JOHANN SEBASTIAN BACH · BWV 248/I JAUCHZET, FROHLOCKET! AUF, PREISET DIE TAGE · WEIHNACHTSORATORIUM UND ES WAREN HIRTEN IN DERSELBEN GEGEND · BWV 248/II · AM 16.12. 2007 HERRSCHER DES HIMMELS, ERHÖRE DAS LALLEN · BWV 248/III · HERR, WENN DIE STOLZEN FEINDE SCHNAUBEN · BWV 248/VI · SO KLINGT NUR DORTMUND.

2,50 € KONZERTHAUS DORTMUND · SONNTAG, 16.12. 2007 · 18.00

Dauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten inklusive Pause

JUTTA BÖHNERT SOPRAN · ENGEL

FRANZISKA GOTTWALD ALT

MAXIMILIAN SCHMITT TENOR · EVANGELIST

RODERICK WILLIAMS BASS · HERODES RIAS KAMMERCHOR AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN

HANS-CHRISTOPH RADEMANN LEITUNG

Abo: Chorklang

Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind. Marias Besuch bei Elisabeth (Rembrandt)

4I 5 (1685 –1750) WEIHNACHTSORATORIUM (KANTATEN 1–3 UND 6) BWV 248

BWV 248/I: »JAUCHZET, FROHLOCKET! AUF, PREISET DIE TAGE« BWV 248/III: »HERRSCHER DES HIMMELS, ERHÖRE DAS LALLEN« Chor ›Jauchzet, frohlocket!‹ Chor ›Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen‹ Rezitativ (Evangelist) ›Es begab sich aber zu der Zeit‹ Rezitativ (Evangelist) ›Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren‹ Rezitativ (Alt) ›Nun wird mein liebster Bräutigam‹ Chor (Die Hirten) ›Lasset uns nun gehen gen Bethlehem‹ Aria (Alt) ›Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben‹ Rezitativ (Bass) ›Er hat sein Volk getröst’‹ Choral ›Wie soll ich dich empfangen‹ Choral ›Dies hat er alles uns getan‹ Rezitativ (Evangelist) ›Und sie gebar ihren ersten Sohn‹ Aria (Duett Sopran, Bass) ›Herr, dein Mitleid, dein Erbarmen‹ Choral, Sopran ›Er ist auf Erden kommen arm‹ Rezitativ (Evangelist) ›Und sie kamen eilend und funden beide‹ Aria (Bass) ›Großer Herr, o starker König‹ Aria (Alt) ›Schließe, mein Herze, dies selige Wunder‹ Choral ›Ach mein herzliebes Jesulein‹ Rezitativ (Alt) ›Ja, ja, mein Herz soll es bewahren‹ Choral ›Ich will dich mit Fleiß bewahren‹ BWV 248 II: »UND ES WAREN HIRTEN IN DERSELBEN GEGEND« Rezitativ (Evangelist) ›Und die Hirten kehrten wieder um‹ Sinfonia Choral ›Seid froh dieweil‹ Rezitativ (Evangelist) ›Und es waren Hirten in derselben Gegend‹ Chor ›Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen‹ Choral ›Brich an, o schönes Morgenlicht‹ Rezitativ (Evangelist, Engel) ›Und der Engel sprach zu ihnen‹ BWV 248/VI: »HERR, WENN DIE STOLZEN FEINDE SCHNAUBEN« Rezitativ (Bass) ›Was Gott dem Abraham verheißen‹ Chor ›Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben‹ Aria (Tenor) ›Frohe Hirten, eilt, ach eilet‹ Rezitativ (Evangelist, Herodes) ›Da berief Herodes die Weisen heimlich‹ Rezitativ (Evangelist) ›Und das habt zum Zeichen‹ Rezitativ (Sopran) ›Du Falscher, suche nur den Herrn zu fällen‹ Choral ›Schaut hin, dort liegt im finstern Stall‹ Aria (Sopran) ›Nur ein Wink von seinen Händen‹ Rezitativ (Bass) ›So geht denn hin, ihr Hirten, geht‹ Rezitativ (Evangelist) ›Als sie nun den König gehöret hatten‹ Aria (Alt) ›Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh‹ Choral ›Ich steh an deiner Krippen hier‹ Rezitativ (Evangelist) ›Und alsobald war da bei dem Engel‹ Rezitativ (Evangelist) ›Und Gott befahl ihnen im Traum‹ Chor (Die Engel) ›Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden‹ Rezitativ (Tenor) ›So geht! Genug, mein Schatz geht nicht von hier‹ Rezitativ (Bass) ›So recht, ihr Engel, jauchzt und singet‹ Aria (Tenor) ›Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken‹ Choral ›Wir singen dir in deinem Heer‹ Rezitativ (Sopran) ›Was will der Höllen Schrecken nun‹ Choral ›Nun seid ihr wohl gerochen‹ – Pause –

6I 7 PROGRAMM Anbetung der Hirten (Rembrandt)

8I 9 SINGULÄRER SPAGAT ZWISCHEN ALT UND NEU JOHANN SEBASTIAN BACH: DIE SUCHE NACH DER GROSSEN FORM »WEIHNACHTSORATORIUM« BWV 248 Versucht man, die offenen Fragen ein wenig einzugrenzen, so ist ein Blick auf Bachs Situation während der 1730er Jahre hilfreich. Drei Schwerpunkte kristallisierten sich dabei heraus: SPÄTE ERKUNDUNG EINER GATTUNG zum einen Bachs intensivere Auseinandersetzung mit weltlichen Projekten – was unter an- Wann beginnt eigentlich Weihnachten? Für die einen, wenn der Tannenbaum erstmals leuchtet; derem darauf zurückzuführen ist, dass dem Komponisten seit 1729 mit dem »Schottischen für andere, wenn von irgendwoher Festgeläut ertönt oder, ganz profan, Bratenduft sich aus- Collegium Musicum« ein geeignetes Ensemble für bürgerliche Musikdarbietungen zur Verfügung breitet. Es gibt aber auch Menschen, für die Weihnachten mit fünf trockenen Paukenschlägen stand. Zum zweiten Bachs Bemühen, auch außerhalb von nach Anerkennung zu streben; beginnt, gefolgt von Trompetenglanz und einem Chor, der die Worte singt: ›Jauchzet, frohlocket, so schrieb er für den Dresdener Hof 1733, also ein Jahr vor dem »Weihnachtsoratorium«, eine auf, preiset die Tage‹. – So nämlich beginnt die erste von sechs Kantaten, die Johann Sebastian aus zwei Teilen bestehende »Missa« (die später zur bekannten h-moll-Messe vervollständigt Bach im Jahr 1734 komponierte und die unter dem Titel »Weihnachtsoratorium« Weltkarriere werden sollte). Die Anerkennung dafür folgte erst 1736, als Bach aus Dresden das »Praedi- machten. cat als Compositeur bey dero HofCapelle« verliehen wurde. Zum dritten seine Hinwendung zu Oratorium? Der Begriff ist mit sehr unterschiedlichen Werken in der Musikgeschichte be- größeren Formen, wie sie in den drei genannten Oratorien und eben in jener h-moll-Messe zum legt. In der Regel meint es eine mehrsätzige, instrumental begleitete und von verschiedenen Ausdruck kommt. Sängern – einschließlich Chor – vorgetragene Vertonung, die auf eine szenische Darstellung Eng verzahnt mit dem Bemühen um eine Vergrößerung der Form ist das in der Bach- verzichtet. Der Inhalt rankt meist um ein geistliches Sujet. Bach hat uns drei solcher »Oratorien« Forschung viel diskutierte »Parodieverfahren«. Dieser Begriff umschreibt die Tatsache, dass hinterlassen: das Oster-Oratorium (um 1735), das Himmelfahrts-Oratorium (ebenfalls um 1735) Bach einer bereits komponierten Vokalmusik häufig neue Texte unterlegt hat, was mitunter und eben das »Weihnachtsoratorium«, das an den drei Weihnachtsfeiertagen, dem Neujahrsfest, zu merkwürdigen Entsprechungen führte. »Wer je die erste Alt-Arie des Weihnachts-Oratori- dem Sonntag nach Neujahr und am Epiphaniasfest 1734/35 erstmals an St. Nicolai und St. Thomae ums hörte, wird sich über den zärtlichen Ausdruck der vereinzelten Ausrufe ›den Schönsten‹, in Leipzig aufgeführt wurde. ›den Liebsten‹ gefreut haben. Es scheint, als gehörten Text und Musik untrennbar zusammen. Allen drei Oratorien ist gemeinsam, dass es sich nicht um reine Neuschöpfungen handelt, Aber im Original fallen auf dieselben musikalischen Wendungen die Worte: ›ich will nicht!‹ sondern um die Bearbeitung bereits älterer Kompositionen. Kurios, dass Bach dafür vor allem ›ich mag nicht!‹, und sie passen auch ganz gut. […] Die angeführte Arie dient in der weltlichen aus seinem Fundus der weltlichen Glückwunschkantaten schöpfte und nur in wenigen Ausnahme- Cantate dem Hercules, seine Verachtung der Freuden der Wollust auszudrücken, im Weihnachts- fällen Entlehnungen bei seinen geistlichen Werken vornahm. Ohnehin ist das Feld ungeklärter Oratorium wird sie eine Aufforderung an die Tochter Zion, den ersehnten Bräutigam liebend Fragen ziemlich groß. zu empfangen.« Soweit der Bach-Biograf Philipp Spitta im Jahr 1880. Auch der heutigen Forschung bieten sich immer noch hinreichend Möglichkeiten zu sinn- voller Betätigung. So wissen wir beispielsweise nicht verbindlich, warum sich Bach lediglich BACH ALS »PARODIST« SEINER SELBST innerhalb dieser zwei Jahre mit der Gattung des Oratoriums beschäftigte und warum er sie Ein Großteil der von Bach übernommenen Chöre und Arien des »Weihnachtsoratoriums« anschließend wieder ad acta legte. Das Ganze verwundert umso mehr, als Bach schon mehr stammt aus zwei Huldigungskantaten: »Lasst uns sorgen, lasst uns wachen. Hercules auf als 30 Jahre mit dem Genre vertraut war; bereits während seines Lübecker Studienaufenthaltes dem Scheidewege« BWV 213 und »Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten« BWV 214 sowie hatte er sie bei Buxtehude kennen gelernt. Nun also wagte er sich als knapp 50-jähriger der Festmusik »Preise dein Glücke, gesegnetes Sachsen« BWV 215. Diese Kompositionen Thomaskantor daran, erstmals ein eigenes Oratorium zu schreiben. Der Begriff »Oratorium« fallen in eine Kategorie von Werken, die Bach gern mit der Gattungsbezeichnung »Dramma schien ihm von großer Wichtigkeit, denn im Autograph finden wir ihn in Großbuchstaben auf per musica« versah und damit eine gewisse Opernnähe suggerierte. Alle drei Werke entstan- der Titelseite: »ORATORIUM/ Welches/ Die heilige Weyhnacht/ über/ In beyden/ Haupt-Kirchen/ den 1733/34 innerhalb eines Jahres, also kurz bevor Bach sich dem »Weihnachtsoratorium« zu Leipzig musiciret wurde«. zuwandte.

10I11 WERKE Der Text zur ersten der genannten Huldigungskantaten stammt von »Picander«. Hinter die- offenkundig als geistiges Zentrum – nicht nur der dritten Kantate – verstanden hat. Hier hatte sem Künstlernamen versteckte sich Bachs poetischer Hauslieferant, Christian Friedrich Henrici. Bach zunächst die Übernahme aus einer weltlichen Kantate erwogen; dann komponierte er Dieser war es vermutlich, der Bach auch die Texte für das »Weihnachtsoratorium« zulieferte. etwas Neues, einen h-moll-Satz mit Flöten und Streichern, den er wiederum verwarf, um ihn Henrici, ein studierter Jurist, war zunächst als »Ober-Post-Commissarius« in Leipzig tätig, ab durch die heute bekannte, endgültige Fassung der Arie zu ersetzen. 1740 als »Stadt-Trank-Steuereinnehmer, Weininspektor und Visir«, ein Amt, das seltsamerweise Dass das »Weihnachtsoratorium« weit mehr als ein Aufguss alter Einfälle ist, beweist allein aus der Mode gekommen ist. Neben seiner offiziellen Tätigkeit betätigte sich Henrici auch als die ›Sinfonia‹ zu Beginn der zweiten Kantate, eine Einleitung für die nächtliche Szene der Hirten Dichter. Allerdings enthalten seine in fünf Etappen veröffentlichten »Ernst-Schertzhafften und auf dem Felde und die Engelsverkündigung. Wie hier in beinahe naiver Realistik die beschwingte Satyrischen Gedichte« nicht die Texte zum »Weihnachtsoratorium«. Das ist deshalb erstaunlich, Musik der Engel mit Geigen und Flöten im 12/8-Takt und die zunächst zaghaften Schalmeien- weil seine Texte zur »Matthäus«- und »Markuspassion« sehr wohl aufgenommen waren. Wieder klänge der Hirten alternieren, im steten Wechsel von Licht und Schatten zunehmend ineinander stellen sich Fragen: Warum können wir Henricis Mitarbeit am »Weihnachtsoratorium« heute verschachtelt werden und schließlich sich beide Instrumentgruppen zu kunstvoller Achtstim- zwar als sehr wahrscheinlich annehmen, nicht aber belegen? Warum hat »Picander« auf eine migkeit vereinen, das untermauert Bachs singulären Rang. Drucklegung der Texte verzichtet? Etwa weil Bach stärker als gewünscht in seine Vorschläge Woran, so bliebe zu fragen, liegt es, dass das »Weihnachtsoratorium« sich zu einem der eingegriffen hat und der Hobby-Dichter sich nicht mehr damit identifizieren wollte? Allgemein (zumindest in Teilen) meist aufgeführten Werke der gesamten Musikliteratur entwickelt hat und wäre zu fragen, warum überhaupt Bach das »Parodieverfahren« angewandt hat und nicht, wie sein populärer Beginn inzwischen fast schon zum musikalischen Synonym für die Eröffnung des im Fall der beiden großen Passionen, einfach etwas Neues komponiert hat. Weihnachtsfestes geworden ist? Gründe dafür gibt es mehrere. Es ist sicher die musikalische Häufig wird Termindruck als mögliches Argument angeführt. Das mag sein. Allerdings gibt Qualität; es ist aber auch die geistig-spirituelle Tiefe. Schließlich die Vorgabe durch das Thema es für das »Weihnachtsoratorium« keinen eigenen Auftraggeber. Bach hätte also für die Weih- selbst. Auch heute noch ist die Weihnachtsgeschichte – Bach nutzte natürlich das Lukas- nachtsfeiertage einzelne Festtagskantaten schreiben können, so wie er es in vielen Dienst- Evangelium, aber auch ausgewählte Texte nach Matthäus – mehr als eine beliebige Inspirations- jahren zuvor auch schon getan hatte. Dass Bach dennoch auf das Verfahren der Parodie quelle: Es ist einer der bekanntesten und emotional vorgeprägtesten Texte überhaupt. zurückgegriffen hat, lässt zweierlei Schlüsse zu: erstens, dass er die Kunst des Parodierens nicht als eine Verlegenheitslösung, sondern quasi als eine eigene Kunstform verstanden wissen wollte; oder zweitens, dass er damit zeigen wollte, dass seine weltlichen Werke mehr zu bieten haben als einen konkreten Bezug, anders gesagt: dass die kompositorische Substanz einen deutlich größeren Wert besitzt, als der weltlich-einmalige Anlass glauben machen will. Philipp Spitta umschrieb dies mit den Worten: »Angesichts des unermessenen schöpferi- schen Reichthums und des tiefen Künstlerernstes, von welchem Bachs Werke zeugen, wird man nicht behaupten dürfen, derartige Übertragungen seien aus Bequemlichkeit oder Zeitmangel geschehen. Sie erfolgten aus dem richtigen Gefühle, daß die betreffenden Stücke erst durch eine kirchliche Bestimmung völlig stilgemäß erscheinen würden.«

EIN EVERGREEN – ABER WARUM? Über all die Entlehnungen, die Bach vorgenommen hat, dürfen jedoch nicht die neu geschaf- fenen Sätze vergessen werden. So sind beispielsweise alle Rezitative eigens für das »Weih- nachtsoratorium« komponiert. Neu ist auch das verinnerlichte ›Schließe, mein Herze‹, das Bach Die Ruhe (Rembrandt)

12 I13 WERKE Anbetung der Weisen (Rembrandt)

14 I 15 TEXTE DER KANTATEN I – III UND VI

BWV 248/I: Nun wird der Held aus Davids Stamm »JAUCHZET, FROHLOCKET! AUF, PREISET Zum Trost, zum Heil der Erden DIE TAGE« · »WEIHNACHTSORATORIUM« I Einmal geboren werden. Nun wird der Stern aus Jakob scheinen, Chor Sein Strahl bricht schon hervor. Jauchzet, frohlocket! Auf, preiset die Tage, Auf, Zion, Rühmet, was heute der Höchste getan! Und verlasse nun das Weinen, Lasset das Zagen, verbannet die Klage, Dein Wohl steigt hoch empor! Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an! Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören, Aria (Alt) Lasst uns den Namen des Herrschers verehren! Bereite dich, Zion, Mit zärtlichen Trieben, Rezitativ (Evangelist) Den Schönsten, Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot Den Liebsten bald bei dir zu seh’n! Von dem Kaiser Augusto ausging, Deine Wangen Dass alle Welt geschätzet würde. Müssen heut viel schöner prangen, Und jedermann ging, Eile, den Bräutigam sehnlichst zu lieben! Dass er sich schätzen ließe, Ein jeglicher in seine Stadt. Choral Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, Wie soll ich dich empfangen Aus der Stadt Nazareth, Und wie begegn’ ich dir? In das jüdische Land zur Stadt David, O aller Welt Verlangen, Die da heißet Bethlehem; O meiner Seelen Zier! Darum, dass er von dem Hause O Jesu, Jesu, setze Und Geschlechte David war: Mir selbst die Fackel bei, Auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, Damit, was dich ergötze, Seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Mir kund und wissend sei! Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, Dass sie gebären sollte. Rezitativ (Evangelist) Und sie gebar ihren ersten Sohn Rezitativ (Alt) Und wickelte ihn in Windeln Nun wird mein liebster Bräutigam, Und legte ihn in eine Krippen, Die Beschneidung (Rembrandt)

16I17 TEXTE Denn sie hatten sonst keinen Raum BWV 248 II: Das lässt er nun dem Hirtenchor So singet ihm bei seiner Wiegen In der Herberge. »UND ES WAREN HIRTEN IN DERSELBEN Erfüllt erweisen. Aus einem süßen Ton GEGEND« · »WEIHNACHTSORATORIUM« II Ein Hirt hat alles das zuvor Und mit gesamtem Chor Choral, Sopran Von Gott erfahren müssen. Dies Lied zur Ruhe vor! Er ist auf Erden kommen arm, Rezitativ (Evangelist) Und nun muss auch ein Hirt die Tat, Wer will die Liebe recht erhöh’n, Und es waren Hirten in derselben Gegend Was er damals versprochen hat, Aria (Alt) Die unser Heiland vor uns hegt? Auf dem Felde bei den Hürden, Zuerst erfüllet wissen. Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh, Dass er unser sich erbarm’, Die hüteten des Nachts ihre Herde. Wache nach diesem vor aller Gedeihen! Ja, wer vermag es einzusehen, Und siehe, des Herren Engel trat zu ihnen, Aria (Tenor) Labe die Brust, Wie ihn der Menschen Leid bewegt? Und die Klarheit des Herren leuchtet um sie, Frohe Hirten, eilt, ach eilet, Empfinde die Lust, Und in dem Himmel mache reich, und sie fürchten sich sehr. Eh’ ihr euch zu lang verweilet, Wo wir unser Herz erfreuen! Des Höchsten Sohn kömmt in die Welt, Eilt, das holde Kind zu sehn! Weil ihm ihr Heil so wohl gefällt, Choral Geht, die Freude heißt zu schön, Rezitativ (Evangelist) Und seinen lieben Engeln gleich. Brich an, o schönes Morgenlicht, Sucht die Anmut zu gewinnen, Und alsobald war da bei dem Engel So will er selbst als Mensch geboren werden. Und lass den Himmel tagen! Geht und labet Herz und Sinnen! Die Menge der himmlischen Heerscharen, Kyrieleis! Du Hirtenvolk, erschrecke nicht, Die lobten Gott und sprachen: Weil dir die Engel sagen, Rezitativ (Evangelist) Aria (Bass) Dass dieses schwache Knäbelein Und das habt zum Zeichen: Chor (Die Engel) Großer Herr, o starker König, Soll unser Trost und Freude sein, Ihr werdet finden das Kind Ehre sei Gott in der Höhe Liebster Heiland, o wie wenig Dazu den Satan zwingen In Windeln gewickelt Und Friede auf Erden Achtest du der Erden Pracht! Und letztlich Friede bringen! Und in einer Krippe liegen. Und den Menschen ein Wohlgefallen. Der die ganze Welt erhält, Ihre Pracht und Zier erschaffen, Rezitativ (Evangelist, Engel) Choral Rezitativ (Bass) Muss in harten Krippen schlafen. Und der Engel sprach zu ihnen: Schaut hin, So recht, ihr Engel, jauchzt und singet, Fürchtet euch nicht, siehe, Dort liegt im finster’n Stall, Dass es uns heut so schön gelinget! Choral Ich verkündige euch große Freude, Des’ Herrschaft gehet überall! Auf denn! Wir stimmen mit euch ein, Ach mein herzliebes Jesulein, Die allem Volke widerfahren wird. Da Speise vormals sucht ein Rind, Uns kann es so wie euch erfreu’n. Mach dir ein rein’ sanft’ Bettelein, Denn euch ist heute Da ruhet itzt der Jungfrau’n Kind. Zu ruh’n in meines Herzens Schrein, Der Heiland geboren, Choral Dass ich nimmer vergesse dein! Welcher ist Christus, der Herr, Rezitativ (Bass) Wir singen dir in deinem Heer In der Stadt David. So geht denn hin, ihr Hirten, geht, Aus aller Kraft, Lob, Preis und Ehr, Dass ihr das Wunder seht: Dass du, Rezitativ (Bass) Und findet ihr des Höchsten Sohn O lang gewünschter Gast, Was Gott dem Abraham verheißen, In einer harten Krippe liegen, Dich nunmehr eingestellet hast.

18 I 19 TEXTE BWV 248/3: Und dank ihm des in Ewigkeit. Zu seiner Seligkeit BWV 248/VI: »HERRSCHER DES HIMMELS, ERHÖRE DAS Kyrieleis! Für sicheren Beweis erfahren. »HERR, WENN DIE STOLZEN FEINDE LALLEN« · »WEIHNACHTSORATORIUM« III SCHNAUBEN« · »WEIHNACHTSORATORIUM« VI Chor Aria (Duett Sporan, Bass) Choral Herrscher des Himmels, Herr, dein Mitleid, dein Erbarmen Ich will dich mit Fleiß bewahren, Chor Erhöre das Lallen, Tröstet uns und macht uns frei. Ich will dir leben hier, Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben, Lass dir die matten Gesänge gefallen, Deine holde Gunst und Liebe, Dir will ich abfahren, So gib, dass wir im festen Glauben Wenn dich dein Zion mit Psalmen erhöht! Deine wundersamen Triebe Mit dir will ich endlich schweben Nach deiner Macht und Hülfe seh’n! Höre der Herzen frohlockendes Preisen, Machen deine Vatertreu Ohne Zeit Wir wollen dir allein vertrauen, Wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen, Wieder neu. Dort im ander’n Leben. So können wir den scharfen Klauen Weil uns’re Wohlfahrt befestiget steht! Des Feindes unversehrt entgeh’n. Rezitativ (Evangelist) Rezitativ (Evangelist) Rezitativ (Evangelist) Und sie kamen eilend und funden beide, Und die Hirten kehrten wieder um, Rezitativ (Evangelist, Herodes) Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, Mariam und Joseph, Preiseten und lobten Gott um alles, Da berief Herodes die Weisen heimlich Sprachen die Hirten untereinander: Dazu das Kind in der Krippe liegen. Das sie gesehen und gehöret hatten, Und erlernet mit Fleiß von ihnen, Da sie es aber gesehen hatten, Wie denn zu ihnen gesaget war. Wenn der Stern erschienen wäre. Chor (Die Hirten) Breiteten sie das Wort aus, Und weiset sie gen Bethlehem und sprach: Lasset uns nun gehen gen Bethlehem Welches zu ihnen von diesem Kind Choral Ziehet hin und forschet fleißig Und die Geschichte sehen, Gesaget war. Und alle, für die es kam, Seid froh dieweil, dass euer Heil Nach dem Kindlein, Die da geschehen ist, Wunderten sich der Rede, Ist heut’ ein Gott Und wenn ihr’s findet, Die uns der Herr kundgetan hat. Die ihnen die Hirten gesaget hatten. Und auch ein Mensch geboren, Sagt mir’s wieder, Maria aber behielt alle diese Worte Der, welcher ist, der Herr und Christ Dass ich auch komme und es anbete. Rezitativ (Bass) Und bewegte sie in ihrem Herzen. In Davids Stadt, Er hat sein Volk getröst’, Von vielen auserkoren. Rezitativ (Sopran) Er hat sein Israel erlöst, Aria (Alt) Du Falscher, Die Hülf aus Zion hergesendet Schließe, mein Herze, dies selige Wunder Chor Suche nur den Herrn zu fällen, Und unser Leid geendet. Fest in deinem Glauben ein! Herrscher des Himmels, Nimm alle falsche List, Seht, Hirten, dies hat er getan; Lasse dies Wunder, die göttlichen Werke, Erhöre das Lallen, Dem Heiland nachzustellen; Geht, dieses trefft ihr an! Immer zur Stärke Lass dir die matten Gesänge gefallen, Der, dessen Kraft kein Mensch ermisst, Deines schwachen Glaubens sein! Wenn dich dein Zion Bleibt doch in sich’rer Hand. Choral Mit Psalmen erhöht! Dein Herz, dein falsches Herz ist schon, Dies hat er alles uns getan, Rezitativ (Alt) Höre der Herzen frohlockendes Preisen, Nebst aller seiner List, des Höchsten Sohn, Sein’ groß’ Lieb zu zeigen an; Ja, ja, mein Herz soll es bewahren, Wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen, Den du zu stürzen suchst, Des freu sich alle Christenheit Was es an dieser holden Zeit Weil uns’re Wohlfahrt befestiget steht! Sehr wohl bekannt.

20 I 21 TEXTE Aria (Sopran) Es ist mein Geist und Sinn, Mein Schatz, mein Hort ist hier bei mir. Choral Nur ein Wink von seinen Händen Herz, Seel’ und Mut, nimm alles hin, Ihr mögt euch noch so grimmig stellen, Nun seid ihr wohl gerochen Stürzt ohnmächt’ger Menschen Macht. Und lass dir’s wohlgefallen! Droht nur, mich ganz und gar zu fällen, An eurer Feinde Schar, Hier wird alle Kraft verlacht! Doch seht! Mein Heiland wohnet hier. Denn Christus hat zerbrochen, Spricht der Höchste nur ein Wort, Rezitativ (Evangelist) Was euch zuwider war. Seiner Feinde Stolz zu enden, Und Gott befahl ihnen im Traum, Rezitativ (Sopran) Tod, Teufel, Sünd’ und Hölle O, so müssen sich sofort Dass sie sich nicht Was will der Höllen Schrecken nun, Sind ganz und gar geschwächt; Sterblicher Gedanken wenden. Sollten wieder zu Herodes lenken, Was will uns Welt und Sünde tun, Bei Gott hat seine Stelle Und zogen durch einen ander’n Weg Da wir in Jesu Händen ruh’n? Das menschliche Geschlecht. Rezitativ (Evangelist) Wieder in ihr Land. Als sie nun den König gehöret hatten, 5743 Anz_12_Tenoere_sw 01.09.2005 12:34 Uhr Seite 1 Zogen sie hin. Rezitativ (Tenor) Und siehe, der Stern, So geht! Genug, Den sie im Morgenlande gesehen hatten, Mein Schatz geht nicht von hier, Ging für ihnen hin, Er bleibet da bei mir, Bis dass er kam Ich will ihn auch nicht von mir lassen. Und stund oben über, Sein Arm wird mich aus Lieb’ Da das Kindlein war. Mit sanftmutsvollem Trieb Da sie den Stern sahen, Und größter Zärtlichkeit umfassen; Wurden sie hoch erfreuet Er soll mein Bräutigam verbleiben, Und gingen in das Haus Ich will ihm Brust und Herz verschreiben. Und funden das Kindlein Ich weiß gewiss, er liebet mich, Mit Maria, seiner Mutter, Mein Herz liebt ihn auch inniglich Und fielen nieder und beteten es an Und wird ihn ewig ehren. Und täten ihre Schätze auf Was könnte mich nun für ein Feind Die 12 Tenöre Und schenkten ihm Gold, Bei solchem Glück versehren! Weihrauch und Myrrhen. Du, Jesu, bist und bleibst mein Freund; Und werd ich ängstlich zu dir fleh’n: Choral Herr, hilf! Ich steh an deiner Krippen hier, So lass mich Hülfe sehn! O Jesulein, mein Leben; Aria (Tenor) BMW Ich komme, bring und schenke dir, Niederlassung Was du mir hast gegeben. Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken; Dortmund Nimm hin! Was könnt ihr mir für Furcht erwecken? Nortkirchenstraße 111 · 44263 Dortmund Tel. 0231 9506-0 · www.bmw-dortmund.de www.bmw- dortmund.de Freude am Fahren

22 I 23 TEXTE Der Engel erscheint Josef im Traum (Rembrandt)

24I 25 JUTTA BÖHNERT und Bielefeld sowie an die Komische Oper Berlin. Zuletzt war sie bei den Göttinger »Händel-Fest- spielen« als Erissena (»Poro«) zu hören und sang am Teatro La Fenice, Venedig. Dort verkörperte Die Sopranistin Jutta Böhnert studierte Gesang an der Musikhochschule Stuttgart bei Kammer- sie die Licida in der Oper »L’Olimpiade« von Galuppi unter der Leitung von Andrea Marcon, wo- sängerin Prof. Sylvia Geszty. 1997 erfolgte ein erstes Gastengagement an die Staatsoper Stuttgart raufhin sie im Jahrbuch des Magazins »Opernwelt« als »Nachwuchssängerin des Jahres« 2006 – Junge Oper und anschließend an die Oper Nürnberg sowie an das Staatstheater Kassel. Weitere nominiert wurde. Gastengagements führten die junge Sängerin inzwischen nach München, Hannover, Düsseldorf, Als Konzertsängerin ist sie international gefragt und hat bereits in prominenten Musikzentren Salzburg und Berlin. Große Erfolge feierte sie bei den Göttinger »Händel-Festspielen«. Seit 2004 wie dem Concertgebouw Amsterdam, in München, Berlin, Athen, Wien, Neapel, Mailand, Bilbao wirkt sie als Blumenmädchen in der vielbesprochenen »Parsifal«-Inszenierung in Bayreuth mit. und Paris sowie bei bedeutenden Festivals musiziert. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen Am Luzerner Theater war sie 2004/05 als Gilda in »Rigoletto« und als Belinda in »Dido und Aeneas« belegen die musikalische Qualität der Sängerin. So ist sie als Altistin in der Gesamteinspielung unter der Leitung von Howard Arman zu erleben. Ihr Debüt als Fiordiligi (»Cosí fan tutte«) feierte der Kantaten Bachs und der »Matthäuspassion« von C. P. E. Bach unter zu hören sie unter der Leitung von Konrad Junghänel bei der Potsdamer Winteroper. sowie unter Christoph Spering in Antonio Salieris »La Passione di Nostro Signore Gesú Cristo«. Im Konzertbereich war die Künstlerin u. a. mit dem Dresdner Kreuzchor sowie dem Gewand- 2007/08 führt die Mezzosopranistin eine Tour mit dem RIAS Kammerchor und der Akademie für Alte haus-Orchester zu erleben; sie trat in der Kölner Philharmonie ebenso auf wie bei den »Händel Musik mit Bachs »Weihnachtsoratorium« u. a. nach Grenoble, Lissabon, Berlin und Amsterdam. Festspielen Halle«. Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Howard Arman, Pierre Boulez, Adam Fischer, Konrad Junghändel, Roberto Paternostro, Daniel Reuss, Lothar Zagrosek und Helmuth Rilling zusammen.Die Künstlerin konzertierte u.a. mit dem RIAS-Kammerchor unter Daniel Reuss, MAXIMILIAN SCHMITT am Salzburger Landestheater, mit dem Berliner Sinfonie Orchester unter Lothar Zagrosek sowie mit dem Accentus Chor in Paris und Nantes. In der laufenden Saison war sie unter Lothar Zagrosek Der Tenor entdeckte seine Liebe zur Musik bereits als Chorknabe bei den Regensburger in Glucks »Paride ed Elena« mit dem Konzerthausorchester in Berlin zu hören. Darüber hinaus Domspatzen. Seit 1999 studierte er Gesang bei Prof. Anke Eggers an der Berliner Universität wird sie abermals unter Lothar Zagrosek »Ein deutsches Requiem« von Brahms mit dem West der Künste und konzertierte schon währenddessen als Mitglied des RIAS Kammerchor Berlin. Australian Symphony Orchestra in Perth singen. In Rom wird sie unter Daniele Gatti als Blumen- 2005 und 2006 war er Mitglied im Jungen Ensemble der Bayerischen Staatsoper München mädchen im »Parsifal« auf der Bühne stehen. Die Wiederaufnahme von »Cosí fan tutte« in Potsdam und konnte dort in Meisterkursen bei Ann Murray und Robert Dean Smith weitere Erfahrungen steht ebenso in ihrem Kalender wie Konzerte mit der Akademie für Alte Musik Berlin und eine sammeln. Tournee mit dem Windsbacher Knabenchor (Bach: »Matthäus Passion«). Zu den bemerkenswerten Neben seiner Leidenschaft für die Oper gewinnt seine Tätigkeit als Konzertsänger immer CD-Aufnahmen mit Jutta Böhnert zählen Frank Martins »Le Vin herbé« sowie eine Neueinspielung größeres Gewicht. Er arbeitete unter anderem mit Frieder Bernius, Andrew Manze, Jörg-Peter des Mozart-Requiems mit dem Thomanerchor Leipzig. Weigle, Thomas Hengelbrock, Marcus Creed und Orchestern wie der Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Köln, dem Kammerorchester Basel, der Lauttencompagney Berlin, Capriccio Basel, Il Fondamento und dem Philharmonischen Staatsorchester Halle. Höhepunkte der jüngsten FRANZISKA GOTTWALD Zeit waren Konzerte mit Händels »Belshazzar« mit den Berliner Philharmonikern unter Nicholas Kraemer, wo er als Arioch zu hören war, mit Bachs »Matthäus-Passion« mit dem Leipziger Ge- Die Gewinnerin des »Internationalen Bachwettbewerbs« Leipzig 2002 studierte an den Musik- wandhausorchester sowie eine Tournee mit den Regensburger Domspatzen. hochschulen in Saarbrücken, Hannover und . Zu Beginn ihrer Karriere gastierte die junge In der Saison 2006/07 arbeitete er zum ersten Mal mit Helmuth Rilling zusammen, debütierte Sängerin an der Niedersächsischen Staatsoper Hannover und sang als festes Ensemblemitglied beim Bayerischen Rundfunk mit Schuberts As-Dur-Messe und tourte mit dem RIAS Kammerchor am Deutschen Nationaltheater Weimar. Weitere Engagements führten sie nach Braunschweig mit Bachs »Matthäus-Passion« durch Europa.

26 I 27 BIOGRAFIEN RODERICK WILLIAMS AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN

Der aus North London stammende Bariton Roderick Williams erhielt seine Ausbildung im Fach Gegründet in den frühen 80er-Jahren in Ost-Berlin, hat sich die Akademie für Alte Musik Berlin Oper an der Guildhall School of Music. Für die Opera North war er in den meisten großen Mozart- in den letzten Jahren an die Weltspitze der Kammerorchester gespielt. Das Ensemble gastiert Partien seines Fachs zu hören, ebenso als Figaro in Rossinis »Il barbiere di Siviglia«. Neben regelmäßig in den musikalischen Zentren Europas wie Wien, Paris, Amsterdam, Zürich, London englischen Opernkomponisten wie Tippett, Birtwistle oder Britten tritt er auch mit Henze, Strauss, und Brüssel. Tourneen führten bislang in fast alle europäischen Länder sowie in den Nahen Strawinsky und Wagner auf. Mit Liederabenden ist er darüber hinaus in der Londoner Wigmore Osten, nach Japan, Südostasien, Nord- und Südamerika. Hall und bei zahlreichen Festivals zu Gast. Weit über eine Million verkaufte Tonträger bürgen für den Weltruhm des Ausnahmeensembles. Zu seinen jüngsten CD-Einspielungen zählen Lennox Berkeleys »A Dinner Engagement«, die Die seit 1994 exklusiv für harmonia mundi france produzierten Aufnahmen wurden mit allen erste Einspielung von Vaughan Williams’ »Willow Wood« mit dem Royal Liverpool Philharmonic internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet, u. a. dem »Grammy«, dem »Diapason d’Or«, Orchestra sowie zwei CDs mit dem Pianisten Iain Burnside mit Liedern von Finzi und Vaughan dem »Cannes Classical Award«, dem »Gramophone Award« oder dem »Edison Award«. Im März Williams. Roderick Williams’ eigene Kompositionen wurden in der Wigmore Hall und der Bar- 2006 wurde die Akademie mit dem »Telemann-Preis« der Stadt Magdeburg ausgezeichnet. bican Hall uraufgeführt. HANS-CHRISTOPH RADEMANN RIAS KAMMERCHOR Seit der Saison 2007/08 ist Hans-Christoph Rademann Chefdirigent des RIAS Kammerchores. Der RIAS Kammerchor gilt heute weltweit als eines der renommiertesten Ensembles seiner Art. Er gehört zu den meist gefragten deutschen Chordirigenten. Konzertreisen führten ihn bislang in Kernbereich des Repertoires, das von der Gregorianik bis zur Gegenwart reicht, ist die Musik viele europäische Musikzentren sowie zahlreiche Staaten Nord-, Süd- und Mittelamerikas, nach des Barock sowie der klassischen und aktuellen Moderne. Israel, Südafrika, Indien, Sri Lanka, Argentinien, Uruguay, China und Japan. Im Jahr 2000 wurde 1948 unter der Regie des Rundfunks im amerikanischen Sektor gegründet, hat sich der RIAS Hans-Christoph Rademann als Professor für Chorleitung an die Hochschule für Musik Carl Maria Kammerchor gemeinsam mit seinen Leitern Herbert Ristenpart, Herbert Froitzheim und Günther von Weber in Dresden berufen. Arndt auch und gerade als Uraufführungsensemble rasch internationales Ansehen erarbeitet. Als Chefdirigent des RIAS Kammerchores wird er die Vorreiter-Rolle des Ensembles weiter Uwe Gronostay legte den Grundstein für einen modernen Vokalklang und brachte die Errungen- ausbauen. Neben der Sicherung der technischen Spitzenqualität strebt er eine uneingeschränkte schaften der Historischen Aufführungspraxis in die Arbeit ein. geistig-emotionale Identifikation des Ensembles mit den Inhalten der gesungenen Werke an: Marcus Creed verfolgte diesen Weg weiter und sicherte dem Chor den Rang eines international »Ich will, dass wir nicht nur perfekt klingen, sondern eine Haltung verkörpern, eine Botschaft geachteten Spezialensembles für die Musik vom Barock bis zur Klassik. Mit Uraufführungen von vermitteln und damit die Menschen überall auf der Welt berühren.« Werken Pendereckis, Reimanns, Kagels, Gundermanns oder Tan Duns setzte der RIAS Kammer- chor zudem weitere Akzente im Bereich der zeitgenössischen Musik.

28 I 29 BIOGRAFIEN Die Flucht nach Ägypten (Rembrandt)

30I 31 KOMMEN SIE DOCH NÄHER RAN! WENN SIE DER MUSIK UND DEN KÜNSTLERN NOCH NÄHER KOMMEN MÖCHTEN, TRETEN SIE DEM FÖRDERKREIS DES HANDWERKS E.V. BEI! BESONDERE MOMENTE

FESTLICHER BEGINN DES JAHRES 2008 UND NOCH ETWAS NÄHER! JETZT Eine Tradition von glanzvollen, festlichen Neujahrskonzerten etabliert sich im KONZERTHAUS DORTMUND. Erneut steht der Franzose Marc Minkowski am Pult seiner Musiciens du Louvre– ERHALTEN SIE 10% KARTENRABATT Grenoble. Mit Werken von Bizet, Godard, Donizetti, Verdi und Offenbach und einem Glas Sekt BEI DEN EIGENVERANSTALTUNGEN, aufs Haus kann das neue Jahr beginnen!

WERDEN ZUM JAHRESEMPFANG, ZU Di 01.01.08 · 17.00 HAUSFÜHRUNGEN UND PROBENBE- SUCHEN EINGELADEN. ALLE INFOS BULGARISCHE SAMTSTIMME Vesselina Kasarova ist ein beliebter Gast im Konzerthaus. Mit dem Symphonieorchester des UNTER T 0231-22 696 261 ODER WWW. Bulgarischen Rundfunks lässt sie ihre ausdrucksvolle, warme Stimme bei Werken von Gluck, KONZERTHAUS-DORTMUND.DE Rossini und Bizet erklingen. Fr 25.01.08 · 20.00

Förderkreis des Handwerks e.V. zugunsten KONZERTHAUS DORTMUND

ÄHER WEITERHÖREN TEXTE Christoph Vratz

HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUND

GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTION Claudia Beißwanger · Dr. Jan Boecker

KONZEPTION Kristina Erdmann

ANZEIGEN Milena Ivkovic · T 0231-22696-161

DRUCK RRD Rhein-Ruhr Druck GmbH & Co. KG

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden. Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!

IMPRESSUM

KONZERTHAUS DORTMUND PHILHARMONIE FÜR WESTFALEN

BRÜCKSTRASSE 21 I 44135 DORTMUND T 0231-22 696 200 I F 0231-22 696 222 [email protected] WWW.KONZERTHAUS-DORTMUND.DE