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KRIEG IN DEN MEDIEN Ein multimediales Lernangebot für Schule und Jugendarbeit

Institut für Bildung Freiwillige Selbstkontrolle in der Informations­ Fernsehen e.V. gesellschaft e.V. Was sind die Bilder vom Krieg für uns? Zeugnis, Dokument, Beweis, Information, Unterhaltung oder »einfach« nur Wirklichkeit? inhalt Inhalt Vorwort zum Thema Was sind Bilder vom Krieg für uns? Dokument, Beweis, Information, Vorwort zum Thema Seite 3 Unterhaltung oder zielgerichtete Propaganda? Wer Kriegsdarstellungen wahrnimmt – unabhängig davon, ob es sich dabei um Bilder aus Nach­ Entstehung des Projekts Seite 4 richtensendungen, Spielfi lmen oder Computerspielen handelt –, muss sie verstehen, interpretieren und einordnen. Dasselbe Bild, dieselbe Sequenz, Was ist KIM? Seite 6 gesehen in einem anderen Kontext, mit anderem Vorwissen oder in eine andere Dramaturgie eingebunden, kann informieren, beunruhigen Was will KIM? Seite 7 oder ver harmlosen, aber auch manipulieren.

Für welches Alter ist KIM geeignet? Seite 9 Bis auf die ältere Generation musste in unserem Land kaum jemand

Wie ist KIM konzipiert? Seite 9 einen Krieg am eigenen Leib erfahren. Wenn Kinder und Jugendliche also eine Vorstellung von Krieg entwickeln, sind sie – abgesehen von den Was enthält KIM? Seite 11 immer selteneren Erlebnisberichten der Älteren – weitgehend auf mediale Dar stellungen angewiesen. Vorstellung der Experten Seite 12 In den letzten Jahren geht es immer häufi ger um die Frage, ob unsere Eprobung im Unterricht Seite 14 Regierung Truppen in ein Krisen­/Kriegsgebiet entsendet oder sich an einem Krieg beteiligt. Dabei sind die Medien zwangsläufi g nicht nur Bericht­ Impressum Seite 16 erstatter, sondern auch Akteure. Denn die Politik braucht Medien, um die Öffentlichkeit zu einer Akzeptanz für ihre Vorhaben zu bewegen. Die Bereit­ schaft, einer militärischen Beteiligung des eigenen Landes zuzustimmen, ist in demokratischen Gesellschaften meist nicht sehr groß. Die Regie ren­ den müssen also deutlich machen können, dass der Gegner unmenschlich, böse und auch für unsere Gesellschaft gefährlich ist. Dazu werden die Medien benötigt.

Allerdings sind auch die Medien auf die Politik und die Militärs angewiesen, denn von ihnen erhalten sie wichtige Informationen. Manche Ereignisse werden eigens für die Medien produziert. Auch terroristische Anschläge würden an Wirkung verlieren, wenn die Medien darüber nicht berichteten. Insgesamt entsteht so eine Mischung aus seriöser Berichterstattung, Propaganda und gezielter Inszenierung von Ereignissen, die der Zuschauer nicht ohne Weiteres auseinanderhalten kann. Er versucht, sich aus all den Bildern und veröffentlichten Nachrichten ein Bild zu konstruieren, das er mit bereits bestehenden Vorstellungen kombiniert. Diese Vorstellungen resultieren nicht zuletzt auch aus Kriegsfi lmen, Antikriegsfi lmen und Com­ puterkriegsspielen.

2 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien 3 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien KIM projekt Entstehung des Projekts Grundlage für die Behandlung des Themas war eine öffentliche Fach ta­ Die Entstehung der DVD „Krieg in den Medien“ geht auf ein Problem des gung, die sich theoretisch und praktisch mit der Frage auseinandersetzte, Jugendschutzes zurück, das sich häufi g bei der Bewertung sogenannter welche Rolle dem Krieg in der Berichterstattung der Medien sowie in Antikriegsfi lme stellt: Die Gewalt des Krieges, insbesondere das Leiden der Kriegs fi lmen und Computerkriegsspielen zukommt, aber auch umkehrt, Zivilbevölkerung, wird schonungslos und in allen Einzelheiten dargestellt. welche Bedeutung die Medien für die Krieg führenden Parteien haben. Die Dramaturgie und die Story solcher Filme zwingen den Zuschauer, sich Die Tagung fand im September 2003 in Berlin statt. Sie wurde inhaltlich mit den Opfern zu identifi zieren und so quasi selbst den Krieg zu erleben. maßgeblich von der Hessischen Stiftung für Friedens­ und Konfl iktfor­ schung (HSFK) unter Beteiligung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fern sehen Für eine Gesellschaft, die den Frieden will, ist es wichtig, dass junge (FSF) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gestaltet. Von Menschen wissen, was Krieg bedeutet, und solche Filme sehen. Dabei vornherein war beabsichtigt, das umfangreiche Material der Tagung in ein ist jedoch zu bedenken, dass Kriegsbilder in hohem Maße geeignet sind, multimediales Lernkonzept einfl ießen zu lassen. Ängste auszulösen, die nicht ohne Weiteres zu verarbeiten sind. Für die nun vorliegende DVD holten sich die Tagungsveranstalter Unter­ stützung von dem Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft (IBI) sowie von freien Autoren und Gestaltern. Die Sorge der Gutachter gilt nicht nur den Jugendlichen, sondern auch den Eltern, die einfach nicht mehr verstehen, was da

passiert. Marek Klingelstein, Spieletester

So ist zum Beispiel Der Soldat James Ryan aufgrund der drastisch ge­ zeigten Gewalt für junge Zuschauer ab 12 Jahren schwer zu ertragen, Im Krieg werden viele Regeln, nach denen was für eine Freigabe ab 16 Jahren und eine Sendezeitbeschränkung im Fernsehen auf 22.00 Uhr spricht. Auf der anderen Seite muss man aber wir hier leben, gebrochen – und damit muss Kindern möglichst früh deutlich aufzeigen, wie grausam der Krieg ist, um man sich auseinandersetzen. Auch wenn alle langfristig eine Ablehnung des Krieges in den Köpfen der Menschen zu erreichen. Welt vom objektiven Journalisten spricht –

In Bewertungsfragen des Jugendschutzes ist es oft so, dass es kein ein­ den gibt es nicht! Guido Schmidtke, Journalist deutiges Richtig oder Falsch gibt. Deshalb ist es umso wichtiger, Kindern und Jugendlichen geeignetes pädagogisches Material zur Verfügung zu stellen, um ihnen zu vermitteln, wie wichtig die Medien – unabhängig da von, ob es sich um eine Berichterstattung oder Kriegsfi lme handelt – für das Wissen über den Krieg und die innere Haltung ihm gegenüber sind. Hierzu soll diese DVD einen Beitrag leisten.

4 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien 5 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien KIM Live dabei E1 Live dabei? Der Krieg und die Medien krieg+medien? Was ist KIM? Angereichert ist das Material mit Experteninterviews. Befragt wurden der Die DVD­ROM „Krieg in den Medien“ (KIM) ist ein modernes und interak­ Politikwissenschaftler Prof. Dr. Herfried Münkler, die Journalistin Bettina tives Unterrichtsmaterial, das den Blick auf reale Kriege und deren mediale Gaus, die ebenso wie die Fernsehjournalistin Antonia Rados selbst aus Inszenierung schärft. Die DVD hilft Lehrerinnen und Lehrern der Sekun­ Kriegsbieten berichtet hat, der Spieletester Marek Klingelstein, der Jour­ darstufe I und II, Ursachen und Folgen von Krieg deutlich zu machen und nalist und Fernsehmoderator Thomas Kausch, der Medienwissenschaftler bietet zahlreiche Angebote, die komplizierte Interaktion von Wirklichkeit Prof. Dr. Lothar Mikos und der Fernsehreporter Guido Schmidtke. und Medien verstehen zu lernen. Dabei geht es sowohl um die Vermittlung von Wissen als auch um die Förderung von Medienkompetenz. Unterrichtsrelevante Aufgaben ermöglichen darüber hinaus eine aktive und motivierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Handreichung zur KIM nutzt optimal die interaktiven Darstellungs­ und Lernmöglichkeiten DVD bietet darüber hinaus zahlreiche Unterrichtsentwürfe als Anregung für der DVD­Rom­Technik. Sie setzt sich mit der Darstellung des Krieges in Lehrer. Nachrichten, Filmen und Computerspielen auseinander und beinhaltet ca. 250 Beispiele, die das theoretische Konzept erläutern. Dazu gehören Was will KIM? Nachrichten aus Hörfunk und Fernsehen, Ausschnitte aus Filmen und Mit der DVD „Krieg in den Medien“ wird den Bildungseinrichtungen ein Computerkriegsspielen. Mit Texten und Zitaten wird die Wechselwirkung anspruchsvolles, multimediales Lern­ und Arbeitsmaterial zur Verfügung zwischen Medien und Krieg veranschaulicht. Medienübergreifend werden gestellt. Das Konzept der DVD basiert auf Überlegungen der politischen auf der DVD die Unterschiede zwischen Fiktion und Realität immer wieder Bildung, die es als eine wichtige Aufgabe ansieht, Jugendlichen perspek­ herausgearbeitet. Die Wirkung der Gewaltdarstellungen, insbesondere tivenreiche und herausfordernde Zugänge zu kontroversen Fragen zu in Kriegsfi lmen und Computerkriegsspielen, ist ebenso Gegenstand der ermöglichen, die ihr individuelles und gesellschaftliches Leben betreffen. DVD wie die Auseinandersetzung mit der Frage, ob und wann ein mili tä­ Die Jugendlichen sollen Handlungskriterien erwerben, die sie befähigen, risches Eingreifen gerecht sein kann oder in welcher Form die Opfer in am politischen Leben der Gesellschaft teilzuhaben und als mündige Bür ­ Kriegsnachrichten dargestellt werden sollten. ger die Angebote der Medien kritisch zu refl ektieren, um so zu möglichst selbstbestimmten und realistischen Meinungen zu gelangen.

Die medienerzieherische mit der friedenspädagogischen Perspektive zu Krieg bedeutet immer Gewalt, aber nicht verknüpfen, wie das in dieser DVD geschieht, hat motivierende Effekte: Beide stoßen bei Jugendlichen stets auf großes Interesse; Medien gehören jede Form von Gewalt ist Krieg. Wenn zu ihrer Alltagskultur und die Darstellung von Krieg in den Nachrichten, Blut gefl ossen ist, interessiert das jede im Spielfi lm sowie im Computerspiel übt eine gewisse – anziehende oder abstoßende – Faszination aus. Jugendliche müssen wissen, nach welchen Redaktion auf der Welt. Die Frage ist, ob Kriterien die Medien ihre Produkte herstellen und präsentieren. Damit ein­ hergehend sollen sie über die unterschiedlichen Wirkungen und Wahrneh­ man den Hintergrundbericht dazu auch mungsmöglichkeiten der Medien informiert sein. Das Leben in einer von Medien mitgeprägten Gesellschaft erfordert Kompetenzen, die die Befähi­ noch losbekommt. Bettina Gaus, Journalistin gung zu refl ektiertem Handeln und kritischen Urteilen einschließt. Hierfür liefert die DVD „Krieg in den Medien“ wertvolle Anregungen.

6 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien 7 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien KIM Medienprodukt E2 Medienprodukt Krieg? Die Inszenierung des Krieges in den Bildschirmmedien Krieg? inszenierung Die Autoren von „Krieg in den Medien“ legen außerdem einen Schwerpunkt Für welches Alter ist KIM geeignet? auf die medienpädagogische Perspektive. Dabei geht es ihnen besonders Die DVD „Krieg in den Medien“ eignet sich für den Unterrichtseinsatz in um die Aufklärung über die medienrelevanten Aspekte von Fragestellungen den höheren Jahrgängen der Sekundarstufe I (frühestens Klassenstufe 7) im Kontext von Gewalt, Krieg, Terror, Propaganda etc. Die Inhalte der und Sekundarstufe II von allgemein­ und berufsbildenden Schulen. DVD berücksichtigen aber ebenso den Stand der friedenspädagogischen Die Materialien sind so gestaltet, dass sie – entsprechend dem Alter und Forschung im Kontext der politisch­historischen Bildung. der Schulformzugehörigkeit der Nutzer – unterschiedliche Lernmöglich­ keiten eröffnen. Diese DVD trägt mit ihrer Fülle an multimedialem Material, Hintergrundin­ formationen und Aufgaben für schulisches und außerschulisches Lehren Die DVD bietet vorrangig für Fächer wie Geschichte, Geografi e, Gemein­ und Lernen zu einem besseren Verständnis der komplexen Verfl echtungen schafts­ oder Sozialkunde, Ethik, Religion sowie Kunst und für das Fach von Medien und Krieg bei. Sie leistet so einen Beitrag zur Friedenser­ Deutsch eine Fülle an Material und Aufgabenstellungen. Darüber hinaus ziehung ganz im Sinne des von Walter Benjamin geprägten Satzes: „Wer kann sie interdisziplinären Unterricht, Projektwochen oder Epochen un ter­ aber Frieden will, der rede vom Krieg.“ richt unterstützen. Auch für den Einsatz in der außerschulischen Jugend­ medien­ und/oder ­sozialarbeit ist sie geeignet. Die DVD wurde von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) gemäß § 14 des Jugendschutzgesetzes ab 12 Jahren freigegeben.

Wie ist KIM konzipiert? Die konzeptionelle Umsetzung der DVD unterstützt in hohem Maße eine Wir dürfen bei den heutigen Kriegen eben diskursive Bearbeitung der Thematik „Krieg in den Medien“. Sie hilft Jugendlichen dabei, in der Auseinandersetzung mit Mitschülern Antworten nicht weggucken und so tun, als hätten auf nicht immer eindeutig zu beantwortende Fragen auszuhandeln, eigene Positionen zu entwickeln bzw. diese Positionen zu hinterfragen. KIM trägt wir damit nichts zu tun. Beim Terrorismus damit der Tatsache Rechnung, dass das gleiche Medium mit gleichem werden die Medien benutzt als ein Ver- Inhalt bei verschiedenen Menschen aufgrund ihrer unterschiedlichen emo­ tionalen und kognitiven Voraussetzungen ganz verschiedene Reaktionen stärker der Detonationswirkung des auslösen kann.

Angriffs. Sie erst versetzen uns in Angst Die DVD ermöglicht zwei unterschiedliche thematische Zugänge zu und Schrecken. „Krieg in den Medien“: In den „Einführungstouren“, die einer vorgegebenen, eher linearen Dramaturgie folgen, begegnen die Schüler grundlegenden Prof. Dr. Herfried Münkler, Politikwissenschaftler Schwerpunkten und Begriffen. Das „Wissen im Detail“ ermöglicht die ver­ tiefende und freie Bearbeitung der jeweiligen Schwerpunkte anhand weiterer Materialien in Verbindung mit den von den Schülern zu lösenden Aufgaben.

8 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien 9 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien KIM Alles Propaganda E3 Alles Propaganda? Medien als Instrument der Beeinflussung instrument ? Thematisch gliedert sich die DVD in drei Einheiten: Was enthält KIM? „Krieg in den Medien“ enthält Beispiele, die die Verfl echtungen von Krieg In „Live dabei? Der Krieg und die Medien“ werden die zentralen Begriffe und Medien in einer großen Vielfalt in unterschiedlichen Genres spiegeln: der Thematik defi niert und von verschiedenen Seiten grundlegend be­ Dokumentation, Fiktion, Unterhaltung etc. Dementsprechend liefert die leuchtet. Ausgewählte Aspekte sind zum Beispiel Kriegsregionen, Kriegs­ DVD eine weite Bandbreite multimedialen Materials: Das reicht von spät­ folgen sowie Medienformen oder Mediennutzung. Daneben wird dar­ mittelalterlichen Flugblättern über Tondokumente aus den Weltkriegen, gestellt, wie Kriege im Verlauf der Geschichte in den zeitgenössischen Kriegsfotografi en, Experteninterviews bis zu Ausschnitten aus historischen Medien widergespiegelt wurden. und aktuellen Spielfi lmen sowie aus Computerspielen und Internetseiten. Dieses Material ist eingebunden in erläuternde Texte und Aufgaben für Die Einheit „Medienprodukt Krieg? Die Inszenierung des Krieges in den Schüler. Die Schüleraufträge sind dabei multimedial per DVD oder unmit­ Bildschirmmedien“ befasst sich eingehend mit der Produktion von Kriegs­ telbar in Zusammenarbeit oder Diskussionen mit Mitschülern zu lösen. berichterstattungen, Kriegsfi lmen und Computerkriegsspielen. Darin ent­ Ein Glossar, eine Kurzanleitung zur Arbeit mit KIM, zwei Datenbanken zu halten ist der themenspezifi sche Teil, in dem die Inszenierung des Krieges Filmen und Computerspielen sowie eine Suchfunktion ergänzen die in den jeweiligen Medien ebenso erklärt wird wie die Beeinfl ussung der Ma terialien. Vervollständigt wird KIM durch Arbeitsblätter für Schüler und Medienproduzenten durch kriegs­ bzw. militärrelevante Faktoren. Wie ar­ ein umfangreiches Handbuch mit allgemeinen Hinweisen zur DVD sowie beiten „embedded journalists“? Welche Probleme stehen einer objektiven konkreten Entwürfen für didaktisch­methodische Unterrichtseinheiten. Kriegsberichterstattung im Weg? Warum investiert die US­Armee Gelder in Spielfi lme oder Computerspiele? Was fasziniert die Medienkonsumenten an der Darstellung von kriegerischer Gewalt? Darüber hinaus werden die gemeinsamen Gestaltungs­ bzw. Inszenierungsmethoden betrachtet, die bei der Kriegsdarstellung in allen drei Medienformen vorkommen. Ich glaube, das Geheimnis von Propaganda Die Frage nach dem Sinn und Zweck von Kriegspropaganda steht im ist, dass wir nicht wissen, wie subtil sie auf Mittelpunkt der Einheit „Alles Propaganda? Medien als Instrument der Be­ einfl ussung“ und wird durch die Vorstellung der Adressaten und Ziele unsere Wahrnehmung wirkt. Wenn wir medialer Beeinfl ussung erklärt. Anhand von historischen Gegebenheiten werden Beispiele für den Missbrauch der Massenmedien für propagandis­ nicht Kriegsopfer fi lmen würden, dann hätte tische Zwecke dargestellt. Hierbei wird auch verdeutlicht, wie in den Krie­ gen der letzten hundert Jahre immer auch die neuesten medialen Entwick­ die Welt von diesem Elend nie erfahren. lungen für die Beeinfl ussung des Gegners oder der eigenen Bevölkerung Antonia Rados, Fernsehjournalistin eingesetzt wurden: Vom Stummfi lm im Ersten Weltkrieg bis zum Warblog im Dritten Golfkrieg – die Medien ändern sich, die Propagandaformen und ­methoden scheinen allerdings weitgehend gleich zu bleiben. Daneben wird im Kapitel „Engagement gegen Propaganda und Krieg“ auf die Mög­ lichkeiten und Versuche hingewiesen, der Kriegspropaganda oder einer kriegstreiberischen Politik entgegenzuwirken.

10 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien 11 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien KIM expertenBettina Gaus Antonia Rados Thomas Kausch Lothar Mikos Herfried Münkler Guido Schmidtke Marek Klingelstein Experten 1992 promovierte Lothar Mikos an der Universität Dortmund und über­ Eine Besonderheit stellen die eigens für die DVD geführten Experten­ nahm in den folgenden Jahren Gastprofessuren an Universitäten in interviews dar. Verschiedene Journalisten und Wissenschaftler sowie ein Deutschland und England. Es folgte 1998 seine Habilitation an der Uni­ Spieletester liefern mit den Erfahrungsberichten aus ihren jeweiligen versität Leipzig. Seit 1999 ist er Professor für Fernsehwissenschaft an Arbeitsbereichen interessante Einblicke in die Praxis und unterfüttern der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. damit das theoretische Material. Lothar Mikos’ Arbeitsschwerpunkte sind die Bereiche Medienforschung, -beratung, -entwicklung und -pädagogik. Bettina Gaus, Journalistin, wurde 1956 geboren. Sie besuchte die Deutsche Journalistenschule und studierte parallel Politologie an der Uni­ Prof. Dr. Herfried Münkler, Politikwissenschaftler, wurde 1951 in versität München. 1983 bis 1989 arbeitete sie als politische Redakteurin Friedberg geboren. Er studierte Germanistik, Politikwissenschaft und bei der Deutschen Welle. 1990 ging sie für sechs Jahre nach Nairobi Philosophie und promovierte 1981 zum Thema Geschichtsphilosophie und berichtete von dort aus – zunächst als freie Korrespondentin, später und politisches Handeln. 1987 folgt seine Habilitation mit einer Arbeit zum dann für die Tageszeitung (taz) – aus den Krisengebieten in Ost- und Thema Staatsraison. Von 1980 bis 1992 ist er an der Goethe-Universität Zentralafrika. Seit 1999 ist Bettina Gaus politische Korrespondentin der in Frankfurt a.M. erst als Lehrbeauftragter und Wissenschaftlicher Mitar­ Tageszeitung. 2000 erschien ihr Buch „Die scheinheilige Republik“. beiter, später als Vertreter einer Professur für Politikwissenschaft tätig. Seit 1992 ist er der Lehrstuhlinhaber für Theorie der Politik am Institut für Thomas Kausch, Nachrichtenmoderator, wurde 1963 in Werne Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität Berlin. Herfried Münklers geboren. Während seines Studiums der Politik, Anglistik und Germanistik Arbeitsschwerpunkte sind die Ideengeschichte, die Theorie des Krieges in Münster arbeitete Kausch für die dpa und den WDR. Nach seinem und die Imperiumstheorie. Abschluss (1990) arbeitete er als Producer für das ZDF-Studio New York. Später wurde er ZDF-Reporter in Kriegsregionen wie Ruanda und dem Antonia Rados, Fernsehjournalistin, wurde 1953 in Balkan, schließlich war er drei Jahre lang ZDF-Korrespondent in Wien (Österreich) geboren. Nach ihrem Studium der Politikwissenschaft in für Südosteuropa. 1998 wurde er mit dem Axel-Springer-Preis für junge und Salzburg arbeitete sie u.a. als freie Mitarbeiterin, außenpolitische Re­ Journalisten ausgezeichnet. Von 2001 bis 2004 war er Moderator des dakteurin und Korrespondentin in Washington für den ORF. Später wurde ZDF-Nachrichtenmagazins „heute nacht“, dann wechselte er zu Sat.1, wo sie als Sonderkorrespondentin für den WDR und RTL vornehmlich in er bis 2007 Anchorman der SAT.1-News war. Kriegsregionen tätig. Einem breiten Publikum wurde sie 2003 durch ihre Arbeit im Irak-Krieg für RTL und n-tv bekannt. Ihre Reportagen und Marek Klingelstein, Spieletester, wurde 1975 geboren. Nach seinem Dokumentationen wurden zahlreich ausgezeichnet. Studium der Medieninformatik begann er 1994 als Sichter bei der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle). Seit 2003 ist er Leiter des Testbe­ Guido Schmidtke, Journalist, wurde 1966 in Celle geboren. Während reiches und Assistent der Geschäftsführung der USK. Marek Klingelstein seines Studiums der Sportwissenschaften, Schwerpunkt Publizistik, an hat nach eigenen Angaben ca. 8000 Computerspiele gespielt – über der Deutschen Sportschule Köln arbeitete Schmidtke in der Lokalredaktion 2000 davon durch alle Levels. der Nordwest-Zeitung in Oldenburg. 1995 begann er ein Volontariat in der Nachrichtenredaktion von ProSieben. Seit 1998 ist er weltweit als Reporter Prof. Dr. Lothar Mikos, Filmwissenschaftler, wurde 1954 in Obern­ unterwegs. Er war unter anderem im Kosovo, in Afghanistan und Kuwait, kirchen geboren. Er studierte Soziologie, Psychologie, Publizistik und in den USA und dem Irak im Einsatz. Zurzeit arbeitet er als Redakteur/Re­ Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und arbeitete nach porter beim Nachrichtensender N24. Dort ist er für die Bereiche Luftfahrt dem Studienabschluss zunächst freiberuflich als Autor und Journalist. und Militär verantwortlich.

12 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien 13 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien KIM Es ist keine DVD, bei der sich der Zuschauer einfach zurücklehnen kann,

sondern man muss aktiv dabei sein und mitdenken. Antonia (14 Jahre) lernangebot Erprobung im Unterricht Um zu überprüfen, ob das Material und die didaktischen Hinweise in der schulischen Praxis tatsächlich funktionieren und angenommen werden, wurde nach Fertigstellung einer ersten Testversion unter der Leitung des Eine DVD mit interaktiven Aktionen Pädagogen Prof. Dr. Norbert Neuß ein Evaluationsverfahren an Schulen durchgeführt. Zahlreiche Anregungen von Lehrern und Schülern sowie verdeutlicht endlich einmal die schlimmen Jugendlichen aus der außerschulischen Jugendarbeit wurden in die DVD und fatalen Folgen des Krieges. eingearbeitet. Es ist beabsichtigt, weitere Anmerkungen, Anregungen und Änderungswünsche, die wir aus dem Einsatz in den Schulen zu erhalten Auch für diejenigen, die keine Computer- hoffen, in einer zweiten, überarbeiteten Auflage zu berücksichtigen. spezialisten sind, ist das Programm leicht zu handhaben und zu verstehen.

Julia (14 Jahre), spinxx-Redaktion Düsseldorf

Ich würde mich freuen, die DVD bald im Unterricht verwenden zu können, denn es gibt eine große Wissenslücke in diesem Bereich, nicht nur bei den Schülern, sondern bei fast allen Menschen.

Sheyma Özdemir, 15 Jahre

Zu beziehen ist die DVD-ROM „Krieg in den Medien“ bei der Bundeszentrale für politische Bildung in den Medienzentren in Bonn (Adenauerallee 86, 53113 Bonn) und Berlin (Anhalter Straße 20, 10963 Berlin) und unter www.bpb.de/publikationen.

14 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien 15 Informationsmaterial zur DVD Krieg in den Medien KIM Impressum Die DVD „Krieg in den Medien“ (KIM) ist ein gemeinsames Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) und der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Sie ist konzipiert für den Einsatz in Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.

Projektleitung Prof. Joachim von Gottberg (ViSdP) / Thorsten Schilling (ViSdP) Projektmanagement Klaus-Dieter Felsmann / Caroline Seige Redaktion Leopold Grün / Christian Kitter / Britta Müller Wissenschaftliches Exposé Magdalena Kladszinski Konzeption Jens Baumgarten / Leopold Grün / Christian Kitter / Britta Müller / Dirk Uhlig Didaktische Beratung IBI – Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft e.V. Autoren Jens Baumgarten / Philipp Bühler / Britta Müller Robert Pitterle Grafische Gestaltung und Programmierung (DVD) Dirk Uhlig Grafische Gestaltung (Cover) und Satz typo//designbüro, Uta Thieme +++ informationsmaterial +++ info +++ informationsmaterial +++ informationsmaterial +++ informationsmaterial Kontakt Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Fachbereich Multimedia Ansprechpartnerin: Frau Caroline Seige Adenauerallee 86 / 53113 Bonn Telefon: 018 88 / 51 55 46, Fax: 018 88 / 51 54 98 E-Mail: [email protected] Internet: www.bpb.de

Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) Ansprechpartner: Leopold Grün, Christian Kitter Hallesches Ufer 74-76 / 10963 Berlin Telefon: 030 / 23 08 36-0, Fax: 030 / 23 08 36-70 E-Mail: [email protected] Internet: www.fsf.de