Hohe Promenade

Rämistr. Stadelhoferstr. 2 1 Bellevue- platz

Bahnhof 3 Stadelhofen

Kreu zbü Hufgasse Mühlebachstrasse hl str Utoquai as se Falkenstrasse Kreuz- platz Seefeldstrasse

Dufourstrasse

F o r c Utoquai h s 7 t ra s s e 4 Ottenweg Kreuzstrasse Signaustrasse 5 Neumünsterallee 8 Werkg. Eisengasse

Z Bellerivestrasse 6 e o s l s li a k r e t r s s Seefeldstrasse t g r Dufourstrasse g a e s d Mühlebachstrasse s l e e F 9

D ra h t z Hammerstrasse ugs tr. 11 13 Feldeggstrasse 12 Arbenzstrasse Hammerstrasse 18 Forchstrasse

Klausstrasse Riesbachstr. Seefeldstrasse

Bellerivestrasse Dufourstrasse Botanischer Garten 10 Weineggstrasse 14

Höschgasse Buchensteg Seefeldquai sse 17 tra Zollikerstrasse uss Karta 19

F E Mantelg. Lureiweg

D W C i l d

b Seefeldstrassea c h s t r Südstrasse . G

Dufourstrasse

Hornbachstr. Heimatstrasse16

Bellerivestrasse 15 B A 20

Zollikerstrasse Bellerivestrasse

Hambergersteig

Luftbild 2013

0 100 200 300 400 500m Bahnhof Tiefenbrunnen

1 Sternen Grill 6 Seefeldstrasse 11 Gesamtüberbauung 16 Heimatstrasse – Eigenstrasse Zürichs berühmteste Bratwürste New York im Taschenformat Vormals Kantonsschule Riesbach Zürichs älteste Wohnkolonie (1893)

2 Hohe Promenade 7 Mühlebachstrasse 12 Seefeldstrasse 104 17 Patumbah! Blick übers innere und äussere Seefeld Kanalisation statt Kanal Baumusterkatalog in Stein Ersehntes Land!

3 Piccadilly 8 Stägerenhäuser 13 Kaffeemuseum 18 Drahtzug und Kupferhammer Vom Fabrikschlot zum Lichtspielhaus Bauzeugen des ländlichen Riesbach Geruchlos ohne Wasserspülung Fabrikindustrie am Bach Züri z’Fuess 4 Pissoir und Pumpe 9 Neumünsterkirche 14 Klausstud 19 Burghölzli Trendgastronomie zwischen zwei Wahrzeichen auf dem Zelglihügel Bitte leise singen… Rätselhafte Biberlinsburg 9 Unterwegs im Seefeld ­Zeugen der Abwassergeschichte 10 Blinde Kuh 15 Zürichhorn à la carte 20 Villa Brandt 5 Oase Werkgasse Im Dunkeln schmeckt es besser Gestalten Sie Ihre Reise selber Alterssitz im Park Hier steht die Zeitmaschine bei 1880

1 Sternen Grill 12 Seefeldstrasse 104 Zu Fuss im Seefeld – oder in Riesbach? Dauer des Spaziergangs: Haben Sie sich am Wurstgrill gestärkt? Gleich geht’s bergauf… Die Villa Seefeldstrasse 104 fällt durch ihren reichen Baudekor auf. Gebaut haben sie «Seefeld» ist offiziell nur derjenige Teil des Quartiers Ries- ca. 4 Stunden 1869 die Tiroler Bildhauer Baptist und Georg Hörbst. Sie betrieben hier ein Geschäft für bach, der zwischen See und Seefeldstrasse liegt, doch wird 2 Hohe Promenade vorfabrizierte dekorative Bauelemente wie Fruchtkränze, Konsolen oder Statuen. Die der Name im Volksmund für das ganze Quartier verwendet. Erscheinungsjahr: 2005 Ein Bollwerk der barocken Stadtbefes- zum Teil noch freien Nischen für Ausstellungsobjekte sind heute noch in der Fassade Und Riesbach hat es in sich. Prachtvoll sind etwa der aktualisiert: 2014 tigung (Mitte 17. Jahrhundert) mit schö- zu erkennen. Das Haus an der Hauptstrasse diente also der Kundenwerbung. Als Villen- Patumbah-Park, der Botanische Garten oder der Burghölzli- ner Aussicht. Das Seefeld schloss an die vorort mit solventer Kundschaft war Riesbach ein sehr geeigneter Geschäftsstandort. hügel. Besonders froh bin ich, dass wir den Patumbah-Park Impressum Stadelhoferpforte beim heutigen Bahnhof nach über 80 Jahren wiedervereinen und für die Öffentlichkeit Projektleitung: an. Um 1820 war die Ebene kaum über- 13 Kaffeemuseum zugänglich machen konnten. Tiefbauamt der Stadt Zürich baut und wurde sogar bei Regenwetter Fritz Ernst aus Neftenbach machte eine der steilsten Karrieren in der Zürcher Wirt- Inhalt und Text: und Schneeschmelze vom See überflutet. schaftsgeschichte. Er erwarb in Wien das Patent für einen imprägnierenden Ölanstrich Züri z’Fuess – immer eine Entdeckung Martin Illi, Kilchberg, Deshalb benutzte man die Kreuzbühl- und für Urinoirs, das er mit grossem Erfolg in der Schweiz als «System Ernst, geruchlos Eine Vielzahl an Geschichten hat Zürich zu erzählen, «Züri www.martin-illi.ch Zollikerstrasse als Landstrasse. Im Vorder- ohne Wasserspülung» umsetzte. Ausdruck seines Geschäftserfolgs mit den kleinen z’Fuess» bringt einige davon. Koordination und Gestaltung: Das Seefeld um 1820. grund rechts ist die Stadelhofermühle mit Quelle: Zentralbibliothek Zürich (GS). Häuschen ist die Villa Seefeldquai 17, deren Bauherr er 1913 war und die heute das Kaf- Dabei werden Sie feststellen, dass die Infrastruktur für das www.anstalt.ch Treppengiebel zu erkennen. feemuseum Johann Jacobs Stiftung beherbergt. Zufussgehen bereits gut ist. Wir wollen sie jedoch weiter ver- bessern. Die Wege sollen direkt, sicher und attraktiv gestaltet Papier: RecyStar polar, 3 Piccadilly 14 Klausstud sein und wo immer möglich mit Gehhilfen oder Kinderwagen 100% Recyclingpapier Das Kino Piccadilly und das angrenzende Im Spätmittelalter stand hier ein Pfosten benutzbar. Geschäftshaus Falkenstrasse 28 waren («Stud») im See mit einer Figur des heili- Ein Drittel aller Wege innerhalb der Stadt werden gehend zu- ursprünglich Fabrikbauten, welchen 1919 gen Nikolaus (Klaus), dem Schutzpatron rückgelegt. Damit steht fest, welches Zürichs wichtigstes der Architekt Hermann Weideli ihr heu­ der Reisenden. Der Pfosten markierte die «Verkehrsmittel» ist: unsere Füsse! tiges Gesicht gab. Das Gebäude wurde Grenze des Zürcher Stadtbannes. Inner- 1851 als Mühlefabrik Millot gebaut und halb des Stadtbannes, der über die Stadt- Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen unterwegs später zur Möbelfabrik Aschbacher er- mauern hinaus reichte, galten das Stadt- Briefkopf der Möbelfabrik Aschbacher, 1912. weitert. Die Umnutzung der Fabriklie- Quelle: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich. recht, das Zunftrecht und das Fischrecht Klausstud vor dem Landgut Bellerive. genschaft zum Geschäfts- und Unter- der Stadtbürger. In der Reformationszeit Quelle: Zentralbibliothek Zürich (GS). haltungsbetrieb ist beispielhaft für die wurde die Heiligenfigur auf der «Stud» Stadtrat Filippo Leutenegger Verdrängung von Industrie und Gewerbe durch eine zwiebelförmige Säulenspitze Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements aus der City. ersetzt. Die per Schiff fahrenden Einsied- lerpilger durften zwischen der Stadt und der Klausstud weder laut singen noch laut

4 Pissoir und Pumpe beten. Im Revolutionsjahr 1798 zerstörten Aufständische das Grenzzeichen, welches Züri z’Fuess unterwegs: Wir befinden uns auf der unter der Leitung von Arnold Bürkli-Ziegler zwischen 1883 und die Herrschaft der Stadt über das Land verkörperte. Am Ort des Pfostens stellten sie 1887 aufgeschütteten Quaianlage. Das heutige Restaurant Pumpstation beherbergte den Freiheitsbaum auf. 1812 errichtete die Zürcher Regierung eine Steinsäule, die aber 1 Innenstadt ursprünglich eine Schmutzwasserpumpe der im Trennsystem gebauten Seefeldkanali- mit der Regenerationsverfassung von 1831 ihre rechtliche Bedeutung verlor. Mit der 2 sation (separate Ableitung von Schmutz- und Regenwasser, im Unterschied zur verbrei- Auffüllung des Seeufers 1883 verlandete die Klausstud. 3 entlang der Sihl teten Mischkanalisation). Der Stadtrat liebte die schmucke Bedürfnisanstalt von 1906 4 Wiedikon als ein Glanzlicht der öffentlichen Hygiene. Für den Besitzer des Utoschlosses hinge- 15 Zürichhorn à la carte 5 Aussersihl und gen, vor dessen Fassade das Häuschen steht, bedeutete es ein Ärgernis. Vergeblich Seefeldquai und die Parkanlagen am Zürichhorn sind für sich alleine eine Reise wert. 6 Limmat und Zürich-West versuchte er mit einer Petition an den Gemeinderat, den Bau zu verhindern. Hier fanden die Landesausstellung 1939 und die Gartenbauausstellung 1959 statt. In 7 Hochschulquartier der Folge der G 59 wurden die Quaimauern aus der Bürklizeit abgebrochen und die 8 5 Oase Werkgasse Strandwege eingerichtet. 9 Seefeld Im Seefeld tauchen Häusergruppen aus der Zeit der vorstädtischen Überbauung auf, A Fischstube (Pavillon der Landi 39) 10 wie die «Südi» mit einem Riegelanbau von 1853, der als Schmiede diente. B Heureka (Nachlass Expo 64) 11 C Villa Egli (englische Neugotik) 12 Höngg 6 Seefeldstrasse D Le-Corbusier-Haus 13 Die Seefeldstrasse wurde 1837–1840 E Atelier von Hermann Haller 14 23 gebaut. 1875 stimmte die Gemeinde F ehemaliges Landgut Solitude: «Turnachkinder», heute Museum Bellerive 15 Schwamendingen Riesbach einem Bebauungsplan zu, auf G Chinagarten dessen Konzeption die rechtwinklige Strassenführung basiert. 1879 folgte die 16 Heimatstrasse – Eigenstrasse 20 2000-Watt-Gesellschaft Dufourstrasse, eine zur Seefeldstrasse Der Weg führt durch die älteste Zürcher Wohnkolonie, die Siedlung «Eigenheim» aus 21 rund um den Fussball parallele Nebenachse. dem Jahr 1893. Architekt war der Kantonsbaumeister Hermann Fietz, die Geldgeber 22 mit Kindern stammten aus dem Grossbürgertum. Die Wohngenossenschaften der Arbeiterbewe- 23 rund ums Wasser gung folgten rund dreissig Jahre später. Seefeldstrasse um 1910. Quelle: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich. mit Hörspiel 17 Patumbah! hindernisfreier Weg 7 Mühlebachstrasse Karl Fürchtegott Grob-Zundel, ein Handwerkersohn aus Riesbach, machte sein Geld Mit dem Bau der Mühlebachstrasse 1869 wurde der Mühlebachkanal eingedolt. Im in Sumatra mit Tabakplantagen. 1883 aus Fernost zurückgekehrt, liess er sich eine Spätmittelalter wurde Wasser vom Wildbach abgeleitet und in einem rund einen Kilo- Traumvilla bauen, die er Patumbah nannte (Malaiisch: «Ersehntes Land»). «Züri z’Fuess»-Spaziergänge sind direkt erhältlich im Pavillon Stadtverkehr 2025 am meter langen, hangparallelen Kanal zur Stadelhofermühle geführt – eine beachtliche Werdmühleplatz oder auf Bestellung beim Tiefbauamt der Stadt Zürich: 044 412 50 99, wasserbauliche Leistung. www.stadt-zuerich.ch/stadtverkehr2025

8 Stägerenhäuser 18 Drahtzug und Kupferhammer Häusergruppe Delphinstrasse 24 und Ottenweg 3: Die Kerne dieser Liegenschaften Die Wasserkraft des Wildbachs wurde stammen aus der Zeit um 1600. Ebenso sind sie auf dem Stadelhofer Zehntenplan von seit dem Spätmittelalter zunächst ge- 1650 verzeichnet. Somit sind sie eine der letzten Bauzeugen des ländlichen Riesbach. werblich und im 19. Jahhundert indust- riell genutzt. Von der ehemaligen Ham- 9 Neumünsterkirche mermühle «Kupferhammer» ist noch das 1839 wurden die Gemeinden Riesbach, Wohnhaus erhalten (Drahtzugstrasse 72). und vom Grossmünster abgetrennt. Gleich- An Stelle des Mühlehammers kam 1882 zeitig konnte die neue, sehr vornehme Neumünster- das Fabrikgebäude mit Turbinenhaus der kirche im griechisch-klassizistischen Stil eingeweiht Seidenstoffweberei «Hofamann & Vollen- werden, ein Frühwerk des Architekten Leonhard weider» (Drahtzugstrasse 76) sowie 1888 Turbine mit mechanischer Kraftübertragung in den Zeugheer (u.a. Villa Wesendonck, heute Museum Riet- der gros­se Erweiterungsbau mit dem Fabriksaal 1882. Die Stadt berg). Die Kirche ist, ähnlich der Kirche Wassen bei Sheddach (Drahtzugstrasse 74). Das fol- Quelle: Staatsarchiv des Kt. Zürich, Wasserrechtsplan. der Gotthardbahn, Fix- und Orientierungspunkt dieses gende Wegstück führt dem aufgeschütte- Stadt-Spaziergangs. ten Fabrik­kanal und -weiher entlang.

19 Burghölzli im Sack. Laut der Sage soll sich hier die Biberlinsburg befunden haben. Die Burgruine wurde bis heute nicht entdeckt, aber sie hat Anstoss zu Flur- und später zu Strassennamen Foto: Eric Anner. gegeben. 1870 wurde jenseits des Waldes die Psychiatrische Universitätsklinik gebaut. Der mobile «Stadtplan Zürich» 10 Blinde Kuh 1920 folgten Personalwohnungen der Klinik, unter anderem die Liegenschaften Kartaus- Fuss- und Veloroutenplaner Ehemalige Methodistenkapelle Inselhof, heute Restaurant, Bar und Kleinkunstbühne strasse 55–63. Hier wurde wohl am konsequentesten in der Stadt Zürich das Konzept Alle Züri z’Fuess Spaziergänge im Dunkeln. der Gartenstadt umgesetzt. Jetzt neue Wege entdecken! 11 Gesamtüberbauung 20 Villa Brandt 1972–1977 erstellten fünf Bauherren (Stadt und Kanton, die Kirchgemeinde Neumüns- Alterssitz eines deutschrussischen Grosskaufmanns, 1882: Villa im englischen Cot- ter und das Freie Gymnasium) auf dem ehemaligen Bodmergut eine Gesamtanlage, tage-Stil mit bemerkenswerter Gartenanlage, die im öffentlichen Südteil eine «Hohle welche der Quartierbevölkerung die Grün- und Erholungsflächen erhalten sollte. Die- Gasse» mit einschliesst. Auf den Hohlweg treffen wir, wenn wir dem Hambergersteig ses Ziel wurde durch eine diagonale Anordnung der kubischen Baukörper erreicht. folgen. 2004 zog die Kantonsschule Riesbach nach Oerlikon. In deren Räumen befindet sich heute das Bildungszentrum für Erwachsene.