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Inland Montag, 9. Dezember 2019

PfistersIdeestösstaufAblehnung Der Vorschlag einer Amtszeitbeschränkung für Bundesräte wird von FDP- und SP-Politikern zurückgewiesen.

Tobias Bär der Bestellung des Siebnergre- mit den Parlamentswahlen zu- Amtsdauer der miums besser berücksichtigen. sammen.» Pfisters Vorschlag sei Nach dem Erdrutschsieg der Bundesräte kein taugliches Rezept, um Grünen vom 20. Oktober wird Mehrheit der Bundesräte Wählerprozente unmittelbar in rege darüber diskutiert, ob und Jahre bleibt höchstens acht Jahre Bundesratssitze umzumünzen. Aktueller Bundesrat im Amt wie die neuen Kräfteverhältnis- FDP-Ständerat Andrea Caroni se in der Landesregierung abge- 11 hält wenig vom Vorschlag des SP-Politiker Nordmann: bildet werden sollen. Vor den 9 CVP-Präsidenten. Eine fixe «Eine Nebelpetarde» Gesamterneuerungswahlen des 8 Amtszeit von acht Jahren sei zu Neben einer Amtszeitbeschrän- Bundesrats vom Mittwoch, bei starr und tendenziell zu kurz, kung bringt Pfister allerdings 4 denen die Grünen mit Regula sagt Caroni. Zwar blieb in der auch eine Amtspflicht ins Spiel, Rytz einen der beiden FDP-Sit- 2 Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg die vorzeitige Rücktritte er- ze ins Visier nehmen, bringt Karin Keller-Sutter 1 die Mehrheit der Bundesräte schweren würde. So oder so CVP-Präsident Gerhard Pfister 1 maximal acht Jahre im Amt, in kann sich auch SP-Fraktionschef einen neuen Vorschlag ins Spiel. der jüngeren Vergangenheit galt Roger Nordmann nicht für die In der «Schweiz am Wochenen- Die Rekordhalter das etwa für Johann Schnei- «bürokratische Regelung» be- de» sagte Pfister, er könne sich (–1895) 31 der-Ammann, Didier Burkhal- geistern. «Wieso soll die Bun- eine Amtszeitbeschränkung für ter, Eveline Widmer-Schlumpf desversammlung einen guten (–1912) 29 Bundesräte von beispielsweise und Hans-Rudolf Merz. Es gab Bundesrat nicht länger im Amt acht Jahren vorstellen. (–1940) 28 aber auch mit belassen dürfen? Und wieso soll Mit Blick auf den aktuellen WilhelmM.Naeff (-1875) 27 12 und mit CVP-Präsident Gerhard Pfister. Bild: Stefan Kaiser (8. November 2018) ein schlechter Bundesrat oder Bundesrat hiesse dies, dass (–1891) 25 15 Jahren. «Bei manchen Bun- ein Bundesrat einer numerisch Alain Berset (SP) übermorgen (–1959) 25 desräten kommen einem acht übervertretenen Partei nicht ab- nicht mehr zur Wiederwahl an- Jahre lang vor. Bei anderen wäre zwischen acht und knapp zwölf kung zwecks Machtbegrenzung gewählt werden können?», so treten dürfte. Parteikollegin Si- es schade, sie nach 12 Jahren zu Jahren vor. näher.» Gemäss dem FDP-Stän- Nordmann. Pfisters Idee sei monetta Sommaruga mit neun verlieren – man schaue sich zum Pfister begründet seinen derat könnte ein Bundesrat, der «nur eine weitere Nebelpetar- Jahren und Ueli Maurer (SVP) taktet, dass es bei den alle vier Beispiel die Schaffenskraft von Vorschlag unter anderem damit, lediglich für acht Jahre gewählt de». Zumindest Gesprächsbe- mit elf Jahren hätten die maxi- Jahre stattfindenden Gesamt- Ueli Maurer an», sagt Caroni. dass acht Jahre schliesslich auch ist, auch kaum mehr das De- reitschaft signalisiert SVP-Frak- male Amtsdauer bereits über- erneuerungswahlen drei respek- Eine Amtszeitbeschränkung für den US-Präsidenten genug partement wechseln. Die gröss- tionschef Thomas Aeschi: Die schritten. Pfister will mit seinem tive vier Vakanzen gebe, so der forderte der damalige FDP-Na- seien. Dazu sagt Caroni: «Der te Schwierigkeit ortet Caroni Idee sei sicher Thema beim Vorschlag mehr Bewegung in CVP-Präsident. Auf diese Weise tionalrat Filippo Leutenegger US-Präsident hat unendlich viel aber bei frühzeitigen Rücktrit- «Konkordanzgipfel», den die den Bundesrat bringen. Idealer- könnte das Parlament die Ergeb- bereits 2009. Sein Vorschlag sah mehr Macht als ein Bundesrat, ten. «Sobald einer vorzeitig CVP Anfang 2020 mit den an- weise werde das System so ge- nisse der Parlamentswahlen bei aber eine maximale Amtszeit da liegt eine Amtszeitbeschrän- geht, fällt die Vakanz nicht mehr deren Parteien abhalten will.

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