Denkmalp flege in Niederösterreich m u a r l a r t n e Z d n u t d a t n s t e p t u l a ö h s e P d . n t a L S

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E h Krems a.d.Donau I Mitteilungen aus Niederösterreich Nr .13 /2003 c Korneuburg i W N A C H A U P.b.b.–Verlagspostamt 3100 St. Pölten I B E L U N G E N G A U Gänserndorf e Tulln

r M A R C H - Zulassungsnummer: 01Z021949G D O N A U L A N D r W Melk St.Pölten I W i e n Aufgabepostamt 3109 St. Pölten e D o n a u

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Band 30 St. Pölten Landeshauptstadt und Zentralraum Vorwort

So wie unser Land durch die E U- Erweiterung wieder in das Zentrum Europas gerückt ist, so ist die Region St. Pölten heute das Herzstück Niederösterreichs. Die Kür St. Pölten zur Landeshauptstadt hat dazu wesentlich beigetragen. Als Kulturraum ist St. Pölten mit seinem Umland seit der Römerzeit von Bedeutung. Seine besondere Aufwertung hat er auch dadurch erfahren, dass St. Pölten Bischofssitz wurde. Ihren anmutigen barocken Kern – ein architektonisches Schatzkästchen – hat die Stadt des heiligen Hippolyt wohl diesem Umstand zu verdanken. Mit der Denkmalbroschüre Band 30 hat sich die Abteilung Kultur und Wissenschaft engagiert und kompetent bemüht, den kulturellen Reichtum der Stadt und des Zentralraumes umfassend darzu - stellen. In den interessanten Aufsätzen wurden aber nicht nur historische Kulturdenk- mäler, wie z. B. die Schallaburg oder Stift Herzogenburg, als besonderes Baujuwele ins Blickfeld gerückt. Auch die technischen Denkmäler der „Eisenbahnerstadt“ St. Pölten wurden erfasst und die Abteilungen des völlig neugestalteten Landesmuseums vorge - stellt. Die Denkmalbroschüre „St. Pölten – Landeshauptstadt und Zentralraum“ bietet als gelungene Zusammenschau die umfassende kulturelle Dokumentation einer Region, die ein überreiches kulturelles Erbe und pulsierendes kulturelles Leben besitzt.

Dr. Erwin Pröll Landeshauptmann von Niederösterreich

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a St. Pölten r l Landeshauptstadt und Zentralraum a r t Editorial Thomas Karl n

e Barockstadt St. Pölten 6 Blick über die Grenzen

Z Sind sie erstaunt über das Titelbil d? Oder meinen sie, dass es zum Inhalt, der sich dem barocken Oberösterreich

d St. Pölten, den Ausgrabungen im Umland, dem Dunkelsteiner Wald usw. widmet nicht pass t? Johann Kronbichler

n Wir meinen, dass Denkmalpflege immer im Spannungsfeld von Erhaltung historischer Substanz, Das Diözesanmuseum St. Pölten, Wilfried Lipp, Bernd Euler-Rolle, u Forschung an den überlieferten Objekten und Neugestaltung aktuellen Lebensraumes passiert. Ort des Bewahrens und Lernens 10 Wolfgang Huber, Günther Kleinhanns t 32

d Nicht nur, weil öffentliche Bauten ex lege unter Denkmalschutz stehen, sondern weil jede neue Aktuelles zum Thema „Alt – Neu“

a Architektur sich auch an der Qualität des traditionellen Stadtbildes messen muss. Und hier kann Ronald Risy t n

s St. Pölten mit den in den letzten Jahren entstandenen Bauten des Regierungsviertels mit Stolz be- Die archäologische Forschung im ehe- t e

p haupten, dass dies gelungen ist. Besonders die neuen Kulturbauten, wie das Festspielhaus, die Gebäude maligen Chorherrenstift, dem heutigen Aktuelle Fachthemen t u l der Landesbibliothek, des Landesarchivs und des Landesmuseums sind ein Beweis dafür, dass eine Bistumsgebäude. Ein Überblick 13 a Stadt neu interpretiert werden kann, ohne die gewachsene Substanz zu zerstören. Die Verlegung des Edgar Niemeczek ö h

s Regierungssitzes nach St. Pölten, in eine kleine, historisch gewachsene Provinzstadt, die vorwiegend Olivia Lürzer Der „Brandlho f“ in Radlbrunn – e P als Industriestadt bekannt war, hat auch an die Denkmalpflege große Aufgaben gestellt. Und die Die Niederösterreichische Landesbibliothek Eine Brücke zwischen Gestern und Heute 38 d .

n städtebaulich relevante Entscheidung die Neubauten neben der Altstadt zu errichten, diese nicht und ihre Restaurierwerkstätte 15 t

a zu integrieren, erforderte eine Revitalisierung des historischen Stadtkernes, sozusagen als Parallel- Margit Bene s-Oeller S L aktion, um die Stadt nicht in zwei Bezirke zu teilen. Mit der Neugestaltung des Hauptplatzes und Anton Eggendorfer Schlossgarten Schallaburg 40 den zahlreichen Sanierungen ist dies gelungen. Die alte Synagoge, die Bauten der Diözese St. Pölten, Das Niederösterreichische Landesarchiv das Cinema Paradiso, … prägen heute ein Bild, welches lebendiger und dichter ist, als noch vor in St. Pölten 17 der Errichtung des neuen Regierungsviertels. Ein Beweis für die Notwendigkeit wirtschaftlicher Aktuelles aus der Denkmalpflege 42 und kultureller Aktivitäten zur Erhaltung historischer Substanz, und ein Beweis, dass politische Christa Scheiblauer Entscheidungen hier die Weichen stellen müssen. Ein Blick hinter die Kulissen des Wie lange in Niederösterreich dies schon geschieht, zeigt die Schallaburg, die 2004 als Ausstellungs- Niederösterreichischen Landes museums: Eckart Vancsa, Renate Holzschu h-Hofer zentrum ihr 3 0-jähriges Bestehen feiert. Mit der Neuinterpretation des historischen Gartens wird Die Restaurierwerkstatt 19 Buchbesprechung 50 diesem Anlass Rechnung getragen. Auch in Radlbrunn wird der in einem Dornröschenschlaf sich befindende, ehemalige Meierhof Richard Wittasek-Dieckmann des Stiftes Lilienfeld, der zuletzt bäuerlich genutzt war, behutsam revitalisiert und in Zukunft als Stätte Bahnknotenpunkt St. Pölten 22 des Miteinander von Tradition und Gegenwart genutzt werden. Hier, in einem reizvollen historischen Ambiente werden Kurse in bester kunstgewerblicher Tradition abgehalten und alte Techniken gelehrt. Christoph Blesl, Christine Neugebauer-Maresch Ganz anders dagegen die Restaurierwerkstätten im Landesarchiv und in der Landesbibliothek. Archäologische Funde In modernst ausgestatteten Werkstätten und Archiven wird unter optimalen klimatischen Bedingungen in der Region St. Pölten 24 gearbeitet. Vor allem die Papierrestaurierung, die in den letzten Jahrzehnten innovative Techniken zur Restaurierung zerstörter Papierdokumente entwickelt hat ist Vorbild für andere derartige Ein- Christiana Burger, Herbert Neußner richtungen in Österreich. Die moderne Architektur, die beste konservatorische Voraussetzungen Die Region Dunkelsteinerwald mit sich bringt ist in diesem Fall die Voraussetzung für die Arbeiten der „Denkmalpfleger“ in Archiv (vor den Toren der Landeshauptstadt) 27 und Bibliothek des Landes Niederösterreich ebenso wie im Landesmuseum. Literaturhinweise 31 Gerhard Lindner (1. H. 19. Jh.: 25; 2. H. 19. Jh.: 88; 20. Jh. 108). Die Kirche, die noch heute Prandtauers Na- Barockstadt St. Pölten 10 Häuser sind – zumindest größtenteils – der men trägt, die ehemalige Karmeliterinnenkirche Zeit vor 1500 zuzuordnen. 36 stammen aus der in der Prandtauerstraße, wurde zwar von Prandt- Zeit der Renaissance und des Frühbarock und auer ausgeführt, geplant wurde sie aber ebenso bezogen auf den Terminus „Barockstadt“ lediglich wie das anschließende Kloster von dem Kloster- Thomas Karl 47 Gebäude bzw. Gebäudeensembles aus dem architekten Martin Witwer, während die architek- Zeitalter des Hochbarock. tonisch prägenden Elemente des Kirchenbaus, ins - Dennoch ist das, was in der Zeit ab der Nieder- besondere die markante konkave Fassade auf das lassung Jakob Prandtauers in St. Pölten 1692 hier Konto des vielleicht größten Universalgenies des entstanden ist, von derart exzeptioneller Qualität, österreichischen Barock, Matthias Steinl zurück - dass alles, was vor und danach hier entstand, sieht gehen, der auch für die Innenarchitektur des Barockvase, Detail in der Bischofsallee des man von Olbrichs Haus in der Kremser Gasse ab, St. Pöltener Domchors verantwortlich zeichnet. Bistumsgebäude, um 1735 nicht annähernd an die architektonischen Qua- Seit dem 1961 befindet sich in St. Pölten mit dem litäten dieser Epoche herankommt. von der Diözese St. Pölten aus dem Harrac h- Diejenigen, die diese Epoche geprägt haben Schloss Aschach in Oberösterreich erworbenen sind der genannte Jakob Prandtauer, der Kloster- Hochaltar der Prandtauerkirche auch ein Werk architekt des Österreichischen Hochbarock von Johann Lukas von Hildebrandt. Das Oberbild schlechthin, der mit dem Beginn der Barock- des Altars, das das Kreuzigungsbild aus dem Um- isierung der spätromanischen Chorherrenstifts- kreis Giuseppe Riberas zur Dreifaltigkeitsgruppe kirche, des heutigen Doms, mit dem Kernbau ergänzt, ist ein Werk von Johann Georg Schmidt, des Instituts der Englischen Fräulein und seinem des „Wiener Schmidt“, der als Schüler des Wiener Wohnhaus in der Klostergasse bedeutende Spuren Akademiegründers Peter Strudel sowohl mit Johann seines Wirkens hinterlassen hat, während die Lukas von Hildebrandt als in der Folge auch mit Mehrzahl der bedeutenden barocken Profanbau- Matthias Steinl eng zusammenarbeitete und so- ten im wesentlichen auf das Konto seines hier ab mit ideal zwischen dem Schöpfer des Altars und St. Pölten, Die Apostrophierungen St. Pöltens haben Künstler ohne welche die Wiener Secession nicht St. Pölten, 1717 ebenfalls definitiv ansässigen Neffen Joseph dem Architekten der Kirche vermittelt. Gesamtansicht im Laufe der letzten Jahrzehnte einen durchgrei - denkbar wäre und über deren umfangreichen Paul Troger, Fresko Munggenast geht, als dessen bedeutendste archi - Seine Spuren hat auch ein weiteres Univer- Rathausplatz von Westen fenden Wandel erfahren. So hat sich die frömmste Nachlass die Stadt St. Pölten verfügt. in der Institutskirche tektonische Schöpfung in der Stadt zweifellos die salgenie in St. Pölten hinterlassen, der Schöpfer der der Englischen Fräulein, Stadt Niederösterreichs, als welche St. Pölten in St. Pölten ist in gleichem Maße aber auch um 1729 (links) Fassade des St. Pöltner Wahrzeichens, des Rat- Deckenmalereien des ehemaligen Sitzungssaales einem Artikel des Wiener Tagblattes aus dem Jahr Stadt der Moderne, wobei ich nicht nur an das hauses, zu sehen ist, während seine bis 1907 be- der NÖ Landesregierung in der Wiener Herren- Fassade der Institutskirche 1867 bezeichnet wurde, sukzessive zur Arbeiter- in seiner Geschlossenheit in Österreich Seines- der Englischen Fräulein, stehende erste St. Pöltener Traisenbrücke bereits gasse, der Bolognese Antonio Beduzzi, der als stadt und diese wiederum in den letzten Jahrzehn- gleichen suchende Regierungsviertel, sondern ab 1718 (rechts) durch den zweiten Nachfolgebau ersetzt wurde. Schöpfer der Mariensäule am Herrenplatz, aber ten zur Dienstleistungs-, Kultur- und Bildungs- auch die unzähligen architektonisch hervorragen- stadt gewandelt, vom Werden zur Landeshaupt- den Einzelbauten in unserer Stadt denke, die stadt ganz abgesehen. bereits 1997 von Otto Kapfinger und Michaela An einer Apostrophierung hat bislang aber Steiner in hervorragender Form präsentiert niemals gerüttelt, an der Bezeichnung St. Pöltens wurden. Oder ist St. Pölten nicht auch eine Stadt als Barockstadt, und wahrscheinlich wird es auch des Historismus mit seinen unzähligen Gründer- künftig niemand tun. Was dennoch kein Grund zeitbauten von der Bezirkhauptmannschaft bis sein sollte, sie vielleicht doch einmal zu hinter - zum Landesgericht? fragen. Denn unzweifelhaft ist St. Pölten auch Ja, wenn Sie einen Blick auf den Baualter- eine Stadt des Jugendstils, in der nicht nur Arch- plan der Stadt St. Pölten werfen, so stammt von itekten wie Joseph Olbrich, Rudolf Frass oder den 314 Häusern bzw. Gebäudekomplexen im Hans Ofner wirkten, sondern auch bildende Bereich innerhalb der Promenaden der über- Künstler wie Ernst Stöhr und Ferdinand Andri, wiegende Teil aus dem 19. und 20. Jahrhundert

6 7 auch des benachbarten „Adlerwirtshauses“ zu die als eines der wenigen Projekte der von Propst sehen ist. Am Herrenplatz findet sich mit dem Johann Michael Führer geplanten Gesamtbarock- ehemaligen Palais Weinhardt von Thürburg, dem isierung des Klosters verwirklicht wurde, zurück. wohl schönsten barocken Profanbau der Stadt, Was die bildhauerische Ausgestaltung des Doms darüber hinaus ein Derivat aus der Wiener Palast- anbelangt, ist unter anderem auch auf Jakob Chris- architektur um Johann Lucas von Hildebrandt. toph Schletter zu verweisen, den neben Georg Die skulpturale Ausgestaltung des die Fassade be- Raffael Donner und Giovanni Giuliani bedeutend- krönenden Dreiecksgiebels soll der Autobiographie sten Repräsentanten der österreichischen Barock- des Sohnes des Bauherrn zufolge von der Hand skulptur, der auch am Stiegenhaus des ehemaligen des bedeutendsten österreichischen Barockbild- Gastzimmertrakts des Chorherrenstifts, dem heu- hauers, des jungen Georg Raffael Donner entwor- tigen Aufgang zur Bischofswohnung, mitgewirkt fen worden sein, während die Ausführung auf hat. Mit dem Grabmal für den ersten St. Pöltener Joseph Pabel zurückgehen soll, der gemeinsam mit Bischofs Johann Heinrich Kerens hat Johann Prandtauers Schwiegersohn Peter Widerin die Bild- Martin Fischer im ausgehenden 18. Jahrhundert hauerszene in St. Pölten entscheidend geprägt hat. schließlich ein Hauptwerk der Skulptur des Gemeinsam mit dem Stuckateur Christoph Klassizismus in Österreich geschaffen. Kirschner haben sie 1722 im heutigen Bürger- Was die malerische Ausstattung des Doms meisterzimmer im Rathaus die „römisch-deutsche anbelangt, treffen wir neben dem frühbarocken Fassade Kaiserstuckdecke“ geschaffen, die zu den bedeut- Hochaltarbild von Tobias Pock vor allem auf Karmelitinnenkirche, endsten Werken ihrer Art in Niederösterreich zählt. Hauptrepräsentanten der Malerei des österreich- Matthias Steinl, vor 1712 (links) Gemeinsam haben sie aber auch zum barocken ischen Hochbarock, insbesondere auf Daniel Hauptwerk der Stadt, der Barockisierung des Doms Gran, der das letzte Lebensjahrzehnt auch in Rathaus, Karmelitinnenkirche beigetragen. Auf Widerin allein geht der skulp- St. Pölten wohnhaft war und hier 1757 auch starb. Domturm mit dem Langhauses konnten zwar mittlerweile dem ihm im ostösterreichischen Raum, dessen Klöster er (rechts) turale Schmuck der ehemaligen Stiftsbibliothek, Die ihm lange Zeit zugeschriebenen Fresken des von Jakob Prandtauer sklavisch verpflichteten Thomas Friedrich Gedon bald entscheidend prägen sollte, geschaffen, um 1693 errichteten obersten Geschoss und Turm- zugewiesen werden, auf den auch die großen 5 Jahre später für den Auftrag der Ausmalung der bekrönung, rechts Hochwandbilder zurückgehen, von der Hand ehemaligen Stiftsbibliothek, die heute Teil des Diö- Glockentürmchen von Josef Munggenast Grans stammen aber sehr wohl vier Altargemälde zesanmuseums ist, wieder nach St. Pölten zurück- sowie ein Fresko im zentralen Raum der ehema - zukehren, wo der Leiter des Diözesanmuseums, ligen Stiftsbibliothek. Johannes Kronbichler, selbst Mitautor dieser Bro- Zwei Kuppelfresken in den von Joseph schüre, an einer allumfassenden Monographie Munggenast, dem Vollender der Barockisierung über den wie er selbst aus dem Südtiroler Puster- des Doms, umgestalteten Seitenschiffen, stammen tal stammenden Troger arbeitet. von Bartolomeo Altomonte, dem neben Franz Mit dem Werk des Hauptmeister des öster - Anton Maulbertsch führenden Freskanten der reichischen Spätbarock Martin Johann Schmidt, 2. Hälfte des 18. Jahrhundets, der 1780 in Jakob des Kremser Schmidt, das mit Hauptwerken in Prandtauers Gartenpavillon im Bischofsgarten der Franziskanerkirche, im Bistumsgebäude, bei als 8 0- jähriger eines seiner letzten Werke schuf. den Englischen Fräulein und in der Kapelle des Auf sein Konto geht aber ebenso das 1769 signierte bischöflichen Sommersitzes in Schloss Ochsen- Kuppelfresko des Erweiterungsbaus der Engli- burg äußerst repräsentativ vertreten ist, schließt schen Fräulein mit Szenen aus dem Marienleben. die so reiche Epoche des Barock in St. Pölten, die 40 Jahre zuvor hat Österreichs bedeutend - mit der Neuaufstellung der Bestände der Barock- ster Freskant der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, sammlung des Landes im NÖ Landesmuseum Paul Troger, mit dem Fresko des auf Prandtauer eine kongeniale Ergänzung erfährt, welche die zurückgehenden Kernbaus der Institutskirche der letzten Zweifel an St. Pöltens Apostrophierung Englischen Fräulein sein erstes Deckengemälde als Barockstadt im Keim erstickt.

8 9 Das Diözesanmuseum St. Pölten, Ort des Bewahrens und Lernens

Johann Kronbichler Der Gedanke zur Errichtung kirchlicher Mu- als warme Befürwortung und thätige Protection seen und die Formulierung ihrer Zielsetzungen von Seite des hochwürdigsten Ordinariates und stehen in Zusammenhang mit dem im 19. Jahr- Anweisung eines leeren Zimmers.“ hundert entstandenen allgemeinen Interesse zur Das angeregte Museumsprojekt wurde mit Rettung und Wahrung des kulturellen Erbes. Das Wohlwollen zur Kenntnis genommen und Kersch- Bestreben war, Kunstwerke zu sammeln, um die baumer präzisierte in einem Promemoria (1868) Diözesen vor dem Verlust ihrer Kunstgüter zu be- seine Vorstellungen von einem Diözesanmuseum. wahren. Damit hängt letztlich auch die Wahrung Der Zweck des Diözesanmuseums sollte ein dop - der Identität einer Kulturregion zusammen. Die pelter sein, erstens die kirchlichen Kunstgegen- kulturelle Rolle der Kirche durch die Jahrhun- stände der Diözese zu erhalten und zu bewahren, derte ist ja eine unbestrittene Tatsache. Erbe und zweitens durch die Sammlung derselben die Kler- Auftrag spiegeln sich in den Kirchenbauten und iker des bischöflichen Klerikalseminars zu belehren. den von ihnen umschlossenen Schätzen der kirch- Notwendig für das Zustandekommen des Muse- lichen Kunst. Die Zielsetzungen der kirchlichen ums sei vor allem die wärmste Befürwortung durch St. Pölten, gemacht hatte, wurde die Museumsfrage wieder Jetzt war die Erhaltung vieler kirchlichen Kunst- Museen sind teilweise auch mit denen der damals das hochwürdigste bischöfliche Konsistorium und Diözesanmuseum, aktuell. Neben anderen sollte auch die Gründung werke, die durch die Liturgiereform außer Ge- ehem. Stiftsbibliothek, entstandenen National- und Landesmuseen iden- die eifrige Teilnahme des Klerus. Soll das Projekt Nordraum, 1727 (links) von Diözesanmuseen in Wien und St. Pölten sowie brauch kamen, eine dringliche Forderung. Die tisch. Außerdem spielten die kirchlichen Museen lebensfähig werden, so muss einer seits der Klerus die Veranstaltung von zeit weiligen Kunstausstell- Museen wurden nun durchwegs der Öffentlich - St. Pölten, eine wichtige Rolle in der Hinwendung zum His- durch ein Rundschreiben von dem zu errichtenden Diözesanmuseum, ungen eines der Mittel sein, die weitgesteckten keit zugänglich gemacht und es ent standen ent - torismus und wurden in diesem Sinne als Ein- Museum in Kenntnis gesetzt werden, andererseits Hl. Stephanus (Ausschnitt) Ziele des Vereins zu erfüllen. sprechend strukturierte museale Einrichtungen richtung zur Schulung und Weiterbildung der muss das hochwürdigste Konsistorium den Klerus Glasmalerei aus Eggenburg, In dem Theologieprofessor Johann Fahrngru- mit einer intensiven Tätigkeit sowohl hinsichtlich um 1520 (rechts) für den kirchlichen Bereich tätigen Künstler ge- auffordern, alte Kunstgegenstände dem Museum ber (184 5–1901) fand man auch den geeigneten des Aufbaus und der Erweiterung der jeweiligen sehen. Der Modellcharakter der vorwiegend aus zu überlassen und schließlich soll mit den wenigen Mann, der sich nun des Museums mit Tatkraft und Sammlung als auch der Veranstaltung von regel - dem Mittelalter stammenden Museumsobjekte gesammelten Gegenständen ein Anfang gemacht großem persönlichen Einsatz annahm. Bereits im mäßigen Sonderausstellungen. wird auch immer wieder betont. Daneben sollten werden und das Museum wäre als gegründet an- Jahre 1888 konnte er in den Räumen der ehema - Auch wenn die grundsätzlichen Zielricht- die Diözesanmuseen Denkmalpflegefunktionen zusehen. Als passendes Lokal wurde die ehemalige ligen Stiftsbibliothek das St. Pöltner Diözesan- ungen des Diözesanmuseums seit seiner Grün- wahrnehmen und geeignete Aufbewahrungsorte Stiftsbibliothek vorgeschlagen. Die ersten Mühen museum eröffnen. Es war die mit Abstand erste dung vor über 100 Jahren im Großen und Ganzen für die nicht mehr in Gebrauch befindlichen Ge- versprach Kerschbaumer selbst zu übernehmen, derartige Einrichtung in Österreich. Weitere gleich geblieben sind, so gibt es heute im Gegen- rätschaften sein. aber er verwehrte sich dagegen, dass er die Gründ- Gründungen folgten erst zu Beginn des 20. Jahr- satz zu früher doch ein weitgehend gewandeltes In St. Pölten hat es diesbezügliche Bestreb- ung des Museums als Privatperson durchführen soll. hunderts, 1901 Brixen, 1906 Linz, 1917 Klagen- Verständnis dafür. Es ist nicht mehr so sehr das ungen schon relativ früh gegeben. Bereits in den Es kam vorläufig noch nicht zur Gründung furt, 1932 kamen noch Graz und 1933 Wien dazu. Sammeln und Horten die primäre Aufgabe, son - 50er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden für die des Museums, vermutlich weil Kerschbaumer 1871 Der 2. Weltkrieg bedeutete für das Diözesan- dern die Frage, wie das Gesammelte präsentiert Theologen von Prof. Friedrich Biehl eigene Vor- zum Pfarrer und Dechanten von Tulln bestellt museum St. Pölten wie auch für viele kirchliche wird und in welchem Zusammenhang es gebracht lesungen über kirchliche Kunst angeboten. Einige wurde. Erst mit der Gründung des „Christlich-re- Museen eine existenzbedrohliche Zäsur. Erst mit wird. Es gilt Inhalte zu übermitteln und am Auf- Jahre nach dem Tod von Prof. Biehl machte Prof. ligiösen Kunstvereines in Niederösterreich“ (1886) dem 2. Vatikanum war in den 60er und 70er Jahren bau eines Geschichtsbildes beizutragen. Die Be- Anton Kerschbaumer einen Antrag beim bischöf- der sich die Bildung und Förderung des guten und für die Neu- und Wiedererrichtung ein neuer treuung der Sammlung, die Erforschung der ei- lichen Ordinariat zur Errichtung eines Diözesan - richtigen Geschmacks auf dem ganzen Gebiete Interessensschub festzustellen, wie die Beispiele genen Bestände und die Durchführung von Aus- museums und erbat sich „für den Anfang nichts der christlich-religiösen Kunst zur Hauptaufgabe in Salzburg, Wien, Freising und Regensburg zeigen. stellungen mit einem entsprechenden Angebot

10 11 Die archäologische Forschung im ehemaligen Chorherrenstift, dem heutigen Bistumsgebäude. Ein Überblick

Ronald Risy Das Wenige, das wir über die vergangenen Epochen St. Pöltens vor Einsetzen der systemati- schen Untersuchungen kennen, beruht auch auf Aufzeichnungen St. Pöltener Chorherren, von denen R. Duellius und A. Maderna zu nennen sind. Letzterer berichtet unter anderem in seiner Rosenkranzkapelle, Neubearbeitung der Historia Canoniae Sand- Römische Gebäudereste; Hippolytanae des Christophorus Müller von am linken und rechten oberen Bildrand mittel- Prankenhaimb aus dem Jahre 1779 von der Auf- alterliche Fundamente findung von Münzen beim Bau eines Brunnens im ehemaligen Prälatengarten, die älteste Fund- meldung aus dem Bereich des ehemaligen Chor- herrenstiftes. 1988 nahm nun das Österreichische Archä- St. Pölten, von Führungen gehören nach wie vor zu den 14. Jahrhundert, weiters eine Sebastiansfigur aus Doch erst 170 Jahre später – im Jahr 1949 – ologische Institut im Rahmen eines Forschungs- Diözesanmuseum, selbstverständlichen Aufgaben des Diözesanmu- der Werkstatt des Lorenz Luchsberger, mehrere fanden die ersten archäologischen Grabungen projektes unter der Leitung von P. Scherrer seine Hl. Sebastian (Ausschnitt) Werkstatt des Lorenz seums. Es versteht sich jedoch absolut nicht als kostbare Glasgemälde und der erst jüngst aus vom Österreichischen Archäologischen Institut Grabungs- und Forschungstätigkeit wieder auf. Luchsberger, um 1500 ein Ort mit ausgedientem Kunstgut, und auch ist Privatbesitz erworbene spätgotische Andreasaltar durch B. Saria im Bereich der Domherrensakris- Die erste Grabung fand bezeichnenderweise wie - (links) es nicht als Ort reiner Ästhetisierung oder als aus St. Pölten. Eine zweite wichtige Abteilung ist tei, im Kreuzgang-SO-Eck und im Kreuzgarten der im ehemaligen Chorherrenstift, im Kapitel- St. Pölten, touristischer Anziehungspunkt zu sehen, sondern der Kunst des Barock gewidmet. Diese Epoche statt. Auch die erste baubegleitende Untersuchung garten, statt. Auch wenn mit Ausnahme der letzt - Diözesanmuseum, als Ort der Auseinandersetzung und des Lernens. drückt allein schon durch die Ausstattung der wurde von Saria im selben Jahr im Bereich der genannten, keine der erwähnten Ausgrabungen Frauenhofener Madonna, um 1300 (Ausschnitt) Der Rundgang durch das Diözesanmuseum, Räume dem Diözesanmuseum den Stempel eine Rosenkranzkapelle durchgeführt. Seine Forsch- bisher ausführlich publiziert worden ist, so sind (rechts) das in den historischen und künstlerisch reich Barockmuseums auf. Dies gilt vor allem für die ungstätigkeit setzte er 1951 mit einer Grabung deren Ergebnisse – soweit bekannt – und ihre ausgestatteten Räumlichkeiten des ehemaligen ehemalige Stiftsbibliothek mit Deckenfresken im Kapitelgarten fort. 1953 kam es zu einer wei - Bedeutung für die Geschichte des Chorherren- St. Pöltener Chorherrenstiftes untergebracht ist und von Paul Troger und Daniel Gran, mit den Bild- teren kleinen Ausgrabung des Österreichischen stiftes hinlänglich in der Literatur diskutiert einen vielfältigen Sammlungsbestand aus allen hauerarbeiten von Peter Widerin und den Tischler- Archäologischen Institutes durch H. Stiglitz- worden und brauchen in diesem Rahmen nicht Epochen aufweist, bietet nicht nur historische arbeiten von Hippolyt Nallenburg. Eine ähnlich Thaller an der Südseite des Domes, ehe es zu weiter behandelt werden. Einblicke in die Diözesan- und Landesgeschichte reiche und qualitätvolle barocke Ausstattung bietet einer erneuten Unterbrechung der Grabungstä- Obwohl das Österreichische Archäologische von Niederösterreich, sondern für die meisten auch das bischöfliche Oratorium, wo u. a. die Öl- tigkeit kam. Diese wurde erst wieder 1980 durch Institut an die vierzig große und kleine Grabun- Besucher auch ein überraschendes Kunsterlebnis. skizzen für die Deckenfresken und die großen Öl- das Bundesdenkmalamt aufgenommen, als im gen bzw. baubegleitende Untersuchungen in der Einen Schwerpunkt in der Schausammlung gemälde in der Domkirche ausgestellt sind. Eine Zuge von Renovierungsarbeiten Teile des nörd- Innenstadt von St. Pölten seit 1988 durchgeführt bildet die gotische Plastik und Malerei. Besondere besondere Kostbarkeit stellt der dort befindliche lichen und östlichen Kreuzgangflügels unter der hat, fand keine einzige im Bereich des heutigen Aufmerksamkeit verdienen hier einige Madonnen- Silberaltar des Augsburger Goldschmieds Matthias Leitung von H. Ubl untersucht wurden. In der Bistumsgebäude statt. Zu erwähnen ist allerdings skulpturen und ein Schmerzensmann aus dem Walbaum (um 162 0/ 30) dar. Zeit von 1971 bis 1982 sind wichtige Erkenntni- eine kleinflächige Probegrabung am Domplatz sse zur Baugeschichte der Domkirche den anläss- im Jahre 1994, im Bereich der 1133 geweihten lich verschiedener Umbaumaßnahmen getätigten ehemaligen Pfarrkirche, deren Geschichte un- Beobachtungen von H. Fasching zu verdanken. trennbar mit der des Stiftes in Verbindung steht.

12 13 Hervorzuheben ist eine an ein spätantikes Ge- von der im römischen Stadtgebiet vorherrschen - bäude angesetzte Mauer, die ein für Säuglingsbe- den Orientierung abweichenden, zumindest zwei- Die Niederösterreichische Landesbibliothek stattungen vorgesehenes Sonderareal des Fried- phasigen Verbauung. Freigelegt werden konnte und ihre Restaurierwerkstätte hofes begrenzte und wohl in das 11. Jahrhundert eine Steinmauer, sowie zwei aus einem Lehm- zu datieren ist. Steingemisch bestehende Quermauern, von deren Dem großen Interesse und Entgegenkommen nördlichen nur mehr die trocken verlegte Lage aus der Diözese St. Pölten ist es zu verdanken, dass Steinen und Ziegelbruch erhalten geblieben war. seit dem Jahre 2002 die einzige in dieser Größe Die aufgrund der Achsverschiebung der Süd- noch vorhandene unverbaute Fläche innerhalb apsis des Domes mehrfach in der Fachliteratur Olivia Lürzer Kulturbezirk, Sankt Pölten, Franz Schubert- theken mit modernster elektronischer Infrastruk- des Municipium Aelium Cetium wissenschaftlich geäußerte Vermutung, dass im Bereich der später Platz: eine prominente Adresse im niederöster - tur bereitgestellt. Dieser leserorientierten und untersucht werden kann. Die Grabungsfläche sogenannten Rosenkranzkapelle eine ältere ur- reichischen Kulturgeschehen. Die NÖ Landesbi- aufgeschlossenen Darbietung der Bestände steht liegt im Bereich des ehemaligen Prälatengartens, sprünglich freistehende bzw. an den frühroman- bliothek ist froh und stolz, als Bindeglied zwischen schon seit vielen Jahren die konservatorisch-be- auf dessen Westteil eine Musikschule mit zuge- ischen Chor angebaute Kapelle vorhanden war, Kulturbezirk und Regierungsbereich situiert wor- wahrende Komponente der hauseigenen Restau- höriger Tiefgarage errichtet werden soll. Vorläufig, ließ sich nicht mit Sicherheit verifizieren. den zu sein. Gemeinsam mit dem NÖ Landes- rierungswerkstätte hilfreich zur Seite. Leider ist die Arbeiten sind derzeit noch in vollem Gang, Wenn auch durch die Baumaßnahmen des archiv stellt ja die Landesbibliothek das kulturelle es in Österreich nicht selbstverständlich, dass kann ohne Übertreibung von den bisher bester - Jahres 1949 stark beeinträchtigt, konnten dennoch Gedächtnis des Landes dar. Sichtbarer Ausdruck Bibliotheken eine eigene Restaurierwerkstätte haltenen römerzeitlichen Überresten in St. Pölten einige Aufschlüsse über die barockzeitlichen dieser Funktion ist die Architektursprache der besitzen. gesprochen werden. Begrenzt von Straßen im Bestattungen in der Kapelle gewonnen werden. beiden Häuser, die versucht, den Charakter anti - Die NÖ Landesbibliothek verdankt diesen Norden und Osten kommen Reste mehrphasiger Zusammenfassend kann festgehalten werden, ker Schatzhäuser in die Moderne zu reflektieren. Umstand der Übersiedlung im Jahr 1967 von der Rosenkranzkapelle, Barocke Grablegung Wohnhäuser italischen Grundrisses zutage mit dass die Bodenforschung, wenn auch bisher noch In dem architektonisch spannenden Ambiente der Wiener Herrengasse in die größeren Räumlich- Wohnbereich, Peristylhof und Garten, sowie Be- kein archäologischer Nachweis des karolingischen NÖ Landesbibliothek werden nicht nur Bücher, keiten in der Teinfaltstraße. In der Zeit von 1962 reichen, die handwerklich genutzt wurden, wie Klosters erbracht werden konnte, einen wesent- sondern auch bildliche Darstellungen und Land- bis 1967 wurde ein gelernter Buchbinder in der unter anderem ein Töpferofen zeigt. Wie im gan- lichen Beitrag zur Baugeschichte des ehemaligen karten für die Nachwelt bewahrt. Wertvolles Kul- Nationalbibliothek zum Papierrestaurator ausge - St. Pölten, zen antiken Stadtgebiet festgestellt, war auch die - Chorherrenstiftes geliefert hat und auch in Zu- NÖ Landesbibliothek, turgut aus mehr als sechs Jahrhunderten wird in bildet und vorerst in deren Werkstätten beschäf - ser Stadtteil in der Spätzeit des Municipiums kunft liefern kann. Lesesaal der ältesten der österreichischen Landesbiblio- tigt. Seit 1967 gibt es in der NÖ Landesbibliothek großflächigen Änderungen unterworfen. So wur - eine eigene Restaurierwerkstätte mit zwei Mitar- den die älteren Gebäude einplaniert und darüber beitern für Buch- und Papierrestaurierung. Die AUSGEWÄHLTE LITERATUR einfache Holzhütten, die aber mit ausgedehnten Werkstätte wurde modernst ausgestattet und Heizanlagen versehen waren, errichtet. H. FASCHING, Domkirche St. Pölten. Entdeckungen aus braucht den Vergleich mit entsprechenden Ein- Eine weitere, parallel im heurigen Jahr durch - Romanik und Gotik in den letzten Jahren, in: Hippolytus richtungen anderer Bibliotheken nicht zu scheuen. Neue Folge 4, 1983, 5– 37. geführte Grabung, fand in der sogenannten Ro- 1970 wurde in Zusammenarbeit mit der National- senkranzkapelle statt. Diese soll ausgestattet mit PETER SCHERRER, Municipium Aelium Cetium. bibliothek und dem Österreichischen Institut für Fußbodenheizung und neuem Zugang als Tages- Geschichte und Stand der Forschung, in: Peter Scherrer Holzforschung ein Papieranfaserungsgerät ent - (Hrsg.), Archäologische Bausteine (Österreichisches kapelle adaptiert werden. Dadurch bot sich die Archäologisches Institut Sonderschriften 22, 1991) 1 3– 21. wickelt. Der Prototyp dieses Papieranfaserungs- einmalige Gelegenheit, die im Jahre 1949 von gerätes, ein umgebauter Blattbildner, ist in der B. Saria gemachten Beobachtungen zur römischen PETER SCHERRER, Kritische Zusammenfassung der NÖ Landesbibliothek nach wie vor im Einsatz. Ausgrabungen im Klosterbereich 194 9– 1988, in: Peter Verbauung einer Überprüfung zu unterziehen, Scherrer (Hrsg.), Archäologische Bausteine (Österreichisches Mit Hilfe dieses Gerätes können Löcher in Gra- sowie mögliche Aufschlüsse zur Geschichte des Archäologisches Institut Sonderschriften 22, 1991) 12 5– 131. phiken durch Angießen von Papierbrei ohne Domes zu gewinnen. Vorbehaltlich der noch nicht Überdeckung des Originals geschlossen werden – abgeschlossenen Untersuchung an der Außenseite PETER SCHERRER, Zum Stand der archäologischen der entscheidende Vorteil gegenüber herkömmli - Forschung im ehemaligen Stift St. Hippolytus, St. Pölten, der Kapelle lässt sich folgendes stichwortartig Niederösterreich, in: Beiträge zur Mittelalterarchäologie in chen Reparaturmethoden wie Einsetzen von altem festhalten: Österreich 12, 1996, 11 5– 127. Papier oder Japanpier in die Fehlstellen. Mit die - Die bereits von B. Saria festgestellte schräge sem Gerät wurde also eine richtungsweisende CLARA BETTINA WÜHR, Archäologische Ausgrabungen Mauer ist ohne Zweifel römerzeitlich. Sie ist Be- im Kreuzgang, in: H. Fasching (Hrsg.), Dom und Stift. neue Technik der mechanischen Papieranfaserung standteil einer in diesem Bereich vorliegenden und St. Pölten und seine Kunstschätze (1985) 7 1– 76. in Österreich entwickelt.

14 15 1997 gelangte die Restaurierwerkstätte durch gazine befindet sich ein Abteil mit Lederschärf- die Übersiedlung in den Neubau der NÖ Landes- maschine, Schleifapparat und Kompressor. Ar- Das Niederösterreichische Landesarchiv in St. Pölten bibliothek in St. Pölten zu größeren Räumlich- beiten, die starken Staub erzeugen, können also keiten. Diese neue, großzügig ausgestattete Werk- in einem gesonderten Bereich erledigt werden. stätte steht im Bedarfsfalle auch für andere Lan- Die Objekte der Sondersammlungen wurden desdienststellen, zum Beispiel für Restaurierungs- bereits zur Gänze restauriert, auf säurefreie Kartons arbeiten im Rahmen von Landesausstellungen, aufgesetzt und in säurefreien Mappen unterge - zur Verfügung. bracht. Die Restaurierung der Bücher wird hin - Die Einrichtung der Werkstätte besteht unter gegen infolge deren ständiger Benutzung, wodurch Anton Eggendorfer Das Ständische Archiv verwahrt das Schrift- anderem aus einem Nassraum mit mehreren auch immer wieder Schäden entstehen, nie abge - gut der autonomen Landesverwaltung. Registra- Wasserbecken unterschiedlicher Größe und einem schlossen werden können. Die NÖ Landesbiblio- turbildend waren die ständischen Behörden und Vakuu m-Unterdrucktisch. Dieser Unterdrucktisch thek veranstaltet übrigens in regelmäßigen Ab- Kanzleien, die im NÖ Landhaus seit 1513 ihren wurde im Jahr 1989 angeschafft und brachte die ständen Ausstellungen, mit deren Vorbereitung und Sitz hatten. Aus den Registraturen der alten stän - Einrichtung der Restaurierwerkstätte auf den da- Aufbau auch die Restauratoren beschäftigt sind. dischen Behörden, 1518 erstmals erwähnt, ent - mals neuesten Stand der Technik. Das Gerät dient Im Jahr 2000 wurden zwei Workstations mit stand nach der Revolution von 1848/49 ein ein - dazu, Graphiken noch schonender und unter mi- A3- Scanner bzw. A 4- Scanner aufgestellt, um ein heitliches Archiv, das 1862 als „NÖ Landesarchiv“ nimalem Einsatz von Chemikalien zu reinigen. weiteres Projekt der NÖ Landesbibliothek zu selbständig wurde und bis 1918 dem NÖ Landes- Das Bild wird hierbei auf ein angefeuchtetes Filter- realisieren, nämlich die Digitalisierung der Bilder ausschuss direkt unterstellt war. 1940 wurde es papier auf dem feinmaschigen Gitter des Tisches der Topographischen Sammlung. Im Rahmen mit dem Regierungsarchiv zum „Reichsgauarchiv aufgelegt; um die Graphik wird der Tisch mit dieses Projektes „DITHAKA“ wird der komplette Niederdonau“ vereinigt. Seit 1945 führen die Hostaphanfolie abgedeckt. Durch Absaugen des Bestand der Bilder der Topographischen Samm- beiden Archivabteilungen die gemeinsame Luftstromes mit Hilfe eines Kompressors gelangt lung unter anderem online verfügbar gemacht St. Pölten, Das NÖ Landesarchiv, eine der ältesten wis - Bezeichnung „NÖ Landesarchiv“. Trotz des Zu- dann der Schmutz aus dem Objekt in das Filter- werden. Damit wird auch eine künftige Schonung NÖ Landesarchiv, senschaftlichen Einrichtungen des Landes Nieder- sammenschlusses blieb die räumliche Trennung Ansicht von Westen papier. Ein zweiter Nassbereich innerhalb des der wertvollen Bilder erreicht, deren Abbild man österreich, gemeinsam mit dem 1978 gegründeten bis zur Übersiedlung in das neue Archivgebäude Hauptraumes ist für das bereits genannte Anfaser- dann einfach am Computerbildschirm betrachten NÖ Institut für Landeskunde eine Abteilung der in ungsgerät vorgesehen. Der Trockenbereich ist mit kann. So dient die Restaurierwerkstätte der NÖ Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht des St. Pölten im August 1997 bestehen. mehreren großen Arbeitstischen und technischen Landesbibliothek also nicht nur direkt der Erhal- Amtes der NÖ Landesregierung, bildet mit seinen 1994 bis 1997 wurde im Zentrum des Regier- Geräten wie Deckelschere, Stockpresse, Leucht- tung und Pflege der wertvollen Sammlungsbe- wertvollen historischen Beständen eines der größ- ungs- und Kulturbezirkes in St. Pölten von dem tisch, Schneidemaschine sowie einer großen hy- stände, sondern deckt auch viele andere konser - ten und bedeutendsten Archive der österreichi - Architekten Michael Loudon ein Neubau für das draulischen Presse ausgestattet. Vom Hauptraum vatorisch wichtige Bereiche ab. schen Bundesländer. NÖ Landesarchiv errichtet und nach dem aufwen- St. Pölten, NÖ Landesbibliothek, aus sind zwei Magazine zugänglich, in denen das Das Landesarchiv gliedert sich in zwei Ab- digen Umzug von Wien nach St. Pölten in den Mo- Restaurierwerkstätte Arbeitsmaterial verwahrt wird. In einem der Ma- www.noe.gv.at/landesbibliothek teilungen, in das Regierungsarchiv und in das naten März bis Oktober am 18. November 1997 fei- Ständische Archiv. erlich eröffnet. Nunmehr sind beide Archivabteil- Das Regierungsarchiv, errichtet 1893, ver - ungen in einem Gebäude, in dem auch das NÖ In- wahrt das Schriftgut der landesfürstlichen Verwal- stitut für Landeskunde untergebracht ist, vereinigt. tung und des Amtes der NÖ Landesregierung Rund 33.000 Regallaufmeter Archivalien, die sowie den schriftlichen Niederschlag der Tätig- zeitlich vom 12. Jahrhundert bis in die zweite Hälfte keit staatlicher Mittelbehörden und Gerichte im des 20. Jahrhunderts reichen, werden in den De- Bundesland Niederösterreich. Registraturbildende pots des NÖ Landesarchivs sachkundig verwahrt Behörden waren die NÖ Regierung seit König und für die Benützung zur Verfügung gestellt. Ferdinand I. (1540), die NÖ Statthalterei von War Bürgerservice dem NÖ Landesarchiv 1850 bis 1918 und das Amt der NÖ Landesregier- schon immer ein Anliegen, so ist der Neubau mit ung ab 1919. Hierzu kommen noch die Akten und seinen benützerfreundlichen Einrichtungen ein Handschriften der in Niederösterreich begüterten Garant, dass nunmehr die Dienstleistungen für Grundherrschaften vor der Grundentlastung 1848. die Bürger des Landes unter besseren Bedingun-

16 17 Ein Blick hinter die Kulissen des Niederösterreichischen Landesmuseums: Die Restaurierwerkstatt

Christa Scheiblauer Mit der Eröffnung des neuen NÖ Landes- museums in St. Pölten ist wieder neues Leben in die Restaurierwerkstatt eingekehrt. Das Atelier befindet sich nicht im Gebäude St. Pölten, St. Pölten, gen als bisher erfolgen können. lange des Denkmalschutzes und der Denkmal- NÖ Landesmuseum, des Museums, sondern ist im Landhausviertel NÖ Landesarchiv, Das NÖ Landesarchiv ist aber nicht nur ein pflege, der Ortsentwicklung und Landschaftsge- Restaurierwerkstatt untergebracht. Die für die Fachbereiche der Ge- Lesesaal (links) Dienstleistungsbetrieb für die Bürger des Landes, staltung gesucht. mäld e-, Skulptu r- und Rahmenrestaurierung aus- Französischer Kataster, sondern auch eine wissenschaftliche Serviceein- Für Fragen des Denkmalschutzes und der gestattete Werkstatt ist etwa 10 0m2 groß und be- Schwadorf (mittig) richtung für die Abteilungen des Amtes der NÖ Denkmalpflege sind besonders die Bestände der schäftigt derzeit drei Personen – eine akademische Synagoge Wr. Neustadt Landesregierung, die Bezirkshauptmannschaften Registraturdepartements C (Kultus) und E (Bau- Restauratorin, der zwei angelernte Handwerker (rechts) sowie für die niederösterreichischen Gemeinden. sachen) sowie die Kirchlichen Inventare und zur Seite stehen. Man denke hier nur an die historisch-wissenschaft- Fassionen von Bedeutung. Im Departement C Das Restaurieratelier besteht aus einem zen - lichen Gutachten bei geplanten Stadt- und Markt- (178 0–1904) finden sich Bauakten mit Plänen tralen Werkstattraum in dem sich u.a. große Ar- erhebungen, die historischen Stellungnahmen und Bauskizzen von Neubauten und Umbauten beitstische, eine hydraulischen Presse, Schränke bei der Änderung von Gemeinde- und von Kirchen und anderen Kultusgebäuden. Das für Material und Geräte, eine Werkbank, etc. be- Ortsnamen, die Prüfung der Quellen hinsichtlich Departement E (178 0–1850) gliedert sich in die finden. In naher Zukunft wird in diesem Raum der Berechtigung zahlreicher Orts- und Bereiche Hochbau und Baupolizeiangelegenheiten noch zusätzlich ein Standmikroskop aufgestellt Gemeindejubiläen, die heraldische Gestaltung zweiter bzw. dritter Instanz. Ergänzt wird dieser werden, um damit die Kunstwerke mikroskopisch der niederösterreichischen Gemeindewappen. Bestand durch die Archivalien der Landesbaudi- zu untersuchen oder Arbeitsschritte, welche nur Die klassischen Aufgaben eines Archivs, die rektion von Niederösterreich. Die Kirchlichen In- unter mehrfacher Vergrößerung, wie z.B. eine Übernahme, Verwahrung und Erschließung der ventare und Fassionen (178 0–1939) enthalten Rissverklebung von Leinwänden, durchgeführt Archivalien, haben sich durch den Umzug in das Angaben über Aussehen, Bauzustand und Ein- werden können. Neben dem großen Atelierraum neue Haus in St. Pölten nicht geändert. Stärkeres richtungsgegenstände der Pfarrkirchen und Pfarr- gibt es noch ein Büro, eine Spritzkammer zum Gewicht hat eine weitere Hauptaufgabe des Archivs höfe und sind alphabetisch nach Pfarren geordnet. Firnissen der Gemälde, eine Retuschierecke samt erhalten: die Bereitstellung der verwahrten Ar- Eine weitere wichtige Quelle für Fragen des Staffeleien und einen Vorraum mit Chemikalien- chivbestände für die Benützer. Der Benutzerkreis Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, aber schränken. Der gesamte Werkstattbereich ist kli - des NÖ Landesarchivs umfasst weite Kreise der auch der Ortsentwicklung und Fragen der ange - matisiert und mit Absaug- und Alarmanlagen Öffentlichkeit, von hochrangigen Wissenschaftlern wandten Ökologie, wie Landschaftsplanung, ausgestattet. Im selben Gebäude befindet sich ein über Studenten bis zu Heimat- und Familienfor- Forstwirtschaftspläne, Renaturierung von Fluss- eigenes Depot, das die Restaurierfälle beherbergt, schern. Darüber hinaus ist das Archiv auch An- läufen und dgl., stellen die im NÖ Landesarchiv aber auch als Zwischenlager bei Ausstellungsvor- laufstelle für Rechtssuchende aller Art, wobei sich aufliegenden Katasterunterlagen dar. Den farbig bereitungen dient. Zur Fotodokumentation der der Bogen von Anfragen über Grundstücks- und gestalteten Blättern des zwischen 1817 und 1823 Kunstsammlung und von Restaurierungen wird Besitzangelegenheiten über Verlassenschaftsange- entstandenen Franziszeischen Katasters können hier bald ein Fotostudio eingerichtet. legenheiten, Servitutsrechte und Wasserrechtsan- maßstabgetreue Grundrisse von historischen Bau- Die Papierobjekte und Fotoexponate, die gelegenheiten bis zu Nachweisen von Pensions- ten, wie Schlösser und Kirchen, von historischen etwa 7 0% der Kunstsammlung des Landes aus - zeiten spannt. Gartenanlagen, von Siedlungen und Ortsanlagen machen, werden derzeit im Raum der Studien- Ferner werden Rat bzw. Unterlagen für Be- sowie die Verläufe von Gewässern und Straßen sammlung mit maßgefertigten Passepartouts und

18 19 Zie r- bzw. Wechselrahmen versehen und für Aus- seologischer Sicht unter den idealen klimatischen wird die Datenbank auch mit restauratorisch Bei einem Zustandekommen einer Leihe stellungen vorbereitet, da die Werkstatt hierfür Bedingungen von etwa 2 0° C und 5 5% relativer wichtigen Informationen „gefüttert“. Ziel der wird dann das Objekt einer genauen Zustands- einerseits zu klein, und andererseits auch nicht Luftfeuchtigkeit aufbewahrt. Das Fotodepot ist Restaurierwerkstatt ist es, für jedes Objekt den protokollierung (schriftlich und fotografisch) un- geeignet ist. wiederum mit Regalen, Kästen und Planschränken aktuellen Zustand festzuhalten, Informationen terzogen und in der Regel begleitet der Restaura- Zu den vielen Aufgaben eines Restaurators ausgestattet und weist eine Temperatur von etwa über Restaurierungen, Standortveränderungen, tor als Kurier den Transport mit den Leihgaben. zählt auch die Betreuung von Sammlungsdepots. 10°C und 4 5% relativer Luftfeuchtigkeit auf. etc. einzufügen, damit in Zukunft die Arbeit bei An dieser Stelle sollte auch noch die Artothek Die über 30.000 Objekte der Kunstsammlung sind Die konservatorische Sammlungsbetreuung Ausstellungsvorbereitungen und Leihansuchen in Krems genannt werden, die zum NÖ Landesmu- in zwei Großdepots in Krems und Hainburg und hat viel mit Wartung s- und Kontrollarbeiten zu erleichtert wird. seum gehört und ebenfalls von der Restaurierwerk- in weiteren acht Depotbereichen in St. Pölten tun. Neben der regelmäßigen Klimakontrolle in Gerade der Leihverkehr umfasst einen großen statt mitbetreut wird. Hier erfolgt die regelmäßige untergebracht. den Depots und Ausstellungsräumen wird darauf Bereich der restauratorischen Tätigkeit. Hat doch Zustandskontrolle der Gemälde und Grafiken, Da die Sammlungsbestände der Kunstsamm- geachtet, dass die Objekte u.a. von Zeit zu Zeit dieser in den letzten Jahren stark zugenommen beziehungsweise werden die neuen „Lieferungen“ lung sehr unterschiedlich sind, neben einer entstaubt werden (gerade Schmutz und Staub und ist zusätzlich mit viel administrativer Arbeit (oftmals Neuerwerbungen) „leihfähig“ gemacht. kunstgewerblichen Sammlung (Glas, Porzellan, bieten idealen Nährboden für Mikroorganismen) verbunden. Seit der Eröffnung des NÖ Landesmu- Handelt es sich um restaurierbedürftige Waffen, etc.), gibt es auch eine Papie r-, Fot o-, und konservatorisch gut gelagert sind. So wird seums sind zahlreiche Leihansuchen mit mehr als Ausstellungsobjekte, die nicht in der hauseigenen Skulpture n-, Gemäld e- und Textilsammlung, z.B. in naher Zukunft damit begonnen, dass der 200 Exponaten positiv erledigt worden. Viele Fra- Werkstatt gemacht werden können (weil dafür die St. Pölten, bezieht sich die Einrichtung und Ausstattung der gesamte Grafikbestand von alten, holzhältigen gen müssen dabei vom Restaurator individuell, auf Ausstattung nicht geeignet oder es zeitlich nicht NÖ Landesmuseum, jeweiligen Depots auf die unterschiedlichen kon - Passepartoutkartons abgenommen und in säure - das Objekt bezogen, beantwortet werden. Hier möglich ist), so müssen diese Tätigkeiten an ex- Restaurierwerkstatt (links) servatorischen Bedürfnisse der Objekte. Daher freien Papieren in Planschränken für die nächsten einige Beispiele: In welchem Zustand befindet terne Firmen vergeben werden. Der Restaurator ist der grafische Bestand in zahlreichen metallenen Jahrhunderte aufbewahrt wird. sich das Objek t? Ist es leihfähi g? Wie sollen die ist in diesem Fall der Sachverständige, der Anbote NÖ Landesmuseum, Hängeregale im neuen Planschränken untergebracht, nach Größe und Ein ebenso umfangreiches Projekt läuft seit Lieferbedingungen aussehe n? Wie die klimati - einholt, diese prüft und bei größeren Vorhaben Gemäldedepot Künstler sortiert. Die Gemälde hingegen hängen geraumer Zeit – die Digitalisierung aller Samm- schen Bedingungen beim Leihnehme r? Muss ein auch Ausschreibungen abwickeln muss. (rechts) in verschiebbaren Hängeregalen und sind aus mu- lungen des Landes. Hinsichtlich dieses Projektes restauratorischer Eingriff vorgenommen wer de n? Trotz dieser Fülle an unterschiedlichen Ar- Wenn ja, wie ist dieser zeitlich zu koordiniere n? beitsaufgaben, finden die Mitarbeiter der Restau- Planschränke und Kästen Hat oder braucht das Bild einen Rahme n? Muss rierwerkstatt des NÖ Landesmuseums noch Zeit im neuen Fotodepot es in ein Passepartout montiert werde n? etc .… zum „Restaurieren am Objekt“!

20 21 Zahlreiche Bemühungen zur Herstellung ungen und Nutungen, die Obelisken und Balus- Bahnknotenpunkt St. Pölten eines bahnmäßigen Anschlusses nach Mariazell traden, sowie der über giebelte Dacherker mit scheiterten frühzeitig, erst nach dem 1894 erfolg- Stehvoluten und Uhr signifikant den auf reprä - ten Beschluss des Niederösterreichischen Landes- sentative Wirkung abzielenden Bauformen der bahngesetzes kam es am 11. Juli 1896 zur Kon- Neorenaissance. Die monumentale palastartige zessionserteilung für den Bau der Pielachtalbahn, Fassade mit überkuppeltem Mittelrisalit bildet 189 7/98 konnte die 31 km lange Bahnstrecke als Prunkfront zur Altstadt ausgerichtet den St. Pölten – Kirchberg an der Pielach mit Abzwei- point de vue der stadtauswärts führenden Krem- Richard Wittasek- Die Kaiseri n-Elisabet h-Bahn, heute West- gung nach Obergrafendorf –Mank eröffnet werden. sergasse, zudem ist der Bahnhof ein wichtiger Dieckmann bahn, wurde nach der Konzessionserteilung an Es folgten die Abschnitte Mank – Ruprechts- Teil einer Kette monumentaler ärarischer Bauten den Wiener Großhändler Hermann Dietrich hofen 1905 und schließlich Kirchberg – Mariazell – am Schießstattring, der die Altstadt als Ansatz Lindheim gemeinsam mit dem österreichischen Gusswerk 190 5/ 07. Als 1. öffentliche elektrifizierte eines Prunkboulevards umgibt. Generalkonsul Ernst Merck am 8. 2. 1856 ab Juli Eisenbahn Österreichs konnte die Mariazeller Im 2. Weltkrieg erlitt der Bahnhof als wich - 1856 eingleisig im Streckenabschnitt Wie n– Melk Bahn 1911 in Betrieb gehen, wofür auch die erste tigstes Angriffsziel schwere Schäden. Die histori - von der Fa. Gebrüder Klein & Co, und von Mel k– elektrische Einphasenwechselstro m- Lokomotive stischen Eckpavillons wurden 196 5– 69 bzw. 1981 Linz von der englischen Fa. S. Morton, Brassey & Österreichs von den Firmen Krauss und Siemen s- durch Zweckarchitektur ersetzt. Das Hauptpost- Belts hergestellt und am 21. 11. 1858 eröffnet. Schuckert entwickelt wurde. amt von St. Pölten ist seit 1865 im Bahnhofsge- Ab 1859 erfolgte der Bau eines 2. Streckengleises, Die zunehmenden Anforderungen an den bäude untergebracht. ebenso der weitere Streckenabschnitt bis Salzburg St. Pöltner Bahnhof infolge des gestiegenen Per- Mit der Eröffnung der Westautobahn 1958, 1860, sodass in nur fünf Jahren Bauzeit die ge- sone n- und Frachtverkehrs mündeten 188 7–89 die im Süden das Stadtgebiet quert, ergab sich die samte Bahnlinie Wien – Salzburg über 319 km im groß angelegten Umbau mit der Schaffung Ergänzung zum Bahnknotenpunkt St. Pölten fertiggestellt war. Die Errichtung der Kaiseri n- einer Durchfahrt in der Verlängerung der Kremser auch als wichtiger Straßenverkehrsknotenpunkt Elisabet h-Bahn fällt historisch gesehen gemein - Gasse, wodurch die bessere Anbindung der nörd - im Zentrum Niederösterreichs. Im Zuge der Bahn- sam mit der 183 7–53 erbauten Nord- und Süd- lichen Stadtteile endlich möglich wurde. Bereits hofsoffensive ist nunmehr die Modernisierung St. Pölten, bahn in die 1. Phase der Errichtung leistungs - der Bahnhof unterbrach jedoch die Verbindung in einer Gemeinderatssitzung 1882 wurde die Her- des Bahnhofs St. Pölten mit der Schaffung eines Hauptbahnhof, fähiger Haup t- bzw. Fernbahnstrecken in der von Kremser Gasse und Kremser Landstraße, stellung eines Durchlasses beantragt. Erst nach barrierefreien Zuganges und der Neugestaltung Mittelrisalit österreichischen Reichshälfte der k. und k. Mo- sodass für die Ausfahrt in nördlicher Richtung langwierigen Verhandlungen über die Kostenbe- des Kundenbereiches geplant. Die Erhaltung der narchie. Der Bau der Kaiseri n- Elisabet h- Bahn ab ein erheblicher Umweg erforderlich war. Erst 1889 teiligung der Stadt St. Pölten und des Landes denkmalgeschützten altstadtseitigen Außener- 1856 führte zu einem Modernisierungsschub für konnte mit der Errichtung eines neuen Bahnhofs- Niederösterreich konnte ein Projekt von der k.k. scheinung als letzte monumentale historistische die Stadt St. Pölten, indem der nordseitig gelegene gebäudes eine Unterführung hergestellt werden. Generaldirektion der österreichischen Staatsbahnen österreichische Bahnhofsarchitektur ist Bestand- Befestigungsring der Stadtmauer mit dem Krem- Die Bedeutung des St. Pöltner Bahnhofs verfasst werden. Die Bauausführung oblag Stadt- teil der Planungsüberlegungen, sodass das Ergeb- ser Tor abgebrochen werden musste und mit der stieg mit der Errichtung zahlreicher Bahnlinien baumeister Theodor Anton (Baubeginn 4. 2. 1889, nis zu einer sinnvollen Verknüpfung überlieferter nunmehr möglichen Stadterweiterung auch not - in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Unterschied- Fertigstellung und Eröffnung 4. 10. 1889). Nachdem Architektur mit zeitgemäßer Bahnhofslogistik wendige Infrastrukturmaßnahmen, wie Gasbe- liche Bestrebungen zur Erschließung der süd- die Durchfahrt durch zwei Säulenreihen eingeengt führen soll. Eine weitere Steigerung der Bedeutung leuchtung und Kanalisation hergestellt wurden. lichen Seitentäler der Donau führte zur Gründ- war, ließ das Bauamt der Stadt St. Pölten mit den des Bahnknotenpunkts St. Pölten stellt der Neubau Nach dem Spatenstich für den St. Pöltner ung der k.k.priv. Niederösterreichischen Süd- Österreichischen Bundesbahnen in den 50- er der Hochleistungsbahnstrecke durch das Tullner Bahnhof 1856 fuhr hier schon 1858 der erste Zug westbahnen und zum Bau der Bahnstrecke St. Jahren des 20. Jahrhunderts diese für den Straßen- Feld mit Anbindung an den Lainzer Tunnel in ein. Bestand der Bahnhof neben dem Aufnahms- Pölten – Leobersdorf, welche am 1. September verkehr störenden Einbauten nach entsprechenden Wien dar, sowie der viergleisige Ausbau der West- gebäude mit Bahnsteighalle auch noch aus einem 1877 eröffnet wurde. Nach finanziellen Schwierig- Umbauarbeiten entfernen. Das Bahnhofsgebäude bahn bis Salzburg. Heizhaus, einem Wasserstationsgebäude und keiten übernahmen die k.k. Staatsbahnen den von 1889 dokumentiert die ärarische Baukultur Die Hauptstadt Niederösterreichs wird so- einem Warenmagazin, so konnte in der Mitte des Bau der Anschlusslinien Schrambach – Kernhof in der Stilphase des „Strengen Historismus“, der mit auch im 21. Jahrhundert bedeutender Ver- 19. Jahrhunderts die Bedeutung dieser Verkehrs- (1893 eröffnet) und Freiland – Türnitz (eröffnet im vorliegenden Fall der Neorenaissance verpflich- kehrsknotenpunkt bleiben, wobei die Attraktiv- anbindung an die Westbahn noch nicht richtig 1908). Eine weitere 1885 in Betrieb genommene tet ist. Dabei entsprechen die Staffelung der Bau- ierung des öffentlichen Verkehrs von St. Pölten abgeschätzt werden. Der Zugang zum neuen Ver- Nebenbahnlinie verbindet St. Pölten mit der trakte, die toskanischen Pilasterordnungen, die ausgehend einen wichtigen Schritt für die kehrsmittel war für die südlichen Stadtteile ideal, Franz Josefs Bahn im Bahnhof Tulln. Rundbogenfenster, das Haubenmotiv, die Bänder- Zukunft darstellt.

22 23 Form von Spiralringen, die am Fußgelenk getragen Archäologische Funde in der Region St. Pölten wurden, Gewandnadeln und Zierknöpfen aufwies . Eine große Zahl von zum Teil hervorragend aus - gestatteten Gräbern der späten Bronzezeit (Urnen- felderkultur, 125 0–80 0/750 v. Chr.) wurde erst neu im Jahre 2002 in der Marktgemeinde Unter- radlberg entdeckt. Mit dem Einsetzen der nachfol - genden Eisenzeit kommt es zu einem markanten Christoph Blesl Das untere Traisental zwischen St. Pölten Durch die schier unermüdliche Initiative des Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse; erst - und Christine und der Donau war seit über 30.000 Jahren in im Sommer des Jahres 2002 unerwartet und viel mals lassen sich sog. „Fürsten“ fassen, die auch Neugebaue r-Maresch einer für Mitteleuropa ungewöhnlichen Dichte zu früh verstorbenen bisherigen Leiters dieser politische Einflussbereiche gehabt haben dürften. kontinuierlich besiedelt. Gerade die großflächigen Rettungsgrabungen, Univ. Prof. Dr. Johanne s- W. Relikte dieser Zeit finden wir z. B. in Franzhausen, Ausgrabungen, die im Zuge des Denkmalschutzes, Neugebauer, Abteilung für Bodendenkmale des Reichersdorf und Unterradlberg. Im Verlaufe des seit dem Baubeginn der Schnellstraße S33 im Bundesdenkmalamtes, war es möglich geworden, 5. vorchristlichen Jahrhunderts macht sich erneut Jahre 1981 kontinuierlich durchgeführt werden, die neuen Funde und Ergebnisse im 1993 gegrün- ein deutlicher Wandel in materiellen und auch bilden durch ihr zahlreiches Fundmaterial und deten Urzeitmuseum in Nussdorf ob der Traisen religiösen Bereichen bemerkbar, der von der ein - entsprechend aussagekräftige Fundsituationen zu präsentieren. Es bietet einen Überblick über die Ratzersdorf, St. Pölten, Eine besonders hohe Siedlungsdichte lässt heimischen Bevölkerung getragen wird. In den (z.B. in Gräbern, Vorratsgruben, Grundrissen von schriftlose, prähistorische Geschichte der Region Mittelbronzezeitlicher Schmuck sich für die Frühe Bronzezeit nachweisen (Beginn Gräberfeldern ist eine nahtlose Kontinuität von (1600 vor Christus), Wohn- und Wirtschaftsgebäuden) die Basis vieler St. Pölte n–Traisental von der Altsteinzeit bis zu Grab Verf. 1254 ca. 230 0/ 2200 vor Christus). Entlang der Nieder- der Hallstattkultur zur Laténekultur (Keltenzeit) wissenschaftlicher und populärer Darstellungen den Kelten. terrasse der Traisen befanden sich in regelmäßigen erkennbar. Keltische Niederlassungen wurden aus Unterradlberg, der österreichischen Urzeit und haben bereits auch Die lebensgroße Kunststeinplastik eines Abständen kleine Weiler, deren Bewohner nicht z.B. aus Franzhausen und Pottenbrunn bekannt. Luftbild der Ausgrabungen 2000: Eingang in die Schulbücher gefunden. Einige Kul- Mammuts, wie es in der letzten Eiszeit vor 30.000 nur Ackerbau betrieben, sondern auch durch den In diesen Friedhöfen wurden die Toten mit ihren Siedlungsspuren aus turgruppen und Zeitstufen wurden sogar aufgrund Jahren auch das Traisental durchstreifte, wurde regen Handel in Ost-West-Richtung entlang des reichen Schmuckbeigaben und vor allem auch dem Neolithikum und der Hallstattzeit sowie charakteristischer Funde nach Ortschaften dieser im Frühjahr 2003 vom Bildhauer Thomas Kosma Donauweges einerseits, und in Nord-Süd-Richtung ihren Waffen bestattet. Das prunkvollste Exemplar Nekropole der Spätantike Region benannt. gegossen und beherrscht den Eingangsbereich durch das Traisental andererseits wohlhabend wur- eines Schwertes stammt aus Grab Verf. 562, dessen des Museums als dauerhaftes Symbol für Wissen- den. Seit Beginn der Rettungsgrabungen konnten Scheide mit Goldblech hinterlegte Durchbruchs- schaft und Kunst. etwa 3000 Grabstätten, zum Teil in großen Nekro- ornamente aufweist. Nach den Eiszeiten – im Verlaufe des 6. vor - polen gruppiert, freigelegt werden (z.B. Franz- Der Schwerpunkt der Rettungsgrabungen christlichen Jahrtausends errichteten die ersten Nussdorf ob der Traisen, hausen, Unterradlberg). Aus dem Gräberfeld von verlagerte sich im Laufe des letzten Jahrzehntes sesshaften Bauern auf den lössbedeckten Fluss- Präsentation einer lebens - Ratzersdorf stammt das bereits mittelbronzezeit - vom nördlichen Areal zwischen Traismauer und großen Kunststeinplastik eines terrassen entlang der Traisen ihre Häuser, Gärten Mammuts im Urzeitmuseum, liche Grab Verf. 2792 (160 0– 1250 v. Chr.), deren Nussdorf ob der Traisen nach Süden an die nörd- und Felder. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Pfingsten 2003 Verstorbene besonders reichen Metallschmuck in liche Stadtgrenze St. Pöltens (Ratzersdorf, Unter- Bestattungen, die wir aus diesem Raum kennen: radlberg, Pottenbrunn). Großflächige Untersuch- die neolithischen Gräber von Ratzersdorf enthiel- ungen wurden einerseits z. B. durch das Industrie- ten reichen fossilen Muschelschmuck und Reste gebiet St. Pölte n-Nord, andrerseits durch die von napfförmigen Tongefäßen. Ab dem 4. vor- HLAG notwendig. Gerade in diesen Gebieten christlichen Jahrtausend gelangt auch die Kennt- konnten außer den reichen urgeschichtlichen auch nis von Kupfer aus Südost- nach Mitteleuropa. wesentliche frühgeschichtliche Erkenntnisse ge- Gerade in jener Zeit, in der sich verstärkt Handel wonnen werden. mit dem begehrten neuen Material nachweisen Mit der Einverleibung des Ostalpengebietes lässt, gewinnt die Region des Traisentales durch zur römischen Provinz im Jahre 15 vor Christus ihre geographische Lage zusätzlich an Bedeutung. wurde St. Pölte n–das römische Aelium Cetiu m– Die Anzahl von Grabfunden aus dem Ende der das zivile Verwaltungszentrum des niederöster - Jungsteinzeit ist in Niederösterreich einmalig. reichischen Alpenvorlandes. Der Donaulimes wies

24 25 als Grenze gegen die norddanubischen Barbaren von ihnen genutzt wurden, ließ sich auch an in regelmäßigen Abständen entsprechende Be- weiteren Fundorten bestätigen (Oberndorf in der Die Region Dunkelsteinerwald festigungen wie Lager (z.B. Traismauer)oder Ebene, Traismauer). Von der Ausstattung der zum (vor den Toren der Landeshauptstadt) Wachttürme (Hollenburg) auf. Im Umfeld dieser Teil sehr mächtigen und tiefen Grabanlagen wissen befanden sich kleinere Dörfer und Landgüter, wir, dass die Männer durch ihre Bewaffnung der die auch die landwirtschaftliche Versorgung des Kriegerschichte angehörten. Hervorzuheben sind römischen Militärs sicherten. Vielfach entlang Grab mit Schild und Ango (Lanze mit Widerha- der Straßen befanden sich die Gräberfelder ken) und das Grab eines Schwertträgers, von (Unterradlberg, Pottenbrunn, Oberndor f/E., dessen Ausstattung durch völkerwanderungszeit - Ratzersdorf), deren Beigaben uns ein Bild des lichen Grabraub außer einem Eisenmesser nur der Christiana Burger Der Dunkelsteinerwald ist eines der damaligen Lebensstiles widerspiegeln. verzierte Beschlag des Schwertgurtes überblieb. Herbert Neußner größten zusammenhängenden Waldgebiete Im Verlaufe des 4. nachchristlichen Jahrhun- Erst spärlich sind Funde des 6. und 7. Jahr- Mitteleuropas (426 km 2). Sein ursprünglicher derts zerfällt die römische Verwaltungsstruktur hunderts, die eine slawische Bevölkerung belegen Name war „Aggswald“. in den Donauprovinzen. Über das 5. Jahrhundert können (Reichersdorf, Unterradlberg). Die Stadt Geologisch gehört der Dunkelsteinerwald ist in der Region archäologisch wenig bekannt, St. Pölten erreichte mit der Klostergründung zum alten Kristallinmassiv der sogenannten sodass Aussagen über das Ende der römische Stadt St. Hyppolytus unter Karl dem Großen nach „Böhmischen Masse“. Der Mühlberg, im dicht Cetium nicht getroffen werden können. Am Ende 791 wieder Bedeutung. Die mittelalterliche Neu- bewaldeten nördlichen Teil, ist mit 725 m die der Völkerwanderungszeit, in der ersten Hälfte gründung der St. Pöltens hat, wie die neuen Un- höchste Erhebung. Der Dunkelstein im südlichen des 6. Jahrhunderts ist im Raum St. Pölten eine tersuchungen des Österreichischen Archäolo- Teil, dürfte auch der heutige Namensgeber dieses Pottenbrunn, Germanischer Schwert- langobardische Bevölkerung beheimatet: die Ge- gischen Institutes bestätigen, den vorgegebenen Waldgebietes sein. Er hat eine Höhe von etwas gurtbeschlag mit Flecht- höftgruppen wurden nahe einer aufgelassenen rö- Vermessungsplan des römischen municipiums mehr als 62 0 m. Die Städte Melk, Krems und die werkornament aus dem Gräberfeld von Pottenbrunn, mischen Siedlung in Pottenbrunn angelegt. Die übernommen und damit auch das moderne Landeshauptstadt St. Pölten bilden die drei Eck- 2. Hälfte 6. Jhdt. n. Chr. Beobachtung, dass die römischen Infrastrukturen Stadtbild geprägt. punkte seiner Ausdehnung. Die Donau, das Alpen- Dunklersteinerwald, vorland und das Fladnitztal umschließen dieses Im Gemeindegebiet liegt die Wallfahrts- Kirche Hohenegg idyllische Waldgebiet, welches nachweislich schon kirche Maria Langegg. Im Jahre 1599 bewohnte zur Römerzeit besiedelt und mit Straßen durch - der fürsterzbischöfliche salzburgische Güterin- zogen war. An den Rändern des Dunkelsteiner- spektor, der edle Mathias von Haring mit seiner waldes konnte durch diverse Grabungen des Gattin einen kleinen Herrensitz in Maria Langegg – Bundesdenkmalamtes und der Universität Wien heute das Gasthaus „Langeggerhof“. Als 1603 eine Besiedelung bereits 6000 v. Chr. nachgewie - eines ihrer Kinder erblindete, brachte ein vor sen werden (, Unterwölbling und einem in Familienbesitz befindlichen Marienbild Spielber g/ Pielamünd bei Melk). abgelegtes Gelübde Heilung. In Erfüllung dieses 1999 haben sich acht Gemeinden aus drei Gelübdes lässt Herr von Haring eine kleine Kapelle politischen Bezirken (Krems, Melk und St. Pölte n- bauen. In den folgenden Jahren wurden weitere Land) zur „Arbeitsgemeinschaft Dunkelsteiner- Heilungen bekannt. 1645 übergab man das ge- wald“ zusammengeschlossen und bereits einige samte Kirchengut dem seit 1613 in Österreich ein- gemeinsame Projekte verwirklicht. geführten Servitenorden. In den Jahren zwischen Die Gemeinde Bergern am Nordrand des 1652 und 1721 wurde das Kloster neu errichtet Dunkelsteinerwaldes grenzt unmittelbar an die und 176 5– 1773 erfolgte der Neubau der Kirche. Donau und an die . Bodenfunde aus der Die barocke Kirche wurde mit Scheinarchitektur Steinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit geben und Deckenfresken vom Tiroler Maler Josef Adam Unterradlberg, Zeugnis von einer frühen Besiedelung. Auch Kelten von Mölk ausgestattet. In der neueröffneten Bi- Spätantiker Trinkbecher und Römer haben deutliche Spuren hinterlassen. bliothek und der Schatzkammer sind vor allem mit Gesichtsdarstellung aus dem Gräberfeld Grabfunde (Sieben Gräber) und Überreste rö- das Original-Gnadenbild der Wallfahrtskirche und von Unterradlberg mischer Straßen und Wege weisen darauf hin. alte Handschriften der Serviten zu besichtigen.

26 27 Unweit von Mauer (ca. 1,5 km) gibt es bei und anstelle dieses Steines ein Duplikat aus Kunst- Lanzing eine gut erhaltene, aus der Römerzeit stein eingesetzt. Der originale römische Weihe- stammende Steinbrücke zu besichtigen. stein befindet sich jetzt in der Pfarrkirche unter Die, im Gemeindegebiet Hafnerbach den Hö- der Kanzel. hen des Dunkelsteinerwaldes vorgelagerte frucht- Bodenfunde in der Gemeinde zei - bare Terrassen- und Hügellandschaft, wurde nach- gen, dass das Gebiet schon in der Jungsteinzeit weislich schon seit der Zeit der Jungsteinzeit ca. (4000 – 1800 v. Chr.) besiedelt war. Diese Funde 6000 v. Chr. gerne als Siedlungsraum ausgesucht. – eine gelochte Steinaxt, ein Klopfstein, Stein- Im Zuge einer Kirchenrenovierung 1966 beile usw. - befinden sich heute im Natu rhisto- bezeugen Funde von zwei römischen Grabdenk- rischen Museum in Wien. Auch Funde aus der mälern die Präsenz der Römer. Bronzezeit deuten auf eine Besiedelung in dieser Reichlich Graphitvorkommen erlaubte, hier Periode hin. Der wohl berühmteste Fund aus guten Ton („Haven“) herzustellen. So wurden die dieser Zeit ist ein vollständiges Hockergra b– „Havner am Bach“ bald zu einem Begriff im ge- nämlich der „älteste Neidlinger“, der heute im samten Umland. So wie am St. Zenokloster in St. Pöltner Stadtmuseum ausgestellt ist. Reichenhal l/ Bayern wirkten Augustine r- Cho r- Schönbühel-Aggsbach Dorf, ist eng verknüpft mit der Geschichte der Ge- Nach dem Abzug der römischen Einwohner herren auch im Kloster St. Hipolyt in St. Pölten Ruine Aggstein meinde. Die Erbauer sind unbekannt. Die ersten zogen allmählich Mönche, hauptsächlich Bene- und brachten aus Reichenhall die Verehrung des urkundlich erwähnten Besitzer sind die Grafen diktiner, in diese Gegend. Sie kamen vor allem Hl. Zeno nach Hafnerbach. Seit 1629, der Zeit der von Peilstein, deren letzte r–Friedric h–1208 auf aus Kremsmünster und waren als Missionare Gegenreformation, stand die Pfarre Hafnerbach Osterburg verstarb. Danach wechselte die Burg tätig. Aus historischen Dokumenten geht hervor, unter der Patronanz der gräflichen Familie Monte- häufig den Besitzer. 1668 erwarb Fürst Raimund dass einer der ersten Kirchenbauten in Neidling cuccoli zu Hohenegg (später Mitterau). Europä- Montecuccoli die Anlage und sie verblieb bis 1983 gestanden habe. Dies belegt eine Urkunde, in der ische Geschichte wurde mit Raimund von Monte- im Familienbesitz. Das einstige Schloss bestand Kaiser Karl Ludwig der Fromme im Jahre 828 cuccoli (160 9–1680) geschrieben: dieser bedeu - aus einem alten (noch bestehenden) und einem dem Stift Kremsmünster ein Gebiet im Gau tende Feldherr und Diplomat rettete nicht nur neuen Meierhof, dahinter einem Ziegelstadel und „Grunzwitt“ (Dunkelsteinerwald) mit dem ein Stück Humanität aus den entmenschlichten Ziegelofen, einem Haa r-(Flachsbreche) und Namen „Flinzbach“ schenkt. Wirren des 3 0-jährigen Krieges sondern betreute Dörrhaus, sowie einem Waschhaus an der Pielach. Die Pfarrkirche ist ganz im Stile der Gotik auch seine Güter fürsorglich und gestaltete seine Weiters gehörten eine Hofmühle und Hofkeller erbaut. Ihr heutiges Aussehen geht im wesent- Residen z– Burg Hoheneg g–prächtig. So wurde in sowie eine „Taverene“ zu Groß lichen auf den Bau von 1495 zurück. Stephan diese einst zur „Perle Österreichs“. Die Zeiten Sierning dazu. Uttendorfer, Besitzer von Schloss Goldegg, änderten sich und diese „Perle“ wurde nach und Die Marktgemeinde umfasst 8 widmet am 30. November 1495, testamentarisch Mauer, Die Marktgemeinde Dunkelsteinerwald nach zur Ruine. Katastralgemeinden. Die erstmalige Nennung 200 Pfund Pfennig, auf dass die Kirche zu Schnitzaltar aus der hat sich 1971 aus vier selbständigen Gemeinden Die Gemeinde Haunoldstein ist eine der des Ortes Karlstetten erfolgte in den Göttweiger St. Peter in „Neundling“ gewölbt und mit Ziegel Spätgotik in der Pfarr- und Wallfahrtskirche mit insgesamt 23 Katastralgemeinden gebildet. kleinsten Gemeinden im Dunkelsteinerwald. Stiftsurkunden vom 9. September 1083. Die Pfarr- gedeckt werde. „Maria am grünen Anger“ Lan d- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen Sie wurde erstmalig 1161 erwähnt und 1235 im kirche, dem Hl. Ulrich, Bischof von Augsburg, Nach Erkenntnissen einer Dissertation von halten sich fast die Waage. Ein besonderes kultur- Urkundenbuch des ehemaligen Chorherrnstiftes geweiht, war ursprünglich gotisch und wurde Gerhard Bittner, die sich auch mit der Ansicht historisches Kleinod befindet sich in der Katastral- in St. Pölten „Hunoldstain“ genannt. Das Gebiet 174 2–1755 im Barockstil neu errichte t–der von Dipl .Ing. Dr. Adalbert Klaar decken, dürfte gemeinde Mauer in der Pfarr- und Wallfahrts- war jedoch bereits in der Frühbronzezeit Turm um 1770. Eine Außenrenovierung der der Bau der einschiffigen Pfarrkirche nicht erst kirche „Maria am grünen Anger “–der berühmte (2300 – 1600 v. Chr.) besiedelt. Pfarrkirche erfolgte im Jahre 1998. aus der Zeit um 1495 stammen, sondern zu diesem aus Lindenholz geschnitzte Flügelaltar. Mit der Die Kirche auf dem weithin sichtbaren Beim Barockausbau der Pfarrkirche wurde Zeitpunkt spätgotisch umgebaut und neu gewölbt Kreuzigungsszene als Krönung misst dieses im- Kirchenberg zu Haunoldstein wird erstmals 1147 in der Nordwest-Ecke des Außenmauerwerkes ein worden sein. Der Chor und die Anlage des Lang- posante Werk nahezu 6 m. Jede einzelne der erwähnt. Seit 1367 obliegt den Besitzern der Oster- römischer Weihestein mit Widderrelief und einer hauses sind wohl um 1400 anzusetzen. Die Rippen zahlreichen Figuren sind herausragende Einzel- burg das Patronsrecht. Die Osterburg prägt als Inschrift aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. einge - des Chorgewölbes ruhen auf Konsolen, die als werke spätgotischer Schnitzkunst mit unnach - mittelalterliche „Veste“ mit rundem Bergfried und mauert. Bei der Kirchenrenovierung im Jahre Tie r- und Menschenköpfe gestaltet sind. Diese ahmlichem Ausdruck. dahinterliegendem Meierhof die Landschaft und 1997 wurde er aus der Mauer herausgenommen Rippen enden in Schlusssteinen.

28 29 ragen die Steinwände heute in den Himmel. Die von Salzburg und des Damenklosters am LITERATURHINWEISE ZU Ruinenanlage ist auf Wanderwegen und mit dem Salzburger Nonnberg. Sichtbare Zeugen der be- ST. PÖLTEN UND ZENTRALRAUM PKW leicht erreichbar und bietet Führungen, eine wegten Vergangenheit sind heute die Prangersäule Taverne und Nächtigungsmöglichkeiten speziell am Marktplatz von Oberwölblin g– als Zeichen DEHIO Niederösterreich – für Gruppen. der Landgerichtsbarkei t– und das ehemalige Amts- südlich der Donau, in 2 Teilen, 2003 Der kleine Ort Schönbühel hat gleich zwei haus des Klosters Nonnberg in Unterwölblin g– historisch wertvolle Baudenkmäler anzubieten: heute der Winzerhof Müllner R. Eine barocke Schatzkammer: das Schloss, an dessen Außenmauer sich ein Schloss Landersdorf wurde erstmalig am Kunstgegenstände des Institutes der Englischen Fräulein in St. Pölten aus dem Abendmahlrelief aus dem 17. Jahrhundert befin - 8. Mai 1155 urkundlich erwähnt und ist heute 18. Jahrhundert; Sonderschau auf der det, und das ehemalige Servitenkloster. der Sitz der Revierleitung Landersdorf, welche Schallaburg im Rahmen der Ausstellung „Marchwaruds von Schoenbuchele“ hießen wiederum zum Gutsbesitz Walpersdorf gehört. „Ade l– Bürge r– Bauern im 18. Jahrhundert“; die Herren, die Anfang des 12. Jahrhunderts Ein besonderes Wahrzeichen der jüngsten 17. April bis 1. November 1981, Wien 1981.

Schloss Schönbühel erbauten. Im 14. Jahrhundert Vergangenheit in der Gemeinde ist der Soldaten- Bauernebel, Heinrich: St. Pölten: wurde es von den Fürsten Starhemberg vergrößert friedhof in Oberwölbling. Hier fanden 4.066 ein geschichtlicher Rundgang, 2., erg. u. und befestigt, in den Jahren 181 9–1821 weitge - Soldaten des 2. Weltkrieges ihre letzte Ruhestätte. fachlich überpr. Aufl .– Sankt Pölten, 1963. hend erneuert. 1929 kaufte es Oswald Graf von Aus 12 Bezirken und 362 Gemeinden Nieder- Bittner, Gerhard: Barockstadt St. Pölten. Seilern-Aspang. Es ist bis heute im Privatbesitz der österreichs wurden die sterblichen Überreste 2. Aufl., München 1967. Familie Seilern-Aspang und nicht zu besichtigen. deutscher Soldaten hier zusammengetragen. Schönbühel, Das weithin sichtbare Schloss Goldegg liegt Unweit vom Schloss entfernt stand einst ein Die vorangegangenen Seiten widmeten sich Eggendorfer, Anton: Der Neubau des NÖ Schloss Schönbühel am Südostrand des Dunkelsteinerwaldes. Durch halbverfallenes Schlössel, das von den Schiffleuten fast ausschließlich der kulturellen Vergangenheit Landesarchivs und der NÖ Landesbiblio- thek in Sankt Pölten, Anton Eggendorfer ein Rundbogentor gelangt man in einen geräu - als Ort der bösen Geister gemieden wurde. Diesen des Dunkelsteinerwaldes und seiner Gemeinden. und Gebhard König, 1998 migen Innenhof. Die Räume des Herrenhauses Platz wählte der fromme Graf Conrad Balthasar Natürlich gibt es auch eine Gegenwart in dieser sind durch den siebengeschossigen Turm zugäng- von Starhemberg aus, um auf dem Felsen eine Region mit modernen Gastbetrieben und Unter- Festliche Eröffnung Niederösterreich- lich. Das Obergeschoss wird als Wohnung ge- Kapelle zu baue n– getreu der Grabeskirche zu künften für Erholungssuchende sowie zahlreichen isches Landhaus in der Landeshauptstadt Oberwölbling, St. Pölten: FestSpielHaus am 15. November nutzt. Auf einem Stich von Vischer aus dem Jerusalem. 1667 wurde hier die erste heilige Messe Prangersäule „stil l- schö n- mystischen“ Wanderwegen, Radwegen, 1996, am Tag des Heiligen Leopold, Hrsg. Jahre 1672 ist Schloss Goldegg noch mit zwei abgehalten. Aber auch dem Andenken der Geburt am Marktplatz Reitsportbetrieben, Tennisanlagen sowie Schwimm- Niederösterreichische Kulturszene dominierenden Türmen dargestellt. Heute wird Christi wollte Graf Conrad Balthasar eine Kirche bäder und vieles mehr für sportlich Tätige. Betriebsges.m.b.H., Sankt Pölten 1996. das Schloss von der Familie Auersperg bewohnt widmen. Nach den genauen Plänen der Geburts- Gutkas, Karl: Barockstadt Sankt Pölten, www.dunkelsteinerwald.at und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. kirche in Bethlehem entstand 1675 auf der Klippe München 1963. Auf einem Teil des Schlossareals und der angren - des Felsens unter der Grabeskirche ein Heiligtum, zenden Grundstücke wurde ein großzügiger das bis heute in Europa einzigartig ist. Ehrfurcht Kunsttopographie: Die Kunstdenkmäler der Golfplatz angelegt. flößen die Muschelgrotte und die unterirdischen Landeshauptstadt St. Pölten, Horn 1999

Die Gemeinde Schönbühel-Aggsbach Dorf Räume der Geburtskirche ein. Das Klostergebäude Riepl, Hermann: Die niederösterreichische liegt am rechten Donauufer in herrlicher, natur - selbst wurde 230 Jahre lang von den Serviten be- Landeshauptstadt: Vision u. Wirklichkeit; belassener Umgebung. Kulturelle Sehenswürdig- treut. Wegen Priestermangels übernahm 1904 die Dokumentation , Sankt Pölten 1987 keiten in der Umgebung sind die Burgruine Tiroler Provinz dieses Ordens das Kloster. Führ- Servus, Harald: Kulturrundgang zwischen Aggstein, das Schloss Schönbühel, das Serviten- ungen sind gegen Voranmeldungen jederzeit Weinland und Barockstrasse: Sankt Pölten kloster Schönbühel, die Kartäuserkirche Aggsbach möglich. 1994. und die Burgruine Wolfstein. Die Marktgemeinde Wölbling liegt am Süd- Die Ruine Aggstein ist eine der am meisten ostrand des Dunkelsteinerwaldes. Die Südhänge Wodka, Josef: 800 Achthundert Jahre Sankt Pöltner Domkirchenweihe, … abgebildeten Burgruinen Österreichs mit einem von Ober- und Unterwölbling waren nicht nur herrlichen Blick über Donau und Wachau. Um uralter Siedlungsboden, sondern nachweislich Zotti, Wilhelm: Kirchliche Kunst in 1100 ließen Kuenringer die Burganlage zum bereits 1074 auch Weinbaugebiet. Die beiden St. Pölten, 3. Auflage, Sankt Pölten 1996 Schutz der durch das Donautal reisenden Kauf- zuvor genannten Hauptorte waren durch mehrere leute errichten. Als Ruin e–Überreste der Goti k– Jahrhunderte eine Enklave der Fürsterzbischöfe

30 31 Die hauptsächlichen Eigen- der überlieferten Identität möglich n Aktuelles zum Thema „Alt – Neu“ schaften des Projekts bestanden wird. So ist im Welser Minoriten- e darin, ältere Raum- und Baustruk- projekt das Grundverständnis der z Wilfried Lipp turen der Klosteranlage wiederherzu - ehemaligen Klosteranlage hervorzu - n stellen und für die geplanten neuen heben und es ist gleichzeitig auch e Aus der Fülle der denkmalpflegerischen Aufgaben und Leistungen in Oberösterreich werden Funktionszusammenhänge, insbe - darauf hinzuweisen, dass die zurück- r exemplarisch vier aktuelle Beispiele aus dem spannenden Themenkreis der Verbindung von sondere auch für die Erschließung genommene Formensprache der neu-

G „Alt und Neu“ vorgestellt. Die verschiedenen Fälle machen ersichtlich, wie zeitgemäße Nutz- und Wegeführung fruchtbar zu ma- en Gestaltelemente mit ihrer Qualität ungsanforderungen, Aspekte der Gegenwartsarchitektur und historische Bausubstanz zu chen, wobei die erforderlichen Er- in der Genauigkeit von Linien, Fugen e

i gelungenen Ergebnissen führen. gänzungen in einer individuellen und Flächen ein differenziertes und modernen Formensprache interpo - rücksichtsvolles Reagieren auf die Ver- d Freistadt, liert werden sollten. Am deutlichsten schiedengestaltigkeit der vorhande - Ansicht des neu geschaffenen Innenhofes mit r Bernd Eule r- Rolle wird dies am neuen Foyergebäude, nen historischen Elemente erlaubte. Anschnitte des ehemaligen Speichertraktes h e das in Form einer Halle in Stah l- / Der notwendige denkmalpfle- c i

b Die Adaptierung des ehemaligen Der im unmittelbaren Altstadt- Glasbauweise im Vorhof zwischen gerische und ästhetische Gegenpol Wolfgang Huber e

r Minoritenklosters in Wels kern von Wels gelegene Gebäudekom- Kirche, Stadtmauer und spätgoti - lag in der sorgfältigen Erhaltung und r ü

e plex stellt eine mehrfach gewachsene schem Wirtschaftsteil errichtet wur- Restaurierung der charakteristischen Freistadt, Hauptplatz 2 t s k Die Instandsetzung und Adap- Anlage dar, die in ihrem Baukern und de. Ähnliches gilt beispielsweise für Erscheinung der alten Bauteile in ö

c tierung des ehemaligen Minoriten- vor allem im Kirchengebäude auf den Zwickel zwischen Chor und ihrer eigenen Aussagekraft und ästhe- Auf Grund seiner hohen Wert- r i e klosters in Wels aus Anlass der Lan- die Zeit nach der Stiftung des Klos- Klostergebäude, in dem der gotische tischen Wertigkeit. Die Konservier- igkeit verdient ein Denkmalort wie l b desausstellung des Jahres 2000 bildete ters im Jahre 1280 zurückgeht und Chorbau wieder freigestellt wurde. ung, Freilegung und Wiederherstell- Freistadt besondere Zuwendung O B eines der größten und interessantes- in der Barockzeit erweitert sowie um- Der wiederhergestellte räumliche ung der historischen Putze und von Seiten der Denkmalpflege. Nur ten Themen der Denkmalpflege in gebaut wurde. Der überlieferte Zu- Einschnitt nimmt gleichzeitig die Oberflächen sicherte dem Altbestand wenige österreichische Städte verfü - Oberösterreich in den letzten Jahren, stand war sehr stark vom Schicksal neuen Vertikalerschließungen auf, die seine materielle und ästhetische gen über eine in ihren Ausmaßen sowohl was die Restaurierung des der Baulichkeiten nach der Aufhe- in Form eines frei aufgestellten Lift- Authentizität, die im Verhältnis von vergleichbare und so gut erhaltene Wel s, historischen Bestandes als auch was bung des Klosters im Jahre 1784 be- turms sowie mit neuen Freitreppen Alt und Neu den sinnstiftenden spätmittelalterliche Stadtbefestigung Südseite des ehemaligen die Umgestaltung mit den Mitteln stimmt, als es auf Grund unterschied- und Verbindungsbrücken die Funk- Existenzgrund, Bezugspunkt und und einen ähnlich dichten mittelal - Minoritenklosters mit Stadt- mauer und neu eingefügtem der zeitgenössischen Architektur im lichster Nutzungen vom Militärma- tion eines älteren Stiegenhauses an Maßstab für die neuen Schichten terlichen Baubestand. Foyergebäude Kontext von Alt und Neu anlangt. gazin über Gerichtsgebäude bis zum dieser Stelle reflektieren und in neuer der modernen Architektur am Ein vorbildliches Beispiel im Feuerwehrdepot zu mehreren Um- Architektursprache strukturell wei - Baudenkmal bilden muss. Umgang mit diesen Werten stellt bauten bis hin zur Unterteilung des terführen. Den räumlichen und funk- Mit dem Welser Minoritenpro- die Sanierung des Hauses Haupt- Kirchenraums durch Zwischenge- tionellen Höhepunkt bildete die Rück- jekt ist ein Beispiel für einen Dialog platz 2 dar. Mit diesem Adaptierungs- schosse kam. führung des gesamten mächtigen zwischen Alt und Neu entstanden, vorhaben wurde der Beweis erbracht, Auf der Basis einer historischen Kirchenraums auf seine ursprüngli - in welchem der historische Ausgangs- dass die sorgfältige Bewahrung und Bauforschung und Bauuntersuchung che Dimension durch Entfernung punkt, wie er von der Denkmalpflege denkmalgerechte Instandsetzung der erfolgte eine differenzierte denkmal- aller späteren Zwischengeschosse zu konstituieren ist, aufgenommen historischen Substanz und qualität - pflegerische Beurteilung der Bedeu- Der Ausgangspunkt sollte in den wurde, anstatt sinnentleert hinter vollen Ausstattung eine ausgezeich - tung und Erhaltungswürdigkeit aller immanenten, das heißt historischen neuen und oft gegensätzlichen Ge- nete Grundlage für die funktionale Bauteile der Anlage, deren Ergebnis Qualitäten des Denkmals liegen, so- staltungsabsichten zurück zu bleiben. und wirtschaftliche sowie ästhetisch als denkmalpflegerische Planungs- dass ein weiterwirkendes Begreifen befriedigende Nutzbarmachung grundlage in einen Architektenwett- des geschichtlichen Bestandes und eines Altstadthauses sein können. bewerb Eingang fand. Aus dem Wett- eine angemessene nachvollziehbare Diese im Rahmen einer Neu- bewerb ging das Projekt der Archi- Weiterentwicklung und Fortschrei- nutzung für Geschäfts- und Büro- tekten Maximilian Luger und Franz bung der vorgefundenen historischen zwecke erfolgte Sanierung des Frei- Maul als Sieger hervor. Baustrukturen ohne Verfremdung städter Hauptplatzhauses bildete im

32 33 Jahre 2001 ein denkmalpflegerisch Veränderungen am Bestand vorge - suchung und einem detaillierten, anspruchsvolles Unternehmen. Zur nommen zu werden. Dabei handelt vom Landeskonservatorat erstellten Vorbereitung der zu erfolgenden es sich um die Schaffung eines neuen Raumbuch aufbauend wurden zahl - Maßnahmen wurde parallel zu der Innenhofs an Stelle eines engen Licht- reiche restauratorische Befundungen vom Architekten Dipl.Ing. Herbert schachtes durch weitgehenden Ab- und gezielte Sondagen durchgeführt. Pointner gelieferten Bestandsauf- bruch des südlichen Hoftrakts, um Diese bildeten die Grundlage für ein nahme vom Landeskonservatorat die Belichtungsverhältnisse zu ver - zwischen den Architekten, dem Eigen- eine restauratorische Befundunter- bessern und die Durchgängigkeit tümer und dem Bundesdenkmalamt suchung veranlasst. Bereits in den zur westlich anschließenden Bad- akkordiertem Adaptierungskonzept. Jahren 198 6/87 wurden in Folge von gasse zu ermöglichen. Vom Stand- Trotz teilweise weitreichender Zuge- Putzarbeiten an der Fassade bemer - punkt der Denkmalpflege war es ständnisse von Seiten der Denkmal- kenswerte Malereien vom Ende des wichtig, dass ein Teil dieses Traktes, pflege (Hofüberdachung, Abbruch Freistadt, Salzhof, 16. Jahrhunderts mit zeittypischen dessen gekürzte Balkenenden nun Innenhof Westseite mit Freitreppe nach der Sanierung des südlichen Verbindungstraktes) Wappe n- und Ornamentfeldern frei- als Decken der zum Hof orientierten konnte in steter Zusammenarbeit mit Freistadt, Salzhof gelegt. Neben den offensichtlichen Balkone dienen, erhalten bleib. Da- Blick in die Nordostecke mit restaurierter den beteiligten Firmen, Handwerkern Raumfigurationen bestätigten die durch ist die ehemalige Funktion des frühbarocker Portalrahmung der ummauerten Stadt eine erste geschichtlich wohl ältesten Westtrakt und Restauratoren und in Abstimm- Untersuchungen die zu erwartende Traktes als Speicher ablesbar und so- Burg zum Schutz der Händler und ist die innere Stadtmauer mit dem ung mit dem Eigentümer eine ver - erstaunliche Dichte an historischer, zusagen im Schnitt dokumentiert. Der gestellt wurde. der Salztransporte nach Böhmen daraus vorkragenden, sogenannten bindliche, in Anbetracht des Projekt- bis in die Spätgotik zurückreichen - neue Liftschacht wurde am Übergang Wolfgang Huber angelegt. Im 14. Jahrhundert unter Altenhofturm einbezo gen. Der Nord- umfanges erforderliche, denkmal - der Bausubstanz und ergab eine ge- zum nördlichen Hofflügel situiert Herzog Rudolf IV., dem Stifter, wurde trakt besteht aus einem spätgotischen pflegerische Leitlinie festgelegt und schlossene und weitgehend unge - und durch die Entfernung jüngerer Freistadt, Salzhof eine neue landesfürstliche Burg im Speicher, der an die Durchfahrt an- durchgezogen werden. störte Raumfassungsabfolge. Als klei - Zwischenwände konnte vielfach das Nordosten der mittlerweile stark be- schließende Osttrakt wird von einem Die Architekten der Architek- ne Sensation kann das in einem ursprüngliche, auch für die neuen Das vom Land Oberösterreich festigten Stadt errichtet, die alte Burg mittelalterlichen, hohen Bauteil im turwerkstatt Freistadt (Arch .Dipl.Ing. platzseitigen Raum des Obergescho- Nutzungen bestens geeignete Raum- großzügig geförderte Musikschul- wurde zum „Altenhof“ und für wirt- Typus eines festen Hauses gebildet. Christian Hackl, Arch .Dipl.Ing. sses unter mehreren Farbfassungen gefüge wieder hergestellt werden. wesen führte in den letzten Jahren schaftliche Zwecke als Speicher und Den südlichen Abschluss bildete ein Herbert Pointner, Arch .Dipl.Ing. sowie jüngeren Schablonen- und Neben sparsam und pointiert zu zahlreichen, für die Unterbring- für Stallungen genutzt. In der zweiten schmaler Verbindungstrakt, der – wie Josef Ullmann) lösten die Aufgabe, Wandmalereien festgestellte, weitge - gesetzten neuen Akzenten wie der ung von Musikschulen vorgenom - Hälfte des 16. Jahrhunderts erhielt das die Untersuchungen ergaben – aus der einerseits den wertvollen histori - hend ungestörte barocke Ausstatt- Beleuchtung waren alle Maßnahmen menen Adaptierungen historischer Gebäude eine neue Funktion, denn Zeit um 1600 stammte. Dieser Zwi- schen Baubestand zu erhalten und ungssystem aus der Zeit um 176 0/70 von der Prämisse der Reparatur statt Objekte wie etwa Schloss Weinberg, 1563 kam der Salzhandel zu „Ihrer schentrakt wurde demoliert, um für andererseits die Gegebenheiten mit bezeichnet werden. Es besteht aus der Erneuerung geleitet. So erbrachte der kurfürstliche Stadel zu Braunau, Majestät Handen“ und der „Altenhof“ den großen Veranstaltungsraum im den hohen funktionalen Anforder- einem gemalten, scheinarchitektoni - der sorgfältige Umgang mit den his- Schloss Puchheim, Schloss Pollheim wurde zur kaiserlichen Salzlager- überdachten Hofbereich eine groß- ungen zu verknüpfen. Da die Musik- schen Wandsockel sowie einer raster- torischen Raumschalen ein überzeu- bei Wels, Schloss Traun, der Schloss- stätte, zum „Salzhof“. Mit dem Salz- zügige Raumdisposition zu schaffen. schule im Dachboden unterzubrin - förmigen Sequenz von in Grisaille- gendes Ergebnis, indem nicht nur auf kasten Schärding, die Hofremisen in transport auf der Budweiser Pferde- Zusammen mit grundsätzlichen gen war, erforderte dies in Rücksicht technik gemalten Bildfeldern mit die Abnahme der starken Putzpakete Ischl, Schloss Weidenholz und das eisenbahn ab 1832 verlor der Salz- Überlegungen hinsichtlich einer von auf die hohe Wertigkeit der barock- Stadtveduten, Burgen- und Land- verzichtet wurde, sondern im Sinne 2001 abgeschlossene denkmalpfleger- hof seine Funktion und wurde 1850 der Stadt vertretbaren Nutzung und en Dachkonstruktionen besondere schaftsmotiven sowie sakralen des Alterswertes die lebendigen Ober- ische Großprojekt Schloss Ennsegg. vom kaiserlichen Salzamt verkauft. deren ökonomischer Realisierbarkeit sta tische und zimmermannsmäßige Themen. flächen belassen und bestandsgemäß Ein weiteres aus Sicht von Arch- Der Salzhof bestand bis nun - wurden bereits in den frühen 9 0er Maßnahmen, um möglichst große Im Zuge der Planungen wurde ausgebessert wurden. Für die Raum- itektur und Denkmalpflege diesbe - mehriger Adaptierung aus vier, um Jahren Projektvorschläge erarbeitet Bereiche von Substanz und Erschei- auf die Befundergebnisse in sehr kon- wirkung ist es auch wesentlich, dass züglich bedeutendes Unternehmen einen annähernd quadratischen und denkmalpflegerische Anforder- nung des Bestandes zu erhalten. Auf struktiver Weise eingegangen und alle historischen Dielenböden erhal - war die von Ende 2001 bis Juni 2003 Innenhof angelegten, ins 14. Jahr- ungen erarbeitet. Mit dem definitiven die im Zuge des Baugeschehens er- mit viel Rücksicht auf die denkmal - ten und saniert wurden ebenso wie durchgeführte Adaptierung des hundert zurückreichenden Trakten. Ankauf durch die Stadt 1998 war der forderlichen Abänderungen und sta- pflegerischen Belange ein geeignetes die qualitätvollen Spätbarocktüren Salzhofes in Freistadt. Relikte von vermutlich hochmittelal - Startschuss für das in enger Zusam- tischen Erfordernisse wurde unver- Sanierungskonzept erarbeitet. Bis auf mit ihren reichen originalen Be- An einem wichtigen histori - terlichen Vorgängerbauten wurden menarbeit mit dem Bundesdenkmal- züglich reagiert, ebenso wie die durch einen markanten Eingriff in die Bau- schlägen in den Obergeschossen, schen Handelsweg gelegen wurde zu Beginn der Sanierungsarbeiten amt erfolgte, intensive Planungssta- restauratorische Maßnahmen nötigen substanz brauchten keine größeren deren Originalfassung wieder her - noch vor der systematischen Anlage archäologisch nachgewiesen. Im bau- dium gegeben. Auf einer Bauunter- Konzeptänderungen im Sinne einer

34 35 architektonisch und denkmalpflege - völkerung zu beruhigen. mussten zwei Hofseiten mit Gängen qualitätvolle, eingelegte Barocktüren risch stimmigen Lösung umgesetzt Das größte Problem stellte dabei in beiden Geschossen versehen wer - samt Rahmenverkleidungen wurden wur den. So wurde das ursprüngliche die Installierung eines laut Raumpro- den. Die Lösung wurde in Stahlkon- sorgfältig ausgebaut, restauriert und Gestaltungskonzept für den Hof gramm geforderten Saales für 300 struktionen gefunden. Diese wur - wieder in die bemerkenswerte Enfi- und seine Fassaden durch die bis 350 Zuhörer dar. Ursprünglich den mit Absicht den unterschied- lade eingebaut. Freilegung des frühbarocken hatte man angenommen, dass dieser lichen Fußbodenhöhen in den his- Ein großes Problem stellte die Fassadensystems mit gemalten Saal leicht in das Volumen des Scheu- torischen Räumen angepasst und Überprüfung der Holztramdecken monumentalen Fensterumrahmun- nentraktes integrierbar sein müsste. nicht sperrig in Waage gebracht. auf Tragfähigkeit fest. Mehr und gen abgeändert, die vorgesehene Bei genauerer Projektierung aber er- Den Stahl-Laufflächen wurde eine mehr musste dabei erkannt werden, Bühne gespiegelt und von der an wies sich einmal die Substruktion Glasfassade vorgeblendet, vor der dass viel mehr Holzsubstanz zerstört zwei Seiten umlaufenden Galerie des Traktes als ungeeignet, anderer - mittels traditioneller Holzspaliere war, als zuvor erkennbar war. Vor abgesehen. Aus denkmalpflegeri - seits sein Volumen als zu klein. Eine dem wilden Wein wieder Gelegen- dem Ausbau galt es daher, den früh - Kirchdorf an der Krems, Schloss Neupernstein, scher Sicht erfreulich sind auch die nach Einbau der Landesmusikschule, N O-Seite erste Vorplanung schien die gewohn- heit zum Ranken geboten wird. barocken Deckenstuck zu retten, Sanierung und Restaurierung der ten Dimensionen und das überliefer- Während nur wenige gewölbte abzunehmen, fachgerecht zwischen- reichen Stuckausstattung, der Türen te Erscheinungsbild des Schlosses zu Wirtschaftsräume des 16. Jahrhun- zulagern, auf die neue Deckenkons- und Böden, die Färbelung der lichen Gehöft hervorgegangen, wurde pernstein. Erst um 1950 mit seinen sprengen. Einsprüche wurden laut, derts erhalten waren und als Übungs- truktion wieder aufzubringen und Außenfassade und viele weitere, von das Gut und seine Gründe wie vieles Gründen unter Bebauungsdruck von Widerstände ergaben sich. Angesichts oder Archivräume wiederbelebt wer- zu restaurieren. Konnten auch nicht der Stadt Freistadt nie in Frage Gebiet im Kremstal an das Hochstift Seiten des Marktes Kirchdorf ge- der noch größeren Störung von Denk- den konnten, stellten die hohen alle Wünsche der Denkmalpflege gestellte und finanzierte denkmal - Bamberg geschenkt, und von diesem kommen, wurden die Baugründe mal und Denkmalumfeld, musste Amts-, Wohn- und Repräsentations- erfüllt werden, so sind heute den - pflegerische Maßnahmen. zum Erhalt eines Hospitales am Fuße auf der Hanfeldleiten zusammen auf eine Auslagerung des Saales aus räume der mehrfach verlegten Pfleg- noch alle schönen Innenräume wie - Durch die stete Bereitschaft des des Pyhrnpasse s–Spital am Pyhrn – mit dem halbvergessenen „Schloss“ dem Denkmalgeviert heraus ver - und Urbargerichtskanzlei, größere derhergestellt und mit Leben erfüllt. Architektenteams, mit dem histori - bestimmt worden. Mehrfach, aber je- Neupernstein von der Gemeinde zichtet werden. Nach vielen Verhand- Probleme an die Neuplanung. Halb- Entgegen allen Befürchtungen schen Bestand in einen konstruktiven des Mal bescheiden u m- und ausge- Micheldorf an Kirchdorf übertragen, lungen und Projektüberarbeitungen zerstörte Stuckprofile lassen die Bau- sprengt die unlängst fertig gestellte Dialog zu treten und mit einer klaren baut, hatte es zusätzlich zu seiner das nur Interesse am Bauland und gelang es endlich, den Baukörper des geschichte mit rezenten Unterteil- Landemusikschule das als roman - Formensprache, ist es gelungen eine Landwirtschaft und neben seiner weniger an dem kaum mit der Ent- Saales durch asymmetrische Gestalt- ungen durchaus erkennen. Einige tisch und idyllisch in Erinnerung ge- selbstverständliche Symbiose von Funktion als Zwischenstation für die wicklung des Marktes in Verbin- ung den Firsthöhen der drei anderen größere Räume mussten neu unter - bliebene Baugeviert nicht. Die Qua- gepflegtem Bestand und moderner reisenden Chorherren aus Spital am dung gestandenen, langsam abge - Hofflügel anzugleichen. Dennoch teilt werden und nur wenige ältere lität und Behutsamkeit, mit der die Architektur zu schaffen. Pyhrn auch noch den Verwaltungs- wohnten Neupernstein zeigte. konnte der bei aller Reduzierung Einbauten konnten wieder entfernt oft ländlich-trivialen künstlerischen sitz, das Pflegamt, für alle umliegen- Erst die Erhebung zur Stadt immer noch die Traktbreite und werden. Schönster Gewinn war die und handwerklichen Details bewahrt den spitalischen Besitzungen im und zum Bezirkshauptort Kirchdorf -länge überschreitende Saalbau wiederhergestellte Kanzlei mit einem und restauriert wurden, wägen die Günther Kleinhanns Kremstal aufgenommen. Vom Au- an der Krems rückte das vom Stift nicht hinter älteren Fassadenteilen gewaltigen Steinpfeiler in der Raum- unbedingt notwendigen Ergänzun- gustine r- Chorherrenstift Spital an Kremsmünster zum Kauf angebo- versteckt werden und es musste eine mitte. Eine schlichte Hauskapelle war gen und Veränderungen, die vorerst Kirchdorf an der Krems, das nahe, weiter unterhalb an der tene Schlösschen wieder mehr ins Entscheidung für einen mittels Lär- längst zu einem Gangelement gewor- kritisch nur als Verfremdungen auf - Schloss Neupernstein Krems gelegene Benediktinerstift Bewusstsein der Kirchdorfer Bürger. chenholzlamellen modern und doch de n–und musste es weiter bleiben. genommen wurden, auf. Mit viel Ge- Kremsmünster verkauft, wurde der Noch immer bewohnt, wurde es von landschaftsverträglich verpackten Bau- Alte Kami n- und Heizgänge zu den schick und Detailliebe wurde man - Auch das im oberösterreichi - Hanfeldhof zur Aufnahme des Land- der Gemeinde für künftige kulturelle körper mit schrägen Seitenflächen längst abgebauten Hinterlade r-Kach- chen unmöglich erscheinenden Wün- schen Voralpenland, im Kremstal an gerichtssitzes „Auf dem Moos“, bis Nutzungen, unter anderem als Musik- getroffen werden. Bis zu seiner Fer- elöfen wurden in die Neuaufschließ- schen in bezug auf Schalldämmung der alten Pyhrnstraße zwischen dem dahin in der hoch über dem Tal ge- schule, erworben. tigstellung beschäftigte dieser im Ent- ung des Hausinneren einbezogen. oder Behindertengerechtigkeit, nach Landgerichtssitz (Alt )Pernstein und legenen Burg Pernstein untergebracht, Es gelang den beauftragten stehen begriffenen Saalbau auch Das vermutlich unter der Be- Fluchtwegen und Brandabschnitten der Pfarrkirche Kirchdorf gelegene bestimmt. Fortan wurde damit der Architekten Proye r- Proyer aus Steyr, immer wieder Nachbarn und inter - ratung von Jakob Prandtauer einge - entsprochen, jedoch so versteckt, dass Schloss Neupernstein wurde für volkstümliche Landgerichtsname auf einer gewissenhaften Bestands- essierte Bevölkerung, Architekten baute dreiläufige Stiegenhaus und in weiten Partien des Gebäudes, an Zwecke einer Landesmusikschule und Pernstein auf das unter anderem vom erfassung durch Architekt Adolf und Denkmalpfleger. Salettl konnte gänzlich und mit allen dem immerhin der große Prandtau- kultureller Nutzungen adaptiert. Stiftsbaumeister Jakoben Prandtauer Kaspa r/ Kirchham aufbauend, nicht Die neue Nutzung verlangte alten, ausgetretenen Kalksteinstufen er auch mitentworfen haben soll, die Aus einem in freier Lage auf der um- und ausgebaute Gehöft und nur eine denkmalverträgliche Plan- selbstverständlich eine witterungs - und seinem schmiedeeisernen Gitter bescheidene Ursprünglichkeit eines Hanfeldleiten gelegenen, mittelalter- Pflegamt übertragen: Schloss Neu- ung zu erstellen, sondern auch die unabhängige Aufschließung und es erhalten werden. Dreiundzwanzig einfachen, ländlichen Pflegamts-

36 37 Vergessenheit geratene Handwerks- Als Abrundung des Angebots Der „Brandlho f“ in Radlbrunn – techniken wie beispielsweise Sattler- soll eine kleine Gaststube für das n ei, Fassbinderei oder die Produktion leibliche Wohl sorgen. Nicht zuletzt

e Eine Brücke zwischen Gestern und Heute von Schindeln vermittelt werden. sei auch noch der Bereich Regional- Die kulturelle Einheit, die das nörd - isierung in der Arbeit der Volkskul- m liche Weinviertel mit dem südmähr- tur Niederösterreich erwähnt, wobei e Edgar Niemeczek ischen Gebiet bis ins 20. Jahrhundert die geschichtsträchtigen Räume des h bildete, verlangt gerade dabei nach Brandlhofes einen Stützpunkt für t In der Marktgemeinde Ziers- Stalltrakt trapezförmig geschlossen einer Auseinandersetzung mit Hand- weitere Betätigungsfelder bilden wer- h dorf im Weinviertel, ganz genau wird. Freistehend vorgelagert befin- werkstechniken aus den Nachbarlän- den. Gemäß der Intention, Traditio- Radlbrunn, c mitten im Ort Radlbrunn befindet det sich das ehemalige Ausnahmshaus. Brandlhof, Aussenansicht dern. Künstlern und Handwerkern nelles und Innovatives mit höchstem a sich ein besonderes Juwel bäuerlicher Als wohl ältester Profanbau des Or- aus ganz Europa steht in der so ge- Qualitätsanspruch zu verbinden, ist

F Baukultur: Der so genannte Brandl- tes dokumentiert der Brandlhof in Taschenziegeln gedeckt sind und zum nannten „Ausnahm“ eine kleine dieses Büro als dezentrale Schnitt- hof, der gemeinsam mit der Pfarr- seiner überlieferten Substanz eine Teil etwas durchhängen, und die Wohneinheit zur Verfügung, um vor stelle für regionale Kultureinrich- e kirche und dem Pfarrhof ein Ensem- rund vierhundertjährige Vergangen- Putzflächen, von zahlreichen Farb- Ort auch einige Tage lang arbeiten tungen und -vereine angelegt. l l ble aus hochrangigen, für die Ge- heit, wobei die verschiedenen land - schichten belebt, vermitteln einen und ausstellen zu können. Der „Brandlho f“ in Radlbrunn e schichte des Ortes maßgeblichen wirtschaftlichen Bereiche wie Vieh- malerischen Eindruck. Diese Be- Ergänzend dazu sowie zur In- wird so zum Schauplatz von Ver- Gebäuden bildet. Urkundlich wurde wirtschaft, Feldwirtschaft oder Obst- schaulichkeit in ihrer „mächtigen spiration werden wechselnde Aus- gangenheit und Gegenwart. Anhand u

t der ehemalige Meierhof bereits 1209 und Weinbau schon alleine durch Stille“ nicht zu stören, wurde dem stellungen mit zeitgemäßer (Volks-) dieses ehrgeizigen Projekts werden

k erstmals erwähnt, als Herzog Leopold die Anordnung der einzelnen Bau- anspruchsvollen Projekt der Revi- Kunst initiiert und abgehalten. All schließlich auch beachtliche regio - VI. dem Zisterzienserstift Lilienfeld körper sehr schön sichtbar werden talisierung zur Prämisse gemacht. die angesprochenen Bereiche sollen nalwirtschaftliche Impulse gesetzt, A anlässlich dessen Gründung diese und gleichzeitig ein beeindruckendes Als wertvolles Zeugnis histori- einerseits private Sammler unter - und auch die Gemeinde Ziersdorf Liegenschaft stiftete. Beispiel für das einst multifunktio - schen, ruralen Baustils soll der zu- stützen und ermutigen, andererseits könnte sich schon bald zu einem Heute besteht die Anlage aus nale Leben in Rahmen bäuerlicher künftige Betrieb auf dem Brandlhof den Kustoden der zahlreichen Mu- besonderen Kristallisationspunkt in einem dreiseitigen Flügelbau aus Eigenvorsorge geben. sowohl den Vereinen und Ortsbe- seen in Niederösterreich mittels der Region entwickeln.

Radlbrunn, Woh n- und Wirtschaftstrakten, de- Zuletzt befand sich der Brandl- wohnern eine Plattform für vielfäl - eines qualifizierten Kursprogramms Brandlhof, Innenhof ssen Hof von einem eingeschossigen hof bereits seit Generationen im Pri- tige Aktivitäten geben als auch für zur zusätzlichen Fundierung ihrer Radlbrunn, vateigentum der Familie Brandl, die landesweite Projekte eine nachhal- Kenntnisse dienen. Brandlhof, Glasfenster sich nunmehr aber entschlossen hat, tige Infrastruktur entwickeln. Auf Der prächtige Innenhof des das Gebäude an die Gemeinde zu mehreren Säulen beruht jenes Kon- Brandlhofes ist geradezu prädesti - verkaufen. Im Zuge der Vorbereit- zept für die Zukunft, das eine glei - niert für Veranstaltungen der ver - ungen zur Niederösterreichischen chermaßen sinnvollen wie schon- schiedensten Art. So soll jährlich ein Landesaustellung 2005 soll der Hof enden Nutzung des Gebäudekom- Handwerksmarkt stattfinden, aber zu neuem Leben erweckt werden. plexes garantieren möchte: auch Feierlichkeiten zum Jahresfest- Hierfür wird der in seiner Substanz Eine wissenschaftlich aufberei - kreis und zu speziellen Bräuchen. gut erhaltene Meierhof einer scho - tete Dokumentation, die für den Ort Wann immer das Ambiente eines nenden Revitalisierung unterzogen. Radlbrunn und seine historische Ent- Gut s- oder Meierhofes als Veran- Die Verantwortung dafür übernimmt wicklung von Bedeutsamkeit ist, soll staltungsrahmen gefragt ist, soll der die Marktgemeinde Ziersdorf ge- insbesondere auch Auskunft über die Brandlhof einen bestens geeigneten meinsam mit dem Land Nieder- Hausgeschichte des Meierhofs geben. Platz dafür bilden, ob für eine Hoch- österreich und der Volkskultur Bei der musealen Darstellung der zeit, einen runden Geburtstag, eine Niederösterreich. bäuerlichen Alltagskultur im Wein- Firmenfeier, ein Erntedankfest, einen Die dicken Mauern und lang viertel wird ein besonderer Schwer- Erlebnistag für Schulkinder oder ganz gezogenen Gebäudetrakte, die wei - punkt auf die praktische Seite gelegt. einfach für ein geselliges Beisamm- ten Dachflächen, die mit Wiener So sollen alte und vielleicht schon in ensein welcher Art auch immer.

38 39 Schlossgarten Schallaburg Euonymus planipes , Mispelstrauch Mespi- wendung fanden, wird in zwei Apfel- lus germanica , Schwarzmeerpimpernuß hainen nachvollzogen, die an das Staphylea colchica und viele andere Ge- Parterre anschließen. Sie sorgen für hölze entwickelt, die heute durch Stau- eine stimmungsvolle Einbettung des den und historische Rosen farblich Gartens in die Umgebung. Margit Benes-Oeller Schon in der Renaissance wurde der innenliegende Garten der Schallburg von begleitet werden. Auch an der Wand Der Renaissancemensch muss einer umlaufenden Mauer geschützt. Seine tatsächliche historische Gestaltung zum Burggraben und an den Balus- ein leidenschaftlicher Sammler ge- und Bedeutung sind bis heute aber nicht bekannt. traden setzen neben Clematis hohe wesen sein. Davon zeugen zumindest Strauchrosen pflanzliche Akzente. die ersten Bücher, in denen Pflanzen Keine andere Blume spielte in naturgetreu dargestellt worden sind Etwa 5 km von Melk entfernt Formgebend der Kulturgeschichte eine so wichti - und welche als Inventarlisten be- liegt eines der schönsten Renaiss- ge Rolle wie die Rose als Symbol für rühmter Gärten herausgegeben anceschlösser nördlich der Alpen. Seine heutige Form erhielt der Weiblichkeit, Liebe und Schönheit. wurden. Damals war die einzelne

Schallaburg, Der aus dem 16. Jahrhundert stamm- sich darunter ausbreitende, von Mau- In der Renaissance gehörte es zum Pflanze wichtig, alle Stauden und Schlossgarten ende, zweigeschossige, terrakotten - ern umgrenzte Turnierplatz der guten Ton einen Rosengarten zu be- Zwiebelpflanzen, die man besaß, geschmückte Arkadengang, die ro- Burganlage in den Jahren 1973 bis sitzen. Lang und üppig blühende, wurden in schmalen, von Kräutern Schallaburg, manische Wohnburg, die gotische 1974 im Rahmen eines Projektes der Schlossgarten pflegeleichte historische Rosen- eingefassten Beeten präsentiert. Bei Kapelle und nicht zuletzt die manier- HBLVA Wien – Schönbrunn. Zuvor sorten wie Bourbonrose R. borbonica , der Zusammenstellung der Pflanzen istische Gartenanlage bieten dem Be- als Kartoffelacker genutzt, wurde nun Damaszenerrose R. damascena , wurde damals weniger auf ihre sucher unvergessliche Eindrücke. an dieser Stelle ein formaler Garten tretender. Wegen der Pflegekosten Kapuzinerrose R. foetida , Essigrose R. Wuchsform, Farbe oder Ansprüche Während über das Schloss viel zu nachempfunden. Das Projekt wurde verzichtetet man seinerzeit auf eine gallica , Moschusrose R. moschata , Rücksicht genommen, als auf be- berichten ist, weiß man vom Garten von den Lehrern Prof. DI Bodi für „Füllung“ der Ornamente. Heute Bibernellrose R. pimpinellifolia und sondere Kriterien, wie der Anfangs- der Schallaburg nur, dass bereits in die Gestaltung und dem Pflanzen- finden sich vor allem typische Stau- Kartoffelrose R. rugosa bereichern buchstabe ihres Namens, ihre damals der Renaissance ein solcher existiert spezialist Ing. Weber betreut. Die den und Kräuter des 16. Jahrhund- heute die Schallaburg mit intensivem angenommene Verwandtschaft oder hat. Weder Beschreibungen noch Bepflanzung erstellten sie anhand erts in den Kompartimenten, die zu- Duft, zierenden Blüten und Früchten einfach ihr Seltenheitswert. Im Garten Stiche geben aber Anhaltspunkte der Pflanzenlisten eines der bedeu - sammen mit spätblühenden Zwiebel- und runden zusammen mit Hei l- der Schallaburg wurden Pflanzen der über seine Ausgestaltung. Vergleich- tendsten Botaniker der Renaissance- pflanzen, nach Öffnung des Gartens und Nutzpflanzen das Bild der Renaissance so ausge wählt, dass sie bare, erhaltengebliebene Anlagen Clusius. Als Gestaltungsmittel be- ab April als monochrome Beete in Pflanzenverwendung dieser Zeit ab. den Standortbedingungen angenäh- lassen eine Vielzwecknutzung als währten sich die Mittelbeeteinteilung blau, rot, gelb sowie weiß erscheinen. Auch Flechtmuster mit Pflanzen ert entsprechen. Da es sich hier aber Obst-, Gemüse- und Ziergarten so- und verschiedene Buchsornamente. Eine automatische Flächenbewässer- unterschiedlicher Blattstruktur ode r weder um eine Rekonstruktion noch wie eine Fläche für Feste und Tur- Im Rahmen der „Natur im Gar- ung, die Bodenverbesserung und -farbe waren in der Renaissance sehr um ein Idealbild eines Renaissance- niere vermuten. ten“ Schaugartengestaltung wurde fachkundige Dauerpflege soll in Zu- beliebt. Zwei aus Kräutern angelegte gartens handelt, wird der Wert der Die Geometrie spielte in der der gepflegte Bestand nach mittler - kunft für eine über die gesamte Vege- Miniaturbeete zeigen das, zunächst einzelnen Individuen wie der seltenen Renaissance eine noch nicht so do- weile 30 Jahren gestalterisch und tationsperiode währende Blüte sorgen. als einfaches Knotenbeet mit Heili- Farnblättrigen Buche Fagus sylvatica minante Rolle wie im Barock. Das pflanzlich aufgefrischt. Das Büro genblume Santolina chamaecyparissus , „Asplenifolia“ hervorgestrichen. Einige Hauptaugenmerk lag in der Terr- „Freiraum Winkler“ mit DI Elisabeth Gamander Teucrium chamaedrys , interessante Baumsolitäre wurden im assierung des Gartens. An der Ost- Lehner und Christian Winkler setzte Keine Randerscheinung Rosmarin Rosmarinus officinalis und Umfeld der Burg gezielt umgepflanzt seite gegenüber der Schallaburg be- alles daran, um das unmittelbare Um- Winterbohnenkraut Satureja montana . und damit in ihrem Bestand gesichert, findet sich eine Balustrade, die von feld der Schallaburg als Internatio- Neben diesen formalen Buchs- Mit einfachem geome trischen Muster so etwa ein junger Ginkgo aus dem einer steilen Stiegenanlage erschloss- nales Ausstellungszentrum des ornamenten im Zentrum finden sich findet man ein Beet aus Lavendel Bereich vor dem „Neuen Schloss“. en wird. Diese Balustrade wird durch Landes Niederösterreich in seiner an den Randbereichen des Turnier- Lavandula angustifolia , Salbei Salvia offi - Wenn im Jahr 2004 das 30jährige eine Mauer von der Schießstatt ge- Attraktivität zu erhöhen. gartens einzelne ältere Nut z- und cinalis , Ysop Hyssopus officinalis und Jubiläum des Ausstellungsbetriebes trennt, welche wiederum eine Mauer Anders als im bestehenden Ziergehölze. Zu sehr schönen Solitä- Thymian Thymus serpyllum . Dass währ- gefeiert wird, erwartet den Besucher von der umgebenden „Wildnis“ Garten wurde früher die Gestaltung ren haben sich Judasblattbaum Cercis end der Renaissance Nutzpflanzen damit auch außerhalb des Turnier- abgegrenzt. gegen den Rand zu immer zurück - siliquastrum , Sachali n- Spindelstrauch als Elemente eines Ziergartens Ver- platzes ein sehenswerter Garten.

40 41 Auf den folgenden Seiten informieren wir Sie über die wichtigsten dass Undine sich gleichsam aus einem derzeit laufenden Restaurierungen und die anstehenden Probleme „Wasservorhang“ erhebt. Kassin im Bereich der Denkmalpflege. selbst hat bestätigt, dass jedes Gesicht seiner Figuren auf lebende Vorbilder zurückgeht. Undine trägt die Ge- Beiträge von Dipl .Ing. Franz Beicht, Dr. Axel Hubmann, Ing. Mag. Margit Kohlert, sichtszüge der Mercedes Jellinek, die Dipl .Ing. Elisabeth Sackmauer, Dipl .Ing. Oliver Schreiber, Ing. Bärbel Urba n- Leschnig, Mag. Gorad Z˘ivkovi c˘ der gleichnamigen heutigen Auto- marke den Namen gab. e Infolge von Schäden am Brunn- g

e Altruppersdorf, Pfarrkirche, war bereits der Außenputz des Lang- enbecken und auf Grund der vorge - l f Fassadenrestaurierung hauses erneuert worden, nach Aus- fundenen Schadensbilder an den un- p

l besserung der Kriegsschäden wurde terschiedlichen Steinmaterialen, war a Die weithin sichtbare Pfarrkir- die gesamte Fassade in den 196 0er eine sehr aufwändige und differen - s m che wurde um 1674 als frühbarocker Jahren überrieben und präsentierte zierte Vorgangsweise nötig. Die un- k e

l Saalbau mit angebautem, später er- sich seither einfärbig. Im Zuge der terschiedlichen Erhaltungszustände n l e neuertem Nordwestturm, errichtet. nunmehr notwendigen Fassadenres- sowie biogener Befall bedingten zu- Drösiedl, Ernegg, e D Bemerkenswert ist die Nordfassade taurierung wurde der rezente Verputz sätzliche Untersuchungen auf inter - Schloss-Nebengebäude, Schloss, Kapellenturm r u mit Pilastergliederung und über star- großflächig beibehalten und nur stell- disziplinärer Basis. Für die Ultra- Meierhof-Turmdachdetail e t kem Gebälk liegenden Volutenblend- enweise ergänzt. Fassadenuntersuch- schal l- Messungen bezüglich Ge- d k

s giebeln. Sie sind ebenfalls mit Pilas- ungen brachten an vielen Stellen eine steinsdichte und Erhaltungszustand

u tergliederung versehen, und werden historische Farbigkeit des 19. Jahr- wurde Univ. Prof. Dr. A. Rohatsch bei- tember 2003 wieder eröffnet. A.H. der Sanierung des Schlossdaches A a Baden, Kurpark, durch einen Dreieckgiebel bekrönt. hunderts zu Tage, in welcher die gezogen, bezüglich der Mikroorgan- Drösiedl, Schloss Rechnung getragen werden und bei Undine Brunnen Im Zuge einer Restaurierung 1933 Pfarrkirche nunmehr wieder ismen Frau Univ. Doz. Dr. K. Sterf- den Wirtschaftsgebäuden war, auch erstrahlt .O.L.S. linger. Von ihr wird auch ein jähr - Urkundlich 1283 genannt und aus denkmalpflegerischer Sicht, nur lich durchzuführendes Reinigungs- 1369 Niklas dem Drösiedler als Eigen- die selbe Lösung als zielführend zu er- konzept hinsichtlich biogenen Befalls tum zugeschrieben, wurde die Anlage achten. Parallel zur Dachsanierung Baden, Kurpark, erstellt. Durch die Zusammenarbeit im 16. Jahrhundert zum vierflügeli - konnte die vorhandene und später Undine Brunnen der beauftragten Restauratoren mit gen Wasserschloss ausgebaut. Zu dem übermalte Quaderung der Umfass- den Restaurierwerkstätten Kunst- bemerkenswerten Renaissanceschloss, ungsmauer des Wirtschaftshofes frei- Die Fertigstellung des Badener denkmale des Bundesdenkmalamtes das im Hof neben dreigeschossigen gelegt und partiell ergänzt werden. Wasserleitungssystems 1902 war der und den beigezogenen Fachkollegen Laubengängen in den Räumen auch B.U.-L. eigentliche Anlass zur Errichtung der T U- Wien und BOK U- Wien war eine reichhaltige künstlerische Aus- des Undin e- Brunnens im Kurpark; es möglich, das für das Objekt not - stattung aufweist, gehören noch ein Bildhauer Josef Kassin (195 6–1931) wendige Restaurierprogramm opti - Schüttkasten und Wirtschaftsgebäude Ernegg, Schloss, Sakristeiturm erhielt den Auftrag. Er gestaltete die mal umzusetzen. mit ihren weitläufigen Dachflächen. Anlage nach der Fabel „Undine“ von Die für den Winter geschaffene Nach dem im Vorjahr durchge - Die ursprüngliche Burg der bi- Friedrich de la Mott e- Fouqué durch- Einhausung, die 200 2/2003 bereits führten Dachinstandsetzungsarbeiten schöflich regensburgischen Hofmark aus im Stil der Zeit: Auf einem Archi- verwendet wurde, ist als sehr effektiv am Hauptgebäude wurden in diesem Steinakirchen wird urkundlich 1291 tektursockel aus „Bade n-Wie n- Sü d- und vorbildlich zu bezeichnen, da sie Jahr die Dächer der angrenzenden erstmalig erwähnt. Nach 1527 erfolgte Gestein“ befinden sich die aus St. ausreichende Belüftung ermöglicht Nebengebäude und des Meierhofes der Ausbau zur bestehenden Schloss- Margarethner Kalksandstein gefertig- und durch die Verglasung die Brunn- erneuert. Aufgrund der großen Dach- anlage. Seit 1656 ist sie in Besitz der ten Figuren(gruppen), aus deren enskulpturen sichtbar bleiben. Rund flächen war die Wiederverwendung Grafen Auersperg. Die vierseitige An- Mitte Undine, strahlend weiß aus 100 Jahre nach der feierlichen Eröff- des Altmateriales bzw. die Umdeck- lage des 16. Jahrhunderts mit ihrem Carrar a- Marmor, emporsteigt. Die nung am 1. Juli 1903 wurde die res- ung mit Altmaterial nicht möglich. renaissancezeitlichen Arkadenhof Wasserführung tat ein Übriges dazu, taurierte Brunnenanlage am 11. Sep- Diesem Umstand musste schon bei zeigt an den Außenseiten im wesent-

42 43 lichen barocke Fassadengestaltung. Baukörper mit zwei zusätzlichen Ge- durch die intensive Nutzung des Saa- In jüngster Vergangenheit wurden schossen und dem Quaderdekor ver- les für den Parteienverkehr stark in die beiden repräsentativsten, auf sehen. Im Zuge der nun in Kalktech- Mitleidenschaft gezogen worden. Im Fernsicht konzipierten Fassaden nik abgeschlossenen Arbeiten konnte Zuge der nunmehr abgeschlossenen instandgesetzt. In Fortsetzung dieser auch ein mit der restaurierten Fass- Restaurierung wurde die Oberfläche Arbeiten wurde heuer der zur ung zeitgleiches vermauertes Fenster gefestigt und vorhandene Fehlstellen Schlosskapelle gehörige Rundturm freigelegt und instand gesetzt werden. geschlossen, so dass das Wandbild restauriert. Nach eingehender Der Umstand, dass bei der Be- Befundung konnten unter dem Ver- handlung des Turmes vom bis dahin putz des späten 19.Jahrhunderts vorgegebenen Restaurierzie l– Erlang- Putzschichten bis ins Mittelalter ung der barockzeitlichen Fassun g– festgestellt werden. In den unteren Abstand genommen wurde, ist wegen Bereichen haben sich wegen der auf- seiner hangseitigen, nicht im Haupt- steigenden Bodenfeuchtigkeit und blickfeld befindlichen Lage, der zwar dadurch bedingten Salzbelastung kontrastreichen und dennoch harmo- Herzogenburg, keine nennenswerten Erkenntnisse nischen Einbindung in das restliche Stift, Ostansicht (rechts) ergeben. In den oberen Zonen wie - Farbkonzept und der vorhandenen Herzogenburg, sen die Überputzungen mangelnde Fassadenfassungen im Arkadenhof Garten, Brunnen (unten) Haftung auf Grund reduzierten Bin- (16. und 17. Jahrhundert) durchaus demittelanteils auf. Hohlstellenbil- vertretbar. G.Z. dungen und sandende Schichten schlossen die Erhaltung des stark in Mitleidenschaft gezogenen, ursprüng- Gänserndorf, Finanzamt, lich rot-weiß gefärbten barocken Restaurierung des Wandbildes Putzes des zweiten Viertels des 18. Jahrhunderts aus. Hingegen wies Im Zuge der Adaptierung und der zu etwa 25 % erhaltene holzkoh- Sanierung des 1952 errichteten Fi- Herzogenburg, Prälatengarten mit Puttengruppe. Die Begrenzungs- Pöchlarn, Altstadt, legrau eingefärbte Putz aus der Mitte nanzamtes wurde auch der ehemalige mauer zum Mühlbach wurde eben - Thöringplatz 3, Sandtorgasse 9, des 17. Jahrhunderts eine gute Festig- Mehrzwecksaal in die Neugestaltung Im Zuge der Gesamtrestaurier- falls wiederhergestellt und erhielt Oska r Kokoschka Straße 6 keit und markante Quaderung auf. einbezogen. Dabei stellte sich auch ung der Außenfassaden des Stiftes abwechselnd Kugeln und Pinien- Nach teilweise erforderlicher Hinter- die Frage nach der Integrierung und Herzogenburg war es ein Anliegen, zapfen als dekorative Elemente. Der den Platzcharakter prägende füllung und Festigung des Original- denkmalpflegerisch adäquaten Be- den vor dem Festsaaltrakt Johann Der Garten selbst besteht aus Niebelungenhof – Thöringplatz 3– bestandes wurden im Fehlbereich handlung des vorhandenen Wand- Bernhand Fischer von Erlachs ge- mit Buchshecken gesäumten Rasen- verweist an Hand der Höhen- und Nachbefundungen vorgenommen die bildes an der eingangsseitigen Stirn- legenen Prälatengarten wieder- flächen und bunten Kieswegen. Rücksprünge der Fassade auf die im ergaben, dass der Turm in einer ers- wand des Saales. Das polychrome, herzustellen. Blühende Kübelpflanzen ergänzen 16. Jahrhundert erfolgte Zusammen- ten Bauphase (14 ./15. Jahrhundert) großflächige Wandbild stellt den Wie- Es wurden von Bundesdenkmal- die Gartengestaltung . legung mehrerer spätgotischer Häu- eingeschossig, flachgedeckt und der deraufbau des Weinviertels nach dem amt archäologische Grabungen durch- Der wiederhergestellte Prälaten- ser. Im Zuge der nun auch im Erd- grobe Naturputz zur Gänze rot ge- 2. Weltkrieg im Bereich der Land- geführt, die wertvolle Auskünfte garten korrespondiert in hervorra - geschoss abgeschlossenen Sanierung fasst war. In einer zweiten Fassung wirtschaft und Erdölindustrie dar. über die ursprüngliche Anlage lie - gender Weise mit der palastartiger und Adaptierung des Gebäudes zu (1. Hälfte 16. Jahrhundert) wurde Das 1952 entstandene Bild stammt ferten. Die nunmehrige Gestaltung Ostfassade des Stiftes und gibt dieser Schulungszwecken wurde eine Res- im Traufbereich ein umlaufendes vom Künstler Franz Molt, welcher des Gartens wurde dann in fachli - erst den ursprünglichen barocken taurierung der Fassade vorgenommen. Putzband mit eingeritztem Dekor in in den darauffolgenden Jahrzehnten cher Zusammenarbeit vom Büro Rahmen. E.S. Zur Harmonisierung des Erschei- Form des „Laufenden Hundes“ aus - zahlreiche Arbeiten an kommunalen Prof. Bodi erarbeitet. nungsbildes trugen sowohl form- als geführt und das Gewölbe eingezo - Wohnbauten in Wien ausführte. Nach Zentraler Blickpunkt des Gar- auch farbgebende Korrekturen bei. gen. Erst darauf folgend wurde der der Restaurierung 1969 war das Bild tens ist ein barocker Springbrunnen Gemäß Befund konnten die gotischen

44 45 gebung. Im Inneren wurden die Se- Tribuswinkel, NÖ, Waidhofen an der Thaya, reichsweise bereits durch auf Putz minarräume neugestaltet, ein Foyer Pfarrkirche Hl. Wolfgang Pfarrkirche, Frauenkapelle gemalte Marmorierungen ersetzt errichtet und ein Lift eingebaut. Im worden. Damit war im Zuge der Dachgeschoss stehen hochwertige Die urkundlich 1365 genannte Der mächtige barocke Neubau Restaurierung die untere Zone der Gästezimmer zur Verfügung Pfarre war von 160 0–1640 einer der der Pfarrkirche von Waidhofen an der Pilaster weitgehend neu herzustel - Im Schlosshof werden seit 1973 protestantischen Hauptorte im Vier- Thaya wurde zwischen 1716 und len, die übrigen Stellen von ihren Nestro y- Sommerspiele veranstaltet. tel unter dem Wienerwald. Nachdem 1723 errichtet. An die Chorsüdseite Übermalungen zu befreien und die Es wurden auch die Bühne, die Gar- Pfarrkirche und Pfarrhof 170 0/ 01 ist die Marienkapelle, auch als Frau- Oberfläche instandzusetzen. deroben und die Technikräume neu durch Brand zerstört worden waren, enkapelle bezeichnet, angebaut. Der Derzeit werden die intarsierten hergestellt. erfolgte unter dem Patronatsherrin Innenraum dieser Kapelle wird seit Kirchenbänke und einzelne barocke Das restaurierte Schloss steht Guido von Starhemberg 1732 der dem Sommer restauriert. Skulpturen restauriert. In der zwei - nun wieder der Stadtgemeinde Schwe- barocke Wiederaufbau; die Pläne Die barocke Raumdekoration ten Bauetappe im nächsten Jahr soll chat für kulturelle Zwecke und dazu stammten vom Hofarchitekten besteht aus Pilastern und einem dann der Hochaltar von seinen Über- Veranstaltungen zur Verfügung. E.S. Anton Marinelli. Nach der im Vor- massiven umlaufenden Gesims aus putzungen und Übermalungen be- jahr abgeschlossenen Innenrestau- Stuckmarmor. 1890 wurde der Raum freit und restauriert werden. M.K. rierung stand für 2003 die Restau- mit zusätzlichen Stuckaturen in neo- Stein, Minoritenplatz 4, rierung der Außenfassaden auf dem barocken Formen an Wand- und ehemalige Minoritenkirche – Programm. Notwendige Instand- Gewölbeflächen ausgestattet. Ybbsitz, Marktbrunnen Pöchlarn, Thöringplatz 3 Innenadaptierung und setzungsarbeiten nach dem Turm- Der Pfarrherr hatte anlässlich Außenkonservierung brand von 187 7–der barocke Turm- seiner Pensionierung im September Der 1930 durch ein Krieger- helm wurde durch einen Pyramiden- 2003 die Frauenkapelle restaurieren denkmal ersetzte Marktbrunnen fand Steinkonsolen auf ihre ursprünglich Rannersdorf, Rothmühle Nachdem bereits im heurigen helm ersetzt – und im 20. Jahrhun- lassen wollen; leider erlebte der bei der Brücke über den Prolling- rote Farbfassung, in Kalktechnik Frühjahr die Innenadaptierung der dert, hatten das originale Erschei- schwerkranke Priester aber nicht bach vor dem dort befindlichen, reich rückgeführt werden. Innen erfolgte Das Schloss Rothmühle in Minoritenkirche in Stein für musi - nungsbild bezüglich Putzstruktur mehr die Fertigstellung selbst des verzierten ehemaligen Hammerherr- die Freilegung und Restaurierung Rannersdorf bei Schwechat wurde kalische Veranstaltungen fertigge - und Farbgebung verändert. Bei den ersten Schrittes der Arbeiten. enhaus neue Aufstellung. 1834 aus einer „gehackten“ Holzdecke. über einem mittelalterlichen Kern stellt wurde, steht nunmehr die Au- nunmehrigen Arbeiten konnte auf Die aktuelle Restaurierung be- grauem Marmor errichtet, präsen - Eigentümer und Betreiber des in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts ßenrestaurierung kurz vor dem Ab- Grund der Befundungen das dem gann mit einer Untersuchung der his- tierte er sich zuletzt stark in Mitlei- Projekts ist die Landesinnung der neu errichtet. Nach wechselvoller schluss. Die Steinteile waren bereits barocken Zustand entsprechende torischen Raumfassungen. Es wurde denschaft gezogen, versintert und Tischler für NÖ. Die ebenfalls in Geschichte und vielen Besitzern in einem sehr abgewitterten und Farbkonzep t– gelblich-beiger Wand- als Erstfassung der neobarocken voller unsachgemäßer Zementplom- ihrer Obhut befindlichen Häuser erwarb 1967 die Stadtgemeinde somit stark reduzierten Zustand. ton, Nullfläche gebrochen wei ß– Konzeption eine intensive Farbig- ben. Entgegen anderslautendern Sandtorgasse 9 und Oska r Kokoschka Schwechat das desolate Gebäude. Es Durch ein zurückhaltendes Konser- wiedergewonnen werden. Die im Zu- keit festgestellt, die sich deutlich von Meinungen entschied sich die Straße 6 wurden zeitgleich einer musste nach schweren Kriegsschäden vierungskonzept, bei dem keine Re- ge der Arbeiten geborgenen Marmor- der letzten, von1958 stammenden Gemeindevertretung im Vorjahr für Fassadensanierung und -färbelung von Grund auf wiederhergestellt konstruktionen, sondern nur spar - epitaphe wurden restauratorisch be- Farbgebung abhebt. Die Nullflächen eine Instandsetzung und unterzogen. werden. Schloss Rothmühle steht same Ergänzungen der Steinteile handelt; sie werden geschützt neu von Wänden und Gewölben waren Restaurierung des die Identität des Die Altstadt hat durch die seit damals als Kulturzentrum zur zur ordnungsgemäßen Wasserab- aufgestellt. intensiv grün gefasst, die Stuck- Ortes prägenden Denkmals. Die fachgerechte Behandlung der drei Verfügung. leitung, – am Turm mit schützen - Im Sommer 2003 wurden ornamente in leuchtendem Ocker beschädigten umlau fenden Häuser eine wesentliche Aufwertung Nach nunmehr 30 Jahren war den Bleiabdeckungen, – sowie eine die Restaurierungsarbeiten abge - mit reichen Goldhöhungen. Nach Betonstufen wurden bei dieser erfahren. Es ist zu wünschen, dass eine neuerliche Sanierung und Res- Freilegung und Konservierung der schlossen. A.H. Musteransätzen und gemeinsamer Gelegenheit durch neue Blockstufen auch in Hinkunft stärkeres Augen- taurierung notwendig geworden. Das noch teilweise mittelalterlichen Besichtigung entschloss man sich, aus Granit ersetzt; sämtliche Metall- merk seitens der Stadtverwaltung auf Schloss wurde trockengelegt, das Putzflächen und eine einheitliche die originale Farbgebung von 1890 teile durch nicht rostendes Material die historische Kernzone gerichtet Dach neu gedeckt und Gaupen statt farbliche Lasur in Kalktechnik zur wieder herzustellen. ausgetauscht, Fehlstellen und Aus- wird. Insbesondere sei hier auf das den bisherigen Dachflächenfenstern Ausführung gelangten, konnte das Der Stuckmarmor war wegen brüche mittels in Korn und Farbe sogenannte „Segelhaus“ in der Sand- eingebaut. Die Fassade erhielt eine bisher überlieferte Erscheinungsbild zu hoher Mauerfeuchtigkeit sehr in angepasstem Restauriermörtel ge- torgasse 8 verwiesen. G.Z. neue, historisch entsprechende Farb- weitgehend beibehalten werden. F.B. Mitleidenschaft gezogen. Er war be- kittet und die Fugen geschlossen.

46 47 Nach Reinigung und Festigung des oktogonalen Beckens mit eingestell - Zöbing, Behandlung. F.B. noch ohne Statue war, kann man z.B. tem Pfeiler und Kugelaufsatz erfolgte Pfarrhof und Pfarrkirche Leopoldsbrunnen im 1882, das Jahr des 2 5-jährigen Abt- innen eine abdichtende Beschichtung Sanierung und Restaurierung nach Stift Hohenfurth mit jubiläums von Leopold Wackar zˇ, als auf Epoxydharzbasis. Die Außenteile dem Hochwasser vom Sommer 2002 Landeshilfe restauriert frühen Termin der Aufstellung der wurden mit einer farblosen Steinla- Statue annehmen. Konsulent Lehner sur zwecks Verfüllung der unzähligen Die Pfarrkirche und der Pfarr- Klaus Zerbs vermutet aufgrund von Stilverglei- Risse überzogen. G.Z. hof in Zöbing waren im August des chen als Schöpfer der Statue den letzten Jahres besonders stark vom Im tschechischen Zisterzienser- Wiener akademischen Bildhauer Hochwasser betroffen. Die Sanier- stift Hohenfurth (Vy sˇsˇí Brod) nahe Johann Rathausky (185 8–1912), der Zistersdorf, Dreifaltigkeitssäule, ung des spätbarocken Pfarrhofes ist der oberösterreichischen Grenze, das auch das Stifterdenkmal auf der Pro- Gesamtrestaurierung nunmehr abgeschlossen. Im Erdge- derzeit auf Initiative des oberöster - menade in Linz (1902) geschaffen schoss mussten nach einer Auskoffer- reichischen „Vereins zur Förderung hat. Im Hinblick auf die Lebens- Die an prominenter Stelle vor ung des feuchten Erdmaterials Boden- des Zisterzienserstiftes Hohenfurth“ daten von Johann Rathausky sind Hohenfurth, dem heutigen Rathaus befindliche beläge aus Naturstein und Holzböden schrittweise renoviert wird, befand Statue auf dem Leopoldsbrunnen das 60-jährige Priesterjubiläum von Dreifaltigkeit s- oder Pestsäule wurde neu gelegt werden. Der Pfarrhof er- sich bis vor Kurzem ein nicht mehr Abt Leopold Wackar zˇ 1896 oder 174 6– 47 von der Stadtgemeinde er- hielt auch außensitzende Holzkasten- funktionierender Brunnen mit einer sein 40-jähriges Abtjubiläum 1897 richtet. Sie war bereits 1886 restau - fenster. Besonders gelungen ist nun - zersprungenen barocken Brunnen- wies zahlreiche Durchschüsse auf. Da die Statue dem 19. Jahrhun- und sein 90. Geburtstag im Jahr riert worden, nach umfangreichen mehr neben der Farbgebung im ori - schale aus Granit, zwei fehlenden und Der Volkskundler Konsulent dert zugeordnet werden kann, wird 1900 ebenfalls plausible Termine Beschädigungen Ende des 2. Welt- ginalen Farbkonzept die Restaurier- zwei weitestgehend zerstörten Wass- Werner Lehner (Bad Leonfelden), sie mit Abt Leopold Wackar zˇ von für die Aufstellung der Statue. kriegs erfolgte 195 4– 56 eine neuer - ung der barocken Scheinfenster. erspeiern und auf einer Granitsäule Mitglied des genannten Vereins, Hohenfurth (*1810 in Oberplan/ Auf Initiative des Vereins zur liche Restaurierung. Brandschäden Die Restaurierungsarbeiten in der Statue einer unbekannten Person identifizierte die Statue auf dem Horní Planá, Geburtsort Adalbert Förderung des Zisterzienserstiftes nach einem Motorradrennen 1969 der Pfarrkirche sind ebenfalls bereits mit Herzogshut, die sich mit der rech- Brunnen als den Babenberger Stifters, Abt 185 7– 1901) in Verbin- Hohenfurth wurde der Leopolds- wurden notdürftig saniert und die weit gediehen. Nach umfassenden ten Hand auf einen Schild stützte und Markgrafen Leopold III., den dung gebracht, der im Stift Hohen- brunnen einschließlich der Statue Oberfläche der Säule 1980 neuerlich archäologischen Untersuchungen, in ihrer linken Hand offensichtlich Heiligen, Landespatron von Öster - furth umfangreiche Renovierungen im Sommer 2003 vom Restaurator übergangen sowie der desolate Unter- die eine ältere, kleinere, zweischiffige einmal ein Attribut gehalten hatte. reich, Oberösterreich, durchführen ließ. Dabei ist nicht und Bildhauer Richard Rudovsk y´ aus bau erneuert. Aufgrund des schlech - Kirche mit einer Doppelapside zu Die Statue aus Kupfer war mecha - Niederösterreich und Wien. Der nur der Vorname des Abtes von Be- Budweis restauriert. Die Statue er- ten allgemeinen Zustandes wurde Tage förderten, wurden neue Kehl- nisch beschädigt, stark oxidiert und Schild, auf den sich der Dargestellte deutung, sondern auch die Tatsache, hielt das übliche Attribut, ein Modell nunmehr eine neuerliche Restaurier- heimerplatten und unter den Kir- stützt, trägt das Wappen „Al t- dass alle Zisterzienserstifte der Mo- der Kirche von Heiligenkreuz, nach ung notwendig. Durch die Festigung chenbänken Ziegelpflaster verlegt. Hohenfurth, Österreich“ bzw. das niederöster- narchie seit 1859 zu einer gemeinsa - dem Muster einer Leopoldsstatue in der Oberflächen, Reinigung, Ergänz- Der neugotische Flügelaltar in der Statue auf dem Leopoldsbrunnen reichische Landeswappen, nämlich men österreichisch-ungarischen Or- der Stiftskirche von Hohenfurth. Am ung von fehlenden Steinteilen und südlichen Seitenkapelle wird derzeit fünf Adler in der Anordnung 2-2-1. densprovinz gehörten und dass Abt 19. September 2003 erfolgten die partiellem Austausch rostender Be- von der Abteilung Restaurierwerk- Markgraf Leopold III. (*1073, Re- Leopold Wackar zˇ ab 1875 deren Ge- feierliche Segnung des Brunnens festigungen wurde die Dreifaltigkeits- stätten Kunstdenkmale des Bundes- gierung 109 5–1136) förderte auf neralvikar war, bis er 1891 General- durch Abt P. Alberich Sˇivek und seine säule geschlämmt, mehrmals mit denkmalamtes restauriert. Hierbei Anregung seines Sohnes, des Ge- abt des Zisterzienserordens wurde. Wiederinbetriebnahme. Die Kosten pigmentierter Weißkalkhydratlasur sind besonders vier eingefügte Holz- schichtsschreibers Otto von Freising Dr. Moritz Willkomm („Der für die Restaurierung des Brunnens zur Verschließung der Oberfläche tafeln, zwei davon spätgotischer Her- (†1158), Zisterzienserabt von Mori- Böhmerwald, Prag 1878, in: Dr. P. betrugen bisher 5.347,49 Euro. Aus- versehen und abschließend hydro - kunft, zu erwähnen. Das Hochwasser mund und später Bischof von Frei- Dominik Kaindl, Geschichte des gaben für die Sanierung des Abfluss- phobiert. Durch die nunmehrige stand damals besonders markant bis sing, den Zisterzienserorden, vor Zisterzienserstiftes Hohenfurth in kanals in noch nicht ermittelter Hö- Restaurierung scheint der Bestand an die Unterkante der Altarflügel. allem durch die Gründung des Klos- Boehmen, Hohenfurth 1930) er- he werden noch anfallen. Das Land der künstlerisch eindrucksvollen Die barocken Wandmalereien hinter ters Heiligenkreuz im Jahr 1133. Ein wähnt ein „granitenes Brunnenba- Oberösterreich und das Land Nieder- Säule langfristig gesichert. O.L.S. dem Hauptaltar im Chorpolygon weiterer Sohn von Leopold III., Kon- ssin“, nicht aber eine Statue. Da der österreich fördern die Renovierung erforderten natürlich auch eine rad, war Abt von Heiligenkreuz und Brunnen somit schon vor dem Bau des Brunnens mit je 1.000 Euro, den eingehende restauratorische später Bischof von Freising, Passau der neuen Wasserleitung im Stift 1887 übrigen Teil der Renovierungskosten und Salzburg. bestand, aber 1878 wahrscheinlich trägt der Förderverein aus Spenden

48 49 Buchbesprechung

Eckart Vancsa Renate Holzschuh-Hofer

Das Dehi o-Handbuch der Der Dehio Niederösterreich Kunstdenkmäler Österreichs südlich der Donau

1904 gründete der deutsche Grundlagen-Inventar der Österreich- liches Gesamtverzeichnis des über - Mit dem im Juni 2003 erschie- Kunsthistoriker und Denkmalpfleger ischen Kunsttopographie ab den kommenen österreichischen Kultur- nenen Dehio Niederösterreich süd - Georg Dehio das „Handbuch der 1970er Jahren ein flächendeckend gutes in all seinen Facetten als we- lich der Donau ist nun der Bestand deutschen Kunstdenkmäler“. Ziel für das gesamte Bundesgebiet mög - sentlichste Grundlage für Denkmal- an Kunstdenkmälern im größten war, das bedeutende kulturelle Erbe lichst rasch zu erarbeitendes Kurz- schutz und Denkmalpflege dar, son - Bundesland vollständig erfasst. Wie der Nation, aber auch die Ideen von inventar ins Leben zu rufen. Als Pub- dern auch darüber hinaus ein viel bei allen anderen Dehio-Bänden wird, das einer Post-Graduate-Aus- frühen Industrialisierung aber auch Denkmalschutz und Denkmalpflege likations- Medium adaptierte man beachtetes und benutztes Instrument wurde jedes einzelne Objekt vor Ort bildung gleichzusetzen ist. Besonders technikgeschichtlich bedeutenden, einer breiteren und interessierten hiezu das bereits eingeführte Dehio- für weitere Forschungen sowie für außen und innen begangen und wichtig und keinesfalls zu unter- Regionen übergreifenden Anlagen Öffentlichkeit durch eine entsprech- Handbuch als historisch-topograph- eine interessierte Öffentlichkeit ein dokumentiert. Diese systematische schätzen ist die Aufklärung und In- wie dem Wiener Neustädter Kanal, ende wissenschaftlich erarbeitete isches Verzeichnis nunmehr nicht Kompendium zum besseren Ver- flächendeckende Erfassung aller formation, die gewissermaßen auto- den Wiener Hochquellenwasser- Darstellung allgemein verständlich nur von Kunstdenkmälern, sondern ständnis und daher letztlich auch zur künstlerisch, historisch und kultu - matisch und selbstverständlich währ- leitungen oder der Semmeringbahn näher zu bringen. aller unter den mittlerweile erweiter - Erhaltung unseres kulturellen Erbes. rell relevanten Objekte vor Ort und end der Außenarbeit in der Bevölker- und -straße. Zum ersten Mal wurden Unter dem Titel „2. Abteilung“ ten Denkmal-Begriff subsumierten nicht am Schreibtisch findet aussch - ung geleistet wird, wobei in Gesprä- beim Dehio-NÖ-Süd die vorhande - schloss sich auch Österreich diesem Objekte, bis hin zum Orts- und ließlich beim Dehio statt und erfüllt chen die Notwendigkeit und der Sinn nen dendrochronologischen Daten Unternehmen an und 1933 bzw. 1935 Stadtdenkmal, ja neuerdings bis hin damit verlässlich und verantwor - der Arbeit des Bundesdenkmalamtes (genaue Altersbestimmung von ori - wurde das Dehio-Handbuch der zu den übergeordneten Bereichen des tungsvoll den gesetzlichen Auftrag vermittelt – und damit direkt zu- ginalen Bauhölzern) verarbeitet und Kunstdenkmäler Österreichs für das Großstadtdenkmals (Wien) und der an das Bundesdenkmalamt, ein Ge- sammenhängend das Bewusstsein damit zahlreiche Baudatierungen gesamte Bundesgebiet in zwei Bän- Kulturlandschaft (Wachau, Semm- samtinventar des österreichischen über den Wert und die Unverzicht- genauer verifiziert oder korrigiert. den publiziert. In den 1950er Jahren ering). Auf wissenschaftlicher Basis Kulturgutes zu erarbeiten und zu barkeit des kulturellen Erbes für die Die an der Kultur unseres Lan- entschloss man sich zu einer diffe - durch die MitarbeiterInnen der Ab- publizieren. Die Ergebnisse der Be- Gesellschaft verstärkt wird. des Interessierten und dafür Engag- renzierter bearbeiteten Dehio-Reihe, teilung für Inventarisation und Denk- gutachtung vor Ort werden anhand Im enormen Umfang des neuen ierten finden in diesem einzigartigen in der jedem Bundesland ein eigener malforschung des Bundesdenkmal- des jeweils aktuellen Forschungs- Dehio-NÖ-Süd zeigt sich der über - Nachschlagewerk Informationen zu Band gewidmet war. Diese Reihe amtes vor Ort erarbeitet sind bisher standes überprüft und ergänzt, wo- aus reiche Bestand des Landes im allen Kategorien des materiellen kul- wurde damals allerdings nicht zu 14 Bände für alle Bundesländer er- mit die in der Literatur manchmal Bereich südlich der Donau mit 19 turellen Erbes. Ebenso ist das Dehio- Ende geführt. schienen, zuletzt Juni/Juli 2003: tradierten Fehler korrigiert werden größeren Städten und 7 großen Handbuch Grundlage für Denkmal- Die zunehmende politische For- Oberösterreic h– Mühlviertel, Nie- können und ein aktuelle Bestands- Stiften, 2 Kulturlandschaften, ca. 1300 pflege und Denkmalschutz sowie derung nach einem Gesamtverzeich- derösterreich südlich der Donau (2 aufnahme gewährleistet ist. Im Zuge Sakralbauten, rund 200 Schlössern, für die Forschung. Den zuständigen nis des Denkmäler-Bestandes Öster - Teile) und Wien I. Bezir k– Innere der Bearbeitung werden zahlreiche, Parks und Gärten, an die 19000 Politikerinnen und Politikern gibt reichs veranlasste die damalige Lei- Stadt (ausständig ist lediglich noch v. a. jüngere KunsthistorikerInnen Profanbauten sowie den zahlreichen es ein anschauliches Instrument in tung des für die Inventarisation zu- der Bereich Oberösterreich südlich von der Abteilung für Inventarisation Kleindenkmälern (allein die Zahl die Hand, den Überblick über den ständigen Instituts für Österreich- der Donau und Linz). Sie stellen so- und Denkmalforschung in diese an- der Nepomukstatuen beträgt unge - für Österreich unschätzbaren und ische Kunstforschung am Bundes- mit in ihrem beachtlichen Umfang spruchsvolle Tätigkeit eingeschult, fähr 350), bedeutenden archäolo- unwiederbringlichen Wert des kul - denkmalamt, neben dem seit 1907 von bislang rund 12.800 Seiten nicht wobei ein umfassendes praktisches gischen Denkmälern, Bauernhäusern turellen Erbes zu gewinnen, für das publizierten wissenschaftlichen nur ein erstmaliges wissenschaft- und fachliches Wissen vermittelt und wichtigen Zeugnissen der sie die Verantwortung tragen.

50 51 Spenden Mitarbeiter von Band 30 Prof. Dr. Wilfried Lipp Bundesdenkmalamt, Bisher sind folgende Bände Nachbestellungen, Bezug Gelegentlich erhalten wir eine Nachricht Dipl .Ing. Margit Bene s- Oeller Landeskonservator für OÖ erschienen über die Bereitschaft zu einer Zahlung für Verein für Bürger und Umwelt, die Denkmalpflegebroschüre. Hiezu dür - Natur im Garten Olivia Lürzer 1 Stift Dürnstein (vergriffen) Verwenden Sie die Rückseite der Karte für allfällige Mitteilungen NÖ Landesbibliothek, Restaurierwerkstätte fen wir feststellen, dass die Broschüre wei - 2 Kleindenkmäler (vergriffen) und Anregungen. Nur wenn Sie die Broschüre der Reihe Denkmal- terhin kostenlos erhältlich ist. Spenden zur Mag. Christoph Blesl Erhaltung bedeutender Denkmäler sind Bundesdenkmalamt, Dr. Christine Neugebaue r-Maresch 3 Wachau (vergriffen) pflege in Niederösterreich noch nicht regelmäßig erhalten haben jedoch sehr willkommen, beispielsweise Abt. für Bodendenkmale Österreichische Akademie der 4 Industriedenkmäler (vergriffen) und die kostenlose Zusendung wünschen, senden Sie uns bitte die Wissenschaft, Prähistorische Kommission 5 Gärten (vergriffen) nebenstehende Antwortkarte ausgefüllt zu. Falls die Karte schon Dom St. Pölten Ing. Christiana Burger 6 Handwerk (vergriffen) von einem Vor-Leser entnommen wurde, schreiben Sie bitte an: Sparkasse Niederösterreich, ARGE Dunkelsteinerwald OSR Herbert Neußner BLZ 20256, Kont o- Nr. 000 0- 008805, ARGE Dunkelsteinerwald 7 Rückblicke – Ausblicke (vergriffen) LH Dr. Erwin Pröll, Landhausplatz1, A-3109 St. Pölten Kennwort „Do m-Turm“ Dr. Anton Eggendorfer 8 Sommerfrische (vergriffen) Direktor des NÖ Landesarchivs Dr. Edgar Niemeczek 9 Denkmal im Ortsbild (vergriffen) Geschäftsführer der Volkskultur Stift Herzogenburg 10 Verkehrsbauten Raiffeisenlandesbank N Ö-Wien, Dr. Bernd Eule r-Rolle Niederösterreich BLZ 32000, Kont o-Nr. 50 005 Bundesdenkmalamt, 11 Elementares und Anonymes Kennwort „Renovierung Stift Landeskonservatorat für OÖ Mag. Ronald Risy 12 Burgen und Ruinen Herzogenbur g– Spendenkonto“ Österreichisches Archäologisches Institut, 13 Kulturstraßen Dr. Renate Holzschu h-Hofer Wien Volksbank NÖ-Mitte, 14 Zur Restaurierung 1. Teil Bundesdenkmalamt, Abt. für Inventar- BLZ 47150, Kont o-Nr. 400 3620 0000 isation und Denkmalforschung Mag. Christa Scheiblauer 15 50 Jahre danach

Kennwort „Renovierung Stift d n Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Kultur n 16 Zur Restaurierung 2. Teil e e r e

Herzogenbur g– Spendenkonto“ h e t i c

und Wissenschaft, Restaurierwerkstätte t

Dr. Wolfgang Huber i i 17 10 Jahre Denkmalpflege in NÖ k e n B r

des NÖ Landesmuseums s Raiffeisenkasse Herzogenburg, Bundesdenkmalamt, a r u

18 Zur Restaurierung 3. Teil f BLZ 32769, Kont o-Nr. 8888 Landeskonservatorat für OÖ a Kennwort „Treuhandkonto Dr. Eckart Vancsa 19 Umbauten, Zubauten l

Bundesdenkmalam t– Stift Herzogenburg“ Dr. Thomas Karl Bundesdenkmalamt, ehem. Leiter der Abt. 20 Leben im Denkmal l ö n r

für Inventarisation und Denkmalforschung 1 Kulturamt der Stadt St. Pölten, e P 21 Speicher, Schüttkästen t l z t

Leiter der Schul- und Kulturverwaltung ö n a i

22 der Wienerwald l Dipl .Ing. Dr. Richard Wittasek-Dieckmann P w

Die steuerliche Absetzbarkeit dieser Spenden . p t r s n

23 Die Via Sacra S E

Bundesdenkmalamt, u gemäß den Bestimmungen des Einkommen- Dipl .Ing. Günther Kleinhanns r r . a 9 r e

Abt. Technische Denkmale h steuergesetzes ist gegeben, wenn auf der Bundesdenkmalamt, 24 Blick über die Grenzen 0 D d 1 H 3 Anweisung folgender Zusatz angebracht Landeskonservatorat für OÖ n n 25 Die Bucklige Welt - H a L A L Dkfm. Dr. Klaus Zerbs A wird: „Bundesdenkmalamtspende, 26 Die Wachau vorgeschlagener Verwendungszweck: Dr. Johann Kronbichler Geschäftsführer des Vereins zur z. B. „Dom St. Pölten, Do m-Turm“. Leiter des Diözeanmuseum St. Pölten Förderung des Zisterzienserstiftes UNESCO Welt- und Naturerbe Hohenfurt h/Vy sˇsˇíbrod 27 Südliches 28 Most- und Eisenstraße 29 Semmering n

UNESCO Weltkulturerbe i e t s g d o

Erratum n e l l n e n f t a

In Band 28 „Mos t- und Eisenstraße“ l e s Kein Nachdruck vorgesehen! p t a l e s a h hat bei der Angabe des Spendenkontos g o r u m k e der Basilika Sonntagsberg der Druck- z k t t f g n h n fehlerteufel zugeschlagen. e n c i u u D n t k „ h u h e Das Spendenkonto lautet: c Z r c i l o ü f n Basilika Sonntagberg n e i n h p b c r e “ s a Raiffeisenkasse Allhartsberg, e s t h o s V e c r i h

BLZ 32010, Kont o: 1-00.701.193 i e c B d e u d r . e b e e r i t j k n e c d h t e e o s c l e n m ö ö B b h r a n e m o m n i h o d o e f d d e t k e h t i l n n e i e c b u u B N I 52 53 T Impressum

Redaktionskomitee Abbildungsnachweise Edith Bilek-Czerny Bundesdenkmalamt, Archiv, Hermann Dikowitsch S. 22, 42, 43, 46, 48, 49, Martin Grüneis Bundesdenkmalamt OÖ, S. 32, 33, 34, 35 Axel Hubmann Kulturamt St. Pölten, S. 6, 7, 8, 9 Werner Kitlitschka Diözesanmuseum St. Pölten, S. 11, 12 Peter König Ronald Risy, S. 13, 14 Andreas Lebschik NÖ Landesbibliothek, S. 15, 16 Gerhard Lindner NÖ Landesarchiv, S. 17, 18 Gottfried Stangler NÖ Landesmuseum, S. 19, 20, 21 Erwin Wallner, S. 24 Herausgeber und Verleger A. Schumacher, S. 25 Amt der NÖ Landesregierung F. X. Lahmer, S. 25 Abteilung Kultur und Wissenschaft Ch. Neugebaue r-Maresch, S. 26 Leiter: HR Dr. Joachim Rössl Arge Dunkelsteinerwald, S. 27, 28, 29, 30, 31 Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten Volkskultur Niederösterreich, S 38, 39 Margit Bene s-Oeller, S. 40, 41 Koordination Stift Herzogenburg, S. 44, 45 Arch. Dipl .Ing. Gerhard Lindner, Baden Edith Bile k- Czerny Titelbild Großes Bild: Layout St. Pölten: Festspielhaus im Kulturbezirk FINE LINE, Wien © Margherita Spiluttini, Kleine Bilder: Karte Diözesanmuseum St. Pölten, Mag. Herwig Moser (ARGE Kartographie) Kulturamt St. Pölten

Hersteller Linie Druckerei Berger & Söhne, Horn Informationen über denkmalpflegerische Vorhaben im Land Niederösterreich, in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenk- malamt, Landeskonservatorat für Nieder- österreich. Namentlich gezeichnete Bei- träge müssen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion bzw. des Herausgebers dar - stellen.

St.Pölten, Herbst 2003

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