Oktober Ausgabe 9/2008 2. Jahrgang kostenlos Reportagen • Interviews • Essen & Trinken • Reise • Musik Kino Bücher • Veranstaltungen • Campus & Familie • Aus Freising und das Magazin. von anderswo
Stadtgeschichten Hausbesuch Reportage Campus Otto von Freising Islamische Gemeinschaft Auf der Intensivstation Forschungsobjekt Baum Wie der Bischof zu einem der Der FINK schaute bei der isla- Wie am Freisinger Krankenhaus ein Ein Paradies für Baum-Experten: bedeutendsten Geschichts- mischen Gemeinschaft während ganzes Team um Menschenleben Im Kranzberger Forst steht eine be- schreiber Europas wurde. des Fastenmonats Ramadan vorbei. kämpft. Ein Blick hinter die Kulissen. eindruckende Forschungseinrichtung. von hier 21 Serie. Wie funktioniert und anderen eigentlich...? Folge 1: Die Ampel guten Dingen Autofahrer haben einige natürliche 36 04 Nachgefragt: Feinde, ganz weit oben auf der Kino 20 Jahre nach Liste stehen rote Ampeln. Da ist der Burn after Reading Franz Josef Strauß Freisinger Fahrzeuglenker an sich Recycle nicht anders und vermutet schnell eine Der Brandner Kasper 05 Nahaufnahme Verschwörung, wenn er an zwei Kreu- Heimatkunde Die Drei von der zungen hintereinander hängen bleibt. Schrauberwerkstatt 38 Musik Glockenprojekt 2.0 Timi geht essen Story: Eine Rockband, die Jazz spielt 06 22 Vorbild Freising: Auch Scheyern Folge 16: Route 6 Buffet Wenige Wochen vor seinem Tod will Geläut wiederherstellen im Kempinski Hotel im Meer übergab der schwedische Jazzpianist Esbjörn Svensson seiner 07 Bürger fragen, Au in der Hallertau Plattenfirma ein gerade fertig ge- Thalhammer antwortet 23 In jeder Folge stellt der FINK eine stelltes Album. Das ist nun auf dem Der Oberbürgermeister geht neue Gemeinde im Landkreis vor. Markt - und erscheint vielen wie die wieder auf Versammlungstour Ankündigung einer Tragödie. Hausbesuch: 09 Skizzenrolle: 24 Ramadan in Freising 40 Best of: Dominik Aigner Punting in Freising Zu Gast in der Moschee der Isla- Neuerscheinungen: mischen Gemeinschaft Freising 10 Heimgeleuchtet: Die Delln- Thievery Corporation: Radio hauser Musikanten blicken Retaliation auf 60 Jahre zurück Ben Folds: Way to Normal 26 Reportage Tomte: Heureka CD „Hopfa-Musi“ legt Wurzeln frei Intensivstation Klinikum und weist den Weg zur Weltmusik. CD-Vorschau von Alexander Fischer Freising Im Team gegen Krankheit und Tod 41 Bücher 12 Neues aus der Freisinger Grabesgrün (Tana French) Gastronomieszene Wie ich mich einmal in alles verliebte Vito Cafe/Bistro/Bar (Stefan Merrill Block) Mitkos Art & Jazzcafe Ultraviolett (Serge Joncour) Airport Marriott Hotel Essen und Trinken Wir suchen: Und zwar als: 60 Jahre VHS: 42 Kürbiskernöl. Das dunkle Elixier aus der Steiermark 14 Das alte Freising Ärmelhoch Azubis & Ein ganz kostbares Haus 43 Wirterezept: Kürbiscremesuppe mit Zur Geschichte des heutigen VHS- Kaum jemand hat schon einmal eine Dunkelbier-Croutons Gebäudes an der Kammergasse. Intensivstation betreten, nicht als Be- krempler/innen Verkäufer Weit abgerückt von den Nachbarhäu- sucher und glücklicherweise nicht als sern, fast einsam, steht am unteren Patient. Was passiert dort eigentlich? Teil der Freisinger Kammergasse Das erklärt uns Dr. Christian Fiedler ein großes weißes, von wildem Baumwuchs umgebenes Haus. Es 30 Campus ist uns heutzutage schlicht als das Unternehmen Baum „VHS-Gebäude“, also als Sitz der Kann ein Baum planen? Hat ein Volkshochschule Freising bekannt. Baum ein Gedächtnis? Der Biologe verwirft solche Überlegungen - doch 16 Was Hänschen nicht lernt, vorgestellt von Christiane und Rein- die Fragen, die der Wissenschaft- hard Wagner vom Weissbräu Huber lernt Hans nimmer mehr? ler an den Baum stellt, sind umso Aus welcher Zeit dieses Sprichwort Global aktiv: Euch erwartet ein junges Team und erstklassige Lokal engagiert: stammt, ist nicht bekannt. Jeden- Intertec Components Intertec Components ist falls muss es vor der Gründung von ist Europas größter Entwicklungsmöglichkeiten. Mehr Informationen einer der Hauptsponsoren Volkshochschulen geprägt worden Veranstaltungen Non-Franchise der Freisinger Regional- sein, die seit vielen Jahrzehnten ein Relaisdistributor. gibt es hier unter www.intertec-components.de. liga-Basketballer. Garant für die Aus- und Fortbildung und Service aller Generationen sind. Eine Chronik von Sabina Dannoura. 44 Der FINK-Kalender 18 Stadtgeschichte 45 Highlights Salz in der Suppe. Terminkalender Erdinger Str. 45 Telefon 0 81 61/ 99 13-0 48 85356 Freising Telefax 0 81 61/ 99 13-20 Bischof Otto von Freising. 52 Impressum www.intertec-components.de [email protected] 850 Jahre. Ein Doppeljubiläum spannender. Im Kranzberger Forst 57 München im Oktober und seine Folgen. Beschrieben erhoffen sie sich Antworten. 58 Kleinanzeigen, Sudoku, Bilderrätsel von Prof. Dr. Marc-Aeilko Aris von Kathrin Kommerell
INT-AnzeigeFink-2007-12_v03.indd 1 17.12.2007 9:53:09 Uhr Nachgefragt NahaufnahmeNahaufnahme
Die Drei von der Schrauberwerkstatt: Thomas Balleis, Peter Schönweitz und Helmut Priller Franz Josef Strauß: Fan oder Feind? können sich in ihrer Freizeit am besten bei der Am 3. Oktober 1988 starb der damalige bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende. Wie kaum ein anderer Restaurierung alter Gefährte entspannen. In Politiker der Nachkriegszeit polarisierte Strauß. Wie denken Sie, 20 Jahre nach seinem Tod, über FJS? der Halle in Kirchdorf stehen neben dem Gogo alte englische Motorräder, die in liebevoller Kleinarbeit hergerichtet werden. Peter Schön- weitz bastelt derzeit an einem besonderen Stück: einem Flugzeug des Typs Jodel D11 aus dem Jahr 1956 inklusive Rolls Royce Motor. (Foto: Diar Nedamaldeen/Michael Berninger)
Dominik Mendel Ferdinand Schmitt Claudia Haug Franz Josef Strauß war der Politiker Ein Berg von einem Mann, immer seiner Spontan würde ich sagen, dass der Strauß ein schlecht hin, der zu dem was er gesagt hat Heimat treu geblieben, hochintelligent. Sei- richtiges Urgestein, ein richtiger Bayer war. Er auch stand. Das fehlt mir heute an der CSU ne Schlagfertigkeit und seine rhetorischen war sehr sympathisch und hat für Bayern ge- komplett. Er wurde in Bayern gefeiert wie Fähigkeiten waren schon toll. Außerdem hat kämpft. Wirtschaftlich hat er vieles bewegt. Ich kein anderer Politiker und brachte die Bier- er den bayerischen Fortschritt entscheidend hätte ihn gerne in Freising im Bierzelt gesehen. zelte zum Platzen. Die CSU trauert ihm geprägt und hat Verbindungen ins Ausland Wäre echt interessant gewesen. In der heutigen noch immer hinterher, weil wenn heute zum geschaffen. Schwer zu sagen ob einer wie er Politik hätte einer wie Strauß bestimmt eine Beispiel Stoiber kommt, ist das Freisinger in der heutigen Politik eine Chance hätte. Ich Chance irgendwas zu bewegen und das be- Bierzelt gerade mal halb voll. Heute würde denke schon, weil er einfach eine Persönlich- stimmt mehr wie der Beckstein. Und für mich es allerdings auch ein Politiker wie Strauß keit war. Zwar mit Macken und Kanten, aber muss ein bayerischer Ministerpräsident baye- viel schwieriger haben, weil die Macht der wenigstens war er nicht so farblos wie heut- risch reden. Allein schon die Statur und das Medien viel stärker geworden ist. zutage leider viele Politiker. Auftreten ist für mich wichtig.
Thomas Greller Roswitha List Philipp Münich Was mir jetzt spontan zu Franz Josef Strauß Im Nachhinein sieht man ja vieles etwas ver- Franz Josef Strauß war eine starke, charisma- einfällt ist, dass er langjähriger bayerischer klärt. Sicherlich, er war eine sehr starke Persön- tische und repräsentative Führungspersönlich- Ministerpräsident, CSU-Gründungsmitglied lichkeit. Zu Lebzeiten stand er aber oft in der keit. Strauß konnte mit seiner Energie die Mas- und Kanzlerkandidat war. Er hat einiges be- Kritik, zum Beispiel wegen seinen guten Bezie- sen bewegen. Da ich 1986 geboren bin, konnte wirkt, da er ein „Dickschädl“ war und das hungen zu Diktatoren oder auch wegen seiner ich ihn nie live erleben und um sich wirklich als durchgesetzt hat, was er sich vorgenommen Beteiligung in der Spiegel-Affäre. Das wurde Fan oder Gegner einordnen zu können, müsste hat, was manchmal positiv war, aber manch- natürlich immer stark diskutiert. Auch ich habe man seine Amtszeit miterlebt haben. Heutzutage mal ist es auch in die Hose gegangen. Ein Bei- sein Verhalten manchmal sehr kritisiert. Genau sehnen sich die Menschen nach starken charis- spiel dafür wären die Atomangelegenheiten. kann ich mich noch an den Tag erinnern, als matischen Führungspersönlichkeiten nicht nur Das hätte er lieber bleiben lassen. Aber es ist wir von seinem Tod im Radio hörten. Sein Sarg im Beruf sondern auch in der Politik. Strauß auch schwer zu sagen, ob jemand in der heu- wurde damals mit Pferden durch München zum hatte diese Eigenschaften. Heute findet man nur tigen Zeit es besser gemacht hätte. Siegestor gefahren. Ganz München war dabei. noch wenige mit diesen Eigenschaften.
Von hier von dort und anderen guten Dingen Stadtgespräch Stadtgespräch
Folge 16: Route 66 Buffet Bürger fragen, Timi geht essen im Kempinski Hotel 44 Euro pro Person fürs Abendessen sind für aus positiv gemeint. Am Vorspeisenbuffet be- freuen, ihnen einen zu braten“ antwortet mir Thalhammer antwortet einen Studenten eine ähnlich finanzielle He- gegnen mir Freunde wie Käse-Nachos mit Dip, der Koch übertrieben aufmerksam. Langsam rausforderung wie ein Mittelklassewagen für die obligatorische aber überzeugende Salatbar, öffnet sich mein Mund: „Ich nehm… FÜNF!“. Der Oberbürgermeister geht wieder auf Versammlungstour einen Mittelklassearbeiter. Aber glücklicher- unzählige Meeresfrüchte- und Fischkreationen Der Koch nickt freundlich und wenige Minuten weise konnte ich bei einer lokalen Bank einen an einer separaten Fischtheke inklusive eines später halte ich eine Gabelstaplerladung Hum- Freisings OB Dieter Thalhammer pflegt kum. Oft sind auch Mitarbeiter der Stadt großzügigen Kredit aufnehmen, um mir mit der 80-Tonnen-Lachses (leicht untertrieben) im mer in den Händen. Exzellent! Einige Gäste mehrere Traditionen. Dazu gehört neben Freising und der ein oder andere Stadt- Dame des Herzens den „Route 66 Brunch“ im Salzmantel. Allein dieser Lachs, der treffend bemerken mich mit meinem Hummerteller, las- dem Anzapfen beim Volksfest auch jeden rat mit dabei, um bei Fragen, Wünschen Kempinski Hotel an unserem oft diskutierten mit dem Adjektiv „zart“ beschrieben werden sen ihr Essen am Tisch stehen und stürzen so- Herbst die alljährliche Serie von Bürger- und Anregungen zu helfen. Also für alle Flughafen (für lustige Startbahndiskussionen darf, rechtfertigt den Besuch. Da ich bereits 80 fort zum Koch. Eine kleine Schlange bildet sich versammlungen in den verschiedenen Freisinger eine gute Gelegenheit, einmal bitte direkt an die Adresse G_Beckstein@Aol. Prozent meines Hungers an dieser Theke ge- vor seiner Theke. Mir kann das jetzt egal sein, Ortsteilen und in der Innenstadt Freisings. das zu fragen, was einem schon länger com wenden) genauer anzusehen. Da man durch stillt habe und eigentlich nur noch eine kleine ich habe nun Hummer bis an mein Lebensende. Auftakt ist der 1. Oktober 2008 um 19.30 auf der Seele brennt. Gerade für die Bür- Fehler lernt, folgt hier bereits mein erster Tipp: Nachspeise vertragen würde, schleppe ich mich Alles brav aufgegessen begebe ich mich ca. 10 Uhr im Gasthaus Schmid in Sünzhausen. gerversammlung im Freisinger Rathaus Wenn man in Parkhaus P26 parkt, erhält man mutig in den „Hauptspeisenbezirk“. Auf dem Eiswasser später an das Nachspeisenbuffet. Weiter geht es in Attaching (7. Oktober stehen die Chancen nicht schlecht, mit den Parkpreis zurückerstattet und muss keinen Weg dahin, entdeckt meine hübsche Beglei- Ja wen sehe ich denn da? Meine Begleitung, die um 19.30 Uhr in der Sportgaststätte), seiner Frage auch dranzukommen. Denn Zwergenaufstand wie ich machen, um sein Geld tung die beiden lebensgroßen, dreistöckigen ein Bad im Schokobrunnen genommen hatte, Pulling (16. Oktober 2008 um 19.30 Uhr in den letzten Jahren war dieser Abend dann letztendlich doch nicht wieder zu bekom- Schokoladenbrunnen und schreit mir nur aus steht plötzlich wieder mit schmerzverzerrtem im Sportheim) und zum Abschluss dann im Vergleich zu den anderen Versamm- men. Jetzt aber mal rein in das Restaurant. Von der ferne zu „Ich spring jetzt da rein, kannst Gesicht neben mir. „Mir is sooo schlecht, mein im großen Sitzungssaal im Freisinger Rat- lungen nicht sonderlich stark besucht. einer freundlichen Dame wird uns der Platz mich nachher abholen, wenn du heimfährst?“. Bauch is voller Schokolade… ich will heim!!!“. haus (23. Oktober 2008 um 19.30 Uhr). Sollen Themen eingehender behandelt zugewiesen. Ohne Reservierung geht nix. Auf Die wird schon wieder kommen, denke ich mir Schadenfroh streichle ich ihr über den Kopf Dabei gibt der OB normalerweise einen werden, bittet die Stadt spätestens eine den Tischkarten lese ich, dass ein Glas Wein und setze meinen Gang ungebremst fort. Auch und genehmige mir selbst ein paar Früchte und kurzen Überblick über die Stadtpolitik Woche vor Versammlungstermin um eine und „Eiswasser“ inklusive sind. Nachdem mein bei den Hauptspeisen werde ich nicht enttäuscht schwenke sie mit einem Grinsen im bösen, des letzten Jahres, geht in den jeweiligen kurze Mail an stadtverwaltung@freising. Wein ohne besondere Aufmerksamkeit gierig - der Kredit hat sich gelohnt. Die Auswahl und bösen Schokobrunnen. Ich bin zwar definitiv Ortsteilen auf Besonderheiten vor Ort ein de, um wichtige Details vorher noch ab- in mir verschwunden ist, begnüge ich mich Qualität der Speisen ist auch hier wieder be- pappsatt und kann keine Nachspeise mehr ver- und beantwortet Fragen aus dem Publi- klären zu können. (SB) mangels Geld mit dem so genannten Eiswasser. merkenswert. Man geht einfach auf den gut tragen, aber trotzdem schweift mein Blick noch Hierbei handelt es sich um Leitungswasser mit gelaunten Chefkoch zu, der hinter seiner Theke ewig über das aufgebaute Buffet: unzählige Eiswürfeln. Aber Eiswasser klingt doch gleich mit Kochplatten lauert und hat die berühmte Kuchen und Torten und diverse Cremes bzw. viel besser! Da ich während des Essens des Qual der Wahl. Der Platz reicht hier sicherlich Puddings, die natürlich nicht fehlen dürfen. öfteren Wasser nachbestellen muss, weil hier nicht aus, um alle Schmankerl aufzuzählen. Ein kleiner Becher Häagen Dasz Eis findet an- nicht automatisch nachgeschenkt wird, schaut Sogar Hamburger kann man sich vor den Au- schließend dann doch noch Platz in mir. Jetzt uns die Kellnerin auch schon recht skeptisch an. gen nach eigenem Wunsch braten lassen. Sehr ist mir auch schlecht. Aber ich bereue nichts. In ihrem Gesicht kann man die Gedanken le- schöne Idee. Nach meinem zweiten (wenn auch Gemeinsam torkeln wir aus dem Restaurant in sen: „Ihr könntz doch ned immer Wasser saufn, nicht „medium“ gebratenen, wie bestellt) Rin- die Tiefgarage. Ich bin mir nicht ganz sicher ob Leut. Des macht uns doch arm. Des war a scheiß derfilet mit Kartoffelgratin bemerke ich hinter man mit so prall gefülltem Magen überhaupt Idee, dass ma des Wasser umasonsd gmacht dem Koch eine kleine Holzkiste mit Hummern. Auto fahren darf. Ich fühle mich dazu nämlich hom!“ Aber da das Weißbier hier gefühlte 200 Hummer! Ahhhh… Hummer sind meine nicht in der Lage. Hilft nix – ich muss ins Bett Euro kostet, lächle ich sie einfach nett an und Freunde. Jedermanns Freunde! Demütig nähere und schlafen. Und es ist nicht negativ gemeint nicke. Beim ersten Besuch am Buffet wird klar: ich mich mit gesenktem Kopf dem Koch: „Die wenn ich heute mal nicht von Essen träumen Es wird nicht möglich sein, auch nur die Hälfte Hummer sind nur zur Dekoration, oder?“. „Wo möchte. ?V!Y^Z^hicZjºY^ZAdYZc7VgAdjc\Z! aller Speisen zu testen. Das ist natürlich durch- denken sie hin, mein Herr? Ich würde mich Wir sehen uns, Timi ;gZ^h^c\hcZjZhiZh 9VhHeZX^Va ojgCZjZg[[cjc\/ *%GVWViiVj[ VaaZ 6ad^h"HiZ^cZX`Zg"Hig#'%Ê;gZ^h^c\ÊBjc^X]6^gedgiBVgg^dii=diZa i~\a^X]\Z[[cZikdc&%%%º'%%J]gÊGZhZgk^Zgjc\/%-&+&$. +++"% W^h(9Zo#'%%- Von hier von dort und anderen guten Dingen Von hier von dort und anderen guten Dingen MAR-Anz-Lodenbar-Fink-2008-09-v01.indd 1 05.09.2008 11:38:39 Uhr Stadtgespräch Stadtgespräch Straßennamen erzählen Stadtgeschichte: Crumpling in Freising Skizzenrolle: Punting in Freising Vieles ist machbar, noch viel mehr ist denkbar! In dieser Rubrik zeigen wir interessante Ideen für Freising. Dr.-von-Daller Wer in letzter Zeit einmal durch den Mitt- me von Paulo Mulatinho, dem Gründer Mit der Moosach verfügt Freising über ganz wunderbare Wasserwege in der Stadt und am Rande. Auf mehreren Abschnitten, die sich leren Graben geschlendert ist, wird viel- von „Origami Deutschland“, Buchautor, auch miteinander verbinden ließen, ist ein großer Freizeitspaß möglich. Während die Kinder am Veitshof reiten, unternehmen die Eltern eine entspannende, spannende Bootstour - oder umgekehrt! leicht verwundert zwischen all den Gra- Verleger und Kulturförderpreis-Träger „Furcht ist der schlechteste Ratgeber“ - diesen Wahlspruch führte Balthasar von Daller in seinem Wappen, nachdem er 1901 geadelt und mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone ausgezeichnet worden war. 1849 bezog der 14-jährige Bauernbub aus Niklasreuth bei Miesbach einen Freiplatz im erzbischöflichen Knaben- seminar zu Freising. Sein Leben lang blieb er dieser Stadt eng verbunden. benhäusern eine neue Galerie entdeckt des Landkreises Freising, und seiner 1860 empfing er die Priesterweihe und haben. Doch keine großen Ölgemälde Frau Silke Schröder. übernahm bald darauf am Freisinger werden hier ausgestellt, sondern kleine Zur Eröffnung der Galerie werden mo- Lyzeum eine Professur, von Studenten Papiere. Origami- und Papierkünstlern mentan die außergewöhnlichen Werke und Bürgern wegen seiner Sittenstrenge aus aller Welt möchte die neue Galerie (Titel: „Crumpling“) des französischen ein Forum geben und einem breiten Pu- Künstlers Vincent Floderer präsentiert. mit dem Beinamen „Wachterl“ bedacht. blikum Einblick in eine neue kreative so- Geöffnet hat die Galerie im Mittleren 46 Jahre lang hielt er dem Lyzeum die wie innovative Auseinandersetzung mit Graben 4 von Mittwoch bis Freitag von Treue, ab 1886 als Rektor. dem Werkstoff Papier verschaffen. 14 bis 19 Uhr sowie am Samstag von 10 Er war auch Beichtvater und Vorstand Organisiert werden die Ausstellungsräu- bis 16 Uhr. des Klosters St. Klara und gehörte von 1872 bis 1899 dem Freisinger Gemeinde- kollegium an, obwohl er schon im Febru- ar 1871 in den Landtag gewählt worden war, wo er 1891 zum Fraktionsvorsitzen- den der Zentrumspartei berufen wurde. In Ludwig Thomas „Filserbriefen“ er- scheint er in dieser Eigenschaft. 1899 ernannte ihn die Stadt Freising zum Ehrenbürger, im gleichen Jahr wurde er Päpstlicher Hausprälat. Vorbild Cambridge? Dr. von Daller hat sich um Freising Punting in Cambridge - auf der Cam mit dem Punt fahren große Verdienste erworben. Ale er 1911 Punting erfreut sich insbesondere in Cam- risierten Bootsfahrt ihre Beliebtheit. Seit dem starb, wurde die von der Schießstätte bridge besonderer Beliebtheit. Doch was hat Aufkommen des Tourismus in England haben nach Neustift führende Straße nach ihm es damit auch sich? sie einen noch nie da gewesenen Boom erlebt. benannt. Ursprünge des Punting Punting in Cambridge Schon 1830 war dieser Weg angelegt Punting bezeichnet das Fahren mit einem Die traditionellen Punts, die auch auf der Punt in einem Fluss. Ein Punt ist ein schmales Thames eingesetzt wurden, kamen zwischen worden, auf dem die Neustifter Garni- beinahe rechteckiges Boot, mit dem man spe- 1902 - 1904 erstmals auch in Cambridge zum son zum Schießplatz und zur Isarbrücke ziell auf kleineren Flüssen fuhr. Der Punter, Einsatz. Mittlerweile verbindet man Punting also der Fahrer des Punts, bewegt das Boot mit keinem Ort so stark wie mit Cambridge. gelangte. „Kasernstraße“ hieß die Route mit einem Pfahl, indem er sich am Boden des Auf der Cam sind heutzutage wahrscheinlich ab 1881, bis sie dem Andenken Dr. von Flusses abstützt und eine Bewegung nach vor- die meisten Punts in ganz England unterwegs. ne bewirkt. Gleichzeitig wird der Pfahl auch Dies kann natürlich auch mit der idealen Be- Dallers gewidmet wurde. als Steuer eingesetzt, indem man ihn entwe- schaffenheit und Lage des Flusses zu tun der schräg rechts oder links ins Wasser hält. haben. Er ist flach und schmal und verläuft aus: Historische Freisinger Straßennamen Ursprünglich wurden die Punts bei der Vo- mitten durch das historische Stadtzentrum geljagd und beim Fischen eingesetzt. Bereits Cambridges. Durch die Fahrt auf einem Punt erzählen Stadtgeschichte, von Hans Gru- seit 1860 wurden sie auch zum gemütlichen hat man eine attraktive Alternative zu den ber, mit freundlicher Genehmigung durch Spazierfahren auf dem Fluss eingesetzt. Spä- Stadtrundfahrten in den roten Doppeldecker- die Freisinger Künstlerpresse W. Bode ter verloren sie durch Aufkommen der moto- bussen. Von hier von dort und anderen guten Dingen Von hier von dort und anderen guten Dingen Stadtgespräch Stadtgespräch erinnert sich Winter. Der Mann hatte die Heimgeleuchtet: Die „Dellnhauser Ruhe weg. Dafür spricht auch, dass er, wie Familienchronist und Ex-Mitglied der „Dellnhauser Musikanten“, Maximi- Musikanten“ blicken auf 60 Jahre zurück. lian Seefelder, zu berichten weiß, „wenn es pressierte mitten auf dem Stachus ste- CD „Hopfa-Musi“ legt Wurzeln frei und weist den Weg zur Weltmusik henblieb, aus dem Auto stieg und nach dem Weg fragte“. Wer die Geschichte der „Dellnhau- haben, zeigt. Die gibt es nämlich im- Eberwein bekam dort keinen Termin. „Es ser Musikanten“ verstehen will, muss von Alexander Fischer mer noch. Und wie! Unter der Leitung wird eng“, beschreibt der Frontmann der aber auch wissen, dass sie bereits beim Wäre Michl Eberwein damals nach von Michael Eberwein Junior sind die „Dellnhauser Musikanten“ die Situation. Großvater des heutigen Ensemble-Lei- Amerika ausgewandert, dann hätte er „Dellnhauser“ zu einer der eigenwil- Das wäre jammerschade, auch und gera- ters beginnt. Der hat die Lieder und sich womöglich als Folk-Musiker „Mike ligsten und bodenständigsten Volksmu- de, weil sie sehr persönliche Einblicke in Stücke, die in der Holledau entstanden Evervine“ oder so ähnlich einen Namen sikgruppen in Bayern überhaupt gereift. die Entstehung und die Geschichte der sind zusamengestellt und gesammelt, gemacht. Das Zeug dazu hatte er. Ja wo- Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt, „Dellnhauser Musikanten“ gibt. Eber- sozusagen einen Fundus für nachfol- möglich hätte man ihn sogar entdeckt sich nicht nur auf die Tradition, sondern wein ist aber um eine Ausweichmöglich- gende Generationen geschaffen. Klassi- und im Radio gespielt. auch auf Jazz und Weltmusik besonnen. keit bemüht. Abgeschrieben hat er die ker wie „D’Hopfakirm“ singen ein Lied So aber blieb der „Michl“ in seiner Hei- Ein Konzept, das sich vor allem in dem Ausstellung, die den Titel „60 Jahre von davon. Sie erinnern an eine Zeit, in der mat, der Holledau, gründete dort die Bandprojekt „Dellnhaun“ niederschlägt. der Volksmusik zur Weltmusik“ trägt, mehr oder weniger arme Leute aus der „Dellnhauser Musikanten“ und spielte Warum wir das erzählen? Ganz ein- noch nicht. ganzen Umgebung in die Hallertau zum Volksmusik - „Bavarian Folk“ quasi. Au- fach, die „Dellnhauser Musikanten“ Es ist viel passiert in den 60 Jahren. An Hopfa-zupfa gekommen sind und sich thentisch, und unverschämt gut. Das hat feiern heuer ihr 60-jähriges Bestehen. Anekdoten mangelt es nicht. So erzählt ein schönes Zubrot verdient haben bei ihn vielleicht nicht berühmt, aber bekannt Die Geburtstagsfeier gipfelt in Jubilä- Posaunist und Stammbläser Fritz Winter den Hopfenbauern. Es ging zünftig und Die hat Bandleader Michael Eberwein hinhört, mag erkennen, dass sie ihren in Stadt und Land gemacht. Unzählige ums-Konzerten und einer eigens dafür gerne die Geschichte, dass der Gründer nicht immer so züchtig zu, wie sich das nun wieder belebt und neu aufgelegt. Nachfolgern in Wahrheit den Weg ge- Aufnahmen des Bayerischen Rundfunks zusammengestellten Ausstellung. Die Michl Eberwein seinerzeit mit seinem wohl der Herr Pfarrer gewünscht hätte. Die gerade erschienene CD „Hopfa- wiesen haben. In Bayern sagt man dazu zeugen davon. Sie belegen den Stellen- hat mitten im Hopfenland, in Wolnzach, Mercedes Diesel immer die gleiche Ge- So mancher junge Frau hat ihr Herz in Musi“ enthält blitzsaubere, auf Hoch- wohl „heimgeleuchtet!“ der Holledau verloren, so mancher jun- glanz polierte (neudeutsch: gemasterte) wert den die „Dellnhauser“ bereits An- bereits großen Anklang gefunden. Das schwindigkeit fuhr, wenn man mal wie- Die Dellnhauser Musikanten im Internet: ge Mann hat dort sein Glück versucht. historische Aufnahmen der „Dellnhau- fang der 60er Jahre hatten. Medienleute, große Jubiläumskonzert der „Dellnhau- der, was öfter vorkam auswärts, nach http://www.dellnhauser-musikanten.de Szenekenner und Musikliebhaber wie ser Musikanten“ geht indes am Sonntag, München und dergleichen unterwegs Zumal dort der Reichtum ausgebrochen ser Musikanten“. Sie stammen aus den Wastl Fanderl oder der Kiem Pauli gaben 19. Oktober im Asamsaal in Freising war. Fünf Mann hoch saßen die Musiker zu sein schien. Und auch die, die nur we- Jahren 1951 bis 1996, dokumentieren sich beim Michl Eberwein in Dellnhau- über die Bühne. Ob die Ausstellung ir- dann im Auto um den Stadtmenschen das gen dem Geld gekommen waren, dass es praktisch den gesamten Werdegang der Termin: bekannten Volksmusikgruppe. Den 18 sen die Klinke in die Hand. Ein Ruhm, gendwo in der Domstadt gezeigt werden Liedgut und die Musik der Hallertau nä- für das Zupfen des grünen Goldes gab, 7. Freisinger Volksmusiktage 2008: Stücken, zu denen so herzerfrischende der bis heute nicht verblasst ist, wie der kann, war lange fraglich. Das Asam-Fo- her zu bringen. „Er fuhr immer 80, egal hatten neben der Arbeit ihren Spaß. Die 60 Jahre Dellnhauser Musikanten Lieder wie „Mia san Holledauer“ zählen, Erfolg, den die Dellnhauser Musikanten yer kommt dafür nicht in Frage. Michael ob auf der Landstraße oder in der Stadt“, Stückl der „Dellnhauser“ sprechen dazu Sonntag, 19.10.2008, Asamtheater, 20 Uhr sind in ihrer Einfachheit genial und noch Bände. Die Musik entsprach eben dem Eintritt: dazu hervorragend arrangiert und einge- Zeitgeist. Genauso wie die Arbeiter auf VVK: 15 Euro (erm.: 13 Euro) spielt. Manchen haften sogar noch der den Baumwollfeldern in Amerika den AK: 15,50 Euro (erm.: 13,50 Euro) Charme des guten alten „Dampfradios“ Blues bekommen haben und damit die Durch das Programm führt Dr. Maximilian mit Dreiklang und magischem Auge an. Grundlagen für den Jazz lieferten, ent- Seefelder, Bezirksheimatpfleger von So urtümlich und echt die Gründerväter standen in der Holledau wenn man so Niederbayern will die „Hopfa-Musi“. auch geklungen haben mögen, wer genau 10 Von hier von dort und anderen guten Dingen Von hier von dort und anderen guten Dingen 11 Stadtgespräch Stadtgespräch ler für die lokale Kunstszene setzen. Den Gedanken an dieses Projekt hatte er schon Neues von Freisings Gastronomieszene länger, und von den voran gegangenen Plei- ten in dem Lokal lässt er sich nicht abschre- cken. In dieser Gegend gibt es auch andere Lokale, die funktionieren. Die neue Anlaufstelle soll übrigens ein Raucherclub sein und mit 1 Euro Mitglieds- beitrag auch den Genuss einer Zigarren- Lounge erlebbar machen. (TE) Öffnungszeiten: Di - Do 18.00 - 02.00 Uhr Fr - Sa 18.00 - 03.00 Uhr Weitere Infos unter www.mitkos.de zieht sich durch die Gestaltung des gesamt- Hütten-Atmoshäre. Für ein kleines „Augen- Marriott Hotel en Gastronomiebereichs. Auch die Speisen- zwinkern“ sorgen Details wie mit echten Wer neuerdings ins München Airport Mar- und Getränkekarten wurden komplett über- „Lederhosen“ bezogene Stühle. Eine Lampe riott Hotel geht, wird es nicht wiedererken- arbeitet. Einen perfekten Start in den Tag aus Hirschgeweihen sorgt für warmes Licht. nen. Nach sechs Wochen Umbau präsentie- verspricht das Frühstück im Restaurant „Die Und natürlich darf der Maibaum hier nicht der Ideen dann umgesetzt werden. ren sich das Restaurant und die öffentlichen Molkerei“. Die Einrichtung ist angelehnt an fehlen. Wer es eher „stylish“ mag, genießt Vito - Cafe / Bistro / Bar Sicher dürfte aber sein, dass die Speisekar- Bereiche in völlig neuem Look. eine große Bauernküche. Helle Farben und internationale Snacks und Cocktails an der Ursprünglich wollten Viktor, Victor und te kontinuierlich aufgestockt wird. Zum Check-in werden die Gäste an einem Accessoires rund um das Thema Milch ma- „Loden Bar & Lounge“. Inspiriert von der Thomas ein gesundes Fastfood-Restaurant komplett neu gestalteten Empfangsbereich chen Lust auf den Tag. Das neugestaltete Re- bayerischen Tracht sind die Sitzmöbel mit mit Vollkorn-Burgern und frischen Säften Öffnungszeiten: Die neuen Betreiber des Vitos am Roider- begrüßt. Doch nicht nur Hotelgästen präsen- staurant „Stub’n“ bietet traditionelle baye- Lodenstoffen bezogen. Ein Kamin sorgt zu- Jackl-Brunnen: Viktor, Victor und Thomas aufmachen. Als sie auf das Lokal am Roi- Di - Do 13.00 - 00.00 Uhr tiert sich das Haus neu. Das Thema Bayern rische Küche verbunden mit einer typischen sätzlich für gemütliches Ambiente. der-Jackl-Brunnen gestossen sind, hat sich Fr - Sa 15.00 - 02.00 Uhr das Konzept etwas verändert und entstan- So 15.00 - 00.00 Uhr den ist eine Cafebar mit kleinen Snacks, Weitere Infos unter www.vito-freising.de wie eben dem Vollkorn-Burger. Der ge- sunde Gedanke soll allerdings bleiben und mit einem frisch gepressten Saft schmeckt auch ein Cocktail um Welten besser. Seit Mitko‘s Art & Jazzcafe 3. September haben die Drei ihren Betrieb Wieder einmal wagt sich ein neuer Pächter jetzt schon aufgenommen und wollen ein an die Kneipe im Landratsamt. Dort wo breites Publikum, vor allem aber Studenten das ehemalige Odeon, später Sirius und und Junggebliebene ansprechen. noch später noch viele andere verschiedene Mitko Banenkin, neuer Betreiber des Nachdem die Drei noch sehr viele Ideen Kneipen versucht haben, an die Erfolgsge- Mitko´s Art & Jazzcafe im Landratsamt haben, von denen sie bereits einiges in die schichte von einst anzuknüpfen. gemütliche Einrichtung gesteckt haben, Allerdings ist diesmal ein Freisinger Gas- ko Banenkin, der gleichzeitig Mitbetreiber wollen sie zunächst noch abwarten, wie tronom, der die Szene kennt, davon über- des Cafe Tratsch am Marienplatz ist, will sich das Publikum entwickelt, und welche zeugt, das richtige Konzept zu haben. Mit- mit Kunst und Musik einen weiteren Pfei- 12 Von hier von dort und anderen guten Dingen Von hier von dort und anderen guten Dingen 13 Das alte Freising Das alte Freising und hob sich somit plastisch wie farblich von reichende Kapellenraum in zwei Geschosse der Gestaltung der anderen Geschosse ab. umgewandelt. Der Dachreiter mit seiner Glo- Ein ganz kostbares Haus Der – heute ebenfalls abgebrochene – klei- cke verschwand ebenso wie die Zierleisten ne Dachreiter mit Glocke verwies schon von an den Fenstern des ersten Obergeschosses. Der Volkshochschule Freising zum 60. Geburtstag weitem auf die Kapelle im Krankenhaus. Ins- Statt der schönen Sprossenfenster wurden gesamt stellte der auf dem weitläufigen Areal damals moderne Kippfenster eingesetzt. Zur Geschichte des heutigen VHS-Gebäudes an der Kammergasse des ehemaligen Hofgartens freistehende Bau Das gewölbte Vestibül wurde in mehrere ein Novum unter den städtischen Gebäuden Räume aufgeteilt, so dass – bis heute – der dar. Zwar war der Bauplatz gegen den Willen Eingangsbereich nur mehr aus einem schma- der Stadt ausgewählt und der Bauplan nicht len und dunklen Gang besteht. Mit der Be- von einem Freisinger entworfen worden, seitigung des verputzten Sockelgeschosses trotzdem war die Freisinger Bürgerschaft hatte man schließlich ein ganz wesentliches südlich des Dombergs (der spätere „Hof- ihr altes, 1706 erbautes Krankenhaus bei von Florian Notter stolz auf das große und moderne Gebäude: Element der ursprünglichen Architektur ver- küchengarten“) hatte offenbar seinen ho- Neustift (heute „Eckherhaus“, städt. Mu- ein „Monument auf Ewigkeit“ hatte man den schwinden lassen. Durch den Wildwuchs an Weit abgerückt von den Nachbarhäusern, fast hen repräsentativen Ansprüchen nicht mehr sikschule) der Neustifter Kaserne (bis 1803 Bau bei der Eröffnungsfeier 1834 genannt. Bäumen und Sträuchern, den man seit 1972 einsam, steht am unteren Teil der Freisinger genügt. Der neue Hofgarten erstreckte sich Prämonstratenserkloster, heute Landrats- Die Funktion eines städtischen Kranken- unerklärlicherweise hat gedeihen lassen, ist Ausschnitt aus dem Katasterblatt von 1858. In Kammergasse ein großes weißes, von wildem vom Kammerhof (Ecke Prinz-Ludwig-Stra- amt) als Militärlazarett zu überlassen. Da die hauses erfüllte das Gebäude an der Kammer- die städtebauliche Wirkung der Schauseite Baumwuchs umgebenes Haus. Es ist uns ße/Kammergasse) nach Osten, ungefähr bis Stadt nun über kein eigenes Krankenhaus der Mitte das weiträumig ummauerte Areal des früheren fürstbischöflichen Hofgartens gasse rund 130 Jahre. 1972 war mit dem Ver- des alten Krankenhauses (Südseite) einge- heutzutage schlicht als das „VHS-Gebäude“, zur heutigen Biberstraße. Mit seinem axialen mehr verfügte, musste dringend ein Neubau lust der Kreisfreiheit und der Eingliederung schränkt. Innerhalb weniger Jahre ist das also als Sitz der Volkshochschule Freising be- Wegenetz, vielen Alleen, Hecken, Blumen- in Angriff genommen werden. Die Stadt be- mit dem 1829 bis 1834 errichteten städtischen Krankenhaus (heute „VHS-Gebäude“). der Stadt in den Landkreis Freising auch ein Gebäude in seinem inneren wie in seinem kannt. beeten, Zierbäumchen, Brunnenbassins und vorzugte als Bauplatz ein kleines Grundstück eigenes städtisches Krankenhaus überflüssig äußeren Erscheinungsbild so stark verändert Im Vorbeigehen, hektischen Vor- an der Stadtmoosach nahe der grund stand – ohne freilich ganz auf bau- geworden. Es wurde geschlossen. In der Fol- worden, dass dessen Wert und dessen Bedeu- beifahren oder auch beim Parken heutigen Angerbadergasse, die künstlerische Ansprüche zu verzichten –, gezeit wurde das Gebäude verschiedentlich tung für die Freisinger Bau-(Geschichte) nur auf den beiden östlich und west- kgl. Regierung, die den Kran- wird besonders an dessen Grundriss deutlich: genutzt, die 1948 gegründete Volkshochschu- mehr schwer nachvollziehbar sind. lich gelegenen Parkflächen neh- kenhausneubau letztlich geneh- in der Mitte ein nach Norden und nach Süden le Freising etablierte sich aber zunehmend Das wird sich aber wohl bald ändern: Plä- men wir dieses Haus zumeist nur migte, entschied aber für das (Eingangsseite) vorspringender Bau, der das als Hauptnutzer. Heute bildet das ehemalige ne zur notwendigen Generalsanierung des am Rande wahr. Mit seiner in- Areal des früheren Hofgartens. Treppenhaus aufnimmt, nach Westen und städtische Krankenhaus den Hauptsitz der „VHS-Gebäudes“ zeigen bereits jetzt einen zwischen sanierungsbedürftigen 1829 wurde dort der Grundstein Osten jeweils längere Gänge, an denen beid- VHS Freising. Die meisten Freisinger haben sehr behutsamen Umgang mit der histo- Bausubstanz, der teils unansehn- zum Neubau gelegt. Nach fünf- seitig die Krankenzimmer angeordnet sind. die Verbindung der VHS mit dem schönen rischen Bausubstanz, wobei gleichzeitig eine lichen Fassade und den verwil- jähriger Bauzeit, 1834, konnte Über dem Vestibül im Erdgeschoss wurde alten Haus schon so verinnerlicht, dass es reine Rekonstruktion der klassizistischen derten Außenanlagen ahnt man schließlich das neue städtische die vom ersten bis ins zweite Obergeschoss allgemein nur mehr als das „VHS-Gebäude“ Gestalt vermieden wird. Neben einer Annä- kaum mehr etwas von der archi- Krankenhaus mit einem großen reichende Krankenhauskapelle eingerichtet. bezeichnet wird. herung an die klare bauzeitliche Raumdispo- tektonischen Qualität und der Fest eröffnet werden. Mit sei- Die Fassaden, allen voran die Südfassade mit Was das heutige Erscheinungsbild des Baus sition wird die Erdgeschosszone auch wieder geschichtlichen Bedeutung, die nen vielen Räumen und seiner dem Eingang, zeigen trotz des funktionalen betrifft, so muss man feststellen, dass leider einen Putzsockel bekommen. Die Kippfenster dieses Haus für Freising besitzt. medizinischen Ausstattung galt Charakters des Gebäudes bis heute Elemente viele Elemente der ursprünglichen klassi- sollen durch Sprossenfenster ersetzt werden. Die Generalsanierung des „VHS- es damals als eines der größten herrschaftlicher Architektur. Den nach Nor- zistischen Architektur verloren gegangen Mit einer Generalsanierung des „VHS-Ge- Gebäudes“ in den kommenden und modernsten Krankenhäu- Das städtische Krankenhaus um 1950. Die ursprüngliche Fassadenge- den und Süden vorspringenden mittleren sind. Bis in die 1960er Jahre hatte man an bäudes“ erhält nicht nur die Freisinger Volks- Jahren, vor allem aber den runden ser im Königreich Bayern. staltung mit dem Putzsockel im Erdgeschoss ist noch intakt. Hinter den Bauteil mit der Treppe hatte man jeweils mit der historischen Substanz kaum etwas ver- hochschule ein „verspätetes Geburtstagsge- Geburtstag der Volkshochschule Die Planung des Gebäudes ging drei großen Fenstern in der Mitte lag die Krankenhauskapelle. Ebenso einem Dreiecksgiebel versehen. Auf der Süd- ändert. Erst zu diesem Zeitpunkt, also in der schenk“, sondern es wird der ganzen Stadt Freising wollen wir im Folgenden wie der dazugehörige Dachreiter mit Glocke wurde diese Kapelle in nicht von einem Freisinger Ar- seite trugen außerdem die drei – heute nicht Schlussphase der Nutzung als Krankenhaus, ein bedeutender städtebaulicher Wert zurück- zum Anlass nehmen, das Haus den 1960er Jahren beseitigt. chitekten aus, sondern lag in mehr vorhandenen – über zwei Geschosse wurden mehrere Umbauten vorgenommen, gegeben. Im Sinne einer ganzheitlichen städ- und seine (Bau-)Geschichte kurz den Händen des Münchner Re- reichenden Kapellenfenster zum repräsen- die sowohl die relativ ausgewogene klassizi- tebaulichen Neuordnung wird man für die näher zu betrachten. einem kleinen „Irrgarten“ entsprach dieser gierungsbaumeisters Wolfram. Der Bau stellt tativen Erscheinungsbild des Krankenhaus- stischen Raumaufteilung als auch die Gestalt Zukunft aber auch konkrete Überlegungen Das Areal, auf dem heute das „VHS-Gebäu- den Idealen der repräsentativen Gartenarchi- einen typischen Vertreter des staatlichen Bau- baus bei. Das Erdgeschoss war ursprünglich der Fassaden beeinträchtigten: Die Kapelle zum gesamten Freisinger Hofgartenareal an- de“ steht, lag außerhalb der mittelalterlichen tektur der Barockzeit. Im westlichen Teil des wesens dar. Dieses erlebte im Bayern des 19. als Sockelgeschoss mit Putzquadern gestaltet wurde aufgelöst, der über zwei Geschosse stellen müssen. Stadtbefestigung Freisings. Hier befanden Gartens, in etwa an der Stelle des heutigen Jahrhunderts wie auch in anderen Staaten ei- sich mehrere Felder, die zum „Kammerhof“, „Hauses der Familie“ wurde außerdem ein nen großen Aufschwung. Durch die zentrali- dem größten Schwaighof des Fürstbischofs, kleines, zweigeschossiges Gartenhaus mit ei- sierte Staatsverwaltung sowie vor allem durch gehörten und von mehreren Bauern bewirt- ner Kapelle errichtet. 1802/03, nachdem Frei- eine deutliche Bevölkerungszunahme wurden schaftet wurden. Zwischen diesen Feldern sing an Bayern gefallen und infolge dessen immer wieder neue Verwaltungsgebäude, und dem sehr tiefen wie breiten Freisinger die fürstbischöfliche Hofhaltung aufgelöst Schulen, Krankenhäuser, Kirchen, etc. be- Wehrgraben mit der dahinter liegenden Stadt- worden war, hatte man den Garten nicht mehr nötigt. Über staatliche Baubehörden konnten ¡Hola, mauer verlief ein schmaler Pfad, dem Vorläu- gebraucht und er verwilderte. diese gewaltigen Bauaufgaben zentral, relativ fer der heutigen Kammergasse. Interessant wurde die verwahrloste Garten- übersichtlich und – weil vielen Gebäuden der Naturalista! )GGDRASIL ¯ DER NEUE (YPE 3CHUH VON %L .ATURALISTA 3CHWER AUSZUSPRECHEN DAF~R MIT ANATOMISCHER )NNEN Auf einem Teil jener Ackerfläche ließ Fürst- fläche erst wieder rund ein Vierteljahrhun- gleiche Plan zugrunde gelegt wurde – auch SOHLE HOCHWERTIGEM ,EDER UND KLIMASCHUTZ KORREKTER bischof Albrecht Sigismund von Bayern (reg. dert später. 1826 war die Stadt Freising nach kostengünstig bewältigt werden. -EHR )NFOS WWWELNATURALISTACOM WEIL RECYCELTER 'UMMISOHLE 0ERFEKT F~R DEN (ERBST 1651-1685) ab 1663 den neuen Hofgarten an- längerem Zögern der Forderung des baye- Dass bei der Gestaltung des Freisinger Kran- /BERE (AUPTSTR À &REISING