Quick viewing(Text Mode)

„Mittlere Dumme Und Püggener Moor“ in Den Gemeinden Luckau

„Mittlere Dumme Und Püggener Moor“ in Den Gemeinden Luckau

Nds. MBl. Nr. 35/2018

Verordnung über das Naturschutzgebiet „Mittlere Dumme und Püggener Moor“ in den Gemeinden (), , Flecken und Flecken , der Stadt Wustrow (Wendland), der Samtgemeinde Lüchow (Wendland), Landkreis Lüchow- vom 25.06.2018

Präambel meniederung“ (DE 3032-401) gemäß der Richtlinie 2009/ 147/EG (Vogelschutzrichtlinie) des Europäischen Parlaments Aufgrund der §§ 20 Abs. 2 Nr. 1, 22 Abs. 1 und 2, 23 und 32 und des Rates vom 30.11.2009 über die Erhaltung der Abs. 2 und 3 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) vom wildlebenden Vogelarten (ABl. EU Nr. L 20 S. 7), zuletzt 29.07.2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Arti- geändert durch Richtlinie 2013/17/EU des Rates vom kel 1 des Gesetzes vom 15.09.2017 (BGBl. I S. 3434), i. V. m. 13.05.2013 (ABl. EU Nr. L 158 S. 193). In der Übersichts- den §§ 14, 15, 16 Abs. 1, 23 und 32 Abs. 1 des Niedersächsi- karte ist die Teilfläche des NSG, die im FFH-Gebiet und schen Ausführungsgesetzes zum Bundesnaturschutzgesetz Europäischen Vogelschutzgebiet liegt und der Umsetzung (NAGBNatSchG) vom 19.02.2010 (Nds. GVBl. S. 104) sowie der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie dient, § 9 Abs. 4 des Niedersächsischen Jagdgesetzes (NJagdG) vom gesondert gekennzeichnet. 16.03.2001 (Nds. GVBl. S. 100, zuletzt geändert durch Gesetz (5) Das NSG hat eine Größe von ca. 1.351 Hektar. vom 08.06.2016, Nds. GVBl. S. 114) wird verordnet:

§ 2 § 1 Schutzzweck Naturschutzgebiet (1) Allgemeiner Schutzzweck für das NSG ist nach Maßgabe (1) Das in den Absätzen 2 und 3 näher bezeichnete Gebiet der §§ 23 Abs. 1 und 32 Abs. 3 BNatSchG die Erhaltung, wird zum Naturschutzgebiet (NSG) „Mittlere Dumme und Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Püggener Moor“ erklärt. Es umfasst das ehemalige NSG Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild le- „Salzfloragebiet bei Schreyahn“ und teilweise das ehema- bender, schutzbedürftiger Tier- und Pflanzenarten und der lige Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Püggener Moor“. Schutz von Natur und Landschaft aus besonderen naturge- schichtlichen oder landeskundlichen Gründen sowie we- (2) Das NSG liegt in der naturräumlichen Einheit „Ostheide“. gen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart, Vielfalt oder Es befindet sich in den Gemeinden Luckau (Wendland) hervorragenden Schönheit. und Waddeweitz, Flecken Bergen an der Dumme, zwi- schen Flecken Clenze und Schreyahn sowie von der Dum- Die Erklärung zum NSG bezweckt insbesondere die Erhal- me nach Norden bis nach Bausen. Das NSG „Mittlere tung und Förderung Dumme und Püggener Moor“ umfasst das Püggener Moor, 1. naturnaher, strukturreicher, feuchter bis nasser Laub- das Schreyahner Moor, die Köhlener Bachniederung, Gis- waldbestände, v. a. der Traubenkirschen-Erlen Eschen- tenbecker und Bülitzer Moor sowie die Clenzer Bachniede- wälder, feuchten Eichen-Hainbuchenwälder, Erlenbruch- rung und die Dummeniederung auf feuchten bis nassen und Erlenquellwälder, grundwasserbeeinflussten Gley- und Moorböden als halb- 2. von Hecken, Feldgehölzen, Feld- und blütenreichen offene bis gekammerte Fluss- und Moorniederung mit ei- Wegerainen, Baumreihen und Einzelbäumen, nem hohen Anteil von mesophilem und Nassgrünland, Feuchtwäldern sowie naturnahen Fließgewässern. Weiter- 3. sonstiger naturnaher, niederungstypischer Lebensräume, hin umfasst es die Salzflora bei Schreyahn mit einer im wie z. B. Hochstaudenfluren, Seggenrieder und Röh- Binnenland extrem seltenen Halophytenflora. Das Gebiet richte, dient zahlreichen bestandsbedrohten Vogelarten als Brut- 4. extensiv genutzter, artenreicher Wiesen an mittleren und Nahrungshabitat. Die Fließgewässer stellen einen Le- bis nassen Standorten, bensraum für seltene Fisch- und Libellenarten dar. Die im 5. von naturnahen Bach- und Grabensystemen auch in NSG liegenden zahlreichen ungenutzten Stillgewässer die- ihrer Funktion als Lebensraum für gefährdete Säuge- nen stark gefährdeten Amphibienarten als Laichhabitat. tier-, Fisch- und Libellenarten, wie u. a. Grüne Fluss- (3) Die Grenze des NSG ergibt sich aus der maßgeblichen und jungfer und Blauflügel-Prachtlibelle, mitveröffentlichten Karte im Maßstab 1:7.500 (Anlage 1) 6. von ungenutzten Kleingewässern auch in ihrer Funkti- und aus der mitveröffentlichten Übersichtskarte im Maß- on als Lebensraum für gefährdete Amphibienarten, wie stab 1:25.000 (Anlage 2). Sie verläuft auf der Innenseite z. B. Kammmolch, Knoblauchkröte, Laub- und Moor- des dort dargestellten grauen Rasterbandes. Die Karten frosch, sind Bestandteil dieser Verordnung. Sie können von jeder- . mann während der Dienststunden bei den Gemeinden 7 der im Gebiet wild lebenden Tiere, wie u.a. das Große Luckau (Wendland), Waddeweitz, Flecken Clenze und Mausohr, und Pflanzen sowie ihrer Lebensgemeinschaf- , Flecken Bergen an der Dumme, der Stadt Wustrow (Wend- ten land), der Samtgemeinde Lüchow (Wendland) und dem 8. eines hohen Grundwasserspiegels, Landkreis Lüchow-Dannenberg — untere Naturschutzbe- 9. großer, zusammenhängender, ruhiger und ungestörter hörde — unentgeltlich eingesehen werden. Bereiche. (4) Teile des NSG sind Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat- (2) Das NSG ist Teil des kohärenten europäischen ökologi- (FFH-)Gebietes 75 „Landgraben- und Dummeniederung“ schen Netzes „Natura 2000“; die Unterschutzstellung als (DE 3031-301) gemäß der Richtlinie 92/43/EWG (FFH- Teilgebiet des FFH- und Vogelschutzgebietes „Landgra- Richtlinie) des Rates vom 21.05.1992 zur Erhaltung der ben- und Dummeniederung“ trägt dazu bei, den günstigen natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere Erhaltungszustand der maßgeblichen Lebensraumtypen und Pflanzen (ABl. EG Nr. L 206 S. 7; 1996 Nr. L 59 S. 63), und Arten in diesem FFH-Gebiet und der wertbestimmen- zuletzt geändert durch Richtlinie 2013/17/EU des Rates den und weiteren maßgeblichen Vogelarten in diesem Eu- vom 13.05.2013 (ABl. EU Nr. L 158 S. 193) und des Euro- ropäischen Vogelschutzgebiet insgesamt zu erhalten oder päischen Vogelschutzgebietes 29 „Landgraben- und Dum- wiederherzustellen.

1030 Nds. MBl. Nr. 35/2018

(3) Erhaltungsziele des NSG im FFH-Gebiet sind die Erhal- mäßig trockenen Standorten mit natürlichem Relief tung und Wiederherstellung günstiger Erhaltungszustände in landschaftstypischer Standortabfolge und viel- 1. insbesondere der prioritären Lebensraumtypen (An- fach im Komplex mit Feuchtgrünland sowie mit hang I FFH-Richtlinie) landschaftstypischen Gehölzen (Hecken, Gebüsche, Baumgruppen). Die charakteristischen und natur- a) 1340 Salzwiesen im Binnenland als großflächige, raumtypischen Tier- und Pflanzenarten kommen in naturnah entwickelte, sekundäre Salzstelle des Bin- stabilen Populationen vor, nenlandes auf salzbeeinflussten z. T. nassen Stand- e) 9160 Feuchte Eichen- und Hainbuchen-Mischwäl- orten im Umfeld eines stillgelegten Kaliwerks. Ein der als naturnahe, strukturreiche Eichen-Hainbu- Stillgewässer, Röhrichte, Sümpfe und salzbeeinfluss- chenwälder auf feuchten bis nassen, mäßig basen- tes Grünland mit gut ausgeprägter artenreicher Salz- reichen Standorten mit intaktem Wasserhaushalt vegetation bilden einen Biotopkomplex. Die charak- sowie natürlichem Relief und intakter Bodenstruk- teristischen Tier- und Pflanzenarten von Salzwie- tur. Die Baumschicht besteht aus standortgerech- sen im Binnenland kommen in stabilen Populatio- ten, autochthonen Arten mit einem hohen Anteil nen vor, insbesondere zahlreiche halophytische von Stiel-Eiche und Hainbuche sowie mit standort- Pflanzenarten wie Queller, Echter Sellerie, Strand- gerechten Mischbaumarten. Die Strauch- und Aster, Gestielte Keilmelde, Entferntährige Segge, Krautschicht ist standorttypisch ausgeprägt. Der Salz-Binse, Salz-Hornklee, Salz-Schuppenmiere und Anteil von Altholz und besonderen Habitatbäumen Strand-Dreizack, sowie starkem, liegendem und stehendem Totholz b) 91E0 Auenwälder mit Erle, Esche und Weide als ist kontinuierlich hoch. Die charakteristischen Tier- naturnahe, feuchte bis nasse Erlen- und Eschenwäl- und Pflanzenarten feuchter Eichen-Hainbuchen- der aller Altersstufen in Quellbereichen und an den wälder kommen in stabilen Populationen vor, Fließgewässern mit verschiedenen Entwicklungs- f) 9190 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden phasen in ausreichendem Anteil, mit standortge- mit Stieleiche als naturnahe, strukturreiche Bestän- rechten, autochthonen Baumarten (v. a. Schwarz- de von feuchten Birken-Eichenwäldern z. T. mit Erle und Esche) und mit einem naturnahen Wasser- Übergängen zu reicheren Eichen-Mischwäldern auf haushalt, z. T. im Komplex mit Erlenbruchwald. mehr oder weniger basenarmen Standorten mit na- Ein kontinuierlich hoher Alt- und Totholzanteil, türlichem Relief und intakter Bodenstruktur sowie Höhlenbäume und lebensraumspezifische Habitat- standorttypischer Krautschicht. Die Baumschicht strukturen (wie Altgewässer, Flutrinnen, feuchte Sen- wird von Stieleiche dominiert, beigemischt sind je ken, Tümpel, Verlichtungen) sind von besonderer nach Standort und Entwicklungsphase weitere le- Bedeutung für die Artenvielfalt. Die charakteristi- bensraumtypische Baumarten wie Sandbirke, Wald- schen Tier- und Pflanzenarten der Erlen-Eschen- kiefer, in Übergangsbereichen zu Eichen-Hainbu- wälder kommen in stabilen Populationen vor; chenwäldern auch Hainbuche. Der Anteil von Alt- 2. insbesondere der übrigen Lebensraumtypen (Anhang I holz, Höhlenbäumen und sonstigen lebenden Habi- FFH-Richtlinie) tatbäumen sowie von starkem, liegendem und ste- hendem Totholz ist kontinuierlich hoch. Die cha- a) 3150 Natürliche und naturnahe nährstoffreiche rakteristischen Tier- und Pflanzenarten der boden- Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbiss-Ge- sauren Eichen-Mischwälder kommen in stabilen sellschaften als naturnah entwickelte Gewässer an- Populationen vor; thropogener Entstehung mit klarem mäßig nähr- stoffreichem Wasser, gut ausgeprägter und gewässer- 3. insbesondere der übrigen Tierarten (Anhang II FFH- typischer Vegetationszonierung sowie naturnahen Richtlinie) Verlandungsbereichen, u. a. mit typischen Arten a) Fischotter (Lutra lutra): Erhalt und Förderung als submerser Laichkrautgesellschaften und Schwimm- vitale, langfristig überlebensfähige Population im blattvegetation. Die charakteristischen Tier- und Verbund mit den benachbarten Gebieten, v. a. Pflanzenarten eutropher Stillgewässer kommen in durch die Sicherung und die naturnahe Entwick- stabilen Populationen vor, lung und Unterhaltung der Dumme und ihrer Ne- b) 3260 Fließgewässer mit flutender Wasservegetation bengewässer einschließlich der natürlichen nach- an der Dumme, Clenzer Bach sowie Köhlener und haltigen Nahrungsgrundlagen mit zumindest ab- Püggener Mühlenbach als abschnittsweise naturna- schnittsweiser Sicherung von Ruhe und Störungs- he Fließgewässer mit unverbauten Ufern, einem armut; Förderung der Wandermöglichkeiten ent- vielgestaltigen Abflussprofil mit einer gewässertypi- lang von Fließgewässern (z. B. Gewässerrandstrei- schen Breiten- und Tiefenvarianz sowie vielfälti- fen), gen, gewässertypischen, hartsubstratreichen Sohl- b) Kammmolch (Triturus cristatus): Erhalt und Förde- und Sedimentstrukturen. Zudem mit guter Wasser- rung als vitale, langfristig überlebensfähige Popula- qualität, einer weitgehend natürlichen Dynamik tion — auch im Verbund zu weiteren Vorkommen des Abflussgeschehens, einem durchgängigen, un- — in Komplexen aus mehreren zusammenhängen- begradigten Verlauf und abschnittsweise naturna- den, unbeschatteten Stillgewässern mit ausgedehn- hem Auewald, naturnahem Gehölz- und Ufersaum ten Flachwasserzonen sowie Tauch- und Schwimm- sowie gut entwickelter flutender Wasservegetation. blattpflanzen in strukturreicher Umgebung mit ge- Die charakteristischen Tier- und Pflanzenarten wie eigneten Landhabitaten (Brachland, Wald, extensi- z. B. Grüne Flussjungfer, Berle und Sumpf-Wasser- ves Grünland, Hecken), stern kommen in stabilen Populationen vor, c) Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis): Erhalt und c) 6430 Feuchte Hochstaudenfluren als artenreiche Förderung als vitale, langfristig überlebensfähige Hochstaudenfluren (einschließlich ihrer Vergesell- Population in Bächen und auch in Sekundärhabita- schaftung mit Röhrichten) an Gewässerufern u. a. ten wie Grabensystemen insbesondere durch fisch- an der Dumme, dem Köhlener und Püggener Müh- schonende Unterhaltungsmaßnahmen, lenbach sowie an feuchten Waldrändern mit ihren d) Bitterling (Rhodeus amarus): Erhalt und Förderung charakteristischen Tier- und Pflanzenarten, u. a. Mä- als vitale, langfristig überlebensfähige Population in desüß, Gelbe Wiesenraute und Sumpf-Gänsedistel, der Dumme als Gewässer mit stabilen Großmuschel- d) 6510 Magere Flachland-Mähwiesen als artenreiche, beständen als Wirtstiere für die Bitterlingsbrut, nicht oder wenig gedüngte Mähwiesen bzw. Exten- e) Bachneunauge (Lampetra planeri): als vitale, lang- sivweiden auf von Natur aus mäßig feuchten bis fristig überlebensfähige Population in naturnahen,

1031 Nds. MBl. Nr. 35/2018

durchgängigen, gehölzbestandenen, sauberen und angebotes an Insekten und Sämereien u. a. durch lebhaft strömenden Fließgewässern mit unverbau- Extensivierung der Ackernutzung, ten Ufern und vielfältigen hartsubstratreichen Sohl- e) Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria): Erhalt und För- strukturen, insbesondere mit einer engen Verzah- derung reich strukturierter Heckenlandschaften, ge- nung von kiesigen Bereichen (Laichareale) und büschreicher Feld- und Wegeränder sowie extensiv Feindsedimentbänken (Larvalhabitate). Erhaltung genutzter Wiesen- und Brachlandschaften mit Dorn- und Entwicklung linear durchgängiger Gewässer- büschen als relativ störungsarme Brut- und Nah- systeme, die sowohl geeignete Laich- und Auf- rungshabitate. Erhalt und Förderung eines ausrei- wuchshabitate verbinden als auch den Austausch chenden Nahrungsangebotes, von Individuen zwischen Haupt- und Nebengewäs- sern ermöglichen, f) Seeadler (Haliaeetus albicilla): Erhalt und Förde- rung von fischreichen Gewässern und vogelreichen f) Steinbeißer (Cobitis taenia): Erhalt und Förderung Feuchtgebieten als Nahrungshabitat sowie von als vitale, langfristig überlebensfähige Population in weitgehend störungsfreien Altholzbeständen als durchgängigen, besonnten Gewässern mit vielfälti- Bruthabitat. Erhalt und Förderung großflächig beru- gen Uferstrukturen, abschnittsweiser Wasservegeta- higter Brut- und Nahrungshabitate ohne technische tion, gering durchströmten Flachwasserbereichen Anlagen mit Störwirkung und Kollisionsrisiko, und sich umlagerndem, sandigem Gewässerbett so- wie der im Naturraum typischen Fischbiozönose, g) Kranich (Grus grus): Erhalt und Förderung von weitgehend störungsfreien Bruthabitaten mit hohen g) Flußneunauge (Lampetra fluviatilis): Erhalt und Wasserständen (v. a. Bruchwälder, Sümpfe, Moore Förderung einer langfristig überlebensfähigen Popu- und Kleingewässer) sowie Sicherung und Entwick- lation in naturnahen, durchgängigen, gehölzbestan- lung von Feuchtgebieten im Umfeld von geeigneten denen, sauberen und lebhaft strömenden Fließ- Bruthabitaten, gewässern, mit unverbauten Ufern und einer viel- fältigen Sohlstruktur, insbesondere einer engen h) Braunkehlchen (Saxicola rubetra): Erhalt und För- Verzahnung von kiesigen Bereichen als Laichareale derung extensiv genutzten, feuchten Grünlandes, und Feinsedimentbänken als Larvalhabitate. Ent- flächiger oder saumartiger Ruderal- und Brach- wicklung und Erhaltung vernetzter Teillebensräume, strukturen, blüten- und insektenreicher Randstrei- die geeignete Laich- und Aufwuchshabitate verbin- fen sowie von Grünlandflächen mit reichhaltigem den, besonders durch die Verbesserung der Durch- Nahrungsangebot. Erhalt und Förderung spät ge- gängigkeit. mähter Graben- und Wegränder sowie nährstoffar- mer Säume, (4) Erhaltungsziele des NSG im Europäischen Vogelschutzge- i) Schafstelze (Motacilla flava): Erhalt und Förderung biet sind die Erhaltung und Wiederherstellung günstiger nahrungsreicher Habitate, lückiger Strukturen im Erhaltungszustände Grün- und Ackerland, spät gemähter Wegeränder 1. insbesondere der Wert bestimmenden Anhang I-Arten sowie nährstoffarmer Säume; (Art. 4 Abs. 1 Vogelschutzrichtlinie) und Zugvogelar- 2. insbesondere der weiteren im Gebiet vorkommenden ten (gemäß Art. 4 Abs. 2 Vogelschutzrichtlinie) durch Brut- und Gastvogelarten, die maßgebliche avifaunisti- die Erhaltung und Förderung eines langfristig überle- sche Bestandteile des Vogelschutzgebietes darstellen, bensfähigen Bestandes dieser Arten durch die Erhaltung und Förderung eines langfristig a) Weißstorch (Ciconia ciconia): Erhalt bzw. Wieder- überlebensfähigen Bestandes dieser Arten: herstellung von großräumigen feuchten, extensiv Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus), Eis- genutzten Grünlandarealen sowie ungenutzten, vogel (Alcedo atthis), Stockente (Anas platyrhynchos), halboffenen Niederungsbereichen mit hohen Was- Graugans (Anser anser), Graureiher (Ardea cinerea), serstandsverhältnissen, v. a. im Umfeld der Brut- Rohrweihe (Circus aeruginosus), Wachtel (Coturnix co- plätze, turnix), Höckerschwan (Cygnus olor), Mittelspecht b) Rotmilan (Milvus milvus): Erhalt und Förderung (Dendrocopos medius), Schwarzspecht (Dryocopus großräumig weitgehend störungsfreier (v. a. ohne martius), Wendehals (Jynx torquilla), Raubwürger (La- bauliche Anlagen mit Störwirkung und Kollisions- nius excubitor), Heidelerche (Lullula arborea), Nachti- risiko) Flächen mit einem vielfältigen Nutzungsmo- gall (Luscinia megarhynchos), Schwarzmilian (Milvus saik (u. a. Wiesen, Weiden, Äcker, Brachen, migrans), Pirol (Oriolus oriolus), Wespenbussard (Per- Hecken, Saumbiotope) und zumindest teilweise ex- nis apivorus), Wasserralle (Rallus aquaticus), Schwarz- tensiver Nutzung als Nahrungshabitat. Erhalt aus- kehlchen (Saxicola torquata), Waldschnepfe (Scolopax reichend großer, ungestörter, alter Waldgebiete und rusticola), Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) und Baumbestände in der Agrarlandschaft mit alten Kiebitz (Vanellus vanellus). Horstbäumen als weitgehend störungsfreies Brutha- (5) Die Umsetzung der vorgenannten Erhaltungsziele insbe- bitat, sondere auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie c) Neuntöter (Lanius collurio): Erhalt und Förderung von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen kann aufbau- strukturreicher Lebensräume mit Hecken, gebüsch- end auf die nachfolgenden Schutzbestimmungen auch reichen Feld- und Wegerändern und relativ stö- durch Angebote des Vertragsnaturschutzes unterstützt rungsarmen z. T. extensiv genutzten Grünlandbe- werden. reichen und lichten Waldrändern als Brut- und Nahrungshabitate sowie durch Förderung einer ar- § 3 tenreichen Großinsektenfauna, Verbote d) Ortolan (Emberiza hortulana): Erhalt bzw. Wieder- (1) Gemäß § 23 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG sind alle Handlungen herstellung klein-parzellierter, strukturreicher Acker- verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Ver- landschaften auf von Natur aus trockenen Stand- änderung des NSG oder seiner Bestandteile oder zu einer orten mit enger Verzahnung von Getreide- und nachhaltigen Störung führen können. Hackfruchtanbau (wenig Raps-Mais) und hohem Anteil an Saumstrukturen. Erhalt bzw. Wiederher- Insbesondere werden folgende Handlungen untersagt: stellung von Baumreihen, Einzelbäumen, Obstwie- 1. Hunde unangeleint laufen zu lassen, ausgenommen sen, Alleen und strukturreichen, lichten Waldrän- sind Jagd-, Rettungs- und Hütehunde, sofern diese sich dern. Bereitstellung eines reichhaltigen Nahrungs- im Dienst befinden,

1032 Nds. MBl. Nr. 35/2018

2. wild lebende Tiere oder die Ruhe der Natur ohne ver- f) zur wissenschaftlichen Forschung und Lehre sowie nünftigen Grund durch Lärm oder auf andere Weise Information und Bildung mit vorheriger Zustim- zu stören, mung der Naturschutzbehörde des Landkreises 3. die nicht dem öffentlichen Verkehr dienenden Stra- Lüchow-Dannenberg, ßen, Wege und Flächen mit Kraftfahrzeugen zu befah- g) und die Durchführung von organisierten Veranstal- ren oder Kraftfahrzeuge dort abzustellen, tungen mit vorheriger Zustimmung der Naturschutz- 4. im NSG und außerhalb in einer Zone von 500 m Breite behörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg, um das NSG herum, unbemannte Luftfahrsysteme h) und der Einsatz von Drohnen zu landwirtschaft- (z. B. Flugmodelle, Drachen) zu betreiben oder mit be- lichen Zwecken mit vorheriger Zustimmung der mannten Luftfahrzeugen (z. B. Ballonen, Hängeglei- Naturschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dan- tern, Gleitschirmen, Hubschraubern) zu starten und, nenberg, abgesehen von Notfallsituationen, zu landen; weiter- 3. das Betreten des Gebietes für die Freizeitaktivität des hin ist es bemannten Luftfahrzeugen untersagt, eine Badens in den in der maßgeblichen Karte gekennzeich- Mindestflughöhe von 150 m über dem NSG zu unter- neten Bereichen an der Dumme; die örtliche Kenn- schreiten, zeichnung bedarf der vorherigen Zustimmung der 5. zu zelten, zu lagern oder offenes Feuer zu entzünden, Naturschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dannen- 6. Bohrungen jeglicher Art durchzuführen, berg, 7. gentechnisch veränderte Organismen einzubringen, 4. die ordnungsgemäße Unterhaltung der Wege in der 8. eine über den Gemeingebrauch hinausgehende Was- vorhandenen Breite, mit dem bisherigen Deckschicht- serentnahme aus Oberflächengewässern, material und soweit dies für die freigestellten Nutzun- gen erforderlich ist, jedoch ohne Verwendung von 9. die Errichtung von Windkraftanlagen in einer Entfer- ungebrochenem Bau- und Ziegelschutt sowie Teer- nung bis zu 1.000 m von der Grenze des Schutzgebie- und Asphaltaufbrüchen; die Erhaltung des Lichtraum- tes, soweit es sich um das EU-Vogelschutzgebiet 29 profils hat durch fachgerechten Schnitt zu erfolgen; der handelt, Gehölzschnitt ist in der Zeit vom 1. Oktober bis 28. Fe- 10. nicht heimische, gebietsfremde oder invasive Tier- bruar zulässig; bei Wegeseitenräumen ist die Mahd in und Pflanzenarten auszubringen oder anzusiedeln, der Zeit vom 1. März bis 15. Juli nur auf einer Wegeseite 11. Geocaches anzulegen. zulässig; die Einschränkung gilt nicht für die Ortver- (2) Gemäß § 16 Abs. 2 NAGBNatSchG darf das NSG außer- bindungsstraßen Granstedt — Diahren (OVB-Straße C 25), halb der Wege nicht betreten, die Dumme mit Booten oder Groß Sachau — Bussau (OVB-Straße C 29), Groß Sachau Flößen oberhalb (westlich) des Bülitzer Steges nicht befah- — Zeetze (OVB-Straße C 42), Zeetze — Mammoißel ren oder auf sonstige Weise aufgesucht werden. Als Wege (OVB-Straße C 43), Püggen — Mammoißel (OVB-Straße gelten nicht Trampelpfade, Wildwechsel, Waldschneisen C 44), Bussau — Püggen (OVB-Straße C 29 a und C 48), sowie Rückelinien. In der Zeit vom 1. März bis 15. August Schreyahn — Nauden (OVB-Straße 43), Schreyahn — eines jeden Jahres dürfen die in der maßgeblichen Karte Wustrow (OVB-Straße 64), Nauden — Luckau (OVB- dargestellten Wegeabschnitte nicht betreten oder auf son- Straße C 23), Luckau — Landesgrenze zu Sachsen-An- stige Weise aufgesucht werden. halt (OVB-Straße C 53 a), Beesem — Kläranlage (OVB- Straße C 52 a) und für die Kreisstraße Jiggel — L 261 (K 6) (3) § 23 Abs. 3 und § 33 Abs. 1 a BNatSchG bleiben unbe- sowie die Landesstraße Clenze-Lüchow (L 261), rührt. 5. die ordnungsgemäße Gewässerunterhaltung an und in § 4 Gewässern zweiter und dritter Ordnung nach den Grundsätzen des WHG und NWG und nach folgenden Freistellungen Vorgaben: (1) Die in den Abätzen 2 bis 6 aufgeführten Handlungen oder a) gemäß eines mit der Naturschutzbehörde des Land- Nutzungen sind von den Verboten des § 3 Abs. 1 und 2 kreises Lüchow-Dannenberg einvernehmlich abge- freigestellt. stimmten Unterhaltungsplanes (Verbandsgewässer), (2) Allgemein freigestellt sind b) die nicht im Unterhaltungsplan aufgeführten, son- 1. das Betreten und Befahren des Gebietes durch die Ei- stigen Gewässer dritter Ordnung im Gebiet dürfen gentümerin oder den Eigentümer und Nutzungsbe- in der Zeit vom 1. Oktober bis 28. Februar unterhal- rechtigten sowie deren Beauftragte zur rechtmäßigen ten werden, Nutzung oder Bewirtschaftung der Grundstücke, c) Grundräumungen sind der Naturschutzbehörde des 2. das Betreten und Befahren des Gebietes Landkreises Lüchow-Dannenberg 4 Wochen vorher a) durch Bedienstete der Naturschutzbehörden und anzuzeigen, der Fachbehörde für Naturschutz sowie deren Be- 6. die Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der be- auftragte zur Erfüllung dienstlicher Aufgaben die- stehenden rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen. ser Behörden, (3) Freigestellt ist die ordnungsgemäße landwirtschaftliche b) durch Bedienstete anderer Behörden und öffentli- Bodennutzung auf den in der maßgeblichen Karte darge- cher Stellen sowie deren Beauftragte zur Erfüllung stellten Flächen nach guter fachlicher Praxis gemäß § 5 der dienstlichen Aufgaben dieser Behörden, Abs. 2 BNatSchG sowie nach folgenden Vorgaben: c) und die Durchführung von Maßnahmen der Gefah- renabwehr oder die Wahrnehmung der Verkehrssi- 1. Die Nutzung rechtmäßig bestehender und in der maß- cherungspflicht, geblichen Karte dargestellten Ackerflächen d) und die Durchführung von Maßnahmen zum a) unter Erhaltung vorhandener Feld- und Wegeraine, Schutz, zur Pflege und Entwicklung sowie Untersu- b) ohne das Anlegen von Weihnachtsbaumkulturen chung und Kontrolle des Gebietes durch den Nie- und Kurzumtriebsplantagen, dersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, c) ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ge- Küsten- und Naturschutz sowie im Auftrag, auf An- mäß Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung An- ordnung oder mit Zustimmung der Naturschutzbe- lagen 2 und 3 in einem Streifen von 2,5 m parallel hörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg, zu Gewässern, Wald- und Feldgehölzrändern, ge- e) und die Beseitigung von invasiven gebietsfremden setzlich geschützten Biotopen, LRT-Flächen und Arten mit vorheriger Zustimmung der Naturschutz- ungenutzten Flächen wie Hecken, Ruderalfluren behörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg, u. a. mehr;

1033 Nds. MBl. Nr. 35/2018

2. die Umwandlung von Acker in Grünland und die an- f) die Weidedauer pro Fläche eine Zeit von 1 — 2 schließende Nutzung gemäß Nummer 3; Wochen, längstens bis zu Erschöpfung des Futter- 3. die Nutzung der in der maßgeblichen Karte dargestell- rates, nicht überschreitet und eine Zufütterung ten Grünlandflächen nicht erfolgt; eine Vorgabe zur Besatzdichte (Groß- vieheinheiten/Hektar) für die Beweidung erfolgt a) ohne den Einsatz von chemischen Pflanzenschutz- nicht, mitteln, es sei denn, die Naturschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg stimmt Ausnah- g) ein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln unterbleibt men zu, h) und freigestellt ist der Pflegeschnitt vor dem Winter; b) ohne Veränderung des Bodenreliefs insbesondere 6. ohne zusätzliche Entwässerungsmaßnahmen insbe- durch Verfüllen von natürlichen Bodensenken, sondere durch Maßnahmen zur Absenkung des -mulden und -rinnen und durch Einebnung und Grundwasserstandes und durch die Neuanlage von Planierung, Gräben, Grüppen sowie Drainagen; zulässig bleibt die c) ohne Ausbringung von Kot aus der Geflügelhal- Unterhaltung von bestehenden Drainagen. Die In- tung, Fruchtwasser und Jauche, standsetzung der Drainagen ist der Naturschutzbehör- de des Landkreises Lüchow-Dannenberg 4 Wochen d) ohne Umwandlung von Grünland in Acker, vorher anzuzeigen; e) ohne Erneuerung der vorhandenen Grasnarbe 7. die Unterhaltung und Instandsetzung bestehender durch Umbruch, zulässig sind Über- oder Nach- Weidezäune und Viehtränken sowie deren Neuerrich- saaten, auch im Scheiben- oder Schlitzdrillverfah- tung in ortsüblicher Weise; ren sowie die Beseitigung von Wildschäden im Einvernehmen mit der Naturschutzbehörde des 8. die Unterhaltung und Instandsetzung rechtmäßig be- Landkreises Lüchow-Dannenberg; stehender Viehunterstände sowie deren Neuerrich- tung in ortsüblicher Weise mit Zustimmung der 4. die Nutzung der in der maßgeblichen Karte mit einer Naturschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dan- Rauten-Signatur dargestellten, gesetzlich geschützten nenberg; Biotope als binsen-, seggen- oder hochstaudenreiche Nasswiesen gemäß § 30 BNatSchG sowie die Nutzung 9. die Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von vorüber- des Grünland-Lebensraumtyps 6510 „Magere Flach- gehend nicht genutzten Flächen, die an einem land- land-Mähwiesen“ als Mähwiese oder Mähweide zu- wirtschaftlichen Extensivierungs- und Stilllegungs- sätzlich zu Nummer 3 b) bis e), soweit programm teilgenommen haben sowie von vorüberge- a) eine maschinelle Bodenbearbeitung in der Zeit hend nicht genutzten Ackerflächen (Stilllegungsflä- vom 15. März bis zum 31. Mai unterbleibt, es sei chen); denn, die Naturschutzbehörde des Landkreises 10. der Erschwernisausgleich gemäß § 42 Abs. 4 und 5 Lüchow-Dannenberg stimmt Ausnahmen zu, NAGBNatSchG richtet sich nach den Vorschriften der b) maximal eine zweimalige Mahd pro Jahr erfolgt, „Erschwernisausgleichsverordnung-Grünland“. c) die Mahd erst nach dem 1. Juni und die 2. Mahd (4) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Forstwirtschaft i. S. erst 10 Wochen nach der 1. Mahd erfolgt, es sei des § 11 NWaldLG und § 5 Abs. 3 BNatSchG einschließ- denn, die Naturschutzbehörde des Landkreises lich der Errichtung und Unterhaltung von Zäunen, Gat- Lüchow-Dannenberg stimmt Ausnahmen zu, tern, und der Nutzung und Unterhaltung von sonst erforderlichen Einrichtungen und Anlagen sowie nach fol- d) ein 2,5 m Randstreifen ohne Mahd in der Zeit vom genden Vorgaben: 1. Januar bis 31. Juli eines jeden Jahres an einer Längsseite von Schlägen größer als 2 Hektar belas- 1. Auf Waldflächen, die nach dem Ergebnis der Basiser- sen wird, es sei denn, die Naturschutzbehörde des fassung keinen FFH-Lebensraumtypen darstellen, soweit Landkreises Lüchow-Dannenberg stimmt Ausnah- a) eine Änderung des Wasserhaushalts unterbleibt, men zu, b) der Holzeinschlag und die Pflege mit dauerhafter e) eine Düngung mit maximal 60 kg N/ha/a erst nach Markierung und Belassung von mindestens fünf dem ersten Schnitt erfolgt, Horst- und Stammhöhlenbäume oder stehendem f) eine organische Düngung (Festmist zulässig) un- oder liegendem starken Totholz je vollem Hektar terbleibt, Waldfläche erfolgt, g) eine Nachbeweidung (keine Pferde) nach der c) der Umbau von Waldbeständen aus standortheimi- 2. Mahd ohne Zufütterung erfolgt, schen Arten in Bestände aus nicht standortheimi- schen Arten sowie die Umwandlung von Laub- in h) ein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln unterbleibt; Nadelwald unterbleibt, 5. die Nutzung des in der maßgeblichen Karte mit einer Rautensignatur dargestellten Grünland-Lebensraum- d) der flächige Einsatz von Herbiziden und Fungiziden typs 6510 „Magere Flachland-Mähwiesen“ und ge- und der Einsatz von sonstigen Pflanzenschutzmit- setzlich geschützten Biotope als binsen-, seggen- oder teln unterbleibt, wenn dieser nicht mindestens hochstaudenreiche Nasswiesen gemäß § 30 BNatSchG zehn Werktage vorher der Naturschutzbehörde des als Weide zusätzlich zu Nummer 3 b) bis e), soweit Landkreises Lüchow-Dannenberg angezeigt worden ist und eine erhebliche Beeinträchtigung i. S. des a) eine maschinelle Bodenbearbeitung in der Zeit § 33 Abs. 1 Satz 1 und des § 34 Abs. 1 BNatSchG vom 15. März bis zum 31. Mai unterbleibt, es sei nachvollziehbar belegt ausgeschlossen ist. denn, die Naturschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg stimmt Ausnahmen zu, 2. Auf allen in der maßgeblichen Karte dargestellten Waldflächen mit den wertbestimmenden Lebensraum- b) eine Düngung erst nach dem ersten Weidegang er- typen soweit folgt, a) ein Kahlschlag unterbleibt und die Holzentnahme c) eine Verwendung von Stickstoff (N)-Dünger unter- nur einzelstammweise, durch Femel- oder Loch- bleibt, hieb vollzogen wird, d) die Erstbeweidung erst nach dem 1. Juni und der b) auf befahrungsempfindlichen Standorten und in 2. Weidegang erst 10 Wochen nach dem ersten Altholzbeständen die Feinerschließungslinien ei- Viehabtrieb erfolgt, nen Mindestabstand der Gassenmitten von 40 m e) eine ausschließliche Pferdebeweidung unterbleibt, zueinander haben,

1034 Nds. MBl. Nr. 35/2018

c) eine Befahrung außerhalb von Wegen und Feiner- den Erhaltungszustand „B“ oder „C“ aufweisen, soweit schließungslinien unterbleibt, ausgenommen sind beim Holzeinschlag und bei der Pflege Maßnahmen zur Vorbereitung der Verjüngung, a) ein Altholzanteil von mindestens 20 % der Lebens- d) in Altholzbeständen die Holzentnahme und die raumtypfläche der jeweiligen Eigentümerin oder Pflege in der Zeit vom 1. März bis 31. August nur des jeweiligen Eigentümers erhalten bleibt oder ent- mit Zustimmung der Naturschutzbehörde des wickelt wird, Landkreises Lüchow-Dannenberg erfolgt, b) je vollem Hektar der Lebensraumtypfläche der je- e) eine Düngung unterbleibt, weiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Eigen- f) eine Bodenbearbeitung unterbleibt, wenn diese tümers mindestens drei lebende Altholzbäume dau- nicht mindestens einen Monat vorher der Natur- erhaft als Habitatbäume markiert und bis zum na- schutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dannen- türlichen Zerfall belassen oder bei Fehlen von berg angezeigt worden ist, ausgenommen ist eine Altholzbäumen auf 5 % der Lebensraumtypfläche zur Einleitung einer natürlichen Verjüngung erfor- der jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Ei- derliche plätzeweise Bodenverwundung, gentümers ab der dritten Durchforstung Teilflächen zur Entwicklung von Habitatbäumen dauerhaft mar- g) eine Bodenschutzkalkung unterbleibt, wenn diese kiert werden (Habitatbaumanwärter); artenschutz- nicht mindestens einen Monat vorher der Natur- rechtliche Regelungen zum Schutz von Horst- und schutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dannen- Höhlenbäumen bleiben unberührt, berg angezeigt worden ist; Moorwälder sind grund- sätzlich von Kalkungsmaßnahmen auszunehmen, c) je vollem Hektar Lebensraumtypfläche der jeweili- gen Eigentümerin oder des jeweiligen Eigentümers h) ein flächiger Einsatz von Herbiziden und Fungiziden mindestens zwei Stück stehendes oder liegendes vollständig unterbleibt und von sonstigen Pflanzen- starkes Totholz bis zum natürlichen Zerfall belas- schutzmitteln dann unterbleibt, wenn dieser nicht sen wird, mindestens 10 Werktage vorher der Naturschutzbe- hörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg ange- d) auf mindestens 80 % der Lebensraumtypfläche der zeigt worden und eine erhebliche Beeinträchtigung jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Eigen- i. S. des § 33 Abs. 1 Satz 1 und des § 34 Abs. 1 tümers lebensraumtypische Baumarten erhalten BNatSchG nachvollziehbar belegt ausgeschlossen ist, bleiben oder entwickelt werden, i) eine Instandsetzung von Wegen unterbleibt, wenn e) und soweit bei künstlicher Verjüngung ausschließ- diese nicht mindestens einen Monat vorher der Na- lich lebensraumtypische Baumarten und dabei auf turschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dan- mindestens 80 % der Verjüngungsfläche lebens- nenberg angezeigt worden ist; freigestellt bleibt die raumtypische Hauptbaumarten angepflanzt oder Wegeunterhaltung einschließlich des Einbaus von gesät werden. nicht mehr als 100 kg milieuangepasstem Material 5. Auf allen in der maßgeblichen Karte dargestellten pro Quadratmeter, Waldflächen mit dem wertbestimmenden Lebensraum- j) ein Neu- oder Ausbau von Wegen nur mit Zustim- typ 9160, die nach dem Ergebnis der Basiserfassung mung der Naturschutzbehörde des Landkreises den Erhaltungszustand „A“ aufweisen, gelten die Frei- Lüchow-Dannenberg erfolgt, stellungen der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft gleich- k) eine Entwässerungsmaßnahme nur mit Zustim- falls für Maßnahmen gemäß § 4 Abs. 4 Nr. 3 dieser mung der Naturschutzbehörde des Landkreises Verordnung. Lüchow-Dannenberg erfolgt. 6. Auf allen in der maßgeblichen Karte dargestellten 3. Auf allen in der maßgeblichen Karte dargestellten Waldflächen mit den wertbestimmenden Lebensraum- Waldflächen mit dem wertbestimmenden Lebensraum- typen 9190 und 9160, die nach dem Ergebnis der Basi- typ 91EO, die nach dem Ergebnis der Basiserfassung serfassung den Erhaltungszustand „B“ und „C“ aufwei- den Erhaltungszustand „A“ aufweisen, soweit beim sen, gelten die Freistellungen der ordnungsgemäßen Holzeinschlag und bei der Pflege Forstwirtschaft gleichfalls für Maßnahmen gemäß § 4 Abs. 4 Nr. 4 dieser Verordnung. a) ein Altholzanteil von mindestens 35 % der Lebens- raumtypfläche der jeweiligen Eigentümerin oder 7. Der Erschwernisausgleich gemäß § 42 Abs. 4 und 5 des jeweiligen Eigentümers erhalten bleibt, NAGBNatSchG richtet sich nach den Vorschriften der „Erschwernisausgleichsverordnung-Wald“. b) je vollem Hektar der Lebensraumtypfläche der je- weiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Eigen- 8. Zusätzlich erfolgen die Bewirtschaftungsmaßnahmen tümers, mindestens sechs lebende Altholzbäume auf den in der maßgeblichen Karte als „Kernzone Brut“ dauerhaft als Habitatbäume markiert und bis zum gekennzeichneten sonstigen Waldbeständen aus- natürlichen Zerfall belassen werden; artenschutz- schließlich in der Zeit vom 16. August bis 28. Februar. rechtliche Regelungen zum Schutz von Horst- und 9. Bei Flächen der Niedersächsischen Landesforsten ist Höhlenbäumen bleiben unberührt, die Nutzung ausschließlich auf der Grundlage des mit c) je vollem Hektar Lebensraumtypfläche der jeweili- der Naturschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dan- gen Eigentümerin oder des jeweiligen Eigentümers nenberg einvernehmlich abzustimmenden Bewirt- mindestens drei Stück stehendes oder liegendes schaftungsplanes festzulegen. starkes Totholz bis zum natürlichen Zerfall belas- (5) Freigestellt ist sen werden, 1. die ordnungsgemäße im Nebenerwerb betriebene Fi- d) auf mindestens 90 % der Lebensraumtypfläche der scherei an Teichanlagen im Rahmen bestehender was- jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Eigen- serrechtlicher Genehmigungen unter größtmöglicher tümers lebensraumtypische Baumarten erhalten Schonung der natürlichen Lebensgemeinschaften im bleiben, Gewässer und an seinen Ufern, insbesondere der natür- e) und soweit bei künstlicher Verjüngung lebensraum- lich vorkommenden Wasser- und Schwimmblattvege- typische Baumarten und auf mindestens 90 % der tationen, Verjüngungsfläche lebensraumtypische Hauptbau- 2. die ordnungsgemäße sonstige fischereiliche Nutzung marten angepflanzt oder gesät werden. innerhalb folgender in der maßgeblichen Karte darge- 4. Auf allen in der maßgeblichen Karte dargestellten stellten Ufer- und Gewässerbereiche oder Angelberei- Waldflächen mit dem wertbestimmenden Lebensraum- che unter größtmöglicher Schonung der natürlichen typ 91E0, die nach dem Ergebnis der Basiserfassung Lebensgemeinschaften im Gewässer und an seinen

1035 Nds. MBl. Nr. 35/2018

Ufern, insbesondere der natürlich vorkommenden § 6 Wasser- und Schwimmblattgesellschaften und nach Anordnungsbefugnis folgenden Vorgaben Gemäß § 3 Abs. 2 BNatSchG sowie § 2 Abs. 1 Satz 3 und Abs. 2 a) Fischbesatzmaßnahmen erfolgen nach den Grund- NAGBNatSchG kann die zuständige Naturschutzbehörde die sätzen des Niedersächsischen Fischereigesetzes Wiederherstellung des bisherigen Zustandes anordnen, wenn (Nds. FischG) und der Verordnung über die Fische- gegen die Verbote des § 3 oder die Zustimmungs-/Einverneh- rei in Binnengewässern (Binnenfischereiverordnung) mensvorbehalte/Anzeigepflichten des § 4 dieser Verordnung und nach vorheriger Anzeige bei der Naturschutz- verstoßen wurde und Natur oder Landschaft rechtswidrig zer- behörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg, stört, beschädigt oder verändert worden sind. b) ohne Einrichtung befestigter Angelplätze und ohne Schaffung neuer Pfade, § 7 c) ein Anfüttern mit wenigen handgroßen Portionen Pflege-, Entwicklungs- während der Ausübung der Angelfischerei ist er- und Wiederherstellungsmaßnahmen laubt, (1) Grundstückseigentümer und Nutzungsberechtigte haben die Durchführung von folgenden durch die Naturschutz- d) die Ausübung der Reusenfischerei erfolgt nur unter behörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg angeordne- Verwendung von Reusen, die mit einem Ottergitter ten oder angekündigten Maßnahmen zu dulden: versehen sind, oder deren Einschwimmöffnung eine lichte Weite von 8,5 cm nicht übersteigt oder die 1. Maßnahmen zur Erhaltung, Pflege, Entwicklung und technisch so ausgestattet sind, dass Fischotter sie Wiederherstellung des NSG oder einzelner seiner Be- wieder verlassen können, standteile, 2. das Aufstellen von Schildern zur Kennzeichnung des e) ohne im Rahmen der Angelnutzung das Gewässer- NSG und seiner Wege sowie zur weiteren Information bett zu betreten, über das NSG. 3. das Entleeren von genehmigten fischereilich genutzten (2) Zu dulden sind insbesondere die in einem Management- Teichen nur in der Zeit vom 01. Oktober bis zum plan, Maßnahmenblatt oder Pflege- und Entwicklungsplan 31. März eines jeden Jahres und nur unter der Voraus- für das NSG dargestellten Maßnahmen. setzung, dass der Austrag von Sand und Schlamm un- terbunden wird. (3) §§ 15 und 39 NAGBNatSchG sowie § 65 BNatSchG blei- ben unberührt. (6) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd nach folgenden Vorgaben: § 8 1. Die Neuanlage von Umsetzung von Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen a) Wildäckern, Wildäsungsflächen, Futterplätzen und Hegebüschen, (1) Die in den §§ 3 und 4 dieser Verordnung enthaltenen Re- gelungen entsprechen Maßnahmen zur Erhaltung eines b) mit dem Boden fest verbundenen jagdwirtschaftli- günstigen Erhaltungszustandes der im NSG vorkommen- chen Einrichtungen (z. B. Hochsitzen) bedürfen der den FFH-Lebensraumtypen/Anhang II-Arten/Vogelarten. vorherigen Zustimmung der Naturschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg. (2) Die in § 7 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung beschriebenen Maßnahmen dienen darüber hinaus der Erhaltung oder 2. Nicht freigestellt ist Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes a) die Ausübung der Jagd mit Totschlagfallen in einem der im NSG vorkommenden FFH-Lebensraumtypen/An- Abstand von 25 m parallel zu den Gewässern, hang II-Arten/Vogelarten. b) das Schießen von Nutrias im Gewässer. (3) Als Instrumente zur Umsetzung der in § 7 dieser Verord- nung vorgesehenen Maßnahmen dienen insbesondere (7) Die Naturschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dan- . nenberg kann bei den in den Absätzen 2 bis 6 genannten 1 Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaß- Fällen die erforderliche Zustimmung bzw. das erforderli- nahmen durch den Niedersächsischen Landesbetrieb che Einvernehmen erteilen, wenn und soweit keine Beein- für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz oder trächtigungen oder nachhaltige Störungen des NSG oder die Naturschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dan- seiner für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maß- nenberg, geblichen Bestandteile zu befürchten sind. Die Erteilung 2. freiwillige Vereinbarungen, insbesondere im Rahmen der Zustimmung bzw. des Einvernehmens kann ebenso des Vertragsnaturschutzes, mit Regelungen zu Zeitpunkt, Ort und Ausführungsweise 3. Einzelfallanordnungen nach § 15 Abs. 1 NAGBNatSchG. versehen werden. (8) Weitergehende Vorschriften der §§ 30 BNatSchG und § 24 § 9 NAGBNatSchG sowie artenschutzrechtliche Bestimmun- Ordnungswidrigkeiten gen des § 44 BNatSchG bleiben unberührt. (1) Ordnungswidrig i. S. von § 23 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG (9) Behördliche Genehmigungen, Erlaubnisse oder sonstige i. V. m. § 43 Abs. 3 Nr. 1 NAGBNatSchG handelt, wer vor- Entscheidungen bleiben unberührt. sätzlich oder fahrlässig gegen die Verbotsregelungen in § 3 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung verstößt, ohne dass die § 5 Voraussetzungen einer Freistellung nach § 4 Abs. 2 bis 6 dieser Verordnung vorliegen oder eine Zustimmung nach Befreiungen §§ 3 und 4 erteilt oder eine Befreiung gewährt wurde. (1) Von den Verboten dieser Verordnung kann die Natur- (2) Ordnungswidrig i. S. von § 43 Abs. 3 Nr. 7 NAGBNatSchG schutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg nach handelt, wer entgegen § 23 Abs. 2 Satz 2 BNatSchG i. V. m. Maßgabe des § 67 BNatSchG i. V. m. § 41 NAGBNatSchG § 16 Abs. 2 NAGBNatSchG und § 3 Abs. 2 dieser Verord- Befreiungen gewähren. nung das NSG außerhalb der Wege betritt oder auf sonstige (2) Eine Befreiung zur Realisierung von Plänen oder Projekten Weise aufsucht, ohne dass die Voraussetzungen für eine kann gewährt werden, wenn sie sich im Rahmen der Prü- Freistellung nach § 4 Abs. 2 bis 6 vorliegen oder eine erfor- fung nach § 34 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG i. V. m. § 26 derliche Zustimmung nach §§ 3 und 4 erteilt oder eine Be- NAGBNatSchG mit dem Schutzzweck dieser Verordnung freiung gewährt wurde. vereinbar erweisen sollten oder die Voraussetzungen des (3) Ordnungswidrigkeiten können mit einer Geldbuße geahn- § 34 Abs. 3 bis 6 BNatSchG erfüllt sind. det werden.

1036 Nds. MBl. Nr. 35/2018

§ 10 Inkrafttreten (1) Diese Verordnung tritt am Tag nach der Bekanntmachung im Niedersächsischen Ministerialblatt in Kraft. (2) Gleichzeitig treten die Verordnungen zum Naturschutzge- biet „Salzfloragebiet bei Schreyahn“ vom 21.09.1989 (Amtsblatt für den Regierungsbezirk Lüneburg vom 15.10.1989, Nr. 20, S. 235) und zum Landschaftsschutzge- biet „Püggener Moor“ vom 01.08.1974 (Amtsblatt für den Regierungsbezirk Lüneburg vom 30.09.1974, Nr. 22) außer Kraft.

Lüchow, den 25.06.2018

Landkreis Lüchow-Dannenberg Der Landrat

— Nds. MBl. Nr. 35/2018 S. 1030

1037