Kinder und Jugendliche, die nach fachlicher Begutachtung länger als sechs Monate in ihrer seelischen Gesundheit von der Altersnorm abweichen und deren Teilhabe am Leben in der Ge- meinschaft beeinträchtigt ist bzw. eine solche Beeinträchtigung zu erwarten ist, haben Anspruch auf Eingliederungshilfe. Diese wird in den unterschiedlichsten Formen gewährt, z. B. durch  Schulbegleitung für Autisten,  teilstationäre Betreuung in einer Tagesstätte,  Vollzeitpflege oder  Heimunterbringung. Eingliederungshilfen für seelisch Behinderte richten sich in der Praxis mitunter an andere Ziel- gruppen als die, die üblicherweise Leistungen des Amtes für Jugend und Familie in Anspruch nehmen. Aufgrund ihrer soziokulturellen Lebensbedingungen sind die Eltern von betroffenen Kindern in der Lage, aktiv auf das Amt für Jugend und Familie zuzukommen und Unterstützung zu fordern. Dies reicht bis hin zur Selbstorganisation der Hilfe. Weiterhin beeinflusst die Verweisungspraxis von Schulen, Therapeut/innen oder anderen Anbietern im Bereich der Eingliederungshilfe die Inanspruchnahme der Hilfe. Dies trifft vor allem auch für Ärzte/innen zu. Gerade im Bereich der verschiedenen Autismusformen ist eine Zunahme der Diagnosen spürbar. Hier sind vor allem männliche Kinder und Jugendliche betroffen. Die Inanspruchnahme von Leistungen nach dem § 35a ist teilweise bereits in die traditionellen Indikatoren der Sozialraumanalyse integriert. Stationäre Unterbringungen in der Folge einer Hilfe nach § 35a werden im Indikator 1.5 Heimerziehung inkludiert; teilstationäre Hilfen werden als Hilfen zur Tagespflege aufgeführt. Der zahlenmäßig dominierende Anteil der ambulanten Hilfen wurde bislang nicht abgebildet. Um das durch die Sozialraumanalyse generierte Bild zu vervollständigen, werden die Hilfen nach § 35a in der Darstellung 7 in ihrer Entwicklung über Zeit gezeigt.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 27 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 11: Kosten für Jugendhilfeleistungen (ohne Kosten für die Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge) in den einzelnen Ausgaben für J ugendhilfe Gemeinden im Durchschnitt der Jahre 2014 – 2016 je Minderjährigem je 100 Minderjährige 2014 - 2016

< 200 € (15) Allmannshofen < 250 € (5) 319 E llgau 131 < 300 € (8) < 350 € (7) E hingen Nordendorf >= 350 € (11) 301 215

K ühlenthal Wes tendorf 188 Thierhaupten 90 107 Meitingen Biberbach 324 206 E mers acker 961 Herets ried Langweid am Lech 299 497 Gablingen Altenmünster Welden 256 144 251 Bons tetten 126 Gers thofen Ays tetten 407 Zusmarshausen Horgau Adels ried 329 149 173 206 Neus äß 159 Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 365 271 294 S tadtbergen Gemeindenamen: 319 Us ters bach - Kosten für Jugendhilfe 2014 - 2016 385 Gessertshausen 345 Bobingen F is chach 327 Königsbrunn Langenneufnach 255 374 810 Wehringen 501 Oberottmarshausen Mickhaus en Großaitingen 190 118 Walkerts hofen 188 377 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 255 54 S chers tetten 248 Mittelneufnach 1.331 Untermeitingen 117 214 Hiltenfingen 251 K los terlechfeld 554 Langerringen Landkreis insgesamt: 192 - 299 € je Minderjährigen

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 S AG S 2017

28 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 2: JUGENDKRIMINALITÄT

INDIKATOR 2.1: JUGENDHILFE IM STRAFVERFAHREN (JUGENDKRIMINALITÄT)

Die Zahl der Straftaten junger Menschen ist ein Indikator für die Identifizierung eines sozialen Brennpunktes. Besonders die Altersgruppe der 14- bis unter 21-Jährigen weist eine im Vergleich zu anderen Altersgruppen überdurchschnittlich hohe Registrierung von Tatverdächtigen auf. Rund 4 Dreiviertel dieser Tatverdächtigen sind männlich . Für die Darstellung dieses Indikators im Rahmen der Sozialraumanalyse steht eine Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik der Tatverdächtigen in Bayern zur Verfügung. Diese wurde für alle Gemeinden des Landkreises Augsburg ausgewertet; valide, vergleichbare Daten liegen auf bayerischer Ebene vor. Gezählt wird jeweils nicht der Tatort, sondern der Hauptwohnsitz des/der Tatverdächtigen. Es wurde ein Durchschnitt über alle in den Jahren 2014 – 2016 ermittelten Tatverdächtigen zu Grunde gelegt (vgl. Darstellung 14).

! Im Vergleich zu Gesamtbayern weist der Landkreis Augsburg eine niedrigere Quote auf. Während in Bayern 5,0 Tatverdächtige je 100 junge Menschen im Alter von 14 bis unter 21 Jahren ermittelt wurden, waren es im Landkreis Augsburg 4,5. Der höchste relative Wert findet sich in der Gemeinde Ustersbach (8,4 Tatverdächtige je 100 Jugendliche und Heranwachsende). Die höchste Zahl an Tatverdächtigen wurde in der Stadt Königsbrunn verzeichnet (128 Tatverdächtige zwischen 14 und unter 21 Jahren). Die nachfolgende Übersicht gibt die Fälle der Jugendhilfe im Strafverfahren für die Gemeindegrö- ßenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und Bayern wieder. Sie stellt zudem die Zahlen von 2014 – 2016 den Durchschnittswerten von 2011 – 2013, 2008 – 2010, 2005 – 2007, 2002 – 2004, 1999 – 2001 und 1996 – 1998 gegenüber. Die Analyse der aktuellen Werte für die Jahre 2014 – 2016 zeigt weitgehend ein Stadt-Land-Gefälle, das sich am deutlichsten im Gefälle zwischen dem Wert der Städte und dem der Großen Gemeinden zeigt. Einen Ausreißer nach oben bilden die kleinen Gemeinden. Die Werte der Städte liegen auf gesamtbayerischem Niveau. Zu beachten ist, dass das Gefälle innerhalb z. B. des Clusters der Städte, ebenfalls ausgeprägt ist.

! Im Vergleich zu den Werten der vorherigen Analyse ist generell festzustellen, dass ein Rückgang der Tatverdächtigen – sowohl im Landkreis Augsburg wie in Bayern – festzustellen ist. Durch die hohen Zuwanderungen von Menschen mit Fluchthintergrund vor allem in den Jahren 2015 und – etwas abgeschwächt 2016 – kam es in Bayern auch in der Altersgruppe der 14- bis unter 21-Jährigen zu zahlreichen Vergehen gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügig- keitsgesetz/EU. Diese sind numerisch in ähnlicher Größenordnung wie alle anderen Delikte zusammen. Aus diesem Grunde wurden die Delikte – die im Landkreis Augsburg nur eine unter- geordnete Rolle spielen – nicht in die Berechnungen einbezogen.

4 Vgl. Polizeiliche Kriminalstatistik für den Freistaat Bayern 2013. Der Wert ist in dieser Größenordnung seit langer Zeit gültig.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 29 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Tatverdächtige nach Gemeindegrößenklassen je 100 Jugendliche zwischen 14 und unter 21 Jahren im Jahresmittel 2014 – 2016, 2011 – 2013, 2008 – 2010, 2005 – 2007, 2002 – 2004, 1999 – 2001 und 1996 – 1998

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 2.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Tatverdächtige 2014 – 2016 4,1 3,2 4,2 5,2 4,45 4,97

Tatverdächtige 2011 – 2013 4,2 4,7 4,9 6,0 5,27 6,00

Tatverdächtige 2008 – 2010 4,4 4,8 5,6 6,8 5,80 5,76

Tatverdächtige 2005 – 2007 4,5 5,2 6,2 6,9 6,09 5,95

Tatverdächtige 2002 – 2004 6,1 5,9 5,0 7,0 6,20 6,52

Tatverdächtige 1999 – 2001 4,4 5,3 5,8 7,2 6,18 7,20

Tatverdächtige 1996 – 1998 4,1 5,4 5,6 6,9 6,01 7,09

Vergleich 14/16 mit 11/13 98 % 68 % 86 % 87 % 84 % 83 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 08/10 93 % 67 % 75 % 76 % 77 % 86 % (08/10 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 05/07 91 % 62 % 68 % 75 % 73 % 84 % (05/07 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 02/04 67 % 54 % 84 % 74 % 72 % 76 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 99/01 93 % 60 % 72 % 72 % 72 % 69 % (99/01 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 96/98 100 % 59 % 75 % 75 % 74 % 70 % (96/98 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

30 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 12:Entwicklung Entwicklung der der Fälle Jugendgerichtshilfefälle der Jugendhilfe im Strafverfahren imim LandkreisLandkreis Augsburg, Augsburg2000 – 2016 1993-2016 Fälle, absolut Fälle je 100 Jugendliche (14 bis unter 21 Jahre) 1.600 8,0

1.200 6,0

800 4,0

400 2,0

0 0,0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Fälle (Summe) 1.133 1.333 1.327 1.272 1.281 1.292 1.358 1.284 1.225 1.328 1.122 1.140 1.008 962 914 810 845 Je 100 Jugl. 6,0 7,0 6,7 6,3 6,1 6,0 6,4 5,9 5,9 6,4 5,4 5,6 5,1 4,9 4,7 4,1 4,4

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Ausgburg / SAGS, 2017

Darstellung 13: Jugendgerichtshilfefälle 2015 und 2016 im Landkreis Augsburg nach Deliktarten

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 31 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 14: TatverdächtigeMittlere Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen je 100 Jugendliche je 100 J ugendlichezwischen (14 - 14unter und 21 unter J ahre) 21 Jahren, im Jahresmittel 2014 – 2016 < 2,5 (6) < 3,5 (13) Allmannshofen E llgau 4 < 4,5 (11) 3 4,6 Nordendorf4,3 < 5,5 (10) E hingen 5 >= 5,5 (6) 4 3,2 4,9 Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 5 9 4 4,3 2,9 4,8 Meitingen Biberbach 27 10 3,2 Herets ried 3,3 Langweid am Lech E mers acker * * 26 3 4,1 Altenmünster 3,1 Gablingen 5 Welden Bons tetten 11 1,6 12 * 3,0 4,3 * Gers thofen Ays tetten 83 Adels ried 7 5,0 Zusmarshausen Horgau 6 2,8 16 5 4,1 Neus äß 2,5 3,0 72 Gemeindenamen: Kutzenhausen 4,8 - Zahl der Fälle insgesamt 4 S tadtbergen - Fälle je 100 Jugentliche Dinkelscherben 2,1 Diedorf 63 22 32 5,5 4,5 Us ters bach 3,9 9 Gessertshausen 8,4 13 Bobingen F is chach 4,0 52 Königsbrunn Langenneufnach 13 3,8 128 3,5 7 Wehringen 5,9 5,1 8 Oberottmarshausen Mickhaus en Großaitingen 21 3,2 9 Walkerts hofen 3 5,4 2,0 4,8 4 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 4,0 14 * 63 S chers tetten 4,5 * * 5,9 Mittelneufnach Untermeitingen * 3 38 Hiltenfingen 2,4 7,2 K los terlechfeld 4 12 3,7 6,3 Langerringen Landkreis insgesamt: 10 - 856 Tatverdächtige 3,3 Bayern: - 4,5 Tatverdächtige je - 5,0 Tatverdächtige je 100 Jugendliche (14 - unter 21 Jahre) 100 Jugendliche (14 - unter 21 Jahre)

*) Werte* Werte unter unter Drei dürfen3 dürfen aus aus Datenschutzgründen Datenschutztechnischen nicht ausgewiesen Gründen werden. nicht ausgewiesen werden S AGS 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

32 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 2.2: MELDUNGEN STRAFUNMÜNDIGER (MSU)

Straftaten von unter 14-Jährigen werden als sogenannte „Meldungen Strafunmündiger“ registriert. Die polizeiliche Meldung wird meist an das Amt für Jugend und Familie weitergeleitet, das nach Prüfung des konkreten Einzelfalles über das weitere Verfahren entscheidet. Die Interventionen haben dabei zum Ziel, Entwicklungsgefährdungen bei Jugendlichen und Heranwachsenden vorzubeugen. Sie haben keinen Straf- oder Strafersatzcharakter. Bei Meldungen Strafunmündiger handelt es sich in der Regel um die Altersspanne von Kindern ab acht Jahren bis zu 13 Jahren, wobei entwicklungsbedingt die älteren Kinder häufiger vertreten sind als jüngere Kinder. Bei Kindern unter 8 Jahren treten fast keine Meldungen auf. Berücksichtigt wurden hier die tatsächlich vorhandenen Meldungen nach einer Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik auf der Ebene der Gemeinden des Landkreises Augsburg.

! Im Vergleich zu Bayern (0,83 Meldungen je 100 Kinder) liegt die Quote für den Landkreis Augsburg bei den Meldungen Strafunmündiger mit 0,78 Kindern um gut sechs Prozent niedriger. Auf Clusterebene wird ein Gefälle zwischen den Städten hin zu den Kleinen Gemeinden deutlich. Die höchste absolute Zahl an Strafunmündigen ist in der Stadt Königsbrunn zu finden (22 Straf- mündige zwischen acht und unter 14 Jahren). Auch und gerade bei diesem Indikator ist wiederum auf das Problem kleiner Fallzahlen zu verweisen. So ergeben in kleinen Gemeinden bereits zwei Fälle „relativ“ hohe Quoten. Insgesamt bleiben die Quoten aber deutlich unter zwei Prozent. Viele Gemeinden liegen bei den Meldungen Strafunmündiger unter der Darstellungsgrenze von drei Kindern (vgl. Darstellung 16). Vor allem im nördlichen und westlichen Bereich um die Stadt Augsburg herum gruppieren sich höhere Werte an Meldungen Strafunmündiger. Zahlreiche Gemeinden liegen hier über dem durchschnittlichen Wert Gesamtbayerns (0,83 Meldungen je 100 Kinder).

! Seit 1998 haben sich die Werte – zwar mit kleineren Schwankungen – im Gesamten positiv, also rückläufig entwickelt. Diese rückläufige Entwicklung lässt sich auch durch die nach den einzelnen Jahren aufgeschlüsselten Werte, die aus der Darstellung 15 hervorgehen, nachvollziehen.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 33 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Meldungen Strafunmündiger nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder zwischen acht und unter 14 Jahren in den Jahresmitteln 2014 – 2016, 2011 – 2013, 2008 – 2010, 2005 – 2007, 2002 – 2004, 1999 – 2001 und im Jahr 1998

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 2.2 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Meldungen Strafun- 0,6 0,5 0,7 1,0 0,78 0,83 mündiger 2014 – 2016

Meldungen Strafun- 1,0 1,3 1,4 1,7 1,49 1,35 mündiger 2011 – 2013

Meldungen Strafun- 1,2 1,4 1,5 2,1 1,72 1,54 mündiger 2008 – 2010

Meldungen Strafun- 0,9 1,0 1,1 1,8 1,39 1,40 mündiger 2005 – 2007

Meldungen Strafun- 0,8 1,4 1,3 2,3 1,71 1,53 mündiger 2002 – 2004

Meldungen Strafun- 1,1 1,4 2,2 2,3 1,91 1,71 mündiger 1999 – 2001

Meldungen Strafun- 1,2 1,5 2,1 1,9 1,79 1,74 mündiger 1998

Vergleich 14/16 mit 60 % 38 % 50 % 59 % 52 % 61 % 11/13 (11/13 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 50 % 36 % 47 % 48 % 45 % 54 % 08/10 (08/10 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 67 % 50 % 64 % 56 % 56 % 59 % 05/07 (05/07 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 75 % 36 % 54 % 43 % 46 % 54 % 02/04 (02/04 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 55 % 36 % 32 % 43 % 41 % 49 % 99/01 (99/01 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 98 50 % 33 % 33 % 53 % 44 % 48 % (98 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

34 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 15: EntwicklungEntwicklung derder MeldungenMeldungen Strafunmündiger Strafunmündiger in Jahreswerten im 1998 – 2016Landkreis Augsburg 1998-2016

Fälle, absolut Fälle je 100 Kinder (8 bis unter 14 Jahre) 500 2,5%

450

400 2,0%

350

300 1,5%

250

200 1,0%

150

100 0,5%

50

0 0,0% 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Fälle (Summe) 370 362 422 448 423 364 277 258 288 274 271 274 271 301 204 177 194 121 154 Je 100 Kinder 2,0% 2,0% 2,3% 2,4% 2,3% 2,0% 1,5% 1,5% 1,7% 1,6% 1,7% 1,7% 1,8% 2,0% 1,4% 1,2% 1,4% 0,9% 1,1%

QuellQuelle:e: JugendhilfeplanungJugendhilfeplanung im imLandkreis Landkreis Augsburg/Augsburg, SAGS SAGS, 2017 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 35 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 16: Mittlere Zahl der Meldungen Strafunmündiger je 100 Kinder von MSacht U-Fälle bis unter 14 Jahren im Landkreis Augsburg, im Jahresmittel 2014 – je 100 K inder201 (86 -14 J ahre)

< 0,3 (9) Allmannshofen E llgau * < 0,6 (13) * * < 0,9 (8) * < 1,2 (10) E hingen Nordendorf * * >=1,2 (6) * *

K ühlenthal Wes tendorf Thierhaupten * * * * * * Meitingen Biberbach 10 * E mers acker 1,3 * * Herets ried Langweid am Lech * * 5 Welden * Gablingen 0,9 Altenmünster * * * Bons tetten * * * * Gers thofen * Ays tetten 15 1,0 Zusmarshausen Horgau Adels ried * * * * * * * * Neus äß Gemeindenamen: 13 - Zahl der Fälle insgesamt Kutzenhausen Diedorf 0,9 - Fälle je 100 Kinder Dinkelscherben * 5 * * 0,8 S tadtbergen 9 * Us ters bach 0,9 * Gessertshausen * * Bobingen * F is chach 8 Königsbrunn Langenneufnach 3 0,7 22 0,9 * Wehringen 1,3 * * Großaitingen Oberottmarshausen Mickhaus en * * * Walkerts hofen * * * * * Graben K leinaitingen S chwabmünchen * * * 9 S chers tetten * * * 1,0 Mittelneufnach * Untermeitingen * Hiltenfingen * * * * K los terlechfeld * * * Landkreis insgesamt: Langerringen - 127 Tatverdächtige * Bayern: - 0,78 Tatverdächtige je * - 0,83 Tatverdächtige je 100 Kinder (8- unter 14 Jahre) 100 Kinder (8- unter 14 Jahre)

* Werte* Werte unter unter 3 dürfen 3 dürfen aus datenschutztechnischen aus Datenschutztechnischen Gründen nicht Gründen dargestellt nicht werden ausgewiesen. werden Quelle:S AGS 2017Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

36 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 3: SCHEIDUNGEN Die Scheidung der Eltern ist für Kinder und Jugendliche in aller Regel mit einschneidenden Verän- derungen in ihrem sozialen Umfeld verbunden. Starke emotionale Belastungen und häufig auch die Einbeziehung in die Konflikte der Erziehungsberechtigten wirken sich zumeist in hohem Maße 5 auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen aus . Zwar ist keine direkte Analogie zwischen der Scheidung der Eltern und sozial auffälligem Verhalten von Kindern und Jugendlichen nachzuweisen, doch zeigen die Statistiken des Amtes für Jugend und Familie, dass ein großer Teil der Hilfen zur Erziehung Kindern und Jugendlichen gewährt wird, die von Trennung und Scheidung der Eltern betroffen sind. Diese Zusammenhänge treffen sicherlich auch auf Kinder zu, die von dauerhafter Trennung ihrer (verheirateten oder nicht verheirateten) Eltern betroffen sind. Die Zahl dieser Trennungen wird statistisch jedoch nicht erfasst und kann hier deshalb auch nicht ausgewiesen werden. DarstellungEntwicklung 17: Entwicklung der Wahrscheinlichkeit der Wahrscheinlichkeit in % für in ProzentMinderjährige für Minderjährige in Bayern in in einem BayernKalenderjahr in einem zum Kalenderjahr Scheidungskind zum Scheidungskind zu werden, zu 1980-2016 werden, 1980 – 2016

in % 1,10 1,00 0,90 0,80 0,70 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2015 2016 in% 0,43 0,55 0,65 0,61 0,68 0,64 0,69 0,79 0,86 0,92 0,94 1,01 1,04 0,96 1,01 0,96 0,97 0,93 0,90 0,90

Quelle:Quelle: SAGSSAGS 2017 201 nach7, nach Daten Daten des desStatistischen Bayerischen Landesamtes Statistischen Landesamtes

6 ! Im Landkreis Augsburg waren in den Jahren 2015 und 2016 im Jahresdurchschnitt 431 Kinder und Jugendliche von einer Scheidung der Eltern betroffen. Dies ergibt im Schnitt 0,99 Kinder pro 100 Minderjährige.

! Damit liegt die Quote des Landkreises rund 10 Prozent über derjenigen des bayerischen Gesamtdurchschnitts (0,90 Kinder je 100 Minderjährige im Durchschnitt der Jahre 2015 und 2016).

5 Vgl. z. B. Klein, M., Die Bedeutung von Trennung und Scheidung für die Bindung des Kindes, Frankfurt am Main 2010. 6 Für das Jahr 2014 konnten aus erhebungstechnischen Gründen keine Daten erhoben werden. Deshalb wird an dieser Stelle auch nur der Jahresdurchschnitt 2015 – 2016 angeführt.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 37 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Betroffenheitsquoten von Scheidung nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder bzw. Jugendliche unter 18 Jahren in den Jahresmitteln 2015 – 2016, 2011 – 2013, 2008 – 2010, 7 2005 – 2007, 2003 – 2004, 1999 – 2001 und 1997 – 1998

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 3 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Scheidungen 0,9 0,9 1,1 1,0 0,99 0,90 2015 – 2016

Scheidungen 0,6 0,7 1,1 0,9 0,84 0,98 2011 – 2013 Scheidungen 8 0,5 0,7 0,8 0,9 0,79 1,01 2008 – 2010 Scheidungen 0,6 0,9 0,8 0,9 0,86 0,99 2005 – 2007 Scheidungen 0,7 0,9 0,8 1,0 0,90 1,04 2003 – 2004 Scheidungen 0,8 0,8 1,0 1,0 0,96 0,93 1999 – 2001 Scheidungen 0,7 0,9 0,9 1,1 0,98 0,92 1997 – 1998

Vergleich 15/16 mit 150 % 129 % 100 % 111 % 118 % 92 % 11/13 (11/13 = 100%)

Vergleich 15/16 mit 180 % 129 % 138 % 111 % 125 % 89 % 08/10 (08/10 = 100%)

Vergleich 15/16 mit 150 % 100 % 138 % 111 % 115 % 91 % 05/07 (05/07 = 100%)

Vergleich 15/16 mit 129 % 100 % 138 % 100 % 110 % 87 % 03/04 (03/04 = 100%)

Vergleich 15/16 mit 113 % 113 % 110 % 100 % 103 % 97 % 99/01 (99/01 = 100%)

Vergleich 15/16 mit 129 % 100 % 122 % 91 % 101 % 98 % 97/98 (97/98 = 100%)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

7 Für die Jahre 1996, 2002 und 2014 konnten aus erhebungstechnischen Gründen keine Daten erhoben werden. Deshalb werden an den entsprechenden Stellen nur die Jahresdurchschnitte 1997 – 1998, 2003 – 2004 und 2015 – 2016 angeführt. 8 Der Indikator „Scheidung“ musste für die Datenjahre 2008 – 2010 wegen eines Problems in der Erhebungssystematik neu berechnet werden.

38 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

! Die Analyse der Betroffenheit Minderjähriger von Scheidungen zeigt für die Jahre 2015 und 2016 ein tendenzielles Gefälle von den Städten hin zu den Kleinen Gemeinden. Die höchste Betroffenheit wird für die Großen Gemeinden ausgewiesen. Während im Zeitvergleich dieser Wert stagniert, ist der Anstieg bei den Kleinen und Mittleren Gemeindegrößenklassen im Vergleich zu den Werten der letzten Sozialraumanalyse am deutlichsten ausgefallen. Hier zeigt sich eine Nivellierung der traditionellen Unterschiede zwischen dem Städte-Cluster bzw. den Großen Gemeinden und den Clustern der Mittleren und Kleinen Gemeinden.

! Über die Zeit hinweg ist für den gesamten Landkreis ein deutlicher Anstieg der Werte gegenüber der letzten Sozialraumanalyse zu verzeichnen, während die bayerischen Vergleichswerte in etwa konstant auf dem gleichen Niveau blieben. Der detailliertere Vergleich der Werte zeigt die kontinuierlichen Schwankungen, wobei das Niveau der Zahl der von Scheidung der Eltern betroffenen Minderjährigen in den frühen Sozialraumanalysen wiederum etwas höher lag (vgl. Darstellung 18). In der Darstellung 18 ist die Entwicklung für den Gesamtlandkreis anschaulich gemacht.  Die Darstellung zeigt eine relativ konstante Entwicklung der Werte zwischen 2001 und 2005.  In den Jahren 2006 bis 2008 ist ein deutlicher Rückgang der von Scheidung betroffenen Minderjährigen festzustellen;  ab 2008 bis 2010 ist die Zahl wieder deutlich angestiegen.  Im Jahr 2010 lag die Zahl der von Scheidung betroffenen Kinder und Jugendlichen deutlich höher als in den Jahren zuvor.  Für die Berichtsperiode 2011-2013 wurden niedrigere Fallzahlen erhoben.  Im Analysezeitraum der aktuellen Sozialraumanalyse liegen die Zahlen wiederum höher und über dem Niveau von 2011-2014. Die Darstellung 19 zeigt die Betroffenheitsquoten für die einzelnen Gemeinden im Landkreis Augsburg im Durchschnitt der Jahre 2015 – 2016. Die höchste absolute Zahl der von Scheidung der Eltern betroffenen Kinder findet sich in der Stadt Königsbrunn (58 von Scheidung der Eltern betroffenen Kinder und Jugendlichen). Insgesamt streuen die Werte über den gesamten Landkreis relativ breit; in elf Gemeinden waren weniger als drei Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen, während in ungefähr der Hälfte der Gemeinden des Landkreises die Werte zum Teil deutlich über dem bayerischen Vergleichswert (0,91 Betroffene je 100 Minderjährige) ausgewiesen werden. Den höchsten Wert weist dabei die Gemeinde Emersacker auf (4,2 Betroffene je 100 Minderjährige). Hierbei dürfte es sich aber um einen statistischen Ausreißer handeln.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 39 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

DarstellungEntwicklung 18: Entwicklung der Betroffenheit der von Scheidung von Trennung betroffenen und Minderjährigen Scheidung im in JahreswertenLandkreis 1997 – 2016* Augsburg 1997-2016

1

0,8

0,6

0,4

0,2

* 0 19971998199920002001200220032004200520062007200820092010201120122013201420152016 Fälle (Summe) 510 481 494 525 453 453 448 468 406 364 299 368 384 342 357 342 419 442 Durchschnitt 496 491 451 413 350 347 431 Je 100 Minderjährige 1 0,94 0,96 1,02 0,89 0,91 0,9 0,94 0,84 0,76 0,68 0,83 0,89 0,78 0,83 0,81 0,98 1,01

Quelle:* Die Werte Jugendhilfeplanung der von Scheidung betroffenen im Landkreis Minderjährigen Augsburg/ wurden in den SAGS Jahren 2017 2002 und 2014 nicht erhoben. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

40 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellungvon S cheidungen 19: Mittlere betroffene Zahl der Kinder aktuell von Scheidungen betroffenen Kinder und Jugendlichen je 100 Minderjährige, im Jahresmittel 2015 – 2016 je 100 Minderjährige 2014 - 2016 Allmannshofen < 0,60 (13) E llgau * * < 0,80 (9) * < 1,00 (7) * E hingen Nordendorf < 1,20 (7) * 3 >=1,20 (10) * 0,68

K ühlenthal Wes tendorf Thierhaupten * 3 6 * 0,80 0,77 Meitingen Biberbach 27 5 E mers acker 1,33 0,82 11 Herets ried Langweid am Lech 4,22 * 12 Welden * Gablingen 0,77 Altenmünster 4 8 4 Bons tetten 0,55 0,99 0,48 * Gers thofen * Ays tetten 37 0,95 Zusmarshausen Horgau Adels ried 6 14 5 4 1,05 1,25 1,03 1,04 Neus äß Gemeindenamen: 36 - Betroffene, insgesamt Kutzenhausen Diedorf 1,00 - Betroffene je 100 Minderjährige Dinkelscherben 3 23 8 0,58 1,35 S tadtbergen 20 0,66 Us ters bach 0,75 * Gessertshausen * 9 Bobingen 1,21 F is chach 35 Königsbrunn Langenneufnach 8 1,14 58 0,94 3 Wehringen 1,27 0,77 8 Großaitingen Oberottmarshausen Mickhaus en 1,66 6 * Walkerts hofen 3 * 0,92 0,70 * Graben K leinaitingen S chwabmünchen * 4 * 25 S chers tetten 0,48 * * 1,02 Mittelneufnach * Untermeitingen 3 16 Hiltenfingen K los terlechfeld 1,39 1,29 * 3 * 0,65 Langerringen Landkreis insgesamt: 8 - 431 Betroffene 1,06 Bayern: - 1,0 Betroffene je 100 Minderjährige - 0,91 Betroffene je 100 Minderjährige

* Werte unter 3 werden aus datenschutztechnischen Gründen nicht dargestellt. Quelle:* Werte unterJugendhilfeplanung 3 dürfen aus Datenschutztechnischen im Landkreis Augsburg, SAGS Gründen 2017 nicht ausgewiesen werden S AGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 41 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 4: ZAHL DER ALLEINERZOGENEN MINDERJÄHRIGEN

Die Anforderung, Erziehung von Kindern und Jugendlichen mit Erwerbstätigkeit in Einklang zu bringen, wird immer wieder als besonders schwierig dargestellt und hat auch Auswirkungen auf 9 die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen . Der Anteil der Minderjährigen, die mit einem allein erziehenden Elternteil aufwachsen, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Entwicklung lässt sich aus den nachfolgenden Darstellungen ablesen.  In Darstellung 20 wird zunächst die Entwicklung der Familienverhältnisse seit 1985 aufgezeigt. Deutlich wird hier, dass nach einer klaren Zunahme in diesem Zeitraum mittlerweile in rund einem Fünftel der Familien ein Elternteil als allein Erziehende/r die Verantwortung trägt.  Aus der Sicht der Minderjährigen stellt sich diese Situation noch etwas anders dar, wie in Darstellung 21 zu sehen ist: Da allein Erziehende in der Regel weniger Kinder haben als Ehepaare, lebt inzwischen rund jedes sechste Kind bei einem allein erziehenden Elternteil. Aus beiden Darstellungen und auch unterschiedlichen Perspektiven wird deutlich, dass sowohl der Anteil der Familien mit einem allein erziehenden Elternteil in den letzten Jahren stark angestiegen ist, wie auch der Anteil der Kinder, die bei einem allein erziehenden Elternteil aufwachsen. Diese Veränderungen in den Bedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen implizieren auch für den Bereich der Erzieherischen Hilfen Veränderungen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass der Anteil der Kinder mit allein erziehenden Elternteilen an den Empfänger/innen von Hilfen deutlich höher liegt, als der Anteil der Kinder mit allein erziehenden Elternteilen an allen Kindern in der Bevölkerung. Dies gilt sowohl für die ambulanten Hilfen wie auch für die Hilfen außerhalb des Elternhauses.

9 Vgl. dazu Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., „Ursachen- und Kostenstrukturanalyse der Jugend- hilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Miesbach, Rosenheim und Bad Tölz- Wolfratshausen für die Jahre 2001-2011“, unveröffentlichte Berichte, Oktober 2012.

42 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 20: Entwicklung der Familienverhältnisse in Bayern in Prozent und Entwicklungabsolut (inder Tausend), Familienverhältnisse 1985 – 2016* in Bayern, 1985-2016 In % 100,0 5,4 5,5 6,2 6,5 7,5 7,8 12,0 12,3 12,7 14,0 15,8 17,8 14,8 16,7 16,3 17,1 17,3 17,0 80,0

60,0

88,0 87,7 87,3 86,0 84,2 82,2 40,0 79,8 77,8 77,5 76,4 75,1 75,2

20,0

0,0 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2014 2016 Nichteheliche Lebensgemeinschaften mit ledigen K indern unter 18 Jahren i.T . 0 75 75 81 83 96 101 Allein Erziehende mit ledigen K indern unter 18 Jahren i.T . 181 179 169 191 223 251 208 230 213 219 221 220 Ehepaare mit K indern unter 18 Jahren i.T . 1.327 1.281 1.166 1.176 1.186 1.158 1.118 1.071 1.011 979 958 972

Ehepaare Allein Erziehende Nichteheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern mit ledigen Kindern mit ledigen Kindern unter 18 Jahren unter 18 Jahren unter 18 Jahren *) Alleinerziehende*) Allein Erziehende bis 2000 bis inklusive 2000 inklusive nichteheliche nichteheliche Lebensgemeinschaften. Lebensgemeinschaften

Quelle:Quelle: SAGSJugendhilfeplanung 2017, nach Daten im des Landkreis Statistischen Augsburg, Landesamtes SAGS 2017 nach Daten des Bayerischen Stat: Landesamtes

Darstellung 21: EntwicklungEntwicklung der FamilienverhältnisseFamilienverhältnisse der der Minderjährigen Minderjährigen in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend), 1985 – 2016* in Bayern, 1985-2016 In % 100,0 4,6 4,8 5,4 5,8 6,5 6,7 10,0 10,3 10,1 11,3 13,2 14,9 12,4 14,4 13,9 14,3 14,7 14,4 80,0

60,0

90,0 89,7 89,9 88,7 86,8 85,1 40,0 82,9 80,8 80,7 79,9 78,8 78,9

20,0

0,0 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2014 2016 Nichteheliche Lebensgemeinschaften mit ledigen K indern unter 18 Jahren i.T. 108 108 116 121 134 140 B ei allein Erziehenden lebende K inder unter 18 Jahren i.T. 235 235 224 260 311 349 292 325 297 296 302 303 B ei Ehepaaren lebende K inder unter 18 Jahren i.T. 2.109 2.036 1.983 2.034 2.039 1.994 1.946 1.825 1.724 1.654 1.619 1.654 *)*) Kinder Kinder bei bei Alleinerziehenden allein Erziehenden bis 2000 bis inklusive2000 inklusive Kinder inKinder nichtehelichen in nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Lebensgemeinschaften Quelle:Quelle: SAGS Jugendhilfep2017, nach Datenlanung desim Landkreis Statistischen Augsburg, Landesamtes SAGS 2017 nach Daten des Bayerischen Stat. Landesamtes

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 43 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Die amtliche Statistik in Bayern gibt mittlerweile auch Aufschluss über den Familienstand der Be- zugspersonen. Ein Vergleich mit den Ergebnissen des Mikrozensus zeigt einen engen Zusammen- 10 hang sowohl bei ambulanten wie auch bei stationären Hilfen. Die nachfolgende Darstellung 22 fasst verschiedene Erkenntnisse dazu zusammen: Das Kreisdiagramm stellt eine Übersicht der Familienverhältnisse aller Minderjährigen in Bayern dar:  Knapp 80 Prozent aller bayerischen Kinder leben mit verheirateten Eltern zusammen.  Weitere knapp sechs Prozent leben zusammen mit Eltern, die in nichtehelicher Lebensge- meinschaft leben.  Gut 14 Prozent aller Minderjährigen wachsen bei einem allein erziehenden Elternteil auf. Die Familienverhältnisse von jungen Menschen, die im Jahr 2015 Erzieherische Hilfen in Anspruch nahmen, sehen demgegenüber anders aus. Das Balkendiagramm differenziert dabei zwischen ambulanten Hilfen (nach §§ 28, 30, 31) und stationären Hilfen (nach §§ 33, 34). Dabei werden zwei Erkenntnisse deutlich:  Zum einen treten ausgeprägte Unterschiede zwischen den Familienverhältnissen aller bayerischen Minderjährigen und denjenigen der Empfänger/innen von Hilfen zur Erziehung auf. Diese konkretisieren sich vor allem in einem höheren Anteil allein erziehender Elternteile, deren Kinder Erzieherische Hilfen in Anspruch nehmen.  Zum anderen sind die Lebensverhältnisse der jungen Menschen auch nach der Hilfeform zu differenzieren: Der Anteil allein erziehender Elternteile liegt bei den stationären Hilfeformen sichtbar höher. Auch ist für die stationären Hilfen ein erwartungsgemäß sehr hoher Anteil an unbekannten Familienverhältnissen zu verzeichnen. Zur Berücksichtigung der familiären Verhältnisse im Rahmen der Sozialraumanalyse besteht auf Landkreisebene das Problem, dass kleinräumig entsprechende Daten nur anlässlich von Volks- zählungen erhoben werden. Auswertungen der Mikrozensen sind auf Landkreisebene bisher nicht verfügbar und auf Grund der relativ geringen Fallzahlen dann wohl auch nicht hinreichend aus- sagekräftig. Es war demzufolge notwendig, Daten zu erheben, die eine qualifizierte Schätzung der Zahl der Kinder unter 18 Jahren, die bei einem allein erziehenden Elternteil wohnen, ermöglichen. So wurde bei den Gemeinden (mit Sonderauswertungen mit Hilfe der Unterstützung der jeweiligen Softwareanbieter zur Einwohnerverwaltung) die Zahl der Kinder erhoben, bei denen nur ein Elternteil unter derselben Adresse wohnt. Damit wird dem Anspruch der Sozialraumanalyse, statistische Daten kindbezogen darzustellen, Rechnung getragen. Ein Vergleich mit den Werten der Analysen von 2015, bei denen die Zahl der allein Erziehenden zum Teil geschätzt werden musste, ist durch die Veränderung der Erhebungssystematik nur eingeschränkt möglich.

10 Vgl. Statistische Berichte des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, KI3 - j/10: „Kinder- und Jugendhilfe in Bayern 2012“ und AI5, AVI2 - j/10: „Strukturdaten der Bevölkerung und Haushalte in Bayern 2012“, Teil I der Ergebnisse des Mikrozensus.

44 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 22: Vergleich der Familienverhältnisse der Empfänger/innen von „Hilfen zur Erziehung 2015 in Bayern“ mit den Familienverhältnissen aller Minderjährigen in Bayern HILFEEMPFÄNGER/INNEN IN BAYERN (BEENDETE HILFEN UND HILFEN AM 31.12.2015)

ALLE MINDERJÄHRIGENFamilienstand IN BAYERN Hilfeempfänger/innen

Eltern leben zusammen

78,7%

6,4% Elternteil lebt allein

14,9%

Eltern in nichtehelicher ElternLebensgemeinschaft in nichtehelich

Quelle: Quelle:Jugendhilfeplanung SAGS 2017, nach im Landkreis Daten Augsburg,des bayerischen SAGS 2017 Landesamtes nach Daten des fürBayerischen Statistik Stat. Landesamtes

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 45 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

In Bayern lebte laut dem Mikrozensus im Jahr 2015 ein Anteil von 21,3 Prozent der Minderjährigen bei allein Erziehenden oder in nicht ehelichen Lebensgemeinschaften. Auf Basis der vorgenommenen Erhebungen ergibt sich für den Landkreis Augsburg ein Wert von 19,5 Kindern unter 18 Jahren bei allein Erziehenden je 100 Minderjährige insgesamt. Bei den Erhebungen über die Einwohnermeldeämter der Gemeinden wurde erfragt, ob ein Kind bei einem oder zwei Sorgeberechtigten lebt (bzw. gemeldet ist). Bei einem Vergleich dieser regionalen Werte mit den Ergebnissen des Mikrozensus ist zu beachten, dass in der Gruppe von nicht ehelichen Lebensgemeinschaften sowohl leibliche Eltern als auch Patchwork-Familien enthalten sind. Bei der regionalen Erhebung werden nichtverheiratete, zusammenlebende leibliche Eltern nicht als allein Erziehende gezählt. Um für die Indexbildung einen rechnerischen Vergleich zu ermöglichen, wurde für den Bayernwert die Gruppe der Kinder bei nicht ehelichen Lebensgemeinschaften nur zur Hälfte berücksichtigt. Somit ergibt sich für das Jahr 2016 ein bayerischer Vergleichswert von 17,8 allein Erzogenen je 100 Minderjährige. Die nachfolgende Übersicht gibt die Anteile der Kinder unter 18 Jahren bei allein Erziehenden Elternteilen je 100 Minderjährige für die Gemeindegrößenklassen und im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

! Die Darstellung der Werte nach Gemeindegrößenklassen zeigt dabei ein deutliches Stadt- Land-Gefälle.

! Die Werte steigen mit der Größe der Wohngemeinde kontinuierlich an. ! Fast jede/r fünfte Minderjährige wird in den Städten und Großen Kreisstädten von einem Elternteil allein erzogen.

! Die Werte für den Landkreis Augsburg liegen spürbar höher als die bayerischen Ver- gleichswerte. Es zeigt sich ein deutliches Stadt-Land-Gefälle, wobei die Werte mit die Größe der Wohngemeinde kontinuierlich ansteigen. Ein merklich höherer Anteil von Kindern wird also in den Großen Gemeinden und Städten von alleinerziehenden Elternteilen erzogen.

Zahl der von einem Elternteil alleinerzogenen Minderjährigen je 100 Minderjährige nach Gemeindegrößenklassen 2016 und 2013

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 4 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Alleinerzogene 15,0 17,9 20,1 20,6 19,46 17,76 Minderjährige 2016

Alleinerzogene 13,4 17,7 20,7 23,5 20,56 17,78 Minderjährige 2013

Vergleich 2016 mit 112 % 101 % 97 % 88 % 95 % 100 % 2013 (2013 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

46 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Bei der Anzahl der alleinerzogenen Kinder unter 18 Jahren auf Gemeindeebene zeigt sich eine große Spannbreite. Der höchste absolute Wert ist in der Stadt Königsbrunn zu finden, hier leben 1.210 alleinerzogene minderjährige Kinder. Ellgau hingegen hat mit 15 den niedrigsten absoluten Wert. Bezieht man die Zahl der alleinerzogenen Kinder unter 18 Jahren auf alle Minderjährige, so ergibt sich folgendes Bild: In der Mittleren Gemeinde Untermeitingen werden 28,2 von 100 Minderjährigen von einem Elternteil erzogen, dieser Wert stellt den höchsten Wert im Landkreis dar. In der Gemeinde Ellgau sind es nur 6,5 von 100 Minderjährigen, die von einem Elternteil alleine erzogen werden. Alleinerzogene Minderjährige Darstellungje 100 Minderjährige 23: Alleinerzogene 2016 Minderjährige je 100 Minderjährige im Jahr 2016 < 16 (14) < 18 (9) Allmannshofen E llgau < 20 (10) 30 15 < 22 (5) 21,0 6,5 >= 22 (8) E hingen Nordendorf 32 74 16,2 16,8 K ühlenthal Wes tendorfThierhaupten 21 47 86 14,0 15,1 11,1 Meitingen Biberbach 388 E mers acker 144 19,1 23,5 50 Herets ried Langweid am Lech 20,1 30 268 AltenmünsterWelden 17,3 Gablingen 18,0 98 131 142 Bons tetten 13,5 22,2 17,3 37 Gers thofen 15,3 Ays tetten 707 Zusmarshausen Horgau Adels ried 104 18,4 215 76 66 19,9 19,2 17,4 17,2 Neus äß 658 Kutzenhausen Diedorf 18,5 Gemeindenamen: Dinkelscherben 80 389 18,4 22,8 S tadtbergen - Allein Erzogene absolut 249 - Allein Erzogene 21,8 Us ters bach 594 22,8 je 100 Minderjährige 37 Gessertshausen 14,9 131 Bobingen 18,6 F is chach 508 Königsbrunn Langenneufnach 188 16,8 1.210 55 22,2 Wehringen 26,5 17,0 76 Großaitingen Oberottmarshausen Mickhaus en 15,8 47 41 125 Walkerts hofen 14,5 13,4 29 15,0 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 14,6 129 22 491 S chers tetten 17,6 9,6 20,4 Mittelneufnach 33 Untermeitingen 29 18,6 339 Hiltenfingen K los terlechfeld 13,4 28,2 48 105 20,3 22,6 Langerringen 127 Landkreis insgesamt: 18,0 - 8.501 Alleinerzogene Bayern: - 19,7 Alleinerzogene je - 17,8 Alleinerzogene je 100 Minderjährige 100 Minderjährige

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 S AG S 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 47 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 5: EMPFÄNGER/INNEN VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II

Der Indikator 5 – Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II – wurde, wie auch die Indi- katoren Einkommen, Wohnen und Arbeitslosigkeit gewählt, um das soziale Umfeld in den Kom- munen zu beschreiben. Als Erhebungsmerkmal wurde hier die Zahl der Empfänger/innen von Hilfen nach dem SGB II in den Gemeinden des Landkreises Augsburg verwertet. Seit dem 01.01.2005 werden durch Leistungen nach dem SGB II, besser bekannt als „Hartz IV“, die früheren Hilfen zum Lebensunterhalt und die Arbeitslosenhilfe zusammengefasst. Als Bezugsgröße wurde die Zahl der Einwohner/innen unter 65 Jahren festgelegt. Ab dem 65. Lebensjahr tritt an die Stelle von Hartz IV die Grundsicherung im Alter nach § 41 SGB XII. Die nachfolgende Darstellung 24 veranschaulicht zunächst die Entwicklung der Zahl der Empfän- ger/innen von Leistungen nach dem SGB II von 2005 bis 2017, jeweils im Juni des Jahres. Abgebildet werden sowohl die Empfänger/innen unter 15 Jahren, wie auch alle Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II. Beide Kennzahlen sind von 2005 auf 2006 angestiegen. Nach einem Rückgang mit dem tiefsten Wert in 2008 sind sie bis 2010 zunächst dann wieder angestiegen. Danach kommt es zu einem erneuten kontinuierlichen Rückgang. Seit dem Jahr 2015 ist ein erneuter Anstieg zu beobachten. Gegenüber 2014 beträgt dieser über zehn Prozent. Insgesamt macht die Darstellung deutlich, dass die Zahl der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II zwar kontinuierlichen, jedoch viel geringeren Schwankungen unterworfen ist als die Zahl der Arbeitslosen (vgl. dort, Indikator 6).

Darstellung 24: EntwicklungEntwicklung der Zahl der der Zahl Empfänger/innen der Empfänger von von SGB SGB II -II-LeistungenLeistungen im im LandkreisLandkreis Augsburg Augsburg 2005 – 201 20057, jeweils - 2017, Ende jeweils Juni Ende Juni

SGB II Leistungsempfänger 8.000

7.000

6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Unter 15-Jährige 1.800 1.990 1.990 1.919 1.962 2.041 1.871 1.702 1.628 1.621 1.679 1.589 1.810 Insgesamt 6.020 6.608 6.392 6.060 6.326 6.679 6.083 5.599 5.472 5.470 5.692 6.015 6.756 pro 100 Ewo u15 4,4 5,0 5,2 5,1 5,4 5,7 5,3 4,9 4,7 4,5 4,9 4,5 5,2 pro 100 Ewo u65 3,0 3,3 3,2 3,1 3,2 3,4 3,1 2,9 2,8 2,8 2,9 3,1 3,5

Quelle:Q uelle: JugendhilfeplanungJugendhilfeplanung imim Landkreis Landkreis Augsburg, A ugsburg/ SAGS 2017 SA G S 2017

48 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Die Darstellung 24, in der die Entwicklung der Zahl der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II angeführt ist, enthält Zahlenwerte von 2005 bis inklusive 2017. Um allerdings den direkten Bezug zu den Erhebungsjahren der anderen Indikatoren herzustellen, wurden für die Indexbildung der Sozialraumanalyse bei den Merkmalen zur Zahl der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II die Daten mit dem Bezugsjahr (Ende Juni) 2016 verwendet.

INDIKATOR 5.1: EMPFÄNGER/INNEN VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II INSGESAMT

Im Landkreis Augsburg lebten Ende Juni 2016 mit 3,1 Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren gut 30 Prozent weniger als in Bayern mit einem entsprechenden Wert von 4,5.

! Es zeigt sich also hier, wie auch schon bei anderen sozialstrukturellen Indikatoren, eine deutlich bessere wirtschaftliche und soziale Situation als in Gesamtbayern. Zwischen 2010 und 2014 sind die Werte im Landkreis Augsburg und in Gesamtbayern zu- rückgegangen. Seit 2014 steigen die Werte wieder leicht an. Weiterhin ist das Gefälle von den Städten hin zu den Kleinen Gemeinden sichtbar. Zu beachten ist dabei, dass die Werte der Städte mehr als doppelt so hoch sind wie die Werte der Kleinen Gemeinden. Die regionale Verteilung der Werte wird aus Darstellung 25 ersichtlich. Es zeigen sich hier höhere Werte im Raum um die Stadt Augsburg sowie in den Siedlungsschwerpunkten. Die niedrigsten Werte weisen die Gemeinde Ehingen (0,5 Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen) und der Markt Thierhaupten (0,7 Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen) auf, der höchste Wert findet sich in der Gemeinde Langweid am Lech (6,7 Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen). Die nachfolgende Übersicht gibt die mittlere Zahl der Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren im Landkreis Augsburg im Juni 2016, 2013, 2010 und 2007 für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und zu Bayern wieder.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 49 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Zahl der Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen im Juni 2016, 2013, 2010 und 2007 nach Gemeindegrößenklassen

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 5.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Empfänger/innen von Leistungen nach dem 1,8 1,9 2,9 3,9 3,08 4,45 SGB II 2016

Empfänger/innen von Leistungen nach dem 1,6 1,7 2,9 3,6 2,83 4,21 SGB II 2013

Empfänger/innen von Leistungen nach dem 2,0 1,9 3,5 4,5 3,45 4,96 SGB II 2010

Empfänger/innen von Leistungen nach dem 1,5 1,6 2,9 3,3 3,24 5,53 SGB II 2007

Vergleich 2016 mit 2013 114 % 110 % 99 % 109 % 109 % 106 % (2013 = 100 %)

Vergleich 2016 mit 2010 92 % 98 % 82 % 87 % 89 % 90 % (2010 = 100 %)

Vergleich 2016 mit 2007 122 % 117 % 99 % 119 % 95 % 81 % (2007 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

50 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 25: Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen Zahl der E mpfänger/innenim Landkreis vonAugsburg, Juni 2016 Leistungen nach dem SGB II, J uni 2016 < 2,1 (21) < 2,6 (13) E llgau < 3,1 (5) Allmannshofen 14 6 1,5 < 3,6 (2) Nordendorf 0,8 >= 3,6 (5) E hingen 51 4 2,6 0,5 Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 24 22 12 1,8 0,7 1,8 Meitingen Biberbach 209 2,3 Herets ried 49 E mers acker 6 1,7 Langweid am Lech 26 0,8 434 2,3 6,7 Altenmünster Bons tetten Gablingen 58 Welden 16 87 1,8 63 2,4 1,5 Gers thofen 2,1 Ays tetten 712 Adels ried 50 4,1 Zusmarshausen Horgau 33 2,2 108 32 1,8 Neus äß 2,1 1,6 441 Kutzenhausen 2,7 34 S tadtbergen Dinkelscherben 1,7 Diedorf 574 Gemeindenamen: 148 172 5,0 - E mpfänger/innen, absolut 3,0 Us ters bach 2,2 - E mpfänger/innen 12 Gessertshausen je 100 E inwohner 1,3 80 Bobingen F is chach 2,5 518 Königsbrunn Langenneufnach 99 3,8 953 31 2,6 Wehringen 4,4 2,2 37 Oberottmarshausen Mickhaus en Großaitingen 59 1,6 27 Walkerts hofen 28 1,9 2,5 1,5 21 GrabenK leinaitingen S chwabmünchen 2,3 56 15 393 S chers tetten 1,7 1,4 19 3,6 Mittelneufnach Untermeitingen 2,3 30 143 Hiltenfingen 3,4 2,6 K los terlechfeld 20 55 1,7 2,4 Langerringen 34 1,1 Landkreis insgesamt: - 6.015 E mpfänger/innen insgesamt Bayern: - 3,1 E mpfänger/innen - 4,5 E mpfänger/innen je 100 E inwohner unter 65 Jahren je 100 E inwohner unter 65 Jahren

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 S AG S 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 51 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 5.2: MINDERJÄHRIGE EMPFÄNGER/INNEN UNTER 15 JAHREN VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II

Im Landkreis Augsburg lebten im Juni 2016 1.589 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, die Leistungen nach dem SGB II erhielten.

! Dies sind rund 4,5 je 100 Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe. ! Dieser Wert liegt rund 36 Prozent unter dem bayerischen Vergleichswert von 7,1. Insgesamt stellen die unter 15-Jährigen 24,8 Prozent der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II. Dieser Anteil ist – korrespondierend mit dem Anteil an der Bevölkerung – etwas ge- sunken. Es zeigt sich wiederum ein ausgeprägtes Gefälle zwischen Städten und Großen Gemeinden auf der einen Seite und Kleinen und Mittleren Gemeinden auf der anderen Seite. Mit 9,2 minderjährigen Empfängern/innen von Leistungen nach dem SGB II unter 15 Jahren je 100 Minderjährigen unter 15 Jahren weist die Große Gemeinde Langweid am Lech den höchsten Anteil im Landkreis auf (vgl. Darstellung 26). Wie bei allen Empfängern/innen von Leistungen nach dem SGB II, lassen sich auch bei den minderjährigen Empfängern/innen hohe Werte um die Stadt Augsburg herum finden. Der Vergleich der Situationen im Juni 2013 mit Juni 2016 zeigt, dass die Werte im Landkreis über alle Gemeindengrößenklassen stagniert sind und in ganz Bayern dagegen leicht gestiegen sind. Die folgende Übersicht gibt den Anteil der minderjährigen Empfänger/innen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II je 100 unter 15-Jährige für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und zu Bayern wieder.

52 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Zahl der minderjährigen Empfänger/innen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II je 100 Minderjährige unter 15-Jährige im Juni 2016, 2013, 2010 und 2007 nach Gemeindegrößenklassen

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 5.2 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Minderjährige Empfänger/innen von 2,9 2,4 4,0 6,0 4,55 7,10 Leistungen nach dem SGB II 2016

Minderjährige Empfänger/innen von 3,3 3,4 6,4 6,8 4,56 6,94 Leistungen nach dem SGB II 2013 Minderjährige Empfänger/innen von 3,3 3,4 6,3 7 5,78 7,75 Leistungen nach dem SGB II 2010 Minderjährige Empfänger/innen von 2,8 2,8 5,3 6,2 4,8 8,55 Leistungen nach dem SGB II 2007

Vergleich 2016 mit 2013 88 % 71 % 63 % 88 % 100 % 102 % (2013 = 100 %)

Vergleich 2016 mit 2010 88 % 71 % 63 % 86 % 79 % 92 % (2010 = 100 %)

Vergleich 2016 mit 2007 104 % 86 % 75 % 97 % 95 % 83 % (2007 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 53 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

DarstellungZahl der unter 26: 15-jährigenMinderjährige E mpfänger/innen Empfänger/innen von von SGB II-Leistungen Leistungen jenach 100 dem unter SGB 15- JährigeII, J uni 2016 im Landkreis Augsburg, Juni 2016 < 2,5 (18) E llgau < 3,5 (12) 3 Allmannshofen 1,6 < 4,5 (5) * < 5,5 (4) * Nordendorf E hingen 15 >= 5,5 (7) 3 4,0 1,9 Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 6 5 3 2,3 0,8 2,5 Meitingen 57 Biberbach 3,4 Herets ried 12 2,5 E mers acker * Langweid am Lech 9 * 113 4,5 9,2 Altenmünster Bons tetten Gablingen 17 Welden 3 18 2,9 12 1,5 2,9 2,3 Gers thofen Ays tetten 188 Adels ried 5 6,0 Zusmarshausen Horgau 10 1,2 17 3 3,0 Neus äß 1,9 0,9 111 Kutzenhausen 3,9 7 S tadtbergen 2,1 Diedorf Dinkelscherben 180 Gemeindenamen: 45 28 8,7 - E mpfänger, absolut 3,3 3,0 Us ters bach - E mpfänger je 100 3 Gessertshausen unter 15-Jährige 1,5 29 Bobingen F is chach 5,1 137 Königsbrunn Langenneufnach 30 5,6 264 4,4 7 Wehringen 7,2 2,7 10 Großaitingen Oberottmarshausen Mickhaus en 2,7 11 8 8 Walkerts hofen 1,6 3,0 3,6 8 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 4,8 18 3 96 S chers tetten 3,0 1,6 11 4,9 Mittelneufnach Untermeitingen 7,6 9 42 Hiltenfingen 5,5 4,2 K los terlechfeld 4 9 2,2 Landkreis insgesamt: 2,3 - 1.589 Empfänger insgesamt Langerringen Bayern: - 4,5 E mpfänger 12 - 7,1 E mpfänger je 100 je 100 unter 15-Jährige 2,1 unter 15-Jährige

* Werte* Werte unter unter 3 dürfen 3 dürfen aus Datenschutzgründen aus Datenschutztechnischen nicht ausgewiesen Gründen werden. nicht ausgewiesen werden S AGS 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

54 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 5.3: KINDER ALLEINERZIEHENDER EMPFÄNGER/INNEN VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II

Während die Zahl der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Ein- wohner in Bezug auf die Einwohner/innen unter 65 Jahren gesetzt wurde, basiert der Anteil der Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder von Alleinerziehenden auf der entsprechenden Abfrage der Einwohnermeldedaten (vgl. Indikator 4). So wurde bei den Gemeinden (über die AKDB) die Zahl der Kinder erhoben, bei denen nur ein Elternteil unter derselben Adresse wohnt. Die absolut meisten Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II wohnen in der Stadt Königsbrunn (141 Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von SGB II- Leistungen). Regional betrachtet finden sich die höchsten Quoten – bei absolut geringen Fall- zahlen – in den Staudengemeinden Mittelneufnach, Scherstetten und Walkertshofen. Eine sehr hohe Quote findet sich im weiteren in der Gemeinde Langweid am Lech, wo über ein Viertel aller Alleinerzogenen Leistungen nach dem SGB II erhält (26,9 Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Kinder Alleinerziehender). Auch bei diesem Indikator muss vor Überinterpretationen gewarnt werden. Die sehr hohen Quoten der drei Staudengemeinden kommen jeweils durch sechs Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II zustande. Ein gleichmäßiges Gefälle zwischen den Gemeindegrößenklassen lässt sich nicht erkennen. Die höchsten Werte weisen dabei die Städte auf. Als zweite Gemeindegrößenklassen folgen hier die Kleinen Gemeinden.

! In allen Gemeindegrößenklassen hat sich im Vergleich zur vorherigen Analyse ein Rückgang ergeben.

! In Kommunen mit einem hohen Anteil an SGB-II-Bedarfsgemeinschaften ist auch der Anteil der Kinder von alleinerziehenden Empfängerinnen von SGB-II-Leistungen hoch, d.h. die Indikatoren 5.1. „Alle SGB-II-Empfänger“ und 5.3. „Minderjährige SGB-II-Empfänger“ verteilen sich ähnlich. Der höchste relative Rückgang war in den Großen und Mittleren Gemeinden zu verzeichnen. Somit ist auch insgesamt der Anteil der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II an allen Alleinerziehenden im Landkreis deutlich zurückgegangen, während dieser Anteil in Bayern im gleichen Zeitraum einen deutlichen Anstieg erfahren hat. Die nachfolgende Darstellung gibt den Anteil der Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder Alleinerziehender für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und zu Bayern wieder.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 55 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Zahl der Kinder unter 15 Jahren alleinerziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder von Alleinerziehenden unter 15 Jahren im Juni 2016, 2013, und 2010 nach Gemeindegrößenklassen

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 5.3 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von 11,4 6,3 10,6 15,9 12,41 31,00 Leistungen nach dem SGB II, Juni 2016

Kinder alleinerziehender Empfänger/innen 13,7 13,8 22,6 18,4 17,86 26,15 von Leistungen nach dem SGB II, Juni 2013

Kinder alleinerziehender Empfänger/innen 14,8 12,8 16,8 22,1 18,45 21,53 von Leistungen nach dem SGB II, Juni 2010

Vergleich 2016 mit 2013 84 % 45 % 47 % 86 % 69 % 119 % (2013 = 100 %)

Vergleich 2013 mit 2010 77 % 49 % 63 % 72 % 67 % 144 % (2010 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

56 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung Minderjährige27: Kinder alleinerziehender in BG Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je allein erz.100 S GB Kinder II-Empfänger Alleinerziehender im Landkreis Augsburg, Juni 2016

< 4 (10) E llgau < 8 (12) * < 12 (7) Allmannshofen * * < 16 (10) * Nordendorf >= 16 (7) E hingen 7 * 13,0 * Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal * * * * * * Meitingen 28 Biberbach 10,0 Herets ried 5 4,0 E mers acker * Langweid am Lech * * 56 * 26,9 Altenmünster Bons tetten Gablingen * Welden * 5 * 9 * 4,9 8,1 Gers thofen Ays tetten 98 Adels ried 4 19,0 Zusmarshausen Horgau 7 5,0 6 * 12,7 Neus äß 3,7 * 63 Kutzenhausen 13,2 5 S tadtbergen 7,9 Gemeindenamen: Dinkelscherben Diedorf 72 - E mpfänger, absolut 18 26 16,6 - E mpfänger je 100 9,4 Us ters bach 9,6 * Alleinerzogene Gessertshausen * 12 Bobingen F is chach 13,0 56 Königsbrunn Langenneufnach 16 15,5 141 10,8 4 Wehringen 15,3 9,5 * Großaitingen Oberottmarshausen Mickhaus en * 5 6 Walkerts hofen * 19,4 * 5,4 6 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 25,0 6 * 58 S chers tetten 6,5 * 8 15,7 Mittelneufnach Untermeitingen 30,8 6 18 Hiltenfingen 37,5 7,0 K los terlechfeld 4 5 Landkreis insgesamt: 13,3 6,3 - 784 Empfänger insgesamt Langerringen - 12,4 E mpfänger 6 Bayern: je 100 Alleinerzogene 6,4 - 31,0 E mpfänger je 100 Alleinerzogene

*) Werte unter 3 dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden. * Werte unter 3 dürfen aus Datenschutztechnischen Gründen nicht ausgewiesen werden Quelle:S AGS 2017Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 57 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 28: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II nach Altersklassen 0 bis 15 Jahre, Juni 2016

Gemeinde Unter 3-Jährige 3- bis unter 7- bis unter 7-Jährige 15-Jährige

Adelsried * * 5

Allmannshofen * * *

Altenmünster 4 3 10

Aystetten * * *

Biberbach * * 6

Bobingen 29 33 75

Bonstetten * * *

Diedorf 11 13 21

Dinkelscherben 7 10 11

Ehingen - - *

Ellgau * * *

Emersacker * * 5

Fischach 6 7 17

Gablingen 4 3 11

Gersthofen 41 50 97

Gessertshausen 7 9 13

Graben 8 4 6

Großaitingen * * *

Heretsried * * *

Hiltenfingen * * *

Horgau * * *

Kleinaitingen * * *

Klosterlechfeld 4 * *

Königsbrunn 43 72 149

58 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Gemeinde Unter 3-Jährige 3- bis unter 7- bis unter 7-Jährige 15-Jährige

Kühlenthal * * *

Kutzenhausen * * 4

Langenneufnach * * *

Langerringen * 7 *

Langweid am Lech 24 37 52

Meitingen 11 18 28

Mickhausen * 4 *

Mittelneufnach * * 3

Neusäß 27 34 50

Nordendorf * * 8

Oberottmarshausen * 4 *

Scherstetten * * *

Schwabmünchen 27 24 45

Stadtbergen 42 56 82

Thierhaupten * * -

Untermeitingen 14 6 22

Ustersbach * * *

Walkertshofen * * *

Wehringen * * 5

Welden, M * * 7

Westendorf * * *

Zusmarshausen 3 5 9

Landkreis Augsburg 343 452 794

* Werte unter Drei dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 59 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 6: ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS AUGSBURG

Für viele Alleinerziehende und Familien stellt die Arbeitslosigkeit eines oder beider Elternteile, ins- besondere wenn sie über einen längeren Zeitraum andauert, eine ernste ökonomische Krisen- situation dar, die sich oft auch negativ auf die familiäre Situation auswirken kann. Jugendarbeits- losigkeit wird von Fachleuten regelmäßig als besonderes Handicap in der weiteren persönlichen und sozialen Entwicklung angesehen. Des Weiteren zeigen Studien, dass Langzeitarbeitslosigkeit den Grad der gesellschaftlichen Integration tendenziell reduziert und das Krankheitsrisiko deutlich 11 erhöht .

! Betrachtet man diesbezüglich die Situation im Landkreis Augsburg, so ist festzustellen, dass sich diese insgesamt weiterhin besser – um gut 14 Prozent – als im bayerischen Durchschnitt darstellt. Dabei ist die Situation in Bayern bereits deutlich besser als im Vergleich mit dem Durchschnitt der alten Bundesländer insgesamt. In Bayern wiederum weist der Süden gegenüber dem Norden eine geringere Zahl an Arbeitslosen auf. Genauso wie für das Bundesland Bayern war die Arbeits- marktlage im Landkreis Augsburg insbesondere im letzten Jahrzehnt relativ günstig. Während nach einem Rückgang seit dem Jahr 2002 wieder steigende Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen sind, die im Jahr 2004 einen Spitzenwert erreicht haben – teilweise beeinflusst auch durch die Umstellung auf ALG II (vgl. Indikator 5), sinken die Werte seither wieder. Bis zum Jahr 2008 war die Tendenz wieder rückläufig, bevor sich ein kurzfristiger Anstieg im Jahr 2009 niederschlug. In den Jahren 2011 und 2012 sanken die Werte unter das Niveau von 2008, bis 2014 – 2016 kam es dann zu einem erneuten leichten Anstieg. Deutlich rückläufig sind die Arbeitslosenzahlen wiederum im aktuellen Jahr 2017. Hiermit ist nun das geringste Niveau seit Jahrzehnten erreicht. Bei der Analyse der Arbeitslosigkeit auf Gemeindeebene stößt man zunächst auf ein statistisches Problem. Unter einer „Arbeitslosenquote“ versteht man gemeinhin die Zahl der Arbeitslosen, geteilt durch die Zahl der Erwerbstätigen. Letztere stehen jedoch auf Gemeindeebene nicht regelmäßig zur Verfügung. Als Ersatzgröße bietet sich nun die Zahl der Einwohner/innen zwischen 15 und 64 Jahren an. Diese kann im Allgemeinen als die Zahl der potenziell Erwerbstätigen interpretiert werden. Problematisch ist natürlich die Abgrenzung dieser Gruppe hinsichtlich der Zahl der Schüler/innen an weiterbildenden Schulen und der Student/innen, über deren genauen Eintritt in das Berufsleben auf Gemeindeebene keine Informationen vorliegen. Deshalb wurde im Sinne einer Annäherung als mittleres Eintrittsalter in die Berufswelt das 18. Lebensjahr gewählt. Nachdem die Zahl der Arbeitslosen auf Gemeindeebene von der Bundesagentur für Arbeit seit einigen Jahren veröffentlicht wird, kann man auf diese Weise Vergleichszahlen auf Gemeindeebene berechnen. Diese „Zahl der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren“ darf jedoch nicht direkt mit der von der Bundesagentur für Arbeit veröffent- lichten offiziellen Arbeitslosenquote verglichen werden. Die offizielle Arbeitslosen- quote besitzt regelmäßig einen höheren Wert als die „Zahl der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren“, da dort im Nenner nur die tat- sächlich Erwerbstätigen gezählt werden.

11 Vgl. dazu z. B. Robert-Koch-Institut (Hrsg.), Arbeitslosigkeit und Gesundheit, Gesundheitsbericht- erstattung des Bundes, Heft 13, Berlin 2003.

60 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Im Hinblick auf die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit wurde für die Analyse bewusst jeweils der Monat Juni gewählt, um saisonale Einflüsse auszublenden. Dabei ist die Jugendarbeitslosigkeit bei quartalsweiser Betrachtung im Oktober regelmäßig am höchsten. Dann befinden sich all diejenigen Schulabgänger/innen auf dem Arbeitsmarkt, die nicht sofort eine Lehrstelle gefunden haben. Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen, die im Laufe des folgenden Jahres (noch) keine Lehrstelle gefunden haben und im Juni immer noch arbeitslos gemeldet sind, bil- det praktisch den „harten Kern“.

Darstellung 29: EntwicklungEntwicklung der Zahlder derZahl Arbeitslosen der Arbeitslosen im Landkreis im Augsburg Landkreis2000 – 201 Augsburg7, jeweils Ende2000 Juni - 2017, jeweils Ende Juni

Arbeitslose 8.000

7.000

6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Unter 20 Jahre 121 134 224 223 221 245 185 158 86 100 87 70 72 56 68 88 105 85 Unter 25 Jahre 431 480 800 963 1.069 1.025 777 626 364 625 490 372 327 337 371 413 409 373 Insgesamt 4.728 4.533 5.578 6.810 7.271 7.221 6.097 5.120 3.755 4.815 4.669 3.752 3.343 3.556 3.778 3.752 3.746 3.229 Je 100 Ewo 3,1 3,0 3,7 4,5 4,8 4,8 4,1 3,4 2,5 3,2 3,1 2,5 2,2 2,3 2,5 2,4 2,5 2,1 von 18-65

Quelle: JugendhilfJugendhilfeplanung eplanung im im Landkreis Landkreis Augsburg, Augsburg/ SAGS SAGS 2017 2017

Für die Indexbildung der Sozialraumanalyse wurden bei den Merkmalen zur Arbeitslosigkeit die Daten mit dem Bezugsjahr (Ende Juni) 2016 ausgewertet. In der Summe bleibt festzuhalten, dass sich die Situation im Juni 2016 im Landkreis Augsburg – wie oben bereits angemerkt – günstiger darstellt als im Bundesland Bayern. Mit 2,47 Arbeitslosen je 100 18- bis unter 65-Jährigen liegt der Landkreis Augsburg gut 14 Prozent unter dem bayerischen Vergleichswert von 2,88. Die Übersichten auf der folgenden Seite geben den Anteil der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern insgesamt wieder. Die Entwicklung über die Zeit zeigt den angesprochenen Rückgang der Werte im Vergleich zu den Vorperioden der Sozialraumanalyse.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 61 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 6.1: ARBEITSLOSIGKEIT INSGESAMT Auch hinsichtlich der Arbeitslosigkeit zeigt sich im Landkreis Augsburg ein Stadt-Land-Gefälle. Während es in den Städten 2,8 Arbeitslose pro 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren gibt, sind es in den Kleinen Gemeinden 1,9. Schon seit über zehn Jahren gilt: Je verstädter- ter die Gemeinde ist, desto höher ist die Arbeitslosigkeit und je ländlicher die Gemeinde ist, desto geringer ist die Arbeitslosigkeit. In einzelnen Jahren lag die Zahl der Menschen ohne Arbeit pro 100 Einwohner/innen in den Städten sogar in der Höhe des bayerischen Durchschnitts; generell liegen die Anteile der anderen Gemeindegrößenklassen im Landkreis Augsburg niedriger als der bayerische Durchschnitt.

Anteil der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen zwischen 18 bis unter 65 Jahren nach Gemeindegrößenklassen, Juni 2016, 2010, 2007, 2004, 2002 und 1999

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 6.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg Arbeitslosigkeit 1,9 2,0 2,5 2,8 2,47 2,88 insgesamt 2016

Arbeitslosigkeit 1,7 1,9 2,2 2,7 2,34 3,1 insgesamt 2013 Arbeitslosigkeit 2,1 2,6 3,1 3,6 3,13 3,53 insgesamt 2010 Arbeitslosigkeit 2,6 2,9 3,4 3,9 3,42 4,18 insgesamt 2007 Arbeitslosigkeit 3,8 4,8 4,0 5,3 4,80 5,23 insgesamt 2004 Arbeitslosigkeit 3,0 3,2 3,8 4,0 3,69 4,47 insgesamt 2002 Arbeitslosigkeit 3,0 3,6 3,9 4,6 4,08 4,45 insgesamt 1999

Vergleich 16 mit 13 110 % 106 % 113 % 102 % 106 % 93 % (13 = 100 %) Vergleich 16 mit 10 89 % 78 % 80 % 77 % 79 % 82 % (10 = 100 %) Vergleich 16 mit 07 72 % 70 % 73 % 71 % 72 % 69 % (07 = 100 %) Vergleich 16 mit 04 49 % 42 % 62 % 52 % 51 % 55 % (04 = 100 %) Vergleich 16 mit 02 62 % 63 % 65 % 69 % 67 % 65 % (02 = 100 %) Vergleich 16 mit 99 62 % 56 % 64 % 60 % 61 % 65 % (99 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

62 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Der höchste Anteil an Arbeitslosen pro 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren ist in der Gemeinde Langweid am Lech vorzufinden (4,5 Arbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren). Der höchste absolute Wert findet sich in der Stadt Königsbrunn (486 Arbeitslose zwischen 18 und unter 65 Jahren). Die Gemeinden Ustersbach (0,6 Arbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren) und Allmannshofen (1,2 Arbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren) weisen die geringsten Werte auf.

INDIKATOR 6.2: LANGZEITARBEITSLOSIGKEIT

Der Anteil der Langzeitarbeitslosen (Dauer der Arbeitslosigkeit über ein Jahr) im Landkreis Augs- burg (0,48 Langzeitarbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren) lag im Juni 2016 um 37 Prozent unter dem bayerischen Vergleichswert (0,76 Langzeitarbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren). Die regionale Verteilung zeigt eine Häufung hoher Anteile an Langzeitarbeitslosen in den nördlich der Stadt Augsburg gelegenen Gemeinden (Langweid am Lech, Biberbach, Heretsried) und entlang einer Linie von Dinkelscherben bis Königsbrunn (vgl. Darstellung 31). Während die bayerischen Vergleichswerte bis 2010 angestiegen sind bzw. auf konstantem Niveau blieben, fallen sie zwischen 2013 und 2016 von 1,98 Arbeitslosen pro 100 Einwohner/innen auf 0,76 stark ab. Im Landkreis Augsburg zeigt sich dieser Trend schon seit mehr als zehn Jahren. Obwohl alle Werte schon 2010 unter eins lagen, fielen sie bis 2013 bzw. 2016 noch weiter.  Der niedrigste Wert findet sich in einigen Kleinen Gemeinden unter 0,3 Langzeitarbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren mit bis zu zwei Fällen. Diese werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen.  Die Mittleren und Großen Gemeinden weisen mit 0,4 bzw. 0,5 Langzeitarbeitslosen pro 100 Einwohner/innen ebenfalls nunmehr sehr niedrige Werte auf.  Bei den Großen Gemeinden ist ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2013 zu verzeichnen (von 0,4 nach 0,6 Langzeitarbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren).  Den höchsten Wert wiesen die Städte auf (0,6 Langzeitarbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren).

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 63 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Anteil der Langzeitarbeitslosen (Dauer der Arbeitslosigkeit über ein Jahr) je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren nach Gemeindegrößenklassen, Juni 2016, 2013, 2010, 2007, 2004, 2002 und 1999

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 6.2 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Langzeitarbeits- 0,4 0,4 0,5 0,6 0,48 0,76 losigkeit 2016

Langzeitarbeits- 0,3 0,4 0,4 0,6 0,47 0,82 losigkeit 2013

Langzeitarbeits- 0,4 0,6 0,7 0,8 0,67 1,98 losigkeit 2010

Langzeitarbeits- 0,9 0,9 1,2 1,3 1,18 1,99 losigkeit 2007

Langzeitarbeits- 1,1 1,4 1,2 1,6 1,42 1,60 losigkeit 2004

Langzeitarbeits- 0,5 0,7 0,7 0,9 0,78 1,06 losigkeit 2002

Langzeitarbeits- 1,0 1,3 1,3 1,7 1,46 1,45 losigkeit 1999

Vergleich 16 mit 13 127 % 93 % 118 % 92 % 103 % 93 % (13 = 100 %)

Vergleich 16 mit 10 95 % 62 % 67 % 69 % 72 % 38 % (10 = 100 %)

Vergleich 16 mit 07 42 % 41 % 39 % 42 % 41 % 38 % (07 = 100 %)

Vergleich 16 mit 04 35 % 27 % 39 % 34 % 34 % 48 % (04 = 100 %)

Vergleich 16 mit 02 76 % 53 % 67 % 61 % 62 % 72 % (02 = 100 %)

Vergleich 16 mit 99 38 % 29 % 36 % 32 % 33 % 53 % (99 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

64 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 6.3: JUGENDARBEITSLOSIGKEIT (ARBEITSLOSE UNTER 25 JAHREN)

Auch der Anteil der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren liegt im Landkreis Augsburg (1,49) noch etwas niedriger als der gesamtbayerische Vergleichswert (1,54). Dieses Verhältnis war im zeitlichen Verlauf, bis auf das Jahr 2004, stets so gegeben. Dabei ist zu beachten, dass die Differenz zum bayerischen Wert im Jahr 2016 nur noch sehr gering ausfällt.  In regionaler Analyse zeigt sich hier der höchste Wert bei den Städten (1,6 jugendliche Arbeitslose je 100 Jugendliche zwischen 15 und unter 25 Jahren),  gefolgt von den Großen und Mittleren Gemeinden (jeweils 1,4 jugendliche Arbeitslose je 100 Jugendliche zwischen 15 und unter 25 Jahren).  Die Kleinen Gemeinden haben den niedrigsten Anteil an jugendlichen Arbeitslosen pro 100 Jugendlichen (1,3 jugendliche Arbeitslose je 100 Jugendliche zwischen 15 und unter 25 Jahren). Insgesamt sind die Unterschiede zwischen „Stadt und Land“ hier im Vergleich zu anderen Indikatoren jedoch sehr gering. Zwölf Gemeinden weisen so wenig oder gar keine arbeitslosen Jugendlichen auf, sodass die tat- sächliche Zahl aus Datenschutzgründen nicht dargestellt wird. Die höchsten relativen Werte finden sich in den Gemeinden Langweid am Lech (3,3 jugendliche Arbeitslose je 100 Jugendliche zwischen 15 und unter 25 Jahren) und Mickhausen (2,5 jugendliche Arbeitslose je 100 Jugendliche zwischen 15 und unter 25 Jahren). Nicht berücksichtigt ist hier die Gemeinde Heretsried mit einer hohen Quote bei einer Fallzahl von nur 3 Jugendlichen. Insgesamt betrachtet, entwickelt sich die Jugendarbeitslosigkeit im Landkreis Augsburg mittler- weile etwas schlechter als in ganz Bayern. Bayern hat auf dem Weg zu niedrigeren Quoten den Landkreis Augsburg fast eingeholt.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 65 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Anteil der jugendlichen Arbeitslosen je 100 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren nach Gemeindegrößenklassen, Juni 2016, 2013, 2010, 2007, 2004, 2002 und 1999

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 6.3 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Jugendarbeits- 1,3 1,4 1,4 1,6 1,49 1,54 losigkeit 2016

Jugendarbeits- 0,7 0,9 1,4 1,3 1,20 1,52 losigkeit 2013

Jugendarbeits- 1,0 1,5 1,6 2 1,71 2,35 losigkeit 2010

Jugendarbeits- 1,5 1,6 2,3 2,6 2,19 2,35 losigkeit 2007

Jugendarbeits- 2,6 3,9 3,3 4,2 3,80 3,55 losigkeit 2004

Jugendarbeits- 2,5 2,3 2,9 3,6 3,04 3,23 losigkeit 2002

Jugendarbeits- 1,3 1,9 2 2,3 1,98 2,37 losigkeit 1999

Vergleich 16 mit 13 194 % 151 % 103 % 123 % 124 % 101 % (13 = 100 %)

Vergleich 16 mit 10 136 % 91 % 90 % 80 % 87 % 65 % (10 = 100 %)

Vergleich 16 mit 07 90 % 85 % 62 % 61 % 68 % 65 % (07 = 100 %)

Vergleich 16 mit 04 52 % 35 % 44 % 38 % 39 % 43 % (04 = 100 %)

Vergleich 16 mit 02 54 % 59 % 50 % 44 % 49 % 48 % (02 = 100 %)

Vergleich 16 mit 99 104 % 72 % 72 % 69 % 75 % 65 % (99 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

66 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 30: Zahl und Anteil der Arbeitslosen im Alter von 18 bis unter 65 Jahre Arbeitsloseinsgesamt je 100 Einwohner im Landkreis Augsburg, Juni 2016 (18 - 64 J ahre), Ende J uni 2016 E llgau < 1,5 (6) 12 < 2,0 (13) Allmannshofen 7 1,7 < 2,5 (15) 1,2 Nordendorf < 3,0 (10) E hingen 31 9 2,1 >= 3,0 (2) 1,4 Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 21 38 9 2,1 1,5 1,8 Meitingen Biberbach 175 2,5 Herets ried 56 2,5 E mers acker 16 Langweid am Lech 11 2,6 221 1,3 4,5 Altenmünster Bons tetten Gablingen 46 Welden 11 69 1,9 40 2,4 1,3 Gers thofen 1,7 Ays tetten 407 Adels ried 38 3,0 Zusmarshausen Horgau 30 2,1 79 36 2,1 Neus äß 2,0 2,3 278 Kutzenhausen 2,2 24 S tadtbergen 1,5 Dinkelscherben Diedorf 247 Gemeindenamen: 88 133 2,8 - Zahl der Fälle insgesamt 2,3 Us ters bach 2,2 - Fälle je 100 E inwohner 4 Gessertshausen zwischen 18 und 0,6 41 Bobingen unter 65 Jahren F is chach 1,6 295 Königsbrunn Langenneufnach 58 2,8 486 2,0 29 Wehringen 2,8 2,7 34 Oberottmarshausen Mickhaus en Großaitingen 67 1,8 18 Walkerts hofen 24 1,7 2,8 2,2 19 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 2,7 53 13 248 S chers tetten 2,1 1,6 14 2,9 Mittelneufnach Untermeitingen 2,2 9 92 Hiltenfingen 1,3 2,2 K los terlechfeld 15 49 1,6 2,6 Langerringen Landkreis insgesamt: Bayern: - 3.746 Arbeitslose insgesamt 46 1,9 - 2,88 Arbeitslose je 100 - 2,47 Arbeitslose je 100 E inwohner E inwohner zwischen 18 und zwischen 18 und unter 65 Jahren unter 65 Jahren

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 S AG S 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 67 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 31: Zahl und Anteil der Langzeitarbeitslosen im Alter von 18 bis unter 65 Jahren im Landkreis Augsburg, Juni 2016 Langzeitarbeitslose je 100 Einwohner (18 - 64 Jahre), Ende Juni 2016 < 0,3 (10) Allmannshofen Ellgau < 0,4 (12) 3 * 0,5 * < 0,5 (11) Nordendorf Ehingen 5 < 0,6 (6) * 0,3 >= 0,6 (7) * Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 4 7 3 0,4 0,6 Meitingen 0,3 Biberbach 32 Emersacker 15 0,5 0,7 4 Heretsried Langweid am Lech 0,5 4 45 Altenmünster Welden 0,7 Gablingen 0,9 5 10 6 Bonstetten 0,2 0,3 0,3 * Gersthofen * Aystetten 82 Zusmarshausen Horgau Adelsried 6 0,6 13 7 7 0,3 0,3 0,4 0,5 Neusäß 55 Kutzenhausen Diedorf 0,4 Gemeindenamen: Dinkelscherben 3 25 - Zahl der Fälle insgesamt 22 0,2 0,4 Stadtbergen - Fälle je 100 Einwohner 56 0,6 Ustersbach 0,6 * Gessertshausen * 9 Bobingen 0,4 Fischach 59 Königsbrunn Langenneufnach 17 0,6 99 4 0,6 Wehringen 0,6 0,4 Großaitingen 7 Oberottmarshausen Mickhausen 0,4 4 3 10 Walkertshofen 0,3 0,4 3 0,3 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 0,4 9 * 41 Scherstetten 0,4 * 0,5 Mittelneufnach 4 Untermeitingen 3 0,6 15 Hiltenfingen Klosterlechfeld 0,4 0,4 4 10 0,4 0,5 Langerringen 5 Bayern: Landkreis insgesamt: 0,2 - 731 Langzeitarbeitslose insgesamt - 0,76 Langzeitarbeitslose je 100 - 0,48 Langzeitarbeitslose je 100 Einwohner Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren zwischen 18 und unter 65 Jahren

* Werte* Werte unter unter 3 dür fen3 dürfen aus datenschutzrechtlichen aus Datenschutztechnischen Gründen nicht Gründen ausgewiesen nicht ausgewiesen werden. werden Quelle:SAGS 2017 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

68 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 32: Zahl und Anteil der jugendlichen Arbeitslosen im Alter von 15 bis Jugendlicheunter 25 Arbeitslose Jahren im Landkreis Augsburg, Juni 2016 je 100 Jugendliche (15 - 24 Jahre), Juni 2016 < 0,8 (7) < 1,2 (12) Allmannshofen Ellgau * * < 1,6 (10) * * Nordendorf < 2,0 (10) Ehingen * * >= 2,0 (7) * * Westendorf Thierhaupten Kühlenthal * 4 * * * Meitingen 0,8 Biberbach 18 Emersacker 3 1,5 0,7 * Heretsried Langweid am Lech * 3 29 Altenmünster Welden 3,2 Gablingen 3,3 8 8 5 Bonstetten 1,8 1,2 1,6 * Gersthofen * Aystetten 45 Zusmarshausen Horgau Adelsried 6 1,9 8 6 4 1,9 1,1 1,9 1,8 Neusäß 22 Kutzenhausen Diedorf 1,1 3 10 Dinkelscherben Gemeindenamen: 8 1,1 0,9 Stadtbergen 25 - Zahl der Fälle insgesamt 1,1 Ustersbach 1,5 - Fälle je 100 Jugendliche * Gessertshausen zwischen 15 bis * 3 Bobingen unter 25 Jahren 0,7 Fischach 28 Königsbrunn Langenneufnach 8 1,4 50 4 1,5 Wehringen 1,6 1,9 4 Großaitingen Oberottmarshausen Mickhausen 1,1 3 4 10 Walkertshofen 1,7 1,4 3 2,5 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 2,2 4 3 34 Scherstetten 0,9 1,9 * 2,2 Mittelneufnach Untermeitingen * * 9 Hiltenfingen Klosterlechfeld * 1,2 * 7 * 2,3 Langerringen Landkreis insgesamt: Bayern: 7 - 409 Arbeitslose zwischen 15 - 1,54 Arbeitslose je 1,5 bis unter 25 Jahren 100 Jugendliche zwischen - 1,49 Arbeitslose je 100 Jugendliche 15 bis unter 25 Jahren zwischen 15 bis unter 25 Jahren

* Werte unter 3 dürfen aus Datenschutztechnischen Gründen nicht ausgewiesen werden * WerteSAGS un 2017ter drei dürfen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen werden. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 69 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

EXKURS: WEITERE ECKDATEN ZUR ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS AUGSBURG Die Sozialraumanalyse ist von ihrem Ansatz her dem Grundsatz der Vergleichbarkeit der Daten verpflichtet. Diese Vergleichbarkeit bezieht sich unter anderem auf den Analysezeitraum, der für alle Indikatoren herangezogen wird. Gleichzeitig ist für die aktuelle politische Handlungsfähigkeit natürlich eine hohe Aktualität der verwendeten Daten ausschlaggebend. Um beiden Ansprüchen gerecht werden zu können, werden für die Indexbildung der Sozialraumanalyse die dargestellten Daten zum Zeitpunkt Juni 2016 verwendet. Die nachfolgenden Schaubilder stellen die Situation im Landkreis Augsburg zum Zeitpunkt Juni 2017 dar.

Darstellung 33: Zahl und Anteil der Arbeitslosen im Alter von 18 bis unter 65 Jahren Arbeitsloseinsgesamt je 100 Einwohner im Landkreis Augsburg, Juni 2017 (18 - 64 J ahre), Ende J uni 2017 < 1,4 % (10) E llgau < 1,8 % (14) Allmannshofen 11 < 2,2 % (7) 5 1,6 < 2,6 % (12) 0,9 Nordendorf 34 >= 2,6 % (3) E hingen 6 2,3 0,9 Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 14 32 11 1,4 1,3 2,2 Meitingen 132 Biberbach 1,9 Herets ried 49 2,2 E mers acker 15 Langweid am Lech 18 2,5 134 2,1 2,7 Altenmünster Bons tetten Gablingen 41 Welden 12 56 1,7 31 1,4 2,0 1,3 Gers thofen Ays tetten 340 Adels ried 44 2,5 Zusmarshausen Horgau 20 2,5 59 24 1,4 Neus äß 1,5 1,5 261 Kutzenhausen 2,1 11 S tadtbergen Gemeindenamen: 0,7 Diedorf Dinkelscherben 243 - Zahl der Fälle insgesamt 143 73 2,8 - Fälle je 100 E inwohner 2,4 1,9 Us ters bach zwischen 18 und 9 Gessertshausen unter 65 Jahren 1,3 26 Bobingen F is chach 1,0 258 Königsbrunn Langenneufnach 65 2,5 450 2,2 2,6 13 Wehringen 1,2 27 Großaitingen Oberottmarshausen Mickhaus en 1,5 50 17 Walkerts hofen 14 1,6 1,6 1,6 16 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 2,3 53 13 207 S chers tetten 2,1 1,6 11 2,4 Mittelneufnach Untermeitingen 1,7 9 86 Hiltenfingen 1,4 2,0 K los terlechfeld 12 42 1,3 Landkreis insgesamt: 2,3 Langerringen - 3.229 Arbeitslose insgesamt 32 - 2,13 Arbeitslose je 100 E inwohner 1,3 zwischen 18 und unter 65 Jahren

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 S AG S 2017

70 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

DarstellungJ ugendliche34: Zahl und Arbeitslose Anteil der jugendlichen Arbeitslosen im Alter von 15 bis je 100 J ugendlicheunter (15 25 - 24 Jahren J ahre), im J uniLandkreis 2017 Augsburg, Juni 2017 < 0,6 % (7) E llgau < 1,0 % (14) Allmannshofen * < 1,4 % (11) * * < 1,8 % (9) * Nordendorf E hingen * >= 1,8 % (5) * * * Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal * 8 3 * 1,7 3,1 Meitingen 19 Biberbach 1,6 Herets ried 4 E mers acker * 1,0 Langweid am Lech * * 15 * 1,7 Altenmünster Bons tetten Gablingen 8 Welden * 11 1,8 5 2,2 * Gers thofen 1,2 Ays tetten 34 Adels ried 3 1,5 Zusmarshausen Horgau * 1,0 12 * * Neus äß 1,6 * 31 Kutzenhausen 1,5 * Gemeindenamen: S tadtbergen - Zahl der Fälle insgesamt * Diedorf Dinkelscherben 31 - Fälle je 100 Jugendliche 21 7 1,9 zwischen 15 bis Us ters bach 1,8 1,0 unter 25 Jahren * Gessertshausen * * Bobingen F is chach * 29 Königsbrunn Langenneufnach 3 1,5 54 0,6 * Wehringen 1,7 * 6 Oberottmarshausen Mickhaus en Großaitingen 6 1,6 * Walkerts hofen * * * 1,0 * Graben K leinaitingen S chwabmünchen * 3 * 20 S chers tetten 0,7 * * 1,3 Mittelneufnach Untermeitingen * * 10 Hiltenfingen * 1,3 K los terlechfeld Landkreis insgesamt: * 4 - 373 Arbeitslose zwischen 15 * bis unter 25 Jahren 1,3 Langerringen - 1,36 Arbeitslose je 100 Jugendliche * zwischen 15 bis unter 25 Jahren *

* Werte unter 3 dürfen aus Datenschutztechnischen Gründen nicht ausgewiesen werden * WerteS AGS unter 2017 drei dürfen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen werden. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 71 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 7: EINKOMMENSSITUATION IM LANDKREIS AUGSBURG

Die wirtschaftliche Situation einer Familie steht unter anderem in engem Zusammenhang mit ihrer – potenziellen – Anfälligkeit im Hinblick auf Krisensituationen und damit auch mit der Inanspruch- nahme von Unterstützungsangeboten, wie z. B. Hilfen zur Erziehung12. Für die Analyse der Einkommenssituation der Bevölkerung im Landkreis Augsburg stellt das Institut für angewandte Sozialwissenschaften GmbH (Nexiga) in Bonn aktuelle Daten zur Verfügung. Direkt ausgewiesen ist dabei eine klassierte Verteilung der Nettomonatseinkommen der Haushalte sowie die Kaufkraft je Haushalt in einer Gemeinde. Das monatliche Nettoeinkommen wird dabei als fiktive Größe zu allen Nettoein- künften der Personen im Haushalt und allen Transferleistungen, die innerhalb des Haushaltes bezogen werden, berechnet. Steuern bzw. Sozialabgaben werden nicht berücksichtigt.

TEILINDIKATOR 7.1: DURCHSCHNITTLICHES MONATLICHES NETTOEINKOMMEN JE HAUSHALT

Als mittlere Haushaltsgröße ergibt sich für den Landkreis Augsburg 2015 ein Wert von 2,12 Perso- nen je Haushalt. Damit leben im Durchschnitt fast drei Prozent mehr Personen in einem Haushalt im Landkreis als im bayerischen Durchschnitt mit 2,06 Personen je Haushalt.

! Insgesamt beträgt das mittlere monatliche Nettoeinkommen im Landkreis Augsburg 4.285 Euro. Damit liegt es deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 4.072 Euro. Die Analyse der Ergebnisse nach Gemeindegrößenklassen zeigt relativ ähnliche Werte über alle Gemeindegrößenklassen hinweg. Nur in den Städten liegt es unter dem Landkreisdurchschnitt. Im Vergleich zu den Werten der letzten Sozialraumanalyse sind die Werte im Hinblick auf die bayerischen Vergleichswerte niedriger angestiegen. Die relativ größten Anstiege wurden für die Kleinen Gemeinden errechnet, in den Städten ist es leicht zurück gegangen. Betrachet man die einzelnen Gemeinden und Städte, so zeigen sich große Unterschiede in den mittleren monatlichen Haushaltseinkommen.  Die Gemeinde Aystetten weist mit 6.973 Euro den höchsten Wert auf, gefolgt von der Gemeinde Bonstetten mit 5.815 Euro. Schon hier werden die Unterschiede deutlich, da bereits zwischen den beiden höchsten Beträgen eine beachtliche Differenz von über 1.000 Euro besteht.  Das niedrigste durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen im Jahr 2016 weisen die Haushalte in der Stadt Schwabmünchen auf (3.778 Euro). Mit etwas Abstand folgen sechs weitere Gemeinden zwischen über 3.900 Euro und unter 4.000 Euro pro Haushalt im Monat. Neben der Gemeinde Langweid am Lech und der Stadt Gerstofen im Norden liegen die anderen Gemeinden alle im Süden des Landkreises. Die Mehrzahl der Gemeinden mit hohen Einkommenswerten liegen entlang eines Ost-West- Korridors aus A8 und der Bahnlinie Augsburg- Ulm. Ein klares Stadt-Land-Gefälle ist hier also nicht zu erkennen (vgl. Darstellung 37).

12 Vgl. dazu Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstrukturanalyse der Jugend- hilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Rosenheim für die Jahre 2001-2013, unveröffentlichter Bericht, Rosenheim, September 2014.

72 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Die nachfolgende Übersicht gibt die Einkommenssituation im Landkreis Augsburg für die Ge- meindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

Mittleres monatliches Nettoeinkommen der Haushalte im Landkreis Augsburg nach Gemeindegrößenklassen, 2015, 2012 und 2009

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 7.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Mittl. monatliches Nettoeinkommen 4.414 € 4.489 € 4.316 € 4.178 € 4.285 € 4.072 € der Haushalte 2015

Mittl. monatliches Nettoeinkommen 4.146 € 4.257 € 4.218 € 4.246 € 4.236 € 3.817 € der Haushalte 2012

Mittl. monatliches Nettoeinkommen 3.899 € 4.175 € 4.078 € 4.239 € 4.166 € 3.695 € der Haushalte 2009

Vergleich 2015 mit 106 % 105 % 102 % 98 % 101 % 107 % 2012 (2012 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 113 % 108 % 106 % 99 % 103 % 110 % 2009 (2009 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

TEILINDIKATOR 7.2: HAUSHALTSNETTOEINKOMMEN UNTER 1.500 € Eine exemplarische Darstellung des prozentualen Anteils der Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.500 Euro an allen Haushalten auf Gemeindeebene findet sich in der Darstellung 38. Die Tabellen in diesem Abschnitt geben die Einkommenssituationen im Landkreis Augsburg auf der Clusterebene und im Vergleich zu Bayern wieder. Bei der Analyse des Anteils der Haushalte mit einem Nettoeinkommen von unter 1.500 Euro nach Gemeindegrößenklassen zeigt sich – spiegelbildlich zur Verteilung des mittleren monatlichen Nettoeinkommens (Vgl. Darstellung 37) - die bessere finanzielle Situation der Haushalte im Landkreis Augsburg im Vergleich zu Bayern. Der Indikator „Einkommenssituation“ steht in Zusammenhang mit dem Indikator „Wohnsituation“. Ein hoher Anteil an Haushalten mit einem Nettoeinkommen unter 1.500 Euro findet sich in Kommunen mit einem hohen Anteil an „kleinen“ Wohnungen. Solche Mietwohnungen gibt es häufiger in den größeren Kommunen und werden naheliegenderweise auch häufiger von Haushalten mit niedrigeren Nettoeinkommen bewohnt als größere Wohnungen bzw. Häuser.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 73 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

! Insgesamt beträgt der Anteil der Haushalte mit einem durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.500 Euro im Landkreis Augsburg 19,9 Prozent. Damit liegt er weit unter dem gesamtbayerischen Vergleichswert von 27,9 Prozent. Der Vergleich der Werte mit den aus 2012 und 2009 ermittelten Werten zeigt - nicht völlig unerwartet - nur eine geringe Dynamik. Die Werte sind nahezu konstant. Auf kommunaler Ebene betrachtet, haben die Kleinen Gemeinden mit 22,9 Prozent den größten Anteil der Haushalte mit einem durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.500 Euro. Das bedeutet, dort hat mehr als jeder fünfte Haushalt nur relativ wenig Geld zur Verfügung. Darauf folgen nahezu gleichauf die Großen Gemeinden (20,2 Prozent), die Städte (19,7 Prozent) und die Mittleren Gemeinden (19,1 Prozent). In der Gemeinde Mickhausen sind die meisten Haushalte mit einem durchschnittlichen Netto- einkommen von unter 1.500 Euro monatlich angesiedelt (29,9 Prozent). Darauf folgt die Gemeinde Mittelneufnach mit 28,3 Prozent und die Stadt Schwabmünchen mit 27,6 Prozent. Auf der anderen Seite der Verteilung steht die Gemeinde Aystetten, in der nur 1,5 Prozent aller Haushalte monatlich weniger als 1.500 Euro zur Verfügung haben. Es folgt mit relativ großem Abstand die Stadt Neusäß mit 8,8 Prozent. In Darstellung 38 wird die Verteilung durch die unterschiedlichen Farben veranschaulicht, man erkennt ein leichtes Stadt-Land-Gefälle.

Anteil der Haushalte mit einer durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.500 € im Landkreis Augsburg nach Gemeindegrößenklassen, 2015, 2012 und 2009

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 7.2 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Anteil „Haushalte mit mittlerem monatlichen 22,9 19,1 20,2 19,7 19,94 27,90 Nettoeinkommen unter 1.500€“ in 2015

Anteil „Haushalte mit mittlerem monatlichen 22,7 19,7 20,7 20,0 20,3 28,03 Nettoeinkommen unter 1.500€“ in 2012

Anteil „Haushalte mit mittlerem monatlichen 22,9 19,8 20,7 20,0 20,33 28,48 Nettoeinkommen unter 1.500€“ in 2009

Vergleich 2015 mit 101 % 97 % 97 % 99 % 98 % 100 % 2012 (2012 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 100 % 96 % 97 % 99 % 98 % 98 % 2009 (2009 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

74 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Eine detailliertere Analyse der Verteilung des Nettoeinkommens der Haushalte ist aus den Darstel- lungen 35 und 36 ersichtlich. Ein besonders relevanter Aspekt für die Sozialstruktur ergibt sich hier vor allem daraus, wie weit sich die Schere zwischen den sehr hohen und den sehr niedrigen Ein- kommen öffnet. Dies macht die Darstellung 36 besonders deutlich.

Darstellung 35: Zahl der Haushalte und Verteilung nach dem jährlichen durchschnittlichen Nettoeinkommen der Haushalte im Landkreis Augsburg in Prozent, Ende 2015

10.800 € 18.000 € 31.200 € 43.200 € Anzahl der Unter Über Gemeinde – unter – unter – unter – unter Haushalte 10.800€ 60.000 € 18.000 € 31.200 € 43.200 € 60.000 €

Adelsried 992 3,4 % 14,0 % 26,3 % 20,9 % 22,5 % 12,9 %

Allmannshofen 299 6,0 % 19,4 % 32,8 % 15,7 % 14,7 % 11,4 %

Altenmünster 1.719 6,0 % 16,7 % 33,3 % 17,2 % 17,5 % 9,3 %

Aystetten 1.431 0,3 % 1,2 % 16,4 % 18,4 % 27,6 % 36,1 %

Biberbach, M 1.565 6,1 % 18,7 % 30,7 % 17,7 % 15,9 % 11,0 %

Bobingen 8.153 8,3 % 16,0 % 30,3 % 17,7 % 15,9 % 11,8 %

Bonstetten 592 3,2 % 13,2 % 27,2 % 22,0 % 20,6 % 13,9 %

Diedorf 4.713 4,2 % 12,2 % 26,2 % 22,0 % 21,1 % 14,3 %

Dinkelscherben 2.981 6,0 % 15,4 % 31,9 % 17,1 % 20,0 % 9,8 %

Ehingen 402 5,7 % 17,7 % 32,3 % 18,9 % 12,7 % 12,7 %

Ellgau 376 1,6 % 12,2 % 29,3 % 22,6 % 23,1 % 11,2 %

Emersacker 574 3,0 % 21,8 % 33,8 % 20,0 % 11,3 % 10,1 %

Fischach 2.111 6,0 % 17,0 % 32,7 % 17,0 % 17,3 % 10,0 %

Gablingen 2.068 5,3 % 13,6 % 26,8 % 21,8 % 20,8 % 11,7 %

Gersthofen 11.026 7,0 % 15,1 % 29,0 % 19,1 % 17,4 % 12,3 %

Gessertshausen 1.900 3,3 % 13,8 % 27,9 % 20,9 % 21,7 % 12,3 %

Graben 1.723 5,7 % 14,6 % 29,9 % 17,6 % 19,7 % 12,5 %

Großaitingen 2.234 6,4 % 14,6 % 26,7 % 20,4 % 20,5 % 11,4 %

Heretsried 392 3,8 % 14,0 % 30,9 % 21,2 % 19,6 % 10,5 %

Hiltenfingen 635 6,1 % 14,3 % 33,2 % 16,5 % 18,9 % 10,9 %

Horgau 1.136 4,9 % 12,9 % 27,6 % 21,1 % 22,3 % 11,2 %

Kleinaitingen 465 6,5 % 20,9 % 32,3 % 17,2 % 11,8 % 11,4 %

Klosterlechfeld 1.436 7,0 % 19,6 % 32,0 % 17,8 % 13,3 % 10,3 %

Königsbrunn 13.851 7,1 % 15,9 % 30,3 % 17,7 % 15,6 % 13,4 %

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 75 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

10.800 € 18.000 € 31.200 € 43.200 € Anzahl der Unter Über Gemeinde – unter – unter – unter – unter Haushalte 10.800€ 60.000 € 18.000 € 31.200 € 43.200 € 60.000 €

Kühlenthal 328 1,8 % 12,8 % 29,9 % 20,7 % 23,5 % 11,3 %

Kutzenhausen 1.083 3,5 % 13,9 % 27,3 % 21,8 % 21,1 % 12,4 %

Langenneufnach 747 5,4 % 17,4 % 32,0 % 17,7 % 17,3 % 10,3 %

Langerringen 1.653 6,3 % 19,8 % 31,6 % 17,3 % 15,1 % 9,9 %

Langweid am Lech 3.524 5,2 % 14,6 % 27,6 % 21,4 % 20,8 % 10,4 %

Meitingen 5.180 7,2 % 16,1 % 31,3 % 17,8 % 16,4 % 11,3 %

Mickhausen 605 9,4 % 20,5 % 32,1 % 16,9 % 12,9 % 8,3 %

Mittelneufnach 463 6,9 % 21,4 % 33,0 % 16,6 % 12,1 % 9,9 %

Neusäß 10.741 0,4 % 8,5 % 20,2 % 21,8 % 30,0 % 19,2 %

Nordendorf 1.027 3,3 % 13,6 % 28,8 % 22,2 % 21,1 % 10,9 %

Oberottmarshausen 706 4,5 % 12,9 % 27,2 % 20,7 % 22,1 % 12,6 %

Scherstetten 433 2,5 % 24,7 % 35,1 % 17,6 % 11,3 % 8,8 %

Schwabmünchen 6.948 10,0 % 17,6 % 30,9 % 17,5 % 13,5 % 10,6 %

Stadtbergen 7.563 4,4 % 9,5 % 24,4 % 21,8 % 25,7 % 14,3 %

Thierhaupten 1.665 5,6 % 6,8 % 35,0 % 20,3 % 20,8 % 11,5 %

Untermeitingen 2.913 6,6 % 16,6 % 32,0 % 17,7 % 15,9 % 11,2 %

Ustersbach 440 1,1 % 17,7 % 33,9 % 18,6 % 17,3 % 11,4 %

Walkertshofen 474 3,2 % 24,1 % 36,1 % 16,7 % 10,5 % 9,5 %

Wehringen 1.330 5,6 % 16,4 % 29,9 % 19,2 % 17,2 % 11,6 %

Welden 1.642 4,8 % 11,8 % 35,3 % 17,0 % 19,9 % 11,2 %

Westendorf 667 6,7 % 17,2 % 31,5 % 18,3 % 16,3 % 9,9 %

Zusmarshausen 2.787 4,0 % 14,2 % 28,0 % 21,0 % 21,0 % 11,8 %

Landkreis 115.693 5,6 % 14,3 % 28,7 % 19,2 % 19,3 % 12,9 % Augsburg

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

76 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 36: Verteilung des jährlichen durchschnittlichen Haushalts- nettoeinkommens je Haushalt in den Gemeinden, im Jahr 2015

Adelsried Allmannshofen Altenmünster Aystetten Biberbach Bobingen Bonstetten Diedorf Dinkelscherben Ehingen Ellgau Emersacker Fischach Gablingen Gersthofen Gessertshausen Graben Großaitingen Heretsried Hiltenfingen Horgau Kleinaitingen Klosterlechfeld Königsbrunn Kühlenthal Kutzenhausen Langenneufnach Langerringen Langweid a.Lech Meitingen Mickhausen Mittelneufnach Neusäß Nordendorf Oberottmarshausen Scherstetten Schwabmünchen Stadtbergen Thierhaupten Untermeitingen Ustersbach Walkertshofen Wehringen Welden Westendorf Zusmarshausen

0% 20% 40% 60% 80% 100%

bis zu 900 € 900 € bis zu 1.500 € 1.500 € bis zu 2.600 € 2.600 € bis zu 3.600 € 3.600 € bis zu 5.000 € 5.000 € und mehr

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 77 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

DarstellungMittleres 37: monatliches Einkommenssituation Nettoeinkommen 2016 im Landkreis Augsburg I, der Haushaltemittlere ins Euro, monatliche 2016 s Nettoeinkommen je Haushalt < 4.000 € (7) < 4.200 € (11) Allmannshofen Ellgau < 4.400 € (9) 4.606 5.318 < 4.600 € (8) Nordendorf >= 4.600 € (11) Ehingen 4.358 4.545 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 4.325 4.954 4.710 Meitingen Biberbach 4.196 Emersacker 4.259 4.342 Heretsried Langweid am Lech 4.181 3.986 Altenmünster Welden Gablingen 4.164 4.084 4.332 Bonstetten 5.815 Gersthofen Aystetten 3.968 Zusmarshausen Horgau Adelsried 6.973 4.535 4.449 4.660 Neusäß 4.988 Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 4.814 4.551 4.033 Stadtbergen 4.444 Gemeindenamen: Ustersbach - durchschnittliches monatliches 4.685 Gessertshausen Haushaltsnettoeinkommen 4.348 Bobingen Fischach 3.917 Königsbrunn Langenneufnach 4.094 3.926 4.483 Wehringen 4.041 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 4.245 4.839 Walkertshofen 3.952 4.086 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 4.500 4.316 Scherstetten 3.778 4.066 Mittelneufnach Untermeitingen 4.393 4.551 Hiltenfingen Klosterlechfeld 4.001 4.003

Landkreis insgesamt: Langerringen Bayern: - Durchschnittliches monatliches 3.942 - Durchschnittliches monatliches Haushaltsnettoeinkommen: 4.285 € Haushaltsnettoeinkommen: 4.072 €

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 SAGS 2017

78 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 38: Einkommenssituation 2016 im Landkreis Augsburg II, Anteil der Haus- Anteil der Haushaltehalte mit monatlicher mittlerem monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.500 Euro K aufkraft unter 1.500 €, 2016 < 16 % (6) < 19 % (13) E llgau 13,8 < 22 % (5) Allmannshofen 25,4 < 25 % (13) Nordendorf >= 25 % (9) E hingen 16,9 23,4 Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 24,0 12,4 14,6 Meitingen 23,3 Biberbach Herets ried 24,7 E mers acker 17,9 Langweid am Lech 24,7 19,8 Altenmünster Bons tetten Gablingen 22,7 Welden 16,4 18,9 16,6 Gers thofen Ays tetten 22,1 Adels ried 1,5 Zusmarshausen Horgau 17,4 18,3 17,8 Neus äß 8,8 Kutzenhausen Gemeindenamen: 17,4 S tadtbergen - Anteil der Haushalte Dinkelscherben Diedorf 13,8 mit mittlerem monatlichen 21,3 16,3 Nettoeinkommen unter 1.500 € Us ters bach 18,9 Gessertshausen 17,2 Bobingen F is chach 24,3 Königsbrunn Langenneufnach 23,0 23,0 22,8 Wehringen 22,0 Oberottmarshausen Mickhaus en Großaitingen 21,0 17,4 Walkerts hofen 29,9 27,2 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 20,3 27,3 S chers tetten 27,6 27,3 Mittelneufnach Untermeitingen 28,3 23,2 Hiltenfingen K los terlechfeld 20,5 Landkreis insgesamt: 26,5 - Anteil der Haushalte mit mittlerem monatlichen Langerringen Bayern: Nettoeinkommen 26,1 - Anteil der Haus halte mit mittlerem unter 1.500 €: 19,9% monatlichen Nettoeinkommen unter 1.500 €: 27,9%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 S AG S 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 79 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 8: WOHNEN IM LANDKREIS AUGSBURG

Beengte bzw. schlechte Wohnverhältnisse werden häufig mit als ein Bedingungsfaktor für soziale Probleme benannt. Dementsprechend wurden aus der Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik die Merkmale „Zahl“ und „Struktur“ der Wohnungen in Wohngebäuden und die Wohnfläche abgerufen.

TEILINDIKATOR 8.1: ANTEIL DER WOHNUNGEN IN GEBÄUDEN MIT DREI ODER MEHR WOHNUNGEN

Gemäß der Definition des Bayerischen Statistischen Landesamtes fallen Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser (ohne Einliegerwohnungen) unter die Kategorie der Gebäude mit ein bis zwei Woh- nungen. Bei Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen handelt es sich dementsprechend um Ge- schosswohnungsbauten. Somit ist der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen ein geeigneter Indikator für das Maß der Verstädterung der Ge- meinden. Wie zu erwarten war, ist der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen in den Kleinen Gemeinden um vieles geringer als in den Großen Gemeinden oder Städten. Aller- dings zeigt sich in der zeitlichen Entwicklung, dass von 2001 bis 2016 (sechs Messzeitpunkte) in den Kleinen Gemeinden der Anteil der „Verstädterung“, wie man die Anzahl der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen auch nennen kann, stärker gestiegen ist als in den Städten:  Der Wert der Kleinen Gemeinden stieg vom niedrigen Ausgangswert 8,3 Prozent im Jahr 2001 auf den Wert 11,2 Prozent im Jahr 2012 an.  In den Städten stieg er von dem schon hohen Ausgangswert 48,6 Prozent auf 50,4 Prozent. Dies lässt sich u. a. auf den ohnehin schon hohen Anteil der Geschosswohnungen in den Städten zurückführen, wie auch auf den steigenden Bedarf an Wohnraum in den ländlichen Gegenden. Grundsätzlich steigt der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen mit der Größe der Gemeinde (oder Stadt), also mit der Zahl der Bewohner/innen an. Im Allgemeinen bleiben die Werte über die Jahre recht konstant, aktuell ist der Anteil sowohl im Landkreis Augsburg als auch in allen Clustern etwas gesunken. Mit anderen Worten werden aktuell relativ viele Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut.

! Im Vergleich zu Bayern, dessen Wert über die Jahre ziemlich konstant geblieben ist, zeigt der Landkreis Augsburg eine deutlich geringere Verstädterung. Während in ganz Bayern fast die Hälfte aller Wohnungen Geschosswohnungen sind (46,8 Prozent), ist der Anteil im Landkreis um gut zehn Prozent niedriger. Die geringste Verstädterung im Landkreis weist die Gemeinde Ehingen mit einem Anteil der Woh- nungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen von 2,5 Prozent auf. Darauf folgen die Gemeinden Scherstetten mit 2,9 Prozent und Kühlenthal mit 3,7 Prozent. Die Kommunen mit den höchsten Anteilen an Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen gruppieren sich um das Stadtgebiet Augsburg. So weist die Stadt Gersthofen einen Anteil von 59,9 Prozent auf, für die Stadt Königsbrunn ergibt sich ein Anteil von 58,2 Prozent. Auffällig ist hierbei, dass die Stadt Schwabmünchen (40,7 Prozent), die Mittlere Gemeinde Klosterlechfeld (38,4 Prozent) und die Große Gemeinde Untermeitingen (34,3 Prozent) trotz der Entfernung zur Stadt Augsburg ebenfalls einen recht hohen Anteil an Geschosswohnungen aufweisen.

80 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen‚ nach Gemeindegrößenklassen, Ende 2015, 2012, 2009, 2006, 2004 und 2001

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 8.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

„Verstädterung“ 2015 Anteil Wohnungen in Gebäuden mit 3 oder 10,6 19,1 29,5 50,2 36,3 46,8 mehr Wohnungen an allen Wohnungen

„Verstädterung“ 2012 11,2 19,7 32,7 50,4 36,8 46,4

„Verstädterung“ 2009 9,2 17,4 29,1 49,2 34,8 46,4

„Verstädterung“ 2006 9,2 17,5 29,1 49,2 34,9 46,5

„Verstädterung“ 2004 9,0 17,5 29,2 49,4 35,0 46,6

„Verstädterung“ 2001 8,3 17,6 28,3 48,6 35,3 46,8

Vergleich 2015 mit 95 % 97 % 90 % 100 % 99 % 101 % 2012 (2012 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 115 % 110 % 101 % 102 % 104 % 101 % 2009 (2009 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 115 % 109 % 101 % 102 % 104 % 101 % 2006 (2006 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 118 % 109 % 101 % 102 % 104 % 100 % 2004 (2004 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 128 % 109 % 104 % 103 % 103 % 100 % 2001 (2001 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 81 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

TEILINDIKATOR 8.2: DURCHSCHNITTLICHE WOHNFLÄCHE BZW. MITTLERE VERFÜGBARE WOHNFLÄCHE JE EINWOHNER/INNEN Die Darstellung 40 stellt die Verteilung der durchschnittlichen Wohnfläche je Einwohner/innen im Landkreis Augsburg zum Stand 31.12.2015 dar.

! Die durchschnittliche Wohnfläche in Quadratmetern je Einwohner/in Ende 2015 liegt im gesamten Landkreis Augsburg (47,0 m²) leicht über dem bayerischen Vergleichswert (45,8 m²). Seit 1998 stieg der Wert stetig an und war ab 2004 immer etwas höher als der bayerische Wert. Nach Gemeindegrößenklassen aufgeteilt lässt sich feststellen, dass die Mittleren Gemeinden mit 50,2m² aktuell den höchsten durchschnittlichen Wert der Wohnfläche aufweisen. Die Kleinen Gemeinden liegen mit 49,2m² allerdings nur marginal darunter. Sie weisen im Vergleich zu 1998 mit 20 Prozent den größten Anstieg im Verlauf der Jahre auf. In der gesamten Betrachtung fällt auf, dass die Unterschiede zwischen den Gemeinde- größenklassen eher gering sind. Die Städte weisen allerdings den geringsten Wert auf (44,8 m²), gefolgt von den Großen Gemeinden (48,2 m²). Es gilt das Gegenteil von Teilindikator 8.1, denn je kleiner die Kommune ist bzw. je weniger Einwohner/innen sie hat, umso mehr steigt die durchschnittliche Wohnfläche an. Es zeigt sich also ein umgekehrtes Stadt-Land-Gefälle.  Betrachtet man alle Gemeinden und Städte, so weist die Stadt Gersthofen mit 42,1 m² die kleinste durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner/innen im gesamten Landkreis auf. Darauf folgen die Stadt Bobingen (42,3 m²) und die Stadt Königsburnn mit 42,7 m².  Die größte durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner/in hat die Gemeinde Aystetten und liegt mit 58,8 m² gut 16 m² über der durchschnittlichen Wohnfläche in der Stadt Gersthofen – hier besteht also eine sehr große Spannbreite. Es folgen die Gemeinden Bonstetten mit 54,3 m² und Horgau mit 52,3 m². Bayernweit wie auch in vielen Gemeinden im Landkreis Augsburg erklärt sich der Zuwachs aus der Zunahme der Singlehaushalte bei der Altersgruppe der Senior/innen. Nachdem jüngere Senior/innen ihre Wohnung – häufig im Eigentum – nach einem Auszug ihrer Kinder in der Regel weiter bewohnen, steigt bereits die mittlere bewohnte Quadratmeterzahl. Noch größer ist dieser Steigerungseffekt, wenn nach dem Tod eines Partner die hinterbliebenen Partner alleine ihre Immobilien bewohnen. Hervorzuheben ist, dass es sich bei diesem Merkmal nur um einen relativ groben Strukturindikator handelt, der im Zusammenhang mit den Fragestellungen der Jugendhilfe im Einzelfall nur einen eingeschränkten und ergänzenden Erklärungswert besitzt. Die nachfolgende Übersicht gibt die Wohnsituation im Landkreis Augsburg für die Gemeinde- größenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und zu Bayern wieder.

82 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Durchschnittliche Wohnfläche in Quadratmeter je Einwohner/in nach Gemeindegrößenklassen, Ende 2015, 2012, 2009, 2006, 2004, 2001 und 1998

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 8.2 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Durchschnittliche Wohnfläche in m² je 49,2 m² 50,2 m² 48,2 m² 44,8 m² 47,05 m² 45,75 m² Einwohner/in 2015

Durchschnittliche Wohnfläche in m² 49,2 m² 49,5 m² 47,4 m² 44,7 m² 46,75 m² 44,65 m² je Einwohner/in 2012

Durchschnittliche Wohnfläche in m² 47,4 m² 47,4 m² 45,3 m² 42,8 m² 44,80 m² 44,65 m² je Einwohner/in 2009

Durchschnittliche Wohnfläche in m² 45,2 m² 46,3 m² 44,1 m² 42,5 m² 43,98 m² 43,77 m² je Einwohner/in 2006

Durchschnittliche Wohnfläche in m² 43,8 m² 44,1 m² 42,0 m² 40,9 m² 42,12 m² 42,06 m² je Einwohner/in 2004

Durchschnittliche Wohnfläche in m² 43,4 m² 43,8 m² 42,5 m² 40,6 m² 41,78 m² 42,12 m² je Einwohner/in 2001

Durchschnittliche Wohnfläche in m² 40,9 m² 42,3 m² 40,4 m² 39,9 m² 40,68 m² 40,82 m² je Einwohner/in 1998

Vergleich 2015 mit 100 % 101 % 102 % 100 % 101 % 102 % 2012 (2012 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 104 % 106 % 106 % 105 % 105 % 102 % 2009 (2009 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 109 % 108 % 109 % 105 % 107 % 105 % 2006 (2006 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 112 % 114 % 115 % 110 % 112 % 109 % 2004 (2004 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 113 % 115 % 113 % 110 % 113 % 109 % 2001 (2001 = 100 %)

Vergleich 2015 mit 120 % 119 % 119 % 112 % 116 % 112 % 1998 (1998 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 83 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 39: Wohnstruktur im Landkreis Augsburg, Anteil der Wohnungen in Anteil der WohnungenGebäuden in Mehrfamilienhäusern mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen, an allen WohnungenEnde 20 in1 %,5 Ende 2016

< 5 % (4) Allmannshofen Ellgau < 15 % (15) 5,4 4,8 < 25 % (15) Nordendorf Ehingen < 35 % (4) 21,1 2,5 >= 35 % (8) Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 17,8 3,7 16,0 Meitingen Biberbach 34,9 14,5 Emersacker 18,3 Heretsried Langweid am Lech 8,2 50,6 Altenmünster Welden Gablingen 8,2 22,9 20,3 Bonstetten 9,7 Gersthofen Aystetten 59,9 Zusmarshausen Horgau Adelsried 28,2 16,0 15,1 23,2 Neusäß 42,7 Kutzenhausen Diedorf Gemeindenamen: Dinkelscherben 9,7 33,9 - Anteil der Wohnungen 18,5 Stadtbergen 51,4 in Gebäuden mit drei Ustersbach und mehr Wohnungen 7,7 Gessertshausen an allen Wohnungen 20,9 Bobingen 40,2 Fischach Königsbrunn Langenneufnach 21,5 58,2 13,7 Wehringen 18,8 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 10,2 18,4 Walkertshofen 7,5 8,1 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 22,1 13,5 Scherstetten 40,7 2,9 Mittelneufnach Untermeitingen 6,0 34,3 Hiltenfingen Klosterlechfeld Landkreis insgesamt: 13,7 38,4 Bayern: - Anteil der Wohnungen - Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei Langerringen in Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen 11,5 und mehr Wohnungen an allen Wohnungen: 36,3% an allen Wohnungen: 46,8%

SAGS 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

84 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

DarstellungMittlere Wohnfläche 40: Durchschnitt je Einwohnerliche Wohnfläche in m² im Landkreis in qm, EndeAugsburg 2016 je Einwohner/innen, Ende 2016

< 44 qm (4) Allmannshofen Ellgau < 46 qm (2) 45,0 49,8 < 48 qm (7) Nordendorf Ehingen < 50 qm (17) 48,3 48,5 >= 50 qm (16) Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 48,1 52,8 50,1 Meitingen Biberbach 46,1 49,9 Emersacker 48,6 Heretsried Langweid am Lech 51,5 42,9 Altenmünster Welden Gablingen 49,1 50,8 48,5 Bonstetten 54,3 Gersthofen Aystetten 42,1 Zusmarshausen Horgau Adelsried 58,8 49,4 52,3 49,4 Neusäß 50,3 Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 51,3 49,2 51,9 Stadtbergen Gemeindenamen: 46,7 Ustersbach - Mittlere Wohnfläche je Einwohner 47,3 Gessertshausen 51,5 Bobingen Fischach 42,3 Königsbrunn Langenneufnach 48,4 42,7 51,3 Wehringen 50,5 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 50,6 48,2 Walkertshofen 50,9 47,9 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 48,1 47,1 Scherstetten 45,8 50,0 Mittelneufnach Untermeitingen 48,1 48,3 Hiltenfingen Klosterlechfeld 51,3 47,4 Landkreis insgesamt: Bayern: - Mittlere Wohnfläche Langerringen - Mittlere Wohnfläche je Einwohner: 47 qm 47,7 je Einwohner: 45,7 qm

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 85 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 41: Haushalte im Landkreis Augsburg

Anzahl der Durchschnittliche Anteil „Haushalte mit Anteil „Haushalte mit Gemeinde Haushalte Haushaltsgröße Kindern“ 3 und mehr Kindern“

Adelsried 992 2,32 34,4 % 5,6 %

Allmannshofen 299 2,86 46,5 % 9,0 %

Altenmünster 1.719 2,30 35,7 % 5,8 %

Aystetten 1.431 2,09 30,4 % 3,4 %

Biberbach 1.565 2,20 33,9 % 4,2 %

Bobingen 8.153 2,08 30,9 % 3,9 %

Bonstetten 592 2,25 33,6 % 4,6 %

Diedorf 4.713 2,12 30,6 % 4,7 %

Dinkelscherben 2.981 2,19 33,4 % 5,4 %

Ehingen 402 2,47 40,0 % 6,7 %

Ellgau 376 2,83 51,3 % 9,3 %

Emersacker 574 2,36 36,8 % 6,6 %

Fischach 2.111 2,19 33,3 % 5,4 %

Gablingen 2.068 2,17 31,9 % 4,4 %

Gersthofen 11.026 1,99 28,8 % 2,8 %

Gessertshausen 1.900 2,20 32,3 % 4,4 %

Graben 1.723 2,24 36,6 % 3,9 %

Großaitingen 2.234 2,23 34,3 % 4,8 %

Heretsried 392 2,45 36,5 % 6,4 %

Hiltenfingen 635 2,29 35,6 % 5,8 %

Horgau 1.136 2,28 35,7 % 5,9 %

Kleinaitingen 465 2,65 44,1 % 8,4 %

Klosterlechfeld 1.436 2,00 28,1 % 0,8 %

Königsbrunn 13.851 2,01 28,7 % 3,4 %

86 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Anzahl der Durchschnittliche Anteil „Haushalte mit Anteil „Haushalte mit Gemeinde Haushalte Haushaltsgröße Kindern“ 3 und mehr Kindern“

Kühlenthal 328 2,48 40,5 % 6,7 %

Kutzenhausen 1.083 2,29 36,6 % 5,8 %

Langenneufnach 747 2,29 37,2 % 6,0 %

Langerringen 1.653 2,23 35,8 % 5,9 %

Langweid am Lech 3.524 2,26 35,4 % 5,1 %

Meitingen 5.180 2,18 32,5 % 5,6 %

Mickhausen 605 2,31 37,5 % 5,5 %

Mittelneufnach 463 2,36 40,0 % 6,7 %

Neusäß 10.741 2,01 27,7 % 3,6 %

Nordendorf 1.027 2,25 33,8 % 5,2 %

Oberottmarshausen 706 2,43 41,4 % 6,5 %

Scherstetten 433 2,34 34,9 % 5,8 %

Schwabmünchen 6.948 1,99 29,5 % 1,6 %

Stadtbergen 7.563 1,95 27,9 % 1,1 %

Thierhaupten 1.665 2,40 40,2 % 6,6 %

Untermeitingen 2.913 2,30 36,2 % 5,1 %

Ustersbach 440 2,50 43,9 % 8,0 %

Walkertshofen 474 2,41 40,7 % 7,0 %

Wehringen 1.330 2,15 33,0 % 4,2 %

Welden 1.642 2,24 33,8 % 5,1 %

Westendorf 667 2,29 36,7 % 5,7 %

Zusmarshausen 2.787 2,24 34,2 % 5,7 %

Landkreis Augsburg 115.693 2,12 31,7 % 5,6 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 87 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Einwohner je Haushalt Darstellung 42:2016 Einwohner/innen je Haushalt im Landkreis Augsburg < 2,2 (9) < 2,3 (12) Allmannshofen < 2,4 (13) Ellgau 2,9 2,8 < 2,5 (5) Nordendorf >= 2,5 (7) Ehingen 2,3 2,5 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 2,3 2,5 2,4 Meitingen Biberbach 2,2 Emersacker 2,2 2,4 Heretsried Langweid am Lech 2,5 2,3 Altenmünster Welden Gablingen 2,3 2,2 2,2 Bonstetten 2,3 Gersthofen Aystetten 2,0 Zusmarshausen Horgau Adelsried 2,1 2,2 2,3 2,3 Neusäß 2,0 Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 2,3 2,1 Stadtbergen Gemeindenamen: 2,2 2,0 - Einwohner je Haushalt Ustersbach 2,5 Gessertshausen 2,2 Bobingen Fischach 2,1 Königsbrunn Langenneufnach 2,2 2,0 2,3 Wehringen 2,2 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 2,2 2,4 Walkertshofen 2,3 2,4 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 2,2 2,7 Scherstetten 2,0 2,3 Mittelneufnach Untermeitingen 2,4 2,3 Hiltenfingen Klosterlechfeld 2,3 2,0

Langerringen Bayern insgesamt: Landkreis insgesamt: 2,2 - 2,06 Einwohner je Haushalt - 2,32 Einwohner je Haushalt

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 SAGS 2017

88 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Anteil der Haushalte mit Kindern Darstellung 43: Anteil der Haushalte mit Kindern an allen Haushalten 2016 Allmannshofen < 28 Ellgau 46,5 51,3 < 31 Nordendorf < 35 Ehingen 33,8 < 39 40,0 >= 39 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 36,7 40,5 40,2 Meitingen Biberbach 32,5 33,9 Emersacker 36,8 Heretsried Langweid am Lech 36,5 35,4 Altenmünster Welden Gablingen 35,7 31,9 33,8 Bonstetten 33,6 Gersthofen Aystetten 28,8 Zusmarshausen Horgau Adelsried 30,4 34,2 35,7 34,4 Neusäß 27,7 Kutzenhausen Diedorf Gemeindenamen: Dinkelscherben 36,6 30,6 - Anteil Haushalte mit Kindern 33,4 Stadtbergen an allen Haushalten 27,9 Ustersbach 43,9 Gessertshausen 32,3 Bobingen Fischach 30,9 Königsbrunn Langenneufnach 33,3 28,7 37,2 Wehringen 33,0 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 34,3 41,4 Walkertshofen 37,5 40,7 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 36,6 44,1 Scherstetten 29,5 34,9 Mittelneufnach Untermeitingen 40,0 36,2 Hiltenfingen Klosterlechfeld 35,6 28,1 Bayern insgesamt: Landkreis insgesamt: Langerringen - 29,6 % aller Haushalte sind - 31,7 % aller Haushalte sind 35,8 Haushalte mit Kindern Haushalte mit Kindern

SAGS 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 89 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

90 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

4. Der Landkreis Augsburg im Vergleich zu Bayern

4.1 ZUSAMMENGEFASSTE ERGEBNISSE DER SOZIALRAUMANALYSE 2014 – 2016 Um die Ergebnisse der Sozialraumanalyse für den Landkreis Augsburg in einen größeren Zu- sammenhang einordnen zu können, wurde als Vergleichsmaßstab der Freistaat Bayern gewählt. Zu den verwendeten Indikatoren wurden gesamtbayerische Vergleichsdaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik, der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB), dem Institut Nexiga und der Bundesagentur für Arbeit (BA) herangezogen. Der bayernweite Vergleich ist auch insofern sinnvoll und statthaft, da sich die Struktur des Land- kreises Augsburg ähnlich vielfältig darstellt wie dies für Bayern insgesamt gilt. So gibt es neben Gebieten, die von den städtischen Verdichtungsräumen geprägt sind, eine Vielzahl kleiner Gemeinden mit ländlicher Prägung. Für den Vergleich wurden zwei Teilindices ermittelt, die Bayern jeweils gleich „100“ setzen. Im Hinblick auf die jugendhilfespezifische Fragestellung wurde dem Teilindex des Jugendhilfeindex (Inanspruchnahme von (Jugend-)Hilfeleistungen) über alle Teilindikatoren ein Gewicht von insge- samt 60 Prozent am Gesamtindex zugeordnet. Für den zweiten Teilindex des Sozialräumlichen Index (Sozialstrukturindex) ergibt sich somit ein Gewicht von 40 Prozent. Die detaillierten internen Gewichtungen innerhalb der jeweiligen Indices, und damit auch deren Zusammensetzung, ergeben sich aus den Tabellen in Kapitel 2 und den Darstellungen 45 und 47. Die Teilindices können selbstverständlich – je nach Ziel- und Fragestellung – auch getrennt von- einander betrachtet und interpretiert werden.

TEILINDEX: JUGENDHILFEINDEX Der Jugendhilfeindex besteht aus vier Indikatoren. Gewichtung der Indikatoren des Darstellung 44: Gewichtung der Indikatoren im Jugendhilfeindex (Inanspruchnahme Teilindex von Jugendhilfe(Jugend-)Hilfeleistungen)

Kinder allein erziehendererziehe Elternteile 33,3% Erzieherische Hilfen 40,0%

Scheidungen Jugendkriminalität 16,7% 10,0%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Günzburg, SAGS 2012 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 91 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

! Für die vorliegende 6. Fortschreibung der Sozialraumanalyse ergibt sich ein Wert des Jugendhilfeindexes in Höhe von 102,1. Dies liegt leicht über dem bayerischen Niveau (=100), wobei niedrigere Werte eine vergleichsweise günstigere Situation beschreiben. Die Werte von 20 Gemeinden im Landkreis Augsburg liegen über dem gesamtbayerischen Durchschnitt. Auffällig ist die hohe Streuung der Werte.  Der mit 46,8 niedrigste Wert findet sich in der Gemeinde Kleinaitingen.  Der höchste Wert mit 184,9 in der Gemeinde Walkertshofen. Mit Ausnahme einiger „Ausreißer“ bei den Kleinen Gemeinden – die in dieser Größenklasse zu einem hohen Durchschnittswert führen – gibt es ein deutliches Stadt-Land-Gefälle hin zu den Städten. An der regionalen Verteilung ist auffällig, dass sich höhere Werte um die Stadt Augsburg herum finden. Im Vergleich zur 5. Fortschreibung der Sozialraumanalyse wird ein Rückgang sichtbar. Dieser hat sich in allen Größenklassen außer den Kleinen Gemeinden vollzogen. Gerade in dieser Gemein- degrößenklassen haben sich die höchsten Anstiege auch über einen langfristigen Vergleich ergeben. Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und Bayern wieder.

92 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Teilindex der Inanspruchnahme von (Jugend-)Hilfeleistungen (Jugendhilfeindex) nach Gemeindegrößenklassen, 2014 – 2016, 2011 – 2013, 2008 – 2010, 2005 – 2007, 2002 – 2004, 1999 – 2001 und 1996 – 1998, Bayern = 100

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Jugendhilfeindex 100,7 89,9 105,3 105,9 102,18 100 (2014 – 2016)

Jugendhilfeindex 84,5 91,8 116,6 112,6 105,61 100 (2011 – 2013)

Jugendhilfeindex 81,4 91,0 107,6 111,0 102,52 100 (2008 – 2010)

Jugendhilfeindex 80,8 104,9 113,1 122,6 112,32 100 (2005 – 2007)

Jugendhilfeindex 68,2 74,9 71,4 89,7 94,25 100 (2002 – 2004)

Jugendhilfeindex 67,1 82,9 97,1 101,4 94,82 100 (1999 – 2001)

Jugendhilfeindex 53,1 71,8 77,1 86,7 80,97 100 (1996 – 1998)

Vergleich 14/16 mit 11/13 119 % 98 % 90 % 94 % 97 % 100 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 08/10 124 % 99 % 98 % 95 % 100 % 100 % (08/10 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 05/07 125 % 86 % 93 % 86 % 91 % 100 % (05/07 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 02/04 148 % 120 % 147 % 118 % 108 % 100 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 99/01 150 % 108 % 108 % 104 % 108 % 100 % (99/01 = 100 %)

Vergleich 11/13 mit 96/98 190 % 125 % 137 % 122 % 126 % 100 % (96/98 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 93 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Darstellung 45: Jugendhilfeindex im Landkreis Augsburg 2014 – 2016, im Vergleich J ugendhilfeindexzu Bayern 2014-2016(=100) < 75 (7) < 90 (11) Allmannshofen E llgau 53,2 < 105 (12) 135,1 Nordendorf < 120 (7) E hingen 91,8 >= 120 (9) 100,6 Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 75,6 57,5 101,9 Meitingen Biberbach 126,2 97,5 Herets ried 77,3 Langweid am Lech E mers acker 109,8 164,6 Altenmünster Gablingen 57,5 Welden Bons tetten 88,1 99,9 70,5 Gers thofen Ays tetten 124,3 Adels ried 85,9 Zusmarshausen Horgau 86,0 74,0 86,0 Neus äß 84,7 Gemeindenamen: Kutzenhausen - Jugendhilfeindex 79,3 S tadtbergen Dinkelscherben Diedorf 108,0 99,2 111,3 Us ters bach 94,3 Gessertshausen 112,3 Bobingen F is chach 105,9 Königsbrunn Langenneufnach 123,1 127,3 112,1 Wehringen 124,9 Oberottmarshausen Mickhaus en Großaitingen 80,9 106,3 Walkerts hofen 98,5 184,9 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 70,9 46,8 S chers tetten 96,8 104,0 Mittelneufnach Untermeitingen 85,8 125,9 Hiltenfingen K los terlechfeld 87,2 100,5 Langerringen Landkreis insgesamt: 93,5 - Jugendhilfeindex = 102,2

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 S AG S 2017

94 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

TEILINDEX: SOZIALRÄUMLICHER INDEX

Der Sozialräumliche Index setzt sich aus insgesamt fünf Indikatoren mit unterschiedlicher GewichtungGewichtung zusammen. der Indikatoren des Darstellung 46: Gewichtung Teilindex der Indikatoren Sozialraum im Sozialräumlichen Index

Einkommen 20,2% Wohnsituation 25,5%

SGB II 34,0% Arbeitslosigkeit 20,2%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landsberg, SAGS 2014 ! Im Vergleich liegt der Landkreis Augsburg mit einem Wert von 78,9 deutlich (nämlich über 20 Prozentpunkte) unter dem bayernweiten Gesamtdurchschnitt (=100) und damit klar besser. Die in der letzten Sozialraumanalyse gesunkenen Werte haben sich aktuell wieder ansteigend entwickelt und liegen damit höher als für die Sozialraumanalyse 2011 bis 2013. Eine Ausnahme bildet hier das Cluster der Großen Gemeinden – hier haben sich die Werte relativ stabil ent- wickelt. Die stärksten Anstiege haben sich in den Kleinen Gemeinden und in den Städten vollzogen, die jedoch weiterhin insgesamt die höchsten Werte aufweisen. Das Gefälle zwischen den Städten hin zu den Kleinen und Mittleren Gemeinden ist für diesen Index sehr ausgeprägt. Die Werte fallen in der regionalen Übersicht sehr unterschiedlich aus. Eine Konzentration höherer Werte findet sich vor allem um die Stadt Augsburg und an der Nord- Süd-Verkehrsachse (B2/B17). Der günstigste Wert ist mit 44,1 im Markt Thierhaupten zu finden, der höchste Wert mit 128,1 – wie in den letzten Jahren auch – in der Gemeinde Langweid am Lech. In vier Gemeinde liegen die Werte über dem bayerischen Vergleichswert (=100) Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und Bayern wieder.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 95 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Teilindex Sozialräumlicher Index nach Gemeindegrößenklassen, 2014 – 2016, 2011 – 2013, 2008 – 2010, 2005 – 2007, 2002 – 2004, 1999 – 2001 und 1996 – 1998, Bayern=100

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Sozialräumlicher Index 61,7 61,3 74,8 93,1 78,92 100 (2014 – 2016)

Sozialräumlicher Index 53,2 57,1 76,0 82,1 70,44 100 (2011 – 2013)

Sozialräumlicher Index 56,5 59,6 75,1 89,5 76,89 100 (2008 – 2010)

Sozialräumlicher Index 54,7 54,9 72,4 83,1 71,68 100 (2005 – 2007)

Sozialräumlicher Index 69,4 75,5 80,4 94,4 84,85 100 (2002 – 2004)

Sozialräumlicher Index 75,8 75,3 87,6 101,2 90,43 100 (1999 – 2001)

Sozialräumlicher Index 70,8 74,3 79,9 85,4 94,44 100 (1996 – 1998)

Vergleich 14/16 mit 11/13 116 % 107 % 98 % 113 % 112 % 100 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 08/10 109 % 103 % 100 % 104 % 103 % 100 % (08/10 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 05/07 113 % 112 % 103 % 112 % 110 % 100 % (05/07 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 02/04 89 % 81 % 93 % 99 % 93 % 100 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 99/01 81 % 81 % 85 % 92 % 87 % 100 % (99/01 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 96/98 87 % 83 % 94 % 109 % 84 % 100 % (96/98 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

96 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 47: Sozialräumlicher Index im Landkreis Augsburg 2014 – 2016, Sozialräumlicherim Vergleich Index 2014-2016 zu Bayern (=100) < 50 (6) < 60 (10) < 70 (17) Allmannshofen Ellgau 47,1 < 80 (5) 45,4 Nordendorf >= 80 (8) Ehingen 62,3 48,6 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 57,9 52,6 44,1 Meitingen Biberbach 75,6 Emersacker 59,9 66,4 Heretsried Langweid am Lech 62,8 128,1 Altenmünster Welden Gablingen 64,3 68,1 59,2 Bonstetten 44,7 Gersthofen Aystetten 100,9 Zusmarshausen Horgau Adelsried 52,3 56,4 57,7 67,7 Neusäß 68,4 Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 51,6 65,1 Stadtbergen 66,3 101,8 Gemeindenamen: Ustersbach - Sozialräumlicher Index 44,7 Gessertshausen 66,0 Bobingen Fischach 90,3 Königsbrunn Langenneufnach 74,9 102,8 67,9 Wehringen 61,3 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 58,7 61,4 Walkertshofen 78,6 80,1 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 61,7 62,5 Scherstetten 93,8 79,2 Mittelneufnach Untermeitingen 69,4 74,0 Hiltenfingen Klosterlechfeld 53,5 80,1

Landkreis insgesamt: Langerringen - Sozialräumlicher Index = 78,9 61,3

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 97 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

GESAMTINDEX

In der Zusammenschau von Jugendhilfe- und Sozialräumlichem Index entsteht der Gesamtindex für die Sozialraumanalyse. Im Landkreis Augsburg hat man sich entschlossen, dem Jugendhilfe- index ein Gewicht von 60 Prozent am Gesamtindex zuzumessen und dem Sozialräumlichen Index entsprechend 40 Prozent. Daraus ergibt sich eine Gewichtung der einzelnen Indices im Gesamtindex wie in der folgenden Abbildung dargestellt. Darstellung 48: GewichtungGewichtung der Indikatoren des im Gesamtindex Gesamtindex

Jugendkriminalität 6,0% Scheidungen 10,0% Erzieherische Hilfen 24,0%

Kinder allein erziehender Elternteileerziehen 20% 20,0%

Wohnsituation 9,6%

Einkommen 7,6% SGB II-Empfänger 15,2% Arbeitslosigkeit 7,6%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landsberg am Lech, SAGS 2014

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

! Der aus der Zusammenführung dieser beiden Teilindices resultierende Gesamtwert liegt mit 92,9 weiterhin klar unter dem bayerischen Vergleichswert von 100. Die regionale Verteilung ist - wie aufgrund der internen Gewichtung zu erwarten war - dem Jugendhilfeindex ähnlich. Ferner ist wieder auf die große Differenz der Werte innerhalb des Landkreises hinzuweisen.  Der niedrigste Wert mit 50,1 findet sich in der Gemeinde Ellgau,  der höchste mit 143,0 in der Gemeinde Walkertshofen. Die Entwicklung ist seit der letzten Sozialraumanalyse als relativ stabil zu bezeichnen. Ein leichter Anstieg hat sich für das Gemeindegrößencluster der Großen Gemeinden ergeben.

98 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und Bayern wieder. Gesamtindex nach Gemeindegrößenklassen, 2014 – 2016, 2011 – 2013, 2008 – 2010, 2005 – 2007, 2002 – 2004, 1999 – 2001 und 1996 – 1998, Bayern = 100

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Gesamtindex 85,1 78,5 93,1 100,8 92,88 100 (2014 – 2016)

Gesamtindex 72,0 77,9 100,4 100,4 91,54 100 (2011 – 2013)

Gesamtindex 71,5 78,4 94,6 102,4 92,27 100 (2008 – 2010)

Gesamtindex 70,4 84,9 96,8 106,8 96,07 100 (2005 – 2007)

Gesamtindex 68,7 75,1 75,0 91,6 90,49 100 (2002 – 2004)

Gesamtindex 70,6 79,9 93,3 101,3 93,06 100 (1999 – 2001)

Gesamtindex 62,1 75,1 80,7 88,9 89,12 100 (1996 – 1998)

Vergleich 14/16 mit 11/13 118 % 101 % 93 % 100 % 101 % 100 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 08/10 119 % 100 % 98 % 98 % 101 % 100 % (08/10 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 05/07 121 % 92 % 96 % 94 % 97 % 100 % (05/07 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 02/04 124 % 105 % 124 % 110 % 103 % 100 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 99/01 121 % 98 % 100 % 100 % 100 % 100 % (99/01 = 100 %)

Vergleich 14/16 mit 96/98 137 % 105 % 115 % 113 % 104 % 100 % (96/98 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 99 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Darstellung 49: Gesamtindex: Jugendhilfe- und Sozialräumlicher Index im Landkreis Augsburg 2014 – 2016, im Vergleich zu Bayern (=100) Gesamtindex 2014-2016

< 70 (9) E llgau Allmannshofen < 85 (16) 50,1 99,9 < 100 (12) Nordendorf < 115 (4) E hingen 80,0 79,8 >= 115 (5) Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 68,5 52,1 82,2 Meitingen 105,9 Biberbach 82,5 Herets ried Langweid am Lech E mers acker 71,5 117,1 125,3 Altenmünster Gablingen 60,2 Welden Bons tetten 80,1 83,7 60,2 Gers thofen Ays tetten 115,0 Adels ried 72,5 Zusmarshausen Horgau 78,7 67,0 74,7 Neus äß 78,2 Gemeindenamen: Kutzenhausen - Gesamtindex 68,3 S tadtbergen Dinkelscherben Diedorf 105,5 86,0 92,8 Us ters bach 74,5 Gessertshausen 93,8 Bobingen F is chach 99,6 Königsbrunn Langenneufnach 103,8 117,5 94,4 Wehringen 99,5 Oberottmarshausen Mickhaus en Großaitingen 72,0 88,3 Walkerts hofen 90,6 143,0 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 67,2 53,0 S chers tetten 95,6 94,1 Mittelneufnach Untermeitingen 79,2 105,1 Hiltenfingen K los terlechfeld 73,7 92,3 Langerringen Landkreis insgesamt: 80,7 - Gesamtindex = 92,9

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

S AG S 2017

100 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

4.2 DIE INDEXWERTE DER VORANGEGANGEN SOZIALRAUMANALYSEN IM VERGLEICH MIT DER AKTUELLEN SOZIALRAUMANALYSE VON 2014 – 2016

In den nachfolgenden Darstellungen 51 bis 57 sind die Veränderungen des Jugendhilfeindexes im Vergleich zu den vorhergehenden Sozialraumanalysen für die Jahre 2014 – 2016, 2011 – 2013, 2008 – 2010, 2005 – 2007, 2002 – 2004, 1999 – 2001 und 1996 – 1998 wiedergegeben. Bei der Interpretation dieser Veränderungen ist zu beachten, dass die Indices aller Sozialraum- analysen – wie in Kapitel 5.1 beschrieben – im Vergleich zu den gesamtbayerischen Verhältnissen gebildet wurden. Für alle sechs Sozialraumanalysen wurden die bayerischen Vergleichswerte je- weils als 100 (Prozent) definiert. In der Praxis bedeutet dies, dass bei einer positiven Veränderung von z. B. zehn Indexpunkten in einer Gemeinde, sich diese Gemeinde im Vergleich zu Bayern um zehn Punkte verschlechtert hat. Die Veränderungen bei den einzelnen Indikatoren selbst können dabei höher (oder aber auch niedriger) ausfallen, je nachdem wie sich der jeweilige Indikator in Bayern verändert hat. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, wurde für alle Jugendhilfeindices die gleiche Gewichtung verwendet - nämlich die Gewichtung der aktuellen Sozialraumanalyse. Die errechneten Werte stimmen damit nicht mehr völlig mit den zuvor veröffentlichten Werten überein. Gleichzeitig sichert dieser Bezug zu Bayern die Stabilität des Verfahrens an sich, auch wenn die Gewichtungen verändert werden.

! Bei den nachfolgenden Darstellungen der Veränderungen der Indexwerte ist noch einmal darauf hinzuweisen, dass sich die einzelnen Teilindikatoren sehr unterschiedlich entwickelt haben.

! Zu beachten ist weiterhin, dass sich z. B. die Steuerung des Amtes für Jugend und Familie in Form eines vermehrten Einsatzes ambulanter Hilfen auch durch eine Erhöhung der Indexwerte niederschlägt.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 101 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Darstellung 50: Entwicklung der Werte des Jugendhilfeindex 1996 – 1998, 1999 – 2001, 2002 – 2004, 2005 – 2007, 2008 – 2010, 2011 – 2013 und 2014 – 2016

JUGENDHILFEINDEX

Gemeinde 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Adelsried 88,7 70,7 72,6 99,6 86,6 70,3 86,0

Allmannshofen 40,5 35,4 47,8 98,4 61,4 108,0 135,1

Altenmünster 69,4 78,1 56,0 70,3 70,7 51,5 57,5

Aystetten 64,7 61,5 83,6 95,6 94,2 60,4 85,9

Biberbach 107,9 128,9 109,3 113,2 89,8 103,4 97,5

Bobingen 74,2 79,9 85,5 101,0 90,1 97,7 105,9

Bonstetten 18,9 27,2 48,6 59,6 45,4 53,1 70,5

Diedorf 75,1 93,7 98,9 116,8 98,3 114,4 111,3

Dinkelscherben 60,3 63,5 97,9 121,6 106,6 117,5 99,2

Ehingen 60,6 80,4 143,3 134,0 59,2 73,8 100,6

Ellgau 24,3 45,0 93,4 128,0 81,1 37,6 53,2

Emersacker 63,4 125,6 100,4 116,7 113,5 96,6 164,6

Fischach 66,1 89,0 74,6 111,3 128,8 135,5 123,1

Gablingen 74,3 81,3 92,2 125,1 114,5 98,1 88,1

Gersthofen 97,5 111,7 105,1 123,2 119,7 119,5 124,3

Gessertshausen 61,3 66,3 79,6 69,3 66,6 92,2 112,3

Graben 105,5 84,2 100,2 133,4 111,0 109,3 70,9

Großaitingen 91,1 89,4 89,8 103,6 95,7 102,8 80,9

Heretsried 28,5 63,8 127,7 100,9 89,4 101,3 77,3

Hiltenfingen 53,8 52,2 26,6 48,5 87,2 67,9 87,2

Horgau 39,4 93,7 87,6 77,3 60,7 72,8 86,0

Kleinaitingen 52,2 86,7 55,3 47,7 51,0 52,0 46,8

Klosterlechfeld 116,3 153,7 118,7 156,2 125,8 117,6 100,5

Königsbrunn 98,4 119,7 115,9 147,1 120,6 122,0 127,3

102 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Fortsetzung: JUGENDHILFEINDEX

Gemeinde 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Kühlenthal 29,7 50,5 136,5 103,3 101,1 99,0 101,9

Kutzenhausen 40,0 67,6 75,8 97,4 88,6 99,0 79,3

Langenneufnach 86,1 71,3 64,8 76,6 84,4 154,9 112,1

Langerringen 57,7 62,9 69,4 80,8 70,7 81,2 93,5

Langweid am Lech 73,8 93,9 95,2 109,8 119,6 116,3 109,8

Meitingen 101,6 109,8 102,1 112,3 116,2 120,8 126,2

Mickhausen 32,1 86,1 79,1 86,8 100,2 75,8 98,5

Mittelneufnach 46,2 48,2 75,9 55,0 84,4 64,3 85,8

Neusäß 75,4 77,7 88,3 116,8 109,6 86,6 84,7

Nordendorf 65,5 108,8 129,9 191,0 116,9 81,3 91,8

Oberottmarshausen 78,7 89,1 79,5 87,1 82,4 85,3 106,3

Scherstetten 106,1 44,9 87,1 46,9 98,1 96,8 104,0

Schwabmünchen 92,2 124,3 127,7 121,6 105,2 93,3 96,8

Stadtbergen 100,8 107,3 100,2 111,1 113,3 112,2 108,0

Thierhaupten 49,6 56,9 39,5 71,6 41,9 50,2 57,5

Untermeitingen 116,1 178,7 85,5 164,5 118,5 152,6 125,9

Ustersbach 48,0 61,5 111,0 56,4 71,4 85,8 94,3

Walkertshofen 67,9 51,6 86,4 94,6 102,7 137,7 184,9

Wehringen 39,6 63,4 64,7 71,9 71,5 114,5 124,9

Welden 108,1 98,4 105,7 152,8 120,8 103,0 99,9

Westendorf 61,6 90,0 61,8 64,3 60,6 77,7 75,6

Zusmarshausen 36,6 72,3 61,8 86,6 83,3 69,0 74,0

Landkreis 81,0 94,8 94,3 112,3 102,5 105,6 102,2 Augsburg

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 103 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Darstellung 51: Entwicklung der Werte des Sozialräumlichen Index 1996 – 1998, 1999 – 2001, 2002 – 2004, 2005 – 2007, 2008 – 2010, 2011 – 2013 und 2014 – 2016

SOZIALRÄUMLICHER INDEX

Gemeinde 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Adelsried 80,3 80,1 68,5 61,5 63,8 53,0 67,7

Allmannshofen 65,9 68,1 69,3 98,3 53,3 55,2 47,1

Altenmünster 75,5 72,2 65,8 48,0 48,8 46,5 64,3

Aystetten 65,7 58,5 46,6 42,8 43,5 41,3 52,3

Biberbach 68,2 60,6 76,6 57,1 57,2 53,2 59,9

Bobingen 105,6 96,7 94,2 82,7 90,4 78,6 90,3

Bonstetten 57,1 75,2 33,3 36,0 40,7 35,6 44,7

Diedorf 86,1 78,7 76,3 60,7 68,2 69,3 65,1

Dinkelscherben 100,5 76,3 85,5 62,5 66,7 69,3 66,3

Ehingen 56,0 73,8 64,5 44,3 48,2 48,7 48,6

Ellgau 88,7 68,8 49,8 42,3 40,3 31,8 45,4

Emersacker 85,6 81,9 86,2 56,8 65,9 48,1 66,4

Fischach 78,3 83,2 73,1 78,2 80,3 62,0 74,9

Gablingen 84,5 76,3 71,9 58,2 58,7 55,0 68,1

Gersthofen 107,5 101,7 102,7 91,3 103,1 85,5 100,9

Gessertshausen 74,8 70,7 65,9 58,1 60,1 61,8 66,0

Graben 100,2 98,4 72,1 46,1 51,8 46,3 61,7

Großaitingen 82,1 76,2 65,9 48,5 58,9 46,8 58,7

Heretsried 79,5 85,3 87,0 50,5 43,0 46,6 62,8

Hiltenfingen 83,4 80,5 59,2 60,9 49,9 65,0 53,5

Horgau 68,6 68,9 63,9 37,9 52,0 53,0 57,7

Kleinaitingen 75,4 72,5 89,6 62,0 51,8 50,0 62,5

Klosterlechfeld 94,5 109,7 110,1 68,1 82,5 83,1 80,1

Königsbrunn 109,3 114,8 104,4 92,8 99,7 94,2 102,8

104 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Fortsetzung: SOZIALRÄUMLICHER INDEX

Gemeinde 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Kühlenthal 75,8 67,3 58,5 52,2 48,8 41,5 52,6

Kutzenhausen 68,8 60,3 57,1 42,8 56,3 50,7 51,6

Langenneufnach 75,1 71,5 78,6 65,1 74,1 61,2 67,9

Langerringen 79,5 68,3 71,1 56,4 50,8 57,5 61,3

Langweid am Lech 123,3 112,2 112,7 102,6 105,8 98,1 128,1

Meitingen 87,9 88,1 83,3 77,2 72,6 65,0 75,6

Mickhausen 70,9 100,5 70,4 51,3 63,6 60,9 78,6

Mittelneufnach 73,6 107,3 70,8 63,1 63,6 48,8 69,4

Neusäß 80,4 79,1 68,8 66,4 69,1 58,3 68,4

Nordendorf 94,4 79,6 71,2 70,8 67,6 66,4 62,3

Oberottmarshausen 91,6 78,1 75,1 50,8 61,6 45,8 61,4

Scherstetten 74,3 71,6 58,2 53,6 62,3 42,9 79,2

Schwabmünchen 112,1 92,1 100,6 76,3 80,0 78,6 93,8

Stadtbergen 102,5 103,9 98,2 85,5 90,0 88,4 101,8

Thierhaupten 73,5 65,8 64,3 37,1 45,6 44,6 44,1

Untermeitingen 108,2 112,5 97,6 75,9 82,3 83,6 74,0

Ustersbach 70,8 64,6 82,8 46,8 49,2 56,4 44,7

Walkertshofen 107,1 104,3 83,7 54,8 51,5 59,1 80,1

Wehringen 69,0 68,9 68,0 55,8 55,5 58,2 61,3

Welden 95,6 78,7 81,5 64,9 76,5 74,2 59,2

Westendorf 96,5 67,5 60,3 52,2 63,8 54,1 57,9

Zusmarshausen 76,3 66,3 70,8 52,8 54,7 57,5 56,4

Landkreis 94,4 90,4 84,9 71,7 76,9 70,4 78,9 Augsburg

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 105 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Darstellung 52: Entwicklung der Werte des Gesamtindex 1996 – 1998, 1999 – 2001, 2002 – 2004, 2005 – 2007, 2008 – 2010, 2011 – 2013 und 2014 - 2016

GESAMTINDEX

Gemeinde 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Adelsried 88,1 74,5 70,9 84,4 77,5 63,4 78,7

Allmannshofen 52,3 48,5 56,4 98,4 58,2 86,9 99,9

Altenmünster 74,2 75,8 59,9 61,4 61,9 49,5 60,2

Aystetten 67,2 60,3 68,8 74,5 73,9 52,8 72,5

Biberbach 95,0 101,6 96,2 90,8 76,8 83,3 82,5

Bobingen 89,6 86,6 89,0 93,7 90,2 90,1 99,6

Bonstetten 35,3 46,4 42,5 50,1 43,5 46,1 60,2

Diedorf 82,1 87,7 89,9 94,4 86,3 96,3 92,8

Dinkelscherben 78,8 68,6 93,0 98,0 90,6 98,2 86,0

Ehingen 60,6 77,8 111,8 98,2 54,8 63,8 79,8

Ellgau 51,7 54,6 75,9 93,7 64,8 35,3 50,1

Emersacker 74,6 108,1 94,7 92,8 94,4 77,2 125,3

Fischach 73,2 86,7 74,0 98,1 109,4 106,1 103,8

Gablingen 80,9 79,3 84,1 98,4 92,2 80,8 80,1

Gersthofen 104,8 107,7 104,1 110,4 113,1 105,9 115,0

Gessertshausen 68,8 68,1 74,1 64,8 64,0 80,1 93,8

Graben 106,7 89,9 89,0 98,5 87,3 84,1 67,2

Großaitingen 90,3 84,1 80,2 81,6 81,0 80,4 72,0

Heretsried 50,5 72,4 111,4 80,7 70,8 79,4 71,5

Hiltenfingen 67,8 63,5 39,7 53,5 72,3 66,8 73,7

Horgau 52,7 83,8 78,1 61,5 57,2 64,9 74,7

Kleinaitingen 63,4 81,0 69,0 53,5 51,4 51,2 53,0

Klosterlechfeld 111,0 136,1 115,3 120,9 108,5 103,8 92,3

Königsbrunn 106,0 117,8 111,3 125,4 112,2 110,9 117,5

106 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Fortsetzung: GESAMTINDEX

Gemeinde 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Kühlenthal 49,7 57,2 105,3 82,8 80,2 76,0 82,2

Kutzenhausen 53,2 64,7 68,3 75,5 75,7 79,7 68,3

Langenneufnach 84,3 71,4 70,3 72,0 80,3 117,4 94,4

Langerringen 68,6 65,0 70,1 71,0 62,7 71,7 80,7

Langweid am Lech 96,6 101,2 102,2 107,0 114,1 109,0 117,1

Meitingen 99,2 101,1 94,6 98,3 98,8 98,5 105,9

Mickhausen 49,1 91,9 75,7 72,6 85,6 69,8 90,6

Mittelneufnach 59,0 71,9 73,8 58,3 76,1 58,1 79,2

Neusäß 79,9 78,2 80,5 96,7 93,4 75,3 78,2

Nordendorf 79,6 97,1 106,4 142,9 97,2 75,3 80,0

Oberottmarshausen 86,5 84,7 77,7 72,5 74,1 69,5 88,3

Scherstetten 96,4 55,6 75,6 49,6 83,8 75,2 94,1

Schwabmünchen 103,4 111,4 116,8 103,5 95,1 87,4 95,6

Stadtbergen 104,7 106,0 99,4 100,9 104,0 102,7 105,5

Thierhaupten 61,1 60,4 49,4 57,8 43,4 47,9 52,1

Untermeitingen 116,6 152,2 90,3 129,1 104,1 125,0 105,1

Ustersbach 58,9 62,7 99,8 52,6 62,5 74,0 74,5

Walkertshofen 86,3 72,7 85,3 78,7 82,2 106,3 143,0

Wehringen 53,0 65,6 66,0 65,4 65,1 92,0 99,5

Welden 106,4 90,6 96,0 117,6 103,1 91,5 83,7

Westendorf 77,9 81,0 61,2 59,5 61,9 68,3 68,5

Zusmarshausen 54,1 69,9 65,4 73,1 71,8 64,4 67,0

Landkreis 89,1 93,1 90,5 96,1 92,3 91,5 92,9 Augsburg

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 107 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Darstellung 53: Entwicklung des Jugendhilfeindex im Landkreis Augsburg für die Sozialraumanalysen, Vergleich der Indexwerte

Jugendhilfeindex 99-01 Jugendhilfeindex 02-04 E llgau Jugendhilfeindex 05-07 Jugendhilfeindex 08-10 Allmanns hofen Jugendhilfeindex 11-13 Nordendorf Jugendhilfeindex 14-16 E hingen

191,00 Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 95,00

15,00 Meitingen B iberbach Herets ried E mers acker Langweid am Lech

Altenmüns ter B ons tetten G ablingen Welden G ers thofen Ays tetten Adels ried Zusmarshausen Horgau Neus äß

Kutzenhausen S tadtbergen Diedorf Dinkels cherben

Us ters bach Gessertshausen B obingen F is chach K önigs brunn Langenneufnach Wehringen G roß aitingen Oberottmarshausen Mickhaus en Walkerts hofen G raben K leinaitingen S chwabmünchen S chers tetten Mittelneufnach Untermeitingen Hiltenfingen K los terlechfeld

Langerringen

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 S AG S 2017

108 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 54: Entwicklung des Sozialräumlichen Index im Landkreis Augsburg für die Sozialraumanalysen, Vergleich der Indexwerte

Sozialräumlicher Index 99-01 Sozialräumlicher Index 02-04 E llgau Sozialräumlicher Index 05-07 Sozialräumlicher Index 08-10 Allmanns hofen Sozialräumlicher Index 11-13 Nordendorf Sozialräumlicher Index 14-16 E hingen 128,10 Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 60,00

10,00 Meitingen B iberbach Herets ried E mers acker Langweid am Lech

Altenmüns ter B ons tetten G ablingen Welden G ers thofen Ays tetten Adels ried Zusmarshausen Horgau Neus äß

Kutzenhausen S tadtbergen Diedorf Dinkels cherben

Us ters bach Gessertshausen B obingen F is chach K önigs brunn Langenneufnach Wehringen G roß aitingen Oberottmarshausen Mickhaus en Walkerts hofen G raben K leinaitingen S chwabmünchen S chers tetten Mittelneufnach Untermeitingen Hiltenfingen K los terlechfeld

Langerringen

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 S AG S 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 109 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Darstellung 55: Entwicklung des Gesamtindex im Landkreis Augsburg für die Sozialraumanalysen, Vergleich der Indexwerte

Gesamtindex 99-01 Gesamtindex 02-04 E llgau Gesamtindex 05-07 Gesamtindex 08-10 Allmanns hofen Gesamtindex 11-13 Nordendorf Gesamtindex 14-16 E hingen 152,20 Wes tendorf Thierhaupten 75,00 K ühlenthal

15,00 Meitingen B iberbach Herets ried E mers acker Langweid am Lech

Altenmüns ter B ons tetten G ablingen Welden G ers thofen Ays tetten Adels ried Zusmarshausen Horgau Neus äß

Kutzenhausen S tadtbergen Diedorf Dinkels cherben

Us ters bach Gessertshausen B obingen F is chach K önigs brunn Langenneufnach Wehringen G roß aitingen Oberottmarshausen Mickhaus en Walkerts hofen G raben K leinaitingen S chwabmünchen S chers tetten Mittelneufnach Untermeitingen Hiltenfingen K los terlechfeld

Langerringen

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 S AG S 2017

110 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 56: Entwicklung der Indices für den Landkreis Augsburg für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte Entwicklung der Indexwerte 120,0

100,0

80,0

60,0

112,3

105,6

102,2

102,5

96,1

94,8

94,4

94,2 92,9

93,1

91,5

92,3

90,5

90,4 40,0 89,1

84,8

81,0

78,9

76,9

71,7

70,4

20,0

0,0 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016 Jugendhilfeindex Sozialräumlicher Index Gesamtindex

Quelle:Jugendhilfeplanung Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg,im Landkreis SAGS Augsburg, 2018 SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 111 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

5. Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Augsburg

Der Landkreis Augsburg hat in den letzten Jahrzehnten eine ausgesprochen dynamische Ent- wicklung erlebt. So stieg die Bevölkerungszahl insgesamt seit der Volkszählung 1970 bis heute um über 50 Prozent, wie den Darstellungen 58 und 66 zu entnehmen ist. Der Landkreis Augsburg ist somit – zumindest für die letzten Jahrzehnte – ein Landkreis mit einem überdurchschnittlichen Bevölkerungszuwachs in Bayern.  Die bayerische Bevölkerung nahm in den Jahren von 1970 bis September 2016 nur um 23 Prozent zu,  der Zuwachs im gesamten Regierungsbezirk Schwaben betrug 27 Prozent.  Der relative Zuwachs im Landkreis Augsburg war somit ungefähr zweieinviertelmal so hoch wie in Bayern und rund doppelt so hoch wie in Schwaben. Neben zeitweiligen Geburtenüberschüssen sind dafür vor allem Zuwanderungen in den Landkreis Augsburg ursächlich. Als übergeordneter Wanderungstrend ist hier aktuell die Zuwanderung aus dem (EU-)Ausland und die Zuwanderung von Personen mit Fluchthintergrund zu nennen. Neben der Stadt-Umland-Wanderung im Augsburger Raum spielen hier auch die seit Jahrzehnten bestehende innerdeutsche Nord-Süd-Wanderung, die Ost-West-Wanderung in den Jahren nach der Wiedervereinigung und die Zuwanderung von Ausländern seit den Sechzigerjahren eine Rolle. In den letzten Jahren machte sich in verkehrsgünstig gelegenen Gemeinden außerdem der Einfluss des Großraums München, z. B. mit einer steigenden Zahl an Pendler/innen, bemerkbar.

Darstellung 57: Entwicklung der Bevölkerung im Landkreis Augsburg, 1950 - 2016

Jahr 1950 1961 1970 1980 1990 2000 2010 2016*)

Einwohner/innen 121.606 134.820 162.228 183.079 204.578 236.422 240.068 247.285

1950 = 100 % 100 % 111 % 133 % 151 % 168 % 194 % 197 % 203 %

*) Erhebung im Februar 2017

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 nach Daten aus der Datenbank Genesis des Statistischen Landesamtes

Wie ein Blick auf die (Zu-)Wanderungssalden der letzten Jahre zeigt, sind nach starken Zuwande- rungsjahren in den Neunzigern in der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts aktuell relativ wenige Nettozuwanderungen zu verzeichnen (vgl. Darstellung 58). Neben der konjunkturell schwierigen Situation in diesen Jahren, ist hier insbesondere der Effekt der Einführung der Zweitwohnungssteuer z. B. in Augsburg und München zu nennen, der zu einem erhöhten Abmelden von bisherigen Hauptwohnsitzen und damit zu Nettoabwanderungen in den Jahren 2005, 2006, 2008 und 2009 führte. Erst im Jahr 2010 wurde mit 470 Personen wieder eine nennenswerte Zahl von Nettozuwanderungen verzeichnet. In den letzten Jahren sind dagegen die Nettozuwanderungen – trotz des leichten Rückgangs 2016 – wieder stark ange- stiegen.

112 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Ein Blick auf die Entwicklung der Bevölkerung in den einzelnen Gemeinden zeigt, dass die Bevöl- kerungsentwicklung vor Ort mit unterschiedlicher Geschwindigkeit stattgefunden hat. Dar- stellung 61 gibt diese Entwicklung in den Gemeinden des Landkreises Augsburg seit dem Volks- zählungsjahr 1987, getrennt nach Bevölkerungszuwachs (Wanderungs- und Geburtenüberschüs- se insgesamt) und nach den reinen Wanderungsgewinnen, wieder. Die aktuellen Entwicklungen für den Zeitraum seit 2007 finden sich in den folgenden Darstellungen. Ebenso zeigen zwei Landkreisschaubilder (vgl. Darstellungen 63 und 64) die regionalen Schwer- punkte des Bevölkerungszuwachses auf.  Bei der langfristigen Analyse der regionalen Schwerpunkte wird deutlich, dass vor allem verkehrsgünstig gelegene Gemeinden (B17), insbesondere im südlichen Teil des Landkreises, besonders hohe Wachstumsraten hatten. Bei einigen Gemeinden liegt der Bevölkerungszuwachs durch Zuwanderungen seit der Volkszählung 1987 bei über 40 Prozent, teilweise sogar über 50 Prozent.  Zahlreiche Gemeinden insbesondere im westlichen und teilweise nordwestlichen Teil des Landkreises verzeichnen hingegen in den letzten 30 Jahren nur einen leichten Bevöl- kerungsanstieg. Im Anschluss an die beiden Darstellungen zur Wanderungsanalyse zeigt die Darstellung 64 dann die Anteile der Minderjährigen an der Bevölkerung im Landkreis Augsburg. Je weiter die Gemeinde von der Stadt Augsburg entfernt ist, umso höher ist – als grobe Regel – der Anteil der Kinder und Jugendlichen.

! Generell liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen in allen Gemeinden des Landkreises (Landkreisdurchschnitt 17,5 Prozent) – zum großen Teil deutlich – über dem bayerischen Vergleichswert von 16,4 Prozent (Ende 2015). Trotz des – im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung – relativ niedrigen Anteils, finden sich in den Städten (z. B. Königsbrunn, Neusäß und Gersthofen) die – absolut gesehen – höchsten Zahlen an Minderjährigen. Die Darstellungen 66 bis 78 am Ende des Kapitels geben einen zusätzlichen Überblick über die Entwicklung der Bevölkerung, der Geburten, der Todesfälle und der Wanderungen im Landkreis Augsburg und im Vergleich mit dem Regierungsbezirk Schwaben und Gesamtbayern. Darstellung 73 gibt die aktuelle Fertilität im Landkreis Augsburg wieder. Auf Gemeindeebene ist für die Jahre 2013-2015 die mittlere Zahl der Kinder je Frau (zwischen 15 und 50 Jahren) ausge- wiesen. Der dreijährige Zeitraum wurde auf der einen Seite gewählt, um insbesondere in Klei- neren und Mittleren Gemeinden den Einfluss zufälliger Abweichungen zu minimieren. Auf der anderen Seite wird die aktuelle Geburtenentwicklung noch relativ zeitnah abgebildet.

! Insgesamt lag die Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Augsburg in den letzten drei Jahren knapp sechs Prozent über dem bayerischen Durchschnitt. Darüber hinaus kann aus langfristigen Analysen davon ausgegangen werden, dass insbesondere junge Familien den größten Anteil der Zuwanderer in den Landkreis Augsburg stellen.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 113 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Entwicklung der Nettozuwanderungen im Landkreis Augsburg Darstellung1995 58:– 2016 Höhe der Nettozuwanderungen in den Landkreis Augsburg, 1995 – 2016

Nettowanderungen in Personen 1995 – 2016 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 -500 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Personen 3563 2119 1479 1109 1600 1002 1814 1260 778 632 -40 -161 158 -470 -49 470 1171 1405 2041 1939 3203 2492

9

Darstellung 59: Altersverteilung der Bevölkerung in Prozent, 2015 im Landkreis Augsburg im Vergleich zur Stadt Augsburg, dem Regierungsbezirk AltersverteilungSchwaben und Bayernder Bevölkerung im Vergleich, 2015 Landkreis Augsburg Stadt Augsburg 9,9% 10,4% 17,4% 15,1% 10,1% 9,4%

13,6% 18,2%

18,9% 22,4%

11,6% 14,5% 14,9% 13,4%

Schwaben Bayern 10,3% 10,2% 16,9% 16,4%

9,9% 9,8%

14,8% 14,9%

21,5% 21,5%

12,2% 12,7% 14,3% 14,5%

unter 18 Jahre 18-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-64 Jahre 65-75 Jahre 75 Jahre u.ä.

4 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

114 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 60: Bevölkerungszuwächse und Nettozuwanderungen in den Gemeinden des Landkreises Augsburg, 1987 – 2016 Zuwächse Nettozu- Nettozuwanderung Zuwachs 1987 – 2016 in % wanderung 1987 – 2016 in % Gemeinde 1987 – 2016, absolut 1987 – 2016, Insgesamt Pro Jahr absolut Insgesamt Pro Jahr

Adelsried 458 25 % 0,8 % 199 11 % 0,3 %

Allmannshofen 150 21 % 0,7 % 242 34 % 1,0 %

Altenmünster 554 16 % 0,5 % 326 10 % 0,3 %

Aystetten 635 27 % 0,9 % 629 26 % 0,8 %

Biberbach 745 27 % 0,9 % 473 17 % 0,5 %

Bobingen 3.643 27 % 0,9 % 3499 26 % 0,8 %

Bonstetten 403 43 % 1,4 % 387 41 % 1,2 %

Diedorf 2.799 38 % 1,3 % 2830 38 % 1,1 %

Dinkelscherben 227 4 % 0,1 % 630 10 % 0,3 %

Ehingen 222 28 % 0,9 % 159 20 % 0,6 %

Ellgau 246 29 % 1,0 % 103 12 % 0,4 %

Emersacker 347 34 % 1,1 % 258 26 % 0,8 %

Fischach 805 21 % 0,7 % 668 17 % 0,5 %

Gablingen 685 17 % 0,6 % 502 13 % 0,4 %

Gersthofen 4.988 29 % 1,0 % 5625 33 % 1,0 %

Gessertshausen 336 9 % 0,3 % 314 8 % 0,3 %

Graben 2.094 120 % 4,0 % 1649 95 % 2,2 %

Großaitingen 1.344 37 % 1,2 % 1040 29 % 0,8 %

Heretsried 38 4 % 0,1 % -14 -2 % 0,0 %

Hiltenfingen 208 17 % 0,6 % 129 10 % 0,3 %

Horgau 565 28 % 0,9 % 434 22 % 0,7 %

Kleinaitingen 374 43 % 1,4 % 358 41 % 1,1 %

Klosterlechfeld 1.032 56 % 1,9 % 808 44 % 1,2 %

Königsbrunn 8.603 45 % 1,5 % 7755 40 % 1,1 %

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 115 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Zuwächse Nettozu- Nettozuwanderung Zuwachs 1987 – 2016 in % wanderung 1987 – 2016 in % Gemeinde 1987 – 2016, 1987 – 2016, absolut Insgesamt Pro Jahr Insgesamt Pro Jahr absolut

Kühlenthal 196 32 % 1,1 % 146 24 % 0,7 %

Kutzenhausen 393 19 % 0,6 % 209 10 % 0,3 %

Langenneufnach 275 19 % 0,6 % 213 15 % 0,5 %

Langerringen 1.006 36 % 1,2 % 1257 46 % 1,3 %

Langweid am Lech 1.863 31 % 1,0 % 1341 22 % 0,7 %

Meitingen 2.449 27 % 0,9 % 2568 29 % 0,8 %

Mickhausen 282 26 % 0,9 % 195 18 % 0,5 %

Mittelneufnach 199 22 % 0,7 % 104 12 % 0,4 %

Neusäß 2.580 14 % 0,5 % 4710 25 % 0,7 %

Nordendorf 435 22 % 0,7 % 228 12 % 0,4 %

Oberottmarshausen 684 66 % 2,2 % 507 49 % 1,3 %

Scherstetten 101 11 % 0,4 % 87 10 % 0,3 %

Schwabmünchen 3.600 35 % 1,2 % 3322 32 % 0,9 %

Stadtbergen 3.289 28 % 0,9 % 4547 39 % 1,1 %

Thierhaupten 1.201 43 % 1,4 % 664 24 % 0,7 %

Untermeitingen 2.923 76 % 2,5 % 2356 61 % 1,6 %

Ustersbach 131 13 % 0,4 % 78 8 % 0,2 %

Walkertshofen 238 28 % 0,9 % 139 16 % 0,5 %

Wehringen 793 38 % 1,3 % 560 27 % 0,8 %

Welden 752 25 % 0,8 % 721 24 % 0,7 %

Westendorf 448 40 % 1,3 % 297 27 % 0,8 %

Zusmarshausen 1.478 31 % 1,0 % 1280 27 % 0,8 %

Landkreis Augsburg 56.817 30 % 1,0 % 54.532 29 % 0,8 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

116 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 61: Bevölkerungszuwächse und Nettozuwanderungen in den Gemeinden des Landkreises Augsburg, 2007 – 2016 Zuwächse Ende Netto- Nettozuwanderung Zuwachs 2007 – 2016 in % zuwanderung 2007 – 2016 in % Gemeinde 2007 – 2016, 2006 – 2016, absolut Insgesamt Pro Jahr absolut Insgesamt Pro Jahr

Adelsried -13 -1 % -0,1 % -19 -1 % -0,1 %

Allmannshofen 1 0 % 0,0 % 53 6 % 0,6 %

Altenmünster 177 5 % 0,5 % 149 4 % 0,4 %

Aystetten 86 3 % 0,3 % 168 6 % 0,6 %

Biberbach 34 1 % 0,1 % 1 0 % 0,0 %

Bobingen 514 3 % 0,3 % 847 5 % 0,5 %

Bonstetten 126 10 % 1,0 % 129 11 % 1,0 %

Diedorf 251 3 % 0,3 % 772 8 % 0,8 %

Dinkelscherben -252 -4 % -0,4 % 25 0 % 0,0 %

Ehingen 22 2 % 0,2 % 6 1 % 0,1 %

Ellgau 53 5 % 0,5 % 33 3 % 0,3 %

Emersacker -41 -3 % -0,3 % -48 -3 % -0,3 %

Fischach 34 1 % 0,1 % 96 2 % 0,2 %

Gablingen -41 -1 % -0,1 % 34 1 % 0,1 %

Gersthofen 1.660 8 % 0,8 % 2.340 12 % 1,1 %

Gessertshausen -80 -2 % -0,2 % 88 2 % 0,2 %

Graben 441 13 % 1,3 % 383 11 % 1,1 %

Großaitingen 103 2 % 0,2 % 125 3 % 0,3 %

Heretsried -40 -4 % -0,4 % -64 -6 % -0,6 %

Hiltenfingen -72 -5 % -0,5 % -43 -3 % -0,3 %

Horgau 89 4 % 0,4 % 141 6 % 0,6 %

Kleinaitingen 47 4 % 0,4 % 85 7 % 0,7 %

Klosterlechfeld 193 7 % 0,7 % 122 5 % 0,4 %

Königsbrunn 283 1 % 0,1 % 1.120 4 % 0,4 %

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 117 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Zuwächse Ende Netto- Nettozuwanderung Zuwachs 2007 – 2016 in % zuwanderung 2007 – 2016 in % Gemeinde 2007 – 2016, 2006 – 2016, absolut Insgesamt Pro Jahr absolut Insgesamt Pro Jahr

Kühlenthal -29 -3 % -0,3 % 5 1 % 0,1 %

Kutzenhausen -62 -2 % -0,2 % -84 -3 % -0,3 %

Langenneufnach 14 1 % 0,1 % -2 0 % 0,0 %

Langerringen -22 -1 % -0,1 % 113 3 % 0,3 %

Langweid am Lech 401 5 % 0,5 % 413 6 % 0,5 %

Meitingen 335 3 % 0,3 % 736 7 % 0,6 %

Mickhausen 29 2 % 0,2 % 45 3 % 0,3 %

Mittelneufnach 51 5 % 0,5 % 46 4 % 0,4 %

Neusäß 51 0 % 0,0 % 1.493 7 % 0,7 %

Nordendorf 166 7 % 0,7 % 62 3 % 0,3 %

Oberottmarshausen 56 3 % 0,3 % 45 3 % 0,3 %

Scherstetten 32 3 % 0,3 % 32 3 % 0,3 %

Schwabmünchen 744 6 % 0,6 % 906 7 % 0,7 %

Stadtbergen 265 2 % 0,2 % 1.076 7 % 0,7 %

Thierhaupten 263 7 % 0,7 % 60 2 % 0,2 %

Untermeitingen 323 5 % 0,5 % 541 8 % 0,8 %

Ustersbach -41 -3 % -0,3 % -10 -1 % -0,1 %

Walkertshofen -29 -3 % -0,3 % -40 -4 % -0,4 %

Wehringen -35 -1 % -0,1 % -31 -1 % -0,1 %

Welden 87 2 % 0,2 % 195 5 % 0,5 %

Westendorf 77 5 % 0,5 % 22 2 % 0,1 %

Zusmarshausen 58 1 % 0,1 % 194 3 % 0,3 %

Landkreis Augsburg 6.309 3 % 0,3 % 12.360 5 % 0,5 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

118 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

DarstellungBevölkerungszuwachs 62: Bevölkerungszuwachs der der Gemeinden im Landkreis Augsburg, Gemeinden im Landkreis1987 – 2016 Augsburg, 1987 - 2016

< 15 % (6) Allmannshofen Ellgau 150 < 20 % (5) 246 21,0 < 25 % (4) Ehingen 29,2 222 < 30 % (13) 27,6 Nordendorf < 35 % (5) 435 21,9 Thierhaupten >= 35 % (13) Kühlenthal 1.201 Westendorf 196 43,1 32,0 448 Meitingen 39,9 2.449 Biberbach 27,2 745 Emersacker 27,0 347 34,3 Heretsried Langweid am Lech Altenmünster 1.863 38 Gablingen 554 30,6 Welden 4,0 685 16,4 752 Bonstetten 17,4 25,4 403 Gersthofen 42,9 4.988 29,3 Adelsried Zusmarshausen Horgau 458 1.478 Aystetten Neusäß 565 25,2 30,8 635 2.580 28,1 Gemeindenamen 26,6 13,5 Zuwachs 1987 - 2016, absolut Zuwachs 1987 - 2016, in % Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 393 2.799 Stadtbergen 227 19,3 37,8 3.289 3,7 28,1 Ustersbach 131 Gessertshausen 13,0 336 8,7 Bobingen Fischach 3.643 Königsbrunn 805 26,9 8.603 Langenneufnach 20,8 Wehringen 44,7 275 Großaitingen 793 19,3 Mickhausen 1.344 38,3 Oberottmarshausen 37,1 Walkertshofen 282 684 25,6 Kleinaitingen 66,2 238 374 28,1 Schwabmünchen 42,5 Scherstetten 3.600 Graben 101 34,5 Untermeitingen 2.094 Mittelneufnach 11,0 2.923 120,2 199 Hiltenfingen 75,9 22,1 208 16,8 Klosterlechfeld Landkreis Augsburg: 1.032 Zuwachs absolut: 56.817 Langerringen 56,1 Zuwachs in %: 29,8 % 1.006 36,4

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 119 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

DarstellungBevölkerungszuwachs 63: Bevölkerungszuwachs der der Gemeinden im Landkreis Augsburg, Gemeinden im Landkreis2007 – 2016 Augsburg, 2007 - 2016 < -2 % (8) Allmannshofen Ellgau < 0 % (5) 1 53 < 2 % (8) 0,1 Ehingen 5,1 22 < 4 % (12) Nordendorf 2,2 < 6 % (7) 166 >= 6 % (6) 7,4 Thierhaupten Kühlenthal 263 Westendorf -29 7,1 -3,5 77 Meitingen 5,2 335 Biberbach 3,0 34 Emersacker 1,0 -41 Langweid am Lech -2,9 Heretsried Altenmünster 401 -40 Gablingen 177 5,3 Welden -3,9 -41 4,7 87 Bonstetten -0,9 2,4 126 Gersthofen 10,4 1.660 8,1 Adelsried Zusmarshausen Horgau -13 58 Aystetten Neusäß 89 -0,6 0,9 86 51 Gemeindenamen 3,6 2,9 0,2 Veränderung 2007 - 2016, absolut Veränderung 2007 - 2016, in % Kutzenhausen Diedorf Stadtbergen Dinkelscherben -62 251 265 -252 -2,5 2,5 -3,8 1,8 Ustersbach -41 Gessertshausen -3,5 -80 Bobingen -1,9 Fischach 514 Königsbrunn 34 3,1 283 Langenneufnach 0,7 Wehringen 1,0 14 Großaitingen -35 0,8 Mickhausen 103 -1,2 Oberottmarshausen 2,1 Walkertshofen 29 56 2,1 Kleinaitingen 3,4 -29 47 -2,6 Schwabmünchen 3,9 Scherstetten 744 Graben 32 5,6 Untermeitingen 441 Mittelneufnach 3,2 323 13,0 51 Hiltenfingen 5,0 4,9 -72 -4,8 Klosterlechfeld 193 Langerringen 7,2 Landkreis Augsburg: -22 Veränderung absolut: 6.309 -0,6 Veränderung in %: 2,6 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

120 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Anteil derDarstellung Kinder und 64: Jugendlichen Anteil der Kinder in den undGemeinden Jugendlichen in den Gemeinden Landkreis imAugsburg, Landkreis 2017 Augsburg, Ende 2016 < 16,5 % (5) < 17,2 % (7) Allmannshofen Ellgau < 17,9 % (12) 143 230 < 18,6 % (10) Ehingen 16,5 21,1 197 < 19,3 % (5) 19,2 Nordendorf 440 >= 19,3 % (7) Thierhaupten 18,2 Kühlenthal 776 Westendorf 150 19,5 18,5 312 Meitingen 19,9 2.035 Biberbach 17,8 613 Emersacker 17,5 249 18,3 Heretsried Langweid am Lech Altenmünster 1.493 173 Gablingen 724 18,8 Welden 17,6 758 18,4 640 Bonstetten 16,4 17,2 242 Gersthofen 18,0 3.852 17,5 Adelsried Gemeindenamen Zusmarshausen Horgau 383 Zahl der unter 18-J ährigen 1.118 Aystetten Neusäß 438 16,8 Anteil der unter 18-J ährigen 17,8 523 3.549 17,0 an allen E inwohnern in % 17,3 16,4

Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 434 1.708 Stadtbergen 1.140 17,9 16,7 2.605 17,9 17,4 Landkreis Augsburg: Ustersbach 249 Zahl der unter 18-J ährigen: 43.182 Gessertshausen Anteil der unter 18-J ährigen: 17,5 % 21,9 704 16,8 Bobingen Fischach 3.032 Königsbrunn 848 17,6 4.561 Langenneufnach 18,2 Wehringen 16,4 324 Großaitingen 481 19,1 Mickhausen 863 16,8 Oberottmarshausen 17,4 Walkertshofen 273 352 19,7 Kleinaitingen 20,5 198 230 18,3 Schwabmünchen 18,3 Scherstetten 2.406 Graben 177 17,1 Untermeitingen 732 Mittelneufnach 17,4 1.204 19,1 216 Hiltenfingen 17,8 19,6 236 Klosterlechfeld 16,4 465 16,2 Langerringen 706 18,7

Daten nach einer Erhebung bei den Einwohnermeldeämtern.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 121 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

DarstellungEntwicklung 65: Entwicklung der Bevölkerung der Bevölkerung 1950 – 19502016 – 2017im Landkreis im Landkreis Augsburg Augsburg13

Entwicklung der Einwohnerzahlen 1950 – 2017 300.000

247.285 250.000 236.422 240.068 243.107

200.000 190.468 162.228 150.000 134.820 121.606

100.000

50.000

0 1950 1961 1970 1987 2000 2010 2014 2/2017 2 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

13 Eine weitere – zusätzliche – Auswertungs- und Analysemöglichkeit auf Gemeindeebene stellen die von SAGS entwickelten "Sozialstatistischen Übersichten" jeweils einzelner Gemeinden dar. Dabei werden auf Gemeindeebene verschiedene Merkmale aus dem Bereich der Bevölkerungs-, der Kin- der- und Jugendhilfestatistik und der Sozialstatistik über die Zeit hinweg in ihrer Entwicklung ana- lysiert und in Bezug gesetzt zu den Entwicklungen der vergleichbaren Gemeindegrößenklassen im Landkreis, dem Landkreis insgesamt, dem Bezirk und Gesamtbayern. Ebenso werden hierfür die adäquaten Altersbezüge gewählt, also z. B. Entwicklung der Erzieherischen Hilfen je 100 unter 18- Jährige. Vgl. dazu z. B. SAGS, Sozialstatistische Übersichten für den Markt Ergolding, Landshut, im Juli 2005.

122 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 66: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2016 in Prozent, Entwicklung1950 = der 100 Bevölkerung Prozent im Landkreis 1950 - 2016 Augsburg in %, 1950 im Ver = 100gleich % zur Stadt im LandkreisAugsburg, Augsburg dem Regierungsbezirk Schwaben und Bayern Entwicklung der Einwohnerzahlen in %, 1950 = 100 % 250%

200%

150%

100%

50%

0% 1950 1961 1970 1987 2000 2010 2016

LK Augsburg Stadt Augsburg* Schwaben* Bayern* 3 *) Für das Jahr 2016: Werte gemäß der Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamtes 2015-2016 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Entwicklung der Geburtenzahlen 1993 – 2016 Darstellung 67:im LandkreisEntwicklung Augsburg der Geburtenzahlen in dreijährigen 1993Durchschnitten – 2016 im Landkreis Augsburg in Dreijahresdurchschnitten

Entwicklung der Geburtenzahlen 1993 – 2016 3.000 2.614 2.580 2.500 2.304 2.121 2.179 1.966 2.000 1.924 1.869

1.500

1.000

500

0 1993-1995 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 5

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 123 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Darstellung 68: Entwicklung der Geburtenzahlen 1992 – 2015 in Prozent Entwicklungin Dreijahresdurchschnitten, der Geburtenzahlen 1992 1992 - 2015 – 1994 in %, = 1 00 Prozent im Landkreis in dreijährigenAugsburg Durchschnitten im Vergleich im zur Landkreis Stadt Augsburg, Augsburg, dem Regierungsbezirk 1992 - 1994Schwaben = 100 % und Bayern Entwicklung der Geburtenzahlen in %, 1992 – 1994 = 100 % 120%

100%

80%

60%

40%

20%

0% 1992-1994 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009 2010-2012 2013-2015

LK Augsburg Stadt Augsburg Schwaben Bayern

6 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Darstellung 69: EntwicklungEntwicklung der der Zahl Zahl der der Todesfälle Todesfälle 1993 1993 –– 20162016 im Landkreis im Landkreis Augsburg in dreijährigen Durchschnitten Augsburg in Dreijahresdurchschnitten

Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1993 – 2016 3.000

2.500 2.390 2.245 2.159 2.015 2.023 2.082 2.000 1.870 1.930

1.500

1.000

500

0 1993-1995 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 7

124 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 70: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1992 – 2015 in Prozent Entwicklungin Dreijahresdurchschnitten, der Sterbefälle 1992 - 2015 1992 in – %, 1994 = 100 Prozent im Landkreis in dreijährigenAugsburg Durchschnitten im Vergleich im zur Landkreis Stadt Augsburg, Augsburg, dem Regierungsbezirk 1992 - 1994Schwaben = 100 % und Bayern Entwicklung der Sterbefälle in %, 1992 – 1994 = 100 % 160%

140%

120%

100%

80%

60%

40%

20%

0% 1992-1994 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009 2010-2012 2013-2015 LK Augsburg Stadt Augsburg Schwaben Bayern

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 8

Darstellung 71:Entwicklung Entwicklung der der Zahl Zahl der derWanderungen Netto(zu)w anderungen1993 – 2016 1993 – 2016 im im LandkreisLandkreis Augsburg Augsburg in in dreijährigen Dreijahresd Durchschnittenurchschnitten

Entwicklung der Netto(zu)wanderungen 1993 – 2016 3.500 3.327

3.000 2.545 2.500

2.000 1.569 1.472 1.539 1.500

1.000 890

500

0 -14 -16 -500 1993-1995 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 10

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 125 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Darstellung 72: Entwicklung der Zahl der Netto(zu)wanderungen 1992 – 2015 Entwicklungin Prozent der Zahl, 1992 der – Wanderungen1994 = 100 Prozent 1992 im – 2015Landkreis in % Augsburg im in Dreijahresdurchschnitten,Vergleich zur Stadt Augsburg, 1992-1994 dem = 100 Regierungsbezirk % Schwaben und im LandkreisBayern Augsburg

Entwicklung der Zahl der Netto(zu)wanderungen in %, 1992 – 1994 = 100 % 500%

400%

300%

200%

100%

0%

-100%

-200% 1992-1994 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009 2010-2012 2013-2015 LK Augsburg Stadt Augsburg Schwaben Bayern

11 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

126 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

DarstellungZahl der Kinder 73: Mittlere je Frau Zahl (2013-2015) der Kinder je Frau im Alter von 15 bis 49 Jahren im Landkreisim LandkreisAugsburg Augsburg (ZGZ) von 2013 – 2015 < 1,4 (10) < 1,5 (9) Allmannshofen Ellgau < 1,6 (8) 1,21 1,65 Ehingen < 1,7 (9) 1,42 < 1,8 (4) Nordendorf 1,67 >= 1,8 (6) Thierhaupten Kühlenthal 1,83 1,48 Westendorf 1,34 Meitingen 1,69 Biberbach 1,39 Emersacker 1,97 Heretsried Langweid am Lech Altenmünster 2,58 1,75 1,83 Gablingen Welden 1,87 1,64 Bonstetten Gemeindenamen 1,48 Gersthofen Mittelwert der Zahl der K inder 1,45 je F rau (zw. 15 und 49 J ahren) Adelsried Zusmarshausen Horgau 1,50 1,44 Aystetten Neusäß 1,32 1,48 1,38

Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 1,50 1,50 Stadtbergen 1,69 1,57 Ustersbach 1,67 Gessertshausen 1,82 Bobingen Fischach 1,61 Königsbrunn 1,58 1,33 Langenneufnach Wehringen 1,76 Großaitingen 1,33 Mickhausen 1,41 Oberottmarshausen 1,58 1,66 Walkertshofen Kleinaitingen 1,14 1,76 Schwabmünchen Landkreis Augsburg: 1,58 Graben 1,53 K inder je F rau Scherstetten Mittelwert von 2013 - 2015 1,44 Untermeitingen 1,79 Mittelneufnach 1,52 1,40 Hiltenfingen B ayern: 1,30 Klosterlechfeld 1,45 K inder je F rau 1,24 Mittelwert von 2013 - 2015 Langerringen 1,67

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 127 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse Altersverteilung der Zuzüge im Jahresmittel, 2013 – 2015 im Landkreis Augsburg im Vergleich Darstellung 74: Altersverteilung der Zuzüge im Jahresmittel 2013 – 2015 im Landkreis Augsburg

2.336 1.697 13% 10% 435 470 16,6% 3% 561 686 3% 24,2%

unter 3 3.855 573 3 bis 5 22% 2.837 20,2% 6 bis 9 16% 10 bis 14 15 bis 17

578 529 20,4% 18,6% 5.706 33%

Zuzüge Insgesamt je Jahr: 17.426 davon Zuzüge unter 18 J.: 2.837 unter 18 18-29 30-39 40-49 50-64 65-74 über 75

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 Folie 12 Altersverteilung der Fortzüge im Jahresmittel, 2013 – 2015 aus dem Landkreis Augsburg im Vergleich Darstellung 75: Altersverteilung der Fortzüge im Jahresmittel 2013 – 2015 im Landkreis Augsburg

1.979 1.598 13% 11% 436 368 3%506 18,2% 452 3% 22,4% 2.976 unter 3 20% 427 3 bis 5 21,2% 2.016 6 bis 9 13% 10 bis 14 15 bis 17

392 19,4% 377 5.523 18,7% 37% Fortzüge Insgesamt je Jahr: 15.034 davon Fortzüge unter 18 J.: 2.016

unter 18 18-29 30-39 40-49 50-64 65-74 über 74

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 Folie 13

128 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

DarstellungMittlere 76: Wanderungssalden Mittlere Wanderungssalden nach Altersgruppen nach Altersgruppen, 2013 – 2015 2013 – 2015im im Landkreis Landkreis Augsburg

Durchschnitt 2013 – 2015 je Jahr 6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

0 75 und Unter 18 18 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 64 65 - 74 älter Zuzüge 2013-2015 2.837 5.706 3.855 2.336 1.697 435 561 Fortzüge 2013-2015 2.016 5.523 2.976 1.979 1.598 436 506 Salden 2013-2015 821 183 879 357 98 -1 55

Folie 14 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

DarstellungMittlere 77: Wanderungssalden Mittlere Wanderungssalden der unter 18- Jährigender unter 18-Jährigen, 2013 – 2015 2013 – 2015im im Landkreis Landkreis Augsburg

800 Durchschnitt 2013 – 2015 je Jahr 700 600 500 400 300 200 100 0 Unter 3 3 bis < 6 6 bis < 10 10 bis < 15 15 bis < 18 Zuzüge 2013-2015 686 578 529 573 470 Fortzüge 2013-2015 452 392 377 427 368 Salden 2013-2015 235 186 152 146 102

Folie 15 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 129 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

6. Pendleranalyse für den Landkreis Augsburg Stand Juni 2016

Bei der Pendleranalyse handelt es sich um die Auswertung eines Datensatzes der Bundesagentur für Arbeit (BA). Diese bildet die Relation Wohnort-Arbeitsort für alle sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (ohne Selbständige, Beamte, Schüler/innen und Student/innen und ausschließlich geringfügig Beschäftigte) für jede Gemeinde zum Stand Sommer 2016 ab. Die Auswertung dieses Datensatzes gibt somit das Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten wieder, wobei sich grundsätzlich zwei voneinander abweichende Betrachtungsweisen ergeben.  Aus Sicht der Wohngemeinde der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ergeben sich Werte für die Zahl der Auspendler/innen der Wohngemeinde nach den verschiedenen Zielorten.  Aus Sicht der Gemeinde, in der die Arbeitnehmer/innen ihren Arbeitsplatz haben, ergeben sich Werte für die Zahl der Einpendler/innen in diese Gemeinde nach den verschiedenen Herkunftsorten. Natürlich ist es möglich, für alle Gemeinden (und damit auch für den Landkreis) sowohl die Aus- pendler/innen als auch die Einpendler/innen zu ermitteln. Die Darstellungen auf den nächsten Seiten geben einen Überblick über das Pendlerverhalten auf Landkreisebene wieder. Die Pendlerdaten auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene stammen aus verschiedenen Datensätzen der BA und können in der Summenbildung geringfügig voneinander abweichen.  Betrachtet man die sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer/innen, die in den einzelnen Gemeinden des Landkreises Augsburg wohnen, sind dies insgesamt 98.131 Personen.  15.573 davon arbeiten am eigenen Wohnort (15,9 Prozent), 22,9 Prozent arbeiten in einer anderen Gemeinde des Landkreises – pendeln also in diese Gemeinden.  Viele Pendler/innen haben als Ziel die Stadt Augsburg (36,3 Prozent), weitere 5,6 Prozent die Stadt München. Die 15.773 Arbeitnehmer/innen, für die Wohnort und Arbeitsort identisch sind, bilden wiederum 22,5 Prozent aller Beschäftigten im Landkreis Augsburg. Insgesamt wurden im Sommer 2016 70.062 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Landkreis Augsburg gezählt. Demnach wohnen rund 28.000 Arbeitnehmer mehr im Landkreis Augsburg als dort ihren Arbeitsort haben. Immerhin 23,2 Prozent der Einpendler in den Landkreis Augsburg kommen aus der Stadt Augs- burg. Insgesamt stammen gut 22 Prozent der in den Gemeinden des Landkreises arbeitenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nicht aus dem Landkreis bzw. der Stadt Augsburg. Bei den Herkunftslandkreisen der anderen Landkreise stellt der Landkreis Aichach-Friedberg mit 3.581 Einpendler/innen (5,1 Prozent aller Einpendler) die größte Gruppe (vgl. Darstellung 79). Gegenüber 1997 hat der relative Anteil Auspendler in die Stadt Augsburg abgenommen, jedoch absolut zugenommen. Ein höherer Anteil pendelt aktuell in den Landkreis Augsburg. Der Anteil derer, die Wohnen und Arbeiten in einer Gemeinde verbinden können, ist - vor allem prozentual - deutlich zurückgegangen.

130 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 78: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Augsburg, AuspendlerVergleich aus Juni dem 1997 Landkreis mit Juni 2016Augsburg im Vergleich 1997 - 2016 Juni 1 9 9 7 Juni 2 0 1 6

am Wohnort beschäftigt Sonstige LK am Wohnort beschäftigt Sonstige LK 20,3% 10,6% 16,1% 11,8% Donau-Ries 2,0% Aichach-Friedberg 16.248 2,3% 15.773 Aichach-Friedberg 11.572 3,1% 8.454 Landsberg a. Lech 1,6% 1.974 1.847 Landsberg a. Lech 1.260 München, St. & Lk. 3.085 2,2% 2.785 3,5% 2.205 im LK beschäftigt München, St. & Lk. im LK beschäftigt 16.588 22.385 5.477 20,8% 22,8% 5,6%

32.722 35.660

Augsburg, Stadt Augsburg, Stadt 41,0% 36,3%

Auspendler/Arbeitnehmer aus dem Auspendler/Arbeitnehmer aus dem Landkreis Augsburg: Landkreis Augsburg: 98.131 Arbeitnehmer 78.644 Arbeitnehmer Basis: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamte, Schüler und Studenten) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Quelle: SAGSBasis 2017 sozialversicherungspflichtiger nach Daten der Bundesanstalt Beschäftigter für Arbeit (IAB)

Darstellung 79: Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Augsburg, EinpendlerVergleich in den Juni Landkreis1997 mit Juni Augsburg 2016 im Vergleich 1997 - 2016

Juni 1 9 9 7 Juni 2 0 1 6

am Wohnort beschäftigt Sonstige LK am Wohnort beschäftigt Sonstige LK 22,5% 10,8% 32,6% 11,8%

Günzburg 15.773 2,4% 16.248 5.876 7.588 Aichach-Friedberg Dillingen a.d. Donau 4,0% 1.678 2,4% 1.979 1.670 Aichach-Friedberg 3.581 5,1% 1.126 Landsberg 9.093 1,6% Augsburg, Stadt 22.385 18,3% 16.261 16.588 im LK beschäftigt 32,0%

Augsburg, Stadt im LK beschäftigt 23,2% 33,3%

Einpendler/Arbeitnehmer aus dem Einpendler/Arbeitnehmer aus dem Landkreis Augsburg: Landkreis Augsburg: 49.784 Arbeitnehmer 70.062 Arbeitnehmer

Quelle:Basis: SozialversicherungspflichtigeJugendhilfeplanung im Landkreis Beschäftigte Augsburg, (ohne SAGS Selbständige, 2017 nach DatenBeamte, der SchülerBundesagentur und Studenten) für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter Quelle: SAGS 2017 nach Daten der Arbeitsagentur

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 131 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Darstellung 80: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Augsburg, Juni 2016

Darunter: Davon Alle In den Auspendler/ In die Stadt In die Stadt Beschäftigten Landkreis Gemeinde innen Augsburg München Augsburg

Summe in % Summe in % Summe in % Summe in % Summe in %

Adelsried 961 100 851 88,6 336 35,0 365 38,0 39 4,1

Allmannshofen 385 100 350 90,9 161 41,8 74 19,2 10 2,6

Altenmünster 1.659 100 1.441 86,9 548 33,0 428 25,8 29 1,7

Aystetten 1.067 100 1.015 95,1 311 29,1 537 50,3 63 5,9

Biberbach 1.491 100 1.407 94,4 529 35,5 520 34,9 59 4,0

Bobingen 6.613 100 4.982 75,3 1.438 21,7 2.409 36,4 274 4,1

Bonstetten 505 100 488 96,6 174 34,5 243 48,1 15 3,0

Diedorf 3.818 100 3.379 88,5 821 21,5 1.830 47,9 193 5,1

Dinkelscherben 2.552 100 2.157 84,5 765 30,0 758 29,7 73 2,9

Ehingen 433 100 421 97,2 197 45,5 104 24,0 11 2,5

Ellgau 458 100 419 91,5 178 38,9 104 22,7 0,0

Emersacker 598 100 548 91,6 233 39,0 197 32,9 13 2,2

Fischach 1.982 100 1.513 76,3 636 32,1 562 28,4 52 2,6

Gablingen 1.845 100 1.714 92,9 606 32,8 775 42,0 74 4,0

Gersthofen 8.825 100 6.728 76,2 1.153 13,1 3.764 42,7 385 4,4

Gessertshausen 1.511 100 1.368 90,5 540 35,7 613 40,6 58 3,8

Graben 1.691 100 1.555 92,0 541 32,0 466 27,6 117 6,9

Großaitingen 2.010 100 1.807 89,9 785 39,1 640 31,8 85 4,2

Heretsried 375 100 370 98,7 199 53,1 164 43,7 10 2,7

Hiltenfingen 597 100 562 94,1 306 51,3 122 20,4 21 3,5

Horgau 1.002 100 903 90,1 375 37,4 427 42,6 37 3,7

Kleinaitingen 562 100 523 93,1 241 42,9 178 31,7 29 5,2

Klosterlechfeld 1.236 100 1.194 96,6 401 32,4 213 17,2 128 10,4

Königsbrunn 11.238 100 9.098 81,0 1.796 16,0 4.776 42,5 687 6,1

132 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darunter: Davon Alle Auspendler/ In den Beschäftigten In die Stadt In die Stadt Gemeinde innen Landkreis Augsburg München Augsburg

Summe in % Summe in % Summe in % Summe in % Summe in %

Kühlenthal 332 100 322 97,0 171 51,5 95 28,6 14 4,2

Kutzenhausen 988 100 897 90,8 352 35,6 421 42,6 33 3,3

Langenneufnach 703 100 553 78,7 302 43,0 153 21,8 15 2,1

Langerringen 1.500 100 1.325 88,3 538 35,9 247 16,5 77 5,1

Langweid am Lech 3.252 100 2.895 89,0 1.023 31,5 1.184 36,4 137 4,2

Meitingen 4.777 100 3.585 75,0 981 20,5 1.358 28,4 159 3,3

Mickhausen 570 100 534 93,7 329 57,7 154 27,0 14 2,5

Mittelneufnach 440 100 402 91,4 194 44,1 59 13,4 11 2,5

Neusäß 7.538 100 6.538 86,7 1.321 17,5 3.745 49,7 417 5,5

Nordendorf 982 100 908 92,5 346 35,2 251 25,6 20 2,0

Oberottmarshausen 673 100 642 95,4 249 37,0 270 40,1 34 5,1

Scherstetten 438 100 408 93,2 271 61,9 62 14,2 12 2,7

Schwabmünchen 5.540 100 3.746 67,6 1.216 21,9 1.157 20,9 231 4,2

Stadtbergen 5.395 100 4.931 91,4 856 15,9 3.020 56,0 318 5,9

Thierhaupten 1.679 100 1.410 84,0 468 27,9 460 27,4 52 3,1

Untermeitingen 2.845 100 2.557 89,9 777 27,3 620 21,8 250 8,8

Ustersbach 445 100 406 91,2 216 48,5 140 31,5 16 3,6

Walkertshofen 523 100 476 91,0 287 54,9 85 16,3 21 4,0

Wehringen 1.271 100 1.158 91,1 513 40,4 447 35,2 56 4,4

Welden 1.528 100 1.337 87,5 494 32,3 525 34,4 44 2,9

Westendorf 668 100 620 92,8 271 40,6 200 29,9 27 4,0

Zusmarshausen 2.630 100 1.915 72,8 630 24,0 738 28,1 86 3,3

Landkreis 98.131 100 82.358 83,9 22.385 22,8 35.660 36,3 4.511 4,6 Augsburg

Werte unter zehn Arbeitnehmer/innen werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Die Pendlerdaten auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene stammen aus verschiedenen Datensätzen der Bundesagentur für Arbeit und können in der Summenbildung geringfügig voneinander abweichen. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 - nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 133 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Darstellung 81: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Augsburg, Juni 2016

Darunter: Davon pendeln in sonstige In den Landkreis In den Landkreis In den Landkreis In den Landkreis ausgewählte Aichach-Friedberg Landsberg am Lech Günzburg Dillingen Landkreise … Summe in % Summe in % Summe in % Summe in %

Adelsried 35 3,6 26 2,7 21 2,2

Allmannshofen 20 5,2 45 11,7

Altenmünster 17 1,0 183 11,0 239 14,4

Aystetten 48 4,5 21 2,0 13 1,2

Biberbach 83 5,6 13 0,9 118 7,9

Bobingen 203 3,1 153 2,3 88 1,3 16 0,2

Bonstetten 22 4,4 15 3,0

Diedorf 135 3,5 14 0,4 108 2,8 36 0,9

Dinkelscherben 55 2,2 341 13,4 23 0,9

Ehingen 64 14,8

Ellgau 15 3,3 37 8,1

Emersacker 10 1,7 111 18,6

Fischach 48 2,4 15 0,8 123 6,2 13 0,7

Gablingen 122 6,6 16 0,9 55 3,0

Gersthofen 484 5,5 56 0,6 43 0,5 106 1,2

Gessertshausen 51 3,4 79 5,2

Graben 48 2,8 229 13,5

Großaitingen 64 3,2 94 4,7 10 0,5

Heretsried 31 8,3

Hiltenfingen 50 8,4

Horgau 47 4,7 20 2,0 19 1,9

Kleinaitingen 23 4,1 47 8,4

Klosterlechfeld 21 1,7 294 23,8

Königsbrunn 583 5,2 305 2,7 45 0,4 29 0,3

134 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darunter: Davon pendeln in sonstige In den Landkreis In den Landkreis In den Landkreis In den Landkreis ausgewählte Aichach-Friedberg Landsberg am Lech Günzburg Dillingen Landkreise … Summe in % Summe in % Summe in % Summe in %

Kühlenthal 33 9,9

Kutzenhausen 34 3,4 36 3,6 10 1,0

Langenneufnach 10 1,4 83 11,8

Langerringen 12 0,8 236 15,7 14 0,9

Langweid am Lech 202 6,2 10 0,3 16 0,5 76 2,3

Meitingen 205 4,3 74 1,5 235 4,9

Mickhausen 13 2,3 71 12,5

Mittelneufnach 27 6,1 14 3,2 30 6,8

Neusäß 254 3,4 37 0,5 127 1,7 68 0,9

Nordendorf 25 2,5 11 1,1 79 8,0

Oberottmarshausen 48 7,1 39 5,8

Scherstetten 20 4,6 11 2,5

Schwabmünchen 94 1,7 408 7,4 59 1,1

Stadtbergen 225 4,2 59 1,1 46 0,9 26 0,5

Thierhaupten 158 9,4 83 4,9

Untermeitingen 89 3,1 471 16,6 10 0,4

Ustersbach 59 13,3

Walkertshofen 10 1,9 88 16,8

Wehringen 24 1,9 48 3,8

Welden 65 4,3 45 2,9 125 8,2

Westendorf 20 3,0 56 8,4

Zusmarshausen 60 2,3 216 8,2 105 4,0

Landkreis Augsburg 3.666 3,7 2.205 2,2 1.765 1,8 1.576 1,6

Werte unter zehn Arbeitnehmer/innen werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 - nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 135 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Darstellung 82: Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Augsburg, Juni 2016

Darunter: Davon Alle Einpendler/ Aus der Aus dem Beschäftigten Am Ort Aus dem Gemeinde innen Stadt Landkreis beschäftigt Landkreis Augsburg AIC

Summe in % Summe In % Summe in % Summe In % Summe in % Summe in %

Adelsried 477 100 366 76,7 110 23,1 197 41,3 69 14,5 17 3,6

Allmannshofen 246 100 211 85,8 35 14,2 101 41,1 0,0 0,0

Altenmünster 584 100 366 62,7 218 37,3 150 25,7 25 4,3 0,0

Aystetten 197 100 145 73,6 52 26,4 63 32,0 51 25,9 10 5,1

Biberbach 236 100 152 64,4 84 35,6 89 37,7 24 10,2 0,0

Bobingen 5.415 100 3.778 69,8 1.631 30,1 1875 34,6 1135 21,0 175 3,2

Bonstetten 69 100 52 75,4 17 24,6 26 37,7 0,0 0,0

Diedorf 2.120 100 1.681 79,3 439 20,7 763 36,0 447 21,1 60 2,8

Dinkelscherben 1.033 100 638 61,8 395 38,2 305 29,5 65 6,3 0,0

Ehingen 25 100 13 52,0 12 48,0 0,0 0,0 0,0

Ellgau 177 100 138 78,0 39 22,0 70 39,5 0,0 0,0

Emersacker 250 100 200 80,0 50 20,0 60 24,0 26 10,4 0,0

Fischach 2.199 100 1.730 78,7 469 21,3 835 38,0 313 14,2 28 1,3

Gablingen 582 100 451 77,5 131 22,5 248 42,6 99 17,0 35 6,0

Gersthofen 13.800 100 11.695 84,7 2.097 15,2 3625 26,3 4794 34,7 1217 8,8

Gessertshausen 595 100 452 76,0 143 24,0 280 47,1 67 11,3 0,0

Graben 2.603 100 2.465 94,7 136 5,2 816 31,3 1025 39,4 107 4,1

Großaitingen 699 100 495 70,8 203 29,0 378 54,1 58 8,3 0,0

Heretsried 26 100 21 80,8 5 19,2 11 42,3 0,0 0,0

Hiltenfingen 128 100 93 72,7 35 27,3 72 56,3 0,0 0,0

Horgau 552 100 453 82,1 99 17,9 244 44,2 132 23,9 16 2,9

Kleinaitingen 443 100 404 91,2 39 8,8 201 45,4 111 25,1 26 5,9

Klosterlechfeld 213 100 170 79,8 42 19,7 103 48,4 14 6,6 0,0

Königsbrunn 6.766 100 4.622 68,3 2.140 31,6 1523 22,5 2008 29,7 469 6,9

136 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darunter: Davon Alle Einpendler/ Aus der Aus dem Beschäftigten Am Ort Aus dem Gemeinde innen Stadt Landkreis beschäftigt Landkreis Augsburg AIC

Summe in % Summe In % Summe in % Summe In % Summe in % Summe in %

Kühlenthal 49 100 39 79,6 10 20,4 24 49,0 0,0 0,0

Kutzenhausen 647 100 556 85,9 91 14,1 299 46,2 77 11,9 19 2,9

Langenneufnach 665 100 515 77,4 150 22,6 264 39,7 127 19,1 0,0

Langerringen 605 100 430 71,1 175 28,9 246 40,7 37 6,1 10 1,7

Langweid am Lech 1.843 100 1.483 80,5 357 19,4 600 32,6 430 23,3 186 10,1

Meitingen 4.285 100 3.093 72,2 1.192 27,8 1338 31,2 630 14,7 249 5,8

Mickhausen 235 100 199 84,7 36 15,3 137 58,3 23 9,8 0,0

Mittelneufnach 118 100 80 67,8 38 32,2 37 31,4 0,0 0,0

Neusäß 5.427 100 4.423 81,5 1.000 18,4 1555 28,7 1694 31,2 263 4,8

Nordendorf 386 100 312 80,8 74 19,2 132 34,2 27 7,0 20 5,2

Oberottmarshausen 124 100 93 75,0 31 25,0 55 44,4 20 16,1 0,0

Scherstetten 69 100 39 56,5 30 43,5 29 42,0 0,0 0,0

Schwabmünchen 5.227 100 3.432 65,7 1.794 34,3 2058 39,4 431 8,2 86 1,6

Stadtbergen 3.480 100 3.015 86,6 464 13,3 890 25,6 1313 37,7 197 5,7

Thierhaupten 1.071 100 801 74,8 269 25,1 221 20,6 127 11,9 181 16,9

Untermeitingen 1.378 100 1.089 79,0 288 20,9 571 41,4 170 12,3 27 2,0

Ustersbach 225 100 186 82,7 39 17,3 111 49,3 24 10,7 0,0

Walkertshofen 112 100 65 58,0 47 42,0 42 37,5 0,0 0,0

Wehringen 683 100 570 83,5 113 16,5 283 41,4 143 20,9 53 7,8

Welden 618 100 427 69,1 191 30,9 253 40,9 52 8,4 0,0

Westendorf 425 100 377 88,7 48 11,3 217 51,1 64 15,1 14 3,3

Zusmarshausen 2.955 100 2.239 75,8 715 24,2 982 33,2 365 12,4 41 1,4

Landkreis 70.062 100 54.254 77,4 15.773 22,5 22.379 31,9 16.261 23,2 3.581 5,1 Augsburg

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 - nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 137 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Darstellung 83: Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Augsburg, Juni 2016

Darunter: Davon pendeln aus Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis sonstigen ausgewähl- Dillingen Günzburg Donau-Ries Landsberg am Lech ten Landkreisen aus…

Summe In % Summe In % Summe In % Summe In %

Adelsried 19 4,0 12 2,5

Allmannshofen 42 17,1 38 15,4

Altenmünster 113 19,3 31 5,3

Aystetten

Biberbach 21 8,9

Bobingen 13 0,2 104 1,9 14 0,3 84 1,6

Bonstetten

Diedorf 63 3,0 11 0,5 16 0,8

Dinkelscherben 133 12,9

Ehingen

Ellgau 27 15,3 24 13,6

Emersacker 34 13,6

Fischach 11 0,5 172 7,8

Gablingen 18 3,1

Gersthofen 392 2,8 203 1,5 286 2,1 90 0,7

Gessertshausen 38 6,4

Graben 153 5,9

Großaitingen

Heretsried

Hiltenfingen

Horgau 12 2,2 22 4,0

Kleinaitingen 27 6,1

Klosterlechfeld 34 16,0

Königsbrunn 29 0,4 23 0,3 15 0,2 159 2,3

138 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darunter: Davon pendeln aus Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis sonstigen ausgewähl- Dillingen Günzburg Donau-Ries Landsberg am Lech ten Landkreisen aus…

Summe In % Summe In % Summe In % Summe In %

Kühlenthal

Kutzenhausen 16 2,5 115 17,8

Langenneufnach 64 9,6

Langerringen 45 7,4

Langweid am Lech 65 3,5 16 0,9 76 4,1

Meitingen 295 6,9 16 0,4 347 8,1

Mickhausen

Mittelneufnach 11 9,3

Neusäß 71 1,3 68 1,3 40 0,7 27 0,5

Nordendorf 64 16,6 43 11,1

Oberottmarshausen

Scherstetten

Schwabmünchen 44 0,8 238 4,6

Stadtbergen 48 1,4 74 2,1 34 1,0 16 0,5

Thierhaupten 34 3,2 99 9,2

Untermeitingen 10 0,7 154 11,2

Ustersbach 39 17,3

Walkertshofen

Wehringen 12 1,8 19 2,8

Welden 64 10,4 16 2,6

Westendorf 24 5,6 43 10,1

Zusmarshausen 194 6,6 332 11,2 10 0,3

Landkreis Augsburg 1.670 2,4 1.678 2,4 1.151 1,6 1.126 1,6

Werte unter zehn Arbeitnehmer/innen werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 - nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 139 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

DarstellungAuspendler 84: in %Auspendler der am Wohnort/innen lebenden aus den Gemeinden des Landkreises Augsburg Arbeitnehmerin Prozent 2016der am Ort wohnenden Arbeitnehmer, Stand Juni 2016

< 80 % (7) Ellgau 419 < 83 % (1) Allmannshofen 91,5 < 86 % (2) 350 90,9 Nordendorf < 89 % (6) Ehingen 908 >= 89 % (30) 421 92,5 97,2 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 620 1.410 322 92,8 84,0 97,0 Meitingen 3.585 Biberbach 75,0 Heretsried 1.407 94,4 Emersacker 370 Langweid am Lech 548 98,7 2.895 91,6 89,0 Altenmünster Bonstetten Gablingen 1.441 Welden 488 1.714 86,9 1.337 96,6 92,9 87,5 Gersthofen Aystetten 6.728 Adelsried 1.015 76,2 Zusmarshausen Horgau 851 95,1 903 1.915 88,6 Neusäß 90,1 72,8 6.538 Gemeindenamen Kutzenhausen 86,7 - Auspendler, absolut 897 - Auspendlerquote in % der am Ort Stadtbergen wohnenden 90,8 Diedorf Dinkelscherben 4.931 sozialversicherungspflichtig 3.379 2.157 91,4 Beschäftigten 88,5 84,5 Ustersbach 406 Gessertshausen 91,2 1.368 Bobingen Fischach 90,5 4.982 Königsbrunn Langenneufnach 1.513 75,3 9.098 76,3 81,0 553 Wehringen 78,7 1.158 Großaitingen Oberottmarshausen Mickhausen 91,1 1.807 642 534 Walkertshofen 89,9 95,4 93,7 476 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 91,0 1.555 523 3.746 Scherstetten 92,0 93,1 67,6 408 Mittelneufnach 93,2 Untermeitingen 402 2.557 Hiltenfingen 91,4 89,9 Klosterlechfeld 562 1.194 94,1 96,6 Langerringen 1.325 Landkreis Augsburg: 88,3 - 82.358 Auspendler aus den Gemeinden Auspendlerquote: 83,9%

S AG S 2017 Basis: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamte, Schüler/innen und Student/innen)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 - nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

140 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

DarstellungEinpendler 85: in %Einpendler der am Wohnort/innen Beschäftigten in die Gemeinden des Landkreises Augsburg in Prozent der im Ort Beschäftigten, Stand Juni 2016 2016

< 67 % (7) Allmanns hofen E llgau < 72 % (6) 211 138 85,8 78,0 < 77 % (9) Nordendorf E hingen < 82 % (13) 312 13 80,8 >= 82 % (11) 52,0 Thierhaupten Wes tendorf 801 K ühlenthal 377 74,8 39 88,7 79,6 Meitingen B iberbach 3.093 E mers acker 152 72,2 200 64,4 Herets ried Langweid am Lech 80,0 21 1.483 Altenmüns ter 80,8 Welden G ablingen 80,5 366 427 451 62,7 B ons tetten 69,1 77,5 52 G ers thofen 75,4 Ays tetten 11.695 84,7 Zusmarshausen Horgau Adels ried 145 2.239 453 366 73,6 82,1 76,7 75,8 Neus äß Gemeindenamen 4.423 - Einpendler, absolut Kutzenhausen Diedorf 81,5 - Einpendler in % der am Ort 556 1.681 beschäftigten Dinkels cherben S tadtbergen 85,9 79,3 sozialversicherungspflichtig 638 3.015 61,8 Beschäftigten Us ters bach 86,6 186 Gessertshausen 82,7 452 B obingen 76,0 3.778 F is chach K önigs brunn 69,8 Langenneufnach 1.730 4.622 515 78,7 68,3 Wehringen 77,4 570 Oberottmarshausen G roß aitingen Mickhaus en 83,5 93 199 495 Walkerts hofen 75,0 84,7 70,8 65 G raben K leinaitingen S chwabmünchen 58,0 2.465 404 3.432 S chers tetten 94,7 91,2 39 65,7 Mittelneufnach 56,5 Untermeitingen 80 1.089 67,8 Hiltenfingen 79,0 K los terlechfeld 93 170 72,7 79,8 Langerringen 430 71,1

Landkreis Augsburg: - 54.254 Einpendler in die Gemeinden Einpendlerquote: 76,8%

S AG S 2017 Basis: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamte, Schüler/innen und Student/innen)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2017 - nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 141 Bildungsverhalten Sozialraumanalyse

Bildungsverhalten

Die bisher veröffentlichten Berichte zur Sozialraumanalyse enthielten auch ein Kapitel zum Bildungsverhalten von jungen Menschen im Landkreis Augsburg. Mit der Einrichtung eines Bildungsbüros für den Landkreis Augsburg im März 2018 ist der Einstieg in eine Bildungsberichterstattung verbunden. Ein erster Bericht mit Zahlen und Trends zur Bildungssituation im Landkreis Augsburg – mit dem Schwerpunkt „Integration“ – ist im Frühjahr 2018 erschienen. In der vorliegenden 6. Fortschreibung der Sozialraumanalyse wird deshalb auf ein eigenes Kapitel zum Thema „Bildung“ verzichtet.

142 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg