Prof. Dr. Hans Apel Bundesminister A.D. Im Gespräch Mit Werner Reuß

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Prof. Dr. Hans Apel Bundesminister A.D. Im Gespräch Mit Werner Reuß BR-ONLINE | Das Online-Angebot des Bayerischen Rundfunks http://www.br-online.de/alpha/forum/vor0003/20000314.shtml Sendung vom 14.03.2000, 20.15 Uhr Prof. Dr. Hans Apel Bundesminister a.D. im Gespräch mit Werner Reuß Reuß: Verehrte Zuschauerinnen und Zuschauer, herzlich willkommen bei Alpha- Forum, zu Gast ist heute Professor Hans Apel, der ehemalige Bundesfinanz- und Bundesverteidigungsminister im Kabinett von Helmut Schmidt. Heute ist er Professor an der Universität in Rostock. Herzlich willkommen, Herr Professor Apel. Apel: Guten Abend. Reuß: Es gibt ein sehr schönes Zitat von Ihnen: "Wenn ich überhaupt ein Laster habe, dann das, dass ich es nicht abkann, wenn ich nichts zu tun habe." Dieses Zitat ist 30 Jahre alt: Gilt es heute noch? Sind Sie tatsächlich ein Workaholic? Apel: Ob ich das bin, weiß ich nicht, aber eines ist absolut richtig: Wenn ich nichts zu tun habe, dann suche ich mir Arbeit. Gestern war ich um die Mittagszeit mit der Schlussredaktion eines Buches fertig: Da hätte ich mich ja hinsetzen und mich zurücklehnen können. Nein, da musste ich unbedingt leere Flaschen, Altpapier und olle Kleider zur Müllsammelstelle fahren. Meine Frau fand das ganz normal, denn sie sagte: "Der kann nicht stillsitzen, der Kerl!" Reuß: Nun haben Sie mich neugierig gemacht. Sie sagten, ein Buch sei gerade fertig geworden. Worum geht es in diesem Buch? Apel: Es geht im Wesentlichen um meine Erfahrungen mit der deutschen Einheit: dies aber in einem sehr speziellen Sinne. Ich bin seit 1990 zuerst Treuhand- Aufsichtsratsvorsitzender der Braunkohle-Unternehmen in der Lausitz gewesen und bin heute neutraler Mann in diesem privatisierten Unternehmen. Ich versuche, die Entwicklung der Region von 1989 bis 1999 nachzuzeichnen: mit ganz vielen Interviews der Betroffenen. Denn nur auf diese Weise wird ja so ein Buch lesenswert. Reuß: Sie haben seit 1991 einen Lehrauftrag an der Universität in Rostock: an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Was lehren Sie dort? Apel: In diesem Wintersemester habe ich Pause wegen dieses Buchs. Im Sommersemester werde ich europäische Integration machen: aktueller Stand, Probleme. Ich werde das Ganze dann auch so darstellen, dass die Studentinnen und Studenten begreifen, um was es dabei geht und wohin das Ganze führen kann. Reuß: Ich habe einmal gelesen – ich hoffe, es stimmt –, diese Professur sei für Sie so eine Art Erfüllung eines Jugendtraums. Stimmt das? Was fasziniert Sie so an dieser Aufgabe? Apel: Ich wollte in meiner Jugendzeit Lehrer werden. Hochschullehrer zu sein, war weniger mein Ziel, weil es zu meiner Zeit ja so war – heute wird es wohl noch genauso sein –, dass man die Meinung derer vertreten musste, von denen man an der Universität abhängig war: Die Meinungen des jeweiligen Professors nachzubeten, war nie meine Art. Aber ich finde es schon toll, wenn man jungen Leuten klar machen kann, um was es wirklich geht. Reuß: Kennen Ihre Studenten, die ja alle so um die 20 bis 25 Jahre alt sein dürften, eigentlich noch den Politiker Hans Apel? Wenn ja, wie reagieren sie auf Sie? Apel: Sie kennen ihn eigentlich nicht. Das ist ja auch ganz klar: 1982, also vor 17 Jahren, hörte die Regierungszeit von Helmut Schmidt auf. Ich bin dann zwar noch einige Jahre in der Politik geblieben, aber ich stand bei weitem nicht mehr im Brennpunkt des Geschehens. Mit anderen Worten, die Alten in Ostdeutschland erkennen mich, die Jungen erkennen mich nicht. Ich empfinde das auch eher als gut. Reuß: Sie haben eine phantastische politische Karriere erlebt, aber auch einen, wie man fast sagen kann, brutalen Abstieg. Sie haben selbst Ihre Karriere einmal so beschrieben: "Vom Sonnyboy über den Kronprinzen zum Armleuchter." Würden Sie mit Ihrem heutigen Wissen, mit all dem, was Sie erlebt haben, noch einmal diesen Schritt machen und in die Politik gehen? Apel: Wissen Sie, das ist alles eine Frage der Alternativen. Ich habe nach meiner aktiven politischen Zeit zwei Lebensbereiche kennen gelernt. Der eine Bereich ist das hohe Management: Das sind die Vorstandsetagen mindestens der Energiekonzerne. Denn wir haben dann ja die Lausitzer Braunkohlewerke privatisiert. Ich habe zweitens den universitären Bereich kennen gelernt. Ich muss daher sagen, dass einem bei allen Problemen, die man in der Politik hat, dieser Bereich doch sehr viel mehr Möglichkeiten, sehr viel mehr Freiheit und sehr viel mehr Unabhängigkeit gibt als diese anderen beiden Bereiche. Der Bereich der Politik ist also sehr viel weniger einengend als diese. Reuß: "Politik ist wie eine Krankheit. Man arbeitet wie verrückt und läuft doch nur in einem Tretrad." Ist in der Politik daher vieles nur vergebene Liebesmüh? Apel: Auf der Bundesebene mit Sicherheit. Ich habe das zwar nie erlebt, aber ich denke mir schon, dass man dann, wenn man als Oberbürgermeister einer Stadt oder als Landrat klassischer Kommunalpolitiker ist, so manches gestalten kann. Geld muss dabei allerdings schon vorhanden sein, denn das ist die Voraussetzung dafür. Wenn man in der Bonner Politik ist, dann dreht sich alles im Kreise: Man hat die großartigsten Ideen, fädelt sie klug ein, und dann sagt entweder der Finanzminister nein, weil das Geld dazu fehlt, oder andere sind eben sonst wie anderer Meinung. Da muss man schon sehr beharrlich sein, um überhaupt etwas von der Rampe zu bekommen. Reuß: Sie waren gerade einmal ein Jahr Bundesminister in Bonn, als Sie 1975 auf dem Evangelischen Kirchentag in Frankfurt ein sehr offenes Bekenntnis abgegeben haben, das auch mich sehr beeindruckt hat. Sie sagten damals: "Als demokratischer Politiker schließe ich Kompromisse, die auch faul sein können. Ich kämpfe manchmal unfair für den Erhalt der Macht meiner politischen Gruppe, weil ich davon überzeugt bin, dass das für unser Land gut ist. Ich sage nicht immer die Wahrheit, ich vernachlässige meine Freunde und manchmal zwangsläufig auch meine Familie." Helmut Schmidt soll das einmal Seelenstriptease genannt haben. Wie haben politische Freunde und politische Gegner auf ein solch ehrliches Bekenntnis reagiert? Apel: Helmut Schmidt haben Sie ja bereits zitiert. Er war stocksauer, weil er in der Tat sagte: "Was soll das? Deinen protestantischen Striptease kannst du dir schenken." Meine politischen Freunde haben dazu freundlicherweise nichts gesagt. Die CDU und insbesondere die CSU haben mir das im Plenum immer wieder um die Ohren gehauen: Mit dem Argument, ich würde ja selbst zugeben, ich sei ein Lügner. Es war also nicht sonderlich intelligent von mir, es so zu sagen. Aber ich habe das sogar immer wieder gesagt, weil ich der Meinung bin, dass der Bürger durch die Maske des Politikers auch hindurchsehen können muss, um zu sehen, was in ihm wirklich vorgeht. Reuß: Gab es denn neben den offiziellen Verlautbarungen darüber auch private Äußerungen von Politikern in der Art, dass sie zu Ihnen gesagt haben: "Da haben Sie schon Recht gehabt." Gab es das auch? Apel: Das ist doch etwas ganz Merkwürdiges. Manfred Wörner und ich haben über viele Jahre hinweg in der Bundestags-Fußballmannschaft zusammen gespielt, insbesondere in der Zeit der Großen Koalition. Denn da hatten wir so riesengroße Mehrheiten, dass wir im Plenum ja nicht auch noch anwesend sein mussten. Daher haben wir eigentlich jeden Tag Fußball gespielt: er als Rechtsaußen und ich als linker Verteidiger, so wie sich das eben gehört. Wir haben untereinander ganz ernsthaft und ehrlich geredet. Er hat mir zu diesem Zitat bestimmt gesagt: "Du hast ja Recht, Hans." Aber wenn wir dann in die Arena stiegen, dann wurden natürlich schon die schweren Geschütze auf beiden Seiten aufgefahren. Reuß: Zum Politiker Hans Apel würde ich gerne später noch einmal zurückkehren, zunächst aber würde ich mich dem Menschen Hans Apel nähern, wenn Sie einverstanden sind. Sie sind am 25. Februar 1932 in Hamburg-Barmbek geboren. Sie haben über dieses Stadtviertel einmal gesagt: "Es hatte bis zur Zerbombung Hamburgs den Ruf, dass dort die Miete mit dem Revolver kassiert werden würde." Hat Sie dieses Milieu geprägt? Apel: Ich glaube schon. Meine Frau und ich kommen ja aus dem gleichen Stadtteil: Dort, wo sie geboren wurde, waren in dem Wahllokal bei den beiden großdeutschen Volksabstimmungen, die Hitler gemacht hat, in ganz Großdeutschland die drittmeisten Neinstimmen. Das war also durchaus ein proletarisches Milieu. Das zweite Beispiel: Als ich 1955 in die Partei eintrat, herrschte noch Ordnung. Das hieß, man fing als Kassierer an. Da sagte der örtliche Vorsitzende zu mir: "Hans, du musst dir im jeweiligen Mietblock immer nur zwei Namen merken: Der eine ist ein Nazi und der andere ein Kommunist. Alle anderen sind Sozialdemokraten. Bei denen kannst du anklingeln und kassieren. Du darfst dir nur nicht überall einen Korn einschenken lassen, denn sonst kommst du nicht weit." So war es dort wirklich. Reuß: Ihr Vater hat sich hochgearbeitet zum Prokuristen. Er war nolens volens auch Mitglied der NSDAP und an sich ein unpolitischer Mensch, wie Sie schreiben. Nach den Erlebnissen in Stalingrad war er eigentlich ein überzeugter Pazifist und gläubiger Christ. Hat er seine Einstellungen auf Sie übertragen können? Apel: Indirekt. Meine Mutter starb 1946. Ich war einziges Kind, und daher schlief ich fortan in dem Ehebett, in dem meine Mutter geschlafen hatte. Denn wir hatten ja diese übliche Zweizimmerwohnung mit dem Herrenzimmer, in das man natürlich nur an Weihnachten hinein durfte, einem Schlafzimmer und der Wohnküche. Mein Vater hat damals ununterbrochen gegen die Wiederaufrüstung Konrad Adenauers polemisiert. Allerdings hat er eines dabei übersehen, nämlich die Tatsache, dass sein Sohn ein konsequenter Mensch ist. Und so bin ich in die SPD eingetreten. Das fand mein Vater dann wiederum überhaupt nicht gut. Ich habe meine Frau schon sehr früh kennen gelernt: Nächstes Pfingsten, also an Pfingsten 2000, kennen wir uns 50 Jahre. Mein Vater hat damals zu meiner Frau gesagt: "Ingrid, du darfst nie in die SPD eintreten, denn dein Mann wird ja in Sibirien enden. Und dann musst du die Kinder großziehen." Er hatte also Angst, dass mir ein ähnliches Schicksal beschieden sein könnte wie ihm, der durch seine NSDAP-Mitgliedschaft nach dem Krieg ja doch ein paar Probleme hatte.
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