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Bebauungsplan Nr. 29 „Am Kuhlenberge“

Bebauungsplan Nr. 29 „Am Kuhlenberge“

Samtgemeinde Gemeinde Marklohe

Grünordnungsplan zur Bauleitplanung FNP-Änderung B 7 Bebauungsplan Nr. 29 „Am Kuhlenberge“

Stand: ENTWURF 12.08.2015

• - Büro für Garten- und Landschaftsarchitektur, Dipl.-Ing. Gudrun Haßelbusch Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin Stolzenauer Str.1, 31595 Steyerberg fon 05764 – 93010 fax 05764 – 93011 mail: [email protected]

Auftraggeber: Schlamann KG Am Kalksandsteinwerk 2 31608 Marklohe, OT Telefon: 0 50 21 97 98 25+26 Telefax: 0 50 21 97 98-40 E-Mail: [email protected] Internet: www.schlamann-kg.de

in Zusammenarbeit mit: Samtgemeinde Marklohe Rathausstr. 14 31608 Marklohe Telefon: 05021 6025-0 Telefax: 05021 6025-60 E-Mail: [email protected]

Auftragnehmer: plan ● Büro für Garten- & Landschaftsarchitektur peschpartner architekten stadtplaner Stolzenauer Straße 1 Zweibrückerhof 2 31595 Steyerberg 58313 Herdecke Telefon: 05764 93010 Telefon: 02330 9284-0 Telefax: 05764 93011 Telefax: 02330 9284-29 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.ppas.de

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Gudrun Haßelbusch / Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, AK Nds Dipl.-Ing. Ole Nettig / Stadtplaner AK NW Dipl.-Ing. Thomas Arnold / Bauassessor Fachrichtung Städtebau

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ...... 1 1.1 Anlass und Aufgabenstellung ...... 1 1.2 Rechtliche Grundlagen ...... 2 1.2.1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ...... 2 1.3 Übergeordnete Planungen ...... 3 1.3.1 Regionalplanung (RROP 2003) ...... 3 1.3.1.1 1. Änderung RROP Teiländerung Windenergie (29.05.2015) ...... 4 1.3.1.2 Änderung der Rohstoffsicherungskarte ...... 5 1.3.1.3 2. Änderung RROP ...... 5 1.3.1.4 Zielabweichungsverfahren für die Bauleitplanung ...... 6 1.3.2 Flächennutzungsplan ...... 6 1.3.3 Landschaftsrahmenplan Landkreis /Weser ...... 7 1.3.3.1 Kompensationsflächenkataster Landkreis Nienburg/Weser ...... 7 1.3.3.2 GLB-NI-1017 ...... 9 1.3.4 Planfeststellungbeschluss „3. Erweiterung Bodenabbau Landkreis Nienburg 66/67-657- 73/021/022“ vom 25.07.2002 ...... 9 2 Geschützte Flächen und Objekte ...... 11 2.1 Landschaftsschutzgebiet Nr. 51 „Oyler Wald“ ...... 11 2.2 GLB-NI-1017 ...... 11 2.3 Artenschutz ...... 12 2.3.1 Artenschutzrechtliche Prüfung...... 13 3 Städtebauliche Planungen ...... 14 4 Bestandsermittlung und -bewertung ...... 17 4.1 Lage des Plangebietes ...... 17 4.2 Naturräumliche Gliederung und Landschaftseinheiten ...... 18 4.3 Boden ...... 19 4.3.1 Rohstoffe ...... 19 4.4 Grundwasser, Oberflächengewässer und Überschwemmungsgebiete ...... 20 4.4.1 Grundwasser ...... 20 4.4.2 Oberflächengewässer und Überschwemmungsgebiete ...... 22 4.5 Klima/Luft ...... 22 4.6 Biotope ...... 22 4.6.1 Flora ...... 22 4.7 Artenschutz ...... 23 4.7.1 Datengrundlage ...... 23 4.7.2 Bewertung ...... 25 4.7.3 Artenschutzrechtlich erforderliche Kompensationsmaßnahmen ...... 26 4.8 Schutzgut Landschafts-/ Ortsbild...... 27 4.8.1 Vorbelastung des Landschaftsbildes ...... 28 4.9 Zusammenfassende Bewertung ...... 28 5 Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt ...... 30 5.1 Boden ...... 30 5.2 Wasser ...... 30

5.3 Klima / Luft ...... 31 5.4 Landschaftsbild ...... 31 5.5 Schutzgebiete ...... 31 5.6 Tiere und Pflanzen ...... 31 5.6.1 Artenschutzrechtlich erforderliche Kompensationsmaßnahmen ...... 32 6 Grünordnungsplan ...... 33 6.1 Kompensationsmaßnahmen im Plangebiet ...... 33 6.1.1 Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen ...... 33 6.1.2 Minderungsmaßnahmen ...... 33 6.1.3 Pflanzmaßnahmen ...... 34 6.1.4 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ...... 35 6.1.5 Umsetzungszeitpunkte Pflanzgebote und externe Maßnahmen ...... 37 6.1.5.1 Bauabschnitt 1 ...... 37 6.1.5.2 Weitere Bauabschnitte ...... 37 6.2 Externe Kompensation ...... 37 6.2.1 Bestandsaufnahme und Bewertung, Entwicklungspotential (Fachbüro für Naturschutz, van’t Hull, 24.06.2015) ...... 38 6.2.1.1 Bestandsaufnahme ...... 38 6.2.1.2 Bestandsbewertung ...... 41 6.2.1.3 Potentiale der externen Flächen ...... 42 6.2.2 Entwicklungsziele ...... 43 6.2.2.1 Staffelung der Entwicklungsziele ...... 43 6.2.3 Entwicklungsziel 1 – Artenreiches Extensivgrünland ...... 43 6.2.3.1 Aufwertungspotential Entwicklungsziel 1 ...... 45 6.2.4 Entwicklungsziel 2 - Artenreiches Extensivgrünland, Herstellung weiterer Biotoptypen 46 6.2.4.1 Aufwertungspotential Entwicklungsziel 2 ...... 49 6.2.5 Aufwertungspotential der Gesamtmaßnahme ...... 49 7 Naturschutzfachliche Eingriffsermittlung ...... 50 7.1 Abgrenzung der Teilbereiche...... 50 7.2 Erster Bauabschnitt ...... 50 7.2.1 Öffentliche Straßenverkehrsflächen ...... 51 7.2.2 Betriebsgelände Schlamann ...... 52 7.2.2.1 Vorliegende grünordnerische Planungen und Bewertungen ...... 52 7.2.2.2 Naturschutzfachliche Bewertung Betriebsgelände und Windenergieanlagen ...... 54 7.2.3 Flächen Ost – Raute 1 ...... 58 7.3 Fläche Ost Raute 2 ...... 59 7.4 Erweiterung GI West, Raute 3 ...... 60 7.5 Übersicht Eingriff - Ausgleich ...... 61 7.5.1 Eingriff im Plangebiet ...... 61 7.5.2 Aufwertungspotential der externen Maßnahmen ...... 62 7.5.3 Weiterer Kompensationsbedarf ...... 62 8 Vorgaben zum Zeitpunkt der Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen ...... 63 8.1 Bauabschnitt 1 ...... 63 8.2 Weitere Bauabschnitte ...... 63 8.3 Umsetzungszeitpunkt der externen Kompensationsmaßnahmen ...... 63

Anhang

Fachbüro f. Naturschutz Dipl.Biol. Hildegard van't Hull, Juni 2015 Bestandserfassung von Biotoptypen auf einer externen Ausgleichsfläche, mit Pflegehinweisen und weiteren Anmerkungen zu allen Kompensationsmaßnahmen des Grünordnungsplans

SGC, Schwenke Geo Consult, April 2014 Artenschutzrechtliche Prüfung zu Vögeln zur geplanten Osterweiterung des Kalksandsteinwerkes Lemke im Zuge der Erweiterung des Geltungsbereiches der FNP-Änderung, Gemeinde Lemke, Samtgemeinde Marklohe, Landkreis Nienburg/ Weser

Pläne Bestands- und Konfliktplan M 1:2.000 Massnahmenplan M 1:2.000

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1 Einleitung

1.1 Anlass und Aufgabenstellung Die in der Gemeinde Marklohe im Ortsteil Lemke ansässige Schlamann KG will die über Jahrzehnte gewachsenen Betriebszweige Sandabbau, Kalksandstein- und Porenbetonproduktion, Baustofftransporte sowie Autokrane und Arbeitsbühnen am heutigen Betriebsstandort des Kalksandsteinwerkes in der Straße Am Kalksandsteinwerk zusammenzuführen. Geplant ist eine bauliche Erweiterung auf einer östlich an das Kalksandsteinwerk angrenzenden Fläche, die bislang landwirtschaftlich genutzt wird. Auf der Erweiterungsfläche sind neben einem neuen Werkstatt- und Verwaltungsgebäude mit den dazugehörigen Sozial-räumen und Sanitäranlagen eine neue Waschhalle für die betriebseigenen Lastkraftwagen, eine Betriebstankstelle sowie Stellplatz- und Parkierungsflächen vorgesehen. Der derzeitige Betriebsstandort des Kalksandsteinwerkes liegt im planungsrechtlichen Außenbereich gemäß § 35 Baugesetzbuch (BauGB). Da die geplante Erweiterung nicht gemäß § 35 Abs. 1 BauGB genehmigt werden kann, ist für die weitere bauliche Realisierung die Aufstellung eines verbindlichen Bauleitplans erforderlich. In diesem Zusammenhang muss auch der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Marklohe geändert werden.

Abb. 1: Geltungsbereich der FNP-Änderung B 7, Stand: 18.05.2015

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Abb. 2: Geltungsbereich Bebauungsplan Nr. 29, Stand:07.07.2015 Nach § 21 Bundesnaturschutzgesetz, der das Verhältnis zum Baurecht regelt, ist über die durch Aufstellung, Änderung, Ergänzung oder Aufhebung entstehenden Eingriffe in Natur und Landschaft in der Abwägung nach § 1 und 1a Baugesetzbuch (BauGB) zu entscheiden. Der vorliegende Grünordnungsplan stellt die für eine sachgerechte Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange nach § 1 (6) BauGB erforderlichen Daten für Umwelt, Natur und Landschaft zusammen.

1.2 Rechtliche Grundlagen

1.2.1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) Eingriffsregelung § 18 BNatSchG verweist hinsichtlich der Vermeidung, des Ausgleichs und des Ersatzes von zu erwartenden Eingriffen aufgrund der Aufstellung, Änderung [...] von Bauleitplänen oder von Satzungen nach § 34 Absatz 4 Satz 1 Nummer 3 des Baugesetzbuches auf die Vorschriften des Baugesetzbuches.

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Artenschutz Insbesondere durch die Änderung des § 19 Abs. 3 BNatSchG im April 2002 und der Anpassung an die europäischen Vorgaben durch die kleine Novelle des BNatSchG von Dezember 2007 hat der gesetzlich verankerte Artenschutz an Bedeutung gewonnen. Deshalb sind im Rahmen der Eingriffsregelung grundsätzlich „streng geschützte Arten“ gem. § 10 Abs. 2 Nr. 11 BNatSchG und zusätzlich die darin nicht enthaltenen „Europäischen Vogelarten“ gem. Artikel 5 der Vogelschutzrichtlinie (VS-RL) zu berücksichtigen. Baugesetzbuch (BauGB) Gemäß § 1 Abs. BauGB sollen Bauleitpläne „ dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln “. Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind nach § 1 (5) BauGB u. a. „ die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes “ (Nr. 4) sowie „ die Belange des Umweltschutzes, ... des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere des Naturhaushalts, des Wassers, der Luft und des Bodens […] sowie das Klima “ (Nr. 7) zu berücksichtigen. Nach Maßgabe des § 1a BauGB sind bei dem vorliegenden Vorhaben neben den Grundsätzen des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden und der Begrenzung von Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß (§ 1a Abs. 1 BauGB), die Darstellungen des Landschaftsrahmenplans zu beachten (§ 1a Abs. 2 Nr. 1 BauGB). In der Abwägung über den Bebauungsplan sind die gemäß der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung dargestellten Kompensationsmaßnahmen (Schutz-, Vermeidungs-, Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen), die ggf. im Rahmen von Festsetzungen nach § 9 Abs. 1 BauGB konkretisiert werden, zu berücksichtigen.

1.3 Übergeordnete Planungen

1.3.1 Regionalplanung (RROP 2003) Im Regionalen Raumordnungsplan für den Landkreis Nienburg / Weser (RROP) (2003) ist im Bereich des Kalksandsteinwerkes ein „Vorranggebiet für Rohstoffgewinnung“ für die kurzfristige Inanspruchnahme (I) von Sand (S) dargestellt. Nördlich der B 6 / B 214 ist weiterhin ein „Vorrangstandort für Windenergiegewinnung“ (W) dargestellt. Die Bereiche östlich des Plangebietes und westlich der Ortslagen Lemke und Oyle sind als „Vorsorgegebiete für Erholung“ sowie teilweise überlagernd als „Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft“ dargestellt. Letzteres geht südlich der B 6 / B 214 in ein „Vorranggebiet für Natur und Landschaft“ über. Weiterhin quert die Grenze eines „Vorranggebietes für die Trinkwasserversorgung“ die nähere Umgebung des Plangebietes. Dabei handelt es sich um das Trinkwasserschutzgebiet Liebenau II / Blockhaus. Der Abstand zum Plangebiet beträgt gemäß der Karte zur Verordnung vom 20.02.1986 mehr als 500 m. Im weiteren Umfeld sind im RROP zudem „Vorsorgegebiete für Landwirtschaft“ dargestellt, die jedoch einen noch größeren Abstand zum Plangebiet aufweisen.

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Abb. 3: Auszug aus dem Regionalen Raumordnungsplan des Landkreises Nienburg / Weser (RROP) 2003

1.3.1.1 1. Änderung RROP Teiländerung Windenergie (29.05.2015) Am 24.10.2014 hat der Kreistag des Landkreises Nienburg/Weser die Satzung über die Feststellung der 1. Änderung des Regionalen Raumordnungsprogramms 2003 für den Landkreis Nienburg/Weser beschlossen. Die 1. Änderung ist am 29.05.2015 in Kraft getreten. Ziel dieser 1. Änderung war die Festlegung von Vorranggebieten für die Windenergienutzung unter Berücksichtigung der folgenden Prämissen: • Förderung des Ausbaus regenerativer Energien, insbesondere der Windenergienutzung, um einen regionalen Beitrag zu den landesweiten und nationalen Klimaschutzzielen zu leisten; • Ausschöpfung der Möglichkeiten der Windenergienutzung unter Berücksichtigung der Erhaltung attraktiver Orts- und Landschaftsbilder; • raumbedeutsame, leistungsstarke WEA auf geeignete Standorte zu konzentrieren, um einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch ungesteuerte Errichtung einzelner WEA entgegenzuwirken; • sowie Planungs- und Rechtssicherheit für potenzielle Investoren und die Mitgliedskommunen im Landkreis Nienburg/Weser zu bieten. Auf der Grundlage eines gesamträumlichen Konzepts werden im RROP 16 Vorranggebiete mit den Wirkungen von Eignungsgebieten und ein Eignungsgebiet zeichnerisch festgelegt. Raumbedeutsame Vorhaben zur Nutzung der Windenergie sollen nur in diesen Vorranggebieten mit der Wirkung von Eignungsgebieten und im Eignungsgebiet zulässig sein (Ziele Z 1 und Z 2 des RROP). Zur besseren Ausnutzung der Windenergie sollen sie grundsätzlich mindestens 120 m hoch sein (Grundsatz G1). Windenergieanlagen, die im Sinne des § 35 Abs. 1 Nr. 1 BauGB als untergeordnete Nebenanlagen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben dienen, werden von den Festlegungen des RROP nicht erfasst bzw. sind von der Ausschlusswirkung der Zielfestlegung im RROP nicht betroffen. Dies gilt auch für raumbedeutsame Windenergieanlagen, die in gemäß § 30 BauGB ausgewiesenen Gewerbe- und Industriegebieten, errichtet werden sollen. Weiterhin wird in Ziff. 2.4.2.3 „Gewerbe- und Industriegebiete, sonstige Baugebiete“ erläutert:

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Gewerbe- und Industriegebiete sind als Vorranggebiete untauglich und daher harte Tabuflächen. Im Einzelfall festzulegenden Puffer werden als Abwägungskriterium in das Planungskonzept eingestellt. Im RROP werden ausschließlich WEA im planungsrechtlichen Außenbereich nach § 35 Abs. 3 BauGB geregelt. Unabhängig davon können WEA in Gewerbe- oder Industriegebieten zulässig sein. Der RROP kann und soll nicht nach der Baunutzungsverordnung (BauNVO) zulässige Nutzungen in Gewerbe- und Industriegebieten ausschließen. Gemäß der „Übersichtskarte Vorranggebiete“ liegt der Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 29 nicht innerhalb eines der 16 festgelegten Vorranggebiete Windenergienutzung. Das nächstgelegene Vorranggebiet Windenergienutzung Nr. 7 „Westlich Bühren“ liegt südlich des Geltungsbereichs in einer Entfernung von ca. 2 Kilometern. Die im Plangebiet genehmigten und auf der Grundlage dieser Genehmigungen errichten Windkraftanlagen dienen der Eigenversorgung des Kalksandsteinwerkes und liegen zukünftig innerhalb eines planungsrechtlich gesicherten Sonder- und Industriegebietes. Deshalb werden diese Anlagen trotz gegebener Raumbedeutsamkeit von den Festlegungen des RROP nicht erfasst. Die Zulässigkeit der beiden Windenergieanlagen richtet sich deshalb zukünftig nach den Festsetzungen des Bebauungsplans Nr. 29.

1.3.1.2 Änderung der Rohstoffsicherungskarte In der durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) fortlaufend aktualisierten Rohstoffsicherungskarte 1: 25 000 (RSK25) lagen die westlichen Teilflächen des Plangebietes bislang innerhalb der dargestellten Lagerstätte 1. Ordnung. Mittlerweile wurde die Rohstoffsicherungskarte jedoch aktualisiert und die baulichen Anlagen des Kalksandsteinwerkes grenzen nun an die östliche Begrenzungslinie der Lagerstätte an.

Abb. 4: Auszug aus der Rohstoffsicherungskarte des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie, Stand 01.2015

1.3.1.3 2. Änderung RROP Eine umfassende, nicht projektbezogene Änderung des RROP wurde bereits eingeleitet. In diesem Verfahren wird auch die in der Rohstoffsicherungskarte geänderte Lagerstätte 1. Ordnung zeichnerisch übernommen und die Darstellung des „Vorranggebietes für Rohstoffgewinnung für die kurzfristige Inanspruchnahme (I) von Sand (S)“ angepasst. Mit dem

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Abschluss dieses umfassenden und nicht projektbezogenen Verfahrens ist aber nicht vor 2017 zu rechnen, was für die bereits eingeleiteten Bauleitplanungsverfahren und die Verlagerungs- und Erweiterungspläne der Schlamann KG zu spät ist, da die Firma bereits im Jahr 2015 mit dem Bau der neuen Anlagen und Gebäude beginnen will.

1.3.1.4 Zielabweichungsverfahren für die Bauleitplanung Gem. § 8 des Niedersächsischen Gesetz über Raumordnung und Landesplanung (NROG) kann im Einvernehmen mit den fachlich berührten Stellen sowie im Benehmen mit den betroffenen Gemeinden die Abweichung von einem Ziel der Raumordnung zugelassen werden, wenn die Abweichung unter raumordnerischen Gesichtspunkten vertretbar ist und die Grundzüge der Planung nicht berührt werden. In seiner Sitzung am 26.06.2015 hat der Kreistag des Landkreises Nienburg/Weser dem Zielabweichungsverfahren für die Entwicklung eines Industriegebietes in der Samtgemeinde Marklohe aus den folgenden Gründen zugestimmt: - die Abweichung ist unter raumordnerischen Gesichtspunkten vertretbar, - die Grundzüge der Planung werden nicht berührt, - das Einvernehmen mit den fachlich berührten Stellen liegt vor und - das Benehmen mit der Gemeinde ist hergestellt. Für die nachfolgenden Planungsverfahren werden zudem folgende Hinweise gegeben: - Im nachfolgenden Bauleitplanverfahren sollte eine Überprüfung von Alternativstandorten ausführlich dokumentiert werden. - Im nachfolgenden Bauleitplanverfahren sollte die Frage der Kompensation im Falle von Kompensationsflächenverlusten geklärt werden. - Im Rahmen der 2. Änderung des Regionalen Raumordnungsprogrammes sollte das Vorranggebiet Rohstoffgewinnung in der Abgrenzung entsprechend der aktuellen Rohstoffsicherungskarte des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie im RROP- Änderungsentwurf festgelegt werden. - Sofern sich bei der Planung, Erschließung oder Bebauung Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen oder Altlasten ergeben, sind diese unverzüglich der Unteren Bodenschutzbehörde des Landkreises Nienburg/Weser mitzuteilen. Diese Hinweise wurden berücksichtigt. Das Ergebnis der Standortalternativenprüfung wird ausführlich in den Begründungen der FNP-Änderung B7 sowie des Bebauungsplans Nr. 29 „Am Kuhlenberge“ erläutert, die naturschutzrechtlichen Themen werden im Rahmen der jeweiligen Umweltprüfung / -bericht geprüft. Zudem wurde ein entsprechender Hinweis auf den Umgang mit schädlichen Bodenveränderungen oder Altlasten in den Textteil des Bebauungsplans aufgenommen.

1.3.2 Flächennutzungsplan Der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Marklohe aus dem Jahr 1978 stellt das Plangebiet als „Fläche für die Landwirtschaft“ und als „Rohstoffsicherungsgebiet“ dar. Die dargestellte Fläche für Abgrabungen liegt außerhalb des Plangebietes und kennzeichnet die westlich gelegene Baggerseefläche. Die neue Planung weicht von diesen Darstellungen ab, weshalb der wirksame Flächennutzungsplan im Rahmen der FNP-Änderung B 7 der Samtgemeinde Marklohe für das Plangebiet geändert wird.

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1.3.3 Landschaftsrahmenplan Landkreis Nienburg/Weser Im Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Nienburg/Weser (1996) sind für den Geltungsbereich und das nähere Umfeld der Bauleitplanung folgende Gebiete dargestellt: LSG NI 051 „Oyler Wald“ (1976) Nördlich, östlich und südlich des Plangebietes liegt das Landschaftsschutzgebiet LSG NI 051 „Oyler Wald“ (1976). Potentielles Naturschutzgebiet - NSG 43 „Bornbruch“ Das potentielle Naturschutzgebiet liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Oyler Wald“. Die am Geesthang zur Weseraue stockenden naturnahen Laubwälder, der in einer bis zu 10 m tiefen Schlucht verlaufende Oyler Mühlenbach sowie mehrere Quelltöpfe erfüllen die Kriterien zur Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet (NSG 43 „Bornbruch“). Eine Ausweisung als Naturschutzgebiet erfolgte bislang nicht. Potentielles Naturdenkmal – ND 11 Im Bereich der Sandgrube finden sich in Teilbereichen Aufschlüsse von selteneren Ablagerungen des älteren Pleistozäns und Gletscherstauchungen. Darüber hinaus werden für den Planbereich im Maßnahmen- und Entwicklungsplan des Landschaftsrahmenplans die Pflanzungen von Wind- und Bodenschutzhecken als erforderliche Maßnahme beschrieben.

Abb. 5: Auszug aus der Karte 6, Landschaftsrahmenplan LK Nienburg 1996

1.3.3.1 Kompensationsflächenkataster Landkreis Nienburg/Weser Im Kompensationsflächenkataster des Landkreises Nienburg sind die festgesetzten Kompensationsmaßnahmen verschiedener Bauvorhaben zusammenfassend dargestellt. Folgende Tabelle erläutert die im und in der näheren Umgebung des Plangebietes realisierten Maßnahmen.

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Tab. 1: Flächen des Kompensationsflächenkatasters im Plangebiet bzw. direkt angrenzend Kennzeichnung Art der Maßnahme Art der Maßnahme Flächen- Lage im größe B-Plan Nr. 29 K-3320-17-06 Kompensation, 270m Wegebepflanzung, 598 m² ja Flurbereinigung Straße Breite 2 m, Baumgruppen K-3320-17-07 Kompensation, 290 m Gewässerrand- 1.374 m² nein Flurbereinigung Straße streifen, beidseitig., angrenzend Breite insgesamt 5 m, Gehölzgruppen 2-reihig K-3320-17-09 Kompensation, 260 m Gehölzstreifen, 1.074 m² nein Flurbereinigung Straße 3reihig Breite 4,5 m, angrenzend K-3320-17-22 Kompensation, Flurbereinigung Bepflanzung 3.055 m² nein Straße Straßenseitenraum und angrenzend Böschung K-3320-17-35 Kompensation, Feldhecke, Feldgehölz 29.530 m² ja, Genehmigung Fa. Schlamann Teilfläche Windkraftanlage 12.736 m²

Abb. 6: Auszug Kompensationsflächenkataster LK Nienburg (Stand: Mai 2014)

Die innerhalb des Bebauungsplanes liegenden Maßnahmen (K-3320-17-06 und K-3320-17-22) werden über Pflanzbindung gesichert, die angrenzenden Kompensationsflächen sind bei der

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Entwicklung des landschaftsplanerischen Konzepts zum Ausgleich des Eingriffs zu berücksichtigen und einzubinden.

1.3.3.2 GLB-NI-1017 Im Rahmen der Kartierungen zur Überarbeitung des Landschaftsrahmenplanes wurden Teilbereiche des Betriebsgeländes als wertvolle Bereiche erfasst. Flächen im Außenbereich, die keiner wirtschaftlichen Nutzung unterliegen (Ödland) oder deren Standorteigenschaften bisher wenig verändert wurden (sonstige naturnahe Flächen) zählen zu den geschützten Landschaftsbestandteilen gemäß § 22 Abs. 4 NAGBNatSchG zu § 29 BNatSchG. Mit Schreiben vom 25.03.2015 wurde die Schlamann KG über die Ausweisung des Geschützten Landschaftsbestandteiles informiert.

1.3.4 Planfeststellungbeschluss „3. Erweiterung Bodenabbau Landkreis Nienburg 66/67- 657-73/021/022“ vom 25.07.2002 Im Nordwesten sind Teilbereiche des Geltungsbereiches des Planfeststellungbeschlusses „3. Erweiterung Bodenabbau Landkreis Nienburg 66/67-657-73/021/022“ vom 25.07.2002 in den Geltungsbereich des Bebauungsplanes einbezogen.

Abb. 7: Geltungsbereich Planfeststellung 3. Erweiterung Bodenabbau Landkreis Nienburg 66/67-657-73/021/022

Als Nachnutzung der Abbauflächen sind im Planfeststellungsbeschluss neben dem entstehenden Kiessee Gehölzpflanzungen und Sukzessionsflächen vorgesehen. Diese Nachnutzungsvorgaben beziehen sich ebenso auf die Flächen außerhalb des Planfeststellungsbeschlusses. Diese Flächen sind als landschaftspflegerische Maßnahmen in den naturschutzfachlichen Ausgleich für den Planfeststellungsbeschluss einbezogen sind. Diese Flächen umfassen auch die Flächen des GLB-NI-1017.

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Abb.8 : LBP zur Planfeststellung 3. Erweiterung Bodenabbau Landkreis Nienburg 66/67-657-73/021/022: Karte 4: Landschaftspflegerische Maßnahmen

Abb. 9: festgesetzte Kompensationsmaßnahmen außerhalb Geltungsbereich Planfeststellung 3. Erweiterung Bodenabbau Landkreis Nienburg 66/67-657-73/021/022

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2 Geschützte Flächen und Objekte

2.1 Landschaftsschutzgebiet Nr. 51 „Oyler Wald“ Nördlich, östlich und südlich des Plangebietes liegt das Landschaftsschutzgebiet LSG NI 051 „Oyler Wald“ (1976). Schutzzweck des Landschaftsschutzgebietes ist ein vielfältiges und schönes Landschaftsbild. Hier prägen größere z. T. noch naturnahe Waldbestände im Wechsel mit durch Gehölzbestände gegliederten landwirtschaftlich genutzten Bereichen das Bild. Charakteristisch sind die teilweise schluchtenhaften Einschnitte der die Wälder durchfließenden Gewässer sowie einiger Sicker- und Sturzquellen.

Abb. 10 Landschaftsschutzgebiet „Oyler Wald“, Verordnung 1976

2.2 GLB-NI-1017 Flächen im Außenbereich, die keiner wirtschaftlichen Nutzung unterliegen (Ödland) oder deren Standorteigenschaften bisher wenig verändert wurden (sonstige naturnahe Flächen) zählen zu den geschützten Landschaftsbestandteilen gemäß § 22 Abs. 4 NAGBNatSchG zu § 29 BNatSchG. Mit Schreiben vom 25.03.2015 wurde die Schlamann KG über die Ausweisung des Geschützten Landschaftsbestandteiles informiert. Das generelle Verbot einer baulichen Nutzung dieser Bereiche ist aus der Unterschutzstellung nicht abzuleiten. Größtenteils liegen die Flächen im Geltungsbereich der Planfeststellung „3. Erweiterung Bodenabbau Landkreis Nienburg 66/67-657-73/021/022“ vom 25.07.2002. Die Flächen sind vollständig im Nachnutzungskonzept des Bodenabbaus berücksichtigt.

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Laut Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen handelt es sich in dieser Zusammensetzung der Arten um die Biotoptypen: 10.4.3 Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener Standorte (UHT) 8.3.4 Sonstiger Sandtrockenrasen 1.20.1 Birken- und Zitterpappel-Pionierwald (WPB) 2.8.3 Sonstiges naturnahes Sukzessionsgebüsch

Abb. 11: Auszug Kompensationsflächenkataster LK Nienburg (Stand: April 2015)

2.3 Artenschutz Aufgrund der rechtlichen Bestimmungen nach der Novellierung des BNatSchG (zuletzt im Juli 2009) sind für dieses Vorhaben auch die artenschutzrechtlichen Aspekte zu beachten. Entsprechend wurde eine artenschutzrechtliche Prüfung an Schwenke Geo Consult (Bremen) in Auftrag gegeben. Im Rahmen dieses Gutachtens soll untersucht werden, ob im Eingriffsbereich

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S e i t e | 13 streng geschützte bzw. planungsrelevante Arten vorkommen und ob durch die Umsetzung des Vorhabens Verbotstatbestände nach § 19 oder § 44 BNatSchG ausgelöst werden.

2.3.1 Artenschutzrechtliche Prüfung Im Mittelpunkt einer artenschutzrechtlichen Betrachtung steht die Prognose, inwieweit Verbotstatbestände (Zugriffsverbote) nach § 44 Abs. 1 BNatSchG durch ein Vorhaben generiert werden. Die relevanten Arten sind hinsichtlich einer eingriffsbedingten Betroffenheit durch Tötungs- und Verletzungsrisiken, erhebliche Störungen und Beeinträchtigung zentraler Lebensstätten zu erfassen und Auswirkungen auf diese zu überprüfen. Dabei stellt der Zustand der (lokalen) Population generell ein maßgebliches Kriterium in der Prüfkulisse bzw. bei der Anwendbarkeit von Ausnahmeregelungen nach § 45 Abs. 7 BNatSchG dar. Die Artenschutzrechtliche Prüfung (Schwenke Geo Consult, Bremen, 06/2014) kommt zu folgenden Ergebnissen: „Für das geplante Vorhaben der Erweiterung des Betriebsgeländes des Kalksandsteinwerkes Schlamann in Lemke wurde geprüft, ob sich potentielle Auswirkungen auf Tierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie sowie auf europäische Vogelarten gem. Artikel 1 Vogelschutz-Richtlinie ergeben. Dabei zeigte sich für die Arten der FFH-Richtlinie kein Hinweis auf eine Beeinträchtigung. Für insgesamt 26 Vogelarten konnte aufgrund ihrer Lebensweise eine mögliche Beeinträchtigung im Vorhinein nicht ausgeschlossen werden, so dass eine detaillierte Prüfung notwendig wurde. Unter den Vögeln ist die Heidelerche eine Art des Anhangs 1 der Vogelschutz-Richtlinie. Der Verbotstatbestand (§ 44 Abs. 7 S. 1 und S. 2 BNatSchG) für diese Arten ist nicht erfüllt. Bei allen geprüften Arten wird sich der Erhaltungszustand der lokalen Population durch die Maßnahme nicht verschlechtern.“

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3 Städtebauliche Planungen

Das Plangebiet liegt südlich der klassifizierten B 6 / B 214 und wird durch die bereits vorhandenen Gebäude und Anlagen zur Herstellung und Lagerung von Kalksandstein und Porenbeton sowie die Sandabbauflächen geprägt. Des Weiteren befinden sich auf dem heutigen Betriebsgelände große Außenlagerflächen für Baustoffe und Paletten sowie Aufstell- und Parkierungsflächen für die Lastkraftkraftwagen. Relativ mittig auf dem Betriebsgelände bzw. unmittelbar südlich des Betriebsgeländes liegen zwei der Betriebsversorgung dienende Windenergieanlagen, die vor kurzem neu errichtet und hinsichtlich der Leistungsfähigkeit ausgebaut wurden („Repowering“). Entlang der südlichen Grundstücksgrenze verläuft ein Feldweg innerhalb des Plangebietes. In der näheren Umgebung des Kalksandsteinwerkes finden sich ansonsten überwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen. Betriebserweiterung im Osten Die geplante Betriebserweiterung erfolgt hier zu Gunsten der Schlamann Autokrane GmbH, die heute in einer Entfernung von ca. 1.000 m im Ortsteil Lemke in der Sulinger Straße in integrierter Lage angesiedelt ist. Die Autokrane GmbH führt seit mehr als 40 Jahren Kranleistungen und Schwertransporte für Kunden aus den Bereichen Hoch- und Tiefbau, Montagebau, der Erdölindustrie sowie vielen anderen Branchen wie zum Beispiel dem Antennenbau für Mobilfunkanlagen durch. Am Standort Sulinger Straße sind mittlerweile die Kapazitätsgrenzen überschritten, so dass relativ kurzfristig neue Betriebsflächen zum Abstellen, Warten und Betanken der Autokrane benötigt werden. Auf der Erweiterungsfläche sind neben einem neuen Werkstatt- und Verwaltungsgebäude mit den dazugehörigen Sozialräumen und Sanitäranlagen eine neue Waschhalle für die betriebseigenen Lastkraftwagen, eine Betriebstankstelle sowie Stellplatz- und Parkierungsflächen vorgesehen. Die nachfolgende Abbildung zeigt den Konzeptentwurf.

Abb. 12: Konzeptentwurf (Architekturbüro Dieter Kaminski, März 2014)

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Betriebserweiterung im Westen Die geplante Betriebserweiterung hier erfolgt zu Gunsten des Kalksandsteinwerkes. Die Flächen werden vorgehalten für mittel- bis langfristige Erweiterungen der Betriebs- und Lagerflächen. Konkrete Planungsabsichten für diesen Bereich liegen nicht vor. Bis zur Umsetzung des vorgenannten Planfeststellungsbeschlusses soll hier ohne konkrete Planungsabsichten eine befristete Nutzung als GI-Fläche zulässig sein. Diese Flächen werden im Bebauungsplan als Fläche Raute 3 dargestellt.

Abb. 13: Abgrenzung der Fläche Raute 3 im Bebauungsplan

Zwischen dem Betriebsgelände und der westlich angrenzenden Ruderalfläche (GLB-NI-1017), die im Rahmen der Planfeststellung zum Bodenabbau als Kompensationsfläche außerhalb des Geltungsbereiches der Planfeststellung berücksichtigt wurde, liegt ein Geländestreifen, der weder in der Genehmigung 1994 noch in der Planfeststellung flächenmäßig einbezogen wurde. Der beschriebene Geländestreifen wird dem Betriebsstandort Kalksandsteinwerk zugeordnet und als Betriebsanlage Sandabbau in den ersten Bauabschnittes einbezogen.

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Abb. 14: Erweiterung Betriebsgelände

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4 Bestandsermittlung und -bewertung

4.1 Lage des Plangebietes Die Flächen im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 29 stellen sich im Bestand (2015) wie folgt dar: • bestehendes Betriebsgelände Schlamann KG • Sandabbauflächen • 2 betriebszugehörige Windenergieanlagen • Eingrünung des Betriebsgelände, incl. festgesetzte Kompensationsflächen und – maßnahmen • Ruderal-/Ödlandflächen im Bereich bestehender Abbaugenehmigungen • Landwirtschaftliche Fläche • Straßenverkehrsfläche Am Kalksandsteinwerk

Abb. 15: Geltungsbereich Bebauungsplan Nr. 29, Stand: 08.07.2015

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Straße Am Kalksandsteinwerk, Einmündung B6 Straße Am Kalksandsteinwerk, an der Erweiterungsfläche Rechts Kompensationsmaßnahme K-3320-17-35 links Kompensationsmaßnahme K-3320-17-06

Landwirtschaftlicher Weg südlich der Erweiterungsfläche Graben mit 5m breitem Gewässerrandstreifen Rechts Kompensationsmaßnahme K-3320-17-09 links Kompensationsmaßnahme K-3320-17-07

Erweiterungsfläche, entlang der Ostgrenze Richtung Norden Erweiterungsfläche, Richtung Bestandsfläche Abb. 16: Fotos von der Erweiterungsfläche (Haßelbusch, Juli 2014)

4.2 Naturräumliche Gliederung und Landschaftseinheiten Das Plangebiet liegt in der Naturräumlichen Region Ems-Hunte-Geest-und Dümmer- Geestniederung und ist der naturräumlichen Einheit Syker Geest (594) und hier der Untereinheit „Liebenauer Geest“ (594.14) zuzuordnen. Östlich daran grenzt die naturräumliche Region Weser-Aller-Flachland mit der naturräumlichen Einheit Mittelweser an. Nach der Einteilung des Landschaftsrahmenplanes des Landkreises Nienburg/Weser in Landschaftseinheiten zählt das Plangebiet zur Nienburg-Syker Geest. Die Geest- und

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Moränenlandschaft nimmt große Teile des westlich der Weseraue gelegenen Landkreisgebietes ein. Sie besteht aus reliefbetonten, welligen, vorrangig sandigen Grundmoränenplatten.

4.3 Boden In der Landschaftseinheit sind podsolierte, meist trockene Böden vorherrschend, nur auf etwas lehmigeren Standorten kommen podsolierte Braunerden und Staunässe anzeigende Pseudogleye hinzu. Der westliche Teil des Plangebietes ist durch das bestehende Betriebsgelände baulich geprägt (Gebäude, Lagerflächen) und fast vollständig versiegelt. Der östliche Teil des Plangebietes ist unverbaut und wird landwirtschaftlich genutzt. Nachfolgende Daten sind dem Niedersächsischem Bodeninformationssystem NIBIS des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie entnommen (http://www.lbeg.niedersachsen.de/kartenserver/nibis/niedersaechsisches- bodeninformationssystem-nibis-841.html ) Bodentyp Pseudogley-Podsole aus Geschiebedecksanden über Geschiebelehmen; verbreitet vergesellschaftet mit Pseudogleyen aus Geschiebedecksanden über Geschiebelehmen; seltener mit Pseudogley-Podsolen aus Flugsanden über Geschiebelehmen

Abb. 11: Auszug Bodenkarte (NIBIS® Kartenserver (2014): Bodenübersichtskarte – M 1:50.000. - Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover).

Der betroffene Bodentyp „Pseudogley-Podsol“ • zählt nicht zu den schützenswerten Bodentypen. • verfügt über ein geringes ackerbauliches Ertragspotential

4.3.1 Rohstoffe Bodenabbaugebiete Das Plangebiet grenzt im Westen direkt an die Lagerstätte I. Ordnung (Rohstoff Sand).

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Abb. 17: Rohstoffsicherung(NIBIS® Kartenserver (2015): Rohstoffsicherungskarte – M 1:25.000. - Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover).

Bergbauberechtigungen (Altverträge Erdöl und Erdgas; Bewilligungen und Erlaubnisse) Altverträge Erdöl und Erdgas: Inhaber: BEB Erdgas und Erdöl GmbH BSK-Nr: 3320-006 Rohstoff: Kohlenwasserstoffe, Bituminöse Stoffe Gemarkung: Lemke, Nienburg Bodenschätze Erlaubnisse Erlaubnisfeld: , Bodenschatz: Kohlenwasserstoffe, Flächennummer: 513

4.4 Grundwasser, Oberflächengewässer und Überschwemmungsgebiete Das Schutzgut Wasser besitzt unterschiedliche Funktionen für den Naturhaushalt. Zu unterscheiden sind die Bereiche Grundwasser und Oberflächengewässer. Als Schutzziele sind dabei die Sicherung der Quantität und Qualität von Grundwasservorkommen sowie die Erhaltung und Reinhaltung der Gewässer zu nennen.

4.4.1 Grundwasser Die wesentlichen und bewertungsrelevanten Funktionen des Schutzgutes Wasser (Grundwasser) sind: • die Grundwasserdargebotsfunktion • die Grundwasserneubildungsfunktion • die Grundwasserschutzfunktion. Grundwasserdargebot / Grundwasserneubildung Der Landschaftsrahmenplan Landkreis Nienburg/Weser enthält Aussagen zur Grundwasserneubildungsrate und weist Bereiche für den Grundwasserschutz aus. Wichtiges Kriterium zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit des Grundwasserhaushalts ist die Grundwasserneubildungsrate. Im LK Nienburg reicht die Spanne von unter 100 bis zu 400 mm/a. Die größten Flächenanteile haben Gebiete mit Neubildungsraten von unter 200 mm/a.

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Die Grundwasserneubildungsraten ergeben sich aus den aktuellen Flächennutzungen: Tab. 2: Grundwasserneubildungsrate der betroffenen Flächennutzungen Flächennutzung Grundwasserneubildungsrate mm/a Landwirtschaft 255 Betriebsgelände (Bestand ) 150 Baggersee 30 Wald 153

Abb. 18: Grundwasserneubildung (NIBIS® Kartenserver (2014): Grundwasserneubildung – M 1:50.000. - Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover).

Die Lage der Grundwasseroberfläche (Grundwasserleitertyp: Grundwassergeringleiter) ist angegeben zwischen > 10 – 45 m im Osten bis > 55 – 60 m (m zu NN) im Westen (Quelle: KARTENSERVER DES NIBIS (2014)). Im Bereich der geplanten Betriebsflächen ist die Grundwasserdargebots- und die Grundwasserneubildungsfunktion aufgrund der aktuellen Nutzung Landwirtschaft nicht beeinträchtigt. In der Karte 4 des Landschaftsrahmenplans: „Wichtige Bereiche für den Wasserhaushalt und den Immissionsschutz“ sind die Bundesstraßen und das bestehende Betriebsgelände als Emittenten erfasst. In der Karte 5 des Landschaftsrahmenplans: „Auswahl konkreter Auswirkungen auf Boden, Wasser, Klima/Luft“ ist das bestehende Betriebsgelände erfasst (Bodenabbau in Betrieb, künstlich stark veränderter Boden, genehmigungsbedürftige Anlage gemäß BImSchG). Mit der Ausweisung von Bauflächen wird durch die deutliche Erhöhung des Versiegelungsgrades die Grundwasserneubildung erheblich reduziert und eine erhebliche Beeinträchtigung des Schutzgutes Wasser planungsrechtlich ermöglicht. Grundwasserschutz Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung wird im Planungsgebiet mit „hoch“ angegeben (Quelle: KARTENSERVER DES NIBIS, 2014: Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung, M 1:200.000). Aufgrund der Ortsrandlage des Plangebietes mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung kann die Grundwassersituation als beeinträchtigt angesehen werden.

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Niederschlagswasser Nach den Vorgaben des Landeswassergesetzes besteht die Verpflichtung, Niederschlagswasser - soweit möglich - auf dem Grundstück zu versickern. Ist dies aufgrund der Untergrundverhältnisse nicht möglich, ist es auf dem kürzesten Wege gedrosselt einem Vorfluter zuzuleiten. In der Karte „Durchlässigkeiten der oberflächennahen Gesteine“ ist das Plangebiet als Bereich mit geringer Durchlässigkeit dargestellt. Geringe Durchlässigkeit entspricht hier einem Durchlässigkeitsbeiwert von < kf=1*10-5 (m/s). Das im Plangebiet anfallende unbelastete Niederschlagswasser soll – wie im Bestand - über die belebte Bodenzone versickert werden bzw. dem westlich gelegenen Baggersee zugeleitet werden. Die Entwässerung des Grundstücks (Regenwasser) ist mit der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Nienburg/Weser abzustimmen.

4.4.2 Oberflächengewässer und Überschwemmungsgebiete Oberflächengewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden. Der Wegeseitengraben entlang der Straße Am Kalksandsteinwerk zählt nicht zu den Verbandsgewässern. Im Westen angrenzend liegt der Baggersee des Sandabbaugeländes. Der im Osten angrenzende Graben (hier mit 5 m breitem Gewässerrandstreifen) ist ebenfalls kein Verbandsgewässer. Die Flächen des Plangebietes liegen in nicht überflutungsgefährdeten Bereichen.

4.5 Klima/Luft Bei den Schutzgütern Luft und Klima sind als Schutzziele die Vermeidung von Luftverunreinigungen, die Erhaltung von Reinluftgebieten sowie die Erhaltung des Bestandsklimas und der lokalklimatischen Regenerations- und Austauschfunktion zu nennen. Von klimatisch und lufthygienisch besonderer Relevanz sind Waldbestände, die neben ihrem ausgeglichenen Bestandsklima (geringe Temperaturschwankungen, Windruhe im Stammraum, erhöhte Luftfeuchtigkeit, Anreicherung von Sauerstoff) auch für eine erhöhte Luftreinheit sorgen, da Schadstoffe durch die Atmung aufgenommen und gebunden werden oder sich feste Partikel ablagern. Sie übernehmen daher wichtige Immissionsschutzfunktionen, vor allem im Umfeld von gewerblichen und industriellen Emittenten. Die Festsetzungen der Pflanzbindungen und Pflanzgebote im Plangebiet (z.B. Feldgehölze, Grüner Saum) erfüllen damit neben der Minderung der Beeinträchtigungen für die Schutzgüter Biotope, Pflanzen und Tiere sowie Landschaftsbild auch Immissionsschutzfunktionen im direkten Umfeld der Gewerbe- und Industrieflächen.

4.6 Biotope

4.6.1 Flora Heutige potentielle natürliche Vegetation Die heutige potentielle natürliche Vegetation (hpnV) nennt diejenigen Pflanzengesellschaften, die sich unter den heutigen Standortbedingungen und auf der Grundlage des derzeitigen regionalen Wildpflanzenbestandes entwickeln würden, wenn alle menschlichen Einflußnahmen auf die Pflanzendecke eingestellt werden. Als potentiell natürliche Vegetation ist der Drahtschmielen-Buchenwald anzusehen.

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Vorhandene Vegetation Altstandort: Um den Altstandort bilden die Gehölzbestände der Begrünungsmaßnahmen aus den Jahren 1982 und 1988 den grünen Rahmen. Bis auf den Überfahrtsbereich zwischen dem alten und neuen Betriebsgelände bleiben diese Bestände vollständig erhalten. Erweiterungsfläche West: Laut Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen handelt es sich in dieser Zusammensetzung der Arten um die Biotoptypen: 10.4.3 Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener Standorte (UHT) 8.3.4 Sonstiger Sandtrockenrasen 1.20.1 Birken- und Zitterpappel-Pionierwald (WPB) 2.8.3 Sonstiges naturnahes Sukzessionsgebüsch Erweiterungsfläche Ost: Der geplante Standort für die Erweiterung des Betriebes liegt östlich der vorhandenen Betriebsflächen und wird zurzeit als Ackerfläche landwirtschaftlich genutzt.

4.7 Artenschutz Um die Bedeutung des Plangebietes für die Fauna bewerten zu können, wurde ein „Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag“ in Auftrag gegeben (Schwenke Geo Consult (Bremen). Dieser Fachbeitrag soll feststellen, ob im Planbereich streng geschützte Arten vorkommen oder vorkommen können und ob durch die Umsetzung des Gewerbegebietes Verbotstatbestände nach §19 oder §44 BNatSchG im Zusammenhang mit den diesbezüglich planungsrelevanten Arten ausgelöst werden bzw. – falls ja – wie diese ggf. durch geeignete Maßnahmen aufgehoben werden können. Der Artenschutzrechtliche Fachbeitrag liegt seit dem 26.06.2014 in der Endfassung vor und ist im Anhang beigefügt.

4.7.1 Datengrundlage Kartierungen 2014 Als Datengrundlage wurden im Frühjahr/ Frühsommer 2014 in dem vorher festgelegten und mit der Genehmigungsbehörde (Landkreis Nienburg) abgestimmten Untersuchungsgebiet (Abb. 1) fünf Kartierbegehungen im gesamten Untersuchungsgebiet durchgeführt (Tab. 1). Zur Erfassung der Vogelbestände im Untersuchungsgebiet wurde in dem Zeitraum zwischen dem 25. April und dem 18.06.2014 eine vollquantitative Siedlungsdichteuntersuchung aller Brutvogelarten durchgeführt. Als Datengrundlage werden neben den beauftragten Kartierungen im Jahr 2014 die vorliegenden Daten des Artenschutzfachbeitrages zur betriebseigenen Windenergieanlage (Brandt, 2011) herangezogen.

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Tab. 3 Im Untersuchungsgebiet nachgewiesene Vogelarten mit Status – Abkürzungen: BV: Brutvogel, [BV]: Brutvogel angrenzend an das Untersuchungsgebiet, DZ: Durchzügler, NG: Nahrungsgast

ARTNAME LATEINISCHER ARTNAME ROTE LISTE 2007 STATUS Niedersachsen Deutschland Graugans Anser anser + + BV Nilgans Alopochen aegyptiacus 5 BV Stockente Anas platyrhynchos + + BV Turmfalke Falco tinnunculus V + BV Teichhuhn Gallinula chloropus V V BV Flussregenpfeifer Charadrius dubius 3 + BV Sturmmöwe Larus canus + + DZ Silbermöwe Larus argentatus + + BV Hohltaube Columba oenas + + BV, [BV] Ringeltaube Columba palumbus + + BV Waldohreule Asio otus 3 + [BV] Buntspecht Picoides major + + BV Elster Pica pica + + BV Eichelhäher Garrulus glandarius + + BV Dohle Corvus monedula + + NG Rabenkrähe Corvus corone + + BV Kolkrabe Corvus corax + + DZ Blaumeise Parus caeruleus + + BV Kohlmeise Parus major + + BV Tannenmeise Parus ater + + BV Sumpfmeise Parus palustris + + BV Weidenmeise Parus montanus + + BV Heidelerche Lullula arborea 3 V [BV] Uferschwalbe Riparia riparia V + BV Rauchschwalbe Hirundo rustica 3 V BV Mehlschwalbe Delichon urbica V V BV Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix V + BV Fitis Phylloscopus trochilus + + BV Zilpzalp Phylloscopus collybita + + BV Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris + + BV Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla + + BV Gartengrasmücke Sylvia borin + + BV Dorngrasmücke Sylvia communis + + BV Wintergoldhähnchen Regulus regulus + + BV Kleiber Sitta europaea + + BV Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla + + BV Zaunkönig Troglodytes troglodytes + + BV Star Sturnus vulgaris V + BV Amsel Turdus merula + + BV Singdrossel Turdus philomelos + + BV, DZ Rotkehlchen Erithacus rubecula + + BV Nachtigall Luscinia megarhynchos 3 + BV Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros + + BV Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 1 1 DZ Heckenbraunelle Prunella modularis + + BV Bachstelze Motacilla alba + + BV Buchfink Fringilla coelebs + + BV Gimpel Pyrrhula pyrrhula + + BV Grünling Carduelis chloris + + BV

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4.7.2 Bewertung Die artenschutzrechtliche Prüfung (SGC, Schwenke Geo Consult, 04/2014) kommt zu folgendem Ergebnis: Für betroffene oder potentiell betroffene allgemein verbreitete und ungefährdete Vogelarten der Gehölzbestände (siehe Tab. 4) und andere (Bachstelze) wird der Erhaltungszustand als gut bewertet, eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes durch den möglichen Verlust der Gehölzbestände ist nicht zu erwarten. Tab. 4 allgemein verbreitete und ungefährdete Vogelarten – die Arten sind Brutvögel in den unmittelbar an die Erweiterungsfläche angrenzenden Gehölzbestände mit meist einem, maximal drei Brutpaaren

ARTNAME LATEINISCHER ARTNAME Ringeltaube Columba palumbus Rabenkrähe Corvus corone Blaumeise Parus caeruleus Kohlmeise Parus major Zilpzalp Phylloscopus collybita Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla Dorngrasmücke Sylvia communis Amsel Turdus merula Rotkehlchen Erithacus rubecula Nachtigall Luscinia megarhynchos Heckenbraunelle Prunella modularis Buchfink Fringilla coelebs Grünfink Carduelis chloris Goldammer Emberiza citrinella

Tab. 5 Im Untersuchungsgebiet nachgewiesene gefährdete Brutvogelarten mit Status – Abkürzungen: BV: Brutvogel, [BV]: Brutvogel angrenzend an das Untersuchungsgebiet

ARTNAME LATEINISCHER ARTNAME ROTE LISTE 2007 STATUS Niedersachsen Deutschland Turmfalke Falco tinnunculus V + BV Teichhuhn Gallinula chloropus V V BV Flussregenpfeifer Charadrius dubius 3 + BV Waldohreule Asio otus 3 + [BV] Heidelerche Lullula arborea 3 V [BV] Uferschwalbe Riparia riparia V + BV Rauchschwalbe Hirundo rustica 3 V BV Mehlschwalbe Delichon urbica V V BV Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix V + BV Star Sturnus vulgaris V + BV Nachtigall Luscinia megarhynchos 3 + BV

Von den in Tabelle 5 aufgeführten Brutvogelarten (betroffene oder potentiell betroffene gefährdete Brutvogelarten) liegen die Brutreviere des Teichhuhns (ein Brutpaar), des Flussregenpfeifers (ein Brutpaar) und der Uferschwalbe (Brutkolonie mit mindestens 60 bis 100 Brutpaaren, bei 140 festgestellten Brutröhren) im Bereich des Bodenabbaus (Baggersee und dessen Böschungs- und Rohbodenbereiche) westlich des Kalksandsteinwerkes (Westrand des Untersuchungsgebietes). Die Brutplätze von Turmfalke (ein Brutpaar), Rauchschwalbe (10 bis 20 Brutpaare), Mehlschwalbe (24 Brutpaare) und Star (ein Brutpaar) liegen an oder innerhalb der Produktionsgebäude des Kalksandsteinwerkes.

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Die Waldohreule (Rote-Liste Niedersachen: gefährdet) ist ein Brutvogel der südöstlich an das Untersuchungsgebiet angrenzenden Forstflächen bzw. der südlich des Untersuchungsgebietes verlaufenden Baumhecken aus denen am 10.06.2014 ein rufender Jungvogel verhört wurde. Die Heidelerche (Rote-Liste Deutschland: Vorwarnstufe, Rote-Liste Niedersachen: gefährdet), eine besonders geschützte Vogelart nach Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie, wurde mit einem Brutpaar am Waldrand südöstlich, außerhalb des Untersuchungsgebietes festgestellt. Dieses Brutrevier der Heidelerche reicht nicht bis in das Untersuchungsgebiet. Der Waldlaubsänger (Rote-Liste Niedersachen: Vorwarnstufe) stellt eine Vogelart dar, die in Niedersachsen zwischen 1980 und 2005 eine Bestandabnahme von mehr als 20% erfahren hat. Der Waldlaubsänger tritt in den Buchenwaldflächen an der äußersten Südostgrenze des Untersuchungsgebietes mit zwei Brutpaaren auf. Die Nachtigall (Rote-Liste Niedersachsen: gefährdet), ebenfalls eine Brutvogelart, die in Niedersachsen zwischen 1980 und 2005 eine Bestandabnahme von mehr als 20% erfahren hat, wurde mit je einem Brutpaar im und unmittelbar außerhalb des Untersuchungsgebietes festgestellt. Die Nachtigall nutzt ein Weidengebüsch am Rand einer krautreichen Brachefläche (Brutrevier südlich bzw. südöstlich, außerhalb des Untersuchungsgebietes) und eine unterholzreiche Baumreihe (Südostgrenze des Betriebsgeländes, Südende der Straße ‚Am Kalksandsteinwerk‘). Der Erhaltungszustand der lokalen Population wird als gut bewertet, da im Umfeld des Bodenabbaus ausreichend Lebensräume für diese Art vorhanden sind. Zusammenfassend wird folgendes festgehalten: „Für das geplante Vorhaben der Erweiterung des Betriebsgeländes des Kalksandsteinwerkes Schlamann in Lemke wurde geprüft, ob sich potentielle Auswirkungen auf Tierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie sowie auf europäische Vogelarten gem. Artikel 1 Vogelschutz-Richtlinie ergeben. Dabei zeigte sich für die Arten der FFH-Richtlinie kein Hinweis auf eine Beeinträchtigung. Für insgesamt 26 Vogelarten konnte aufgrund ihrer Lebensweise eine mögliche Beeinträchtigung im Vorhinein nicht ausgeschlossen werden, so dass eine detaillierte Prüfung notwendig wurde. Unter den Vögeln ist die Heidelerche eine Art des Anhangs 1 der Vogelschutz-Richtlinie. Der Verbotstatbestand (§ 44 Abs. 7 S.1 und S.2 BNatSchG) für diese Arten ist nicht erfüllt. Bei allen geprüften Arten wird sich der Erhaltungszustand der lokalen Population durch die Maßnahme nicht verschlechtern.“

4.7.3 Artenschutzrechtlich erforderliche Kompensationsmaßnahmen Die Ermittlung der Verbotsbestände gem. § 44 Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 5 BNatSchG in der artenschutzrechtlichen Prüfung erfolgte unter Berücksichtigung folgender Vorkehrungen zur Vermeidung von Gefährdungen auf die Vogelarten: • Um Verluste von Nestern und Jungvögeln allgemein verbreiteter Brutvögel von Gehölzen zu vermeiden, ist das Baufeld außerhalb der Brutzeit zu räumen (Räumung zwischen Ende Oktober und Mitte März). • Boden- oder Lehmsteilwände, in den Uferschwalben brüten, werden bis Mitte September des Jahres nicht weiter abgebaut (Genehmigungsauflage zum Bodenabbau) • Erhalt der bestehenden Kleingewässer, wie des temporär wasserführenden Grabens am Ostrand der Erweiterungsfläche während des Bodenabbaus Die Boden- oder Lehmsteilwände sowie der Graben am Ostrand der Erweiterungsfläche liegen außerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes. Die Vorgabe zur Baufeldräumung außerhalb der Brutzeit wird in den Festsetzungskatalog der Bauleitplanung übernommen.

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4.8 Schutzgut Landschafts-/ Ortsbild Das Plangebiet liegt in der Geest- und Moränenlandschaft der Landschaftseinheit Nienburg- Syker Geest. Sie nimmt große Teile des westlich der Weseraue gelegenen Landkreisgebietes ein. Sie besteht aus reliefbetonten, welligen, vorrangig sandigen Grundmoränenplatten. Die Landschaftseinheit wird heute durch stark anthropogen bedingte Nutzungen wie weiträumige Ackerfluren und ausgedehnte Kiefernforste bestimmt. Positiv hervorzuheben ist die Vielzahl älterer Laubwaldkomplexe, Feldgehölze und Baumreihen, die die sonst an erosionsmindernden und raumgliedernden Heckenstrukturen armen Ackerfluren bereichern. Auflockernd wirkt sich auch die verbreitete Streusiedlungsnutzung mit hofnahen Grünländern und Gehölzstrukturen aus. Der geplante Standort liegt unmittelbar südlich der Bundesstraße B6/B214 im Bereich des Lemker Berges. Das Betriebsgelände selbst fällt von einer Höhe von 67,5 m üNN an der Bundesstraße bis auf eine Höhe von 65,6 m ü.NN im Südosten des Geländes ab. Nachfolgende Abbildung verdeutlicht anhand der Höhenlinien die exponierte Lage des Standorts.

Abb. 19: Lageplan mit Höhenlinie, Standorte WEA (http://www.mittelweser-navigator.de/). Das vorhandene Betriebsgelände ist zu allen Seiten mit einer freiwachsenden Hecke/Gehölzflächen eingegrünt (Kompensationsmaßnahmen für die bestehenden Betriebsanlagen einschließlich der betriebszugehörigen WEA-Anlagen). Im südöstlichen Bereich wurde eine Rodung erforderlich, um den Anlagenstandort der südlichen Windenergieanlage für Schwertransporter zu erschließen.

Abb. 20: Fotos Eingrünung Bestand (Haßelbusch, Juli 2014)

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Ca. 250 m östlich des Standorts erstrecken sich die Waldflächen des LSG NI 51 „Oyler Wald“. Durch diese Bestände ist im Nahbereich nach Süden und Osten bereits eine Sichtverstellung vorhanden.

4.8.1 Vorbelastung des Landschaftsbildes Das Plangebiet ist bereits im Bestand durch den bestehenden Sandabbau, das Kalksandsteinwerk und die Bundesstraßen vorgeprägt. Das Plangebiet grenzt zudem an den bestehenden „Windpark westlich von Wohlenhausen“ mit insgesamt 14 Anlagen. Im unmittelbaren Umfeld der geplanten Ausweisung gewerblicher Bauflächen finden sich neben den beiden betriebszugehörigen WEA 7 weitere Anlagen, die zu einer starken technischen Überformung des Landschaftsbildes in diesem Bereich führen. Im Rahmen des landschaftspflegerischen Fachbeitrages zum Bau der Windenergieanlage südlich des Plangebietes (2011) erfolgte eine „Visualisierung des Eingriffs in das Landschaftsbild“. Nachfolgende Abbildungen verdeutlichen die technische Überformung des Landschaftsbildes. In den Erweiterungsflächen der Industriegebiete erfolgt eine Begrenzung der Gebäudehöhe auf 10 m. Für die Windenergieanlagen erfolgt die Begrenzung auf die jetzige Naben- bzw. Anlagenhöhe.

4.9 Zusammenfassende Bewertung Zusammenfassend sind folgende Aussagen zu den Umweltfunktionen festzuhalten: • Für das Schutzgut Boden hat das Plangebiet eine allgemeine Bedeutung. • Das Plangebiet hat eine allgemeine Bedeutung für das Schutzgut Grundwasser. Grundwasser, Oberflächengewässer und Überschwemmungsgebiete sind von der Entwicklung des Vorhabens nicht betroffen. • Für das Schutzgut Klima/Luft hat das Plangebiet eine allgemeine Bedeutung. • Die von der Planung betroffenen Biotoptypen haben eine allgemeine Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen und Tiere. • Die von der Planung betroffenen Biotopstrukturen haben eine allgemeine Bedeutung für das Schutzgut Landschafts- /Ortsbild.

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Abb. 21: Vorbelastung des Landschaftsbildes (Quelle: Visualisierung Eingriff in das Landschaftsbild, Fachbeitrag WEA, Haßelbusch, 2011)

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5 Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt

Im Folgenden werden die zu erwartenden Auswirkungen auf die Schutzgüter aufgezeigt und hinsichtlich ihrer Intensität und Erheblichkeit beurteilt.

5.1 Boden Baubedingte Auswirkungen Durch die Anlage von Baustelleneinrichtungen, Lagerplätzen, Lagerung von Baustoffen und Bodenmassen u. ä. kommt es zu bauzeitlichen Flächeninanspruchnahmen. Diese sind jedoch lediglich im Bereich des geplanten Baugrundstückes zu erwarten, so dass zusätzliche Beeinträchtigungen des Bodens durch baubedingte Flächeninanspruchnahmen ausgeschlossen werden können. Ferner sind Bodenverunreinigungen durch den Eintrag umweltgefährdender Bau- und Betriebsstoffe (z. B. Schmier- und Betriebsstoffe für Baustellenfahrzeuge) denkbar. Bei sachgerechtem Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen sind negative Auswirkungen aber ebenfalls auszuschließen. Anlagebedingte Auswirkungen Zunahme des Versiegelungsgrades im Planungsgebiet und infolgedessen Verlust an offener Bodenfläche. Der damit einhergehende Verlust der natürlichen Bodenfunktionen, wie Lebensraum- und Regelungsfunktion (Filter-, Puffer-, Transformator-, Speicherfunktion), führt zu Bodenbeeinträchtigungen. Des Weiteren erfolgen durch den Bau der Gebäude und der Parkplätze einschließlich der erforderlichen Grundstückszufahrt Bodenaushub und -austausch. Damit verbunden ist ein Verlust an Boden als Stoffumsetzungsraum. Ferner erfolgt durch die geplante Bebauung die Einbringung von bodenfremdem Material (Bauwerke, Schotter, Füllmaterial etc.). Die überbaubaren Flächen haben bei einer GRZ von 0,8 eine 80 %ige Neuversiegelung zur Folge. Betriebsbedingte Auswirkungen Betriebsbedingte Immissionen sind, mit Ausnahme eines erhöhten Verkehrsaufkommens (erhöhter Schadstoffeintrag im Straßenseitenraum) durch die geplanten Baumaßnahmen nicht zu erwarten.

5.2 Wasser Grundwasser Baubedingte Auswirkungen Die im Rahmen der Bauphase freigesetzten Schadstoffe können grundsätzlich zwar auch zu einer Belastung des Grundwassers führen. Bei einem ordnungsgemäßen und schadensfallfreien Bauablauf sind unter Berücksichtigung der pedologischen und hydrogeologischen Verhältnisse im Raum keine projektbedingten Beeinträchtigungen des Grundwassers zu erwarten. Anlagebedingte Auswirkungen Durch die Neuversiegelung im Planungsgebiet gehen Versickerungsflächen verloren. Damit einhergehend kommt es zu einer Verringerung des Grundwasserdargebots. Grundwasserführende Horizonte werden nicht angeschnitten. Daher sind erhebliche Auswirkungen auf das Grundwasser nicht zu erwarten. Betriebsbedingte Auswirkungen Das von versiegelten Flächen anfallende unbelastete Niederschlagswasser ist innerhalb der Grundstücke zur Versickerung (z. B. Flächenversickerung, Muldenversickerung) zu bringen bzw. dem Abbaugewässer auf dem Altgelände zuzuführen. Die Versickerung soll vorrangig flächenhaft durch den belebten Oberboden erfolgen. Betriebsbedingte Beeinträchtigungen des Grundwassers sind durch die geplanten Baumaßnahmen nicht zu erwarten.

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Oberflächengewässer Bau-, Anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen Da im Nahbereich der geplanten Gewerbebebauung keine Oberflächengewässer vorhanden sind, können negative Auswirkungen ausgeschlossen werden.

5.3 Klima / Luft Baubedingte Auswirkungen Durch die Entfernung von Vegetation im Baufeld können negative Auswirkungen auf das Mikroklima entstehen. Durch die geplanten Maßnahmen kommt es jedoch nur zu vergleichsweise geringen Vegetationsverlusten. Des Weiteren kann eine zeitweise lufthygienische Belastung durch Baustellenverkehr (Staubimmissionen, Abgase) erfolgen. Insgesamt ist jedoch nicht mit erheblichen Auswirkungen durch die geplante Gewerbebebauung zu rechnen. Anlagebedingte Auswirkungen Durch die Veränderung der Oberflächenstrukturen wandelt sich das Mikroklima. Bebaute Flächen geben Rückstrahlwärme ab. Diese führt zu einem Verlust von natürlichen Verdunstungs- und Versickerungsflächen und damit zu einer Erhöhung der Rückstrahlwärme im Planungsgebiet. Diese Faktoren tragen zu einer Erhöhung der Temperatur im Siedlungsbereich bei, die sich lokal auf das Mikroklima auswirkt. Betriebsbedingte Auswirkungen Zukünftig werden ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und die Abwärme von Heizanlagen das Planungsgebiet klimatisch mit Luftschadstoffen belasten.

5.4 Landschaftsbild Baubedingte Auswirkungen Während der Bauphase ist im gesamten Planungsraum mit Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes zu rechnen. Anlagebedingte Auswirkungen Durch die Bebauung des Planungsgebietes geht der bestehende Freiraum östlich der bereits bestehenden gewerblichen Bebauung zugunsten von Siedlungsfläche verloren. Die geplante Gebietsrandeingrünung trägt indes zu einer Eingliederung des Baugebietes in die Landschaft bei. Betriebsbedingte Auswirkungen Über die anlagebedingten Auswirkungen hinaus ist lediglich eine geringfügige Beeinträchtigung durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu erwarten.

5.5 Schutzgebiete Bau-, anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen Das geplante Industriegebiet überlagert im südöstlichen Bereich das Landschaftsschutzgebiet „Oyler Wald“. Für diesen Bereich sind im Bebauungsplan Pflanzgebote festgesetzt. Aus diesem Grunde sind die Beeinträchtigungen insgesamt als wenig erheblich zu werten. Das geplante Industriegebiet (Fläche Raute 3) überlagert das GLB-NI-1017. Die vorhandenen Biotoptypen sind selten, ein generelles Verbot einer baulichen Nutzung dieser Bereiche ist aus der Unterschutzstellung nicht abzuleiten. Die Beeinträchtigungen können durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen weerden.

5.6 Tiere und Pflanzen Baubedingte Auswirkungen Während der Bauzeit können sich der Lärm der Baustellenfahrzeuge und die Bautätigkeit generell negativ vor allem auf das Brutverhalten von Vögeln auswirken und störempfindlichere

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Arten verdrängen. Aufgrund der Vorbelastungen durch die angrenzende Gewerbebebauung, die Windenergieanlagen sowie der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung ist bei der Fauna des Planungsraumes von einem Gewöhnungseffekt auszugehen. Daher sind für die an das Bebauungsgebiet angrenzenden Flächen keine weiteren negativen Auswirkungen auf die Fauna zu erwarten. Anlagebedingte Auswirkungen Für die geplante Gewerbebebauung werden insgesamt etwa ca. 3 ha zusätzlich versiegelt bzw. bilanzierungsrelevant überprägt. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Ackerflächen. Durch die Bauleitplanung kommt es zu einer Ausweitung des Siedlungsraums und damit einhergehend zu einer Verringerung der Biotopverbundfunktionen im Planungsgebiet. Betriebsbedingte Auswirkungen Unter Berücksichtigung der bereits bestehenden Störungen und der damit verbundenen Anpassungs- bzw. Gewöhnungseffekte, der vorhandenen Strukturierung sowie der geplanten Begrünung ist im Planungsraum von keiner besonderen Empfindlichkeit der Tierwelt auf Störungen oder Lärm auszugehen. Aktuelle Vorkommen von Tierarten, die als besonders stör- und lärmempfindlich gelten, sind aus dem Raum nicht bekannt.

5.6.1 Artenschutzrechtlich erforderliche Kompensationsmaßnahmen Nach den aktuell vorliegenden Erkenntnissen gibt es nur für wenige Arten konkrete Hinweise auf das Vorkommen in der betroffenen Fläche. Als Minderungsmaßnahmen sind vorzusehen: • Räumung der Baufelder nur außerhalb der Brutzeiten, also zwischen Ende Oktober und Mitte März. Damit kann der Verlust von Nestern und Jungvögel allgemein verbreiteter Brutvögel vermieden werden. • keine unnötige und zusätzliche Flächeninanspruchnahme (Lagerplätze, Baustraßen, Arbeitsstreifen) • Auswahl und Vorgabe geeigneter Beleuchtungsmaterialien, die nicht zu einer Attraktion von Insekten führen (Gelblicht, LED-Leuchten, Abschattung in Richtung Offenland) Bei Umsetzung der aufgeführten Maßnahmen zur Eingriffsminimierung ist davon auszugehen, dass keine Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG erfüllt werden.

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6 Grünordnungsplan

Für den Bebauungsplan hat der Grünordnungsplan ein Konzept zu erarbeiten, das folgende Aspekte zu berücksichtigen hat: • Kompensationsmaßnahmen für die Schutzgüter, die sich aus der Bestandsaufnahme und Bewertung sowie der naturschutzfachlichen Eingriffsermittlung ableiten • Kompensationsmaßnahmen, die sich aus der artenschutzrechtlichen Prüfung ergeben: - Vorgaben zu den Bauzeiten (Räumung des Baufeldes) - Reduzierung zusätzlicher Flächeninanspruchnahme - Vorgaben zur geeigneten Beleuchtung • Kompensationsmaßnahmen auf externen Kompensationsflächen, deren Bedarf sich aus der naturschutzfachlichen Eingriffsermittlung ergeben. Die Kompensationsmaßnahmen werden über zeichnerische Festlegung und/oder durch Übernahme in die textlichen Festsetzungen oder Hinweise der Satzung gesichert.

6.1 Kompensationsmaßnahmen im Plangebiet

6.1.1 Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen Schutzmaßnahme 1: Bauzeiten Baufeldräumung - Biotop- und Artenschutz (textliche Festsetzung 4.4) Räumung der Baufelder nur außerhalb der Brutzeiten zwischen Ende Oktober und Ende Februar. Damit kann der Verlust von Nestern und Jungvögel allgemein verbreiteter Brutvögel vermieden werden. Schutzmaßnahme 2: Erhaltung Straßenbegleitgrün und Eingrünung Betriebsgelände - Biotop- und Artenschutz (zeichnerische und textliche Festsetzung 6.1) Die im Bebauungsplan mit einer Pflanzbindung gekennzeichneten Flächen (freiwachsende Hecken / Feldgehölze zur Eingrünung des Geländes) sind dauerhaft zu erhalten. Ausnahme: Durchfahrtsbereich zur Erweiterungsfläche. Gleichwertige Nachpflanzungen erfolgen unter Verwendung der Pflanzenauswahl des Bebauungsplanes. Das Straßenbegleitgrün (Baum- und Strauchgruppen) östlich der Straße Am Kalksandsteinwerk ist im Kompensationsflächenkataster unter K-3320-17-06 erfasst und wird bis auf die erforderliche Zufahrt zur Erweiterungsfläche ebenfalls mit einer Pflanzbindung gesichert.

6.1.2 Minderungsmaßnahmen Minderungsmaßnahme 1: Biotop- und Bodenschutz (Hinweis) Die Anlage zusätzlicher Baustraßen außerhalb der für die Erschließungsflächen und für gewerbliche Bauflächen vorgesehenen Flächen sowie das Befahren der Freiflächen sind unzulässig. Minderungsmaßnahme 2: Artenschutz (textliche Festsetzung 4.3) Im Plangebiet sind für die Objekt- und Stellplatzbeleuchtung insektenfreundliche Beleuchtungskörper zu verwenden. Insbesondere ist die Abschattung Richtung Offenland zu gewährleisten. Die Verwendung insektenschonender Außenbeleuchtungen betrifft vor allem die östlichen Erweiterungsflächen, da hier die bei den geplanten Neubaumaßnahmen die Außenbeleuchtung neu konzipiert wird. Bei den bestehenden Betriebsanlagen gilt, dass insektenschonende Außenbeleuchtungen sukzessive bei Änderungs- und Neubaumaßnahmen einzusetzen sind.

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Minderungsmaßnahme 3: Bodenschutz (textliche Festsetzung 4.1) Soweit wasserrechtliche Belange nicht entgegenstehen, sind die Flächen für Nebenanlagen, Stellplatz- und Hofflächen in wasserdurchlässiger Bauweise auszuführen. Minderungsmaßnahme 4: Grundwasserneubildung (textliche Festsetzung 4.2) Das von versiegelten Flächen anfallende unbelastete Niederschlagswasser ist innerhalb der Grundstücke zur Versickerung (z. B. Flächenversickerung, Muldenversickerung) zu bringen bzw. dem Abbaugewässer zuzuführen. Die Versickerung soll vorrangig flächenhaft durch den belebten Oberboden erfolgen. Die Versickerungsflächen und -mulden müssen begrünt werden. Die Begrünung ist dauerhaft zu erhalten. Für die Versickerung des Niederschlagswassers ist die wasserrechtliche Erlaubnis gemäß § 8 i. V. m. § 10 WHG bei der Unteren Wasserbehörde, Landkreis Nienburg zu beantragen. Minderungsmaßnahme 5: Begrenzung der Gebäudehöhe, Begrenzung Anlagenhöhe WEA (Festsetzung Maß der baulichen Nutzung) In den Erweiterungsflächen der Industriegebiete erfolgt eine Begrenzung der Gebäudehöhe auf 10 m. Für die Windenergieanlagen erfolgt die Begrenzung auf die jetzige Naben- bzw. Anlagenhöhe.

6.1.3 Pflanzmaßnahmen Alle Pflanzungen im Plangebiet sind gemäß DIN 18 915 vorzubereiten, dauerhaft anzulegen und nach den Vorschriften der DIN-Normen 18 916 und 18 917 auf Dauer fachgerecht zu pflegen und bei Ausfall gleichwertig zu ersetzen. Alle vegetationstechnischen Maßnahmen sind unmittelbar nach Ende oder zeitgleich zu den Erd- und Hochbautätigkeiten auszuführen. Die Auswahl der Gehölze orientiert sich an einer ökologisch ausgerichteten Artenwahl. Vorgaben zur Pflanzenauswahl und zur Ansaatmischung sind der Pflanzenliste zu entnehmen. Innerhalb dieser Flächen sind in dem erforderlichen Umfang Anlagen zur Versickerung des Oberflächenwassers zulässig und entsprechend in der Planung zu berücksichtigen. Im Bereich der Pflanzgebote 1 und 2 ist entlang der nördlichen und östlichen Grundstücksgrenze die Aufschüttung eines bis zu 3 m hohen Walls zulässig. Begrünungsmaßnahme 1: Feldgehölz/Aufforstung – Arten- und Biotopschutz, Landschaftsbild (zeichnerische und textliche Festsetzung 5.1 und 5.2 - Pflanzgebot 1) Die mit dem Pflanzgebot 1 gekennzeichneten Flächen (5.891 m²) sind mit einem Feldgehölz zu bepflanzen. Die Herstellung erfolgt über die Pflanzung von Einzelgruppen im Kernbereich (siehe dazu nachfolgendes Pflanzschema). An den Rändern sind ein • 5m breiter Krautsaum und • 5m Strauchsaum (dreireihig) zu entwickeln. Der Strauchsaum (Breite 5m) ist wie folgt herzustellen: Sträucher (Pflanzqualität: Strauch, verpflanzt, 50 - 80 cm) als Gruppenpflanzung, je 5 Stück von einer Art; Reihenabstand und Abstand in der Reihe 1 - 1,5 m; mindestens alle 8 m ist ein Baum I. oder II. Ordnung (Pflanzqualität: Heister 150 - 250 cm) zu pflanzen.

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Abb. 22: Pflanzschema Pflanzung von Einzelgruppen Begrünungsmaßnahme 2: Baum- /Strauchgruppen auf extensiven Wiesenflächen – Arten- und Biotopschutz, Landschaftsbild (zeichnerische und textliche Festsetzung 5.1 und 5.3 Pflanzgebot 2) Die im Bebauungsplan mit dem Pflanzgebot 2 gekennzeichneten Flächen (5.133 m²) sind als extensive Wiesenflächen mit Gehölzflächenanteilen von nicht weniger als 40 % anzulegen. Neben Sträuchern sind hier mindestens 35 Bäume (Bäume I. oder II. Ordnung, Pflanzqualität: Hochstamm, StU mindestens 16-18 cm) zu pflanzen. Begrünungsmaßnahme 3: Private KFZ – Stellplätze (textliche Festsetzung 5.1 und 5.5) Private PKW – Stellplätze sind pro angefangene 6 Stellplätze mit je einem heimischen Baum (Bäume I. Ordnung, Pflanzqualität: Hochstamm, StU mindestens 16-18 cm) zu überstellen. Die Größe der unversiegelten Baumscheibe darf 6 m² nicht unterschreiten. Die offene Bodenfläche ist dauerhaft zu begrünen. Begrünungsmaßnahme 4: Extensive Dachbegrünung - Empfehlung In den Gewerbe- und Industriegebieten sind Flachdächer bzw. flach geneigte Dächer bis zu 15° Neigung zu mindestens 80% dauerhaft extensiv zu begrünen, Höhe der Substratschicht: mindestens 8 cm.

6.1.4 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Ausgleichsmaßnahme 1: Ruderalbrache – Natur auf Zeit (textliche Festsetzung 4.5) Die mit Raute 2 gekennzeichneten Flächen (13.332 m²) sind bis zur baulichen Inanspruchnahme als naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahme zu entwickeln und zu pflegen. Zur Abgrenzung zu den Flächen Raute 1 sind mindestens 7 Bäume I. oder II. Ordnung, (Pflanzqualität: Hochstamm, StU mindestens 16-18 cm) zu pflanzen. Für diese temporären Natur-auf Zeit-Pflanzungen ist auf schnell wachsende Pioniergehölze wie Schwarzer Holunder und Strauchweiden bzw. Zittelpappel als Baum zurückzugreifen.

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Zur Pflege: Die Fläche ist in 3 ca. gleich große Teilstücke zu unterteilen, zur Ablesbarkeit der Teilflächen sind Gebüschgruppen (max. 10m²) einzustreuen. Die Flächen sind abschnittsweise bei jährlichem Wechsel zu schlegeln, so dass jede Teilfläche mindestens alle 3 Jahre gemäht wird. Die Maßnahme ist im ersten Jahr nach Baugenehmigung auf der Fläche Raute 1 des Bebauungsplanes Nr. 29 umzusetzen.

Abb. 23: Planskizze zur Ausgleichsmaßnahme 1 – Ruderalbrache Natur auf Zeit Pflanzenliste: Standortheimische Gehölze und Ansaatmischung Herkunftsregion „Nordwestdeutsches Tiefland“ • Bäume I. Ordnung Acer platanoides - Spitz-Ahorn Acer pseudoplatanus - Berg-Ahorn Fagus sylvatica - Rotbuche Fraxinus excelsior - Gemeine Esche Quercus petraea - Trauben-Eiche Quercus robur - Stiel-Eiche Tilia cordata - Winterlinde • Bäume II. Ordnung Alnus glutinosa - Erle Betula pendula - Sand-Birke Carpinus betulus - Hainbuche Crataegus monogyna- Eingriffeliger Weißdorn Prunus avium - Vogel-Kirsche Sorbus aucuparia - Eberesche

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Malus dometica - Apfelsorten Prunus domestica - Hauszwetsche Prunus spec. - diverse Kirschen und Pflaumenartige Pyrus communis - BIrne Sträucher Coryllus avellana - Haselnuß Cornus mas - Kornelkirsche Cornus sanguinea - Hartriegel Crataegus monogyna - Weißdorn Crataegus laevigata- - 2-griffl. Weißdorn Prunus spinosa - Schlehe Frangula alnus - Faulbaum Salix caprea - Salweide Salix cinerea - Grauweide Salix repens - Kriechweide Sambucus racemosa - Traubenholunder Viburnum opulus - Gemeiner Schneeball Für die Ansaat (Krautsaum, Wiese) ist zertifiziertes Regiosaatgut der Herkunftsregion 1 „Nordwestdeutsches Tiefland“ zu verwenden.

6.1.5 Umsetzungszeitpunkte Pflanzgebote und externe Maßnahmen

6.1.5.1 Bauabschnitt 1 Die Eingriffe auf den Bestandsflächen (Baugenehmigung 1994, Repowering WEA 2008 und 2014) sind bereits erfolgt, die bauliche Nutzung der Flächen Raute 1 verbunden mit der geringfügigen Erweiterung der Verkehrsflächen im Zufahrtsbereich erfolgt kurzfristig. Für diesen Bauabschnitt 1 werden neben den Pflanzgeboten und Maßnahmen im Plangebiet ebenso Maßnahmen auf den externen Kompensationsflächen erforderlich. Umsetzungszeitpunkt Pflanzgebote und Maßnahmen Natur auf Zeit im Plangebiet Die Pflanzgebote 1 und 2 sowie die naturschutzfachlichen Maßnahmen „Natur auf Zeit“ auf der Fläche Raute 2 sind spätestens ein Jahr nach der Baugenehmigung für die Fläche Raute 1 abzuschließen. Umsetzungszeitpunkt externe Kompensation Das Maßnahmenpaket zum Entwicklungsziel 1 ist in der Pflanzperiode nach Veröffentlichung des Bebauungsplanes umzusetzen, da der Ausgleich überwiegend auf erweiterte Nutzungen und nicht umgesetzte Pflanzflächen aus der Genehmigung 1994 basiert.

6.1.5.2 Weitere Bauabschnitte Für die Flächen Raute 2 und Raute 3 liegen keine konkreten Planungsabsichten vor. Von der baulichen Nutzung ist deshalb nur langfristig auszugehen. Die Reihenfolge der Inanspruchnahme ist mit der Nummerierung der Flächen nicht festgelegt. Bei Umsetzung der baulichen Nutzung auf der Fläche Raute 2 oder der Fläche 3 werden Maßnahmen auf den externen Kompensationsflächen erforderlich (siehe dazu Kapitel 8).

6.2 Externe Kompensation Zum Ausgleich des Eingriffs in Natur und Landschaft können in der Flur 3 der Gemarkung Lemke mehrere Flurstücke mit einer Gesamtfläche von ca. 5 ha (Flurstücke Nrn. 58/32, 59/7, 61/14, 62/23, 62/25 und 192/3) für zusätzliche Kompensationsmaßnahmen zur Verfügung gestellt

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S e i t e | 38 werden. Die Flächen grenzen an das heutige Betriebsgrundstück der Schlamann Autokrane GmbH in der Ortslage Lemke. Nach Westen schließt das Landschaftsschutzgebiet „NI-051-Oyler Wald“ direkt an. Die Flächen und Maßnahmen werden unter Hinweise in die Satzung übernommen.

Abb. 24: Lage der externen Kompensationsflächen

6.2.1 Bestandsaufnahme und Bewertung, Entwicklungspotential (Fachbüro für Naturschutz, van’t Hull, 24.06.2015) Auf den externen Flächen wurde im Frühsommer 2015 eine Biotoptypenkartierung mit dem Schwerpunkt auf die Einschätzung des Entwicklungspotentials durchgeführt. Die vollständigen Ergebnisse der Kartierung und die weiteren Empfehlungen sind der „Bestandserfassung von Biotoptypen auf einer externen Ausgleichsfläche“ (Fachbüro für Naturschutz, van’t Hull, 24.06.2015) in der Anlage zu entnehmen.

6.2.1.1 Bestandsaufnahme Untersuchungsgebiet Es handelt sich um eine alte Sandgrube, deren steile Hänge bewaldet sind. Das Untersuchungsgebiet (UG) umfasst die Sohle mit genutztem Grünland, Flur „Bei der Mühle“ und den Westhang, der oben mit einem ungenutzten Grünlandstreifen zur Straße „am Braken“ abschließt. Methode Die Flächen wurden zweimalig im Mai /Juni 2015 begangen und Arten, Biotoptyp sowie Struktur kartiert. Die in der Biotoptypenkarte angegebenen Übergänge im Grünland sind als GI zu werten; mit dem Nebencode wird ihr Aufwertungspotential beschrieben. Biotopbestand Zurzeit wird die große Grünlandfläche von einem Nutzer als Mähwiese mehrmals im Jahr wahrscheinlich zur Silagewerbung gemäht. Folienballen liegen noch am Rand und in der Mitte am Zaun. Das Arteninventar lässt auf intensive Düngung, Pflege und Einsaat schließen. Die Ränder sind noch mit Stacheldraht abgezäunt. Auch verläuft in der Mitte quer ein alter Zaun, hier ist ein schmaler ungemähter Streifen – u. a. vom Honigras ( Holcus lanatus ) dominiert.

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Abb. 25: Übersicht der kartierten Biotoptypen Der Boden besteht aus leicht schluffigem humusarmem Sand. Staunässe tritt nur am Nordrand (Übergang zu Flutrasen, GFF) und im Winkel am Westrand (Übergang zu GMF, deutliche Fahrspuren) auf. Aktuell wurden die Wiesen Ende Mai gemäht. Der Streifen an der Straße war Anfang Juni noch nicht geschnitten. Südlich davon wurde allerdings schon gemulcht (GMF um alten Hühnerstall). Der Brachestreifen im Süden ist schon jetzt gehölz- und strukturreich. Die Krautschicht besteht aber hauptsächlich aus Glatthafer ( Arrhenatherum elatius ). Der Mischwald im Westen besteht vorwiegend aus Fremdarten (WXR, WZL, WZS, WPB- Dominanzen in etwa gleichen Anteilen). Es handelt sich um eine alte Aufforstung der ehemaligen steilen Sandgrubenhänge, am Westhang mit Robinien-, Lärchen-, und u. a. Sitkafichtenabschnitten um 2 kleine grasbedeckte Lichtungen. Auch der Waldrand enthält nur wenige Arten - v. a. Neophyten. Der nicht zur Ausgleichsfläche gehörige Nordhang ist warm- trocken und ebenfalls fast nur mit Fremdarten wie Schwarzkiefer, Robinien, Lärchen bepflanzt. Im Westen wurde er ausgelichtet. Der Wald ist also im Ganzen eher uninteressant, allenfalls die Struktur ist mäßig entwickelt. Der Wald wurde bisher nicht durchforstet. Die Kraut- und Strauchschicht ist teilweise locker bis dicht, allerdings mit einem größeren Anteil der Späten Traubenkirsche ( Prunus serotina ) bzw. auch viel Bergahorn (Acer pseudoplatanus ). Etwas liegendes Totholz, ein Wurzelteller fördern die Strukturvielfalt. Der Wald besteht jedoch meist aus standortfremden Arten bis auf den Birkenanteil, einzelnen Erlen und jüngeren Eichen am Rande. Es handelt sich noch um Stangenholz; die Birken-Pionierhölzer erreichen zum Teil schon Baumholzstärke. Tab. 6: Biotoptypen externe Kompensationsflächen

Biotoptyp Anmerkung Größe m² Größe ha

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GMb zu wenig gemäht, beschattet 2010 0,20 WQj v. a. über Impatiens parviflora 700 0,07 WQT3+ (RAD) 1 Kirschlorbeer entfernen 495 0,05 WXR1,WZL1,WZS1,WPB2 9890 0,99 NSBb Scirpus sylvaticus 60 0,01 GITm kaum Kräuter 16090 1,61 GMA kräuterreicher 130 0,01 UHTbv-, 30% HBE1, 10% BRR Salix, Juglans, Rubus frut. agg. 1375 0,14 Übergang zu GMF mit Wiesenschaumkraut 1350 0,14 mit GFF-Arten mit Knickfuchsschwanz 1150 0,12 Übergang zu GMA Magerer, Rand mit Kräutern 490 0,05 GITm etwas magerer als Südteil 15330 1,53 UHT (UMS) (OVW) Weg aufgelassen 1060 0,10 Summe 50.130 5,01

Legende BRR Brombeergebüsch GFF Sonstiger Flutrasen GIT Intensivgrünland trockener Mineralböden GMA Mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte HBE Einzelbäume (hier auch Sträucher eingeschlossen) NSB Simsen- und Binsenried nährstoffreicher Standorte UHT Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener Standorte WPB Birken-Pionierwald WQT Eichenmischwald armer trockener Sandböden WXL Lärchenforst WXR Robinienforst WZS Sonstiger Nadelforst aus eingeführten Arten (OVW) Unbefestigter Sand-/Schotterweg (RAD) Drahtschmielenrasen (UMS) Sonstige Gras und Staudenflur mittlerer Standorte (SEZ) Sonstiges naturnahes nährstoffreiches Stillgewässer b Brache j junger Zustand, Unterwuchs noch untypisch m gemäht v verbuscht +/- besonders gute / schlechte Ausprägung 1,2,3 Stammstärke Stangenwald / schw. / stark. Baumholz, Am Westrand des Waldes dringen Robinien und Eichen auf dem Brachestreifen vor, daher ist der real nutzbare Grünlandstreifen hier schmaler als ursprünglich angelegt. Der Übergang Wald- Offenland ist hier schon relativ naturnah, allerdings ist auch in der Krautschicht v. a. der Neophyt Kleinblütiges Springkraut ( Impatiens parviflora ) neben dem Stinkenden Storchschnabel (Geranium robertianum ) verbreitet. Der stärker beschattete Grünlandstreifen ist hier nicht sehr artenreich, die Tendenz geht aber Richtung mesophiles Grünland. Dazu müsste wahrscheinlich öfter gemäht werden. Der Bereich südlich des Untersuchungsgebiets ist hier etwas kräuterreicher und wird auch früher gemäht/gemulcht. Vor allem der Wiesen-Sauerampfer ist hier als Teil einer typischer GM-Ausprägung gut verbreitet. Das lichtere Nordende geht in trockeneres GMA über. Den Abschluss findet der Streifen in einem kleinen Eichenkratt mit Besenginster und Magerzeigern am Rande, als einzigem im Sinne des Naturschutzes wertvolleren Waldbereich im UG. Nördlich hiervon ist übrigens ein altes, sehr schönes Buchenwäldchen mit Drahtschmiele erhalten.

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Der Bereich östlich der UG am Rand des Schlamann-Betriebsgeländes scheint sich selbstständig als Sukzessionsfläche entwickelt zu haben. (Kann als Vergleichsfläche auf ähnlichem Boden dienen). Über artenarmen Grasbeständen (UHM) haben sich einzelne Weidenbüsche etabliert (BRS – Sonstiges naturnahes Sukzessionsgebüsch) was typisch für aufgelassene Bodenabbaubereiche ist. Am Westrand zum untersuchten Grünland hin sind neben Glatthaferrasen lediglich zwei größere Goldrutenbestände (UNG) entwickelt. Wertvoller ist ein im Norden angelegter Teich, der jedoch mit (zu) steilen, ca. 1,5 m hohen Ufern kaum Grundwasser erreicht und am Boden mit Waldsimse und etwas Rohrkolben dicht bedeckt ist. Es zeugt vom im Gebiet doch eher tief liegenden Wasserstand. Vielleicht kann man ihn noch teilweise etwas vertiefen, um Amphibien-Laichplätze zu fördern. Am Rande sind größere Kiefern, Sandbirken, und u. a. Grau- und Silberweiden aufgewachsen. Zufallsfunde Fauna: Schnellkäfer, Blutzikade, Jg. Heuschrecken, Gartengrasmücke, Mondfleck (Phalera bucephala), Waldbrettspiel an Wiesenstreifen an Straße. (Kartierwetter war ungünstig).

6.2.1.2 Bestandsbewertung Zur Berücksichtigung in der Eingriffsermittlung werden die beschriebenen Biotoptypen teilweise wieder zusammengefasst und wie folgt nach der Bewertungsmethode Osnabrücker Modell bewertet. Zu Intensivgrünland (GI) werden folgende Biotoptypen zusammengefasst

Intensiv-Grünland (GI) Anmerkung Größe m² Gesamtwert Flächenwert GITm kaum Kräuter 16090 GITm etwas magerer als Südteil 15330 Übergang zu GMF mit Wiesenschaumkraut 1350 mit GFF-Arten mit Knickfuchsschwanz 1150 Übergang zu GMA Magerer, Rand mit Kräutern 490 Summe 34.410 1,2 41.292 Zu Grünland, artenreicher (GM) werden folgende Biotoptypen zusammengefasst

Grünland, artenreicher (GM) Anmerkung Größe m² Gesamtwert Flächenwert GMA kräuterreicher 130 GMb zu wenig gemäht, beschattet 2010 Summe 2.140 1,3 2.782 Zu Wald, überwiegend Fremdarten (WX) werden folgende Biotoptypen zusammengefasst

Wald, überw. Fremdarten (WX) Anmerkung Größe m² Gesamtwert Flächenwert WQj 700 WQT3+ (RAD) 1 Kirschlorbeer entfernen 495 WXR1,WZL1,WZS1,WPB2 9890 Summe 11.085 1,5 16.628

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Zu Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener Standorte (UHT) werden folgende Biotoptypen zusammengefasst. Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener Anmerkung Größe m² Gesamtwert Flächenwert Standorte (UHT) UHTbv-, 30% HBE1, 10% BRR Salix, Juglans, Brombeere 1375 UHT (OVW) Weg aufgelassen 1060 Summe 2.435 1,5 3.653 Simsen- und Binsenried nährstoffreicher Standorte (NSB) wird mit dem Wert 1,8 WE in der Bilanzierung berücksichtigt. Tab: 7 Bestand alle Flurstücke Fläche Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Gesamtwert Einzelflächenwert in m² GI Intensiv-Grünland 34.410 1,2 41.292 GM Grünland, artenreicher 2.140 1,3 2.782 WX Wald, überw. Fremdarten 11.085 1,5 16.628 Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener UHT Standorte 2.435 1,5 3.653 NSB Simsen- und Binsenried nährstoffreicher Standorte 60 1,8 108 Gesamtflächenwert 50.130 64.463

6.2.1.3 Potentiale der externen Flächen Das Intensivgrünland (GI) ist als großflächiger Entwicklungsbereich für mesophiles Grünland (GM) geeignet. Damit bleibt die Fläche weiterhin landwirtschaftlich nutzbar, z.B. für Pferdeheu oder Pferde-/Rinderweide. Da der Boden in der Wiese noch relativ roh erscheint und aus schluffigem, leicht grobkiesigem Sand besteht, ist das eine gute Grundlage für eine sehr artenreiche Magerwiese. Aus Lage- und Standortgründen (windgeschützt, warm und großflächig) wird eine Nutzung zur Förderung wärmeliebender Arten aus den Gruppen Schmetterlinge/Heuschrecken/Käfer empfohlen. Damit werden auch Sommerlebensräume für Insektenfresser wie Amphibien/ Reptilien/ Singvögel/Weißstorch geschaffen. Für dieses Entwicklungsziel sind mehrere Blühaspekte anzustreben, eine Standweide wäre deshalb eher weniger geeignet. Aus faunistischer Sicht ist der Ansatz „blütenreiche Wiese“ für Schmetterlinge sehr zu begrüßen, da inzwischen in der Landschaft ein ausgesprochener Mangel an diesen Habitaten herrscht, während Gehölze noch ganz gut vorhanden sind. Das größte Problem für die Schmetterlinge sind zu viele Nährstoffe in der Landschaft. Deshalb ist die Aushagerung eine grundlegende Option. Zur Ergänzung und Anreicherung ist die Entwicklung weiterer Biotoptypen wie Steinhaufen, offene Bodenstellen und die Pflanzung von Kopfweiden, evtl. Obstbäume und Strauchhecken angedacht. Darüberhinaus ist zu prüfen, ob Teilbereiche als Ruderalbrache zu pflegen sind. Für den Wald ist langfristig ein Umbau mit einheimischen Arten zu einem lockeren Hangwald wünschenswert. Damit kann auf diesen 5 ha großen Flächen eine große Vielfalt von Biotoptypen umgesetzt werden, die zu einer deutlichen ökologischen Aufwertung in diesem Bereich beitragen. Diese naturschutzzentrierte Nutzung sieht nicht nur schön bunt aus, sondern kann insbesondere durch die ortsnahe Lage der Flächen auch für Umweltbildung und Umwelterlebnis genutzt werden. Hier ist auch das Aufstellen von Info- und Artenschildern denkbar.

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6.2.2 Entwicklungsziele Aus der Bestandsaufnahme und den Entwicklungspotentialen wird das Entwicklungsziel „Artenreiches Extensivgrünland und Anreicherung mit weiteren Biotoptypen“ abgeleitet und ein Maßnahmenpaket zur Umsetzung dieses Entwicklungszieles erarbeitet.

6.2.2.1 Staffelung der Entwicklungsziele Die Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen auf den externen Flächen soll nicht in einem Zug erfolgen, sondern entsprechend des Baufortschritts im Plangebiet umgesetzt werden können. Zu dieser zeitlich gestaffelten Umsetzung der Kompensation bestehen 2 Möglichkeiten: Variante 1: Umsetzung des gesamten Maßnahmenpakets auf Teilflächen Variante2: Umsetzung eines Teils der Maßnahmen auf der Gesamtfläche Für die Umsetzung des hier definierten Entwicklungszieles „artenreiches Extensivgrünland“ erscheint es fachlich sinnvoll, die Variante 2 zu wählen. Bereits für den ersten Bauabschnitt werden also alle Flurstücke für Kompensationsmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Die zeitliche Staffelung erfolgt entsprechend über die weitere Aufgliederung des Entwicklungszieles „Artenreiches Extensivgrünland und Anreicherung mit weiteren Biotoptypen“ in folgende Zwischenziele Entwicklungsziel 1: Artenreiches Extensivgrünland Entwicklungsziel 2: Artenreiches Extensivgrünland, Anreicherung mit weiteren Biotoptypen, Umbau der Waldflächen Neben der fachlich sinnvollen Zusammenstellung von Maßnahmen orientieren sich die Maßnahmenpakete auch an dem für die jeweilige Baufläche erforderlichen Ausgleichsbedarf (siehe dazu Kapitel 7 Naturschutzfachliche Eingriffsermittlung). D.h., das Maßnahmenpaket zum Entwicklungsziel 1 muss mindestens ein Aufwertungspotential für den ersten Bauabschnitt beinhalten das Maßnahmenpaket zum Entwicklungsziel 2 muss mindestens ein Aufwertungspotential für die bauliche Nutzung der Fläche Raute 2 oder 3 beinhalten Die nachfolgend zusammengestellten Maßnahmenpakete können so entsprechend des Bedarfs (Umsetzung der baulichen Nutzung im Plangebiet) umgesetzt werden. Mit der Eintragung einer Baulast zugunsten des Landkreises Nienburg/ Weser wird die Durchsetzung einer ausschließlich an ökologischen bzw. naturschutzfachlichen Gesichtspunkten orientierten Bewirtschaftung und Pflege, nach Maßgabe des Grünordnungsplanes zum Bebauungsplan Nr. 29 „Am Kuhlenberge“ auf den oben genannten Flurstücken gewährleistet. Die Sicherung der naturschutzfachlichen Kompensation für diesen Bebauungsplan erfolgt über den städtebaulichen Vertrag zwischen dem Bauherrn und der Gemeinde Marklohe.

6.2.3 Entwicklungsziel 1 – Artenreiches Extensivgrünland Maßnahme 1: Bewirtschaftungs- und Pflegeauflagen zur Extensivierung der Grünlandnutzung Für das Entwicklungsziel wird sich orientiert an der GM-Liste nach Drachenfels (Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen, 2011). Für diese große Fläche müssten mindestens 40 Arten vorkommen - dabei auch in ausreichender Menge, nicht nur Einzelexemplare. Die Einstufung als artenreiches Grünland muss gewährleistet sein. Ein sehr guter Zustand mit vielen Blütenpflanzen ist anzustreben.

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Zur Extensivierung der Nutzung sind die in der nachfolgenden Karte gekennzeichneten Flächen (zentrale Grünlandfläche) unter Berücksichtigung folgender Auflagen zu bewirtschaften bzw. im Sinne des Naturschutzes zu pflegen. Die angrenzenden halbruderalen Gras- und Staudenfluren sowie der kleinflächige Simsen- und Binsenried sind in ihrem Bestand zu erhalten.

Abb. 26: Maßnahmenpaket zu Entwicklungsziel 1 Grundsätzliche Bewirtschaftungsvorgaben 1. kein Umbruch der Grünlandflächen (auch nicht zum Zwecke der Ackerzwischennutzung oder Neueinsaat), 2. keine Anlage zusätzlicher Entwässerungseinrichtungen (Dränage, Gräben o.ä.) 3. keine Veränderungen der Bodenoberfläche (insbesondere Erhaltung von Mulden und Senken), 4. Walzen ist nicht zulässig, Schleppen nur vor der Brutzeit, 5. Nachsaaten sind grundsätzlich zulässig. Bei der Saatgutmischung sind die Aspekte Arten-und Blütenreichtum zu beachten, entsprechend ist eine Saatgutmischung mit Kräutern zu verwenden, Nachsaaten mit ausschließlich konkurrenzstarken Gräsern sind nicht zulässig. 6. während der ersten drei Jahre ist die Verwendung jeglicher Düngung (organischer und mineralischer) untersagt. Sollte nach Ablauf dieser Frist bzw. schon vorher, eine Grünlanderhaltungsdüngung erforderlich werden, ist diese im Einvernehmen mit dem Landkreis Nienburg/Weser, Untere Naturschutzbehörde, nach Art und Umfang festzulegen; das Aufbringen von Gülle ist nicht statthaft, 7. die Flächen dürfen nicht als Nachweis für den Flächenbedarf bei Massentierhaltung eingesetzt werden,

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8. Pflanzenschutzmittel aller Art dürfen nicht eingesetzt werden, 9. die Flächen (auch Teilflächen) dürfen nicht unbewirtschaftet liegengelassen werden. Ausnahmen sind nach Einzelabsprache mit dem Landkreis Nienburg/Weser, Untere Naturschutzbehörde möglich. a. Bei Mahd sind die Flächen zum Winterhalbjahr kurzrasig zu hinterlassen. Anfallendes Mähgut darf grundsätzlich nicht auf der Fläche verbleiben. b. Nach Beweidung ist das Ausmähen nur bei Problemunkräutern erforderlich, Sonstige Unregelmäßigkeiten an der Vegetationsoberfläche sind für beweidete Flächen typisch. Stehende Vegetationsreste sind wichtig für Überwinterungsstadien von Insekten. 10. Bei verstärktem Auftreten von Problemkräutern (z.B. Jakobskreuzkraut) ist eine Bekämpfung in Abstimmung des Landkreises Nienburg/Weser, Untere Naturschutzbehörde zulässig. Pflegemaßnahmen 1. Mäharbeiten sind zeitlich gestaffelt durchzuführen. Die Mahdtermine müssen mindestens 14 Tage auseinanderliegen. 2. Auf mindestens 50% der Fläche ist eine Bewirtschaftung vor dem 15.06. nicht zulässig. Die anderen 50% der Flächen dürfen nicht vor einem Termin gemäht werden, der nach dem phänologischen Ablauf dem 25. Mai entspricht. Dieser Termin wird jährlich neu ermittelt und für ganz Niedersachsen und Bremen einheitlich festgelegt. Kurzrasige Mahd der Fläche entsprechend dieser Termine in zwei bis drei Mähdurchgängen pro Jahr. Abweichend von dieser Regelung kann/sollte aus botanischer Sicht in den ersten 3 Jahren (2016 bis 2018) früher gemäht werden. 3. Mäharbeiten sind von innen nach außen oder nur von einer Seite her durchzuführen. 4. Um Blüh- und Ruhephasen zu gewährleisten, dürfen die Flächen nach dem o.g. Mähzeitpunkt nicht als Standweide, sondern nur als mindestens 2 Umtriebsweiden genutzt werden. Die Weidefläche für 1 GVE muss mind. 0,33 ha betragen. 5. Die Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen sind zu dokumentieren.

6.2.3.1 Aufwertungspotential Entwicklungsziel 1 Mit Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen können die gesamten Grünlandflächen als GM mit 1,6 Werteinheiten bewertet werden. Damit kann eine Aufwertung um 14.406 Werteinheiten erreicht werden. Tab: 8 Bewertung Umsetzung Maßnahmenpaket 1 Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert GMA Artenreiches Extensivgrünland 34.410 1,6 55.056 GM Artenreiches Extensivgrünland 2.140 1,8 3.424 WX Wald, überw. Fremdarten 11.085 1,5 16.628 Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener UHT Standorte 2.435 1,5 3.653 NSB Simsen- und Binsenried nährstoffreicher Standorte 60 1,8 108 Gesamtflächenwert 50.130 78.869

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6.2.4 Entwicklungsziel 2 - Artenreiches Extensivgrünland, Herstellung weiterer Biotoptypen Für die Flächen Raute 2 und Raute 3 liegen keine konkreten Planungsabsichten vor. Von der baulichen Nutzung und damit auch der Umsetzung der Maßnahmen zum Entwicklungsziel 2 ist deshalb nur langfristig auszugehen. Aus Lage- und Standortgründen (windgeschützt, warm und großflächig) wird nach heutigem Stand eine Nutzung zur Förderung wärmeliebender Arten aus den Gruppen Schmetterlinge/Heuschrecken/Käfer empfohlen. Damit werden auch Sommerlebensräume für Insektenfresser wie Amphibien/ Reptilien/ Singvögel/Weißstorch geschaffen. Für dieses Entwicklungsziel sind mehrere Blühaspekte anzustreben. Zur Ergänzung und Anreicherung ist die Entwicklung weiterer Biotoptypen wie Steinhaufen, offene Bodenstellen und die Pflanzung von Kopfweiden, evtl. Obstbäume und Strauchhecken angedacht. Darüberhinaus ist zu prüfen, ob Teilbereiche als Ruderalbrache zu pflegen sind. Für den Wald ist langfristig ein Umbau mit einheimischen Arten zu einem lockeren Hangwald wünschenswert. Um diese Ziele zu erreichen, ist vor der Umsetzung weiterer Maßnahmen eine Kartierung zur Aktualisierung der Bestandsdaten durchzuführen. Anhand dieser aktualisierten Bestandsermittlung sind Empfehlungen zum Erreichen des Entwicklungszieles 2 (z.B. Ausweisung von Flächen für Nachsaaten, Festlegung erster Mahdtermin, Maßnahmen zum Waldumbau o.ä.) festzulegen. Zu Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen sollte auch die Niedersächsische Strategie zum Arten- und Biotopschutz – Vollzugshinweise Lebensraum- und Biotoptypen – LRT 6510 Magere Flachland-Mähwiesen des NLWKN beachtet werden. Die Entwicklung bedarf einer Begleitung und Kontrolle, um ggf. Bewirtschaftungsänderungen rechtzeitig einzuleiten. Maßnahme 2: faunistische und floristische Kartierung Im ersten Jahr nach Baubeginn auf der Fläche Raute 2 oder Raute 3 im Plangebiet sind die Kompensationsflächen faunistisch (4 Durchgänge) und floristisch (2 Durchgänge) zu kartieren, um die Entwicklungspotentiale der Gesamtfläche und einzelner Areale näher zu bestimmen. In Abstimmung mit dem Landkreis Nienburg/Weser, Untere Naturschutzbehörde ist auf Grundlage dieser Kartierung ein Maßnahmenkonzept zur Erreichung des Entwicklungszieles 2 wie z.B. • die Abgrenzung von Teilbereichen für die Ansaat mit einer standortbezogenen Saatgutmischung • spezielle Pflegemaßnahmen aufgrund von z.B. Brutvogelnachweisen • detaillierte Maßnahmen für die Herstellung weiterer Biotoptypen • detaillierte Maßnahmen zur Umwandlung der Waldflächen zu entwickeln und zu dokumentieren. Die Maßnahmen sind in der folgenden Vegetationsperiode umzusetzen. Maßnahme 3: Erweiterte Bewirtschaftungsrichtlinien Es gelten weiterhin die grundsätzlichen Vorgaben zu Entwicklungsziel 1. Pflegemaßnahmen Entwicklungsziel 2 1. Mäharbeiten sind zeitlich gestaffelt durchzuführen. Die Mahdtermine müssen mindestens 14 Tage auseinanderliegen. 2. Die Bewirtschaftung der gesamten Fläche vor dem 15.06. ist nicht zulässig. Kurzrasige Mahd der Fläche entsprechend dieser Termine in zwei bis drei Mähdurchgängen pro Jahr. 3. Bei durch die Kartierung nachgewiesenen Brutvorkommen ist ggf. der erste Mahdtermin entsprechend der Brutzeiten festzulegen. Gleiches gilt auch für andere Naturschutzziele

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(Ergebnisse Kartierung), die eine spätere Nutzung erfordern (z.B. Schutz bestimmter Pflanzen- und Insektenarten). Diese spätere Nutzung ist im Einzelfall je nach Schutzgrund (z.B. Ende der Brutzeit) festzulegen. 4. Mäharbeiten sind von innen nach außen oder nur von einer Seite her durchzuführen. Entlang von Hecken und Gehölzbeständen ist ein zusammenhängender Streifen von mindestens 2,50 m Breite bis zum 01.08. stehenzulassen und dann zu mähen. 5. Um Blüh- und Ruhephasen zu gewährleisten, dürfen die Flächen nach dem o.g. Mähzeitpunkt nicht als Standweide, sondern nur als mindestens 2 Umtriebsweiden genutzt werden. Die Weidefläche für 1 GVE muss mind. 0,33 ha betragen. 6. weitere Maßnahmen, die sich aus der Kartierung ergeben 7. Die Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen sind zu dokumentieren.

Abb. 27: Maßnahmenpaket zu Entwicklungsziel 2 (Abweichungen nach Ergebnis der Kartierungen möglich) Neben diesen Bewirtschaftungs- und Pflegeauflagen sind voraussichtlich folgende Maßnahmen vorzusehen, detaillierte Angaben und Zuordnung auf den Flächen sind aus der Kartierung abzuleiten: Maßnahme 4: Ergänzung und Entwicklung der Waldflächen Grundsätzlich ist der vorhandene Wald in einen lockeren Hangwald zu entwickeln (z.B. Entnahme der Fremdarten, Umbau mit heimischen Arten, Totholz belassen, Lichtungen entwickeln, etc.). Ein detalliertes Maßnahmenkonzept ist auf Grundlage der Kartierung zu entwickeln. Maßnahme 5: Entwicklung von Heckenstreifen

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Entlang der südlichen Grundstücksgrenze sind dreireihige Heckenstreifen (Mindestbreite 5m, Mindestlänge 10m, Abstand der Heckenstreifen max. 15m) anzulegen. Die Heckenstreifen sind wie folgt herzustellen: Sträucher (Pflanzqualität: Strauch, verpflanzt, 50 - 80 cm) als Gruppenpflanzung, je 2-5 Stück von einer Art; Reihenabstand und Abstand in der Reihe 1 - 1,5 m; mindestens alle.8 m ist ein Baum I. oder II. Ordnung (Pflanzqualität: Heister, 150-250 cm) zu pflanzen. Die vorhandenen Gehölze sind zu integrieren, Lücken und Lichtungen belassen. Pflanzenarten sind der Pflanzenliste zu entnehmen. Maßnahme 5: Kopfbaumreihe Entlang des vorhandenen Weidezauns, der die zentrale Grünlandfläche teilt, ist die Anpflanzung von Kopfbäumen vorgesehen. Pflanzabstand in der Reihe maximal 10m. Es sind selbst geworbene mindestens 3 m lange Weidenstecklinge zu verwenden, die im Frühjahr mindestens 1 m tief in den Untergrund einzugraben sind. Alternativ ist auch eine Obstbaumreihe denkbar. Maßnahme 6: Ruderalflächen Entlang der Kopfbaumreihe sind mindestens 5.000 m² aus der landwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen. Diese Flächen sind als Ruderalbrache zu pflegen. Jeweils nördlich und südlich der Baumreihe ist bei jährlichem Wechsel zu schlegeln, so dass jede Teilfläche mindestens alle 2 Jahre gemäht wird. Liste Nr. 1: Standortheimische Gehölze für externe Flächen

Bäume I. Ordnung Fagus sylvatica - Buche Fraxinus excelsior - Esche Quercus robur - Stieleiche Tilia platyphyllos - Sommerlinde Tilia cordata - Winterlinde

Bäume II. Ordnung Betula pendula - Sandbirke Acer campestre - Feldahorn Carpinus betulus - Hainbuche Sorbus aucuparia - Eberesche Populus tremula - Zitterpappel * Prunus avium - Vogelkirsche Malus sylvestris - Wildapfel Pyrus pyraster - Wildbirne

Weitere Obstbäume

Sträucher Coryllus avellana - Haselnuß, Einzelpflanzungen Crataegus monogyna - Weißdorn Prunus spinosa - Schlehe * Rosa canina - Hundsrose Rosa rubiginosa - Weinrose, insbesondere an warmen Standorten Rosa corymbifera - Heckenrose Rosa villosa - Apfelrose, als Rote Liste -Art, warme Standorte Salix caprea - Salweide * Salix cinerea - Grauweide, (Vorkommen auf östl. angrenzendem Betriebsgelände)

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Salix repens - Kriechweide, v.a. für Nordrand, kleiner als 1 m hohe seltene Heideart Cytisus scoparius - Besenginster, nur an lichten Stellen Sambucus racemosa - Traubenholunder Sambucus nigra - Schwarzer Holunder Ilex aquifolium - Stechpalme Rhamnus cathartica - Kreuzdorn (Rote Liste-Art)

(* für Schmetterlinge sehr anziehend, Schlehe und Zitterpappel bildet Wurzelausläufer, kann sich also sehr ausbreiten, Standorte deshalb v.a. am Waldrand)

6.2.4.1 Aufwertungspotential Entwicklungsziel 2 Mit Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen können die gesamten Grünlandflächen, die halbruderalen Gras- und Staudenfluren sowie die Waldflächen mit 2,1 Werteinheiten bewertet werden. Damit kann eine Aufwertung um 26.488 Werteinheiten (gegenüber Entwicklungsziel 1) erreicht werden. Tab: 9 Bewertung Umsetzung Maßnahmenpaket 2 Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert GMA Artenreiches Extensivgrünland 34.410 2,1 72.307 GMA Artenreiches Extensivgrünland 2.140 2,1 4.511 WX Wald, sukzessive Entwicklung zu lockerem Hangwald 11.085 2,1 23.289 Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener UHT Standorte 2.435 2,1 5.120 NSB Simsen- und Binsenried nährstoffreicher Standorte 60 2,1 130 Gesamtflächenwert 50.130 105.357

6.2.5 Aufwertungspotential der Gesamtmaßnahme Die Ermittlung des Aufwertungspotentials ergibt sich aus der Bewertung des Bestandsaufnahme und des Maßnahmenpaketes zu Entwicklungsziel 2. Mit Umsetzung der Maßnahmen können die gesamten Grünlandflächen, die halbruderalen Gras- und Staudenfluren sowie die Waldflächen mit 2,1 Werteinheiten bewertet werden. Damit kann eine Aufwertung um 40.894 Werteinheiten gegenüber dem Bestand erreicht werden.

Kompensationsmaßnahmen Aufwertungspotential

Maßnahmenpaket zu Entwicklungsziel 1: Artenreiches Extensivgrünland 14.406 Werteinheiten

Maßnahmenpaket zu Entwicklungsziel 2: Extensivierung der Grünlandnutzung, 26.488 Werteinheiten Herstellung weiterer Biotoptypen

Summe 40.894 Werteinheiten

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7 Naturschutzfachliche Eingriffsermittlung

Gemäß § 1a (3) BauGB ist der Verursacher eines Eingriffs verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen zu unterlassen. Ist eine Vermeidung nicht möglich, sind Beeinträchtigungen innerhalb einer zu bestimmenden Frist durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen. Die Bewertung des Eingriffs erfolgt nach der vereinfachten Bewertungsmethode „Das Kompensationsmodell“ des Landkreises Osnabrück. Durch die Ermittlung der Biotopwerte vor und nach dem Eingriff lässt sich die qualitative Veränderung der ökologischen Funktionen im Plangebiet dokumentieren.

7.1 Abgrenzung der Teilbereiche Der Bebauungsplan gliedert sich in folgende Teilbereiche: • Verkehrsflächen • Aktuelle Nutzung Betriebsgelände Schlamann • Erweiterungsfläche Ost Raute 1 (kurzfristige Nutzung geplant) • Erweiterungsfläche Ost Raute 2 (es liegen keine konkreten Planungsabsichten vor - langfristige Nutzung geplant) • Erweiterungsfläche West Raute 3 (es liegen keine konkreten Planungsabsichten vor - langfristige Nutzung geplant) Für die Ermittlung des erforderlichen naturschutzfachlichen Ausgleichs wird der Geltungsbereich des Bebauungsplanes entsprechend der zeitlichen Staffelung der geplanten baulichen Nutzung in Teilbereiche gegliedert: • Der erste Bauabschnitt umfasst die Verkehrsflächen, die Flächen die aktuell vom Betrieb Schlamann genutzt werden sowie die kurzfristig geplante bauliche Entwicklung auf der Fläche Ost Raute 1 . • Die Flächen Ost Raute 2 und West Raute 3 bezeichnen die langfristig geplanten Bauflächen. Die Flächen können getrennt voneinander entwickelt werden. Die Bezeichnung Raute 2 und Raute 3 regeln dabei nicht die zeitliche Abfolge der Entwicklung. D. h., die mit Raute 3 gekennzeichneten Flächen können vor den mit Raute 2 gekennzeichneten Flächen baulich genutzt werden. Der Eingriff in Natur und Landschaft wird für beide Flächen getrennt ermittelt.

7.2 Erster Bauabschnitt Der erste Bauabschnitt bezeichnet • die Verkehrsflächen • das bestehende Betriebsgelände, • die kurzfristig geplante bauliche Entwicklung auf der Fläche Ost Raute 1 . Die Teilflächen des ersten Bauabschnitts werden getrennt bewertet.

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Abb. 28: Teilflächen zur Bewertung des Eingriffs

7.2.1 Öffentliche Straßenverkehrsflächen Im Bereich der öffentlichen Straßenverkehrsflächen (Straße „Am Kalksandsteinwerk“) liegen Kompensationsmaßnahmen, die im Kompensationsflächenkataster des Landkreises Nienburg geführt werden. Zur planungsrechtlichen Sicherung dieser Flächen werden die Maßnahmen im Bebauungsplan per Pflanzbindung gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25b BauGB festgesetzt. Für die Zufahrt zur östlichen Erweiterungsfläche muss ein Teilabschnitt einer Kompensationsmaßnahme im Bereich des Straßenbegleitgrüns überplant werden. Tab. 10 Öffentliche Straßenverkehrsflächen – Bestand Straße „Am Kalksandsteinwerk“ Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert Straßenverkehrsflächen 4.277 m² Gemeindestraße Am Kalksandsteinwerk, 4.277 m² OA versiegelte Flächen, gerechnet 3.5*308m 1.079 0 0 Straßenbegleitgrün - 2.240 m² PV/ZG Kompensation, Flurbereinigung Straße 598 1,8 1.076 PV Straßenbegleitgrün 2.600 1 2.600 Gesamtflächenwert 4.277 3.676

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Tab. 11 Öffentliche Straßenverkehrsflächen – Planung Straße „Am Kalksandsteinwerk“ Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert Straßenverkehrsflächen 4.277 m² Gemeindestraße Am Kalksandsteinwerk, 4.277 m² OA versiegelte Flächen, gerechnet 3.5*308 m 1.079 0 0 OA zusätzliche Einfahrt 40 0 0 Straßenbegleitgrün - 2.240 m² PV/ZG Kompensation, Flurbereinigung Straße 558 1,8 1.004 PV Straßenbegleitgrün 2.600 1 2.600 Gesamtflächenwert 4.277 3.604

Aus der Eingriffsermittlung für die Straßenverkehrsflächen ergibt sich ein Defizit von 72 Werteinheiten.

7.2.2 Betriebsgelände Schlamann Das bestehende Betriebsgelände liegt zwischen • einem parallel zur B 6 / B 214 verlaufenden Grünstreifen im Norden, • der Straße „Am Kalksandsteinwerk“ im Osten, • einem weiteren schmalen Grünzug im Westen, • den bestehenden und geplanten Abbaugrenzen im Westen. Zudem zählen die beiden Standorte der betriebszugehörigen Windenergieanlagen zum Betriebsgelände. Für diese Flächen gilt es in der Eingriffsermittlung zu prüfen, ob die aktuellen Flächennutzungen den Vorgaben der erteilten Genehmigungen und naturschutzfachlichen Planungen entsprechen. Die über diese Genehmigungen hinausgehenden baulichen Nutzungen sind in der Eingriffsermittlung zu berücksichtigen. Folgende Genehmigungen und Fachplanungen werden dieser Prüfung zugrunde gelegt: • Baugenehmigung Kalksandsteinwerk vom 10.10.1994, Gobrecht, Nienburg • Landschaftspflegerischer Fachbeitrag Windenergieanlage, plan – Büro für Garten- & Landschaftsarchitektur, Steyerberg 2008 • Antrag Ökokonto Schlamann, plan – Büro für Garten- & Landschaftsarchitektur, Steyerberg 2008 • Landschaftspflegerischer Fachbeitrag Windenergieanlage, plan – Büro für Garten- & Landschaftsarchitektur, Steyerberg 2011

7.2.2.1 Vorliegende grünordnerische Planungen und Bewertungen Baugenehmigung Erweiterung Kalksandsteinwerk vom 17.10.94 – AZ. 63-0003-0352/94, Gobrecht, Nienburg Im Rahmen der Erweiterung des Betriebsgeländes des Kalksandsteinwerkes wurde ein umfangreicher Nachweis über die landschaftspflegerischen Ausgleichsmaßnahmen für das Betriebsgelände Süd und Nord sowie die WEA 1 und 2 geführt und mit dem Bescheid der Bauaufsicht vom 17.10.94 – AZ. 63-0003-0352/94 – genehmigt. In diesem Nachweis sind alle bereits durchgeführten Bepflanzungsmaßnahmen auf dem Betriebsgelände Süd (in den Jahren 1978, 1982, 1988, 1990) sowie die geplanten Bepflanzungsmaßnahmen für die Erweiterung des Betriebsgeländes Nord (1. und 2. Bauabschnitt) und für die beiden Windenergieanlagen WEA 1 und 2 (1. und 2. Bauabschnitt) zusammengefasst. Neben den Ausgleichsmaßnahmen für das

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Betriebsgelände wird hier also auch der Ausgleich für die zu diesem Zeitpunkt vorhandenen beiden 150 kW-Windenergieanlagen bilanziert. Der dem Bauantrag beigefügte Betriebslageplan verzeichnet zwar alle durchgeführten und geplanten Kompensationsmaßnahmen, eine zeichnerische Zuordnung zu den einzelnen Bauvorhaben erfolgte jedoch nicht. Aus den textlichen Erläuterungen ist eine exakte Zuordnung der Einzelflächen – insbesondere für die Bauabschnitte der Betriebserweiterung Nord sowie die beiden 150 kW-Windenergieanlagen – nicht möglich. Aus dem Genehmigungsbescheid des Landkreises zum Betriebsgelände ist aus den Hinweisen ersichtlich, dass für die im Bauantrag durchgeführte Kompensationsberechnung eine zu hohe Bewertung der Pflanzmaßnahmen herangezogen wurde. Aus fachlicher Sicht ist nur eine Einstufung von im Mittel höchstens 1,8 vertretbar. Auch bei Berechnungen mit diesem Wertfaktor sind die Eingriffe ausgleichbar und ersetzbar, so dass die im Bauantrag beschriebenen Bepflanzungsmaßnahmen als ausreichend beurteilt wurden. Bei einem Bestandswert von Acker mit 0,7 WE und einem Planungswert für die Begrünungsmaßnahmen von 1,8 kann also pro m² eine Aufwertung von 1,1 Werteinheiten erreicht werden.

Landschaftspflegerischer Fachbeitrag Windenergieanlage, plan – Büro für Garten- & Landschaftsarchitekur, Steyerberg 2008 und Antrag Ökokonto Schlamann, plan – Büro für Garten- & Landschaftsarchitekur, Steyerberg 2008 Um die Nachvollziehbarkeit der genehmigten Eingriffsermittlung zur Baugenehmigung (1994) für das Repowering-Vorhaben zu gewährleisten, wurde die naturschutzfachliche Bewertung dieser Genehmigung entsprechend des Hinweises im Genehmigungsbescheid überarbeitet. Im Rahmen des Landschaftspflegerischen Fachbeitrages zum Bau der Windenergieanlage (WEA) und dem Antrag auf Führung eines Ökokontos im Jahr 2008 erfolgte die Zuordnung der Kompensationsflächen über die Größenangabe der bepflanzten Grundstücksflächen gemäß der Planung aus dem Jahr 1994. Eine Überprüfung der tatsächlichen Flächengrößen der Pflanzungen erfolgte im Rahmen dieser Gutachten nicht. Der Fachbeitrag und der Antrag auf Führung eines Ökokontos kommen zusammenfassend zu folgendem Ergebnis: Unter Berücksichtigung der durchgeführten Baumaßnahmen (Betriebsgelände Süd und Nord) und der Genehmigungsplanung für das Repowering der Anlage WEA 3 (es gab 3 WEA auf dem Betriebsgrundstück, 2 Anlagen wurden repowert, die dritte wurde ersatzlos abgebaut) verbleiben von den insgesamt 29.530 m² Gehölzflächen 5.353 m² Kompensationsfläche, die zur Zeit keiner Baumaßnahme zugeordnet sind. Folgende Werte können für das Ökokonto der Firma Schlamann in Ansatz gebracht werden: • 5.353 m² Gehölzpflanzungen • 5.888 Werteinheiten (gemäß der Bewertungsmethode Osnabrücker Modell)

Landschaftspflegerischer Fachbeitrag Windenergieanlage, plan – Büro für Garten- & Landschaftsarchitekur, Steyerberg 2011 Die Eingriffsermittlung für den Bau der Windenergieanlage südlich des Betriebsgeländes erfolgte in 2 Schritten: Eingriff in den Naturhaushalt Für den Ausbau des Wirtschaftsweges für den Schwerverkehr (Kran etc.) wurden der Ausbau des Wirtschaftsweges und der Verlust der Gehölzsubstanz südlich des Weges in der Eingriffsermittlung berücksichtigt. Die Gehölzbestände nördlich des Weges sollten erhalten werden. Da auch diese Gehölzbestände im Zuge der Baumaßnahme entfernt wurden, ist dieser Eingriff bislang noch nicht ausgeglichen.

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Eingriff in das Landschaftsbild Der Ausgleich des Eingriffs in das Landschaftsbild erfolgte über die Leistung einer Ersatzzahlung an den Landkreis Nienburg. Bei der Ermittlung der Ersatzzahlung wurden die Flächen des Ökokontos einbezogen. Der Eingriff in das Landschaftsbild ist somit vollständig ausgeglichen.

Zusammenfassung Zusammenfassend bleibt festzuhalten: • Die Eingriffe in den Naturhaushalt für das Betriebsgelände Kalksandsteinwerk (Süd und Nord) gemäß den Planungen aus dem 1994 sind rein rechnerisch vollständig ausgeglichen. Im Rahmen der Eingriffsbilanzierung für den Bebauungsplan ist zu prüfen, ob die tatsächliche Nutzung des Betriebsgeländes noch den Planungen aus dem Jahr 1994 entspricht. • Die Eingriffe in den Naturhaushalt und in das Landschaftsbild für das Bauvorhaben Windenergieanlage WEA 3 (Baujahr 2008) sind vollständig ausgeglichen. • Die Eingriffe in das Landschaftsbild für das Bauvorhaben Windenergieanlage WEA (Baujahr 2011) sind vollständig ausgeglichen. Der Eingriff in den Naturhaushalt (Verlust von Gehölzsubstanz auf dem Betriebsgelände für die Zufahrt) ist im Rahmen der Bauleitplanung mit zu berücksichtigen.

7.2.2.2 Naturschutzfachliche Bewertung Betriebsgelände und Windenergieanlagen Der Bestandsplan des Grünordnungsplanes stellt die heutigen Flächennutzungen im Plangebiet dar. Bei der Prüfung der Unterlagen (Baugenehmigung 1994, aktuelle Luftbilder, Darstellungen Bebauungsplan) wird deutlich, dass die aktuelle Nutzung nicht mehr der Baugenehmigung aus dem Jahre 1994 entspricht. Dies betrifft vor allem die Breite der Pflanzungen. Die Genehmigungen sehen Kompensationsmaßnahmen auf 21.250 m² im Geltungsbereich des Bebauungsplanes vor, in der Realität beschränken sich die Flächen auf ca. 12.700 m². Die folgende Abbildung verdeutlicht diese Einschätzung.

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Abb. 29: Umsetzung der Planungen/Pflanzungen gemäß Baugenehmigung 1994

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Zwischen dem Betriebsgelände und der westlich angrenzenden Ruderalfläche (GLB-NI-1017), die im Rahmen der Planfeststellung zum Bodenabbau als Kompensationsfläche außerhalb des Geltungsbereiches der Planfeststellung berücksichtigt wurde, liegt ein Geländestreifen, der weder in der Genehmigung 1994 noch in den Unterlagen zur Planfeststellung einbezogen wurde. Die Flächen im Geltungsbereich der Planfeststellung sowie die in der Planfeststellung außerhalb dargestellten Kompensationsflächen zum Bodenabbau (GLB-NI-1017 und südlich angrenzende Bereiche) werden im Bebauungsplan als Fläche Raute 3 dargestellt. Der Eingriff in Natur und Landschaft in diesem Bereich wird bei Fläche 3 bewertet. Der beschriebene Geländestreifen wird dem Betriebsstandort Kalksandsteinwerk zugeordnet und als Betriebsanlage Sandabbau in die Bewertung des ersten Bauabschnittes einbezogen.

Abb. 30: Erweiterung Betriebsgelände

Die in der Eingriffsermittlung angesetzten Flächenangaben für den Bestand beruhen auf der Berechnung anhand der Genehmigungsplanung. Der Biotopwert für die Pflanzungen resultiert aus der Genehmigung 1994. Der Biotopwert (Bestand) für das Betriebsgelände außerhalb der versiegelten Flächen wird in Anlehnung an die Bewertung nicht überbaubarer Flächen in Gewerbegebieten mit 0,6 Werteinheiten in die Berechnung eingestellt. Die vorhandenen Windenergieanlagen können gemäß der planungsrechtlichen Regelungen lediglich durch gleichartige Anlagen (gleichartig im Sinne des Immissionsschutzes und der Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes) ersetzt werden. Eine gesonderte Berücksichtigung in der Eingriffsermittlung ist aus diesem Grunde nicht erforderlich.

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Tab. 12 Betriebsgelände und WEA gemäß vorliegender Genehmigungen – Bestand Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert Betriebsgelände gemäß Genehmigung 1994 - 122.610 m² OGI versiegelte Flächen 79.730 0 0 OGI Flächen Betriebsanlagen Sandabbau 21.630 0,6 12.978 HFM Gehölzstreifen gemäß Genehmigung 1994 21.250 1,8 38.250 und Berechnung Ökokonto Schlamann 2008 Betriebsgelände – erweiterte Nutzung OGI Flächen Sandabbau 6.788 0,6 4.073 WEA - gemäß Genehmigung 2012 auf Ackerfläche - 78 m2 OGI Standort WEA 78 0 0 Gesamtflächenwert 129.476 55.301

Tab. 13 Betriebsgelände und WEA gemäß Festsetzungen – Planung Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert Industriegebiet GRZ 0,8 - 116.564 m² (ohne Pflanzbindungen und Privatweg) OGI versiegelte Fläche 91.731 0 0 13.760 OGI nicht überbaubare Grundstücksflächen 22.933 0,6 HFM Pflanzbindung Gehölzstreifen 12.736 1,8 22.925 TFK Privatweg - Zufahrt WEA, Schotterweg 1.998 0,5 999 Standort WEA, Genehmigung 2012 - 78 m2 OGI Standort WEA 78 0 0 Gesamtflächenwert 129.476 37.684

Aus der Eingriffsermittlung für die Bestandsflächen ergibt sich ein Defizit von 17.617 Werteinheiten.

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7.2.3 Flächen Ost – Raute 1 Für die kurzfristig geplanten baulichen Erweiterungen wird nur ein Teil der Erweiterungsfläche benötigt. Diese ist mit Raute 1 gekennzeichnet. Die verbleibenden, mit Raute 2 gekennzeichneten Flächen sollen bis zu einer baulichen Inanspruchnahme als naturschutzfachliche Ausgleichsfläche genutzt werden. Die Biotoptypen werden mit folgenden Biotopwerten in der Bilanzierung berücksichtigt: Bestand Acker 0,8 Werteinheiten / m² Pflanzgebot 1 Feldgehölz 1,8 Werteinheiten / m² Anmerkung: Aufgrund der Größe der zusammenhängenden Maßnahmenfläche Feldgehölz/Aufforstung (5.891 m²) wird hier aus Gutachtersicht eine Bewertung mit 1,8 Werteinheiten (gegenüber 1,5 Werteinheiten bei einer Eingrünung mit Hecken in einer Breite von 5 - 10 m) für gerechtfertigt gehalten. Pflanzgebot 2 Wiese mit Gehölzgruppen 1,5 Werteinheiten / m² Die Pflanzgebote werden komplett im Zuge des ersten Bauabschnittes (Bauflächen im Bereich der Fläche Ost Raute 1) umgesetzt. Die mit Raute 2 gekennzeichneten Flächen sollen bis zur Umsetzung der baulichen Nutzung als Kompensationsfläche (Natur auf Zeit) genutzt werden. Tab. 14 Bewertung des Bestandes – Fläche Raute 1 und 2 Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert AS Acker 47.487 0,8 37.990 Gesamtflächenwert 47.487 37.990

Tab. 15 Bewertung der Planung – Fläche Raute 1 und 2 Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert Fläche Ost Raute 1 Industriegebiet GRZ 0,8 - 23.131 m² OGI überbaubare Fläche 80% 18.505 0 0 OGI nicht überbaubare Grundstücksflächen - 20% 4.626 0,6 2.776 Pflanzgebote HFN Pflanzgebot 1 - Feldgehölz / Aufforstung 5.891 1,8 10.604 Pflanzgebot 2 - Baum- und strauchbestandene HP Wiesenflächen 5.133 1,5 7.700 Fläche Ost Raute 2 Kompensationsfläche auf Zeit UR Ruderalbrache, Pflegevorgaben (Mahd) 13.332 1,8 23.998 Gesamtflächenwert 47.487 45.078

Aus der Eingriffsermittlung für die bauliche Nutzung der Flächen Raute 1 ergibt sich durch die Umsetzung der Pflanzgebote und der Maßnahmen „Natur auf Zeit“ ein Überschuss von 7.088 Werteinheiten.

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Tab. 16 Zusammenfassung Eingriff in Natur und Landschaft - erster Bauabschnitt

Teilflächen erster Bauabschnitt Ausgleichserfordernis

Fläche West, Betriebsgelände Bestand – Sandabbau und Defizit 17.617 Werteinheiten Kalksandsteinwerk

Fläche Ost Raute 1 Überschuss 7.088 Werteinheiten

Verkehrsflächen Defizit 72 Werteinheiten

Summe Ausgleichserfordernis 10.601 Werteinheiten

7.3 Fläche Ost Raute 2 Bei Umsetzung der baulichen Nutzung auf den Flächen Raute 2 ist gemäß der im vorherigen Kapitel erläuterten Vorgehensweise der Wert der Ausgleichsmaßnahmen (Natur auf Zeit) als Bestand anzusetzen. Tab. 17 Bewertung des Bestandes (Raute 2) Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert UR Ruderalflächen, Pflegevorgaben (Mahd) 13.332 1,8 23.998 Gesamtflächenwert 13.332 23.998

Tab. 18 Bewertung der Planung (Raute 2) Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert Gewerbliche Baufläche, 13.332 m² OGI überbaubare Fläche GRZ 0,8 10.666 0 0 OGI nicht überbaubare Grundstücksflächen 2.666 0,6 1.600 Gesamtflächenwert 13.332 1.600

Aus der Eingriffsermittlung für die bauliche Nutzung der Flächen Raute 2 ergibt sich dann ein Defizit von 22.398 Werteinheiten . Mit der Baugenehmigung für die geplanten Baumaßnahmen auf den Flächen Ost Raute 2 wird die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen erforderlich.

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7.4 Erweiterung GI West, Raute 3 Die Flächen Raute 3 umfassen Teilbereiche des Planfeststellungbeschlusses „3. Erweiterung Bodenabbau Landkreis Nienburg 66/67-657-73/021/022“ vom 25.07.2002 sowie die Kompensationsflächen, die dem Planfeststellungsbeschluss zugeordnet sind. Die mit dem Bebauungsplan überplanten Bereiche des GLB NI-1017 liegen in dieser Fläche.

Abb. 31: Abgrenzung der Fläche Raute 3 im Bebauungsplan

Bis zur Umsetzung des geltenden Planfeststellungsbeschlusses soll hier ohne konkrete Planungsabsichten eine befristete Nutzung als GI-Fläche zulässig sein. Für diese mögliche „GI – Zwischennutzung bzw. befristete Nutzung“ ist jedoch für die aus dem möglichen Eingriff resultierenden Auswirkungen auf Natur und Landschaft ein Ausgleich erforderlich. Bei Umsetzung der baulichen Nutzung der Fläche Raute 3 werden Maßnahmen auf den externen Kompensationsflächen erforderlich. Als Bestand werden die heutigen Biotopstrukturen mit folgenden Wertfaktoren berücksichtigt: • für die Flächen des GLB-NI-1017 der Wertfaktor 1,8 • für das Betriebsgelände Sandabbau der Wertfaktor 0,6 Werteinheiten Tab. 19 Bestand Fläche Raute 3 Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert Geplante Abbauflächen inklusive der im Planfeststellungsbeschluss geregelten Kompensationsflächen – 11.160 m² OGI Flächen Sandabbaugebiet 3.760 0,6 2.256 UHT GLB NI 1017 9.300 1,8 16.740 Gesamtflächenwert 13.060 18.996

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Tab. 20 Erweiterungsfläche West gemäß Festsetzungen – Planung Fläche Gesamt Code Biotoptyp (Osnabrücker Kompensationsmodell) Einzelflächenwert in m² wert Industriegebiet GRZ 0,8- 11.160 m² OGI versiegelte Fläche - 80% 10.448 0 0 OGI nicht überbaubare Grundstücksflächen 2.612 0,6 1.567

Gesamtflächenwert 13.060 1.567

Als Ergebnis der Prüfung ergibt sich ein Defizit von 17.429 Werteinheiten . Mit der Baugenehmigung für möglicherweise geplante Baumaßnahmen wäre auch die Umsetzung der daraus resultierenden Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Die befristete Nutzung als Industriegebiet würde mit der Umsetzung der genannten 3. Erweiterung des Bodenabbaus gemäß Planfeststellungsbeschluss auslaufen. Mit der Aufgabe einer befristeten baulichen Nutzung könnten die Kompensationsmaßnahmen zum Ausgleich für andere Eingriffe zur Verfügung stehen, da der Ausgleich für den laut Planfeststellungsbeschluss zulässigen Bodenabbau bereits über die Nachnutzungsvorgaben abschließend geregelt ist.

7.5 Übersicht Eingriff - Ausgleich

7.5.1 Eingriff im Plangebiet In der Übersicht zur Eingriffsbewertung ergeben sich folgende Kompensationserfordernisse: Tab. 21 Übersicht zum Ausgleichsbedarf und den Umsetzungszeitpunkten

Eingriffsfläche Bedarf externer Umsetzung Umsetzung der Ausgleich in Pflanzgebote / externen Werteinheiten Ausgleichsmaß- Ausgleichsmaß- nahmen im nahmen Plangebiet Erster Bauabschnitt : - Bestandsgelände Defizit - 17.617 Pflanzperiode Pflanzperiode nach Kalksandsteinwerk Überschuss + 7.088 nach dem Veröffentlichung des - Flächen Ost Raute 1 Defizit - 72 Satzungs- Bebauungsplanes - Verkehrsflächen 10.601 beschluss Pflanzperiode nach der Fläche Raute 2 (Ost) 22.398 Baugenehmigung für Baumaßnahmen auf der Fläche Raute 2 Pflanzperiode nach der Fläche Raute 3 (West) 17.429 Baugenehmigung für Baumaßnahmen auf der Fläche Raute 3 Gesamtdefizit 50.428

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7.5.2 Aufwertungspotential der externen Maßnahmen Die Ermittlung des Aufwertungspotentials ergibt sich aus der Bewertung des Bestandes und des Maßnahmenpaketes (siehe dazu Kapitel 6.2). Mit Umsetzung aller Maßnahmen können die zur Verfügung gestellten Flächen um 40.894 aufgewertet werden. Für die gestaffelten Entwicklungsziele ergibt sich folgendes Aufwertungspotential.

Kompensationsmaßnahmen Aufwertungspotential

Maßnahmenpaket zu Entwicklungsziel 1: Artenreiches Extensivgrünland 14.406 Werteinheiten

Maßnahmenpaket zu Entwicklungsziel 2: Artenreiches Extensivgrünland, 26.488 Werteinheiten Herstellung weiterer Biotoptypen

Summe 40.894 Werteinheiten

7.5.3 Weiterer Kompensationsbedarf Mit Umsetzung aller vorgesehenen Maßnahmen auf den externen Flächen kann die vollständige Kompensation des Eingriffs im Plangebiet NICHT erreicht werden. Da der Eingriff in Natur und Landschaft über das Aufwertungspotential der externen Flächen hinausgeht, ist für die verbleibenden Werteinheiten die Zahlung von Ersatzgeld vorgesehen. Das über das Aufwertungspotential der externen Kompensationsflächen hinausgehende Kompensationserfordernis (9.534 Werteinheiten) bei Umsetzung aller Bauabschnitte des Bebauungsplanes erfolgt durch Festsetzung einer Ausgleichszahlung zur Finanzierung von Kompensationsmaßnahmen im Landkreis Nienburg/Weser. Die Modalitäten zur Zahlung werden über den städtebaulichen Vertrag zwischen dem Investor und der Gemeinde Marklohe gesichert.

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8 Vorgaben zum Zeitpunkt der Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen

8.1 Bauabschnitt 1 Die Eingriffe auf den Bestandsflächen (Baugenehmigung 1994, Repowering WEA 2008 und 2014) sind bereits erfolgt, die bauliche Nutzung der Flächen Raute 1 verbunden mit der geringfügigen Erweiterung der Verkehrsflächen im Zufahrtsbereich erfolgt kurzfristig. Für diesen Bauabschnitt 1 werden Maßnahmen auf den externen Kompensationsflächen erforderlich. Umsetzungszeitpunkt Pflanzgebote und Maßnahmen Natur auf Zeit im Plangebiet Die Pflanzgebote 1 und 2 sowie die naturschutzfachlichen Maßnahmen „Natur auf Zeit“ auf der Fläche Raute 2 sind spätestens ein Jahr nach der Baugenehmigung für die Fläche Raute 1 abzuschließen. Umsetzungszeitpunkt externe Kompensation Das Maßnahmenpaket zum Entwicklungsziel 1 ist in der Pflanzperiode nach Veröffentlichung des Bebauungsplanes umzusetzen, da der Ausgleich überwiegend auf erweiterte Nutzungen und nicht umgesetzte Pflanzflächen aus der Genehmigung 1994 basiert.

8.2 Weitere Bauabschnitte Für die Flächen Raute 2 und Raute 3 liegen keine konkreten Planungsabsichten vor. Von der baulichen Nutzung ist deshalb nur langfristig auszugehen. Die Reihenfolge der Inanspruchnahme ist mit der Nummerierung der Flächen nicht festgelegt.

8.3 Umsetzungszeitpunkt der externen Kompensationsmaßnahmen Der Grünordnungsplan sieht die sofortige Zuordnung aller Flurstücke für den Ausgleich des Eingriffs im Plangebiet vor. • mit der Umsetzung der Maßnahmen zum Entwicklungsziel 1 auf der zentralen Grünlandfläche kann eine Aufwertung erreicht werden, die den Eingriff im Rahmen des ersten Bauabschnitts ausgleicht. Die Umsetzung des Maßnahmenpaketes zum Entwicklungsziel 1 auf den externen Flächen erfolgt in der Pflanzperiode nach der Veröffentlichung des Bebauungsplanes. • die Umsetzung der Maßnahmen zum Entwicklungsziel 2 ermöglicht - den vollständigen Ausgleich des Eingriffs auf der Fläche Raute 2 oder - den vollständigen Ausgleich des Eingriffs auf der Fläche Raute 3. Die Umsetzung des Maßnahmenpaketes zum Entwicklungsziel 2 erfolgt in der Pflanzperiode nach der Baugenehmigung auf der Fläche Ost Raute 2 oder Fläche West Raute 3 im Plangebiet. Variante 1: Erfolgt die bauliche Nutzung zuerst auf der Fläche Raute 2 ist das Maßnahmenpaket zum Entwicklungsziel 2 umzusetzen. Bei Baubeginn auf der Fläche Raute 3 wird die Ausgleichszahlung erforderlich. Variante 2: Erfolgt die bauliche Nutzung zuerst auf der Fläche Raute 3 sind ebenso die Maßnahmenpakete zum Entwicklungsziel 2 umzusetzen. Bei Baubeginn auf der Fläche Raute 3 wird die Ausgleichszahlung erforderlich.

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Tab. 22 Variante 1

Maßnahmen Aufwertung der Flächen in Ausgleichsbedarf der Übertrag in Werteinheiten Bauflächen in Werteinheiten Werteinheiten

Maßnahmenpaket zu 14.406 1. Bauabschnitt: Überschuss: Entwicklungsziel 1 10.601 3.805

Maßnahmenpaket zu 26.488 (Entwicklungsziel 2) Fläche Ost Raute 2: Überschuss: Entwicklungsziel 2 + 3.805 (Überschuss) 22.398 7.895 30.293

Fläche West Raute 3: Defizit: 17.429 17.429

Ausgleichszahlung + 7.895 (Überschuss) - 17.429 (Defizit) 9.534

50.428 Werteinheiten 50.428 Werteinheiten

Tab. 23 Variante 2

Maßnahmen Aufwertung der Flächen in Ausgleichsbedarf der Übertrag in Werteinheiten Bauflächen in Werteinheiten Werteinheiten

Maßnahmenpaket zu 14.406 1. Bauabschnitt: Überschuss: Entwicklungsziel 1 10.601 3.805

Maßnahmenpaket zu 26.488 (Entwicklungsziel 2) Fläche West Raute 3: Überschuss: Entwicklungsziel 2 + 3.805 (Überschuss) 17.429 12.864 30.293

Fläche Ost Raute 2: Defizit: 22.398 22.398

Ausgleichszahlung + 12.864 (Überschuss) - 22.398 (Defizit) 9.534

50.428 Werteinheiten 50.428 Werteinheiten

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Anhang

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