Schloss Und Lustgarten in Hessen Am Fallstein
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SCHLOSS UND LUSTGARTEN IN HESSEN AM FALLSTEIN Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg vorgelegt von Thomas Scheliga M.A. Schloss und Lustgarten in Hessen am Fallstein B A N D I Danksagung 4 Vorwort 5 Einleitung 6 ************************************************************************************ A. SCHLOSS HESSEN I. Baugeschichte 7 - Baugeschichte im Überblick 27 II. Baubeschreibung 29 -Disposition der Oberburg 29 - Außenfront des Westflügels zur Unterburg hin 32 -Die Hofseite des Westflügels 36 - Hausmannsturm mit Treppenhaus und Loggia 39 - Der Südflügel 43 - Die Altane 44 - Der Ostflügel 46 - Der Nordflügel 47 - Disposition der Unterburg 48 - Die Steinscheune 49 III. Die Secco-Malereien in Schloß Hessen 53 IV. Die Ausstattung der Hessener Schloßkapelle 61 - Die beweglichen Ausstattungsstücke der Schloßkapelle 63 - Das Schnitzgehäuse der Kapellen-Orgel von 1595 65 - Die Kanzel (1595) 65 - Die Holztaufe von 1598 66 - Ausstattung mit Gemälden 67 - Fazit 67 V. Die Kammer-Orgel der Elisabeth von Dänemark 69 - Kunsthistorische Beschreibung der Orgel 82 VI. Das Altartriptychon (um 1590) der Schloßkapelle Hessen 85 - Einleitung 85 - Beschreibung der Tafeln des Altaraufsatzes 89 - Die Aufsatz-Ädikula 96 - Das Triptychon im Kontext der regionalen und dynastischen Überlieferung 104 VII. Das Elisabethstift 109 - Die Ausstattung der Stiftskapelle 112 2 B DER LUSTGARTEN DES SCHLOSSES HESSEN I. Baugeschichte 114 II. Johann Royer, fürstlich braunschweigischer Herbarista (1574-1655) 136 III. Johann Royers Druckwerk "Beschreibung des gartens zu Hessen ...." 149 Exkurs: Die sogenannten "Bindewercke" als Zierde der Quartierhecken und ihr stilgeschichtlicher Kontext 154 IV. Zustandsbeschreibungen des Hessener Lustgartens nach Johann Royer 164 - Transkritpion des Royerschen Textes ins Hochdeutsche 172 - Fazit 196 V. Der Jagd- oder Paradiesbrunnen in Quartier Nr. 2 198 - Datierung 198 - Beschreibung 200 - Ikonologie 210 VI. Schloß und Gartenanlagen im topographischen Zusammenhang 213 VII Der Hessener Lustgarten im Kontext der manieristischen Gartenkunst 219 - Die Kavaliersreise des Prinzen Friedrich Ulrich 220 - Fazit 231 ************************************************************************************ Schlußwort 233 Gesamtfazit 241 Literaturverzeichnis 242 _________________________________________________________________________________ BAND II: Abbildungen BAND III: Anhang A: Archivalische Quellen BAND IV: Anhang B: Lateinische Pflanzenlisten 3 Danksagung Unzählige Einzelpersonen und Institutionen waren mir im Verlauf meiner Recherchen mit Auskünften und Hinweisen behilflich. Hervorheben möchte ich Frau Erna Kröger (Hessen), Herrn Christian Lippelt, M.A. (Wolfenbüttel), Herrn Alfred Bartsch (Wernigerode), Herrn Dr.-Ing. Harald Blanke (Hundisburg), Herrn Dr.-Ing. Clemens A. Wimmer (Potsdam), Frau Dr. Annie Christensen (Dänemark) sowie Sir Roy Strong (Großbritannien); weiterhin das Niedersächsische Staatsarchiv Wolfenbüttel (Herr Dr. Ulrich Schwarz), das Herzog Anton Ulrich - Museum Braunschweig (Frau Dr. Regine Marth), das Weserrenaissance-Museum Lemgo (Herr Dr. Thomas Fusenig), das Württembergische Landesmuseum Stuttgart (Herr Dr. Fritz Fischer), die Bayerische Staatsbibliothek (Dr. E. Hertrich) sowie die British Library. Besonders dankbar bin ich meinen Eltern, die mich mit viel Geduld unterstützt haben. Ihnen möchte ich diese Arbeit widmen. 4 Vorwort Mit dem Thema Lustgarten Hessen wurde ich erstmals im Sommersemester 1988 im Rahmen des Hauptseminars an der Universität Münster "Aspekte der Gartenkunst" (Leitung: Dr. Dorothea Stichel) konfrontiert. Die Schloßanlage sowie der unbebaute Bereich des ehemaligen Lustgartens waren damals nur unter Auflagen zugänglich, da im Grenzbereich der damaligen DDR gelegen. Nach der Grenzöffnung 1989 sollte sich dies ändern. Die doch beachtlichen Überreste des Schlosses sowie die erhalten gebliebenen Ausstattungstücke der Schloßkapelle ließen recht bald den Gedanken an eine Dissertation über die Nebenresidenz Hessen aufkeimen, insbesondere nachdem 1990 die Gartenbeschreibung von Gärtnermeister Johann Royer (Braunschweig 1651) als Reprint bei der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel erschienen war. Nach meiner Magisterarbeit über ein modernes Thema (Universität Heidelberg 1993), den Forschungen über Schloß Salzdahlum (1994) sowie über die Wolfenbütteler Gartenanlagen der Renaissance (Weserrenaissance-Museum 1995 / Garden History 1996) dauerte es bis 1997, daß die Dissertation über Schloß und Lustgarten Hessen Gestalt annahm. Ausgangspunkt waren damals meine Ausgrabungen im Bereich des Lustgartens, die erstmals die genaue Erstreckung der ehemaligen Gartenanlage offenlegten. Parallel zu zwei AB-Maßnahmen entstand die Dissertation, die im Frühjahr 2002 an der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg eingereicht wurde. Erster Gutachter war Herr Professor Dr. Peter Anselm Riedl, zweiter Gutachter Herr Professor Dr. Michael Hesse. Der Tag der mündlichen Prüfung war der 18. Dezember 2002. 5 Einleitung Unter den Schlössern des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg zur Zeit der Renaissance verdient Schloß Hessen, auf der Nordostseite des Höhenzugs Fallstein gelegen (Abb. 1), am ehesten die Bezeichnung "Sommerresidenz". Für Sommerresidenzen typisch sind vor allem ausgedehnte Gartenanlagen (Abb. 2). Während für die Hauptresidenzen in Wolfenbüttel und Gröningen keine aufwendigen Lustgärten überliefert sind, dokumentiert ein detailreicher Merian-Stich von 1654 (Abb. 59) den Hessener Lustgarten auf das Genaueste. Außerdem bezeugen eine Beschreibung sowie ausführliche Pflanzenlisten die einstige Bedeutung der Gartenanlage. Beiden Quellen, Stich sowie Gartenbeschreibung, ist es zu verdanken, daß der Hessener Lustgarten in zwei überblicksartigen Standardwerken zur Gartenkunst aufgeführt wird, in Dieter Hennebos Buch "Der architektonische Garten" sowie in Wilfried Hansmanns Monographie "Gartenkunst der Renaissance und des Barock". Doch auch Schloß Hessen ist durch einen Merianstich als eine stattliche Vierflügelanlage mit Vorburg dokumentiert (Abb. 29). Nachdem der Ausbau von der Regenstein’schen Burg zu einem herzoglichen Wohnschloß schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vonstatten ging, wurden die architektonisch bedeutsamsten Baumaßnahmen in den 1560er Jahren (Westflügel) und in den Jahrzehnten um 1600 (Torschmuck, Schloßkapelle, Altane) getroffen (Abb. 3; siehe auch die Chronologietabelle "Baugeschichte im Überblick" S. 27f). Zusammenfassend muß jedoch gesagt werden, daß vorrangig der Schloß- garten, nicht das Bauensemble des Schlosses im engeren Sinne, von überregionaler Bedeutung ist bzw. war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Lustgartenareal bis zur Grenz- öffnung 1989 von der LPG Pflanzenzucht genutzt, während z.Zt. eine gelegentliche Nutzung als Festwiese erfolgt. Das Schloß zeigt sich nach den Abrissen der Nachkriegszeit ohne West- und Nordflügel (Abb. 4-6). 2000/2001 sind die übrigen Flügel wieder mit Dächern versehen worden. 6 A. SCHLOSS HESSEN I. Baugeschichte Die Frühgeschichte der Hessener Burg liegt im Dunkeln. Es ist durchaus möglich, daß bereits eine kreisförmige Befestigungsanlage aus Erdwällen mit Palisaden bestand, als der Ort Hessen im Jahre 966 n.C. erstmals in einer Urkunde Kaiser Ottos I. als "Hessenheim" erwähnt wird. 1 Schon zu Beginn des 10. Jahrhunderts, unter König Heinrich I., wurde im Grenzraum zwischen sächsichem und slawisch dominiertem Gebiet eine Burgenkette erbaut, welche das Gebiet des noch jungen "deutschen" Reiches vor weiteren unvermittelten Einfällen der Ungarn schützen sollte. Als Ausgangs- und Planungszentrum dieses Burgengürtels darf wohl die Pfalz Werla vermutet werden, welche nur knapp 15 km von Hessen entfernt liegt - ungefähr dort, wo in ottonischer Zeit der Sumpfgürtel des Großen Bruches in die Okerniederung einmündete. Während die Werlapfalz in mehreren Kampagnen untersucht wurde (von welchen jene der 1940er Jahre eher propagandistisch motiviert war), hat man in der näheren Umgebung bislang noch nicht systematisch nach weiteren Überresten derartiger frühmittelalterlicher Fluchtburgen geforscht. Eine Ausnahme bildet die Fluchtburg am Heeseberg, knapp 10 km nordöstlich von Hessen bereits jenseits des Großen Bruches gelegen. Hier deuten neue archäologische Funde eindeutig darauf hin, daß die ebenfalls rundliche Befestigung noch zu ottonischer Zeit als Fluchtburg genutzt wurde. Der für diese Zeit eigentümliche runde oder wenigstens elipsoide Grundriß begegnet auch in unmittelbarer Nachbarschaft des Ortes Hessen, auf der Westerburg. Der äußere Bering der hiesigen Niederungsburg liegt in etwa genau so weit vom hügeligen Südrand des Großen Bruches entfernt wie Hessen. Interessant ist, daß in der Nähe von Haldensleben bei der Hundisburg in einer Entfernung von 1 bis 2 km gleich drei Rundburgen angegraben wurden, welche ebenfalls in ottonischer Zeit bewohnt waren. Es sind die Burg Althaldensleben, "Hannchens Ruh" und die Baderburg. Alle diese Anlagen waren offenbar auf rundem Grundriß befestigt, wobei Hannchens Ruh und die Hundisburg höchstwahrscheinlich noch bzw. schon im 10. 1 Cf. Bau- und Kunstdenkmäler des Landkreises Wolfenbüttel, bearb. v. Karl Steinacker, S. 187 7 Jahrhundert einen festen Mauerbering hatten. Verbindet man diese Rundanlagen, so ergibt sich eine ziemlich gerade Linie in nord-südlicher Erstreckung. Der Treffpunkt dieser Verteidigungslinie mit jener von der Werla aus in östlicher Richtung (über Hornburg, Hessen und die Wester- burg) gezogenen Linie liegt in etwa bei Jerxheim