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Dannenberg () – die Stadt mit Perspektive

Integriertes Stadtentwicklungs- und Wachstumskonzept

2007 Stadt Dannenberg (Elbe) RosmarinstraßeRosmarienstraße 3 3 29451 DannenbergDannenberg (Elbe)

Für Rückfragen wenden Sie sich an: Jürgen Meyer Samtgemeindebürgermeister und Stadtdirektor der Stadt Dannenberg (Elbe) und (Elbe) Tel. 05861/808500 j.meyer@.de

Jens Hesebeck Fachbereichsleiter Bau und Planung Tel. 05861/808300 [email protected]

Ursula Fallapp Leiterin Stadtmarketing Tel. 05861/808540 [email protected]

Judith Zimmermann Dipl. Geographin [email protected]

Dannenberg (Elbe), Oktober 2007 Inhaltsverzeichnis

InhaltSvERzEIchnIS

0. Einleitung (einschließlich zusammenfassung)...... 6 Zusammenfassung ...... 7 1. Das Fördergebiet – Der städtische teilraum ...... 11 2. Ist-zustand ...... 14 2.1 Bestandsaufnahme und -analyse...... 14 2.1.1 Städtebauliche Bestandsaufnahme...... 14 (a) Geschichtliche Entwicklung...... 15 (b) Flächennutzung ...... 16 (c) Das Zentrum der Stadt...... 17 (d) Weitere Stadtgebiete ...... 18 (e) Städtebauliche Missstände ...... 20 2.1.2 Bevölkerungsentwicklung und -prognose ...... 20 2.1.3 Sozialstruktur ...... 26 (a) Altersstruktur ...... 26 (b) Altersgerechtes Wohnen – Kinderbetreuung ...... 29 (c) Jugend ...... 29 (d) Integration ...... 29 (e) Weitere Fakten zur Sozialstruktur...... 30 (f) Gesundheit ...... 32 2.1.4 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt ...... 32 (a) Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ...... 32 (b) Bruttoinlandsprodukt ...... 35 (c) Arbeitslosigkeit ...... 36 (d) Bruttowertschöpfung ...... 37 (e) Kaufkraft ...... 38 (f) Einzelhandel ...... 39 (g) Gewerbean- und abmeldungen ...... 41 (h) Pendlersaldo...... 41 2.1.5 Wohnungsbestand und Wohnungsmarkt...... 43 2.1.6 Bildung...... 46 (a) Entwicklung der Schülerzahlen...... 46

3 Inhaltsverzeichnis

(b) Entwicklung der Schulabgängerzahlen ...... 48 (c) Generationsübergreifendes Lernen ...... 50 2.1.7 Kultur...... 50 2.1.8 Natur und Umwelt...... 52 2.1.9 Verkehr...... 53 2.1.10 Tourismus...... 55 (a) Entwicklung der Gästeankünfte...... 55 (b) Entwicklung der Übernachtungszahlen...... 58 (c) Entwicklung der Aufenthaltsdauer ...... 59 (d) Entwicklung der durchschnittlichen Bettenauslastung ...... 60 (e) Überregionaler Bekanntheitsgrad ...... 62 (f) Beherbergungsbetriebe...... 62 2.1.11 Ergebnis ...... 62 2.2 Stärken- und Schwächen-Analyse ...... 64 2.3 Entwicklungspotentiale...... 66 3. Die Bedeutung der Region für die nachhaltige Stadtentwicklung...... 68 3.1 Bedeutung des Gebietes für die gesamtstädtische Entwicklung ...... 68 3.2 Einbindung der städtischen Ziele in die Leitbildstrategie ...... 68 4. Prozess des integrierten städtischen Entwicklungs- und Wachstumskonzepts in Dannenberg (Elbe)...... 71 4.1 Zukunftskonferenz 2002 und Arbeitskreise ...... 71 4.2 Entwicklungskonferenz 2007...... 72 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen) ...... 74 5.1 Handlungsfeld: Lebenslanges Lernen ...... 75 5.1.1 Projektbeschreibung...... 75 5.1.2 Integrationscharakter der Vorhaben und Entwicklungspotential für den städtischen Raum ...... 80 5.1.3 Schaffung von Arbeitsplätzen ...... 81 5.2. Handlungsfeld: Städtebaulich Entwicklung ...... 82 5.2.1 Projektbeschreibung ...... 82 5.2.2 Integrationscharakter der Vorhaben und Entwicklungspotential für den städtischen Raum ...... 104 5.2.3 Schaffung von Arbeitsplätzen ...... 104

4 Inhaltsverzeichnis

5.3 Handlungsfeld: Einzelhandel, Tourismus, Gastronomie und Marketing ...... 105 5.3.1 Projektbeschreibung ...... 105 5.3.2 Integrationscharakter der Vorhaben und Entwicklungspotential für den städtischen Raum ...... 110 5.3.3 Schaffung von Arbeitsplätzen ...... 110

6. Projekte außerhalb dieser Förderung aber dennoch Bestandteil des integrierten Konzepts (private Maßnahmen)...... 111 6.1 Projektbeschreibung ...... 111 6.2 Integrationscharakter der Vorhaben und Entwicklungspotential für den städtischen Raum ...... 125 6.3 Synergieeffekte mit anderen Förderprogrammen – Synergien im lokalen Bereich ...... 125 6.4 Schaffung von Arbeitsplätzen...... 126 7. Die Vorhaben im Überblick ...... 128 7.1. Liste der Vorhaben ...... 128 7.2 Finanzen...... 134 8. Projekte außerhalb dieser Förderung im Überblick ...... 135 9. Resümee...... 137 9.1 Verweis auf Qualitätskriterien ...... 137 10. Abbildungs- und Quellenverzeichnis...... 140 10.1 Abbildungsverzeichnis ...... 140 10.2 Verzeichnis der Karten und Fotos ...... 141 10.3 Quellenverzeichnis ...... 142

5 0. Einleitung

0. EInlEItung (EInSchlIESSlIch ZuSaMMEnFaSSung)

as integrierte Stadtentwicklungs- und Wachstumskonzept der Stadt Dan- Dnenberg (Elbe) stellt die Grundlage für die Förderung „Erneuerung und Ent- wicklung städtischer Gebiete“ des Niedersächsischem Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit für den Zeitraum 2007 bis 2013 dar. Mit diesem Instrument will sich Dannenberg (Elbe) auf die Zukunft ausrichten und eine nach- haltige Entwicklung für die Stadt initiieren. Dannenberg (Elbe) als Wirtschafts- und Wohnstandort soll gestärkt und gefördert werden. Nur so kann von dem Grund- zentrum Dannenberg (Elbe) eine Impulskraft für die umliegende, ländlich gepräg- te Region ausgehen und diese insgesamt stärken. Als Grundzentrum mit mittel- zentralen Funktionen stellt die Stadt Dannenberg (Elbe) eine Versorgungsfunktion für ein weites Umland dar, die gefestigt und ausgebaut werden muss.

Die Stadt Dannenberg (Elbe) liegt in einer besonders strukturschwachen Region des Landes Niedersachsen. Diese Tatsache resultiert zum großen Teil aus einer isolierten Grenzlage (ehemaliges Zonenrandgebiet), die bis 1989 bestand. Neben einer dünnen Besiedlung ist vor allem die schwache Wirtschaftskraft die augen- scheinlichste Charakteristik für die Region Dannenberg (Elbe). Um diesen Proble- men zu begegnen, hat die Europäische Union Ziele für eine Förderung formuliert. Insbesondere im Ziel 1 kommt dem Ziel des Ausgleichs regionaler Ungleichge- wichte (nach Art. 158 EG-Vertrag), die vor allem das Gebiet um die Stadt Dan- nenberg (Elbe) betreffen, nach wie vor eine wichtige Bedeutung zu. Zwischen den Kommunen um die Großstadt Hamburg herrschen gravierende Unterschiede im Hinblick auf die Wirtschaftskraft sowie die Sozialstruktur. Eine Arbeitslosigkeit von 14,1% im Gegensatz zu 9% im westdeutschen Durchschnitt sowie ein Brut- toinlandsprodukt pro Kopf und eine Kaufkraft, die weit unter bundesdeutschem Durchschnitt liegen, gehen einher mit einer starken Überalterung und Abwande- rung vor allem junger Menschen und kennzeichnen die Stadt Dannenberg (Elbe). Aus diesem Grund ist der Landkreis Lüchow-Dannenberg und damit auch die Stadt Dan­ nenberg (Elbe) im Rahmen der Ziel 1 Förderung den neuen Bundesländern gleich- geschaltet worden. Es ist zudem notwendig, die Fördermaßnahmen im Rahmen der Stadtentwicklung grundsätzlich nicht nur auf größere Städte zu beschränken, Aussondern diesem im HinblickGrund ist auf es dienotwendig, ländliche die Struktur Fördermaßnahmen dieser besonders im Rahmenstrukturschwachen der Stadt- entwicklungRegion insbesondere grundsätzlich auch nichtdie Kleinstädte nur auf größere bei der Städte Förderung zu beschränken, zu berücksichtigen, sondern imda Hinblickdiese für auf die die Region ländliche von besonderer Struktur dieser Bedeutung besonders sind. strukturschwachen Region insbesondere auch die Kleinstädte bei der Förderung zu berücksichtigen, da diese für die Region von besonderer Bedeutung sind.

6 0. Einleitung

ZuSaMMEnFaSSung

u Anfang soll an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung des Inhalts des ZKonzepts gegeben werden. Im Folgenden wird in Kapitel 1 das Fördergebiet beschrieben. Daran schließt sich Kapitel 2 an, in dem der Ist-Zustand der Stadt Dannenberg (Elbe) dargestellt wird. Auf dieses Kapitel bauen die Stärken-Schwä- chen-Analyse und die Beschreibung der Entwicklungspotentiale auf. In Kapitel 3 wird dann auf die Bedeutung des Gebietes für die gesamtstädtische Entwicklung eingegangen und die Einbindung des Konzeptes in die städtische Zielhierarchie beschrieben. Im Anschluss folgt dann in Kapitel 4 die Darstellung der Bürger- beteilung, die zentraler Bestandteil des partizipativen Entwicklungsprozesses ist. Kapitel 5 und 6 beschreiben im Detail die einzelnen Vorhaben. Zum einen han- delt es sich um die öffentlichen Maßnahmen im Rahmen dieser Förderung und um private Projekte außerhalb dieser Förderung, die aber dennoch Bestandteil des integrierten Konzeptes sind. Zum Schluss geben die Kapitel 7 und 8 einen Überblick über alle Projekte.

In der Stadt Dannenberg (Elbe) sind eine Reihe von Entwicklungspotentialen vor- handen, die es für eine nachhaltige Entwicklung zu nutzen gilt: Die zentrale In- nenstadt Dannenbergs ist durch einen attraktiven historischen Gebäudebestand mit zahlreichen denkmalgeschützten Bauten gekennzeichnet. In Kombination mit innenstadtnahen Naturräumen, wie vor allem dem Thielenburger See, ist hier die Grundvoraussetzung für eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität vorhanden. Wirtschaften und Erholen liegen hier eng beieinander. Nicht nur das kulturelle Erbe der Stadt Dannenberg (Elbe) soll erhalten, sondern auch auf die gegenwärti- gen gesellschaftlichen Entwicklungen reagiert werden, um die Wirtschaftsstruktur zu stärken. Der demographische Wandel ist eines der zentralen Probleme Dan- nenbergs. Eine Stadt der kurzen Wege kommt verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen entgegen. Auf die Bedürfnisse von älteren Menschen und Familien muss besonders Rücksicht genommen werden. In unmittelbarer räumlicher Nähe zur zentralen Innenstadt und den innenstadtnahen Naturräumen befindet sich das Schul- und Kulturzentrum. Das Mehrgenerationenhaus, die Kursangebote und Veranstaltungen der Kreisvolkshochschule, die verschiedenen Schulformen und das Jugendzentrum grenzen südlich an die Altstadt an. Zusammen stellen diese Einrichtungen ein Potential dar, durch das im Hinblick auf Bildung, generationen- übergreifendes Lernen und vor allem Fortbildung Synergieeffekte genutzt werden können. Nicht nur der demographische Wandel ist eine Herausforderung für die Stadt Dan- nenberg (Elbe). Auch sozioökonomisch liegen eine Reihe von Problemen vor, die

7 0. Einleitung sich negativ auf die Situation in Dannenberg (Elbe) auswirken. Die Bevölkerungs- zahl, die gegenwärtig noch bei 8.441 Einwohnern liegt, wird in Zukunft weiter sin- ken. Jungen Menschen bieten sich in Dannenberg (Elbe) keine Zukunftsperspekti- ven, so dass eine hohe Abwanderung vorliegt. Demgegenüber wächst der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung der Stadt. Die starke Überalterung der Bevölkerungsstruktur wird sich weiter fortsetzen. Die Arbeitslosigkeit liegt mit 14,1% für den gesamten Landkreis weit über westdeutschem Durchschnitt. Das Bruttoinlandsprodukt in der Region macht nur 67% des bundesdeutschen Durch- schnitts aus. Ebenso ist die Kaufkraft pro Einwohner sehr niedrig und lag 2004 nur bei 15.237 Euro. Hinzu kommt, dass ein vergleichsweise hoher Anteil der Brutto- wertschöpfung noch von der Landwirtschaft ausgemacht wird. Unter diesen Vo- raussetzungen hat vor allem der Einzelhandel und ortsansässige Industrie- und Gewerbebetriebe zu leiden. Trotz alledem hat die Stadt Dannenberg (Elbe) eine herausragende Bedeutung insbesondere als Einzelhandelsstandort für ein weites Umland. Das erweiterte Einzugsgebiet weist knapp 50.000 Einwohner auf.

Im Rahmen einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung hat die Stadt Dannenberg (Elbe) eine Strategie erarbeitet, die vor allem auf Wachstum und Be- schäftigung ausgerichtet ist und die regionale Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Die Entwicklungsstrategie umfasst sowohl die sozialen, ökonomischen, kulturellen als auch ökologischen Dimensionen. Die dazu verfolgten Ziele der Stadt Dannenberg (Elbe) sind so angeordnet, dass die spezifischen Merkmale der Stadt betont wer- den und Dannenberg (Elbe) sich als Stadt mit Perspektive darstellt. Abseits von großstädtischer Hektik, von Lärm und menschlichen Massen präsentiert sich die Stadt Dannenberg (Elbe) als beschauliche Kleinstadt, wo sowohl alte als auch jun- ge Menschen, besonders Familien, einen Ort zum Leben finden, in dem vor allem die Vereinbarung von Familie und Beruf, die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Potentiale von Frauen, Männern und Familien sowie die Interessen von behinder- ten Menschen Beachtung finden. Um diese Strategie erfolgreich umsetzen zu können, wurden im Rahmen eines umfangreichen „bottom-up“-Prozesses drei Handlungsfelder bestimmt, um die unterschiedlichen Bereiche des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt Dannenberg (Elbe) zu berücksichtigen. Bei den Handlungsfeldern handelt es sich um „Lebens- langes Lernen“, „Städtebauliche Entwicklung“ sowie „Einzelhandel, Tourismus, Gastronomie und Hotellerie“. Im Folgenden werden die den einzelnen Handlungs- feldern zugeordneten Vorhaben kurz aufgelistet.

8 0. Einleitung

lFD. nR. hanDlungSFElD VoRhaBEn Lebenslanges 1. Bildungszentrum der Generationen Lernen

2. Bauleitplanung/weitere Vorbereitung

3. Modellprojekt Ostbahnhof Teilabriss für Entwicklung und Reaktivierung Müh- 4. lentor 4 und Umgebung Gestaltung des Innenhofs im rückwärtigen Teil 5. der Gebäude Mühlentor 4 bis 8 Teilabriss für Entwicklung 6. und Reaktivierung Ratskeller 7. Verbreiterung des Fußwegs Arkade Schmidt Abriss des Gebäudes am Markt 2 8. und Neugründung Städtebauliche Umbau Erdgeschoss Marschtorstr. 49 9. Entwicklung zur Einzelhandelsfläche Entwicklung und Ausbau 10. des innenstadtnahen Parkplatzes nördlich des Gebäudes Marschtorstr. 7/8 11. Fahrradunterstand im Bereich ZOB Abriss für Entwicklung und Reaktivierung Mühlen- 12. tor 17–20 Abriss für Entwicklung und Reaktivierung 13. Lauben Jürgens/Vieregge Umnutzung der alten Brauerei 14. Marschtorstr. 10 (Hinterhaus) (Holm)

15. Verbesserte Erschließung der Innenstadt

Wie komme ich in die Innenstadt? 16. Einzelhandel, (Verkehrsführung und innerstädtisches Tourismus, Wegweisungskonzept) Gastronomie und Marketingoffensive für den Einzelhandel, die Gas- 17. Marketing tronomie und die Hotellerie

9 0. Einleitung 0. Einleitung

Auf diese Vorhaben bauenAuf eine diese Reihe Vorhaben privater bauen Maßnahmen eine Reihe auf, privater die ohne Maßnahmen erstere auf, die ohne erstere nicht umsetzbar sind, abernicht die umsetzbarStadt für die sind, Zukunft aber entwickelndie Stadt für und die alsZukunft Impulsge entwickeln- und als Impulsge- ber die Region stärken. Insgesamtber die Region garantieren stärken. die Insgesamt Vorhaben garantieren im Rahmen die dieser Vorhaben im Rahmen dieser Förderung wie auch die Förderungprivaten Maßnahmen, wie auch die die privaten nachstehend Maßnahmen, kurz aufgelistet die nachstehend kurz aufgelistet sind, eine nachhaltige Verbesserungsind, eine nachhaltige der städtischen Verbesserung Leistungskraft der städtischen im Hinblick Leistungskraft auf im Hinblick auf die Wirtschafts- und die dieBevölkerungsstruktur, Wirtschafts- und die auf Bevölkerungsstruktur, touristische, ökologische auf touristische,und ökologische und kulturelle Gegebenheitenkulturelle sowie eine Gegebenheiten Erhöhung des sowie sozialen eine Zusammengehörig Erhöhung des sozialen- Zusammengehörig- keitsgefühls in der Stadt. keitsgefühls in der Stadt.

LFD. nR. PRIvatE MaSSnahLFD. nRME. n PPrRIojvatektEe MaSSnah ausserhalbMEn der Förderung

A Wiederaufbau undA ErweiterungWiederaufbau des Ratskellers und Erweiterung des Ratskellers B BetriebserweiterungB nya Betriebserweiterungnordiska nya nordiska C Neubau KunsthausC MühlentorNeubau 4 Kunsthaus Mühlentor 4 D Investitionen des DEinzelhandelsInvestitionen des Einzelhandels E Neubau Wohn- undE GeschäftshausNeubau Wohn- Am Markt und Geschäftshaus 2 Am Markt 2 Entwicklung und NeubauEntwicklung des und Neubau des F F Wohn- und GeschäftshausesWohn- Mühlentor und Geschäftshauses 17-20 Mühlentor 17-20 G Neubau Wohn- undG GeschäftshausNeubau Wohn- Lauben und Geschäftshaus Lauben H Neubau (Verlagerung)H Erich-Kästner-SchuleNeubau (Verlagerung) Erich-Kästner-Schule I Umsetzung des KonzeptesI Umsetzung Inwertsetzung des Konzeptes des Thielenburger Inwertsetzung Sees des Thielenburger Sees

J Neugestaltung desJ BereichesNeugestaltung ZOB des Bereiches ZOB

Die Ausrichtung der StadtDie Dannenberg Ausrichtung (Elbe) der Stadtauf drei Dannenberg Handlungsfelder (Elbe) auf entspricht drei Handlungsfelder entspricht einem integrierenden Ansatz.einem Die integrierenden Handlungsfelder Ansatz. „Lebenslanges Die Handlungsfelder Lernen“, „Städ „Lebenslanges- Lernen“, „Städ- tebauliche Entwicklung“ tebaulichesowie „Einzelhandel, Entwicklung“ Tourismus, sowie „Einzelhandel, Gastronomie Tourismus,und Mar- Gastronomie und Mar- keting“ fördern Wirtschaftketing“ und Beschäftigung fördern Wirtschaft und tragen und Beschäftigung ferner zur Stärkung und tragen der ferner zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bei.Wettbewerbsfähigkeit Hinzu kommt die Erhaltung bei. Hinzu des kommt kulturellen die Erhaltung Erbes der des kulturellen Erbes der Stadt, die Verbesserung desStadt, Stadtbildes die Verbesserung und die Steigerungdes Stadtbildes der Wohnumfeld- und die Steigerung so- der Wohnumfeld- so- wie der Aufenthaltsqualitätwie vor der allem Aufenthaltsqualität durch die „Städtebauliche vor allem durch Entwicklung“. die „Städtebauliche So- Entwicklung“. So- ziale und kulturelle Strukturenziale undwerden kulturelle insbesondere Strukturen durch werden das Handlungsfeld insbesondere durch„Le- das Handlungsfeld „Le- benslanges Lernen“ gestärktbenslanges und tragen Lernen“ zu einer gestärkt Verbesserung und tragen der zu Lebensqualität einer Verbesserung der Lebensqualität bei. Im Handlungsfeld „Einzelhandel,bei. Im Handlungsfeld Tourismus, „Einzelhandel, Gastronomie undTourismus, Marketing“ Gastronomie ist und Marketing“ ist eine enge Kooperation übereine das enge Stadtmarketing Kooperation übermit Hitzacker das Stadtmarketing (Elbe) vorgesehen, mit Hitzacker (Elbe) vorgesehen, die in den letzten Jahren diebereits in den begonnen letzten Jahrenwurde. bereits begonnen wurde.

10 10 1. Das Fördergebiet – Der städtische Teilraum

1. DaS FöRDERgEBIEt – DER StäDtISchE tEIlRauM

ie Stadt Dannenberg (Elbe) liegt im Nordosten des Landes Niedersachsen im DLandkreis Lüchow-Dannenberg rund 90 km vom Stadtgebiet Hamburg ent- fernt und gehört zur Metropolregion Hamburg. Sie liegt im Alt-Regierungsbezirk Lüneburg und ist somit Teil der Ziel 1 Gebietskulisse. Die Stadt Dannenberg (Elbe) bildet u.a. mit der Stadt Hitzacker (Elbe) seit 2006 die Samtgemeinde Elbtalaue. Im Nordwesten grenzt der Landkreis Lüneburg so- wie im Westen der Landkreis an die Samtgemeinde Elbtalaue. Im Osten und Nordosten bildet die Elbe eine natürliche Grenze der Region und ist zugleich Trennlinie zu den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, im Süden schließt an den Landkreis Lüchow-Dannenberg das Bundesland Sachsen- Anhalt an. Ferner liegt die Stadt Dannenberg (Elbe) in der landschaftlich reizvol- len niedersächsischen Elbtalaue. Im Süden und Südosten davon befindet sich das Hannoversche , die Altmark und im Westen das Uelzener Becken. Die Stadt, die Teil des Biosphärenreservates Niedersächsische Elbtalaue ist, wird von drei Seiten von den Naturparks Elbufer-Drawehn und Mecklenburgisches Elbtal eingerahmt. Das Fördergebiet für das integrierte städtische Entwicklungs- und Wachstumskon- zept der Stadt Dannenberg (Elbe) befindet sich in der zentralen Innenstadt. Es handelt sich dabei um die Hauptgeschäftsstraßen Mühlentor, Lange Straße, Am Markt und Marschtorstraße sowie den der Stadt zugewandten Teil des Thielenbur- ger Sees und Teile des Schulzentrums. Das Gebiet ist insgesamt 22,6 ha groß (vgl. Karte 1). Die Stadt Dannenberg (Elbe) stellt gemäß dem Regionalen Raumordnungspro- gramm für den Landkreis Lüchow-Dannenberg ein grundzentrum mit mittel- zentralen Funktionen (Gymnasium, Amtsgericht, Elbe--Klinik – ehemals Kreiskrankenhaus) dar.0 Die Stadt beherbergt damit ein Mindestangebot an zen- tralen Einrichtungen und Angeboten des allgemeinen, täglichen Grundbedarfs. Durch diese Darstellung wird der städtische Charakter Dannenbergs (Elbe) deut- lich. Obwohl die Stadt im Hinblick auf die Bevölkerungszahlen nicht sehr groß ist, verkörpert sie für ein weites Umland eine Versorgungsfunktion. Hier sind Dienst- leistungen und Gewerbe angesiedelt, die von großer Bedeutung für das Umland sind. Des Weiteren gibt das Regionale Raumordnungsprogramm für die Stadt Dan- nenberg (Elbe) eine besondere Eignung für die Entwicklung in Richtung Städte- tourismus an, für den attraktive Einrichtungen und Angebote sowie vielfältige Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen sind.

0 RROP 2004 S.9 Nr.04

11 1. Das Fördergebiet – Der städtische Teilraum 3

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M

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o 14 10 Stadt Dannenberg (Elbe) 9 7

he irc K 17 16

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S 8 6 11 1 12 5 4

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G Projektgebiet 13 15 Lage der Vorhaben im Projektgebiet Vorhaben die für den ganzen Projektegebiet gelten außen gelagertes Vorhaben 17 15 - + 3 1 16

Karte 1: Zentraler Innenstadtbereich der Stadt Dannenberg (Elbe) Quelle: LK Lüchow-Dannenberg 2007

12 1. Das Fördergebiet – Der städtische Teilraum

Karte 2: Verortung des Projektgebiets sowie der Auslagerung „Ostbahnhof“ in der Stadt Dannenberg (Elbe) Quelle: LK Lüchow-Dannenberg 2007

13 2. Ist-Zustand

2. ISt-zuStanD

2.1 BEStanDSauFnahME unD -analySE

2.1.1 Städtebauliche Bestandsaufnahme

Die Stadt Dannenberg (Elbe) ist gekennzeichnet durch einen historischen zent- rumsbereich und der Lage in einer landschaftlich reizvollen Flusslandschaft, charakterisiert durch die Flussarme der Jeetzel, der Alten Jeetzel sowie einem System aus Kanälen und Gräben. Diese Flussniederung prägt das Stadtbild und hatte in der Geschichte umfangreichen Einfl uss auf die Entstehung und Entwick- lung Dannenbergs.

Foto 2 – 4: Dannenberg (Elbe)

Zum Stadtgebiet Dannenberg gehören die Ortsteile Breese in der Marsch, Groß Heide, Klein Heide, Prabstorf, Pisselberg, Tramm, Gümse, Seedorf, Splietau, Penke- fi tz, Nebenstedt, Prisser, Schaafhausen, Streetz, Tripkau, Riskau, Neu Tramm, Nie- stedt, Riekau und Lüggau.

14 2. Ist-Zustand

(a) Geschichtliche Entwicklung

Den Grundstein einer Siedlung legten schon im 9. Jahrhundert Slawen, be- vor um 1200 auf einer hochwassersicheren Sandkuppe in einer weiten Jeetzel- schlinge im breiten Urstromtal der Elbe eine Burg errichtet wurde. Im Schutze der Burg entstand Dannenberg als Burgsiedlung, die im Jahr 1203 erstmals als „Urbium Danneberch“ erwähnt wurde.1 Das Einstraßen- bzw. Dammsiedlungs- system, in dem sich viele Verkehrswege zu einem Band vereinigten, lässt sich heu- te noch immer in der Stadtstruktur ablesen. Die über Dannenberg hinaus schiff- bare Jeetzel verschaffte der Siedlung eine verkehrsgünstige Lage, durch die ein reges Wirtschaftsleben entstand, das den Stadtausbau nach sich zog.2 Die Stadt wurde in Ost- West- Richtung erweitert. Der räumlichen Ausdehnung Dannen- bergs waren aufgrund der hochwassergefährdeten Niederung bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts enge natürliche Grenzen gesetzt. In der Mitte des 19. Jahrhun- derts zählte Dannenberg (Elbe) zu einem der zentralen Orte des Hannoverschen Wendlands. 1874 wurde Dannenberg (Elbe) an das überregionale Eisenbahnnetz in Lüneburg angebunden. Während im Mittelalter die regionalen Hauptverkehrs- achsen noch durch Dannenberg (Elbe) hindurch liefen, führten sie aber nun in nordsüdlicher Richtung weit westlich und östlich an Dannenberg (Elbe) vorbei. Aus diesem Grund kam es zu keiner Ansiedlung von Industrie, so dass eine re- duzierte ackerbürgerliche Lebensform erhalten blieb. Im Zweiten Weltkrieg wur- den die nahe Dannenberg (Elbe) gelegenen Elbbrücken, die Straßenbrücke und die Eisenbahnbrücke, sowie die beiden Jeetzelbrücken zerstört. Nach dem Krieg kam es zu einer grundlegenden Veränderung des mittelalterlichen Stadtbildes. Der Flüchlingsstrom bedingte eine Ausweitung der Siedlungsflächen, so dass ab 1952 die Jeetzel ausgebaut und eingedeicht werden musste, um Siedlungsflächen zu sichern und zu gewinnen.3 Wohnsiedlungen entstanden im Osten und Westen der Stadt. Im Osten der Stadt, wo sich auch der Bahnhof befindet, siedelten sich Industriebetriebe an. Im Süden des Stadtzentrums entstand das Schul- und Kul- turzentrum. Eine weitere Veränderung brachte die Verlegung des Kreissitzes 1951 von Dannenberg (Elbe) nach Lüchow (Wendland) mit sich. Das Kreiskrankenhaus, der Hauptsitz der Kreissparkasse und das seit 1974 zusammengelegte Amtsgericht sind in Dannenberg (Elbe) verblieben. Während der Deutschen Teilung von 1949 bis 1989 geriet die Stadt Dannenberg (Elbe) in eine isolierte Grenzlage, woraus neben mangelnder Strukturstärke und Wirtschaftskraft eine dünne Besiedlung re- sultierte.

1 Neugebauer 1979 2 Zu Jeddeloh 1983 3 Wachter 1981

15 2. Ist-Zustand

(b) Flächennutzung

Die Stadt Dannenberg (Elbe) weist insgesamt eine Fläche von 7.635 ha auf (Jahr 2005)4.

Abb. 1: Flächenverteilung in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2005 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

6000

5000

4000

3000

Fläche in ha 2000

1000

0 Waldfläche Freifläche Nutzung Gebäude und Wasserfläche Betriebsfläche Verkehrsfläche Erholungsfläche Flächen anderer Landwirtschaftsfläche

Von der Gesamtfl äche entfallen 517 ha auf Gebäude- und Freifl ächen, wovon wie- derum 293 ha Wohnfl ächen und 62 ha Gewerbe- und Industriefl ächen sind. Seit 1979 konnte die Stadt Dannenberg (Elbe) einen Zuwachs an Gebäude- und Freifl ä- chen von 38,6% verzeichnen. Vor allem nach 1989 wurde die Gebäude- und Frei- fl äche aufgrund der Wiedervereinigung und der jüngsten EU- Osterweiterung um 23,4% gesteigert. Besonders augenfällig wird die Veränderung der Gebäude- und Freifl ächen, wenn diese nach Wohnfl ächen sowie Gewerbe- und Industriegebie- ten aufgeschlüsselt werden: Von 1979 bis 2005 verzeichneten die Wohnfl ächen in der Stadt Dannenberg (Elbe) einen Zuwachs von 30,8%, von 224 ha auf 293 ha. Auch hier fällt der stärkste Zuwachs nach 1989 auf. Von 1989 bis 2005 vergrößerte sich die Wohnfl äche um 22,6%, während sie in den Jahren zuvor nur um 6,7% wuchs. Die Gewerbe- und Industriegebiete weisen eine ähnliche Entwicklung auf.

4 Statistische Zahlen alle NLS (2007) soweit nicht anders gekennzeichnet

16 2. Ist-Zustand

Von 1979 bis 2005 legte ihre Flächengröße um 44,2% zu, von 43 ha 1989 auf 62 ha 2005. Während diese Flächen sich vor der Wiedervereinigung noch um 20,9% verringerten, wuchsen sie nach der Wende um 82,4% an. Durch diese Zahlen wird die periphere Grenzraumlage der Stadt Dannenberg (Elbe) vor 1989 deutlich.

(c) Das Zentrum der Stadt

Das Zentrum der Stadt Dannenberg (Elbe) besteht überwiegend aus historischen Bauten, die größtenteils durch eine Mischform aus Einzelhandel und Wohnen genutzt werden. Neben der Langen Straße gehören Am Markt, die Marschtor- straße, der Lindenweg, die Münzstraße und die Jeetzelallee zur zentralen Innen- stadt. Erweitert wird dieses Gebiet durch das Schul- und Kulturzentrum um die Riemannstraße im Süden sowie durch den thielenburger See im Südosten des Zent- rums. letzterem kommt durch seine zent- rale lage im Stadtgebiet, der unmittelba- ren nähe zur Innenstadt und zu wichtigen Kultur- und Infrastruktureinrichtungen eine große Bedeutung sowohl für die naherholung und die Freizeitnutzung als Foto 5: Thielenburger See auch für den naturschutz und das natu- rerleben zu. allerdings werden die Potentiale, die durch den innenstadt- nahen See im hinblick auf seinen Erholungs- und Erlebniswert ausgemacht werden, nicht ausgeschöpft. Außerdem befi ndet sich in der Innenstadt ein mit dem Waldemarturm und ande- ren Bauten dem Denkmalschutz zugeordneter Bereich. Die Dannenberger Innenstadt als Standort für den Einzelhandel hat mit einigen strukturellen Herausforderungen zu kämpfen. Der städtebauliche Bestand hat besonders in der historischen In- nenstadt enorme Auswirkungen auf die Entwicklung des Einzelhandels. Im Allgemeinen hat sich der Einzelhandel in Deutschland in Richtung größerer Verkaufsfl ächen entwickelt, wie zum Beispiel der Lebensmittelhandel von Foto 6: Einkaufsstraße 93 m2 im Jahr 1970 auf 335 m2 im Jahr mit historischem Gebäudebestand

17 2. Ist-Zustand

1999. Die heute aus betriebswirtschaftlichen Gründen erforderliche Mindestgröße für Verkaufsfl ächen liegt bei mindestens 150 m2. Solche Flächen sind im Kernbe- reich Dannenbergs selten. Rund 65% aller Einzelhandelsbetriebe arbeiten heute in der Stadt auf Verkaufsfl ächen von deutlich unter 100 m2. Zudem stieg der Umsatz des bundesdeutschen Laden- und Einzelhandels (in den alten Bundesländern zwi- schen 1978 und 1994 um 103,5%), was sich vor allem auf die leistungsfähigen umsatz- und verkaufsfl ächenstarken Betriebe auswirkte. Gerade große Verkaufsfl ächen kann die Innenstadt nicht vorweisen; Einzelhandels- betrieben können heute und in Zukunft keine geeignete Flächen im Kernbereich angeboten werden, da die historischen Gebäude in ihrer Entstehungszeit meist für andere Zwecke (z. B. Wohnen, Landwirtschaft) genutzt wurden. Erschwert wird ferner die Erweiterungsmöglichkeit der Verkaufsfl ächen durch Aufl agen des Denk- malschutzes und vielfältige Einschränkungen der Nutzbarkeit durch die historische Bausubstanz. In der Stadt Dannenberg (Elbe) wurde der Mangel an Parkplätzen durch den Ausbau der Jeetzel-allee und der Schaffung von zahlreichen Parkmög- lichkeiten direkt hinter der Einkaufsstraße gelöst.

(d) Weitere Stadtgebiete

Die Stadt Dannenberg (Elbe) gliedert sich in einen West- und einen Ostbereich. Im Westbereich, zu dem der Develangring, die Kochstraße sowie die Lüchower Straße gehören, treten vor allem Wohnnutzun- gen unterschiedlicher Dichte und Qualität auf. Daneben befi nden sich Grundstücke mit Gebäuden sozialer Nutzungsart im Bereich „Klinikgelände“ und gewerbli- che bzw. öffentliche Nutzung entlang der B 191 bzw. Lüchower Straße. Angebote der Gastronomie bzw. des Beherbergungs- sektors sind kaum vorhanden. Ebenso ist eine Mischnutzung von Gebäuden oder Grundstücken nicht häufi g anzutreffen.

Der Ostbereich wird charakterisiert durch Foto 7 – 8: Wohnungsbestand am Develangring

18 2. Ist-Zustand den 1873 entstandenen Bahnhof, der den derzeitigen einzigen Eisenbahnhalte- punkt in Dannenberg (Elbe) darstellt. Südlich der Bahnhofstraße befi nden sich ge- werbliche Ansiedlungen sowie Geschosswohnbauten. Bei dem Stadtgebiet Dan- nenberg- Ost handelt es sich um einen traditionell geprägten Gewerbestandort. Im Übergang zum Gebiet des Thielenburger Sees befi ndet sich ein Freibad, ein Campingplatz und das Wohngebiet Am Stadtbad. Im gesamten Stadtgebiet konnten die Flächen mit Erholungsfunktion von 1979 bis 2005 verdoppelt werden. Ihre Fläche betrug 2005 60 ha, demgegenüber lag sie 1979 bei 28 ha. Dabei konnten beson- ders die Grünfl ächen vergrößert werden. Während sie 1979 noch 5 ha ausmachten, hatten sie mit 34 ha 2005 einen dominie- renden Anteil. Mit 60 ha haben die Erho- lungsfl ächen, die eine große Bedeutung im Hinblick auf die Wohnumfeldqualität Foto 9: Ostbahnhof Stadt Dannenberg/Elbe haben, einen Anteil von unter 1% an der Gesamtfl äche. Damit liegt die Stadt Dannenberg (Elbe) im Bereich des niedersäch- sischen Durchschnitts der Erholungsfl ächen an der Gesamtfl äche. Im Vergleich zu den benachbarten Städten Hitzacker (Elbe) oder Lüchow (Wendland), die einen Anteil an Erholungsfl ächen von 0,49% bzw. 0,67% verzeichnen, kann Dannenberg (Elbe) einen weit größeren Anteil aufweisen. Dieses Potential muss genutzt werden. Die Verkehrsfl ächen machen 467 ha der Gesamtfl äche aus. Damit hat die Verkehrs- fl äche in der Stadt Dannenberg (Elbe) einen Anteil an der Gesamtfl äche von 6% und liegt leicht über dem niedersächsischen Durchschnitt, der 5% beträgt. In den Nachbarstädten Lüchow (Wendland) und Hitzacker (Elbe) liegt der prozentuale Anteil näher am Landesdurchschnitt, jeweils um die 5%. Die Landwirtschaftsfl äche hat einen Anteil an der Gesamtfl äche der Stadt Dan- nenberg (Elbe) von 68,5%. Allein dieser Wert macht deutlich, dass es sich bei der Stadt Dannenberg (Elbe) um eine im ländlichen Raum liegende Stadt handelt, die landwirtschaftlich geprägt ist. Der Anteil der Landwirtschaftsfl äche an der Ge- samtfl äche ist in Niedersachsen regional sehr unterschiedlich. Der Durchschnitts- wert liegt bei 60%. Die Stadt Dannenberg (Elbe) liegt mit einer Waldfl äche von 905 ha, die 12% der Gesamtfl äche ausmacht, unter dem niedersächsischen Durchschnitt. Dieser be- trägt für das gesamte Bundesland 21%.

19 2. Ist-Zustand

Anders sieht der Anteil der Wasserflächen an der Gesamtfläche der Stadt aus: Hier liegt Dannenberg (Elbe) mit 4,4% weit über dem niedersächsischem Durch- schnitt (2%). Auch dieses Merkmal hat einen Vorzeigecharakter, aus dem Ent- wicklungen abgeleitet werden müssen. Ebenso weist die benachbarte Stadt Hitzacker (Elbe) mit 4,8% einen sehr hohen Anteil an Wasserflächen auf. Dannen- berg (Elbe) wie auch Hitzacker (Elbe) liegen in der Flussauenlandschaft der Elbe und sind damit hauptsächlich durch Wasser geprägte Regionen. Aus diesem Grund ist es auch zu erklären, dass der Waldanteil an der Gesamtfläche gegenüber dem Wasseranteil zurücktritt. Es wird ein besonderer Charakter der Wohnumfeldquali- tät deutlich.

(e) Städtebauliche Missstände

In den zurückliegenden Jahren (seit 1985) wurde eine umfangreiche städtebauliche Sanierungsmaßnahme nach den Richtlinien der Städtebauförderung durchgeführt. Städtebauliche Missstände konnten nicht abschließend beseitigt werden. So gibt es in der Langen Straße, Am Markt und in der Marschtorstraße einige in Privatbesitz befindlicheO bjekte, die instand gesetzt werden müssen. Ge- rade diese Missstände schaden der Attraktivität des historischen Stadtkerns und somit dem Image der Stadt. Erhebliche Mängel im baulichen Zustand sind vor allem im Gebäude Am Markt 2 und dem kürzlich fast vollständig niedergebrannten Ratskeller zu erkennen. Auch eine mangelhafte Nutzbarkeit von Plätzen sowie der an die zentrale Einkaufsstras- se angrenzenden Traufgassen und rückwärtigen Innenhöfe tritt in der Innenstadt Dannenbergs (Elbe) teilweise auf. Die Innenhöfe stellen ein historisches Potential dar. Sie als attraktive öffentliche Plätze mit Grün- und Spielflächen zu gestalten, wäre eine neue Herausforderung für die Stadtgestaltung.

2.1.2 Bevölkerungsentwicklung und -prognose

Die Bevölkerung der Stadt Dannenberg (Elbe) wuchs bis 2006 auf 8.441 Einwoh- ner. In den letzten Jahrzehnten erfolgte eine recht dynamische Bevölkerungsent- wicklung. Insgesamt stieg die Bevölkerung von 1980 bis 2006 um 4,3%. In ab- soluten Zahlen ausgedrückt, konnte die Einwohnerzahl einen Anstieg von 8.091 Einwohnern auf 8.441 vorweisen. Der Verlauf der Bevölkerungskurve wird in der folgenden Graphik deutlich.

20 2. Ist-Zustand

Abb. 2: Bevölkerungsentwicklung der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1980 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung 9.000 8.800 8.600 8.400 8.200 8.000 7.800 7.600 7.400

Anzahl der Einwohner 7.200 7.000 6.800

0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 8 8 8 8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 Jahr

Es ist zu erkennen, dass die Einwohnerzahlen nach 1987 einen rapiden Verlust ver- zeichneten, von 8.272 Einwohner 1986 auf 7.569 Einwohner 1987. Ab 1989 stiegen die Bevölkerungszahlen aufgrund der Wiedervereinigung an, bis sie 1997 ein Hoch von 8.783 Einwohner vorweisen konnten. Seitdem ist bis heute wieder ein leichter Bevölkerungsverlust auffällig, der zum großen Teil in der immer noch peripheren Lage der Stadt Dannenberg (Elbe) und den wenigen Berufschancen besonders für junge Menschen zu erklären ist. Die Entwicklung der Bevölkerung wird noch deutlicher, wenn die Bevölkerungszahl von 1980 gleich 100 gesetzt wird. Um die Situation in der Stadt Dannenberg (Elbe) bewerten zu können, bietet sich ein Vergleich mit anderen Städten an. Hier wurde die Bevölkerungsentwicklung mit den benachbarten Städten Hitzacker (Elbe) und Lüchow (Wendland) sowie der Stadt Lüneburg verglichen. Es fällt auf, dass die Situation der Städte Hitzacker (Elbe) wie auch Lüchow (Wendland) der der Stadt Dannenberg (Elbe) ähnelt, da auch sie seit einigen Jahren Bevölkerung verlieren. Ganz anders stellt sich die Bevölkerungsentwicklung in Lüneburg dar. Lüneburg ist eine stark wachsende Stadt, die allerdings nicht mit einer peripheren lage und schlechten Berufschancen zu kämpfen hat. hier setzt das Entwicklungskon- zept der Stadt Dannenberg (Elbe) an.

21 2. Ist-Zustand

Abb. 3: Bevölkerungszahl der Stadt Dannenberg (Elbe) 1980 = 100 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

120

115

110

105

100 Dannenberg Hitzacker 95 Lüchow Lüneburg 90

0 3 6 9 2 5 8 1 4 8 8 8 8 9 9 9 0 0 9 9 9 9 9 9 9 0 0 1 1 1 1 1 1 1 2 2 Jahr

Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Dannenberg (E.) im Vergleich mit be- nachbarten Städten im Landkreis von 1980 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

12000

10000

8000

6000

Einwohner 4000

Dannenberg (Elbe) 2000 Hitzacker (Elbe)

0 Lüchow

0 3 6 9 2 5 8 1 4 8 8 8 8 9 9 9 0 0 9 9 9 9 9 9 9 0 0 1 1 1 1 1 1 1 2 2 Jahr

Die absoluten Bevölkerungszahlen der Städte Hitzacker (Elbe) und Lüchow (Wendland) zeigen von 1980 bis 2006 ein unwesentlich stärkeres Bevölke- rungswachstum als die Stadt Dannenberg (Elbe). In der Stadt Hitzacker (Elbe) konnte die Bevölkerung um 6% wachsen und in der Stadt Lüchow (Wendland) um 5,8%. Dabei kann Dannenberg (Elbe) stärker von der Wiedervereinigung profi tieren und seit 1989 eine viel höhere Bevölkerungszunahme als die Städ- te Hitzacker (Elbe) und Lüchow (Wendland) vorweisen. Die Bevölkerungszu- nahme in diesem Zeitraum liegt in Dannenberg (Elbe) bei 10,8%. In der glei- chen Zeit kann Hitzackers Bevölkerung nur um 4,7% und die Lüchower um 2,5% wachsen.

22 2. Ist-Zustand

Die Einwohnerdichte in der Stadt Dannenberg (Elbe) betrug 2006 110,6 Einw./km2. Seit 1980 konnte sie eine Steigerung von 4,2% verzeichnen. Dabei spiegelt sich in der Einwohnerdichte auch der beschriebene Bevölkerungsverlust nach 1987 wider. Wie die absoluten Bevölkerungszahlen sank auch die Einwohnerdichte 1986 von 108,6 Einw./km2 auf 99,2 Einw./km2 im Jahr 1987. Danach stieg sie auf ein Hoch von 115,1 Einw./km2 im Jahr 1997. Bis 2006 ist die Einwohnerdichte wieder leicht gesunken auf 110,6 Einw./km2. Die Entwicklung der Einwohnerdichte entspricht auch in den benachbarten Städten Hitzacker (Elbe) und Lüchow (Wendland), der Entwicklung der absoluten Bevölke- rungszahlen. Bis zur Wiedervereinigung ist eine relativ konstante Entwicklung der Einwohnerdichte zu bemerken. Danach konnte sie sich bis heute leicht steigern. Die Stadt Dannenberg (Elbe) kann im Vergleich zu den benachbarten Städten eine höhere Einwohnerdichte verzeichnen. 2006 lag die Einwohnerdichte der Stadt Lü- chow (Wendland) mit 108,4 Einw./km2 leicht unter der von Dannenberg (Elbe); Hitzacker (Elbe) weist nur eine Einwohnerdichte von 84,8 Einw./km2 auf.

Abb. 5: Einwohnerdichte in der Stadt Dannenberg (Elbe) im Vergleich mit benachbar- ten Städten im Landkreis von 1980 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

140

120

100

80

60

40 Einwohner/qkm Dannenberg

20 Hitzacker Lüchow 0 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Jahr

Im Vergleich zu dem Durchschnitt in Niedersachsen wird anhand der Einwohner- dichte deutlich, dass es sich bei der Stadt Dannenberg (Elbe) und ihrem Umland um eine dünn besiedelte Region handelt. Die Einwohnerdichte in Niedersachsen beträgt 167,6 Einw./km2 sowie die der gesamten Bundesrepublik Deutschland 231 Einw./km2, womit sie weit über dem Wert Dannenbergs liegen. Die natürliche Bevölkerungsbewegung aus Sterbe- und Geburtenziffern stellt sich in der Stadt Dannenberg (Elbe) sehr wechselhaft dar. Für das Jahr 2006 lag das

23 2. Ist-Zustand natürliche Bevölkerungssaldo bei -60 Einwohnern. In der nachfolgenden Graphik wird die Entwicklung des Bevölkerungssaldos seit 1980 deutlich. Dannenberg (Elbe) verzeichnet seit 1980 eine durchschnittliche jährliche natürliche Bevölke- rungsbewegung von -46 Einwohnern. Der demographische Wandel wird dadurch in der Region deutlich. Es gibt immer mehr ältere Menschen und immer weniger junge, so dass die Sterbeziffer nicht durch ein natürliches Bevölkerungswachstum kompensiert werden kann. In der Graphik fällt der deutliche positive Ausschlag des Jahres 1990 auf, der durch den Bevölkerungszuwachs nach der Wiedervereini- gung zu erklären ist. Besonders die Stadt Dannenberg (Elbe) war in der Region ein Magnet für Zuzüge aus Ostdeutschland.

Abb. 6: Natürliche Bevölkerungsbewegung in Dannenberg (Elbe) im Vergleich mit benachbarten Städten von 1980 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

10

0

0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 8 8 8 8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 -109 9 9 9 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 -20 -30

-40 Saldo -50 -60 Dannenberg -70 Hitzacker -80 Lüchow -90 Jahr

Die Städte Lüchow (Wendland) und Hitzacker (Elbe) zeigen eine ähnliche Entwick- lung, wobei am ehesten Lüchow (Wendland) in vergleichbarer Weise gerade von Zuzügen nach 1989 profi tieren konnte. Im Durchschnitt weist Lüchow (Wendland) eine jährliche natürliche Bevölkerungsbewegung von -50,6 Einwohnern auf. Da- mit stellt sich die Situation etwas negativer dar als in Dannenberg (Elbe). Die Stadt Hitzacker (Elbe) liegt in der durchschnittlichen natürlichen Bevölkerungsbe- wegung näher an der Situation in Dannenberg (Elbe). Sie hat ein durchschnittli- ches Bevölkerungssaldo von -47,3. Dabei weist Hitzacker (Elbe) keine so großen Schwankungen auf wie die Stadt Dannenberg (Elbe). Wie oben schon angedeutet, muss an dieser Stelle auch das Wanderungssaldo aus Zuzügen und Fortzügen der Stadt Dannenberg (Elbe) erwähnt werden, da es die natürliche Bevölkerungsbewegung beeinfl usst. Im letzten Jahr (2006) ver- zeichnete Dannenberg (Elbe) ein Wanderungssaldo von -20 Einwohnern. Diese

24 2. Ist-Zustand

Zahl darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das durchschnittliche jährli- che Wanderungssaldo der Stadt bei +90 Einwohnern liegt. Die Stadt Dannenberg (Elbe) konnte also insgesamt durch Zuzüge Einwohner hinzugewinnen. Im Ver- gleich dazu konnten zwar die benachbarten Städte Hitzacker (Elbe) und Lüchow (Wendland) auch ein durchschnittlich positives Wanderungssaldo in den letzten Jahren verzeichnen, jedoch nur von 46,3 bzw. 50,3 Einwohnern. Bei allen drei Städten stellt sich besonders die positive Entwicklung des Wanderungssaldos nach der Wiedervereinigung 1989 deutlich dar. Dannenberg (Elbe) kann in besonderer Weise davon profi tieren, da die Stadt auch in den Folgejahren bis 1997 hohe Zu- züge verzeichnen konnte. Erst danach sieht die Entwicklung, wie auch in Hitzacker (Elbe) und Lüchow (Wendland), negativer aus.

Abb. 7: Wanderungssaldo der Stadt Dannenberg (Elbe) im Vergleich mit benachbar- ten Städten von 1980 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

350

300

250

200

150

100

50

Wanderungssaldo 0

0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 8 8 8 8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 -509 9 9 9 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 Dannenberg -100 Hitzacker Lüchow -150 Jahr

Für die nächsten Jahre wird der Bevölkerung in Dannenberg (Elbe) keine positive Entwicklung prognostiziert. Der leicht negative Trend, der, wie oben beschrieben, ab 1997 eingetreten ist, wird sich auch weiter fortsetzen. Das Niedersächsische Landesamt für Statistik sagt für den Landkreis Lüchow-Dannenberg voraus, dass bis zum Jahr 2021 über 10% der Bevölkerung verloren geht. In absoluten Zahlen ausgedrückt sinkt die Bevölkerung des Landkreises von 51.624 Einwohnern 2004 auf 46.590 Einwohner 2021. Ähnlich stellt sich auch die Bevölkerungsvorausschät- zung der Bertelsmann Stiftung dar. Sie gibt jedoch ein positiveres Bild ab. Bis 2020 wird die Bevölkerung im Landkreis Lüchow-Dannenberg um 3,8% schrumpfen, von 51.426 Einwohnern 2005 auf 49.550 im Jahr 2020.

25 2. Ist-Zustand

Abb. 8: Bevölkerungsvorausschätzung für den LK Lüchow-Dannenberg 2004 bis 2021

Quelle: NLS 2007 und Bertelsmann Stiftung 2007, eigene Darstellung 53000 52000 51000 50000 49000 48000 47000

Bevölkerung gesamt 46000 45000 NLS Bertelsmann 44000

4 6 8 0 2 4 6 8 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Jahr

Die Stadt Dannenberg (Elbe) muss auf diese stark rückläufi ge Entwicklung reagie- ren. Es gilt, als Wohnort attraktiv zu werden, um sowohl Einwohner zu halten als auch hinzuzugewinnen. Dabei ist ein zentrales Problem die Abwanderung der jungen Bevölkerung, insbesondere auch von Frauen sowie gut ausgebilde- ter Fachkräfte und Akademiker. aufgrund der hohen arbeitslosigkeit und der schwachen wirtschaftlichen lage sind Maßnahmen zu konzipieren, die dem alterungs- und abwanderungsprozess entgegenwirken.

2.1.3 Sozialstruktur

Die Bevölkerung der Stadt Dannenberg (Elbe) setzt sich aus einem Frauenanteil von 50,8% und einem Männeranteil von 49,2% zusammen.

(a) Altersstruktur

Die Stadt Dannenberg (Elbe) ist gekennzeichnet durch eine Altersstruktur, die stark durch Überalterung geprägt ist; schon heute liegt der Altersdurchschnitt bei 43,9 Jahren.5 Damit liegt er über dem niedersächsischem Durchschnitt von 41,5 Jahren. Der Altersdurchschnitt der Stadt Lüneburg liegt sogar nur bei 40,8 Jahren. Es wird vorhergesagt, dass im Jahre 2020 die Hälfte der Bevölkerung in Dannenberg (Elbe) über 50 Jahre alt sein wird.6

5 Bertelsmann Stiftung 2007 6 Bertelsmann Stiftung 2007

26 2. Ist-Zustand

Fast ein Viertel der Bevölkerung, 22,9%, ist über 65 Jahre alt. Der größte Teil der Bevölkerung Dannenbergs, über ein Viertel, liegt in der Alterspanne von 45 bis 65 Jahren. Die 45 bis 65 jährigen stellen einen großen Bevölkerungsteil dar, der in den kommenden Jahren und Jahrzehnten die Überalterung weiter voran treiben wird. Ebenso groß ist der Bevölkerungsteil, der 25 bis 45 Jahre alt ist (25%). Hier- bei handelt es sich hauptsächlich um Familien, für die Dannenberg (Elbe) einen attraktiven Wohnstandort darstellt. Einen verschwindend geringen Anteil machen jedoch die Jugendlichen im Alter von 18 bis 25 Jahren aus; er liegt nur bei 7,4%. Für sie gibt es weder weiterführende Bildungseinrichtungen noch Arbeitsplätze und somit keine Zukunftsperspektiven. Abschließend beträgt der Anteil der unter 18 jährigen 18%.

Abb. 9: Altersstruktur der Stadt Dannenberg (Elbe) 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

17,81% 22,92%

0-18 Jahre 7,39% 18-25 Jahre 25-45 Jahre 45-65 Jahre 65 Jahre und mehr

26,71% 25,16%

Die Entwicklung der Altersstruktur in den letzten Jahrzehnten zeigt, dass vor allem die Alterssegmente über 45 Jahre stark angestiegen sind. Die Altersgruppe der über 65 jährigen verzeichnete seit 1986 einen prozentualen Zuwachs von 17% auf 23%; die der 45 bis 65 jährigen einen Zuwachs von 23% auf 27%. Demgegenüber verlor besonders die Gruppe der 18 bis 25 jährigen. Ihr prozentualer Anteil an der Altersstruktur sank von 11% auf 7%. Auch die Gruppe der 25 bis 45 jährigen ver- lor sehr stark. In dem Zeitraum von 1986 bis 2006 verringerte sich ihr Anteil von 30% auf 25%. Damit ist ihr Anteil immer noch relativ hoch, doch muss Dannen- berg (Elbe) vor allem für junge Familien, die zu dieser Gruppe gehören, attraktiv bleiben und Lebensqualität bieten. Schließlich weist auch die Gruppe der unter 18 jährigen einen Verlust von 18% auf 17% auf. Die Altersstruktur der Stadt Dannen- berg (Elbe) ist damit einer Verschiebung unterworfen, die auf eine Überalterung der Bevölkerung hinausläuft; dem muss entgegen gewirkt werden.

27 2. Ist-Zustand

Abb. 10: Entwicklung der Altersstruktur der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1986 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

35%

30%

25%

20%

15% 0-18 18-25 10%

Altersstruktur in % 25-45 5% 45-65 65 und mehr 0% 1986 1991 1996 2001 2006 Jahr

Die Stadt Dannenberg (Elbe) gehört somit zu den alternden Städten in Deutsch- land. Die Alterung resultiert jedoch nicht nur aus der steigenden Zahl älterer Men- schen, sondern entsteht auch durch einen ausgeprägten Rückgang der jüngeren Bevölkerung, wie in der Graphik zu erkennen ist vgl. (Abb. 10).

Abb. 11: Entwicklung der Alterstruktur im LK Lüchow-Dannenberg von 1986 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung 30

25

20

15 0-18 10 18-25

Alterstruktur in % 25-45 5 45-65 65 und mehr 0 1986 1991 1996 2001 2006 Jahr

Die Situation in der Stadt Dannenberg (Elbe) entspricht in ihrer Entwicklung der Lage im gesamten Landkreis Lüchow-Dannenberg. Es ist jedoch zu erkennen, dass der Anteil der über 65 jährigen im gesamten Landkreis geringfügig größer ist als

28 2. Ist-Zustand

in der Stadt Dannenberg (Elbe). In Dannenberg (Elbe) ist, wie auch im gesamten Landkreis, eine Überalterung der Bevölkerung nicht abzustreiten, jedoch scheint die Stadt eher auch ein Wohnort für Familien zu sein, da der Anteil der 25 bis 45 jährigen höher liegt als der der über 65 jährigen und höher als der entsprechende Anteil im gesamten Landkreis.

(b) Altersgerechtes Wohnen – Kinderbetreuung

In der Stadt Dannenberg (Elbe) gibt es ein Alten- und Pflegeheim. Bei diesem Heim handelt es sich um das Johanniterhaus in der Lüchower Straße, zu dem noch wei- tere Hausgemeinschaften in anderen Orten der Samtgemeinde Elbtalaue gehören. Der Bedarf an altersgerechten Wohnanlagen wird weiter steigen, da der Anteil der älteren Menschen auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich zunehmen wird. Die Folgen dieses Prozesses, der kaum gesteuert werden kann, zum Beispiel für die Arbeitsmärkte und die sozialen Sicherungssysteme werden zunehmend breit diskutiert. Die Stadt Dannenberg (Elbe) verfügt über zahlreiche Kindertagesstätten: Der DRK-Kindergarten hat neben einer Zweigstelle im Ortsteil Breese in der Marsch eine Niederlassung in Dannenberg (Elbe). Weitere Kindergär- ten sind der Ev.-Luth. Kindergarten sowie die Hortgruppe Popcorn e.V.

(c) Jugend

Für die Jugend in Dannenberg (Elbe) wurden in den letzten Jahren zahlreiche au- ßerunterrichtliche Aktivitätsangebote geschaffen. Eine zentrale Rolle spielt dabei das auf dem Schulgelände in der Riemannstraße angesiedelte Jugendzentrum. Um die Aktivitäten der Schulen, Freizeitangebote, AGs usw., und anderer Veran- stalter besser zu koordinieren, weiter auszubauen und Konflikte zwischen Schülern möglichst bereits im Vorfeld zu verhindern, war am Schulzentrum eine Integra- tions- und Präventionsfachkraft tätig. Dieses PRINT-Projekt wurde inzwischen vom Projekt NIKO abgelöst, wobei hier ein zusätzlicher Schwerpunkt in der Ernährungs- beratung Jugendlicher liegt.

(d) Integration

In der Stadt Dannenberg (Elbe) beträgt der Ausländeranteil 6,5% an der Gesamt- bevölkerung.7 Damit nähert er sich dem niedersächsischen Durchschnitt an, der sich auf 6,7% beläuft.8 Im restlichen Landkreis weist der Ausländeranteil ein nied-

7 SG Elbtalaue FD 41 2007 8 Bertelsmann Stiftung 2007

29 2. Ist-Zustand

rigeren Wert auf und liegt bei 4%.9 Diese Zahlen geben jedoch nicht das bestehen- de Migrationsproblem der Stadt Dannenberg (Elbe) wieder. Seit den 1990er Jah- ren ist ein vermehrter Zuzug von Spätaussiedlern (Auslandsdeutschen), vornehm- lich aus der Republik Kasachstan, zu verzeichnen. Aufgrund sprachlicher Barrieren zeigten sich Segregationserscheinungen vor allem in den Geschosswohnbau- ten am Develangring, dem hauptsächlichen Wohnort der Spätaussiedler. Es muss eine gezielte Integration dieser Bevölkerungsgruppe in der Stadt geben. Ein erster Schritt wurde mit der Einrichtung einer Begegnungsstätte für Migranten gemacht.

(e) Weitere Fakten zur Sozialstruktur

Die Sozialstruktur einer Region wird im Weiteren von Auskünften über den Fami- lienstand ausgemacht. Von den Einwohnern mit hauptamtlichem Wohnsitz in der Stadt Dannenberg (Elbe) sind 2007 40,9% als ledig angegeben, 39,5% als verhei- ratet, 8,3% als geschieden und 11,3% als verwitwet.10

Abb. 12: Familienstand der Einwohner der Stadt Dannenberg (Elbe) 2007 Quelle: SG Elbtalaue FD 41 2007, eigene Darstellung

11,3%

8,3%

40,9% ledig verheiratet geschieden verwitwet

39,5%

Insgesamt gibt es in Dannenberg (Elbe) 5.282 Haushalte. Von diesen Haushalten entfallen zwei Drittel auf Alleinstehende, auf andere 22,6%, auf ausländische Fa- milien 2,7% und auf Haushalte unter 21jährige 7,4%11.

9 Bertelsmann Stiftung 2007 10 SG Elbtalaue FD 41 2007 11 SG Elbtalaue FD 41 2007

30 2. Ist-Zustand

Abb. 13: Haushalte in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2007 Quelle: SG Elbtalaue FD 41 2007, eigene Darstellung

2,6%

22,6%

davon HH ausl. Familien davon HH Alleinstehender 7,4% davon HH unter 21 jähriger andere HH

67,4%

Fast zwei Drittel (61,1%) der Einwohner der Stadt Dannenberg (Elbe) sind evan- gelisch-lutherischer Religionszugehörigkeit.12 Erst mit großem Abstand folgen die Einwohner römisch-katholischer Religionszugehörigkeit mit 6,8%. Der Anteil der Einwohner mit evangelisch-reformierter Konfession betrug 2007 0,1%. Ein großer Teil, 30,7%, wird durch verschiedene Religionszugehörigkeiten ausgemacht. Bei 1,3% der Bevölkerung ist die Konfession ungeklärt.

Abb. 14: Religionszugehörigkeit in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2007 Quelle: SG Elbtalaue FD 41 2007, eigene Darstellung

1,3% 6,8%

30,7% römisch- katholisch

evangelisch- lutherisch

evangelisch- reformiert

verschiedene

ungeklärt oder ohne 0,1% Angabe

61,1%

12 SG Elbtalaue FD 41 2007

31 2. Ist-Zustand

(f) Gesundheit

Der Bereich Gesundheit hat für den Standort Dannenberg (Elbe) eine besondere Bedeutung. Bereits Ende der 80er Jahre wurde im Rahmen der Stadtsanierung nahezu das gesamte Facharztangebot i. V. mit der Modernisierung von Gebäuden durch die Schaffung von Praxisräumen nach Dannenberg (Elbe) geholt (z. B. Fachärzte f. Neurologie, HNO, Urologie, Orthopädie, Allgemeinmedizin, Inneres, Augen) wor- den. Durch den Bau der Dömitzer Brücke und die damit verbundene Vergrößerung des Einzugsbereiches hat Dannenberg für die ärztliche Versorgung in der gesam- ten Region einen besonderen Stellenwert errungen. In der Stadt Dannenberg (Elbe) ist die Capio Elbe-Jeetzel-Klinik (ehemals Kreis- krankenhaus) angesiedelt, die eine überörtliche Dienstleistungsfunktion darstellt und für die ganze Region enorme Bedeutung hat. Die Capio Elbe-Jeetzel-Klinik und deren Umfeld soll als Gesundheitszentrum entwickelt werden. Als einzige Maßnahme im Ziel-1-Gebiet ist der Neubau der EJK bereits im operationellen Pro- gramm des Landes Niedersachsen für die Ziel 1-/2-Förderung wegen seiner be- sonderen Bedeutung benannt und berücksichtigt worden.

2.1.4 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt

(a) Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

In der Stadt Dannenberg (Elbe) waren Mitte des Jahres 2006 3.202 Menschen, 37,9% der Einwohner, sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Von diesen 3.202 Beschäftigten entfielen 54,7% auf Frauen und 45,3% auf Männer. Insgesamt ver- ringerte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seit 1998, als noch 3.378 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren. Diese Situ- ation entspricht der Entwicklung in Gesamtdeutschland. Der negative Trend der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist zum einen Ausdruck der Krise auf dem Arbeitsmarkt, die durch eine konjunkturelle Schwächeperiode ab 2001 noch verstärkt wurde. Zum anderen sind aber auch Beschäftigungsverhältnisse ohne Sozialversicherungspflicht ausgeweitet worden. Erst nach 2002 konnten die Zah- len in Dannenberg (Elbe) wieder zulegen. Seitdem ist ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. In der folgenden Graphik ist die genaue Entwicklung abzulesen.

32 2. Ist-Zustand

Abb. 15: Sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigte in der Stadt Dannenberg (Elbe) 1998 – 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

3.500 3.400 3.300 3.200 3.100 3.000 2.900 Wirtschaftsbereiche

Zahl der Beschäftigten alle 2.800 2.700

8 9 0 1 2 3 4 5 6 9 9 0 0 0 0 0 0 0 9 9 0 0 0 0 0 0 0 1 1 2 2 2 2 2 2 .2 9 .0 0 Jahr 3

Die Verteilung der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche lässt eine klare Dominanz der Dienstleistungen erkennen. Hier waren 2006 50,7% beschäftigt. Dabei wurden der Handel, das Gastgewerbe und der Verkehr von den übrigen Dienstleistungen aus öffentlicher Verwaltung und den privaten Dienstleistungen getrennt, um ein genaueres Bild aufzuzeigen. Auf den ersten Bereich entfallen neben den schon erwähnten Dienstleistungen 27,5%. Der tertiäre Sektor macht somit in der Stadt Dannenberg (Elbe) 78,2% aus. Auf den sekundären Sektor, dem produzierenden Gewerbe, entfallen 20,8% und den primären Sektor, der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, 1%. Damit wird die untergeordnete Rolle der Industrie insgesamt in dieser Region deutlich. Dannen- berg (Elbe) als Standort für das verarbeitende Gewerbe wirkt durch die periphere Lage nicht attraktiv. Hinzu kommt die fehlende Anbindung an den überregionalen Straßen- und Schienenverkehr und die fehlenden Agglomerationsvorteile durch große Metropolen. Diese Situation in der Stadt Dannenberg (Elbe) fällt vor allem auf, wenn die Verteilung der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche mit den niedersächsischen Durchschnittswerten verglichen wird. In Niedersachsen sind in der Industrie 33% der Beschäftigten, statt der 20,8% in Dannenberg (Elbe) tätig. Die Beschäftigten in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft machen in Niedersachsen 1,6% und die in den Dienstleis- tungen insgesamt 65,5% aus.

33 2. Ist-Zustand

Abb. 16: Verteilung der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten auf die einzelnen Wirtschaftssektoren in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

Land-, Forst- und 1,0% Fischereiwirtschaft 20,8%

Produzierendes Gewerbe (incl. Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe) 50,7% Handel, Gastgewerbe und Verkehr

27,5% Dienstleistungen (öffentl. Verwaltung, öffentl. und private Dienstleistungen)

Für die Wirtschaftsstruktur in der Stadt Dannenberg (Elbe) ist auch der Anteil der Hochqualifi zierten von Bedeutung. Deren Anteil an den sozialversicherungspfl ich- tig Beschäftigten fällt in Dannenberg (Elbe) besonders niedrig aus. Der prozentuale Anteil der Hochqualifi zierten am Arbeitsort betrug 2004 4,3% und reicht damit bei Weitem nicht an den niedersächsischen Durchschnitt heran, der bei 7% liegt.13 Die Stadt Dannenberg (Elbe) kann somit wenig hochwertige Arbeitsplätze vor Ort bieten. Demgegenüber liegt der Anteil der Hochqualifi zierten am Wohnort etwas höher, bei 5%.14 Damit liegt Dannenberg (Elbe) zwar immer noch unter nieder- sächsischem Durchschnitt, der 7,8% beträgt, stellt sich aber nicht ganz so schlecht dar, was die Attraktivität des Wohnortes in einer reizvollen Naturlandschaft für hochqualifi zierte betrifft. In dieser hinsicht steckt im Standort Dannenberg (Elbe) noch einiges Entwicklungspotential, das ausgeschöpft werden sollte. Ein positiveres Bild ergibt sich im Hinblick auf die Ausbildungsplatzdichte. Im Land- kreis Lüchow-Dannenberg kommen 95,5 Ausbildungsplätze auf 100 Nachfrager.15 Im Bundesdurchschnitt sind es geringfügig mehr, nämlich 96,8. Insgesamt lag der Anteil der Auszubildenden an der Gesamtzahl der Beschäftigten 2002 auf die Stadt Dannenberg (Elbe) heruntergerechnet bei 6,5%. Dieser Anteil ist seit 1998 (7,2%) leicht gesunken. Die folgenden Graphik gibt Aufschluss darüber, wie sich die Aus- zubildenden auf die einzelnen Wirtschaftbereiche verteilen. Es ist zu erkennen, dass es weniger Auszubildende im produzierenden Gewerbe sowie wenige in den zukunftsträchtigen Branchen der Dienstleistungen gibt.

13 Bertelsmann Stiftung 2007 14 Bertelsmann Stiftung 2007 15 INSM 2006, IW Köln

34 2. Ist-Zustand

Abb. 17: Verteilung der Auszubildenden auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

(b) Bruttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) insgesamt betrug 2004 im Landkreis Lüchow- Dannenberg 923,3 Mill. Euro. Detaillierte Zahlen für die Stadt Dannenberg (Elbe) liegen nicht vor. Der Landkreis verzeichnete zwar seit 1994 eine Zunahme des BIP von 25,1%, lag aber noch weit unter dem totalen BIP der benachbarten Landkreise Lüneburg und Uelzen. Im Landkreis Lüneburg belief es sich 2004 auf 3.429,6 Mill. Euro und im Landkreis Uelzen auf 1.996,6 Mill. Euro.

Abb. 18: Bruttoinlandsprodukt insgesamt im Landkreis Lüchow-Dannenberg und benachbarten Landkreisen 2004 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung 4000

3500

3000

2500

2000

1500 Lüchow- 1000 Dannenberg Lüneburg

BIP insgesamt in Mill. Euro 500 Uelzen 0

4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 Jahr

35 2. Ist-Zustand

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt in Niedersachsen bei 21.309 Eu- ro.16 Im Gegensatz dazu liegt das BIP im bundesdeutschen Durchschnitt etwas höher, bei 24.438 Euro pro Kopf. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg lag das BIP 2004 im Vergleich bei 17.907 Euro, was 67% des bundesdeutschen Durchschnitts entspricht. Dies verdeutlicht die schwache wirtschaftliche Stellung des Landkrei- ses und somit auch der Stadt Dannenberg (Elbe). Seit 1994 konnte der Landkreis Lüchow-Dannenberg jedoch das BIP pro Kopf um 23,6% steigern. Diese Steige- rungsrate konnte weder der benachbarte Landkreis Lüneburg (3,9%) noch der Landkreis Uelzen (1,3%) vorweisen.

Abb. 19: Entwicklung des Bruttoinlandprodukts pro Kopf im Landkreis Lüchow-Dan- nenberg im Vergleich zu benachbarten Landkreisen 1994 bis 2004 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung 25.000

20.000

15.000

10.000 Lüchow- 5.000 Dannenberg

BIP je Einwohner in Euro Lüneburg

Uelzen 0

4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 Jahr

(c) Arbeitslosigkeit

Die schlechte wirtschaftliche Stellung des Landkreises wird zusätzlich durch die Arbeitslosenzahlen betont. Die Arbeitslosenquote des Landkreises Lüchow-Dan- nenberg lag im Juni 2007 über westdeutschem Durchschnitt, der 9,1% betrug, bei 14,1%.17 Vor allem der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist bedenklich. Er lag bei 44,6%, wohingegen der bundesdeutsche Durchschnitt 35,4% betrug.18

16 Bertelsmann Stiftung 2007 17 Bundesagentur für Arbeit 2007 18 INSM 2006, IW Köln

36 2. Ist-Zustand

Direkt in der Stadt Dannenberg (Elbe) gab es 2006 in absoluten Zahlen 553 Ar- beitslose. Seit 2003 sind die Arbeitslosenzahlen anfangs leicht gestiegen, nahmen dann aber bis 2006 wieder ab, so dass insgesamt ein Rückgang von 4,7% zu verzeichnen ist. Im Vergleich gibt mehr männliche als weibliche Arbeitslose. 2006 waren 298 Männer und 255 Frauen arbeitslos.

Abb. 20: Entwicklung der Arbeitslosenzahlen 2003 bis 2006 in der Stadt Dannenberg (Elbe) Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2007, eigene Darstellung

800

700

600

500

400

300

Zahl der Arbeitslosen 200 Gesamt 100 Männlich Weiblich 0 2003 2004 2005 2006

(d) Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) des Landkreis Lüchow-Dannenberg betrug im Jahr 2004 834,8 Mill. Euro. Damit liegt der Landkreis Lüchow-Dannenberg weit hin- ter den benachbarten Landkreisen Lüneburg und Uelzen, mit einer Bruttowert- schöpfung von 3.100,7 Mill. Euro bzw. 1.805,1 Mill. Euro. Bei der Verteilung der Bruttowertschöpfung auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche fällt auf, dass ein ver- gleichsweise hoher Anteil in Lüchow-Dannenberg, nämlich 7%, auf die Land- und Forstwirtschaft entfällt. In Lüneburg sind es nur 2% und in Uelzen 4,6%. Es wird deutlich, dass es sich bei dem Landkreis Lüchow-Dannenberg um eine ländlich geprägte Region handelt.

37 2. Ist-Zustand

Abb. 21: Bruttowertschöpfung im Landkreis Lüchow-Dannenberg im Vergleich zu benachbarten Landkreisen in Niedersachsen 2004 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung 3.500

3.000

2.500

2.000

1.500 BWS in Mill. Euro 1.000 insgesamt Land- und Forstwirtschaft 500 produzierendes Gewerbe Dienstleistungsbereiche 0 Lü.- Dan. Lüneburg Uelzen

(e) Kaufkraft

Abb. 22: Entwicklung der Kaufkraft pro Einwohner in Landkreis Lüchow-Dannenberg im Vergleich zu benachbarten Landkreisen zwischen 1995 und 2004 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 Lüchow- 4.000 Dannenberg Lüneburg 2.000 Kaufkraft pro Einwohner in Euro Uelzen 0

5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 Jahr

Die Kaufkraft im Landkreis Lüchow-Dannenberg betrug 2004 15.237 Euro pro Ein- wohner, was 86,9% des bundesdeutschen Durchschnitts entspricht. Im Jahr 1995 lag sie im Landkreis bei 13.067 Euro pro Einwohner. Damit wird eine Zunahme von

38 2. Ist-Zustand

16,6% verzeichnet. Im Gegensatz dazu weist die Kaufkraft in den benachbarten Kreisen Lüneburg und Uelzen einen geringeren Anstieg auf, nämlich 12,6% bzw. 14,9%. In den Kreisen Lüneburg und Uelzen belief sich die Kaufkraft 2004 in abso- luten Zahlen höher als in Lüchow-Dannenberg. Sie betrug in Lüneburg 16.351 Euro pro Einwohner und in Uelzen 16.104 Euro pro Einwohner. Damit lag die Kaufkraft in den beiden Kreisen nur knapp unter Bundesdurchschnitt.

(f) Einzelhandel

Die Kaufkraft pro Einwohner ist besonders für den Einzelhandel in der Stadt Dan- nenberg (Elbe) von Bedeutung. Das einzelhandelsrelevante Kaufkraftpotential 2005 je Einwohner lag im Landkreis bei 5.940 Euro.19 Damit liegt der Landkreis Lüchow-Dannenberg weit unter bundesdeutschem Durchschnitt und stellt im ei- genen Bundesland das Schlusslicht im Vergleich mit anderen Landkreisen dar. Der Anteil, den der Einzelhandel an dem verfügbaren Einkommen der Einwoh- ner in der Stadt Dannenberg (Elbe) hat, sank zwischen 1999 und 2004 von 33% auf 30,2%20, obwohl das verfügbare Einkommen in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist. Der Grund dafür ist in den gestiegenen Ausgaben für Gesund- heitskosten, für Wohnung und deren Nebenkosten sowie in einer gestiegenen Sparquote zu sehen. Trotzdem gilt Dannenberg (Elbe) in der Region als attraktiver Einzelhandelsstandort, dessen Einzugsgebiet sich über die Stadtgrenzen hinaus ausdehnt. Das engere Einzugsgebiet besteht aus der Samtgemeinde Elbtalaue und mit 20.914 Einwohnern. Das erweiterte Einzugsgebiet, dass durch den Bau der Brücke über die Elbe (B191) eröffnet wurde, erstreckt sich bis in die Bundes- länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg und weist über 49.000 Ein- wohner auf. Dies stellt eine besondere Chance für den Einzelhandel in der Stadt Dannenberg (Elbe) dar, was für ein Grundzentrum nicht allgemein üblich ist. Vor allem im mittel- und langfristigen Bedarfsbereich kann der Dannenberger Einzel- handel Einwohner aus Gebieten außerhalb der Samtgemeinde ansprechen. Die- se Stellung muss die Stadt Dannenberg (Elbe) versuchen zu behaupten. Mit dem 2002 initiierten Stadtmarketing und dem Konzept des Branchenmixes wurde ein guter Schritt in diese Richtung getan. In jüngster Zeit werden besonders Initiativen zur Instllierung von Manufakturen in Leerständen unterstützt. Die Stadt Dannen- berg (Elbe) hat dennoch mit Leerständen besonders in der historischen Altstadt zu kämpfen, vor allem aufgrund zu kleiner Verkaufsflächen. Eine Stärke der Stadt Dannenberg (Elbe) stellt sowohl die landschaftlich attraktive Lage als auch die attraktive Innenstadt mit Möglichkeiten der Naherholung am Thielenburger See dar. Hier sind Potentiale verborgen, die dem Trend entsprechen, dass Einkaufen 19 INSM 2006, IW Köln 20 NILEG 2004

39 2. Ist-Zustand weniger der Bedarfsdeckung dient als vielmehr der Freizeitgestaltung. Hinzu kom- men innenstadtnahe überörtlich ausstrahlende Magnetbetriebe (z. B. Famila), ein grundsätzlich angemessenes Stellplatzangebot sowie regelmäßige Veranstaltun- gen des Marketing. vor allem die angebote im mittel- und langfristigen Be- darf müssen ausgebaut werden, um keine Kunden an die Standorte lüne- burg, lüchow (Wendland), und uelzen zu verlieren. Die Zahlen zu den Verkaufsfl ächen aufgeschlüsselt nach Sortimenten belegen den Erweiterungsbedarf des langfristigen Angebots. 57% der Verkaufsfl ächen in Dan- nenberg (Elbe), das entspricht 10.465 m2, dient den Angeboten des kurzfristigen Bedarfsbereichs. 25% der Verkaufsfl ächen (4.503 m2) kann der mittelfristige Be- darfsbereich auf sich vereinen, während nur 18,5% (3.405 m2) vom langfristi- gen Bedarfsbereich ausgemacht wird.21 Die Zahlen geben eine Steigerung der Verkaufsfl ächen seit 1999 vor allem im Sortimentbereich des täglichen Bedarfs wieder, dessen Anteil 1999 noch 50% betrug. Die Verkaufsfl ächensteigerung fand durch Erweiterung bzw. Neuansiedlung von Discountern (z. B. Fachmarktzentrum an der Jeetzelallee) und einem Garten-/Baumarkt statt.22 Die umsätze des Einzelhandels in Dannenberg (Elbe) konnten zwischen 1999 und 2004 erheblich gesteigert werden. Im kurzfristigen Bedarfsbereich stiegen die Umsätze von 43,1 Mio. Euro auf 45,2 Mio. Euro, im mittelfristigen Bereich von 12,5 Mio. Euro auf 14,1 Mio. Euro und im langfristigen Bereich von 7,2 Mio. Euro auf 8,2 Mio. Euro.

Abb. 23: Umsätze des Einzelhandels in der Stadt Dannenberg (Elbe) 1999 und 2004 Quelle: NILEG 2004

50 45 40 35 30 25 20 15 Umsätze Mio. Euro 10 5 1999 2004 0 kurzfristiger Bedarf mittelfristiger Bedarf langfristiger Bedarf

21 NILEG 2004 22 NILEG 2004

40 2. Ist-Zustand

Probleme bereiten der Stadt Dannenberg (Elbe) jedoch Umsätze der Einzelhan- delsbetriebe mit Sitz in Dannenberg (Elbe). Deren Umsätze sanken von 29,3 Mio. Euro 1997 auf 23,7 Mio. Euro 2002.23 Damit werden die Unterschiede zwischen Filialunternehmen und ortsansässigen Einzelhandelsunternehmen in Dannenberg (Elbe) deutlich. 1997 erzielten die örtlichen Einzelhandelsbetriebe noch 50% der Umsätze, die aber auf 40% bis 2002 absanken. Filialbetriebe festigten ihre Positi- on also absolut und auch in Bezug auf Betriebe mit Sitz in Dannenberg (Elbe). Vor allem der Einzelhandel des kurzfristigen Bedarfsbereichs weist eine Kaufkraft- bindung aus den Umsätzen der Einzelhandelsbetriebe und dem Kaufkraftpotential der Stadt von 122% auf. Dieses Verhältnis kennzeichnet, in welchem Maße der örtliche Einzelhandel die vorhandene Kaufkraft binden kann, welche Potentiale zu anderen Standorten abfließen bzw. in welchem Maße per Saldo Kaufkraft von außerhalb gebunden werden kann. Es wird deutlich, welche Bedeutung das Ange- bot des kurzfristigen Bedarfs für die Stadt Dannenberg (Elbe) hat. Demgegenüber kann der mittelfristige Bedarf nur eine Kaufkraftbindung von 72% vorweisen und der langfristige Bedarf sogar nur von 54%.24 In diesem Bereich wird noch einmal der Handlungsbedarf der Stadt deutlich, wenn sie ihren Status als Einkaufstadt behalten und ausbauen will.

(g) Gewerbean- und abmeldungen

n der Stadt Dannenberg (Elbe) gibt einige Gewerbegebiete, die teils in priva- Item, teils in öffentlichem Besitz stehen. Das größte öffentliche Gewerbegebiet stellt der Breeser Weg mit insgesamt 94 ha dar. Hier findet sich Bauhauptgewerbe und Einzelhandel. Private Gewerbegebiete sind Continentalstraße, Bellmannsfeld, Gotenweg und Lüneburger Straße, wovon das Gewerbegebiet Continentalstraße mit 31ha das größte Gebiet bildet. Besonders am Breeser Weg ist einiges Potential vorhanden, weitere Betriebe anzusiedeln.

(h) Pendlersaldo

ie Stadt Dannenberg (Elbe) kann ein positives Pendlersaldo vorweisen. Es lag Dim Jahr 2006 bei +857 Pendlern. Damit wird die Bedeutung der Stadt für ihr Umland deutlich, denn es befinden sich hier die Hauptarbeitgeber der Region. Zu den größten Arbeitgebern gehört die ContiTech GmbH, die nya nordiska textiles

23 NILEG 2004 24 NILEG 2004

41 2. Ist-Zustand

GmbH und die Capio Elbe-Jeetzel-Klinik. Die Betriebsgrößenstruktur im Landkreis Lüchow-Dannenberg wird ansonsten von kleineren und mittleren Unternehmen geprägt. Laut der mb research GmbH München zeichnet sich der Landkreis Lü- chow-Dannenberg durch durchschnittlich 5,2 Beschäftigte pro Betrieb aus.25 Die Entwicklung des Pendlersaldos zeigt einen positiven Trend seit 2004. In den Jah- ren vor 2004 sah die Entwicklung gegenteilig aus. Dies steht im engen Zusam- menhang mit dem Verlust an sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten im selben Zeitraum. Seitdem sich die Zahl der Beschäftigten wieder erholte, pendelten auch wieder mehr Personen nach Dannenberg (Elbe), da sie hier ihre Arbeit haben. Die genaue Entwicklung des Pendlersaldos ist in der folgenden Graphik zu erkennen.

Abb. 24: Entwicklung des Pendlersaldos in der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1997 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

1200

1000

800

600

400 Pendlersaldo

200

0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Jahr

Im Vergleich mit den Pendlersalden im Landkreis kann die Stadt Dannenberg (Elbe) ein sehr viel positiveres Bild als der Landkreisdurchschnitt vorweisen. Das Pendlersaldo im Jahr 2006 für den Landkreis Lüchow-Dannenberg betrug -1.012. Mit dieser Zahl wird die periphere Lage der Region nochmals deutlich sowie auch die schwache wirtschaftliche Situation. Die Stadt Hitzacker (Elbe) verzeichnet ein ebenso negatives Pendlersaldo wie der Landkreis. In Hitzacker (Elbe) belief sich das Pendlersaldo 2006 auf -46. Nur die Stadt Lüchow (Wendland) kann eine ver- gleichbare Bedeutung wie Dannenberg (Elbe) für ihr Umland als Arbeitsplatz vor- weisen. Das Pendlersaldo belief sich hier im Jahr 2006 auf 1.540. Eine ausführliche Entwicklung der Pendlersalden ist in der folgenden Graphik zu erkennen.

25 Mb Research GmbH 2007

42 2. Ist-Zustand

Abb. 25: Entwicklung des Pendlersaldos in der Stadt Dannenberg (Elbe) im Vergleich zu benachbarten Städten im Landkreis 1997 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0

Pendlersaldo 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 -500

-1.000

-1.500

Dannenberg Hitzacker Lüchow LK Lüchow- Dannenberg

2.1.5 Wohnungsbestand und Wohnungsmarkt

In der Stadt Dannenberg (Elbe) waren 2005 4.208 Wohnungen in Wohn- und Nicht- wohngebäuden vorhanden. Seit 1988 verzeichnet Dannenberg (Elbe) dabei einen Zuwachs an Wohnungen von 31,6%.

Abb. 26: Entwicklung des Wohnungsbestandes in der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1988 bis 2005 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

4.500 140 4.000 120 3.500 100 3.000 2.500 80

2.000 60 1.500 40 1.000 Wohnungsbestands

20 absolute Veränderung des 500 Wohnungsbestand zum 31.12. 0 0

8 0 2 4 6 8 0 2 4 8 9 9 9 9 9 0 0 0 9 9 9 9 9 9 0 0 0 1 1 1 1 1 Jahr1 2 2 2

43 2. Ist-Zustand

Die Steigerung des Wohnungsbestandes fi el dabei in den einzelnen Jahren von 1988 bis 2005 sehr unterschiedlich aus. (vgl. Abb. 26) Ein besonders auffälliger Anstieg des Wohnungsbestandes ist nach 1989 und der Wiedervereinigung sowie der Integration Osteuropas seit Anfang der 1990er Jahre zu verzeichnen. 1995 wurden 131 Wohnungen hinzugewonnen, was die große Nachfrage auf dem Woh- nungsmarkt widerspiegelt, der vor allem durch Aus- und Übersiedler sowie Asyl- suchende ausgelöst wurde. Hinzu kommt, dass im Rahmen der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme seit 1985 nach den Richtlinien der Städtebauförderung zahlreiche Wohnungen saniert und neu gebaut wurden. Danach fl achte der An- stieg des Wohnungsbestandes ab, nur durch ein Hoch 2002 unterbrochen. In den letzten Jahren hat sich die Entwicklung des Wohnungsbestandes wieder auf das Niveau vor 1989 eingependelt und lag 2005 bei 17 hinzugewonnenen Wohnungen. Im vergleich zur Entwicklung des Wohnungsbestandes in der Stadt lüchow (Wendland) kann sich die Stadt Dannenberg (Elbe) als weitaus attraktive- rer Wohnstandort profi lieren. Die Stadt Dannenberg (Elbe) konnte von 1988 bis 2005 einen um 10% höheren Anstieg an neuen Wohnungen (31,6%) verzeichnen als Lüchow (Wendland) (22,8%). Neben den klassischen Standortfaktoren (Lage, Arbeitsmarkt, Bodenpreisniveau) gewinnen für die Wahl des Wohnstandortes auch zunehmend die „weichen“ Standortfaktoren wie die landschaftlich reizvolle Lage Dannenbergs, die sanierte historische Altstadt mit einem Angebot an Gütern des kurz- und mittelfristigen Bedarfs sowie vielfältige Freizeitangebote immer mehr an Bedeutung. Der Anteil der Wohnungen, die durch Neubau hinzugewonnen werden konnten, liegt im Allgemeinen sehr hoch. Von 1988 bis 2005 konnten im Durchschnitt über 70% der Wohnungen durch Neubau hinzugewonnen werden. Vor allem die Vergrößerung des Woh- nungsbestandes durch Neubau muss im Zusammenhang mit der schrumpfenden Bevölkerung der Stadt gesehen werden. Obwohl die Stadt Dannenberg (Elbe) nicht wie andere Städte und Gemeinden mit dramatischen Bevölkerungsverlusten zu kämpfen hat, muss die Entwicklung des Wohnungsbestandes auf die entsprechen- de Entwicklung der Bevölkerungsstruktur angepasst werden. Ebenso wie sich die Struktur der Altersgrup- pen verschieben wird (siehe 2.1.3), werden sich auch die Hauptnachfragegruppen auf Foto 10: Neubauten in der Innenstadt

44 2. Ist-Zustand dem Wohnungsmarkt verändern. Wenn der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung der Stadt weiter zunimmt, wird das betreute Wohnen zu einer dringlichen Aufgabe. Gleichzeitig sinken mit dem deutlichen Rückgang der 18 bis 24 jährigen die Ersthaus- haltsgründungen. Darüber hinaus wird es immer weniger junge Familien ge- Foto 11: Wohnbauten Innenstadt ben, die Wohneigentum erwerben.26 Einer dispersen Siedlungsstruktur muss entgegen gewirkt werden, da ein fort- gesetzter Flächenverbrauch den Immo- bilienbestand weiter entwerten würde. Ebenso wie sich die absolute Zahl der Wohnungen in der Stadt Dannenberg (Elbe) steigern konnte, nahm auch die Wohnfl äche zu. 2005 betrug die Wohn- fl äche in Wohnungen 398.430 m2. Da- Foto 12: Blockbebauung am Develangring mit wurde die Wohnfl äche seit 1986 um 35% vergrößert und entspricht dem gesamtdeutschen Trend, dass der Wohnfl ächenbedarf pro Kopf in den letzten Jahren zugenommen hat. Auch ist der Anteil der Wohnungen auffällig, die sich in Ein- oder Zweifamilienhäu- sern befi nden. Dieser Anteil lag 2004 in Dannenberg (Elbe) bei 75,8% und liegt damit weit über niedersächsischem Foto 13: Wohnungsbestand in der Westsiedlung Durchschnitt, der 59,4% betrug.27 Allerdings entspricht die Nachfrage nicht immer dem Angebot auf dem Woh- nungsmarkt der Stadt Dannenberg (Elbe). Vor allem in der Blockbebauung rund um den Develangring gibt es einige Leerstände. Diese und noch weitere leer- stände in anderen Stadtteilen weisen darauf hin, dass Dannenberg (Elbe) als Wohnstandort attraktiver werden und in Konkurrenz zu anderen Standorten herausstechen muss.

26 Bertelsmann Stiftung 2007 27 Bertelsmann Stiftung 2007

45 2. Ist-Zustand

2.1.6 Bildung

(a) Entwicklung der Schülerzahlen

In der Stadt Dannenberg (Elbe) gibt es sieben Schulen. Zu diesen Schulen gehören zwei Grundschulen, eine Hauptschule, eine Realschule, ein Gymnasium sowie drei Förderschulen. Bei den Schulen handelt es sich um das Fritz- Reuter- Gymnasium, die Bernhard-Riemann-Realschule, die Hauptschule Elbmarsch, die Grundschulen Dannenberg (Elbe) und Prisser sowie die Förderschulen Erich-Kästner, Elbe-Jeetzel- und Wendlandschule. Diese Schulen wurden im Jahr 2005 von insgesamt 1.471 Schülern besucht. Die folgende Graphik zeigt die Verteilung der Schüler auf die einzelnen Schulen.

Abb. 27: Verteilung der Schüler in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2005 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

3,8% 21,8%

37,7%

13,7% Grundschule Hauptschule Realschule Gymnasium 23,0% Förderschulen

Im ländlichen Raum sind zum einen die Entfernungen zum Schulstandort extrem groß und zum anderen die Einrichtungen teilweise ausgesprochen klein. Die Entwicklung der Schülerzahlen zeigt eine kontinuierliche Zunahme seit 1988. Bis 2005 stiegen die Schülerzahlen um 8,3%. Der Anstieg der Schülerzahlen ist zum großen Teil durch die Wiedervereinigung zu erklären. Erst 1995 wurde diese Entwicklung etwas gebremst. Die Zahlen nahmen von 1.463 im Jahr 1995 auf 1.569 Schüler im Jahr 2004 zu und verzeichneten erst 2005 wieder einen leichten Rückgang.

46 2. Ist-Zustand

Abb. 28: Entwicklung der Schülerzahlen an den Schulen in Dannenberg (Elbe) 1988 bis 2005 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

1.550

1.500

1.450

1.400

1.350

Zahl der Schüler 1.300

1.250

1.200

8 0 2 4 6 8 0 2 4 8 9 9 9 9 9 0 0 0 9 9 9 9 9 9 0 0 0 1 1 1 1 1 1 2 2 2 Jahr

Für die Zukunft werden sinkende Schülerzahlen prognostiziert.28 Der Rückgang, der 2005 einsetzte, wird sich auch weiter fortsetzen. Insgesamt werden die Schü- lerzahlen bis zum Schuljahr 2017/18 um 18,1% sinken. Unterbrochen wird die- ser Schülerrückgang nur von einer relativ stabilen Phase zwischen 2009/10 und 2011/12, die durch geburtenstarke Jahrgänge ausgelöst wird. Der negative Trend ist in allen Schulformen wiederzufi nden.

Abb. 29: Prognose der Schülerzahlen für die einzelnen Schulformen in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2005 bis 2018 Quelle: LK Lüchow-Dannenberg 2005, eigene Darstellung

700

600

500

400

300 Grundschulen 200 Zahl der Schüler Hauptschule 100 Realschule Gymnasium 0

6 8 0 2 4 6 8 /0 /0 /1 /1 /1 /1 /1 5 7 9 1 3 5 7 0 0 0 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 2 2 2 2 2 2 2

28 LK Lüchow-Dannenberg 2005

47 2. Ist-Zustand

Bis zum Schuljahr 2011/12 entwickeln sich die Schülerzahlen besonders im Gym- nasium positiv, auch in der Realschule ist nur ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Anzumerken ist, dass die Gymnasien in Niedersachsen ab 2011 den 13. Jahrgang verlieren. Der Rückgang der Schülerzahlen am Fritz-Reuter- Gymnasium hat also keine Bevölkerungsentwicklungsgründe. Im Gegensatz dazu verlieren die Haupt- und die Grundschulen von Anfang an stark. Die Hauptschule verliert bis 2017/18 60% der Schüler. In der Grundschule kann der rapide Rückgang der Schülerzahlen 2011/12 durch geburtenstarke Jahrgänge aufgefangen werden, so dass sie bis 2017/18 nur 7,6% der Schüler verlieren werden. In den sinkenden Schülerzahlen spiegelt sich aufs Neue der demographische Wandel und die Überalterung der Bevölkerung wider. Immer mehr ältere Men- schen stehen im Gegensatz zu immer weniger jungen Menschen. Der demogra- phische Wandel bedingt ein Sinken der Schülerzahlen.

(b) Entwicklung der Schulabgängerzahlen

Im Schuljahr 2004/05 wiesen Dannenbergs Schulen 272 Abgänger auf. Diese Zahl konnte in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert werden. 1997/98 waren es nur 155 Schulabgänger und 2001/02 schon 165 Schüler.

Abb. 30: Zahl der Schulabgänger in der Stadt Dannenberg (Elbe) 1997/98 bis 2004/05 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

300

250

200

150

100 Anzahl der Abgänger 50

0 1997/08 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05

Die prozentuale Verteilung der Abgänger auf die einzelnen Schulformen ergibt, dass über die Hälfte der Abgänger den Realschulabschluss erreicht. 16,5% erlan- gen die Hochschulreife und 15,4% den Hauptschulabschluss.

48 2. Ist-Zustand

Abb. 31: Verteilung der Schulabgänger in Dannenberg (Elbe) im Schuljahr 2004/05 auf die einzelnen Schulformen Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung und Berechnung

10,3% 16,5%

0,7% 15,4%

Hochschulreife

Fachhochschulreife

Realschulabschluss

Hauptschulabschluss

ohne 57,0% Hauptschulabschluss

Diese Abgängerverteilung zeigt, dass ein ausgeprägter Trend zur mittleren Quali- fi kation vorliegt. Damit ist ein wichtiger Indikator zur ausschöpfung der Qua- lifi kationspotentiale der Stadt Dannenberg (Elbe) gegeben. Die Beteiligung an allgemeiner weiterführender Schulbildung ist nicht sehr hoch. Mit 16,5% der Schulabgänger mit Hochschulreife liegt die Stadt Dannenberg (Elbe) deutlich unter niedersächsischem Durchschnitt, der 21,8% beträgt. Absolventen mit Studienbe- rechtigung sind deutlich unterrepräsentiert. Die Situation kann also noch verbes- sert werden. Die Schüler müssen frühzeitig über ihre Zukunftschancen aufgeklärt werden. Auf dieses Problem muss auch verwiesen werden, wenn die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss betrachtet wird, denn zu diesen Schülern zählen über 10%. Diese Zahl ist mit dem niedersächsischen Durchschnitt vergleichbar, der bei 9,1% liegt.29 Die geringe Zahl der Schüler mit Fachhochschulreife, unter einem Prozent, ist in dem Fehlen einer berufsbildenen Schule in Dannenberg (Elbe) begründet. Brufsbildende Schulen ebenso wie die Kreisvolkshochschule und die kreisweite Musikschule sind in Lüchow (Wendland) angesiedelt. In der Stadt Dannenberg (Elbe) befi nden sich nur Außenstellen der beiden letztgenannten Schulen. In dieser Tatsache wird das Problem der dispersen Siedlungsstruktur offensichtlich. Die Stadt Dannenberg (Elbe) liegt in einer dünn besiedelten Region Deutschlands, in der die Versorgung der Be- völkerung mit öffentlicher Infrastruktur schwierig ist. Von diesem Problem sind auch

29 Bertelsmann Stiftung 2007

49 2. Ist-Zustand

die Schulen betroffen, da nicht jeder Ort mit einer Schule ausgestattet werden kann. Dies betrifft besonders weiterführende Schulformen wie Gymnasien und berufsbildende Schulen. Besonders durch den Anstieg der Schulabgänger an der Realschule nahm die Schulabgängerzahl insgesamt zu. Während 1997/98 nur 76 Schüler von der Real- schule abgingen und dort ihren Abschluss erwarben, waren es 2002/03 schon 84 Schüler. Ein absolutes Hoch stellten die Abgängerzahlen der Realschule 2004/05 dar, als 155 Schüler hier den Abschluss erreichten.

(c) Generationsübergreifendes Lernen

In Dannenberg (Elbe) wird seit einigen Jahren die Idee des lebenslangen Lernens verfolgt. Den Hintergrund bildet die Erkenntnis, dass Wissen heute nicht mehr nur von Generation zu Generation weitergegeben wird, sondern unterschiedliches Wissen in unterschiedlichen Altersgruppen vorhanden ist und die Kulturtechnik „Lernen“ als lebensbegleitender und gegenseitiger Prozess verstanden wird. Se- nioren können zum Beispiel von Jugendlichen lebenspraktische EDV (Techniken) lernen und umgekehrt kann Erfahrungswissen im gemeinsamen Lernprozess weitergegeben werden. Zur Zeit existiert bereits ein „Erzählcafé“ als Kooperation zwischen Schulen und Mehrgegenationenhaus, in dem ältere Menschen für jünge- re Geschichten erzählen. In der Stadt Dannenberg (Elbe) sind hervorragende Voraussetzungen gegeben, ein generationenübergreifendes Bildungs- und Freizeitzentrum einzurichten. Im Schulzentrum sind in räumlicher Nähe die ver- schiedenen Schulen, Gymnasium, Real- und Hauptschule, untergebracht. Hinzu kommen die Kursangebote der Kreisvolkshochschule sowie der Kreismusikschule, die die Räumlichkeiten des Schulzentrums nutzen. Des Weiteren kommen Veran- staltungen der Sportvereine hinzu, die die Schulsportanlagen am Wochenende belegen. Auf dem Schulgelände befindet sich darüber hinaus das Jugendzentrum. Am Rande des Schulkomplexes liegt das Mehrgenerationenhaus. Aus dieser Si- tuation können im Hinblick auf das generationenübergreifende Lernen Vorteile gezogen werden. Die einzelnen Schul- und Freizeitangebote müssen vernetzt und Kontakt zwischen den Generationen aufgebaut werden.

2.1.7 Kultur

Die Stadt Dannenberg (Elbe) bietet ein vielfältiges kulturelles Angebot. Es reicht von historischen Denkmälern, über Feste und Brauchtum bis hin zu Museen. Die Innenstadt Dannenbergs besteht aus einem historischen Ortskern mit zahl- reichen unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden. Zu diesen Gebäuden gehört

50 2. Ist-Zustand der Waldemarturm, das Wahrzeichen der Stadt, in dem eine Dauerausstellung zum Hochwasser („100 Tage in Gummistiefeln“) installiert ist und die noch in die- sem Jahr aktualisiert wird. Hinzu kommen im Jahr 2007 fünf Sonderausstellungen, die in der früheren königlichen Arrestzelle stattfi nden. Mit der St. Johanneskirche bildet der Waldemarturm zwei dicht bei einander liegende hoch herausragende Turmspitzen, die das Bild der Stadt prägen. In unmittelbarer Nähe zum Waldemarturm befi ndet sich das Marionettentheater, das zahlreiche Aufführungen über das ganze Jahr hinweg anbietet.

Die Stadt Dannenberg (Elbe) stellt auch einen Teil der niedersächsischen Mühlenstraße dar. In der Nähe der Stadt befi ndet sich die Windmühle Quickborn, die Wassermühle Kähmen und die Wassermühle Tripkau. Eine kreisweite Veranstaltung, die z. T. auch in der Stadt Dannenberg (Elbe) angesiedelt ist, ist die Kul- turelle Landpartie; eine Ausstellungs- und Veranstal- tungsreihe von Künstlern und Handwerkern des nie- dersächsischen Wendlandes, die seit vielen Jahren zwischen Himmelfahrt und Pfi ngsten stattfi ndet. Zu den Festen und Brauchtümern gehört auch der tra- ditionelle Kartoffelsonntag im November. Eines der größten Feste stellt das Schützenfest dar, das jedes Jahr im Juli stattfi ndet. Des Weiteren fi nden von Ende August bis Anfang September die überregional be- kannten Dannenberger Reitertage statt. Im Septem- ber folgt dann vom 7. bis 16. , wie in den Jahren zu- vor, die City-Offensive Dannenbergs mit zahlreichen Veranstaltungen. Der Kulturring Dannenberg e. V. bietet in jedem Jahr, von September bis Juli, zahlreiche Theater-, Literatur-

51 2. Ist-Zustand

und Musikveranstaltungen. Diese fi nden überwiegend im Ohm’schen Haus am Thielenburger See statt. In der Stadt Dannenberg (Elbe) gibt es zudem ein Künstlerhaus, in dem wech- selnde Ausstellungen von Künstlern aus dem Landkreis zu sehen sind. Das Künstlerhaus bietet Gelegenheit zur Kommunikation und zum Gedanken- Fotos 12 – 16: Kulturelle Aktivitäten in austausch. Damit kann sich die Region hannoversches Wendland weiter als Anziehungspunkt für namhafte Künstler pro- fi lieren. Trotz vielfältiger kultureller Aktivitäten in und um die Stadt Dannenberg (Elbe) kommen vor allem angebote für die Jugend und junge Familien zu kurz. In diesem Bereich muss die Stadt ihre Bemühungen noch ausweiten, um vor allem für die letzt genannten alterssegmente attraktiver zu werden.

2.1.8 natur und umwelt

Die Stadt Dannenberg (Elbe) liegt in der Flusslandschaft des Elbtals. Die Elbe ist ei- ner der größten Flüsse Europas. Die Flussarme der Jeetzel und weitere Kanäle und Gräben, die in die Elbe münden, bestimmen das Bild der Stadt. In der Elbmarsch um Dannenberg (Elbe) hat sich eine reichhaltige Tier- und Pfl anzenwelt angesie- delt. Es sind nacheiszeitliche Talsande und Dünenfelder zu fi nden.

Die Region um Dannenberg (Elbe) stellt eine einzigartige und außerordentlich schützenswerte Natur- und Kulturland- schaft dar. Das Gebiet Elbtal wurde 1996 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. 2002 erließ das Land Nieder- sachsen ein Gesetz über das Biosphären- Fotos 17 – 19: Flora und Fauna der Elbtalaue

52 2. Ist-Zustand

reservat Niedersächsische Elbtalaue. (NElbtBRG) Eine Informationsstelle des Bio- sphärenreservates befindet sich im Alten Rathaus in der Stadt Dannenberg (Elbe). Ein zusammenhängendes Gebiet (60.000 ha) in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg wird mit Natur- und Landschaftsschutzgebieten unter Schutz gestellt. In diesem Gebiet sind fast 150 verschiedene Vogelarten beheimatet (u.a. Weißstorch, Kranich und Seeadler). Hinzu kommen zahlreiche Vogelarten, wie nor- dische Schwäne und Gänse, die hier auf ihrem Zug im Frühjahr und Herbst zu Tausenden rasten. Das Elbtal ist für viele Vögel der ideale Rastplatz, da Buhnen- felder, ruhige Seitengewässer und Nebenflüsse der Elbe Schutz und Ruhe vor Stö- rungen bieten. In den letzten Jahren war zu beobachten, dass Biber und Fischotter das Elbtal als Lebensraum zurückgewinnen. Durch das Biosphärenreservat soll die Landnutzung der hier lebenden und arbeitenden Menschen mit ihrer Umwelt in Einklang gebracht werden, damit die Natur und die Lebensräume der verschie- densten Pflanzen und Tiere gepflegt und geschützt wird. Außerdem liegt zwischen Lüneburger Heide und der Elbtalaue der Naturpark Elbufer-Drawehn. Dannenberg (Elbe) und die umliegende Region ist bekannt für die Entwicklung regenerativer Energien. Neue Umwelttechnologien werden eingesetzt und ent- wickelt sowie der Energieverbrauch umweltfreundlich und effizient gestaltet. Ein Beispiel stellen zwei große Biogasanlagen dar, die im Gewerbegebiet Breeser Weg und im Ortsteil Breese in der Marsch errichtet wurden. Hinzu kommt die erste Biogastankstelle Deutschlands, die in 2006 eröffnet wurde. Im Rahmen des Agenda 21-Prozesses hat sich der Landkreis Lüchow-Dannenberg zum Ziel gesetzt, die Energieversorgung mittel- bis langfristig zu 100% aus erneuerbaren Energien zu decken. Der Ausbau der regenerativen Energien stellt ein innova- tives Zukunftspotential dar. Dannenberg (Elbe) will an diese Ausgangslage anknüpfen und sich auf diesem Gebiet profilieren, vor allem angesichts des Atommüllzwischenlagers in .

2.1.9 Verkehr

Die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in der Stadt Dannenberg (Elbe) wur- de stark von der Grenzlage des Landkreises Lüchow-Dannenberg während der deutschen Teilung beeinflusst. Alle West-Ost-Verbindungen über die Elbe wurden unterbrochen und mussten erst wieder aufgebaut werden. Die Hauptverkehrsverbindung zwischen Uelzen und Dannenberg (Elbe), die B191, verläuft nach Wiedererrichtung der Elbbrücke bei Dömitz nach Ludwigslust und Neustadt/Glewe mit Anschluss an die A24 Hamburg-Rostock/Berlin. Hier ist auch der nächste Autobahnanschluss in 50 km Entfernung zu finden. Diese schlechte Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz wird ferner durch die Bahnanbin- dung unterstrichen. Über den Ostbahnhof in Dannenberg (Elbe) ist eine Verbin-

53 2. Ist-Zustand dung mit der Regionalbahn nach Lüneburg vorhanden. Die Fahrt dauert aber über eine Stunde und ist nur viermal am Tag möglich. Der nächste ICE-Bahnhof befindet sich in Wittenberge bzw. Lüneburg und ist jeweils über 50 km weit entfernt. Die B191, die direkt durch Dannenberg (Elbe) führt, hat überregionale Bedeutung. Im Bereich des Stadtkerns wurde die B191 Anfang der 80er Jahre als südliche Umgehungsstraße ausgebaut, verläuft jedoch in ihrer weiteren Führung durch das Stadtgebiet über angebaute Straßenzüge. Die B248 erstreckt sich in Nord-Süd- Richtung und verbindet Dannenberg (Elbe) mit der Kreisstadt Lüchow (Wendland) und mit dem Altmarkkreis Salzwedel. Im Südwesten des Stadtzentrums schließt die B216 an die B191 an und führt nach Lüneburg. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg muss neben den Landkreisen Wittmund, Au- rich, Uelzen, Goslar, Osterode und Holzminden als besonders peripher bezeichnet werden. Die periphere Lage bestimmt sich nach der Entfernung zum nächsten Ballungsraum, zum nächsten Autobahnanschluss, zum nächsten Linienflughafen und zum nächsten ICE-Bahnhof. Im Innenstadtbereich wurde Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre eine Stadtkernentlastungsstraße nördlich der Innenstadt durch Ausbau der Jeetzelal- lee geschaffen. Diese Maßnahme hat entscheidend zur Verkehrsberuhigung der Innenstadt beigetragen. Eine wichtige Verteilerschiene für die Verkehrsströme in der Innenstadt bildet der Straßenzug Lindenweg-Schloßgraben-Marschtorstraße- Werder als Einhängerring an die Jeetzelallee. Weitere wichtige Verkehrsstraßen im Bereich der Kernstadt stellen die Gartower Straße, die Lüchower Straße und die Bahnhofstraße dar. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg zeichnet sich durch eine sehr disperse Sied- lungsstruktur aus. Diese Zersiedlung hat die Entwicklung des Individualverkehrs auch in der Stadt Dannenberg (Elbe) gefördert. Das Angebot an Parkraum für den ruhenden Verkehr wurde in den letzten Jahren stark ausgebaut. Das Stellplatz- angebot in der Innenstadt bietet dem ruhenden Verkehr rund 1.250 öffentliche und öffentlich zugängliche Parkplätze. 10% der Stellplätze befinden sich am Fahr- bahnrand, die restlichen befinden sich auf Parkplätzen. Im direkten Einzugsbereich der Innenstadt, im 300 m Radius um die Lange Straße, sind rund 650 Stellplätze vorhanden. Dem Radverkehr wird besondere Bedeutung beigemessen, weil er oft, vor allem für Schüler, das einzige Verkehrsmittel darstellt, um wichtige Strukturziele, wie Schulen, zu erreichen. Aus diesem Grund sind ausreichende und sichere Wege- verbindungen zwischen den Wohngebieten und den genannten wichtigen Struk- turzielen sehr bedeutsam. Ein gut ausgebautes Radverkehrsnetz ist aber auch eine wichtige Voraussetzung zur Erhöhung des Radverkehranteils im allgemeinen Verkehr und somit einer möglichen Verringerung des motorisierten Individualver-

54 2. Ist-Zustand

kehrs. Das Radverkehrsnetz ist in der Stadt Dannenberg (Elbe) zum größten Teil sehr gut ausgebaut. Hauptsächlich handelt es sich dabei um kombinierte Rad-/ Gehwege, straßenunabhängig geführte Grünwege, landwirtschaftliche Wege und gering belastete Straßen. Entlang großer Straßen, die die Stadt mit dem Umland verbinden, verlaufen einseitige, straßenbegleitende Radwege, die im Zweirich- tungsverkehr befahren werden können. Der öffentliche Personennahverkehr spielt in der Stadt Dannenberg (Elbe) eine insgesamt untergeordnete Rolle. Die disperse Siedlungsstruktur, die sich um Dan- nenberg (Elbe) herausgebildet hat, hat die Entwicklung öffentlicher Nahverkehrs- systeme behindert. Lediglich bei der Schülerbeförderung spielen einige wenige Busverbindungen eine Rolle. Dannenberg- Ost ist die einzige Bahnhaltestelle in Dannenberg (Elbe) und sichert eine überregionale Verbindung nach Lüneburg.

2.1.10 Tourismus

Das Fachwerkstädtchen Dannenberg (Elbe), das in der Arbeitsgemeinschaft Fach- werk ist, zeichnet sich durch ein vielfältiges touristisches Potential aus. Auf der einen Seite ist hier eine historische Stadt mit dem Wahrzeichen Waldemarturm zu finden, zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Gebäude und einige kulturelle Angebote, die Besucher locken. Auf der anderen Seite befindet sich die Stadt Dan- nenberg (Elbe) inmitten der einzigartigen Naturlandschaft der Elbauen und grenzt an das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue und den Naturpark Elbufer- Drawehn. Dem Besucher bietet sich eine unverwechselbare Tier- und Pflanzen- welt. Die Stadt Dannenberg (Elbe) ist im Vergleich sowohl zu anderen Städten in der Region als auch in Niedersachsen nicht ausreichend touristisch erschlossen. Da- bei bietet die naturräumliche Ausstattung und der attraktive Stadtkern sowie das Naherholungszentrum mit dem Thielenburger See direkt in der Innenstadt, durch- aus Potential, sowohl Besucher aus der Region als auch von außerhalb zu ge- winnen. Vor allem überregional ist die Stadt Dannenberg (Elbe) als Urlaubs- und Ausflugsdestination noch nicht ausreichend bekannt. Erschwerend kommt hinzu, dass es in Dannenberg (Elbe) kein Hotel gibt, das Übernachtungsplatz für Reisende eines ganzen Reisebusses bietet. Diese Situation wird durch die folgenden Zahlen belegt.

(a) Entwicklung der Gästeankünfte

Die Zahl der Gästeankünfte spiegelt den Handlungsbedarf der Stadt Dannenberg (Elbe) wider. 2006 verzeichnete die Stadt insgesamt 6.004 Gästeankünfte. Seit 1988 weist die Stadt Dannenberg (Elbe) einen Rückgang der Gästeankünfte von -8,3% auf.

55 2. Ist-Zustand

Abb. 32: Entwicklung der Gästeankünfte in der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1988 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

14000

12000

10000

8000

6000

4000

Zahl der Gästeankünfte 2000

0

8 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 Jahr

Nach der Deutschen Wiedervereinigung konnte Dannenberg (Elbe) anfangs hohe Zuwächse bei den Gästeankünften erzielen. Zwischen 1989 und 1993 verdoppel- ten sich fast die Gästeankünfte in der Stadt auf 11.441. Danach halbierten sich die Zahlen bis 1998 jedoch wieder und erreichten 4.724 Gästeankünfte. Die positiven Effekte, die die Stadt nach 1989 verspürte, konnten nicht gehalten werden, da nach der Wende Urlaubsregionen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg die Besucher abwarben. In den folgenden Jahren nach 1998 zeigt sich bis heute eine relativ dynamische Entwicklung der Gästeankünfte, die bis 2000 auf 8.917 An- künfte anstiegen. Der stärkste Verlust der Gästeankünfte wird nach 2004 deutlich. Von 2004 bis 2006 gingen die Zahlen der Gästeankünfte um fast 17% zurück. Im Vergleich mit der Entwicklung der Gästeankünfte in Niedersachsen spiegelt sich eine ganz andere Situation wider. Die Gästeankünfte stiegen zwischen 1988 und 2006 im gesamten Bundesland um 42%. Diese Zahlen verdeutlichen, dass andere Regionen und Städte in Niedersachsen in den letzten zwei Jahrzehnten erfolgreich Gäste hinzugewinnen konnten. Zu den Gewinnerstädten zählt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Stadt Dannen- berg (Elbe) die Stadt Hitzacker (Elbe) und in einiger Entfernung die Stadt Lüneburg. Hitzacker (Elbe) konnte zwischen 1988 und 2006 die Zahlen der Gästeankünfte insgesamt um 12,3%, von 24.933 Ankünften auf 27.996, steigern. Lüneburg ver- zeichnete sogar einen Zuwachs von 15,3%, Ankünfte stiegen hier zwischen 1988 und 2006 von 98.104 auf 113.080.

56 2. Ist-Zustand

Abb. 33: Entwicklung der Gästeankünfte in benachbarten Städten der Stadt Dannenberg (Elbe) zwischen 1988 und 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

140.000

120.000

100.000

80.000

60.000

40.000

Zahl der Gästeankünfte 20.000

0

8 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 Hitzacker Lüchow Lüneburg

Eine noch schlechtere Situation als die Stadt Dannenberg (Elbe) im Hinblick auf die Gästeankünfte weist die Stadt Lüchow (Wendland) auf. Hier sanken die Zahlen zwischen 1988 und 2006 um -32,7%. Während 1988 noch 9.921 Gäste in die Stadt kamen, waren es 2006 nur noch 6.676 Gäste. Die 6.004 Gäste, die 2006 Dannenberg (Elbe) besuchten, entsprechen 0,71 An- künften pro Einwohner. In den letzten Jahren liegt eine leicht negative Entwick- lung vor, denn 1988 betrugen die Gästeankünfte pro Einwohner noch 0,86. Bis 1993 konnten die Gästeankünfte entsprechend den absoluten Zahlen auf 1,4 An- künfte pro Einwohner zulegen, sanken bis heute (0,71 Ankünfte pro Einwohner) aber wieder ab. Mit 0,71 Gästeankünften pro Einwohner liegt Dannenberg (Elbe) weit hinter dem Durchschnitt des Landkreises zurück. Hier betrugen die Gästean- künfte pro Einwohner 2006 1,63. Damit wird die untergeordnete Rolle der Stadt Dannenberg (Elbe) als touristischer Standort im Landkreis deutlich. Hitzacker (Elbe) stellt das komplette Gegenteil dar: hier lagen die Gästeankünfte pro Einwohner 2006 bei 5,65. Demgegenüber spielt die Stadt Lüchow (Wendland) eine ähnliche Rolle wie die Stadt Dannenberg (Elbe), denn in Lüchow (Wendland) wiesen die Gästeankünfte pro Einwohner einen ähnlichen Wert auf; er lag 2006 bei 0,69.

57 2. Ist-Zustand

(b) Entwicklung der Übernachtungszahlen

Eine positive Entwicklung kann die Stadt Dannenberg (Elbe) im Hinblick auf die Übernachtungszahlen verzeichnen. 2006 lag die Zahl der Übernachtungen bei 14.842. Dies bedeutet einen Anstieg seit 1988 um 14,4%. Im Jahr 1988 zählte Dannenberg (Elbe) nur 12.974 Übernachtungen.

Abb. 34: Entwicklung der Übernachtungszahlen in der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1988 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

25000

20000

15000

10000

Zahl der Übernachtungen 5000

0

8 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 Jahr

Im Vergleich zu den benachbarten Städten sieht die Entwicklung der Übernach- tungszahlen in Dannenberg (Elbe) zwar besser aus, da Dannenberg (Elbe) mit 14,4% einen weit größeren Anstieg der Zahlen als Hitzacker (Elbe) mit 9,2% und Lüchow (Wendland) mit -37,4% vorweisen kann. In Hitzacker (Elbe) aber belaufen sich die Übernachtungszahlen insgesamt im Jahr 2006 höher. Sie liegen bei 73.623 Übernachtungen. Lüchow (Wendland) verzeichnet nur eine Höhe der Übernach- tungszahlen von 9.978. Die Bedeutung der Übernachtungszahlen für die Situation des Tourismus in Dan- nenberg (Elbe) lässt sich ferner durch die Übernachtungsintensität verdeutlichen, die die Übernachtungen pro 100 Einwohner darstellt. Sie beläuft sich in der Stadt Dannenberg (Elbe) für das Jahr 2006 auf 175,8 Übernachtungen/100 Einw.

58 2. Ist-Zustand

Abb. 35: Entwicklung der Übernachtungsintensität in der Stadt Dannenberg (Elbe) im Vergleich zu benachbarten Städten und zu Landkreis- und Landesdurchschnitt von 1988 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Berechnung

2.000 1.800 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400

Übernachtungsintensität 200 0

8 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 Dannenberg Hitzacker Lüchow LK Lüchow- Dannenberg Lüneburg Niedersachsen

Damit liegt Dannenberg (Elbe) sowohl weit unter der Übernachtungsintensität im Landkreis als auch im Land Niedersachsen. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg be- trug sie 505,8 und in Niedersachsen 399,1. Eine überdurchschnittlich hohe Über- nachtungsintensität liegt in der Stadt Hitzacker (Elbe) vor; sie beläuft sich auf 1.485,5 Übernachtungen/100 Einw. Hier wird die Bedeutung der Stadt Hitzacker (Elbe) im Tourismus für die Region deutlich und die im Vergleich dazu schwache Stellung der Stadt Dannenberg (Elbe).

(c) Entwicklung der Aufenthaltsdauer

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste lag 2006 in der Stadt Dannen- berg (Elbe) bei 2,5 Tagen. Die Länge der Aufenthaltsdauer sagt aus, um welche Art von Urlaub es sich handelt. 2,5 Tage entsprechen einem Kurzurlaub. Dabei hat sich in den letzten Jahren die Aufenthaltsdauer der Gäste in Dannenberg (Elbe) stetig gesteigert. 1988 betrug sie nur durchschnittlich zwei Tage.

59 2. Ist-Zustand

Abb. 36: Entwicklung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer in Dannenberg (Elbe) von 1988 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

3

2,5

2

1,5

1

0,5

durchschnittliche Aufenthaltsdauer 0

8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 8 8 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 Jahr

Der gesamte Landkreis Lüchow-Dannenberg ist eine Region für Kurzurlaube. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 2006 3,1 Tage. Die Situation in Hitzacker (Elbe) sieht ähnlich aus; hier lag die Aufenthaltsdauer bei 2,6 Tagen. Die Stadt Lüchow (Wendland) hingegen weicht von diesen Zahlen ab. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt hier nur 1,5 Tage.

(d) Entwicklung der durchschnittlichen Bettenauslastung

Die geringe Bedeutung des Tourismus in der Stadt Dannenberg (Elbe) wird noch einmal durch die durchschnittliche Bettenauslastung deutlich. Sie betrug im Jahr 2006 21,6%. Seit 1988 verzeichnet Dannenberg (Elbe) einen Rückgang der Betten- auslastung von -12,9%. Während die durchschnittliche Bettenauslastung bis 1993, bedingt durch die Wiedervereinigung, auf ein Hoch von 36% anstieg, fi el sie in den darauf folgenden Jahren bis 1998 auf einen Tiefpunkt von 16,6%. Erst in den letzten Jahren konnte sie wieder leicht zulegen.

60 2. Ist-Zustand

Abb. 37: Entwicklung der durchschnittlichen Bettenauslastung in Dannenberg (Elbe) von 1988 bis 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

40 35 30 25 20 in % 15 10 5

durchschnittliche Bettenauslastung 0

8 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 1 1 1 1 1 Jahr 1 2 2 2 2

Mit einer durchschnittlichen Bettenauslastung von 21,6% liegt Dannenberg (Elbe) noch unter Landkreisdurchschnitt, der eine Bettenauslastung von 23,6% vorweist. Die Stadt Lüchow (Wendland) mit 24% Bettenauslastung liegt leicht über Landkreis- durchschnitt. Weit darüber befi ndet sich die Stadt Hitzacker (Elbe) mit ihrem Wert zur Bettenauslastung; er beträgt 32,9%. Damit kommt die Stadt Hitzacker (Elbe) aber auch noch nicht an den Landesdurchschnitt in Niedersachsen heran, der bei 35,2% liegt. Auffällig ist, dass die durchschnittliche Bettenauslastung überall rückläufi g ist. Dies betrifft sowohl die Zahlen im Landkreis als auch in ganz Niedersachsen.

Abb. 38: Entwicklung der durchschnittlichen Bettenauslastung in Dannenberg (Elbe) im Vergleich mit benachbarten Städten, dem Landkreis und Niedersachsen zwischen 1988 und 2006 Quelle: NLS 2007, eigene Darstellung

60

50

40

30 % 20

10

0

8 0 2 4 6 8 0 2 4 6 8 9 9 9 9 9 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 durchschnittliche Bettenauslastung in 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 Dannenberg Hitzacker Lüchow Lüneburg LK Lüchow- Dannenberg Niedersachsen

61 2. Ist-Zustand

(e) Überregionaler Bekanntheitsgrad

Als Grund für die schlechte Situation im Hinblick auf die Bettenauslastung im Land- kreis Lüchow-Dannenberg kann wiederum die periphere Lage der Region genannt werden. Außerdem spielt ein geringer überregionaler Bekanntheitsgrad vor allem auch der Stadt Dannenberg (Elbe) eine Rolle. Die Stadt Dannenberg (Elbe) kann ihre Situation aber stark verbessern, indem die vorhandenen kulturel- len und naturräumlichen Potentiale ausgeschöpft werden und die Region überregional bekannt gemacht wird. Der geringe Bekanntheitsgrad spiegelt sich auch in dem prozentualen Anteil ausländischer Gäste an den Gästeankünften insgesamt wider; der Anteil lag 2006 nur bei 1,35%. Der niedersächsische Durch- schnitt betrug dagegen 10,1%.

(f) Beherbergungsbetriebe

Laut Niedersächsischem Landesamt für Statistik wies die Stadt Dannenberg (Elbe) 2006 zehn Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 194 Betten auf. Diese kamen auf 14.842 Übernachtungen. Das NLS nimmt aber nur Betriebe ab neun Betten auf. Das Gastgeberverzeichnis der Samtgemeinde Elbtalaue nennt 38 Betriebe, da es in Dannenberg (Elbe) eine Vielzahl von Beherbergungsbetrieben gibt, die unter neun Betten vorweisen. Diese 38 Betriebe haben insgesamt 268 Betten. Bei einer vorausgesetzten gleichen Auslastung der Betriebe ergibt sich so die Zahl von 20.502 Übernachtungen.

2.1.11 Ergebnis

Dannenberg (Elbe) fällt in die Kategorie der schrumpfenden und alternden Städte. Durch die Lage der Stadt in einer dünn besiedelten Region in Deutschland muss Dannenberg (Elbe) mit zahlreichen Herausforderungen kämpfen. Zum Einen stellt die periphere Lage der Stadt Nachteile dar. Bis zum nächsten Au- tobahnanschluss sind es 45 km. Bis zum Ballungsraum Hamburg müssen 105 km und bis Hannover 120 km zurückgelegt werden. Aus diesem Grund kann Dannen- berg (Elbe), obwohl die Stadt zur Metropolregion Hamburg gehört, keinen Nutzen aus Agglomerationseffekten ziehen. Vielmehr steht Dannenberg (Elbe) in Kon- kurrenz zu anderen Grund- und Mittelzentren in der Umgebung wie zum Beispiel Lüchow (Wendland) oder Uelzen. Aus der peripheren Lage erwachsen vor allem wirtschaftliche aber auch soziostrukturelle Probleme. Es liegt ein Mangel an Ar- beitsplätzen vor, da die Ansiedlung sowohl von Industrie als auch großen Unter- nehmen schwierig und wenig lukrativ ist. Der Mangel an Arbeitsplätzen führt zur

62 2. Ist-Zustand

Abwanderung vor allem junger Menschen. Hinzu kommt das Fehlen von weiter- führenden Bildungseinrichtungen, so dass sich jungen Menschen keine Chancen bieten und diese die Region verlassen. In Dannenberg (Elbe) fällt außerdem auf, dass ein im Verhältnis immer noch großer Teil der Wertschöpfung von der Land- wirtschaft erbracht wird. Hier wird deutlich dass die Stadt Dannenberg (Elbe) in einer ländlich geprägten Region liegt. Für ihr Umland stellt Dannenberg (Elbe) zwar einen beliebten Einzelhandelsstandort dar, hat jedoch keine überregionale Ausstrahlungskraft und auch ein sehr geringes Angebot im langfristigen Bedarfs- bereich. Die ökonomische Basis der Stadt Dannenberg (Elbe) stellt sich somit als besonders schwach dar, da die Arbeitslosenquote hoch, die Kaufkraft gering und der Anteil von Fachkräften und Akademikern minimal ist. Die Stadt Dannenberg (Elbe) leidet in besonderer Weise unter dem demographi- schen Wandel. Es liegt eine starke Überalterung vor, da vor allem junge Menschen die Region verlassen. Die Bevölkerung setzt sich immer stärker aus hauptsächlich älteren Menschen zusammen. Die Bevölkerungsstruktur wird sich weiter verschie- ben, da immer weniger junge Menschen da sind, um mit einer hohen Geburten- rate der Überalterung entgegen zu wirken. Noch stellt sich die wirtschaftliche und soziostrukturelle Situation in der Stadt Dan- nenberg (Elbe) nicht so negativ wie in anderen Teilen des Landkreises dar. Die Po- tentiale, die in der Stadt vorhanden sind, müssen genutzt und ausgebaut werden, um als Wirtschafts- und Wohnstandort gegenüber anderen Städten der Region hervorzustechen und attraktiv zu wirken. Die beschriebene Ausgangslage der Stadt Dannenberg (Elbe) bietet zum Ande- ren auch Vorteile. Die abgeschiedene Lage Dannenbergs (Elbe) bedeutet Ruhe und Abstand vom hektischen Großstadtleben. Dannenberg (Elbe) stellt somit eine Alternative dar und ist eine Stadt mit Perspektive. Die Stadt liegt in ei- ner besonders reizvollen Naturlandschaft und weist daneben einen attraktiven historischen Stadtkern mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten auf. In der Stadt kann in sehr einfacher Weise das Einkaufen mit Erholung am nahe gelegenen Thielenburger See kombiniert werden. Die kurzen Wege stellen vor allem für ältere Menschen und Familien einen einmaligen Wohnstandort dar. Dabei müs- sen aber die Angebote für beide Gruppen in Dannenberg (Elbe) noch ausgebaut werden. Obwohl der Landkreis im Ganzen ein negatives Pendlersaldo aufweist, sticht die Stadt Dannenberg (Elbe) als Arbeitsort vieler Menschen heraus. Trotz der vergleichsweise hohen Arbeitslosigkeit stellt die Stadt Dannenberg (Elbe) für ihr direktes Umland den Arbeitsort dar, da die einpendelnden die auspendelnden Menschen übersteigen. Die Situation Dannenbergs birgt somit Risiken, aber auch Chancen. Einen Überblick hierüber veranschaulicht das folgende Kapitel.

63 2. Ist-Zustand

2.2 StäRKEn- unD SchWächEn-analySE

Die bereits beschriebene Ausgangssituation wird im Folgenden auf mögliche Stär- ken und Schwächen der Stadt Dannenberg zusammengefasst.

BErEich STärKEn SchWächEn

Partielle Attraktivitäts- Städtische Attraktive historische Innenstadt verminderung durch städte- charakteristik bauliche Missstände Hohe Zersiedlung im Aussen- Hoher Anteil von Grün- und Was- bereich der Stadt Dannenberg serflächen an der Gesamtfläche (Elbe) Teilweise Wohnungsleerstände (fehlende Bereitstellung von Hohe Wohnumfeldqualität altersgerechten Wohnungen/ wenig attraktive Wohnungen) Enge räumliche Nähe von Ein- Zu kleine Verkaufsflächen in der kaufsmöglichkeiten und natürli- historischen Innenstadt chen Räumen der Erholung Gute Ausstattung mit Parkmöglichkeiten Sozio- Im Vergleich noch hoher Anteil an ökonomische Sehr starke Überalterung Familien Aspekte Initiativen zum Leerstandsma- Hohe Abwanderung vor allem nagement des Stadtmarketings junger Menschen Initiativen zur Belebung der Innen- Schlechte Bevölkerungs- stadt durch das Stadtmarketing prognose Integrationsprobleme von Begegnungsstätte für Migranten Spätaussiedlern Schwache Wirtschaftskraft . Geringes BIP . Geringe Kaufkraft Pendlerplus . Hohe Arbeitslosenquote . Keine Industrie . BWS ist geprägt von Landwirtschaft

64 2. Ist-Zustand

Ortsansässiger Einzelhandel Attraktives Angebot im kurz- verzeichnet Verluste gegenüber fristigen Bedarfsbereich den Filialbetrieben Geringes Angebot im mittel- und langfristigen Bedarfsbereich

Verkaufsflächenleerstände

Initiativen zur Errichtung eines ge- Lange Wege Bildung nerationsübergreifenden Bildungs- zu den Schulstandorten und Freizeitzentrums Geringes (Fort-) Bildungs- angebot Schlechte Verkehrslage in Deutschland Verkehr Gut ausgebautes Radwegenetz . Ungünstige Anbindung an das überregionale Straßen- und Schienennetz Schlecht ausgebauter öffentli- cher Personennahverkehr Starke Ausrichtung auf Individualverkehr Tourismus Zahlreiche Potentiale vorhanden, aber und Kultur kulturelle Veranstaltungen keine touristische Erschließung Einzigartige Naturlandschaft der Sinkende Gästezahlen Elbtalauen Zu wenig Werbung Nachhaltige Marketingaktivitäten für Attraktivität der Stadt und Veranstaltungen Keine überregionale Vermark- tung der Angebote (geringer Bekanntheitsgrad) Fehlende Umsetzung aus Vorga- ben des Steinröx-Gutachtens

65 2. Ist-Zustand

2.3 EntWIcKlungSPotEntIalE

ür eine nachhaltige Entwicklung müssen die Entwicklungspotentiale im Detail Fherausgearbeitet und dargestellt werden. Entwicklungspotentiale einer Stadt verweisen auf die möglichen Richtungen, in die sich eine Stadt weiterentwickeln kann. Im Folgenden werden die Entwicklungspotentiale der Stadt Dannenberg (Elbe) aufgegriffen und als Alleinstellungsmermale deutlich gemacht. . Ein erstes offensichtliches Potential der Stadt Dannenberg (Elbe) stellt die historische altstadt dar, in der zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude vor- handen sind. In Kombination mit innenstadtnahen naturräumen, wie vor allem dem Thielenburger See, ist hier die Grundvoraussetzung für eine hohe Lebensqualität vorhanden, die zum Teil bereits genutzt wird, aber noch stark verbesserungswürdig ist. Sowohl die Hauptgeschäftsstraße als Einzelhandels- standort, die die Grundlage für einen gut ausgebauten Wirtschaftsstandort bietet, als auch der Thielenburger See, der mit seiner Erholungsfunktion eine hohe Wohnumfeld- und Aufenthaltsqualität darstellt, können zu einer Auf- wertung des Standorts Dannenberg (Elbe) beitragen. Dieses Potential muss Bewohnern, Kunden und Gästen näher gebracht werden, um die Stadt als Wirtschaftsstandort insgesamt zu stärken. Eine Beseitigung der städtebauli- chen Missstände in der Innenstadt kann diesen Bereich weiter aufwerten und für Kunden und Besucher attraktiver gestalten. Wohnen, Arbeiten und Freizeit können sich wieder intensiver vermischen. Ein Grundzentrum wie die Stadt Dannenberg (Elbe) in einer ländlichen Region hat als Einzelhandelsstandort immer mit Leerständen und einer geringen Wirtschaftskraft zu kämpfen. Eine gesteigerte Besucher- und Kundenfrequenz in der zentralen Altstadt trägt dazu bei, Wirtschaftswachstum voranzutreiben sowie Arbeitsplätze zu schaffen. . Durch ein ausgezeichnetes und funktionierendes Stadtmarketing ge- lang es, in einem Netzwerk alle Partner aus Politik, Gewerbe, Handel, Hand- werk, Gastronomie, Kultur und Natur einzubinden und so eine Identität mit der Stadt herbeizuführen. Dies muss in Zukunft ausgebaut und genutzt werden. . Das Schul- und Kulturzentrum direkt in der Innenstadt bildet ein wei- teres wichtiges Potential, das zur zukünftigen Ausrichtung der Stadt beitra- gen kann. In der gegenwärtigen Wissens- und Informationsgesellschaft stellt Bildung einen unabdingbaren Faktor dar, der zur Stärkung der Stadt und der Region von innen heraus beiträgt. Durch die räumliche Konzentration des Gymnasiums, der Real- und der Hauptschule ist die Voraussetzung geschaf- fen, den zentralen Schulstandort in der Region zu bilden. Da die Kurse der Kreisvolkshochschule und der kreisweiten Musikschule ebenfalls hier stattfin- den, gewinnt dieser Standort sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für

66 2. Ist-Zustand

Erwachsene weiter an Bedeutung. Durch Kooperation mit dem Mehrgenera- tionenhaus kann hier eine Lernlandschaft geschaffen werden, die dazu bei- trägt, die Stadt Dannenberg (Elbe) als Motor der städtischen und regionalen Entwicklung weiter zu formen. Durch die Nutzung des Potentials Dannenbergs (Elbe) als Bildungsstandort können auch vermehrt Angebote für Frauen ge- schaffen werden, die ihren Ansprüchen besser entgegenkommen. Zusätzlich wird das Zusammenleben der Generationen gefördert und der soziale Zusam- menhalt innerhalb der Gesellschaft gestärkt. Als Standort eines Schul- und Kulturzentrums kann Dannenberg (Elbe) auch als Wohnort für junge Familien attraktiver werden. Den Kindern und Jugend- lichen ist somit eine Perspektive gegeben, eine hervorragende Bildung zu erhalten. Auch für ältere Menschen wird es interessanter, sich hier ihr Leben zu gestalten, da sich ihnen ausreichend Freizeit- und Weiterbildungsangebote bieten. Verbunden mit einer reizvollen Natur- und Kulturlandschaft sowie der Funktion der Stadt als Standort der Elbe-Jeetzel-Klinik, sind hier Potentiale verborgen, die die verschiedenen Gruppen der Gesellschaft bedienen und zu einer attraktiven Gestaltung des Lebensstandards beitragen. . Als weiteres bedeutendes Entwicklungspotential, besonders im Hinblick auf den demographischen Wandel, sind die Dienstleistungen zu nennen. Im Hin- blick auf die Erweiterung der Elbe-Jeetzel-Klinik zum Gesundheitszentrum und das in den letzten Jahren angesiedelte Facharztangebot ist eine umfassende me- dizinische Versorgung gegeben. Daneben hat sich die Stadt Dannenberg (Elbe) im Bereich der Pflege, des betreuten Wohnens und der sozialen Schule profiliert. . Insgesamt ist die Stadt Dannenberg (Elbe) durch ihre historisch attraktive Innenstadt sowie die sie umgebende reizvolle Naturlandschaft vor allem auch touristisch sehr interessant. Eine bessere Vermarktung der Qualitäten der Stadt bringt mehr Besucher und Besucherinnen in die Region und steigert somit die Wirtschaftskraft. . Die Stadt Dannenberg (Elbe) und die umliegende Region haben sich auf dem Gebiet der regenerativen Energien in den letzten Jahren profiliert. Für eine auf die Zukunft ausgerichtete Entwicklung nimmt die Einbeziehung von Energieeinsparungen und regenerativen Energien eine herausragende Funk- tion ein. Der natürliche Reichtum der Region kann so bewahrt sowie der Er- holungswert gesichert werden. Beispielhaft ist hier die Grundschule Dannen- berg (Elbe) zu nennen, die aus Fotovoltaik sowie Holzhackschnitzeln Energie gewinnt. Darüber hinaus ist im Gewerbegebiet Breeser Weg eine Biogas- tankstelle geplant. Dannenberg (Elbe) verfügt somit über eine hohe Aufent- haltsqualität sowie bereits über ein Grundgerüst im Hinblick auf ökologische Nachhaltigkeit und kann dieses Potential weiter ausbauen.

67 3. Die Bedeutung der Region für die nachhaltige Stadtentwicklung

3. DIE BEDEutung DER REgIon FÜR DIE nachhaltIgE StaDtEntWIcKlung

3.1 BEDEutung DES gEBIEtES FÜR DIE gESaMtStäDtISchE EntWIcKlung

ie Stadt Dannenberg (Elbe) ist ein grundzentrum mit mittelzentralen Funk- Dtionen für die umliegende Region. Die zentralörtlichen Funktionen bündeln sich im Innenstadtbereich. Diesem Bereich, der u.a. aus Mühlentor, Langer Straße, Am Markt, Kirchplatz, Marschtorstraße, Lindenweg, Münzstraße und Jeetzelallee besteht, muss somit eine bedeutende Rolle innerhalb des Stadtgefüges zugespro- chen werden. Dieser Bedeutungsüberschuss hat nicht nur Einfluss auf das übrige Stadtgebiet, sondern auch auf einen großen, in unmittelbarer Nachbarschaft ge- legenen ländlichen Raum. Das Fördergebiet, das aus diesen Gründen hier verortet wurde, fungiert zum einen als Einzelhandelsstandort, der die Bevölkerung ver- sorgt. Zum anderen sind hier Dienstleistungen mit zentralörtlicher Funktion an- gesiedelt wie Stadt- und Gemeindeverwaltungen, ein Gymnasium, Ärzte und das Amtsgericht. Darüber hinaus bieten sich durch Restaurants, Cafés und Kneipen zahlreiche Gelegenheiten der Freizeitgestaltung. In diesem ländlich geprägten Raum Niedersachsens ist besonders ein Grundzentrum wie die Stadt Dannenberg (Elbe) von zentraler Bedeutung, um das stark zersiedelte Umland zu versorgen. In der Region um das Oberzentrum Lüneburg müssen insbesondere Kleinstädte ge- stärkt werden, um gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen und zu erhalten. Neben der Funktion als Versorgungszentrum stellt das Projektgebiet auch den Ar- beitsort vieler Menschen dar. Die Funktion der Stadt Dannenberg (Elbe) als Einzelhandelsstandort mit überörtlicher Bedeutung sowie als Standort zentralörtlicher Dienstleistun- gen muss erhalten und ausgebaut werden. nur so kann die lebensqualität im ländlichen Raum gesichert werden.

3.2 EInBInDung DER StäDtISchEn ZIElE In DIE lEItBIlDStRatEgIE

ie städtischen Ziele der Stadt Dannenberg (Elbe) stellen das Ergebnis einer DStadtentwicklung dar, in deren Rahmen über mehrere Jahre hinweg eine Aus- richtung auf die Zukunft angestrebt wurde. Dadurch soll die Region, die vorwie- gend ländlich geprägt ist und eine schwache Wirtschaftsstruktur aufweist, ihre Situation verbessern sowie auf die eigenen Potentiale zurückgreifen. Um einen ganzheitlichen Ansatz zu garantieren und in mehreren Bereichen eine Verbesserung der städtischen Lage herbeizuführen, hat sich die Stadt drei Schwer- punktzielsetzungen gesetzt, die in der Beschreibung der Vorhaben (Kapitel 5) wiederzufinden sind.

68 3. Die Bedeutung der Region für die nachhaltige Stadtentwicklung

. lebenslanges lernen . Städtebauliche Entwicklung . Einzelhandel, tourismus, gastronomie und Marketing

In der städtischen Entwicklung will die Stadt Dannenberg (Elbe) alternative und durch Kooperation mit anderen abgestimmte Wege beschreiten. Aufgrund der Tat- sache, dass die Stadt in die Kategorie der schrumpfenden und alternden Städte fällt, sind Lösungsstrategien zu finden, die dieser Entwicklung entgegen wirken. Dannenberg (Elbe) hat zum Ziel besonders für Familien und ältere Menschen als Wohnstandort attraktiv zu werden, um die Bevölkerungszahl zu halten, wenn nicht sogar auszubauen. Abseits von großstädtischer Hektik, von Lärm und Menschen- massen präsentiert sich die Stadt Dannenberg (Elbe) als beschauliche Kleinstadt, wo sowohl alte wie auch junge Menschen, besonders Familien, einen Ort zum Leben finden. Die umfangreiche Verbesserung vor allem der Bildungsangebote für jede Bevölkerungs- und Altersgruppe findet hier besondere Beachtung. Auch touristisch weist Dannenberg (Elbe) eine Reihe von Potentialen auf, um für mehr Gäste attraktiv zu sein. Diesen Gästen wie auch Bewohnern und Bewohnerinnen bietet sich in der historischen Altstadt ein abwechslungsreicher Einzelhandel sowie eine umfangreiche Gastronomie und Hotellerie. Durch die Stärkung dieser Berei- che kann die Wirtschaftsstruktur nachhaltig gestärkt werden. Zentraler Gedanke der Stadtentwicklung Dannenbergs ist dabei vor allem die Innenentwicklung, die vor der Außenentwicklung steht. Die künftigen Schwerpunkte der Stadtentwick- lung Dannenbergs sollen, wie auch im Rahmen der Entwicklungskonferenz (siehe Kapitel 4) deutlich geworden ist, im Innenbereich liegen. Aufgrund der erhobene Daten und der konjunkturellen Situation sollen in erster Linie unbebaute Grund- stücke im Innenbereich genutzt und Brachflächen revitalisiert werden. Daneben werden die bestehenden Bebauungspläne im Hinblick auf Bedarf und Nachfrage auf ihre zeitgemäße Darstellung überprüft. Gegebenenfalls sollen den Flächen neue Nutzungsmöglichkeiten zugewiesen werden. Die Potentiale der Stadt Dannenberg (Elbe) stellen trotz zahlreicher augenschein- licher Probleme und Herausforderungen in der Stadtlandschaft der Region eine Perspektive dar. Aus diesem Grund soll die Leitbildstrategie für eine zukünftige Stadtentwicklung heißen:

DannEnBERg (ElBE): DIE StaDt MIt PERSPEKtIvE

69 3. Die Bedeutung der Region für die nachhaltige Stadtentwicklung

Das Leitbild ist darauf abgestellt, eine nachhaltige Entwicklung zu garantieren und sowohl ökonomische, soziale, kulturelle, ökologische als auch städtebauliche Ziele mit einzubeziehen. „Dannenberg (Elbe): die Stadt mit Perspektive“ integriert alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens sowie die vielfältigen Mensch-Umweltbe- ziehungen und bringt alle Maßnahmen damit in Einklang. Somit kann die Stadt Dannenberg (Elbe) auf eine Entwicklungsstrategie zurückgreifen, die die tiefgrei- fende Analyse der städtischen Situation beachtet und das zukünftige Vorgehen leitet. Eine nachhaltige Fortentwicklung der Stadt ist damit garantiert.

70 4. Prozess des integrierten städtischen Entwicklungs- und Wachstumskonzepts

4. PRozESS DES IntEgRIERtEn StäDtISchEn EntWIcKlungS- unD WachStuMSKonzEPtS In DannEnBERg (ElBE)

berstes Ziel für die Stadt Dannenberg (Elbe) ist eine nachhaltige, zukunftsbe- oständige Entwicklung, die zur Erhöhung der Lebensqualität der Bürger bei- trägt und die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt befördert. Im Rahmen eines Marketingprozesses soll sich die Stadt Dannenberg (Elbe) weiter entwickeln, damit auch die künftigen Generationen einen Lebensraum vorfinden, der ihren Bedürf- nissen gerecht wird. Die ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung Dannenbergs kann nur un- ter Beteiligung der Bürger der Stadt erfolgen. Ein städtisches Entwicklungs- und Wachstumskonzept wird nur Erfolg haben, wenn auch die Bürger der Stadt in pla- nerische und politische Entscheidungen eingebunden werden und diese mittra- gen können.

4.1 zuKunFtSKonFEREnz 2002 unD aRBEItSKREISE

n einem mehrjährigen Aktivierungsprozess einer zukunftsfähigen Stadtentwick- Ilung, aufbauend auf die städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen seit 1985 in Dannenberg (Elbe), bildete eine Zukunftskonferenz im Jahr 2002 den Anfang einer intensiven Bürgerbeteiligung. Anlass war die Initiierung eines Stadtmarketingpro- zesses, an dem sich seither 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger für die Stadt Dannenberg (Elbe) engagieren. Als Ergebnis der Zukunftskonferenz wurden drei Arbeitskreise ins Leben gerufen. . Florierende Wirtschaft und Geschäftswelt . Erlebniswelt . Image und Identität Dabei befasst sich der Arbeitskreis „Florierende Wirtschaft und Geschäftswelt“ hauptsächlich mit dem Einzelhandel und den Dienstleistungen in der Stadt Dan- nenberg (Elbe). Mitglieder sind neben engagierten Bürgerinnen und Bürgern auch speziell ausgesuchte Fachkräfte. Durch umfangreiche Informationen wird immer wieder dazu eingeladen, mitzuarbeiten und die Geschicke der Stadt zu lenken. Ähnlich verhält es sich mit der Arbeitsgruppe „Erlebniswelt“, die sich mit der Ent- wicklung und Errichtung erlebnisorientierter Veranstaltungen für die Stadt Dan- nenberg (Elbe) befasst.

71 4. Prozess des integrierten städtischen Entwicklungs- und Wachstumskonzepts

Die Arbeitsgruppe „Image und Identität“ entwickelt Maßnahmen, die die Außen- darstellung der Stadt Dannenberg (Elbe) betreffen. Imageförderung und Attrakti- vitätssteigerung für die Stadt sind Ziele dieser Gruppe. Insgesamt wurden schon zahlreiche Initiativen und Maßnahmen durch die Arbeit dieser Gruppen umgesetzt. Der laufende Prozess gestaltet sich sehr bürgernah, so dass eine breite Akzeptanz und Identifi kation mit den Ergebnissen möglich ist. Die hohe Zahl von aktiven Mitgliedern der Arbeitsgruppen hat sich über einen langen Zeitraum von fast vier Jahren gehalten. Im Laufe der auf die Zukunft ausgerichteten Entwicklung wurde am 7. September 2006 ein Bürgerverein für Marketing und Tourismus unter dem Namen „ALMA Elbtalaue – alle machen Marketing e. V.“ gegründet. Dieser Verein hat zum Ziel, die Arbeit des Stadtmarketings sowie der Werbegemeinschaft und des Tourismusver- eins mit den Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu vernetzen und miteinander zu vereinbaren. ALMA ist ein weiterer Schritt einer offensiven Bürgerbeteiligung sowie zu einer Vernetzung der einzelnen Interessenlagen.

4.2 EntWIcKlungSKonFEREnz 2007

m die darauf aufbauende Ent- uwicklung zu evaluieren und eine neue Positionierung der Stadt vorzunehmen, folgte am 2. Juni 2007 eine weitere Entwicklungs- konferenz. Wie auch schon zu der Zukunftskonferenz 2002 wurden Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Sozialem, Kultur, Um- welt und Verwaltung eingeladen, Maßnahmen zu entwickeln. Insge- samt nahmen 90 engagierte Per- sonen an der Konferenz teil. Um die Arbeit der Teilnehmer der Konferenz zu strukturieren, wurden drei Arbeitsgruppen eingerichtet, Foto 19 – 20: Impressionen der Entwicklungs- die zuerst die Stärken und Schwä- konferenz

72 4. Prozess des integrierten städtischen Entwicklungs- und Wachstumskonzepts chen der Stadt Dannenberg (Elbe) erörterten und im Folgenden die zukünftigen Ziele der Stadt formulierten: . Lebenslanges Lernen . Stadtentwicklung und Mobilität . Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus, Stadtmarketing

Foto 21 – 22: Impressionen der Entwicklungskonferenz

Dieser „bottom-up“-Prozess war Grundlage für die Erarbeitung des städtischen Entwicklungs- und Wachstumskonzepts. Die rege Bürgerbeteiligung, die in diesem Prozess initiiert wurde, besteht auch weiterhin und wird sich in Zukunft fortset- zen.

73 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

5. DIE voRhaBEn – RäuMlIchE BauStEInE (öFFEntlIchE MaSSnahMEn)

ufbauend auf die Stärken-Schwächenanalyse in Kapitel 2.2, die Entwicklungs- apotentiale in der Stadt Dannenberg (Elbe) sowie den laufenden Stadtmar- ketingprozess werden im Folgenden die Vorhaben detailliert dargestellt, um die Schwächen in der Stadt Dannenberg (Elbe) zu beseitigen, die Potentiale zu nutzen und die Stärken weiter zu entwickeln. Die einzelnen Vorhaben sind unter drei Schwerpunktzielsetzungen zusammengefasst: lebenslanges lernen Einzelhandel, tourismus, gastronomie und Marketing Städtebauliche Entwicklung Oberstes Ziel der Stadt Dannenberg (Elbe) ist eine nachhaltige zukunftsfähige Ent- wicklung, die zur Erhöhung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger bei- trägt und die Identifi kation mit der Stadt voran treibt. Die für die Stadt Dannenberg (Elbe) beschlossenen Maßnahmen lassen sich zu den oben genannten Schwer- punktzielsetzungen zusammenfassen. Die einzelnen Projekte stehen in engem Zusammenhang und bauen aufeinander auf. Wert wird auf eine eindeutige Ver- netzung der Projekte gelegt, so dass Synergien genutzt werden können. Dadurch werden alle Bereiche aus Wirtschaft, Bildung, Tourismus, Kultur, Ökologie sowie Städtebau im Hinblick auf eine zukünftige und nachhaltige Entwicklung der Stadt übergreifend abgedeckt.

Abb. 39: Zielstrategie der Stadt Dannenberg (Elbe) Quelle: eigene Darstellung 2007

74 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

5.1 HanDlungSFElD: lEBEnSlangES lERnEn

n Anbetracht der Kommunikations- und Informationsgesellschaft des 21. Jahr- Ihunderts nimmt lebenslanges und lebensbegleitendes Lernen eine immer be- deutendere Rolle ein. Gemäß der Lissabon-Strategie, eines auf einem Sonder- gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs im März 2000 in Lissabon gefassten Beschlusses, soll die Europäische Union zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt werden. Als Impulsgeber für die umliegende Region und als konkurrenzfähiger Wohn- und Wirtschaftsstandort beabsichtigt die Stadt Dannenberg (Elbe), einen Bildungs- standort aufzubauen. Besonders im Hinblick auf eine alternde und schrumpfende Bevölkerung muss vor allem Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, an- gebote der Bildung wahrzunehmen. Nur so bleibt die Stadt Dannenberg (Elbe) für Familien attraktiv. auch ältere Menschen, deren Bevölkerungsgruppe immer weiter anwachsen wird, streben nach Bildung. Ein ausgewogenes Bildungsange- bot für jung und alt kann die städtische Leistungskraft erhöhen und die Lebens- qualität in der Stadt verbessern. Die Entwicklung des Arbeitskräftepotentials der Zukunft und die umfangreiche Bildung von Kindern und Jugendlichen sowie darüber hinaus von Auszubildenden und Arbeitnehmern basieren auf einer fundierten allgemeinen Schulausbildung, die aus regionaler Sicht entscheidende Grundlagen darstellen. Ein differenziertes und leistungsfähiges Ausbildungsangebot muss Bestandteil einer schulischen Inf- rastruktur sein, die einen wichtigen Aspekt einer langfristig orientierten, regiona- len Entwicklungspolitik aufzeigt.

5.1.1 Projektbeschreibung

Im Folgenden werden die einzelnen Vorhaben im Rahmen dieses Handlungsfeldes detailliert erläutert und dargestellt.

75 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 1 1. Bildungszentrum der Generationen Maßnahmen- gruppe 2.1.8

Art und Umfang In der Stadt Dannenberg (Elbe) befinden sich in unmittelbarer des geplanten Nähe zueinander die öffentlichen Schulen (Fritz-Reuter-Gym- Vorhabens nasium, Bernhard-Riemann-Realschule, Hauptschule Elb- marsch) sowie das Mehrgenerationenhaus und das Jugend- zentrum. Am Fritz-Reuter-Gymnasium finden umfangreiche Nachmittagsaktivitäten statt, die dem Ganztagsangebot be- reits entsprechen. Die beiden anderen Schulen bereiten die Einführung der Ganztagsschule vor. Hinzu kommen verstärkt die Veranstaltungen der Kreisvolkshochschule, die in den Räumen des Mehrgenerationenhauses und des Fritz-Reuter- Gymnasiums stattfinden, sowie der kreisweiten Musikschule in den Räumen der Bernhard-Riemann-Realschule. Außer- dem nutzen zahlreiche Vereine die Räumlichkeiten der Schu- len sowie des Jugendzentrums. Um die nötige Infrastruktur für die verschiedenen Bildungs- und Freizeitangebote sowie für die Ganztagsschule und mögliche integrative Ansätze in der Zukunft zu bieten, ist der Bau eines „Haus des Lernens“ als Multifunktionsgebäude unabdingbar. Es werden barrie- refreie Räumlichkeiten geboten, die sowohl den Ansprüchen der Jugendlichen als auch der Erwachsenen gerecht werden. Das „Haus des Lernens“ fungiert gleichzeitig auch als Be- gegnungsstätte der Generationen. Nur durch zusätzliche Räumlichkeiten nahe der Innenstadt kann ein umfangreiches Angebot zur Tages- und Freizeitge- staltung von Kindern und Jugendlichen sowie älteren Men- schen und zur Weiterbildung von Erwachsenen umgesetzt und sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Die Ganztagsschulen, die Aktivitäten des Mehrgeneratio- nenhauses sowie die Bildungsangebote der Kreisvolkshoch- schule und der Musikschule, die sich im Bildungszentrum bündeln, erfordern eine angemessene Essensversorgung. Von einer gemeinsamen Mensa können alle Beteiligten profitieren. Sie dient nicht nur allein der Versorgung, sondern stellt auch einen Treffpunkt im generationsübergreifen- den Lernprozess dar. Das Bildungszentrum wird mit einer Mensa zu einem Ort zum Verweilen, nicht nur zum Lernen, sondern auch zur Freizeitgestaltung. Für die Mehrgeneratio-

76 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

nenmensa wird die vorhandene Aula umgenutzt. Bisher ist der Kulturring mit seinen Veranstaltungen der Hauptnutzer der Aula. Gelegentlich finden auch Schulkonzerte hier statt. Diese Nutzung beläuft sich jedoch auf höchstens 20 Abende im Jahr, so dass die Aula hauptsächlich ungenutzt bleibt und immense energetische Kosten verursacht werden. In der Aula können die vorhandenen Räume und Sanitäranlagen genutzt werden. Diese bedürfen einer Sanierung, in deren Zusammenhang Energiesparmaßnahmen umgesetzt wer- den können. Mit einer Mehrgenerationenmensa lässt sich die Aula ganzjährig in Wert setzen und besser auslasten, ohne dass die ursprüngliche Nutzung eingeschränkt wird. Zum Bildungszentrum der Generationen werden auch ein Umbau und eine Neugestaltung des „Jottis“ (Jugendzent- rum) gehören. Offene Kinder- und Jugendarbeit wird sich in den kommenden Jahren breiteren Strukturen annehmen und sich verstärkt in Kooperationen mit anderen Instituti- onen sowie Gruppen (Mehrgenerationenhaus, ältere Men- schen, Spätaussiedler) öffnen. Dadurch können ganzheitlich neue pädagogische Arbeitsinhalte für die Zukunft geschaf- fen werden, vielschichtige Felder der pädagogischen Arbeit können sich erschließen, neue Gruppen können die Räum- lichkeiten nutzen. Um die Qualität und Quantität der päda- gogischen Arbeit sicher stellen zu können, sind räumliche Neuausrichtungen unausweichlich, die gruppen- und ge- schlechtsspezifischeA rbeit zeitgleich in den verschiedene zweckgebundenen Räumen ermöglichen. Bedeutung Das Bildungszentrum der Generationen fördert den Standort für die zu- Dannenberg (Elbe) nachhaltig. Den verschiedenen Generati- künftige onen werden miteinander vernetzte Einrichtungen geboten, Qualität im die die Lebensqualität steigern und das Grundbedürfnis nach Kontext des Bildung und Freizeitgestaltung befriedigen. Teilraums Eine ganztägige Lernlandschaft bewirkt eine kreative Ta- gesgestaltung, in der den sozialen und kulturellen Belangen einer Wissensgesellschaft Rechnung getragen wird. Schü- ler und Schülerinnen der verschiedenen Altersklassen und Schulformen können voneinander und miteinander lernen und den Tag gemeinsam verbringen. Die Vereinbarung von Familie und Beruf wird verbessert. Hinzu kommen um- fangreiche Angebote für Erwachsene und ältere Menschen, denen ein breit gefächertes Kursangebot in erwachsenen gerechten Räumen geboten werden kann. Auf die speziellen

77 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Bedürfnisse einzelner Gruppen (Frauenweiterbildung, Mädchen- und Jugendarbeit, usw.) kann nun eingegangen werden. Die Integration von Migranten und Migrantinnen wird verbessert und gefördert sowie ein Miteinander der verschiedenen Kulturen garantiert. Ein im Bildungszentrum integriertes Jugendzentrum wird sich einem breiteren Publikum öffnen. Besonders in länd- lichen Regionen bedarf es zeitgemäßer jugendgerechter Einrichtungen in der offenen Jugendarbeit, um so die Ange- bote sinnvoller Freizeitgestaltung qualitativ zu erweitern. Ein Bildungszentrum stellt ferner einen enormen Wirt- schaftsfaktor dar. Durch ein erweitertes Kursangebot, das durch zusätzliche Räumlichkeiten möglich wird, wird die ge- zielte Schulung und Qualifizierung von Mitarbeitern klei- nerer und mittlerer Unternehmen gewährleistet. Aufgrund der Nachfrage und des veränderten Bildungsbedarfs in der beruflichen Weiterbildung muss dieses Angebot unbedingt erweitert werden. Damit hat das Bildungszentrum nicht nur eine hohe Bedeutung für die Stadt Dannenberg (Elbe), sondern für die gesamte umliegende ländliche Region. Die überwiegend ländlich geprägte Region im Großraum Lüne- burg wird gestärkt und die Lebensqualität für die Zukunft gesichert. Umgekehrt schaffen auch außerschulische Weiterbil- dungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler die Grundlage für einen späteren beruflichen Erfolg. Vor allem Persönlichkeitsbildung sowie sogenannte „Soft Skills“, wie Rhetorik, Kommunikations-, Mental-, und Selbstsicherheits- training, Stressbewältigung, Zeitmanagement, persönliches Auftreten und Umgang mit anderen bieten Jugendlichen die Möglichkeit sich optimal auf die Zukunft vorzubereiten. Abgerundet wird das Projekt durch die direkte Lage am zen- tralen Omnibusbahnhof (ZOB) der eine gute Einbindung in den ÖPNV sicher stellt und die umweltfreundliche Erreich- barkeit aller Bildungsangebote darstellt. Angaben zur Mehrgenerationenmensa und Küche: € 1.756.000 Kofinanzierung Neubau „Haus des Lernens“: € 2.845.000 – Finanzmittel- Umbau und Neugestaltung „Jotti“ einsatz (Jugendzentrum): € 1.300.000 Außenanlagen: € 191.000

€ 6.092.000 EFRE Eigenanteil Dritte € 3.881.400 € 1.293.800 € 916.800

78 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

zeitrahmen für 2008/09 die umsetzung gesicherte und/ Die Küche der Mehrgenerationenmensa schafft oder neu 4,5 arbeitsplätze. geschaffene Das neu errichtete „Haus des Lernens“ schafft arbeitsplätze 1,5 arbeitsplätze.

Abb. 40 „Haus des Lernens“

Abb. 41 Lageplan „Mehrgenerationenmensa und Küche“

79 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Abb. 42 Lageplan „Jotti“ (Jugendzentrum)

5.1.2 integrationscharakter der Vorhaben und Entwicklungspotential für den städtischen raum

Das Bildungszentrum der Generationen deckt zahlreiche Aspekte der zukunftsfä- higen und nachhaltigen Stadtentwicklung ab. Die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt Dannenberg (Elbe) wird gestärkt. Qualifi zierung und Schulungen für Mitarbeiter kleinerer und mittlerer Unternehmen werden angeboten und stellen eine Grund- voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung in Dannenberg (Elbe) sowie in der gesamten Region dar. Der im Vergleich zu umliegenden Städten hohen Ar- beitslosigkeit in der Stadt Dannenberg (Elbe) wird somit ein adäquates Mittel ent- gegengesetzt, um auch in Zukunft den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Per- spektive zu bieten. Vor allem wird die Stadt Dannenberg (Elbe) als Wohnstandort attraktiv und stärkt somit den gesamten Standort. Gerechnet wird mit zahlreichen Ansiedlungen neuer Bürgerinnen und Bürger. Denn Bildung und die damit verbun- denen Einrichtungen sind heute bereits Standortfaktoren für junge Familien und Senioren. Ganz entscheidend ist dies bei der Wohnungswahl von qualifi ziertem Personal bei Betrieben wie der ContiTech GmbH, der nya nordiska textiles GmbH usw. Die Wirkung eines Bildungsstandortes beschränkt sich nicht nur auf die Stadt Dannenberg (Elbe) sondern wirkt auch darüber hinaus. Das Projekt „Bildungszentrum der Generationen“ begegnet dem demographi- schen Wandel, unter dem die Stadt Dannenberg (Elbe) in besonderem Maße zu leiden hat. Immer mehr ältere Menschen stehen einer immer kleineren Bevölke- rungsgruppe von jungen Menschen gegenüber. Den Bedürfnissen und Ansprüchen

80 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

besonders von älteren Menschen wird im Bildungszentrum Rechnung getragen. Ein auf ältere Menschen abgestimmtes Kursangebot bietet dieser Bevölkerungs- gruppe die Möglichkeit, ihre Freizeit aktiv zu gestalten sowie sich weiterzubilden. Eine besondere Chance bietet dabei das generationenübergreifende Lernen. Jung und alt können voneinander und miteinander lernen. Das Bildungszentrum stellt somit vor allem auch eine Begegnungsstätte dar. Des Weiteren fördert das Bildungszentrum die Vereinbarkeit von Familie und Be- ruf durch eine familienfreundliche Infrastruktur. Besonders Frauen bietet sich im Bildungszentrum ein breit gefächertes Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten und Kursen zur Freizeitgestaltung. Ein Bildungszentrum der Generationen beinhaltet enorme Entwicklungspotentiale für den städtischen Raum. Durch das Zentrum wird die Voraussetzung für das Zu- sammenleben der Generationen geschaffen. Eine angemessene Bildung und die Möglichkeit der Weiterbildung für jede einzelne Bevölkerungsgruppe schafft die Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung. Die Wirt- schaft im ländlichen Raum wird gestärkt und bewirkt die Sicherung und Neuschaf- fung von Arbeitsplätzen.

5.1.3 Schaffung von Arbeitsplätzen

Durch das Bildungszentrum werden direkt fünf ganze und eine halbe Stelle ge- schaffen. Darüber hinaus wirken sich die sich darbietenden Möglichkeiten eines Bildungszentrums sehr positiv auf die Wirtschafsstruktur in der Stadt und in der Region aus. Durch Weiterbildungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können vor allem kleinere und mittlere Unternehmen gefördert werden. Umfang- reiche Bildungsangebote sind vor allem für Familien und ältere Menschen attrak- tiv. Damit kann Dannenberg (Elbe) als Wohnstandort aufgewertet werden. Dies hat positive Folgewirkungen auf die Wirtschaftsstruktur in Dannenberg (Elbe). Ein Bildungszentrum steigert im Allgemeinen die Lebensqualität in der Stadt und da- rüber hinaus, so dass Wachstum und Beschäftigung garantiert sind.

81 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

5.2 hanDlungSFElD: StäDtEBaulIchE EntWIcKlung

ie städtebauliche Entwicklung stellt die Voraussetzung für ein attraktives Dwirtschaftliches, gesellschaftliches sowie kulturelles Leben dar. Die Innen- stadt Dannenbergs (Elbe) birgt noch einige Missstände, die die Aufenthaltsqua- lität herabsetzen. Verschiedene Gebäude wirken nicht besonders einladend auf Kunden und Gäste. Hinzu kommen Brachflächen, die entwickelt werden müssen. Das Stadtbild muss aufgewertet werden, damit die Grundlage für ein lebendiges Stadtleben geschaffen wird. Auf dieser Grundlage kann dann ein ansprechendes wirtschaftliches Angebot sowie eine kunden- und gästefreundliche Gestaltung aufgebaut werden. Die städtebauliche Charakteristik der Stadt Dannenberg (Elbe) birgt enorme Po- tentiale für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung, da die Innenstadt durch historische Gebäude geprägt ist, durch die ein attraktives Lebensumfeld gestaltet werden kann. Die Voraussetzungen in Dannenberg (Elbe) sind also schon vorhanden, um einladend auf Kunden und Gäste zu wirken. Die Innenstadt ist Treffpunkt der Bürgerinnen, Bürger sowie Gästen einer Stadt. Sie gilt als Ort zum Verweilen. Sehr wichtig ist die Aufenthaltsqualität, die eine Innenstadt widerspiegelt. Nur durch eine optisch ansprechende Innenstadt, die bürgergerecht gestaltet ist, fühlen sich Bürgerinnen und Bürger eingeladen, hier ihre Freizeit zu verbringen.

5.2.1 Projektbeschreibung

Im Folgenden werden die einzelnen Vorhaben im Rahmen dieses Handlungsfeldes detailliert erläutert und dargestellt.

82 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt: Priorität 1 2. Bauleitplanung/weitere Vorbereitung Maßnahmen- gruppe 2.1.12 a) Änderung Bebauungsplan Schul- und Kulturzentrum

Art und Umfang des Der Bebauungsplan des Schul- und Kulturzentrums geplanten Vorhabens wird geändert. Die Änderung ist Grundvoraussetzung für die Umsetzung des Projekts „Bildungszentrum der Generationen“ und schafft die planungsrechtliche Vo- raussetzung. Bedeutung für die Um das Projektgebiet entwickeln zu können, müssen zukünftige Qualität verschiedene Bebauungspläne geändert werden, da- im Kontext des mit spätere Maßnahmen durchgeführt werden können. Teilraums Die Entwicklung des Projektgebiets zielt auf eine Auf- wertung des Images und der Attraktivität der Innen- stadt Dannenbergs (Elbe) ab. Ferner werden durch die Änderung der Bebauungspläne und die nachfolgende Umsetzung der entsprechenden Projekte Impulse für die Wirtschaftsstruktur gegeben. Angaben zur € 30.000 Kofinanzierung – (siehe 7.1. Genauer Finanzmitteleinsatz) Finanzmitteleinsatz Zeitrahmen 2008 für die Umsetzung Gesicherte und/oder neu geschaffene Siehe Projekt 1 „Bildungszentrum der Generationen“ Arbeitsplätze

83 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen) b) Änderung Bebauungsplan Ratswiesen

Art und Umfang des Der Bebauungsplan Ratswiesen muss geändert wer- geplanten Vorhabens den. Die Änderung schafft die Voraussetzung für die Betriebserweiterung der Firma nya nordiska am Standort. Nur über die Änderung des Bebauungsplans ist eine Expansion des Betriebes möglich. Es können hier zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Bedeutung für die zu- Um das Projektgebiet entwickeln zu können, müssen künftige Qualität im verschiedene Bebauungspläne geändert werden, um Kontext des Teilraums Maßnahmen durchführen zu können. Die Entwicklung des Projektgebiets zielt auf eine Aufwertung des Ima- ges und der Attraktivität der Innenstadt Dannenbergs (Elbe) ab. Ferner werden durch die Änderung der Bebauungspläne und die nachfolgende Umsetzung der entsprechenden Projekte Impulse für die Wirt- schaftsstruktur gegeben. Angaben zur 30.000 Konfinanzierung – € (siehe 7.1. Genauer Finanzmitteleinsatz) Finanzmitteleinsatz

Zeitrahmen für die Umsetzung 2008

Gesicherte und/oder neu geschaffene Siehe Projekt B „Betriebserweiterung nya nordiska“ Arbeitsplätze

84 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen) c) Erweiterung des Bebauungsplans Mühlentor

Art und Umfang des ge- Der Bebauungsplan Mühlentor muss erweitert wer- planten Vorhabens den. In diesem Bereich sollen umfangreiche Projek- te umgesetzt werden. Bei den Projekten handelt es sich um die „Entwicklung und Reaktivierung Müh- lentor 4 und Umgebung“, die „Gestaltung des Innen- hofs im rückwärtigen Teil der Gebäude Mühlentor 4 bis 8“ sowie die „Entwicklung und Reaktivierung Mühlentor 17 bis 20“. Neben einem Kunsthaus (Pro- jekt C) soll in diesem Teil der zentralen Innenstadt ein Wohn- und Geschäftshaus (Projekt F) durch eine Stiftung bzw. einen Investor entstehen. Die Erweite- rung des Bebauungsplans stellt die Grundvorausset- zung für diese Vorhaben dar. Bedeutung für die Nur durch die Erweiterung des Bebauungsplans zukünftige Qualität im Mühlentor ist eine zukunftsfähige und nachhaltige Kontext des Teilraums Entwicklung möglich. Neben der Stärkung der Wirt- schaftskraft und der Wettbewerbsfähigkeit in die- sem Bereich kann durch die Umsetzung dieses Pro- jekts eine Belebung der Innenstadt initiiert werden. Dieser Bereich der Innenstadt kann zu einer Begeg- nungsstätte der Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt als auch der Gäste werden. Die Aufenthalts- sowie die Wohnumfeldqualität werden nachhaltig gestärkt. Angaben zur Kofinan- € 30.000 zierung – (siehe 7.1. Genauer Finanzmitteleinsatz) Finanzmitteleinsatz Zeitrahmen 2008 für die Umsetzung Gesicherte und/oder Siehe Projekt 4 „Teilabriss für Entwicklung und Re- neu geschaffene Arbeits- aktivierung Mühlentor 4 und Umgebung“, Projekt5 plätze „Gestaltung des Innenhofs im rückwärtigen Teil der Gebäude Mühlentor 4 bis 8“, Projekt C „Neubau Kunsthaus Mühlentor 4“, Projekt F „Entwicklung und Neubau des Wohn- und Geschäftshauses Mühlentor 17 bis 20“

85 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen) d) Änderung Flächennutzungsplan

Art und Umfang des Aufgrund der rechtlichen Zuständigkeiten der Samt- geplanten Vorhabens gemeinde muss der bestehende Flächennutzungs- plan durch die Änderung der vier Bebauungspläne mit angepasst bzw. aufgestellt werden. Bedeutung für die Um das Projektgebiet entwickeln zu können, müssen zukünftige Qualität verschiedene Bebauungspläne geändert werden, um im Kontext des Teil- Maßnahmen durchführen zu können. Dies führt dazu, raums dass auch der Flächennutzungsplan angepasst wer- den muss. Die Entwicklung des Projektgebiets zielt auf eine Aufwertung des Images und der Attraktivität der Innenstadt Dannenbergs (Elbe) ab. Ferner werden durch die Änderung der Bebauungspläne, des Flä- chennutzungsplans und die nachfolgende Umsetzung der entsprechenden Projekte Impulse für die Wirt- schaftsstruktur gegeben. Angaben zur € 30.000 Kofinanzierung – (siehe 7.1. Genauer Finanzmitteleinsatz) Finanzmitteleinsatz Zeitrahmen für die 2008 Umsetzung Gesicherte und/oder neu geschaffene Siehe Projekt 2 a–c „Änderung der Bebauungspläne“ Arbeitsplätze

86 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen) e) Gutachten zur Inwertsetzung des Thielenburger Sees

Art und Umfang des Für die innenstadtnahe Naherholung sollen Möglich- geplanten Vorhabens keiten aufgezeigt werden, wie dieser Bereich in Ver- bindung zur Altstadt aufgewertet und damit in Wert gesetzt werden kann. Die Untersuchung zielt darauf ab, zusätzliche bzw. ergänzende Einnahmemöglich- keiten für den Einzelhandel, die Gastronomie und Ho- tellerie zu schaffen. Daneben soll die Aufenthaltsqua- lität verbessert werden.

Bedeutung für die Der Thielenburger See hat große Bedeutung für die zukünftige Qualität Stadt Dannenberg (Elbe), weil sich dieses Gebiet in im Kontext des Teil- zentraler Innenstadtlage befindet. Eine auf die Zu- raums kunft ausgerichtete, wegweisende Entwicklung der Stadt darf die immer wichtiger werdende Aufenthalts- qualität, die Städte aufweisen müssen, um attraktiv zu wirken, nicht missachten. Die Verbindung der zen- tralen Innenstadt mit dem See vereinigt Einzelhandel, wirtschaftliches Leben mit Freizeitgestaltung sowie Erholungswert. Außerdem macht diese Verbindung eine besondere Attraktion der Stadt aus, die als Al- leinstellungsmerkmal wirkt. Angaben zur Kofinan- zierung – € 30.000 Finanzmitteleinsatz (siehe 7.1. Genauer Finanzmitteleinsatz)

Zeitrahmen für die 2009 Umsetzung Gesicherte und/oder Es werden dauerhaft Arbeitsplätze gesichert, da die neu geschaffene Möglichkeiten einer attraktiven Inwertsetzung des Arbeitsplätze Thielenburger Sees aufgezeigt werden, die sowohl die Wirtschaft als auch Gastronomie und Hotellerie beleben. (siehe Projekt I „Umsetzung des Konzeptes Inwertsetzung Thielenburger See“)

87 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Karte 3: Bebauungspläne der Stadt Dannenberg (Elbe) Quelle: SG Elbtalaue 2007

88 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 1 3. Modellprojekt Ost-Bahnhof Maßnahmen- gruppe 2.1.3

Art und Umfang Im Ost-Bahnhof planen die diakonischen Einrichtungen des geplanten und der Caritasverband für die Landkreise Uelzen und Lü- Vorhabens chow-Dannenberg ein Kooperationsprojekt mit gezielten Jugendmaßnahmen. Dieses dient jungen Menschen, die hier besondere Schwierigkeiten beim Übergang in Aus- bildung und Beruf haben. Daneben ist in Kooperation mit dem Landkreis Lüchow-Dannenberg ein Pro-Aktiv-Center mit dem Ziel der Eingliederung von sozial benachteiligten jungen Menschen in den ersten Arbeitsmarkt entwickelt worden. Auch dieses soll im Bahnhof integriert werden. Ferner kann der Fahrkartenverkauf sowie ein Bistro-Bereich im Bahnhof weiterbetrieben werden. Diese Aktionenen sollen im Rahmen des ESF gefördert werden. Kooperati- on mit der Stadt ist eine Komplettsanierung des Gebäudes geplant, um eine brachliegende Bausubstanz wieder als Begrüßungsportal und als ein Eingangstor zur Stadt Dan- nenberg (Elbe) zu errichten. Bedeutung für die Der Stadt Dannenberg (Elbe) ist es wichtig, Synergien zukünftige Qualität im zwischen unterschiedlichen Finanzierungsinstrumenten Kontext des Teilraums zu schaffen. Der Ostbahnhof in Dannenberg (Elbe) ist ein bedeutendes Gebäude. In einer architektonischen Beson- derheit zeigt sich dieser Bau aus der Jahrhundertwende. Das Gebäude selbst und den Bahnhof zu erhalten, ist da- her in der Stadtentwicklung ein besonderes Anliegen. Aus diesem Grunde ist ein Modellprojekt zur Kooperation entwickelt worden. Die Synergien zwischen der EFRE- und der ESF-Förderung sollen hier genutzt werden. Das Projekt ist auch ein Baustein der Schwerpunktzielset- zung „Lebenslanges Lernen“ der Stadt Dannenberg (Elbe). Hier geht es darum, Menschen wieder in Arbeit zu bringen (erster Arbeitsmarkt). Der Ost-Bahnhof ist ein Teil der Eisenbahnverbindung zwi- schen Lüneburg und Dannenberg (Elbe) und bindet diese in die Metropolregion Hamburg ein. Vom Ost-Bahnhof ist

89 5. Die Vorhaben - räumliche2. Ist-ZustandBausteine

eine Busverbindung zum ZOB und somit in die Innenstadt gesichert. Als Eingangstor hat der Bahnhof immense Be- deutung für die Stadt und damit auch für die Innenstadt. Der Ost-Bahnhof (zur Zeit eine Brache) in Dannenberg (Elbe) wird durch die Maßnahme revitalisiert. Der Ost-Bahnhof ist Teil der Förderung Erneuerung und Entwicklung städtischer Gebiete, da durch dieses Vorhaben ein rundes Gesamtkon- zept entsteht. An diesem Vorhaben besteht durch die dargelegte beson- der Situation ein besonderes öffentliches Interesse, so dass eine Förderung von 50% geplant ist. angaben zu € 1.000.000 Kofi nanzierung – Finanzmitteleinsatz Drittmittel EFRE Eigenanteil (ESF) € 375.000 € 125.000 € 500.000 zeitrahmen für die 2008 – 2010 umsetzung gesicherte und/oder neu geschaffene Es werden 35 bis 40 arbeitsplätze neu geschaffen. arbeitsplätze

Lageplan Ostbahnhof

90 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 1 4. Teilabriss für Entwicklung und Reaktivierung Maßnahmen- gruppe 2.1.3 Mühlentor 4 und Umgebung

Art und Umfang des Die Sparkassen-Stiftung beabsichtigt, auf dem Areal geplanten Vorhabens des Mühlentor 4 ein Kunsthaus zu errichten. In dem Gebäude sollen bereits von der Stiftung erworbene Kunstobjekte zeitgenössischer Künstler, insbesonde- re aus dem Raum Elbtalaue Wendland, ausgestellt werden. Daneben wird es wechselnde Ausstellungen geben. Um das Projekt zu verwirklichen, sind beste- hende Gebäude abzureißen, teilweise zu ersetzen und Grundstückszuschnitte neu zu ordnen. Bedeutung für die Durch diese Ornungsmaßnahmen werden die Voraus- zukünftige Qualität setzungen geschaffen, das Projekt zu realisieren und im Kontext des durch eine entsprechende Gestaltung in das Stadtbild Teilraums zu integrieren. Hierbei sollen die Überlegungen zur Stadtplanung mit einfließen (Bildung von Raumkan- ten, Schaffung von Innenhöfen). Seitens der Stadt besteht an dieser Maßnahme ein ho- hes öffentliches Interesse, da neben der Ausstellung von Kunstobjekten auch eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen geplant ist und die Schülerinnen und Schüler gezielt an Kunst herangeführt werden sollen. Dies gilt auch für die Erwachsenen und steht damit im Kontext zu den Planungen des Bildungszentrums der Generationen (Projekt 1). Angaben zur € 180.000 Kofinanzierung – Finanzmitteleinsatz EFRE Eigenanteil Private Anteile € 54.000 € 18.000 € 108.000 Zeitrahmen für die 2008/09 Umsetzung Gesicherte und/oder neu geschaffene Ar- Siehe Projekt C „Neubau Kunsthaus Mühlentor 4“ beitsplätze

91 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 1 5. Gestaltung des Innenhofs im rückwärtigen Teil Maßnahmen- gruppe 2.1.2 der Gebäude Mühlentor 4 bis 8

Art und Umfang Im rückwärtigen Bereich des Mühlentor 4 bis 8 soll des geplanten ein öffentlicher Platz als Innenhof geschaffen werden. Vorhabens Durch Großgrün sowie weiteren Begrünungsmaßnah- men wird dieser Bereich aufgewertet.

Bedeutung für die Die barrierefreie Gestaltung eines Innenhofs im zukünftige Qualität rückwärtigen Teil des Gebäudes Mühlentor 4 bis 8 im Kontext des trägt zu verbesserten Rahmenbedingungen für die Teilraums umliegenden Geschäfte bei. Es wird die Möglichkeit geschaffen, dass sich die Geschäfte nach außen bes- ser präsentieren können. Die Aufenthaltsqualität wird nachhaltig gestärkt und das Stadtklima verbessert. Durch angemessene Beleuchtung wird die Aufent- haltsqualität für spezifische Bevölkerungsgruppen, wie Frauen und Kinder, erhöht. Angaben zur 40.000 Konfinanzierung – € Finanzmitteleinsatz EFRE Eigenanteil € 32.000 € 8.000 Zeitrahmen für die 2008/09 Umsetzung Gesicherte und/oder Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze durch die neu geschaffene verbesserten Umfeldbedingungen für die angrenzen- Arbeitsplätze den Geschäfte.

92 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 1 6. Teilabriss für Entwicklung und Reaktivierung Maßnahmen- gruppe 2.1.4 des Ratskellers

Art und Umfang Das Hotel Ratskeller mit Non-Food-Geschäft (ca. 400 des geplanten m2 Verkaufsfläche) ist im Januar 2007 teilweise abge- Vorhabens brannt. Mit der Entschädigung der Versicherung soll das Gebäude wieder aufgebaut werden. Darüber hin- aus soll die bisherige Bettenkapazität von 30 auf über 50 erhöht werden. Dazu ist es erforderlich, die nicht denkmalgeschützten restlichen Bauteile des Ratskel- lers abzureißen und diesen Bereich neu zu gründen.

Bedeutung für die Der Ratskeller gehört zum kulturellen Erbe der Stadt zukünftige Qualität Dannenberg (Elbe) und ist aus diesem Grund beson- im Kontext des ders erhaltenswert. Die Maßnahme schafft die Vor- Teilraums aussetzung, dass nach einem Wiederaufbau und ei- ner Erweiterung des Hotels erstmalig im Rahmen des Städtetourismus auch Busunternehmen auf die Stadt Dannenberg (Elbe) aufmerksam werden, weil sie dann alle Reisenden in einem Hotel unterbringen können. Wegen der besonderen Bedeutung dieser Maßnahme für die Gestaltung des Marktplatzes in Dannenberg (Elbe) liegt ein besonderes öffentliches Interesse vor. Aus diesem Grund soll eine Zuwendung in Höhe von 50% gewährt werden. Angaben zur € 60.000 Kofinanierung – EFRE Eigenanteil Private Anteile Finanzmitteleinsatz € 18.000 € 6.000 € 36.000 Zeitrahmen für die 2008 Umsetzung Gesicherte und/oder Siehe A „Wiederaufbau und Erweiterung des neu geschaffene Ratskellers“ Arbeitsplätze

93 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 2 7. Verbreiterung des Fußweges Arkade Schmidt Maßnahmen- gruppe 2.1.7 (Marschtorstrasse 49)

Art und Umfang Für den Straßenabschnitt in der Marschtorstraße, begin- des geplanten nend am Gebäude Marschtorstr. 45/46 (Niemeitz) bis zum Vorhaben Gebäude Marschtorstr. 50 (Laden und Café Ambiente), ist im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen Dannenberg-In- nenstadt der Bau eines Arkadenganges als Sanierungsziel und als eine wichtige und gestalterisch wertvolle Mög- lichkeit der Verbreiterung der fußläufigen Verbindung in der Marschtorstraße konzipiert worden. Bei drei von fünf Gebäudebeständen konnte der Bau der Arkade realisiert werden. In der Marschtorstraße 49 (Schmidt), in der eine Sanierung aufgrund familiärer Gegebenheiten bisher noch nicht durchgeführt werden konnte, liegt eine Planung für die Weiterführung der Arkade vor. Diese konnte durch ei- nen gerade erfolgten Eigentümerwechsel initiiert werden. Im Erdgeschoss wird eine Ladennutzung beibehalten. Auch im Obergeschoss des Gebäudes und im Dachgeschoss so- wie im rückwärtigen Teil des Grundstückes werden erheb- liche Baumaßnahmen durchgeführt.

94 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Bedeutung für Die jetzige Gehwegbreite in der Marschtorstraße ist nicht die zukünftige ausreichend. Fußgänger meiden diesen Bereich aus Grün- Qualität im den der unsicheren Situation (derzeit 80 cm Gehwegbreite). Kontext des Ein barrierefreier Ausbau der Arkade, sowie eine ange- Teilraums messene Gestaltung machen diesen Bereich für benachtei- ligte Gruppen (Behinderte, Frauen, Senioren) nutzbar. Die fehlende Breite des Gehweges beeinträchtigt die ge- schäftliche Nutzung in der gesamten Marschtorstraße. Das Projekt trägt dazu bei, dass die Aufenthaltsqualität und die Wirtschaftsstruktur in der Marschtorstrasse erheblich verbessert wird. Daneben besteht die Möglichkeit, im Erd- geschoss des Gebäudes Marschtorstr. 49 eine zusätzliche Geschäftsnutzung zu entwickeln (bisher Wohnen). Angaben zu € 80.000 Kofinanzierung – Finanzmittel- EFRE Eigenanteil einsatz € 64.000 € 16.000 Zeitrahmen für 2008 die Umsetzung Gesicherte und/ Siehe Projekt 9 „Umbau Erdgeschoss Marschtorstr. 49 zur oder neu Einzelhandelsfläche“ geschaffene Arbeitsplätze Ein breiterer, gut ausgebauter Fußweg bringt mehr Kun- den und Gäste in die Marschtorstraße, so dass Arbeitsplät- ze gesichert werden können.

95 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 2 8. Abriss des Gebäudes Am Markt 2 und Neugründung Maßnahmen- gruppe 2.1.4

Art und Umfang Das Gebäude Am Markt 2 ist teilweise baufällig. Fer- des geplanten ner kann es aufgrund des baulichen Zustandes, unzu- Vorhabens reichender Deckenhöhen und Senkungen im Gebäude nicht mehr adäquat genutzt werden. Aufgrund seiner Lage am Marktplatz ist es erforderlich, hier ein städ- tebaulich ansprechendes Gebäude in Abstimmung mit der Denkmalpflege zu errichten. Aus diesem Grund soll das bestehende Gebäude abgerissen und entspre- chend neu gegründet werden.

Bedeutung für Durch die zentrale Lage die zukünftige in der Innenstadt ist das Qualität im Gebäude Am Markt 2 für Kontext des das Stadtbild sehr be- Teilraums deutsam. Das Gebäude muss abgerissen und neu aufgebaut werden, um das Stadtbild attraktiv ge- stalten zu können. Diese Maßnahme trägt zur Stei- gerung der Aufenthalts- qualität bei und belebt nachhaltig die Innenstadt. Eine positive Entwicklung der Innenstadt wird in die Wege geleitet.

Angaben zur € 80.000 Kofinanzierung – EFRE Eigenanteil Private Anteile Finanzmitteleinsatz € 24.000 € 8.000 € 48.000 Zeitrahmen für die 2010 Umsetzung Gesicherte und/oder Siehe Projekt E „Neubau Wohn- und Geschäftshaus neu geschaffene Markt 2“ Arbeitsplätze

96 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 2 9. Umbau Erdgeschoss Marschtorstr. 49 Maßnahmen- gruppe 2.1.2 zur Einzelhandelsfläche

Art und Umfang des Im Erdgeschoss des Gebäudes Marschtorstr. 49 wird eine Ein- geplanten zelhandelsfläche installiert. Das Gebäude Marschtorstr. 49 war Vorhabens über Jahrzehnte in Familienbesitz. Eine Sanierungsmaßnahme konnte aus familiären Gründen bisher nicht durchgeführt wer- den. Durch den Verkauf des Gebäudes bestehen jetzt neue Ent- wicklungschancen im Bereich der Marschtorstraße.

Bedeutung Mit dem Bau der Arkade wird ein Sanierungsziel, das über Jahre für die verfolgt wurde, aber durch ungelöste familiäre Schwierigkeiten zukünftige nicht umgesetzt werden konnte, erreicht. Qualität im Die Arkade in der Marschtorstraße ist eine gestalterisch sehr Kontext des ansprechende Lösung, um den Fußgängerbereich zu verbrei- Teilraums tern. Durch die Umsetzung dieses Projektes und das Schaffen einer weiteren Ladeneinheit in der Marschtorstraße wird ge- rade dieser, einige Zeit mit Leerständen stark beanspruchte Stadtbereich, erheblich aufgewertet. Gerade in der jetzigen Planung, in der jede Ladenfläche weiteren Aufschwung für die Stadt Dannenberg (Elbe) bringt, kann eine solche Entwicklung nur begrüßt werden und die Wettbewerbsfähigkeit sowie die ökonomische Situation stärken.

Angaben zu Kofinanzie- € 80.000 rung – Finanzmitte- EFRE Private Anteile leinsatz € 24.000 € 56.000 Zeitrahmen für die Um- 2008/09 setzung Gesicherte und/oder neu geschaf- Eine neue Ladeneinheit schafft drei neue Arbeitsplätze. fene Arbeits- plätze

97 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 2 10. Entwicklung und Ausbau des innenstadtnahen Maßnahmen- gruppe 2.1.7 Parkplatzes nördlich des Gebäudes Marschtorstr. 7/8

Art und Umfang Aufgrund der geplanten Maßnahmen im Bereich der des geplanten Marschtorstraße (östlich der Alten Jeetzel) ist ein weiterer Vorhabens öffentlicher Parkplatz erforderlich. Aus diesem Grund soll die innenstadtnahe Fläche (derzeit ohne Nutzung) zum öf- fentlichen Parkplatz ausgebaut werden.

Bedeutung für Durch die erweiterte Neuschaffung des Parkplatzes wird die zukünfti- das bestehende Parkplatzangebot erheblich verbessert ge Qualität im und die Kundenfrequenz in der Marschtorstraße gesteigert. Kontext des Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts wird gestärkt Teilraums sowie ein Beitrag zu einer nachhaltigen ökonomischen Entwicklung geleistet. Eine barrierefreie sowie ökologi- sche Gestaltung und angenehme Möblierung macht den Parkplatz für benachteiligte Gruppen (Behinderte, Frau- en, Senioren) attraktiv.

Angaben zur € 120.000 Kofinan- zierung – EFRE Eigenanteil Finanzmittel- € 96.000 € 24.000 einsatz Zeitrahmen für 2010 die Umsetzung Gesicherte und/ Arbeitsplätze werden gesichert, da Kunden und Gästen oder neu ge- vermehrt der Zugang in die Marschtorstraße mit geeigne- schaffene Ar- ten Parkmöglichkeiten ermöglicht wird. beitsplätze

98 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 2 11. Fahrradunterstand im Bereich ZOB Maßnahmen- gruppe 2.1.4

Art und Umfang Zwischen dem Schul- und Kulturzentrum sowie der In- des geplanten nenstadt liegt der Zentrale-Omnibus-Bahnhof (ZOB). Vorhabens Aufgrund der zentralen Lage wird dieser intensiv in An- spruch genommen. Zur Verbesserung der Infrastruktur ist es erforderlich, einen Fahrradunterstand zu errich- ten, um die örtliche Situation besser zu ordnen.

Bedeutung für In einer ländlich geprägten Region ist der öffentliche die zukünftige Personennahverkehr (ÖPNV) nicht gut genug ausge- Qualität im Kontext baut. Für die Rahmenbedingung des ÖPNV ist die Kom- des Teilraums mune verantwortlich. Ein Fahrradunterstand trägt zur Verbesserung der Rahmenbedingungen bei. Für Kinder und Jugendliche bringt diese Maßnahme eine gewisse zusätzliche Infrastruktur.

Angaben zur € 30.000 Kofinanzierung – Finanzmitteleinsatz EFRE Eigenanteil € 22.500 € 7.500 Zeitrahmen für die Umsetzung 2009

Gesicherte und/oder Eine Attraktivitätssteigerung im Hinblick auf den ÖPNV neu geschaffene sichert Arbeitsplätze. Arbeitsplätze

99 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 3 12. Abriss für Entwicklung und Reaktivierung Maßnahmen- gruppe 2.1.3 Mühlentor 17 – 20

Art und Umfang Die Altstadt der Stadt Dannenberg (Elbe) leidet auf- des geplanten grund ihrer Baustruktur darunter, dass zu kleine Vorhabens Einzelhandelsflächen vorhanden sind. Der Komplex Mühlentor 17–20 zeichnet sich durch eine kleintei- lige Gemengelage aus. Durch den Abriss der beste- henden Bausubstanz besteht die Möglichkeit, eine verkehrsgünstig im Kern der Innenstadt gelegene Einzelhandelsfläche zwischen Mühlentor und Lin- denweg zu entwickeln. Durch eine entsprechende Gründung kann hier ein neuer Wohn- und Geschäfts- komplex entstehen. Bedeutung für die Durch die Maßnahme werden neue Arbeitsplätze zukünftige Qualität und Wohnungen im Kern der Innenstadt geschaffen. im Kontext des Die Wirtschaftsstruktur wird gestärkt. Die Maßnah- Teilraums me dient zur Vorbereitung der Schaffung von bar- rierefreiem Wohnraum und Wohnfläche im Innen- stadtkern.

€ 150.000 Angaben zur Kofinanzierung – Private An- EFRE Eigenanteil Finanzmitteleinsatz teile € 45.000 € 15.000 € 90.000 Zeitrahmen für die 2012 Umsetzung Gesicherte und/oder Siehe Projekt F „Entwicklung und Neubau des Wohn- neu geschaffene und Geschäftshauses Mühlentor 17–20“ Arbeitsplätze

100 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 3 13. Abriss für Entwicklung und Reaktivierung Maßnahmen- gruppe 2.1.3 Jürgens/Vieregge

Art und Umfang Der bestehende Bebauungsplan sieht für diesen Be- des geplanten reich eine 2,5 geschossige Platzrandbebauung vor. Vorhabens Um dies umzusetzen, muss die vorhandene Neben- gebäudestruktur abgerissen und der Neubau ent- sprechend gegründet werden. Durch einen Neubau können im Erdgeschoss Flächen für den Einzelhandel und in den Obergeschossen Flächen für Büros bzw. Wohnungen entstehen. Bedeutung für die Das Projekt stärkt die Wirtschaftskraft und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Stadt Dannenberg (Elbe) Qualität im Kontext nachhaltig. Neue Arbeitsplätze werden geschaffen des Teilraums bzw. Menschen im Innenstadtbereich in attraktiver Wohnlage gebunden. Angaben zur € 60.000 Kofinanzierung – Finanzmitteleinsatz EFRE Eigenanteile Private Anteile € 18.000 € 6.000 € 36.000 Zeitrahmen für die 2010 Umsetzung Gesicherte und/oder Siehe Projekt G „Neubau Wohn- und Geschäftshaus neu geschaffene Ar- Lauben“ beitsplätze

101 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 3 14. Umnutzung der alten Brauerei Marschtorstr. 10 Maßnahmen- gruppe 2.1.3 (Hinterhaus) (Holm)

Art und In der Marschtorstrasse befindet sich die alte Brauerei. Die Umfang des Nutzung der Gebäude, in denen diese einst untergebracht geplanten war, befindet sich in privater Hand. Der Eigentümer ist bereit, Vorhabens die Gebäude zu veräußern. Es ist geplant, einen Gastrono- miebetrieb einzurichten. In einer innenhofartigen Gastrono- mie könnte eine erhöhte Symbiose zwischen Brauerei und Gastronomie erfolgen. Bedeutung für Gerade auch im Hinblick auf die Verbindung der Stadt Dan- die zukünftige nenberg (Elbe), dem Alleinstellungsmerkmal „DAN(n): Die Qualität im Alternative“ und dem Herausarbeiten der Manufakturen ist Kontext des eine Brauerei eine Besonderheit für eine gezielte Stadtent- Teilraums wicklung. Es wird ein neuer Anreiz für Bewohner und Besu- cher geschaffen und das kulturelle Erbe der Stadt erhalten. Die Brauerei bringt in Verbindung mit einem Gastronomie- betrieb für beide Seiten einen werblichen Effekt. Ferner wird die touristische Anziehungskraft der Stadt Dannenberg (Elbe) durch einen zusätzlichen gastronomischen Betrieb erhöht. Diese Maßnahme führt somit zu einer Belebung der Stadt. Die Wirtschaftsstruktur sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes werden gestärkt. Angaben zu € 500.000 Kofinanzierung Finanzmittel- EFRE Eigenanteile einsatz € 350.000 € 150.000 Zeitrahmen für 2010 die Umsetzung Gesicherte Ein gastronomischer Betrieb schafft drei Arbeitsplätze. Durch und/oder neu die Inwertsetzung der Brauerei wird die Aufenthaltsqualität geschaffene erhöht und mehr Bewohner und Besucher in die Innenstadt Arbeitsplätze gebracht. Die bestehenden Arbeitsplätze werden gesichert.

102 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 3 Maßnahmen- 15. Verbesserte Erschließung der Innenstadt gruppe 2.1.7

Art und Umfang Im Bereich Querdeich/Lindenweg ist eine Verbindungsst- des geplanten rasse im Zweirichtungsverkehr geplant. Die Planung be- Vorhabens inhaltet die Gestaltung einer Kreuzung Lüneburger Straße – Querdeich.

Bedeutung für die Die neue Straßenverbindung Querdeich-Lindenweg nimmt zukünftige Quali- rund 3.500 Kfz pro Tag auf. Hierdurch kommt es zu spür- tät im Kontext des baren Entlastungen im kritischen Bereich Jeetzelallee/ Teilraums Lindenweg/Prochaskaplatz um rund 2.500 Kfz pro Tag. Auch die Lüchower Straße und die Riemannstraße wer- den um knapp 1.000 bzw. rund 500 Kfz pro Tag entlas- tet. (Verkehrsentwicklungsplan 2001) Dieses Projekt hat besondere Bedeutung für das geplante „Bildungszentrum der Generationen“ (Projekt 1). Durch eine Verkehrsberuhi- gung an der Riemannstraße kann hier das generationen- übergreifende Lernen ungehindert stattfinden.

Angaben zur € 320.000 Kofinanzierung – Finanzmittel- EFRE Eigenanteile einsatz € 240.000 € 80.000 Zeitrahmen für die 2012 Umsetzung Gesicherte und/ Durch einen verbesserten Zugang zur Stadt kommen mehr oder Kunden und Besucher ins Zentrums Dannenbergs. Damit neu geschaffene wird der Einzelhandel gestärkt und die bestehenden Ar- Arbeitsplätze beitsplätze gesichert. Zudem eröffnet diese Verkehrser- schließung überbaubare Flächen für Geschäftshäuser.

103 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

5.2.2 Integrationscharakter der Vorhaben und Entwicklungspotential für den städtischen Raum

Die Projekte im Handlungsfeld „Städtebauliche Entwicklung“ bilden die Grundvo- raussetzung für eine zukunftsfähige Entwicklung des Projektgebietes. Nur wenn die Stadt den Abriss und Gründungsmaßnahmen übernimmt sowie planungs- rechtliche Voraussetzungen schafft, können Investoren gewonnen werden. Die städtebauliche Entwicklung nimmt einen bedeutenden Anteil in der nachhaltigen und zukunftsgerichteten Gestaltung der Stadt Dannenberg (Elbe) ein. Es geht in erster Linie um die Entwicklung von Brachen. Die Grundlage für eine wirtschaftliche, touristische sowie kulturelle Entwicklung wird durch ein attraktives Stadtbild bereitgestellt. Ein attraktives Stadtbild stellt somit ein wichtiges Entwicklungspotential dar, durch das sich die Stadt weiter entfalten sowie sich auf die Zukunft ausrichten kann. Neben den planungsrechtlichen Voraussetzungen, die die Projekte in diesem Handlungsfeld schaffen, stehen sie in engem Zusammenhang mit den Projekten der beiden anderen Handlungsfelder. Sie unterstützen vor allem das „Bildungs- zentrum der Generationen“, indem sie die nötige Umgebung für eine Lernland- schaft bereit stellen. Neben der Bewahrung des kulturellen Erbes, der Attrakti- vitätssteigerung der Innenstadt sowie der Stärkung des Einzelhandels und der Wirtschaftsstruktur insgesamt zählt dazu eine Verkehrsberuhigung am Bildungs- zentrum. All dies schafft ein Umfeld, in dem sich die Besucherinnen und Besucher des Bildungszentrums, Schülerinnen und Schüler sowie Kunden gerne aufhalten, ihre Freizeit gestalten und sich weiterbilden. In Verbindung mit den Projekten des Handlungsfeldes Einzelhandel, Tourismus, Gastronomie und Marketing wird ein rundes Ganzes entstehen, das im Folgenden weiter erläutert wird.

5.2.3 Schaffung von Arbeitsplätzen

Die Maßnahmen in diesem Handlungsfeld haben eine indirekte Wirkung auf die Beschäftigung in der Stadt Dannenberg (Elbe). Sie tragen zur Attraktivitätsstei- gerung der Stadt bei, die eine Grundvoraussetzung für eine belebte Stadt ist und Menschen in die Stadt bringt, und stellen vorbereitende Maßnahmen dar, damit neue Einzelhandelsgeschäfte, Gastronomie und Hotellerie entstehen können. Nur durch diese Vorbereitungen ist eine Entwicklung der zentralen Innenstadt in Dan- nenberg (Elbe) möglich. Sie sind Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und Sicherung sowie Schaffung neuer Arbeitsplätze.

104 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

5.3 hanDlungSFElD: EInzElhanDEl, touRISMuS, gaStRonoMIE unD MaRKEtIng

ieses Handlungsfeld umfasst die Entwicklungen des Einzelhandels, des Tou- Drismus, der Gastronomie und des Marketings. Diese Bereiche werden hier zusammengefasst, denn sie dienen alle einem Ziel: die Wirtschaftskraft der Stadt zu stärken, die Attraktivität der Stadt nach außen hin publik zu machen und das Image der Stadt zu gestalten. Städte und Kommunen in Deutschland stehen in immer stärkerem Wettbewerb un- tereinander. Aus diesem Grund gewinnen markante städtische alleinstellungs- merkmale zunehmend an Bedeutung. Durch Alleinstellungsmerkmale werden Städte einzigartig. Ferner schaffen sie Identität, die die Bindung der Bürgerinnen und Bürger zur eigenen Stadt fördert. Wichtige Faktoren bei der Herausstellung der Einzigartigkeit einer Stadt sind eine attraktive Angebotsstruktur und Vielfalt im Bereich Handel und Dienstleistungen. Kulturelle Möglichkeiten, touristische Highlights sowie eine vielseitige Gastronomie gehen damit einher. Diese Entwick- lung dient der Positionierung einer Stadt besonders auch gegenüber ande- ren Städten in der Region. Vor allem hilft sie Arbeitsplätze zu schaffen und das Wachstum der Wirtschaft voranzutreiben. Die Angebote und die Außendarstel- lung des Handels und des touristischen sowie gastronomischen Bereichs tragen zur Imagebildung und Attraktivitätsgestaltung der Stadt bei. Nur ein lebendiger Handel und ein gut vermarkteter Tourismus sowie Gastronomie und Hotellerie stärken die Wirtschaftsstruktur. Die vorhandenen Potentiale in der Stadt Dannen- berg (Elbe) müssen genutzt werden. Die historische Altstadt bildet eine attraktive Symbiose mit dem Einzelhandel und verbessert die Aufenthaltsqualität. An die- sem Punkt setzen die Vorhaben in diesem Handlungsfeld an. Beschäftigung muss in der wirtschaftsschwachen Stadt Dannenberg (Elbe) gefördert werden. Ebenso müssen auch Zukunftschancen vor allem für jungen Menschen gesichert werden. In einer attraktiven Stadt halten sich Menschen gerne auf und genießen eine hohe Lebensqualität. Ein positives Image sorgt für einen guten Ruf der Stadt. Die einzelnen Maßnahmen in diesem Handlungsfeld umfassen mehrere Bereiche des städtischen Lebens und vernetzen diese miteinander. Das Besondere des Stadtmarketings stellt in Zukunft die Kooperation der beiden Städte Dannenberg (Elbe) und Hitzacker (Elbe) als übergeordnete Verbindung in der Samtgemeinde Elbtalaue dar. In Zeiten des immer stärkeren Wettbewerbs zwischen Städten soll ein gemeinsames Marketing beide Städte zukunftsfähig ge- stalten, so dass nicht gegeneinander sondern miteinander gearbeitet wird.

5.3.1 Projektbeschreibung

Im Folgenden werden die einzelnen Vorhaben im Rahmen dieses Handlungsfeldes detailliert erläutert und dargestellt.

105 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt: Priorität 1 16. Wie komme ich in die Altstadt? (Verkehrsführung Maßnahmen- gruppe 2.1.2 und innerstädtisches Wegweisungskonzept)

Art und Ein Beschilderungssystem und ein Wegweisungskonzept Umfang des werden ausgearbeitet. Das Projekt umfasst: geplanten . Ein Hinweissystem auf die historische Altstadt Vorhabens Dannenbergs sowie ein Parkplatzleitsystem an der Umgehungsstraße . Eine gezielte Führung von außerhalb in die Stadt zu den Parkplätzen . Ein gezielte Führung von den Parkplätzen in die Altstadt . Innerstädtische Ausschilderung der Dienstleistungen (Rathaus, Ärzte, usw.) sowie der Sehenswürdigkeiten . Einen Hotelführer. Für Kunden und ortsfremde Menschen sind gezielte Orientie- rungshilfen unbedingt erforderlich, um die Angebote des Ein- zelhandels, Sehenswürdigkeiten, historische Gebäude, stän- dig wiederkehrende Veranstaltungen, Veranstaltungshäuser, Gastronomie und Hotels sowie barrierefreie Wege und öf- fentliche Toiletten zu erkennen und zu finden. Um ein System zu konzipieren, dass über viele Jahre Bestand hat, sollen die vorhandene Stadtmöblierung, wie Lampen, Poller, Beschilde- rung und natürlich auch die Architektur der Stadt mit in die Gestaltung einbezogen werden. Vorhandene Schriften und sonstige Diagramme werden genutzt, Wegweiserstandorte sowie Wegweiserkarten festgelegt, vorhandenes Kartenma- terial mit einbezogen, Einzelentwürfe für mögliche Standor- te angefertigt sowie Installations- und Aufstellungsarbeiten durchgeführt. Die Innenstädte leben von und mit ihren Besuchern. Durch ein qualifiziertes Beschilderungssystem finden mehr Men- schen den Weg in die Innenstadt Dannenbergs. Nur eine belebte Stadt spiegelt Aufenthaltsqualität und ihre Viel- falt wider. Zur Belebung der Stadt Dannenberg (Elbe) tragen insbesondere Kunden und Besucher bei. Diese stärken u.a.

106 Bedeutung für das kulturelle Leben in Dannenberg (Elbe). Damit wird die die zukünftige Qualität der historischen Altstadt mit ihren Einzelhan- Qualität im delsgeschäften insgesamt erhöht und das kulturelle Erbe Kontext des der Stadt bewahrt. Ein Mehr an Kunden und Besucher trägt Teilraums ferner zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Einzelhandels und der Gastronomie bei. Eine gezielte Verkehrsführung verbessert nachhaltig die Er- reichbarkeit der Altstadt. Durch gut ausgeschilderte Parkplät- ze kann der Individualverkehr aus der Innenstadt herausge- halten werden. Um das Prinzip des Gender Mainstreaming entsprechend umzusetzen, sollen verstärkt Frauenparkplätze, öffentliche Toiletten usw. ausgeschildert werden. Auf Einzel- handel, Sehenswürdigkeiten, Gastronomie und Hotellerie, Veranstaltungen sowie Veranstaltungshäuser und das kultu- relle Erbe der Stadt wird eindeutig hingewiesen. Angaben zu Verkehrsführung € 45.000 Kofinanzie- Innerstädtisches rung – Wegweisungskonzept € 70.000 Finanzmittel- einsatz € 115.000

EFRE Eigenanteil € 92.000 € 23.000 Zeitrahmen für 2008 – 2009 die Umsetzung Gesicherte und/oder neu Das Projekt stabilisiert die vorhandenen Arbeitsplätze und geschaffene kann zusätzlich zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen. Arbeitsplätze

107 5. Die Vorhaben – räumliche Bausteine (öffentliche Maßnahmen)

Projekt Priorität 1 17. Marketingoffensive für den Einzelhandel, Maßnahmen- gruppe 2.1.2 die Gastronomie und die Hotellerie

Art und Die Strukturen des Einzelhandels, der Gastronomie und der Umfang des Hotellerie müssen gestärkt und konkret herausgearbeitet geplanten werden. Ein Ziel ist die Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Vorhabens Stadt, der bisher zu gering ist. Die Marketingoffensive trägt dazu bei, die Versorgung in der Region und die wirtschaftliche Entwicklung zu pushen. Maßnahmen, die entwickelt werden sollen, erweitern den Qualitätsstandard für Einzelhandel, Gastronomie und Hotelle- rie: . Leerstandsmangement . Verbesserung der Angebote im Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie zur Attraktivitätssteigerung . Aufbau und Terminierung (regionale Abstimmung) ansprechender Veranstaltungsangebote, die gleichzeitig eine Werbung für die Stadt bedeuten . Abstimmung der Veranstaltungen mit den Visionen des Marketings und der Stadt sowie Vereinbarung mit den Initiativen zum Leerstandsmanagement, Ausbildungsaktion usw. . Kooperation mit der Stadt Hitzacker (Elbe) . Verbessertes und verstärktes Aussenmarketing Für die Marketingoffensive fallen Sachkosten für Werbung usw. an. Ein derartiger Prozess sollte auf drei Jahre angelegt werden. Bedeutung für Durch eine Marketingoffensive für den Einzelhandel, die Gas- die zukünftige tronomie und die Hotellerie wird die Wirtschaftsstruktur der Qualität im Stadt Dannenberg (Elbe) nachhaltig gestärkt und die Wett- Kontext des bewerbsfähigkeit verbessert. Werbliche Maßnahmen helfen Teilraums nicht nur den Einzelhandel attraktiv zu präsentieren, sondern dienen auch einer Belebung der Innenstadt. Die Wirtschaft wird somit insgesamt gestärkt: Der Kundenzustrom im Ein- zelhandel wird sich erhöhen. Dadurch erfolgt eine Steigerung

108 der Umsätze. Neue Arbeitsplätze können geschaffen werden. Gastronomie und Hotellerie verspüren ebenfalls eine Bele- bung. Insgesamt wird an der Außendarstellung Dannen- bergs (Elbe) gearbeitet. Dadurch kann das Image der Stadt geschärft und verbessert werden. Die Marketingoffensive soll von den bestehenden Strukturen in Dannenberg (Elbe) weitergeführt werden. Der Bürgerverein ALMA e.V. setzt sich bereits für eine Attraktivitätssteigerung der Stadt ein und verbindet die Interessen von Bürgern, Wirt- schaft, Politik und Verwaltung. Der Verein kann auf die Marke- tingoffensive aufbauen und eine weitsichtige Perspektive für Dannenberg (Elbe) entwickeln.

Angaben zur Sachkosten € 300.000 Konfinanzie- Materialkosten € 200.000 rung – 500.000 Finanzmitte- € EFRE Eigenanteil leinsatz € 375.000 € 125.000 Zeitrahmen für 2008 – 2010 die Umsetzung Gesicherte Neu geschaffene Arbeitsplätze: 2 x 0,5 Stellen auf 3 Jahre. und/oder neu Das Projekt trägt dazu bei, dass bestehende Arbeitsplätze ge- geschaffene sichert werden und hat das Ziel, durch Wirtschaftswachstum Arbeitsplätze neue Arbeitsplätze zu schaffen.

109 5.3.2 Integrationscharakter der Vorhaben und Entwicklungspotential für den städtischen Raum

ie Vorhaben „Wie komme ich in die Altstadt“ und die „Marketingoffensive für Dden Einzelhandel, die Gastronomie und die Hotellerie“ zielen auf die Außen- darstellung und –wahrnehmung der Stadt Dannenberg (Elbe) ab. Diese sind von zentraler Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung der Stadt. Dannenberg (Elbe) lebt mit und von ihren Kunden und Gästen. Diese bringen Leben in die Innenstadt und tragen zu einer hohen Aufenthaltsqualität bei. Um von Kunden und Gästen wahrgenommen zu werden, muss sich die Stadt ansprechend darstellen und ihr Image gestalten. Durch eine attraktive Gestaltung der Innenstadt und ein heraus- ragendes Image kommen Menschen in die Stadt, die zu einer Umsatzsteigerung im Einzelhandel, in der Gastronomie und in der Hotellerie beitragen. Die Attraktivität und das Image der Stadt muss durch ein gut ausgearbeitetes Marketing nach außen getragen werden, damit Aufmerksamkeit auf Dannenberg (Elbe) gelenkt wird. Die beschriebenen Maßnahmen helfen nicht nur dem Einzelhandel, der Gastro- nomie und der Hotellerie, sondern vor allem auch dem Wirtschaftswachstum in der Stadt Dannenberg (Elbe). Damit werden Potentiale erschlossen, durch die der städtische Raum der Stadt gestaltet werden kann.

5.3.3 Schaffung von Arbeitsplätzen

ie Maßnahmen in diesem Handlungsfeld schaffen zwei halbe Stellen für drei DJahre. Doch nicht nur dieser absolute Gewinn an Arbeitsplätzen ist zu beach- ten, sondern auch die Sicherung zahlreicher Arbeitsplätze. Letzteres wird erreicht, indem der Zugang zur zentralen Innenstadt durch Beschilderung und Vorwegwei- sung erleichtert wird. Ferner lenkt die Stadt durch Werbung und Veranstaltungen Aufmerksamkeit auf sich. Dadurch finden mehr Besucher und Besucherinnen den Weg in die Innenstadt und somit auch zu den hier angesiedelten Einzelhandels- geschäften. Eine Belebung der Innenstadt fördert das gesellschaftliche Leben und wirkt sich auch positiv auf den Einzelhandel, die Gastronomie und die Hotellerie aus. Insgesamt findet eine Attraktivitätssteigerung statt, von der auch die Wirt- schaftsstruktur profitiert und gestärkt wird.

110 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

6. PRoJEKtE auSSERhalB DIESER FöRDERung aBER DEnnoch BEStanDtEIl DES IntEgRIERtEn KonzEPtS (PRIvatE MaSSnahMEn)

ie in Kapitel 5 beschriebenen Projekte, die im Rahmen der Förderung zur DErneuerung und Entwicklung städtischer Gebiete in der Stadt Dannenberg (Elbe) entwickelt wurden, zielen auf eine nachhaltige und zukunftsfähige Gestal- tung der Stadt. Für das integrierte Konzept sind weitere Projekte von Bedeutung, die zum einen außerhalb des Fördergebietes liegen und zum anderen aus den Förderrichtlinien herausfallen, aber Bestandteil einer ganzheitlichen Entwicklung für die Stadt Dannenberg (Elbe) sind. Insgesamt decken die Projekte aus Kapitel 5 und die hier beschriebenen Projek- te alle Bereiche des wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Dannenberg (Elbe) ab. Im Zusammenspiel entsteht ein integrierendes Stadtentwicklungs- und Wachstumskonzept.

6.1 PRoJEKtBESchREIBung

Im Folgenden werden die einzelnen Vorhaben, die außerhalb der Förderung lie- gen, detailliert erläutert und dargestellt.

111 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Projekt A) Wiederaufbau und Erweiterung des Ratskellers

Art und Umfang Der Ratskeller in Dannenberg (Elbe), ein imposantes des geplanten und das Stadtbild prägendes Gebäude, fiel am 13. Ja- Vorhabens nuar 2007 einem Großbrand zum Opfer. Die Fassade des Ratskellers konnte gesichert werden und wird derzeit durch Stützen gehalten. Das Innere des Gebäudes ist entkernt, neue Nutzungen für den Ratskeller sind in Planung. Ein Hotel mit einer Kapazität von ca. 40 Einzel- und Doppelzimmern, das hier errich- tet werden soll, sorgt für eine deutliche Anzahl von neuen Arbeitsplätzen in der Stadt Dannenberg (Elbe). Neben einem Wiederaufbau ist eine Erweiterung vor- gesehen. Der Ratskeller wurde bisher auf einem Niveau be- trieben, das dem heutigen Hotelstandard nicht mehr entspricht. Hier soll eine grundlegende Änderung ein- treten. Davon wird die Stadt Dannenberg (Elbe) tou- ristisch profitieren. Als Seminar- und Tagungshaus soll der Ratskeller in der weiteren Entwicklung gestaltet werden. Bedeutung für die Der Ratskeller wird in Zukunft mit dem geplanten Neu- zukünftige Qualität bau einen beachtlichen Wirtschaftsfaktor in der Innen- im Kontext des stadt darstellen. Mit dem Seminar- und Fachtagungs- Teilraum haus wird es gelingen, spezielle Besuchergruppen nach Dannenberg (Elbe) zu holen. Davon profitieren insbesondere der Einzelhandel und die Gastronomie. Angaben zur Wiederaufbau Ratskeller: € 2.000.000 Kofinanzierung – Der private Anteil liegt bei 100%. Finanzmitteleinsatz Erweiterung: € 2.000.000 EFRE (Hotelförderrichtlinie) Eigenanteil € 150.000 € 350.000 Zeitrahmen für die Ende 2008 Umsetzung Gesicherte und/oder Durch ein Hotel und ein Seminar- und Tagungshaus kön- neu geschaffene nen bis zu 40 Arbeitsplätze neu entstehen sowie die Arbeitsplätze vorhandenen in ganz Dannenberg (Elbe) gesichert wer- den.

112 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Projekt B) Betriebserweiterung nya nordiska

Art und Der Dannenberger Textilverlag nya nordiska stellt „zeitnahes Umfang des und doch zeitloses Design“ her. Er wurde vor fast 40 Jahren von geplanten Heinz Röntgen in Düsseldorf gegründet und 1976 nach Dan- Vorhabens nenberg (Elbe) verlegt. Nach dem Erwerb einer 150 Jahre al- ten Möbelfabrik im Fachwerkstil folgten mit Rücksicht auf den Denkmalschutz schonende, aber effektive Renovierungsmaß- nahmen. 1996 wurde wieder eine Erweiterung notwendig. Die Synthese dieses alten Fachwerkgebäudes mit einem zeitlosen Glas- und Betonbau ist mehr als gelungen. Nach dem durch- geführten Umbau stehen dem Unternehmen heute rund 6.500 m2 für die unterschiedlichen Unternehmensbereiche wie Pro- duktentwicklung, Musteranfertigung, Konfektion, Schauraum, Verwaltung, Lager und Versand zur Verfügung. Etwa 700.000 m Ware sind ständig vorrätig in Dannenberg (Elbe). Die ge- samte Kollektion umfasst heute insgesamt über 600 Artikel mit mehr als 5.500 Varianten in Farbe und Design – jährlich werden es mehr. Die Kollektion wird weltweit vertrieben, der Exportanteil beträgt über 50 %. nya nordiska hat vier eigene Tochtergesellschaften in Italien, Frankreich, England und Japan. In den übrigen Ländern, wie zum Beispiel Russland oder den USA wird mit Partnern kooperiert. 120 Mitarbeiter beschäftigt das Familienunternehmen nya nordiska. Über 100 verliehene Design-Preise wie „red dot award“ (Essen), „iF product design award“ (Hannover) und „Good Design Award“ (Chicago) spre- chen eine deutliche Sprache. nya nordiska befasst sich seit längerer Zeit mit Erweiterungs- absichten. Dazu ist es erforderlich, einen städtischen Parkplatz aufzugeben und diesen für die Betriebserweiterung zur Ver- fügung zu stellen. Neben der räumlichen Expansion plant nya nordiska zahlreiche weitere Maßnahmen. Zu diesen gehören Investitionen in Forschung und Entwicklung, um die Produkt- entwicklung voranzutreiben. Ferner sind verstärkte Marketing- sowie Vertriebsaktivitäten geplant.

113 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Bedeutung Bei dem Textilverlag nya nordiska handelt es sich um einen für die kleinen, aber weltweit agierenden Betrieb, der mit innovativen zukünftige Stoffen im Luxussegment unterwegs ist. Zur Weiterentwicklung Qualität im des Betriebes ist eine Expansion unabdingbar, um Arbeitsplät- Kontext des ze zu schaffen und zu erhalten. Eine Expansion von nya nordis- Teilraums ka stärkt die Wirtschaft der Stadt Dannenberg (Elbe). Positive Folgewirkungen auf weitere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens der Stadt werden ausgelöst. Durch eine Weiterentwick- lung des Betriebes wird die Marke nya nordiska im internatio- nalen Wettbewerb weiter positioniert.

Angaben zur Kofianan- € 8.500.000 zierung – Finanzmitte- Förderung durch EFRE/GA Eigenanteil 2.550.000 leinsatz € € 5.950.000 Zeitrahmen für die Um- 2008–2010 setzung Gesicherte und/oder Die vorhandenen 120 Arbeitsplätze werden gesichert und 25 neu geschaf- zusätzliche Arbeitsplätze, wovon 20 ausschließlich für Frauen fene Arbeits- vorgesehen sind, geschaffen. plätze

114 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Projekt C) Neubau Kunsthaus Mühlentor 4

Art und Die Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg plant den Neubau ei- Umfang des nes Kunsthauses am Mühlentor in unmittelbarer Nachbarschaft geplanten zum Sparkassengebäude. In diesem Haus der Kunst sollen Aus- Vorhabens stellungen und kulturelle Veranstaltungen durchgeführt werden. Die Stadt hat in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für das Kunsthaus Dannenberg (Elbe) ständig wechselnde Ausstellungen im Künstlerhaus organisiert. Hervorgegangen ist dieses Projekt aus einem „Künstlerhaus“, das im Zuge des Marketings in Dan- nenberg (Elbe) eingerichtet wurde. Das Künstlerhaus trägt zur Belebung der Innenstadt bei und hat einen positiven Einfluss. Die räumliche und technische Ausstattung des Künstlerhauses setzt den Bemühungen Grenzen. Die Sparkasse Uelzen Lüchow- Dannenberg beabsichtigt, das Künstlerhaus durch einen Neubau zu ersetzen. Die Außenanlagen sollen Skulpturen aufnehmen und sich zu einem Skulpturengarten entwickeln. Der Neubau eines Kunsthauses wird eine große Attraktion für die Stadt. Die Projektentwürfe wurden vom Büro Springer, Archi- tekten aus Berlin und Hannover, vorgelegt. Die Architekten haben Erfahrung mit der Realisierung von Kul- turbauten; derzeit wird unter ihrer Federführung das auf der UNESCO- Liste des Weltkulturerbes stehende Museums- Ensem- ble mit dem Luthergeburtshaus in Eisleben erweitert. In Bam- berg und Stralsund werden von dem Büro projektierte neue Theater realisiert. Der geplante Neubau des Kunsthauses Dan- nenberg (Elbe) soll mehrere Aspekte verbinden. Es stellt eine Art Erweiterung des bestehenden Gebäudes der Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg dar, auf das sich der Entwurf zum Beispiel in der Materialauswahl und in den Gebäudeproportio- nen bezieht. Zum Zweiten soll der Neubau – angepasst an das Umfeld – aktuelle Tendenzen in der Architektur aufgreifen. Und drittens soll das neue Kunsthaus selber eine Art Skulptur sein; ein Gebäude, das aus sich heraus zeigt, was sein Zweck ist. Der Entwurf sieht zwei kubusförmige Gebäudeteile vor, deren grö- ßerer so hoch wie das existierende Sparkassengebäude werden soll. Große Fensterbänder werden für ausreichende Helligkeit

115 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

der für Ausstellungen nutzbaren Räume sorgen. In dem neuen Dannenberger „Raum für Kunst“ wird einerseits als Dauerleih- gabe die von der Sparkasse aufgebaute Sammlung mit Arbeiten hiesiger Künstler zu sehen sein. Daneben sollen Wechselaus- stellungen von Kunst aus der Region wie auch bemerkenswerte Projekte von außerhalb präsentiert werden. Bedeutung Das Kunsthaus Dannenberg (Elbe) trägt zur Belebung der In- für die nenstadt bei. Die kulturellen Aktivitäten der Stadt Dannenberg zukünftige (Elbe) werden im Rahmen eines Ausbaus des Kunsthauses ge- Qualität im steigert. Ferner wird die kulturelle Identifikations- und Selbst- Kontext des darstellungskraft erhöht sowie das kulturwirtschaftliche Enga- Teilraums gement der ganzen Region und der hier tätigen Einrichtungen und Betriebe verbessert. Die städtischen Strukturen Dannen- bergs (Elbe) werden als Wohn- und Wirtschaftsstandort und als Impulsgeber für die umliegenden Regionen gestärkt. Damit werden die städtische Leistungskraft und der soziale Zusam- menhalt der Stadt nachhaltig erhöht. Angaben zu 1.800.000 Kofinanzie- € rung – Förderung EFRE/Kultur Eigenanteil Finanzmitte- 540.000 1.260.000 leinsatz € € Zeitrahmen für die Um- 2008/09 setzung Gesicherte und/oder neu geschaf- Es werden zwei neue Arbeitsplätze geschaffen. fene Arbeits- plätze

116 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Projekt D) Investitionen des Einzelhandels (Regionalisiertes Teilbudget (RTB) – KMU)

Art und Im Rahmen der Ziel 1-Föderung sind dem Landkreis Lü- Umfang des chow-Dannenberg für die KMU-Förderung sogenannte Re- geplanten gionalisierte Teilbudgets zur Verfügung gestellt worden. In Vorhabens Dannenberg (Elbe) ist zur Unterstützung des städtischen Ent- wicklungs- und Wachstumskonzepts das Abgrenzungsgebiet gleichzeitig Fördergebiet für das RTB. Mit Initiativen wie . Bekämpfung der Leerstände, . Suchen von Betriebsnachfolgern, . zusätzliche Auszubildende in der Innenstadt und . Manufakturen als Markenzeichen sind aufbauende Strategien entwickelt und umgesetzt wor- den, um den Einzelhandel gezielt auszubauen und interes- sant zu machen. An dieser Strategie soll auch weiterhin fest- gehalten werden. Bedeutung für Mit dieser werblichen Strategie wird es gelingen, einen die zukünftige großen neuen Kundenzustrom für die Stadt Dannenberg zu Qualität im generieren. Die Stadt Dannenberg setzt im Einzelhandel auf Kontext des die Entwicklung von Alleinstellungsmerkmalen. Diese Ent- Teilraums wicklung muss weiter betrieben werden. Ketten und Groß- betriebe nach Dannenberg zu ziehen, ist für den Standort aussichtslos. Mit dem Herausarbeiten der Alleinstellungs- merkmale, qualitativ hochwertigem Einzelhandel in kleinen Fachwerkgebäuden, Manufakturen als kleine Produktions- stätten werden Highlights voran gestellt. Mit diesen Beson- derheiten wird es gelingen, die Stadt weit über ihre Grenzen hinaus bekannt zu machen. Angaben zu Ko- € 500.000 finanzierung – Finanzmittel- Förderung RTB/KMU Eigenanteil einsatz € 150.000 € 350.000 Zeitrahmen für 2008 –2013 die Umsetzung Gesicherte und/oder neu Ein gestärkter Einzelhandel schafft 20 Arbeitsplätze. geschaffene Arbeitsplätze

117 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Projekt E) Neubau Wohn- und Geschäftshaus Am Markt 2

Art und Umfang Das Wohn- und Geschäftshaus Am Markt 2 ist eine von er- des geplanten heblichen Missständen betroffene Gebäudesubstanz. Vorhabens Das am Marktplatz in einem Ensemble befindliche zweige- schossige zum Teil brachliegende Gebäude kann derzeit in den Obergeschossen nicht mehr genutzt werden. Ein Abriss ist erforderlich. Eine Planung für den Neubau liegt vor; ein Investor beabsichtigt, den Gesamtbereich abzutragen und durch ein neues Wohn- und Geschäftshaus zu ersetzen. Bedeutung für Mit dem Bau eines neuen Wohn- und Geschäftshauses direkt die zukünfti- am Marktplatz wird die Ensemblewirkung erheblich erhöht. ge Qualität im Mit einer neuen Ladenfläche können zusätzliche Arbeitsplät- Kontext des ze geschaffen und zusätzliche Einkäufer für die Stadt Dan- Teilraums nenberg (Elbe) gewonnen werden.

Angaben zu Ko- finanzierung – € 600.000 Finanzmitte- Der Eigenanteil des Investors liegt bei 100%. leinsatz Zeitrahmen für 2010 die Umsetzung Gesicherte und/oder neu Ein neues Wohn- und Geschäftshaus schafft fünf neue Ar- geschaffene beitsplätze. Arbeitsplätze

118 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Projekt F) Entwicklung und Neubau des Wohn- und Geschäftshauses Mühlentor 17 – 20

Art und Umfang Im Mühlentorbereich befinden sich derzeit Gebäude mit des geplanten kleinen Ladenflächen, die z.T. unter 90 m2 Nutzfläche lie- Vorhabens gen. Mit einer Nutzfläche dieser Größe ist eine geschäftliche Entwicklung nicht mehr möglich. Aus diesem Grunde ist der Entschluss gereift, mehrere Gebäude abzutragen und durch einen Neubau zu ersetzen. Verhandlungen mit den jeweili- gen Eigentümern haben bereits stattgefunden und sind auf positive Resonanz gestoßen. Im Rahmen einer Ordnungsmaßnahme ist der Abriss vorge- sehen. Eine neue Geschäftseinheit mit ca. 350 m2 nutzbarer Gewerbefläche soll vermehrt Kunden in die Stadt ziehen. Gerade in dem Teilbereich Mühlentor/Lange Straße kla- gen Geschäftsleute darüber, dass dieser Stadtbereich von Einkäufern zu wenig frequentiert wird. Um diese Situation abzuändern, ist ein “Zugpferd” für den Bereich Mühlentor konzipiert worden. Eine neue Ladenfläche wird vermehrt den Kundenzustrom auch in diesen Bereich lenken. Um die eigentliche Ladenfläche herum sollen gestalterische wert- volle Maßnahmen im Kontext zu diesem Wohn- und Ge- schäftshaus, der Sparkasse und dem Kunsthaus gefunden werden.

Bedeutung Ein Wohn- und Geschäftshaus im Bereich Mühlentor/Lan- für die ge Straße bringt diesem Teil der zentralen Einkaufsstraße in zukünftige Dannenberg (Elbe) mehr Kunden und Gäste ein. Durch eine Qualität im höhere Kundenfrequenz kann die Wirtschaft auch in diesem Kontext des Abschnitt der Einkaufsstraße gestärkt werden. Damit bildet Teilraums der Bereich Mühlentor/Lange Straße ein Gegengewicht zum Wirtschaftsleben am Marktplatz. Die Wirtschaft in der Stadt Dannenberg (Elbe) wird gleichmäßig gefördert und wirkt ei- ner einseitigen Stadtentwicklung entgegen.

119 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Angaben zu Ko- finanzierung – € 2.400.000 Finanzmittel- Der Eigenanteil des Investors liegt bei 100%. einsatz Zeitrahmen für 2012 die Umsetzung Gesicherte Durch den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses wird und/oder neu die Wirtschaft im Bereich Mühlentor/Lange Straße nachhal- geschaffene tig gestärkt. Es können 20 Arbeitsplätze neu geschaffen Arbeitsplätze werden.

120 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Projekt G) Neubau Wohn- und Geschäftshaus Lauben

Art und Umfang des Im Bereich Lauben ist derzeit eine ungeordnete geplanten Vorhabens Gesamtsituation vorhanden. Durch den Abriss zum Teil ungenutzter und baufälliger Nebengebäude soll eine Gesamtarrondierung geschaffen werden. Dazu ist vorgesehen, im Rahmen einer Ordnungs- maßnahme den Gebäudebestand abzubrechen und im Anschluss daran mit einem privaten Investor ein neues Wohn- und Geschäftshaus zu errichten.

Bedeutung für die zu- Dieses Wohn- und Geschäftshaus trägt dazu bei, künftige Qualität weitere Arbeitsplätze in der Innenstadt zu schaffen im Kontext und die Innenstadt mit einem interessanten Bau- des Teilraums vorhaben, das geschäftliche Nutzung in sich birgt, für den Kunden in der Stadt interessant zu machen. Mit dieser neuen Nutzung wird insbesondere der Bereich Mühlentor, der derzeit für die geschäftliche Entwicklung und den Kundenzustrom eine unterge- ordnete Rolle spielt, stärker in die Entwicklung der Stadt und des Einzelhandels einbezogen.

Angaben zu € 1.200.000 Konfinanzierung – Der Eigenanteil des Investors liegt bei 100%. Finanzmitteleinsatz Zeitrahmen 2010 für die Umsetzung Gesicherte und/oder neu geschaffene Es werden sechs neue Arbeitsplätze geschaffen. Arbeitsplätze

121 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Projekt H) Neubau (Verlegung) Erich-Kästner-Schule

Art und Umfang Die Erich-Kästner-Schule, eine Schule für Kinder mit beson- des geplanten deren Lernschwierigkeiten, hat derzeit ihren Standort in der Vorhabens Bahnhofsstraße in Dannenberg (Elbe). Das Schulzentrum be- findet sich in der Innenstadt. Eine sinnvolle Symbiose aller Schule an einem Ort ist das Ziel für Dannenberg (Elbe). Aus diesem Grund ist daran gedacht, die Erich-Kästner-Schule von der Bahnhofsstraße zu verlagern und mit dem Schul- zentrum in Einklang zu bringen. Dazu soll ein neues Schul- gebäude entstehen.

Bedeutung für Für Schüler der Erich-Kästner-Schule ist es von großer Bedeu- die zukünftige tung, dass sie in das Leben der Stadt integriert werden. Eine Qualität im vollständige Integration ist nur möglich, wenn alle Schulfor- Kontext des men – auch die Erich-Kästner-Schule – an einem Ort bedient Teilraums werden. Aus diesem Grund ist der Bau der Schule im Schul- zentrum eine sinnvolle Entwicklung, um den Schülern dieser Schule das Gefühl zu geben, „dazuzugehören“.

Angaben zu Ko- 2.200.000 finanzierung – € Finanzmitte- Förderung Schulbaukasse Eigenanteil leinsatz € 4.400.000 € 1.760.000 Zeitrahmen für 2010 die Umsetzung Gesicherte und/oder neu Es wird ein neuer Arbeitsplatz geschaffen. geschaffene Arbeitsplätze

122 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Projekt I Umsetzung des Konzeptes „Inwertsetzung des Thielenburger Sees“

Art und Umfang des Die durch das Gutachten zur Inwertsetzung des Thie- geplanten Vorhabens lenburger Sees (Projekt 3e) entwickelten Möglichkeiten sollen umgesetzt werden. Dem Thielenburger See als innenstadtnahen Erholungs- und Naturraum wird eine Reihe von Potentialen zugesprochen, die Lebensquali- tät in der Stadt Dannenberg (Elbe) zu verbessern. Ferner ist die Einrichtung eines Naturerlebnispfades um den Thielenburger See geplant. Mit diesem Projekt ist eine Anbindung des Seebereichs an die Innenstadt möglich. In Fortführung der Ausstellungskonzeption „Sei kein Frosch“ im alten Rathaus ist eine Informa- tionsstelle zum Thema „Flachwasser und Röhrichtbio- top“ vorgesehen. Der Thielenburger See ist ebenfalls thematisch mit der neu eingerichteten Informations- stelle der Biospährenreservatsverwaltung verbunden. Der Naturerlebnispfad sowie das Biosphärenreservat werden besondere Anziehungspunkte vor allem für Schülerinnen und Schüler, Studierende und naturinter- essierte Touristen sein. Bedeutung für die zu- Eine gesteigerte Lebensqualität bietet den Anreiz künftige Qualität im für zahlreiche Menschen sich in der Stadt Dannenberg Kontext des Teilraums (Elbe) niederzulassen. Eine attraktive Gestaltung des innenstadtnahen Thielenburger Sees sorgt für eine Belebung der Innenstadt und eine Stärkung der Wirt- schaftsstruktur, insbesondere des Einzelhandels, der Gastronomie und der Hotellerie. Angaben zur € 500.000 Kofinanzierung – Finanzmitteleinsatz EFRE Eigenanteile Private Anteile € 187.500 € 62.000 € 250.000 Zeitrahmen für die 2010 –2013 Umsetzung Gesicherte und/oder Durch die Erschließung des Highlights „Thielenburger neu geschaffene Ar- See“ werden mehr Besucher und Besucherinnen in der beitsplätze Stadt erwartet, die die Wirtschaft stärken und somit zur Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen.

123 5. Die Vorhaben5. Die Vorhaben – räumliche – räumliche Bausteine6. Projekte Bausteine (öffentliche ausserhalb (öffentliche Maßnahmen) dieser Maßnahmen) Förderung

ProjektProjekt J NeugestaltungJ Neugestaltung des Bereichs des Bereichs ZentralerZentraler Omnibus Omnibus Bahnhof Bahnhof (ZOB) (ZOB)

Art undA rtUmfang und U mfangdes des Im BereichIm Bereich Zentraler Zentraler Omnibus Omnibus Bahnhof Bahnhof sollen diesollen Busstän die Busstän- - geplantengeplanten Vorhabens Vorhabensde umgerüstetde umgerüstet werden, werden, so dass so ein dass barrierefreier ein barrierefreier Zugang Zugang zu den zuBussen den Bussendurch eine durch Anhebung eine Anhebung der Wartestände der Wartestände auf auf das Niveaudas Niveauvon Unterflurbussen von Unterflurbussen möglich möglichwird. Nötigwird. ist Nötig in ist in diese Zusammenhangdiese Zusammenhang auch eine auch verbesserte eine verbesserte Ausleuchtung Ausleuchtung der Busständeder Busstände und Installation und Installation von taktilen von taktilen Leitelementen Leitelementen in den Wartebereichenin den Wartebereichen der Fahrgäste. der Fahrgäste. Weiter werdenWeiter werden durch durch die Errichtungdie Errichtung von zwei von Unterständen zwei Unterständen trockene trockene Wartebe Wartebe- - reiche geschaffen.reiche geschaffen. Im Bereich Im Bereich der Prochaskaplatzkreuzung der Prochaskaplatzkreuzung soll durchsoll dasdurch Installieren das Installieren einer Tonsignalampel einer Tonsignalampel und des und des EinbausEinbaus von taktilen von taktilen Leitelementen Leitelementen ein sicherer ein sicherer Übergang Übergang von dervon dortigen der dortigen Haltestelle Haltestelle in die Innenstadtin die Innenstadt geschaffen geschaffen werden.werden. BedeutungBedeutung für die für die Durch eineDurch verbesserte, eine verbesserte, barrierefreie barrierefreie Ausleuchtung Ausleuchtung und und zukünftigezukünftige Qualität Qualität im imUmgestaltung Umgestaltung der Wartestände der Wartestände sowie dessowie Kreuzungsbe des Kreuzungsbe- - KontextKontext des Teilraums des Teilraumsreichs, reichs,kann eine kann verbesserte eine verbesserte Teilhabe Teilhabe von Menschen von Menschen mit mit einer körperlicheneiner körperlichen Einschränkung Einschränkung erreicht erreicht werden. werden. Dieses Dieses Projekt Projektentspricht entspricht zudem zudemdem Prinzip dem Prinzipdes Gender des G Mainender- Main- streamingstreaming, da die, daSicherheit die Sicherheit und Aufenthaltsqualität und Aufenthaltsqualität für für Frauen,Frauen, aber auch aber für auch Kinder, für Kinder, entscheidend entscheidend verbessert verbessert wird. Ebenfallswird. Ebenfalls kann so kann den sosich den verändernden sich verändernden demogra demogra- - fischenfischen Entwicklungen Entwicklungen Rechnung Rechnung getragen getragen werden. werden. AngabenAngaben zur zur € 45.000€ 45.000 KofinanzierungKofinanzierung – – FinanzmitteleinsatzFinanzmitteleinsatz FörderungFörderung nach GVFG nach über GVFG die über die LNVG (LandesnahverkehrsgesellLNVG (Landesnahverkehrsgesell- - EigenanteilEigenanteil schaft) schaft) € 22.500€ 22.500 € 22.500€ 22.500 ZeitrahmenZeitrahmen 2009 2009 für die fürUmsetzung die Umsetzung GesicherteGesicherte und/oder und/oder Eine AttraktivitätssteigerungEine Attraktivitätssteigerung im Hinblick im Hinblick auf den auf ÖPNV den ÖPNV neu geschaffene neu geschaffene sichert sichertArbeitsplätze. Arbeitsplätze. ArbeitsplätzeArbeitsplätze

124 124 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

6.2 IntEgRatIonSchaRaKtER DER VoRhaBEn unD EntWIcKlungSPotEntIal FÜR DEn StäDtISchEn RauM

ie in diesem Kapitel beschriebenen Projekte bauen auf die in Kapitel 5 be- Dschriebenen Vorhaben auf und sind mit diesen eng verbunden. Die Projekte A bis J sind zwar kein Bestandteil der Förderung zur Erneuerung und Entwicklung städtischer Gebiete, dürfen in einem integrierenden Konzept aber nicht missachtet werden. Die hier beschriebenen Projekte sind von fundamentaler Bedeutung für die Ent- wicklung der Stadt. Sie sorgen für Wachstum und Beschäftigung, bewahren das kulturelle Erbe der Stadt und erhöhen die Wohnumfeld- und Aufenthaltsqualität. Durch den Wiederaufbau und Neubau zahlreicher Gebäude in der Innenstadt Dan- nenbergs wird das Bild der Stadt verschönert und das Image insgesamt gesteigert. Dabei sind die Projekte den übergeordneten Zielen der Stadt untergeordnet. Die Stadt Dannenberg (Elbe) als Einzelhandelsstandort mit Versorgungsfunktion für ein großes Umland wird gestärkt und die besonderen Merkmale betont. Das his- torische Stadtzentrum wird bewahrt sowie das Stadtbild gepflegt. In Verbindung mit dem innenstadtnahen Naherholungsgebiet des Thielenburger Sees spiegelt die Stadt eine hohe Attraktivität wider. Das Bildungszentrum als übergeordnete Dienstleistungseinrichtung bietet Entfaltungsmöglichkeiten für jeden einzelnen Bürger der Stadt und darüber hinaus. Somit stellt die Stadt Dannenberg (Elbe) nicht nur für Kunden und Besucher eine hohe Aufenthaltsqualität dar, sondern auch für Bewohner und Bewohnerinnen, die hier ein hier eine hohe Wohnumfeldqualität finden. Die Projekte außerhalb dieser Förderung ergänzen die Vorhaben (Kapitel 5.) gemäß der Zielstrategie der gesamtstädtischen Entwicklung.

6.3 SynERgIEEFFEKtE MIt anDEREn FöRDERPRogRaMMEn – SynERgIEn IM loKalEn BEREIch

ie Vorhaben anderer Förderprogramme werden in der Förderung zur Erneu- Derung und Entwicklung städtischer Gebiete berücksichtigt. Dabei werden Sy- nergieeffekte genutzt und Überschneidungen sowie Konfrontationen vermieden, um den größten Nutzen für die Stadt zu erreichen. Dies gilt insbesondere für die Förderung kleiner und mittlerer unternehmen (RtB-KMu) – Regionalisiertes teilbudget. In Dannenberg (Elbe) werden nur Maßnahmen mit dem RTB-KMU im Abgrenzungsgebiet gefördert, um im Bereich der Innenstadt besondere Struktureffekte zu erlangen und die Innenentwicklung zu stärken.

125 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Daneben sollen EFRE-Fördermittel aus dem Bereich Tourismus und Kultur aqui- riert werden. Ferner sollen bei größeren betrieblichen Entwicklungen (z.B nya nor- diska) gemeinschaftsaufgabe (ga)-Mittel zum Einsatz kommen. Im weiteren Verfahren sollen im Rahmen von Ausbildungs- und Beschäftigungs- maßnahmen ESF-Mittel eingesetzt werden. Zu diesem Zweck will die Samtge- meinde Elbtalaue gemeinsam mit Mikro-Partner in Abstimmung mit der Agentur für Arbeit ein Dienstleistungsagentur gründen, die im genannten Samtgemein- debereich in diesem Sinne tätig werden soll. Die Weiterbildungsoffensive für den Mittelstand in Dannenberg (Elbe) soll eine über Jahre angelegte Weiterbil- dungsmaßnahme sein, die in Verbindung mit dem Handlungsfeld „Lebenslanges Lernen“ stehen wird. Die Weiterbildungsoffensive soll über den Verein ALMA Elb- talaue – Alle machen Marketing e.V. initiiert werden und für die Gastronomie, den Tourismus, den Einzelhandel sowie für kleinere und mittlere Unternehmen wir- ken. Im Zusammenhang mit der Weiterbildungsoffensive für den Mittelstand soll auch die Ausbildungsaktion, die in Dannenberg (Elbe) bereits über mehrere Jahre durchgeführt wird, weiter gefestigt werden. Im Jahr 2005 konnten 41 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden. Daran ist festzuhalten. Die Besonderheit im Bereich des Stadtmarketings in der Stadt Dannenberg (Elbe) stellt die Zusammenarbeit mit der Stadt Hitzacker (Elbe) dar. Bei beiden Städten handelt es sich um Grundzentrum mit unter 10.000 Einwohnern in einer ländlich geprägten Region, die räumlich eng beieinander liegen und zu einer Samtgemein- de zusammengeschlossen wurden. In Zeiten des immer stärkeren Wettbewerbs zwischen Städten soll ein gemeinsames Marketing beide Städte zukunftsfähig ge- stalten, so dass nicht gegeneinander sondern miteinander gearbeitet wird. Gemeinsam mit der Stadt Hitzacker (Elbe) bereitet die Stadt Dannenberg (Elbe) einen Beitrag für den vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ausgeschriebenen Wettbewerb „ab in die Mitte! Die city-offensive niedersachsen“ vor, den Dannenberg (Elbe) bereits viermal gewinnen konnte. Dadurch konnte Dannenberg (Elbe) schon umfangreiche Impulse für Handel, Tou- rismus, Wirtschaft, Dienstleistung, Schulen usw. sammeln. In Zukunft soll dies zu- sammen mit der Stadt Hitzacker (Elbe) geschehen.

6.4 SchaFFung von aRBEItSPlätzEn

llein die Projekte, die außerhalb dieser Förderung liegen, aber dennoch Be- astandteil des integrierten Konzeptes sind, schaffen 124 neue Arbeitsplätze. Darüber hinaus stärken sie die Wirtschaftsstruktur sowie die Wettbewerbsfähig- keit und tragen so zur Sicherung der bestehenden Arbeitsplätze in der Stadt Dan- nenberg (Elbe) bei.

126 6. Projekte außerhalb dieser Förderung (private Maßnahmen)

Die Vorhaben im Rahmen dieser Förderung, die in Kapitel 5 beschrieben wer- den, initiieren zum großen Teil die Projekte außerhalb dieser Förderung. Es wird deutlich, dass die Vorhaben eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung der Stadt und deren Umland vorbereiten und die Schaffung von Arbeitsplätzen erst ermöglichen.

127 7. Die Vorhaben im Überblick

7. DIE VoRhaBEn IM ÜBERBlIcK 7.1. lIStE DER VoRhaBEn - T ä 1 T ri Prio n) - - TS E GE i z AFFE T u BE E lä ch Insgesamt 5,5 Stellen 5,5 S Ar P (n M - u A GS - r T i E üh 2008/09 z Durch- F run - ME PPE SS- h 2.1.8 A A ru M n G 916.800 916.800 € Dritte € G run E nzi 1.293.800 A 1.293.800 € Eigen- anteil € Fin 3.881.400 € 3.881.400 EFRE € n STE 6.092.000 6.092.000 € Ko € - r ernen l GE Trä Stadt Dannenberg Dannenberg Stadt in Koope (Elbe) der SG mit ration Elbtalaue ebenslanges l EKTE Proj Bildungszentrum Bildungszentrum der Generationen Handlungsfeld 1 wischensumme Z Handlungsfeld Lernen Lebenslanges

128 7. Die Vorhaben im Überblick - T 1 ä T Priori - - n) E TS z GE i T u AFFE BE E lä P ch Siehe Siehe Projekte 11, 5, 4, 18, 12, C, E B, (n Ar S M - u - GS A r üh T F i Durch- run E 2008 – 2008 2009 z - h n- PPE SS- A A ru n ME M 2.1.12 G – Private Private Anteile G run E 37.500 nzi € Eigen- anteil A Fin 112.500 € EFRE n STE 150.000 Ko € r GE Trä Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) EKTE Städtebauliche Entwicklung Proj Schul- und Kultur- zentrum Ratswiesen Inwertsetzung des See Thielenburger Mühlentor Bauleitplanung/weitere Bauleitplanung/weitere Vorbereitung Änderung B-Plan a) Änderung B-Plan b) B-Plan Erweiterung c) d) Änderung F-Plan zur Gutachten e) 2. Handlungsfeld

129 7. Die Vorhaben im Überblick 1 1 2 1 1 2 – Siehe Siehe C Projekt 35 – 40 35 Siehe Siehe E Projekt Siehe Siehe A Projekt Siehe 9 Projekt – 10 2008/09 2008 2010 2008/09 2008 2008 2.1.3 2.1.3 2.1.4 2.1.2 2.1.4 2.1.7 – – 36.000 48.000 108.000 500.000 € € € € 6.000 8.000 8.000 16.000 18.000 € € € 125.000 € € € 32.000 24.000 18.000 54.000 64.000 375.000 € € € € € € 80.000 80.000 40.000 60.000 180.000 € € € € € 1.000.000 € . Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) Stadt Dannenberg (Elbe) - - - - Modellprojekt Ostbahnhof vierung 4 und Mühlentor Umgebung Gestaltung des Innenhofs im rückwärtigen der Teil Gebäude 8 4 bis Mühlentor Teilabriss für Teilabriss Entwicklung und Reakti Teilabriss für Teilabriss Entwicklung und Reakti vierung Ratskeller Verbreiterung des Fuß Verbreiterung Arkadewegs Schmidt Abriss des Gebäudes Am Markt 2 und Neu gründung 7. 3. 5. 4. 6. 8.

130 7. Die Vorhaben im Überblick 2 2 2 3 3 – – 3 Siehe Siehe F Projekt Siehe Siehe G Projekt 2010 2008/09 2009 2012 2010 2.1.7 2.1.2 2.1.7 2.1.3 2.1.3 – – 90.000 56.000 36.000 € € € – 7.500 6.000 15.000 24.000 € € € € 24.000 18.000 45.000 96.000 22.500 € € € € € 30.000 80.000 60.000 120.000 150.000 € € € € € Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) Stadt Dannenberg (Elbe) Privat Privat (Eheleute Schmidt) Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) - 20 – Entwicklung und Ausbau des innenstadtnahen Parkplatzes des Gebäudesnördlich 7/8 Marschtorstr. im Fahrradunterstand ZOB Bereich Umbau Erdgeschoss zur 49 Marschtorstr. Einzelhandelsfläche Abriss für Entwicklung und Reaktivierung Müh 17 lentor Abriss für Entwicklung undReaktivierung Lauben Jürgens/Vieregge 9. 11. 13. 10. 12.

131 7. Die Vorhaben im Überblick 3 3 – 3 2010 2012 2.1.3 2.1.7 – – 874.000 € 80.000 150.000 501.000 € € € 240.000 350.000 1.475.000 € € € 320.000 500.000 2.850.000 € € € Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) wischensumme Umnutzung der alten (Hinterhaus) Brauerei (Holm) Verbesserte Erschließung Verbesserte der Innenstadt Z Handlungsfeld Entwicklung: Städtebauliche 15. 15. 14.

132 7. Die Vorhaben im Überblick T ä T 1 1 Pri- ori- - - n) E TS z GE i T – u AFFE BE E lä P ch 2*0,5 2*0,5 Stellen auf 3 Jahre (n Ar S - M GS u 2010 A – r T i Durch- E ührun z F 2008-2009 2008 n- PPE SS- ME A h ru M A 2.1.2 2.1.2 G n – – Private Private Anteile G run E anteil Eigen- 23.000 125.000 148.000 nzi € € € A Fin EFRE 92.000 375.000 467.000 € € € n STE 115.000 500.000 Ko 615.000 € € astronomie und Marketing € G r GE Trä ourismus, T Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) Stadt Stadt Dannenberg (Elbe) - EKTE Einzelhandel, Proj Wie ich in komme die Innenstadt? und(Verkehrsführung innerstädtisches Weg weisungskonzept) Marketingoffensive Marketingoffensive für den Einzelhandel, die Gastronomie und die Hotellerie wischensumme Z Handlungsfeld Tourismus, Einzelhandel, Gastronomie und Marketing: Handlungsfeld 16. 17.

133 7. Die Vorhaben im Überblick

FInanzIERung KoStEn Eigen- Private EFRE anteil Anteile Lebenslanges 6.092.000 3.881.400 1.293.800 976.800 Lernen € € € € Städtebauliche € 2.850.000 € 1.475.000 € 501.000 € 874.000 Entwicklung Einzelhandel, tourismus, gas- 615.000 467.000 148.000 – tronomie und € € € Marketing Endsumme aller drei € 9.557.000 € 5.823.400 € 1.942.800 € 1.790.800 Handlungsfelder:

EFRE-Mittel in Priorität 1: € 4.939.800 EFRE-Mittel in Priorität 2: € 230.500 EFRE-Mittel in Priorität 3: € 653.000

7.2 FInanzEn

Der Eigenanteil der Stadt Dannenberg (Elbe) in Höhe von € 1.798.050,- wird teils durch Eigenmittel der Stadt Dannenberg (Elbe) und teils durch Kreditaufnahme finanziert. Angesichts der derzeit guten Finanzlage der Stadt Dannenberg (Elbe) können die Folgekosten der Kreditfinanzierung aus dem Ergebnishaushalt gedeckt werden. Sollten die Einnahmen nicht wie erwartet fließen, werden diese Minder- einnahmen durch zusätzliche Steuereinnahmen ausgeglichen, so dass weiterhin ein Hauhaltsausgleich gewährleistet ist.

134 8. Projekte außerhalb dieser Förderung im Überblick

8. PRoJEKtE auSSERhalB DIESER FöRDERung IM ÜBERBlIcK n) - - TS E GE i z AFFE T u BE E lä ch 2 25 (davon (davon 25 Frauen- 20 arbeits- plätze) 20 40 S Ar P (n - - - AMM r- KMU RTB/ r ro- EFRE/ Kultur EFRE/ GA EFRE/ Hotel förder richt- linie För DE P G - GS M 13 u – A r T i E ührun 2008/09 2008 2008/09 2008 Durch- F z G 1.260.000 2.350.000 6.230.000 350.000 run € € € € Eigenanteil E nzi A Fin 540.000 150.000 150.000 2.670.000 € € € € Förderung n STE 500.000 500.000 Ko € € 1.800.000 8.900.000 2.000.000 € € € (Erweiterung) (Wiederaufbau) r GE Privat Sparkassen Stiftung nya nordiska nya Privat Privat Koch) (Uwe Trä EKTE Investitionen des Einzelhandels Investitionen Neubau Kunsthaus Mühlentor 4 Neubau Mühlentor Kunsthaus Betriebserweiterung Betriebserweiterung nordiska nya Wiederaufbau und Erweiterung des Ratskellers Proj C B A D

135 8. Projekte außerhalb dieser Förderung im Überblick – – 5 6 1 20 – – – – LNVG Kreisschul- baukasse 13 – 2010 2012 2010 2010 2010 2009 – – – – 22.500 € 1.760.000 € – – – – 22.500 440.000 € € 45.000 500.000 600.000 € € € 1.200.000 2.400.000 2.200.000 € € € - - Investor Investor Investor Landkreis Stadt Dannen Stadt (Elbe) berg Stadt Dannen Stadt (Elbe) berg Neubau und Wohn- Geschäftshaus Am Markt 2 Entwicklung und Neubau des und GeschäftshausesWohn- 17-20 Mühlentor Neubau und Geschäfts- Wohn- Laubenhaus Neubau Erich-Kästner-Schule Umsetzung des Konzeptes Umsetzung des Konzeptes Inwertsetzung des Thielen- Sees burgeer Neugestaltung des Bereichs ZOB I J F E G H

136 9. Resümee

9. RESÜMEE

it diesem integrierenden städtischen Entwicklungs- und Wachstumskonzept Mrichtet sich die Stadt Dannenberg (Elbe) auf eine nachhaltige und zukunfts- fähige Entwicklung aus. Zentraler Bestandteil dieser Entwicklung und vorrangiges Ziel ist ein integrierender Ansatz, um eine ganzheitliche Entwicklung zu gewähr- leisten. Durch diese Vorgehensweise wird einer einseitigen Entwicklung entgegen gewirkt und die Vernachlässigung eines Bereichs des gesellschaftlichen Zusam- menlebens vermieden. Die Ausrichtung der Stadt Dannenberg (Elbe) auf drei Handlungsfelder entspricht einem integrierenden Ansatz. Die Handlungsfelder „Lebenslanges Lernen“, „Städ- tebauliche Entwicklung“ sowie „Einzelhandel, Tourismus, Gastronomie und Mar- keting“ fördern Wirtschaft und Beschäftigung und tragen ferner zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bei. Hinzu kommt die Erhaltung des kulturellen Erbes der Stadt, die Verbesserung des Stadtbildes und die Steigerung der Wohnumfeld- so- wie der Aufenthaltsqualität vor allem durch die „Städtebauliche Entwicklung“. So- ziale und kulturelle Strukturen werden insbesondere durch das Handlungsfeld „Le- benslanges Lernen“ gestärkt und tragen zu einer Verbesserung der Lebensqualität bei. Im Handlungsfeld „Einzelhandel, Tourismus, Gastronomie und Marketing“ ist eine enge Kooperation über das Stadtmarketing mit Hitzacker (Elbe) vorgesehen, die in den letzten Jahren bereits begonnen wurde. Die verschiedenen Vorhaben fügen sich in die Zielstrategie der Stadt Dannenberg (Elbe) ein und eröffnen durch eine zukunftsgerichtete Entwicklung Perspektiven für die Stadt. Allein durch die Vorhaben werden ca. 48 Arbeitsplätze neu geschaffen. Darüber hinaus sichern die Vorhaben die vorhandenen Arbeitsplätze in der Stadt Dannen- berg (Elbe) und tragen zur Stärkung der Wirtschaftskraft bei. Die Vorhaben schaf- fen die Grundlage für die Umsetzung der privaten Maßnahmen, die außerhalb dieser Förderung liegen und die insgesamt 124 Arbeitsplätze neu schaffen bzw. erhalten und sichern.

9.1 VERWEIS auF QualItätSKRItERIEn

Zur besseren Einordnung der Maßnahmen/ des Konzepts in die Förderrichtlinie wird an dieser Stelle auf die Übereinstimmung mit den Qualitätskriterien hinge- wiesen.

137 9. Resümee

9.1 VERWEIS auF QualItätSKRItERIEn

ur besseren Einordnung der Maßnahmen/ des Konzepts in die Förderrichtlinie Zwird an dieser Stelle auf die Übereinstimmung mit den Qualitätskriterien hin- gewiesen.

QualItätSKRItERIuM PRoJEKt-nR. (PRIoRItät/SEItE)

Integrierte Nr. 1 (Priorität 1/76), Nr. 2 (Priorität 1/83), Nr. 3 (Prio- Stadtentwicklung, rität 1/89), Nr. 4 (Priorität 1/90), Nr. 5 (Priorität 1/91), Verbesserung der Nr. 6 (Priorität 1/92), Nr. 16 (Priorität 1/105), Nr. 17 Wettbewerbsfähig- (Priorität 1/107), keit, Wachstum und Nr. 7 (Priorität 2/93), Nr. 8 (Priorität 2/95), Nr. 9 Beschäftigung (Priorität 2/96), Nr. 10 (Priorität 2/97), Nr. 11 (Priorität 2/98), Nr. 12 (Priorität 2/99), Nr. 13 (Priorität 3/100), Nr. 14 (Priorität 3/101), Nr. 15 (Priorität 3/102) A, B, C, D, E, F, G, H, I, J

Schlüssigkeit, Nr. 1 (Priorität 1/76), Nr. 2 (Priorität 1/83), Nr. 3 (Prio- Überzeugungskraft rität 1/89), Nr. 4 (Priorität 1/90), Nr. 5 (Priorität 1/91), und umsetzbarkeit Nr. 6 (Priorität 1/92), Nr. 16 (Priorität 1/105), Nr. 17 des Konzeptes (Priorität 1/107), Nr. 7 (Priorität 2/93), Nr. 8 (Priorität 2/95), Nr. 9 (Priorität 2/96), Nr. 10 (Priorität 2/97), Nr. 11 (Priorität 2/98), Nr. 12 (Priorität 2/99), Nr. 13 (Priorität 3/100), Nr. 14 (Priorität 3/101),Nr. 12 (Priorität 2/99), Nr. 15 (Priorität 3/102) Nr. 13 (Priorität 3/100), Nr. 14 (Priorität 3/101), A, B, C, D, E, F, G, H, I, J Ökonomische Nr. 3 (Priorität 1/89), Nr. 4(Priorität 1/90), Nr. 5 und soziale (Priorität 1/91), Nr. 6 (Priorität 1/92), Nr. 16 (Priorität nachhaltigkeit 1/105), Nr. 17 (Priorität 1/107), Nr. 7 (Priorität 2/93), Nr. 8 (Priorität 2/95), Nr. 9 (Priorität 2/96), Nr. 10 (Priorität 2/97), Nr. 11 (Priorität 2/98), Nr. 15 (Priorität 3/102) B, C, D, E, F, G, I, J

138 9. Resümee

Ökologische Nr. 1 (Priorität 1/76), Nr. 5 (Priorität 1/91), Nachhaltigkeit Nr. 10 (Priorität 2/97), Nr. 11 (Priorität 2/98), I, J Effizienz des Mitte- Nr. 1 (Priorität 1/76), Nr. 3 (Priorität 1/89), Nr. 4 leinsatzes/ (Priorität 1/90), Nr. 6 (Priorität 1/92), Nr. 16 (Priorität Synergieeffekte 1/105), Nr. 17 (Priorität 1/107), mit anderen A, B, C, D, H, J Förderprogrammen Aquirierung Nr. 1 (Priorität 1/76), Nr. 3 (Priorität 1/89), Nr. 4 (Prio- zusätzlicher privater rität 1/90), Nr. 5 (Priorität 1/91), Nr. 6 (Priorität 1/92), Finanzierungsmittel Nr. 16 (Priorität 1/105), Nr. 17 (Priorität 1/107), Nr. 7 (Priorität 2/93), Nr. 8 (Priorität 2/95), Nr. 9 (Prio- rität 2/96), Nr. 12 (Priorität 2/99), Nr. 13 (Priorität 3/100), Nr. 14 (Priorität 3/101), A, B, C, D, E, F, G, J

Berücksichtigung der Nr. 1 (Priorität 1/76), Nr. 3 (Priorität 1/89), Nr. 5 (Pri- Folgen der demogra- orität 1/91), Nr. 16 (Priorität 1/105), Nr. 17 (Priorität phischen Entwick- 1/107), lung Nr. 7 (Priorität 2/93), Nr. 11 (Priorität 2/98), Nr. 15 (Priorität 3/102) C, E, F, G, H, I, J

Berücksichtigung des Nr. 1 (Priorität 1/76), Nr. 3 (Priorität 1/89), Nr. 5 (Prio- Prinzips des Gender rität 1/91), Nr. 16 (Priorität 1/105), Mainstreaming Nr. 7 (Priorität 2/93), Nr. 10 (Priorität 2/97), Nr. 11 (Priorität 2/98), B, C, J

Berücksichtigung von Nr. 1 (Priorität 1/76), Nr. 3 (Priorität 1/89), Nr. 5 (Prio- Interessen rität 1/91), Nr. 16 (Priorität 1/105), behinderter Nr. 7 (Priorität 2/93), Nr. 10 (Priorität 2/97), Nr. 11 Menschen (Priorität 2/98), C, J

139 10. Abbildungs- und Quellenverzeichnis

10. ABBIlDungS- unD QuEllEnvERzEIchnIS

10.1 ABBIlDungSvERzEIchnIS

Abb. 1: Flächenverteilung in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2005 ...... 16 Abb. 2: Bevölkerungsentwicklung der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1980 bis 2006 . . . 21 Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Dannenberg (E.) im Vergleich mit benachbarten Städten im Landkreis von 1980 bis 2006 Abb. 5: Einwohnerdichte in der Stadt Dannenberg (Elbe) im Vergleich mit benachbarten Städten im Landkreis von 1980 bis 2006 ...... 23 Abb. 6: Natürliche Bevölkerungsbewegung in Dannenberg (Elbe) im Vergleich mit benachbarten Städten von 1980 bis 2006 ...... 24 Abb. 7: Wanderungssaldo der Stadt Dannenberg (Elbe) im Vergleich mit benachbarten Städten von 1980 bis 2006 ...... 25 Abb. 8: Bevölkerungsvorausschätzung für den LK Lüchow-Dannenberg 2004 bis 2021 . 26 Abb. 9: Altersstruktur der Stadt Dannenberg (Elbe) 2006 ...... 27 Abb. 10: Entwicklung der Altersstruktur der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1986 bis 2006 ...... 28 Abb. 11: Entwicklung der Alterstruktur im LK Lüchow-Dannenberg von 1986 bis 2006 . . 28 Abb. 12: Familienstand der Einwohner der Stadt Dannenberg (Elbe) 2007 ...... 30 Abb. 13: Haushalte in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2007 ...... 31 Abb. 14: Religionszugehörigkeit in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2007 ...... 31 Abb. 15: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Stadt Dbg (E.) 1998 – 2006 . . . 33 Abb. 16: Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf die einzelnen Wirtschaftssektoren in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2006. . . 34 Abb. 17: Verteilung der Auszubildenden auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche 2006 . . . 35 Abb. 18: Bruttoinlandsprodukt insgesamt im Landkreis Lüchow-Dannenberg und benachbarten Landkreisen 2004 ...... 35 Abb. 19: Entwicklung des Bruttoinlandprodukts pro Kopf im Landkreis Lüchow-Dannenberg im Vergleich zu benachbarten Landkreisen 1994 bis 200436 Abb. 20: Entwicklung der Arbeitslosenzahlen 2003 bis 2006 in der Stadt Dannenberg (Elbe) ...... 37 Abb. 21: Bruttowertschöpfung im Landkreis Lüchow-Dannenberg im Vergleich zu benachbarten Landkreisen in Niedersachsen 2004 ...... 38 Abb. 22: Entwicklung der Kaufkraft pro Einwohner in Landkreis Lüchow-Dannenberg im Vergleich zu benachbarten Landkreisen zwischen 1995 und 2004 ...... 38 Abb. 23: Umsätze des Einzelhandels in der Stadt Dannenberg (Elbe) 1999 und 2004 . . . 40 Abb. 24: Entwicklung des Pendlersaldos in der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1997 bis 2006 ...... 42 Abb. 25: Entwicklung des Pendlersaldos in der Stadt Dannenberg (Elbe) im Vergleich zu benachbarten Städten im Landkreis 1997 bis 2006 ...... 43 Abb. 26: Entwicklung des Wohnungsbestandes in der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1988 bis 2005 ...... 43 Abb. 27: Verteilung der Schüler in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2005 ...... 46 Abb. 28: Entwicklung der Schülerzahlen an den Schulen in Dannenberg (Elbe) 1988 bis 2005 ...... 47

140 10. Abbildungs- und Quellenverzeichnis

Abb. 29: Prognose der Schülerzahlen für die einzelnen Schulformen in der Stadt Dannenberg (Elbe) 2005 bis 2018 ...... 47 Abb. 30: Zahl der Schulabgänger in der Stadt Dannenberg (Elbe) 1997/98 bis 2004/05 ...... 48 Abb. 31: Verteilung der Schulabgänger in Dannenberg (Elbe) im Schuljahr 2004/05 auf die einzelnen Schulformen ...... 49 Abb. 32: Entwicklung der Gästeankünfte in der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1988 bis 2006 ...... 56 Abb. 33: Entwicklung der Gästeankünfte in benachbarten Städten de Stadt Dannenberg (Elbe) zwischen 1988 und 2006 ...... 57 Abb. 34: Entwicklung der Übernachtungszahlen in der Stadt Dannenberg (Elbe) von 1988 bis 2006 ...... 58 Abb. 35: Entwicklung der Übernachtungsintensität in der Stadt Dannenberg (Elbe) im Vergleich zu benachbarten Städten und zu Landkreis- und Landesdurchschnitt von 1988 bis 2006 ...... 59 Abb. 36: Entwicklung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer in Dannenberg (Elbe) von 1988 bis 2006 ...... 60 Abb. 37: Entwicklung der durchschnittlichen Bettenauslastung in Dannenberg (Elbe) von 1988 bis 2006 ...... 61 Abb. 38: Entwicklung der durchschnittlichen Bettenauslastung in Dannenberg (Elbe) im Vergleich mit benachbarten Städten, dem Landkreis und Niedersachsen zwischen 1988 und 2006 ...... 61 Abb. 39: Zielstrategie der Stadt Dannenberg (Elbe) ...... 74 Abb. 40: „Haus des Lernens“ ...... 79 Abb. 41: Lageplan „Mehrgenerationenmensa und -küche“ ...... 79 Abb. 42: Lageplan „Jotti“ (Jugendzentrum“ ...... 80

10.2 VERzEIchnIS DER KaRtEn unD FotoS

Karte 1: Zentraler Innenstadtbereich der Stadt Dannenberg (Elbe) ...... 12 Karte 2: Verortung des Projektgebiets sowie der Auslagerung „Ostbahnhof“ . . . . . 13 Karte 3: Bebauungspläne der Stadt Dannenberg (Elbe) ...... 88

Foto 2–4: Dannenberg (Elbe) ...... 14 Foto 5: Thielenburger See ...... 17 Foto 6: Einkaufsstraße ...... 17 Foto 7–8: Wohnungsbestand am Develangring ...... 18 Foto 9: Ostbahnhof Stadt Dannenberg/Elbe ...... 19 Foto 10: Neubauten in der Innenstadt ...... 44 Foto 11: Wohnbauten Innenstadt ...... 45 Foto 12: Blockbebauung am Develangring ...... 45 Foto 13: Wohnungsbestand in der Westsiedlung ...... 45 Fotos 12–16: Kulturelle Aktivitäten in ...... 52 Fotos 17–19: Flora und Fauna der Elbtalaue ...... 52 Foto 19–20: Impressionen der Entwicklungs-konferenz ...... 72 Foto 21–22: Impressionen der Entwicklungskonferenz ...... 73

141 10. Abbildungs- und Quellenverzeichnis

10.3 QuEllEnvERzEIchnIS

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