Sozialraumanalyse Für Den Landkreis Augsburg

Sozialraumanalyse Für Den Landkreis Augsburg

Sozialraumanalyse für den Landkreis Augsburg 6. FORTSCHREIBUNG 2014 - 2016 Sozialraumanalyse für den Landkreis Augsburg 6. Fortschreibung Augsburg, im April 2018 Impressum Sozialraumanalyse Herausgeber Landkreis Augsburg Amt für Jugend und Familie Prinzregentenplatz 4 86150 Augsburg Ansprechpartner Günter Katheder-Göllner | Planungskoordinator Fachstelle Jugendhilfeplanung Telefon: 0821 3102 2844 │E-Mail: [email protected] Homepage: www.landkreis-augsburg.de Zusammenstellung und Bearbeitung durch SAGS Dr. Dieter Jaufmann und Christian Rindsfüßer GbR Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik Dipl. Stat. Christian Rindsfüßer | Dipl. Päd., Dipl. Soz. Päd. (FH) Susanne Gruber Theodor-Heuss-Platz 1 | 86150 Augsburg Telefon: 0821 3462 98–0 | Fax: 0821 3462 98–8 E-Mail: [email protected] Homepage: www.sags-consult.de Bildquelle Titelseite: fotolia.com #39941684 vege Sozialraumanalyse Verzeichnisse Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, unsere Gesellschaft ist steten Veränderungen durch sozialen, ökonomischen und demographischen Wandel unterworfen. Der Landkreis Augsburg arbeitet mit seinen 46 Städten, Märkten und Gemeinden deswegen kontinuierlich daran, diese Veränderungen zu beobachten, sie zu analysieren und ihnen aktiv zu begegnen. Sichere Lebensbedingungen, bestmögliche Bildung und kompetente Erziehung sind dabei die bedeutendsten Ziele. Ich freue mich, Ihnen hiermit die siebte Ausgabe der Sozialraumanalyse für den Landkreis Augsburg unter besonderer Berücksichtigung jugendhilferelevanter Faktoren vorlegen zu können. Mit der vorliegenden Fortschreibung werden statistische Daten über insgesamt 21 Jahre abgebildet. Diese Form der Abbildung der Lebenslagen von Familien über einen solch langen Zeitraum ist unseres Wissens einzigartig in Bayern. Als ein zentrales und anerkanntes Arbeitsmittel für Gemeinden, freie Träger der Jugendhilfe, Politik und Verwaltung ist die Sozialraumanalyse nicht mehr wegzudenken. Sie bietet die Möglichkeit langfristige Entwicklungen aufzuzeigen, bei Bedarf gegenzusteuern und getroffene Maßnahmen zu evaluieren. So wurden während der vergangenen Jahre die Unterstützungsleistungen für Familien unter den Prämissen des effektiven Ressourceneinsatzes, der Präventionsarbeit, des Einsatzes innovativer Instrumente und der Bürgernähe ausgerichtet. Längst ist die Sozialraumanalyse den Kinderschuhen entwachsen und mit der Abbildung der Lebenswirklichkeit und der Lebenslagen der Menschen im Landkreis nicht nur für die Kinder- und Jugendhilfe von hoher Relevanz. Eine alternde Bevölkerung, vor allem in den Städten des Landkreises, Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum oder Zuwanderung aus dem Ausland sind gesamtgesellschaftliche Herausforderungen. Eine qualifizierte Sozialraumanalyse schafft eine solide Basis, um den Dialog und die gute Zusammenarbeit zwischen Landkreis, Gemeinden und Trägern kontinuierlich weiterzuführen und die Zukunft unserer Heimat sozial gerecht zu gestalten. Ihr Martin Sailer Landrat Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg III Verzeichnisse Sozialraumanalyse Gliederung Seite VORWORT III GLIEDERUNG IV VORBEMERKUNG ZUR 6. FORTSCHREIBUNG 1 DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE AUF EINEN BLICK 2 1. AUSGANGSLAGE, RAHMENBEDINGUNGEN UND ZIELSETZUNGEN DER SOZIALRAUMANALYSE 3 2. ÜBERSICHT ÜBER DIE VERWENDETEN INDIKATOREN 8 3. EINZELINDIKATOREN 12 INDIKATOR 1: ERZIEHERISCHE HILFEN 12 INDIKATOR 2: JUGENDKRIMINALITÄT 29 INDIKATOR 3: SCHEIDUNGEN 37 INDIKATOR 4: ZAHL DER ALLEINERZOGENEN MINDERJÄHRIGEN 42 INDIKATOR 5: EMPFÄNGER/INNEN VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II 48 INDIKATOR 6: ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS AUGSBURG 60 EXKURS: WEITERE ECKDATEN ZUR ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS AUGSBURG 70 INDIKATOR 7: EINKOMMENSSITUATION IM LANDKREIS AUGSBURG 72 INDIKATOR 8: WOHNEN IM LANDKREIS AUGSBURG 80 4. DER LANDKREIS AUGSBURG IM VERGLEICH ZU BAYERN 91 4.1 ZUSAMMENFASSENDE ERGEBNISSE DER SOZIALRAUMANALYSE 2014 – 2016 91 4.2 DIE VORANGEGANGEN IM VERGLEICH MIT DER AKTUELLEN SOZIALRAUMANALYSE VON 2014 – 2016 101 5. DIE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IM LANDKREIS AUGSBURG 112 6. PENDLERANALYSE FÜR DEN LANDKREIS AUGSBURG STAND JUNI 2016 130 IV Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Vorbemerkung Vorbemerkung zur 6. Fortschreibung Mittlerweile zwei Jahrzehnte ist es her, dass das Konzept für die vorliegende Sozialraumanalyse entwickelt wurde. Diese „Pionierarbeit“ der Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg und Donau- Ries zusammen mit dem Institut SAGS (vorm. INIFES) hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Früchte getragen: Für den Landkreis Augsburg ist diese Form der kontinuierlichen Sozial- berichterstattung heute eine selbstverständliche Grundlage zur Steuerung und Gestaltung der Jugendhilfe. Sowohl fachbereichsübergreifend im Landratsamt Augsburg, als auch in zahl- reichen anderen Organisationen und Institutionen wird die Sozialraumanalyse als Informationsgrundlage geschätzt und genutzt. Viele der 46 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in unserem Landkreis nutzen die Untersuchung mittlerweile als Arbeitshilfe, um auf Entwicklungen und Problemlagen reagieren zu können. Schließlich arbeitet zwischenzeitlich eine ganze Reihe von bayerischen Landkreisen – von Traunstein bis Miltenberg – mit dieser Form der Analyse und Abbildung so- zialer Lebenslagen. Mit der nun vorliegenden 6. Fortschreibung ist es gelungen, die Entwicklungen im Landkreis Augsburg über einen Zeitraum von fast zwanzig Jahren zu beschreiben. Für die Träger der Jugendhilfe sowie für Politik und Administration liegt damit ein Arbeitsmittel vor, um Verände- rungen und deren Ursachen zu diskutieren und zu interpretieren. Im Vordergrund steht dabei das Ziel, die Jugendhilfe im Landkreis Augsburg bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und positive Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und deren Familien zu erhalten und zu schaffen. Fortschreibung heißt für uns auch immer Weiterentwicklung. „So viel Anpassung wie nötig, so wenig Veränderung wie möglich!“ Mit diesem Prinzip vor Augen ist es gelungen, Inhalte und Darstellungsformen so weiterzuentwickeln, dass die Untersuchung auch weiterhin eine lesbare, verständliche Diskussions- und Arbeitsgrundlage darstellt. Günter Katheder-Göllner Planungskoordinator Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 1 Zielsetzungen Sozialraumanalyse Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick Die Situation im Landkreis Augsburg ist im Vergleich zu gesamtbayerischen Werten günstiger. Während die Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen auf bayerischem Niveau liegt, sind die sozialräumlichen Rahmenbedingungen deutlich besser. Für die aktuelle Situation lässt sich festhalten, dass der Landkreis Augsburg mit einem um etwa sieben Prozent niedrigeren Gesamtindex-Wert etwas günstiger als der gesamtbayerische Durch- schnitt dasteht, sich also eine vergleichsweise bessere Situation konstatieren lässt. Gesamtindex 2014-2016 < 70 (9) E llgau Allmannshofen < 85 (16) 50,1 99,9 < 100 (12) Nordendorf < 115 (4) E hingen 80,0 79,8 >= 115 (5) Wes tendorf Thierhaupten K ühlenthal 68,5 52,1 82,2 Meitingen 105,9 Biberbach 82,5 Herets ried Langweid am Lech E mers acker 71,5 117,1 125,3 Altenmünster Gablingen 60,2 Welden Bons tetten 80,1 83,7 60,2 Gers thofen Ays tetten 115,0 Adels ried 72,5 Zusmarshausen Horgau 78,7 67,0 74,7 Neus äß 78,2 Gemeindenamen: Kutzenhausen - Gesamtindex 68,3 S tadtbergen Dinkelscherben Diedorf 105,5 86,0 92,8 Us ters bach 74,5 Gessertshausen 93,8 Bobingen F is chach 99,6 Königsbrunn Langenneufnach 103,8 117,5 94,4 Wehringen 99,5 Oberottmarshausen Mickhaus en Großaitingen 72,0 88,3 Walkerts hofen 90,6 143,0 Graben K leinaitingen S chwabmünchen 67,2 53,0 S chers tetten 95,6 94,1 Mittelneufnach Untermeitingen 79,2 105,1 Hiltenfingen K los terlechfeld 73,7 92,3 Langerringen Landkreis insgesamt: 80,7 - Gesamtindex = 92,9 Dies gilt in unterschiedlicher Weise für den Teilindex „Inanspruchnahme von Jugendhilfe- leistungen“ mit 102,2 Prozent, sowie für den „Sozialräumlichen Index“S mit AG S 2017 78,9 Prozent. Die regionale Analyse zeigt in der überwiegenden Zahl der Teilindikatoren ein deutliches Stadt- Land-Gefälle, mit einer stärkeren Belastung in den zur Stadt Augsburg nahe gelegenen Gebieten bzw. in den Siedlungsschwerpunkten im Norden und im Lechfeld. Bei den vergleichsweise hohen Werten einiger kleiner Gemeinden handelt es sich teilweise um klassische „Ausreißer“, bei denen geringe Fallzahlen beim Indikator „Erzieherische Hilfen“ für eine hohe Belastung sorgen. Im Zeitvergleich ist festzustellen, dass der Gesamtindex seit der ersten Erstellung (mit den Werten für 1996-1998) bei relativ geringen Schwankungen leicht über 90 Punkten liegt. In der Regel leiten sich für einzelne Kommunen des Landkreises aus der Entwicklung der Indices keine dringenden Handlungsbedarfe ab. Vor Ort ist die Entwicklung gegebenenfalls zu validieren. 2 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Zielsetzungen 1. Ausgangslage, Rahmenbedingungen und Zielsetzungen der Sozialraumanalyse 1.1. AUSGANGSLAGE Im Rahmen der Jugendhilfeplanung wurde im Jahr 1999 die 1. Sozialraumanalyse für den Land- kreis Augsburg erstellt; im Februar 2003 erfolgte die 1. Fortschreibung mit den Daten für die Jahre 1999 bis 2001, im Februar 2006 wurde die 2. Fortschreibung mit den Daten für die Jahre 2002 bis 2004 veröffentlicht. Die 3. Fortschreibung enthält die Daten von 2005 bis 2007, die 4. Fortschreibung umfasst den Zeitraum 2008 bis 2010, die 5. Fortschreibung analysiert die Daten von 2011 bis 2013. Mit der nun vorliegenden 6. Fortschreibung wird der beobachtete Zeitraum auf die Jahre 2014

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