Vokalschwächung Im Peruanischen Spanisch
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Vokalschwächung im peruanischen Spanisch Patricia de Crignis München 2018 Vokalschwächung im peruanischen Spanisch Inauguraldissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München vorgelegt von Patricia de Crignis aus Augsburg 2016 Erstgutachter: Prof. Dr. Ulrich Detges Zweitgutachter: Prof. Dr. Thomas Krefeld Datum der mündlichen Prüfung: 18.07.2016 Abstract: Diese Studie befasst sich mit der wenig untersuchten Vokalschwächung im peru- anischen Spanisch, die als ein singuläres Merkmal der Hochlandgebiete Hispanoamerikas (tierras altas) gilt und üblicherweise auf den Sprachkontakt mit indigenen Sprachen zurück- geführt wird. Die Beschreibung des Merkmals im hispanoamerikanischen Spanischen im All- gemeinen und im peruanischen Spanisch im Speziellen verdeutlicht jedoch, dass die Sprach- kontakthypothese aus mehreren Gründen problematisch ist. Es könnte sich möglicherweise sogar um ein altspanisches Merkmal handeln, das sich durch die Prozesse der Kolonisierung in abgelegenen Gebieten Hispanoamerikas erhalten hat. Die Analyse von Sprachdaten im Umfang von 13 489 Vokal-Tokens aus dem Hochland (tierras altas) und dem Küstentiefland (tierras bajas) des Departments Arequipa liefert weitere unerwartete Ergebnisse: Zum einen ist die Vokalschwächung in Peru nicht nur im Hochland, sondern auch an der Küste verbrei- tet. Dort kann sie nicht mit Sprachkontakt in Verbindung gebracht werden. Zum anderen be- steht sie nicht nur – wie bisher angenommen – aus Entstimmungen und Elisionen, sondern auch aus Kürzungen und Zentralisierungen. Dies bedeutet eine bemerkenswerte Übereinstim- mung mit der Vokalschwächung in Mexiko, wo sie bisher am besten erforscht worden ist. Resumen: Este estudio trata de la debilitación vocálica en el español peruano, un fenómeno muy poco estudiado que se considera un rasgo singular de los altiplanos hispanoamericanos (las llamadas tierras altas) y que se explica, por lo general, como consecuencia del contacto con lenguas indígenas. Sin embargo, la descripción de este rasgo en el español hispanoameri- cano en general, y en el español peruano en particular, muestra que la hipótesis del contacto de lenguas es problemática por varias razones. Incluso podría tratarse de un rasgo del español medieval que se ha mantenido en regiones alejadas de Hispanoamérica debido a la dinámica propia de la colonización, como muestran los procesos de debilitación vocálica en el español medieval. El análisis de 13 489 tokens vocálicos del altiplano (tierras altas) y de la costa (tierras bajas) del departamento de Arequipa arroja aún más resultados inesperados. Por un lado, la debilitación vocálica no sólo se encuentra difundida en el altiplano, sino también en la costa; y esto no se puede explicar a través del contacto con lenguas indígenas. Por otro lado, la debilitación vocálica no sólo comprende vocales ensordecidas y elididas, como se suponía previamente, sino que también se pueden observar realizaciones abreviadas y centralizadas. Esto significa que se da una notable coincidencia con la debilitación vocálica de México, que es donde el fenómeno ha sido estudiado hasta ahora con mayor exhaustividad. Abstract: This work focuses on the little-studied process of vowel weakening in Peruvian Spanish, a process considered to be a unique feature of the highlands of Hispanic America (tierras altas) and usually attributed to contact with indigenous languages. An analysis of this feature in Latin American Spanish in general and in Peruvian Spanish in particular reveals that the language-contact hypothesis is problematic for several reasons. As a review of vowel weakening processes in Old Spanish shows, this might even be a feature of Old Spanish which has survived in remote areas of Hispanic America due to the dynamics of colonization. The analysis of linguistic data comprising 13 489 vowel tokens from the highlands (tierras altas) and the lowland coastal areas (tierras bajas) of the department of Arequipa produces further unexpected results. On the one hand, it shows that vowel weakening is not only a lin- guistic feature of the Peruvian highlands, but also of the lowland coastal areas where it could not have arisen through contact with indigenous languages. On the other hand, it reveals that this process does not only involve devoicing and elision as previously thought, but also shortening and centralization. This indicates a remarkably close correspondence to vowel weakening in Mexico, where this process has previously been studied in the greatest depth. Danksagung Dies ist die leicht überarbeitete Version meiner 2016 eingereichten Dissertation mit gleichem Titel, die im Rahmen der Graduate School Language & Literature der LMU München ent- standen ist und mit dem Werner-Krauss-Preis 2017 des Deutschen Hispanistenverbandes aus- gezeichnet wurde. Die Arbeit wurde von Ulrich Detges und Thomas Krefeld betreut, denen ich für ihre Unterstützung herzlich danke: Ulrich Detges hat mit seiner scharfsinnigen Kritik, seinem wissenschaftlichen Weitblick und seinen zahlreichen persönlichen Ermutigungen ent- scheidend zum Gelingen dieser Dissertation beigetragen. Thomas Krefeld inspirierte mich un- zählige Male in fachlichen Diskussionen und motivierte mich mit kreativen Ideen. Für wertvolle Ratschläge aus phonetischer Perspektive danke ich auch Jonathan Harrington, der diese Dissertation als Drittprüfer mitbewertet hat. Wulf Oesterreicher danke ich für seinen fachlichen Rat sowie seine motivierende Leidenschaft, nicht nur für die Sprachwissenschaft, sondern auch ganz besonders für Peru. Nicht genug danken kann ich außerdem Conceição Cunha und Elissa Pustka, deren wissen- schaftliche Expertise für diese Dissertation von unschätzbarem Wert war. Für grenzenlose Ausdauer beim Korrekturlesen und bei technischen Fragen danke ich Roberto Arias, Martin de Crignis, Tobias de Crignis, Conceição Cunha, Evelyn Glose, Jochen Hafner, Elisabeth Huber, Thomas Kisler, Elissa Pustka, Hanna Ruch, Ursula Stangel und Thomas Weidhaas. Philipp de Crignis bin ich unendlich dankbar, dass er mich auf Teilen meiner Feldforschung begleitet hat. Danke auch an die Graduate School Language & Literature und das Elitenetzwerk Bayern, die meinen Feldforschungsaufenthalt in Peru sowie die Promotionsphase finanziert haben. Ohne die Informanten in Arequipa wäre diese Studie allerdings nie zustande gekommen: Gracias a todas las personas en Yanque y en Punta de Bombón que participaron en este estudio, sin cuya confianza no existiría este trabajo. Especialmente agradezco la incansable ayuda de Guillermina y Patricia para buscar informantes que participaran en este estudio. Schließlich danke ich von Herzen meiner Familie, die mich stets bei meinen Plänen unter- stützt hat. Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................... v! Tabellenverzeichnis ............................................................................................................ viii! 1! Einleitung ....................................................................................................... 1! 1.1! Motivation der Arbeit ................................................................................................... 1! 1.2! Gegenstand und Ziel der Arbeit .................................................................................... 2! 1.3! Aufbau der Arbeit ......................................................................................................... 3! 2! Vokalschwächung im Spanischen Amerikas ............................................... 5! 2.1! Geographische Verbreitung .......................................................................................... 6! 2.1.1! Mexiko ................................................................................................................... 7! 2.1.2! Costa Rica .............................................................................................................. 9! 2.1.3! Kolumbien ............................................................................................................ 10! 2.1.4! Ekuador ................................................................................................................ 13! 2.1.5! Bolivien ................................................................................................................ 13! 2.1.6! Chile ..................................................................................................................... 14! 2.1.7! Peru ....................................................................................................................... 16! 2.1.8! Weitere Gebiete .................................................................................................... 18! 2.2! Soziale Verbreitung .................................................................................................... 20! 2.2.1! Klassische Soziolinguistik: Soziale Klasse, Generation, Geschlecht .................. 20! 2.2.2! Variation zwischen verschiedenen Idiolekten ...................................................... 26! 2.2.3! Variation innerhalb eines Sprechers ..................................................................... 27! 2.2.4! Ethnizität .............................................................................................................. 28! 2.3! Entstimmung und Elision ........................................................................................... 29! 2.3.1! Prosodie ...............................................................................................................