Das Naturschutzgebiet Feldberg 1100
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Das scheue Auerhuhn ist eine Charakterart lichter Wälder mit vielen Heidelbeeren. Es ist vom Aussterben bedroht und benötigt daher einen ganz besonderen Schutz Willkommen im Naturschutzgebiet Geologie Feldberg Bereits vor über 350 Millionen Jahren erstarrte in großer Tiefe Magma, das wir heute als Granit und Gneis im Mit fast 1.500 Metern Höhe ist der Feldberg der höchste Hochschwarzwald wiederfinden. Während der Zeit der deutsche Berg außerhalb der Alpen und gehört zu den be- Dinosaurier vor ca. 100 Mio. Jahren war der heutige Feld- liebtesten Ausflugs- und Wandergebieten des Schwarzwal- berg noch tief unter dem Boden des Jurameeres begraben. des. Gleichzeitig ist das Feldberggebiet Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen. Aus diesem Grund wurde es Seit etwa 45 Mio. Jahren wurde der Schwarzwald gegen- bereits 1937 unter Naturschutz gestellt. über dem Rheintal angehoben und die Gesteinsschichten abgetragen, die das Gebiet einst bedeckten. Die Verglet- Von weitem fällt der Feldberg durch seine langgezogene, scherung der letzten Eiszeiten sorgte für den „letzten unbewaldete Kuppe auf. Er scheint die natürliche Wald- Schliff“. Viele Zeugen dieser Eiszeiten sind am Feldberg grenze zu überschreiten. Tatsächlich war es aber der noch heute zu entdecken. Mensch, der hier vor etwa 1.000 Jahren begann, den Ur- Der Herbstwald im Feldseekar lässt wald zu roden und die entstehenden Wiesen als Rinderwei- die Vielfalt urwüchsiger Wälder de zu nutzen. Klima erahnen Einige besondere Lebensräume blieben jedoch seit der letzten Eiszeit auch ohne den Einfluss des Menschen un- Der Feldberg weist ein extrem raues Klima auf: Im Jahres- Naturschutzgebiet bewaldet. Felsen, Lawinenbahnen und Moore waren in den mittel fallen hier etwa 2.000 mm Niederschlag und die Urige Wälder mit scheuen Bewohnern Moore Impressum letzten 10.000 Jahren Rückzugsgebiete für viele Pflanzen Durchschnittstemperatur liegt bei etwa 3,5 °C. Der erste Ein großer Teil des Naturschutzgebiets Feldberg ist von Besonders reich an seltenen Eiszeitrelikten sind die Quell- Herausgeber: und Tiere - Eiszeitrelikte, die heute in den Alpen ihre zen- Schnee fällt meist schon im September, und die letzten Feldberg Wald bedeckt. Durch den Einfluss des Menschen war zwar moore des Feldbergs. Hier, wo nie dichter Wald stockte, Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 56, Bissierstr. 7, 79114 trale Verbreitung haben. Der Feldberg wird daher von Wis- Schneereste tauen erst im Juni oder Juli ab, manchmal der früher hier wachsende Urwald - ein Mischwald aus fanden Kostbarkeiten wie Alpen-Troddelblume, Alpen- Freiburg, in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzen- senschaftlern als „subalpine Insel“ bezeichnet. sogar erst im August. 1.493 m ü. NN Buchen und Tannen sowie mit steigender Höhe immer helm, der seltene Sumpfstern sowie Fleisch fressende trum Südschwarzwald, Dr.-Pilet-Spur 4, 79868 Feldberg Diese rauen klimatischen Bedingungen prägen eine für die häufiger auch Fichten - fast vollständig verschwunden. Pflanzen wie Rundblättriger Sonnentau oder Gewöhnli- Gestaltung: deutschen Mittelgebirge einmalige Pflanzen- und Tierwelt. ches Fettkraut ein Refugium. Doch vor allem in den „Bannwäldern“ im Feldseekar und Dr. Stefan Büchner Die Alpen-Troddelblume ist ein typisches Eiszeitrelikt am Feldberg Noch bis in den Sommer hinein sind Schneereste am Feldberg zu finden im oberen St. Wilhelmer Tal konnten sich wieder sehr Traunsteiners Knabenkraut (links) und Gewöhnliches Fettkraut - Schätze im Moor Texte: naturnahe, urwüchsige Waldbestände entwickeln. Hier Achim Laber, Hubertus Knoblauch, Dr. Stefan Büchner wächst neuer Urwald heran. Die Nachkommen der Ur- waldfichten sind an ihrem schlanken, säulenförmigen Bildnachweis: Wuchs zu erkennen, der die Bäume besonders wider- Naturschutzzentrum Südschwarzwald, standsfähig gegenüber großen Schneelasten macht. Dr. Stefan Büchner, Hubertus Knoblauch, Achim Laber Tote Bäume im Bannwald sind kein Zeichen für das Wald- Bezug: sterben, sondern eine Folge natürlicher Ereignisse wie Verlagsauslieferung der Naturschutzverwaltung bei der Borkenkäferbefall oder Sturm und zugleich eine wichtige JVA Mannheim, Herzogenstr. 111, 68196 Mannheim, Lebensgrundlage für eine sehr artenreiche Tierwelt. Ein Fax 0621 / 398370 erst in den 80er Jahren aus seinem „Exil“ in der Schweiz Gesamtherstellung: zurückgekehrter Bewohner totholzreicher Wälder ist der 2. Auflage 2009, 5.000 St. seltene Dreizehenspecht. Das Naturschutzzentrum Südschwarz- Mit dem Ranger ins Naturschutzgebiet wald Am schönsten ist es, sich von einem fachkundigen Mit- Ende 2001 wurde am Fuße des Seebucks das Haus der arbeiter des Naturschutzzentrums durch das Naturschutz- Natur als gemeinsamer Sitz der Stiftung Naturschutzzen- gebiet führen zu lassen. Das Haus der Natur bietet ein trum Südschwarzwald und der Geschäftsstelle des Natur- umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Führungen parks Südschwarzwald e. V. eröffnet. (Sommer und Winter!), Vorträgen, Seminaren u. v. m. an, das im Haus sowie im Internet zu finden ist. Die interaktive Dauerausstellung im Haus der Natur zeigt alle Facetten der Beziehung „Mensch und Natur“ im Besonders viele Angebote gibt es für Kinder: Bei „Tiere unter der Lupe“ geht es auf die Jagd nach Kleintieren im Über den Wolken - Alpenblick vom Seebuck Südschwarzwald. Besondere Highlights sind die „Virtuelle Ballonfahrt“ und die faszinierende 3D-Schau. Waldboden und Totholz, die dann am Mikroskop näher Der farbenprächtige Alpen-Blattkäfer ist Der violettblau blühende Alpen- Arnika, eine alte Heilpflanze, ist typisch für die Weidfelder am Feldberg Kühe, Schafe, Ziegen - gehen sie, kommt der Wald zurück! untersucht werden. Beim „Auerhahntag“ lernen schon die Sonnenaufgang am Montblanc - die Aussicht an klaren Tagen ist überwältigend in den Hochstaudenfluren recht häufig zu Milchlattich bildet im Juli mancherorts Entspannung und Vespermöglichkeiten findet man auch ganz Kleinen den Charaktervogel des Hochschwarzwalds finden. einen fast mannshohen „Dschungel“ im Feldberggarten, der über einen idyllisch angelegten, kennen und beim „Junior-Ranger-Abzeichen“ beschäftigen rollstuhltauglichen Steg vom Haus der Natur aus erreicht sich 8-12-jährige Kids einen ganzen Tag mit dem Natur- Hochstaudenfluren Bunte Bergweiden Naturschutz mit Vieh und Motorsäge?! Faszinierende Aussichten wird. schutzgebiet Feldberg. Zum Lohn für die Mühe gibt es den An lichten Stellen im Wald treten üppige Hochstaudenflu- Die Gipfellagen des Feldbergs sind bedeckt von außeror- Überall in den Wiesen wachsen kleine oder größere Fich- Das Feldberggebiet bietet eine Vielzahl gut angelegter, aus- Auch der Feldberg-Ranger des Regierungspräsidiums begehrten Aufnäher. ren mit vielen alpinen Arten auf. Besonders schön tief vio- dentlich artenreichen, bunten Bergwiesen, den so genann- ten - wo die Wiesen nicht mehr genutzt werden, holt sich sichtsreicher Wanderwege. Das „Highlight“ ist der als Pre- Freiburg und der Feldberg-Förster vom Landkreis Breis- lett blüht im Juli der Alpen-Milchlattich. Auch die Alpen- ten „Weidfeldern“. Pflanzliche Relikte aus der letzten Eis- der Wald sein angestammtes Terrain zurück. Die Weidfel- mium-Wanderweg zertifizierte Feldbergsteig, der das ge- gau-Hochschwarzwald haben im Haus der Natur ihren Mutterwurz, der großblättrige Alpendost und die grün- zeit sind hier zu finden, aber auch Charakterarten nähr- der können daher nur mit menschlicher Hilfe erhalten wer- samte Massiv umrundet. Viele gemütliche Hütten laden un- Arbeitsplatz. schwarze Alpine Gebirgsschrecke sind typische Bewohner stoffarmer, extensiv genutzter Weiden wie etwa das vom den, z. B. durch eine Beweidung mit Rindern oder Schafen. terwegs zur Einkehr ein. dieser oft feuchten Fluren. Vieh nicht gern gefressene Borstgras oder die aromatisch Manchmal müssen sogar die sich immer weiter ausbreiten- An klaren Herbsttagen schweift der Blick vom Seebuck duftende Bärwurz. Auch der stattliche Gelbe Enzian den Bäume wieder entfernt werden. Ohne diesen Eingriff oder vom „Höchsten“ über den ganzen Südschwarzwald Adresse und Öffnungszeiten: wachsen hier recht häufig. würden die meisten der wunderschönen Bergwiesen am bis zu den Vogesen, zur Schwäbischen Alb und ins Hegau. Dr.-Pilet-Spur 4, 79868 Feldberg Im Sommer sind die Weidfelder Brutplatz vieler wiesen- Feldberg langsam zuwachsen. Besonders faszinierend ist der Blick auf die Alpenkette Tel. 07676 / 9336-30, Fax. 07676 / 9336-33 brütender Vogelarten wie Bergpieper, Wiesenpieper oder vom 246 km entfernten Montblanc bis hin zur Zugspitze. E-mail: [email protected] Feldlerche. Internet: www.naturschutzzentren-bw.de Der Feldsee - Kleinod aus der Eiszeit Schweizer Löwenzahn und die aromatisch duftende Bärwurz prägen das Aussehen der Der „Wichtelpfad im Auerhahnwald“ganz in der Nähe des Hauses der Natur bietet Auf Entdeckungstour im Wald - das Naturschutzzentrum führt Kinder und Erwachsene Magerwiesen im Frühsommer. spannende Erlebnisse für große und kleine Besucher Das Haus der Natur ist die wichtigste Adresse für alle Feldberg-Besucher ohne erhobenen Zeigefinger an die Natur heran Der über 30 m tiefe Feldsee wurde von den Gletschern der letzten Eiszeit als typischer Karsee geschaffen. Auch in ihm finden wir seltene Eiszeitrelikte wie den hübschen See- saibling oder das Stachelsporige Brachsenkraut, ein Unter- wasser-Farn, der außer im Feldsee in Mitteleuropa nur noch im Titisee vorkommt. Wie ein geheimnisvolles Auge wirkt der fast kreisrunde Feldsee Das Naturschutzgebiet Feldberg 1100 Legende (im NSG): Bitte bei Wanderungen beachten! Das „Kleingedruckte“ - ohne ein paar 1100 1000 Der Feldberg