10. März 1956 Rhein-Westfalen Hineinbringen! (Müller: „

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

10. März 1956 Rhein-Westfalen Hineinbringen! (Müller: „ Nr. 12-13: 24. Februar - 10. März 1956 rhein-Westfalen hineinbringen! (Müller: „... die Koalition mit denjenigen fortzusetzen, die das Verhalten mißbilligt haben und mißbilligen werden!") Also, meine Damen und Herren, jetzt haben wir: „... mit denjenigen, die ihre Koalitionstreue dadurch bewiesen haben, daß sie das Verhalten in Nordrhein-Westfalen mißbilligt [haben] und sich von ihm lossagen." (Müller: „... dadurch beweisen!" - Kiesinger: Wenn wir es auf Nordrhein-Westfalen beschränken, wird der Eindruck erweckt, als ob wir nur wegen einer Landespolitik den Vorwurf machten!) Sie haben es nicht richtig gehört, Herr Kiesinger! Wir haben doch gesagt: „... die ihre Koalitionstreue beweisen und das mißbilligen." (Zurufe: Sehr richtig!) Sollen wir es so machen? (Zustimmung.) Ich brauche nicht abstimmen zu lassen? (Bach: Lassen Sie abstimmen!) Dann lasse ich abstimmen. Wer dem Beschluß, wie besprochen - vorbehaltlich einiger redaktioneller Änderungen -, zustimmen will, den bitte ich, eine Hand zu erheben! Wer ist dagegen? - Gegen eine Stimme (Dr. Gradl) angenommen.59 Ich danke Ihnen sehr, meine Damen und Herren, insbesondere unseren Freunden aus Nordrhein-Westfalen, und darf damit die Sitzung schließen. 13 Bonn, 10. März 1956 Anwesend: Adenauer, Altmeier, Bauknecht, Bitter, Dufhues, Eplee, Farny1, Fay, von Fisenne, Gerstenmaier, Gradl, Gurk, von Hassel, Heck, Frau Heiler, Johnen, Kaiser, Krone, Meyers, Noltenius, Riesebrodt2, Schneider, Schröder, Sieveking, Simpfendörfer, Strickrodt, Wackerzapp, Wuermeling, Zimmer. Bericht über die Lage. Wahlrecht: Bundesliste und Listenverbindungen. Bundesparteitag in Stuttgart. Beginn: 10.00 Uhr Ende: 16.20 Uhr 59 Wortlaut des Beschlusses in UiD vom 1. März 1956. 1 Dr. h.c. Oskar Farny (1891-1963), 1919-1921 MdL Württemberg (Zentrum), 1930-1945 MdR (bis 1933 Zentrum), 1953 MdB (CDU), 1953-1960 Minister für Bundesangelegen- heiten des Landes Baden-Württemberg. 2 Dr. Günter Riesebrodt (1911-1989), vor 1933 DDP, 1945 Mitgründer der LDPD, dann CDU Berlin, 1945-1947 Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg, 1954-1958 geschäftsfüh- render Landesvorsitzender der CDU Berlin, 1958-1971 MdA. 835 Nr. 13: 10. März 1956 Adenauer: Meine Damen und Herren! Ich bitte Sie zu entschuldigen, weil ich Sie etwas habe warten lassen müssen. Ich hatte den Besuch des ägyptischen Wirtschafts- ministers.3 Das ist nach Nasser4 der mächtigste Mann z.Z. in Ägypten. Ich konnte ihm nicht gut sagen, bitte gehen Sie weg. Ich darf zunächst etwas zur technischen Seite sagen. Ich bin gefragt worden, wie wir es heute halten wollen. Ich möchte Ihnen vorschlagen, daß wir um die Mittagszeit am Büfett etwas zu uns nehmen und dann weitertagen; wie lange, das hängt von uns allen ab. Ich würde sagen bis 3 oder 4 Uhr. Sollen wir es so halten, daß wir um 1 Uhr den Imbiß nehmen, wenn man allerdings darauf verzichtet, nach dem Essen gleich abzureisen? Sonst würde ich vorschlagen, daß wir den Imbiß später machen. (Zustimmung.) Also, sagen wir um 1 Uhr, und nachher kommen wir noch einmal zusammen. Entschuldigt haben sich: Dr. Weber, Samsche, Wegmann, Cillien, Dr. Fricke. Hier auf der Liste steht: aus dienstlichen Gründen. Das ist ein sehr fadenscheiniger Grund. In Niedersachsen ist Parteitag.5 Deswegen sind die Herren nicht hier. Ich bedaure es sehr, daß unsere Vorstandssitzung mit diesem Parteitag zusammenfällt. Wir wollen uns für die Zukunft merken, daß in diesen Zeiten eine Bundesparteivorstandssitzung wichtiger ist als ein Parteitag in einem Lande, den man doch eher verlegen kann. Es haben sich weiter entschuldigt: Herr Ministerpräsident Gebhard Müller, der in Säckingen zu tun hat, ich weiß nicht, was da los ist, (Eplee: Sicher Trompete blasen! - Heiterkeit.) Herr Lemmer, Herr Lensing, der, wie Sie wissen, in einem Sanatorium ist, dem es aber inzwischen bessergeht, Herr Pferdmenges und Herr Bach. Herr Bach entschuldigt sich gewöhnlich von vornherein, weil er so viel am Hals hat und ein sehr temperamentvoller Mann ist. BERICHT üBER DIE LAGE Ich darf Ihnen nun meinen Bericht über die Lage geben und anfangen mit einer kurzen Schilderung über die gestrige Sitzung der Landesvorsitzenden und Landesge- schäftsführer.6 Wir haben gestern nachmittag über vier Stunden zusammengesessen und sind auseinandergegangen mit einem Auftrag an Herrn Heck und die Landes- geschäftsführer, zwei Beschlüsse, die wir gefaßt hatten, in eine konkrete Form zu Hassan Ibrahim, war am 18. April 1954 zunächst zum Staatsminister für die Präsidentschaft, dann zum Produktionsminister berufen worden; am 2. Juli 1956 verlor er dieses Amt (AdG 1954 S. 4481, 1956 S. 5855). Zum Besuch in der Bundesrepublik vgl. „Die Welt" vom 10. März 1956. Gamal Abd el-Nasir, genannt Nasser (1918-1970), ägyptischer Politiker; seit 1954 Mini- sterpräsident, 1956-1970 Staatspräsident. Die bisherige Landesleitung (Adolf Cillien, Otto Fricke, August Wegmann und Karla Woldering) wurde bestätigt. Ausführlicher Bericht in UiD vom 17. März 1956. Protokoll in ACDP VII-004-033/1. 836 Nr. 13: 10. März 1956 bringen. Ich nehme an, daß Sie nachher, Herr Heck, darüber berichten werden. Es handelt sich um Beschlüsse von großer Bedeutung. Der erste Beschluß soll eine engere Verbindung zwischen der Organisation der Bundespartei und den Organisationen in den Landesparteien möglichst schnell herbeiführen, damit wir bei den Vorbereitungen zur Bundestagswahl 1957 schlagkräftig sind. Der zweite Gegenstand betraf die Frage der Einwirkung der Bundespartei auf die Aufstellung der Kandidaten für den Bundestag, eine Frage, die ebenfalls von besonderer Bedeutung ist. Die Sache ist deswegen sehr eilig, weil das Wahlgesetz für die Bundestagswahl 1957 in der nächsten Woche verabschiedet werden soll7 und weil angestrebt wird, eine solche Einwirkungsmöglichkeit im Gesetz vorzusehen. Darüber mag Ihnen nachher Herr Krone berichten. Er ist bisher mit diesem Gedanken in der Bundestagsfraktion auf entschiedene Ablehnung gestoßen, und zwar aus menschlichen Gründen. Nach diesen einleitenden Worten darf ich übergehen zu meinem Bericht. Ich möchte beginnen mit der Bundestagswahl 1957 und an die Spitze stellen, daß wir nach meiner Meinung noch nie einen so schweren Wahlkampf zu bestehen haben werden wie den Wahlkampf des Jahres 1957. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Bei der Wahl im Jahre 1953 haben uns vor allem zwei Themen geholfen: 1. der wirtschaftliche Aufstieg, den man damals noch mit Dank begrüßte, während man ihn heutzutage als etwas absolut Selbstverständliches betrachtet, so daß dieses Thema bei der Bundestagswahl voraussichtlich keine Rolle spielen wird; 2. der Europagedanke, der damals stark und kräftig war, der seinen stärksten Ausdruck damals in der EVG gefunden hat. Ich darf Sie daran erinnern, daß die Französische Nationalversammlung die EVG getötet hat und daß seit dieser Zeit der Europagedanke, gelinde gesagt, eine starke Lähmung erhalten hat und seine Zugkraft in unserem Volke, insbesondere bei der jüngeren Generation, nicht mehr so stark ist wie im Jahre 1953. Bei der Bundestagswahl 1949 hatte uns sehr geholfen einmal die geradezu unbeschreibliche Angriffstaktik der Sozialdemokratie, insbesondere des Herrn Dr. Schumacher. Ich erinnere mich einer Rede, die er in Köln gehalten hat auf einem öffentlichen Platz, die nach meiner damaligen Schätzung der CDU in Köln mindestens 20.000 Wähler zugeführt hat.8 Die Sozialdemokraten haben nun gelernt, daß sie in der Agitation klüger vorgehen müssen. Ferner hat uns im Jahre 1949 die Reaktion gegenüber dem Nationalsozialismus geholfen, die doch weiteste Volkskreise beseelte; denn die Unterdrückung durch den Nationalsozialismus, namentlich auf dem geistigen und religiösen Gebiete, war damals noch lebendig. Heute ist die Erinnerung an den Nationalsozialismus in weiten Kreisen nicht mehr stark und nicht mehr lebendig. Wir sind sogar so weit gekommen, daß man vielfach 7 Am 15. März. - BGB11 S. 383. 8 Schumacher hielt am 24. Juli 1949 vor dem Rathaus in Köln eine Wahlrede, in der er „die Kriecherei gegenüber den Alliierten" geißelte, Adenauer als „Lügenauer" und die CDU als die „heidnischste deutsche Partei" bezeichnete („Kölnische Rundschau" vom 26. Juli 1949). - Zur Kritik an Wahlreden Schumachers ALBRECHT S. 146f., 665-680; KLOTZBACH S. 175f. 837 Nr. 13: 10. März 1956 in unseren eigenen Reihen nicht mehr das richtige Verständnis dafür hat, daß eine Partei, die auf dem Boden der Grundsätze des Christentums steht, notwendig ist. Das waren einige Bemerkungen, die ich vorausschicken wollte. Ich darf nun übergehen zu einer kurzen Schilderung der innenpolitischen Lage und der Ereignisse der letzten Zeit. Die wesentlichen Tatsachen sind 1. die Vorgänge in Nordrhein-Westfalen, 2. die im Anschluß daran vollzogene Spaltung der Bun- destagsfraktion der FDP und 3. die letzten Landtagswahlen in Baden-Württemberg9. Wir wollen die ganzen Vorgänge in Nordrhein-Westfalen nicht mehr erörtern; denn wir haben dazu Stellung genommen.10 Ehe ich Ihnen etwas sage, warum ich die Vorgänge in Nordrhein-Westfalen für so außerordentlich gefährlich halte, möchte ich einige Ausführungen über die Spaltung innerhalb der FDP machen. Innerhalb der Bundestagsfraktion der FDP hatte sich schon seit geraumer Zeit insofern eine Spaltung abgezeichnet, als ein erheblicher Prozentsatz der Mitglieder dieser Bundestagsfraktion nicht mehr mit der Leitung einverstanden war. Ein überzeugender Beweis dafür ist, daß die vier FDP-Bundesminister seit längerer Zeit die Fraktionssitzungen ihrer eigenen Partei kaum noch besucht haben. Das gleiche gilt von anderen prominenten Mitgliedern der Bundestagsfraktion der FDP. Ich möchte
Recommended publications
  • 30Years 1953-1983
    30Years 1953-1983 Group of the European People's Party (Christian -Demoeratie Group) 30Years 1953-1983 Group of the European People's Party (Christian -Demoeratie Group) Foreword . 3 Constitution declaration of the Christian-Democratic Group (1953 and 1958) . 4 The beginnings ............ ·~:.................................................. 9 From the Common Assembly to the European Parliament ........................... 12 The Community takes shape; consolidation within, recognition without . 15 A new impetus: consolidation, expansion, political cooperation ........................................................... 19 On the road to European Union .................................................. 23 On the threshold of direct elections and of a second enlargement .................................................... 26 The elected Parliament - Symbol of the sovereignty of the European people .......... 31 List of members of the Christian-Democratic Group ................................ 49 2 Foreword On 23 June 1953 the Christian-Democratic Political Group officially came into being within the then Common Assembly of the European Coal and Steel Community. The Christian Democrats in the original six Community countries thus expressed their conscious and firm resolve to rise above a blinkered vision of egoistically determined national interests and forge a common, supranational consciousness in the service of all our peoples. From that moment our Group, whose tMrtieth anniversary we are now celebrating together with thirty years of political
    [Show full text]
  • Perceptive Intent in the Works of Guenter Grass: an Investigation and Assessment with Extensive Bibliography
    Louisiana State University LSU Digital Commons LSU Historical Dissertations and Theses Graduate School 1971 Perceptive Intent in the Works of Guenter Grass: an Investigation and Assessment With Extensive Bibliography. George Alexander Everett rJ Louisiana State University and Agricultural & Mechanical College Follow this and additional works at: https://digitalcommons.lsu.edu/gradschool_disstheses Recommended Citation Everett, George Alexander Jr, "Perceptive Intent in the Works of Guenter Grass: an Investigation and Assessment With Extensive Bibliography." (1971). LSU Historical Dissertations and Theses. 1980. https://digitalcommons.lsu.edu/gradschool_disstheses/1980 This Dissertation is brought to you for free and open access by the Graduate School at LSU Digital Commons. It has been accepted for inclusion in LSU Historical Dissertations and Theses by an authorized administrator of LSU Digital Commons. For more information, please contact [email protected]. 71-29,361 EVERETT, Jr., George Alexander, 1942- PRECEPTIVE INTENT IN THE WORKS OF GUNTER GRASS: AN INVESTIGATION AND ASSESSMENT WITH EXTENSIVE BIBLIOGRAPHY. The Louisiana State University and Agricultural and Mechanical College, Ph.D., 1971 Language and Literature, modern University Microfilms, A XEROX Company, Ann Arbor, Michigan THIS DISSERTATION HAS BEEN MICROFILMED EXACTLY AS RECEIVED Reproduced with permission of the copyright owner. Further reproduction prohibited without permission. PRECEPTIVE INTENT IN THE WORKS OF GUNTER GRASS; AN INVESTIGATION AND ASSESSMENT WITH EXTENSIVE BIBIIOGRAPHY A Thesis Submitted to the Graduate Faculty of the Louisiana State University and Agricultural and Mechanical College in partial fulfillment of the requirements for the degree of Doctor of Philosophy in The Department of Foreign Languages by George Alexander Everett, Jr. B.A., University of Mississippi, 1964 M.A., Louisiana State University, 1966 May, 1971 Reproduced with permission of the copyright owner.
    [Show full text]
  • Revisiting Zero Hour 1945
    REVISITING ZERO-HOUR 1945 THE EMERGENCE OF POSTWAR GERMAN CULTURE edited by STEPHEN BROCKMANN FRANK TROMMLER VOLUME 1 American Institute for Contemporary German Studies The Johns Hopkins University REVISITING ZERO-HOUR 1945 THE EMERGENCE OF POSTWAR GERMAN CULTURE edited by STEPHEN BROCKMANN FRANK TROMMLER HUMANITIES PROGRAM REPORT VOLUME 1 The views expressed in this publication are those of the author(s) alone. They do not necessarily reflect the views of the American Institute for Contemporary German Studies. ©1996 by the American Institute for Contemporary German Studies ISBN 0-941441-15-1 This Humanities Program Volume is made possible by the Harry & Helen Gray Humanities Program. Additional copies are available for $5.00 to cover postage and handling from the American Institute for Contemporary German Studies, Suite 420, 1400 16th Street, N.W., Washington, D.C. 20036-2217. Telephone 202/332-9312, Fax 202/265- 9531, E-mail: [email protected] Web: http://www.aicgs.org ii F O R E W O R D Since its inception, AICGS has incorporated the study of German literature and culture as a part of its mandate to help provide a comprehensive understanding of contemporary Germany. The nature of Germany’s past and present requires nothing less than an interdisciplinary approach to the analysis of German society and culture. Within its research and public affairs programs, the analysis of Germany’s intellectual and cultural traditions and debates has always been central to the Institute’s work. At the time the Berlin Wall was about to fall, the Institute was awarded a major grant from the National Endowment for the Humanities to help create an endowment for its humanities programs.
    [Show full text]
  • Winona Daily News Winona City Newspapers
    Winona State University OpenRiver Winona Daily News Winona City Newspapers 2-24-1969 Winona Daily News Winona Daily News Follow this and additional works at: https://openriver.winona.edu/winonadailynews Recommended Citation Winona Daily News, "Winona Daily News" (1969). Winona Daily News. 843. https://openriver.winona.edu/winonadailynews/843 This Newspaper is brought to you for free and open access by the Winona City Newspapers at OpenRiver. It has been accepted for inclusion in Winona Daily News by an authorized administrator of OpenRiver. For more information, please contact [email protected]. Continued Cloudy Read By More WifrY Occasional Than 90,000 Snow, Drizzle People Every Day Surgery on Ike Said Successful' PROMISES 70 CONSULT EUROPEAN ALLIES Reported 'Resting Nixon: Will Talk With Soviets Comfortably as BRUSSELS (AP) - President;.concern to the Atlantic allies: because we recognize that the mined to listen with a new at- Nixon had discussed with Bel- Can Be Expected' Nixon told America's European the new dispute , between the chances for successful negotia- tentiveness to its NATO part- gian officials the latest chill in WASHINGTON (AP) - For- Earlier thus morning a team allies today that he later will British and French govern- tions depend on our unity." ners," he declared, "not only British-French relations, he re- mer President Dwight D. Eisen- of Army doctors had pro- "enter into negotiations with the ments, and the possibility of an He went on- because they have a right to be plied: "I don't have any infor- nounced the 2 hour, 20 minute Soviet Union on a wide range ef East-West confrontation in Ber- ea ut b se we want nation on that." ' hower is "resting as comfortably "I realize that this course has * fd j ffBdl as can be expected," Walter operation fo>r removal of an in- issues," and he promised to con- lin.
    [Show full text]
  • Central Europe
    Central Europe West Germany * FOREIGN POLICY AND STATUS OF BERLIN T.HE LESSENING of East-West tensions was reflected in Germany during thJLe Hperiod under review (July 1, 1962, to December 31, 1963). Foreign Minister Gerhard Schroder favored a flexible policy similar to President John F. Kennedy's, and this was increasingly accepted by gov- ernment and public. The West, however, gave up no rights in West Berlin —a fact strongly emphasized by President Kennedy in Berlin in June 1963. Since the Russians did not press their proposals for a "peace treaty" and a "Free City of West Berlin," the status quo was more or less maintained. Until Chancellor Konrad Adenauer actually resigned on October 15, 1963, his impending retirement resulted in uncertainty and lack of direction in foreign affairs. While his prospective successor Ludwig Erhard was an advocate of close relations with the United States and Britain, Adenauer had based his policy on strong ties to France. He visited General Charles de Gaulle in July 1962 and de Gaulle, in turn, made a trip to Bonn, Hamburg, Munich, and Ludwigsburg in October 1962, and was greeted with enthusiasm. De Gaulle reiterated his conviction that German-French unity was basic to the strength and survival of Europe. In January 1963 France and Germany signed a treaty providing for close cooperation in economic, cultural, and other matters. The treaty was ratified by the Bundestag (Federal parliament) in April, its preamble stating that it was not in conflict with other German international (e.g., NATO) obligations. Bonn and Washington exchanged visitors on several occasions.
    [Show full text]
  • VI Analyse Der Wiederaufnahme Der Beziehungen
    VI Analyse der Wiederaufnahme der Beziehungen VI.1 Entscheidungsträger VI.1.1 Bundeskanzler Kiesinger 1966 wurde mit Kurt Georg Kiesinger (CDU) als Bundeskanzler und Willy Brandt (SPD) als Außenminister die Große Koalition gebildet. Während ihrer Regierung kam es zu ersten Annäherungen zwischen der Bundesrepublik und Ägypten. Die Sympathien der westdeutschen Regierung für Israel im Juni-Krieg 1967 führte zur Verschlechterung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Ägypten. Entscheidungen, die zur Wiederaufnahme der Beziehungen führten, wurden während der Großen Koalition nicht getroffen. Kurt Georg Kiesinger gelang es 1966, sich gegen seine Mitbewerber Schröder, Barzel und Gerstenmaier in der Fraktion als Kanzlerkandidat durchzusetzen654. Konflikte um die damalige Kandidatur für die Erhard Nachfolge hatten das Verhältnis zwischen ihnen belastet, und Rainer Barzel beschuldigte Kiesinger nach seiner Nominierung, daß er sich in das von ihm „gemachte Bett“ gelegt habe. Während der Kanzlerschaft Kiesingers arbeiteten die beiden jedoch eng zusammen655. Kiesinger war Außenpolitiker aus Leidenschaft. 1957 hatte er auf den Posten des Außenministers gehofft, Adenauer hatte sich jedoch für Heinrich v. Brentano entschieden656. Zu Beginn seiner Amtszeit wurde er wegen seiner Nazi- Vergangenheit, zunächst hauptsächlich im Ausland, kritisiert. Kiesinger war nominelles Mitglied der NSDAP und von 1940-1945 in der Rundfunkabteilung des Auswärtigen Amtes tätig gewesen657. Er soll sich aber gegen anti-jüdische Propaganda gestellt und sich für Juden und Gegner des Nazi-Regimes eingesetzt haben658. Seit Beginn seiner Amtszeit tauchten immer wieder Behauptungen auf, die ihn als “Erz-Nazi“ beschuldigten, sich jedoch nach eingehender Untersuchung als wenig plausibel herausstellten659. Erste Schritte in der Ostpolitik lassen sich auf die Regierungszeit Kiesingers zurückverfolgen. Seine Regierungserklärung beinhaltete einen Appell an Aus- 654 Vgl.
    [Show full text]
  • Deutscher Bundestag 89
    Deutscher Bundestag 89. Sitzung Bonn, den 17. Oktober 1963 Inhalt: Bekanntgabe der Bildung der Bundesregie rung 4185 A Eidesleistung der Bundesminister 4185 D, 4186 Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Müller (Erbendorf) 4187 A Nächste Sitzung 4187 A Anlage 4189 - Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 89. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. Oktober 1963 4185 89. Sitzung Bonn, den 17. Oktober 1963 Stenographischer Bericht Dr. Erich Mende zum Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen Beginn: 15.01 Uhr Alois Ni e der alt zum Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates und der Präsident D. Dr. Gerstenmaier: Die Sitzung Länder ist eröffnet. Meine Damen und Herren, ich rufe auf Punkt 1 Dr. Bruno Heck zum Bundesminister für der Tagesordnung: Familie und Jugend Bekanntgabe der Bildung der Bundesregie- Hans L e n z zum Bundesminister für wissen- rung. schaftliche Forschung Der Herr Bundespräsident hat mir das folgende Dr. Werner Dollinger zum Bundesschatz Schreiben übersandt: minister Gemäß Artikel 64 Absatz 1 des Grundgesetzes Walter Scheel zum Bundesminister für wirt- habe ich auf Vorschlag des Herrn Bundeskanz- schaftliche Zusammenarbeit lers zu Bundesministern ernannt: Dr. Elisabeth Schwarzhaupt zum Bundes- Dr. Gerhard Schröder zum Bundesminister minister für Gesundheitswesen des Auswärtigen Dr. Heinrich KT o n e zum Bundesminister für Hermann Höcherl zum Bundesminister des besondere Aufgaben. Innern Meine Damen und Herren, nach Art. 64 des Dr. Ewald Bucher zum Bundesminister der Grundgesetzes leisten auch die Bundesminister bei Justiz der Amtsübernahme den in Art. 56 des Grundgeset- Dr. Rolf Dahlgrün zum Bundesminister der zes vorgesehenen Eid. Ich rufe daher Punkt 2 der Finanzen Tagesordnung auf: Kurt Schmück er zum Bundesminister für Eidesleistung der Bundesminister.
    [Show full text]
  • 1 Introduction
    Notes 1 Introduction 1. What belongs together will now grow together (JK). 2. The well-known statement from Brandt is often wrongly attributed to the speech he gave one day after the fall of the Berlin Wall at the West Berlin City Hall, Rathaus Schöneberg. This error is understandable since it was added later to the publicized version of the speech with the consent of Brandt himself (Rother, 2001, p. 43). By that time it was already a well known phrase since it featured prominently on a SPD poster with a picture of Brandt in front of the partying masses at the Berlin Wall. The original statement was made by Brandt during a radio interview on 10 November for SFP-Mittagecho where he stated: ‘Jetzt sind wir in einer Situation, in der wieder zusammenwächst, was zusammengehört’ (‘Now we are in a situation in which again will grow together what belongs together’). 3. The Treaty of Prague with Czechoslovakia, signed 11 December 1973, finalized the Eastern Treaties. 4. By doing this, I aim to contribute to both theory formation concerning inter- national politics and foreign policy and add to the historiography of the German question and reunification policy. Not only is it important to com- pare theoretical assumptions against empirical data, by making the theoretical assumptions that guide the historical research explicit, other scholars are enabled to better judge the quality of the research. In the words of King et al. (1994, p. 8): ‘If the method and logic of a researcher’s observations and infer- ences are left implicit, the scholarly community has no way of judging the validity of what was done.’ This does not mean that the historical research itself only serves theory formation.
    [Show full text]
  • Karl Georg Pfleiderers Gegenentwürfe Zur Deutschlandpolitik Adenauers
    Karl Georg Pfleiderers Gegenentwürfe zur Deutschlandpolitik Adenauers Von Hans-Heinrich Jansen Von den 90er Jahren aus gesehen hat es den Anschein, als habe es zur Außenpolitik Adenauers nie eine Alternative gegeben. Die Einigung Europas, die Anlehnung an die USA und die enge Kooperation mit Frank- reich sind auch heute noch die Eckpunkte deutscher Außenpolitik. Da der erste Bundeskanzler die wesentlichen Bereiche der auswärtigen Beziehun- gen stets selbst in der Hand behielt, wurden aus dem Kanzleramt und dem Auswärtigen Amt keine grundsätzlichen Kursänderungen öffentlich zur Diskussion gestellt. Dabei war die Konzeption, zunächst durch enge Anbindung an den Westen Handlungsspielraum zurückzugewinnen, ohne Sicherheitsrisiken einzugehen, keineswegs so unumstritten. Selbst innerhalb der CDU gab es ein grundsätzliches Gegenkonzept. Das bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit vorgetragene »Brückenkonzept« Jakob Kaisers sah für Deutschland eine Mittlerrolle zwischen den USA und der UdSSR vor.1 Ebenso steht der Name Karl Georg Pfleiderers für einen besonders ernst zu nehmenden Gegenentwurf aus dem bürgerlichen Lager. 1899 geboren, war Pfleiderer nach Kriegsdienst und Jurastudium 1923 in den diplomatischen Dienst eingetreten. Seine ersten Auslandsstationen führten ihn in den Jahren 1926 bis 1936 nach Peking, Moskau, Leningrad und Kattowitz. Dies ließ bereits sein besonderes Interesse an Osteuropa erkennen. Danach war er im Auswärtigen Amt bis 1941 vor allem mit den Kulturbeziehungen zu den osteuropäischen Staaten befaßt. Von Mitte 1941 bis Ende 1942 war er Vertreter des Auswärtigen Amtes beim Oberkommando der 17. Armee in der Ukraine. Aus Gesundheitsgründen wurde er dann von der Front zurückberufen und an die deutsche Gesandtschaft in Stock- holm versetzt, wo er bis Kriegsende blieb, zum Schluß als Generalkonsul.
    [Show full text]
  • Central Europe
    Central Europe West Germany FOREIGN POLICY AND STATUS OF BERLIN OUBJECTS discussed during British Premier Harold Wilson's offi- cial visit to Bonn from March 7 to 9 included the maintenance of the British Rhine Army in Germany, the continuation of German currency aid for the United Kingdom, and a new approach to German reunification. When East German authorities tried to interfere with the meeting of the Bundestag in Berlin on April 7 by disrupting traffic to and from the former capital, the Western Allies protested sharply. In his opening speech Eugen Gerstenmaier, president of the Bundestag, emphasized the right of the Fed- eral parliament to meet in West Berlin and denied that the session was an act of provocation. During the Easter holidays 300,000 West Berliners were permitted to visit relatives in the Eastern zone of the divided city. About a million Berliners crossed the Berlin Wall and spent Christmas with their relatives, after the renewal of an agreement in November. Queen Elizabeth II of England and her consort the Duke of Edinburgh made an official visit to West Germany and West Berlin in May, and were cheered by the population. Attempts by Foreign Minister Gerhard Schroder to bring about an improvement in relations with the United Kingdom during this visit were viewed skeptically by Franz-Josef Strauss, chairman of the Christian Social Union (CSU), representing the pro-French wing of the coalition. French President Charles de Gaulle's talks with Chancellor Ludwig Erhard in Bonn in June were described as "positive," but did not lead to an agree- ment on a conference to discuss the reorganization of the Common Market and other matters pertaining to the European community.
    [Show full text]
  • Zürcher Beiträge Zur Sicherheitspolitik Und Konfliktforschung Nr
    Zürcher Beiträge zur Sicherheitspolitik und Konfliktforschung Nr. 56 FSK auf dem Internet Andreas Wenger and Jeremi Suri Die „Zürcher Beiträge zur Sicherheitspolitik und Konfliktforschung“ sowie die anderen Publikationen der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik und Konfliktanalyse sind ebenfalls auf dem World Wide Web im Volltext verfügbar: www.fsk.ethz.ch The Nuclear Revolution, Hrsg.: Kurt R. Spillmann und Andreas Wenger Forschungsstelle für Sicherheitspolitik und Konfliktanalyse der ETH Zürich Social Dissent, and the © 2000 Forschungsstelle für Sicherheitspolitik und Konfliktanalyse, ETH Zentrum, 8092 Zürich Evolution of Détente e-mail: [email protected] Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und fotomechanische oder elektronische Wieder- gabe, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Forschungsstelle. Patterns of Interaction, 1957-74 Die in den „Zürcher Beiträgen zur Sicherheitspolitik und Konfliktforschung“ wiedergegebenen Auffassungen stellen ausschliesslich die Ansichten der betreffenden Autoren dar. ISBN 3-905641-69-0 Hrsg.: Kurt R. Spillmann und Andreas Wenger ISSN 1423-3894 Forschungsstelle für Sicherheitspolitik und Konfliktanalyse der ETH Zürich PREFACE Détente in Europe and its evolution in the 1960s and 1970s must be understood as a highly complex phenomenon, not unlike the establishment of the Cold War system in the 1940s and 1950s. As new archival material on the period becomes available, we will have to re-think how the “old” Cold War history described the origins and eventual failure of détente in this period of a rapidly changing international system. In the murky waters of the 1960s, the hotspots of the Cold War shifted from the nuclear-fortified post-war boundaries of Europe to peripheral areas and domestic spaces. While power became increasingly multi- dimensional, the management of alliance disputes under conditions of hege- monic decline became an overriding concern.
    [Show full text]
  • Les Relations Germano-Israéliennes De 1965 À 2006 : De La Normalisation À La Normalité ? Elisabeth Wisbauer
    Les relations germano-israéliennes de 1965 à 2006 : de la normalisation à la normalité ? Elisabeth Wisbauer To cite this version: Elisabeth Wisbauer. Les relations germano-israéliennes de 1965 à 2006 : de la normalisation à la nor- malité ?. Linguistique. Université Charles de Gaulle - Lille III, 2017. Français. NNT : 2017LIL30029. tel-01865837 HAL Id: tel-01865837 https://tel.archives-ouvertes.fr/tel-01865837 Submitted on 2 Sep 2018 HAL is a multi-disciplinary open access L’archive ouverte pluridisciplinaire HAL, est archive for the deposit and dissemination of sci- destinée au dépôt et à la diffusion de documents entific research documents, whether they are pub- scientifiques de niveau recherche, publiés ou non, lished or not. The documents may come from émanant des établissements d’enseignement et de teaching and research institutions in France or recherche français ou étrangers, des laboratoires abroad, or from public or private research centers. publics ou privés. Université Lille 3 – Charles de Gaulle Ecole doctorale SHS 473 – LILLE LABORATOIRE CECILLE EA 4074 LES RELATIONS GERMAN O - ISRA É LIENNES DE 1965 À 2 0 0 6 : DE LA NORMALISATION À LA NORMALIT É ? ELISABETH WISBAUER 15 décembre 2017 Sous la direction de Jérôme VAILLANT Professeur émérite à l’Université de Lille SHS. Rapporteurs Dominique Bourel, Directeur de recherche au CNRS, Paris Sorbonne Sylvie Toscer-Angot, Maître de conférences HDR, Université Paris Est Créteil Val de Marne Dominique Trimbur, Docteur en Etudes Germaniques, Fondation pour la mémoire de la Shoah Membres
    [Show full text]