Projekt2 30.06.2014 12:33

WEGE ZU LUTHER

LUTHERSTÄTTEN IN

ALTENBURG HALLE (SAALE) SCHMALKALDEN TORGAU

www.wege-zu-luther.de Thesentür an der Schlosskirche Wittenberg Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Herzlich Willkommen auf den Wegen zu Luther 2 Die Lutherstädte in Mitteldeutschland 4 Auf den Wegen zu Luther – sein Leben 6

Altenburg 10

Eisenach 14

Eisleben und Mansfeld 22

Erfurt 28

Halle (Saale) 34

Magdeburg 38

Schmalkalden 42

Torgau 46

Weimar 52

Wittenberg 56

Informationen

Kontakte 62 Luther 2017 – 500 Jahre U3 Impressum U3 Luthers Geburtshaus in Eisleben

Herzlich Willkommen auf den Wegen zu Luther

LWir laden Sie ein, mit uns auf den Spuren Martin Luthers zu reisen. In Mitteldeutschland haben sich authentische Orte der Reformation zusammengeschlossen, um Sie auf den Wegen zu Luther zu begrüßen, Ihnen Orientierung zu geben und bei der Reiseorganisation zur Seite zu stehen. Lassen Sie sich auf der Reise neben Vertrautem von bisher Unentdecktem überraschen!

In Eisleben werden Sie den Geburts- und Sterbeort Luthers kennenlernen. Martin Luthers Kindheit und Jugend können Sie in Mansfeld, Magdeburg, Eisenach und Erfurt nachspü- ren. Der entscheidende Wendepunkt in seinem Leben: der Eintritt in das Augustinerkloster in Erfurt. Er studierte hier Theologie und wurde zum Priester geweiht. In Wittenberg wird Sie sein Turmerlebnis, der berühmte Thesenanschlag, Luthers Alltag als Prediger, Universitätsprofessor und Familien- vater bewegen.

2 / 3 Augustinerkloster Erfurt, Historische Bibliothek

Ein ganz anderer Luther begegnet Ihnen als Junker Jörg auf der .

Wussten Sie, dass er in Magdeburg durch seine Predigten der Reformation zum Durchbruch verhalf und dass sein größter Widersacher Kardinal Albrecht in Halle residierte? Das kleine Fachwerkstädtchen Schmalkalden hat glanzvolle Tage mit der Gründung des Schmalkaldischen Bundes und den Bundes- tagungen gesehen. Mit der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes wurde Weimar zu einer Residenzstadt und später weltweit geschätzten Kulturstadt. Altenburg entwickelte sich unter Luthers Freund Spalatin zu einem Versuchsfeld der Reformation. Der erste evangelische Kirchenbau steht in Torgau; Luther hat ihn selbst geweiht. In Torgau starb auch sein »geliebtes Weib« – .

Auf den Wegen zu Luther erwarten Sie Dauer- und Sonder- ausstellungen, Gottesdienste und Führungen, traditionelle Feste und Konzerte, kreative Werkstattarbeit und pädago- gische Angebote, Kulinarisches und Wanderungen. Lesen Sie weiter und lassen Sie sich zum Aufbruch verlocken – zu Luthers Lebensorten, der Reformationszeit und Ereignissen, die die Welt veränderten. Magdeburg

Mansfeld

Eisleben Halle (Saale) Eisenach Erfurt Weimar

Schmalkalden

4 / 5 Wittenberg

Torgau

Altenburg

(Saale)

Entfernungen in km Altenburg Eisenach Eisleben Erfurt Halle Magdeburg Mansfeld Schmalkalden Torgau Weimar Wittenberg

Altenburg 175 113 117 86 185 125 175 105 101 129

Eisenach 175 162 71 180 248 150 44 258 86 268

Eisleben 113 162 93 34 83 19 165 120 92 112

Erfurt 117 71 93 125 173 86 70 200 23 210

Halle (Saale) 86 180 34 125 86 45 195 85 120 78

Magdeburg 185 248 83 173 86 76 246 169 173 86

Mansfeld 125 150 19 86 45 76 158 135 103 122

Schmalkalden 175 44 165 70 195 246 158 258 85 267

Torgau 105 258 120 200 85 169 135 258 183 50

Weimar 101 86 92 23 120 173 103 85 183 193

Wittenberg 129 268 112 210 78 86 122 267 50 193 Marktkirche Halle, Luther-Relief

Auf den Wegen zu Luther – sein Leben

L 10. 11. 1483 wird in Eisleben als Sohn von Hans Luder und seiner Frau Margarete geboren und am nächsten Tag in der Kirche St. Petri-Pauli getauft.

1484 Die Familie zieht nach Mansfeld um, später besucht Martin hier die Lateinschule.

1497 Schulbesuch in Magdeburg bei den »Brüdern vom gemeinsamen Leben«

ab 1498 Besuch der Lateinschule von St. Georgen in Eisenach und Aufnahme im Haus der Familie Cotta

6 / 7 1501 Immatrikulation an der Universität Erfurt, Grundstudium der sieben freien Künste, später Beginn des Jurastudiums

1505 Martin Luther gerät in ein Gewitter bei Stotternheim und gelobt für seine Rettung Mönch zu werden. Am 17. Juli tritt er in das Erfurter Augustinerkloster ein.

1507 wird Martin Luther in Erfurt zum Priester geweiht, feiert seine erste Messe (Primiz) und beginnt Theologie zu studieren

1508 vertretungsweise hält Martin Luther an der Universität Wittenberg Vorlesungen über Moralphilosophie

1510 Reise nach Rom in Ordensangelegenheiten

1511 endgültige Übersiedlung nach Wittenberg

1512 Promotion zum Doktor der Theologie in Wittenberg und Übernahme der Bibelprofessur

1513 (?) Turmerlebnis in Wittenberg mit der Erkenntnis: die Gerechtigkeit Gottes kommt aus dem Glauben (Rechtfertigungslehre)

31. 10. 1517 Thesenanschlag gegen die Missbräuche beim Ablasshandel an der Schlosskirche zu Wittenberg – Beginn der Reformation

1518 Verhör Luthers durch Kardinal Cajetan in Augsburg

1519 Schweigeabkommen mit dem päpstlichen Gesandten Miltitz in Altenburg 1520 Verbrennung der Bannandrohungsbulle des Papstes vor dem Elstertor in Wittenberg

1521 Kirchenbann gegen Luther; Verhör vor dem Reichstag zu Worms, Luther widerruft nicht; Wormser Edikt (Reichsacht) am 8. Mai

02. 05. 1521 Predigt in Eisenach auf der Rückreise von Worms

04. 05. 1521 »Entführung« auf die Wartburg; Schutzhaft für zehn Monate als Junker Jörg; Übersetzung des Neuen Testamentes in zehn Wochen ins Deutsche, Spalatin hält den Kontakt zu Luther

März 1522 Rückkehr nach Wittenberg

September 1522 das Neue Testament erscheint in der deutschen Übersetzung Martin Luthers

1522 zwei Predigten in Weimar, aus denen seine Schrift »Von weltlicher Obrigkeit« hervorging

24. 06. 1524 Ankunft in Magdeburg; zwei Predigten »Von der wahren und der falschen Gerechtigkeit«; Durchbruch der Reformation in Magdeburg

1525 Bauernkrieg, am 13. Juni Heirat mit Katharina von Bora in Wittenberg

1526 Torgauer Bündnis zwischen Kursachsen und Hessen

1528 Spalatin wird Superintendent in Altenburg

März 1530 Erarbeitung der Torgauer Artikel als Basis für die Augsburger Bekenntnisschrift

8 / 9 25. 06. 1530 Der kursächsische Kanzler Christian Beyer verliest die von Melanchthon verfasste Augsburger Konfession (lutherische Bekenntnisschrift) auf dem Reichstag zu Augsburg.

1531 Gründung des Schmalkaldischen Bundes, Vereinigung von protestantischen Fürsten und Städten

1534 Luther veröffentlicht seine erste Gesamt- übersetzung der Bibel.

1537 Bundestagung des Schmalkaldischen Bundes – »glanzvollster Fürstentag« in Schmalkalden

1541 Einführung der Reformation in Halle; erste evangelische Predigt hier durch Justus Jonas

1544 Einweihung des ersten protestantischen Kirchenneubaus in Torgau durch Luther

1545 Spalatin, der Freund Luthers und Geheimsekratär Friedrich des Weisen, stirbt in Altenburg.

1546 Martin Luther reist nach Eisleben um Streitigkeiten der Mansfelder Grafen zu schlichten; er stirbt am 18. Februar in Eisleben.

1552 Katharina von Bora, die Ehefrau Martin Luthers, flieht vor der Pest aus Wittenberg nach Torgau, die Pferde scheuen, sie verunglückt.

20. 12. 1552 Katharina von Bora stirbt in Torgau und wird in der Stadtkirche beigesetzt. Schlosskirche Altenburg, barocke Trostorgel

Altenburg Georg Spalatin – Zwischen Luther und den Kurfürsten

AAltenburg war eine der wichtigsten Residenzen der sächsisch- ernestinischen Kurfürsten. Georg Spalatin hatte als engster Vertrauter, Geheimsekretär und Beichtvater Friedrich des Weisen jahrelang zwischen diesem und Luther vermittelt. Selbstbewusst behauptete Spalatin von sich: »Wenn ich nicht gewesen wäre, nimmer wäre es mit Luthero und seiner Lehr so weit kommen.« Hatte er recht damit?

Spätestens ab 1514 verband den humanistisch geprägten Höf- ling eine lebenslange Freundschaft mit Luther. Als dieser nach dem Reichstag zu Worms in großer Gefahr war, setzte er sich für die »Entführung« auf die Wartburg ein. Auch hielt er die Verbindung während des Aufenthaltes auf der Burg aufrecht, besorgte ihm seine Korrespondenzen, versorgte Luther mit Notwendigem. Er blieb auf Luthers Bitte bis zu Friedrichs Tod an dessen Seite.

10 / 11 Luca Signorelli »Kreuzigung«, Lindenau-Museum Altenburg

1525 übernahm Spalatin die Altenburger Pfarrstelle, wurde später Superintendent und Visitator. Er setzte Luthers Reformation praktisch um. Eine Gedenktafel erinnert in St. Bartholomäi an den Diplomaten Luthers.

16 Mal besuchte Luther Altenburg; der wohl wichtigste Aufenthalt war der von 1519. Der päpstliche Gesandte Miltitz war gekommen, um herauszufinden, ob Luther auf seinen Thesen beharren würde. Auf Vermittlung Spalatins wurde ein »Schweigeabkommen« als letzter Versuch einer Einigung im Guten geschlossen. Es hielt nicht lange.

Der Rundweg »Spalatins Arbeitswege« verbindet die wichtig- sten Orte der Reformation: die Stadtkirche St. Bartholomäi mit der Dauerausstellung »Freiheit und Glauben«, das Resi- denzschloss der Wettiner mit der Ausstellung zum histori- schen Spalatin zwischen Luther und den Kurfürsten, das von Kaiser Barbarossa erbaute Augustiner-Chorherrenstift »Rote Spitzen«, das prächtige -Rathaus von Nikolaus Grohmann und die Brüderkirche, deren Fassade eine Lutherstatue schmückt. Sie zeugen von den Wegen zu Luther in Altenburg. St. Bartholomäi Altenburg

Thematische Angebote in Altenburg

AGottesdienste

Brüderkirche: Mittwoch 12.00 Uhr Mittagsgebet, Montag bis Samstag 10.00 bis 13.00 Uhr offene Kirche St. Bartholomäikirche / Herzogin-Agnes-Gedächtniskirche: 1. Mai bis 31. Oktober: Sonntag 10.00 Uhr (vierzehntägig im Wechsel)

Führungen

Stadtführungen individuell: Altenburger Tourismus Information: Montag bis Samstag öffentliche Führungen und Verkostungen, Spalatin-Führungen zu festen Terminen, Pilgerstammtische Thematische Sonderführungen für Gruppen: Stadtführung: Georg Spalatins Arbeitswege (ca. 1,5 Stunden) Stadtführung: Reformation für Anfänger (ca. 3 Stunden) Residenzschloss: Führung Ausstellung »Georg Spalatin, Luthers Weggefährte in Altenburg« (auf Voranmeldung)

12 / 13 Lindenau-Museum: Führung »Kunst und Glauben – Frühe Meister der italienischen Renaissance« St. Bartholomäi: Führung Ausstellung »Georg Spalatin: Freiheit und Glauben«, Andacht oder Orgelvorspiel im Anschluss möglich

Konzerte

Residenzschloss Trostorgel: Orgelsommer, Altenburger Musikfestival, Orgelakademie Brüderkirche / St. Bartholomäi: Kantatengottesdienste, Chorkonzerte Brüderkirche: für Gruppen Orgelvorspiel auf der Sauerorgel auf Anfrage

Kulinarisches

»Futtern bei Luthern«: Mittelalterlich Essen in der Uferburg Verkostung von Spalatins Wein und Ziegenkäse: im Anschluss an Stadtführungen

Museumspädagogik

St. Bartholomäi: »Was hat Glauben mit Freiheit zu tun?« Residenzschloss: »Georg Spalatin – Mann mit Köpfchen« (auf Voranmeldung) Begleitetes Pilgern und Jugendstadtführungen

Lutherwege

Pilgertermine zwischen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Pilgern im Dreiländereck – z. B. individuelle oder begleitete Tages- und Mehrtagestouren

Tipp

Lindenau-Museum mit 180 wertvollen (Altar)Tafelbildern der frühen italienischen Renaissance

Informationen und Buchungen

Altenburger Tourismus GmbH Telefon: +49 (0) 3447 51 28 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.altenburg-tourismus.de

www.wege-zu-luther.de Markt Eisenach mit Georgenkirche

Eisenach Der Lateinschüler, der Kurrendesänger und der Reformator

EEisenach war Ende des 15. Jahrhunderts eine kleine mittel- alterliche Stadt mit etwa 3000 Einwohnern. Martin Luther nannte Eisenach ein »Pfaffennest« – in 7 Klöstern lebten über 300 Mönche und Nonnen. Als der 14-jährige Knabe das erste Mal nach Eisenach kam, um die Lateinschule zu besuchen, mag er durch das Nikolaitor am heutigen Karlsplatz angekom- men sein. Hier steht das von Adolf von Donndorf geschaffene Lutherdenkmal von 1895. Reliefs unterhalb der Lutherfigur zeigen: Martin Luther als Junker Jörg bei der Jagd und in der Lutherstube, den jungen Luther als Kurrendesänger und »Ein feste Burg ist unser Gott«, das wohl bekannteste Lutherlied.

Auf dem Marktplatz findet der Spurensucher auf den Wegen zu Luther den Heiligen Georg als Brunnenfigur, nach dem sich Martin Luther Junker Jörg nannte. In der Georgenkirche hat der Kurrendesänger während seiner Schulzeit die Kirchen- musik seiner Zeit kennen- und lieben gelernt.

14 / 15 Lutherdenkmal Eisenach

Durch seine Auffassung: »nach der Theologia der Musika den nächsten Platz und höchste Ehre« zu geben, schuf er die Voraussetzung für die Entfaltung der evangelischen Kirchen- musik. Er komponierte selbst 37 Lieder, von denen Johann Sebastian Bach (1685–1750) 30 in seinen Kantaten vertonte. In eine seiner Bibeln schrieb J. S. Bach: »Bey einer andächtigen Musik ist allezeit Gott mit seiner Gnaden Gegenwart.«

Als Martin Luther vom Reichstag zu Worms zurückkehrte, predigte er am 2. Mai 1521 in der überfüllten Kirche. Zwei Tage später fand die »Entführung« zur Wartburg statt.

In der Georgenkirche wurden 1618 zwei Gemälde reforma- torischen Inhalts angebracht. An Nikolaus von Amsdorf – den ersten evangelischen Bischof – erinnert ein Grabstein. Ein Gedenkstein ist Johannes Hilten gewidmet, der als Kritiker der Kirche schon vor der Reformation sein Leben ließ. Die Schule Martin Luthers stand zu seiner Zeit in der Nähe der Georgenkirche. Als sie abgerissen wurde, fand sie ab 1531 ein neues Domizil im Predigerkloster, dem heutigen Martin- Luther-Gymnasium. Wartburg Eisenach

Die Wartburg UNESCO Welterbe

EMartin Luther als Junker Jörg

Im Bewusstsein vieler Besucher ist die über Eisenach thro- nende Wartburg zuerst die »Lutherburg«. 300 Tage hielt sich Martin Luther hier als Geächteter versteckt. Auf der Rückrei- se von Worms wurde er auf Geheiß Friedrich des Weisen am 4. Mai 1521 zum Schein überfallen und zu seinem Schutz auf die Wartburg gebracht. Luther selbst war eingeweiht, hatte er doch an seinen Freund Lucas Cranach geschrieben: »Ich lasse mich eintun …. Es muss eine kleine Zeit geschwiegen und ge- litten sein.« Sein Verschwinden erregte in ganz Deutschland Aufsehen – Albrecht Dürer klagte: »Lebt er noch oder haben sie ihn gemordet?«

Luther ließ sich die Haare und den Bart wachsen, trug ritter- liche Kleidung und nannte sich Junker Jörg nach dem Schutz- patron der Stadt, dem Heiligen Georg. Er meldet sich in

16 / 17 Lutherstube Wartburg seinen Korrespondenzen aus der »Region der Vögel« oder seinem »Patmos«. Wenn er auch unter körperlichen Be- schwerden und seelisch als »Deserteur der die Schlacht verlassen hat« litt, verfasste er doch voller Eifer zahlreiche Schriften. Dazu zählt die Wartburg- oder Weihnachtspostille.

Ab Januar 1522 begann er mit der Übersetzung des Neuen Testamentes. Es existierten bereits 17 Übersetzungen in die deutsche Sprache. Warum konnte sich keine mit dem Erfolg der Lutherbibel messen? Er nutzte den griechischen Urtext – im Sinne der Humanisten »ad fontes« (zurück zu den Quellen) und er entwickelte einen volkstümlichen und poetischen Sinn für die Sprache.

Suchen Sie die Wege zu Luther, so kommen sie ihm in der authentischen wohlerhaltenen Lutherstube ganz nahe. Wo ist der Tintenfleck? Luther verursachte selbst die schöne Legende: »Ich habe den Teufel mit Tinte bekämpft!« Warf er nun das Tintenfass oder meinte er eher seine Schriften? In Berlin, Wittenberg und auf der Wartburg wird es zum Reformationsjubiläum 2017 drei große Nationale Sonderaus- stellungen geben. Die Ausstellung auf der Wartburg wird den Titel »Luther und die Deutschen« tragen. Lutherhaus mit neuem Eingangsgebäude / Vitrinenturm in der Eingangshalle des Lutherhauses

Das Lutherhaus in Eisenach

EDer Lateinschüler in seiner »lieben Stadt«

Als Martin Luther nach der Schulzeit in Mansfeld und Magde- burg ab 1498 zur Lateinschule nach Eisenach geschickt wurde, hatten die Eltern geplant, dass er bei den Verwandten woh- nen sollte. Der Küster der Nikolaikirche, der zu diesen zählte, konnte ihn jedoch nicht aufnehmen. Wie sollte der 14-jährige Knabe seinen Lebensunterhalt verdienen?

Das Kurrendesingen war eine gute Möglichkeit für arme Schüler, »das Brot vor den Türen zu ersingen«. Als Sänger in diesem Knabenchor sang er vor dem Haus der Cottas, wo ihn »eine andächtige Matrone zu sich an den Tisch nahm, dieweil sie um seines Singens und herzlichen Gebetes willen eine sehnliche Zuneigung zu dem Knaben trug.« Die Überlieferung berichtet, dass er so ein Zuhause bei der Familie Cotta im heutigen Lutherhaus fand.

18 / 19 Luther als Kurrendeschüler in Eisenach (Ferdinand Pauwels, 1872)

Die freundliche Aufnahme veranlasste ihn, Eisenach seine »liebe Stadt« zu nennen. Der enge Kontakt der religiösen Bruderschaft der Familien Cotta und Schalbe zu den Franziskanern hat sicherlich Luthers spätere Entscheidung mitgeprägt, Mönch zu werden. Das religiöse Leben mit den Mönchen und die positive Bildungserfahrung haben ihn tief beeindruckt.

Die ältesten Bauteile des Lutherhauses stammen schon von 1270. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde es zu seiner heuti- gen Größe erweitert. Der prächtige Fassadenschmuck mit den Engeln für den himmlischen und den Soldaten für den irdischen Schutz geht auf das 16. Jahrhundert zurück. 1742 erhielt das Haus sein markantes Mansardendach. Seit 1956 dient das Lutherhaus für Besucher auf den Wegen zu Luther als Luthergedenkstätte.

Nach zweijähriger Bauzeit von 2013 bis Herbst 2015 widmet sich die neue Dauerausstellung im nun vollständig sanierten, erweiterten und barrierefreien Lutherhaus dem Thema »Luther und die Bibel«. Sie befasst sich mit der Bibelüber- setzung und ihrer Wirkung auf Literatur, Musik und Sprache. Kantor Stötzner an der Schuke-Orgel in der Georgenkirche

Thematische Angebote in Eisenach

EGottesdienste

Georgenkirche: Sonntag 10.00 Uhr Kapelle der Wartburg: ab Mai am letzten Samstag im Monat, 1. Januar, 4. Mai, 31. Oktober, 25. Dezember Elisabethplan unterhalb der Wartburg: Open Air Gottesdienste für Gemeinden jederzeit

Führungen

Wartburg: Führungen durch den Palas inklusive Besichtigung von Museum und Lutherstube, thematische Sonderführungen nach Anmeldung Eisenach Tourist-Information: täglich öffentliche Stadtführungen, Thematische Lutherführungen mit zertifizierten Lutherfindern inklusive Besuch des Lutherhauses: täglich buchbar für Gruppen (deutsch, englisch)

20 / 21 Konzerte

Wartburg: April bis Oktober: Klassikkonzerte im Festsaal, Orgelkonzerte in der Burgkapelle Georgenkirche: Juli bis September, Montag bis Samstag 11.00 Uhr, 30 Minuten Orgelmusik

Kulinarisches

Lutherstuben im Eisenacher Hof: Lutherschmaus bei Gaukelei und Musik, täglich buchbar

Museumspädagogik

Lutherhaus Eisenach: »Unterricht wie zu Luthers Zeiten«, buchbar für Gruppen (Kinder und Erwachsene) Werkstatt – Schreiben mit der Feder, Drucken, Weben Historisches Handwerk, buchbar für Gruppen (Kinder und Erwachsene) Wartburg: Lutherprogramme für Schülergruppen

Traditionelles

Lutherhaus: Geburtstagsfeier für Luther am 10. November, Abendprogramm zum Todestag Luthers am 18. Februar Historischer Weihnachtsmarkt auf der Wartburg

Wanderungen

Luthererlebnispfad von Eisenach zur Wartburg www.lutherweg.de

Informationen und Buchungen

Eisenach-Wartburgregion Touristik GmbH Tourist-Information Telefon: +49 (0) 3691 79 23 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.eisenach.info

www.wege-zu-luther.de Kirche St. Annen Eisleben

Eisleben und Mansfeld »Ich bin ein Mansfeldisch Kind«

EAls Martin ein halbes Jahr alt war, zogen die Eltern von Eis- leben nach Mansfeld und kauften hier ein Haus. Hans Luder pachtete von den Mansfelder Grafen mehrere Hüttenwerke und brachte es im Kupferschieferbergbau zu Wohlstand, was archäologische Funde belegen.

Martin Luther fühlte sich lebenslang seiner Heimat ver- bunden: »aber ich bin ein Landeskind in der Herrschaft zu Mansfeld, dem es gebührt, sein Vaterland und seine Landes- herrn zu lieben«, schrieb er noch 1542. Daher weilte er noch mehrfach in der Region, als Kirchenvisitator, als Prediger oder auch, um mit Melanchthon eine Schule zu gründen.

Auf den Wegen zu Luther finden Spurensucher der Reforma- tion in Eisleben mit der Kirche St. Petri-Pauli die Taufkirche Martin Luthers. Nach ihrer Sanierung und Neugestaltung als Themenkirche »Zentrum Taufe« ermöglicht sie mit einer

22 / 23 Lutherdenkmal Eisleben hellen klaren Architektur und einem modernen Taufbrunnen einen neuen Zugang zur Taufe. In der Andreaskirche betrat Luther zu seiner letzten Predigt die Kanzel, kurz darauf wurde er am 19. Februar 1546 hier aufgebahrt, bevor sein Leichnam nach Wittenberg überführt wurde. Bei der Kirche St. Annen handelt es sich um die erste evangelische Pfarrkirche in der Grafschaft Mansfeld. Die Kirche birgt eine Besonderheit: die Steinbilderbibel, die aus 29 Sandsteinrelieftafeln besteht und Szenen aus dem Alten Testament zeigt. Das Lutherdenkmal auf dem Markt zeigt Luther mit der Bibel und der päpstlichen Bannbulle in der Hand.

Luthers Elternhaus in Mansfeld

Die Ausstellung »Ich bin ein Mansfeldisch Kind« in Luthers Elternhaus erzählt von der Schulzeit Martin Luthers, seiner Liebe zur Musik und vom Schutzpatron der Stadt, dem Hei- ligen Georg. Mit Bitterkeit erinnerte Luther sich an die stren- ge Schulzucht: »Viele ungeschickte Schulmeister verderben feine Begabungen mit ihrem Poltern, Stürmen, Streichen und Schlagen«. Diese Erfahrungen haben spätere Bemühungen um eine Reform des Schulwesens sicherlich beeinflusst. Luthers Geburtshaus in Eisleben

Luthers Geburtshaus und Sterbehaus in der Lutherstadt Eisleben – UNESCO-Welterbe

EDie Eltern Martin Luthers stammen aus Thüringen. Hans Luder war jedoch im heutigen Lutherstammort Möhra nicht erbberechtigt, so suchte er im Herbst 1483 sein Glück mit seiner schwangeren Frau Margarete im Mansfelder Land. Kurz darauf wurde Martin Luther am 10. November 1483 in Eisleben – in der damaligen Langen Gasse – geboren und einen Tag später auf den Namen des Tagesheiligen in der Kirche St. Petri-Pauli getauft.

Bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde hier ein öffentliches Museum für Lutherpilger eingerichtet. Damit ist es eines der ältesten Einrichtungen dieser Art im deutsch- sprachigen Raum. Seit 1996 zählt das Geburtshaus Luthers gemeinsam mit dem Museum »Luthers Sterbehaus« zum Weltkulturerbe der UNESCO. 2007 konnte eine umfassende Sanierung abgeschlossen werden.

24 / 25 Luthers Sterbehaus in Eisleben, Sterbezimmer

»Von daher bin ich – Martin Luther und Eisleben« lautet der Titel der Ausstellung im Geburtshaus. Rund 250 Exponate erzählen von der Herkunft des Reformators, von der Berg- bautätigkeit des Vaters, der Religiosität des Mittelalters sowie von Luthers Taufe. Im Erdgeschoss können Besucher auf den Wegen zu Luther die Wohnung der Familie besichtigen.

Seine Lebensreise sollte in seiner Geburtsstadt auch ein Ende finden. Ende Januar 1546 reiste Martin Luther nach Eisleben, um einen Streit der Mansfelder Grafen zu schlichten. Die Verhandlungen führte er noch erfolgreich zu Ende. Am 14. Februar stand er das letzte Mal auf der Kanzel, die Predigt musste er jedoch wegen eines Schwächeanfalls abbrechen. Am 17. Februar äußerte er: »Ich bin hier in Eisleben geboren und getauft worden – was, wenn ich hier bleiben sollte?«. Am 18. Februar verschied der Reformator. Seit 1726 gilt das Gebäude als Sterbehaus, welches heute Ort des Gedenkens an Luthers Tod ist.

Die Ausstellung im sanierten Haus trägt den Titel »Luthers letz- ter Weg«. Sie erzählt von seiner letzten Reise und von Luthers Wegen, mit Sterben und Tod umzugehen. Höhepunkte sind die Sterberäume und das Bahrtuch, das Luthers Sarg bedeckte. Kirche St. Petri-Pauli Eisleben / Hans Luder nach Lucas Cranach d. Ä.

Thematische Angebote in Eisleben und Mansfeld

EGottesdienste

Eisleben St. Petri-Pauli-Kirche / St. Andreas-Kirche: Sonntag 10.00 Uhr (im Wechsel) St. Annen-Kirche: Sonntag 10.30 Uhr

Stadtführungen

Stadtführung »Auf den Spuren Martin Luthers«: individuelle Stadtführung durch die historische Altstadt der Lutherstadt Eisleben mit Innenbesichtigungen der Lutherstätten Ihrer Wahl, täglich buchbar Öffentliche Stadtführung in der Lutherstadt Eisleben: Außenführung durch die historische Altstadt vom 1. April bis 10. November

26 / 27 Führungen durch die Museen

Führungen durch Luthers Geburtshaus (Eisleben), Luthers Sterbehaus (Eisleben) und Luthers Elternhaus (Mansfeld): Gruppenführungen ganzjährig buchbar (Dauer je eine Stunde) Informationen und Buchungen: siehe S. 63

Museumspädagogik

Museumspädagogische Programme in Luthers Geburtshaus (Eisleben), Luthers Sterbehaus (Eisleben) und Luthers Elternhaus (Mansfeld): Führungen und interaktive Werkstattangebote für Kinder und Jugendliche, ganzjährig buchbar Informationen und Buchungen: siehe S. 63

Kulinarisches / Ausflugsziel

Weinproben auf den Weingütern rund um den Süßen See: täglich für Gruppen buchbar

Traditionelle Veranstaltungen

Luthers Einschulung in Mansfeld: erster Samstag nach Ostern Eisleber Wiesenmarkt – größtes Volksfest in Mitteldeutschland: drittes Septemberwochenende Luthers Geburtstagsfest in Eisleben Advent in Luthers Höfen in Eisleben: drittes Adventswochenende

Informationen und Buchungen

Tourist-Information Lutherstadt Eisleben und Stadt Mansfeld e.V. Telefon: +49 (0) 3475 60 21 24 E-Mail: [email protected] Internet: www.lutherstaedte-eisleben-mansfeld.de

www.wege-zu-luther.de Martinsfeier auf dem Domplatz

Erfurt Luthers geistige Heimat

EWie ein Bekenntnis klingt es, als Luther 1513 aussprach: »Die Erfurter Universität ist meine Mutter, der ich alles verdanke.« Sie gilt mit einem Gründungsprivileg von 1379 als die älteste im heutigen Deutschland. Als Luther 1501 nach Erfurt kam um zu studieren, hatte sich Erfurt zur Großstadt mit ca. 19000 Menschen entwickelt. Wegen der zahlreichen Kirchen und Klöster wurde die Stadt das »Thüringische Rom« genannt. Hier verbrachte er zehn Jahre seines Lebens.

An der Kreuzung wichtiger Handelsstraßen, der Via Regia (Königsstraße) und der Nürnberger Geleitsstraße gelegen, hat die heutige Landeshauptstadt Thüringens, die im Jahr 742 gegründet wurde, eine reiche Tradition als Luther-, Dom- und Universitätsstadt und ist ein wissenschaftliches, geistiges, kulturelles und politisches Zentrum Thüringens.

28 / 29 Krämerbrücke Erfurt

Die Wege zu Luther führen in Erfurt zum Augustinerkloster, zum Hauptgebäude der Alten Universität, dem Collegium Maius, und zur Georgenburse, in der der Student Martin Luther unterkam. In der ältesten Pfarrkirche Erfurts, der Michaeliskirche, fand die erste evangelische Predigt 1520 statt. Mit dem Wirken des Erfurter Reformators Johannes Lang und Luthers Predigt gehört die Kirche zu den wichtigs- ten Reformationsorten. Im Rathaus aus dem 19. Jahrhundert zeigen sieben Gemälde Szenen aus Luthers Leben. Die höl- zerne Vorlage für die bronzene Grabplatte Luthers befindet sich in der Andreaskirche. Das überlebensgroße Standbild des Reformators vor der Kaufmannskirche hat der Bildhauer mit Reliefs aus Luthers Zeit in Erfurt versehen. Auf dem Granit- sockel stehen die Psalmworte: »Ich werde nicht sterben, son- dern leben und des Herrn Werke verkündigen.« (Ps 118, 17).

Reisen Sie auf den Spuren Luthers, entdecken Sie darüber hinaus einen der größten denkmalgeschützten Altstadtkerne Deutschlands. Einmalig ist die Krämerbrücke – mit 120 Metern die längste komplett mit Häusern bebaute Brücke Europas. Weithin sichtbar steht auf dem Domberg mit St. Marien und St. Severi eines der schönsten Kirchenbauensembles überhaupt. Augustinerkloster Erfurt

Das Augustinerkloster in Erfurt

EWendepunkt seines Lebens

Martin Luthers Eintritt in das Augustinerkloster in Erfurt am 17. Juli 1505 war für ihn einer der folgenschwersten Wende- punkte seines Lebens. Wie kam er dazu, die von den Eltern geplante weltliche Laufbahn als Jurist zu verlassen? Der Anlass dazu ist bekannt. Wenige Wochen hatte er nach dem Grundstudium Jura studiert, nun besuchte er seine Eltern. Auf der Rückreise geriet er bei Stotternheim in ein fürchterliches Gewitter, ein Blitz erschreckte ihn zu Tode, so dass er rief: »Hilf du, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!« Vielleicht wurde der Boden für diese Entscheidung schon während der Schulzeit in Eisenach bei den sehr religiösen Cottas vorberei- tet, die in enger Verbindung zu den Franziskanern standen. Warum wählte er das Kloster der Augustiner-Eremiten? Hier konnte er als Mönch seine Ideale von strenger Askese mit einem Studium der Theologie verbinden. Zunächst als

30 / 31 Kapitelsaal im Augustinerkloster

Novize aufgenommen, legte er im Jahr darauf das Ordens- gelübde ab. 1507 begann er, Theologie zu studieren, wurde in einer Kapelle am Erfurter Dom zum Priester geweiht und feierte seine erste Messe (Primiz) in der Augustinerkirche.

Das Augustinerkloster ist einerseits Denkmal mittelalterlicher Ordensbaukunst und andererseits für Spurensucher auf den Wegen zu Luther eine erstrangige Lutherstätte. Die ständige Ausstellung »Bibel-Kloster-Luther« erzählt in zeitgemäßer Form über die Entstehungsgeschichte der Bibel und das Leben der Mönche. Angesichts der »Lutherzelle« spürt der Besucher den Lebensumständen des späteren Reformators nach. Das Augustinerkloster ist jedoch nicht nur Museum, sondern auch Tagungs- und Begegnungsstätte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und verfügt über 94 Betten und 12 Tagungsräume.

Das geistliche Leben ist geprägt von den täglichen Stunden- gebeten und den sonntäglichen Abendmahlsgottesdiensten in der Augustinerkirche, wo auch Luther betete und die Messe las. Seit 2004 ist das Kloster ein anerkanntes Kulturdenkmal von besonderer nationaler Bedeutung und trägt seit 2011 das Siegel »Europäisches Kulturerbe«. Kreuzgang im Augustinerkloster

Thematische Angebote in Erfurt

EKlösterliche Atmosphäre

Tagungs- und Begegnungsstätte Augustinerkloster: Tagen und Übernachten (s. S. 30) Gebet und Gottesdienste: mit der Augustinerpfarrerin mehrmals täglich, auf Anfrage auch in Englisch oder zweisprachig (deutsch und englisch) Führungen durch das Augustinerkloster: Führungen im Kloster mit der Dauerausstellung »Bibel–Kloster–Luther« täglich; in der Elisabethkapelle, in der Georgenburse und in der historischen Bibliothek auf Anfrage Vorträge / Diskussionen / Führungen zu speziellen Themen: auf Anfrage Veranstaltungen im Augustinerkloster: siehe www.augustinerkloster.de

32 / 33 Führungen, Besichtigungen, Luther-Touren

Stadtführung auf den Spuren Martin Luthers: Gruppenführung mit Alter Universität, Lutherdenkmal, Michaeliskirche, Georgenburse, auf Wunsch mit 30-minütigem Orgelkonzert und / oder Stadtführer im Luthergewand Stadtrundgänge durch die historische Altstadt: als öffentliche Führung für individuelle Gäste oder Gruppen (auf Anfrage) Pauschalangebote »Auf Luthers Spuren«: für individuelle Gäste und Gruppen Theatralischer Rundgang »Heilige Anna, hilf!« zum damaligen Klosteralltag

Kulinarisches

Speisen wie zu Luthers Zeiten: im Lutherkeller und anderen historischen Restaurants, auf Wunsch mit mittelalterlicher Musik

Traditionelles

Thüringer Bach-Wochen: März / April Orgelkonzertreihe in der Predigerkirche: Mai bis September (mittwochs) Krämerbrückenfest: 3. Juniwochenende Open-air DomStufen-Festspiele: Spätsommer Ökumenisches Martinsfest: 10. November fast 170-jähriger Weihnachtsmarkt: Ende November bis 22. Dezember

Pilgern und Wandern

Lutherweg Erfurt: 60 km Lutherweg in vier Wegschlaufen Lutherstein bei Stotternheim

Informationen und Buchungen

Erfurt Tourismus und Marketing GmbH Telefon: +49 (0) 361 66 400 E-Mail: [email protected] Internet: www.erfurt-tourismus.de

www.wege-zu-luther.de Lutherbibel in der Kulissenbibliothek der Franckeschen Stiftungen

Halle (Saale) Die Residenzstadt von Kardinal Albrecht

HDie Marktkirche St. Marien prägt mit den vier Türmen das Bild der Stadt. Die durch Salzgewinnung wohlhabende Stadt an der Saale war die Lieblingsresidenz von Kardinal Albrecht von Brandenburg – dem Gegenspieler Martin Luthers. Er veranlasste 1529 den Neubau der Kirche, wobei zwei mittel- alterliche Kirchen abgerissen und beide Turmpaare mit einem neuen Kirchenschiff verbunden wurden.

Albrecht war Erzbischof von Mainz, erwarb die Kurwürde und wurde später Kardinal und somit der höchste kirchliche Würdenträger im Deutschen Reich. Der Kirchenfürst Alb- recht residierte in der Moritzburg und finanzierte seinen aufwändigen Lebensstil und das »Hallesche Heiltum« – als eine der bedeutendsten Reliquiensammlungen des Mittelal- ters – durch den Ablasshandel, mit dem er den berüchtigten Dominikanermönch Tetzel beauftragte. Martin Luther drohte ihm offen: »Wenn der Abgott nicht abgetan wird … so ist dies

34 / 35 Dom zu Halle / Luthers Totenmaske in der Marktkirche für mich ein unausweichlicher Grund … EKFG (Eure kurfürst- liche Gnaden) wie den Papst öffentlich anzugreifen«. Das Büchlein »Wider den Abgott zu Halle« erschien und forderte den Widerstand des Kardinals heraus.

Einige Male weilte Luther in Halle und predigte in der noch unfertigen Marktkirche. Als er 1546 nach Mansfeld reiste, hält ihn ein Hochwasser länger als geplant auf. Drei Wochen später stirbt er in Eisleben. Bei der Überführung des Leich- nams nach Wittenberg wird er in der Marienkirche in Halle aufgebahrt. Hier ist die Original-Totenmaske Luthers, der Abdruck seiner Hände sowie die Kanzel zu sehen, von der aus Justus Jonas 1541 die erste evangelische Predigt hielt und da- mit die Reformation in Halle einführte. Wenig später verließ Kardinal Albrecht Halle. Ein Relief mit dem Porträt Luthers an der Marktseite werden Reisende auf den Wegen zu Luther in Halle entdecken. Die von dem Pietisten und Pfarrer August Hermann Francke Ende des 17. Jahrhunderts gegründete Schulstadt setzte Luthers Ideen um und trug sie durch ganz Europa bis Indien und Nordamerika. Die Franckeschen Stiftungen sind bis heute ein lebendiger Bildungskosmos mit mehr als 50 Bildungs-, Kultur- und Forschungseinrichtungen. Marktkirche mit Cranach-Altar

Thematische Angebote in Halle (Saale)

HFührungen, Besichtigungen, Luther-Touren

Führungen in der Marienbibliothek mit Luther-Bibeln: Mai bis Oktober: 1. und 3. Montag jeweils 17.00 Uhr Aufstieg Hausmannstürme und Altstadtbummel: mehrmals täglich öffentliche Führung Rundgang mit Martin Luther: öffentliche Führung auf Anfrage, Gruppenangebot ganzjährig buchbar Stadtführung »Des Kardinals geliebte Stadt: Wo Luther predigte und Albrecht prasste«: öffentliche Führung auf Anfrage, Gruppenangebot ganzjährig buchbar dreitägiges Reiseangebot nach Halle: »Wo Luther predigte und Albrecht prasste«

36 / 37 Original Totenmaske Martin Luthers in der Marktkirche: März bis Dezember: Montag bis Samstag 10.00 bis 17.00 Uhr, Sonntag 15.00 bis 17.00 Uhr Januar und Februar: Montag bis Samstag 11.30 bis 16.00 Uhr, Sonntag 15.00 bis 16.00 Uhr

Kulinarisches

Mönchshof Halle Hallesches Brauhaus Lutherkorn, Händel-Wein, Hallunke No. 2 (Salzkräuterlikör): Tourist-Information Halle (Saale) Halloren Kugeln, Hallore Siedesalz: Tourist-Information Halle (Saale)

Musikerlebnisse

Orgelanspiel Marktkirche: März bis Dezember: Dienstag 16.00 Uhr, Donnerstag 12.00 Uhr Internationale Händel-Festspiele Halle: letztes Maiwochenende, über drei Wochenenden

Traditionelle Veranstaltungen

Francke-Feier, Eröffnung der Jahresausstellung: 3. Märzwochenende Historisches Lindenblütenfest: 3. Juniwochenende in den ungeraden Jahren Laternenfest: letztes Augustwochenende Salz- und Salinefest: 3. Septemberwochenende Hallescher Weihnachtsmarkt: Ende November bis 23. Dezember

Informationen und Buchungen

Tourist-Information Halle (Saale) Telefon: +49 (0) 345 122 79 12 / -26 E-Mail: [email protected] Internet: www.halle-tourismus.de

www.wege-zu-luther.de Magdeburger Dom mit Remtergang

Magdeburg »Unseres Herrgotts Kanzlei«

MMartin Luther lernte Magdeburg kennen, als er noch keine 14 Jahre alt war. Im Frühjahr 1497 hatten ihn die Eltern nach dem Schulbesuch im heimatlichen Mansfeld nach Magdeburg geschickt, wo er in der Schule der »Brüder vom gemeinsamen Leben« – einer Bruderschaft ohne Ordensgelübde – unter- richtet wurde. Schon nach einem Jahr beschlossen die Eltern den Wechsel nach Eisenach – die dortige Lateinschule hatte einen hervorragenden Ruf und es gab Verwandte in der Stadt.

Was waren jedoch die entscheidenden Einflüsse Luthers in Magdeburg? In einer spannungsgeladenen Situation zwischen dem katholischen Domherrenstift und dem reformwilligen Magdeburger Rat standen sich eine radikale und eine ge- mäßigte Reformbewegung gegenüber. Der Rat rief daraufhin Martin Luther in die Stadt. Am 24. Juni 1524 angekommen, verhalf er mit seiner zweimaligen Predigt »Von der wahren und der falschen Gerechtigkeit« dem gemäßigten Flügel zum

38 / 39 Johanniskirche Magdeburg / Lutherdenkmal

Sieg und der Reformation zum Durchbruch. Nur wenige Wochen später bekannten sich die Gemeinden aller sechs Pfarrkirchen zum Luthertum. Magdeburg wurde zu einer Hochburg des Protestantismus – man nannte die Stadt »Unseres Herrgotts Kanzlei«. Für den dauerhaften Erfolg der Lutheraner sorgte Nikolaus von Amsdorf, der als erster Superintendent eingesetzt wurde.

Magdeburg bewährte sich auch nach der Niederlage der Protestanten im Schmalkaldischen Krieg als Bollwerk der Reformation. Karl V. wollte nun seine religionspolitischen Ziele durchsetzen, wobei Magdeburg erfolgreich entschiede- nen Widerstand leistete.

Wenn Sie sich auf den Wegen zu Luther in Magdeburg bege- ben, besuchen Sie die Johanniskirche mit dem Lutherdenkmal von 1886. In der ältesten Pfarrkirche Magdeburgs, die nach Kriegszerstörungen wieder aufgebaut wurde, predigte Luther mehrfach. Heute wird sie als modernes Kulturzentrum ge- nutzt. Zum 1525 aufgehobenen Augustinerkloster gehörte die Wallonerkirche. Luther visitierte das Kloster 1516 und predigte hier 1524. Magdeburger Dom mit Weißer Flotte

Thematische Angebote in Magdeburg

MGottesdienste

Magdeburger Dom: Sonntag 10.00 Uhr Wallonerkirche: Sonn- und Feiertag 9.30 Uhr Johanniskirche: Reformationsgottesdienst am 31. Oktober, 10.00 Uhr

Stadtführungen und thematische Sonderführungen

Stadtführung durch Magdeburg: täglich 11.00 Uhr ab Tourist-Information Lutherführungen: »Auf Luthers Spuren durch Magdeburg« Dauer: 2 Stunden, täglich buchbar für Gruppen Wallonerkirche: Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Reformationstag (31. Oktober), dem Tag der Wiederkehr von Luthers Predigt in der Johanniskirche (24. Juni) und zu Luthers Geburtstag (10. November). Im Anschluss an die Führungen findet jeweils ein kleines Orgelkonzert statt.

40 / 41 Ausstellung

Johanniskirche: Dauerausstellung zum Thema Luther und Magdeburg

Festvortrag

Johanniskirche: 26. Juni Am 26. Juni 1524 hielt Martin Luther hier seine Predigt »Über die wahre und falsche Gerechtigkeit«, in deren Folge sich der Rat und die Stadt zum Protestantismus bekannten.

Konzerte

Magdeburger Dom: Orgelkonzerte, Domfestspiele im Juni, Traditionelles Konzert der Magdeburger Dombläser zum Reformationstag am 31. Oktober

Sommertheater

Domplatz: Open Air des Theaters der Landeshauptstadt Magdeburg

Wanderungen

Lutherweg in Sachsen-Anhalt, von Wittenberg bis Eisleben www.lutherweg.de

Informationen und Buchungen

Tourist-Information Magdeburg Telefon: +49 (0) 391 838 04 03 E-Mail: [email protected] Internet: www.magdeburg-tourist.de

www.wege-zu-luther.de Stadtkirche St. Georg in Schmalkalden

Schmalkalden Im Brennpunkt europäischer Geschichte

SDas heute im Süden Thüringens gelegene Fachwerkstädtchen Schmalkalden geriet in der Zeit der Reformation in den Brennpunkt europäischer Geschichte. Der Landesherr Philipp von Hessen gehörte zu den ersten Fürsten, die sich zur Reformation bekannten. Warum hielt er die Gründung eines Bündnisses der Protestanten für notwendig?

Auf dem Augsburger Reichstag von 1530 übergaben die luthe- rischen Reichsstände die Augsburger Konfession an Kaiser Karl V. Die überwiegend von Melanchthon verfasste Schrift zielte auf eine Verständigung zwischen den Lutheranern und den Katholiken ab. Karl V. lehnte ab und erneuerte das Worm- ser Edikt, d. h. die Reichsacht über Luther. Die Antwort der Protestanten: Die Gründung des Schmalkaldischen Bundes am 27. Februar 1531 als Verteidigungsbündnis gegen Karl V.

42 / 43 Lutherhaus Schmalkalden

Achtmal wurden die Bundestagungen in Schmalkalden abgehalten. Die Tagung 1537 ist als »glanzvollster Fürstentag« bekannt geworden, immerhin trafen sich 16 Fürsten und die Vertreter von 28 Reichs- und Hansestädten. Im Auftrag des Kurfürsten legte Martin Luther hier mit den »Schmal- kaldischen Artikeln« die lutherische Bekenntnisschrift vor über die Luther sagte: Es sind die »Artikel, darauf ich stehen muss und stehen will, bis in meinen Tod«.

Auf den Wegen zu Luther werden diese Ereignisse in der Dauerausstellung des Schlosses Wilhelmsburg thematisiert. Im Rathaus als Gründungs- und wichtigste Tagungsstätte des Schmalkaldischen Bundes sind in der Vorhalle die Wappen der Mitgliedsstädte sowie eine moderne Lutherbüste zu sehen. In der benachbarten Stadtkirche St. Georg predigten die berühmtesten Reformatoren wie Nikolaus von Amsdorf, Georg Spalatin und Martin Luther. Am Platz der früheren Kanzel ist heute ein Relief Luthers angebracht. Im Lutherhaus wohnte Luther während seines Aufenthaltes 1537 im Haus des Rentmeisters Balthasar Wilhelm, woran eine Stucktafel an der Hausfassade erinnert. Verhandelt wurde während der berühmten Tagung im Hessenhof. Altmarkt Schmalkalden

Thematische Angebote in Schmalkalden

SGottesdienste

Evangelische Stadtkirche St. Georg: Sonntag 10.15 Uhr

Führung und Besichtigungen

Thematische Führung für Gruppen: Eisern und Evangelisch – von Schmiedemeistern und Reformatoren »Schmalkalder Artikel« (Eisenwaren und Werkzeuge) wurden europaweit exportiert, 1537 fand eine der »glanzvollsten« Tagungen des Schmalkaldischen Bundes statt (buchbar in Deutsch und Englisch) Öffentliche Stadtführung: April bis Oktober: immer Montag, Mittwoch und Samstag 11.00 Uhr, ab Tourist-Information

4 4 / 45 Lutherstätten

Rathaus: Gründungs- und Beratungsstätte des Schmalkaldischen Bundes 1531-1543 Hessenhof: Verhandlungsstätte der protestantischen Theologen 1537 (nur Außenansicht möglich) Stadtkirche St. Georg: hier predigte und veröffentlichte Luther seine Schmalkaldischen Artikel Lutherstube in der Kirche St. Georg: beherbergt ein kleines Kirchenmuseum Lutherhaus: hier wohnte Martin Luther 1537, Führungen auf Anfrage möglich

Dauerausstellung / Museumspädagogik

Schloss Wilhelmsburg: Dauerausstellung »Martin Luther, Reformation und der Schmalkaldische Bund«, wechselnde Sonderausstellungen

Traditionelles

Schmalkalder Stadtfest mit historischem Hirschessen

Wanderungen

Lutherweg nach Tambach-Dietharz www.lutherweg.de

Informationen und Buchungen

Tourist-Information Schmalkalden Telefon: +49 (0) 3683 60 97 580 E-Mail: [email protected] Internet: www.schmalkalden.com

www.wege-zu-luther.de Schloss Hartenfels von Osten

Torgau Das politische Zentrum der Reformation

TWohl in keiner anderen deutschen Stadt sind die Spuren der Reformation heute noch so gut sichtbar wie in Torgau. Ein geschlossenes städtebauliches Ensemble mit über 500 Baudenkmalen aus der Zeit der Spätgotik und der frühen Renaissance vermitteln dem Besucher auf den Wegen zu Luther einen authentischen Eindruck von einem Stadtbild aus jener Zeit. Hier ist die Geschichte allgegenwärtig.

Besonders eindrucksvoll kündet Schloss Hartenfels mit dem Großen Wendelstein im Stil der Frührenaissance von der Macht und dem Einfluss der ernestinischen Kurfürsten auf die Geschicke Sachsens und den Gang der Reformation in Deutschland. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war Torgau das politische Zentrum der Reformation, regelmäßiger Aufenthaltsort der Kurfürsten und ihres Hofstaates und Hauptsitz der Landesverwaltung, d. h. die Schaltzentrale der reformationsgeschichtlichen Politik in Kursachsen.

46 / 47 Volkstümlich sprach man von Wittenberg als der Mutter der Reformation und von Torgau als deren Amme. Schon seit 1519 fanden in Torgau die ersten evangelischen Taufen in deutscher Sprache statt.

Im Mai 1526 schlossen die beiden Führungsmächte unter den evangelischen Reichsständen, Kursachsen und Hessen, ein militärisches Bündnis, das als Torgauer Bündnis in die Geschichte einging. 1530 verfassten Luther, Philipp Melanch- thon, Justus Jonas und Johannes Bugenhagen die Torgauer Artikel. Diese bildeten später die Grundlage für die Confessio Augustana, das bis heute verbindliche Bekenntnis der luthe- rischen Kirche zu ihrem Glauben. Mehr als 60-mal besuchte Luther Torgau. Am 5. Oktober 1544 weihte er die Torgauer Schlosskirche bei ihrer Eröffnung ein. Das Bauwerk gilt als erster Kirchenneubau, der von Anfang an als evangelische Kirche geplant und ausgeführt wurde.

Torgau ist auch die Wiege der evangelischen Kirchenmusik. Hier lebte Johann Walter, der als Texter und Komponist von Kirchenliedern in Erscheinung trat. Von ihm als Herausgeber stammt das berühmte erste evangelische »Geistliche Gesangsbuch« (1524). Begegnung in der Katharina-Luther-Stube, Torgau

Katharina von Bora Luthers »liebe Käthe«

T1499 wurde Katharina von Bora geboren. Als Kind verarmter Eltern wurde sie in das Kloster Brehna und später nach Nimb- schen gebracht. Dieses Kloster Marienthron wurde ursprüng- lich in Torgau gegründet, bevor es nach Nimbschen verlegt wurde. Martin Luthers neue Ideen verbreiteten sich auch hier unter den Nonnen. Was geschah in der Osternacht 1523?

Leonhard Köppe aus Torgau belieferte das Kloster regelmäßig mit Fisch und anderen Waren. In besagter Nacht soll er in seinem Wagen flüchtige Nonnen versteckt haben, vielleicht hinter den legendären Heringstonnen? Das Osterfest haben die Frauen noch in Torgau verbracht, bevor es dann nach Wittenberg ging. Dort suchte man Ehemänner für sie. Katha- rina wurde ein Kaspar Glatz vorgestellt, den sie aber ablehnte. Nikolaus von Amsdorf berichtete, stattdessen wollte sie »Doktor Martinus oder ihn Herrn Amsdorf ehelich nehmen.« Luther hatte nicht ans Heiraten gedacht. Als er sich dennoch

48 / 49 Grabstein Katharina von Bora in der Stadtkirche St. Marien, Torgau dafür entschied, standen Vernunftgründe im Vordergrund. Im Juni 1525 erhielt Köppe die Einladung zur Hochzeit, verbunden mit der Bitte, »ein Faß des besten torgischen Bieres« mitzu- bringen.

Am 13. Juni 1525 wurden Luther und Katharina von Bora ge- traut. Luther wusste das Eheleben zu schätzen und sprach von Käthe bald als »sein geliebtes Weib«. Sie erwies sich als tüchtige Hausfrau. Die »Lutherin« brachte sechs Kinder zur Welt. Johannes, der älteste Sohn, wurde im Sommer 1542 für ein Jahr nach Torgau zur Schule geschickt, die einen sehr guten Ruf hatte. Katharina wurde 1546 Witwe. Wegen der Pest floh sie im Spätsommer 1552 mit den beiden jüngsten Kindern nach Torgau. Auf der Reise scheuten die Pferde, sie verunglückte. Katharina Luther erlebte während ihrer Zeit in Torgau die Verlobung ihres Sohnes Paul mit der hiesigen Patriziertochter Anna von Warbeck. Am 20.12.1552 starb Katharina und wurde in der Stadtkirche von Torgau beigesetzt. Den imposanten Grabstein gaben wohl die Söhne in Auftrag. Die Wege zu Luther führen in Torgau zum Sterbehaus der Lutherin – heute eine vielbesuchte Gedenkstätte mit Welt- erbe-Siegel ihr zu Ehren. Schlosskapelle Torgau, Portal

Thematische Angebote in Torgau

TGottesdienste / Andachten

Gottesdienst: Sonntag 10.30 Uhr Stadtkirche St. Marien (vom Erntedankfest bis Pfingsten in der Schlosskirche) Mittagsgebet: Donnerstag 12.00 Uhr in der Stadtkirche

Führungen

Stadtführungen: täglich von Ostern bis Oktober 14.00 Uhr Mai bis September auch Montag bis Freitag 18.00 Uhr Treffpunkt: Tourist-Information im Rathaus Verschiedene Themenführungen zur Reformation in Torgau: nach Absprache (Martin Luther, Katharina von Bora, Lucas Cranach, die sächsischen Kurfürsten) Workshops, Museumspädagogik und multimediale Erlebnisausstellung »Wurzeln und Flügel«

50 / 51 Innenbesichtigungen

Stadtkirche, Schlosskirche, Katharina-Luther-Stube, Spalatin-Haus und andere Objekte des Torgauer Museumspfades

Sonderausstellungen auf Schloss Hartenfels

Hochwertige Sonderausstellungen im Rahmen der Lutherdekade

Torgauer Bibelprojekt bis 2017 soll eine Bibel ganz von Hand abgeschrieben werden

Lesungen und Vorträge verschiedene Themen nach Absprache

Kulinarisches

Reformationsessen, Tafeln wie die Fürsten, Bierprobe, Literarische Kaffeetafel

Musikerlebnisse

Orgelkonzerte und kirchenmusikalische Konzerte Rathauskonzerte und Sängerakademie

Traditionelles

Festwoche der Kirchenmusik und Katharina-Tag: Juni / Juli Führung und Konzert zum Reformationstag

Pauschalangebote

Reformationszeit – für Genießer: 3 Tage Torgau – die Amme der Reformation: 1 Tag

Informationen und Buchungen

Torgau-Informations-Center Telefon: +49 (0) 3421 70 140 E-Mail: [email protected] Internet: www.tic-torgau.de

www.wege-zu-luther.de Herderplatz mit Stadtkirche St. Peter und Paul Weimar

Weimar Ein Zentrum der Reformation

WDie meisten Besucher verbinden Weimar mit den Dichter- fürsten der deutschen Klassik. Johann Wolfgang Goethe und verhalfen der Stadt zu Weltruhm. Die Voraussetzung dafür wurde in der Zeit der Reformation geschaffen, als Weimar zum Regierungssitz wurde und zwei Jahrhunderte später ein liberales Herzoghaus Kunst und Literatur förderte.

Erst 1552 in den Wirren der Reformation wurde Weimar Resi- denzstadt. Luthers Landesherr und Beschützer Johann Fried- rich der Großmütige verlor einen Großteil seines Territoriums und auch Wittenberg. Er wählte Weimar als neue Residenz. Mit der im benachbarten gegründeten Universität entwi- ckelten sich die beiden Städte zum Zentrum der Reformation. So kam auch Lucas Cranach, der Maler der Reformation, aus Wittenberg nach Weimar.

52 / 53 Stadtkirche St. Peter und Paul, Cranachaltar (Ausschnitt)

Zahlreiche Werke zeigt die Cranach-Galerie im Stadtschloss. Martin Luther weilte öfters am Weimarer Hof und predigte in der Stadt- und Schlosskirche. Besonders bedeutsam ist sein Aufenthalt in Weimar 1522, als er zu seinen Ideen vom Verhältnis weltlicher zu geistlicher Macht predigte. Daraus entstand das 1523 erschienene Werk »Von der weltlichen Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei«.

Die Schrift thematisiert das Verhältnis der Christen zur welt- lichen Obrigkeit. Demnach sollte das Handeln eines Christen auf Gerechtigkeit und Unrechtsvermeidung gerichtet sein. Luther leitet auch ein passives Widerstandsrecht ab. Aller- dings haben sich Christen der weltlichen Obrigkeit zu unter- werfen und Unrecht zu erdulden, wenn es dem Staatsfrieden dient.

Authentischer Ort auf den Wegen zu Luther in Weimar ist die Stadtkirche St. Peter und Paul mit Lutherkanzel und ihrem Flügelaltar von Lucas Cranach dem Jüngeren. Dargestellt ist unter anderem der lutherische Erlösungsgedanke. Luther selbst ist abgebildet, der auf die Heilige Schrift als alleinige Norm des Glaubens deutet. Stadtschloss Weimar

Thematische Angebote in Weimar

WGottesdienste

Stadtkirche St. Peter und Paul: Montag bis Freitag 12.00 Uhr Mittagsgebet, Samstag 17.00 Uhr Vesper, Sonntag 10.00 Uhr Gottesdienst

Führungen

Stadtkirche St. Peter und Paul: 1. November bis 31. März: Montag und Freitag 14.00 Uhr Führung durch die Kirche, Samstag 16.00 Uhr Altarführung 1. April bis 31. Oktober: Montag und Freitag 17.00 Uhr Führungen durch die Kirche, Dienstag 17.00 Uhr Turm- und Glockenführung, Samstag 16.00 Uhr Altarführung Tourist-Information Weimar: täglich öffentliche Stadtführung 31. Oktober: Öffentliche Stadtführung »Historische Orte der Reformation«

54 / 55 Thematische Stadtführungen für Gruppen: »Historische Orte der Reformation«, »Cranach in Weimar – die Maler der Reformation«, »Bach ein barockes Genie in Weimar« Thüringentouren mit zertifizierten Lutherfindern auf den Spuren Friedrich des Weisen

Konzerte

Stadtkirche St. Peter und Paul: Orgelkonzerte

Musikerlebnisse

Weimarer Musikgeschichte(n) zwischen Johann Sebastian Bach und Franz Liszt

Wanderungen

Lutherweg von Erfurt nach Jena www.lutherweg.de

Traditionelle Veranstaltungen

Vorstellungen im Deutschen Nationaltheater Weimar: ganzjährig Thüringer Bachwochen: März / April Weimarer Sommer: Juli / August Kunstfest Weimar: August / September Weimarer Zwiebelmarkt: Oktober Weimarer Weihnacht: Dezember

Informationen und Buchungen

Tourist Information Weimar Telefon: +49 (0) 3643 745 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.weimar.de

www.wege-zu-luther.de Lutherhaus Wittenberg

Wittenberg Welterbestätten der UNESCO

WWiege der Reformation

Als Friedrich der Weise 1486 Kurfürst von Sachsen wurde, wählte er das damals noch unscheinbare Wittenberg zur Residenz und begann die Stadt glanzvoll auszubauen. Er veranlasste den Neubau des Schlosses, gründete 1502 eine Universität; das Bau- und das Druckereigewerbe, sowie der Handel entwickelten sich. Er berief Lucas Cranach d. Ä. als Hofmaler nach Wittenberg.

Martin Luther – seit 1511 in Wittenberg ansässig – erhielt den Doktortitel für Theologie, unterrichtete an der Universität und wurde Prediger an der Stadtkirche. Als der Ablasshändler Tetzel im Auftrag von Kardinal Albrecht einen schwunghaften Handel trieb, wollte er dem zunächst aus Sorge um das Seelenheil der Gläubigen Einhalt gebieten. Er formulierte seine 95 Thesen gegen die Missbräuche beim Ablasshandel, soll sie am 31. Okto-

56 / 57 Blick auf die Schlosskirche Wittenberg / Thesentür an der Schlosskirche ber 1517 an der Schlosskirche angeschlagen haben und erschüt- terte damit die Grundfesten der Papstkirche – der Auftakt für die Reformation. Am 31. Oktober 2017 feiern die gesamte christliche Welt, aber auch Kunst-, Kultur- und Geschichtsbe- geisterte das 500-jährige Jubiläum des Thesenanschlags.

Noch heute können die Besucher der Lutherstadt Wittenberg auf den Wegen zu Luther das Flair von Reformation und Renaissance genießen. Bei einem Bummel durch die Altstadt sind die steinernen Zeitzeugen wie Perlen aneinandergereiht. So kommt man von der Schlosskirche mit der weltberühmten Thesentür und den Gräbern Luthers und Melanchthons, zu den Höfen des Meisters Cranach, zur Stadtkirche mit dem eindrucksvollen Cranach-Altar und zu den Häusern von Luther und Melanchthon. Auf dem Markt erinnern Denk- mäler an die großen Reformatoren. Viele Menschen aus der ganzen Welt kommen nach Wittenberg, um auf den Spuren von Martin Luther zu wandeln und sich von dem überall in der berühmten Lutherstadt an der Elbe spürbaren Geist der Re- formation inspirieren zu lassen. Die Lutherstadt Wittenberg birgt mit ihrem reformationsgeschichtlichen Ensemble von Stadt- und Schlosskirche sowie von Luther- und Melanchthon- haus seit 1996 Weltkulturerbe der UNESCO. Lutherhaus Wittenberg, Lutherstube

Lutherhaus und Melanchthonhaus in der Lutherstadt Wittenberg – UNESCO-Welterbe

WDas Lutherhaus in Wittenberg wurde Anfang des 16. Jahrhun- derts als Kloster der Augustiner-Eremiten gebaut und wegen der schwarzen Kutten der Mönche als »Schwarzes Kloster« bezeichnet. Martin Luther wohnte hier ab 1508, um als Dozent die Vorlesungen zur Moralphilosophie an der hiesigen Uni- versität zu übernehmen. Nach einem erneuten Aufenthalt in Erfurt und seiner Romreise siedelte Luther endgültig 1511 nach Wittenberg über, wo er im Schwarzen Kloster Aufnahme fand. Hier sollte er bis zu seinem Tod leben – ab 1525 als Ehemann und Familienvater.

Heute ist das Lutherhaus das weltweit größte - geschichtliche Museum und wurde schon seit 1883 als solches betrieben. Herzstück der Ausstellung ist die Lutherstube, die als holzgetäfelte Bohlenstube etwas vom Wohlstand der Familie Luther erzählt. Auf den Wegen zu Luther wird der Besucher etwa 1000 originale Exponate entdecken.

58 / 59 Melanchthonhaus Wittenberg, Studier- und Sterbezimmer

Höhepunkte des biografisch angelegten Rundganges sind die Kanzel Luthers aus der Stadtkirche, die 10-Gebote-Tafel von Lucas Cranach d. Ä., die im Refektorium hängt, und eine Mönchskutte, die Martin Luther der Überlieferung nach getragen haben soll.

1518 berief Kurfürst Friedrich der Weise Philipp Melanchthon an die von ihm 1502 gegründete Universität, um den neuen Lehrstuhl für Griechisch zu besetzen. Er sollte zu Luthers engstem Mitarbeiter werden. Der humanistisch gebildete Gelehrte und Theologe trieb neben Luther die Reformation entscheidend voran. Da er sich für eine Schul- und Univer- sitätsreform einsetzte, wird er der »Lehrer Deutschlands« genannt.

Das Haus, in dem Melanchthon wohnte, gehört zu den schönsten Bürgerhäusern in Wittenberg und wurde 1536 im Auftrag des Kurfürsten für ihn und seine Familie im Renaissancestil gebaut. In der Dauerausstellung »Philipp Melanchthon: Leben – Werk – Wirkung« sind auch inter- aktive Elemente für Kinder enthalten. Das Lutherhaus und das Melanchthonhaus gehören seit 1996 zu den UNESCO- Welterbestätten. Melanchthonhaus Wittenberg

Thematische Angebote in Wittenberg

WGottesdienste

Stadt- und Schlosskirche: Sonntag 10.00 Uhr Stadtkirche – Mittagsgebet: Montag bis Freitag 12.00 bis 12.15 Uhr Schlosskirche – Mittagsgebet: Mittwoch 12.00 Uhr

Stadtführungen

April bis Oktober: täglich öffentliche Führungen November bis März: öffentliche Führungen auf Anfrage und Mindestteilnehmerzahl von 5 Vollzahlern Öffentliche Eventführungen: ganzjährig Gruppen-/ Eventführungen: ganzjährig buchbar Führungen Stadtkirche: täglich 15.00 Uhr

60 / 61 Führungen durch die Museen

Führungen durch das Lutherhaus und das Melanchtonhaus: Gruppenführungen ganzjährig buchbar (Dauer je eine Stunde) Informationen und Buchungen: siehe S. 64

Museumspädagogik

Museumspädagogische Programme im Lutherhaus und im Melanchtonhaus: Führungen und interaktive Werkstattangebote für Kinder und Jugendliche (ganzjährig buchbar) Informationen und Buchungen: siehe S. 64

Kulinarisches

Führung »Erotisches zur Nacht« – von der Kunst der kulinarischen Verführung: später Stadtspaziergang mit der Magd Cranachs und anschließendem moderierten 6-Gänge-Menü Luthers Sti(e)fel – ein apokalyptisches Theater-Dinner »Mit Cranachs essen« – Theater-Dinner

Traditionelles

Orgelnacht mit Luther: Mai / Luthers Hochzeit: Juni Wittenberger Hofkonzerte: Juni / Juli Sommerkabarett-Festival, Wittenberger Weinfest: Juli / August Wittenberger ErlebnisNacht: August / Töpfermarkt: September Lichternacht, Renaissance Musikfestival, Reformationsfest: Oktober Weihnachtsmarkt, Weihnachtsoratorium, Luthers Weihnachtsspiel: Dezember

Pauschalangebote

Auf Luthers Spuren UNESCO-Weltkulturerbe per Altstadtbahn und Schiff erleben

Informationen und Buchungen

Tourist-Information Lutherstadt Wittenberg Telefon: +49 (0) 3491 498 610 E-Mail: [email protected] Internet: www.lutherstadt-wittenberg.de

www.wege-zu-luther.de Kontakte

Zentraler Ansprechpartner Erfurt Tourismus und Marketing GmbH D-99084 Erfurt, Benediktsplatz 1 Telefon: +49 (0) 361 66 400 Fax: +49 (0) 361 66 40 290 [email protected] / www.erfurt-tourismus.de

Altenburg

Stadtverwaltung Altenburg D-04600 Altenburg, Markt 1 Telefon: +49 (0) 3447 59 48 42 / Fax: +49 (0) 3447 59 48 09 [email protected] / www.altenburg.eu

Eisenach

Eisenach-Wartburgregion Touristik GmbH Tourist-Information D-99817 Eisenach, Markt 24 Telefon: +49 (0) 3691 79 23 0 / Fax: +49 (0) 3691 79 23 20 [email protected] / www.eisenach.info

Wartburg-Stiftung D-99817 Eisenach, Auf der Wartburg 1 Telefon: +49 (0) 3691 25 00 / Fax: +49 (0) 3691 20 33 42 [email protected] / www.wartburg.de

Stiftung Lutherhaus Eisenach D-99817 Eisenach, Lutherplatz 8 Telefon: +49 (0) 3691 29 83 0 / Fax: +49 (0) 3691 29 83 31 [email protected] / www.lutherhaus-eisenach.de

Lutherstadt Eisleben / Mansfeld

Tourist-Information Lutherstadt Eisleben und Stadt Mansfeld e.V. D-06295 Eisleben, Hallesche Straße 4-6 Telefon: +49 (0) 3475 60 21 24 / Fax: +49 (0) 3475 60 26 34 [email protected] www.lutherstaedte-eisleben-mansfeld.de

62 / 63 Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt Luthers Geburtshaus D-06295 Lutherstadt Eisleben, Lutherstraße 15 Telefon: +49 (0) 3475 71 47 814 / Fax: +49 (0) 3475 71 47 830 [email protected] / www.martinluther.de

Luthers Sterbehaus D-06295 Lutherstadt Eisleben, Andreaskirchplatz 7 Telefon: +49 (0) 3475 71 47 840 / Fax: +49 (0) 3475 71 47 45 [email protected] / www.martinluther.de

Luthers Elternhaus D-06343 Mansfeld, Lutherstraße 26/29 Telefon: +49 (0) 34782 91 93 810 / Fax: +49 (0) 34782 91 93 819 [email protected] / www.martinluther.de

Erfurt

Erfurt Tourismus und Marketing GmbH D-99084 Erfurt, Benediktsplatz 1 Telefon: +49 (0) 361 66 400 / Fax: +49 (0) 361 66 40 290 [email protected] / www.erfurt-tourismus.de

Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt D-99084 Erfurt, Augustinerstraße 10 Telefon: +49 (0) 361 57 66 00 / Fax: +49 (0) 0361 57 66 099 [email protected] / www.augustinerkloster.de

Halle (Saale)

Tourist-Information Halle (Saale) D-06108 Halle, Marktplatz 13 Telefon: +49 (0) 345 122 99 84 / Fax: +49 (0) 345 122 79 22 [email protected] / www.halle-tourismus.de

Magdeburg

Tourist-Information Magdeburg D-39104 Magdeburg, Ernst-Reuter-Allee 12 Telefon: +49 (0) 391 838 04 03 / Fax: +49 (0) 391 838 04 30 [email protected] / www.magdeburg-tourist.de

www.wege-zu-luther.de Schmalkalden

Tourist-Information Schmalkalden D-98574 Schmalkalden, Auer Gasse 6-8 Telefon: +49 (0) 3683 60 97 580 / Fax: +49 (0) 3683 60 97 58 21 [email protected] / www.schmalkalden.com

Torgau

Torgauer Tourismus und Bäder GmbH Torgau-Informations-Center D-04860 Torgau, Markt 1 Telefon: +49 (0) 3421 7 01 40 / Fax: +49 (0) 3421 70 14 15 [email protected] / www.tic-torgau.de

Weimar

Tourist Information Weimar D-99423 Weimar, Markt 10 Telefon: +49 (0) 3643 745 0 / Fax: +49 (0) 3643 745 420 [email protected] / www.weimar.de

Lutherstadt Wittenberg

Tourist-Information Lutherstadt Wittenberg D-06886 Lutherstadt Wittenberg, Schlossplatz 2 Telefon: +49 (0) 3491 498 610 / Fax: +49 (0) 3491 498 611 [email protected] / www.lutherstadt-wittenberg.de

Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt Lutherhaus D-06886 Lutherstadt Wittenberg, Collegienstraße 54 Telefon: +49 (0) 3491 42 03 118 / Fax: +49 (0) 3491 42 03 270 [email protected] / www.martinluther.de

Melanchthonhaus D-06886 Lutherstadt Wittenberg, Collegienstraße 60 Telefon: +49 (0) 3491 42 03 110 / Fax: +49 (0) 3491 42 03 270 [email protected] / www.martinluther.de

www.wege-zu-luther.de Luther 2017 – 500 Jahre Reformation

Am 31. Oktober 1517 hat Martin Luther sei- ne 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasshandels veröffentlicht und an der Schlosskirche zu Wittenberg angeschla- gen. Damit löste er die Reformation aus und veränderte die Kirche, Deutschland und die Welt. Eine entscheidende Bedin- gung für den Erfolg der Reformation war die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg wenige Jahr- zehnte zuvor, die neue Wege der Kommunikation eröffnete.

Die Reformation prägte und veränderte alle Lebensbereiche – nicht nur die Kirche und Theologie, sondern auch Kunst und Musik, Sprache und Bildung, Staat und Recht, Wirtschaft und Soziales, sowie Ehe und Familie. Schon Martin Luther erinnerte sich in geselliger Runde bereits 10 Jahre nach dem Thesenanschlag an die »Vernichtung der Ablässe«. Seitdem wird an diesem Tag der Bedeutung der Reformation gedacht. In unserer Zeit sind wir aufgefordert, dabei die Ökumene im Blick zu haben. Das Reformationsjubiläum 2017 wird gefeiert in weltumspannender Gemeinschaft von Feuerland bis Finn- land, von Südkorea bis Nordamerika. www.luther2017.de

Impressum

2. Auflage Herausgeber: Wege zu Luther e. V., Lutherstraße 15, D-06295 Eisleben Texte: Cornelia Hartleb, Mitglieder Wege zu Luther e. V. Gestaltung: werkraum.media, Weimar / Druck: Druckerei Schöpfel GmbH, Weimar Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten. Redaktionsschluss: Februar 2016

Titelabbildung: Lutherdenkmal in Wittenberg / Rückseite: Wartburg bei Eisenach Fotonachweise: © typo-graphics / istockphoto.com (U1), Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH (U2, S. 56, 57), Anne Hasselbach / Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt (S. 2, 58), Lutz Edelhoff (S. 3, 30, 31, 32), Thomas Ziegler / Stadt Halle (Saale) (S. 6, 35, 36), Maik Schuck / weimar GmbH (S. 4/5, 52), Residenzschloss Altenburg (S.10), Lindenau-Museum Altenburg (S.11), Stadtverwaltung Altenburg (S. 12), Tobias Kromke (S. 14, 20), Eisenach-Wartburgregion Touristik GmbH (S. 17), Anna Lena Thamm (S. 15, U4), Anna-Lena Thamm / Stiftung Lutherhaus Eisenach (S. 18), Wartburg-Stiftung (S. 16), Uli Kneise (S. 19), Tourist-Information Lutherstadt Eisleben (S. 22, 23, 24, 26 l.), Tobias Wille / Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt (S. 25), Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt (S. 26 r., 59), Barbara Neumann / Erfurt Tourismus und Marketing GmbH Erfurt (S. 28, 29), Harald Krieg / IMG Fotodatenbank (S. 34), Andreas Lander / Magdeburg (S. 38, 40), MMKT GmbH (S. 39), Sascha Bühner (S. 42, 44), Moritz Kertzscher (S. 43), Wolfgang Sens (S. 46/47, 50), Dirk Brzoska (S. 48), Bernd Blume (S. 49), Klaus Beyer (S. 53), Jens Hauspurg / Klassik Stiftung Weimar (S. 54), Hagen Immel / Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt (S. 60) www.wege-zu-luther.de