GESCHÄFTSBERICHT 2009

Wissen in der Region. Wissen für die Region. Dithmarschen und . GESCHÄFTSBERICHT 2009 Inhalt.

3 Editorial. Dithmarschen und Steinburg – Wind, Wasser, Weitblick… und Wissen!

5 Dithmarschen und Steinburg in Zahlen.

6 Leitartikel. Moderne Wirtschaftsförderung als wissensbasierte Dienstleistung – Bildung und Wissen als Rohstoff der Zukunft.

8 Unternehmensentwicklung und -begleitung in Steinburg und Dithmarschen.

12 Existenzgründung, Technologietransfer und Wissenschaftspark.

CAT – Centrum für Angewandte Technologien GmbH mariCUBE – Wirtschafts- und Wissenschaftspark für Marine Biotechnologie in Büsum Existenzgründungsprojekte

16 Standortentwicklung durch Regionalmanagement.

Regionalmanagement ChemCoast Park Brunsbüttel Regionalmanagement Logistik Regionalmanagement Konversion im Kreis Steinburg in , Glückstadt und

21 Projekte – Mehrwert für die Regionen Dithmarschen und Steinburg.

FRAU & BERUF – Trend zur Spezialisierung und Individualisierung in der Arbeitswelt Weiterbildungsverbünde und Qualifizierungsberatung in Dithmarschen und Steinburg Projektgesellschaft Norderelbe – Projektierung innovativer Ideen

27 Technische Dienstleistungen.

Zweckverband Wasserwerk Wacken – Trinkwasser = Prozesswasser?! Betriebsführung Bäder Gesellschaft für Marine Aquakultur (GMA)

30 Die egeb: Wirtschaftsförderung im Überblick.

31 Projekte und Gesellschaften der egeb: Wirtschaftsförderung.

31 Impressum.

2 GESCHÄFTSBERICHT 2009 Editorial. Dithmarschen und Steinburg – Wind, Wasser, Weitblick... und Wissen!

Das egeb: Forum mit 25 Veranstaltungen, 2009 konzipiert, in 2010 umgesetzt… ist das nicht ein bisschen viel des Guten? Nicht nur die hohe Nachfrage im laufenden Jahr zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wirtschafts- förderung darf nicht in alten Strukturen verharren, sondern muss sich den aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen stellen und anpassen. Dass »Wissen« der Schlüsselbegriff für die wirtschaftliche Regionalentwicklung ist, wird von niemandem bestritten – wir haben es auf den folgenden Seiten begründet und mit dem egeb: Forum unsere Schlüsse gezogen.

Wirtschaftsförderung ist nach wie vor mehr als Briefe schreiben, Anzeigen schalten und darauf hoffen, dass sich daraufhin ein Unternehmer für den Standort Dithmarschen und Steinburg entscheidet. Das Jahr 2009 hat das wie in einem Brennspiegel noch einmal deutlich gemacht: Welt-, europa- und deutschlandweit war die Nachfrage nach Grundstücken noch einmal sehr gering. Das heißt natürlich nicht, dass nicht an den durch die Lage oder die Ausstat - tung begünstigten Standorten wie im Gewerbepark Westküste, dem ChemCoast Park Brunsbüttel und der Gemeinde Horst – wegen der Nähe zu Hamburg – Nachfrage vorhanden war oder im Einzelfall auch Abschlüsse getätigt werden konnten. Auslöser hierfür ist aber nicht die klassische Akquisition, sondern die Netzwerkarbeit, die die egeb: Wirt- schaftsförderung auch im Jahre 2009 über die intensive Mitarbeit in der Metropolregion Hamburg, im Netzwerk der Chemieregionen oder auf anderen Ebenen wieder sehr intensiv betrieben hat.

Wirtschaftsförderung ist in Dithmarschen und Steinburg vor allen Dingen Bestandspflege und damit die Unterstüt- zung der bestehenden Unternehmen und dabei auch Wissensvermittlung. Die egeb: Wirtschaftsförderung verfügt über Spezialwissen, zum Beispiel in der Weiterbildung, wovon alle regionalen Betriebe profitieren können.

Das Krisenjahr 2009 ist in beiden Kreisen – abgesehen von einigen Ausreißern, die aber nicht unbedingt krisen - bedingt sind – glimpflich verlaufen. Ausschlaggebend hierfür ist wie in vielen anderen Regionen auch neben der überwiegend mittelständischen Struktur die großzügige Handhabung der Kurzarbeit, aber auch das besonnene Ver - halten der industriellen Betriebe. Das Stichwort »Wissen« spielt auch hier eine Rolle – der schon bestehende oder sich zumindest abzeichnende Fachkräftemangel lässt die Betriebe zögern, sich vorschnell von Teilen der Beleg - schaft zu trennen.

Wirtschaftsförderung ist Netzwerkarbeit – und auch dies ist Wissensvermittlung. Neben der schon erwähnten Mit- arbeit in der Metropolregion Hamburg und in anderen Gremien hat die egeb: Wirtschaftsförderung im vergangenen Jahr besonderes Gewicht auf die Kooperation im Unterelbebereich gelegt. Die Zusammenarbeit der Häfen Cuxhaven, Stade, Hamburg, Glückstadt und Brunsbüttel ist beschlossene Sache und wird zunehmend gelebt, auch wenn der Expansionsdruck aus dem Hamburger Hafen wegen der Krise derzeit weniger stark ist. Nicht zuletzt auch auf die Initiative der egeb: Wirtschaftsförderung wird die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftsraum Unterelbe ihre Arbeit wieder aufnehmen, um die vielfältigen gemeinsamen Interessen im politischen Raum deutlich zu machen und durchzu- setzen – gemeinsame Ziele wie der Bau der A 20, Ausbau der Offshore-Windenergie, die Sicherung der Industrie- standorte, um nur einige zu nennen, sind in reichem Maße vorhanden.

Stichwort Infrastruktur: Die egeb: Wirtschaftsförderung setzt sich nach wie vor für die großen Infrastrukturprojekte A 20, Ausbau B 5 und Hafenerweiterung ein, nicht zuletzt aber auch für die Neustrukturierung des Bahnverkehrs im ChemCoast Park Brunsbüttel, für die die gutachterliche Stellungnahme vorliegt. Zu konstatieren ist, dass es in allen Fällen schrittweise vorangeht, die erhofften großen Sprünge in der einen oder anderen Weise aber leider aus- geblieben sind.

Wirtschaftsförderung heißt, nicht kurzatmig zu agieren, sondern langfristig-strategisch zu denken und zu handeln. Exemplarisch sei hierfür die Beratung und Förderung von Existenzgründungen genannt, die von der egeb: Wirtschafts - förderung seit Langem forciert wird, die sich in den vergangenen Jahren, insbesondere aber auch im Jahre 2009 bewährt und in der Schaffung von Arbeitsplätzen »ausgezahlt« hat. Die egeb: Wirtschaftsförderung ist den politischen

3 EDITORIAL

Die Übernahmestation Gremien dankbar, dass sie Mut, Weitblick und Ausdauer gezeigt und mit Hemmingstedt versorgt dem CAT und dem mariCUBE Keimzellen für den Erfolg geschaffen haben. den Gewerbepark Zu erinnern ist in diesem Zusammenhang daran, dass beide Kreise noch Westküste mit Fern- vor 25 Jahren hochschul- und technologiefreie Zone waren. Mit dem For- wärme aus Abwärme schungs- und Technologiezentrum Westküste in Büsum 1987, der Fach - der Shell-Raffinerie. hochschule Westküste in Heide 1993, dem Institut für Siliziumtechnologie in 1995 und der Gesellschaft für Marine Aquakultur in Büsum 2007 sind wesentliche Grundsteine gelegt worden, um im Wettbe werb der Wissens regionen zu bestehen. In 2009 ist die Entscheidung gefallen, das ISIT durch einen weiteren Reinraum wesentlich auszubauen. Die egeb: Wirtschaftsförderung sieht es als ihre Aufgabe an, daran mitzuwirken, dass die Forschungs- und Technologieinfrastruktur in der Region weiter verbessert wird. Sie sieht das egeb: Forum nur als einen Schritt, um im Wettbewerb der Wissensregionen zu bestehen.

Dr. Hans-Jürgen Hett

4 GESCHÄFTSBERICHT 2009 Dithmarschen und Steinburg in Zahlen.

Kreis Dithmarschen Kreis Steinburg

Freie Industrie- und Gewerbeflächen 267 ha 146 ha

Preise Gewerbeflächen von 14 bis 25 €/m2 von 15 bis 50 €/m2

Durchschnittliche Hebesätze in Standorten mit GE- und GI-Flächen 327 % 318 %

Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen nominal Mio. 2.827 € 3.275 € je Erwerbstätigen 52.966 € 60.941 €

Erwerbstätige nach Wirtschaftszweigen

Wirtschaftsbereiche insgesamt 55.100 53.200

Land- und Forstwirtschaft, Tierhaltung, Fischerei 3.600 2.600

Produzierendes Gewerbe inkl. Baugewerbe 12.400 12.500 darunter: verarbeitendes Gewerbe 8.200 8.500

Dienstleistungsbereiche 39.100 38.200 darunter: Handel, Gastgewerbe und Verkehr 15.200 12.100 Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister 5.200 7.800 öffentliche und private Dienstleistungen 18.800 18.300

Aktuelle Gewerbeflächenangebote finden Sie auf www.egeb.de

KIEL

A 210 B 5 A 215

HEIDE

NORD-OSTSEE-KANAL

ITZEHOE B 5 A 7

BRUNSBÜTTEL A 23 B 431

GLÜCKSTADT A 20

Infrastruktur der Kreise Dithmarschen und Steinburg

Gewerbeflächen (GE) und Industrieflächen (GI) HAMBURG in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg

5 GESCHÄFTSBERICHT 2009 Leitartikel. Moderne Wirtschaftsförderung als wissensbasierte Dienstleistung – Bildung und Wissen als Rohstoff der Zukunft.

Wissen wird zunehmend zum entscheidenden Element für die Regionalentwicklung. In der Bildung der Bevölke- rung liegt gerade in ländlich geprägten, strukturschwachen Regionen das Innovationspotenzial für die Zukunft von Betrieben und Menschen. Um dieses Innovationspotenzial zu stärken, muss sich Wirtschaftsförderung neben der klassischen Ansiedlungs- und Unternehmensentwicklung also insbesondere um die Förderung des Wissens in der Region kümmern, zukunftsweisende Ideen und Projekte unterstützen und dabei natürlich Ausdauer in der Umsetzung zeigen.

Zukunftsorientierte Regionalentwicklung arbeitet mit dem Konzept der lernenden Region. Lernen ist ein perma- nen ter Prozess, mit dem sich Individuen und Betriebe besser an sich verändernde Bedingungen anpassen können. In einer lernenden Region geht es vor allem darum, dass regionale Akteure bereit sind, ihre Tätigkeit durch Lernen zu verändern und auch etwas für sie Neues auszuprobieren.

Das klassische Lernkonzept geht davon aus, dass wir in den ersten 20 bis 25 Lebensjahren alles lernen, was wir in den folgenden 50 Jahren beruflich benötigen. Heutzutage bildet dieses gewonnene faktische Wissen nur die Grund- lage für die Erkenntnis, dass das Lernen nie endet und nie enden darf. Die wissensbasierte Ökonomie definiert Wissen in drei Kategorien: als wichtigsten Produktionsfaktor, als immaterielles und wirtschaftlich handelbares Gut bzw. Dienstleistung sowie als wichtige Komponente materieller bzw. physischer Güter. Die klassische Industriege- sellschaft stirbt – und mit ihr drei ihrer bestimmenden Merkmale: Dominanz der materiellen Produktion, Industrie - arbeit und hierarchische Organisation. Wissen, als immaterielle Produktion definiert, wird zur zentralen Quelle gesellschaftlicher Wertschöpfung. Die Anwendung von Wissen auf Wissen wird zum wichtigsten Prinzip nachindus- trieller Gesellschaften.

Drei Thesen sind in diesem Zusammenhang von regionalpolitischer Bedeutung und damit der Ansatzpunkt für wirt- schaftsfördernde Aktivitäten:

1. Der Wettbewerb um Märkte entwickelt sich zum globalen Wettbewerb um kreative Köpfe und Wissensarbeiter, Forscher und Entwickler, um Marketingstrategien und Netzwerke. Erfolgreiche Unternehmen schaffen es, angesichts verkürzter Produkt- und Profitzyklen ständig neue Produkte, Verfahren und Technologien am Markt zu etablieren. Diese Fähigkeit, bessere und schnellere Leistungen zu erbringen als der Wettbewerb, basiert im Wesentlichen auf Kompetenz- und Wissensvorsprüngen ihrer Fach- und Führungskräfte.

2. National und international entsteht eine ausgeprägte Hierarchie von Wachstums- und Wissensräumen: An der Spitze stehen hochverdichtete Forschungs- und Technologiecluster, am Ende stehen agrarische und altindustrielle Regionen mit wenig und gering qualifiziertem Humankapital und einer anhaltenden Abwanderung kreativer Köpfe.

3. Trotz des Vorsprungs globaler Wirtschafts- und Wissensökonomie in urbanen Räumen werden auch ländlich strukturierte Regionen zunehmend aufgewertet: Sie verfügen über implizites Wissen, z. B. spezielles maritimes, touristisches oder ökologisches Know-how, das räumlich gebunden ist und nur schwer auf andere Regionen über- tragen werden kann. Dabei hängt die Wettbewerbsfähigkeit kleiner lokaler Unternehmen wesentlich von ihrer Ein- bindung in wissensbasierte räumliche Netzwerke ab, die dieses implizite Wissen speichern und weitergeben und damit wiederum überregional wirken.

Die lernende Region bietet dabei einen Rahmen und einen Ort als Medium, Infrastrukturraum, Handlungsraum, als Transformationsraum und Verdichtungsraum von Wissen. Dafür benötigt die Region Strukturierungshilfen und Instrumente für den Umbau der Infrastruktur, zur Entwicklung der Mentalitätsstruktur und zur Strukturierung von Wissensmanagement. An die Stelle außengesteuerter, hierarchischer, subventions- und interventionsgeprägter Programme sollen Initiativen treten, welche die ureigenen Potenziale der Region nutzen und stärken. Aus passiv

6 LEITARTIKEL

Betroffenen sollen Akteure werden, die mit gestärkter Handlungskompe- tenz den Strukturwandel in ihrer Region selbstständig gestalten. Konkret müssen personale, soziale, methodische und fachliche Kompetenzen ge - fördert werden. Hier setzen die Projekte der egeb: Wirtschaftsförderung an. Weiterbildungsverbünde und Weiterbildungscoaching, Beratungsstelle FRAU & BERUF, Startbahn: Existenzgründung, Projektgesellschaft Norder- elbe, Unternehmertage und Forum-Veranstaltungen bieten den notwen- di gen Background für die regio nale Entwicklung zur Wissensgesellschaft – im Verbund mit den von der egeb: Wirtschaftsförderung getragenen Gründer- und Technologiezentren CAT und mariCUBE, den verschiedenen Regionalmanagements und den technischen Dienstleistungen.

Wissen und Bildung stärken die Regionen nachhaltig und bringen sie voran – die in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg erfolgreich etablierten Unternehmen und Bildungs- und Forschungseinrichtungen beweisen das. Die in diesem Jahresbericht 2009 vorgestellten Aktivitäten zeigen einen Ausschnitt der Handlungskompetenz der egeb: Wirtschaftsförderung – einer modernen Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die auch eine Wis- sensförderungsgesellschaft sein will. Wie innovativ die Region ist, zeigen (vor-)bildlich die Fotografien aus Unternehmen und Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Dithmarschen und Steinburg.

Unser Dank geht an die Unternehmen und Institutionen:

Bayer MaterialScience, Brunsbüttel BlueBioTech, Büsum Fachhochschule Westküste, Heide Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT, Itzehoe Spedition F. A. Kruse, Brunsbüttel Vitarom, Hemmingstedt

Gesellschaft für Marine Aquakultur GMA, Büsum mariCUBE, Wirtschafts- und Wissenschaftspark, Büsum Wasserwerk Wacken, Wacken

Forschung im mariCUBE.

7 GESCHÄFTSBERICHT 2009 Unternehmensentwicklung und -begleitung in Steinburg und Dithmarschen.

Wirtschaftsförderung Steinburg

Seit Mitte 2008 haben auch die Unternehmen im Kreis Steinburg die Aus wirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise gespürt. Zum Ende des Jahres 2009 war allerdings ein deutlich spürbarer Wandel in der Investi - tionsbereitschaft der Firmen zu verzeichnen. Auf Jahressicht gesehen, brachten die Beratungen der egeb: Wirtschaftsförderung ein Investitions- volumen in die Region, das vier Mal so hoch war wie in den Vorjahren.

Hierzu haben viele Faktoren beigetragen. Ganz wesentlich ist sicherlich die klein- und mittelständische Struktur der Steinburger Unternehmen, die überwiegend weniger als 50 Mitarbeiter/-innen angestellt haben – eine Voraussetzung für die flexible Reaktion auf schlechte wirtschaftliche Rahmenbedingungen. So können die Unternehmen durch intelligente Arbeitszeitgestaltung Auftragsspitzen und -rückgänge auffangen. Auch das Arbeitsmarktinstrument der Kurzarbeit hat an einigen Stellen sehr geholfen. Ebenso haben viele Unternehmen die Chance für niedrige Finan- zierungskosten genutzt – krisenbedingt lagen die Zinsen im Jahre 2009 so niedrig wie selten zuvor.

So vielfältig wie die Unternehmensstruktur in Steinburg stellt sich auch die Liste der beabsichtigten Investitionen dar. Sie reicht von der Anschaf- fung einer neuen Druckmaschine über den Bau eines neuen Logistik- und Vertriebsgebäudes, den Bau von Verwaltungs- und Produktionsgebäuden bis hin zur Anschaffung einer neuen großen Maschine zur Fertigung von Fenstern. Neben den Investitionsfinanzierungen über die Gemeinschafts- aufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« wurden auch die Landesprogramme zur Innovationsförderung ausgiebig in An spruch genommen. Dies hat viele Investitionen erst möglich gemacht.

Von herausragender Bedeutung für die gesamte Region ist die Entschei- dung für die Erweiterung des Fraunhofer-Instituts für Siliziumtechnologie ISIT in Itzehoe. Nach langen Verhandlungen haben sich Bund, Land und Europäische Union auf eine Finanzierung der Investition in Höhe von 36,6 Mio. Euro geeinigt. Gebaut werden ein weiterer großer Reinraum sowie Labor- und Büroräume. Mit dem Ausbau sollen die Position des In- sti tuts in der Mikro-/Nanosystemtechnik ausgebaut und bis zu 200 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Erfolge 2009

10,5 Mio. Euro geplante Investitionen bei von der egeb beratenen Unternehmen Die Erweiterung des Fraunhofer- 1,5 Mio. Euro hierfür eingeworbene Fördermittel Instituts für Siliziumtechnologie ISIT 84 damit verbundene neue Arbeitsplätze in Itzehoe wird bis zu 200 qualifizierte Arbeitsplätze schaffen.

8 UNTERNEHMENSENTWICKLUNG UND -BEGLEITUNG

Lokale Aktionsgruppe AktivRegion Steinburg e. V.

Für die von der egeb: Wirtschaftsförderung getragene LAG Steinburg war das Jahr 2009 das bisher erfolgreichste, seitdem der Verein Mitte 2002 ins Leben gerufen worden ist. Mit den 16 beschlossenen Projekten wurde ein Inve- sti tionsvolumen von rund 8,8 Mio. Euro generiert. Hiermit verbunden sind die Schaffung von fünf neuen sowie die Sicherung von 76 bestehenden Arbeitsplätzen.

Die egeb: Wirtschaftsförderung hat sich 2009 erneut gemeinsam mit dem Büro RegionNord auf die europaweite Aus - schreibung zur Organisation des Managements der AktivRegion Steinburg beworben und den Zuschlag erhalten.

Das Zukunftsprogramm ländlicher Raum (ZPLR) ist fast ausschließlich auf Investitionen ausgelegt. Die höchste För- derquote können hierbei kommunale Träger erhalten. Daher waren die Städte und Gemeinden im Kreis Steinburg besonders gefragt bei der Entwicklung von geeigneten Projekten. Hierbei hat sich eine erstaunliche Kreativität gezeigt, die von der Beantragung von Studien und Konzepten bis zur Unterstützung der Renovierungsarbeiten an der Bismarcksäule in Itzehoe reicht. Der neu ins Leben gerufene Leuchtturmwettbewerb der AktivRegionen in Schleswig-Holstein verlief für die Steinburger besonders erfolgreich. So konnten in 2009 vier Projekte den Wettbe- werb bestreiten und gewinnen.

Außerdem hat die Europäische Union 2009 ihre Förderinstrumente und Finanzströme überprüft. Als Folge hiervon wird das Budget, über das die AktivRegion Steinburg verfügen kann, bis 2013 sukzessive aufgestockt und umfasst dann von 2009 bis 2013 insgesamt 2,7 Mio. Euro. Weitere Informationen unter www.leader-steinburg.de

Projektbeispiele Leuchtturmprojekte

ÖPNV-Konzept für den Kreis Steinburg Störtörn Energiesparkampagne Wilstermarsch Standort Wacken Luisenbad Schenefeld Elbmarschenhöfe Bismarcksäule Itzehoe Circus Ubuntu

Erfolge 2009

16 Projekte 8,8 Mio. Euro Investitionsvolumen 81 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert

Kontakte nach Finnland

Der Kreis Steinburg unterhält seit längerer Zeit intensive Kontakte nach Finnland. Mitte des Jahres 2003 traf eine erste Delegation der LAG Aisapari aus Südostbottnien in Westfinnland in Itzehoe ein. Auf Basis der damaligen Gespräche mit dem LAG-Management und einem Vertreter der dortigen Regionalverwaltung haben sich unter der Feder führung der egeb: Wirtschaftsförderung etliche Kontakte und Projekte zwischen den Regionen ergeben.

Eine Grundlage für den regen Austausch mit dieser finnischen Region sind historische Ereignisse in der Gemeinde . In das damalige Lockstedter Lager kamen im Jahre 1915 die ersten – als Pfadfinder getarnten – Soldaten aus dem russisch besetzten Finnland und wurden dort militärisch ausgebildet. Die rund 2.000 gut ge - schul ten Soldaten – die sogenannten Jäger – zogen nach der Ausbildung zurück nach Finnland und waren dort wesentliche Stützen der staatlichen Entwicklung – bei der Unabhängigkeitserklärung Ende 1917, beim anschließen- den Bürgerkrieg und auch in den folgenden Jahrzehnten. Daher findet man die Gemeinde Hohenlockstedt bzw. das Lock stedter Lager in jedem finnischen Geschichtsbuch.

Hohenlockstedt ist die Partnergemeinde der Stadt Lapua und lebt die deutsch-finnischen Beziehungen sehr intensiv – z. B. mit einem jährlichen Finnentag am 25. Januar, der an die Ankunft der ersten finnischen Soldaten erinnert, oder auch mit dem Johannus-Feuer zur Sommersonnenwende Ende Juni. Das Land Schleswig-Holstein ist Partner- region von Westfinnland, einem Verbund mehrerer Regionen.

9 UNTERNEHMENSENTWICKLUNG UND -BEGLEITUNG

Die egeb: Wirtschaftsförderung baut auf diesen Partnerschaften auf und führt die Beziehungen fort. So wurden im Rahmen des Europäischen Fonds für die ländlichen Räume Projekte zwischen Landfrauenorganisationen sowie zwischen Handwerksunternehmen beider Regionen durchgeführt. In den Jahren 2004 und 2005 hat die egeb: Wirt- schaftsförderung jeweils in Finnland und in Deutschland ein Kooperationsseminar organisiert, an dem fünf schleswig- holsteinische und sieben finnische Lokale Aktionsgruppen teilgenommen haben. In jüngster Zeit wurden Kontakte zwischen den Fachhochschulen in Seinäjoki, der Hauptstadt von Südostbottnien, und Heide vermittelt. Deutsche Studenten können jetzt im Rahmen des Erasmus-Programms in Finnland studieren und umgekehrt Finnen in Deutsch- land. Kontakte auf anderen Ebenen, z. B. zwischen Volkshochschulen oder Künstlern und Kunsthandwerkern, sind in Planung. Ziel ist es, durch diese Beziehungen finnischen Unternehmen die Vorteile eines deutschen Standortes näherzubringen.

Mit dem Beitritt zur Europäischen Union im Jahre 1995 ist Finnland ein beispielloser Aufstieg zu einer der führenden europäischen Nationen gelungen. Dies zeigt sich nicht nur in wiederholten Spitzenplätzen in den Pisa-Studien, sondern auch in der intelligenten Handhabung europäischer Förderprogramme.

Wirtschaftsförderung Dithmarschen

Bei mehr als 460 Kontakten hat die egeb: Wirtschaftsförderung in Dithmarschen über die Geschäftsstelle in Heide interes sierte Unternehmer/-innen und Existenzgründer/-innen beraten und ihnen für eine Entscheidung über die Zukunft ihres Unternehmens oder zur Lebensplanung entsprechendes Wissen zur Verfügung gestellt.

Die Existenzgründungsberatung, der Umgang mit Behörden und Kreditinstituten, aber auch die Gespräche zur Scha densbegrenzung und -vermeidung sind die wichtigsten Inhalte der Intensivberatung (siehe Tabelle Aufgaben- struktur).

Die Netzwerkarbeit schafft neues Wissen in der Region und fördert z. B. auch die Neugründungen. Zahlreiche Neu- gründun gen wurden im Jahr 2009 von der Geschäftsstelle Heide aktiv begleitet. Besonders das Projekt »Startbahn Existenz gründung« befördert den Wissenstransfer in der Region, der letztlich Basis für erfolgreiche Gründungen ist.

Hauptthema der Bestandspflegearbeit waren vor allem Fragen nach Investitionszuschüssen für einzelbetriebliche Investitionen. Die gute Zusammenarbeit mit der Investitionsbank in Kiel hat dazu geführt, dass im Berichtszeitraum eine Investitionssumme von 3 Mio. Euro im Bereich der »kleinen Beherbergungsbetriebe« überschritten wurde. Die Beratungstätigkeit im Berichtszeitraum lässt hoffen, dass im Jahr 2010 die förderfähigen Investitionen in Dithmar- schen zunehmen werden. Auch das »Krisenmanagement«, hier insbesondere in Zusammenarbeit mit der IHK, ge - hört zum Aufgabenfeld. Dies wurde im Rahmen der Wirtschaftskrise auch in Dithmarschen verstärkt nachgefragt.

Zum 18. Mal fand in der Adventszeit das mittlerweile traditionelle Kamingespräch in Heide statt. Über 60 Unter- nehmer/-innen informierten sich an fünf Abenden über die Aufgaben der Bürgschaftsbank Schleswig-Holstein (BB S-H) und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft (MBG). Eindrucksvoll schilderten die Geschäftsführer Dr. Gerd Rüdiger Steffen (MBG) und Hans-Peter Petersen (BB S-H) die Aufgaben ihrer landesweiten Wirtschafts- förderungseinrichtungen. Während die MBG als stiller Gesellschafter das Eigenkapital erhöht, bürgt die Bürg- schaftsbank für Kredite bei den Hausbanken. Die informativen Abende waren für die Teilnehmer ein Erlebnis, viele individuelle Fragen wurden beantwortet.

Mit dem Projekt »CheFsache Familie« betraten die Ideengeber und Organisatoren ein neues Feld der Wirtschafts- förderung. Ziel ist es, für die Regionen Dithmarschen und Nordfriesland einen intelligenten Beitrag zur familien- freundlichen Arbeitswelt in KMU-Betrieben zu entwickeln. Die Zusammenarbeit der Projektpartner unter wissen- schaftlicher Begleitung der Universität Flensburg hatte zum Ergebnis, dass diese zunächst wenig beachtete Initiative sich am Ende als ein wichtiger »harter Standortfaktor« herauskristallisierte. Leider konnte die Planung, dieses Projekt landesweit anzulegen, nicht verwirklicht werden.

Die gemachten Erfahrungen wurden von der egeb: Wirtschaftsförderung in die Bündnisse für Familie in Brunsbüttel und Heide eingebracht. In Heide ist die egeb: Wirtschaftsförderung in der Arbeitsgruppe »Familienfreundliche Arbeits welt« tätig. Hier arbeiten Vertreter der IHK, der Gewerkschaften, die Heider Unternehmer und Betriebs- und Personal räte zusammen, um für familienfreundliche Arbeitsbedingungen in Heide und Umland zu werben.

10 UNTERNEHMENSENTWICKLUNG UND -BEGLEITUNG

Der internationale Familientag am 15. Mai 2010 ist eine gute Gelegenheit für Betriebe, auf dieses Thema aufmerk- sam zu machen.

Seit dem Projekt »CheFsache Familie« tritt der Standortvorteil »Familienfreundlichkeit« immer deutlicher hervor. Die demographische Entwicklung macht das Thema zu einem zentralen Standortfaktor. Das Projekt »CheFsache Familie« wird zukünftig mit einer noch zu schaffenden Informationsplattform Betrieben weitere Hilfestellung zur Lösung von Fragen zum Thema geben.

Aufgabenstruktur Wirtschaftsförderung Dithmarschen

2009 2008

Unterstützung bei Kooperationsvorhaben, Kontaktanbahnung auf dem Beschaffungsmarkt einschl. Informationsbeschaffung 34 27

Existenzgründungsvorhaben/Arbeitsplatzbeschaffung 116 94

Unterstützung im Rahmen von Marketingaktivitäten wie Diversifizierung, Verkaufsförderung, Vertriebsorganisationen 5 10

Unterstützung im Umgang mit Behörden, Kreditinstituten und Organisationen 142 118

Schadensbegrenzung und Prävention 105 95

Unterstützung in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit 9 5

Allgemeine Kontaktgespräche ohne akute Problemstellung 50 43

Sonstiges 53

Gesamt 466 395

Erfolge 2009

Mehr als 460 Beratungskontakte vermittelten Wissen und Know-How an Unternehmer und Mitarbeiter Im Mittelpunkt standen Gründungsvorhaben/Arbeitsplatzbeschaffung und Unterstützung im Umgang mit Behörden, Banken Zahlreiche Neugründungen wurden im Berichtszeitraum betreut Bündnisse für Familie ein »zentraler Standortfaktor«

11 GESCHÄFTSBERICHT 2009 Existenzgründung, Technologietransfer und Wissenschaftspark.

Unternehmensgründungen und erfolgreiche junge Unternehmen gelten als Hoffnungsträger für eine wachs- tums starke Wirtschaftsentwicklung. Mit der Steigerung von Gründungsaktivitäten verbinden sich vielfältige Erwartungen in den Regionen – von der Steigerung der Arbeitsnachfrage und der Schaffung neuer Arbeitsplät- ze, der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bis hin zur Diffusion moderner Technologien in die einzelnen Wirt- schaftssektoren und damit einer positiven Veränderung des allgemeinen Wohlstands der Region. Mit dem CAT – Centrum für Angewandte Technologien in Meldorf und dem Wirtschafts- und Wissenschaftspark mariCUBE in Büsum betreibt die egeb: Wirtschaftsförderung zwei Gründer- und Technologiezentren, die in einem ländlich ge - prägten Umfeld vorhandene Potentiale fördern und neue Impulse und Know-how an der Westküste entwickeln und weitergeben.

Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Unternehmens ist sein Wissen. Bereits in der Vorgründungsphase kann das richtige Know-how eine entscheidende Weichenstellung für die Existenzgründung darstellen.

Hat sich ein angehender Existenzgründer durch die Lektüre von Ratgebern informiert, empfiehlt sich in einem zweiten Schritt der Besuch eines Existenzgründungsseminars auf lokaler bzw. regionaler Ebene. Der Vorteil: Bereits erwor- benes Grundlagenwissen wird hier vertieft, drängende Fragen finden Klärung. Ist die endgültige Entscheidung pro Unternehmensgründung gefallen, lohnt der Gang zum Experten. Meist hat man zu diesem Zeitpunkt bereits das Vorhaben konkretisiert und mit dem Businessplan begonnen. Je tiefer man sich in die Gründungsidee hineingedacht hat, desto mehr Fragen tauchen erfahrungsgemäß auf. »Habe ich wirklich an alle laufenden Kosten gedacht?«, »Wie viele Kunden brauche ich pro Tag?«, »Ist meine Rentabilitätsvorschau realistisch?« und »Wird mein Liquiditäts - plan beim Bankengespräch überzeugend sein?« Um hier Klarheit zu erlangen, leisten die professionellen Existenz - gründungs- und -aufbauberater der egeb: Wirtschaftsförderung und des regionalen Gründerzentrums CAT in Meldorf in individuellen Einzelgesprächen und Seminaren wichtige, zielführende Unterstützung.

Für alle Phasen der Existenzgründung – von der Vorgründungs- und Gründungs- bis zur Wachstumsphase – bieten die beiden Technologiezentren Wissensvermittlung und optimale Rahmenbedingungen, um erfolgreich in die Selbst- ständigkeit zu starten.

CAT – Centrum für Angewandte Technologien GmbH

Obwohl gezeichnet von der wirtschaftlichen Krise, ist das Jahr 2009 für das CAT als durchaus positiv anzusehen. Die Beratungsangebote, Praxiscamps, Workshops und Abendveranstaltungen wurden sehr gut angenommen. Mehr als 90 Personen wurden beraten, über 50 erhielten die Fachliche Stellungnahme, nahezu 800 Teilnehmer/-innen nahmen an Veranstaltungen im CAT in Meldorf teil. Das CAT ist mehr denn je erste Adresse für alle wirtschaft- lichen Fragen zur Existenzgründung und Unternehmens führung in der Region.

Nach wie vor liegt die Vermietungsquote im CAT mit durchschnittlich 50% ähnlich wie bei anderen Zentren in struktur- schwachen, ländlichen Räumen in Schleswig-Holstein. Im Jahr 2009 standen zwei Einzüge zwei Auszügen im Haus gegenüber. Trotz Krise konnte 2009 ein Nettozuwachs an vermieteter Fläche von 77 m² verzeichnet werden. Wie in den Vorjahren gründet der überwiegende Teil der Neugründer/-innen ihr Unternehmen im häuslichen Umfeld. Damit stellt nicht der vorhandene gewerbliche Mietraum den größten Wettbewerber dar, sondern das vermeintlich günstigere häusliche Raumangebot. Um diese »Gründungsfalle« zu vermeiden, wird im Jahr 2010 ein gemeinschaft- lich zu nutzendes Großraumbüro mit rund 65 m² speziell für Teilnehmer/-innen aus den Praxiscamps eingerichtet, die zu Sonderkonditionen einen professionellen Startplatz im Haus nutzen können. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich durch dieses Angebot im Jahr 2010 mindestens vier Mietverhältnisse entwickeln.

Für die vom CAT begleiteten Existenzgründer/-innen der letzten Jahre ist außerdem eine Gründermesse im Herbst 2010 geplant. Alle Räume und Flure des Zentrums werden den Existenzgründern zur Verfügung gestellt, damit die jungen Betriebe dort eine »Werkschau« veranstalten können.

12 Aquakultur-Forschung bei der Gesellschaft für Marine Aquakultur GMA in Büsum.

13 EXISTENZGRÜNDUNG, TECHNOLOGIETRANSFER UND WISSENSCHAFTSPARK

Mikroalgen im Bioreaktor – die Firma BlueBioTech mariCUBE – Wirtschafts- und Wissenschafts- betreibt Forschungs- und Produktionsanlagen park für Marine Biotechnologie in Büsum in den Räumen des mariCUBE in Büsum. Am 8. April 2009 wurde das Marine Biotechnologiezentrum mariCUBE in Büsum als Erweiterung des CAT feierlich eröffnet. Zweck ist schwer- punktmäßig die Betreuung von Spin-offs und Gründungen aus dem marinen Umfeld.

Mit einer Bausumme von 3,1 Mio. Euro, finanziert durch das Land Schles- wig-Holstein und den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (2,327 Mio. Euro) sowie durch den Kreis Dithmarschen (773.000 Euro), wurde in der Region, in zentraler Nähe zum FTZ (Forschungs- und Techno- logiezentrum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) und der GMA (Gesellschaft für Marine Aquakultur), ein Kompetenzzentrum geschaffen, das als Wirtschafts- und Wissenschaftspark in dieser Form einmalig in der Bundesrepublik ist. Bereits vor der offiziellen Eröffnung wurde das mariCUBE am 19. Januar 2009 als einer der »365 Orte der Ideen in Deutsch- land« von der Initiative »Deutschland – Land der Ideen« ausgezeichnet. Als Referenzmieter zog mit der Firma BlueBioTech am 1. April 2009 eine renommierte Firma mit dem Schwerpunkt »Algenproduktion und Pro- dukte aus Algen« ein. Mit rund 100 m² Hallenfläche waren so vom Start an 10% des Hauses vermietet. Es folgten einige Kurz-Mietverhältnisse sowie die Nutzung der eigens dafür eingerichteten Gemeinschaftsbüros und Labore. Aufgrund der bereits in der Machbarkeitsstudie geplan ten Zusammenarbeit mit der GMA werden durch eine Nutzungsvereinbarung die Labore gemeinschaftlich genutzt, sodass eine durchschnittliche Aus- lastung der vermietbaren Fläche von 16% im Jahr 2009 einen positiven Start bedeuteten.

Die Veranstaltungsräume im mariCUBE wurden von Anfang an sehr gut angenommen und für zahlreiche Veranstaltungen, Workshops und Präsentationen gebucht. Eigene große Events und Ausstellungen sowie die Kooperationsveranstaltung »Neues aus dem Meer« mit der WTSH führten zu einem Andrang von über 1.150 Besuchern, die sicher als Multiplikatoren in der Region dienen und die die neuen Möglichkeiten weiter publik machen.

Mit weiteren Mietinteressenten wurden Gespräche geführt. Die Mietzu- sagen hängen zum Teil von Projekten ab, die erst im Laufe des Jahres 2010 entschieden werden. Insgesamt ist aber mit weiteren Mietverhält- nissen zu rechnen. Eine Reihe von eigenen Veranstaltungen sowie Nach- fragen von verschiedensten Trägern nach Veranstaltungsräumen sichern auch 2010 den Besucherstrom: Lesungen aus Wissenschaftsromanen und Fachbüchern, eine neue Reihe »Forum: Meer«, die international ausge - zeichnete Foto-Ausstellung »Planet Meer« des NATIONAL GEOGRAPHIC sowie die etablierten Kooperationsveranstaltungen und externen Ver- mietun gen lassen auf ein erfolgreiches Jahr 2010 schließen. Hemmend auf die Vermietungssituation in CAT und mariCUBE wirken sich die in den jeweiligen Bewilligungsbescheiden und den GA-Richtlinien genannten Förderauflagen aus. Die Voraussetzungen für die Anmietung von Raum im mariCUBE sind für einen Teil der Zielgruppe und Mietinteressenten, z. B. aus Forschung und forschungsnahen Institutionen, nicht einzuhalten. Ein Hemmnis ist auch, dass nur an vorsteuerabzugsberechtigte Unter- nehmen vermietet werden darf.

14 EXISTENZGRÜNDUNG, TECHNOLOGIETRANSFER UND WISSENSCHAFTSPARK

Existenzgründerprojekte

Startbahn: Existenzgründung Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes Startbahn: Existenzgründung erhalten die Teilnehmer/-innen aus dem ALG-I- und ALG-II-Bezug seit Januar 2008 in der Vorgründungsphase ein umfassendes Qualifizierungs-, Beratungs- und Betreuungsangebot. Das geschieht in Kooperation von drei Wirtschaftsförderungsgesellschaften: Der Entwick - lungsgesellschaft Brunsbüttel (Träger) für die Kreise Dithmarschen und Steinburg, der WEP Wirtschaftsförderungs-, Entwicklungs- und Planungsgesellschaft für die Kreise Segeberg und Pinneberg und der Wirtschaftsagentur WA für die Stadt Neumünster. Darüber hinaus sind auch die Wirtschaftsakademie WAK Dithmarschen und Mittelholstein, die Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe AGS Itzehoe und das CAT – Centrum für Angewandte Technologien GmbH in Meldorf beteiligt.

Im Jahr 2009 wurden im CAT zehn Praxiscamps, davon eines speziell für Frauen in Teilzeit, mit insgesamt 138 Teil- nehmer/-innen durchgeführt. Seit Start der Praxiscamps konnten durch das CAT allein in Dithmarschen über 350 Arbeitsplätze nachhaltig geschaffen werden.

Für die Jahre 2010/2011 wurde 2009 ein Folgeantrag zur Verlängerung der Förderung aus dem ESF und des Landes Schleswig-Holstein gestellt und genehmigt. Seit dem 1. Januar 2010 ist das Projekt in der Verlängerung und erhält für die Jahre 2010/2011 insgesamt weitere rund 1,45 Mio. Euro. Das CAT koordiniert im Auftrag des Projektträgers egeb: Wirtschaftsförderung das Gesamtprojekt, verwaltet die Projektmittel, verantwortet die Abwicklung der Finan- zierung, Durchführung und Evaluation und stellt die Schnittstelle aller Projektpartner zum Wirtschaftsministerium und der Investitionsbank IB dar.

Norddeutscher Gründerdialog Mehr als 45 junge Unternehmer/-innen waren im Rahmen des Projektes »Norddeutscher Gründerdialog« als Teil des Aktionsprogramms »Modellvorhaben der Raumordnung« (MORO) aktiv an Netzwerktreffen beteiligt. Partner waren garage.hamburg, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Harburg WLH und das IZET, Itzehoe unter der Trägerschaft des CAT. Das Projekt wurde unter dem Namen »Start up and get together« mit dem Schwer- punkt »Intensivierung des Austausches von Existenzgründer/-innen, jungen Unternehmen und Gründerzentren« innerhalb des MORO-Nord-Raumes vom CAT initiiert und erfolgreich aufgebaut.

Es ist dabei gelungen, regionales Know-how und Märkte für junge Unternehmer/-innen zusammenzuführen und deren Entwicklungsaussichten durch die überregionale Vernetzung erheblich zu verbessern. Regelmäßig wurden wechselseitige Arbeitstreffen bei den Netzwerkpartnern veranstaltet. Aufgaben- und unternehmensbezogene Stra- tegien konnten gemeinsam entwickelt, moderiert und umgesetzt werden. Darüber hinaus haben die beteiligten Gründer/-innen wichtige Kontakte geknüpft und konnten das eigene Businessnetzwerk ausbauen. Eine eigens ge - grün dete Gruppe »Norddeutscher Gründerdialog« bietet im Rahmen des Businessnetzwerkes XING die Möglichkeit, die Kontakte auch via Internet zu intensivieren.

Zusammen mit dem Gründerpreis 2009 der WLH wurde vom CAT ein Sonderpreis für die Teilnehmer/-innen im Rahmen eines Businessplan-Wettbewerbs im November 2009 ausgelobt und vergeben. Diese Zusammenarbeit soll auch im Jahr 2010 über das MORO-Nord-Projekt hinaus unter der Federführung des CAT fortgesetzt werden.

Zusammenfassung Vielfältige Aktivitäten und Veranstaltungen sowie der Aufbau und die Etablierung des neuen Biotechnologiezentrums mariCUBE zeichneten das Jahr 2009 aus. Die inhaltlich gesetzten Ziele bezüglich Veranstaltungen, Nutzung von Konferenzräumen und Anzahl an Teilnehmer/-innen wurden erreicht bzw. weit übertroffen.

Erfolge 2009

350 geschaffene Arbeitsplätze seit Januar 2008 1,45 Mio. Euro Fördermittel für das Gesamtprojekt Startbahn: Existenzgründung für 2010/2011 eingeworben 5 neue Mieter im CAT und im mariCUBE Aufbau eines aktiven überregionalen Gründernetzwerkes mit mehr als 40 Teilnehmer/-innen Mehr als 1.500 Teilnehmer/-innen an Veranstaltungen in beiden Häusern

15 GESCHÄFTSBERICHT 2009 Standortentwicklung durch Regionalmanagement.

Regionalmanagement ChemCoast Park Brunsbüttel

Das Jahr 2009 stand ganz im Zeichen der Standortoptimierung. Durch starke Marketing- und Netzwerkaktivitäten sowie eine Fokussierung auf die Belange der Infrastruktur konnten die Bedingungen für die Unternehmen und damit die Attraktivität des Standorts trotz der globalen Rahmenbedingungen weiter verbessert werden.

Seit 2003 ist das Regionalmanagement für den ChemCoast Park Brunsbüttel am Standort aktiv. Aufgabe der drei Projektmitarbeiter ist, sicherzustellen, dass die Wirtschaftskraft der Region erhalten und weiter gestärkt wird. Aktuell bedeutet dies, dafür Sorge zu tragen, dass der Industriestandort die Wirtschaftskrise möglichst unbeschadet überwindet.

Es gilt, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der Standort Brunsbüttel als integraler wirtschaftlicher Bestandteil der Unterelberegion in Politik und Wirtschaft fest verankert wird. Um dies zu gewährleisten, hat sich das Regionalmanagement die Ziele gesetzt, die Wahrnehmung des Standortes zu verbessern und die Attraktivität zu steigern.

Die überregionale und internationale Bekanntheit Brunsbüttels soll so ausgebaut werden, dass Investoren bei der Standortsuche in Norddeutschland automatisch auf den ChemCoast Park aufmerksam werden. Außerdem soll dafür Sorge getragen werden, dass die Verhältnisse vor Ort so attraktiv sind, dass eine Standortbewertung für Brunsbüttel positiv verläuft. Das Regionalmanagement fungiert dabei als zentraler Anlaufpunkt für neue sowie ansässige Unternehmen und hält alle relevanten Informationen sowie notwendigen Kontakte vor.

Dieser Ansatz wurde 2009 durch Aktivitäten in Netzwerken und die Teilnahme an oder Ausrichtung von themen- spezifischen Veranstaltungen verfolgt.

So kooperierte das Regionalmanagement auch 2009 wieder eng mit den Landes- und Bundeswirtschaftsförderern. Die Anfragen wurden direkt an den Standort ChemCoast Park Brunsbüttel weitergeleitet. Überregionale und interna- tionale Vernetzung fand über den Verbund der norddeutschen Chemiestandorte ChemCoast e. V. oder das Europäische Chemieregionen-Netzwerk (ECRN), in dem das Regionalmanagement das Land Schleswig-Holstein vertritt, statt.

2009 wurde zudem zum zwanzigsten Mal das Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) ausgerichtet, bei dem jährlich zahlreiche Vertreter der Unternehmen, Politik und Behörden zusammenkommen. Als Redner konnten zu diesem Anlass der damalige schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Dr. Biel und Hamburgs Wirtschaftssenator Gedaschko gewonnen werden.

Auch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit war das Regionalmanagement 2009 aktiv. So erschienen drei Ausgaben des eigentlich halbjährlichen ChemCoast-Park-Newsletters, die Standortbroschüre wurde neu aufgelegt, und es wur- den Standortpräsentationen für Veröffentlichungen der Bundeswirtschaftsförderung erstellt. Der neue Internet- auftritt des ChemCoast Parks sowie Pressearbeit wie z. B. zur Veröffentlichung des Gleisgutachtens ergänzten diese Aktivitäten.

Eine zentrale Bedeutung in der Außenwahrnehmung des Standortes ist u. a. auch in der positiven, internen Rück - kopplung durch gute Erfahrungen der Unternehmen vor Ort an ihre Zentralen, z. B. durch schnelle Genehmigungs- verfahren, zu sehen, um den Standort Brunsbüttel unternehmensintern zu stärken und neue Projekte zu initiieren. Hier leistet das Regionalmanagement durch seine Kontakte in die Unternehmen hinein seit Jahren gute Arbeit.

Leitsatz der Aktivitäten zur Steigerung der Standortattraktivität ist, die Angebote und Leistungen des Standortes so zu gestalten, dass er möglichst viele Anforderungen von Investoren erfüllt und somit bei der Standortwahl weit vorn steht. Dabei geht es vorrangig um vorhandene technische und verkehrliche Infrastrukturen sowie ausreichend dimensionierte, zur Ansiedlung bereitstehende Industrieflächen. Allerdings ist auch die politische Unterstützung der Wirtschaft sowie eine fachkundige und schnelle Betreuung durch die Fachbehörden von zentraler Bedeutung.

Auch hier ist das Regionalmanagement 2009 überaus aktiv gewesen. Aufbauend auf dem 2008 verfassten Regionalen Entwicklungskonzept für den Standort wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt und ansässigen Unternehmen ein Gut-

16 STANDORTENTWICKLUNG DURCH REGIONALMANAGEMENT achten über Zustand und Ausbaubedarf des Industriegleises erstellt. Für Die Spedition F. A. Kruse nutzt 2010 werden erste daraus resultierende Maßnahmen erwartet, die den mit ihrem Hochlager in Brunsbüttel Bahnanschluss des ChemCoast Parks merklich verbessern werden. die hervorragende logistische Lage und Verkehrsinfrastruktur. Als Grundlage für das weitere Engagement des Standortes im Bereich Offshore-Windkraft plant das Regionalmanagement zusammen mit der Brunsbüttel Ports GmbH den Ausbau des Elbehafens zu einem Verlade- und Basishafen. Auch am Ostermoorer Hafen werden Flächen für solche Unternehmungen verfügbar.

Zur Auflösung des Konfliktes zwischen industrieller Nutzbarkeit von Flächen und der Bildung von Biotopen wurde 2009 zusammen mit den Naturschutzbehörden und Unternehmen ein Vertrag »Natur auf Zeit« erarbeitet, der es ermöglicht, Flächen naturnah vorzuhalten und trotz- dem eine spätere gewerbliche Nutzung sicherzustellen.

All diese und viele weitere Aktivitäten erfolgten in kontinuierlicher Ab - stimmung mit den Landesbehörden. Seit Anfang 2009 finden regelmäßige Treffen mit dem Brunsbüttel-Koordinator im Wirtschaftsministerium statt. Dies schärft auf Landesebene das Bewusstsein für die Belange Brunsbüttels und verkürzt maßgeblich die Entscheidungs- und Abstim- mungsprozesse für den Standort.

Erfolge 2009

Erstellung des regionalen Gleisgutachtens Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, drei ChemCoast Park- Newsletter, neuer Internetauftritt 20-jähriges Jubiläum des »Brunsbüttler Industriegesprächs«

Regionalmanagement Logistik

Als Teil der Logistik-Initiative Hamburg ist das Regionalmanagement Logistik die Schnittstelle zum größten Logistik-Netzwerk Deutschlands mit zurzeit über 450 Mitgliedsunternehmen. Das Regionalmanagement Logistik hat mehrere Studien zur Entwicklung des Standorts initiiert sowie die Region aktiv international vermarktet. Leuchttürme waren die Studie zum Flugplatz Hungriger Wolf, das Hafenkonzept Unterelbe sowie das internationale Marketing in China. Ortsansässige Unterneh- men wurden in Bezug auf Förderprogramme beraten.

Das Regionalmanagement Logistik arbeitet in den vielschichtigen Auf - gabenfeldern, die Cluster-Initiativen ausmachen. Dazu gehören:

logistikgerechte Gewerbeflächen und Verkehrsinfrastruktur Profilierung des Standortes, besonders die Anbahnung und Entwicklung internationaler Kontakte Innovation und Technologie Arbeitskräfte das Kompetenz-Netzwerk der Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit, das die Zukunft der Logistik ganz wesentlich prägen wird.

Im Themenfeld der logistikgerechten Gewerbeflächen und Verkehrsinfra- struktur wurde mit dem Hafenkonzept Unterelbe u. a. zur Entwicklung des

17 STANDORTENTWICKLUNG DURCH REGIONALMANAGEMENT

Flugplatzes Hungriger Wolf und zur Zusammenarbeit der Unterelbe-Häfen beigetragen. Der Logistik-Standort wurde auf einer Reise durch China international beworben, Kontakte zu internationalen Netzwerken wurden angebahnt.

Im Bereich Innovation und Technologie wurde im Rahmen der überregionalen Zusammenarbeit MORO (»Modell- vorhaben der Raumordnung«) ein Projektvorschlag zur Behebung des Mangels an LKW-Stellplätzen erarbeitet. Auf mehreren Veranstaltungen wurde über das Berufsfeld Logistik informiert. Das Regionalmanagement Logistik war auch auf zahlreichen Netzwerk-Veranstaltungen präsent.

In der Metropolregion Hamburg gibt es rund 230.000 Arbeitsplätze in der Logistikbranche. Das Wachstum in den Krisenjahren 2008 und 2009 betrug 5–7% p. a. Die Logistik ist eine Querschnittsbranche aus Industrie und Handel, logistikspezifischen Dienstleistungen (Transport, Umschlag, Lagerung), logistiknahen Dienstleistungen sowie logistik- naher Industrie.

Logistik ist eine Zukunftsbranche für Dithmarschen und Steinburg. Bestehende Standortnachteile können wesent- lich durch die A 20 und die neue Elbquerung ausgeglichen werden. Der Hafenstandort Unterelbe-Raum ist hoch - attraktiv, die globalen Megatrends zu Transportwachstum und Arbeitsteilung sind ungebrochen, d. h. die Logistik wird wieder und weiter wachsen. In der Region sind Flächenreserven und Arbeitskräfte verfügbar. Jedoch ist eine gute Infrastruktur unabdingbar für einen erfolgreichen Güterverkehr.

Erfolge 2009

Internationale Vermarktung des Logistik-Standortes in China Machbarkeitsstudie zum Flughafen Hungriger Wolf Hafenkonzept Unterelbe Zahlreiche Vorträge, Netzwerkveranstaltungen und Förderberatungen

Regionalmanagement Konversion im Kreis Steinburg in Breitenburg, Glückstadt und Kellinghusen

Bei der Konversion der ehemaligen Kasernen im Kreis Steinburg wurde der wichtigste Meilenstein erreicht. Auf der Basis der Vorarbeiten durch das Konversionsmanagement der egeb: Wirtschaftsförderung und der anderen am Konversionsprozess Beteiligten wurden in 2009 die drei Kasernen in Glückstadt, Breitenburg und Kellinghusen an Investoren verkauft.

Nach der Ankündigung der bevorstehenden Räumung der Kasernen im Kreis Steinburg durch die wur- den bereits im Jahr 2006 für alle drei Kasernen gemeinsam mit unabhängigen Gutachtern Nachnutzungskonzepte erstellt. Im Mittelpunkt stand dabei die Bestandsaufnahme von Lage und vorhandener Infrastruktur der jeweiligen Kaserne. Zugleich erfolgten Bedarfsanalysen seitens der Gemeinden und der Regionen im Hinblick darauf, welchen Nutzen die geräumten Kasernen für die betroffenen Kommunen in Zukunft erbringen könnten. Die Abstimmung beider Aspekte untereinander stand am Anfang. Früh entwickelten sich Visionen, und es wurden gute Chancen für einzelne Ansiedlungen erkannt.

Zeitgleich begannen Abstimmungsprozesse über die gewonnenen Erkenntnisse und die Potenziale auf allen Ebenen in den Kommunen, im Kreis und im Land. Auf Basis gemeinsamer Festlegungen wurden dann in den Folgejahren über 300 potenzielle Investoren angesprochen und beinahe 100 Ortstermine durchgeführt. Im Jahr 2009 erfolgte der Abschluss der Kaufverträge mit den gewonnenen Investoren für die ehemaligen Kasernen in Glückstadt, Breiten- burg und Kellinghusen. Darüber hinaus gab es eine große Anzahl weiterer Kaufangebote für Teilflächen oder einzel- ne Gebäude.

Bereits in den Vorjahren wurden in Glückstadt 10 ha des Kasernenareals an Sportvereine der Stadt übertragen und ein Verwaltungsgebäude sowie das Offiziersheim verkauft. Im Februar 2009 erfolgte dann der Verkauf der restlichen 11 ha an eine Firma, die inzwischen auch ihren Firmensitz mit allen Mitarbeitern in das neue Marine viertel verlegt hat. Es ist geplant, eine verträgliche mittelständische Gewerbe- und Mischgebietsnutzung sowie soziales Wohnen auf jeweils größeren Teilflächen zu realisieren. Die 38 ha der ehemaligen Kaserne in Kellinghusen sowie eine

18 STANDORTENTWICKLUNG DURCH REGIONALMANAGEMENT angrenzende Teilfläche des Standortübungsplatzes von 24 ha wurden von einem Unternehmen der Sport- und Touristikentwicklung erworben, das dort in einem mehrstufigen Ausbauplan einen Sport- und Touristikpark errichten will. Dabei sollen die örtlichen Sportvereine einbezogen werden. Schwerpunkt wird eine Fußballschule mit umfang- reichen Unterkunftsangeboten sein. Über die verbliebenen 202 ha des Standortübungsplatzes laufen gegenwärtig erfolgversprechende Verkaufsgespräche mit privaten Interessenten. Auch die Kaserne in Breiten burg wurde im Jahr 2009 verkauft. Ein Käufer aus dem Bereich Wohn- und Gewerbebauten plant, dort das neue Wohngebiet Nord- oer Heide mit ca. 120 Einfamilienhäusern zu errichten. Daneben soll mit großem räumlichem Abstand ein Gebiet zur Ansiedlung von emissionsarmem Gewerbe entstehen. Vom Standortübungsplatz sind 160 ha für 10 Jahre an die Stiftung Naturschutz des Landes Schleswig-Holstein verpachtet. 220 ha verbleiben beim Bundesforst. Nach der erfolgten Übernahme aller Flächen durch die neuen Eigentümer hat sich im zweiten Halbjahr 2009 bestätigt, dass im Verlauf des Planungs- und Realisierungsprozesses eine weitere Begleitung durch das Konversions manage ment der egeb: Wirtschaftsförderung als vermittelnde Instanz zwischen den Investoren mit ihren Projektmanagern und Planungsbüros auf der einen Seite und den Kommunen auf der anderen Seite sinnvoll ist.

Tabellarische Übersicht zu den Einzelflächen

Standorte Fläche ha Ergebnis der Akquisition (Räumungstermin) (Dienstposten) aktueller Status Ende 2009

Glückstadt 21 10 ha verkauft an Sportvereine und Agentur für Arbeit Kaserne (500) Offiziersheim an privaten Betreiber verkauft (Pension) (Juni 2004) Weitere 11 ha verkauft

Breitenburg 380 160 ha verpachtet an Stiftung Naturschutz Standortübungsplatz 220 ha verbleiben vorerst beim Bundesforst (Dez. 2007)

Breitenburg 38 Gesamtfläche verkauft Kaserne (700) (April 2008)

Kellinghusen 226 24 ha verkauft Standortübungsplatz für 202 ha liegen Kaufangebote vor (Dez. 2008)

Kellinghusen 39 Gesamtfläche verkauft Kaserne (1100) (April 2009)

Erfolge 2009

Verkauf aller Konversionsflächen an Investoren: – knapp 100 ha Kasernenflächen – über 600 ha Standortübungsplätze

19 Inspektion von Schüttgütern im Institut Ma.Vi.Tec an der Fachhochschule Westküste.

20 GESCHÄFTSBERICHT 2009 Projekte – Mehrwert für die Regionen Dithmarschen und Steinburg.

FRAU & BERUF – Trend zur Spezialisierung und Individualisierung in der Arbeitswelt

Orientierung und Weiterbildung sind gefragt. Im Jahresvergleich haben 2009 wieder mehr typische Berufsrück- kehrerinnen mit meist langjähriger Berufsunterbrechung FRAU & BERUF aufgesucht. Ihr Hauptanliegen ist nach wie vor die Orientierung, gefolgt von Weiterbildung und Arbeitssuche. Für sie sind die Erarbeitung eines realis- tischen beruflichen Ziels sowie die Beratung über passgenaue Weiterbildung und deren Finanzierung notwendige Voraussetzungen, um auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß fassen zu können.

Viele Frauen stellen fest, dass sich der Arbeitsmarkt in der Zeit ihrer meist langjährigen Berufsunterbrechung gra- vierend verändert hat. Durch den Strukturwandel und die zunehmende Spezialisierung verändern sich Berufsbilder, neue werden entwickelt. Hinzu kommen laufende Veränderungen im Bereich der Informations- und Kommunikations- technologien. Die Arbeitsmarktförderung reagiert darauf mit einer Individualisierung der Förderpraxis. Die Vermitt- lungs budgets der Arbeitsagentur sehen innerhalb von Ermessensspielräumen Einzelfallförderung vor. Dies eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit von individuell zugeschnittener Förderung, erhöht jedoch auch die Abhängigkeit von der jeweiligen Ermessensausübung. Deshalb ist es wichtig, dass die Arbeitslosen zielgerichtet und gut informiert in das Vermittlungsgespräch gehen.

Zunehmend wird FRAU & BERUF unter der Trägerschaft der egeb: Wirtschaftsförderung von der Agentur für Arbeit und der ArGe als Anlaufstelle für Frauen mit mehreren Vermittlungshemmnissen empfohlen. In zeitintensiven Ge - sprächen werden Perspektiven erarbeitet und ausgelotet. Sehr häufig wurde im Berichtsjahr der Wunsch nach einer beruflichen Umorientierung genannt. Die dahinterstehenden Gründe sind vielfältig: gesundheitliche Gründe (z. B. kann der erlernte Pflegeberuf nicht mehr ausgeübt werden), der Wunsch nach eigenständiger Existenzsicherung (z. B. reicht das Teilzeiteinkommen der sozialpädagogischen Assistentin für sich und ihr Kind nicht) oder Unzufrieden- heit mit den Arbeitsbedingungen (z. B. muss die Verkäuferin auf Abruf arbeiten – ohne Rücksicht auf ihre familiären Erfordernisse). In solchen und ähnlichen Fällen wird eine Orientierungshilfe gebraucht, ob ein Umstieg sinnvoll ist – und ob und wie er sich umsetzen lässt.

Arbeitgeber aus dem Bereich der Pflege wünschen sich aktuell einen zügigen Wiedereinstieg von ehemaligen Arbeits- kräften oder eine Umschulung von Neueinsteigerinnen. Das Westküstenklinikum z. B. beklagt einen gravierenden

Anliegen der Ratsuchenden

Suche nach Praktikum/Sonstigem 5,1% Berufliches Aufsteigen 7,1% Konflikte/Recht am Arbeitsplatz 7,1% Existenzgründung 15,6% Fördermöglichkeiten 17,5% Wiedereinstieg 23,4% Bewerbung/Vorstellungsgespräche 24,0% Berufliche Veränderung 31,8% Suche nach Arbeitsstelle TZ/VZ 52,6% Aus- und Weiterbildung TZ/VZ 55,9% Orientierung 76,6%

21 PROJEKTE

Fachkräftemangel. Um Frauen u. a. über die Perspektiven und über die inzwischen familienfreundlicheren Rahmen- bedingungen zu informieren, wurde gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und der Heider Gleichstellungsbeauf- tragten der Infotag »Durchstarten – Berufliche Orientierung« mit großem Erfolg organisiert.

Für Frauen mit Kindern ist es insbesondere der Schichtdienst, der im Berufsfeld der Pflege oder auch im Hotel- und Gaststättengewerbe ein Hindernis darstellt. So gibt es in Dithmarschen nur für 4% der unter Dreijährigen einen Krippenplatz und für 69% der 3- bis 6,5-jährigen Kinder einen Platz in einer Kindertagesstätte. Zudem sind viele Plätze auf den Vormittag beschränkt. Eine Ausweitung und Flexibilisierung der Betreuungsplätze und -zeiten ist dringend notwendig, um die Zeiten der Berufsunterbrechung zu verkürzen und den Fachkräftebedarf zu decken.

Im Rahmen des Arbeitskreises Arbeitsmarkt für Frauen in Dithmarschen wirkte FRAU & BERUF an der Organisation des Fachtages »Kinderbetreuung – (k)eine Frage der Kosten?!« mit. Ziel war es, Kita-Leitungen und -Träger über neue Modelle der kindbezogenen Personalbemessung, über innovative pädagogische Konzepte und Kooperationen zu informieren. Es wurden wichtige Impulse gegeben, die im Rahmen des Lokalen Bündnisses für Familie in Heide weiter verfolgt werden.

Einen konkreten Erfolg kann der Arbeitskreis mit dem Projekt Schulessen verbuchen. Ein Mittagstischangebot an den Schulen vereinfacht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf entscheidend und eröffnet Beschäftigten wie Betrieben mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung. Dem Arbeitskreis ist es gelungen, die Verpachtung der ehemaligen Großküche der Kaserne in Albersdorf zu initiieren und den Pächter für das neue Angebot zu begeistern. Es wurde ebenfalls der Kontakt zur Stiftung Mensch und zur Bildung und Qualifizierung Meldorf gGmbH vermittelt – mit dem Ziel, dort mittelfristig insbesondere für Alleinerziehende und für Menschen mit Behinderungen Arbeits- plätze zu schaffen. Hier zeigt sich die gute Vernetzung von FRAU & BERUF an der Schnittstelle von individueller Beratung und strukturpolitischer Aktivität.

Erfolge 2009

Über 940 Beratungen Erfolgreiche Fachtagungen zu »Beruflicher Orientierung« und »Kinderbetreuung« Projekt »Schulessen« erfolgreich umgesetzt

Weiterbildungsverbünde und Qualifizierungsberatung in Dithmarschen und Steinburg

Weiterbildung ist auch oder gerade in Krisenzeiten wichtig, wenn es möglichst schnell wieder bergauf gehen soll. Am Ende wird das Unternehmen besser dastehen, das die Zeiten geringerer Auslastung sinnvoll genutzt und sich und seine Beschäftigten fit für die Zukunft gemacht hat. Denn das Potenzial der Betriebe steckt zu einem großen Teil in den Köpfen der Menschen, die dort beschäftigt sind.

Fast 1.400 Bürgerinnen und Bürger sowie über 100 Betriebe in Dithmarschen und Steinburg haben 2009 vom Bera- tungsangebot der Weiterbildungsverbünde profitieren können. Das Bildungs- und Beratungsnetz wird für die Rat- suchenden und Weiterbildungsinteressierten damit zu einem festen Bestandteil der regionalen Wirtschaftsförderung.

Durch Kooperation die Wissensstandorte Dithmarschen und Steinburg stärken Als Träger der Weiterbildungsverbünde ist die egeb: Wirtschaftsförderung seit 1993 in Dithmarschen und seit 1998 in Steinburg Vorreiter in der Begleitung von Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen in Fragen der beruflichen Qualifizierung.

Durch das schleswig-holsteinische Wirtschaftsministerium und die EU wurden auch 2009 flächendeckend regionale Weiterbildungsverbünde gefördert: Grundlage für die Tätigkeit der zwölf in Schleswig-Holstein agierenden Koope- rations- und Koordinationsgremien ist das Weiterbildungskonzept der Landesregierung. Ziel des Konzeptes ist die Verbesserung der Weiterbildungsinfrastruktur.

22 PROJEKTE

Dabei gibt es folgende Handlungsfelder:

Koordination und Kooperation der Weiterbildungseinrichtungen Teilnehmerschutz/Qualitätssicherung Verbesserung von Transparenz aller Weiterbildungsbereiche Ausbau von Information und Beratung

Neben den regionalen Weiterbildungseinrichtungen agieren weiterbildungsnahe Institutionen als strategische Partner, wie z. B. die Agentur für Arbeit, die IHK, die Kreishandwerkerschaften und Beratungsstellen wie FRAU & BERUF.

Durch Beratung die Weiterbildungsbereitschaft stärken 1. Bürgerinnen und Bürger Wo gibt es welches Weiterbildungsangebot? Welche Förderprogramme sind verfügbar? Welche Perspektiven habe ich anschließend? Dies sind einige der wichtigsten Fragen, die von den Weiterbildungsverbünden in persönlichen und telefonischen Beratungsgesprächen beantwortet werden. Es geht aber auch um Ermutigung. Viele Bürgerinnen und Bürger in Dithmarschen und Steinburg haben mehr Begabungen, Talente und Fähigkeiten, als ihnen bewusst ist. Sie zu motivieren und zu unterstützen, durch Weiterbildung die eigene Zukunft aktiv zu gestalten – das steht im Mittelpunkt der Beratung.

2. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Hohes Engagement in der Qualifizierung ihrer Beschäftigten zeigten vor allem Einrichtungen im Bereich Gesund- heit und Pflege. Die Gründe dafür lagen in den steigenden Qualitätsanforderungen und dem Wettbewerbsdruck in diesem wachsenden Sektor. Für die Betriebe und ihre Beschäftigten bedeutet dies, einen stetigen Lernprozess im Sinne des lebenslangen Lernens noch konsequenter in den betrieblichen Ablauf zu integrieren.

Im Fokus der Beratungen stand 2009 die Information zu aktuellen Förderprogrammen des Bundes und des Landes Schleswig-Holstein.

Beratungsarten in 2009 Anteil der Beratungen zu den aktuellen Förderprogrammen

Qualifizierungs- Sonstiges beratung KMU WeGebAU 3% 10% 21% Erst- 13% anfragen BAG 5% 38% A1 Einzel- 30% 7% Folge- Förder- beratung an- beratung fragen Meister- 20% BAföG 32% 21%

Kurzinfo Bildungsprämie

Durch Information Transparenz in der Weiterbildungs- und Förderlandschaft schaffen Die Bildungsträger der Weiterbildungsverbünde Dithmarschen und Steinburg beteiligen sich an der Weiterbildungs- datenbank »Kursportal Schleswig-Holstein«.

Die regelmäßigen Veröffentlichungen in regionalen Anzeigenblättern, die Herausgabe von Informationsbroschüren und der Versand von Mailings geben den Menschen in den Regionen einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Weiterbildungsverbünde.

Durch Wissen die Region stärken Angesichts des demografischen und technologischen Wandels ist es für die Bürgerinnen und Bürger in Dithmar- schen und Steinburg wichtig, kontinuierlich in ihre Weiterbildung zu investieren und berufliche Perspektiven zu

23 PROJEKTE entwickeln. Andererseits stärken Unternehmen, die in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten investieren, ihre Wett- bewerbsfähigkeit.

Die Weiterbildungsverbünde Dithmarschen und Steinburg sehen ihre Herausforderungen in den kommenden Jahren darin, mit ihren Beratungen verstärkt die Wege für berufliche Weiterbildung aufzuzeigen und im Rahmen der Qualifi - zierungsberatung die Unternehmen in der Region z. B. beim Aufbau von Personalentwicklungsstrukturen zu be gleiten.

Erfolge 2009

Beratung von mehr als 100 Betrieben zu Fragen der Weiterbildung und Personalentwicklung Information von 1.400 Bürger/-innen in persönlichen Gesprächen Über 200 Personen wurden aus den Zukunftsprojekten Arbeit gefördert Teilnahme am »Tag der Ausbildung« und der »Nordjob-Messe«

Projektgesellschaft Norderelbe – Projektierung innovativer Ideen

Wissen und Innovation stärken – dieses Ziel verfolgt das Zukunftsprogramm Wirtschaft der schleswig-holsteini- schen Landesregierung. Zwei Wege, dies zu erreichen, sind der Aufbau einer leistungsfähigen, wirtschafts- bezogenen Infrastruktur und die Entwicklung eines passgenauen Dienstleistungsangebotes. Hierfür flossen im letzten Jahr 2,35 Mio. Euro für neue Projekte nach Dithmarschen und Steinburg.

Als Spezialisten für die Ideenfindung, Projektentwicklung und Fördermitteleinwerbung bietet die PGN ihr Know- how den Kommunen, Kammern, Verbänden und Wirtschaftsförderungseinrichtungen an, um gemeinsam Vorhaben zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur umzusetzen. Dabei muss das Rad nicht immer neu erfunden werden. Wichtig ist vielmehr der Blick über den Tellerrand. Wie wurde anderswo eine Aufgabe erfolgreich gelöst, und wie kann dieses Wissen optimal genutzt werden?

An Ideen, wie das Umfeld für eine erfolgreiche Wirtschaft weiter verbessert werden kann, mangelt es in Dithmarschen und Steinburg nicht. Bis zur wirklichen Umsetzung sind aber zahlreiche große und kleine Hürden zu nehmen – von der Frage der Gesamtfinanzierung eines Vorhabens bis zu Detailfragen der formalen Ausgestaltung einer Projekt- trägerschaft. Leider wurden 2009 die Hindernisse, die es zu überwinden galt, zahlreicher und höher. Die Wirtschafts- krise schlägt sich zudem auch auf die Förderprogramme des Landes, des Bundes und der EU nieder. Die finanziellen Spielräume verkleinern sich, wie bei den Vorhabenträgern selbst, dramatisch. Dennoch war das letzte Jahr aus regionaler Sicht erfolgreich, die eingeworbene Fördersumme stieg zum dritten Mal in Folge (siehe Grafiken).

Eine moderne Infrastruktur ist die Basis jeder funktionierenden Wirtschaftsstruktur. Je knapper aber die Mittel für Investitionen werden, desto wichtiger werden Wissen und Innovation als Leitgedanken für eine zukunftsfähige Regionalentwicklung. Dem stellen wir uns.

Der Fachkräftemangel stellt das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen. Die verstärkte Aus- und Weiter- bildung des Personals in der Region ist ein Ansatz, dieses Problem nachhaltig zu lösen. Das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen (BZG) am Westküstenklinikum in Heide, das zu den größten Einrichtungen seiner Art in Norddeutschland gehört, geht diesen Weg. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, entsteht in Kooperation mit dem Berufsbildungszentrum Dithmarschen und der Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) ein Kompetenzzentrum für nichtärztliche Gesundheitsberufe. Bis zum Sommer 2010 wird ein 1.100 m² großer An - bau errichtet, der weitere Schulungs-, Übungs- und Büroräume beherbergt. Besonderes Highlight der Erweiterungs- maßnahmen ist die Rettungsarena: In der Halle für die praktische Aus- und Fortbildung der Rettungsassistenten können Unfallsituationen realistisch nachgestellt und Einsätze praktisch geübt werden.

Neue landesweite Beratungs- und Dienstleistungsangebote für Betriebe, wie etwa für den Holzbau, den IuK- Bereich oder die Medienbranche, ermöglichen einen Wissenstransfer in die Unternehmen vor Ort. Informationen über den Stand der Technik, das Kennenlernen von Hochschul- und Forschungseinrichtungen oder die Koopera- tions an bah nung mit anderen Firmen – all das stärkt die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft.

24 PROJEKTE

Die Projektgesellschaft Norderelbe mbH als Tochtergesellschaft der egeb: Wirtschaftsförderung und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Kreise Pinneberg und Segeberg betreut von Itzehoe aus als Geschäfts - stelle für das Zukunftsprogramm Wirtschaft neben den Kreisen Dithmar - schen und Steinburg auch die Kreise Pinneberg und Segeberg sowie die Stadt Neumünster.

Zukunftsprogramm Wirtschaft Neu bewilligte Projekte in Dithmarschen und Steinburg

Fördersumme in Mio. Euro

2,5

2

1,5

1

0,5

0 2007 2008 2009

Erfolge 2009

2,35 Mio. Euro Fördermittel für neue Projekte in Dithmarschen und Steinburg eingeworben Zahlreiche neue Projektbeispiele zeigen die erfolgreiche Begleitung und Umsetzung

Forschung und Ausbildung bei Bayer, Brunsbüttel.

25 Das Wasserwerk Wacken versorgt im Verbund mit dem Wasserwerk Kuden neben den Industriekunden in Brunsbüttel auch einen Großteil des Kreises Steinburg.

26 GESCHÄFTSBERICHT 2009 Technische Dienstleistungen.

Zweckverband Wasserwerk Wacken – Trinkwasser = Prozesswasser?!

Der Wirtschaftsraum Brunsbüttel ist mit der ansässigen chemischen Industrie einer der Räume mit dem größten Trinkwasserverbrauch in Schleswig-Holstein. Wiederholt wurde öffentlich diskutiert, ob die Verwendung von hochwertigem Trinkwasser in der Industrie ökologisch und wirtschaftlich vertretbar ist oder ob Alternativen für die Wasserversorgung der Industrie gesucht werden müssen. Technisch wie naturwissenschaftlich kann der Zweckverband Wasserwerk Wacken hier Entwarnung geben – die Prozesswasserversorgung in der Industrie über Trinkwasser ist auch zukünftig gesichert.

Der Zweckverband Wasserwerk Wacken, dessen Betriebs- und Geschäftsführung seit Verbandsgründung bei der egeb: Wirtschaftsförderung liegt, beliefert die Industriekunden im Wirtschaftsraum Brunsbüttel jährlich mit ca. 6 bis 7 Mio. m³ hochwertigem Trinkwasser. Das Wasser wird bereitgestellt über die Wasserwerke Wacken und Kuden. Beide Wasserwerke betreiben gemeinsam elf Tiefbrunnen, mit denen Grundwasser gefördert wird. Nach einer Auf- bereitung des Grundwassers in den Werken wird dieses Wasser als Trinkwasser an die Kunden des Zweckverbandes abgegeben. Das Wasser wird von den Industriebetrieben innerhalb der Produktion als Prozesswasser, also als Be - standteil im Produktionsablauf, eingesetzt. Als Brauchwasser, für z. B. Kühlung, greifen die Industriebetriebe auf andere Beschaffungsquellen zurück. Die Hauptentnahmequellen für Brauchwasser sind die angrenzenden Ober- flächengewässer Nord-Ostsee-Kanal, Elbe und Stör.

Der Einsatz von Trinkwasser in der chemischen Industrie wird immer wieder mit der Frage verbunden, ob die Ver- wendung von Trinkwasser ökologisch, wirtschaftlich und ethisch vertretbar ist. Aus Sicht der egeb: Wirtschaftsför- derung und des Zweckverbandes Wasserwerk Wacken ist diese Frage mit Ja zu beantworten. Warum?

Die öffentliche Trinkwasserversorgung in Schleswig-Holstein nutzt ausschließlich Grundwasser, also Wasser, das die Hohlräume der Erdrinde (Poren, Klüfte) zusammenhängend ausfüllt. Gebildet wird Grundwasser durch Nieder- schläge, die als Regen, Schnee oder Hagel auf die Erdoberfläche treffen. Teile des Niederschlages fließen oberirdisch direkt in angrenzende Vorfluter, andere Anteile verdunsten oder werden von Pflanzen aufgenommen. Nur ein wech- selnder Anteil sickert, der Schwerkraft folgend, in den Untergrund und führt zur Grundwasserneubildung. Das Grundwasser hat neben der vertikalen auch eine horizontale Fließrichtung und strömt letztlich den großen Vorfluter- systemen, also der Nord- und Ostsee zu. Die Grundwasserneubildung und das Grundwasser sind damit Teil eines Wasserkreislaufes, der in unserem humiden Klima durch einen Wasserüberschuss geprägt ist.

Der Untergrund in Schleswig-Holstein ist aufgrund der jüngeren erdgeschichtlichen Entwicklung sehr heterogen auf- gebaut. Für die Nutzung von Grundwasser kommen nur sandige Abschnitte in Betracht. Diese wechseln im Unter - grund mit bindigen, gering durchlässigen Schichten, wie Tone oder Geschiebemergel. In Tiefenbereichen zwischen 10 und 300 m haben sich so Grundwasserleitersysteme ausgebildet, die hydraulisch zum Teil in Verbindung stehen und durch die Grundwasserneubildung kontinuierlich gespeist werden. Häufig sind die Grundwasserleitersysteme durch bindige Schichten abgedeckt, die sie vor Verunreinigungen schützen. Die Ausbildung der Grundwasserleiter- systeme ist über die Landesfläche von Schleswig-Holstein sehr unterschiedlich.

Über das gesamte Land Schleswig-Holstein betrachtet liegt die Grundwasserneubildung im langjährigen Mittel bei 1,2 Mrd. m³ pro Jahr. Von den mehr als 650 Wasserwerken im Land, hierzu gehören auch die Werke des Zweckver- bandes Wasserwerk Wacken, werden für die öffentliche Trinkwasserversorgung ca. 210 Mio. m³ Grundwasser jähr- lich geliefert. Weitere ca. 40 Mio. m³ werden jährlich mittels eigener Brunnen der Landwirtschaft, von Gewerbe- und Industriebetrieben gefördert. Zuzüglich einer weiteren Grundwasserförderung durch Privathaushalte, ergibt sich ein jährlicher Grundwasserbedarf von ca. 300 Mio. m³. Das sind 25% der jährlichen Grundwasserneubildung.

In Schleswig-Holstein wird für die öffentliche Trinkwasserversorgung, also auch für die Versorgung der Industrie- betriebe, nur ein Viertel des Grundwasserangebotes genutzt, das im Überschuss vorhanden ist. Bei einem Verzicht auf die Grundwassernutzung erhöht sich lediglich der Anteil, der in die Vorflutsysteme abfließt und spätestens mit dem Übergang in Nord- und Ostsee, durch den damit verbundenen Salzeintrag, für die anthropogene Nutzung un - interessant wird. Unter den gegenwärtigen Klimabedingungen steht die Grundwasserentnahme und die Versorgung mit Trinkwasser der Bevölkerung und der Industrie im Einklang mit dem Wasserkreislauf. Das System ist, über

27 TECHNISCHE DIENSTLEISTUNGEN

Schleswig-Holstein betrachtet, ausgeglichen. Das mögliche Einsparen von Grundwasser vor Ort hat keinen Einfluss auf die hydrologische Situation in anderen Regionen.

Wählt man statt dieser großräumigen Betrachtung über das gesamte Bundesland eine kleinräumige Perspektive, sind in diesem Maßstab sehr wohl anthropogene Eingriffe im Grundwasserhaushalt zu verzeichnen. Der Grund hier- für liegt in der großen Heterogenität der Bodenstrukturen. Kleinräumige, z.T. isoliert zu betrachtende Grundwasser - systeme können sehr wohl durch lokal zu hohe Grundwasserentnahmen in der Mengenbilanz negativ beeinflusst werden. Ein anderer wichtiger Aspekt ist der Stoffeintrag von z. B. Pflanzenschutzmitteln in das Grundwasser. Beiden Aspekten wird sowohl von den zuständigen Überwachungsbehörden als auch von den Trinkwasserversor- gern höchste Relevanz zugestanden. Durch die dauerhafte Beobachtung der Entwicklung der Grundwasserspiegel können verlässliche Prognosen über Grundwasserstandsschwankungen gemacht werden, die in ein beständig zu optimierendes Bewirtschaftungskonzept der Grundwasserkörper münden. Mit dem gleichen Ziel wird die chemische Zusammensetzung des Grundwassers beständig kontrolliert. Um beiden Fragen gerecht zu werden, unterhält allein der Zweckverband Wasserwerk Wacken fast 640 Grundwasserbeobachtungsbrunnen. Nach Auswertung der erhobenen Daten liegt die Grundwasserförderung der Werke Wacken und Kuden quantitativ unter 5% des im Einzugsgebiet vorhandenen jährlichen Grundwasserdargebots. Die Qualität des Wassers ist ebenfalls sehr hoch. Nennenswerte anthropogene Einträge liegen nicht vor.

Letztlich bleibt die Frage, ob für die Versorgung mit Prozesswasser nicht andere Quellen in Betracht kommen. Technisch ist es heute möglich, fast jedes Wasser aus Oberflächengewässern oder auch Abwasser mittels Ultra - filtration oder Umkehrosmose zu Prozesswasser aufzubereiten. Entsprechende Anlagen sind an vielen Orten welt- weit seit Jahren im Einsatz. Zu beachten ist dabei der hohe Energieeinsatz bei der Wasseraufbereitung. Je nach gewähltem Verfahren und der Beschaffenheit des Ausgangswassers ist mit einem Energieeinsatz von mindestens 2 kWh/m³ zu rechnen. Im praktischen Betrieb liegt der Energieeinsatz häufig sogar bei 4 bis 5 kWh/m³, etwa bei starker Verschmutzung der Filterelemente. Demgegenüber ist durch einen 33-jährigen Betrieb belegt, dass der Energieeinsatz der Wasserwerke Wacken für die Förderung und Aufbereitung von Grundwasser sowie dem Trans- port des Wassers zum Kunden bei 0,5 kWh/m³ liegt. Die Ökobilanz über den Energieeinsatz spricht damit eindeutig für die Verwendung von Grundwasser als Prozesswasser.

Betriebsführung Bäder

Die egeb: Wirtschaftsförderung hat seit dem Jahr 2004 die Betriebs- und Geschäftsführung für die Freizeitbad Brunsbüttel mbH (FZB) inne. Die Geschäftsfelder der FZB reichen vom Betrieb des Hallenbades in Brunsbüttel, über den Betrieb einer Sauna- und Wellnessanlage bis hin zu einem eigenen Restaurantbetrieb, einem Tret- bootverleih und Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen. Alleinige Gesellschafterin der FZB ist die Stadt Brunsbüttel. Aus einem allumfassenden Servicegedanken in Verbindung mit dem touristischen Angebot resultiert eine ganzjährige, siebentägige Öffnung der Anlagen pro Woche. Der Betrieb ist dementsprechend personal - intensiv. Es sind 35 Personen in Teil- und Vollzeitstellen beschäftigt.

Die gesamte Verwaltung, Geschäftsführung und die Buchhaltung werden durch die egeb: Wirtschaftsförderung geleistet. Neben der Abwicklung des routinemäßigen Geschäftsablaufs nehmen die Sicherstellung der Kundenzu - friedenheit und der hochkomplexe technische Betrieb der Anlagen breiten Raum in der täglichen Arbeit der Geschäftsführung ein. Die FZB hat seit dem Jahr 2005 die Betriebsführung für das Freibad Ulitzhörn von der Stadt Brunsbüttel übernommen. Indirekt wird damit auch der Betrieb des Freibades in Brunsbüttel durch die egeb: Wirt- schaftsförderung gemanagt.

Eng mit dem Betrieb der Bäder in Brunsbüttel verbunden ist das Engagement der egeb: Wirtschaftsförderung im Bereich Fernwärme. Die FZB deckt seit dem Jahr 2005 ihren gesamten Wärmebedarf über Fernwärme, die von SASOL, einem in Brunsbüttel ansässigen Industriebetrieb, bereitgestellt wird. Die hierzu notwendigen technischen Anlagen wie das Rohrsystem, die Übergabestationen und eine Pumpstation wurden von der egeb: Wirtschaftsförde- rung gebaut und seit Inbetriebnahme weitgehend störungsfrei betrieben. Die Wartung und Instandhaltung der Fernwärmeanlagen erfolgt durch egeb-eigene Mitarbeiter. Für die FZB stellt die Versorgung mit Fernwärme einen erheblichen Wettbewerbsvorteil im Vergleich mit anderen Bädern dar. Unabhängig von der tatsächlich genutzten Wärmemenge bezieht die FZB ihre Wärmeenergie zu einem Festpreis, der weit unter dem heute üblichen Preisni- veau liegt. Dieser Aspekt steigert deutlich die Wirtschaftlichkeit der FZB.

28 TECHNISCHE DIENSTLEISTUNGEN

Gesellschaft für Marine Aquakultur (GMA)

Die marine Aquakultur beschäftigt sich mit der Zucht von Seefischen und anderen marinen Organismen, mit dem vorrangigen Ziel, diese als Nahrungsmittel zu vermarkten. Weltweit betrachtet werden vor allem im asiatischen Raum große Anteile des Fischbedarfs schon seit etlichen Jahren aus Produktionsbetrieben der marinen Aquakultur bereitgestellt. In Europa liegen die Produktionsraten noch deutlich nie- driger. Grund hierfür ist, dass die ökonomischen Rahmenbedingungen eine Produktion von Seefisch meist nicht zu wirtschaftlich tragfähigen Bedingungen ermöglichen.

Interessant ist derzeit in Europa einzig die Produktion von hochpreisigen Produkten, wie die Lachszucht in Netzgehegen in den norwegischen Fjor- den. Neben den Fragen, welche Arten optimal gezüchtet und vermarktet werden können, ist die in der Aquakultur eingesetzte Technik häufig noch rudimentär. Daraus resultieren nicht optimale Zuchtergebnisse und sehr häufig extreme ökologische Belastungen im Umfeld der Zuchtanlagen. Mit Blick auf den ständig weltweit wachsenden Fischbedarf und das gleich - zeitige Abnehmen der natürlichen Fischbestände wird die Bedeutung der marinen Aquakultur in den kommenden Jahren sehr stark anwachsen.

Die Gesellschaft für Marine Aquakultur hat die Erforschung der hier beschriebenen Handlungsfelder zur Aufgabe. Gesellschafter sind die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Innovationsstiftung Schles- wig Holstein sowie die egeb: Wirtschaftsförderung. Zusätzlich unterstützt die egeb: Wirtschaftsförderung die GMA erfolgreich durch die Übernahme der Buch- und Geschäftsführung. Die wissenschaftliche Leitung der GMA liegt bei Prof. Dr. Carsten Schulz. Nach dem Bezug eines eigenen Gebäu- des mit angegliederter Forschungsanlage für die Fischhaltung ist der Betrieb der GMA im Jahr 2009 erfolgreich angelaufen. Bei der GMA selbst bzw. über dort angegliederte Forschungsprojekte sind derzeit ca. 20 Personen beschäftigt, die überwiegend im Rahmen wissenschaftlicher Arbeiten Fragen zur Fischgesundheit, Fischernährung, Fischreproduk- tion und zu den technischen Anforderungen an Kreislaufanlagen für die Haltung bearbeiten. Die Kooperation mit Industriepartnern und die Über- nahme von Auftragsforschungsarbeiten durch die GMA verdeutlicht den hohen Stellenwert, den die marine Aquakultur in den Planungen der Ernährungswirtschaft hat. Drittmittelforschung und Auftragsarbeiten haben bei der GMA aktuell ein Volumen von ca. 1,3 Mio. Euro.

Erfolge 2009 – Zweckverband

Übernahme des Wasserwerkes , Vergrößerung des Versorgungsgebietes Höhere Gewinne als geplant

Erfolge 2009 – Gesellschaft für Marine Aquakultur Die Riesengewächshäuser in Drittmittelförderung und Auftragsarbeiten Hemmingstedt werden mit Fern- in Höhe von 1,3 Mio. Euro wärme aus Abwärme der Shell- Einweihung der neuen Räumlichkeiten der GMA in Büsum Raffinerie geheizt und produzieren vor allem Tomaten und Paprika.

29 GESCHÄFTSBERICHT 2009 Die egeb: Wirtschaftsförderung im Überblick.

egeb: Wirtschaftsförderung Geschäftsführung

Dr. Hans-Jürgen Hett, Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-12

Wirtschaftsförderung für Dithmarschen und Steinburg

Dr. Hans-Jürgen Hett, Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-12

Standortvermarktung/ Bestandspflege Projekte/ Regionalmanagement Akquisition Beteiligungen

Allgemein Allgemein Projektbetreuung/ ChemCoast Park

Christian Holst Dieter Lensch Projektmanagement Jens Wrede Tel. +49. (0) 48 21. 40 30-2 81 Tel. +49. (0)4 81. 6 30 19 Martina Hummel-Manzau Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-19 Christian Holst Tel. +49. (0) 48 32. 9 96-101 Volker Ziedorn Konversion Tel. +49. (0) 48 21. 40 30-2 81 Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-15 Hans-Joachim Schmidt CAT Centrum für Ange- Tel. +49. (0) 48 21. 40 30-2 83 Bodenordnung wandte Technologien

Dieter Lensch Bettina Eckert Martina Hummel-Manzau Tel. +49. (0)4 81. 6 30 19 Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-25 Tel. +49. (0) 48 32. 9 96-101

Event-/ mariCUBE

Messeorganisation Martina Hummel-Manzau Christian Holst Tel. +49. (0) 48 34. 9 65 0012 Tel. +49. (0) 48 21. 40 30-2 81 FRAU & BERUF

Logistik Anke Cornelius-Heide Ralf Fiedler Tel. +49. (0) 48 32. 9 96-176 Tel. +49. (0) 48 21. 40 30-28 52 Astrid Gruber Tel. +49. (0) 48 32. 9 96-177

Weiterbildung

Jürgen Hansen Personal-, Finanz- Tel. +49. (0) 48 21. 40 30-2 84 und Rechnungswesen Petra Tiedemann Torsten Lwowski Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-16 Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-20 Andre Mewes Monika de Vries Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-23 Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-22 Bettina Eckert Projektgesellschaft Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-25 Norderelbe

Barbara Schröder Sven-Olaf Salow Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-21 Tel. +49. (0) 48 21. 178 88-15

Technik/Ingenieurwesen

Dr. Guido Austen, Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-18

Zweckverband Technische Gesellschaft für Wasserwerk Wacken Dienstleistungen Marine Aquakultur

30 GESCHÄFTSBERICHT 2009 Projekte und Gesellschaften der egeb: Wirtschaftsförderung.

Centrum für Angewandte Technologien GmbH (CAT) Marschstraße 30a, 25704 Meldorf, Tel. +49. (0) 48 32. 996-0, Fax +49. (0) 48 32. 996-109 Das Centrum für Angewandte Technologien (CAT) bietet Raum und Infrastruktur für Existenzgrün dungen aus allen wirt- schaftlichen Bereichen und richtet sich auch an junge bereits existierende Unternehmen.

ChemCoast Park Brunsbüttel Elbehafen, 25541 Brunsbüttel, Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-19, Fax +49. (0) 48 52. 83 84-30 Der ChemCoast Park Brunsbüttel verfügt über eine vollständig vorhandene und gut ausgebaute Infrastruktur. Voll er - schlossene, als Industriegebiete ausgewiesene Flächen stehen auch für größere Vorhaben zur Verfügung. Die egeb: Wirt - schafts förderung koordiniert den Außenauftritt und die Vermarktung.

FRAU & BERUF Marschstraße 30a im CAT, 25704 Meldorf, Tel. +49. (0) 48 32. 996-175, Fax +49. (0) 48 32. 996-179 Die egeb: Wirt schafts förderung informiert und berät als Träger der Beratungsstelle FRAU & BERUF in Meldorf über die Mög lichkeiten der Berufswegplanung und des beruflichen Wiedereinstiegs speziell für Frauen.

Projektgesellschaft Norderelbe mbH Viktoriastraße 17, 25524 Itzehoe, Tel. +49. (0) 48 21. 178 88-0, Fax +49. (0) 48 21. 178 88-11 Die Projektgesellschaft Norderelbe mbH berät und unterstützt vor allem öffentliche Träger bei der Konzeption und Um - setzung von Projekten zur Stärkung einer wirtschaftsnahen Infrastruktur im Rahmen der Geschäftsstellentätigkeit für das Zukunftsprogramm Wirtschaft der Landesregierung.

Weiterbildungsverbünde Dithmarschen und Steinburg Viktoriastraße 17, 25524 Itzehoe, Tel. +49. (0) 48 21. 40 30 28-4, Fax +49. (0) 48 21. 40 30 28-9 Elbehafen, 25541 Brunsbüttel, Tel. +49. (0) 48 52. 83 84-16, Fax +49. (0) 48 52. 83 84-30 Die in Trägerschaft der egeb: Wirt schafts förderung arbeitenden Weiterbildungsverbünde Dithmarschen und Steinburg dienen als Informations- und Beratungsstelle für Weiterbildung. In enger Koperation mit der Agentur für Arbeit und den Kammern beraten sie unabhängig und vertraulich Bürger und Unternehmen der Kreise Dithmarschen und Steinburg über das Angebot der Weiterbildungsträger.

Zweckverband Wasserwerk Wacken Reselithweg, 25596 Wacken, Tel. +49. (0) 48 27. 99 99-0, Fax +49. (0) 48 27. 13 36 Zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im Wirtschaftsraum Brunsbüttel betreibt die egeb: Wirt schafts förderung die Was ser werke Wacken und Kuden und führt die Geschäfte des Zweckverbandes Wasserwerk Wacken. mariCUBE – Wirtschafts- und Wissenschaftspark für Marine Biotechnologie Hafentörn 3, 25761 Büsum, Tel. +49. (0) 48 34. 9 65 00-0, Fax +49. (0) 48 34. 9 65 00-50 Als Kompetenzzentrum für blaue Biotechnologie ist das mariCUBE ein optimaler Standort für Unternehmensgründungen und junge Unternehmen aus dem Bereich der blauen Biotechnologie, Aquakulturen und deren Umfeld, die eng mit For- schung und Wissenschaft zusammenarbeiten und die Nähe zur Nordsee nutzen möchten. Unter Betriebsführung der CAT GmbH und der egeb: Wirtschaftsförderung werden beste Standortbedingungen der vermietbaren Flächen sichergestellt.

Startbahn: Existenzgründung. Marschstraße 30a, 25704 Meldorf, Tel. +49. (0) 48 32. 996-0, Fax +49. (0) 48 32. 996-109 Unter Koordination der egeb: Wirt schafts förderung werden mit sechs Partnern in den Kreisen Dithmarschen, Pinneberg, Rendsburg/Eckernförde, Segeberg, Steinburg und in der kreisfreien Stadt Neumünster im Sinne einer erfolg reichen und nachhaltigen Selbstständigkeit Existenz gründer durch Beratung, Begleitung, Kurse und Veranstaltungen unterstützt.

Impressum. ViSdP: Dr. Hans-Jürgen Hett | Redaktion: Martina Hummel-Manzau Gestaltung: Hock & Partner GmbH, www.hock-partner.de | Fotos: Photocompany, www.photocompany.de | Druck: Boyens Offset, Heide Ein herzlicher Dank an alle Unternehmen, die die Fotoarbeiten für den Geschäftsbericht unterstützt haben.

31 egeb: Wirtschaftsförderung. Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel mbH Elbehafen 25541 Brunsbüttel

Telefon: +49. (0)48 52. 83 84-0 Telefax: +49. (0)48 52. 83 84-30 E-Mail: [email protected] www.egeb.de