Quick viewing(Text Mode)

Der Große Brachvogel (Numenius Arquata) Im Großen Bruch Von 1983 Bis 1994 101-113 ©Museum Heineanum

ZOBODAT - www.zobodat.at

Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Ornithologische Jahresberichte des Museum Heineanum

Jahr/Year: 1994

Band/Volume: 12

Autor(en)/Author(s): Wadewitz Martin, Holz Rüdiger

Artikel/Article: Der Große Brachvogel (Numenius arquata) im Großen Bruch von 1983 bis 1994 101-113 ©Museum Heineanum

Om. Jbei: Mus. Heineamim 12 (1994): 101-113

Der Große Brachvogel (Numenius arquata) im Großen Bruch von 1983 bis 1994

The Curlew (Numenius arquata) in the lowland ’’Großes Bruch" from 1983 to 1994

Dem Ornithologen FRITZ UEHR (1 9 3 7 - 1994; Gunsleben/Großes Bruch) gewidmet,

von Martin Wadewitz und Rüdiger Holz

Summary

In a grassland area (UG = 1500 ha) in the northern Foreland the population development and breeding biological data of Curlew were registered from 1983 to 1994. 99 reliable and 18 probable territorial pairs could be analysed. In spite of our efforts the breeding stock decreased continuously from 14 pairs (= 0,9 territories/100 ha) to 6 pairs (= 0,4 territories/100 ha). The result of an analysis of the territorial distribution was that the Curlew pairs decreased on 4 of 8 partial areas of the examined area. They have given up one third of settlement area since 1983. On 4 partial areas the Curlews are still living regularly, the others are occupied irregularly or not any longer. 33 nests with clutches were found on grassland. There habitats were wet to dry. The covering degree of vegeta­ tion was different, the vegetation height was about 22,5 cm. On average the nests were 100 m far from the trees or 60 m from other structures, but the Curlews prefer bigger distances not necessarily. The location of the nests is congruent to the number of the investigated territorial pairs. The median of the laying start is April 29, but probably it is at least one week earlier, because it was not possible to distinguish between the first and the replacement clutches. The distribution of the laying start (tab. 4) points to a tempararily regular loss of the clutches in the area. Full clutches consisted of 3,72 eggs on average. Breeding success could be observed in 17 per cent of the territorial pairs. Between 1970 and 1994 37 juvenile birds were discovered in the examined area. On average a successful breeding pair had 2,31 juvenile. The place where the juvenile birds w-ere found is not congruent with the number of the territo­ ries or nests. Reasons for loss and decrease are mentioned. Special hints for the protection of the Curlew on partial areas are given.

1. Einleitung

Die Bestände der auf Wiesen brütenden Vögel sind in den letzten Jahrzehnten beson­ ders deutlich zurückgegangen (z. B.:BEINTEMA 1986, DDA/DS-IRV 1992, BÖLSCHER 1992, RHEINWALD 1993, NICOLAI 1993). Der Große Brachvogel macht dabei keine Ausnahme. Als überwiegend kleintierfressender Vogel reagiert er anfällig auf Inten­ sivierung und Chemieeinsatz. Andererseits widerspiegelt diese Spezies als relativ brutort- und partnertreuer Großvogel, der ein hohes Lebensalter erreichen kann, be­ sonders gut die ablaufenden Veränderungen im Lebensraum "Wiese" und stellt deshalb für Untersuchungen ein lohnendes Forschungsobjekt dar. Das Untersuchungsgebiet war zurückliegend eines der wichtigsten Brutgebiete des ©Museum Heineanum

102 Om. Jber. Mus. Heineamun 12 (1994)

Großen Brachvogels in Sachsen-Anhalt und hat damit auch überregionale Bedeutung (Heckenroth & Kipp 1982, Heidecke et al. 1988, Luge 1992). Seit 1983 wird nach Programm von einer Beobachtergruppe in gemeinsamer Aktion der Bestand des Brachvogels im Großen Bruch ermittelt. Anfangs wurde angestrebt, möglichst viele Gelege zu finden, um diese durch Rücksprache mit den Bewirtschaf­ tern vor dem Ausmähen zu bewahren. Der Versuch gelang in verschiedenen Fällen, doch waren die Erfolge trotz hohem Einsatzes der Mitarbeiter gering, weil Absprachen von Bauern letztlich nicht eingehalten und z.B. markierte Nestbereiche bewußt gemäht wurden. Da sich der Bestandsrückgang weiterhin fortsetzte und der Schutzstatus erhöht werden mußte, ermittelten wir ab 1992 nur noch die Reviere der Brachvögel. Die Beobachtergruppe bestand neben den Verfassern in wechselnder Zusammenset­ zung ausD etlef Becker , Knut Buschhüter , Klaus George, Hartmut Gubin , Egbert Günther, Michael Hellmann , U we Kramer , Michael N iedorf, Rainer Schneider , Susanne Schulze , Frank Weihe und D irk Weihe.

A b b . 1. Großes Bruch, Blick in K F 4 und 3. Foto: Photo-Studio MAHLKE (29.8.1973)

2. Gebiet

Das Große Bruch ist das flächenmäßig größte, zusammenhängende Grünlandgebiet im nördlichen Harz­ vorland. A s Abschnitt eines altes Elburstromtals, senkt es sich als langgestreckter Talzug ca. 40 Meter in die Magdeburger Börde ein und bildete bei ca. 80 m über NN einen Flachmoorstandort. Das 1500 ha große UG umfaßt den wesentlichen Ausschnitt des Großen Bruchs, der als Intensiv­ mähwiese, seltener als Weideland, genutzt wird (REICHHOFF et al. 1979, HERDAM 1993). Es erstreckt sich bei nur 1 bis 2 km Breite über eine Länge von 12 km. Im Westen wird das UG auf Höhe des Dorfes Aderstedt, im Osten durch die Kleinstadt Oschersleben begrenzt. Nördlich und südlich schließt sich weiträumig fruchtbare Ackerlandschaft an. Am Rand des UG liegen vier weitere kleine Dörfer, alle mit ausgesprochen ländlichem Charakter. Eine Bundesstraße, eine Verbindungsstraße und ein Fahrweg, sowie eine Hochspannungsleitung schneiden das UG. Das Straßen- und Wegenetz ist ursprünglich und noch schlecht ausgebaut. Das Grünland durchziehen Pappelreihen und Weidengebüsche, sowie eine größere Zahl von Gräben und Stichgräben, deren Wasserstand durch Schöpfwerke und Wehre reguliert werden kann. Ein 780 ha großer Kembereich des Großen Bruchs im Kreis Oschersleben, voll im UG gelegen, ist seit 1981 als Naturschutzgebiet (NSG) ausgewiesen (vgl. auch Gebietsbeschreibung in SCHNEIDER 1969, ©Museum Heineanum

W adewitz & Holz: Bestand des Brachvogels 103

KÖNIG 1991, HENTSCHEL et al. 1983), und der Anteil des Kreises am UG ist heute Teil des Landschaftsschutzgebietes (LSG) "Großes Bruch" (Verordnung v. 20.12.1990). Die einschneidensten Veränderungen fanden Anfang der 70er Jahre statt: Das Entwässerungssystem wurde mittels Grabenausbau, Anlage von Schöpfwerken und Wehren maximiert. Viele kleine Stichgrä­ ben wurden verfiillt, die übrigen verbreitert. Große Flächen wurden zu Ackerland umgebrochen, z. B. ein Teil der von SCHNEIDER 1962 untersuchten Fläche. Es begann der intensive Saatgrasanbau. Im Untersuchungszeitraum veränderte sich die Nutzung kaum. Mäh- und Weidenutzung mit Rindern dürf­ ten sich flächenmäßig die Waage gehalten haben. Kleinere Flächen wurden zu Ackerland umgewandelt. 3

A b b . 2. Großes Bruch, Blick in die KFO. Foto: M . H e l l m a n n , 21.1.1994.

3. Methode

Die Aktion wurde jährlich in der ersten Maihälfte an 3 bis 5 Folgetagen durchgefiihrt. Beteiligt waren 8 bis 15 Beobachter, die in Zweiergruppen auf Teilabschnitten zur Erfassung verteilt wurden. Vom Wie­ senrand aus, bei der Nestsuche dort auch erhöht von Bäumen, wurden festgestellte Brachvögel einge­ hend beobachtet und das Verhalten dokumentiert. Verwendung fanden Fernglas und Spektiv. Beobachtet wurde ganztags solange, bis eine eindeutige Bewertung und Zuordnung nach folgenden Kriterien mög­ lich war: a) sicheres Revierpaar = Besetztes Nest gefunden, pull, bemerkt, oder das Verhalten (Brutablösung, Attackieren von Nesträubern, Kükenwamruf, Revierverteidigung) von zwei Brachvögeln deutet auf ein gemeinsam besetztes, festes Revier. b) wahrscheinliches Revierpaar = d as Verhalten von ein oder zwei Brachvögeln deutet nur auf ein wahrscheinlich besetztes Revier. Anhand der festgestellten Bewegungsaktionen der Vögel wurden die Reviergrenzen annähernd ermittelt und in Karten verzeichnet. Nester in den Wiesen wurden vorsichtig erst aufgesucht, wenn die Beobach­ tung vom Wiesenrand aus zweifelsfrei den Standort ergab. Im März, April erfolgten Vorauskontrollen des Bestandes. In weiteren Kontrollgängen wurden im Mai, Juni, Juli stichprobenartig die zuvor bestimmten Revierlagen überprüft und Brutergebnisse festgehalten. Einzelne, nichtveröffentlichte, brutbiologische Daten aus der Beobachtungskartei des OAK Nordharz ©Museum Heineanum

104 Orn. Jber. Mus. Heineanum 12 (1994)

und Vorland am Museum Heineanum in Halberstadt fließen zur Vollständigkeit mit ein (Kurzvermerk: OAK Nordharz). Mittelwertsangaben erfolgen als arithmetische Mittel mit Standardabweichungen. Abkürzungen: UG = Untersuchungsgebiet, KF = Teilkontrollfläche, Rev. = Revier, rs = Rangkorrela­ tionskoeffizient nach SPEARMAN, p = Irrtumswahrscheinlichkeit.

4. Ergebnisse und Diskussion

4.1. Bestand und Bestandsentwicklung

Seit 1958 erfolgen Aufzeichnungen über den Brachvogelbestand im Großen Bruch. 1973, 1974 und 1978 gab es eine gebietliche Gesamterfassung. Die ermittelte, insge­ samt negative, Bestandsentwicklung im Verlauf der Untersuchungsjahre gibt Tab.l wieder. Die Anzahl festgestellter Revierpaare ging von ehemals 20 jährlich, fast stetig und gleichförmig, auf 6 zurück. Theoretisch wurden von 1983-94 1,4 Reviere pro Jahr aufgegeben. Einen leichten, negativen Sprung gab es 1988. Mit 6 Paaren hat der Be-

Tab. 1. Bestandsentwicklung 1955-1994: Anzahl der Revierpaare des Großen Brachvogels im Untersuchungsgebiet (1500 ha). * Quellen: a - KÖNIG (1978), b - K ö n ig (1975), c - OAK Nordharz; +: zur Untersuchungszeit war eine extrem ungünstige Witterungsperiode, so daß der Bestand wahrscheinlich nur unvoll­ ständig erfaßt wurde.

Anzahl Reviere Abundanz [Rev./lOO ha] Jahr sichere Rev. wahrscheinliche Rev. gesamt

1955 -1972 a* 15 bis 20 15 bis 20 1,0- 1,3 1973 b* 14 - 14 0,9 1974 c* 8 - 8 0,5 1978 c* 15 - 15 1,0 1983 14 3 17 0,9- 1,1 1984+ 10 0 10 0,7 1985 10 3 13 0,7 - 0,9 1986 12 1 13 0,8 - 0,9 1987 10 0 10 0,7 1988 7 0 7 0,5 1989 7 3 10 0,5 - 0,7 1990 6 3 9 0,4 - 0,6 1991 5 1 6 0,3 - 0,4 1992 5 3 8 0,3 - 0,5 1993 7 1 8 0,5 1994 6 0 6 0,4 1983-1994 99 18 117 (0.6) ©Museum Heineanum

W adewitz & Holz: Bestand des Brachvogels 105

stand jetzt ein Minimum erreicht, bei dem mit einem Verschwinden der Art gerechnet werden muß. Trendgemäß würde es den Großen Brachvogel als Brutvogel des Großen Bruchs ab 1999 nicht mehr geben. Die Abundanz liegt jetzt bei 0,4 Reviere/100 ha und stellt sich als sehr ungünstig her­ aus, denn für vergleichbare, großflächige Untersuchungen wird eine mittlere "gesunde" Bestandsdichte von 0,8 bis 2,0 Revieren/100 ha für Mitteleuropa angenommen (Zusf. in GLUTZ V.BLOTZHEIM et al. 1986). Neben den sicheren Brachvogelrevieren wurden jährlich 0 bis 3 wahrscheinliche Reviere ermittelt. Der Anteil wahrscheinlicher Reviere an den sicheren Revieren lag durchschnittlich bei 20 % (max. 50 %).

4.2. Revierverteilung

Zur Untersuchung der Revierlagen wurde das UG in Teilflächen (KF) aufgeteilt, die lückenlos aneinander grenzen. Als Grenzen wurden landschaftsteilende markante Straßen, Wege, Gräben und Dämme gewählt, die oft auch von den Brachvögeln als Re­ viergrenzen genutzt wurden. Tab. 2 stellt die Lage der Reviere im Untersuchungszeitraum dar. Grob betrachtet ist das gesamte UG besiedelt. Je nach KF und Jahr liegt jedoch die Anzahl der Revier­ paare zwischen 0 und 4. Die höchste (kleinflächige) Abundanz wurde 1983 mit 2,0 Revierpaaren/100 ha auf KF4 erreicht. Auf mindestens einer der KF konnten bis 1989 jährlich noch mindestens 3 Revierpaare festgestellt werden. Im Jahr 1962 wurden von SCHNEIDER (1969) auf einer 350 ha Teilfläche des Großen Bruchs 3 Paare (= 0,9 Paare/100 ha) ermittelt.

Abb. 3. Lage der Teilkontrollflächen im Untersuchungsgebiet des Großen Bruchs. KF1 = östl. der Straße Aderstedt-Gunsleben bis Wiesenweg auf Höhe Melkstand-Pap­ pelwäldchen, KF2 = östl. bis Straße Neuwegersleben-Neudamm, KF3 = östl. bis Wiesen­ weg nordwestl. Wulferstedt, KF4 = östl. bis Wirtschaftsweg auf Höhe "Vierbrücken", KF5 = Hornhäuser Bruch, KF6 = Wirtschaftsweg auf Höhe "Vierbrücken" östl. bis Goldbachlauf, KF7 = östl. bis vor Stadtrand Oschersleben, KF0 = unmittelbar westl. der Straße Aderstedt-Gunsleben (und ggf. weiter westl. bis auf Höhe Pabstorf). ©Museum Heineanum

106 Om. Jben Mus. Heineanum 12 (1994)

Tab. 2: Revierverteilung 1983-1994: Anzahl der Revierpaare (insgesamt n = 100) auf den Teil- kontrollflächen (KF) des Untersuchungsgebietes; Paarsummen, mittlere Abundanz, Homogeni­ tät, Stetigkeit (Erläuterungen im Text) und Entwicklungstendenz (+ Zunahme, - Abnahme, ± gleichbleibend/unbestimmt).

KF 0 1 2 3 4 5 6 7 Homogenität t%] Größe [ha] 50 420 150 230 200 150 130 130 (> 50) 1983 3 - 2 4 1 1 3 86 1984 - 2 - 2 2 1 2 1 86 1985 - 2 - 2 3 1 1 1 86 1986 1 3 - 2 3 1 1 1 90 1987 1 3 - 1 3 1 - 1 79 1988 - 3 - 1 1 1 - 1 75 1989 1 3 - 1 2 - - - 60 1990 - 2 - 1 1 1 1 - 63 1991 - 1 - 1 - 1 2 - 78 1992 (I) 1 1 1 1 - 1 - 79 1993 - 1 2 1 1 2 - 60 1994 _ 1 - 2 - 1 2 - 65 Summe 4 24 2 18 21 10 13 8 mittl. Abundanz [Rev./lOO ha] 0,50 0,48 0,11 0,65 0,88 0,56 0,64 0,51 Stetigkeit [Jahre] 4 11 2 12 10 10 9 6

Tendenz - - ± ± - ± + -

Die Homogenität, hier der Anteil besetzter KF an der Gesamtfläche des UG, nahm in den Untersuchungsjahren ebenfalls ab (rs = -0,757, p <0,01). Jetzt sind ca. 30 % der anfänglichen Siedlungsfläche von Brachvögeln verwaist. Die Stetigkeit, d.h. die An­ zahl der Jahre mit besetzter KF im 12jährigen Untersuchungszeitraum, zeigt ein diffe- renzierteres Bild: Während die KF3, 1, 4 und 5 regelmäßig von den Revierpaaren be­ zogen werden, erfolgen in KF 6 Aussetzer über mehrere Jahre. Mit dem fortgeschritte­ nen Bestandsrückgang deutet sich gleiches schon für KF1, 4, 5 an. Da sich Brachvögel sehr reviertreu verhalten (KIPP 1982), weisen diese Ergebnisse vor allem auf eine all­ gemeine, nicht KF-spezifische Ausdünnung des Bestandes hin. In KF7 wird seit 1989 nicht mehr gebrütet, dafür erfolgte 1992 die Ansiedlung auf der KF2. An einen Umzug nach dort ist weniger zu denken, eher rückte das Paar von KF7 mit auf die KF6 und bewirkt hier scheinbar die Zunahme. Möglicherweise hat eine neuerlich mehr extensive Rinderweide auf einem Teil von KF 6 diesen positiven Um­ stand erbracht. Eine Präferenz für beweidete Flächen konnte im UG aber nicht beob­ achtet werden. Die Reviere auf KF3 und KF5 werden sehr kontinuierlich besetzt. KF3 weist erhöhte ©Museum Heineanum

W adewitz & Holz: Bestand des Brachvogels 107

Lagen auf, die auch vom Frühjahrshochwasser nicht erreicht werden, und zeichnet sich durch Übersichtlichkeit aus. KF5 ist durch Gehölzbewuchs klar Umrissen und stellt für (nur) ein Brachvogelpaar ein abgegrenztes Revier dar. Der Niedergang des Bestandes im Großen Bruch macht sich besonders auf KF1 und KF4 bemerkbar. Mit ihrer Lage im Großen Bruch haben beide Kontrollflächen aber immer noch die hohe Bedeutung, die ihnen mit der Unterschutzstellung als Wiesen­ schongebiet bzw. NSG einmal zugedacht war. Wichtigster Ansatz zur Verbesserung der Situation für den Brachvogel im Großen Bruch wäre darum die Wiesen-Renaturie- rung der KF1 und KF4! Rückgangsursachen können nur vermutet werden: Zu frühe und großflächig, schnell ablaufende Mahd ab Ende Mai, Intensivweide, Vegetation vor allem für Küken zu hoch und dicht (vgl. SCHARFF 1982). Letztlich hat die Bewirtschaftung weitgehend zu degeneriertem Saatgrasland mit sicherlich auch verringertem Nahrungsangebot geführt.

4.3. Neststand

In den Jahren 1983 bis 1994 wurden in der ersten Maihälfte 33 Nester mit Gelegen ge­ funden. Die Nester waren fast ausnahmslos im Graswuchs der Wiesen und Weiden, sowohl auf sehr feuchten als auch trockenen Standorten, angelegt. Sie standen mei­ stens in Saatgrassorten, die keine Reinbestände bildeten. Mindestens ein Nest wurde auf umgebrochener Wiese gefunden. Gelege auf Ackerland wurden nicht festgestellt, jedoch mehrmals vermutet und stellen für das UG eine Ausnahme dar. Der Vegeta­ tions-Deckungsgrad im Nestbereich hatte geringe Bedeutung. Es wurden fast pflanzen­ lose (5 %), häufiger aber lückige bis dichte (95 %) Plätze für die Nestanlage festge­ stellt. Die Vegetationshöhe lag im Mittel bei 22,5 ± 8,3 cm (n = 24; min. 4, max. 50 cm). Bei 23 Nestern wurde die nächste Entfernung zu Einzelbäumen, Baumreihen oder Hecken geschätzt. Von solchen Gehölzen befanden sich die Nistplätze im Mittel 100 ± 67 m (min. 15, max. 250 m) entfernt. Dieser Betrag ist höher als in Niedersachsen (T ü l l in g h o f f & B e r g m a n n 1993) und in Hessen (S c h u b e r t 1989), doch dürfte er von der Wiesengröße und der Gehölzausstattung der Landschaft abhängig sein. Mini­ mum und Standardabweichung deuten an, daß die Brachvögel des Großen Bruchs nicht unbedingt größere Abstände zu Gehölzen halten. Gleiches konnte auch für andere Strukturen der Nestumgebung, wie Wiesenwege, Koppelzäune, Gräben, Gewässer, Dämme, Heuhaufen, Leitungsmasten ermittelt werden. Für diese Elemente lag das Mittel bei 60 ± 53 m (n = 23; min. 9, max. 200 m). Tab.3 gibt die Verteilung der Nestfunde im UG wieder. Aufgenommen sind auch jene Orte als Nistplätze, wo kein Nest, aber kleine pulli festgestellt wurden. Die größte Be­ deutung als Nistgebiet haben die KF4, 1, 3. Auf diesen Grünlandflächen sollten die Empfehlungen zum Schutz der Bruten (Herausnahme von Flächen aus der Nutzung, Spätmahd) besondere Beachtung finden. Die Verteilung der festgestellten Nistplätze deckt sich in ihrer räumlichen Lage mit der Summe der Revierpaare je KF (vgl. Tab.2). ©Museum Heineanum

108 Orn. Jber. Mus. Heineanum 12 (1994)

Tab.3: Räumliche Verteilung der Nester (1983-1994): Anzahl Nestfunde (n = 47) auf den Teil- kontrollflächen (KF) des Untersuchungsgebietes.

KF 0 1 2 3 4 5 6 7 Anzahl N ester 1 10 - 9 16 4 3 4

4.4. Gelege

Von 1970 bis 1994 wurden 19 Gelege im UG gefunden, für die ein Legebeginn er­ rechnet werden konnte. Er ergab sich für eine angenommene Brutdauer von 28 Tagen und konnte ermittelt werden, weil noch kein Vollgelege vorhanden war ( 8x), am Schlupftag kontrolliert wurde (5x) oder das Alter von Jungvögeln bekannt war (6x). Wie sich der Legebeginn verteilt zeigt Tab.4.

Tab.4: Gelegebeginn 1970-1994: Tage des Legebeginns im UG, geordnet in April- und Mai- pentaden (n =19). * OAK Nordharz.

M onat April M a i Pentade 1 2 3 4 5 6 1 2 3 02.4.70* 08.4.86 15.4.86 18.4.92 23.4.78* 28.4.75* - 09.5.83 11.5.85 12.4.88 23.4.84 29.4.84 10.5.85 30.4.86 10.5.85 27.4.88 06.5.87 30.4.89 09.5.91 10.5.91

Der Median des Legebeginns lag danach am 29. April (n = 19, frühestens 2. April, spätestens 11. Mai). Zwischen Erst- und Nachgelege konnte nicht unterschieden wer­ den. Bei allein 12 Gelegen aber fällt der Legebeginn in die Zeitspannen 27.bis 30.4. und 6 .bis 11.5. Dieser im Vergleich zu anderen Populationen Mitteleuropas sehr späte Median des Legebeginns und die Lücke in der 1. Maipentade könnten für einen hohen Amteil von Nachgelegen sprechen. Bei Verlust des Erstgeleges im April erfolgen Nachgelege regelmäßig nach 5-14 Tagen(GLUTZ V.BLOTZHEIM et al. 1986, SCHUBERT 1989, T ü l l in g h o f f & B e r g m a n n 1993). Die im UG festgestellte Konzentration auf zwei Pentaden können methodisch durch den immer gleichen Untersuchungszeitpunkt (Aoifang bis Mitte Mai), der Berech­ nungsweise innewohnende Ungenauigkeiten und den geringen Stichprobenumfang bedingt sein. Möglicherweise deuten sich hier allerdings direkt die Auswirkungen großflächiger intensiver Bewirtschaftung an: Ein jährlich immer etwa zeitgleicher Ge­ legeverlust bewirkt zeitlich eng zusammenfallende Nachgelege. Es ist anzunehmen, daß Maßnahmen der Frühjahrspflege nach dem in der Behandlungsrichtlinie vorgese­ hen Termin (30. März) durchgeführt wurden - 1988 wurde Walzen nach Mitte April bemerkt. ©Museum Heineanum

W adewitz & Holz: Bestand des Brachvogels 109

Betrachtet man nur den Legebeginn im April, der offensichtlich die Erstgelege besser wiedergibt, so liegt der Median am 23. April (n = 12). Eine zeitliche Verschiebung der Eiablage ist für den Untersuchungszeitraum und -umfang nicht erkennbar. Der dokumentierte Gelegebeginn verbietet einen Mahdbeginn auf den unter Punkt 3.2. genannten, wichtigen Brutflächen vor Mitte Juni. Die Gelegegröße auswertbarer Brachvogelnester enthält Tab. 5. Während das 2er Ge­ lege sicher ein Vollgelege war, kann für einen Teil der 3 er Gelege nicht ganz ausge­ schlossen werden, daß noch weiter gelegt wurde. Ein Vollgelege des Brachvogels in unserem UG enthielt demnach im Mittel mindestens 3,72 Eier. Dieser Wert fügt sich gut in andere, umfangreichere Untersuchungen in Mitteleuropa, z.B. in Bayern 3,78 und in der Schweiz 3,74 (GREINER und HEIM in GLUTZ V.BLOTZHEIM et al. 1986) ein. Als Verlustursachen der Gelege konnten je einmal Plünderung durch Rabenkrähe Cor- vus c. corone und Rinderauftrieb festgestellt werden. Ein Gelege wurde verlassen.

Tab. 5: Vollgelege 1962-1994: Eizahlen im Vollgelege im UG (n = 29), einschließlich drei 4er Gelege vor 1983 aus OAK Nordharz.

Gelegegröße 1 Ei 2 Eier 3 Eier 4 Eier Mittel ± s Anzahl Daten (n) - 1 6 22 3,72 ±0,41

4.5. Bruterfolg

Der Bruterfolg der Revierpaare konnte im einzelnen nicht gezielt erfaßt werden. Die in Abb. 4 verarbeiteten Daten enthalten deshalb viele Zufallsbeobachtungen. Für mehr als die Hälfte der Brachvogelpaare gelang es nicht, eine eindeutige Aussage zu treffen. Darin einbegriffen ist sicher eine nichterkannte Dunkelziffer an Bruten mit negativem Verlauf. Bei optimistischer Betrachtung (wahrscheinlicher und nachgewiesener Brut­ erfolg) kann davon ausgegangen werden, daß die Jungvögel bei einem guten Drittel der Revierpaare schlüpfen. Zum Vergleich: In Bayern wurden 4 9 %, in Westfalen 2 4 % der Gelege nicht zerstört oder verlassen (G r e in e r und K ipp in G l u t z v . B l o t z h e im et al. 1 9 8 6 ). Im UG konnten von 1 9 8 3 - 1 9 9 4 insgesamt 2 8 , im Zeitraum von 1 9 7 0 -1 9 9 4 insgesamt 3 7 Jungvögel unterschiedlichen Alters beobachtet werden. Im Mittel führte ein erfolg­ reiches Brachvogelpaar2,31 ± 1,01 Junge (n = 16 Paare). Dieser Betrag liegt deutlich unterhalb dem eines Vollgeleges im Großen Bruch. Hohe Verluste auch nach dem Schlupf sind sehr wahrscheinlich, da bei den regelmäßig, allerdings höchstens zwei jährlich, durchgeführten Kontrollen im Juni nur selten Jungvögel gefunden wurden, ja manche Jahre selbst Altvögel nicht mehr da waren. KIPP (1982) errechnete für Westfalen einen jährlichen Bruterfolg pro Paar von 0 ,8 flüggen Jungvögeln die notwendig sind, um den Bestand zu halten. Im Großen Bruch ergibt sich für die Annahme, daß bei einem Drittel der Paare Jungvögel schlüpfen und ein erfolgreiches Paar 2 ,3 1 Junge führt, gegenwärtig ein Betrag von0 ,7 7 Junge pro ©Museum Heineanum

110 Om. Jber. Mus. Heineanum 12 (1994)

Paar. Die reale Situation stellt sich allerdings noch negativer dar, denn dieser Betrag schließt auch die nicht flügge gewordenen Jungvögel ein. Tab. 7 zeigt, wo die Brachvogelpaare im UG besonders erfolgreich waren. Von den Daten und der Jungenzahl her hebt sich wieder die KF3 positiv hervor. Weite Gelän­ deübersicht gestattet den Jungvögeln hier möglicherweise besonders gut, eine Gefahr zu erkennen und ihr auszuweichen. Die Tabelle deckt sich zahlenmäßig nicht mit der Revier- (Tab. 2) oder der Nestverteilung (Tab. 3). Vor allem KF1 und KF4 bleiben hinter der Erwartung zurück. Der Grund wird weniger im Abwanderungsverhalten der pulli, sondern viel mehr im tatsächlichen Bruterfolg gesehen.

Bruterfolg (wahrscheinlich), 18 % Bruterfolg (nachgewiesen), 17 %

kein Bruterfolg, 11 %

keine Aussage zum Bruterfolg n

Abb. 4. Brutergebnis 1983 -1994: Bruterfolg der Revierpaare im UG (n = 100).

Tab. 6. Bruterfolg 1970-1994: Anzahl der Jungvögel bei den erfolgreichen Brutpaaren (BP) im UG (n = 16 Paare, einschließlich vier Daten vor 1983 aus OAK Nordharz).

Anzahl Jungvögel/BP 1 2 3 4 Mittel ± s Anzahl Daten (n) 4 6 3 3 2,31 ± 1,01

Tab. 7. Räumliche Verteilung des Bruterfolges 1970-1994: Anzahl erfolgreicher Brutpaare (BP; n = 11) und Summe aller Jungvögel (m = 24) auf den Teilkontrollflächen (KF) des Untersuchungsgebietes (einschließlich einer Beobachtung von 1975 aus OAK Nordharz).

KF______0 1 2 3 4 5 6 7 Anzahl BP 0 1 0 4 3 1 2 0 Summe der Jungvögel 0 2 0 1 1 4 4 3 0 ©Museum Heineanum

W adewitz & Holz: Bestand des Brachvogels 111

4.6. Ursachen des Bestandsrückganges

Wenn man vom Umbruch mit anschließender Grasneuansaat auf einigen Wiesenschlä­ gen absieht, fanden in den zwölf Untersuchungsjahren keine gravierenden landschaftli­ chen Umgestaltungen statt, die sich augenscheinlich auf den Brachvogelbestand aus­ wirken mußten. Dafür spricht auch der kontinuierliche Abfall des Bestandes, und es muß eher von län­ gerfristig wirkenden Rückgangsursachen ausgegangen werden. Sehr negative Auswirkungen für die Wiesen und damit die Brachvögel, hatte eine Häu­ fung von künstlich erzeugten ’Trockenjahren" durch falsche Wasserregulierung. Schnell abgeleitetes Frühjahrswasser und nachfolgend niederschlagsarme Monate führten zu einer oberflächlichen Trockenheit. Teilweise hatte das Große Bruch im Juni dann eher den Charakter einer Grassteppe angenommen. Wichtige Aspekte des Artenschutzes für den Großen Brachvogel wurden vielfach schon genannt (z.B. KIPP 1977, RANFTL 1982, KEIL & WlNTHER 1983, SCHUBERT 1989, TÜLLINGHOFF & BERGMANN 1993). Obwohl nicht detailliert ausgewertet, kom­ men im UG doch eine Vielzahl von Faktoren und Veränderungen in Betracht, die in ihrer Gesamtwirkung für die negative Bestandsentwicklung verantwortlich sind. Dazu gehören: • Umbruch einiger Wiesen zu Ackerland, • Aussaat weniger, nicht standortgerechter Kulturgrassorten, die weitgehend homoge­ nen dichten Bestand bilden; in Folge dieser artenarmen Vegetation arten- und indivi­ duenärmere Kleintierwelt (vgl. LlTZBARSKI et al. 1 9 8 7 ), • Düngung von Grünland, • Vorverlegung der Mahdzeiten und Mahd großer Flächen in kurzer Zeit sowie Einsatz schnellfahrender Mäher, • Rinderintensivweide, • Wegebau, Verkehrszunahme, erhöhter Freizeitbetrieb • Wasserregulienmg (Entwässerung). Einmal mußte Abschuß eines Altvogels durch Jäger festgestellt werden.

Dank

Allen bereits genannten (s. Einleitung) und auch den ungenannten, da nur sporadisch beteiligten, fleißigen Beobachtern, die jede Witterungsunbilde ausgehalten haben, sei an dieser Stelle noch einmal herzlich für die Mithilfe gedankt!

Zusammenfassung

In einem Grünlandgebiet (UG = 1500 ha) im nördlichen Harzvorland wurden von 1983 bis 1994 die Bestandsentwicklung und brutbiologische Daten des Großen Brachvogels erfaßt. 99 sichere und 18 wahrscheinliche Revierpaare konnten ausgewertet werden. Der Bestand ging trotz unserer Schutzbemü­ hungen kontinuierlich von 14 (= 0,9 Rev./lOO ha) auf 6 Paare (= 0,4 Rev./lOO ha) zurück. ©Museum Heineanum

112 Om. Jben Mus. Heineanum 12 (1994)

Eine Ausweitung der Revierverteilung ergab, daß die Brachvogelpaare auf 4 von 8 Teilflächen des UG abnahmen. Seit 1983 wurde etwa ein Drittel der Besiedlungsfläche aufgegeben. Auf 4 Teilflächen siedeln noch regelmäßig Brachvögel, die übrigen sind unregelmäßig oder gar nicht mehr besetzt. 33 Nester mit Gelegen wurden auf Grünland gefunden. Die Standorte waren feucht bis trocken. Der Deckungsgrad der Vegetation war unterschiedlich, die Vegetationshöhe lag bei 22,5 cm . Von Gehölzen waren die Nester 100 m entfernt, von anderen Strukturen 60 m, wobei die Brachvögel nicht unbedingt größere Distanzen bevorzugen. Räumlich deckt sich die Lage der Nester mit der Anzahl der ermittelten Revierpaare. Der Median des Legebeginns ist der 29. April. Er liegt wahrscheinlich mindestens eine Woche früher, da zwischen Erst- und Nachgelege nicht unterschieden wurde. Die Verteilung der Legebeginne (Tab. 4) deutet auf einen zeitlich regelmäßigen Verlust der Gelege hin. Vollgelege enthielten im Mittel 3,72 Eier. Bei 17 % der Revierpaare konnte Bruterfolg beobachtet werden. Zwischen 1970 und 1994 wurden im UG insgesamt 37 Jungvögel festgestellt. Im Mittel führte ein erfolgreiches Brutpaar 2,31 Junge. Der Fundort der Jungvögel deckt sich räumlich nicht mit der Revier- oder Nestanzahl. Verlust- und vermutliche Rückgangsursachen werden genannt. Spezielle Hinweise zum Schutz des Brachvogels auf Teilflächen im Gebiet werden aufgezeigt.

Literatur

A nonymus (1972): Avifaunistischer Jahresbericht 1971 für den Nordharz und das nördliche Vorland. Naturkdl. Jber. Mus. Heineanum VII: 90. - (1973): Avifaunistischer Jahresbericht 1972 für den Nordharz und das nördliche Vorland. Naturkdl. Jber. Mus. Heineanum VHI: 88. Beintema , A. J.(1986): Nistplatzwahl im Grünland: Wahnsinn oder Weisheit? Corax 11: 301- 310. BÖLSCHER, B. (1992): Zum Einfluß moderner Grünlandwirtschaft auf Wiesenvögel. NNA-Ber. 5, H.4: 37-41. DDA/DS-IRV (1992): Rote Liste der in Deutschland gefährdeten Brutvogelarten. DDA-ak- tuell 1/1992. Glutz von BLOTZHEIM, N. U., K. M. B auer & E. Bezzel (1986): Handbuch der Vögel Mit­ teleuropas. Bd.7/2 (2. Aufl.). Wiesbaden. Haensel , J., & H. KÖNIG (1974-1991): Die Vögel des Nordharzes und seines Vorlandes. Naturkdl. Jber. Mus. Heineanum IX. Heckenroth , H., & M. KIPP (1982): Zur Situation des Großen Brachvogels(Numenius arquatd) in Niedersachsen. Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Baden-Württ. 25: 79- 82. Heidecke , D., K.-J. Seelig & B. N icolai (1988): Erfassung der Brutbestände des Großen Brachvogels und der Uferschnepfe als Grundlage effektiver Schutzmaßnahmen. Naturschutz- arb. Bez. Halle Magdeburg 25, H. 2: 11-21. Hentschel , P., L. Reichhoff , B. Reuter & B. Rossel (1983): Handbuch der Naturschutz­ gebiete der DDR. Bd.3, Bezirke Magdeburg und Halle. , Jena, Berlin. HERDAM, H. (1993): Neue Flora von Halberstadt. Quedlinburg. KEIL, W., & K. Winther (1983): Biotop-Management des Großen Brachvogels {Numenius arquatd) in Hessen. Vogel u.Umwelt 2: 267-272. KIPP, M. (1977): Artenschutzprojekt Brachvogel {Numenius arquatd). Ber. dt. Sekt, intemat. Rat Vogelschutz 17: 33-38. K ipp, M. (1982): Ergebnisse individueller Farbberingung beim Großen Brachvogel und ihre ©Museum Heineanum

W adewitz & Holz: Bestand des Brachvogels 113

Bedeutung für den Biotopschutz. Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Baden-Württ. 25: 87-96. KÖNIG, H. (1975): Avifaunistischer Jahresbericht 1973 für den Nordharz und das nördliche Vorland. Mitt. IG Avifauna DDR 7: 32. KÖNIG, H. (1978): Numenius arqucita - Großer Brachvogel. In: HAENSEL, J., & H. KÖNIG (1974-1991), p. 175-178. KÖNIG, H. (1991): Untersuchungsgebiet, Siedlungsdichte-Untersuchungen. In: Haensel , J., & H. K önig (1974-1991), p. 540-569. LlTZBARSKI, B., H. L itzbarski & PETRICK, S. (1987): Zur Ökologie und zum Schutz der Großtrappe {Otis tarda). Acta omithoecol. 1/3: 199-244. LUGE, J. (1992): Zum Bestand des Großen Brachvogels und seiner Schutzsituation im Kreis Köthen. Beitr. Vogelkd. 38: 113-117. NICOLAI, B. (1993): Atlas der Brutvögel Ostdeutschlands. Jena, Stuttgart. OAK Nordharz und Vorland: Beobachtungskartei. Museum Heineanum, Halberstadt. Ranftl , H. (1982): Zur Situation des Großen Brachvogels{Numenius aquatä) in Bayern. Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Baden-Württ. 25: 45-60. Reichhoff , L., L. Jeschke , M. Görner & H. K önig (1979): Eine Typisierung des Graslan­ des der DDR im Hinblick auf omitho-ökologische Untersuchungen. Falke 26: 270-278. RHEINWALD, G. (1993): Atlas der Verbreitung und Häufigkeit der Brutvögel Deutschlands - Kartierung um 1985. Schriftenreihe des DDA 12, Bonn. SCHARFF, G. (1982): Über die Bedeutung des Wiesenwuchses in Brachvogel- Brutgebieten. Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Baden-Württ. 25: 33-43. Sachs , L. (1993): Statistische Methoden. Berlin. SCHNEIDER, R. (1969): Die Siedlungsdichte der Vögel einer Bruchlandschaft im nördlichen Harzvorland im Jahre 1962. Mitt. IG Avifauna DDR 2: 3-12. SCHUBERT, S. (1989): Zur Situation des Großen Brachvogels{Numenius arquatä) in der Wetterau. Vogel u. Umwelt 5: 211-268. Tüllinghoff , R., & H.-H. Bergmann (1993): Zur Habitatnutzung des Großbrachvogels {Numenius arquatä) im westlichen Niedersachsen: Bevorzugte und gemiedenene Elemente der Kulturlandschaft. Vogelwarte 37 (1993-94): 1-11. UEHR, F. (1988): Ein Charaktervogel des Großen Bruches. Zwischen Bode u. Lappwald (Heimatbl. Kreis Oschersleben): 54-56.

Martin Wadewitz Rüdiger Holz Goslarer Straße 13 Plantage 8 D-38820 Halberstadt D-38820 Halberstadt