Europäische Einigungsbestrebungen Vom Mittelalter Bis Zur Gründung Der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) 1957

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Europäische Einigungsbestrebungen Vom Mittelalter Bis Zur Gründung Der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) 1957 JURIS FONTES 3 Rechtsquellen in Vergangenheit und Gegenwart Europäische Einigungsbestrebungen vom Mittelalter bis zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) 1957 Diemut Majer | Wolfgang Höhne Europäische Einigungsbestrebungen vom Mittelalter bis zur Gründung Mittelalter EWG bis 1957 der vom Einigungsbestrebungen Europäische Majer | Höhne Majer 3 Diemut Majer | Wolfgang Höhne Europäische Einigungsbestrebungen vom Mittelalter bis zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) 1957 JURIS FONTES Rechtsquellen in Vergangenheit und Gegenwart BAND 3 Diemut Majer | Wolfgang Höhne | Wolf-Dieter Barz (Hrsg.) Europäische Einigungsbestrebungen vom Mittelalter bis zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) 1957 von Diemut Majer Wolfgang Höhne Impressum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) KIT Scientific Publishing Straße am Forum 2 D-76131 Karlsruhe KIT Scientific Publishing is a registered trademark of Karlsruhe Institute of Technology. Reprint using the book cover is not allowed. www.ksp.kit.edu This document – excluding the cover – is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 DE License (CC BY-SA 3.0 DE): http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/ The cover page is licensed under the Creative Commons Attribution-No Derivatives 3.0 DE License (CC BY-ND 3.0 DE): http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/ Print on Demand 2014 ISSN 1868-3576 ISBN 978-3-7315-0286-9 DOI 10.5445/KSP/1000043641 Vorwort zu Band III der Schriftenreihe Juris Fontes Der dritte Band von Juris-Fontes hat ein höchst aktuelles Thema: Eu- ropa und wie es geworden ist. Die Einführung zeigt zunächst das „Sün- denregister“ der Europäischen Union auf, die den Bürger mit einer Flut von bürokratischen Regelungen überzieht und vom Ölkännchen bis zum Staubsauger alles reglementieren will. Hinzu kommen die zahlrei- chen Widersprüchlichkeiten bei der Auslegung der Verträge und der ökonomische Größenwahn. Hat Europa in seiner jetzigen Gestalt den- noch eine Zukunft? Hier lohnt ein Blick in die Geschichte und auf die vielen Gemeinsamkei- ten, die es in Europa immer gegeben hat – das christliche Erbe, die Aufklärung, die Individualrechte, Kunst, Musik, Dichtung – und die es auch weiterhin geben wird, auch wenn sich die Europäische Union in ihrer heutigen Form verändern sollte. Sich dieser Gemeinsamkeiten des „eigentlichen“ Europas bewusst zu werden, die in vielen Jahrhun- derten gewachsen sind und diese zu verteidigen – auch gegen den ökonomischen Größenwahn – darum geht es heute. Oberster Schieds- richter in Deutschland ist das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, das seit vielen Jahren das Wechselspiel zwischen nationaler Souveräni- tät und europäischer Integration auszubalancieren versucht. Die einzelnen Kapitel schildern die europäische Idee, wie sie seit dem Mittelalter von Philosophen, Denkern und Politikern entwickelt wurde. Der Leser wird überraschende Ähnlichkeiten mit der heutigen Gestalt der Europäischen Union und ihren Problemen entdecken. Karlsruhe, im September 2014 Diemut Majer Wolfgang Höhne Wolf-Dieter Barz i Gliederung Einleitung ........................................................................................................................ 1 Der Unmut der Bürger über die Europäische Union (EU) Ein Blick in die Geschichte – Europäische Gemeinsamkeiten – Ziele, Begriffe, Abgrenzungen. 1. Kapitel ....................................................................................................................... 29 Der Europäische Gedanke im Mittelalter Pierre Dubois – Flavio Biondo – Enea Silvio Piccolomini. 2. Kapitel ....................................................................................................................... 41 Der Europäische Gedanke in der Renaissance Der Staatenbund Georgs von Podiebrad – Erasmus von Rotterdam – Der Weltfriedensplan von Émeric Crucé – Hugo Grotius: De jure belli ac pacis – Der Große Plan des Herzogs von Sully – Campanella und die spanische Monarchie – Weitere Projekte. 3. Kapitel ....................................................................................................................... 59 Der Europäische Gedanke im Zeitalter der Aufklärung William Penn – Jeremy Bentham – Abbé de Saint-Pierre – Jean-Jacques Rousseau – Immanuel Kant und der Ewige Friede. 4. Kapitel ....................................................................................................................... 95 Der Europäische Gedanke und Napoleon Die Ideen Napoleons von Europa – Die Wirkungsgeschichte Napoleons auf Europa – Exkurs: Novalis, Sehnsucht nach dem Mittelalter. 5. Kapitel ..................................................................................................................... 109 Der Europäische Gedanke im Zeitalter des Wiener Kongresses Der Wiener Kongress – Die Heilige Allianz – Der Deutsche Bund. ii 6. Kapitel .................................................................................................................... 133 Europäische Einigungsbestrebungen nach dem Ersten Weltkrieg Der Völkerbund – Die Paneuropa-Bewegung (Richard N. Coudenhove- Kalergi) – Das Briand-Memorandum 1929/30 – Weitere europäische Einigungsbestrebungen (u.a. Europa der Regionen) – Exkurs: Die Paneuropa-Bewegung in der Nachkriegszeit. 7. Kapitel .................................................................................................................... 159 Der Europäische Gedanke im NS-Staat Die Zeitschrift Signal (1940-1945) als Sprachrohr der NS-Propaganda im besetzten Europa – Die Pläne der NS-Propaganda im besetzten Europa anhand der Leitartikel in Signal – Exkurs: Exzerpte aus Signal – Die weitere Entwicklung der europapolitischen NS- Propaganda, insbesondere seit 1943 – Das Russlandbild im NS- Staat – Die Bündnispartner des NS-Regimes: Finnland, Rumänien, Norwegen – Die NS-Propaganda und die faschistischen Bewegungen im besetzten Westeuropa – Die eigentlichen Kriegsziele Hitlers: Wirtschaftliche Autarkie und Lebensraum. 8. Kapitel .................................................................................................................... 197 Das deutsche Völkerrecht im Dienste der NS-Expansion nach Osten: Reich und „Großraum“ Die Folgen der NS-Großraumtheorie: Vertreibung, Versklavung und Hungerstatus der einheimischen Bevölkerung – Exkurs: Heydrichs Pläne zu Europa. Anknüpfung an das „Alte Reich“? – Auswirkungen der Europavorstellungen im NS-Staat auf die Europapläne der frühen Nachkriegszeit. Literaturverzeichnis ........................................................................................... 229 iii Einleitung Der Unmut der Bürger über die Europäische Union Europa hat zur Zeit schlechte Karten. Seit Jahren krisengeschüttelt – Schuldenkrise, Finanzkrise, Eurokrise, und, und, und … Dazu kommt ein unheilvolles Zusammenwirken von weltweiten Faktoren, wie Res- sourcenkonkurrenz, Globalisierung und einer Informationstechnolo- gie, die außer Kontrolle zu geraten droht. Von den Problemen der Um- weltverschmutzung und der Energiekrise ganz zu schweigen. Diese Faktoren schaffen eine immer niedrigere Reizschwelle für die EU- Bürger, die sich einer als allmächtig empfundenen Bürokratie in Brüs- sel gegenübersehen. Steht Europa auf dem Spiel? Steht es in der ge- genwärtigen Gestalt sogar vor dem Scheitern, wie der frühere Bun- desaußenminister Joschka Fischer meint?1 Die Frustration der Bürger hat inzwischen einen Grad erreicht, an dem die weit verbreitete EU- Skepsis in eine EU-Ablehnung zu kippen droht. Es vergeht fast kein Tag, an dem in den Medien nicht das Schwinden des europäischen Be- wusstseins beklagt und neue Initiativen zur „Wiederbelebung“ des eu- ropäischen Gedankens gefordert werden. Jedes politische System braucht die grundsätzliche Akzeptanz seiner Bürger – so auch Europa. Daher ist diese Skepsis ein politischer Faktor, der das Schicksal der EU in hohem Maße bestimmen wird. Die Europawahlen am 25. Mai 2014 haben hierfür ein wichtiges Bei- spiel geliefert: Sie haben gezeigt, dass die niedrige Wahlbeteiligung (1999 ca. 45%, 2004 ca. 43%, 2009 ca. 43%) sich nicht geändert hat. Zwar stieg die Wahlbeteiligung in Deutschland 2014 auf rund 48%, je- doch liegt dies daran, dass das Bundesverfassungsgericht im Februar 2014 die 3%-Hürde für die Wahlen zum Europaparlament beseitigt hat, sodass zum ersten Mal die kleinen Parteien die Möglichkeit hatten, ihrer Stimme (und damit auch ihrer Frustration über die verlorenen 1 Der Spiegel Nr.42 / 2014 (13.10.2014). 1 Einleitung Stimmen der letzten Jahrzehnte) Gehör zu verschaffen. Die Krise in der Ukraine hat zwar die Wahrnehmung der EU als Quelle vieler Probleme vorübergehend zurückgedrängt. Grundlegend hat sich der skeptische Blick aber nicht verändert.2 Die Frustrationen der EU-Bürger sind vielfältiger Natur. Sie betreffen sowohl die alltäglichen Dinge wie auch Grundsatzfragen, die seit Jahr- zehnten nicht gelöst sind. Was die ersteren betrifft, sind die EU-Bürger immer empfindlicher geworden, da ihnen die EU immer mehr auf den Leib rückt. Deren Reglements wollen jeden Sonderfall in Rechtsform gießen, wovon es dann wiederum Ausnahmen gibt, die immer neue Probleme schaffen. Viele dieser Reglements rufen beim Bürger Kopf- schütteln, wenn nicht gar Abneigung, hervor, sei es die Reglementie- rung der Krümmung der Bananen oder Gurken3 oder die Vorschriften über Äpfel, Orangen und Paprikaschoten, die Reglementierung der Glühbirnen oder die Pläne über die einheitliche Gestaltung von Außen- spiegeln an Kraftfahrzeugen. Die neueste EU-Verordnung greift sogar
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