ULTENER LÄRCHEN Mitteilungsblatt der Waldbesitzervereinigung w.V.

Ausgabe März 2013

DAS JAHR DER NACHHALTIGKEIT

Lärchen im Ultental, Südtirol, ca. 850 Jahre alt

Impressum: Das Viechtreich-Echo wird im Selbstverlag der Waldbesitzervereinigung Viechtach hergestellt. Herausgeber: Waldbesitzervereinigung Viechtach w.V. Druck: Druckerei Karl, Viechtach

Gedruckt auf chlorfreiem Papier Nachhaltige Nutzung Einladung zur Jahreshauptversammlung 2013 der WBV Viechtach

am Freitag, den 15. März 2013, im Gasthof Tremml, Ayrhof Beginn: 9.00 Uhr

Tagesordnung 1. Begrüßung und Jahresbericht des 1. Vorsitzenden 2. Grußworte der Ehrengäste 3. Geschäfts-, Kassen- und Holzmarktbericht 4. Entlastung des Vorstandes 5. Abstimmung über den Haushaltsplan 2013 6. Neuwahlen: Vorstand, Ausschuss und Rechnungsprüfer 7. Ehrungen durch den 1. Vorsitzenden 8. Hauptreferat: Dipl. Forstwirt (univ.) Alexander Schulze vom Netz- werk Forst und Holz Bayerischer Wald zum Thema „Holzbau! – Werbung für Holzverwendung im Bayerischen Wald“ 9. Kurzreferat: „Aktuelle forstliche Themen“ – LFD Christoph Graf 10. Wünsche und Anträge Über Ihre Teilnahme würden wir uns freuen und bitten um pünktliches Erscheinen. Josef Kopp 1. Vorsitzender

Ihre WBV-Geschäftsstelle ist zu erreichen: (Katzenbach 6 - 94255 Böbrach) GF Christian Hofherr Telefon 09921-971537, Fax 09921-971538, Mobil: 0170-9824523 Stv. GF Thomas Over Telefon 0170-8115149 Sprechzeiten Geschäftsstelle: jeweils Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 12.00 Uhr

Ihre forstlichen Beratungsstellen: FoDSt. Achslach FA Alfons Scherer Tel. 09929-9590961 Mobil: 0170-8513968 FoDSt. FA Rudolf Reichenberger Tel. 09945-1389 Mobil: 0175-9312420 FoDSt. FA Thomas Kapfhammer Tel. 09942-5067 Mobil: 0175-9353997 (Forstlicher Berater) Einladung zur Jahreshauptversammlung 2013 der WBV Viechtach

am Freitag, den 15. März 2013, im Gasthof Tremml, Ayrhof Beginn: 9.00 Uhr

Tagesordnung 1. Begrüßung und Jahresbericht des 1. Vorsitzenden 2. Grußworte der Ehrengäste 3. Geschäfts-, Kassen- und Holzmarktbericht 4. Entlastung des Vorstandes 5. Abstimmung über den Haushaltsplan 2013 6. Neuwahlen: Vorstand, Ausschuss und Rechnungsprüfer 7. Ehrungen durch den 1. Vorsitzenden 8. Hauptreferat: Dipl. Forstwirt (univ.) Alexander Schulze vom Netz- werk Forst und Holz Bayerischer Wald zum Thema „Holzbau! – Werbung für Holzverwendung im Bayerischen Wald“ 9. Kurzreferat: „Aktuelle forstliche Themen“ – LFD Christoph Graf 10. Wünsche und Anträge Über Ihre Teilnahme würden wir uns freuen und bitten um pünktliches Erscheinen. Josef Kopp 1. Vorsitzender

Ihre WBV-Geschäftsstelle ist zu erreichen: (Katzenbach 6 - 94255 Böbrach) GF Christian Hofherr Telefon 09921-971537, Fax 09921-971538, Mobil: 0170-9824523 Stv. GF Thomas Over Telefon 0170-8115149 Sprechzeiten Geschäftsstelle: jeweils Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 12.00 Uhr

Ihre forstlichen Beratungsstellen: FoDSt. Achslach FA Alfons Scherer Tel. 09929-9590961 Mobil: 0170-8513968 FoDSt. Arnbruck FA Rudolf Reichenberger Tel. 09945-1389 Mobil: 0175-9312420 FoDSt. Kollnburg FA Thomas Kapfhammer Tel. 09942-5067 Mobil: 0175-9353997 (Forstlicher Berater) 2013 – Das Jahr der Nachhaltigkeit Inhalt

Seite Sie finden Einladung 2 Nachhaltigkeit Jahr der Nachhaltigkeit 3 modern? Personalien 4/5 FORSTWIRTSCHAFT Unsere Arbeit 6/7 IN DEUTSCHLANDend aus Tradition Wir auch – Vorausschau Holzpreise 8-10 seit 300 Jahren. Pflanzenbestellung 11/12 Fichtenbestände 13 Das Jahr 2013 ist für die deutsche Forstwirtschaft ein besonderes Jahr. WBV-Lehrfahrt 14/15 Vor genau dreihundert Jahren prägte der sächsische Oberberghaupt- Bodenschutzkalkung 16/17 mann Hans-Karl von Carlowitz einen Begriff, der bis heute zu den Forstl. Gutachten 18/19 Grundprinzipien der deutschen Forstwirtschaft gehört – das Prinzip der Nachhaltigkeit. Ultener Lärche 20

Der Gedanke nicht mehr zu nutzen, als gleichzeitig nachwächst, ist also schon dreihundert Jahre alt.

Damals aus der Not des Holzmangels und der Übernutzung der Wälder durch die Erzverhüttungen geboren, spielt das Prinzip der Nachhaltigkeit in unserem Leben eine immer größere Rolle und lässt sich auf viele Bereiche übertragen. Man denke nur an den Umgang mit unserer wichtigsten Ressource, der Umwelt. Die Wurzel dieser genialen Idee ist und bleibt aber die Forstwirtschaft. Auch wenn dieses Begriffspaar aus „Forst“ und „Wirtschaft“ für manche Men- schen negativ belegt ist, garan- tiert die deutsche Forstwirtschaft – und zu dieser gehören auch die bayerischen Waldbauern aus un- serer Region – durch die genera- tionenübergreifende, nachhaltige Bewirtschaftung ihres Waldes die Versorgung mit dem universellen und immer wieder nachwachsen- den Rohstoff Holz.

Gleichzeitig gewährleistet sie auf Dauer, dass der Wald seine wei- teren vielfältigen Funktionen erfül- len kann. Er ist Lebensraum und Rückzugsgebiet vieler Tierarten, spendet sauberes Wasser, bietet Raum sich vom Alltagsstress zu Nachhaltig nutzen heißt in ihre Zukunft zu investieren erholen und vieles mehr.

Wahre Nachhaltigkeit berücksichtigt also nicht nur den wirtschaftlichen Aspekt, sondern wirkt automatisch positiv in alle Bereiche hinein, die einen Wald für uns so wertvoll machen.

Dies zu gewährleisten ist der deutschen Forstwirtschaft in den letzten dreihundert Jahren sehr gut gelungen und wird auch in Zukunft die Maxime ihres Handelns sein.

Verfasser: Thomas Kapfhammer, FA Quelle: LWF Aktuell

3 Personalien

Forstrat Heinrich Schmidt in den Ruhestand verabschiedet

Zum 1. Dezember 2012 wurde unser langjähriger Informationen für die Waldbesitzer Forstlicher Berater Heinrich Schmidt in den Ruhe- stand verabschiedet. Schmidt, ein gebürtiger Ober- Das von ihm verfasste Mitteilungsblatt der WBV, pfälzer, lernte den Bayerischen Wald kennen und das „Viechtreich-Echo“, entwickelte sich zu einer schätzen, als er in einer Planungsgruppe der Forst- umfangreichen und geschätzten Informationsbro- verwaltung an Kartierungen für die Waldfunktions- schüre. Auch die Herausgabe eines eigenen WBV- planung mitwirkte. Holzrechners war ein Renner: Zwei Auflagen mit einigen Tausend Stück dieses kleinen Holzrechners Deshalb bewarb er sich 1973 an das damalige hat die WBV in der Zwischenzeit in ganz Bayern Forstamt Viechtach und übernahm das Forstrevier verkauft. Derzeit arbeitet Schmidt an einer Neuauf- Viechtach II. lage für unsere WBV.

Als Revierleiter war er hier in der Privatwaldbera- Auch der Internetauftritt der WBV-Viechtach, der tung für den gesamten Bereich der Stadt Viechtach eine gute Plattform für die Information unserer und einen Teil der Gemeinde Arnbruck zuständig. Waldbesitzer ist, wurde von ihm erstellt und laufend Zudem betreute er den Stadtwald von Viechtach betreut. und die Kirchenwälder Viechtach und Schönau. Schwerpunkte seiner Arbeit waren der Forstwege- bau und die Beratung und Förderung der privaten Waldbesitzer. Besonders die Walderschließung hat er in seinem ehemaligen Dienstbereich vorangetrie- ben und dabei auch einen der längsten Forstwirt- schaftswege, den „Kronbergweg“ mit acht Kilome- ter Länge und über 80 beteiligten Waldbesitzern, gebaut. Aufgrund seiner ausgezeichneten Fach- kenntnisse wurde ihm 1993 die Sonderfunktion des Forstlichen Beraters der Waldbesitzervereinigung Viechtach übertragen.

Tätigkeit als Forstlicher Berater

Neben seiner Hauptaufgabe als Revierleiter setzte sich Schmidt mit Tatkraft für die Weiterentwicklung der WBV Viechtach ein, die sich zu einer der füh- renden Forstbetriebsgemeinschaften in Niederbay- ern entwickelte. Im Rahmen einer kleinen Feier – Verabschiedung durch den Vorsitzenden Zur Verbesserung der finanziellen Situation der WBV regte er den Abbau des Maschinenparks an. Ferner setzte er sich für einen hauptamtlichen Ge- Mit Weitblick hat Heinrich Schmidt die Entwicklung schäftsführer ein, um die immer umfangreicheren der Waldbesitzervereinigung Viechtach über zwan- Aufgaben der WBV besser erledigen zu können. zig Jahre hinweg gefördert und geprägt. Dies war die richtige Weichenstellung für eine nach- haltig positive Entwicklung unserer Waldbesitzer- Für sein Engagement und die gute Zusammen- vereinigung. arbeit bedanken wir uns herzlich. Für den neuen Lebensabschnitt wünschen wir alles Gute, Gesund- Durch die Forstreform 2004 wurden den Waldbe- heit und weiterhin Verbundenheit mit der WBV- sitzervereinigungen in ganz Bayern hauptamtliche Viechtach. Berater zur Verfügung gestellt. Ab 1. Juli 2005 übernahm Heinrich Schmidt die Beratung der WBV Viechtach in Vollzeit und ab Februar 2009 zusätz- Josef Kopp lich die der WBV . 1. Vorsitzender

4 Personalien

einigung Viechtach in den verschiedensten Berei- chen fachlich zu beraten. Als Revierleiter war die Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft und den beiden Geschäftsführern der Waldbesitzervereinigung bisher hervorragend. Als Forstlicher Berater wird sie mit Sicherheit noch intensiviert werden. Die gesamte Vorstandschaft, die Geschäftsführer und auch ich als Forstlicher Be- rater, werden uns auch weiterhin im Rahmen unse- rer Möglichkeiten für Sie einsetzen und Sie bei der Bewirtschaftung Ihres Waldes und der Vermarktung Ihres Holzes unterstützen. Schenken Sie uns auch weiterhin Ihr Vertrauen.

Liebe Waldbesitzerinnen Thomas Kapfhammer, Forstamtmann und Waldbesitzer, als neuer Forstlicher Berater der Waldbesitzerver- einigung Viechtach möchte ich die Gelegenheit nut- zen und mich Ihnen kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Kapfhammer. Ich bin 48 Jahre alt, verheiratet, habe einen 5-jährigen Sohn und wohne in Kollnburg. Beruflich bin ich seit Februar 1993 in Ihrem Bereich tätig. Damals übernahm ich die Forstdienststelle Viechtach I des Forstamtes Viechtach, zuständig für die Gemeinden und Kollnburg ohne die Gemarkung Allersdorf. Im Zuge mehrere Forstreformen änderte sich ne- ben der Forstamtszugehörigkeit mehrmals auch der Revierzuschnitt und damit auch die Reviergröße. Seit der großen Forstreform 2006 arbeite ich nun als Leiter des Forstrevier Kollnburg beim Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten – Abteilung Forsten – in Regen. Mein Zuständigkeitsbereich umfasst die Gemeinden , Kollnburg, Pra- ckenbach und die Gemarkungen Blossersberg und Schlatzendorf der Stadt Viechtach. Außerdem be- treue ich noch den Kommunalwald der Stadt Viech- tach. Nach Versetzung von Herrn Forstrat Heinrich Schmidt in den Ruhestand wurde ich zum 01.12. 2012 zum Forstlichen Berater der Waldbesitzer- vereinigung Viechtach bestellt. Meine Aufgaben in diesem Tätigkeitsfeld liegen in erster Linie darin, die erfolgreiche Arbeit meines Vorgängers Heinrich Harvestervorführung Schmidt weiter zu führen und die Waldbesitzerver- beim Waldinformationstag 2011

5 Wir berichten über unsere Arbeit

Allgemeiner Geschäftsbetrieb

Holzvermittlung Bis Anfang Dezember konnte das Holz zügig ab- gefahren werden, die restlichen Holzmengen wer- Trotz guter Holzpreise 2012 haben sich die priva- den im ersten Quartal 2013 abgefahren, soweit die ten und kommunalen Waldbesitzer in Bayern mit Schneelage dies zulässt. Derzeit nutzen viele Wald- dem Holzeinschlag sehr zurückgehalten. Bayern- besitzer das trockene Wetter zum Holzeinschlag, weit ging der Holzeinschlag um 20 bis 30% zurück. um die abgeschlossenen Vorverträge zu erfüllen. Auch im WBV-Bereich ging der Holzeinschlag um 25% zurück. Die WBV bot ihren Mitgliedern auch wieder den Holzkauf auf dem Stock an, d.h. die WBV organi- 2012 wurden insgesamt 43.094 Einheiten (fm, rm, siert den Holzeinschlag und der Waldbesitzer be- srm) an Rundholz durch die WBV vermarktet. Da- bei entfielen 93,0% auf die Holzart Fichte/Tanne, kommt den erntekostenfreien Erlös ausbezahlt. 6,4% auf die Holzart Kiefer und 0,6% auf Laubholz.

Sortiment Stammholz/Fixlängen: 33.030 fm Zwei Drittel dieser Menge wurde als Fixlängen aus- gehalten. Der Rest wurde als langes Stammholz für die Bauholzproduktion bereitgestellt.

Sortiment Papierholz: 6.646 rm Durch den niedrigeren Papierholzpreis als 2011 sank die Vermarktungsmenge 2012 um über 3.000 Forstpflanzenvermittlung rm. Über die jeweiligen Forstdienststellen und die Ge- schäftsstelle der WBV wurden 2012 folgende Forst- Sortiment Hackschnitzel: 3.418 srm pflanzen an die Mitglieder vermittelt: Hier wurde vor allem das Restholz der Harvester- einsätze gehackt und vermarktet. Nadelhölzer 25.080 Pflanzen Laubhölzer 27.245 Pflanzen Im letzten Quartal 2012 führte der gute Holzpreis Insgesamt 52.325 Pflanzen zu einer regen Holzeinschlagstätigkeit. Diese wur- de aber durch die feuchte und milde Witterung bald gestoppt. Holzrechner Von der 2. Auflage wurde noch ein Rest von 15 Stück verkauft. Derzeit vergriffen.

Waldbewirtschaftungsverträge Mit Kath. Pfarrkirchenstiftungen und Kath. Pfarr- pfründestiftungen 11 Verträge. Mit privaten Waldbesitzern 9 Verträge. Insgesamt 20 Verträge mit 246,82 ha Waldfläche.

Mitglieder und Flächendaten Mitgliederstand derzeit 1.176 Mitgliedsfläche 15.041,89 ha Mitgliederzuwachs 2012 - 16 neue Mitglieder Aufladen der ersten Fixlängen auf den neuen Lkw der WBV Verfasser: Christian Hofherr, GF

6 Wir berichten über unsere Arbeit

Schwerpunkte der Versammlungs- und Vereinstätigkeit

Vorstandssitzungen Im Geschäftsjahr 2012 wurden 4 Vorstandssitzun- gen und mehrere Termine im Zusammenhang mit dem Kauf des neuen WBV-LKW‘s wahrgenommen.

Jahreshauptversammlung Die Jahreshauptversammlung 2012 fand am 16. März abends ab 19.30 Uhr im Saal des Gasthofs Ayrhof statt. Thema des Hauptreferats war „Durch- forstung und Pflege von Waldbeständen“ von Forstoberrat Enders, Waldbauernschule Kelheim. Zum Abschluss berichtete der Leitende Forstdi- rektor Christoph Graf über „Aktuelle forstliche The- men“.

Informationsveranstaltung zum Thema „Wurzelschonendes Pflanzen“ Am 18. April 2012 fand eine Informationsveranstal- tung zum Thema wurzelschonendes Pflanzen auf Teilnahme am Dorfaktionstag Böbrach einer Wiederaufforstungsfläche Nähe Viechtach Die WBV nahm am 5. August 2012 am Dorfak- statt. Stv. Geschäftsführer Thomas Over erläuterte tionstag des Landkreis Regen in Böbrach teil und und demonstrierte verschiedene Pflanzverfahren stellte den neuen LKW zur Besichtigung vor. Die und Pflanzwerkzeuge und ging auf die besonderen Standbetreuung übernahm Geschäftsführer Chris- Vorteile des Erdbohrgeräts „Pflanzfuchs“ der WBV tian Hofherr. Im Kirchenwald informierte bei der Pflanzung von größeren Forstpflanzen ein. die Waldbesitzervereinigung und das Amt für Er- nährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) über „modernen Waldbau“.

Herbstversammlungen Zu Beginn der Winter-Einschlagssaison 2012/2013 wurde je eine Herbstversammlung in Viechtach im Gasthof Trellinger, in im Berggasthof Schön und in im Hotel Böhmhof abge- halten.

Obmänner-Info-Fahrt zur Firma LIECO Am 9. November 2012 besuchten Obmänner und interessierte Waldbesitzer im Rahmen einer Info- Fahrt der WBV die Firma LIECO in St. Martin am Innkreis, Oberösterreich. Die Produktion von hoch- wertigen Containerpflanzen mit Wurzelschutz, com- Fahrzeugweihe neuer WBV-LKW putergesteuerter Einsaat, Klimasteuerung im Ge- wächshaus bis hin zum bedarfsgeführten Bewässe- Am 26. Juli 2012 wurde der neue Kurzholzzug der rungssystem wurde vorgestellt. WBV nebst Dienstfahrzeuge der Geschäftsführer am Ayrhof geweiht. Thomas Over und Christian Hofherr

7 Aktuelle Holzvermittlungsangebote der WBV 2013

Bericht des Geschäftsführers Christian Hofherr Zu Beginn des Jahres 2013 können wir uns weiterhin über ein stabiles Preisniveau freuen. Die derzeitigen Sägerundholzpreise sind bis 30. April 2013 vertraglich abgesichert. Neu! Papierholzpreis bis Dezember 2013 bei 34,– €/rm + 5,5% MWST (= 35,87 €/rm) Nutzen Sie die derzeit guten Holzpreise. Nur durch schnelles Handeln können Marktvorteile abgeschöpft wer- den. Insbesondere bevor durch Schadereignisse das Preisgefüge wieder gestört wird. Die nachhaltige Versorgung der verbliebenen, heimischen Produktionsstandorte mit Sägerundholz und Pa- pierholz aus unseren Wäldern, ist zur Standortsicherung unerlässlich!

Empfehlungen für das II. Quartal: – Fragen Sie vor jedem Holzeinschlag die aktuellen Preise bei der WBV-Geschäftsstelle ab oder informieren Sie sich auf der Internetseite der WBV Viechtach www.wbv-viechtach.de über die weitere Holzmarktent- wicklung. – Melden Sie geplante Holzeinschläge bei der Geschäftsstelle an. Wir können dann auf Sie zugehen, wenn ein Sägewerk kurzfristig Holz zu einem annehmbaren Preis braucht. – Notwendige Durchforstungen im Stangenholz werden durch den aktuellen Papierholzpreis finanziell wieder attraktiv. Ohnehin sollte die Pflege der Jungbestände nicht endlos aufgeschoben werden, sonst drohen Stabilitäts- und Zuwachsverluste. Beachten Sie bitte auch die Fördermöglichkeiten bei Pflegeeingriffen. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Förster oder auf der Internetseite des AELF www.aelf-rg. bayern.de. – Nutzen Sie beim Holzeinschlag unser Angebot zur kostenlosen Beratung. Gerne sind wir bereit, Sie per- sönlich, telefonisch oder auch elektronisch über das Neueste zu informieren.

Nachfolgende Holzvermittlungsangebote sind freibleibend:

1. Schleifholzvermittlung

Holzart: Fi/Ta mit Rinde IS N Länge: 2,00 m oder 3,00 m Durchmesser: 8 cm – 30 cm o. R. Qualität: frisch, vollkommen gesund, geradschaftig, nicht grobastig, Wurzelanläufe beigeschnitten Bereitstellung: Polterung von Hand: Übermaß mind. 4% Polterung mit Kran: Übermaß mind. 6% Preis: bis Dezember 2013: 34,– €/rm (35,87 €/rm)

8 2. Fixlängen

Qualität: Fichte, frisch, gesund, gerade, nicht grobastig, insektenfrei, bläuefrei

Länge: 5,00 + 0,10 m

Stärkeklasse Preise (€/fm o.R.)

B/C 1b (Zopf 14 cm o.R.) 74,00 (78,07) B/C 2a 84,00 (88,62) B/C 2b+ (bis Stockmaß 60 cm o.R.) 94,00 (99,17)

D - Holz 60,00 (63,30) Faserholz 22,00 (23,21) Tanne – Abschlag KEINER

Verschnittlänge 4,00 + 0,10 m

3. Stammholz lang

Länge: 15,00 - 21,00 m + 2% Übermaß

Stärkeklasse Preise (€/fm o.R.)

B 1b (Zopf 14 cm o.R.) 76,00 (80,18) B 2a 86,00 (90,73) B 2b+ (bis Stockmaß 60 cm o.R.) 96,00 (101,28)

C - Abschlag -10,00 (-10,55) Zweitlänge - Abschlag < 15 m -5,00 (-5,28)

D - Holz und < 8 m 60,00 (63,30) Faserholz 22,00 (23,21) Tanne – Abschlag KEINER

4. Starkholz – Erdstämme

Güteklasse Stärkeklasse Fichte Preise (€/fm o.R.) Zopf mind. 40 cm o.R. A L 4+ 127,00 (133,98) B L 4+ 110,00 (116,05) C L 4+ 100,00 (105,50)

Tanne - Abschlag -5,00 (-5,28)

D L 4+ 69,00 (72,79) IL -

Längen 5,00 + 0,10 m

9 5. Stammholz Kiefer

Länge: 8,00 - 21,00 m + 2% Übermaß

Stärkeklasse Preise (€/fm o.R.)

B 2a (Zopf 18 cm o.R.) 60,00 (63,30) B 2b 70,00 (73,85) B 3 72,00 (75,96) B 4 (Stockmaß 60 cm o.R.) 75,00 (79,12)

C - Abschlag -5,00 (-5,28)

D - Holz 50,00 (52,75) Faserholz 22,00 (23,21)

6. Fixlängen Kiefer

Länge: 4,00 + 0,10 m

Stärkeklasse Preise (€/fm o.R.)

B/C 1b (Zopf 14 cm o.R.) 50,00 (52,75) B/C 2a 60,00 (63,30) B/C 2b - 4 (bis Stockmaß 50 cm o.R.) 70,00 (73,85)

D - Holz 50,00 (52,75) Faserholz 22,00 (23,21)

Alle Holzvermittlungsangebote sind freibleibend. Preise gültig bis Erreichen der Vertragsmenge, ab ganzjährig LKW-befahrbarer Straße, zzgl. 5,5% MWST (Preise inkl. 5,5% MWST in Klammern), abzgl. 2% Skonto. Mindestpoltergröße: 25 fm.

7. Holz-Aushaltung Für eine ordnungsgemäße Bereitstellung der Ware müssen folgende Punkte beachtet werden: – Abtrennen des Waldbartes und Zuschnitt der Wurzelanläufe – Gesundschneiden des Stammes – Sorgfältige Ermittlung der Stammmaße mit einwandfreier Messkluppe und Rollmaßband – Sauberes Poltern der Stämme – Geeignete Lagerplätze (z.B. nicht unter Telefon- oder Stromleitungen poltern, bei Papierholz und Fixlängen muss der Lagerplatz mit komplettem Hängerzug anfahrbar sein) – Notwendige Käferbegiftungen sind vom Waldbesitzer durchzuführen

8. Holzaufarbeitung im Auftrag der WBV

Motormanuelle oder maschinelle Aufarbeitung (mit Harvester) Die WBV Viechtach bietet ihren Mitgliedern die Holzaufarbeitung durch den Harvester oder motormanuell mit Waldarbeitern an. Die Unkosten für Holzeinschlag und Rücken an die Forststraße liegen bei 15,– bis 20,– €/ fm(rm), im Durchschnitt bei 16,– €/fm(rm), jeweils zzgl. gesetzl. MWST. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein un- verbindliches Angebot. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage. Christian Hofherr: 09921/971537 und Thomas Over: 0170/8115149

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[email protected] ------Stückzahl Größe Größe Stückzahl 50-80cm

Katzenbach 6 94255 Böbrach Tel./Fax/Handy/e-mail ------Stückzahl Größe Größe Stückzahl 40-70cm Größe Stückzahl 120-150cm

WBV-Geschäftsstelle · Katzenbach 6 94255 Böbrach WBV-Geschäftsstelle Dipl.-Ing. (FH) Christian Hofherr 0Telefon 99 21 / 9715 0Telefax 37 · 99 21 /Mobil 0170 9715 / 9824523 · e-mail: [email protected] 38 ______Hinweise zur Bestellung siehe nächste Seite! Dipl.-Ing.(FH) Christian Hofherr Telefon: 09921 / 971537 Telefax: 09921 / 971538 Mobil: 0170 / 98 24 523 e-mail: WBV-Geschäftsstelle

Stückzahl Größe Größe Stückzahl 30-60cm Größe Stückzahl 80-120cm

WBV VIECHTACH

Stückzahl Größe Größe Stückzahl 25-50cm Größe Stückzahl 50-80cm

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Stückzahl Größe Größe Stückzahl 20-40cm Größe Stückzahl 30-50cm

Adresse ______! Hinweise zur Bestellung siehe Rückseite ------Stückzahl Größe Größe Stückzahl 15-30cm Größe Stückzahl 15-30cm

Höhenlage Höhenlage oder Herkunft Höhenlage oder Herkunft 84020 82707 85306 83704 81019 80106 81106 80206 81708 82306 81403 80403 Bay. Wald 80003 Alter Alter

Forstpflanzenbestellung Frühjahr 2013 2013 Frühjahr Forstpflanzenbestellung Nadelholz Fichte Weißtanne Douglasie Europ. Lärche Eibe Nordmannstanne Laubholz Rotbuche Bergahorn Esche Roterle Stieleiche Winterlinde Vogelkirsche Tel./Fax/Handy/e-mail Sandbirke Bergulme Adresse Spitzahorn Vorname ______Name, ______Unterschrift Datum, Waldbesitzervereinigung Viechtach w.V. Viechtach Waldbesitzervereinigung Holzeinschlag, Holzvermittlung, Pflanzenvermittlung,Waldpflege Forstpflanzenbestellung Frühjahr 2013 Name, Vorname Datum, Unterschrift

11 Forstpflanzenbestellung: Hinweise zum Ausfüllen der Bestellung

Baumarten: gen Herkunft zwingend und die Herkunfts-Nummer aus dem Förderantrag zu verwenden. Falls Bäume Sollten Sie eine andere Baumart als die in der Ta- der entsprechenden Herkunfts-Nummer nicht ver- belle aufgeführten bestellen wollen, tragen Sie die- fügbar sind, werden Bäume mit passender zuge- se in die Leerzeilen handschriftlich ein ! lassener Ersatzherkunft nach Angaben des Amt für Alter: Ernährung Landwirtschaft und Forsten geliefert. Das Alter der Pflanzen muss zur Größe passen – Stückzahl / Größe: im Zweifelsfall gilt die Größe. Es ist nicht zwingend Da die Forstpflanzen nur in Bündeln zu 25 Stück erforderlich, das Alter der bestellten Pflanzen fest- oder 50 Stück ausgeliefert werden, sollten entspre- zulegen. Alternativ zum Alter in Jahren kann z.B. chend nur 25 Stück und Vielfache (z.B. 75) bestellt auch die Altersangabe z.B. des Förderantrags ver- werden. Lediglich bei Großpflanzen (Heistern) ab wendet werden (1+0 1-jähriger Sämling, 2+0 2-jäh- 120 cm werden 10er-Bündel geliefert und sollten riger Sämling, 1+1, 1+2, 2+2, usw. Altersangabe für entsprechend zu 10 Stück und Vielfache (z.B. 70) verschulte Pflanzen). bestellt werden. Die Felder bei Fichte, Tanne und Höhenlage oder Herkunft: Lärche sind bei solchen Größen gestrichen, wel- che für diese Baumart nicht bestellt werden können Es empfiehlt sich, die ungefähre Höhenlage des bzw. sollen. Pflanzorts anzugeben, damit die richtige Herkunft der Forstpflanzen bestellt werden kann. Die richtige Sonstige Angaben: Herkunft ist wichtig für die Qualitäts-, Vitalitäts- und Die letzte Spalte der Tabelle wurde freigelassen, Stabilitätsentwicklung der gepflanzten Bäume. Für damit Sie evtl. Anmerkungen einfügen können. geförderte Anpflanzungen ist die Angabe der richti-

Forstpflanzenbestellung: Allgemeine Hinweise zur Pflanzenbestellung und Lieferung

Liefertermine, Lieferorte: Transport und Lagerung: Die Anliefertermine werden in enger Abstimmung Forstpflanzen sind sehr empfindlich gegen Aus- mit den zuständigen Privatwaldförstern der Forst- trocknung. Für den Transport sollten Sie die Pflan- dienststellen Arnbruck, Kaikenried und Kollnburg zen gegen Wind und Sonne schützen. Es empfiehlt festgelegt. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir sich, ausreichend Abdeckmaterial (Planen, Säcke) nicht auf individuelle Liefertermine eingehen kön- mitzunehmen. Zuhause sollten Sie die Pflanzbün- nen. Sobald die Liefertermine feststehen, wird Ih- del an den Wurzeln umgehend mit feuchter Erde nen rechtzeitig Datum, Uhrzeit und Lieferort mit- abdecken (und bei Trockenheit gegebenenfalls geteilt (E-Mail Adresse, falls vorhanden, wäre sehr wässern), auch wenn Sie sie noch am selben Tag hilfreich). Falls Sie keine Möglichkeit sehen, zum einpflanzen. Es empfiehlt sich, einen entsprechen- Liefertermin die Pflanzen abzuholen oder kurz- den Platz als „Einschlag“ (Garten, Acker oder schat- fristig verhindert sind, rufen Sie umgehend in der tige Stelle im Wald) vorzubereiten und zu nutzen. Geschäftsstelle an, damit wir für Sie eine Lösung finden können!

Pflanzung in Dienstleistung: Die WBV vermittelt Ihnen gerne erfahrene Waldarbeiter für Ihre Pflanzarbeiten.

Für Großpflanzen empfehlen wir Ihnen den Einsatz des „Pflanzfuchs“ der WBV zurorbohren V der Pflanzlöcher, um eine optimale Pflanzung und damit Wurzelausbildung zu gewährleisten. Anmeldung und Information in der Geschäftsstelle oder unter 0170/8115149.

12 Enormes Potential in Fichtenbeständen ungenutzt

Es wird unterschätzt, welche finanziellen Erträge Nutzen Sie deshalb die kostenlose persönli- allein durch die nachhaltige Pflege von Waldbe- che Beratung zu Durchforstungen durch erfah- ständen erzielt werden können, ohne die Substanz renes Forstfachliches Personal der WBV am konkreten Objekt (Tel. 09921/971537 oder 0170/ 8115149) oder wenden Sie sich an den für Sie zuständigen staatlichen Förster!

Durch das Auszeichnen des Waldbestandes hat der Waldbesitzer auch beim Harvestereinsatz die Kontrolle, was in seinem Wald passiert

Ungepflegter Durchforstungsbestand eines Waldes zu schmälern. Das liegt in erster Linie daran, dass die sogenannte „Schwachholzproble- matik“ nicht mehr existiert! Schwache Fixlängen er- zielen inzwischen im Vergleich zu starkem Bauholz einen verhältnismäßig hohen Preis (z.B. Fixlänge 15-19 cm und 5m Länge 74€/Fm <> Langholz ab 25 cm und 15m Länge 96€/Fm). Auch Brennholz und Schleifholz ist wieder sehr gefragt und gut bezahlt. Viele Waldbesitzer scheuen die Durchforstung, weil sie Zuwachsverluste befürchten. Tatsächlich hält sich der Zuwachsverlust bei mäßig starken Durch- forstungen in Grenzen und wird innerhalb weniger Jahre durch das bessere Wachstum der verbliebe- nen Bäume wieder kompensiert. Die geförderten Einzelbäume nehmen an Durchmesser deutlich zu und wachsen so schneller in wertvollere Dimensi- Für eine bodenschonende Befahrung des Waldbodens onen. Vielfach unterschätzt wird auch das Risiko, sorgt der Harvester durch eine „Matratze“ das entsteht, wenn Fichtenbestände im jungen Alter aus Ast- und Gipfelmaterial nicht gepflegt werden. Stehen Fichten zu dicht beieinander, entsteht ein sehr ungünstiges Verhältnis ihrer Länge zu ih- rem Durchmesser. Sie werden dadurch anfälliger gegen Stür- me und Schneedruck. Im dich- ten Kronendach ungepflegter Fichtenbestände bleibt ein Großteil des Regenwassers hängen und verdunstet wieder ungenutzt. Neben Zuwachs- verlusten drohen in trockenen Sommerperioden stark wert- mindernde Trockenrisse und schlimmstenfalls Käferbefall. Eingespieltes, bewährtes und in der Pflege und Durchforstung sehr erfahrenes Unternehmer-Team aus der Region: Harvester und Rückezug 13 WBV-Lehrfahrt 2012 nach Aign/Schlägl in Oberösterreich

Wie in den Vorjahren nahmen wieder viele interes- ten Waldungen, Betriebe und Häuser. Besonderen sierte Waldbesitzer an der WBV-Lehrfahrt teil, die Wert legt man dabei auf den Erhalt von Arbeitsplät- zum Stift Schlägl in Oberösterreich und in den Nati- zen, der Pflege der Landschaft und der Erhaltung onalpark Bayerischer Wald führte. des kulturellen Erbes. Unter Führung eines Forstmanns wurden die Wald- bestände des Klosters, darunter umfangreiche Plenterwälder besichtigt. Die Grundlagen des Plen- terprinzips sind das Gleichgewicht von Zuwachs und Nutzung unter Beachtung der Individualität des Einzelstammes. Plenterwälder verfügen über eine natürliche Regelung des Bestandes durch Natur- verjüngung. Den Teilnehmern wurde ein anschauliches Bild über die Bestandsstrukturen und Verjüngungssituation des Klosterwaldes vermittelt.

Klosterstift Schlägl

Nationalpark Bayerischer Wald Nach dem Mittagessen im Restaurant des Klosters stand ein Besuch des Baumwipfelpfades im Natio- nalpark Bayerischer Wald auf dem Programm. Un- ter sachkundiger Führung lernten wir diese attrakti- ve Sehenswürdigkeit kennen, die im Jahr von vielen tausend Naturliebhabern besucht wird. Besonders Waldbegang im Stiftungswald beeindruckte uns das imposante Baumei mit einer Höhe von 44 Metern. Von der Aussichtsplattform Führung durch das Klosterstift Schlägl hat man einen Blick auf die eindrucksvolle Land- schaft im Bayerischen Wald. Das Kloster Schlägl, auch Stift Schlägl genannt, ist der geistliche Mittelpunkt des oberen Mühlviertels in Oberösterreich. Als Rodungskloster im 13. Jahrhun- dert gestiftet, erfüllt es noch immer die wesentlichen Aufgaben, die ihm die Stifter zugedacht haben. Der Prämonstratenser-Orden, dem das Stift ange- hört, hat sich aus einem Predigerorden zu einem Seelsorge-Orden entwickelt. Vom Kloster werden zurzeit zehn eigene und zwölf bischöfliche Pfarrei- en betreut.

Darüber hinaus ist das Kloster Zentrum für die Pfle- WBV-Mitglieder auf der Aussichtsplattform ge der Kultur, vor allem im kirchenmusikalischen Bereich und durch die Förderung zeitgenössischen Auf der Heimreise stärkten sich die Teilnehmer bei Kunstschaffens, wie wir uns bei der Klosterbesichti- einer zünftigen Brotzeit beim Perlwirt in Kirchdorf im gung überzeugen konnten. Wald. Ein weiterer Schwerpunkt ist die sorgfältige Bewirt- Die Fahrt wurde von unserem Forstlichen Berater schaftung des Klosterbesitzes. Dabei bemüht man Heinrich Schmidt vorbereitet und organisiert. sich um die Pflege und den Erhalt der ausgedehn- Verfasser: Heinrich Schmidt, FR a.D.

14 WBV-Lehrfahrt 2013 zum Forstbetrieb Neureichenau der Bayerischen Staatsforsten

Wie in den vergangenen Jahren führt die WBV Viechtach auch heuer wieder eine interessante Lehrfahrt durch. Wir fahren dieses Jahr zum Forstbetrieb Neureichenau im Bereich des Dreisessels.

Voraussichtlicher Termin: Freitag, den 26. April 2013

Abfahrt: ca. 8.00 Uhr

Vormittagsprogramm: Naturnahe Waldwirtschaft im Bergmischwald Windwurf und Borkenkäferbefall am Dreisessel Auerhuhn und Auerwildmanagement

Mittagessen im Gidibauerhof, Hauzenberg

Nachmittagsprogramm: Besichtigung des Granitmuseums „Steinwelten“ mit Führung

Rückkehr: gegen 18.30 Uhr

Die Teilnehmer werden mit einem gesonderten Rundschreiben rechtzeitig über das detaillierte Programm informiert.

Kosten: ca. 20,– € pro Person (Busfahrt und Eintritt)

Anmeldung: verbindlich mit Meldebestätigung bis zum 1. April 2013

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Meldebestätigung

Ich / wir nehme(n) an der Lehrfahrt der Waldbesitzervereinigung Viechtach am 26. April 2013 zum Forstbetrieb Neureichenau teil.

Vor- und Zuname Straße, Wohnort

Meine Telefon-Nr. Anzahl der Teilnehmer

15 Bodenschutzkalkung im Wald

1. Ausgangssituation in den Landkreisen missionsbedingte Säureeinträge in Waldböden“ Freyung-Grafenau und Regen gefördert. Wer sich seit längerem mit Forstwirtschaft befasst, Eine einzelbetriebliche Förderung kommt z.B. dann dem ist sicher in Erinnerung, dass in den achtziger in Frage, wenn bestimmte befahrbare Waldbestän- Jahren des letzten Jahrhunderts, also in Zeiten des de mittels Verblasetechnik gekalkt werden sollen. „Waldsterbens“, öfter über Kalkungsmaßnahmen Eine überbetriebliche Förderung, die von der je- im Wald berichtet worden ist. Dabei wurde i.d.R. der weiligen Waldbesitzervereinigung (WBV) beantragt Kalk über Verblasegeräte, die auf geländegängigen werden kann, kommt z.B. in Frage, wenn mindes- Fahrzeugen montiert waren, in den Waldbeständen tens 500 Hektar Wald gekalkt und der Kalk mittels verteilt. Nach Durchführung dieser Kalkungsmaß- Hubschrauber ausgebracht werden soll. nahmen konnte fast ausnahmslos eine deutliche Der Fördersatz liegt bei 80 % der förderfähigen Vitalisierung der Bestände festgestellt werden. Kosten inkl. Gutachten, maximal jedoch bei 200 Aufgrund von neueren Untersuchungen der Baye- Euro pro Hektar gekalkter Waldfläche. rischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Bei überbetrieblichen Förderprojekten mit Hub- wurde eine „Kalkungskulisse“ für die Wälder in schrauberkalkung im Landkreis Cham im Jahr 2012 Bayern erstellt. Diese Kalkungskulisse zeigt, dass betrug der Eigenanteil der Waldbesitzer nach Auf- 25% der Waldböden in Bayern tiefgründig versau- rechnung des staatlichen Förderanteils ca. 90 Euro ert sind. In den Landkreisen Freyung-Grafenau und pro Hektar Waldfläche bei einer Ausbringungsmen- Regen ist dies aufgrund der sauren Ausgangsgesteine ein Großteil aller Waldböden (etwa 90 %). Von Experten wird empfoh- len, eine Kalkung nur in Be- ständen mit entsprechenden Mangelsymptomen durchzu- führen, da nur hier positive Effekte durch eine Kalkungs- maßnahme erwartet werden können. Folglich sind vor einer Kalkungsaktion un- bedingt entsprechende Vor- untersuchungen (z.B. Blatt- und Nadelanalysen) durch- zuführen. Für eine staatliche Förderung von Bodenschutzkalkungen stellen solche Analysen im- mer dann eine zwingende Hubschrauber beim Betanken an einer Kalkaufnahmestelle Voraussetzung dar, wenn für die beantragten Flächen noch keine entsprechen- ge von etwa drei Tonnen grubenfeuchten Kalks pro den Entscheidungsgrundlagen existieren. Hektar.

2. Die Möglichkeit staatlicher Förderung 3. Ablauf von überbetrieblichen von Bodenschutzkalkungen im Wald Bodenschutzkalkungen im Wald Nach Ziffer 2.4.3. der aktuellen waldbaulichen För- Wenn von Seiten der Waldbesitzer Waldflächen in derrichtlinie des Bayerischen Staatsministeriums ausreichendem Umfang für eine überbetriebliche für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, „wird Kalkung angemeldet sind und die Voruntersuchun- die einzel- und überbetriebliche Kalkung von Wald- gen die Kalkungswürdigkeit bestätigt haben, muss böden zur Kompensation der Belastung durch im- bis zur Durchführung der Maßnahme mit einer Vor-

16 laufzeit von mindestens einem halben Jahr gerech- Wichtige Aufgaben dabei sind die Überwachung der net werden. Kalkanfuhr, regelmäßige Ankündigung der Flugak- tivitäten in der Tagespresse, tägliche Absperrung Dabei ist zu bedenken, dass aufgrund der Vorga- der aktuellen Fluggebiete usw. ben der Europäischen Vogelschutzrichtlinie nur im Zeithorizont zwischen der Abreise der Zugvögel im Frühherbst und dem Beginn der flächigen Schnee- 4. Hinweise für Waldbesitzer bedeckung der Waldböden im Frühwinter eine Bo- Waldbesitzer, die der Meinung sind, Ihre Waldbe- denschutzkalkung durchgeführt werden kann. stände würden von einer Bodenschutzkalkung pro- Innerhalb der Vorlaufzeit müssen dann von einer fitieren und die eine einzelbetriebliche Förderung Fachkraft des AELF die Stellungnahmen der Fach- oder die Beteiligung an einer überbetrieblichen behörden (Wasserwirtschaftsamt, Naturschutzbe- Fördermaßnahme wünschen, sollen Kontakt mit hörden, Luftfahrtbehörde etc.) eingeholt und an- dem zuständigen Forstrevier des Amtes für Ernäh- hand der Ergebnisse dieser Stellungnahmen die rung, Landwirtschaft und Forsten Regen, oder mit Ausschlussflächen für die Bodenschutzkalkung kar- der Geschäftsstelle der Waldbesitzervereinigungen tenmäßig erfasst werden. Ausschlussflächen sind aufnehmen. die engeren Fassungsbereiche von Wasserschutz- Verfasser: Josef Kiefl, AELF Regen gebieten, Abstandsflächen zu Oberflächengewäs- sern, FFH- und SPA-Gebiete mit Pufferzonen, Auerhahn- und Feuersalamanderlebensräume, Moore, Schachten, Naturdenkmäler, Fledermaus- Kolonien, Blockschuttwälder, Schluchtwälder, Fels- formationen, vernässte Flächen, spezielle Trocken- standorte etc. Diese Ausschlussflächen müssen bei der Befliegung ausgespart werden. Ferner müssen von der Fachkraft am AELF die Ein- verständniserklärungen der einzelnen Waldbesit- zer eingeholt, die potentiellen Hubschrauberlande-, -tank- und Kalklagerplätze ausgewählt und die Kal- kungsmaßnahme gemäß VOL ausgeschrieben und im Staatsanzeiger veröffentlicht werden. Nach Ablauf aller Vorbereitungsmaßnahmen wird die Durchführung der Kalkungsmaßnahme vom Einsatzleiter der Kalkungsfirma und dem Einsatz- leiter der WBV in die Wege geleitet und organisiert. Kalkanlieferung

Hubschrauber beim Ausbringen des Kalkes

17 Forstliches Gutachten 2013 – Revierweise Aussagen

Naturnahe, stabile Mischwälder zu erhalten bzw. sie schaft konnte das Gutachten keine gesicherten wieder herzustellen ist ein wichtiges forstpolitisches Aussagen treffen. Ziel in Bayern. Dies kann aber mit vertretbarem Dies wurde zum Teil sowohl von der Jägerschaft, Aufwand nur gelingen, wenn die Waldverjüngung als auch von Seiten der Waldbesitzer bemängelt.

So sollte es möglichst nicht aussehen! So schon! nicht durch zu hohe Schalenwildbestände beein- Deshalb wurde das Forstliche Gutachten um die trächtigt wird. Deshalb spielt die Jagd eine wichtige sogenannten „Revierweisen Aussagen“ erweitert Rolle beim Bemühen, Wald und Wild in Einklang zu und ergänzt. bringen und so den Umbau von Wäldern bzw. den Auf Antrag von Revierinhabern, Jagdvorstehern Erhalt von gemischten Beständen zu ermöglichen. oder auch Jagdgenossen (wer den Antrag stellt ist Laut Artikel 32 Abs. 1 Bayerisches Jagdgesetz ist unerheblich) bewertet der zuständige Forstbeamte bei der Abschussplanung vorrangig der Zustand der auf Grundlage seiner langjährigen örtlichen Erfah- Waldverjüngung zu berücksichtigen. Diese zu beur- rung, mittels Revierbegängen oder auch Weiser- teilen, gestaltet sich nicht immer einfach. zäunen, die Situation der Waldverjüngung in den einzelnen Jagdrevieren. Daraus resultiert eine gut- Das wichtigste Instrument dabei ist das bekannte achterliche Einschätzung des zuständigen Revier- Forstliche Gutachten der Waldverjüngung, das von leiters, ob der Verbiss in einem Jagdrevier „güns- den Forstbehörden im dreijährigen Turnus vor der tig“, „tragbar“, „zu hoch“ bzw. „deutlich zu hoch“ Abschussplanung zu erstellen ist. Dieses Gutach- ist. Bei „roten“ Hegegemeinschaften, in denen im ten trifft eine Aussage über die Verjüngungs- und vorangegangenen Hegegemeinschaftsgutachten Verbiss-Situation auf Grundlage von statistisch ab- die Verbissbelastung als „zu hoch“ oder „deutlich zu gesicherten Daten, die zuvor von den Forstbeamten hoch“ beurteilt wurde, sind die Revierweisen Aussa- bei mindestens 30 Aufnahmepunkten pro Hegege- gen zwingend vorgeschrieben. meinschaft erhoben wurden. Der räumliche Wir- kungskreis ist dabei immer die Hegegemeinschaft. Auf Wunsch wird das Ergebnis der Revierweisen Für einzelne Reviere innerhalb einer Hegegemein- Aussage bei einem gemeinsamen Begang im Wald

18 mit allen Beteiligten (Jäger, Jagdvorsteher oder und konstruktive Diskussionen unter den häufig auch Jagdgenossen) vor Ort erläutert und verifiziert. unterschiedliche Interessen vertretenden Akteuren anzustoßen. Die Revierweisen Aussagen sind also Bestandteil des Forstlichen Gutachtens und die Erkenntnisse Das Ziel eines gemischten, stabilen Waldes, mit daraus fließen in den Textteil des Gutachtens ein. einem gesunden, artenreichen Wildbestand, sollte uns trotz vereinzelter Meinungsverschiedenheiten Neben der Ergänzung der statistisch abgesicher- zu vertrauensvollen Partnern machen. ten Hegegemeinschaftsgutachten, dienen die Re- vierweisen Aussagen aber in erster Linie dazu, die Verfasser: Thomas Kapfhammer, FA Eigenverantwortlichkeit aller Beteiligten zu fördern Quelle: Aufnahmeanleitung

Waldbild bei Altnußberg

Schon gewusst?

Die Bayerische Forstverwaltung fördert gelungene Naturverjüngungen mit 1.000,- Euro pro Hektar.

Wichtigste Voraussetzung: Mindestens 30% Anteil an Laubholz oder Tanne. Nähere Auskünfte erhalten Sie bei Ihrem zuständigen Förster (Tel. siehe Seite 2).

19 ULTENER LÄRCHEN Mitteilungsblatt der Waldbesitzervereinigung Viechtach w.V.

Ausgabe März 2013

DAS JAHR DER NACHHALTIGKEIT

Lärchen im Ultental, Südtirol, ca. 850 Jahre alt

Impressum: Das Viechtreich-Echo wird im Selbstverlag der Waldbesitzervereinigung Viechtach hergestellt. Herausgeber: Waldbesitzervereinigung Viechtach w.V. Druck: Druckerei Karl, Viechtach

Gedruckt auf chlorfreiem Papier Nachhaltige Nutzung