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Der Belchengipfel

Rundweg R2 und Maßnahmen des Naturschutzgroßprojekts am Legende Herzlich Willkommen

Der Belchengipfel n g a Rundweg R2 am Belchengipfel Herzlich Willkommen im Naturschutzgebiet „Belchen“ h d und im Kerngebiet des Naturschutzgroßprojekts! r Naturschutzgroßprojekt Markierter Infopunkt - die Informationen hierzu o 1 MÜNSTERTAL entnehmen Sie bitte der Rückseite dieses Lernen Sie den Gipfel des schönsten Bergs des Südschwarz- N -Belchen-Oberes Wiesental 5 Faltblatts oder Sie nutzen mit Ihrem Smart- walds während eines gut halbstündigen Spaziergangs e l c h e phone den QR-Code am Markierungsschild. kennen. Auf dem etwa 1,6 Kilometer langen Belchengipfel- B n Rundweg R2 erhalten Sie Informationen zur Landschaft 1414 A Maßnahme des Naturschutzgroßprojekts NATURSCHUTZGEBIET H Talstation und zu den Besonderheiten, die Sie hier entdecken können. 6 Zusätzlich werden Ihnen einige Naturschutzmaßnahmen 4 3 D Maßnahme zur Vernetzung von Lebensräumen vorgestellt, die durchgeführt wurden, um die Eigenart und 2 A Schönheit des Belchen zu erhalten. c h S e l Grenze Naturschutzgebiet „Belchen“ K E ü d Aus Rücksicht auf die Landschaft wurde auf das Aufstellen e 1 h E h weiterer Informationstafeln verzichtet. Anstatt dessen Rapsfelsen Belchenhaus Kartengrundlage o a wurden an sechs Stellen am Rundweg Markierungsschilder­ H Digitales Orthophoto 1:10.000 n angebracht. Die jeweilige Zahl verweist auf die © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung g Beschreibungen und Erläuterungen in diesem Faltblatt. F A SCHÖNENBERG Baden-Württemberg (www.lgl-bw.de) Az.: 2851.2-A/1160 D Falls Sie das Faltblatt nicht zur

Zweckverband Naturschutzgroßprojekt Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental Hand haben, können Sie sich F Profil E Rundweg R2 diese Informationen auch über Belchengipfel Ihr Smartphone anzeigen lassen. H Der 1,6 km lange Rundwerg R2 weist nur geringe Höhenunter- Nutzen Sie hierzu den QR-Code, schiede auf. Der kurze Abzweig zum Belchengipfel ist deutlich Infopunkt Nr. 1

Informationen zum Naturschutzgroßprojekt der auf den Markierungsschildern E steiler. Festes Schuhwerk und Regenschutz ist zu empfehlen. entnehmen Sie bitte dem Faltblatt zum Rundweg oder Sie nutzen mit Ihrem Smartphone den QR-Code: aufgedruckt ist. Rosenfelsen Die Benutzung des Weges erfolgt auf eigene Gefahr!

Wenn Ihnen dieser Rundweg gefällt, dann besuchen Sie G B E L C H E N doch auch einen der anderen Rundwege des Naturschutz- E großprojekts „Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental“. NEUENWEG Hohfelsen Nähere Beschreibungen finden Sie im Internet unter: BÖLLEN www.nsgp.de C B Heideckfelsen

C C

0 100 200 m

Wildgutach Vöhrenbach Pfaffenweiler Rietheim Marbach Impressum Naturschutzgroßprojekt „Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental“ Neukirch BeispielhafteLinach Maßnahmen des Naturschutzgroßprojekts am Belchen Wichtige Hinweise

L 127 Herzogenweiler Kirchdorf St. Peter Überauchen

Herausgeber Das Naturschutzgroßprojekt „Feldberg-Belchen-Oberes Wie- wegeEschbach wurden wieder geöffnet sowie Weidbäume freigestellt. Die Landschaft am BelchenUrach undL 80a das Vorkommen zahlreicher Tier- und Pflanzenarten sind durchKlengen das Vordringen von Gehölzen und den Der Weg führt Sie durch das Naturschutzgebiet „Belchen“. Zweckverband Naturschutzgroßprojekt sental“ ist ein Förderprojekt des Bundes zur Erhaltung und Außerdem wurden Gehölze auf Felsstandorten entfernt und Rückgang der Bewirtschaftung gefährdet. Zur Erhaltung der biologischen VielfaltTannheim und der Eigenart des Belchen wurden in den letzten Aus Rücksicht auf wildlebende Tiere und Pflanzen bitten wir L 128 Glashütte Hammereisenbach Projektmanagerin: Sigrid Meineke Entwicklung der Kultur- und der Naturlandschaft in Gebieten Waldränder aufgelichtet, um einen harmonischen Übergang Jahren im Belchengebiet zahlreiche Naturschutzmaßnahmen durchgeführt (vgl. Karte). Sie Folgendes zu beachten: Ebnet Zindelstein L 128 Talstraße 22, 79677 Schönau im Schwarzwald mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung. Das Projekt- von der offenen Weidefläche zum Wald zu schaffen. Dichte Schöllach Grüningen Unteribental L 180 Zarten L 172 Tel.: 07673 / 8204 - 53 gebiet liegt im südlichen Höhenschwarzwald und hat eine Nadelgehölzbestände wurden zugunsten arten- und struktur- Waldau A E E-Mail: [email protected] Größe von etwa 19.000 Hektar. Das entspricht in etwaKappel der reicher Laubwälder aufgelichtet. Wiederaufnahme Rinderbeweidung EntnahmeWolterdingen von Gehölzen zur Verbesserung Buchenbach Bubenbach Internet: www.nsgp.de Fläche der Landeshauptstadt Stuttgart. Das Kerngebiet hat B 500 Auf dem Belchengipfel wurden die Voraussetzungen für des Biotopverbunds L 128 Kirchzarten Aufen Mistelbrunn eine Größe von ca. 10.000 Hektar. Über einen Zeitraum von Die OrganisationHimmelreich der Arbeiten erfolgte durch einen für dieses Langenordnacdie Wiedereinführungh der traditionellen Rinderbewei- Hubertshofen Am Belchensüdhang hat sich in den vergangenen Schwärzenbach Die Wege Den Müll mit Keine Hunde an Nicht zelten Konzeption & Text 10 Jahren wurden zur Sicherung der Lebensräume seltener Projekt geschaffenen Zweckverband und eine Projektmana- dung geschaffen. Viehtränken wurden eingerichtet und Jahrzehnten ein weitgehend geschlossener Gehölz- nicht ver- nach Hause Pflanzen die Leine! und nicht L 126 Donaueschingen lassen! nehmen! pflücken! lagern! Wolfgang Röske; IFÖ , Sigrid Meineke und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten­ gezielte Naturschutz- gerin. Der Bund übernahm 65% der Kosten. Das Land Baden-Jostal Weidezäune aufgestellt. Seit 2007 weiden im Sommer riegel entwickelt, der die Weideflächen am Belchen maßnahmen durchgeführt. Zugewachsene Weidfelder wurden Württemberg trug 25% und 10% wurden von den Mitgliedern wieder die heimischen Hinterwälder Rinder auf dem voneinander trennt.Allmendshofe Zur Verbesserungn der Durchgän-

L 172 Gestaltung & Kartographie entbuscht, damit sie wieder beweidet werden können, Trieb- Oberried des Zweckverbands bereit gestellt. Ödenbach Belchengipfel. Unterbränd gigkeit undBräunlingen zur Vernetzung der Weideflächen wurde Und noch einen Hinweis für Mountainbiker: Die Wege am Frank Armbruster; WWL Bad Krozingen Bollschweil Waldhausedern Gehölzriegel aufgelichtet.Hüfingen Belchengipfel sind sehr schmal. Nehmen Sie bitte auch Ehrenkirchen Weiler a B Ausstockung von Wald am Heideckfelsen Rücksicht auf die Wanderer und schieben Sie Ihr MTB! auinsla g St. Ulrich ch nd g Neustadt S u Fotos: Kerngebiet Naturschutzgroßprojekt r Der Blick auf den ehemals landschaftsprägenden F Freistellen von Felsstandorten 1 B m 284 B31 ochfirs Sigrid Meineke, Wolfgang Röske, Dr. Luisa Steiner, Ralph Martin Themenwege Naturschutzgroßprojekt H t Heideck­felsen wurde von einem dichten Baumbestand Die Felsen am Südhang wurden durch Bäume und Hinterzarten Dittishausen Stohren Kartendaten: © www.openstreetmap.org, Hofsgrund St. Wilhelm behindert und die wertvollen Felsstandorte durch die Sträucher beschattet und waren zum Teil kaum noch Anreise Rötenbach Hausen Druck CC-BY-SA www.creativecommons.org Titisee Saig Bäume beschattet. Bis auf einzelne Bäume wurde der zu erkennen. Die Gehölze wurden stellenweise ent- Benutzen Sie nach Möglichkeit für Ihre Anreise öffentliche Rinken B 31 Döggingen vor Wald Habé Offset, Emmendingen, 1. Auflage 3.000 Spielweg Baumbestand ausgestockt und so die Felsbiotope ge- fernt und die Standorte mit ihren besonderen Tier- Verkehrsmittel. Der Belchen-Bus bringt Sie vom Bahnhof n Feldberg ldber Gedruckt auf Satimat Green, hergestellt aus 60% Recycling- und 40% FSC-Fasern, e Fe g g Notschrei sichert. Heute wird der Bereich wieder beweidet und Unadingenund Pflanzenarten gesichert. Münstertal (mit Anschluss aus Freiburg) und von Schönau Feldsee a ch Bärental L156 u m eba produziert mit 19% weniger ­CO -Ausstoß als herkömmliches Bilderdruckpapier. Ne 1493 m Se 2 L 126 Falkau dauerhaftKappe offenl gehalten. Mundelfingen direkt zur Talstation der Belchen-Seilbahn. Mit dem im Bus Wiedener Weidberge Münstertal G Beseitigen von Fichtensukzession erhältlichen, attraktiven Kombi-Ticket „Bus + Seilbahn“ Muggenbrunn Neuglashütten B 315 C Zurückdrängen von Adlerfarn Göschweiler Förderung L 156 Teile des Weidfelds am Südhang drohten durch Fich- (Kombi-Ticket nur aus dem Wiesental) kommen Sie bequem Wiedener Todtnauberg Reiselfingen Bachheim Das Naturschutzgroßprojekt wird gefördert durch das Fahl Altglashütten Um das weitere Vordringen von Adlerfarn auf den Weide- tenjungwuchs allmählich zuzuwachsen. Sie wurden hinauf zum Belchenhaus. Die Fahrstraße auf den Belchen ist Weidberge Feldberg Fischbach Bundesamt für Naturschutz mit Finanzmitteln des Bundes­ Aftersteg Brandenberg B 500 flächen zu verhindern und die wertvolle Magerrasenvege- „enthurstet“ und die ursprüngliche Weidegrenze für den Verkehr gesperrt. B 317 rzogenho L 146 Unter- L 130 e rn Aha ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, H Äule fischbach tation zu sichern, wurde eine gezielte Adlerfarn-Bekämp- wieder hergestellt.Ewattingen Die Beweidung konnte wieder Belchengipfel 1415 m Überachen Menzenschwander Tal S c h lu c h s e e des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz l c h e Belchen fung durchgeführt. Ausgewählte Flächen auf der Südseite Münchingen aufgenommen werden. Bezug B e n Dresselbach Utzenfluh sowie des Zweckverbands Naturschutzgroßprojekt. 1414 m wurden und werden auch in Zukunft zu bestimmten Dieses Faltblatt ist bei der Tourist-Information Belchenland Münsterhalden Stuhlsebene Schlechtnau H Terminen mehrmals gemäht. Bonndorf Verbesserung der Naturnähe durch Erhöhung in Schönau sowie bei den örtlichen Gasthäusern erhältlich. Kleine Utzenfluh Geschwend Faulenfürst des Laubholzanteils und Tannenförderung Böllen Außerdem kann es über die folgende Adresse bezogen werden: L 131 Aitern Utzenfeld SeebruggD Einrichtung Ziegenweide DurchLembach gezielte forstliche Bewirtschaftung und Pflege

e Bernau Dillendorf Gletscherkessel L 149 s L 149 L 170 e i Neuenweg Präg Auf dem steilen Belchensüdhang kommt Mehlbeere und wurde die strukturelle Vielfalt von arten- und struk- Regierungspräsidium Freiburg W Ebnet

. Tunau l SCHÖNAU Gletscherkessel Ha K ue sehr viel Gehölzjungwuchs vor. Die Gehölze wurden mit turarmen Fichtenbeständen verbessert und der Anteil Referat 56 - Naturschutz und Landschaftspflege Taubenmoos n Blasiwald Präg s t e Unterstützung des Naturschutzgroßprojekts zurückge- an Laubbäumen und Grimmelshofender Tanne erhöht. Bissierstr. 7 i Schwaningen Weizen Präg n e Grafenhausen Oberwangen Bürchau r Wembach Taubenmoos drängt. Die Beweidung wird vom Land Baden-Württem- 79114 Freiburg 0 2 4 km Holz St. Blasien berg gefördert.

Häusern Wies Elbenschwand Fröhnd Todtmoos-Weg Bettmaringen Birkendorf Stühlingen

Todtmoos Oberibach Häg-Ehrsberg L 140 1 Beweidung 2 Wiederbewaldung 3 Der Rapsfelsen

Rinder auf dem Belchengipfel, das erschien viele Jahre Zwischenzeitlich haben sich daraus große, zusammen- Felsen kennzeichnen das charakteristische Bild des Belchen- nicht mehr möglich zu sein. Groß war die Freude, als 2007 hängende Bestände gebildet, unter denen kaum noch südhangs: Rapsfelsen, Hohfelsen, Rosenfelsen, Heideckfelsen. Weidezäune angebracht wurden und die für den Süd- Gräser und Kräuter wachsen. Die Borstgrasrasen sind schwarzwald typischen Hinterwälder Rinder wieder auf der durch die Zunahme der Gehölze und deren Beschattung Frei stehende Felsen sind in jeder Hinsicht extrem. Sie kön- Belchenkuppe zu sehen waren. Dies war möglich durch gefährdet. Ziel des Naturschutzgroßprojekts ist nen sich unter Sonneneinstrahlung stark erwärmen und diese das Engagement von zwei heimischen Landwirten und die es, die weitere Verbuschung Wärme lange speichern. Weil sie dem Wind stark ausgesetzt Der urwüchsige und „steinreiche“ Unterstützung des Naturschutzgroßprojekts. zu verhindern und die ge- sind, trocknen diese Standorte rasch aus, denn die wasserspei- Belchensüdhang ist auch Lebensraum hölzfreien Bereiche mitei- chernde Bodendecke ist nur dünn oder fehlt ganz. Im Winter seltener Vogelarten, wie dem Kolkraben. Alte Postkarten und Bilder im Belchenhaus zeigen, dass die nander zu verbinden. Es soll bleibt der Schnee auf den steilen Flächen nicht liegen. Die Belchenkuppe vor etwa 100 Jahren von Rindern der Hin- verhindert werden, dass ein Felsen werden freigeblasen und es besteht durch den feh- terwälderrasse beweidet wurde. Die Weiden, vom Fach- geschlossener Gürtel aus Mehl- lenden Schneeschutz Frostgefahr. Unter solchen Bedingungen mann als Borstgrasrasen bezeichnet, bieten Hochleistungs- beergebüschen die Borstgrasrasen können nur die Spezialisten unter den Pflanzenarten wachsen. rindern allerdings wenig wertvolles Futter, so dass nach voneinander trennt. Zum Beispiel die Steinbrech-Felsennelke oder der Felsen- dem Zweiten Weltkrieg diese traditionelle Beweidung auf- Ehrenpreis, Pflanzenarten, die vor allen Dingen in den Alpen gegeben wurde. Um die Weiden trotzdem offen zu halten, Im Rahmen des Naturschutzgroß- oberhalb der Waldgrenze vorkommen. zog bis vor wenigen Jahren ein Wanderschäfer mit seinen projekts wurden Mehlbeeren auf Mehlbeere Tieren über den Belchen. Doch der Speise- den Stock gesetzt. Das Holz konnte Die Belchen-Hauswurze wurden vermutlich 1867 von dem plan der Schafe ist anders. Die nicht abtransportiert werden, da der Hang sehr steil ist als Belchenvater bekannten F. H. Vulpius, einem Müllheimer Vegetation der Weiden ver- und keine Fahrwege vorhanden sind. Die Holzhaufen Apothekersohn, aus den Alpen hierher gebracht. Sie wurden änderte sich. Der Anteil verschiedenen Schafrassen beweidet. Insbesondere die Zie- Gehölzsukzession – ein im Südschwarzwald vielfach ver- können Sie noch erkennen. Unterstützt wird diese Maß- angesalbt, zur „Bereicherung und Verbesserung der Pflanzen­ von Zwergsträuchern gen fressen gerne an den Zwergsträuchern, so dass diese wie wendetes Schlagwort für die Wiederbewaldung. Ein Begriff nahme durch Ziegen, die hier weiden. Sie schälen die artenvielfalt“. Heute sind solche Verfälschungen der Flora wie Heidelbeere und gemäht erscheinen. mit vielen Gesichtern. Häufig sind es Fichten, Eschen oder Rinde und fressen die frischen Stockausschläge. wissenschaftlich verpönt. Heidekraut nahm zu, Pappeln, die sich nach der Aufgabe der Nutzung entwickeln. Gehölze kamen auf. Borstgrasrasen sind aus der Sicht des Naturschutzes beson- Am Südhang des Belchen ist es die Mehlbeere, die hier ausge- Die Mehlbeere gehört zur Familie der Rosengewächse. Daneben ist der urwüchsige Belchensüdhang mit seinen ders wertvoll. Hier kommen zahlreiche seltene und gefähr- dehnte Bestände bildet. Im Tiefland wächst sie in sonnigen Eichen- und Bu- Felsen auch Lebensraum seltener Vogelarten. Möglicherweise Durch die Wie- dete Tier- und Pflanzenarten vor. Es sind Lebensräume der chenwäldern sowie in Trockengebüschen. Im Bergland haben Sie sie selbst schon gesehen oder gehört. Kolkraben dereinführung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union, für Auf alten Fotografien kann man erkennen, dass die Mehl- kommt sie auch auf Steinriegeln, Felsen, Weidfeldern ziehen hier ihre Kreise. Außerdem sind der Turm- und der Rinderbeweidung die Deutschland eine besondere Verantwortung trägt. beere vor etwa 80 Jahren am Südhang nur vereinzelt vorkam. und in subalpinen Hochstaudenfluren vor. seltene Wanderfalke hier zu Hause. können die Borst- grasrasen mit ihren Licht liebenden Pflanzen erhalten werden. Lediglich die Steillagen am Südhang werden mit Ziegen und

Warzenbeißer Steinbrech-Felsennelke l Belchen-Hauswurz l Felsen-Ehrenpreis

4 Vom Süd- zum Nordhang 5 Überrieselte Felsen 6 Die Borstgrasrasen

Sie befinden sich in dem Übergangs- Auf den Felsen des kühlen Nordhangs wachsen Pflanzen- verbreiteten Hainsimsen-Arten unterscheidet, wie der Wald- Charakteristisch für den Belchengipfel sind unter anderem Borstgrases. Das Gras wurde von den jungen, unerfahrenen bereich zwischen dem „warmen“ arten wie der Steinbrech und der Blasenfarn. Am Fuß der Hainsimse oder der Weißlichen Hainsimse. Am Belchen die großflächigen Weideflächen. Die Fachleute bezeichnen Rindern probiert, dann aber schnell wieder fallen gelassen. Belchensüdhang und dem „kalten“ ständig überrieselten Felsen und an Stellen, die beson- wächst sie nur oberhalb von etwa 1.300 m. Sie ist eine Art die Hochlagenweiden als Borstgrasrasen. Sie gehen unterhalb Es schmeckt ihnen nicht. So tragen die Weidetiere dazu bei, Nordhang. Die mikroklimatischen ders lange schneebedeckt sind, kommt eine floristische der nacheiszeitlichen Erwärmung, ein so genanntes Glazialre- von etwa 1.100 m in Flügelginsterweiden über. Die Namens- dass manche Pflanzenarten in großer Anzahl auf den Weiden Unterschiede spiegeln sich in dem Besonderheit vor: Desvaux`s Hainsimse – auch Pyrenäen- likt. Am Nordhang konnte die Art überdauern. gebung richtet sich nach dem Vorkommen und der Häufig- vorkommen, andere eher nicht oder nur sehr selten. Vorkommen verschiedener Zwerg- Hainsimse­ genannt (Luzula desvauxii). keit kennzeichnender Pflanzenarten. sträucher wider. Am Südhang bildet Ob der Bestand der Desvaux`s Hainsimse angesichts der viel das Heidekraut, auch Erika genannt, Ihr Name geht auf den französischen Botaniker Desvaux diskutierten Klimaveränderung langfristig am Belchen beste- Das Borstgras mit seinen sparrigen Blättern wächst in dich- Heidekraut l Heidelbeere Vertrocknete Blütenstände des Borstgrases ausgedehnte Bestände, während am zurück, der sie erstmals beschrieben hat. Sie kommt in hen kann? ten Büscheln (Horsten) und ist gut zu erkennen. Bei einigen Nordhang die Heidelbeere einen hohen Anteil hat. Dies hat seine Gründe. Im Frühjahr ist die Südseite bei andauerndem nächt- Deutschland nur hier am Belchen vor. Im benachbarten anderen Pflanzenarten muss man dagegen sehr genau hin- lichem Frost schon frühzeitig schneefrei. Die Pflanzen sind gestresst, denn während die Pflanzenblätter Wasser verdunsten, können Frankreich findet man sie in den Hochvogesen oder in den Vorkommen der Desvaux`s Hainsimse in Westeuropa schauen. Zwei Beispiele: In den unteren Lagen wächst auf die Wurzeln kein Wasser aus dem immer noch gefrorenen Boden aufnehmen. Das Heidekraut ist besser daran angepasst als die Pyrenäen, wie ihr deutscher Name es bereits andeutet. den Weideflächen und am Wegrand die violettblau blühende Heidelbeere. Denn sie besitzt kleine nadelförmige Blätter mit geringer Blattoberfläche, wodurch die Verdunstung nur gering ist. Sie ist erkennbar an den charakteristischen blaugrünen, Rundblättrige Glockenblume. Ab etwa 1.000 m kommt sie Die Heidelbeere auf der Nordseite ist zu dieser Zeit durch die anhaltende Schneebedeckung geschützt. herabhängenden Blättern, wodurch sie sich von den eher nicht mehr vor. Sie wird abgelöst von Scheuchzers Glocken- blume, deren Blüten ganz intensiv blau gefärbt sind und deren Blütenknospen nach unten zeigen. Der Belchennordhang ist extrem steil und mit einem Die gelben Farbtupfer in den Borstgrasrasen gehören nicht Vogesen etwa 200 Jahre alten Fich- Belchen zum Gewöhnlichen Löwenzahn, den wir aus den Tieflagen tenwald bewachsen. Die kennen. Es sind die Korbblüten des Schweizer Löwenzahns. großen Stürme „Wiebke“ Zentralmassiv Er trägt an seinem Stängel, im Gegensatz zum Gewöhnlichen und „Lothar“ haben ihre Spuren Löwenzahn, kleine Blättchen oder Blattschuppen. Man kann hinterlassen. Zahlreiche alte Bäume Pyrenäen diese aber kaum erkennen. Achten Sie einmal darauf! wurden geworfen oder abgeknickt. Außerdem nehmen seit einigen Jahren Noch etwas: Haben Sie bei ihrer Wanderung die „Leichen“ die vom Borkenkäfer befallenen Bäume zu. auf der Weide gesehen? Kleine, herausgerissene Grasbüschel, Die Holz zersetzenden Tiere machen sich die am vertrocknen sind? Meistens sind es die Reste des ans Werk.

Der Borkenkäfer ist die Lieblingsnahrung des Drei- zehenspechts. Er kommt auch am Feldberg vor und hat 2004 das erste Mal am Nordhang des Belchen gebrütet. Dieser Steilhang, der von Zerfall geprägt ist und auf den ersten Blick daher traurig erscheint, ist zum Lebensraum für diese sehr seltene Vogelart ge- worden, die in größeren Beständen sonst nur in den Alpen und im Norden Skandinaviens vorkommt. Stern-Steinbrech l Blasenfarn l Desvaux`s Hainsimse Echte Mondraute l Scheuchzers Glockenblume l Schweizer Löwenzahn