Max Mutzke So Vielseitig, Dass Man Nur Den Hut Vor Ihm Ziehen Kann
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Max Mutzke So vielseitig, dass man nur den Hut vor ihm ziehen kann. Gemeinsam mit monoPunk stellt er sein Programm Colors vor. Vergängliche Gedichte Vijay Iyer und Craig Taborn im musikalischen Zwiegespräch. Klingende Kaisergeschichte Jordi Savall und HESPÈRION XXI mit Musik aus der Zeit Karls V. NR. 1 MRZ / APR 2020 Editorial FRÜHJAHRSAUKTIONEN 2020 / EINLADUNG ZU EINLIEFERUNGEN Liebe Besucherinnen und Besucher, Moderne und Zeitgenössische Kunst, Photographie, Alte Kunst, Schmuck, Kunstgewerbe, Asiatische Kunst liebe Freundinnen und Freunde der Kölner Philharmonie, ein langgehegter Menschheitstraum sind Zeitreisen in die ferne Zukunft oder in vergangene Jahrhunderte. Inwieweit dies möglich sein wird, diese Frage wird die Menschheit noch lange beschäftigen, ohne einer Lösung nah zu kommen. Es bleibt ein faszinierender Gedanke, einmal in der Thomaskirche sitzend Bach beim Orgel- spiel zuzuhören, Jean-Philippe Rameau am Hofe Ludwig XV. zu begegnen oder Franz Schubert beim Komponieren über die Schulter zu blicken. Musikalisch in unterschied- lichste Epochen und Welten versetzt werden Sie in der Kölner Philharmonie durch das vielseitige Konzertprogramm. Martin Grubinger nennt das 21. Jahrhundert ein Jahrhundert des Schlagwerks. Eine Viel- zahl von Neukompositionen für die Perkussionsinstrumente scheint diese Annahme zu bestätigen. Alle Werke sind jüngeren Datums. Aus einer Trommlerdynastie stammt auch der in Frankreich lebende Keyvan Chemirani, der mit Familienmitgliedern und Freunden sein Programm auf die persische Tradition bezieht, aber auch Brücken zu Jazz und Welt- musik schlägt. Hervorragende Chöre, Solisten und Orchester, versiert in historisch-informierter Auffüh- rungspraxis, bringen uns die vor fast drei Jahrhunderten entstandenen Passionen von Johann Sebastian Bach näher. Neue Interpretationsansätze in Bezug auf die Johannes- und Matthäuspassion liefern Masaaki Suzuki, der seit 30 Jahren als Bach-Instanz gilt, und Philippe Herreweghe, der sich bekanntermaßen um eine Neuinterpretation vieler Barock- komponisten verdient gemacht hat. Nicht zu vergessen Konrad Junghänel, der gemein- sam mit der Emanuele Soavi incompany eindrucksvoll zeigt, dass auch Bachs Kantaten sich choreografisch in starke Bilder umsetzen lassen. Die Tenebrae des Bach-Zeitgenos- sen Heinichen stimmen am Gründonnerstag auf Ostern ein. Ob Sie sich, wie im aktuellen Programm des jungen britischen Pianisten Benjamin Grosvenor, gleich an einem Abend von der kunstvollen Barockmusik Jean-Philippe Rameaus über Beethovens umfangreiche Klaviersonate Nr. 4 bis hin zur schwergewichti- gen Sonate h-Moll von Franz Liszt bezaubern lassen, oder von den Klavierwerken Mozarts und Schumanns, die Grigory Sokolov im Gepäck hat, wird Ihnen anheimgegeben. Wenn Sie auch einer Reise nach Wien nicht abgeneigt sind: Die Wiener Philharmoniker zeigen im Frühjahr in zwei Konzerten in Köln – mit Andris Nelsons und Zubin Mehta als Gastdirigenten – wie unvergleichlich sie sind. Drei Sänger, die auf internationalen Opern- bühnen zuhause sind, machen einen Aufbruch in andere europäische Städte überflüssig und beehren die Kölner Philharmonie als Solisten in Liederabenden oder sinfonischen Werken: Christopher Maltman, Matthias Goerne und Gaëlle Arquez. Auch in den kommenden Monaten finden in der Kölner Philharmonie die unterschied- lichsten musikalischen Reisen ihren Anfang. Stellen Sie sich Ihre persönliche Reiseroute Max Liebermann. Judengasse in Amsterdam. 1909. Öl auf Leinwand, 128 x 178 cm. Ergebnis: 1.000.000 € zusammen, wir freuen uns auf Sie! Ihr Neumarkt 3 50667 Köln T 0221-92 57 290 Berlin T 030-27 87 60 80 Bruxelles T +32 2 514 05 86 [email protected] Louwrens Langevoort Intendant Das Magazin 3 Philharmonie_MAGAZIN_1/2020-Lempertz.indd 1 10.01.20 15:27 MÄRZ / APRIL 2020 Überblick 6 TITELTHEMA 06 Colors Max Mutzke & monoPunk 10 Wiener Klang par excellence Colors – Max Mutzke Zwei glanzvolle Konzerte mit den Wiener Philharmonikern 13 Tenebrae Reinhard Goebel und Echo di Rheno stimmen auf Ostern ein & monoPunk 14 Außergewöhnlich normal Der britische Pianist Benjamin Grosvenor Startschuss für die Karriere war für Max Mutzke der ESC 2004, wo er mit seinem melancholischen Song einen Platz unter den ersten 10 erreichte. Mit seinem aktuellen Programm »Colors«, das er mit dem deutsch-niederländischen Trio monoPunk gestaltet, berei- chert er die deutsche Musikszene um erfrischende Cover-Songs Max Mutzke von R’n‘B bis Soul. Jakob Bro 40 PORTRÄT Magnus Holmander 42 Die Stärke der Zerbrechlichkeit Der Jazz-Gitarrist Jakob Bro Perfektionist 16 Rising Star Magnus Holmander 44 Ein »non bthvn projekt« als mutige Alternative Der Zauberer auf der Klarinette Das Arditti Quartet gastiert einen Abend lang mit Zeitgenössischem 16 Komische Vögel in der Philharmonie 46 Die Alchemie des Rhythmus und Sportskanone Hall&Rauch mit seinem »Konzert für 13 Vögel« Keyvan Chemiranis »Rhythm Alchemy« 17 Musik entdecken 48 Immer neue Verbindungen Der Klarinettist hätte sich auch vorstellen können, Leistungssport- Kinder- und Familienprogramm März – Juni 2020 Martin Grubinger verändert das Bild vom Schlagwerk ler zu werden. Aber sein Talent und Leistungswille haben ihn an 18 Denkanstöße eines Meisters 51 »O FORTUNA!« die Weltspitze einer anderen Disziplin geführt: Seit 2011 ist And- Mahler Chamber Orchestra mit Haydn, Widmann, Mozart Jubiläumskonzert – 50 Jahre Kölner Kurrende reas Ottensamer Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker. Der 20 Nachdenken über Bach 52 Klingende Kaisergeschichte Andreas Ottensamer talentierte Musiker ist in der Kölner Philharmonie mit dem Ameri- Masaaki Suzuki und Philippe Herreweghe dirigieren Jordi Savall mit Musik aus der Zeit Karls V. can String Quartet zu Gast. 54 Exklusiv: Vorteile für Abonnenten Mit Bestellcoupon 55 Plus 48 IM GESPRÄCH ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln: 15 Konzerte – ein Pass Immer neue Verbindungen Martin Grubinger hat durch seine Virtuosität und seine Begeiste- rung für das Schlagwerk eine große Fangemeinde. Für das Konzert Craig Taborn und Vijay Iyer mit seinen Musikerfreunden, die die Leidenschaft für das Instru- Martin Grubinger ment teilen, hat der Österreicher ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Details dazu erläutert er in einem Interview. 22 Vergängliche Gedichte Vijay Iyer & Craig Taborn Gaëlle Arquez 24 Bewegend Emanuele Soavi incompany und Cantus Cölln 26 Tierisch gut! 56 Wie Samt und Seide 59 IM FOKUS Musikalischer Zoo-Besuch mit Christopher Maltman Mezzosopranistin Gaëlle Arquez überzeugt mit Bühnenpräsenz 28 PHILMUSIK: Keine melodische Gefälligkeit 58 Das kleine Gespenst Ennio Morricones Musik zu »The Hateful Eight« Singen mit Klasse! geht in die elfte Runde Von Stille und Klang 37 PHILMUSIK: Minimalistik in CinemaScope 59 Von Stille und Klang Ennio Morricones Musik zu »Spiel mir das Lied vom Tod« Bundesjugendorchester mit einem außergewöhnlichem Projekt Was bedeutet Hören? Was bedeutet der Verlust des Gehörs? Gibt 38 Der Einsiedler-Pianist 60 On the sunny side es andere Formen des Hörens? In einem spannenden Experiment Grigory Sokolov gibt eines seiner legendären Recitals Blues-Musiker sieht mit Hoffnung in die Zukunft geht das Bundesjugendorchester unter der Leitung von Christoph 39 Rätsel 61 Lieblingsstück Altstaedt der Wahrnehmung von Musik nach und schlägt mit drei Spieglein, Spieglein an der Wand – Name des Asteroiden Julian Steckel zeigt seine spieltechnische Klasse Christoph Altstaedt Werken einen Bogen von Beethovens Ertaubung zu einem neuen 40 Perfektionist und Sports kanone 62 Infos zum Kartenkauf – Impressum – Bildnachweis Opus, das die Eigenständigkeit von Klang neu entdecken lässt. Der Klarinettist Andreas Ottensamer Kontaktdaten und Sitzplan Titel Colors Max Mutzke & monoPunk Mutzkes langjähriges Markenzeichen: die Mütze. Sei einiger Zeit ist es der Hut. Es gab schon einmal jemanden im deut- schen Showbiz, den man unweigerlich mit seiner Kopfbede- ckung in Verbindung brachte: den 2016 verstorbenen Sänger Roger Cicero, und der wollte privat – ohne Hut – nicht behel- ligt werden. Auch Max Mutzke macht ähnliche Gründe geltend: »Das ist meine Arbeitskleidung. Ohne Hut erkennen mich die Leute manchmal gar nicht.« Keine Frage, das Bedürfnis nach geschützter Privatsphäre lässt sich durchaus nachvollziehen, gilt doch Mutzke aufgrund sei- ner stilistischen Vielseitigkeit als einer erfolgreichsten Sänger hierzulande, nachdem er 2004 aus Stefan Raabs eigentlich pa- rodistisch gedachter Casting Show »Stefan sucht den Super- Grand-Prix-Star«, mit dem Song »Can’t Wait Until Tonight« als Sieger hervorging und danach prompt Platz eins in den deut- schen Charts belegte. Auch die Vorentscheidung für den »Eu- rovision Song Contest« konnte Mutzke gewinnen; in Istanbul belegte er einen respektablen achten Platz. Wer nach dem Charterfolg in Mutzke noch eine Eintagsfliege vermutete, muss schon längst, nach mehreren erfolgreichen Alben, seinen Irrtum eingestanden haben. Mutzke spielt heu- te in einer Liga mit Cassandra Steen, Joy Denalane oder Xa- vier Naidoo um den Rang des besten populären Soul-Acts aus Deutschland. Immer um Abwechslung bemüht, ist ihm 2018 ein ganz besonderer Wurf gelungen: Wie wäre es, so seine Über- legung, wenn man versuchte, »alte Hip-Hop-Tracks [...] zurück zum Soul« zu bringen? »So wie der Hip-Hop aus der Zeit des Soul inspiriert ist, könnten wir uns als Soul-Musiker doch mal Max Mutzke vom Hip-Hop inspirieren lassen«. Das Magazin 7 Ein ambitioniertes Unterfangen, hält man sich vor Augen, dass der Hip-Hop a priori sehr textlastig ist und sich mitnichten von vor- neherein dazu eignet, ihn in ein melodiöseres Konzept