Alte Musik im Radio

September 2018

S A M S T A G 1. September 2018, 17:04 Uhr

WDR 3 Vesper

„Maestri di cappella“ am Markusdom in Venedig O intemerata (17:04 – 17:45 Uhr) Motette für 2 Singstimmen und Marie-Nicole Lemieux, Alt Von Dorothee Prasser Philippe Jaroussky, Countertenor Ensemble Artaserse Seit dem frühen Mittelalter war Venedig eine der reichsten Städte des Abendlandes. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts, als der Doge Andrea Gitti Laudate Dominum für Soli, Chor und Orchester den flämischen Komponisten Annekathrin Laabs und Barbara Christina Steu- zum von San Marco ernannte, de, Sopran stieg Venedig auch noch zur führenden Musik- David Erler, Countertenor stadt Europas auf. Der Prunk, den Willaert durch Tobias Berndt, Bass seine mehrchörigen Werke erzielte, diente nicht Sächsisches Vokalensemble nur „zur höheren Ehre Gottes“, sondern auch Batzdorfer Hofkapelle der unumschränkten Souveränität der Leitung: Matthias Jung Seerepublik. Bis zu 16 Chöre wurden auf die Sängerkanzeln und Galerien verteilt, und die Besucher waren von den Klängen und Effekten Credo begeistert. Ein Gesandter des französischen Roberta Invernizzi, Sopran Hofes berichtete von „seraphischen Sphären- Ghislieri Choir and Consort klängen“. Der Nachfolger Leitung: Giulio Prandi engagierte die besten Sänger und führte geregelte Monatslöhne ein. , ehemaliger Sänger des Markusdoms, kam als Música Andalusì erfolgreicher Opernkomponist aus Paris zurück (18:04 – 19:00 Uhr) nach Venedig, um dort seinen Belcanto in die Kirchenmusik einzuführen. Im ersten Teil der Von Isabelle Kranabetter Vesper stellen wir Ihnen heute die kulturelle Glanzzeit Venedigs vor – mit Musik der Als Schmelztiegel der muslimischen, jüdischen Komponisten und Kapellmeister am Markusdom und christlichen Kulturen erlebte der maurische vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Teil der iberischen Halbinsel während der islami- schen Herrschaft von 711 bis 1494 eine wirt- Adrian Willaert schaftliche und kulturelle Blüte. Die Rück- Benedicamus in laude Jesu eroberung Granadas 1492 durch die Christen für 4 Stimmen bedeutete das Ende dieses spannungsvollen, Capilla Flamenca aber fruchtbaren Zusammenwirkens der Kul- Leitung: Dirk Snellings turen. Muslime und Sepharden wurden von den Christen verfolgt und vertrieben. In Nordafrika Claudio Monteverdi wurde die andalusische Musik stets weiter ge- Dixit Dominus Domino meo pflegt, während sich die Musik der spanischen für 8 Singstimmen und Ensemble Juden im gesamten Mittelmeerraum verbreitete. English and Ensemble In dieser Vesper-Sendung hören Sie die christ- I Fagiolini liche Musik des mozarabischen Ritus neben Leitung: Robert Hollingworth maurischen Tänzen, orientalischen Taqsim und jüdischen Liedern. Francesco Cavalli Lauda Jerusalem Anonymus in der Ausführung mit 2 Chören und Ensemble Billadi askara min aadbi Llama Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble Waed Bouhassoun und Driss al Maloumi, Leitung: Thomas Hengelbrock Gesang Hespèrion XXI Leitung: Jordi Savall

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Anonymus S O N N T A G El pan de la aflicción 2. September 2018, 6:04 Uhr Lior Elmaleh, Gesang La Capella Reial de Catalunya WDR 3 am Sonntagmorgen mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) Benedictus es Jean-Etienne Langianni, Gesang 6:04 – 7:00 Uhr Ensemble Organum Gesang und Leitung: Marcel Pérès Johann Nepomuk Hummel Rondoletto Nr. 2 Es-dur für Harfe und Klavier Twisya – San’a yá wáhida l-’asri - Laysa l-’asá Duo Praxedis Ibn Báya Ensemble Wolfgang Amadeus Mozart Pero que seja a gente Già la mensa è preparata, aus dem Finale des Hespèrion XXI 2. Aktes der Oper „Don Giovanni“, als La Capella Reial de Catalunya Harmoniemusik für 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Leitung: Jordi Savall Fagotte, 2 Hörner und Kontrabass Ensemble Senza Yefe nof Lior Elmaleh, Gesang Carl Stamitz Hespèrion XXI Sinfonie Es-dur Leitung: Jordi Savall L’arte del mondo Leitung: Werner Ehrhardt Taqsím flauta Eduardo Paniagua, Flöte Robert Schumann Adagio und Allegro, op. 70 für Horn und Klavier, Carlo Verardi in der Ausführung mit Violine und Klavier Viva el gran re Don Fernando Lisa Marie Landgraf, Violine La Capella Reial de Catalunya Tobias Koch, Hammerflügel Hespèrion XXI Leitung: Jordi Savall Carl Maria von Weber Ouvertüre zur Oper „Euryanthe“ Bin Zaidun Band Maqam hijaz Leitung: Roy Goodman Waed Bouhassoun und Driss al Maloumi, Gesang 7:04 – 8:30 Uhr Hespèrion XXI Geistliche Musik Leitung: Jordi Savall Arvo Pärt Morning Star Redaktion: Richard Lorber für Chor a cappella Polyphony Leitung: Stephen Layton

William Mathias I Will Celebrate Christ Church Cathedral Choir Oxford Simon Lawford, Orgel Leitung: Stephen Darlington

Henry Purcell Praise the Lord, o My Soul, and All that Is within Me Matthew Oltman, Tenor Mark Sullivan, Bass Chanticleer Capriccio Stravagante Leitung: Skip Sempé

John Rutter The Falcon Cambridge Singers Choristers of St. Paul’s Cathedral City of London Sinfonia Leitung: John Rutter

Johann Sebastian Bach und Fuge c-moll, BWV 582 Johannes Unger an der Silbermann-Orgel der St. Georgenkirche in Rötha

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Johann Sebastian Bach D I E N S T A G Jesu, der du meine Seele, BWV 78 4. September 2018, 20:04 Uhr Kantate am 14. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo ARD Radiofestival Julia Neumann, Sopran Margot Oitzinger, Alt Musikfest Bremen Bernhard Berchtold, Tenor Markus Volpert, Bass Das Musikfest Bremen geht in die 29. Runde. Chor und Orchester der J.S. Bach-Stiftung Bei dem festlichen Eröffnungsabend, der St. Gallen „Großen Nachtmusik“, wird die Bremer Leitung: Rudolf Lutz Innenstadt rund fünf Stunden lang unter Licht und Klang gesetzt. Radio Bremen Zwei war live an verschiedenen Aufführungsorten dabei, zum Redaktion: Werner Wittersheim Beispiel in der Bremer Glocke, in der Oberen Halle des Rathauses und im Innenhof des Land- gerichts. Zu Gast in Bremen waren international bekannte Musiker und Ensembles wie Music- Aeterna unter der Leitung von Teodor Currentzis (Werke von Ludwig van Beethoven), Anima Eterna Brugge (Werke von Francis Poulenc, Camille Saint-Saëns u. a.) und die Richard Bona Group mit eigenem Programm. Eine musikali- sche Reise durch verschiedene Zeiten und Kul- turen, hier präsentiert in einem bunten Zusammenschnitt.

MusicAeterna Leitung: Teodor Currentzis

Concerto Romano

Anima Eterna Brügge

Omer Klein Trio

Richard Bona Group

Aufnahmen vom 25. August aus dem Konzerthaus Die Glocke, der Kirche Unser Lieben Frauen und dem Innenhof des Atlantic Grand Hotels

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F R E I T A G S A M S T A G 7. September 2018, 20:04 Uhr 8. September 2018, 17:04 Uhr

ARD Radiofestival WDR 3 Vesper

Musikfest Erzgebirge – Eröffnungskonzert Rosenkranzmysterien (17:04 – 17:45 Uhr) Mit zwei Traumsequenzen eröffnet das Musik- fest Erzgebirge. Zwei Helden und Kämpfern – Von Gela Birckenstaedt Herkules und dem römischen Feldherrn Scipio Aemilianus – wird der tugendhafte Weg gewie- Sie sind ein Juwel der barocken Violinmusik: die sen. Gewidmet sind die Werke dem sächsischen fünfzehn „Rosenkranz-Sonaten“ für Violine und Kurprinzen Christian Friedrich und dem sächsi- Basso continuo von Heinrich Ignaz Franz Biber. schen Kurfürsten und polnischen König August Er hat sie für seinen Salzburger Dienstherrn, III.; es sind gewissermaßen Musik gewordene den Erzbischof Max Gandolph von Kuenburg Bildungsprogramme zur Fürstenerziehung. Die komponiert. „Ich habe das ganze Werk der Ehre Serenata von Johann Adolf Hasse wurde erst der fünfzehn heiligen Mysterien geweiht, weil ihr vor wenigen Jahren in Warschau wiederent- diese so glühend fördert“ − bemerkt Biber in der deckt, wo sie vor genau 360 Jahren auch Widmung seiner Sammlung. Besagte „fünfzehn uraufgeführt wurde. Grund genug, die erfolg- heilige Mysterien“ beziehen sich auf zentrale reiche sächsisch-polnische Zusammenarbeit des Ereignisse in Jesu und Marias Leben; von der Musikfestes Erzgebirge mit dem aufstrebenden Geburt des Gottessohnes, über seinen Leidens- Barockorchester Wrocław 2018 fortzusetzen – weg und Tod bis hin zur Himmelfahrt und ganz im Geist einer friedvollen und freundschaft- Krönung Marias. Neben Biber haben nur wenige lichen Zusammen-arbeit in Europa. Komponisten Musik über die Rosenkranzmyste- rien geschrieben. Einer ist der Debussy-Schüler Johann Sebastian Bach André Caplet. „Le Miroir de Jésus“ hat er seinen Herkules am Scheidewege, BWV 213 Zyklus genannt. Der meditative Charak-ter Kantate auf den Geburtstag von dieses außergewöhnlichen Werkes wird nicht Kurprinz Christian Friedrich 1733 zuletzt durch die intime und extravagante Beset- zung mit Mezzosopran, Frauenchor, Harfe und Johann Adolf Hasse Streichquintett unterstrichen. Il sogno di Scipione Serenata zum Geburtstag von August III. Andreas Hofer Cum iucunditate nativitatem Beatae Mariae celebramus Lydia Teuscher und Isabel Jantschek, Sopran Monika Mauch, Sopran Franziska Gottwald und Julia Böhme, Alt Tiina Zahn, Mezzosopran Sebastian Kohlhepp, Tenor Bell’Arte Salzburg Martin Schicketanz, Bass Leitung: Annegret Siedel Barockorchester Wrocław Leitung: Jarosaw Thiel Heinrich Ignaz Franz Biber Sonate Nr. 1 d-moll „Die Verkündigung“ Liveübertragung aus St. Marien, Zschopau für Violine und Basso continuo Rüdiger Lotter, Barockvioline Lyriarte

André Caplet Prélude „Miroir de joie“ / Annonciation, aus „Le miroir de Jésus“ Marie-Claude Chappuis, Mezzosopran Ensemble Vocal Lausanne Quatuor Sine Nomine Leitung: Jean-Claude Fasel

Heinrich Ignaz Franz Biber Sonate Nr. 10 g-moll „Die Kreuzigung“ für Violine und Basso continuo Ariadne Daskalakis, Barockvioline Ensemble Vintage Köln

André Caplet Couronnement au ciel, aus „Le miroir de Jésus“ Marie-Claude Chappuis, Mezzosopran Ensemble Vocal de Lausanne Quatuor Sine Nomine Leitung: Jean-Claude Fasel

Redaktion: Richard Lorber

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S O N N T A G Johann Sebastian Bach 9. September 2018, 6:04 Uhr Was Gott tut, das ist wohlgetan, BWV 99 Kantate zum 15. Sonntag nach Trinitatis WDR 3 am Sonntagmorgen Malin Hartelius, Sopran mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) William Towers, Altus James Gilchrist, Tenor 6:04 – 7:00 Uhr Peter Harvey, Bass Monteverdi Choir Antonio Bertali English Soloists Sonata d-moll Leitung: John Eliot Gardiner Chelycus Georg Böhm Karl von Ordonez Partita über „Wer nur den lieben Gott lässt Sinfonie f-moll für Orchester walten“ L’arte del mondo Ansgar Schlei an der Marcussen-Orgel des Leitung: Werner Ehrhardt Willibrordi-Doms in Wesel

Franz Schubert Trio B-dur, D 471 Redaktion: Werner Wittersheim für Violine, und Violoncello Trio Zimmermann S O N N T A G Ernst Krenek 9. September 2018, 20:04 Uhr 5 Stücke, op. 39 Jan Marc Reichow, Klavier WDR 3 Oper

Joseph Haydn Kein Geringerer als Napoleon lässt Étienne- Divertimento F-dur, Hob II:15 Nicolas Méhul wissen: „Ich schätze ihr Talent für 2 Oboen, 2 Hörner und 2 Fagotte sehr“. Allerdings findet er Méhuls Stil zu Haydn Sinfonietta Wien „deutschtümelnd“. Derart herausgefordert, kom- Leitung: Manfred Huss poniert Méhul die komische Oper „L’Irato ou L’Emporté“ (Irato oder der Hitzkopf), verschweigt 7:04 – 8:30 Uhr aber bis zur Uraufführung, dass er der Kom- Geistliche Musik ponist ist. In einem wahren „coup de théâtre“ gibt sich Méhul erst unter dem tosendem Ap- Gottlieb Muffat plaus des Publikums als Autor zu erkennen, und Toccata Nr. 20 G-dur Napoleon muss zugeben: Méhul kann auch Jörg-Andreas Bötticher, Orgel unterhaltsame Opern im italienischen Stil schrei- ben! Die zweite Oper des Abends, „Stratonice“, Michael Haydn stammt noch aus der Zeit des Ancien régime mit Deinem Heiland einer letzten Königshuldigung vor dem Fall der Wiener Kammerchor Monarchie und dem Aufstieg Napoleons. Robert Kovács, Orgel Leitung: Johannes Prinz L’Irato ou L’Emporté Opéra comique in einem Akt Heinrich Ignaz Franz Biber von Étienne-Nicolas Méhul O dulcis Jesu Hana Blazíková, Sopran Scapin: Miljenko Turk, Bass CordArte Lysandre: Cyril Auvity, Tenor Isabelle: Pauline Courtin, Sopran Dietrich Buxtehude Pandolphe: Alain Buet, Bass Was frag’ ich nach der Welt Nérine: Svenja Hempel, Sopran Katherine Hill, Sopran Balouard: Georg Poplutz, Tenor Matthew White, Countertenor Bonner Kammerchor Paul Grindlay, Bass L’arte del mondo Ariadna Ensemble Leitung: Werner Ehrhardt Leitung: Kevin Mallon Stratonice Johann Kuhnau Opéra comique in einem Akt Weicht ihr Sorgen aus dem Herzen von Étienne-Nicolas Méhul Kantate zum 15. Sonntag nach Trinitatis Miriam Feuersinger, Sopran Stratonice: Patricia Petibon, Sopran Capricornus Consort Basel Antiochus: Yann Beuron, Tenor Leitung: Peter Barczi Séleucus: Étienne Lescroart, Tenor Erasistrate: Karl Daymond, Bariton Heinrich von Herzogenberg Cappella Coloniensis Psalm 116, op. 34 Leitung: William Christie Rheinische Kantorei Leitung: Hermann Max Redaktion: Richard Lorber

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D I E N S T A G S A M S T A G 11. September 2018, 20:04 Uhr 15. September 2018, 17:04 Uhr

WDR 3 Konzert WDR 3 Vesper

Brühler Schlosskonzerte Florilegium Portense „Around Gesualdo“ Mitteldeutsche Motettenkunst (17:04 – 17:45 Uhr) Für ihre Einspielungen ist die Compagnia del Madrigale unter anderem mit dem Preis der Von Helga Heyder-Späth deutschen Schallplattenkritik und etliche Male mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet worden. 1618, also vor genau 400 Jahren, veröffentlicht Mit Feinsinn wandeln sie auf den Spuren des Erhard Bodenschatz, ein Pfarrer von Osterhau- , jener mehrstimmigen Gesangsform sen bei Eisleben, eine Sammlung mit stattlichen der und des Frühbarock, die – wie 115 Motetten. „Florilegium Portense“, so nennt in diesem Programm – der Liebe und dem er diese „Blütenlese“, denn sie spiegelt das Liebesschmerz mit immer neuen, unerhörten musikalische Repertoire der Fürstenschule in Dissonanzen Ausdruck verleiht und das Sterben Schulpforta, wo Bodenschatz einige Jahre Kann- aus Liebe zelebriert. Das Madrigalwerk des tor war. Die überwiegend lateinischen Motetten, schillernden italienischen Fürsten und Kompo- die Bodenschatz den verschiedenen Zeiten des nisten wird in diesem Programm Kirchenjahres zuordnet, gehören bald zum fes- umrahmt von Werken ihm nahestehender ten Repertoire jeder noch so kleinen Kantorei in Musiker. Sie alle eint, dass sie vor Regel- Mitteldeutschland, sodass Bodenschatz 1621 brüchen nicht zurückschreckten, um ihre einen zweiten Band folgen lässt. Selbst Johann Zuhörer zu schockieren. Sebastian Bach greift als Leipziger Thomas- kantor Sonntag für Sonntag darauf zurück und Madrigale von Carlo Gesualdo, Luzzasco lässt 1729 sogar neue Exemplare der Stimm- Luzzaschi, Sigismondo d’India, Pomponio bücher anschaffen, weil die alten einfach Nenna, Giuseppe Palazzotto e Tagliavia, „kaputtgesungen“ waren. Giovanni de Macque und Hieronymus Praetorius La Compagnia del Madrigale Benedicam Dominum in omni tempore Vocal Concert Dresden Aufnahme vom 29. Juni 2018 Cappella Sagittariana Dresden aus der Schlosskirche Brühl Leitung: Peter Kopp

Erhard Bodenschatz Redaktion: Richard Lorber Quam pulchra es amica mea Vocal Concert Dresden Cappella Sagittariana Dresden Leitung: Peter Kopp

Sethus Calvisius Inventor rutili, Hymnus / Deus sator mortalium, Amarcord

Michael Praetorius A solis ortus cardine Roland Börger an der Richter-Orgel in Pomßen

Orlando di Lasso Confitebor tibi Domine Cappella Marian Leitung: Vojtech Semerád

Melchior Franck Herr, wenn ich nur dich hab Vocal Concert Dresden Cappella Sagittariana Dresden Leitung: Peter Kopp

Johann Sebastian Bach Allein Gott in der Höh sei Ehr, BWV 662 Ullrich Böhme an der Bach-Orgel der Thomaskirche zu

Giovanni Gabrieli Jubilate Dei, Motette zu 8 Stimmen Taverner Consort and Players Leitung: Andrew Parrott

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Orchester-Experimente am Rande der Wiener S O N N T A G Klassik: Anton Zimmermann 16. September 2018, 6:04 Uhr (18:04 – 19:00 Uhr) WDR 3 am Sonntagmorgen Von Bernd Heyder mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr)

Als Hauptstadt des Königreichs Ungarn und 6:04 – 7:00 Uhr Bischofssitz des ungarischen Fürstprimas ent- wickelte sich Pressburg, die heutige slowakische Alessandro Piccinini Hauptstadt Bratislava, im 18. Jahrhundert zu Corrente Nr. 6 sopra l’Alemanna einem kulturellen Zentrum, das immer wieder I Bassifondi unter der Künstlerszene im nahen Wien Auf- Leitung: Simone Vallerotonda merksamkeit erregte. Musikalisch verdankte Pressburg seine damalige Bedeutung der Hof- kapelle, die seit den 1770er Jahren unter der Konzert e-moll Leitung des schlesischen Organisten und für Blockflöte, Flöte, Streicher und Basso Violinisten Anton Zimmermann stand. Was er continuo hier – bis zu seinem frühen Tod 1781 mit nicht Il Rossignolo einmal 40 Jahren – alleine auf dem Gebiet der Sinfonik leistete, das führen der Dirigent Werner Giovanni Buonaventura Viviani Ehrhardt und sein Orchester l’arte del mondo Introduttione prima exemplarisch in einer neuen Produktion von für Streicher und Basso continuo WDR 3 vor: Unter Zimmermanns etwa 40 Sin- Vita & Anima fonien haben sie drei ganz unterschiedliche Leitung: Peter Waldner Werke ausgewählt, die doch eines gemeinsam haben: Sind sie höchst originell und nie zuvor eingespielt worden. In unserer Vesper-Sendung Konzert a-moll sind sie jetzt erstmals zu hören. für , Streicher und Basso continuo Magdalena Karolak, Oboe Anton Zimmermann La Barockorchester Sinfonie e-moll Leitung: Robin Peter Müller l’arte del mondo Leitung: Werner Ehrhardt Johann Sebastian Bach Sonate Nr. 5 C-dur, BWV 529, in der Ausführung Adagissimo / Allegressimo mit 2 Violinen, Violoncello und Cembalo aus der Sinfonie c-moll Brook Street Band l’arte del mondo Leitung: Werner Ehrhardt Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie c-moll für Streicher Sinfonie B-dur L’Orfeo Barockorchester l’arte del mondo Leitung: Michi Gaigg Leitung: Werner Ehrhardt 7:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik Redaktion: Richard Lorber Claudio Monteverdi O Jesu mea vita Cappella Marian Leitung: Vojtech Semerád

Antonio Vivaldi Kyrie Carla Huhtanen und Eve Rachel McLeod, Sopran Lynne McMurtry und Jennifer Enns Modolo, Mezzosopran Aradia Ensemble Leitung: Kevin Mallon

Nicola Porpora In caelo stelle clare Motette für Sopran und Orchester Julia Lezhneva, Sopran Il Giardino Armonico Leitung: Giovanni Antonini

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Giacomo Carissimi S A M S T A G Vanitas Vanitatum 22. September 2018, 17:04 Uhr Oratorium für 5 Stimmen, Violinen und Basso continuo WDR 3 Vesper Chœur de Chambre de Namur La Fenice Geistliche Musik für August den Starken Leitung: Jean Tubéry (17:04 – 17:45 Uhr)

Giaches de Wert Von Dorothee Prasser Providebam dominum Collegium Regale Im Jahr 1697 tritt der sächsische Kurfürst Fried- Leitung: Stephen Cleobury rich August I. zum Katholizismus über. Reines Machtkalkül, denn der künftige „August der Johann Sebastian Bach Starke“ kandidiert um die Königswürde des Herzlich tut mich verlangen, BWV 727 katholischen Polen. Mit Erfolg: Sachsen, das Stefano Molardi an der Silbermann-Orgel der Kernland der lutherischen Reformation und des Dresdner Hofkirche Protestantismus, hat wieder ein katholisches Oberhaupt. Zu seinem ausschweifenden Johann Sebastian Bach Lebenswandel gehört auch eine Liebe zu Kunst Komm, du süße Todesstunde, BWV 161 und Kultur, die sich nicht auf die Erbauung des Kantate zum 16. Sonntag nach Trinitatis für Alt, Dresdner Zwingers oder die Sammlung der Tenor, Chor, Bläser, Streicher und Basso Dresdner Gemäldegalerie beschränkt: Auch die continuo katholische Kirchenmusik am Hof soll zur Pascal Bertin, Countertenor Prachtentfaltung beitragen. So schufen der Thomas Hobbs, Tenor „Compositeur de la musique italienne“ Giovanni Ensemble Alia Mens Alberto Ristori, der Hofkapellmeister und schließlich auch der Dietrich Buxtehude Kontrabassist ein Reper- Befiehl dem Engel, dass er komm toire imposanter Werke für die Gottesdienste. Im Choralkantate für 4 Singstimmen, 2 Violinen, ersten Teil der Vesper schauen wir uns einige und Basso continuo Werke der königlichen Musiksammlung August Göteborg Baroque des Starken an und beschließen sie mit einem Leitung: Magnus Kjellson Ausschnitt aus der „Trauerkantate auf das Absterben Friedrich Augusts II.“ vom evangeli- schen Komponisten Georg Philipp Telemann. Redaktion: Werner Wittersheim Johann David Heinichen Nisi Dominus aedificaverit Jörg Dürmüller, Tenor Susanne Regel, Oboe Musica Antiqua Köln Leitung:

Giovanni Alberto Ristori Esercicio per l’Accompagnamento Es-dur Christian Rieger, Cembalo

Jan Dismas Zelenka Confitebor tibi Domine Vesperpsalm für Soli, Chor und Ensemble Lenka Cafourková Duricová, Sopran Tobias Hunger, Tenor Lisandro Abadie, Bass Prague Baroque Soloists Ensemble Inégal Leitung: Adam Viktora

Georg Philipp Telemann Schluss aus der „Trauerkantate auf das Absterben Friedrich August II., König von Polen“ Veronika Winter und Barbara Schlick, Sopran Hans Jörg Mammel und Andreas Post, Tenor Klaus Mertens und Ekkehard Abele, Bass Rheinische Kantorei Das Kleine Konzert Leitung: Hermann Max

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Johann David Heinichen Scarlattis Muse Air viste, aus der Ouvertüre G-dur für 2 Oboen, Musik für Königin Maria Barbara von Spanien Fagott, Streicher und Basso continuo (18:04 – 19:00 Uhr) Il Fondamento Leitung: Paul Dombrecht Von Sabine Radermacher

Vivace, aus der Sonate c-moll für Oboe, Viola da Weit über 500 Solosonaten hat Domenico gamba und Basso continuo Scarlatti (1685-1757) komponiert – für 10 Finger Epoca Barocca und ein einziges Instrument. Cembalo und waren seine Bühnen, die er so atem- beraubend bespielte, dass sich ihm sogar ein Georg Friedrich Händel geschlagen gab. Nur eine konnte sich wohl wirklich mit ihm messen – und tat es auch: Für seine Schülerin Maria Barbara de Bragança (1711 – 1758), die portu- giesische Infantin und spätere Königin von Spanien, schuf Scarlatti ein Großteil seiner Werke, und er folgte ihr von Lissabon nach Madrid. Maria Barbara, die nur ein Jahr nach verstarb, und dem Kastraten Carlo Broschi Farinelli, ihrem musikalischen Erben, verdanken wir die Rettung und Über- lieferung von Scarlattis musikalischem Schatz.

Domenico Scarlatti Introduzione, aus „Die 4 Jahreszeiten“ Kari Løvaas und Regina Marheineke, Sopran Ria Bollen, Mezzosopran Heiner Hopfner, Tenor Münchener Vokalsolisten Münchener Kammerorchester Leitung: Hans Ludwig Hirsch

Sonate G-dur Pierre Hantaï, Cembalo

Kyrie, aus „Messa di Madrid“ Italiano Leitung: Rinaldo Alessandrini

Antonio Mazzoni Rezitativ und Arie Elisa – Agenore, aus der Oper „Aminta, il re pastore“ Delphine Gillot und Marina Pardo, Sopran Real Compañía Ópera de Cámara Leitung: Juan Bautista Otero

Domenico Scarlatti Sonate D-dur Linda Nicholson, Hammerflügel

Dir vorrei, Kantate Max Emanuel Cencic, Countertenor Ornamente 99 Leitung: Karsten Erik Ose

Antonio Soler Fandango Andreas Staier, Cembalo

Redaktion: Richard Lorber

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S O N N T A G Johann Sebastian Bach 23. September 2018, 6:04 Uhr Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden, BWV 47 WDR 3 am Sonntagmorgen Kantate zum 17. Sonntag nach Trinitatis für mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) Sopran, Bass, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo 6:04 – 7:00 Uhr Gerlinde Sämann, Sopran Jan van der Crabben, Bass Félicien David La Petite Bande Cinquième soirée d’automne Leitung: Sigiswald Kuijken für 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass Ensemble Baroque de Limoges Felix Mendelssohn Bartholdy Wir glauben all an einen Gott Sigfrid Karg-Elert Kammerchor Stuttgart Eine Jagdnovellette, aus „2 Tondichtungen“, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen op. 70, orchestrale Studien für Harmonium Leitung: Frieder Bernius Johannes Matthias Michel, Kunstharmonium von Victor Mustel, Paris 1913 Redaktion: Werner Wittersheim Georg Philipp Telemann Ouvertüre F-dur für 2 Oboen, 2 Hörner, Fagott und Basso continuo L’Orfeo Bläserensemble Leitung: Carin Van Heerden

Luigi Boccherini Quintett B-dur, op. 39,1 für 2 Violinen, Viola, Violoncelllo und Kontrabass Ensemble 415

Gian Francesco Malipiero Lento, ma carezzevole, aus „Preludi autunnali“ Rira Lim, Klavier

7:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik

Dietrich Buxtehude Nun danket alle Gott Konzert für 2 Soprane, Alt, Tenor, Bass, Bläser, Streicher und Basso continuo Capella Angelica Lautten Compagney Leitung: Wolfgang Katschner

John Høybye Psalm 151 für Violine und gemischten Chor Ida Bieler, Violine Orpheus Vokalensemble Leitung: Michael Alber

Johann Peter Emilius Hartmann Fantasie f-moll, op. 20 Wolfgang Baumgratz an der Orgel der Kirche zu Øsby

Leonhard Lechner Quid chaos Motette für 3 Chöre zu je 8 Stimmen ensemble officium Leitung: Wilfried Rombach

Philipp Heinrich Erlebach Durch Demut wird erhöht, wer vor itzt noch unten steht Peter Kooij, Bass Ensemble Tama Leitung: Mihoko Kimura

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S A M S T A G 29. September 2018, 17:04 Uhr

WDR 3 Vesper

Mayr & Meyer Frauenlieder (17:04 – 17:45 Uhr) (18:04 – 19:00 Uhr)

Von Gela Birckenstaedt Von Gela Birckenstaedt

„Meyer“ steht in der Liste der häufigsten Es gibt wohl kaum eine intimere Musikgattung Familiennamen in Deutschland an sechster als das Kunstlied. In ihm werden große Emotio- Stelle. Würde man andere Schreibweisen wie nen auf kleinstem Raum musikalisch beleuchtet. „Mayr“ oder „Meier“ einrechnen, stünde der Die Liedkunst hat so gut wie keinen Komponis- Name sogar an zweiter Stelle. Nur „Müller“ ten kalt gelassen, vor allem nicht im 19. Jahr- kommt häufiger vor. Zugegeben, es ist ein hundert. Man denke nur an Franz Schubert, bisschen verrückt, den Namen Meyer in seinen Johannes Brahms oder Hugo Wolf. Die zweite verschiedenen Schreibweisen als Auswahl- Vesperstunde beleuchtet die romantische kriterium für eine Vespersendung zu nehmen. Liedszene allerdings einmal anders. Unter dem Wir haben es trotzdem gewagt, und siehe da: Es Motto „Frauenlieder“ geht es um Lieder von ist ein abwechslungsreiches Programm mit Komponistinnen wie Fanny Hensel, Clara Schu- Musik aus drei Jahrhunderten dabei heraus- mann und Alma Mahler. Außerdem zu hören gekommen, das zudem noch bestätigt: Ein Mayr sind zwei von Richard Wagners berühmten mit „ay“ stammt meistens aus dem süddeutsch- Wesendonck-Lieder auf Texte seiner Muse österreichischen Raum, so wie der Oberbayer Mathilde Wesendonck. Und auch Robert Schu- Simon Mayr und der Österreicher Rupert Ignaz manns Liederzyklus „Frauenliebe und Leben“ ist Mayr. Dass ein Meyer mit „ey“ dagegen dabei. Er beruht auf Gedichten von Albert von meistens aus dem Südwesten Deutschlands Chamisso, die eine der Entstehungszeit oder auch aus der Schweiz kommt, bestätigt der entsprechende spezifisch weibliche Sichtweise Baden-Württemberger Gregorius Meyer, der zeigen. zudem noch fast ausschließlich in der Schweiz gearbeitet hat. Fanny Hensel Dämmrung / Nacht ist wie stilles Meer Rupert Ignaz Mayr für Singstimme und Klavier Jubilate Deo Jana Büchner, Sopran Mechthild Bach, Sopran Eckart Sellheim, Hammerflügel Elisabeth Popien, Alt Hans Jörg Mammel, Tenor Richard Wagner Gotthold Schwarz, Bass Im Treibhaus / Träume, aus „5 Gedichte von Capella Weilburgensis Vocale Mathilde Wesendonck“ für Singstimme und L’arpa festante Klavier Leitung: Doris Hagel Susanne Bernhard, Sopran Harald Feller, Orgel Gregorius Meyer Qui mihi ministrat Alma Mahler Ensemble Glarean Laue Sommernacht / Bei dir ist es traut für Singstimme und Klavier, in der Bearbeitung Simon Mayr für gemischten Chor von Clytus Gottwald Credo, aus der „Missa in C“ für Soli, Chor und SWR Vokalensemble Orchester Leitung: Marcus Creed Katja Stuber, Sopran Marion Eckstein, Alt Clara Schumann Fernando Guimarães, Tenor Mein Stern / Beim Abschied Tareq Nazmi, Bass für Singstimme und Klavier, in der Ausführung Orpheus Vokalensemble mit Violine und Klavier Concerto Köln Gudrun Schaumann, Violine Leitung: Florian Helgath Wolfgang Brunner, Hammerflügel

Rupert Ignaz Mayr Robert Schumann Ave Regina coelorum Frauenliebe und -leben, op. 42 Ida Aldrian, Mezzosopran für Singstimme und Klavier Ensemble Castor Elisabeth Kulman, Mezzosopran Eduard Kutrowatz, Klavier

Redaktion: Richard Lorber

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S O N N T A G Johann Kaspar Kerll 30. September 2018, 6:04 Uhr Battaglia Martin Haselböck an der Johann Georg Freundt- WDR 3 am Sonntagmorgen Orgel der Stiftskirche in Klosterneuburg mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) Johann Sebastian Bach 6:04 – 7:00 Uhr Man singet mit Freuden vom Sieg, BWV 149 Kantate zum Michaelisfest Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville Monika Mauch, Sopran Sonate, op. 3,5 David DQ Lee, Altus Les Musiciens du Louvre Jan Kobow, Tenor Leitung: Marc Minkowski Stephan MacLeod, Bass Montréal Baroque Guillaume de Machaut/Anonymus Leitung: Eric Milnes Dame, a qui m’otri de cuer, 2ème estampie royal Norbert Rodenkirchen, Traversflöte Felix Mendelssohn Bartholdy Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir Claude Debussy Kölner Kammerchor 6 épigraphes antiques für Klavier zu 4 Händen Leitung: Peter Neumann Transcontinental Piano Duo

Vincent d’Indy Redaktion: Werner Wittersheim Suite D-dur im alten Stil, op. 24 für 2 Flöten, Trompete und Streicher Solistes de l’Orchestre Philharmonique du Luxembourg S O N N T A G 30. September 2018, 20:04 Uhr Joseph Bodin de Boismortier Ballet de village G-dur, op. 52,1 WDR 3 Oper Ensemble Meridiana Venus and Adonis 7:04 – 8:30 Uhr Oper in einem Prolog und 3 Akten Geistliche Musik von

Matthias Weckmann Um das gegenseitige Verlangen zu steigern, Es erhub sich ein Streit schickt Venus ihren Geliebten Adonis zur Jagd – Geistliches Konzert die für ihn tödlich endet. „Venus and Adonis“ von Weser-Renaissance Bremen John Blow wurde Anfang der 1680er-Jahre vor Leitung: König Karl II. uraufgeführt und gilt als die erste „richtige“ englische Oper ohne gesprochene Carl Philipp Emanuel Bach Dialoge. Sie bietet neben Tragischem im hohen, Siehe! Ich begehre deiner Befehle aus Frankreich importierten Arioso-Ton viel Quartalsmusik zu Michaelis Pastorales, aber auch echt britischen Humor, Himlische Cantorey wenn etwa Cupido seinen Amoretten das Buch- Les Amis de Philippe stabieren beibringt. Mit der Aufführung des Leitung: Ludger Rémy Werks im Funkhaus Wallrafplatz eröffnen das belgische Multitalent Nicolas Achten und sein Anonymus Ensemble Scherzi Musicali die neue Spielzeit Stetit angelus der Sonntagskonzerte „Forum Alte Musik Köln“. Ordo Virtutum Eine wunderbare Gelegenheit, den Londoner Leitung: Stefan Johannes Morent Hofkomponisten Blow in berückenden Vokal- sätzen als kongeniales Vorbild seines heute John Tavener berühmteren Schülers kennen- Song of the Angel zulernen. für Sopran, Violine und Streichorchester Chen Reiss, Sopran Venus: Deborah Cachet, Sopran Kammerorchester Basel Cupid: Wei-Lian Huang, Sopran Violine und Leitung: Daniel Hope Adonis: Romain Bockler, Bariton Astrid Stockman, Sopran Peter Tschaikowsky Leandro Marziotte, Countertenor Cherubikon, aus „Chöre aus der Chrysostomos- Scherzi musicali Liturgie“, op. 41 Bariton, Harfe, Cembalo und Leitung: Nicolas NDR Chor Achten Leitung: Philipp Ahmann Aufnahme vom 16. September 2018 Heinrich Schütz aus dem Kölner Funkhaus Es steh Gott auf La Chapelle Rhénane Leitung: Benoît Haller Redaktion: Richard Lorber

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Veranstaltungen Alte Musik September – Oktober 2018

S O N N T A G S O N N T A G 16. September 2018, 17:00 Uhr 7. Oktober 2018, 17:00 Uhr Köln, Funkhaus Wallrafplatz Köln, Museum für Angewandte Kunst

Forum Alte Musik Köln / Sonntagskonzerte 17 Uhr Forum Alte Musik Köln / Sonntagskonzerte 17 Uhr

„Venus & Adonis“ „Von Bach bis Mozart“

John Blow Sonaten für Cembalo und Violine zwischen Songs aus „Amphion Anglicus“ Barock und Klassik von Johann Sebastian, , Carl Philipp Emanuel „Venus and Adonis“ Bach, Johann Stamitz, Johann Christian Oper in einem Prolog und drei Akten Bach und Wolfgang Amadeus Mozart

Um das gegenseitige Verlangen zu steigern, Im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts hält eine schickt Venus ihren Geliebten Adonis zur Jagd – neue musikalische Gattung Einzug in die Musik- die für ihn tödlich endet. „Venus and Adonis“ von zimmer: die Duo-Sonate für Cembalo und John Blow wurde Anfang der 1680er-Jahre vor Violine, in der das Tasteninstrument zum König Karl II. uraufgeführt und gilt als die erste gleichberechtigten Duopartner des Melodie- „richtige“ englische Oper ohne gesprochene Dia- instruments wird. Michael Borgstede und loge. Sie bietet neben Tragischem im hohen, Stephan Schardt folgen dem Werdegang dieser aus Frankreich importierten Arioso-Ton viel Pas- Form von Johann Sebastian Bach, einem ihrer torales, aber auch echt britischen Humor, wenn Pioniere um das Jahr 1720, bis zu Wolfgang etwa Cupido seinen Amoretten das Buchstabie- Amadeus Mozart, der 1778 in Paris Werke ren beibringt. Mit der Aufführung des Werks im dieser Art unter der bedeutungsschweren Opus- Funkhaus Wallrafplatz eröffnen das belgische Nummer 1 präsentierte. Multitalent Nicolas Achten und sein Ensemble Scherzi musicali die neue Spielzeit der Sonn- Stephan Schardt, Violine tagskonzerte „Forum Alte Musik Köln“. Eine Michael Borgstede, Cembalo wunderbare Gelegenheit, den Londoner Hof- komponisten Blow in berückenden Vokalsätzen als kongeniales Vorbild seines heute berühmte- Sendetermin steht noch nicht fest ren Schülers Henry Purcell kennenzulernen.

Scherzi musicali Deborah Cachet, Wei-Lian Huang, Astrid Stockman, Sopran Leandro Marziotte, Countertenor Romain Bockler, Bariton u. a. Lambert Colson, Laura Pok, Blockflöte Ortwin Lowyck, Patrizio Germone, Violine Géraldine Roux, Viola Edouard Catalan, Bassvioline Solmund Nystabakk, Theorbe und Gitarre Philippe Grisvard, Orgel und Cembalo Leitung: Nicolas Achten, Bariton, Harfe und Cembalo“

Sendung: WDR 3 Oper Sonntag, 30. September 2018, 20:04 Uhr Stand: 31. August 2018 Änderungen vorbehalten Aktualisierungen unter www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/alte-musik- monatsueberblick-100.html

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