Konzept Zum Freizeit- Und Tourismusverkehr Oberland-Ost
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Konzept zum Freizeit- und Tourismusverkehr Oberland-Ost Beschlossen durch die Regionalversammlung vom 20. November 2019 Regionalkonferenz Oberland-Ost 16. Oktober 2019 Konzept zum Freizeit-und Tourismusverkehr Oberland-Ost 2 Trägerschaft Regionalkonferenz Oberland-Ost (RKOO) Jungfraustrasse 38 / Postfach 3800 Interlaken T 033 822 43 72 [email protected] www.oberland-ost.ch Projektleitung / Projektkoordination Mathias Boss Fachbereiche Öffentlicher Verkehr und Verkehr & Siedlung, RKOO Begleitung Kommission Öffentlicher Verkehr RKOO Begleitgruppe: Markus Wyss (OIK 1) David Bühler (Touristiker) Urs Zuberbühler, Mathias Boss (RKOO) Bearbeitung Matthias Oswald MSc ETH in Raumentwicklung und Infrastruktursysteme/SIA Stephan Pillwein Dipl.-Ing. TU in Raumplanung und Raumordnung Oliver Maier Bauzeichner Metron Verkehrsplanung AG Stahlrain 2 Postfach 5201 Brugg T 056 460 91 11 [email protected] www.metron.ch Beschlussvermerke Beschlossen durch die Regionalversammlung vom 20. November 2019 Titelbild: Ausschnitt aus Verkehrsmodellauswertungen zu Wunschlinien Konzept zum Freizeit-und Tourismusverkehr Oberland-Ost | Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 4 1.1 Herausforderungen 4 1.2 Fragestellungen 4 1.3 Bestehende Grundlagen 5 2 Analyse 6 2.1 Heutiges Verkehrssystem und Zielorte 6 2.2 Zielorte 6 2.3 Bedeutung des Freizeit- und Tourismusverkehrs nach Gruppen 8 2.4 Verkehrsströme im Freizeitverkehr 9 2.5 Spitzenzeitenproblematik 10 2.6 Fazit Analyse 15 3 Schwachstellen 16 3.1 Schwachstellenplan 16 3.2 Handlungsbedarf 19 3.3 Handlungsbedarf in den Teilregionen 4/5/6 19 4 Ziele und Strategie 21 4.1 Zielsystem 21 4.2 Wirkung auf Verkehrsströme und Freizeitzwecke 21 4.3 Strategieansätze 22 5 Konzept 24 5.1 Raum Bödeli 24 5.2 Zugang Lütschinentäler 27 6 Massnahmen 28 6.1 Massnahmentabelle 28 6.2 Kernmassnahmen 28 g:\500 fachbereiche\510 oev\519 oev-projekte\519.010 konzept freizeit und tourismusverkehr\5_resultate\ber_freizeit_201902277.docx Konzept zum Freizeit-und Tourismusverkehr Oberland-Ost | Ausgangslage 4 1 Ausgangslage 1.1 Herausforderungen Das Berner Oberland ist stark durch den Tourismus geprägt. Auch im östlichen Berner Oberland mit dem Bödeli, den Lütschinentälern und dem Haslital stellt der Tourismus ein wichtiges wirtschaftliches Standbein dar. Mit den V-Bahnen und der Grimselbahn sind grosse touristische Infrastrukturprojekte in Planung. Es ist davon auszugehen, dass die Bedeutung des Tourismus künftig noch zunehmen wird. Der damit verbunde- ne Tourismus- und Freizeitverkehr stellt eine grosse Herausforderung für die Region dar: − Im Unterschied zum Pendlerverkehr ist er schwieriger prognostizierbar und von verschiedenen externen Faktoren abhängig (u.a. Wetter, Veranstaltungen). − Die Verkehrsströme akzentuieren sich auf Spitzenzeiten. An Spitzentagen wer- den auf der Strasse wie auch auf der Schiene die Kapazitätsgrenzen erreicht bzw. überschritten. Die Überlastungen beeinträchtigen nicht nur die Erschliessungs- qualität sondern in verschiedenen Gebieten auch die Wohn- und Aufenthalts- qualität. − Es bestehen Abhängigkeiten zu ausserregionalen Infrastrukturen und Angebo- ten, welche sich nicht direkt beeinflussen lassen. Aufgrund der Marktsituation ist eine attraktive Erreichbarkeit der regionalen Touris- musziele von grosser Bedeutung. Allerdings muss dies in einem verträglichen Mass für die lokale Bevölkerung erfolgen. In diesem Spannungsfeld gilt es die Weichen für den Tourismus- und Freizeitverkehr zu stellen. In der Rückmeldung des Bundes zum Agglomerationsprogramm wurde vom Bund ein Konzept zum Umgang mit dem Freizeit- und Tourismusverkehr gefordert. Im RGSK der 2.Generation wurde dies als Massnahme definiert. Insbesondere im Hinblick auf die anstehenden Projekte möchte die Regionalkonferenz Oberland-Ost ein Konzept erarbeiten. 1.2 Fragestellungen Aufgrund dieser Ausgangslage mit dem Freizeit- und Tourismusverkehrskonzept sind die folgenden Fragestellungen zu klären: − Welche Bedeutung hat der Freizeitverkehr resp. der Tourismusverkehr im Ober- land-Ost? Welche Eigenheiten weisen diese Verkehrszwecke auf (z.B. bzgl. Ver- kehrsmittelwahl oder zeitlicher Verteilung)? − Welches sind Freizeit-, Tourismusziele und Anlässe von überregionaler Aus- strahlung? Überlagern sich die damit verbundenen Spitzen räumlich / zeitlich? − Wo entstehen durch den Freizeit- und Tourismusverkehr Engpässe im heutigen Verkehrssystem (Netz, Kapazitäten, Parkierung etc.)? Treten diese Schwachstel- len nur an einzelnen Spitzentagen auf oder über längere Zeitspannen? Ist davon auszugehen, dass sich diese Engpässe noch weiter verschärfen? Werden dadurch andere Interessen tangiert (Schutzinteressen, Beeinträchtigung Lebensqualität)? − Mit welchen grundsätzlichen Stossrichtungen ist diesen Schwachstellen zu be- gegnen? Welche konkreten Massnahmen braucht es um die Schwachstellen zu beheben? Konzept zum Freizeit-und Tourismusverkehr Oberland-Ost | Ausgangslage 5 1.3 Bestehende Grundlagen Es bestehen verschiedene Grundlagen, auf welchen weiter aufgebaut werden kann: − RGSK 1. Generation − RGSK 2. Generation − RTEK − Korridorstudie Lütschinentäler − Verschiedene regionale und kommunale Planungen − Verkehrskonzepte für Grossanlässe − Verkehrsrichtplan Bödeli Konzept zum Freizeit-und Tourismusverkehr Oberland-Ost | Analyse 6 2 Analyse 2.1 Heutiges Verkehrssystem und Zielorte Äussere Erschliessung Die äussere Verkehrserschliessung sichert die grossräumige Erreichbarkeit eines defi- nierten Raumes von aussen. Für die äussere Erschliessung für den MIV im Berner Oberland-Ost stellt die Nationalstrasse A8 die zentrale Verkehrsinfrastruktur dar. Von Spiez führt sie entlang des Thuner- und Brienzersees durch das östliche Berner Ober- land. Eine weitere Einfallsachse aus Richtung Thun stellt die Strassenverbindungen entlang des rechten Seeufers dar. Aus der Innerschweiz ist das Berner Oberland über den Brünigpass erreichbar. Weitere eher untergeordnete Zugänge für den Strassenver- kehr finden sich mit Susten- und Grimselpass. Diese sind allerdings nur im Sommer geöffnet. Im 30-Min.-Takt ist Interlaken von Thun / Bern mit dem Bahnfernverkehr er- reichbar. Allerdings ist dies jede zweite Stunde mit Umsteigen in Spiez auf den Regio- nalverkehr verbunden. Aus der Innerschweiz kann das Berner Oberland-Ost stündlich von Luzern mit dem Luzern-Interlaken-Express erreicht werden. Zusätzlich verkehrt von Thun her eine regionale Buslinie entlang des rechten Seeufers. Innere Erschliessung Die innere Verkehrserschliessung organisiert die verkehrliche Funktionalität und Er- reichbarkeit innerhalb des definierten Raumes. Für die Erschliessung im Raum Berner Oberland-Ost zeichnen sich für die Ost-West-Verbindung entlang des Brienzerseeufers die Nationalstrasse 8 (Südufer) und die Kantonsstrasse 6 (Nordufer) verantwortlich. Vom Hauptort Interlaken führen in alle Richtungen weitere Kantonsstrassen weg, die in Richtung Süden die tourismusintensiven Lütschinentäler bedienen. Im Osten erfolgt die innere Erschliessung in Richtung Susten- und Grimselpass ebenfalls über Kantons- strassen. Auch in Richtung Norden werden Beatenberg und Habkern durch Kantons- strassen erschlossen. Das Bahnnetz stellt das Rückgrat für die innere Erschliessung im ÖV dar. In Ost- West Richtung zwischen Interlaken - Brienz - Meiringen bestehen halbstündliche Bahnverbindungen. Auch ab Interlaken Ost in Richtung Lütschinentäler besteht ein 30-Min.-Takt. Verschiedene Regionalbuslinien bedienen die bewohnten und touristi- schen Täler. Für die kleinräumige innere Erschliessung sind der Ortsbus Bödeli und der Ortsbus Grindelwald zu erwähnen. Einzelne Dörfer (Hasliberg, Mürren, Wengen) sind mit Bergbahnen erschlossen. Auch zwischen Beatenbucht und Beatenberg besteht eine Standseilbahn. Zusätzlich verkehren Schiffe am Thuner- und Brienzersee. Die äussere und innere Erschliessung ist in Abbildung 1 ersichtlich. 2.2 Zielorte Das Berner Oberland weist eine Vielzahl von Zielorten für Freizeit und Tourismusakti- vitäten auf. Im Regionalen Tourismusentwicklungskonzept (RTEK, 2014) wurden tou- ristische Infrastrukturen und Zielorte untersucht. Das Bödeli stellt aus funktionaler und räumlicher Sicht das touristische Zentrum der Region dar. Weitere Ausgangsorte sind Brienz, Meiringen, Grindelwald und Lauterbrunnen. Im folgenden Plan sind die Zielorte zusammengestellt. Abbildung 1: Heutige Erschliessungssituation und Zielorte für Freizeit und Tourismus (Folgeseite) LEGENDE Zentrum . Stufe (gem. kant. Richtplan) ÖV-Knotenpunkt KT. LUZERN Zentrum . Stufe (gem. kant. Richtplan) Strassennetz Melchtal GISWIL Intensiverholungsgebiet Autobahn und Autostrasse Sörenberg KT. NW Ausflugsstationen Bahnlinie mit Bahnhof (best. / geplant) OBWALDEN Ausflugsziel Buslinie mit Haltestelle ENGELBERG Stöckalp Anlässe - Trucker & Country Festival Schikurs - Greenfield Festival Brienzer STEFFISBURG - Lauberhornabfah Innereriz HohgantBerg-/Seilbahnen (best. / geplant) Rothorn - Brünig Schwinget - Jungfrau-Marathon Schönbüel Lungern Melchsee Jochpass Frutt Titlis Resso Hochstollen Frutt Engstlenalp 4 Mägisalp Ballenberg BRIENZ BE Hasliberg OBERHOFEN Oberried a. B. Gadmen Habkern MEIRINGEN Nessental SIGRISWIL Axalp Aareschlucht Niederhorn RINGGEN BERG BE Beatenberg Harder BRIENZERSEEIseltwald Innertkirchen SPIEZ THUNERSEEMerligen St. Beatus- Höhlen BÖNIGEN Faulhorn Triftgletscher 1+2 Loucher- UNTERSEEN INTERLAKEN horn WIMMIS Schynige First Platte Grosse Scheidegg Guttannen Diechterhorn Därligen Dammastock Leissigen Wetterhorn Ritzlihorn Morgen- Tieralplistock REICHEN Zweilütschinen berghorn GRINDELWALD BACH I. K. Ob. Grindelwaldlg.