Wirtschaftsförderung

Wirtschaftslage Kanton Einblicke und Ausblicke

2011

Wirtschaftslage Kanton Solothurn Einblicke und Ausblicke 2011

Juni 2011

Die Wirtschaftsförderung publiziert alle zwei Jahre im Frühsommer einen Bericht zur Konjunktur und Struktur des Kantons Solothurn. Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich an Karin Hei- mann, 032 627 95 27. Wir danken unserem Praktikanten Florian Elsinger für das grosse Engagement, der Solothurner Verwaltung, insbesondere dem Amt für Finanzen, Bereich Statistik, für die wertvolle Unterstüt- zung sowie dem Büro HORNUNG Wirtschafts- und Sozialstudien für die Mitarbeit am Bericht.

Herausgeber: Mitarbeit:

Wirtschaftsförderung Kanton Solothurn HORNUNG Wirtschafts- und Sozialstudien Untere Sternengasse 2 Konsumstrasse 20 4509 Solothurn 3007 Bern

Telefon +41 32 627 95 23 Telefon +41 31 372 42 72 [email protected] [email protected]

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Inhaltsverzeichnis ZUSAMMENFASSUNG ...... 4 KANTON SOLOTHURN ...... 8 Bevölkerung ...... 9 Bevölkerungsstand ...... 9 Bevölkerungsprognose ...... 9 Pendlersaldo ...... 10 Bruttoinlandprodukt ...... 11 Volkseinkommen ...... 12 Arbeitsmarkt ...... 13 Erwerbstätigkeit ...... 13 Beschäftigung ...... 13 Arbeitslosigkeit ...... 14 Lehrstellenmarkt ...... 14 Sektoral- und Branchenstruktur ...... 15 Sektoralstruktur ...... 15 Branchenstruktur ...... 17 Exkurs: Auswirkungen der Konjunktur auf die verschiedenen Branchen ...... 19 Unternehmen im Kanton Solothurn ...... 20 Unternehmensstruktur ...... 20 Unternehmensdemografie ...... 22 Aussenhandel ...... 24 Anteil am BIP ...... 24 Export pro Kopf ...... 24 Exportentwicklung ...... 24 Exportmärkte ...... 25 Branchenanteile der Exporte ...... 25 Anteil der Solothurner Exporte an den Exporten der Schweiz ...... 26 Tourismus ...... 27 Logiernächte ...... 27 Bruttowertschöpfung ...... 27 Immobilienmarkt ...... 28 Leerwohnungen ...... 28 Eigentumsquote ...... 28 Finanzen ...... 30 Laufende Rechnung ...... 30 Ressourcenindex ...... 30 Standard and Poor’s Rating ...... 31 Steuern ...... 32 Steuerausschöpfungsindex ...... 32 Staatssteuererträge natürlicher und juristischer Personen ...... 33 REGIONALE BETRACHTUNG ...... 34 Die Regionen im Vergleich ...... 35 Bevölkerung ...... 35 Beschäftigung ...... 37 Exporte ...... 42 Übersicht Bezirke ...... 44 Standortqualitätsindex ...... 45 Portrait der einzelnen Bezirke ...... 47 Solothurn ...... 47 Lebern ...... 48 Bucheggberg ...... 49 Wasseramt ...... 50 Thal ...... 51 Gäu ...... 52 Olten ...... 53 Gösgen ...... 54 Dorneck ...... 55 Thierstein ...... 56

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Zusammenfassung

Bevölkerung: Bevölkerungs- Im Kanton Solothurn wohnten Ende 2010 256'888 Personen. Der Kan- stand ton Solothurn verzeichnete gegenüber Ende 2009 eine Bevölkerungs- zunahme von rund 0.5 Prozent oder 1'221 Personen (CH +1.0%). Der Zuwachs ist vorwiegend auf Zuwanderung zurückzuführen und im Vergleich zur Schweiz unterdurchschnittlich.

Bevölkerungs- Die Bevölkerungsprognose von 2009 geht davon aus, dass die solo- prognose thurnische Bevölkerung bis ins Jahr 2035 auf 271'600 Personen an- steigt. Dies entspricht einer Zunahme von rund 15'000 Personen ge- genüber dem Stand von 2010. Die regionale Verteilung zeigt ein über- durchschnittliches Wachstum v.a. in den Bezirken Gäu und Dorneck. Die Bevölkerungsprognose 2009 wurde vom Regierungsrat als verbind- liche Grundlage für die kantonale Planungstätigkeit erklärt.

Pendlersaldo Der Kanton Solothurn weist einen negativen Pendlersaldo auf, d.h. die Zahl der Wegpendelnden aus dem Kanton Solothurn in andere Kanto- ne (35'000) übertrifft die der Zupendelnden aus anderen Kantonen um rund 13’000 Personen. Die Pendlerbeziehungen zeigen eine enge Ver- flechtung des Kantons mit den Nachbarkantonen Bern, Aargau und Basel-Landschaft.

Konjunkturelle Lage: Bruttoinland- Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) des Kantons Solothurn belief sich produkt (BIP) im Jahr 2009 auf 13 Milliarden Franken, was 2.4 Prozent des nationalen BIP ausmacht. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit (BIP pro Kopf) betrug 2009 somit Fr. 51'514 (CH: Fr. 68'751) und die Arbeitsproduktivi- tät (BIP pro Erwerbstätigen) lag bei Fr. 102'130 (CH: Fr. 118'191). 2008 wies der Kanton Solothurn ein leicht überdurchschnittliches BIP- Wachstum von 2.2 Prozent aus (CH: 1.9%). 2009 jedoch - während der Finanzkrise - ging die Wirtschaftsleistung um 2.7 Prozent (CH: -1.9%) zurück. Der Kanton Solothurn war aufgrund der relativ hohen Ex- portabhängigkeit überdurchschnittlich von der Krise betroffen. 2010 hat die schweizerische Exportleistung wieder stark zugenommen und das prognostizierte Wachstum des Schweizer BIP liegt bei 2.7 Prozent.

Arbeitsmarkt 2009 waren im Kanton Solothurn rund 127'486 Personen erwerbstätig. Die Zahl der Erwerbstätigen war 2009 gegenüber 2008 mit -0.1 Prozent leicht rückläufig, während sie in der gesamten Schweiz zugenommen hat (CH: +0.6%). Die Arbeitslosenquote lag 2010 mit 3.8 Prozent unter dem nationalen Durchschnitt (3.9%). Im November betrug die Arbeitslosenquote 3.1 Prozent, womit der Jahrestiefstwert erreicht war.

Aussenhandel Im Jahr 2010 gingen die Solothurner Exporte gegenüber dem Vorjahr um 8.3 Prozent zurück (CH:+8.5%). Damit konnte der Solothurner Aus- senhandel trotz nationalem Aufschwung im 2010 nicht zulegen. Vor allem die Exporte von Uhren und Präzisionsinstrumenten waren im Kanton Solothurn 2010 stark rückläufig (-43%).

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Der grösste Exportanteil an den Solothurner Exporten vereinigt 2010 die Warengruppe „Maschinen, Apparate und Elektronik“ mit einem Anteil von 35 Prozent (CH: 17%) auf sich. An zweiter Stelle der wert- mässig wichtigsten Exportgüter folgt die Warengruppe „Präzisionsin- strumente und Uhren“ mit 22% und an dritter Stelle mit 18 Prozent liegt der Export von Metallen. 71 Prozent der Solothurner Exporte gingen 2010 in die EU (CH: 59%), 13 Prozent gingen nach Asien (CH: 21%) und 11 Prozent nach Amerika (CH:15%).

Tourismus Im Kalenderjahr 2010 zählte der Kanton Solothurn 367’000 Logiernäch- te in Hotel- und Kurbetrieben, 3.8 Prozent mehr als im Vorjahr (CH: +1.7%). Insgesamt entfallen 1 Prozent der Schweizer Logiernächte auf den Kanton Solothurn. Die direkte und indirekte Wertschöpfung des Tourismus im Kanton Solothurn beträgt insgesamt rund 270 Millionen Franken bzw. 2.1 Pro- zent des kantonalen Bruttoinlandprodukts. Die 2’880 direkt und indi- rekt induzierten Beschäftigungen im Tourismus entsprechen einem Anteil von 2.8 Prozent der gesamten Beschäftigung im Kanton Solo- thurn.

Immobilienmarkt Im Juni 2010 wies der Kanton Solothurn eine Leerwohnungsziffer von 1.98 Prozent aus, womit insgesamt 2'399 Wohnungen leerstehend wa- ren. Die Leerwohnungsziffer liegt damit über dem Schweizer Mittel von 0.94 Prozent. Die Wohneigentumsquote des Kantons liegt mit geschätzten 50 Pro- zent rund 10 Prozentpunkte höher als im Schweizer Durchschnitt. Gründe dafür dürften der grosse Anteil ländlicher Gebiete am Kan- tonstotal sowie die relativ niedrigen Wohneigentumspreise sein.

Wirtschaftsstruktur: Sektoral- und Von den insgesamt 122’171 Arbeitsplätzen im Kanton Solothurn sind Branchenstruktur 2008 3.8 Prozent in der Landwirtschaft (CH: 4.2%) angesiedelt, 33.7 Prozent in der Industrie (CH: 25.3%) und 62.5 Prozent (CH 70.5%) im Dienstleistungssektor. Die Sektoralstruktur des Kantons Solothurn ist somit durch einen überdurchschnittlichen Anteil des 2. Sektors ge- prägt. Zu den Branchen mit den höchsten Beschäftigungsanteilen im Kanton Solothurn zählen 2008 das Gesundheits- und Sozialwesen (14'627 Be- schäftigte), die Branche Verkehr und Nachrichtenübermittlung (9'742 Beschäftigte) sowie das Baugewerbe. Neben dem Baugewerbe stellt die Branche Elektronik, Optik, Uhren die beschäftigungsmässig bedeu- tendste Industriebranche dar.

Unternehmens- Die überwiegende Mehrheit aller Unternehmen (87%) im Kanton Solo- struktur thurn wie auch in der gesamten Schweiz bilden 2008 Mikrobetriebe mit weniger als 10 Vollzeitäquivalenten. Insgesamt zählen 99.6 Prozent (CH: 99.6%) aller Unternehmen im Kanton Solothurn zu den KMU und nur gerade 0.4 Prozent stellen Grossbetriebe mit mehr als 249 Vollzeit- äquivalenten dar. Der kleine Anteil Grossunternehmen vereint aber einen hohen Anteil Beschäftigter auf sich. Im Kanton Solothurn sind 14.5 Prozent aller Beschäftigten in Grossunternehmen tätig (CH: 17.3%).

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Staatshaushalt: Finanzen Seit einigen Jahren erzielt der Kanton Solothurn in der Laufenden Rechnung des Finanzhaushaltes positive Saldi. 2010 schloss die Rech- nung mit einem Ertragsüberschuss von 80 Millionen Franken ab. Per Ende 2010 wies der Kanton Solothurn erstmals keine Nettoverschul- dung mehr auf, sondern ein Nettovermögen von 43 Millionen oder 163 Franken pro Kopf. Die stabile finanzielle Situation des Kantons Solothurn zeigt auch der im Dezember 2010 auf „AA+ / stable“ angehobene Ratingwert der international anerkannten Agentur Standard & Poor’s. Im Rahmen der Neugestaltung des Finanzausgleichs wurde 2008 der Ressourcenindex eingeführt, der die fiskalisch ausschöpfbare Wert- schöpfung der Kantone wiederspiegelt. Für das Jahr 2011 weist der Kanton Solothurn einen Indexwert von 76.5 Punkten auf (CH: 100 Punkte) und liegt damit auf dem 16. Rang.

Steuern Beim seit 2010 jährlich ausgewiesenen Steuerausschöpfungsindex liegt der Kanton Solothurn 12 Punkte über dem Durchschnitt aller Kantone und ist im vorderen Mittelfeld platziert. Das heisst, dass im Kanton Solothurn die Steuerbelastung höher ist als im Durchschnitt der Schweiz. Der Staatssteuerertrag setzt sich im hauptsächlich aus Steuersubstrat der natürlichen Personen zusammen. Der Anteil der juristischen Perso- nen ist in den letzten 15 Jahren jedoch von 14 auf über 20 Prozent angestiegen. Im Jahr 2009 betrug der Steuerertrag im Kanton Solo- thurn 745 Mio. CHF.

Regionen: Bevölkerung Die Bezirke Olten, Wasseramt und Lebern verzeichnen zusammen ei- nen Anteil von 56 Prozent an der Gesamtbevölkerung des Kantons. Der Bezirk Solothurn weist als Zentrum die klar höchste Bevölkerungsdich- te aller Bezirke auf, die Bezirke Thal, Bucheggberg und Thierstein die geringste. Während den letzten 10 Jahren stieg die Bevölkerungszahl in sämtli- chen Bezirken an. Den höchsten Zuwachs verzeichneten dabei die Be- zirke Gäu und Dorneck (+9.6% bzw. +8.3%). Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten im Jahr 2010 die Bezirke Solothurn und Gäu den stärks- ten Bevölkerungszuwachs (+1.4% bzw. +1.1%). In den Bezirken Buche- ggberg und Thal war die Bevölkerungszahl zwischen 2009 und 2010 hingegen rückläufig (-0.8% bzw. -0.2%).

Beschäftigung Rund ein Viertel aller im Kanton Solothurn beschäftigter Personen sind im Bezirk Olten tätig. Auch die Bezirke Lebern (17%), Wasseramt (14%) und Solothurn (14%) verzeichnen hohe Anteile. Die Bezirke Olten, Solothurn und Gäu haben einen höheren Anteil an Beschäftigten als an der Bevölkerung. Dies zeigt die Bedeutung dieser drei Bezirke als hauptsächliche Wirtschaftsstandorte des Kantons, in welche Berufstätige aus anderen Bezirken bzw. Kantonen pendeln. In der Periode 2005 bis 2008 verzeichnete der Bezirk Gäu das grösste Beschäftigungswachstum. Mit 10.2 Prozent liegt er deutlich über dem solothurnischen Durchschnitt (6.1%). Aber auch in den Bezirken Le- bern, Olten und Solothurn lag der Beschäftigtenzuwachs über dem kantonalen Mittel.

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Sektoralstruktur Die Sektoralstruktur der Bezirke präsentiert sich regional sehr unter- schiedlich. Die Landwirtschaft ist v.a. in den Bezirken Bucheggberg und Thal stark vertreten, die Industrie in den Bezirken Lebern, Thier- stein und Wasseramt und der Dienstleistungssektor in den Bezirken Solothurn, Olten und Gäu.

Arbeitslosigkeit Die exportabhängige Region hatte bis Ende 2009 einen deut- lich höheren Anstieg der Arbeitslosenquote zu verzeichnen als andere Regionen. Im Schwarzbubenland (Bezirke Thierstein und Dorneck) stieg die Arbeitslosenquote dank der Nähe zur konjunkturresistenten Pharmaindustrie in der Region Basel hingegen nur geringfügig an. Seit Beginn 2010 entspannte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in allen Regionen.

Exporte Rund 60 Prozent der Solothurner Exporte stammten 2010 aus den bei- den Bezirken Lebern (33.3%) und Wasseramt (26.2%). Rund 90 Prozent der gesamten Solothurner Exporte des Bereichs „Präzisionsinstrumente und Uhren“ und 50 Prozent der „Fahrzeuge“ werden im Bezirk Lebern produziert. Vom Bereich „Papier, Papierwesen und grafische Erzeug- nisse“ stammt ein grosser Anteil aus dem Bezirk Wasseramt (63%), vom Bereich „Leder, Kautschuk und Kunststoff“ aus dem Bezirk Olten (50%).

Standortqualität Der Standortqualitätsindex der Credit Suisse wird anhand von ver- schiedenen Standortfaktoren (Steuerbelastung, Bildung, Haushaltsein- kommen, verkehrstechnische Erreichbarkeit) berechnet. Gemäss diesem Index weisen die Bezirke Solothurn, Dorneck, Bucheggberg, Olten und Gösgen eine über dem Schweizer Mittel liegende Standortqualität auf, die Bezirke Thal und Thierstein eine unterdurchschnittliche. Die Standortqualität der Bezirke Lebern, Wasseramt und Gäu liegt im Schweizer Mittel. In allen Bezirken wird die verkehrstechnische Er- reichbarkeit und das Haushaltseinkommen eher positiv bewertet, die Steuerbelastung der natürlichen Personen eher negativ.

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Kanton Solothurn

Der Kanton Solothurn liegt zentral im schweizerischen Mittelland zwischen den grossen Agglo- merationen Zürich, Bern und Basel. Besonders die Maschinenindustrie, aber auch die feinmecha- nische Uhren- und Elek-tronikindustrie haben im Kanton Solothurn eine lange Tradition. In der Zwischenzeit ist er aber ein diversifizierter Wirtschaftsstandort.

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Bevölkerung Bevölkerungsstand Im Kanton Solothurn wohnten Ende 2010 256'888 Personen. Der Kanton Solothurn verzeichnete gegenüber Ende 2009 eine Bevölkerungszunahme von rund 0.5 Prozent oder 1'221 Personen. Der Zuwachs ist im Vergleich zur Schweiz (+1.0%) unterdurchschnittlich und vorwiegend auf Zuwanderung zurückzuführen. Zwischen 2000 und 2010 ist die Solothurner Bevölkerung um 4.4 Prozent gewachsen (CH: 9.2%).1

Bevölkerungsprognose Die offizielle Bevölkerungsprognose des Bundesamtes für Statistik wurde 2009 aktualisiert. Sie stellt bis ins Jahr 2050 die Entwicklung der Bevölkerung für ein mittleres Szenario dar. Die Resul- tate zeigen für dieses Szenario eine Bevölkerungszunahme von 3.2 Prozent bis 2020 auf 260'276 Einwohner, anschliessend einen weiteren Anstieg auf 265'589 Einwohner (+5.3% seit 2009) bis zum Jahr 2040. Schliesslich einen Bevölkerungsstand von 262'482 (+4% seit 2009) im Jahre 2050. Während der ganzen Periode (2009-2050) wird ein negativer Geburtenüberschuss prognostiziert. Das heisst, dass mehr Todesfälle als Lebendgeburten gezählt werden. Am Anfang kann dieses Phänomen noch mit einem positiven Nettowanderungssaldo aufgefangen werden (d.h. mehr internationale und interkantonale Einwanderer als Auswanderer). Bereits im Jahre 2040 dreht sich das Verhältnis aber um, so dass der Bevölkerungsstand am Ende des Jahres geringer ist als zu Beginn2. Bis 2050 ergibt sich so ein negativer Trend beim Bevölkerungsstand mit dem Ergebnis, dass zwischen den Jahren 2040 und 2050 die Bevölkerungszahl um 1.2 % schrumpft.

Der Regierungsrat hat am 29. Juni 2010 die aktualisierte Bevölkerungsprognose3 zur Kenntnis genommen und das mittlere von drei erarbeiteten Szenarien als verbindliche Grundlage für die künftige kantonale Planungstätigkeit erklärt.4 Dieses geht davon aus, dass die solothurnische Bevölkerung zwischen 2010 und 2035 um 5.9 Prozent auf 271'600 Personen ansteigt. Dies ent- spricht einer Zunahme von rund 15'000 Personen. Die Bevölkerung wächst durch Zuwanderung von Ausländern, die Schweizer Bevölkerung bleibt nahezu stabil. Die regionale Verteilung zeigt ein überdurchschnittliches Wachstum insbesondere in den Bezirken Gäu und Dorneck.

Ende März 2011 hat das Bundesamt für Statistik neue „Szenarien der Bevölkerungsentwicklung der Kantone“ für die Jahre 2010 bis 2035 veröffentlicht.5 Nach diesen Szenarien steigt die Bevöl- kerungszahl im Vergleich zu den 2009 aktualisierten Szenarien6 in sämtlichen Kantonen deutlich stärker an. Im Kanton Solothurn fällt das Bevölkerungswachstum nach dem neusten mittleren Szenario nahezu doppelt so hoch aus. Die Bevölkerungszahl steigt zwischen 2010 und 2035 um 9.1 Prozent bzw. 23'200 Personen auf rund 277'400 Personen an (Szenarien von 2009: +5.0% bzw. +12'800 Personen auf rund 265'800 Personen). Für die Zeit nach 2035 sind keine neuen Zah- len verfügbar.

1 Daten für die Schweiz: Bundesamt für Statistik: „Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP)“, 2010, provi- sorische Daten; „Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung (BEVNAT)“, 2010, provisorische Daten. Daten für den Kanton Solothurn: Amt für Finanzen Kanton Solothurn: „Wohnbevölkerung“ (Ausgaben 2000-2009); „Entwicklung Bevölkerungsbestand 1880-2010“ und „Bevölkerungsstand nach Gemeinden, 31.12.2010“. 2 Bundesamt für Statistik: „Ständige Wohnbevölkerung nach Kanton gemäss dem mittleren Szenario (AR-00-2005/09), Aktualisierung 2009“. Die absoluten Bevölkerungsstände beziehen sich jeweils auf den 31.12. 3 Amt für Finanzen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010. 4 Amt für Raumplanung Kanton Solothurn: Medienmitteilung vom 29.06.2010. 5 Bundesamt für Statistik: „Szenarien der Bevölkerungsentwicklung der Kantone 2010-2035", mittleres Szenario (AR-00- 2010), Medienmitteilung vom 29.3.2011. 6 Bundesamt für Statistik: „Ständige Wohnbevölkerung nach Kanton gemäss dem mittleren Szenario (AR-00-2005/09), Aktualisierung 2009“.

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Pendlersaldo Der Kanton Solothurn weist einen negativen Pendlersaldo auf, d.h. die Zahl der Wegpendelnden aus dem Kanton Solothurn in andere Kantone (35'000) übertrifft die der Zupendelnden aus an- deren Kantonen (22’000) um rund 13’000 Personen. Die Pendlerbeziehungen zeigen die enge Verflechtung des Kantons mit den Nachbarkantonen. Die meisten Zupendelnden stammen aus dem Kanton Bern (45% bzw. 10'000 Personen), gefolgt vom Kanton Aargau (28%; 6’200) und Kanton Basel-Landschaft (13%; 3’000). Die meisten Wegpendelnden gehen ebenfalls in den Kan- ton Bern (30%; 10’600), gefolgt vom Kanton Aargau (24%; 8’500), Kanton Basel-Landschaft (19%; 6’700) und Kanton Basel-Stadt (15%; 5’100).7

BE: 9'998 (45%) 10'634 (30%)  BE

AG: 6'162 (28%) 8'509 (24%)  AG

BL: 2'958 (13%) 6'732 (19%) BL

BS: 693 (3%) 5'114 (15%)  BS

ZH: 440 (2%) 2'594 (7%) ZH

JU: 254 (1%) 50 (0.1%)  JU

restl. CH: 1'572 (7%) 1'212 (3%)  restl. CH

50 (0.1%)  Ausland

total: 22'077 total: 34'895 Pendlersaldo: Zupendler (100%) 12'818 Wegpendler (100%)

Abbildung 1: Pendlerströme in und aus dem Kanton Solothurn, 2000; Quelle: Bundesamt für Statistik, Volkszählung 2000

7 Amt für Verkehr und Tiefbau Kanton Solothurn: „Volkszählung 2000, Pendlerstruktur“, S. 5.

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Bruttoinlandprodukt Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) des Kantons Solothurn belief sich im Jahr 2009 auf 13 Milli- arden Franken, was 2.4 Prozent des nationalen BIP (rund 535 Mrd.) ausmacht. Das reale BIP- Wachstum des Kantons Solothurn lag im Zeitraum 2000 bis 2006 mit 1.3 Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt von 1.7 Prozent. 2007 zog das Wachstum leicht an und betrug 2 Prozent. Es lag aber immer noch beträchtlich unter dem Schweizer Mittel von 3.6 Prozent. 2008 wies der Kanton Solothurn ein leicht überdurchschnittliches Wachstum von 2.2 Prozent aus (CH: 1.9%) und 2009 - als die Krise einsetzte - ging die Wirtschaftsleistung um 2.7 Prozent zurück (CH: - 1.9%).8 Die Kantone entlang des Jurabogens sowie die Kantone Aargau, Zug, Obwalden und Wallis konnten 2008 innerhalb der Schweiz das stärkste Wirtschaftswachstum verbuchen. Dank der damals noch hervorragend ausgelasteten Investitionsgüter- und Uhrenindustrie erzielten insbesondere die beiden Kantone Jura und Neuenburg 2008 hohe Wachstumsraten von über 3 Prozent. Im Jahr 2009 litten aber gerade diese Branchen zusammen mit der Finanzbranche am stärksten unter der Krise. Dies vor allem deshalb, weil die Industrie weitestgehend vom Export abhängig ist, welcher 2009 stark eingebrochen ist.9

Die Wirtschaft hat sich 2010 rasch erholt, wobei das geschätzte Wachstum für die Schweiz bei 2.6 Prozent liegt. Stark zulegen konnte 2010 insbesondere die Uhrenindustrie mit einem Wachstum der realen Bruttowertschöpfung von über 6 Prozent. Doch auch die Chemie, der Finanzsektor, das Baugewerbe sowie die Investitionsgüterindustrie verbuchten hohe Wachstumsraten von über 3 Prozent. Die Exportleistung hat nach dem Einbruch von 2009 im Jahr 2010 wieder stark zuge- nommen, wovon insbesondere die Uhren- und Investitionsgüterindustrie profitierten. Aufgrund der Schuldenkrise im EU-Raum und der gegenwärtigen Frankenstärke ist für 2011 und 2012 mit einer erneuten Stagnation des Aussenhandels zu rechnen, weshalb die Wachstumsprognose für das Schweizer BIP im 2011 und 2012 mit 2.4 bzw. 1.9 Prozent verhaltener ausfällt.10

Abbildung 2: Wachstum des realen BIP, 2000-2012, (S = Schätzung, P = Prognose); Quelle: BAKBASEL (Stand Oktober 2010, Schätzung und Prognose Stand März 2011)

Im Jahr 2009 betrug die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit im Kanton Solothurn Fr. 51'514 (CH: Fr. 68'751), die Solothurner Produktivität (BIP pro Erwerbstätigem) betrug im gleichen Jahr Fr. 102'130 (CH: Fr. 118'191).11 Beide Indikatoren liegen im Kanton Solothurn unter dem Schweizer Niveau. Mögliche Gründe dafür sind die vielen Wegpendler, die ausserhalb des Kantons Solo- thurn Wertschöpfung erarbeiten sowie eine im Vergleich zur Gesamtschweiz unterdurchschnitt- lich wertschöpfungsstarke Branchenstruktur.

8 BAKBASEL: Wirtschaftsatlas der Kantone, Stand: Oktober 2010. 9 BAKBASEL: Wirtschaftsatlas der Kantone, Stand: Oktober 2010. 10 BAKBASEL: Medienmitteilung BIP-Prognose für die Schweiz, 10. März 2011. 11 BAKBASEL: Wirtschaftsatlas der Kantone, Stand: Oktober 2010.

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Volkseinkommen Infolge der Vorbereitungsarbeiten zur Anpassung der Berechnungen an die neuen Daten der Volks- wirtschaftlichen Gesamtrechnung hat das Bundesamt für Statistik entschieden, vorerst keine neuen Zahlen zu den kantonalen Volkseinkommen zu publizieren. Zusammen mit den Stakeholdern regiona- ler Wirtschaftsstatistiken wird derzeit nach Lösungen gesucht, um das statistische Angebot an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen. Sobald aktualisierte Daten vorliegen, werden diese an dieser Stel- le publiziert.

Das kantonale Volkseinkommen machte im Jahr 2005 mit mehr als 11 Milliarden Franken etwa 3 Prozent des nationalen Volkseinkommens aus.

Mit einem Volkseinkommen pro Kopf der Bevölkerung von gut 46’800 Franken (87%) für das Jahr 2005 weist der Kanton Solothurn im Vergleich zur Schweiz mit Fr. 54'000.- (100%) einen Niveaurückstand aus. Zwischen 1998 und 2005 ist das Solothurner Volkseinkommen pro Kopf wie das Schweizer Mittel mit 13 Prozent gewachsen. Entscheidend für das Volkseinkommen pro Kopf sind die Bevölkerung (Struktur und Entwicklung), die Wohnattraktivität sowie die Branchen- struktur, weil die Unternehmensgewinne ebenfalls in das Volkseinkommen einfliessen.12

Abbildung 3: Volkseinkommen pro Kopf, 2005; Quelle: Bundesamt für Statistik, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

12 Bundesamt für Statistik: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.

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Arbeitsmarkt Erwerbstätigkeit 2009 waren im Kanton Solothurn rund 127’486 Personen erwerbstätig. Die Zahl der Erwerbstäti- gen war 2009 mit -0.1 Prozent leicht rückläufig während sie in der gesamten Schweiz zugenom- men hat (CH: 0.6%).13

Abbildung 4: Wachstumsquote der Erwerbstätigkeit, 2000-2009; Quelle: BAKBASEL (Stand Oktober 2010)

Beschäftigung Im September 2008 zählte der Kanton Solothurn 122'171 Beschäftigte, das sind 3 Prozent der schweizerischen Beschäftigten.14 Gegenüber der vorhergehenden Erhebung von 2005 ist die Zahl der Arbeitsplätze um fast 7'000 oder 6.1 Prozent gewachsen (CH: 7.4 %). Die Folgen der Finanz- krise in der Realwirtschaft waren bis zum September 2008 noch nicht spürbar und die Jahre seit der letzten Betriebszählung 2005 waren durch ein markantes Wirtschaftswachstum geprägt.15 Deshalb ist in diesen Daten die Wirtschaftskrise noch nicht erkennbar.

13 BAKBASEL: Wirtschaftsatlas der Kantone, Stand: Oktober 2010. 14 Als Beschäftigung gilt eine Arbeitsstelle, wobei ein Erwerbstätiger mehreren Arbeitsstellen nachgehen kann. Daher auch der Unterschied in den Daten von Erwerbstätigen und Beschäftigten. 15 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008.

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Arbeitslosigkeit Die Arbeitslosenquote im Kanton Solothurn lag 2010 mit 3.8 Prozent unter dem nationalen Durchschnitt (3.9%). Somit waren 2010 im Kanton Solothurn durchschnittlich 4'982 Arbeitlose registriert. Im April 2011 lag die Arbeitslosenquote bei 2.6 Prozent, dem tiefsten Wert seit No- vember 2008.16

Abbildung 5: Arbeitslosenquoten, 2000-2012 (P = Prognose); Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft seco, Arbeitsmarktstatistik und Expertengruppe Konjunkturprognose des Bundes

Lehrstellenmarkt 2010 wurden im Kanton Solothurn insgesamt 2'400 neue Lehr-, Anlehr- oder Vorlehrverträge unterzeichnet. Der gesamte Bestand an Lehrverhältnissen steigt damit auf über 6'500 an; ein Wert, der letztmals vor rund 30 Jahren registriert wurde. Der grösste Teil der Lehrstellen, rund 70 Prozent, wurden 2010 in gewerblich-industriellen Berufen angeboten, 16 Prozent im kaufmänni- schen Bereich, 9 Prozent im Detailhandel und 4 Prozent im Gesundheits- und Sozialbereich.17

Abbildung 6: Lehrverträge im Kanton Solothurn, 1970-2010 (Lehr-, Anlehr- und Vorlehrverträge per 31.12., 2009 per 31.8.); Quelle: Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen Kanton Solothurn

16 Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 17 Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen Kanton Solothurn: Sonderauswertung Mai 2011.

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Sektoral- und Branchenstruktur Sektoralstruktur Bei den Arbeitsplätzen sind 2008 im Kanton Solothurn 3.8 Prozent oder 4'600 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft (CH: 4.2%) angesiedelt, 33.7 Prozent oder 41'200 Arbeitsplätze in der Indust- rie (CH: 25.3%) und 62.5 Prozent oder 76'400 Arbeitsplätze im Dienstleistungs-Sektor (CH: 70.5%). Die Sektoralstruktur des Kantons Solothurn wird durch einen überdurchschnittlichen Anteil des 2. Sektors geprägt.18 Der Kanton Solothurn gehört zu den typischen Investitionsgüter- standorten wie die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Jura, Schaffhausen und St. Gallen. Der Anteil der traditionellen19 und der strukturstarken Industrie20 an der gesamten Bruttowertschöp- fung beträgt 2009 im Kanton Solothurn 29 Prozent (CH: 23%).21

Abbildung 7: Sektoralanteil der Beschäftigten an der Gesamtbeschäftigung, 2008; Quelle: Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008

18 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 19 Der traditionelle Sektor beinhaltet diejenigen Industriebranchen, welche nicht der strukturstarken Old Economy zuge- ordnet werden können. Dies sind Branchen wie Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren, Textil und Bekleidung, Papierherstellung usw. 20 Die strukturstarke Old Economy umfasst die Bereiche der traditionellen Industrien, welche sich zumeist durch eine sehr wertschöpfungsintensive Produktion und somit überdurchschnittliche Produktivitätsniveaus auszeichnen. Dies sind Branchen wie chemisch-pharmazeutische Industrie; Feinmechanik, Optik, Uhren; Fahrzeugbau. 21 BAKBASEL: Wirtschaftsatlas der Kantone, Stand: Oktober 2010.

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Der Strukturwandel zeigt sich in der Abnahme der Arbeitsplätze im 1. Sektor sowie einer Zu- nahme der Arbeitsplätze im 3. Sektor. 2001 betrug der Anteil der Arbeitsplätze in der Industrie 35.2 Prozent. Dieser ist auf 33.7 Prozent im Jahr 2005 gesunken und blieb 2008 konstant.22

Abbildung 8: Anteile der Beschäftigten pro Sektor im Kanton Solothurn, 2001-2008; Quelle: Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008

22 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008.

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Branchenstruktur Bei der Betrachtung der Beschäftigtenzahlen nach Wirtschaftszweigen im Jahr 2008 wird ersicht- lich, dass im Kanton Solothurn das Gesundheits- und Sozialwesen mit knapp 14’627 Beschäftig- ten der bedeutendste Wirtschaftszweig war (vgl. Abbildung 10). Auch die Branche Verkehr, Nachrichtenübermittlung mit 9'742 Beschäftigten gehört beschäftigungsmässig zu den bedeu- tendsten. Mit rund 9'115 bzw. 9’043 Beschäftigten wiesen auch der Detailhandel und das Bau- gewerbe hohe Beschäftigtenzahlen auf. Nicht zu vergessen ist auch die Branche Elektronik, Op- tik, Uhren mit einer absoluten Beschäftigtenanzahl von 8'931 Beschäftigten.

Weitere bedeutende Wirtschaftszweige waren im 3. Sektor mit 5’000 bis 6’000 Beschäftigten der Grosshandel, das Gastgewerbe, Erziehung und Unterricht und die Branche Beratung, Ingenieur- wesen, F+E, Werbung. Im 2. Sektor waren mit 6’319 Beschäftigten die Metallbranche, mit rund 4'653 Beschäftigten der Maschinenbau bedeutend. Auch die Landwirtschaft war 2008 mit rund 4’600 Beschäftigten ein bedeutender Wirtschaftszweig für den Kanton Solothurn. In der öffentli- che Verwaltung waren rund 3'400 Personen beschäftigt.

Bei der Betrachtung der Beschäftigungsentwicklung nach Branchen zeigt sich, dass der Bran- chenschwerpunkt „Life Sciences"23 im Kanton Solothurn seit 2001 stark an Bedeutung gewinnen konnte. Insbesondere die Medizinaltechnik, welche im Kanton Solothurn einen Grossteil des Branchenschwerpunkts Life Sciences ausmacht, gehört mit einem durchschnittlichen jährlichen Beschäftigungswachstum von 5.8 Prozent zu den wachstumsstärksten Branchen im Kanton. Ei- nen Beschäftigungsrückgang verzeichnen unter anderem die Landwirtschaft und die traditionel- len Industriebranchen wie der Maschinenbau und die Metallindustrie.24

8.2% Lif e Sciences 4.6%

3.2% Gesundheit, Sozialwesen 2.9%

0.9% WACHSTUM INSGESAMT 1.1%

0.9% Elektronik, Optik, Uhren 2.7%

0.7% Finanzen, Versicherung 0.8%

-0.9% Metallindustrie 0.3%

-2.2% 1. Sektor SO CH -2.7%

-2.6% Maschinenbau -0.3%

Abbildung 9: Durchschnittliches jährliches Beschäftigungswachstum in ausgewählten Branchen, 2001-2008; Quelle: Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008

23 Zum Branchenschwerpunkt „Life Sciences“ zählen die Pharmaindustrie, die Biotech sowie die Medizinaltechnik. 24 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008.

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SEKTOR 1: Pflanzenbau Tierhaltung Gemischte Landw irtschaft Landw irtschaftliche Dienstleistungen Forstw irtschaft, Holzeinschlag Fischerei und Aquakultur, Jagd SEKTOR 2: Bergbau Nahrungsmittelindustrie, Tabak Tex tilien, Bekleidung, Leder Holzindustrie Papier, Druck Chemie, Pharmazie Kunststoff, Glas, Beton, Keramik Metallindustrie Elektronik, Optik, Uhren Maschinenbau Fahrzeugbau Möbel, sonstige Waren Installation v on Maschinen, Reparatur Energie, Wasser, Entsorgung Baugew erbe SEKTOR 3: Motorfahrzeughandel, Reparatur Grosshandel Detailhandel Verkehr, Nachrichtenübermittlung Gastgew erbe Kommunikation Information Finanzen, Versicherungen Immobilien Beratung, Ingenieurw esen, F+E, Werbung Sonstige w irtschaftliche Dienstleistungen Öffentliche Verw altung Erziehung, Unterricht Gesundheits-, Sozialw esen Kunst, Unterhaltung, Erholung Sonstige Dienstleistungen

0 5'000 10'000 15'000 2001 [1] 2005 2008 Anzahl

Abbildung 10: Anzahl Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen, 2001, 2005 und 2008; Quelle: Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008 [1] Sektor 1: Jahr 2000

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Exkurs: Auswirkungen der Konjunktur auf die verschiedenen Branchen Die Branchenstruktur ist von zentraler Bedeutung für das Leistungspotential einer Region. Die Zusammensetzung der Wirtschaft, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumsstärke geben ei- nerseits Hinweise zur aktuellen Wirtschaftskraft einer Region, andererseits ermöglichen sie Rück- schlüsse auf das zukünftige Wachstumspotential der Wertschöpfung. Ein konjunktureller Abschwung erfasst nicht alle Branchen gleichermassen. Während einige Branchen über einen Konjunkturzyklus hinweg starken Schwankungen ausgesetzt sind, sind an- dere Branchen weniger konjunktursensitiv. Die Charakterisierung der Branchenzyklizität basiert auf der konjunkturellen Abhängigkeit der Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerkomponenten der einzelnen Branchen in der Ver- gangenheit. Ein Vergleich der Uhrenindustrie mit der pharmazeutischen Industrie verdeutlicht diese Unterschiede. Aufgrund des Luxus-Charakters und der Langlebigkeit ihrer Produkte zählt die Uhrenindustrie zu den starken Zyklikern. Dem entgegen stehen als Kunden der Pharmain- dustrie Patienten, die ihre Medikamente nur teilweise aus der eigenen Tasche bezahlen und im Bedarfsfall typischerweise eine hohe Zahlungsbereitschaft aufweisen. Entsprechend sind Phar- maprodukte den Konjunkturschwankungen nur schwach ausgesetzt. Ein weiterer Unterschied besteht im Zeitpunkt der konjunkturellen Auswirkungen. Typische Frühzykliker sind die Finanz- dienstleister, das Druck- und Verlagsgewerbe sowie die am Anfang der Wertschöpfungsketten positionierten Wirtschaftszweige wie etwa die Herstellung von Metallen und Grundstoffen oder der Maschinenbau. Spätzykliker sind beispielsweise das Gastgewerbe, der Grosshandel sowie das Baugewerbe, welche von beträchtlichen Zeitspannen zwischen dem Kaufentscheid und der Aus- lieferung bzw. Fertigstellung geprägt und in der Wertschöpfungskette eher nachgelagert sind.

Abbildung 11: Branchen während eines Konjunkturzyklus; Quelle: Credit-Suisse Economic Research

Die Abbildung zeigt, wie sich die einzelnen Branchen von links nach rechts entlang des (stilisier- ten) Zyklus bewegen. Die drei Kurven stehen für unterschiedliche Grade der Zyklizität. Während beispielsweise Metalle und Grundstoffe den Tiefpunkt im Zyklus bereits erreicht haben, sind Energieversorger bisher kaum betroffen. Aufgrund geringer Konjunkturabhängigkeit droht ihnen auch kein Einbruch, weshalb die Energieversorger anders als die Metall- oder Grundstoff- branche auf einer relativ flachen Kurve figurieren.25

25 Credit-Suisse Economic Research.

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Unternehmen im Kanton Solothurn Im Kanton Solothurn werden im September 2008 rund 9'200 Unternehmen26 gezählt, das sind 3 Prozent aller Schweizer Unternehmen.27

Unternehmensstruktur

Grösse Weniger als ein halbes Prozent der Unternehmen fallen in der Schweiz (0.4%) und im Kanton Solothurn (0.4%) in die Kategorie der Grossunternehmen mit mehr als 250 Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Der kleine Anteil Grossunternehmen vereint aber einen hohen Anteil Beschäftigter auf sich. Von den 117'575 Beschäftigten der Sektoren 2 und 3 im Kanton Solothurn waren im Jahr 2008 14.5 Prozent in einem der Grossunternehmen tätig, in der Schweiz waren es 17.3 Prozent.28 Anders sieht das Bild bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus: Mit einem Anteil der Unternehmen von 99.6 Prozent sind im Kanton Solothurn 85.5 Prozent der Beschäftigten bei einem KMU tätig (CH: 82.7%).29 Innerhalb der KMU-Gruppe dominiert der Anteil der Mikro- Unternehmen (bis zu neun Vollzeitäquivalenten). Sie vereinen im Kanton Solothurn einen Anteil von 86.6 Prozent aller Unternehmen auf sich (CH: 86.5%).30

Abbildung 12: Grössenstruktur der Unternehmen, 2008; Quelle: Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008

26 Marktwirtschaftliche und nicht marktwirtschaftliche Unternehmen. 27 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 28 Beschäftigte in Arbeitsstätten, nicht identisch mit den Beschäftigten in Unternehmen. 29 Beschäftigte in Arbeitsstätten, nicht identisch mit den Beschäftigten in Unternehmen. 30 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008.

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Rechtsform Die gewählte Rechtsform eines Unternehmens hat Einfluss auf Faktoren wie Haftung, Steuern, Kapital und Nachfolgeregelung. So wird je nach Art und Ziel des Unternehmens eine andere Rechtsform gewählt. Einzelfirmen sind für einen ersten Schritt in die Selbstständigkeit sehr beliebt, da kaum Gründungskosten anfallen. Viele Einzelfirmen sind nicht im Handelsregister eingetragen, weshalb deren Bedeutung wohl noch höher einzuschätzen ist als statistisch ausge- wiesen. Im Kanton Solothurn ist die Einzelfirma die häufigste Rechtsform. 35 Prozent der 2010 im Handelsregister eingetragenen Unternehmen waren Einzelfirmen (CH: 29%). Dies hängt mit der klaren Dominanz der Mikrounternehmen zusammen, bietet doch die Rechtsform der Einzel- unternehmung diesen das grösste Mass an Flexibilität.

Gegenüber personenbezogenen Rechtsformen (Einzelfirma, Kollektivgesellschaft, Kommandit- gesellschaft, Genossenschaft, Verein) verfügt eine kapitalbezogene Rechtsform (Aktiengesell- schaft) für expandierende Unternehmen über Vorteile bei der Kapitalbeschaffung sowie bei Haf- tungsfragen. Der Kanton Solothurn weist mit 27 Prozent einen kleineren Anteil an Aktiengesell- schaften aus als der Schweizer Durchschnitt (CH: 35%).31

Abbildung 13: Rechtsformen der Unternehmen, 2010; Quelle: Eidgenössisches Amt für das Handelsregister, Handelsregister-Statistik

31 Eidgenössisches Amt für das Handelsregister, Handelsregister-Statistik, Stand 31.12.2010.

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Unternehmensdemografie

Konkurse 2010 wurden im Kanton 332 Firmenkonkurse eröffnet. Dies ergibt einen Anstieg von 62.7 Pro- zent im Vergleich zum Vorjahr. Es ist jedoch anzumerken, dass aufgrund einer Gesetzesänderung (Art. 731b OR) im 2010 eine ausserordentlich hohe Anzahl von Firmen richterlich aufgelöst wur- den (169 gegenüber 19 im 2009). Hierbei handelt es sich grossmehrheitlich nicht um Konkurse aufgrund finanzieller Probleme, sondern infolge Nichteinhaltens von organisatorischen Vor- schriften (z.B. fehlende Organe). Werden die Firmenkonkurse um die richterlichen Auflösungen bereinigt, so liegt die Anzahl Konkurseröffnungen im 2010 noch bei 163. Diese Anzahl ist ver- mutlich besser vergleichbar mit dem Vorjahreswert.32

Abbildung 14: Anzahl Firmenkonkurse, 2008-2010; Quelle: Konkursamt Kanton Solothurn

Auf 1'000 Erwerbstätige fallen im Kanton Solothurn 2010 zwei Firmenkonkurse.33 Dieser Wert liegt über dem Schweizer Mittel von 1.4. Eine hohe Konkursrate kann auch für eine dynamische Unternehmenslandschaft stehen und Bereitschaft für unternehmerisches Risiko zeigen.

Abbildung 15: Konkurse pro tausend Erwerbstätige, 2010; Quelle: Schweizerischer Verband Creditreform; BAKBASEL (Erwerbstätige 2009, Stand Okt. 2010)

32 Konkursamt Kanton Solothurn. 33 Schweizerischer Verband Creditreform; BAKBASEL, Wirtschaftsatlas der Kantone (Stand Oktober 2010).

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Handelsregister: Neueintragungen34 und Löschungen Im Kanton Solothurn wurden 2010 insgesamt 847 Neueintragungen ins Handelsregister sowie 729 Löschungen aus dem Handelsregister vorgenommen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Stagnation der Neueintragungen und einer Zunahme der Löschungen um 20 Prozent. Ins- gesamt resultiert 2010 im Kanton Solothurn eine Nettozunahme von 118 Handelsregistereintra- gungen. Dies entspricht einer prozentualen Zunahme von 0.9 Prozent zwischen Anfang und En- de 2010. Damit liegt der Kanton Solothurn bezüglich der relativen Nettozunahme von Handels- registereintragungen an letzter Stelle im kantonalen Vergleich und entsprechend deutlich unter dem Schweizer Mittel von 2.3 Prozent.35

Abbildung 16: Neueintragungen und Löschungen im Handelsregister, 2009-2010; Quelle: Schweizerischer Verband Creditreform

34 Zur Bedeutung von Neugründungen: Technologie-, Produkt- und Dienstleistungsinnovationen entstehen oft in neu gegründeten Firmen. Deren Eigentümer wählen die unternehmerische Unabhängigkeit, um Innovationen in markt- fähige Produkte umzusetzen und vom Ertrag vollumfänglich zu profitieren. Eine hohe Gründungsdynamik kann in einer Region beispielsweise dazu beitragen, einen wirtschaftlichen Strukturwandel rasch zu bewältigen oder kon- junkturell bedingte Betriebsschliessungen wettzumachen. Eine Rolle spielt wahrscheinlich die Tatsache, dass Neu- gründungen vor allem im Dienstleistungsbereich stattfinden. Für die sind die Zentren überproportional interessant, während das Marktpotential im eher durch ländliche Strukturen und produzierendes Gewerbe geprägten Raum zwi- schen Bodensee und Lac Léman eher gering ist. In der Regel handelt es sich bei den dynamischen Regionen um städ- tische Ballungsgebiete mit überregionaler wirtschaftlicher Ausstrahlungskraft. In solchen Regionen ist die Kund- schaft nahe bei den Unternehmen und das Vorhandensein bereits bestehender Firmen bietet Netzwerkvorteile, die Unternehmensgründungen erleichtern. Der Kanton Zug, landesweit attraktivster Standort für Start-ups, profitiert gleich von beiden Faktoren eines gründungsfreundlichen Klimas: er ist einerseits steuergünstig, andererseits hat er sich in den letzten Jahren zu einem eigenständigen Wirtschaftszentrum entwickelt. Quelle: Bundesamt für Statistik 35 Eidgenössisches Amt für das Handelsregister, Handelsregister-Statistik ; Schweizerischer Verband Creditreform.

23

Aussenhandel Anteil am BIP Der wertmässige Solothurner Anteil an den Schweizer Güterexporten beträgt für das Jahr 2010 mit 4.9 Milliarden Franken 2.4 Prozent.36 Damit wird über 40 Prozent der Solothurner Wertschöp- fung im Export erarbeitet (BIP nominal 2009: 13 Mrd. Fr.).37 Im Schweizer Mittel beträgt der An- teil 35 Prozent.

Export pro Kopf Bei der Betrachtung des Exports pro Kopf liegt der Kanton Solothurn im Jahr 2010 mit 19’100 Franken unter dem Schweizer Mittel (25’852 Franken).38 Dies lässt darauf schliessen, dass die So- lothurner Exporte nicht im hochpreisigen Segment angesiedelt sind.

Exportentwicklung Im Jahr 2010 gingen die Solothurner Exporte gegenüber dem Vorjahr um 8.4 Prozent zurück (CH:+8.4%). Damit konnte der Solothurner Aussenhandel trotz nationalem Aufschwung im 2010 nicht zulegen. Vor allem die Exporte von Uhren und Präzisionsinstrumenten39 waren im Kanton Solothurn 2010 stark rückläufig (-43%). Dabei fällt auf, dass die Exporte von Uhren und Präzisi- onsinstrumenten anfangs 2010 entgegen dem nationalen Trend stark eingebrochen sind und schliesslich für den Rest des Jahres auf tieferem Niveau verharrten.40

Abbildung 17: Wachstumsquoten der Exporte, 2002-2010; Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik

36 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik 2010, prov. Werte. 37 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik 2009; BAKBASEL: Wirtschaftsatlas der Kantone, Stand: Oktober 2010. 38 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik (Bearbeitung: Amt für Finanzen Kanton Solothurn). 39 Der Export von Uhren und Präzisionsinstrumenten sind in der Exportstatistik als Gruppe zusammengefasst. Es können entsprechend keine genauen Aussagen gemacht werden, worauf der Exporteinbruch in dieser Gruppe beruht. 40 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik (Bearbeitung: Amt für Finanzen Kanton Solothurn).

24

Exportmärkte 71 Prozent der Solothurner Exporte gingen 2010 in die EU (CH: 59%). Der grösste Handelspartner innerhalb der EU war dabei Deutschland mit einem Anteil von 39 Prozent (CH: 19%). Damit ist Deutschland für den Kanton Solothurn der wichtigste Handelspartner. Auf die EU folgt Asien41 mit einem Exportanteil von 13 Prozent (CH: 21%). 11 Prozent der Solothurner Exporte gehen nach Amerika (CH: 15%).42

Abbildung 18: Länderverteilung der Exporte, 2010; Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik

Branchenanteile der Exporte Der grösste Exportanteil an den Solothurner Exporten vereinigt 2010 die Warengruppe „Maschi- nen, Apparate und Elektronik“ mit einem Anteil von 35 Prozent (CH: 17%) auf sich. Nachdem die Warengruppe „Präzisionsinstrumente und Uhren“ seit 2002 in der Solothurner Exportstruktur stetig an Bedeutung gewonnen hatte, liegt nun nach dem Exporteinbruch dieser Warengruppe im 2010 wieder der Export von Maschinen, Apparate und Elektronik wertmässig an erster Stelle. Der Anteil der Branche „Metalle“ liegt bei 18 Prozent, derjenige von „Papier, Papierwesen und grafische Erzeugnisse“ bei 13 Prozent.43

41 China, Hongkong, Japan, Malaysia, Mongolei, Nordkorea, Philippinen, Singapur, Südkorea, Taiwan, Thailand. 42 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik (Bearbeitung: Amt für Finanzen Kanton Solothurn). 43 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik (Bearbeitung: Amt für Finanzen Kanton Solothurn).

25

Abbildung 19: Anteil der Branchen am gesamt Export, 2001-2010; Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik

Anteil der Solothurner Exporte an den Exporten der Schweiz 2010 kommen 2.4 Prozent der Schweizer Exporte aus dem Kanton Solothurn. Die Branche „Pa- pier, Papierwesen und grafische Erzeugnisse“ hat zwar einen geringen Anteil an den Exporten des Kantons Solothurn. Vom gesamten Export der Schweiz macht der Kanton Solothurn in dieser Branche 2010 aber 22 Prozent aus. Zudem kommen 7 Prozent der Schweizer Exporte aus der Metallbranche aus Solothurn. Auch in dieser Betrachtung ist der Einbruch der Exporte der Präzi- sions- und Uhrenindustrie im Kanton Solothurn 2010 festzustellen. Der Anteil der Präzisionsin- strumente und Uhren die aus dem Kanton Solothurn exportiert werden, machten 2009 einen Anteil von 6 Prozent am gesamtschweizerischen Export in diesem Bereich aus. 2010 liegt dieser Anteil noch bei 3 Prozent.44

Abbildung20: Anteile der Solothurner Exporte an den Schweizer Exporten, 2000-2010; Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik

44 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik (Bearbeitung: Amt für Finanzen Kanton Solothurn).

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Tourismus Logiernächte Im Kalenderjahr 2010 zählte der Kanton Solothurn 367’000 Logiernächte in Hotel- und Kurbe- trieben. Damit fallen 1 Prozent der Schweizer Logiernächte von 36.2 Millionen im Kanton Solo- thurn an. Gegenüber 2009 war ein Zuwachs im Kanton Solothurn von 3.8 Prozent (CH: 1.7%) zu verzeichnen.45

Bruttowertschöpfung Nach einer Studie von Rütter + Partner und Kanton Solothurn Tourismus aus dem Jahr 2010, be- trägt die direkte Wertschöpfung des Tourismus, 164 Millionen Franken. Indirekt werden zusätz- lich noch weitere 107 Millionen Franken durch den Tourismus induziert. Der Gesamtbeitrag des Tourismus zum Bruttoinlandprodukt des Kantons beträgt nach dieser Berechnung 270 Millionen Franken oder 2.1 Prozent. Des Weiteren werden direkt durch den Tourismus 2’100 Beschäftigun- gen in Vollzeitäquivalenten ausgelöst, zu welchen noch 780 indirekte induzierte Beschäftigun- gen hinzukommen. Dies stellt einen Anteil von 2.8 Prozent der gesamten Beschäftigung im Kan- ton Solothurn dar.46

Abbildung 21: Tourismusanteile an Beschäftigung und BIP im Kanton Solothurn und den vier Regionen, 2008; Quelle: Rütter + Partner, Kanton Solothurn Tourismus: "Die Wertschöpfung des Tourismus im Kanton Solothurn", 2010

45 Bundesamt für Statistik: Medienmitteilung "Beherbergungsstatistik im Jahresverlauf 2010" vom 22.2.2011. 46 Rütter + Partner, Kanton Solothurn Tourismus: "Die Wertschöpfung des Tourismus im Kanton Solothurn“, 2010.

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Immobilienmarkt Leerwohnungen Die Leerwohnungsziffer bezeichnet den Anteil leer stehender Wohnungen am Gesamtwoh- nungsbestand. Eine Veränderung der Leerwohnungsziffer kann unterschiedliche Ursachen ha- ben. Grundsätzlich steigt bei einem Nachfragerückgang oder einem Angebotsüberhang die Leerwohnungsziffer und die Preise fallen. Da der Immobilienmarkt verzögert auf Nachfrageän- derungen reagiert und zudem relativ stark reguliert ist, schlagen sich Marktbewegungen zu- nächst in den Leerwohnungsziffern nieder und erst später in den Preisen.

Am 1. Juni 2010 wurden im Kanton Solothurn 2’399 oder 1.98 Prozent aller Wohnungen als leer stehend gemeldet. Die Leerwohnungsziffer liegt damit über dem Schweizer Mittel von 0.94 Pro- zent. Nur der Kanton Jura weist eine höhere Leerwohnungsziffer auf. Gegenüber dem Vorjahr waren im Kanton Solothurn insgesamt 386 Wohnungen mehr leerstehend, was einer Zunahme von über 19 Prozent (CH: +5.6%) entspricht.47

Eigentumsquote Die Wohneigentumsquote des Kantons liegt mit geschätzten rund 50 Prozent deutlich über dem Schweizer Durchschnitt (ca. 40%).48 Dies könnte daran liegen, dass im Kanton Solothurn noch viele ländliche Gebiete vorhanden sind, in denen Wohneigentum üblicher ist als in urbanen Re- gionen. Ein weiterer Grund könnten die tieferen Wohneigentumspreise als in den angrenzenden Regionen Basel, Bern und Zürich sein.

Abbildung 22: Durchschnittliche Preise in CHF für Eigentumswohnungen von 100 m2 Fläche, 2010; Quelle: Immocompass, ImmoDataCockpit.ch (Stand Oktober 2010)

47 Bundesamt für Statistik: Medienmitteilung vom 04.10.2010. 48 Credit-Suisse Economic Research: "Swiss Issues Immobilien - Fakten und Trends 2011", S. 46.

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Vergleicht man die Mietpreise im Kanton Solothurn, liegen diese deutlich unter den Werten der Zentren Basel, Bern und Zürich.49

Abbildung 23: Durchschnittliche Mietpreise in CHF für Wohnungen mit 4.5 Zimmern, 2010; Quelle: Immocompass, ImmoDataCockpit.ch (Stand Oktober 2010)

49 Wüest & Partner:" Immo-Monitoring 2011/2"

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Finanzen Laufende Rechnung Seit einigen Jahren erzielt der Kanton Solothurn in der Laufenden Rechnung des Finanzhaushal- tes positive Saldi. 2010 schloss die Rechnung mit einem Ertragsüberschuss von 80 Millionen Fran- ken ab. Die Verschuldung konnte im letzten Jahr effektiv um weitere 57 Millionen abgebaut werden. Per Ende 2010 wies der Kanton Solothurn damit keine Nettoverschuldung mehr auf, sondern ein Nettovermögen von 43 Millionen oder 166 Franken pro Kopf.50

Ressourcenindex Per 1. Januar 2008 wurde im Rahmen der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufga- benteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) ein neuer Ressourcenindex eingeführt.51 Dieser weist 2011 für den Kanton Solothurn 76.5 Punkten auf (CH: 100 Punkte). Damit liegt der Kanton auf dem 16. Rang.52

Abbildung 24: Ressourcenindex, 2011; Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement, Finanzstatistik

50 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Geschäftsbericht 2010. 51 Dieser berechnet sich durch die Ressourcenpotenziale der Kantone, welche sich wiederum aus der „Summe der mass- gebenden Einkommen, Vermögen und Gewinne des Referenzjahres unter Berücksichtigung der interkantonalen Steuerrepartitionen“ zusammensetzt. Für die Indexierung wird das Ressourcenpotenzial pro Einwohner der jeweili- gen Kantone ins Verhältnis mit dem Schweizer Durchschnitt gesetzt. Daraus resultiert schliesslich der Ressourcenin- dex. Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement: „Ressourcen-, Lasten- und Härteausgleich 2011“, November 2010. 52 Eidgenössisches Finanzdepartement, Finanzstatistik.

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Standard and Poor’s Rating Die international anerkannte Ratingagentur Standard & Poor’s hat das Kreditrating des Kantons Solothurn von „AA/Watch positive“ auf „AA+ / stable“ angehoben.

In ihrem Bericht53 erwähnt Standard & Poors im Wesentlichen folgende positiven Aspekte, die zu diesem erfreulichen Resultat für den Kanton Solothurn führen:

. Der stabile Ausblick reflektiere die Erwartungen von S&P, dass der Kanton Solothurn sei- ne solide finanzpolitische Performance über die nächsten Jahre, wenn auch ab 2012 et- was abgeschwächt, weiterführen kann. . Das Rating wird auch durch die tiefe Verschuldung gestützt.

Risiken für das Rating würden sich dann ergeben, wenn der solide finanzpolitische Kurs zukünf- tig nicht eingehalten werden könnte, was aber für nicht sehr wahrscheinlich gehalten wird.54

53 Standard & Poors: RatingsDirect on the Global Credit Portal, Solothurn (Canton of), 1.12.2010. 54 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Medienmitteilung vom 01.12.2010.

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Steuern Steuerausschöpfungsindex Der bis zum Jahr 2006 veröffentliche Steuerindex, welcher die Steuerbelastung der einzelnen Kantone aufzeigt, wird in dieser Form nicht mehr veröffentlicht. Dies aus dem Grund, dass er nicht mehr mit dem neuen Finanzausgleich zu vereinbaren ist. Neu wird ab 2010 jährlich ein Steuerausschöpfungsindex ausgewiesen. Der Steuerausschöpfungsindex zeigt, „wie stark die steuerlich ausschöpfbare Wertschöpfung der Steuerpflichtigen effektiv durch Fiskalabgaben belastet wird und somit nicht mehr für private Verwendung zur Verfügung steht“.55 Das heisst, falls der Steuerausschöpfungsindex hoch ist, haben die Steuerpflichtigen im Vergleich zu ande- ren Kantonen weniger für den Eigengebrauch übrig. Aus der Sicht der Steuerpflichtigen ist also ein hoher Indexwert nicht von Vorteil.56

Der Kanton Solothurn liegt 12 Punkte über dem Durchschnitt aller Kantone und ist im vorderen Mittelfeld platziert. Das heisst, dass im Kanton Solothurn die Steuerbelastung höher ist als im Durchschnitt der Schweiz.

Abbildung 25: Steuerausschöpfungsindex, 2011; Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement, Finanzstatistik

55 Eidgenössisches Finanzdepartement: „Neuer Index für den Vergleich der Steuerausschöpfung in den Kantonen“, Medi- enmitteilung 11.12.2009, Seite 2. 56 Um den Steuerausschöpfungsindex der Kantone zu berechnen, wird zuerst die Steuerausschöpfung der einzelnen Kantone berechnet: [Steuereinahmen / Ressourcenpotenzial] wobei die Steuereinahmen in Mittel von drei Jahren und das Ressourcenpotenzial mit der aggregierten Steuerbemessungsgrundlage für das Mittel der gleichen drei Jah- re berechnet wird. Aus diesem Indikator wird dann der Index für die Kantone berechnet: [Steuerliche Ausschöpfung Kanton / Steuerliche Ausschöpfung Gesamtheit der Kantone * 100]. Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement: „Rohstoff - Steuerausschöpfungsindex 2011“, 6.12.2010.

32

Staatssteuererträge57 natürlicher und juristischer Personen Der Staatssteuerertrag setzt sich hauptsächlich aus Steuersubstrat der natürlichen Personen zu- sammen. Dies ist über die Jahre gleich geblieben. Der Anteil der juristischen Personen am Staat- steuerertrag nimmt stetig zu. So betrug er 1995 noch rund 14 Prozent, im Jahr 2009 bereits über 20 Prozent.58

Abbildung 26: Staatsteuererträge, 1995-2009; Quelle: Amt für Finanzen Kanton Solothurn

57 Staatssteuerertrag: Staatsteuerertrag inkl. Staatssteuer aus Vorjahren, inkl. Personalsteuer, ohne Quellsteuer und ohne Zuschläge. Der Staatssteuerertrag ist nicht mit dem Steuerertrag gleichzusetzen. 58 Amt für Finanzen Kanton Solothurn; Baloise Bank SoBa: „Kanton Solothurn in Zahlen 2010“.

33

Regionale Betrachtung Das Gebiet des Kantons Solothurn umfasst eine Fläche von 790 km2 und erstreckt sich über den Jura bis zum Mittelland. Der Kanton Solothurn wird von drei Regionen geprägt. Zum oberen Kantonsteil gehören fünf Bezirke: Solothurn mit der Hauptstadt als Zentrum, Lebern, - berg, Wasseramt sowie der hinter der ersten Jurakette gelegene Bezirk Thal. Der mittlere und untere Kantonsteil besteht aus den Bezirken Gäu, Olten und Gösgen. Nördlich des Passwangs liegt das Schwarzbubenland mit den Bezirken Dorneck und Thierstein. Dieses Gebiet ist mit der Region Basel wirtschaftlich und kulturell eng verknüpft und reicht bis an die Landesgrenze zu Frankreich.

Anders als in anderen Kantonen trägt das "Zentrum" drei Namen: Solothurn, Olten und Gren- chen. Alle drei Städte am Jurasüdfuss üben Zentrumsfunktionen aus. Solothurn ist die Haupt- stadt und das Zentrum der kantonalen Verwaltung. Olten ist die grösste Stadt des Kantons und bietet zahlreiche Arbeitsplätze im Dienstleistungs- und im Bildungsbereich an. Die Fachhochschu- le Nordwestschweiz hat mit den Hochschulen für Wirtschaft, Soziale Arbeit und Angewandte Psychologie Sitz in Olten. Im Westen des Kantons, an der Grenze zur Romandie, befindet sich Grenchen, die «Industriestadt im Grünen», mit eigenem Flughafen.

Die Heterogenität der Regionen widerspiegelt sich in den regional unterschiedlichen wirtschaft- lichen Kennzahlen, die in den Durchschnittswerten des Kantons Solothurn häufig verloren ge- hen. Die Aussagen zu den Solothurner Regionen in den folgenden Kapiteln beziehen sich haupt- sächlich auf Bezirksebene.

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Die Regionen im Vergleich Bevölkerung

Regionale Anteile und Bevölkerungsdichte Die Bezirke Olten, Wasseramt und Lebern haben zusammen einen Anteil von 56 Prozent an der Bevölkerung des Kantons. Der Hauptstadt-Bezirk Solothurn kann einen Anteil von 6 Prozent verzeichnen. Dies trotz der geringen Fläche des Bezirkes, zu dem nur eine einzelne Gemeinde (Solothurn) gehört.

Abbildung 27: Regionale Bevölkerungsanteile, 2010; Quelle: Amt für Finanzen Kanton Solothurn

Betrachtet man die Bevölkerungsdichte, weist der Bezirk Solothurn die deutlich grösste Anzahl Bewohner/innen pro km2 auf, was auf seine Zentrumsfunktion hinweist. Die drei Bezirke Thal, Thierstein und Bucheggberg weisen nicht nur die tiefsten Bevölkerungsanteile am Kanton auf, sondern auch die geringsten Bevölkerungsdichten. Dies weist auf grosse Flächen und unterpro- portionale Besiedelung hin.59

59 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstatistik, Eckdaten zu den Bezirken.

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Abbildung 28: Bevölkerungsdichte (Personen pro km2), 2010; Quelle: Amt für Finanzen Kanton Solothurn; Bundesamt für Statistik, Arealstatistik 2004/09

Entwicklung Die Bevölkerungsentwicklung war in allen Bezirken des Kantons zwischen 2000 und 2010 positiv. Dies kann hauptsächlich der Zuwanderung zugeschrieben werden. Überdurchschnittlich im Ver- gleich zum Kanton verhielt sich die Zunahme in den Bezirken Gäu, Dorneck, Solothurn, Buche- ggberg und Olten.60

Abbildung 29: Entwicklung der Bevölkerung, 2000-2010; Quelle: Amt für Finanzen Kanton Solothurn

60 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Statistische Mitteilungen zur Wohnbevölkerung, Bevölkerungsstand nach Ge- meinden.

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Beschäftigung

Regionale Anteile Im Bezirk Olten sind 26 Prozent oder ein Viertel aller Beschäftigten angestellt. Danach folgen die Bezirke Lebern (17%), Wasseramt (14%) und Solothurn (14%). Zusammen machen diese Bezirke einen Anteil von 71 Prozent aus.61

Abbildung 30: Regionale Beschäftigungsanteile, 2008; Quelle: Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008

Wohn- und Arbeitsorte Werden die Bevölkerungsanteile mit den Beschäftigungsanteilen verglichen wird ersichtlich, dass die bevölkerungsreichsten Gebiete auch den höchsten Anteil an Arbeitsplätzen . Die Be- zirke Olten, Gäu und Solothurn haben einen höheren Anteil an den Beschäftigten, als an der Bevölkerung. Dies lässt darauf schliessen, dass es sich bei diesen Bezirken um die hauptsächlichen Wirtschaftsstandorte des Kantons handelt, in welche Berufstätige aus anderen Bezirken bzw. Kantonen pendeln.62

61 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 62 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008; Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemein- den.

37

Abbildung 31: Bevölkerungs- und Beschäftigungsanteil, 2010 bzw. 2008; Quelle: Amt für Finanzen Kanton Solothurn; Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008

Entwicklung In der Periode 2005 bis 2008 verzeichnete der Bezirk Gäu das grösste Beschäftigungswachstum. Mit 10.2 Prozent liegt er deutlich über dem solothurnischen Durchschnitt (6.1%). Auch die 2005 bereits über dem Durchschnitt liegenden Bezirke Olten, Solothurn und Lebern konnten an Be- schäftigung gewinnen. Dies kann einem Sogeffekt zugeschrieben werden: Befinden sich bereits viele Unternehmen an einem Ort, wird dieser auch für andere interessanter. Die Regionen Gös- gen und Bucheggberg weisen eine Abnahme von 0.6 beziehungsweise 1.4 Prozent auf.63

Abbildung 32: Wachstum der Beschäftigung, 2005-2008; Quelle: Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008

63 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008.

38

Sektoralstruktur Die Sektoralstruktur der Bezirke präsentiert sich regional unterschiedlich. Der Anteil der Arbeits- plätze in der Landwirtschaft beträgt zwischen 0 Prozent im Bezirk Solothurn und 25 Prozent im Bezirk Bucheggberg. In der Industrie beträgt der Anteil der Beschäftigten zwischen 15 Prozent im Bezirk Solothurn und 54 Prozent im Bezirk Lebern. Zwischen 85 Prozent (Bezirk Solothurn) und 42 Prozent (Bezirk Thierstein) der Beschäftigten arbeiten im 3. Sektor.

Abbildung 33: Anteil der Sektoren an den jeweiligen Regionen, 2008; Quelle: Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008

39

Die Bezirke Thal und Lebern zählen mit jeweils über 13 Prozent die grössten Anteile der Solo- thurner Arbeitsplätze in der Landwirtschaft. Im Bezirk Lebern befinden sich mehr als ein Viertel der Solothurner Industriearbeitsplätze und der Bezirk Oltern zählt fast ein Drittel der Solothur- ner Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor.64

Abbildung 34: Regionale Anteile der Bezirke an der Beschäftigung, 2008; Quelle: Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008

64 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008.

40

Arbeitslosigkeit Die verschiedenen Auswirkungen der Krise auf die unterschiedlichen Regionen sind bei der Ent- wicklung der Arbeitslosenquote deutlich erkennbar. In der Region Grenchen ist die Arbeitslo- senquote stärker angestiegen als in allen anderen Regionen. Dies liegt an der exportabhängigen Industrie, die hier überdurchschnittlich vertreten ist. Das Schwarzbubenland (Bezirke Thierstein und Dorneck) hingegen konnte von seiner Nähe zum Kanton Basel-Stadt profitieren. Dank der konjunkturresistenten Pharmaindustrie in der Region Basel, konnte sich auch die Arbeitslosen- quote im angrenzenden Schwarzbubenland auf tiefem Niveau halten. Ab Beginn 2010 entspann- te sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in allen Regionen bis auf das Schwarzbubenland. Die Ar- beitslosigkeit im Schwarzbubenland verharrte im 2010 jedoch auf relativ geringem Niveau um 2 Prozent.65

Abbildung 35: Arbeitslosenquote, März 2008 - April 2011; Quelle: Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn; Staatssekretariat für Wirtschaft seco, Arbeitsmarktstatistik

65 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn: Arbeitsmarktstatistik.

41

Exporte

Regionale Exportanteile Rund 60 Prozent der Solothurner Exporte kommen 2010 aus den beiden Bezirken Lebern (33.3%) und Wasseramt (26.2%). Darauf folgt der Bezirk Olten mit einem Anteil von 15 Prozent an den Solothurner Exporten. Die restlichen Bezirke machen zusammen einen Anteil von rund einem Viertel an den gesamten Solothurner Exporte aus.

Abbildung 36: Regionale Anteile an den Exporten des Kantons Solothurn, 2010; Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik

42

Rund 90 Prozent der gesamten Solothurner Exporte aus dem Bereich „Präzisionsinstrumente, Uhren“ kommen aus dem Bezirk Lebern. Zu den Branchenexporten „Fahrzeuge“ trägt die Regi- on weitere rund 50 Prozent hinzu. Rund 63 Prozent der gesamten Solothurner Exporte im Be- reich „Papier, Papierwesen und grafische Erzeugnisse“ kommen aus dem Wasseramt. Olten kann im Bereich „Leder, Kautschuk und Kunststoff“ rund die Hälfte der Solothurner Exporte verbu- chen.66

Abbildung 37: Regionale Anteile der Exporte des Kanton Solothurn, 2010, Branchenebene; Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik

66 Eidgenössische Zollverwaltung: Aussenhandelsstatistik (Bearbeitung: Amt für Finanzen Kanton Solothurn).

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Übersicht Bezirke Daten Solo- Lebern Buchegg Wasser- Thal Gäu Olten Gösgen Dorneck Thier- Kanton thurn -berg amt stein SO

Bevölkerung

Anzahl Personen am 31.12.2010 16'163 43'516 7'596 48'571 14'288 18'210 51'566 23'318 19'647 14'013 256'888 Anteil am Kanton 6.3% 16.9% 3.0% 18.9% 5.6% 7.1% 20.1% 9.1% 7.6% 5.5% 100% Veränderung 2009-2010 in % 1.4% 0.5% -0.8% 0.2% -0.2% 1.1% 0.4% 0.9% 0.6% 0.6% 0.5%

Veränderung 2010-2035 in % (Prognosewert 2035: Stand 2010) 4.7% 4.5% 8.8% 6.9% 1.8% 9.6% 6.7% 3.9% 7.9% 0.3% 5.7%

Arbeitsmarkt

Anzahl Arbeitsplätze 2008 17'070 20'190 2'301 17'365 4'733 14'182 31'645 5'010 5'150 4'525 122'171 Anteil am Kanton 14.0% 16.5% 1.9% 14.2% 3.9% 11.6% 25.9% 4.1% 4.2% 3.7% 100%

Veränderung 2005-2008 absolut 1'165 1'660 -33 351 112 1'310 2'206 -30 108 127 6'974 Veränderung 2005-2008 in % 7.3% 9.0% -1.4% 2.9% 2.4% 10.2% 7.5% -0.6% 2.1% 2.9% 6.1%

Arbeitslosenquote 2010 3.9% 1 5.0% 2 3.9.% 1 3.4% 3.7% 3 2.6% 4 3.8%

Sektoralstruktur 2008

Anzahl Arbeitsplätze Landwirtschaft 2008 22 630 586 592 619 392 358 468 475 454 4'596 Anteil am Total Arbeitsplätze im Bezirk 0.1% 3.1% 25.5% 3.4% 13.1% 2.8% 1.1% 9.3% 9.2% 10.0% 3.8%

Anzahl Arbeitsplätze Industrie 2008 2’587 10’937 635 7’853 2’015 3’620 8’279 1’630 1’450 2’168 41'174 Anteil am Total Arbeitsplätze im Bezirk 15.2% 54.2% 27.6% 45.2% 42.6% 25.5% 26.2% 32.5% 28.2% 47.9% 33.7%

Anzahl Arbeitsplätze Dienstleistung 2008 14’461 8’623 1’080 8’920 2’099 10’170 23’008 2’912 3’225 1’903 76'401 Anteil am Total Arbeitsplätze im Bezirk 84.7% 42.7% 46.9% 51.4% 44.3% 71.7% 72.7% 58.1% 62.6% 42.1% 62.5%

Exporte 2010

Anteil Exporte am Kanton 2010 3.4% 33.3% 0.5% 26.4% 2.6% 8.2% 15.0% 2.5% 4.1% 3.9% 100%

Immobilienmarkt 2010

Leerwohnungsziffer 1.6.2010 0.45 1.87 0.44 2.30 2.18 2.75 2.05 3.01 1.48 1.83 1.98

1 Werte der Region Solothurn (= Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne die Gemeinden Grenchen, Bettlach und ). 2 Werte der Region Grenchen (= Gemeinden Grenchen, Bettlach und Selzach). 3 Werte der Region Olten/Gösgen/Gäu (= Bezirke Olten, Gösgen und Gäu). 4 Werte der Region Thiersten/Dorneck (= Bezirke Thierstein und Dorneck).

44

Standortqualitätsindex67 Der Standortqualitätsindex der Credit-Suisse wird anhand von verschiedenen Standortfaktoren zu den Themen Bildung, verkehrstechnischen Erreichbarkeit und der Steuerbelastung berechnet. Zusätzlich werden durch die Credit-Suisse auf Gemeinde-, Bezirks- und Kantonsebene einzelne Indikatoren zu diesen Themen auf dem Internet unter der Rubrik “Wohnattraktivitätsrechner“ publiziert.

Der Kanton Solothurn belegt im Credit Suisse-Standortqualitäts-Ranking den 13. Rang und liegt damit genau in der Mitte der 26 Kantone. Dies zeigt sich auch in den einzelnen Faktoren des Wohnattraktivitätsrechner: Bei der Kaufkraft und dem Ausbildungsstand der Bevölkerung liegt der Kanton genau im Schweizer Mittel. Die Werte zur verkehrstechnischen Erreichbarkeit und zum Haushaltseinkommen sind besser als der Schweizer Durchschnitt. Die Steuerbelastung liegt über dem Schweizer Mittel.

Auf der Ebene der Bezirke präsentiert sich ein differenziertes Bild: Während die Bezirke Solo- thurn, Dorneck, Bucheggberg, Olten und Gösgen über dem Schweizer Mittel abschneiden, erhal- ten das Thal und Thierstein eine unterdurchschnittliche Bewertung. Die Bezirke Lebern, Wasser- amt und Gäu liegen im Schweizer Mittel.

Allgemein kann gesagt werden, dass in den Bezirken des Kantons die Indikatoren „verkehrs- technische Erreichbarkeit“ und „Haushaltseinkommen“ mehrheitlich gut bis sehr gut und der Indikator „Steuerbelastung der natürlichen Personen“ unterdurchschnittlich abschneiden. Die restlichen Indikatoren liegen im Durchschnitt.

Die Ergebnisse sind in der Tabelle auf der nächsten Seite zusammengefasst.

67 Quelle für den gesamten Abschnitt: Credit Suisse Economic Research: Online-Kalkualtor (https://calculators.credit- suisse.com/p/d/calc, Stand Mai 2011) und „Research News: Standortqualität 2011“.

45

Steuerbe- Ausbil- Verkehrs- lastung dungs- Haus- SQI 2011 techni- Rang der na- Kaufkraft stand der haltsein- Region (Bezirke sche Er- 2011 türlichen 2007 Bevölke- kommen 2010) reichbar- Personen rung68 2007 keit 2009 2010 2000 103.2 94 73 % 151 Kanton 0.2 13 (CH = (CH = (CH = 74 (CH = SO (CH = 0.0) + 100) 100) %) 100)

Solo- 103.3 thurn + = + ++ ++

Lebern = 101.7 = = + +

Buche- 102.7 ggberg + = + + ++

Wasser- 105.1 amt = - = ++ +

Thal - 107.0 - - + =

Gäu = 98.3 = = ++ ++

Olten + 99.1 = = ++ ++

Gösgen + 102.1 - = ++ +

Dorneck + 105.5 = ++ + ++

Thier- - 107.3 stein - - = =

Quelle: Credit Suisse Economic Research, calculators.credit-suisse.com (Stand Mai 2011)

Legende: + / + + Attraktiver als das CH-Mittel = CH-Mittel – / – – Weniger attraktiv als das CH-Mittel

68 Anteil der Wohnbevölkerung zwischen 19 und 69 Jahren mit mind. einer Berufslehreausbildung.

46

Portrait der einzelnen Bezirke

Solothurn

Zugehörige Gemeinden Solothurn

Bevölkerung Im Bezirk Solothurn lebten Ende 2010 rund 16'200 Personen.69 Das sind 6.3 Prozent der Solothur- ner Bevölkerung. Solothurn verzeichnete gegenüber 2009 eine Bevölkerungszunahme von 1.4 Prozent (SO: 0.5%).70 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Bezirk Solothurn voraussichtlich um rund 5 Prozent ansteigen.71 Solothurn weist bei weitem mehr Zupendler als Wegpendler aus. Dies ist angesichts der Zent- rumsfunktion der Stadt Solothurn nicht weiter erstaunlich.72

Arbeitsmarkt 14 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze, nämlich rund 17’000, sind 2008 in der Stadt Solothurn angesiedelt. Gegenüber 2005 wurden im Bezirk Solothurn 1’165 Arbeitsplätze geschaffen (7.3%; SO: 6.1%).73 Die Arbeitslosenquote in der Region Solothurn74 lag 2010 mit 3.9 Prozent leicht über dem kanto- nalen Durchschnitt (3.8 %).75

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen sind 2008 im Bezirk Solothurn praktisch keine Arbeitsplätze im 1. Sektor (SO: 4%) angesiedelt. 15 Prozent der Arbeitsplätze werden in der Industrie (SO: 34%) und 85 Prozent im Dienstleistungs-Sektor angeboten (SO: 63%). Prozentual betrachtet hat der Bezirk Solothurn den höchsten Anteil der Arbeitsplätze im Dienstleistungs-Sektor.76

Branchenstruktur In Solothurn befindet sich 2008 die Branche mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten im 3. Sek- tor. Dabei handelt es sich um den Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Anteil an allen Beschäftigten von 20.9 Prozent. Gefolgt wird dieser von der öffentlichen Verwal- tung (10.3%), dem Detailhandel (9.5%) und dem Zweig Beratung, Ingenieurwesen, F+E, Wer- bung (7.3%). Im 2. Sektor bietet die Branche „Baugewerbe“ mit einem Anteil von 5 Prozent am meisten Arbeitsplätze.77

Exporte Solothurn liefert 2010 3.4 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Zur Branche „Prä- zisionsinstrumente und Uhren“ trägt der Bezirk 6 Prozent bei, zum Wirtschaftszweig „Maschine, Apparate, Elektronik“ 5 Prozent.78

Immobilienmarkt Die Leerwohnungsziffer liegt im Bezirk Solothurn (Stichtag 1. Juni 2010) bei 0.45 Prozent und damit deutlich unter dem kantonalen Durchschnitt (1.98%).79

69 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 70 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2009, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 71 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010 (Jahr 2010); Amt für Finan- zen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 72 Bundesamt für Statistik: Volkszählung 2000. 73 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 74 Region Solothurn: Gemeinden der Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne Grenchen, Bettlach und Selzach. 75 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 76 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 77 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 78 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik. 79 Bundesamt für Statistik: Leerwohnungszählung 01.06.2010.

47

Lebern

Zugehörige Gemeinden Balm bei Günsberg, , Bettlach, Feldbrunnen-St. Niklaus, , Grenchen, Günsberg, , , Langendorf, , Niederwil, Oberdorf, , Rüttenen, Selzach

Bevölkerung Im Bezirk Lebern lebten Ende 2010 rund 43’500 Personen.80 Das sind rund 17 Prozent der Solo- thurner Bevölkerung. Der Bezirk Lebern verzeichnete gegenüber 2009 eine Bevölkerungszunah- me von 0.5 Prozent (SO: 0.5%).81 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Bezirk Lebern voraussichtlich um 4.5 Pro- zent ansteigen.82 Der Bezirk Lebern weist weniger Zupendler als Wegpendler aus.83

Arbeitsmarkt 16.5 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 20’200 Arbeitsplätze, sind 2008 im Bezirk Lebern angesiedelt. Gegenüber 2005 entstanden im Bezirk Lebern 1'660 neue Arbeitsplät- ze (9.0%; SO: 6.1%).84 Die Arbeitslosenquote in der Region Grenchen85 lag 2010 mit 5.0 Prozent deutlich über dem kan- tonalen Durchschnitt (3.8 %).86

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen sind 2008 im Bezirk Lebern 3 Prozent im 1. Sektor (SO: 4 %) angesiedelt, 54 Prozent in der Industrie (SO: 34%) und 43 Prozent im Dienstleistungs-Sektor tätig (SO: 63%). Prozentual betrachtet hat der Bezirk Lebern den höchsten Anteil der Arbeitsplätze im Industrie- Sektor.87

Branchenstruktur In Lebern befindet sich 2008 die Branche mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten im 2. Sektor. Dabei handelt es sich um den Wirtschaftszweig Elektronik, Optik, Uhren mit einem Anteil an allen Beschäftigten von 24.3 Prozent. Gefolgt wird dieser von der Metallindustrie (10.2%). Im 3. Sektor bietet die Branche „Gesundheits- und Sozialwesen“ mit einem Anteil von 9.5 Prozent am meisten Arbeitsplätze, gefolgt vom Detailhandel mit 6 Prozent.88

Exporte Lebern liefert 2010 33.3 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Zur Branche „Präzi- sionsinstrumente, Uhren“ trägt der Bezirk 89 Prozent bei, zum Wirtschaftszweig „Fahrzeuge“ 49 Prozent . Die Branchen „Metalle“ (27%), „Maschinen, Apparate, Elektronik“ (21%) und „Chemi- kalien“ (17%) folgen.89

Immobilienmarkt Die Leerwohnungsziffer liegt im Bezirk Lebern (Stichtag 1. Juni 2010) bei 1.87 Prozent und damit unter dem kantonalen Durchschnitt (1.98%).90

80 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 81 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2009, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 82 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010 (Jahr 2010); Amt für Finan- zen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 83 Bundesamt für Statistik: Volkszählung 2000. 84 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 85 Region Grenchen: Gemeinden Grenchen, Bettlach und Selzach. 86 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 87 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 88 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 89 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik. 90 Bundesamt für Statistik: Leerwohnungszählung 01.06.2010.

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Bucheggberg

Zugehörige Gemeinden , , Balm bei , Bibern, , Brügglen, Brunnenthal, , Hes- sigkofen, Küttigkofen, Kyburg-Buchegg, Lüsslingen, Lüterkofen-Ichertswil, Lüterswil-Gächliwil, Messen, Mühledorf, Nennigkofen, , , ,

Bevölkerung Im Bezirk Bucheggberg lebten Ende 2010 rund 7’600 Personen.91 Das sind 3 Prozent der Solo- thurner Bevölkerung. Der Bezirk Bucheggberg verzeichnete gegenüber 2009 einen Bevölke- rungsrückgang von 0.8 Prozent (SO: +0.5%).92 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Bucheggberg mit voraussichtlich rund 9 Prozent deutlich ansteigen.93 Der Bezirk Bucheggberg weist als Wohnregion mehr Wegpendler als Zupendler aus. 94

Arbeitsmarkt 2 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 2’300 Arbeitsplätze, sind 2008 im Buche- ggberg angesiedelt. Gegenüber 2005 gingen im Bezirk Bucheggberg 33 Arbeitsplätze verloren (- 1.4%; SO: 6.1%).95 Die Arbeitslosenquote in der Region Solothurn96 lag 2010 mit 3.9 Prozent leicht über dem kanto- nalen Durchschnitt (3.8%).97

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen sind 2008 im Bezirk Bucheggberg 25 Prozent im 1. Sektor (SO: 3.8%) angesiedelt, 28 Prozent in der Industrie (SO: 34%) und 47 Prozent im Dienstleistungs-Sektor tätig (SO: 63%). Prozentual betrachtet hat der Bezirk Bucheggberg den höchsten Anteil der Arbeits- plätze in der Landwirtschaft.98

Branchenstruktur Im Bucheggberg befindet sich 2008 die Branche mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten im 3. Sektor. Dabei handelt es sich um den Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Anteil an allen Beschäftigten von 12.2 Prozent. Im 2. Sektor biet das Baugewerbe mit einem An- teil von 11 Prozent am meisten Arbeitsplätze. Gefolgt wird das Baugewerbe von der Branche „Elektronik, Optik, Uhren“ (7%). Im 1. Sektor hat die Branche „Tierhaltung“ den höchsten be- schäftigungsbezogenen Anteil (10.2 %), gefolgt von der gemischten Landwirtschaft (8.6%).99

Exporte Der Bucheggberg liefert 2010 0.5 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Zur Bran- che „Metalle“ trägt der Bezirk 2 Prozent bei.100

Immobilienmarkt Die Leerwohnungsziffer liegt im Bezirk Bucheggberg (Stichtag 1. Juni 2010) bei 0.44 Prozent und damit deutlich unter dem kantonalen Durchschnitt (1.98%).101

91 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 92 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2009, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 93 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010 (Jahr 2010); Amt für Finan- zen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 94 Bundesamt für Statistik: Volkszählung 2000. 95 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 96 Region Solothurn: Gemeinden der Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne Grenchen, Bettlach und Selzach. 97 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 98 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 99 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 100 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik. 101 Bundesamt für Statistik: Leerwohnungszählung 01.06.2010.

49

Wasseramt

Zugehörige Gemeinden , , , , Derendingen, , , Halten, Heinrichswil- Winistorf, , , Hüniken, , Lohn-Ammannsegg, , Oberger- lafingen, , , Steinhof, ,

Bevölkerung Im Bezirk Wasseramt lebten Ende 2010 rund 48’600 Personen.102 Das sind rund 19 Prozent oder ein Fünftel der Solothurner Bevölkerung. Der Bezirk Wasseramt verzeichnete gegenüber 2009 eine Bevölkerungszunahme von 0.2 Prozent (SO: 0.5%).103 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Wasseramt voraussichtlich um rund 7 Prozent ansteigen.104 Das Wasseramt weist mehr Wegpendler als Zupendler aus. 105

Arbeitsmarkt 14.2 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 17’370 Arbeitsplätze, sind 2008 im Wasseramt angesiedelt. Gegenüber 2005 entstanden im Bezirk Wasseramt 351 Arbeitsplätze (2.9%; SO: 6.1%).106 Die Arbeitslosenquote in der Region Solothurn107 lag 2010 mit 3.9 Prozent leicht über dem kan- tonalen Durchschnitt (3.8%).108

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen sind 2008 im Bezirk Wasseramt 3 Prozent im 1. Sektor (SO: 3.8%) ange- siedelt, 45 Prozent in der Industrie (SO: 33.7%) und 51 Prozent im Dienstleistungs-Sektor tätig (SO: 62.5%).109

Branchenstruktur Im Wasseramt befindet sich 2008 die Branche mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten im 3. Sektor. Dabei handelt es sich um den Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Anteil an allen Beschäftigten von 10.7 Prozent. Im 2. Sektor bietet der Maschinenbau mit einem Anteil von 10.4 Prozent am meisten Arbeitsplätze, gefolgt vom „Baugewerbe“ (9.2%).110

Exporte Das Wasseramt liefert 2010 26.4 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Zur Branche „Papier, Papierwesen, grafische Erzeugnisse“ trägt der Bezirk 63 Prozent bei, zum Wirtschafts- zweig „Metalle“ 35 Prozent. Es folgen die Branchen „Maschine, Apparate, Elektronik“ (31%) und „Chemikalien“ (20%).111

Immobilienmarkt Die Leerwohnungsziffer liegt im Bezirk Wasseramt (Stichtag 1. Juni 2010) bei 2.30 Prozent und damit deutlich über dem kantonalen Durchschnitt (1.98 %).112

102 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 103 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2009, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 104 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010 (Jahr 2010); Amt für Finan- zen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 105 Bundesamt für Statistik: Volkszählung 2000. 106 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 107 Region Solothurn: Gemeinden der Bezirke Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt und Lebern ohne Grenchen, Bettlach und Selzach. 108 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 109 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 110 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 111 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik. 112 Bundesamt für Statistik: Leerwohnungszählung 01.06.2010.

50

Thal

Zugehörige Gemeinden Aedermannsdorf, Balsthal, Gänsbrunnen, Herbetswil, Holderbank, Laupersdorf, Matzendorf, Mümliswil-Ramiswil, Welschenrohr

Bevölkerung Im Bezirk Thal lebten Ende 2010 rund 14’300 Personen.113 Das sind 5.6 Prozent der Solothurner Bevölkerung. Das Thal verzeichnete gegenüber 2009 einen Bevölkerungsrückgang von 0.2% (SO: +0.5%).114 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Thal voraussichtlich nur geringfügig an- steigen (+2%).115 Das Thal weist als Wohnregion mehr Wegpendler als Zupendler aus.116

Arbeitsmarkt 3.9 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 4’730 Arbeitsplätze, sind 2008 im Thal angesiedelt. Gegenüber 2005 entstanden im Thal 112 neue Arbeitsplätze (2.4%; SO: 6.1%).117 Die Arbeitslosenquote im Thal lag 2010 mit 3.4 Prozent unter dem kantonalen Durchschnitt (3.8%).118

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen sind 2008 im Bezirk Thal 14 Prozent im 1. Sektor (SO: 4.8%) angesiedelt, 42 Prozent in der Industrie (SO: 34%) und 44 Prozent im Dienstleistungs-Sektor (SO: 61.2%).119

Branchenstruktur Im Thal befindet sich 2008 die Branche mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten im 2. Sektor. Dabei handelt es sich um den Wirtschaftszweig Baugewerbe mit einem Anteil an allen Beschäf- tigten von 12.8 Prozent. Gefolgt wird das Baugewerbe vom Maschinenbau (8%). Im 1. Sektor hat die Tierhaltungsbranche mit 12.2 Prozent den höchsten Anteil. Im 3. Sektor bietet die Branche „Gesundheits- und Sozialwesen“ mit einem Anteil von 7 Prozent die meisten Arbeitsplätze, ge- folgt vom Gastgewerbe (6.3%).120

Exporte Das Thal liefert 2010 2.6 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Zur Branche „Pa- pier, Papierwesen, grafische Erzeugnisse“ trägt der Bezirk 9 Prozent bei.121

Immobilienmarkt Die Leerwohnungsziffer liegt im Bezirk Thal (Stichtag 1. Juni 2010) bei 2.18 Prozent und damit über dem kantonalen Durchschnitt (1.98%).122

113 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 114 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2009, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 115 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010 (Jahr 2010); Amt für Finan- zen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 116 Bundesamt für Statistik: Volkszählung 2000. 117 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 118 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 119 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 120 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 121 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik. 122 Bundesamt für Statistik: Leerwohnungszählung 01.06.2010.

51

Gäu

Zugehörige Gemeinden , Härkingen, , Neuendorf, , , , Wolfwil

Bevölkerung Im Bezirk Gäu lebten Ende 2010 rund 18’200 Personen.123 Das sind rund 7 Prozent der Solothur- ner Bevölkerung. Das Gäu verzeichnete gegenüber 2009 eine Bevölkerungszunahme von 1.1 Prozent (SO: 0.5%).124 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Gäu mit voraussichtlich rund 10 Prozent deutlich ansteigen.125 Das Gäu weist mehr Zupendler als Wegpendler aus.126

Arbeitsmarkt 11.6 Prozent oder etwas mehr als ein Zehntel der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 14’180 Arbeitsplätze, sind 2008 im Gäu angesiedelt. Gegenüber 2005 entstanden im Bezirk Gäu 1’310 neue Arbeitsplätze (10.2%; SO: 6.1%).127 Die Arbeitslosenquote in der Region Olten-Gösgen-Gäu lag 2010 mit 3.7 Prozent leicht unter dem kantonalen Durchschnitt (3.8%).128

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen sind 2008 im Bezirk Gäu 3 Prozent im 1. Sektor (SO: 3.8%) angesiedelt, 26 Prozent in der Industrie (SO: 33.7%) und 72 Prozent im Dienstleistungs-Sektor tätig (SO: 62.5%).129

Branchenstruktur Im Gäu befinden sich 2008 die Branchen mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten im 3. Sektor. Dazu gehören die Branchen „Verkehr, Nachrichtenübermittlung“ (19.5%), „Grosshandel“ (11.6%) und „Detailhandel“ (10.8%). Der grösste Wirtschaftszweig im 2. Sektor ist das Bauge- werbe mit einem Anteil von 6.4 Prozent aller Beschäftigten, gefolgt von der Metallindustrie mit 3.9 Prozent.130

Exporte Das Gäu liefert 2010 8.2 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Zur Branche „Che- mikalien“ trägt der Bezirk 26 Prozent bei, zum Wirtschaftszweig „Maschine, Apparate, Elektro- nik“ 15 Prozent.131

Immobilienmarkt Die Leerwohnungsziffer liegt im Bezirk Gäu (Stichtag 1. Juni 2010) bei 2.75 Prozent und damit deutlich über dem kantonalen Durchschnitt (1.98%) sowie auch deutlich über dem Vorjahresni- veau von 1.88 Prozent.132

123 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 124 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2009, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 125 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010 (Jahr 2010); Amt für Finan- zen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 126 Bundesamt für Statistik: Volkszählung 2000. 127 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 128 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 129 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 130 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 131 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik. 132 Bundesamt für Statistik: Leerwohnungszählung 01.06.2010.

52

Olten

Zugehörige Gemeinden Boningen, Däniken, Dulliken, Eppenberg-Wöschnau, , Gretzenbach, Gunzgen, Hägen- dorf, Kappel, Olten, Rickenbach, Schönenwerd, Starrkirch-Wil, Walterswil, Wangen bei Olten

Bevölkerung Im Bezirk Olten lebten Ende 2010 rund 51’600 Personen.133 Das sind rund 20 Prozent oder ein Fünftel der Solothurner Bevölkerung. Der Bezirk verzeichnete gegenüber 2009 eine Bevölke- rungszunahme von 0.4 Prozent (SO: 0.5%).134 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Bezirk Olten voraussichtlich um rund 7 Prozent ansteigen.135 Der Bezirk Olten weist mehr Zupendler als Wegpendler aus. 136

Arbeitsmarkt 25.9 Prozent oder ein Viertel der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 31’650 Arbeitsplätze, sind 2008 im Bezirk Olten angesiedelt. Gegenüber 2005 entstanden im Bezirk Olten 2’206 neue Arbeitsplätze (7.5%; SO: 6.1%).137 Die Arbeitslosenquote in der Region Olten-Gösgen-Gäu lag 2010 mit 3.7 Prozent leicht unter dem kantonalen Durchschnitt (3.8%).138

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen sind 2008 im Bezirk Olten 1 Prozent im 1. Sektor (SO: 3.8%) angesiedelt, 26 Prozent in der Industrie (SO: 33.7%) und 73 Prozent im Dienstleistungs-Sektor tätig (SO: 62.5%).139

Branchenstruktur In Olten befindet sich 2008 die Branche mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten im 3. Sektor. Dabei handelt es sich um den Wirtschaftszweig Verkehr, Verkehrsübermittlung mit einem Anteil an allen Beschäftigten von 14 Prozent. Gefolgt wird dieser von dem Gesundheits- und Sozialwe- sen (12.3%), dem Detailhandel (7%) und dem Grosshandel (6%). Im 2. Sektor bietet die Branche „Baugewerbe“ mit einem Anteil von 7.6 Prozent die meisten Arbeitsplätze, gefolgt vom Wirt- schaftszweig Elektronik, Optik, Uhren(4.1%).140

Exporte Olten liefert 2010 15 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Zur Branche „Leder, Kautschuk, Kunststoffe“ trägt der Bezirk 47 Prozent bei, zum Wirtschaftszweig „Maschine, Ap- parate, Elektronik“ 19 Prozent. Die Branchen „Papier, Papierwesen, grafische Erzeugnisse“ (17%) und „Metalle“ (9%) folgen.141

Immobilienmarkt Die Leerwohnungsziffer liegt im Bezirk Olten (Stichtag 1. Juni 2010) bei 2.05 Prozent und damit leicht über dem kantonalen Durchschnitt (1.98%) sowie deutlich über dem Vorjahresniveau von 1.35 Prozent.142

133 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 134 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2009, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 135 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010 (Jahr 2010); Amt für Finan- zen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 136 Bundesamt für Statistik: Volkszählung 2000. 137 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 138 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 139 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 140 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 141 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik. 142 Bundesamt für Statistik: Leerwohnungszählung 01.06.2010.

53

Gösgen

Zugehörige Gemeinden Erlinsbach SO, Hauenstein-Ifenthal, Kienberg, Lostorf, Niedergösgen, Obergösgen, Rohr, Stüss- lingen, Trimbach, Winznau, Wisen

Bevölkerung Im Bezirk Gösgen lebten Ende 2010 rund 23’300 Personen.143 Das sind rund 9 Prozent oder ein Zehntel der Solothurner Bevölkerung. Der Bezirk Gösgen verzeichnete gegenüber 2009 eine Bevölkerungszunahme von 0.9 Prozent (SO: 0.5%).144 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Bezirk Gösgen voraussichtlich um rund 4 Prozent ansteigen.145 Der Bezirk Gösgen weist mehr Wegpendler als Zupendler aus.146

Arbeitsmarkt 4.1 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 5’000 Arbeitsplätze, sind 2008 im Be- zirk Gösgen angesiedelt. Gegenüber 2005 gingen im Bezirk Gösgen 30 Arbeitsplätze verloren (- 0.6%; SO: 6.1%).147 Die Arbeitslosenquote in der Region Olten-Gösgen-Gäu lag 2009 mit 3.7 Prozent leicht unter dem kantonalen Durchschnitt (3.8%).148

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen sind 2008 im Bezirk Gösgen 9 Prozent im 1. Sektor (SO: 3.8%) angesie- delt, 33 Prozent in der Industrie (SO: 33.7%) und 58 Prozent im Dienstleistungs-Sektor tätig (SO: 62.5%).149

Branchenstruktur In Gösgen befindet sich 2008 die Branche mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten im 2. Sektor. Dabei handelt es sich um den Wirtschaftszweig Baugewerbe mit einem Anteil an allen Beschäf- tigten von 9.1 Prozent. Im 3. Sektor hat das Gesundheits- und Sozialwesen mit 8.6 Prozent den höchsten beschäftigungsbezogenen Anteil. Gefolgt wird das Gesundheits- und Sozialwesen von der Branche „Gastgewerbe“ (7.8%). Im 1. Sektor bietet die Branche „Tierhaltung“ mit einem Anteil von 7.1 Prozent die meisten Arbeitsplätze.150

Exporte Gösgen liefert 2010 2.5 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Zur Branche „Che- mikalien“ trägt der Bezirk 18 Prozent bei.151

Immobilienmarkt Die Leerwohnungsziffer liegt im Bezirk Gösgen (Stichtag 1. Juni 2010) bei 3.01 Prozent und da- mit deutlich über dem kantonalen Durchschnitt (1.98%). Innerhalb des Kantons Solothurn weist der Bezirk Gösgen die höchste Leerwohnungsziffer aus.152

143 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 144 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2009, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 145 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010 (Jahr 2010); Amt für Finan- zen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 146 Bundesamt für Statistik: Volkszählung 2000. 147 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 148 Am t für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 149 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 150 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 151 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik. 152 Bundesamt für Statistik: Leerwohnungszählung 01.06.2010.

54

Dorneck

Zugehörige Gemeinden Bättwil, Büren, Dornach, Gempen, Hochwald, Hofstetten-Flüh, Metzerlen-Mariastein, Nuglar- St.Pantaleon, Rodersdorf, Seewen, Witterswil

Bevölkerung Im Bezirk Dorneck lebten Ende 2010 rund 19’600 Personen.153 Das sind 7.6 Prozent der Solothur- ner Bevölkerung. Das Dorneck verzeichnete gegenüber 2009 eine Bevölkerungszunahme von 0.6 Prozent (SO: 0.5%).154 Zwischen 2010 und 2035 wird die Bevölkerungszahl im Dorneck mit voraussichtlich rund 8 Pro- zent deutlich ansteigen.155 Der Bezirk Dorneck weist mehr Wegpendler als Zupendler aus.156

Arbeitsmarkt 4.2 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 5’150 Arbeitsplätze, sind 2008 im Be- zirk Dorneck angesiedelt. Gegenüber 2005 entstanden im Bezirk Dorneck 108 neue Arbeitsplätze (2.1%; SO: 6.1%).157 Die Arbeitslosenquote im Schwarzbubenland158 lag 2010 mit 2.6 Prozent deutlich unter dem kan- tonalen Durchschnitt (3.8%). Das Schwarzbubenland ist jedoch die einzige Region im Kanton Solothurn, in welcher 2010 die Arbeitslosenquote gestiegen ist.159

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen sind 2008 im Bezirk Dorneck 9 Prozent im 1. Sektor (SO: 3.8%) angesie- delt, 28 Prozent in der Industrie (SO: 33.7%) und 63 Prozent im Dienstleistungs-Sektor tätig (SO: 62.5%).160

Branchenstruktur Im Dorneck befinden sich 2008 die Branchen mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten im 3. Sektor. Dabei handelt es sich um den Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Anteil an allen Beschäftigten von 15.2 Prozent. Gefolgt wird dieser von der Branche „Gastge- werbe“ (6.6%). Im 3. Sektor hat die Metallindustrie mit 8.3 Prozent den höchsten beschäfti- gungsbezogenen Anteil, gefolgt vom Baugewerbe (6.9%). Im 1. Sektor bietet die Branche „Tier- haltung“ mit einem Anteil von 5 Prozent am meisten Arbeitsplätze.161

Exporte Das Dorneck liefert 2010 4.1 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Zur Branche „Fahrzeuge“ trägt der Bezirk 22 Prozent bei, zum Wirtschaftszweig „Metalle“ 15 Prozent.162

Immobilienmarkt Die Leerwohnungsziffer liegt im Bezirk Dorneck (Stichtag 1. Juni 2010) bei 1.48 Prozent und da- mit deutlich unter dem kantonalen Durchschnitt (1.98%).163

153 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 154 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2009, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 155 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010 (Jahr 2010); Amt für Finan- zen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 156 Bundesamt für Statistik: Volkszählung 2000. 157 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 158 Schwarzbubenland: Bezirke Thierstein und Dorneck. 159 Am t für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 160 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 161 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 162 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik. 163 Bundesamt für Statistik: Leerwohnungszählung 01.06.2010.

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Thierstein

Zugehörige Gemeinden Bärschwil, Beinwil, Breitenbach, Büsserach, , , Grindel, , Kleinlützel, , Nunningen,

Bevölkerung Im Bezirk Thierstein lebten Ende 2010 rund 14'000 Personen.164 Das sind 5.5 Prozent der Solo- thurner Bevölkerung. Thierstein verzeichnete gegenüber 2009 eine Bevölkerungszunahme von 0.6% (SO: 0.5%).165 Zwischen 2010 und 2035 wird sich die Bevölkerungszahl im Bezirk Thierstein voraussichtlich kaum verändern (+0.3%).166 Der Bezirk Thierstein weist mehr Wegpendler als Zupendler aus.167

Arbeitsmarkt 3.7 Prozent der Solothurner Arbeitsplätze, also insgesamt 4’530 Arbeitsplätze, sind 2008 im Be- zirk Thierstein angesiedelt. Gegenüber 2005 wurden im Bezirk Thierstein 127 Arbeitsplätze ge- schaffen (2.9%; SO: 6.1%).168 Die Arbeitslosenquote im Schwarzbubenland169 lag 2010 mit 2.6 Prozent stark unter dem kanto- nalen Durchschnitt (3.8%). Das Schwarzbubenland ist jedoch die einzige Region im Kanton Solo- thurn, in welcher 2010 die Arbeitslosenquote gestiegen ist.170

Sektoralstruktur Von den Arbeitsplätzen sind 2008 im Bezirk Thierstein 10 Prozent im 1. Sektor (SO: 3.8%) ange- siedelt, 48 Prozent in der Industrie (SO: 33.7%) und 42 Prozent im Dienstleistungs-Sektor (SO: 62.5%).171

Branchenstruktur In Thierstein befindet sich 2008 die Branche mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten im 2. Sek- tor. Dabei handelt es sich um den Wirtschaftszweig Elektronik, Optik, Uhren mit einem Anteil an allen Beschäftigten von 15 Prozent. Gefolgt wird dieser von der Metallindustrie (10%) und dem Baugewerbe 12.4. Im 3. Sektor bietet die Branche „Gesundheits- und Sozialwesen“ mit einem Anteil von 13.1 Prozent am meisten Arbeitsplätze. Im 1. Sektor ist der Tierhandel mit 8.6% be- schäftigungsmässig der grösste Wirtschaftszweig.172

Exporte Das Thierstein liefert 2010 3.9 Prozent der Exporte des ganzen Kantons Solothurn. Zur Branche „Leder, Kautschuk, Kunststoff“ trägt der Bezirk 16 Prozent bei.173

Immobilienmarkt Die Leerwohnungsziffer liegt im Bezirk Thierstein (Stichtag 1. Juni 2010) bei 1.83 Prozent und damit unter dem kantonalen Durchschnitt (1.98%).174

164 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 165 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Wohnbevölkerung 2009, Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010. 166 Amt für Finanzen Kanton Solothurn: Bevölkerungsstand nach Gemeinden 31.12.2010 (Jahr 2010); Amt für Finan- zen Kanton Solothurn, Wüest & Partner: Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2035, Stand 2010 (Jahr 2035). 167 Bundesamt für Statistik: Volkszählung 2000. 168 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 169 Schwarzbubenland: Bezirke Thierstein und Dorneck. 170 Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn, Staatssekretariat für Wirtschaft seco: Arbeitsmarktstatistik. 171 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 172 Bundesamt für Statistik: Betriebszählung 2008. 173 Eidgenössische Zollverwaltung, Aussenhandelsstatistik. 174Bundesamt für Statistik: Leerwohnungszählung 01.06.2010.

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