III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 1 von 160 2003 KULTURBERICHT

BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT UND KULTUR 2 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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VORWORT 3

VORWORT

Die Kulturarbeit des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Jahr 2003 ist von der Fortsetzung einer konsequenten Museumspolitik gekennzeichnet. Die Museen haben sich als vollrechtsfähige wissenschaftliche Anstalten bewährt und sind zu einem bestimmenden Faktor im Hinblick auf das Image Österreichs als Kulturland geworden.

Die Voraussetzung für diesen Erfolg ist das Bundesmuseengesetz 1998/2002, das den Museen die inhaltlich und organisatorisch eigenverantwortliche Arbeit auf Basis einer gesicherten finan- ziellen Grundlage ermöglicht. Mit der Überleitung des Naturhistorischen Museums am 1. Jänner 2003 in die Voll- rechtsfähigkeit wurde diese umfassende Organisationsreform abgeschlossen. Das Bundesmuseengesetz wird in vielen Staaten Europas, wie etwa in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, als vorbildhaft angesehen. Nach der Schaffung der rechtlichen Grundlage sollen nun die Erfahrungen der Museen mit der Vollrechtsfähigkeit überprüft werden. In diesem Jahr wurde daher eine Evaluierungsstudie der Bundesmuseen in Auftrag gegeben. Im Rahmen dieser Evaluierung sollen die Häuser im Hinblick auf ihr Profil, ihren Stellenwert und Bekanntheitsgrad, ihren Bildungsauftrag, ihre wissenschaftlichen Forschungsleistungen und ihre inhaltlichen Positionierungen untersucht werden.

Auch hinsichtlich der baulichen Modernisierung der Bundesmuseen war 2003 ein erfolgreiches Jahr. Höhepunkt des musealen Kalenders des Jahres war zweifellos die Wiedereröffnung der Albertina. Nach einer zehn Jahre dauernden, umfassenden Renovierung wurde die Albertina im März 2003 mit einer großartigen Edvard-Munch-Schau neu eröffnet. Das interessierte Publikum strömte zu Tausenden in das neu gestaltete Museum. Einer der Hauptanziehungspunkte des Besucherinteresses 2003 war die Ausstellung „Albrecht Dürer und seine Zeit“. Nach mehr als drei Jahrzehnten widmete sich damit wieder eine umfassende Ausstellung dem Werk des bedeutendsten Renaissancekünstlers nördlich der Alpen. Überschattet wurde das Jahr 2003 vom Diebstahl der Saliera aus dem Kunsthistorischen Museum am 11. Mai.

Die Österreichische Nationalbibliothek bestätigte auch im Berichtszeitraum 2003 eindrucksvoll ihre Vorreiterrolle bei der Nutzung der Möglichkeiten im Rahmen der neuen Selbstständigkeit. Sie ver- zeichnete einen Besucherzuwachs von 26% und erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von mehr als 2 Millionen Euro. Neben der Modernisierung des Hauses sind auch die zahlreichen Sonder- ausstellungen und Veranstaltungen Grund für das große Besucherinteresse. Die Hauptausstellung des Jahres 2003 „Prag : Wien. Zwei europäische Metropolen im Lauf der Jahrhunderte“ erreichte mit fast 79.000 Besucherinnen und Besuchern einen neuen Rekord.

Eine wesentliche Aufgabe der Kulturpolitik ist es, die Basis für eine moderne und dynamische Entwicklung im Kulturbereich zu schaffen. Der vorliegende Kulturbericht trägt dazu bei, das Bewusstsein für diese verantwortungsvolle Aufgabe zu stärken und die besondere Bedeutung unseres Kulturerbes für die Zukunft unseres Landes hervorzuheben.

Elisabeth Gehrer Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur 4 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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INHALTSVERZEICHNIS 5

INHALTSVERZEICHNIS Vorwort 3

Impressum 6

ALLGEMEINE KULTURANGELEGENHEITEN 7 Aufgabenbereiche und Budget 8 Besucher/innen 9 Investitionsprogramm 10 Förderungen 11 Museumspreis 12 Bibliotheken-Service 13 EU-Kultur 14 Stiftungen 15 MuseumsQuartier 21 Österreichisches Museum für Volkskunde 25

BUNDESMUSEEN 31 Adressen 32 mit Museum für Völkerkunde und Österr. Theatermuseum 33

Naturhistorisches Museum 47

Österreichische Galerie Belvedere 53

Albertina 61

MAK – Museum für angewandte Kunst 69 Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien – MUMOK 79

Technisches Museum Wien mit Österr. Mediathek 87

Pathologisch-anatomisches Bundesmuseum 97

ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK 103

WIENER HOFMUSIKKAPELLE 113

VOLKSKULTUR 117

ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN 121

ÖSTERREICHISCHE KULTURINFORMATION 125

DENKMALSCHUTZ 129

Was bedeutet die Kompetenz „Denkmalschutz“? 130

Der Aufgabenbereich des Bundesministeriums auf dem Gebiet des Denkmalschutzes 130

Legistik 130 6 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

6 IMPRESSUM

Förderung der Denkmalpflege 130

Internationale Aktivitäten 132

BUNDESDENKMALAMT 135

Die Anwendung des Denkmalschutzgesetzes 137

Die Anwendung des Ausfuhrverbotsgesetzes – Rechtsabteilung 137

Abteilung Denkmalverzeichnis 137

Ausfuhrabteilung 137

Aus der Tätigkeit der Landeskonservatorate 138 Landeskonservatorat für Burgenland 138 Landeskonservatorat für Kärnten 139 Landeskonservatorat für Niederösterreich 140 Landeskonservatorat für Oberösterreich 142 Landeskonservatorat für Salzburg 143 Landeskonservatorat für Steiermark 145 Landeskonservatorat für Tirol 146 Landeskonservatorat für Vorarlberg 147 Landeskonservatorat für Wien 148 Zentrale Abteilungen 149 Abteilung für Bodendenkmale 149 Abteilung für historische Gartenanlagen 150 Abteilung für technische Denkmale 151 Abteilung für Museen und Bibliotheken 151 Abteilung für Klangdenkmale 151 Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung 152 Abteilung für Architektur und Bautechnik 153 Abteilung Restaurierwerkstätten Kunstdenkmale 153 Abteilung Restaurierwerkstätten Baudenkmalpflege 156 Wissenschaftliche Grundlagen und Dokumentation 157 Öffentlichkeitsarbeit 158

IMPRESSUM

HERAUSGEGEBEN VOM BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT UND KULTUR, SEKTION IV MINORITENPLATZ 5, 1014 WIEN REDAKTION: MR DR. SILVIA ADAMEK, DR. REINHOLD HOHENGARTNER, MAG. PETER LANG, MR DIPL.-ING. FRANZ NEUWIRTH LAYOUT + DRUCKVORSTUFE: ING. ANTON HOFER, 1100 WIEN HERSTELLUNG: ING. CHRISTIAN JANETSCHEK, 3860 HEIDENREICHSTEIN BEZUGSADRESSE: AMEDIA, STURZGASSE 1A, 1141 WIEN TEL.: 01/982 13 22, FAX: 01/982 13 22/311, [email protected] PREIS JE EXEMPLAR EURO 6,–, INKL. MWST. ZZGL. PORTO UND VERSAND III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument

ALLGEM. KULTURANGELEGENHEITEN 7 von160 8 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

8 ALLGEM. KULTURANGELEGENHEITEN

ÜBERBLICK zahlungsraten für das Museumsquartier gemäß Til- AUFGABENBEREICHE UND BUDGETS gungsplan sowie Zahlungen an die Stiftung Ludwig. Die Ausgaben des Bundesministeriums für Bildung, ENTWICKLUNGEN BEI DEN VOLLRECHTSFÄHIGEN Wissenschaft und Kultur für den Kulturbereich belie- ANSTALTEN DES BUNDES fen sich im Jahre 2003 auf € 150,8 Mio. Basisabgeltungen in Mio.€ 2000 2001 2002 2003 Ausgaben des Basisabgeltungen der vollrechtsfähigen, wissenschaftlichen Anstalten Bundes für 140,0 143,5 151,7 150,8 € Kulturangelegenheiten in Mio. 2000 2001 2002 2003 Kunsthistorisches Museum Gliederung nach Aufgabenbereichen: mit Museum für Völkerkunde und Österreichischem Ausgaben des Bundes in Mio. € 2003 Theatermuseum 14,349 20,335 20,189 20,189 1. Museale Aufgaben: Österreichische Galerie Bundesmuseen, Österr. Nationalbibliothek, Belvedere 4,568 4,423 4,423 4,423 Museumsquartier, Leopold Museum Albertina 5,159 4,948 5,123 5,749 Privatstiftung, museale Vorhaben und MAK – Österreichisches Museum museale Förderungen 122,4 81,2 % für angewandte Kunst 8,144 7,998 7,998 7,998 2. Bundesdenkmalamt, Denkmalschutz 24,9 16,5 % Technisches Museum Wien mit 3. Büchereiwesen, Volkskultur 2,3 1,5 % Österreichischer Mediathek 9,575 11,266 11,266 11,266 4. Hofmusikkapelle 1,2 0,8 % Museum moderner Kunst Summe Kulturbereich 150,8 100,0 % Stiftung Ludwig 7,369 7,369 Naturhistorisches Museum Wien 11,755 Summe Bundesmuseen 41,795 48,970 56,368 68,749 ENTWICKLUNG UND STRUKTUR DER MUSEALEN AUFGABEN Österr. Nationalbibliothek 20,602 20,602 Summe vollrechtsf. Anstalten 41,795 48,970 76,970 89,351 Museale Aufgaben in Mio. € (reelle Gebarung) 2000 2001 2002 2003 Mit der Überführung des NHM in die Vollrechtsfähig- Basisabgeltungen des Bundes keit im Jahr 2003 sind die vorgesehenen Ausglie- für die vollrechtsfähigen Anstalten derungen abgeschlossen. gem. BM-G 2002 (Bundesmuseen, ÖNB) 41,796 48,971 76,970 89,351 ENTWICKLUNGEN UND KENNZAHLEN Bundesmuseen und ÖNB als BEI DEN BUNDESMUSEEN unselbstständige, nachgeordnete Dienststellen (FOG) 41,239 35,540 11,783 0,375 Der seitens des Bundes bereitgestellten Basisab- € museale Förderung 8,480 11,717 12,333 13,286 geltung von 89,351 Mio. steht ein Gesamtaufwand € gemeinsame museale der Anstalten in Höhe von rd. 131 Mio. gegenüber. Vorhaben 17,521 17,994 18,157 19,380 Dies entspricht einem Subventionsgrad von rd. 68%. Summe museale Aufgaben 109,036 114,222 119,243 122,392 Bei den Museen erreicht der Personalaufwand ge- messen am Gesamtaufwand im Jahr 2003 rd. 42% und Mit dem Jahr 2003 ist der Überleitungsprozess der ist somit der bedeutendste Aufwandsfaktor. Bemer- Bundesmuseen in vollrechtsfähige wissenschaftliche kenswert ist, dass der Gesamtaufwand zuletzt stärker Anstalten abgeschlossen. Die Basisabgeltung für die gestiegen ist als der Personalaufwand, was zeigt, dass Bundesmuseen und die Österreichische National- € die Museen große Anstrengungen unternommen bibliothek wurde mit 89,351 Mio. festgelegt. haben der Dynamik beim Personalaufwand Einhalt zu Lediglich das Pathologisch-anatomische Bundesmu- gebieten. seum untersteht auf der Rechtsgrundlage des For- Den steigenden Ausgaben bei den Anstalten stehen schungsorganisationsgesetzes (FOG) direkt dem Bun- wiederum gestiegene Eigenerlöse gegenüber, die nun desministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. insgesamt bei allen Anstalten über € 42,2 Mio. und bei Die „museale Förderung“ beinhaltet die Kreditmittel den Bundesmuseen rd. € 39,7 Mio. ausmachen. für den Stiftungsankauf der Sammlung Leopold, Zah- lungen an das Österreichische Museum für Volks- kunde, das Museum der Moderne am Mönchsberg, BESUCHER/INNEN das Jüdische Museum Wien und kleinere Förderneh- Im Jahr 2003 besuchten insgesamt 3,623.573 Personen mer. die österreichischen Bundesmuseen, dies bedeutet Die „gemeinsamen musealen Vorhaben“ beinhalten gegenüber dem Vorjahr einen Gesamtbesucher/in- unter anderem die Einrichtungskredite für die Alber- nenzuwachs von 21,07% (bzw. +630.671 Personen). tina, das Technische Museum Wien, das Museum Der prozentuelle Zugewinn des Jahres 2002 (+3,74%) für Völkerkunde, das Kunsthistorische Museum und konnte somit im Jahr 2003 mehr als verfünffacht wer- die Österreichische Nationalbibliothek, die Rück- den. Im Lichte der bevorstehenden Eröffnung des III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 9 von 160

ALLGEM. KULTURANGELEGENHEITEN 9

Museums Liechtenstein im März 2004 ist keine wei- Die umfangreichen Bestände der Nationalbibliothek tere Besucher/innensteigerung mehr zu erwarten. sind Anlass für Ausstellungen und Veranstaltungen Im Jahr 2003 zog vor allem die wieder eröffnete mit aktuellen thematischen Bezügen. Themenschwer- Albertina das interessierte Museumspublikum an. Von punkte des Ausstellungsjahres 2003 waren das „Jahr den insgesamt 804.678 Besucher/innen kamen mehr der Bibel“ („Ein Buch verändert die Welt“ und „Am als die Hälfte, nämlich 471.924 Personen, um Albrecht Anfang war das Wort – Glanz und Pracht illuminierter Dürers Meisterwerke zu sehen. Zu den weiteren Bibeln“) und die bevorstehende Erweiterung der Highlights des Jahres 2003 zählten unter anderem Europäischen Union („Prag : Wien. Zwei europäische Sonderausstellungen wie „Francis Bacon und die Metropolen im Lauf der Jahrhunderte“ sowie „Kultur- Bildtradition“ im Kunsthistorischen Museum, die historische Verbindungen zwischen Lettland und ebenfalls vom Kunsthistorischen Museum in Koope- Österreich“). ration mit dem Collegium Hungaricum veranstaltete Der Erfolg der Österreichischen Nationalbibliothek Ausstellung „Budapest und Wien. Zeit des Aufbruchs widerlegt zudem die mehrfach vertretene These, dass 1873-1920“ im Palais Harrach und „. ausschließlich breit angelegte Ausstellungen und klin- Landschaften“ im Oberen Belvedere. gende Namen Garanten eines Publikumserfolges sind. Jahresvergleich inkl. ÖNB Erfreulich ist der neuerlich steigende Anteil zahlender Museumsbesucher/innen von insgesamt 69,75% im 3,623.573 Jahre 2002 auf 72,88%. Weit über diesem Durch- 4,000.000 schnittswert liegen, wie schon im Jahr zuvor, die 2,884.977 2,992.902 Österreichische Galerie Belvedere (90,74%) und das 3,500.000 982.665 Technische Museum (78,31%). Das Naturhistorische 3,000.000 803.324 905.390 Museum konnte mit 80,24% zahlender Besucher/ 2,500.000 innen gegenüber dem Vergleichsjahr 2002 (53,86%) 1.588.352 einen Anstieg von über 26% verzeichnen. 2,000.000 1.197.299 1.235.718 Durch den Anstieg an zahlenden Personen werden 1,500.000 bei einigen Bundesmuseen die leichten Rückgänge 1,000.000 der Gesamtbesucher/innenzahlen relativiert. 884.354 851.794 1.052.556 500.000 Einzig beim Volkskundemuseum gehen die Besu- cher/innenverluste (-17,38%) mit Rückgängen beim 0 Prozentsatz zahlenden Publikums (-8,4%) einher. 2001 2002 2003 Auffallend ist wieder die diesbezügliche Entwicklung beim MAK, welches sich verstärkt als Veranstaltungs- nichtzahlend, ermäßigt, voll ort etabliert hat. Gegenüber dem Jahr 2002 (20,51%) Insgesamt betrachtet weisen einzelne Bundesmuseen blieb auch im Jahr 2003 der Prozentsatz an zahlenden leichte Publikumsrückgänge aus. Umso bemerkens- Personen – trotz einem Gesamtbesucher/innenzu- werter ist daher der Besucher/innenzuwachs der wachs von fast 2% – mit 20,44% weit unter dem Österreichischen Nationalbibliothek von über 26%. Durchschnitt aller Bundesmuseen. Besucheranteile 2003 2002 2003 in % Kunsthistor. Museum (inkl. 4,8 Museum f. Völkerkunde 1,414.923 1,357.911 –4,03% u. Österr. Theatermuseum 9,9 Albertina 0 804.678 +100% Volkskundemuseum 22.269 18.398 –17,38% 8,4 Ethnograph. Museum 16.189 15.351 –5,18% 0,4 Museum f. angew. Kunst 170.733 174.103 +1,97% 37,5 Museum modern. Kunst 145.523 125.417 –13,82% 7,6 Techn. Museum Wien 320.222 276.685 –13,60%

3,5 Path.-anat. Bundesm. 17.281 14.836 –14,15%

4,8 Naturhist. Museum 362.738 302.976 –16,48% Österr. Galerie 386.024 360.065 –6,72% 22,2 0,4 Österr. Nationalbibliothek 137.000 173.153 +26,39% 0,5 Gesamt 2,992.902 3,623.573 +21,07% 10 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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DAS INVESTITIONSPROGRAMM DES FÖRDERUNGEN 2003 BUNDES FÜR DIE BUNDESMUSEEN Für Förderungen im musealen Bereich standen Unter dem Bau- und Investitionsprogramm für die im Jahr 2003 in der reellen Gebarung insgesamt € Bundesmuseen werden jene Investitionen verstan- 12,705.000,– zur Verfügung. den, die aus Bundesmitteln zu Erweiterungs- und Davon wurden auf Grund vertraglicher Verpflichtun- Sanierungsmaßnahmen sowie für die Erstausstattung gen für das Museum der Moderne am Mönchsberg, bereitgestellt werden. Salzburg, € 1,058.112,– bezahlt. Das Österreichische Dabei übernimmt das BMWA finanziell und organisa- Museum für Volkskunde mit dem Ethnographischen € torisch die Bauherstellung, das BMBWK die Finanzie- Museum Kittsee erhielt 524.000,– und an die rung der nutzerspezifischen Einrichtung. Die organi- Stiftung Leopold ging im Jahr 2003 ein Betrag von € satorische Abwicklung der Einrichtungsplanung wird 10,581.128,32 als vertragliche Verpflichtung. nach Prüfung der Umsetzungsvorschläge durch das Der zweckgebundene Ansatz für Fördermittel für den BMBWK von den vollrechtsfähigen Bundesmuseen Musealbereich wird aus dem mit den ORF-Gebühren eigenständig organisiert. eingehobenen Kunstförderungsbeitrag anteilig ge- € Diese Investitionsvorhaben sind mit dem Bundes- speist und betrug für das Jahr 2003 580.816,63. ministerium für Wirtschaft und Arbeit und dem Bun- Für die Vergabe der Fördermittel wurden folgende in- desministerium für Finanzen abgestimmt. Für 2003 haltliche Prioritäten gesetzt: standen € 5,4 Mio. zur Verfügung. Restaurierung und Konservierung von musealen Die Reihenfolge und der tatsächliche Einsatz der In- Objekten von überregionaler Bedeutung, vestitionsmittel für die Einrichtungsmaßnahmen des BMBWK hängen vom zugrunde liegenden Planungs- Inventarisierung, und Baufortschritt ab. Maßnahmen zur Sicherung von Objekten,

Übersicht Bau- und Investitionsprogramm Gesamtvorhaben: Einrichtungsmaßnahmen 2003 Bau: BMWA zuständig: BMBWK Einrichtung: BMBWK Albertina Neubau Tiefspeicher, Am 14. März 2003 wurde die Generalsanierung und Neubau Studiengebäude, Albertina wiedereröffnet. Erweiterung Neubau Ausstellungshalle Bastei, Neubau Ausstellungshalle 3. OG Palais, Generalsanierung u. Restaurierung des Altbestandes, Neu- und Wiedereinrichtung Technisches Museum Wien Generalsanierung Haupthaus, Die Neu- und Wiederaufstellung mit Neu- und Wiedereinrichtung nach der Generalsanierung für Österreichischer Mediathek die noch nicht eröffneten Flächen Haupthaus wurde 2003 fortgesetzt. Für die Einrichtung des Bereiches „medien.welten“ wurden Mittel bereitgestellt. Weiters wurden auch Mittel für die Vorarbeiten für den Bereich Bau-, Alltags- und Umwelt technik zur Verfügung gestellt. Technisches Museum Wien Adaptierung des Objektes I Die Sanierung der Depots in der mit und Objektes V in ein Depot, Braillegasse wurde fortgesetzt und Österreichischer Mediathek Erfüllung behördl. Auflagen für einige Sammlungsbereiche Depot Braillegasse und Sanierung teilweise abgeschlossen.

Kunsthistorisches Museum Umbau und Generalsanierung, Die Generalsanierung geht mit Flächenbereinigung mit anderen auf Basis des bisherigen Konzeptes Museum für Völkerkunde Gebäudenutzern, Gebäude- und weiter und wird schrittweise und Österreichischem Theatermuseum nutzerspezifische Investitionen umgesetzt. 2003 wurden hauptsächlich Kreditmittel für die Depoteinrichtung bereitgestellt. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 11 von 160

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Einsatz neuer Medien (Archivierung, Präsentation, Museum Humanum, Fratres 30.000,00 Vermittlung, elektronischer Zugang zu musealen Schulmuseum Michelstetten 50.000,00 Inhalten). Stadtgemeinde Tulln 10.000,00 Die Förderanträge wurden einer Kommission mit Stiftsmuseum Seitenstetten 9.250,00 Vertretern aus den Bereichen Denkmalschutz und Verein Schiffahrtsmuseum Spitz/Donau 2.500,00 Volkskultur vorgelegt, u.a. um allfällige Doppelförde- rungen zu vermeiden. Sachlich und inhaltlich relevant Verein z. Förd. d. Posamentenflechterei Hinterbrühl 4.000,00 befundene Anträge wurden in der Regel an die Weinviertler Museumsdorf Niedersulz 18.000,00 Museumsabteilung des Bundesdenkmalamtes mit der OBERÖSTERREICH Bitte um Überprüfung der Förderwürdigkeit (zumeist vor Ort) und schriftliche Stellungnahme weitergelei- Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt 18.000,00 tet. Eine Voraussetzung für die Unterstützung konser- Museums- und Heimatverein Windischgarsten 1.500,00 vatorischer und restauratorischer Maßnahmen an Österreichischer Museumsbund 2.900,00 musealen Objekten ist eine Kooperation mit Experten Zeitgeschichte-Museum u. KZ-Gedenkstätte Ebensee 4.000,00 des Bundesdenkmalamtes bzw. mit den Landes- konservatoraten, die auch nachprüfende Funktionen TIROL ausüben können. Bergiselstiftung 3.500,00 Gemeinde Oetz - Turm Museum 22.000,00 WIEN in Euro Haus der Völker Schwaz 11.600,00 Forschungsgesellschaft Wr. Stadtarchäologie 10.000,00 Museum Tiroler Bauernhöfe Kramsach 20.000,00 Epi Schmidt-Schlüsselberger 1.500,00 Museumsverein Tarrenz 2.500,00 Jüdisches Institut für Erwachsenenbildung 1.000,00 Stadt Imst - Museum im Ballhaus 20.000,00 Jüdisches Museum Wien 290.000,00 Stadtgemeinde Kitzbühel, Museum 10.000,00 Max Weiler (Angermuseum Erfurt) 10.000,00 Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 10.000,00 Max Weiler-Privatstiftung 6.700,00 Museum im Schottenstift Ges.m.b.H. 20.000,00 KÄRNTEN Österr. Museum für Volkskunde 524.000,00 Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal 40.000,00 Parnass Verlag Ges.m.b.H. 16.000,00 Stiftsmuseum St. Paul im Lavanttal 39.000,00 Sigmund Freud-Museum 27.781,53 VORARLBERG Stiftung Leopold 10.581.128,32 Vorarlberger Landesmuseum 1.500,00 Verein Karl Renner-Gedenkstätte 6.612,78 GESAMTSUMME (1/12446 + 1/12456) 13,285.816,63 Wiener Sängerknaben 30.000,00 BURGENLAND in Euro ÖSTERREICHISCHER MUSEUMSPREIS 2003 Jüdisches Museum Eisenstadt 21.800,00 Marktgemeinde Deutschkreutz 30.000,00 Der Österreichische Museumspreis wurde im Jahr 2003 zum fünfzehnten Mal vergeben, wobei Institu- STEIERMARK tionen verschiedener Größen und Rechtsformen zum Brahms Museum Mürzzuschlag 5.000,00 Zuge kamen. Der Hauptpreis war mit € 7.300.--, die Freilichtmuseum Stübing 73.000,00 Anerkennungspreise waren mit je € 1.500.-- dotiert. Gemeinde Krakaudorf, Heimatmuseum Köpplhaus 2.000,00 Die Bewertungskriterien für die Zuerkennung des Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte Kulm 1.500,00 Museumspreises sind: MuSiS, Verein zur Unterstützung d. Museen in d. Stmk 1.000,00 Inhalt und Originalität der Sammlung oder des Projekts, SALZBURG wissenschaftliche Aufbereitung (Publikationen, Dommuseum Salzburg 20.000,00 Kataloge, Museumsführer), Keltenmuseum Hallein 40.000,00 Präsentation und ausstellungstechnische Museum der Moderne Mönchsberg 1.058.112,00 Umsetzung, Salzburger Freilichtmuseum Großgmain 15.434,00 Vermittlung, NIEDERÖSTERREICH Infrastruktur (Auffindbarkeit, Öffnungszeiten, Besucherfreundlichkeit), Archäologischer Park Carnuntum, Petronell 20.000,00 Akzeptanz und Unterstützung der Bevölkerung. Diözesanmuseum St. Pölten 5.500,00 Die neun sich bewerbenden Institutionen wurden Harrach´sche Familiensammlung Rohrau 22.000,00 von je 2 Juroren besucht und bewertet. Die Diskus- Marchfeldschlösser, Schloss Hof 100.000,00 sion über die Bewerber wurde intensiv geführt, Marktgemeinde Perchtoldsdorf, Hugo-Wolf-Museum 8.500,00 wobei das „Niederösterreichische Landesmuseum“ Marktgemeinde Schwarzenbach, Museumsturm 7.000,00 aufgrund der neuen Maßstäbe, die dadurch für die 12 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Österreichische Museumslandschaft gesetzt werden, Erschließung konsequent betrieben wird. Das wissen- für den Österreichischen Museumspreis 2003 von der schaftliche Labor steht mit einer Grundfläche von Jury vorgeschlagen wurde. Das „Jenbacher Museum“ 300m2 für wissenschaftliche Recherchen und Er- und das „Burgenländische Geschichte(n)haus Bild- schließung des Sammlungsgutes zur Verfügung. ein“, die punktemäßig im Spitzenfeld lagen, wurden für zwei Anerkennungspreise vorgeschlagen.

Niederösterreichisches Landesmuseum, im Naturkundebereich Verleihung Museumspreis „Heilpflanzen“

Hauptpreis 2003 Als Bildungsstätte des Landes vereint das Landesmu- seum auf neuartige Weise die Sammelschwerpunkte „Niederösterreichisches Landesmuseum“ in St. Pölten Natur, Kunst und Landeskunde. Unterschiedliche Wis- Das am 14. November 2002 eröffnete „Niederöster- sensgebiete werden informativ und spannend für die reichische Landesmuseum“ versteht sich als kulturel- Besucher zugänglich gemacht. Somit ist eine zeit- les Zentrum im Verwaltungsort. In der städtebau- gemäße Vermittlung des Kultur- sowie des Naturerbes lichen und architektonischen Konzeption steht die Niederösterreichs hervorragend gelungen, die dem Institution in engem Zusammenhang mit der Ent- aktuellen gesellschaftlichen Kontext entspricht, der wicklung des neuen Regierungsviertels in St. Pölten. mit Bildung, Erbauung, Eventkultur, aber auch mit kulturpolitischer Profilierung gleichzusetzen ist.

Anerkennungspreise „Jenbacher Museum“ Das Regionalmuseum beschränkt sich auf einige thematische Schwerpunkte, wodurch es inhaltlich besonders übersichtlich erscheint. Die gewählten Themen – Eisenbahn, Sensenproduktion, Natur, Alpin- und Wintersport – sind nicht nur regional be- deutend, sondern durch hervorragende Sammlungen umfassend dargestellt. Besonders bemerkenswert ist, dass das Museum vom Trägerverein ausschließlich ehrenamtlich getragen Ansicht Niederösterreichisches Landesmuseum und verwaltet wird und die finanzielle Absicherung Der erste Museumsbau des Architekten Hans Hollein durch die Gemeinde gewährleistet ist. in Österreich setzt als zeitgemäßer und multimedialer Wissenschaftlich exzellente Fachleute unter den Erlebnisraum neue Maßstäbe in der österreichischen Museumsmitarbeitern und laufende Kooperationen Museumslandschaft. mit der Universität Innsbruck und dem Tiroler Lan- Die inhaltlichen Schwerpunkte, Kunst und Natur, desmuseum Ferdinandeum garantieren eine fachlich manifestieren sich in der architektonischen Formen- fundierte und umfassende Aufarbeitung jeder der sprache. Der Naturkundebereich in seiner Vielfalt von Sammlungen, wie sie kaum in einem anderen Regio- Fauna und Flora bildet das Zentrum eines „Erlebnis- nalmuseum zu finden ist. museums“. Die kunst- und kulturhistorisch beacht- Das Zusatzprogramm, wie museumspädagogische lichen Sammelbestände des Landes (mit über 30.000 Begleitung, regelmäßige Sonderausstellungen, Fach- Einzelkunstwerken, davon 500 Werke permanent publikationen und Handreichungen, Museumsfeste präsentiert) zählen zu den bedeutendsten Landes- etc., zeigen große Ambitionen in Richtung Weiterent- sammlungen in Österreich, deren wissenschaftliche wicklung. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 13 von 160

ALLGEM. KULTURANGELEGENHEITEN 13

Das Jenbacher Museum sticht sehr positiv aus der erfassendes und kreatives Lesen. Lesen bleibt auch Vielzahl österreichischer Regionalmuseen hervor. bei den sog. neuen Medien die Schlüsselqualifikation: ohne Lesefertigkeit sind Internet & Co. nicht wirklich „Burgenländisches Geschichte(n)haus Bildein“ für die individuelle Recherche nutzbar. Das Museum in der unmittelbar an der Grenze zu Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft Ungarn liegenden Ortschaft Bildein ist ein Produkt und Kultur unterstützt die Entwicklung der Schul- unternehmensfreudiger Bürgerinnen und Bürger, die bibliotheken in Österreich mit dem Bibliotheken- sich entschlossen haben, die Phänomenologie ihrer Service für Schulen. Auch wird eine Kooperation der Grenzlage mit den Mitteln musealer Darstellung Schulbibliotheken mit Öffentlichen Bibliotheken und näher zu untersuchen und zu erschließen. Wissenschaftlichen Bibliotheken gefördert. Das „Burgenländische Geschichte(n)haus Bildein“ Einen guten und umfangreichen Überblick bietet die strebt eine vor- und nachbereitende Erweiterung des Homepage www.schulbibliothek.at Wissensstandes der Schuljugend, aber auch interes- sierter Erwachsener an. Die ausgewählten Themen Sie wurde 2003 von der Gesellschaft für Pädagogik sind in assoziativer, unterhaltsamer und exemplari- und Information mit einem Comenius Siegel ausge- scher Art behandelt: zeichnet. die Phänomenologie der „Grenze“ mit allen Hauptaufgaben des Bibliotheken-Service für Schulen Vor- und Nachteilen, bleiben: eine gerechte Würdigung der Rolle der Frau in Beratung von Schulen, Eltern und Gemeinden bei den verschiedenen Krisenzeiten, der Errichtung von Schulbibliotheken, die dramatische Grenzziehung 1920, die das Dorf, Mitwirkung bei der Entwicklung von Curricula zur Besitztümer und Familien zweiteilte, Ausbildung von Lehrer-Bibliothekar/innen, die fruchtbringende Zusammenarbeit mit dem Integration der Schulbibliotheken in die Nachbarort Pornóapáti (Ungarn), österreichische Bibliothekslandschaft, die schlagartige Umstellung der Unterrichts- Information der Öffentlichkeit (2003 erschien z.B. sprache in den Schulen von Ungarisch auf eine 8-seitige Beilage zum Thema in der Deutsch im Jahr 1921, Tageszeitung „Kurier“), das altertümlich wirkende Deutsch der Deutsch- Pflege internationaler Kontakte. 2003 wurde unter sprachigen in Ungarn als linguistisches Phänomen. Mitwirkung Österreichs das European Network for Das Museum, das am Anger in der Mitte des Dorf- School Libraries and Information Literacy in platzes errichtet wurde, wird von der Bevölkerung Amsterdam gegründet. nicht nur unterstützt, sondern regelrecht getragen. Moderne Methoden der Vermittlung (oral history), Diskussionsrunden mit Lehrlingen und Schülern und eine moderne elektronische Ausstattung runden das EU-KULTUR positive Bild ab. Die Koordination der kulturellen Angelegenheiten zwischen Österreich und der Europäischen Union wird vereinbarungsgemäß von der Sektion II des BIBLIOTHEKEN-SERVICE FÜR SCHULEN Bundeskanzleramtes wahrgenommen. Für Angele- genheiten des kulturellen Erbes liegt die Zuständig- Schulbibliotheken in Österreich können an allen keit bei Sektion IV des BMBWK. Bei Sitzungen des Schultypen eingerichtet werden, sind aber für den Kulturausschusses in Brüssel ist – sofern die Tages- Schulerhalter nicht verpflichtend wie z.B. Turnsäle. ordnung Angelegenheiten des Kulturerbes zum Inhalt Der Bund als Schulerhalter der meisten höheren hat – ein/e Vertreter/in der Sektion IV zugegen. Die Schulen hat seine allgemein bildenden höheren Schu- Sitzungsvorbereitungen, sowohl für den Kulturaus- len (AHS) mit modernen Schulbibliotheken ausgestat- schuss als auch für Ministerräte, finden in Zusam- tet. Diese Bibliotheken werden derzeit zu multime- menarbeit der drei für kulturelle Angelegenheiten dialen Schulbibliotheken umgestaltet. Das heißt nicht zuständigen Ressorts (Auslandskultur im Bundes- nur das Angebot an Medien wird vielfältiger und ent- ministerium für auswärtige Angelegenheiten, Kunst im spricht so den aktuellen Anforderungen, sondern Bundeskanzleramt, kulturelles Erbe im Bundesminis- auch die dort tätigen Schulbibliothekar/innen werden terium für Bildung, Wissenschaft und Kultur) statt. über Lehrerfortbildung auf diese Situation vorbereitet. Weiters bezieht das BMBWK Stellung zu Entschlie- Die Absolvent/innen der AHS werden auf diese Weise ßungsentwürfen und nimmt an relevanten Diskussio- mit einer zeitgemäßen Bibliotheksbenützung im nen zur Kulturpolitik der EU im Ratskulturausschuss Rahmen eines weiterführenden Studiums vertraut ge- teil. Diese Bereiche werden gemeinsam auf nationaler macht. Ebene diskutiert und akkordiert in Brüssel vertreten. Die Schulbibliotheken an den Pflichtschulen (VS, HS, Seit dem zweiten Halbjahr 2003 beteiligt sich das PS) richten ihr Hauptaugenmerk weiterhin auf sinn- BMBWK an der „National Representatives Group“ 14 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

14 ALLGEM. KULTURANGELEGENHEITEN

(NRG) der Europäischen Kommission. Die NRG Die Initiative strebt die Planung und den Aufbau wurde für die Koordination der Digitalisierungsstrate- einer operativen Infrastruktur an, um künftig die Ak- gien und -programme der Mitgliedstaaten der Euro- tivitäten im Bereich der Digitalisierung des kulturellen päischen Union eingerichtet. Erbes besser koordinieren und aufeinander abstim- Aufgrund von Ratsbeschlüssen zur Erhaltung des eu- men zu können. ropäischen kulturellen Erbes wurden die Prinzipien Die Umsetzung dieser österreichischen Initiative für von Lund formuliert, in denen sich die Mitgliedsstaa- digitales Kulturerbe wird – unter Berücksichtigung ten zur Erhaltung des kulturellen Erbes Europas und der Lund-Prinzipien – in drei Phasen erfolgen: zur Bereitstellung eines einfachen Zugangs für alle bekennen. Basierend auf diesen Prinzipien wurde der nationales Strategieprofil, Bestandsaufnahme und Lund-Aktionsplan zur Koordinierung der Digitalisie- Inventarisierung, Bewusstseinsbildung, rungsprogramme und -konzepte erstellt. Entwurf eines nationalen Digitalisierungsplans, Im Zuge dessen sollen Empfehlungen zu einem Beteiligung der Basis und Benchmarking, koordinierten Vorgehen und zur Abstimmung von Digitalisierungsprogrammen und -initiativen erarbei- langfristiger Aufbau nationaler Kompetenzzentren. tet werden. Der im Bundeskanzleramt eingerichtete und von der Österreich schloss sich dem Beschluss der Lund-Prin- Europäischen Kommission kofinanzierte „Cultural zipien und somit dem Aktionsplan an. Um seinen dar- Contact Point“ (CCP) beriet im Berichtszeitraum aus resultierenden Verpflichtungen nachzukommen, wieder über das Förderprogramm „Kultur 2000“ und setzte das BMBWK im Jahr 2003 mit einer österreichi- leistete Hilfe bei der diesbezüglichen Antragstellung. schen Initiative für digitales Kulturerbe einen ersten Für den Bereich des kulturellen Erbes übernahm Schritt in Richtung Koordinierung der nationalen und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft regionalen Digitalisierungsstrategien und -aktivitäten und Kultur wieder die Beratungs- und Informations- in Österreich. aufgaben. III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument

STIFTUNGEN 15 von160 16 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

16 STIFTUNGEN

LEOPOLD MUSEUM-PRIVATSTIFTUNG Plazierung eines noch nicht so anerkannten Künstlers im Bewusstsein der Öffentlichkeit Mitglieder des Stiftungsvorstandes im (Leopold Birstinger), Geschäftsjahr 2003: Internationale Sonderausstellung (Der Neue Staat, MR Dr. Helmut Moser, Vorstandsvorsitzender Toulouse-Lautrec). (BMBWK), Dr. Alfons Huber (BMBWK), Dr. Agnes Husslein (BMF), AUSSTELLUNGEN, VERANSTALTUNGEN SC Dr. Wolfgang Nolz (BMF), Prof. Dr. Rudolf Leopold (Stifter und Museologischer Ausstellungen Direktor), Grafik III. 24. 12. 2002–6. 1. 2003 Med.-Rat Dr. Elisabeth Leopold, Dr. Christian Meyer (bis 11. 11. 2003), Der Neue Staat. Polnische Kunst zwischen Dr. Franz Pichorner (seit 11. 11. 2003) Experiment und Repräsentation von 1918 bis 1939. 25. 1.–31. 3. 2003 Direktorium Toulouse-Lautrec. Das gesamte grafische Werk. Museologischer Direktor: Prof. Dr. Rudolf Leopold Sammlung Gerstenberg. 11. 4. 2003–12. 1. 2004 Museologische Assistenz: Mag. Romana Schuler Kaufmännischer Direktor: Mag. Peter Weinhäupl Rote Bluse. 9. 7–8. 12. 2003 Provenienzforschung: Dr. Robert Holzbauer fiat::radikale individuen/soziale genossen. Öffnungszeiten: täglich außer Dienstag: 10–19 Uhr, Installationen von Thomas Feuerstein. Freitag: 10–21 Uhr 19. 9. 2003–31. 10. 2003 Eintritt: € 9 Leopold Birstinger. „Gegen den Strom“. Retrospektive zum einhundersten Geburtstag des POLITIK DES HAUSES: RÜCKBLICK, Malers. 31. 10. 2003–1. 2. 2004 PERSPEKTIVEN Moa, die Tänzerin. 22. 12. 2003–8. 3. 2004 Aufgaben Projekte Zu den Aufgabenschwerpunkten zählen: THEMENWEG Klimt am Attersee mit 24 Klimt-Stelen die Umsetzung der in der Stiftungsurkunde rund um den Attersee formulierten Ziele sowie Konzept: Mag. Peter Weinhäupl, Sandra Tretter die aktive Ausstellungstätigkeit mit mindestens Gustav Klimt (1862-1918) verbrachte seine Sommer- drei Sonderausstellungen pro Jahr. aufenthalte zwischen 1900 und 1916 oftmals am Attersee. Der für seine Allegorien und Damenporträts Rückblick/Perspektiven bekannte Künstler wandte sich relativ spät der Land- Gegenüber dem ersten Vollbetriebsjahr 2002 konnte schaftsmalerei zu. im Jahr 2003 ein weiterer Anstieg der Besucherzahlen Unter den heute bekannten 230 Gemälden Klimts fin- von rund 10% verzeichnet werden. Mitverantwortlich den sich über 50 Landschaften, die zum Großteil am war dafür die Toulouse-Lautrec-Ausstellung, die sich Attersee entstanden sind. als Publikumsmagnet erwies. Das Leopold Museum galt auch 2003 mit 330.000 Besuchern als erfolg- Veranstaltungen reichste Institution im Wiener MuseumsQuartier. Zahlreiche Vorträge, Lesungen, Konzerte etc. berei- Betriebswirtschaftlich wird auch weiterhin die Errei- cherten die Sonderausstellungen wie etwa die Vor- chung eines hohen Deckungsgrades angestrebt, d.h. träge von Carl Djerassi, Fritz Koreny, Harald Welzer zumindest 50% aller Aufwände sollten durch Erträge und Eric Alliez, Lesungen von Helmut Lohner und erwirtschaftet werden. Eine wichtige Rolle dabei spie- Rudolf Maegle aber auch Sonntagsmatineen mit ver- len neben den Pachterlösen aus Cafe und Museums- schiedenen Kammermusikensembles. shop, die Einnahmen aus Vermietung der Museums- räumlichkeiten sowie aus Repro- und Leihgebühren. Eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Exper- So wurden 2003 in Zusammenarbeit mit der Seleno- tendiskurs – vernetzte Kommunikation“ themati- graphischen Gesellschaft erstmals erstklassige Repro- sierte marketingrelevante Themen von Kunstmu- duktionen der Sammlungsbestände angefertigt und seen. am internationalen Markt angeboten. Der Wiener Holzhausen Verlag präsentierte die Biografie des Hausherrn „Rudolf Leopold Kunst- Maßnahmen sammler“. Die Strategie für 2003 verfolgt ein 3-Säulen-Modell: Zudem wurden eine „Lange Nacht der Musik“ im Themenausstellung aus der Sammlung Leopold Rahmen der Ausstellung „Toulouse-Lautrec“ veran- (Grafik III, Rote Bluse, Leopold Birstinger, Moa, staltet und in Kooperation mit The Crystal Web / die Tänzerin), Swarovski eine „Lange Nacht der Museen“. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 17 von 160

STIFTUNGEN 17

Firmenveranstaltungen / Corporate Events PROVENIENZFORSCHUNG Eine Vielzahl von namhaften Unternehmen nutzen Das Leopold Museum ist bemüht, die Herkunft die Location Leopold Museum für eine Incentivever- (= Provenienz) seines Bestandes möglichst umfassend anstaltung, darunter: Niederländische Botschaft, Assist aufzuklären. Auf Grund des Umfangs, der hetero- Communications, Petsch, Frosch & Klein Rechtsan- genen Zusammensetzung der Sammlungsbestände, wälte, Re-Bau, RZB, Gewista, Bundeskanzleramt, der Dokumentations-Ausgangslage (auch wegen der Johnson & Johnson, Novotny Film, ICEP Portugal, Besonderheit, dass das Museum aus einer Privat- Merck, Mondial, Kongress, Siemens, Österreich Wer- sammlung hervorgegangen ist), ist die Provenienz- bung, Bank , Mc Kinsey, Botschafterkonferenz, forschung ein komplexes Forschungsprojekt. EVN, Swarovski, SPÖ Parlamentsclub, T-Mobile, City- rama, Fa. Brady, St. Jude Medical GmbH, Lions Club Nach wie vor ist das Leopold Museum das einzige Klosterneuburg, Facts & Emotions, Experts, Museum Österreichs, welches seinen gesamten APA, RLB – Raiffeisen Landesbank, UBM. Bestand im Internet dokumentiert (seit Mai 2001). Im Jahr 2003 wurde eine wesentliche Verbesserung der Neuerwerbungen Arbeitsabläufe (Recherche, Erstellung von Proveni- enz-Einträgen in die Datenbank, Freigabe durch den Alfred Wickenburg, Diana und Aktäon, 1921, Öl auf Vorstand) angestrebt und erreicht. Die Provenienz- Leinwand, sign. re. unten: AW, Ausgabe: € 182.000,–. forschung erfolgt in laufender Koordination mit dem Restaurierung und Konservierung Vorstand und den Fachabteilungen des Museums. 2003 wurde die hauseigene Papierrestaurierung in Betrieb genommen. Der Schwerpunkt der Tätigkeiten DIGITALISIERUNGSVORHABEN, INTERNET im vergangenen Jahr lag auf der Restaurierung von Das Leopold Museum ist Teil eines vom FWF geför- Blättern der Schausammlung. derten Pilot-Projektes, das zum einen die Entwicklung Weitere Aufgaben bestanden in der Betreuung des einer für Museen zweckmäßigen Datenbank mit Ob- laufenden Betriebes bei den Vorbereitungen der ge- jektdaten, Adressdaten, Ausstellungsdatenbank etc. planten Ausstellungen (Rahmung, Protokollerstellung, beinhaltet und zum anderen die Entwicklung eines Kurierbegleitung etc.). Moduls für die professionelle Vermarktung der Produkte des Museums über das Internet zum Ziel BESUCHER/INNEN hat. Die zweisprachige Website (deutsch/englisch) des 2003 besuchten 330.000 Personen das Leopold Mu- Leopold Museum www.leopoldmuseum.org gibt seum. Ausstellungshighlight war die internationale Auskunft über die Schausammlung, Sonderausstel- Sonderausstellung Toulouse-Lautrec mit 250.000 Be- lungen, aktuelle Termine und die aktuellen Ergeb- suchern. nisse der Provenienzforschung (siehe 7. Provenienz- Die Gesamtzahl von rd. 330.000 Besuchern forschung). setzt sich wie folgt zusammen: INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN Das Leopold Museum pflegt einen regen Leihverkehr mit zahlreichen internationalen Museen: Gustav Klimt. Landschaften, Österreichische Galerie, Wien, 23. 10. 2002–23. 2. 2003. Der Akt in der Kunst d. 20 Jh., Kunsthalle Emden, Emden, 26. 10. 2002–26. 1. 2003. Egon Schiele, Museo d’Arte Moderna, Lugano, 16. 3. 2003–29. 6. 2003. In freier Natur, Mensch und Landschaft im Spannungs- Öffentlichkeitsarbeit, Museumspädagogik feld der europäischen Moderne 1870-1920, Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, Öffentlichkeitsarbeit: Gezählt wurden 2003 rund 500 3. 6. 2003–28. 9. 2003. Rezeptionen in verschiedensten Medien. Das Stillleben in der deutschen Malerei des 19. Jh., Medienpartner: Die Presse, KURIER, Ö1. Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie, Museumspädagogik / Audioguides Frankfurt, 5. 9. 2003–18. 1. 2004. Mehr als 14.000 Personen haben im Jahr 2003 an La Creazione Ansiosa, Palazzo Forti, Verona, Führungen im Leopold Museum teilgenommen. Wei- 12. 9. 2003–11. 1. 2004. tere 24.000 Besucher/innen haben das mehrsprachige Nackt! Der Körper der Frau am Beginn der Moderne, Angebot (Deutsch, Englisch, Italienisch) des Audio- Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie, guides genutzt. Frankfurt, 25. 9. 2003–1. 2. 2004. 18 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

18 STIFTUNGEN

Sonderausstellung „Egon Schiele“ auf der Kunst- Grundsätzlich stellt die Österreichische Ludwig- messe München, 11. 10. 2003–19. 10. 2003. Stiftung für Kunst und Wissenschaft ihre gemäß Francis Bacon und die Bildtradition, Kunsthistorisches Stiftungsratsbeschluss angekauften Werke den Mu- Museum, Wien, 15. 10. 2003–18. 1. 2004. seen als Dauerleihgaben zur Verfügung, um auf die- sem Wege nachhaltig die jeweilige Museumspolitik zu „Der Preis der Schönheit“, Zum 100. Geburtstag der unterstützen; gerade diese Unterstützung mit dem an- Wiener Werkstätte, MAK, Wien, gekauften Werk von Bruce Nauman als nachfolgende 10. 12. 2003–12. 4. 2004. Dauerleihgabe für das Museum moderner Kunst Montagna. Da Leonardo a Beuys tra Scienza ed Arte, Stiftung Ludwig war der Stiftung im gegenständlichen Museo d’Arte Moderna e Contemporanea di Trento e Berichtsjahr ein besonderes Anliegen. Rovereto, 19. 12. 2003–17. 4. 2004. Darüber hinausgehend wurde auch eine Ankaufsent- scheidung zugunsten eines Werkes von Chuck Close (Phil II, 1982) für die Albertina getroffen, auf Ankäufe ÖSTERREICHISCHE LUDWIG-STIFTUNG zugunsten sonstiger Museen wurde im Sinne der be- FÜR KUNST UND WISSENSCHAFT schlossenen Schwerpunktsetzung bewusst verzichtet. Zweck der Österreichischen Ludwig-Stiftung ist es, im Bereich der bildenden Kunst Vorhaben nicht nur an- ÖSTERREICHISCHE FRIEDRICH-UND- zuregen, sondern auch durch die Zurverfügungstel- lung von Mitteln durchzuführen und damit auch zu LILLIAN-KIESLER-PRIVATSTIFTUNG Neuentwicklungen zu ermutigen, womit auch die fi- 1997 wurde mit öffentlichen Mitteln der Republik nanzielle Grundlage für eine zeitgemäße Adaptierung Österreich, der Stadt Wien und durch private Stifter des Begriffes „Kunst“ ermöglicht werden soll. der Nachlass des 1965 verstorbenen österreichisch- Die Leistung des Bundes betrug im Berichtsjahr auf- amerikanischen Architekten und Künstlers Friedrich grund der Wertsicherung € 1,271.102,--, die satzungs- Kiesler angekauft und von New York nach Wien gemäße Anlage in mündelsicheren Wertpapieren übersiedelt und seither durch die zu diesem Zweck und überwiegende Verwendung für Kunstankäufe gegründete Österreichische Friedrich-und-Lillian-Kies- bleibt noch den nachfolgenden Berichtsjahren vorbe- ler-Privatstiftung bewahrt, verwaltet und erforscht. halten. Im Frühjahr 2002 kam auch der Nachlass Lillian Kies- Zum Stichtag 31.12.2003 betrug der Stand des Stif- lers ins Archiv nach Wien. Das Material beinhaltet tungsvermögens € 19,483.511,76, welches als Eigen- auch die Dokumentation der Tätigkeiten des Ameri- kapital verfügbar ist; die bisherige Anlage in den an- kanischen Archivs zwischen 1965 und 1996. geschafften Wertpapieren BAWAG PSK Mündelrent Im Zentrum der Arbeit steht die fundierte Erforschung und BAWAG PSK Eurorent blieb aufrecht, die Auf- von Friedrich Kieslers Oeuvre. teilung in Sparbücher und Girokonto ebenso. Auf diesem Wege ist jedenfalls sichergestellt, dass die Die umfangreichen und vielschichtig interpretier- Österreichische Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissen- baren Archiv- und Dokumentationsmaterialien, schaft auch in Zukunft ihrer bisherigen Verantwortung, Bücher und Publikationen ermöglichen eine weiter- nämlich insbesondere auf dem Gebiet der bildenden führende Ausstellungs- und Publikationstätigkeit mit Kunst durch Einbringung finanzieller Mittel Neuent- unterschiedlichen internationalen Kooperationspart- wicklungen zu ermöglichen, gerecht werden kann. nern aus den Bereichen der künstlerischen Praxis und wissenschaftlichen Theorie. Die Dokumentation der Im Bewusstsein seiner Verantwortung und Verpflich- Aktivitäten wird durch die Veröffentlichung des in tung gegenüber dem MUMOK-Stiftung Ludwig hat Wien lagernden Archivbestands und durch weiter- der Stiftungsrat in seiner 29. Sitzung am 24. 11. 2003 führende Projekte, wie Ausstellungen, Symposien beschlossen, in den kommenden Jahren primär die und Vorträge gewährleistet. Ankaufswünsche des MUMOK zu unterstützen. Da- durch soll sich das Museum auch international Strukturell gliedert sich die Stiftung in folgende Teil- etablieren können. Die Ankaufsentscheidung fiel zu- bereiche: gunsten eines Werkes von Brus Nauman, nämlich der Österreichische Friedrich-und-Lillian-Kiesler-Privatstif- Audio-Video Underground Chamber, 1974, für das tung Wien. Verwaltungsorgan und rechtlicher Träger Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig und wur- der Werknutzungsrechte Friedrich Kieslers. den weiters Ankaufsentscheidungen zugunsten dieses Kiesler Stiftung Wien Museums für Werke von Martial Raysse (France- miroir, 1962) und Wolf Vostell (Marilyn Idolo, 1963) Organisator des Österreichischen Friedrich Kiesler- getroffen; insbesondere mit dem erstangeführten Preises für Kunst und Architektur, der alle zwei Jahre Werk soll die angesprochene Schwerpunktsetzung alternierend von der Stadt Wien und dem Bund ver- und erforderliche Neuausrichtung zugunsten des geben wird. Museums moderner Kunst Stiftung Ludwig eröffnet Ausführendes Organ des Stiftungsziels und aktives werden. Instrument zur Initiierung und Durchführung von III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 19 von 160

STIFTUNGEN 19

Ausstellungs- und Forschungstätigkeiten sowie Bear- Vortrag: Duchamp – Kiesler. <>, Symposium Wien Kiesler-Archiv Universität für angewandte Kunst im Rahmen der Ausstellung „Duchamp Druckgrafik“ an der Univer- Wissenschaftliche Erfassung und Bearbeitung des sität für angewandte Kunst. Archivbestands. Erarbeitung, Betreuung und Unter- stützung von Ausstellungs- und Forschungsprojekten. Vortrag: Art of This Century – Kieslers Ausstellungs- gestaltung für Peggy Guggenheim, im Rahmen eines Kiesler-Display Workshops an der Princeton University, Lehrstuhl für Raum zur Erarbeitung von Präsentationen zum Werk Kunstgeschichte bei Prof. Beatriz Colomina. Friedrich Kieslers im quartier21, MuseumsQuartier. Einführung zu Kieslers Konzept des Endless House, Weiterer Schwerpunkt sind Ausstellungen mit zeit- Lehrstuhl für Raumplanung bei Prof. Christian Kühn, genössischen künstlerischen Positionen, die sich mit TU Wien. dem Werk oder den Theorien Kieslers aus Architek- tur, Design, Bildende Kunst und Theater auseinander Vortrag: Art of This Century – Kieslers Ausstellungs- setzen. gestaltung für Peggy Guggenheim, Workshop an der Princeton University, New York, Lehrstuhl für Kunst- Aktivitäten 2003 geschichte bei Prof. Beatriz Colomina. Kiesler Stiftung Wien Publikationen (Auswahl) Die Kiesler Stiftung Wien erarbeitet und konzipiert Monika Pessler, Friedrich Kiesler. Notes on Correa- verschiedene Ausstellungsprojekte, betreut deren lism, in: Quaderns. D’Arquitectura i Urbanisme, Umsetzung und zeichnet für die Publikation von 2004. Schriften, für die Organisation von Symposien, Lesun- Harald Krejci, Zum Konzept des Endless House gen und thematische Präsentationen verantwortlich. 1947-1961, in: Friedrich Kiesler. Endless House, hrsg.: ÖFLKS und Museum für Moderne Kunst Ausstellungskooperationen: Frankfurt, Kiesler Stiftung Wien, Hatje Cantz, 2003. Peggy and Kiesler – The Collector and the Valentina Sonzogni, Frederick Kiesler. Film Guild Visionary. Guggenheim Collection Venedig. Cinema, in: The Cinematic Imaginary after Film, Friedrich Kiesler Endless House 1947-1961. Beide hrsg.: Jeffrey Shaw, Peter Weibel, ZKM und MIT- Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main. Press, 2003. (Kat.). Shopping – Art and Consumer Culture Schirn Kunsthalle Frankfurt und der Tate Liverpool. Kiesler-Display SchauSpielRaum,Typologie des Theaterbaus Präsentationen zeitgenössischer Kunst, die sich in- Pinakothek der Moderne, Architekturmuseum der haltlich mit den Ideen Kieslers auseinander setzt und TU-München. verschiedene Aspekte der interdisziplinären Kunst- auffassung Kieslers aufnimmt und weiterführt. Theo- Friedrich Kiesler – Film Guild Cinema – New retische Auseinandersetzungen mit dem Themenfeld Methods of Displaying Kunst, Vermittlung und Ausstellungsstrategien Präsen- Biennale Lyon. Der Künstler, Architekt und tation von Archivalien zu verschiedenen Projekten Designer Friedrich Kiesler schuf 1929 das Kieslers aus den Bereichen Design, Architektur, Theo- Film Guild Cinema in New York. rie, Theater und Bildende Kunst. Ausstellungsbeteiligungen Display_04: Friedrich Kiesler – Privates/Private Things Theaterwelten – Welttheater. NÖ Landesausstellung Display_05: Kiesler – Duchamp, Kieslers Hommage Reichenau a` Marcel Duchamp Frederick Kieslers Endless House. Display_06: Tilo Schulz – Rebel Inside_Displaying Museo de Arte Moderno Madrid Friedrich Kiesler „Vertrieben und Vergessen“ Display_07: Destillat – Dokumentation zu William Correalistisches Möbel und Rocker Forsythes Choreografie Endless House Die Kiesler Stiftung war in den vergangenen zwei Jah- ren mit der enormen Summe von über 720 Leihgaben ARCHIV in international renommierten Museen vertreten. Permanente Archivarbeit Ermöglichung des Zugangs zu der Vielzahl unter- Vorträge / Symposien schiedlichster Archivalien für wissenschaftliche Vortrag: Friedrich Kiesler: art improvment, im Rahmen Untersuchungen. des Symposium: Fantasy Space – Surrealist Art and Vorwissenschaftliche Strukturierung und Erarbei- Architecture, University of Manchester. tung eines detaillierten Ordnungskonzepts des ge- Tilo Schulz: Rebel Inside_Displaying Friedrich Kiesler. samten Archivbestandes als Grundlage für Inventa- Lecture im Rahmen des Displays 06. risierung und Digitalisierung. 20 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Wissenschaftliche Bearbeitung des zweiten Nach- Zudem versorgt die Stiftung zahlreiche Interessenten, lasses von Lillian Kiesler und die Eingliederung der Forscher und Kuratoren mit Text-, Bild- und Litera- Materialien in den derzeitigen Bestand. turmaterial sowie mit Hinweisen zu Ausstellungen Bereitstellung des systematisierten Materials für oder zum Verbleib bestimmter Werke in anderen Ausstellungen, Publikationen und wissenschaft- Archiven. lichen Recherchen. Bereitstellung von Bildmaterial für mehr als 25 BUDGET internationale populäre und wissenschaftliche Publikationen. Im Jahr 2003 betrug das operative Budget der Stiftung € Kontinuierliche Erarbeitung eines Archivfahrplans. 208.360,00.–. Zusammenarbeit mit Restauratoren zur Sicherung Diese Mittel wurden u.a. zur Abdeckung folgender und Konservierung gefährdeter Archivalien. Aufwendungen verwendet: Archivarbeit, Digitalisie- Erarbeitung eines Plans für die Übersiedelung des rung, Depotausstattung, Registratoren-Tätigkeiten, Archivs. Forschungsaufträge, Aktivitäten des Friedrich Kiesler- Zentrums: Organisation und Betreuung von Ausstel- Bereitstellung einer Praktikantenstelle zur Fort- lungskooperationen, Symposiumsbeteiligungen und und Weiterbildung von Studenten im Rahmen ihrer Vorträgen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Vermitt- Studien zu Kunst und Architektur. lung. Laufende Kosten: Miete, Büroräumlichkeiten, Betreuung von Forschern im Kiesler-Archiv und Personalkosten (Verwaltung u. Archiv) Bibliothek Förderungen in € 2003 Steigendes Interesse am Werk Friedrich Kieslers zeigt BMBWK 178.360,00.– sich auch an den steigenden Anfragen, die Materia- lien aus dem Archiv für unterschiedlichste For- BKA, Kunstsektion 15.000,00.– schungszwecke zu nutzen: Designtheoretiker, Kunst- OENB Jubiläumsfonds historiker bis hin zu Wirtschaftwissenschaftern (Projektförderung) 15.000,00.– wenden sich an die Kiesler Stiftung Wien. gesamt 208.360,00 III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument

MUSEUMSQUARTIER 21 von160 22 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

22 MUSEUMSQUARTIER

MUSEUMSQUARTIER werden. So wurde im Jahr 2003 in mehreren Veran- staltungen Mode im MuseumsQuartier vorgestellt. Das MuseumsQuartier Wien hat im Vergleich zum Vor- Neben einer Schau der Pariser Avantgarde-Labels jahr einen Besucher/innenzuwachs von 40%. „Comme des Garçons“ und „Junya Watanabe“ wurden Das MuseumsQuartier Wien (MQ) hat sich 2003 zu in einer Kooperation mit „Unit F“ und „Modepalast“ einem Kulturviertel entwickelt, das über herausra- Entwürfe junger österreichischer Designer/innen vor- gende Qualitäten als urbaner Naherholungsraum ver- gestellt. fügt. Das belegen die Ergebnisse der durchgeführten Besucher/innenfrequenzmessungen: Während im No- Ergänzung der Infrastruktur vember 2002 noch 5.700 und im Juni 2002 eine Zahl Für das MuseumsQuartier als urbanes Naherholungs- von 5.200 Besucher/innen gemessen wurde, waren es areal ist die Infrastruktur ein wesentlicher Faktor. im Mai und Juni 2003 schon 7.300 Personen, die das 2003 konnte das Gastronomie-Angebot gleich um Kulturareal täglich frequentierten. Für die Sommer- zwei zusätzliche Lokale erweitert werden. Die „Kan- monate bedeutete dies eine Steigerung um 40% ge- tine“ im quartier21 sperrte im Frühjahr auf und er- genüber dem Vorjahr. gänzt die bereits bestehende Restaurantszene durch ihr unkompliziertes Ambiente und ein relativ niedri- ges Preisniveau, was vor allem junge Besucher/innen anspricht. Im Juli kam mit dem „MQ daily – Unter’m Hollerbusch“ im Haupteingangsbereich ein Nahver- sorger mit biologischem Angebot.

Winter im MQ Lebensraum MQ Programm in den Höfen und Freiflächen Zu den hohen Besucherzahlen während des Sommers hat sicherlich das kostenlose Programmangebot in Shop Zone im MQ den Höfen beigetragen, das bei sommerlichen Tem- Schaffensraum MQ: quartier21 peraturen vor allem jüngeres Publikum in die urbane Kulturoase lockte. Nach der erfolgreichen Bespielung Das quartier21 hat sich als ein Cluster für die des MQ Haupthofes im Sommer und Winter 2002 Produktion und Präsentation zeitgenössischer Kultur wurde das Konzept für die beiden Saisonprogramme etabliert. 40 verschiedene Gruppen und Initiativen im MQ 2003 mit den bewährten Elementen weiterge- arbeiten und präsentieren auf einer Fläche von rund 2 führt und punktuell erweitert. Darüberhinaus wurde 6.000 m . mit zahlreichen Veranstaltern kooperiert, um ganz- Durch das quartier21 ist es möglich, auf sich verän- jährig ein abwechslungsreiches und kostenloses Pro- dernde kulturelle Entwicklungen einzugehen und gramm in den Außenflächen anbieten zu können. wenig präsente Kunstrichtungen und -formen zu prä- Auch Initiativen des quartier21 nahmen die Möglich- sentieren. In den eineinhalb Jahren seines Bestehens keit wahr, die Außenflächen des MuseumsQuartiers hat sich das Profil des quartier21 modifiziert: der An- (Vorplatz, Höfe) für ihre Kunstprojekte zu nutzen, wie teil der präsentierenden Initiativen ist kleiner gewor- z.B. die Klangspuren Schwaz, die anlässlich ihres den, daher hat sich auch die ursprüngliche Idee der zehnjährigen Bestehens für mehrere Wochen einen „Flaniermeile“ verändert. Das quartier21 ist in großen Klangpavillon am Vorplatz aufstellten. Teilen Arbeitsraum für junge Kulturinitiativen und Daneben wurden aber auch Veranstaltungen geboten, bietet mit den „Kulturbüros“, aber auch in den im die neue Besucher/innenschichten für das Museums- Erdgeschoß gelegenen „Straßen“ transeuropa und Quartier und seine Institutionen erschließen sollen. Electric Avenue u.a. Kunstzeitschriften und -verlagen Dazu gehörten z.B. das Hallamasch Festival, der Ab- zentral gelegene Räumlichkeiten zu günstigen Kondi- schluss der „Regenbogenparade“ oder ein „Clubbing“ tionen. für Eltern mit Kindern im Freien. Auch soll mit eige- Dass Räume im quartier21 zunehmend von der nen Veranstaltungen bzw. Kooperationen mit exter- „Szene“ geschätzt werden, belegt die steigende Nach- nen Veranstaltern das Angebot der großen Institutio- frage. Derzeit sind ingesamt 38 kulturelle Anbieter nen und der Einrichtungen im quartier21 ergänzt im quartier21 untergebracht. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 23 von 160

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Das Artist-in-Residence-Programm des quartier21 Der Umbau des Tabakmuseums wurde in den fol- trägt dazu bei, die internationale Zusammenarbeit genden Monaten vollzogen. Geplanter Sendestart ist und die Vernetzung junger österreichischer Künst- erstes Halbjahr 2004. ler/innen mit Kolleg/innen im Ausland zu fördern. 62 Künstler/innen aus 18 Ländern waren seit Beginn des Bautätigkeit Programms für mehrere Wochen zu Gast und haben Adaptierung der Büros der Museumsquartier Errich- mit lokalen Gruppen und Institutionen zusammenge- tungs- und Betriebsgesellschaft (MQ E&B) – Schaffung arbeitet. Es ist auch ein wichtiger Impuls für das der Barocken Suiten. Image Österreichs als Kulturnation im Ausland, junge Bis Herbst 2003 wurden die Büroräumlichkeiten der ausländische Künstler/innen nach Österreich einzu- MQ E&B im Haupteingangsbereich des Fischer-von- laden und ihnen die Gelegenheit zu geben, in einem Erlach-Traktes renoviert. Gleichzeitig mit der Reno- der weltweit zehn größten Kulturviertel zu arbeiten. vierung wurden Workshop- und Konferenzeinrich- Dass dieses Programm von privaten Sponsoren geför- tungen – „die Barocken Suiten“ – geschaffen, die dert wird, ist durch die Einbettung des quartier21 in zusammen mit den im Untergeschoß gelegenen einen renommierten und hochfrequentierten Kultur- Räumlichkeiten Erste Bank und Ovalhalle das Profit- komplex möglich geworden. center der MQ E&B bilden. Unterschiedlichste Raum- größen, Ausstattungsmodule und Grundrisse bieten interessierten Mietern jede nur erdenkliche Flexibilität für ihre Veranstaltungen.

The Stash 1630: The Stash beyond collectables showroom

Puls TV übernimmt Räume des Tabakmuseums Am 13. Oktober 2003 zog Puls City TV, das neue Cheap Shop Erdem Tunaka Stadtfernsehen in Wien, in die Räume des Art Cult Dschungel Wien Center (ACC) Tabakmuseum ein. Da Puls City TV noch umfangreiche Adaptierungsarbeiten für die Theaterhaus für junges Publikum neue Sendezentrale plante, um den vorgesehenen 2003 wurde mit den Bauarbeiten des Theaterhauses Starttermin im Frühjahr 2004 vorzubereiten, einigten für junges Publikum begonnen. sich Austria Tabak und Puls City TV auf eine sofortige Auf rund 1.000 Quadratmetern wird das Haus zwei Übergabe und damit bedingt eine umgehende Theatersäle, beide technisch gut ausgerüstet, den Schließung des Tabakmuseums. So war auch für das größeren „schwarzen“ für 120 bis 180 Besucher/innen MuseumsQuartier die kontinuierliche Vermietung die- und den kleineren „weißen“ für 80 bis 100 Besucher/ ser Räumlichkeiten gewährleistet. innen beherbergen. Ein „Interaktives Foyer“ wird neben der notwendigen Infrastruktur auch gastronomische und kulturelle Möglichkeiten bieten. Inhaltlich will der Leiter des Theaterhauses – Stephan Rabl – einen bunten und breiten Mix von Theater, Musik, Tanz, Performances den 2- bis 22-Jährigen bieten. Eröffnet wird im Okto- ber 2004.

MQ West – neuer Westeingang ins MQ Im Eingangsbereich Breite Gasse wurde mit den Bau- arbeiten für das „MQ-WEST“, so der Name des spek- takulären Neubaus über dem Westeingang zum MuseumsQuartier, nach Plänen des Architekten Carl Pruscha begonnen. Das Projekt wird im Hebst 2004 Caribbean Winter fertig gestellt sein. 24 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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BESUCHER/INNEN Als Jahresmittel ergaben sich 6.200 Besucher/innen pro Tag, hochgerechnet auf das ganze Jahr ergibt dies 2,2 Millionen Besucher/innen. Dies ist umso erstaun- licher, als nach dem „Neuheits-Bonus“ des Museums- Quartiers im zweiten Volljahr seines Bestehens eher mit einem leichten Rückgang der Besucherzahlen hätte gerechnet werden müssen. 46% aller Besu- cher/innen haben eine Institution im MuseumsQuar- tier besucht. Mehr als die Hälfte ist wegen der Pro- gramme in den Höfen, der Restaurants, Shops oder zum reinen Aufenthalt ins Areal gekommen. Die Be- sucherzahl in allen Institutionen beträgt für das Jahr 2003 1,09 Mio. Besucher/innen in den Institutionen 2003 (lt.Angaben Institutionen des MQ und MQ E&B) Architekturzentrum Wien 50.000 Halle E+G (exkl. Tanzquartier-Veranstaltungen) 115.000 KUNSTHALLE wien im MQ 170.000 Leopold Museum 350.000 MUMOK 125.412 Tanzquartier Wien ca. 40.100 Sunday Sounds wienXtra-kinderinfo 41.426 Ausschreibung Vorplatz ZOOM Kindermuseum 101.000 Gestaltungswettbewerb für Zeichensetzung auf MQ- MQ Arealsführungen 1.923 Vorplatz und Fassaden. quartier21 Die Weiterentwicklung des MQ soll künftig auch gezählte Besucher/innen deutlicher am Vorplatz des MQ in Richtung Zweier- bei Veranstaltungen) 84.100 linie erkennbar werden. Unter dem Projekttitel Art Cult Center Tabakmuseum (Jan.-Okt.) 16.500 „Zeichen und Ankündigungssysteme im Vorfeld des Gesamt ca. 1.095.461 MQ“ und unter dem Juryvorsitz von Wolf D. Prix wurde im August 2003 ein Wettbewerb ausgeschrie- Enorm hohe Besucherzufriedenheit und Akzeptanz ben, der Vorschläge für architektonische Signale und 98% der Befragten finden es gut bzw. sehr gut, dass Möglichkeiten für die Außenwerbung des MQ und es in Wien eine derartige Kultureinrichtung gibt, seiner Institutionen am Vorplatz und der Fassade ge- 89% der Besucher/innen hat ihr Aufenthalt im MQ nerieren soll. gefallen. (S MLN U TRADITIONELLEN ZUR AMMLUNG S MLN RELIGIÖSER AMMLUNG III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument V OLKSKULTUR E (V THNOGRAPHISCHES Ö LSUS AUS OLKSKUNST TRECSUDSEINER UND STERREICHS V H LSUS MEHEM IM OLKSKUNST AUPTHAUS L AUDONGASSE J OHANNESGASSE G O M ARTENPALAIS ST USEUM - UND . U N 15–19, 1080 ACHBARLÄNDER RSULINENKLOSTER S S CHLOSS ÜDOSTEUROPA 8, 1010 S 2421 CHÖNBORN K K W W ITTSEE ITTSEE IEN IEN ) )

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ÖSTERR. MUSEUM FÜR VOLKSKUNDE Ö S P E-M VOM E A Ö S L E H M H D M M M D D D D D AMMELOBJEKTE CHAUFL AUDONGASSE INTRITT ERSONAL THNOGRAPHISCHES OHK IM POTHEKE AUPTHAUS R R R R R R ERMANN STERREICHISCHES FFNUNGSZEITEN ATTHIAS AG AG AG . F . M . G . K . M . F AIL . E . N . K V RANZ ELIX LAUS UDRUN ARGARETE ARGOT EREIN III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument : LISABETH : ATHRIN ORA Ä OFFICE € : V CHE H B S G 4,35 G CHNEEWEIS EITL UMMER W DI OLKSKUNDEMUSEUM OTTSCHALL E RIESHOFER H S U ( THNOGRAPHISCHES 15-19, W 1080 CHINDLER ITZMANN @ P ALLE EMPEL : RSULINENKLOSTER ( BIS (K ALLESTRANG W E : VOLKSKUNDEMUSEUM ERM RUND GGER , B ALLMANN M ITTSEE SO 10 M H . SU F USEUM IBLIOTHEK Ä USEUM € (K , D , B 130.000 USER , D 2,90), S ) ITTSEE IBLIOTHEK IREKTOR – , IR ): 2.525m 17, MO (K . S Ü S R IEN CHLOSS ITTSEE ) TELLVERTRETERIN V ( 17, E : MI10 CH M AB , T OLKSKUNDE SU UND USEUM Ü EL 1. 10.2003) LER ( GESCHLOSSEN ) ( . AT BIS THNOGRAPHISCHES K . 01/406 8905 . 01/406 2 AB , I ITTSEE – € 30. 9.2003) 17 NTERNET 1,45, F 1. 3.2003) (V : 1 P T T EREINSMUSEUM Ä Ä GL GL AMILIENKARTE : RO VON ERSON HTTP . 10 . 10 – :// – M 16 (O 17 (A USEUM WWW ) G RLBIS PRIL € TBRBIS KTOBER . EMEINDE VOLKSKUNDEMUSEUM K 7,25 ITTSEE S EPTEMBER K 3 ( ITTSEE M DAZU Ä RZ ) ) ), 3 P . AT ERSONEN III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 27 von 160

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MUSEUMSPOLITIK dafür beliefen sich auf € 120.000,–, die aus der lau- fenden Subvention aufgebracht werden mussten. Das barocke Gartenpalais Schönborn ist der maleri- Bezüglich des dringend renovierungsbedürftigen sche Rahmen für die ständige Schausammlung des Hauptgebäudes, das im Besitz der Gemeinde Wien Volkskundemuseums, welches sich mit der histori- ist, wurde ein Sanierungskonzept erstellt und Kosten- schen Kultur Österreichs und seiner Nachbarländer pläne beim Altstadterhaltungsfonds eingereicht. Auf- auseinandersetzt. grund fehlender Expertisen kam es 2003 jedoch zu Da in Wien nur Teile der Sammlung gezeigt werden keinerlei Renovierungsarbeiten. können, wurde das Ethnographische Museum im Beim gemeindeeigenen Schloss in Kittsee wurden die Schloss Kittsee als Außenstelle des Volkskundemu- Atlanten der Altane saniert. Außerdem konnten im seums eingerichtet. Park notwendige Arbeiten durchgeführt werden. Durch die besondere Bedeutung seiner wissenschaft- lichen Sammlung (122.000 Objekte) hat das Vereins- AUSSTELLUNGEN museum seinen berechtigten Platz im Kulturbericht. Themenbereiche des Volkskundemuseums sind der Mensch in seinem Verhältnis zur Natur und Umwelt, das ländliche Wirtschaften, das kollektive Gedächtnis und die soziale Ordnung. Die Schausammlung um- fasst Möbel, Hausrat, Textilien, Keramik, religiöse Ge- genstände und einzigartige Objekte der Volkskunst. Auswahl und Zusammenstellung der Exponate sowie die Gestaltung der Schauräume wollen den Blick hin- ter die Exponate, auf ihre lebensgeschichtlichen Zu- sammenhänge lenken. Perspektiven weiterer Ausbau der europäischen Vergleichs- sammlungen im Sinne von Leitobjekten zu Ausstellung „Körpergedächtnis“ im Haupthaus regionalen Identitäten und Alltagskulturen, Digitalisierung und Präsentation der Sammlungen Im Haupthaus im Internet, Hilf Himmel. Götter und Heilige in China und Europa weiterer Ausbau eines Netzwerkes der europä- (26. 10. 2002–2. 3. 2003) ischen ethnographischen Museen mit Schwerpunkt Körpergedächtnis. Unterwäsche einer sowjetischen Zentral- und Südosteuropa, Epoche (21. 3.–3. 8. 2003) gemeinsames Bearbeiten von regionalen und grenz- Messerscharf. Reflexionen über einen Alltagsgegen- überschreitenden Themen mit Fachkolleg/innen aus stand (31. 8. 2003–31. 1.2004) zentral- und südosteuropäischen Ländern, Weihnachtskrippen von Ulf Mayer Aufgreifen von aktuellen Themen in nationalen (29. 11. 2003–1. 2. 2004 und internationalen Forschungsprojekten, Ausstel- lungen und Publikationen, zeitgemäße Ausstellungsgestaltung und Einsatz moderner Technologien, interdisziplinärer Dialog, bedarfs- und interessenorientierte Begleit- und Ver- mittlungsprogramme und ein besucherfreundliches Ambiente.

EINRICHTUNGSINVESTITIONEN Neben der konzeptionellen Beschäftigung im Hin- blick auf eine Umstrukturierung der beiden Museen bildete die Sanierung des Bunker-Depots im Schön- bornpark ein weiteres wichtiges Projekt des Jahres Ausstellung „Messerscharf“ im Haupthaus 2003. Es waren dazu umfangreiche Planungen und Im Schloss Kittsee: die Einholung von Expertisen notwendig. Die Sanie- rung umfasste den Umbau der Lüftung, den Einbau Hinterglasbilder aus Rumänien – Bunte Zeugnisse der einer Klimaanlage, die Installierung neuer Feuermel- Volksfrömmigkeit (1. 2.– 4. 5. 2003) der und einer Sicherheitsanlage. Außerdem wurde ein Cifraszür/Hirtenmantel – Vom alltäglichen Kleidungs- Teil der Räume desinfiziert und gereinigt. Die Kosten stück zum nationalen Symbol (30. 3.–2. 11. 2003) 28 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Die letzten Burgenlandbauern. Arbeiten von Johann Beteiligung an Ausstellungen: Miletits (14. 6.–28. 9. 2003) An der Berliner Eröffnungsausstellung „Idee Europa. Entwürfe zum Ewigen Frieden“ im Deutschen Historischen Museum war das Museum mit der be- deutenden „Völkertafel“ vertreten. (24.5.–26. 8. 2003) Der „Tempel des Menschensohns“ bildete einen wichtigen Bestandteil der Ausstellung „Magie des Wissens. Anastasius Kircher (1602-1680). Jesuit- Universitätslehrer-Sammler-Visionär“, im Vonderau Museum Fulda, 18. 1.–16. 3. 2003. Weiters stellte das ÖMV Leihgaben zur Verfügung für: BILA – Burgenländischer Identitätsladen, Landesmuseum Eisenstadt, Mai-November Tod am Nil. Totenkult im antiken Ägypten im Papyrusmuseum, Österr. Nationalbibliothek, Juni 2003–März 2004 Mystifikationen der Geschichte. Irrtümer, fromme Lügen, Manipulationen und Fälschungen. Nordico- Museum der Stadt Linz (20. 11. 2003–29. 2. 2004)

SAMMLUNGSPOLITIK Für ein Museum, das auf eine 110-jährige Geschichte zurückblickt, ergeben sich heute andere Prioritäten als zur Gründerzeit. Ausstellung „Messerscharf“ im Haupthaus Hauptsammlung Die Sammlung des ÖMV konnte 2003 um 692 Ob- jekte erweitert werden. Der Großteil der Objekte kam durch Widmung ins Museum, ein weiterer Teil wurde im Zuge der Depotsanierung aus dem Altbestand nachinventarisiert. Für den Ankauf wurden knapp € 5.000,– aufgewendet. Unter den Neuzugängen sind vor allem jene Objekte zu erwähnen, die im Zuge von Sonderausstellungen dem Museum übergeben wurden. Die Sammlung von Kittsee umfasst 6.110 inventari- sierte Objekte. Photothek ÖMV: Positive 63.962 (+997), 1550 Negativstreifen (+16), 18.696 Diapositive (+477). 30 Bildaufträge wur- den erledigt. EMK: 5.450 Positive, 12.100 Negative, 3.096 Diapositive. Restaurierung Im Gefolge der Depotsanierung im Schönbornpark- Bunker müssen sämtliche darin gelagerte Objekte gereinigt, konservatorisch und nach Möglichkeit auch restauratorisch behandelt werden. Des Weiteren wer- den die Objekte digital fotografiert, EDV-mäßig er- fasst und in der Folge auch inventarisiert. Diese Ar- Ausstellung „Cifraszür/Hirtenmantel“ im Schloss Kittsee beiten werden von hausfremden Restaurator/innen und z.T. von freiwilligen Helfer/innen durchgeführt, Könige. Skulpuren von Franz Gyolcs da die Restauratorenstelle derzeit unbesetzt ist. (28. 11. 2003–1. 2. 2004) Durch diese Maßnahmen konnten 4407 Holzobjekte Zerstörte Jüdische Gemeinden im Burgenland. gereinigt, in das Inventarprogramm MBox eingege- Eine Spurensicherung. (13. 12. 2003–7. 3. 2004) ben und fotografiert werden; darunter die Sammlung III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 29 von 160

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der Musikinstrumente, der Messer, die Sammlung Kataloge des Ethnographischen Museums Schloss Goldstern und die Sammlung Trebitsch. Kittsee: Im Bereich der Textilsammlung wurde der Nachlass Band 23: Mónika Lackner, Péter Granasztói: Cifras- Emilie Flöge (292 Objekte) bearbeitet. zür/Hirtenmantel. Vom alltäglichen Kleidungsstück zum nationalen Symbol. Wien 2003, 45 Seiten, Farb- BIBLIOTHEK und s/w Abb. Kittseer Schriften zur Volkskunde: Die Bibliothek wird seit 110 Jahren geführt und ver- waltet einen Bestand von 130.000 Bänden kulturwis- Band 15: Matthias Beitl (Red.): Die Museumssamm- senschaftlicher und volkskundlicher Referenzliteratur. lung – Sammlungsintention, Auswahlkriterien, Kontex- Sie ist öffentlich zugänglich und wird rege frequen- aktualisierung. Inhalte und Strategien der vergangenen tiert. 10 Jahre sowie Zielsetzungen für die nächste Dekade. Beiträge der II. Internationalen Konferenz der Ethno- Durch intensiven Tauschverkehr mit zahlreichen wis- graphischen Museen in Zentral- und Südosteuropa in senschaftlichen und universitären Einrichtungen Wien vom 18.–21. 9. 2002. Kittsee 2003, 163 Seiten. sowie weiteren Kulturinstitutionen konnte eine Viel- zahl von Reihenwerken und Zeitschriftenpublikatio- Projekte nen angesammelt werden, die in Österreich kaum Das Museum beteiligte sich am Projekt „Alltagskultur oder gar nicht in einer anderen Bibliothek zu finden seit 1945“. sind. Keramikausstellungs-Projekt (EU-Projekt mit Slowakei Die Sammlung umfasst heute so unterschiedliche (Martin) und Westungarn (Szombathely). Themengebiete wie Alltagskultur, Nahrungsfor- schung, Haus- und Wohnforschung, Erzählforschung, Volkskunst, Volksfrömmigkeit, Gender-Forschung, VERANSTALTUNGEN Volksmusik, Familienforschung, Volksmedizin bis hin Das Veranstaltungsprogramm im ÖMV wurde gemein- zur Soziologie, Geschichte und Völkerkunde. Beson- sam mit dem Verein für Volkskunde durchgeführt. ders hervorzuheben sind auch viele Beispiele regio- Neben den Ausstellungseröffnungen wurden 4 ex- naler Märchen-, Sagen- und Legendensammlungen. terne Führungen und 2 Exkursionen angeboten. Es Zu den Nutzer/innen der Bibliothek zählen sowohl gab 7 Vorträge, 4 Ausstellungsgespräche mit Brunch, hausinterne Mitarbeiter/innen als auch Student/innen, Lesungen, Filmabende, Konzerte, eine Modeperfor- Museumsbesucher/innen, Medienleute und alle an mance und einen Wäschemarkt in Zusammenhang Kulturwissenschaft im weitesten Sinne interessierten mit der Ausstellung Körpergedächtnis. Personen. Die Lange Nacht der Museen stand im Zeichen der Stand 43.595 Inventarnummern. Das bedeutet genau Messerausstellung. Am Tag der offenen Tür war eine 700 Neuzugänge. Die Bibliothek in Kittsee umfasst Abordnung des Museumsdorfs Trattenbach, wo die 4.071 Nummern. traditionellen Taschenfeitel hergestellt werden, im Museum zu Gast. FORSCHUNG, PUBLIKATIONEN, PROJEKTE Im Ethnographischen Museum in Kittsee konnte der Festsaal für zahlreiche Konzerte an verschiedene Publikationen örtliche Institutionen vermietet werden. Das Schloss Zeitschriften: bot auch das Ambiente für eine Hochzeitsmesse bzw. Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. 57. Band für Hochzeiten. der Neuen Serie (106. Band der Gesamtserie) mit 522 Vom Verein Ethnographisches Museum Schloss Kitt- Seiten. Schriftleitung: Klaus Beitl, Franz Grieshofer. see wurden ein „Ungarischer Abend“ und der gut Redaktion: Margot Schindler (Aufsatzteil und Chro- besuchte 22. Burgenländische Advent veranstaltet. nik), Bernhard Tschofen (Rezensionsteil). Volkskunde in Österreich. Nachrichtenblatt des BESUCH UND VERMITTLUNG Vereins für Volkskunde Jahrgang 37, 10 Folgen, 88 2003 wurden 17.326, in der Apotheke 1.072, insge- Seiten. Redaktion: Margot Schindler. samt also 18.398 Besucher/innen gezählt. Kataloge des Österreichischen Museums für Kittsee konnte 15.351 Besucher/innen verzeichnen. Volkskunde: Anlässlich der Seligsprechung des „Arztes der Band 82: Ekaterina Degot, Julia Demidenko, Irina Armen“, Dr. Ladislaus Batthyany-Strattmann, ehemali- Sandomirskaja: Körpergedächtnis. Unterwäsche einer ger Besitzer des Schlosses Kittsee, offerierte das EMK sowjetischen Epoche. Red. d. deutschen Ausgabe: ein spezielles Besuchsprogramm. Margot Schindler, 171 Seiten, zahlr. Farb- u. s/w Abb. Vom ÖMV-Vermittlungsteam wurden 5322 Kinder/ Band 83: Franz Grieshofer, Kathrin Pallestrang: Mes- Jugendliche und 978 Erwachsene betreut. Es gab serscharf. Reflexionen über einen Alltagsgegenstand. spezielle Programme zur ständigen Schausammlung, Wien, 2003, 124 Seiten, zahlr. Farbabb. die besonders von den Kindergärten angenommen 30 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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wurden. Zu allen Sonderausstellungen wurden alters- 36. internationales Hafnerei-Symposium in Kittsee. spezifische Workshops durchgeführt. Zur Ausstellung Die Ausstellung „Istrien – Sichtweisen“ wurde 2003 „Messerscharf“ etwa „Tischlein deck dich“ für Kin- vom Ethnographischen Museum in Zagreb übernom- dergartenkinder und Schnitzen und Basteln für die men. Oberstufenschüler/innen. In Kittsee wurde die Ausstellung „Cifraszür/Hirten- mantel“ aus dem Ethnographischen Museum in Buda- Volkskundemuseum 2002 2003 % voll ermäß. nichtz. pest in Kittsee gezeigt. Hauptgebäude 21.972 17.326 –21,15 2.282 7.789 7.255 Intensive kollegiale Kontakte gab es im Zusammen- Ursulinenkloster 297 1.072 260,94 34 847 191 hang mit der Ausstellung „Körpergedächtnis“ mit den Summe 22.269 18.398 –17,38 2.316 8.636 7.446 Stadtmuseen von St. Petersburg und Helsinki. Ethnograf. Museum 2002 2003 % voll ermäß. nichtz. Summe 16.189 15.351 –5,18 2.931 3.260 9.160 BUDGET Die Subvention des BMBWK an das ÖMV betrug für Erstmals wurde auch in der Außenstelle „Sammlung 2003 € 455.000,–. Die eigenen Einnahmen umfassten religiöse Volkskunst“ in der Klosterapotheke im ehe- € 66.820,35. Dem Museum standen somit € 521.820,35 maligen „Ursulinenkloster“ ein Programm unter dem zur Verfügung. Titel „Heilkunst und Himmelswerk. Von Kräutern und Die Ausgaben betrugen für den laufenden Aufwand Salben in der Klosterapotheke im Alten Wien“ ange- € 207.391,55, für Ausstellungen € 131.953,49 und für boten. An den rund 30 Öffnungstagen konnten 1.072 das Depot im Bunker € 115.657,20. Aus den eigenen kleine und große Besucher/innen gezählt werden. Einnahmen wurden € 63.475,20 für Vermittlung und Zusammen mit der VHS Alsergrund gab es unter dem Publikationen (Kataloge) ausgegeben. Zusätzlich wird Titel „Über die Bedeutung der Dinge“ 6 Veranstaltun- dem ÖMV vom Bund das Personal zur Verfügung gen im ÖMV. gestellt, wofür rund € 950.000,– in Rechnung zu stel- Das Museum beteiligte sich mit Spezialführungen im len sind. theologischen Dialog am „Jahr der Bibel“. Das EMK erhielt vom BMBWK € 69.000,–, dazu In Kittsee wurde ein Arbeitskreis „Geschichte“ konsti- € 11.000,– vom Bundesdenkmalamt für Gebäude tuiert. und Parkerhaltung. Vom Land Burgenland kamen € 79.000,- für den laufenden Betrieb und das Vereins- INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN personal, € 7.000,– für den Park und € 6.000,– für Ver- anstaltungen. Die Gemeinde Kittsee steuerte € 7.697.– 3. Treffen der Ethnologischen Museen in Zentral- und bei. Das EMK konnte € 63.420,50 an Eigeneinnahmen Südosteuropa in Martin. erzielen. III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument

BUNDESMUSEEN 31 von160 32 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

ADRESSEN

Kunsthistorisches Museum mit Museum für Völkerkunde und Österreichischem Theatermuseum Burgring 5, 1010 Wien, Tel. 01/525 24 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.khm.at Kunstsammlungen in der Neuen Burg: Ephesos-Museum, Hofjagd- und Rüstkammer, Sammlung alter Musikinstrumente, Heldenplatz, 1010 Wien Weltliche und Geistliche Schatzkammer, Hofburg, Schweizerhof, 1010 Wien, Tel. 01/533 79 31 Wagenburg: Schloss Schönbrunn, 1130 Wien, Tel. 01/877 32 44 Palais Harrach: Freyung 3, 1010 Wien, Tel. 01/533 75 93 Lipizzanermuseum: Reitschulgasse 2, 1010 Wien, Tel. 01/533 78 11

Museum für Völkerkunde Neue Burg, 1010 Wien, Tel. 01/525 24 E-Mail: v*@ethno-museum.ac.at, Internet: http://www.ethno-museum.ac.at

Österreichisches Theatermuseum Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien, Tel. 01/525 24 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.theatermuseum.at Wotruba-Studienzentrum: Hanuschgasse 3, 1010 Wien, Tel. 512 24 27

Naturhistorisches Museum Burgring 7, 1010 Wien, Tel. 01/521 77 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.nhm-wien.ac.at

Österreichische Galerie Belvedere Prinz-Eugen-Straße 27, 1030 Wien, Tel. 01/795 57 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.belvedere.at

Albertina Albertinaplatz 1, 1010 Wien, Tel. 01/534 83 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.albertina.at

MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst Stubenring 5, 1010 Wien, Tel. 01/711 36 E-Mail: [email protected], Design-Info-Pool: [email protected] Internet: http://www.mak.at

Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien – MUMOK im MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien, Tel. 01/525 00 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.mumok.at

Technisches Museum Wien mit Österreichischer Mediathek Mariahilfer Straße 212, 1140 Wien, Tel. 01/899 98 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.technischesmuseum.at

Pathologisch-anatomisches Bundesmuseum Spitalgasse 2, 1090 Wien, Tel. 01/406 86 72 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.pathomus.or.at BUNDESMUSEEN (A NTIKENSAMMLUNG , Ä (E GYPTISCH PHESOS - M ORIENTALISCHE (W USEUM (H AGENBURG ELDENRÜSTKAMMER III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument , S MLN ALTER AMMLUNG S AMMLUNG – S MLN HISTORISCHER AMMLUNG , K , K UNSTKAMMER M UNSTKAMMER USIKINSTRUMENTE (W LLCEUND ELTLICHE Ö , P STERREICHISCHES , G ORTRAITGALERIE P M EMÄLDEGALERIE RUNK , H SU FÜR USEUM S OFJAGD G CHLOSS - EISTLICHE UND H UTASAM AUPTHAUS - G P (L , S UND T ALAIS N EBRAUCHSWAGEN IPIZZANERMUSEUM A A HEATERMUSEUM PANISCHER T , M V S EUE S HESEUSTEMPEL MBRAS LTE CHATZKAMMER CHÖNBRUNN ÖLKERKUNDE R ÜNZKABINETT ÜSTKAMMER S H H H TALLBURG ARRACH OFBURG OFBURG , T R S IROL AAL ING ) ) ) ) ) )

KUNSTHISTORISCHES MUSEUM MIT MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE UND ÖSTERREICHISCHEM THEATERMUSEUM 33 von160 34 von160

KUNSTHISTORISCHES MUSEUM MIT MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE UND ÖSTERREICHISCHEM THEATERMUSEUM HR D U HR U AD K M M I V K EDV-A D P D D D M H B HR D HR D (W D HR D HR D HR D HR U HR D HR D S M D HR P G U S E W N S S H L Ö S P P W S P N H NG AMMLUNGEN CHAUFLÄCHE IPIZZANERMUSEUM CHLOSS CHATZKAMMER CHLOSS CHATZKAMMER ROFIT ALAIS ALAIS NIV NIV EATRIX ARIN ROA INKL ERSONAL INTRITT URATORIUM ERWALTUNGSABTEILUNGEN R R R R R AUPTABTEILUNGEN ESCHÄFTSFÜHRUNG AG AG AG R EUE EUE AUPTHAUS AUPTHAUS AG FFNUNGSZEITEN AGENBURG AGENBURG . M . E . G . C . M AGENBURG . F . M IR .-P .-P . E . D . A . G . R NIV NIV LISABETH R R R R R R R R HRISTIAN ROF ABRIELE RANZ ICHAELA ONICA R ICHAEL B B . H . A . R . C . H . K . E . K VA BTEILUNG ROF ROF NNITA III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument ORIS H H AFFL G C K .-P .-P ABRIELE URG R MIT URG R : LFRIEDE . D A UDOLF ENTER ARRACH ARRACH RILLER A HRISTIAN URT ARL LFRED ERBERT ELMUT S . D . D TIEGLER ROF ROF MBRAS MBRAS -W P L K : DI : : MI SC EINHARD ) R M : : DI EX K H ICHORNER S G R R URZEL € R H H . W UND . D . D ESENJAK CHÜTZ . G . T MO € RABIELL , ADER ( ELKE SCHWANTLER -G EICHEL . MVK A H ERRMANN I ÖLZL : : MI ALLE T 10,– ( B .R. D Z H H 4,50 ( UER : : MO RNEK HEODOR BIS R R € : MI OPFNER : , OTTHART : M RABLER IBLIOTHEK B BIS ILFRIED UGAY BIS . G . H ASLAUER AUPT -R € M , Z € , EAUFORT 7,– ( BIS SU FÜR USEUM , , , € A ENTRALER A A ONTURDEPOT SO 10–18, DO SO 10–18, UNTSCHEINER 7,– ( H A , BIS G 7,50 ( S R ÜNTHER ELMUT , MO 10–18 BTEILUNG SO 10–16 (1. 1.–29. 3. (1.1.–29. SO 10–16 NKER TIUGFÜR BTEILUNG . R 5,– ( CHLOSS G USSTELLUNGSWESEN BIS ERM , , , K ÄUSER EMÄLDEGALERIE ERM UND SO 9–18 (30. 3.–1. 11.) (30.3.–1. SO 9–18 , , , A A EBÄUDEMANAGEMENT KAUFMÄNNISCHE BIS NTAMRUND UNSTKAMMER ERM P MO 10–18 Ö F UDOLF S , S RCHIV SSETDER SSISTENT , W ERM MO 10–17 (1. 4.–1. 11. (1.4.–1. MO 10–17 MLN ALTER AMMLUNG UBLIKATIONSWESEN INANZ , GDD . : EIPEL HLINGER -S Ä . A S ERM ERM € UNBERG SO 10–18 GYPTISCH ATZINGER ÖTM: 411 . D PONTIN NTIKENSAMMLUNG € ): 24.910m E A . € 7,50), EMBSKI INKAUF M 3,–) MBRAS W . V , € - . , 5,–) SU UND USEUM € G N RECHNUNGSWESEN UND ÖLKERKUNDE € S RAN KFM 5,–) MLN HISTORISCHER AMMLUNG ( , MRM , ENERALDIREKTOR 3,60) Ö STELLVERTR 5,50) H , , - . P FFENTLICHKEITSARBEIT ORIENTALISCHE (V ( M BIS Ä OFJAGD STELLVERTR GYPTISCH ÜNZKABINETT G ETER ORSITZENDER L 21 ( S M ENERALDIREKTION 2 AG EITERIN CHATZKAMMER USIKINSTRUMENTE P . G P - . V UBLIKUM NUR ÜSPÖK : UND OTTFRIED € ORSITZENDER - . G ORIENTALISCHE UND , P 7,50 ( G R ), , MRDIK S ENERALDIREKTOR , G ÜSTKAMMER MLEAEI N LFD UND EMÄLDEGALERIE AMMLUNG ROKURISTIN UND 2. 11.–31. 12.), 2. 11.–31. ESCHÄFTSFÜHRER T ERM P AUCHNER RUNK 1. 12.–31.3. ), , P . ARL € ( ROKURIST S AB - AMMLUNG 5,50) UND F , D 1.12.2003) RITSCH ) R G . M EBRAUCHSWAGEN , MRD ATTHIAS UM ( BIS 14 U . S 30.11.2003) R ONDERAUSSTELLUNG . H P FAFFENBICHLER RMIT HR ELMUT W F ÜHRUNG OHNOUT , ) ) III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 35 von 160

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MUSEUMSPOLITIK japanischen Städten zu sehen sein wird. Mit der großen Afghanistan-Ausstellung im Völkerkunde- Jeder Rückblick über das Jahr 2003 im Kunsthistori- museum konnte einmal mehr auf Umfang und schen Museum ist überschattet vom Diebstahl der Qualität der völkerkundlichen Sammlungen am Bei- Saliera am 11. Mai dieses Jahres. Um 3 Uhr 55 nachts spiel eines der ärmsten aber auch aktuellsten Länder wurde die in Kabinett IV der Gemäldegalerie ausge- unserer Zeit hingewiesen werden. Nach dieser Aus- stellte Saliera, ein Meisterwerk Benvenuto Cellinis stellung wurde das MVK für die geplanten Umbau- und seine einzige erhaltene Goldschmiedearbeit, ge- maßnahmen geschlossen, die Wiedereröffnung ist für stohlen. Obwohl ein Objekt der Kunstkammer, war Anfang 2007 vorgesehen. die Saliera aufgrund der Neugestaltung der Räumlich- keiten der Kunstkammer aus dieser ausgelagert und konzeptionell und chronologisch passend vor ent- ORGANISATION sprechende Gemälde der Gemäldegalerie positioniert Sammlungen bzw. Außenstellen worden, um den Besuchern auch während der Ägyptisch-orientalische Sammlung Schließung der Kunstkammer die Salieria zu zeigen. Antikensammlung Nach dem Saliera-Vorfall wieder zum normalen Muse- Münzkabinett umsalltag zurückzukehren, fiel dem Museum nicht Kunstkammer leicht. Dennoch darf darauf hingewiesen werden, Weltliche und Geistliche Schatzkammer dass das Jahr 2003 von besonders hochwertigen und Gemäldegalerie international beachteten Ausstellungen, wichtigen Hofjagd- und Rüstkammer Neuerwerbungen und einer umfangreichen und Sammlung alter Musikinstrumente effektiven Außentätigkeit bestimmt war. Die zusam- Sammlung historischer Prunk- und Gebrauchswagen men mit dem Collegium Hungaricum im Palais (Wagenburg) Harrach veranstaltete Sonderausstellung „Zeit des Monturdepot Aufbruchs – Wien und Budapest zwischen Historis- Lipizzanermuseum mus und Avantgarde“ war die bisher größte zwi- Sammlungen des Schlosses Ambras schen Ungarn und Österreich durchgeführte Veran- Bibliothek staltung dieser Art, die im nächsten Jahr auch in Archiv Budapest an drei Standorten großes Interesse hervor- Organisationsabteilungen rufen sollte. Mit der Ausstellung „Thesauri Poloniae – Schatzkammer Polen“ wurde vom KHM ein weiterer Verwaltung: Finanz-, Personal- und wichtiger kulturpolitischer Akzent in den Beziehun- Gebäudemanagement gen zu einem neuen Mitgliedsstaat der EU gesetzt. Hauptabteilung Museum und Publikum Von den zahlreichen Sonderausstellungen in unseren Hauptabteilung für Publikationswesen Häusern, die alle im Einzelnen auf den folgenden Sei- Hauptabteilung für Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, ten noch ausführlicher präsentiert werden, seien hier Sponsoring, Vermietung vor allem die zusammen mit Parma realisierte Aus- Hauptabteilung für Ausstellungsorganisation, stellung „Parmigianino und der europäische Manieris- Leihverkehr und Versicherungen mus“, die mit der Fondation Beyeler in Basel reali- ProfitCenter (Museumsshops, Produktentwicklung, sierte Ausstellung „Francis Bacon und die Reproabteilung) Bildtradition“ sowie die mit der Kulturstiftung Fotoatelier Ruhr/Villa Hügel in Essen veran-staltete Ausstellung Abteilung für graphische Gestaltung „Flämische Landschaften“ hervorgehoben. Diese Aus- Naturwissenschaftliches Labor stellungen zählten ebenso zu den Höhepunkten die- Abteilung für Informationstechnologie und Telekom- ses Jahres wie die im Rahmen unserer „Außentätig- munikation keit“ in Graz, Leoben und Kumamoto durchgeführten Abteilung für Internet Sonderausstellungen. Gebäude und Räumlichkeiten Die große Ausstellung „Der Turmbau zu Babel – ■ Das Haupthaus am Ring: Antikensammlung, Ursprung und Vielfalt von Sprache und Schrift“ in Ägyptisch-orientalische Sammlung, Kunstkammer, Schloss Eggenberg war die erfolgreichste Veranstal- Gemäldegalerie, Münzkabinett; tung der Kulturhauptstadt Graz 2003. Mit der Japan- Sonderausstellungssaal, Vortragssaal; Ausstellung in der Kunsthalle Leoben wurde nicht nur ■ Alte Hofburg: Weltliche und Geistliche die nun seit Jahren bestehende gute Kooperation mit Schatzkammer; der Stadt Leoben fortgesetzt, sondern erstmals in ■ Neue Hofburg: Ephesos Museum, Sammlung alter Österreich ein umfassendes Bild der japanischen Kul- Musikinstrumente, Hofjagd- und Rüstkammer; tur der Shogun-Zeit unter dem Motto „Samurai und ■ Geisha“ mit zahlreichen Leihgaben aus Japan veran- Schönbrunn: Wagenburg (Sammlung historischer schaulicht. Gleichsam als Gegengabe von Seite des Prunk- und Gebrauchswagen); KHM wurde in Kumamoto die Ägyptenausstellung ■ Schloss Ambras: Heldenrüstkammer, Kunstkammer, „Glanz des Ewigen“ eröffnet, die in insgesamt fünf Portraitgalerie (Hochschloss), Spanischer Saal; 36 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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■ Theseustempel im Wiener Volksgarten; Adaptierung des Hausdienerganges als Aufenthalts- ■ Palais Harrach; raum für die Textilrestauratorinnen. ■ Stallburg: Lipizzanermuseum. Sicherheit: Größere nicht ausgestellte, zusammengehörige Seit Ende des zweiten Quartals werden die Sicherheits- Sammlungskomplexe: konzepte der einzelnen Standorte in Zusammenarbeit Tapisseriensammlung (neben Madrid die bedeu- mit Konsulenten analysiert und, wo notwendig, den tendste der Welt), Monturdepot, das Heroon von letzten Erkenntnissen der Sicherheitstechnik angepasst. Trysa. Haupthaus – Fassade Museumsplatz: Die Gesamtfläche der vom KHM zu betreuenden Aus- Durch die Burghauptmannschaft Österreich wurde stellungsfläche, einschließlich der Verkehrsflächen, die Sanierung der in Richtung Museumsplatz gele- 2 Depots und Verwaltungen beträgt ca. 65.000 m . genen Fassade abgewickelt. Das Gerüst konnte kurz vor Weihnachten 2003 abgebaut werden, diverse EINRICHTUNGSINVESTITIONEN UND Restarbeiten am Sockel werden sich noch bis ins UMBAUTEN Frühjahr 2004 ziehen. Generalsanierung des Museums für Völkerkunde: Sanierung der Außen-Treppenanlage des KHM Im Vorfeld der Generalsanierung des MVK wurden Haupteingangs: Die Steinstufen wurden ausgelöst das Hochparterre, die Depots und Burggartensäle ent- und zwischengelagert. Die alte Unterkonstruktion rümpelt und Objekte in die Depots verbracht. wurde abgetragen und eine neue hergestellt, an- schließend wurden die Steinstufen neu gesetzt. Als erste Bauphase wurde der Einbau eines Lasten- aufzugs in Angriff genommen, der in Hinkunft die Erreichung jedes Stockwerks ermöglichen wird und im Notfall auch für die Evakuierung von Objekten der Österreichischen Nationalbibliothek und des MVK bestimmt ist. Der Lastenaufzug wird auch für den Aus- bau des Dachgeschoßes, in dem in Zukunft die Büros des MVK untergebracht sein werden, genützt werden. Als vorgezogene Maßnahme zur Generalsanierung wurde die Restaurierwerkstätte / Metall der Hofjagd- und Rüstkammer einem modernen Restaurierbetrieb angepasst. Aus kleinen Restaurierzimmern wurde eine lichtdurchflutete Großraumwerkstätte mit Absauganla- gen, Digestorium und ausreichender Beleuchtung. Baudauer: Juni–Dez. 2003 Sanierung der Kapelle Schloss Ambras: Die im Dezember 1465 geweihte Schlosskapelle wurde 1863 bis 1867 im neugotischen Stil renoviert und von dem Innsbrucker Maler August von Wörndle freskiert. Aufgrund zahlreicher Schäden war eine Gesamtsanierung der Kapelle nötig, die 2003 begann und die Trockenlegung der Wände, Erneuerung bzw. Restaurierung des Bodens, der Fenster, des Gestühls, des Altars und der Fresken beinhaltet. Die ganzheit- liche Sanierung der Kapelle wird 2004 abgeschlossen werden. Depots: Die Depots wurden, wo notwendig, mit Temperierung ausgestattet, der Einbruchsschutz wurde erweitert. Sonderausstellung „Kaiser Ferdinand I.“, 1503–1564 Das Werden der Habsburger Monarchie: Ferdinand I. Österreichisches Theatermuseum: In der Hanuschgasse wurden neue Büroräumlich- SONDERAUSSTELLUNGEN keiten angemietet und adaptiert, die jetzt das Wotruba- Studienzentrum, die Abteilung Personalverrechnung Kunsthistorisches Museum Haupthaus: und den Verein der Freunde des Kunsthistorischen Vom Schilling zum Euro. Kontinuität und Stabilität Museums beherbergen. (27. 2. 2002–31. 5. 2003) Wagenburg: Thesauri Poloniae. Schatzkammer Polen. Planungen und Vorarbeiten zur 2004 beginnenden Zur Geschichte der polnischen Sammlungen. Sanierung der Restaurierwerkstätten; provisorische (3. 12. 2002–2. 3. 2003) III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 37 von 160

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Die Kunst des Steinschnitts. Prunkgefäße, Kameen Maria Moser. Materie in spiritu und Commessi aus der Kunstkammer (4. 12. 2003–12. 1. 2004) (16. 12. 2002–27. 4. 2003) Alte Geistliche Schatzkammer: Santiago Calatrava. Wie ein Vogel (27. 3.–18. 5. 2003) Glanz des Ewigen – Der Wiener Goldschmied Kaiser Ferdinand I. (1503–1564). Das Werden der Joseph Moser (1715-1801) Habsburgermonarchie (15. 4.–31. 8. 2003) (22. 10. 2003–19. 01. 2004) Parmigianino und der europäische Manierismus Theseustempel: (5. 6.–15. 9. 2003) Die Brücke von Mostar (17. 7.–30. 9. 2003) Francis Bacon und die Bildtradition (15. 10. 2003–18. 1. 2004) Die moderne Medaille in Österreich. Ferdinand Welz und seine Schule (25. 10. 2003–23. 5. 2004) Die Flämische Landschaft 1520–1700 (20. 12. 2003–18. 4. 2004)

Die Brücke von Mostar: Schwarz-Weiß-Photographie

Schloss Ambras: Jacob Stainer „Kayserlicher Diener und Geigenbauer zu Absom“ (4. 6.–31. 10. 2003) Sonderausstellung „Die flämische Landschaft“: Große Gebirgslandschaft, Anfang 1620er-Jahre, Josse de Momper d. J. Edel – Stein – Gefäße. Prager Steinschnitt des 17. Jh. aus der Wiener Kunstkammer Palais Harrach: (6. 12. 2003–31. 3. 2004) „Erst wenn einer tot ist, ist er gut“ – Künstlerreliquien und Devotionalien Ausstellungen des KHM in Österreich: (25. 10. 2002–6. 1. 2003) Der Turmbau zu Babel. Ursprung und Vielfalt von Paul Flora – Zeichnungen 1938-2001 Sprache und Schrift. Eine Ausstellung des Kunsthisto- (24. 11. 2002–12. 1. 2003) rischen Museums in der Kulturhauptstadt Graz Zeit des Aufbruchs. Budapest und Wien zwischen (5. 4.–5. 10. 2003) Historismus und Avantgarde (10. 2. 2003–22. 4. 2004) Art Cuts. Bildsequenzen zeitgenössischer Künstler/innen (9. 5.–29. 6. 2003) INFELD 3 – Einblick in eine Sammlung (9. 5.–22. 6. 2003) Hebenstreit „Corpus Callosum“ (8. 7.–10. 8. 2003) Miguel Rodriguez-Acosta (15. 7.–24. 8. 2003) Spanische Reflexionen – Reflejos de Espana, Hannes Schwarz – Malerei und Graphik (2. 9.–28. 9. 2003 Milan Markovich. Malerei und Zeichnung (7. 10.–19. 10. 2003) Hans Robert Pippal (1915-1998) (25. 10.–30. 11. 2003) Ausstellung in Graz: „Der Turmbau zu Babel“ 38 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Ausstellungen des KHM im Ausland: einschließlich der Außenstelle der kunsthistorischen Tokyo und Kyoto: Gemälde Alter Meister aus dem Sammlungen Schloss Ambras. Der Bestand umfasst KHM. Von der Renaissance zum Barock Fachbereiche wie Ägyptologie, Archäologie, klassi- (5. 10. 2002–23. 3. 2003) sche und neuere Kunstgeschichte, Numismatik, Waffen- und Kostümkunde, Geschichte und Kultur- Las Vegas, Guggenheim-Hermitage Museum: geschichte, Musikinstrumente, Restaurierung und Art through the Ages. Masterpieces of Painting from Konservierung sowie als weiteren Schwerpunkt Titian to Picasso, (30. 8. 2002–4. 5. 2003) Museologie. Gesammelt werden hauptsächlich Be- Prefectural Museum of Art in Kumamoto: stands-, Sammlungs- und Ausstellungskataloge sowie Gott-Mensch-Pharao. 4000 Jahre Ägyptische Kunst Monographien anderer Museen, Galerien und kultu- und Kultur. Meisterwerke aus der Ägyptisch-orientali- reller Einrichtungen in Europa (Schwerpunkt z.B. schen Sammlung des Kunsthistorischen Museums Osteuropa, Skandinavien), den USA, Kanada, Japan Wien (23. 10.–7. 12. 2003) und in Prefectural Art Hall und Australien. in Oita (20. 12. 2003–6. 2. 2004) Der Gesamtbestand umfasst derzeit 249.897 Bände. Gesamtzuwachs 2003: 2.779 Einheiten, davon 1.847 SAMMLUNGEN Werke (Monographien, Stücktitel). Die Sammlungsankäufe wurden im Jahr 2003 stark 587 Zeitschriften / Periodika (davon 325 laufend). reduziert. Auf Grund der Limitierung der Basisab- geltung ist ein weiterer Ausbau der Sammlungen nur FORSCHUNG mehr in einem sehr eingeschränkten Umfang mög- lich. 2003 wurden für Sammlungsankäufe im KHM Dem Charakter des Kunsthistorischen Museums als mit MVK und ÖTM € 342.700,– aufgebracht: wissenschaftlicher Anstalt entspricht der hohe Stellen- wert, der der wissenschaftlichen Bearbeitung und Zu den bedeutendsten Sammlungserwerbungen des Erschließung des Sammlungsgutes zukommt. Jahres 2003 zählen: Die bedeutendsten Forschungsvorhaben 2003: ■ Antikensammlung: Statuette, Pantheistische Gott- heit, Bronze, röm. 2.-3. Jh. n. Chr; weibliche Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner: „Die k.k. Hof-Wagenburg und der Wiener Wagenbau (1740-1918). Die Bedeutung Statuette, Ton, röm. von Kutsche und Livree für die höfische Repräsentation ■ Kunstkammer: Schale aus Sardonyx, byzantinisch, und als Teil der europäischen Kunst-, Kultur-, Technik- 10.-11. Jh. und Alltagsgeschichte.“ Ein vom Fonds zur Förderung ■ Sammlung alter Musikinstrumente: Paar Kesselpau- der wissenschaftlichen Forschung zur Gänze gefördertes Projekt der Wagenburg. Projektmitarbeiter/innen: Dr. ken, Österreich, Ende 18. Jh.; Sammlungszugänge Elisabeth Hassmann, Mag. Mario Döberl durch Dauerleihgaben; Zwei Violinen, Antonio Stradivari, Cremona, 1677, „Der Sonnenaufgang“, Univ.Prof.Dr.Helmut Satzinger: „Hieroglyphische Inschriften der Ramessidenzeit und der Saitenperiode Ägyptens“. Cremona 1679, „Ex Hellier“ (Dauerleihgabe von Jubiläumsfondsprojekt Nr. 9774 der Oesterr. National- Dr. Herbert R. und Evelyn Axelrod); Violine, bank. Projektmitarbeiterin: Mag. Michaela Hüttner Giuseppe Guarneri del Gesù, Cremona, 1739, Dr. Martina Grießer: „Untersuchung und Restaurierung von „Ex-Ebersholt, ex-Menuhin“ (Dauerleihgabe von Korrosionsschäden an geprägten Goldmünzen und Dr. Herbert R. und Evelyn Axelrod). -medaillen“. Projektmitarbeiter/innen: Dr. Roswitha ■ Münzkabinett: 393 Münzen, 80 Medaillen. Denk, Dr. Monika Griebl, René Traum, Dr. Heinz Winter. ■ Gefördert vom Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Wagenburg und Monturdepot: „Nächtliche Schlit- Nationalbank (OeNB) unter Projekt Nr. 9117 tenfahrt in der Burg zu Wien“, Öl auf Leinwand, Dr. Martina Grießer: signiert und datiert: P. van Bredael, 1697 (169,5x Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner, Mag. Gabriele Zugay „Aufbewahrung von historischen Objekten 221 cm); 3 Halb-Schabracken eines Ober-Bereiters in nicht klimatisierten Museumsdepots“. Projektmitarbei- der Spanischen Hofreitschule, mit höfischen Kro- ter/innen: Marianne Novotny, Ernst Gregor. Gefördert nenborten, Wien, 20. Jahrhundert; Einzug des tür- vom Forschungsförderungsfonds für die Gewerbliche kischen Botschafters in Wien am 21. 10. 1628, Kup- Wirtschaft (FFF) unter Projekt Nr. 804624 ferstich um 1628/30; 16 Lithografien der Folge Dr. Martina Grießer:„Chemical Characterisation and Identifi- „Hauptmomente aus dem Leben Sr. Majestät Franz I., cation of complex Natural Binding Media Systems in Kaiser von Oesterreich, apostol. Königs“, Pressburg, Historic Works of Art by the combined use of GC/MS, 1836; 6 Lithografien mit Darstellungen der Ritter der Py-GC/MS and FTIR Microscopy“ Projektmitarbeiter/ Österreichischen Hausorden, Wien, um 1850. innen: DI Sabine Stanek, Dr. Václav Pitthard in Koope- ration mit Univ.-Ass. Dr. Robert Linke, Akademie der bil- denden Künste Wien, Institut für Naturwissenschaften BIBLIOTHEK und Technologien in der Kunst, und Prof. Dr. Erwin Rosenberg, Technische Universität Wien, Institut für Die Bibliothek des Kunsthistorischen Museums ist Chemische Technologien und Analytik. Sammlung und wissenschaftliche Präsenzbibliothek Dr. Sylvia Ferino-Pagden: „Scientific examination of Titian’s mit Fachbibliotheken in allen dreizehn Sammlungen paintings in the KHM“ (Kurztitel: „Naturwissenschaftliche und weiteren Organisationseinheiten des Hauses, Untersuchungen der Gemälde Tizians“) Projektmitarbei- III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 39 von 160

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ter/innen: Dr. Wencke Deiters, Dipl.Rest. Christina Schaaf, ausstellungen und Abendveranstaltungen wurde dabei Dr. Martina Grießer, Mag. Elke Oberthaler, Mag. Robert von den 22 freien Mitgliedern des Führungsteams Wald. Gefördert vom Fonds zur Förderung der wissen- abgehalten. Ein gesondertes Kinderprogramm und die schaftlichen Forschung (FWF) unter Projekt Nr. P15818 Zusammenarbeit mit wienXtra (Beteiligung am Wiener Wissenschaftliche Veranstaltungen Ferienspiel) trugen ebenfalls zur Besucherbindung ■ Symposium des Münzkabinetts und des Natur- bei. Auch dieses Jahr wurden zahlreiche offizielle Be- wissenschaftlichen Labors: Numismatik & Techno- sucher und Gäste der Generaldirektion durch die logie: Fragen und Antworten, 25.–26. 4. 2003. Sammlungen begleitet. Mottobeiträge und entspre- chend gestaltete Rundgänge zur Langen Nacht der ■ Symposium der Sammlung Alter Musikinstrumente: Musik am 10.5. („Daß wonnig und hehr die Nacht wir Das Wiener Klavier, 16. 10.–18. 10. 2003 teilen“) und zur Langen Nacht der Museen am 20.9. („Kunst-Nachtwanderungen“) setzten eine aus dem BESUCHER/INNEN Vorjahr übernommene Tradition fort. Im Rahmen der von der Sammlung Essl veranstalteten Entwicklung Nitsch-Retrospektive fanden Führungen zum Thema Im Jahr 2003 wurden insgesamt 1,357.911 Besucher/ „Blut und Spiritualität“ in beiden Häusern statt. Für die innen gezählt – dies stellt gegenüber dem Vorjahr Sonderausstellung „Parmigianino und der europäische einen leichten Rückgang von 4% dar. Die Auflassung Manierismus“ verfassten die Mitarbeiter der Abteilung des Standortes Künstlerhaus, der Rückgang vor allem in Zusammenarbeit mit der Gemäldegalerie die von Besucher/innen aus Übersee und die Erweite- Objektbeschriftungen. Im Begleitprogramm zu „Francis rung der Wiener Museumslandschaft führte im ersten Bacon und die Bildtradition“ konnte die regelmäßige Halbjahr des Jahres 2003 zu massiven Besucherrück- Präsentation zweier Filme (Love is the devil und Last gängen. Während der Sonderausstellung Francis Tango in Paris) im Medienraum und die ständige Bacon im Herbst 2003 wurde hingegen ein starker Bereitstellung von Videomaterial in den Ausstellungs- Besucher/innenanstieg verzeichnet, sodass die Besu- räumen von MuP ermöglicht werden. Im Veran- cher/innenrückgänge des ersten Halbjahres weitest- staltungsprogramm des Vereines der Museumsfreunde gehend ausgeglichen werden konnten. boten die Mitarbeiter der Abteilung zusätzliche Spezial- Der Anteil an zahlenden Besucher/innen liegt mit führungen und Exkursionen an. rund 73% weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Museum und Publikum ÖFFENTLICHKEITSARBEIT, SPONSORING, Die Hauptabteilung Museum und Publikum orga- PARTNER nisierte und betreute im Jahr 2003 insgesamt 2470 Im Jahr 2003 waren insgesamt 23 Ausstellungen mit Führungen und Vorträge. Dabei wurden wie bereits Öffentlichkeits- und Pressearbeit zu betreuen. Die im Vorjahr die Sonderausstellungen des Hauses Ausstellungs-Highlights, die besonders intensiver (Schatzkammer Polen; Kunst des Steinschnitts; Kaiser Werbemaßnahmen, Kooperationen und Pressekon- Ferdinand I; Parmigianino und der europäische Mani- takte bedurften, waren: „Kaiser Ferdinand I.“, „Parmi- erismus; Francis Bacon und die Bildtradition) mit gianino“, „Afghanistan“, „Francis Bacon“ und „Die Flä- eigenen Themenzyklen im Rahmen des sechs Mal mische Landschaft“. jährlich aktualisierten Angebotes an Spezialführungen bedacht. Dieses von den ständigen Mitarbeitern der Wichtige Kooperationspartner 2003 waren ORF, Die Abteilung konzipierte und vorgetragene Programm ist Presse, UBS, Infoscreen, Uniqa, Bühne und AUA. darüber hinaus ein fixer Bestandteil der Publikums- Unter dem Titel „Der Klang der Bilder“ veranstalteten pflege für die ständigen Sammlungen des KHM. Ein das Kunsthistorische Museum und der Musikveran- Großteil der zusätzlich angebotenen Kinder-, Schüler- stalter Jeunesse in der Saison 2003/2004 erstmals und Erwachsenenführungen im Rahmen von Sonder- Führungen durch die Sammlungen des KHM, die spezi- ell auf die Inhalte ausgewählter Jeunesse- Kunsthistorisches 2002 2003 % voll ermäß. nichtz. Konzerte und unterschiedliche Alters- Museum gruppen abgestimmt wurden. Hauptgebäude 653.016 615.179 –5,79 186.673 283.742 144.764 Die seit 2001 bestehende Kooperation Schatzkammer 305.925 296.340 –3,13 77.313 141.316 77.711 mit der Tageszeitung „Die Presse“ hat Neue Burg inkl. sich auch heuer wieder bewährt. Bis Völkerkunde- Mai 2003 sind monatlich ganzseitige museum 174.058 148.808 –14,51 31.744 68.847 48.217 Wagenburg 99.150 92.067 –7,14 24.091 51.294 16.682 Beiträge zu den Aktivitäten des Mu- Palais Harrach 50.807 53.780 5,85 10.142 30.732 12.906 seums im Spektrum erschienen. Mit Schloss Ambras 83.004 101.516 22,30 25.442 38.591 37.483 dem Kurzbeitrag „Neues aus dem Theatermuseum 31.814 27.503 –13,55 5.239 18.262 4.002 KHM“ konnten fünf Mal pro Woche Theseustempel 7.916 22.718 186,99 0 0 22.718 Neuigkeiten und Spezialveranstaltun- Künstlerhaus 9.233 0 –100 0 0 0 gen im Feuilletonteil der Zeitung effi- Summe 1,414.923 1,357.911 –4,03 360.644 632.784 364.483 zient publiziert werden. 40 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Schon zum dritten Mal fand 2003 die Studentenaktion ITTK auf die Computer und dadurch Hilfestellung „Dein NOVEMBER im KHM“ statt. Mehr als 4000 Stu- bei Problemen sowie sicheren Zugang der Mitar- denten nutzten die Gelegenheit, das Kunsthistorische beiter/innen zu KHM Datenbanken und zum Intranet. Museum und die Sonderausstellung „Francis Bacon“ zum Der größte Vorteil dieser Einbindung besteht aller- stark ermäßigten Eintrittspreis von € 2.50 statt € 7.50 dings in der nun einheitlichen Nutzung der KHM Te- zu besuchen. lefonanlage, dadurch wurden hausinterne Gespräche Eine Zusammenarbeit mit dem größten Ausstellungs- mit Schloss Ambras kostenfrei. portal im Internet www.euromuse.net konnte initiiert Bereich System werden. Shops: Im Mai 2003 wurde die erste Ausgabe des E-Mail- Die gesamte Kassenlandschaft (insgesamt 21 Kassen) Newsletters in Zusammenarbeit mit der Internet- wurde mit neuen Geräten, Bildschirmen, Betriebs- Abteilung verschickt. Der monatliche Newsletter in- system W2k und der neuesten Version der Kassen- formiert nicht nur über alle aktuellen Ausstellungen software ausgestattet. und Veranstaltungen, sondern beinhaltet auch ein Die Eintrittskassen im KHM, MVK, ÖTM, Lipizzaner Gewinnspiel, bei dem Eintrittskarten zu gewinnen Museum und in der Schatzkammer wurden mit sind. Im Dezember 2003 konnten bereits 1050 Abon- Zebradruckern für die neuen einheitlichen Eintritts- nenten gezählt werden. karten ausgestattet. In den vom Profitcenter geführten Shops bei Ausstel- WERBEMASSNAHMEN lungen in Reichenau an der Rax und Schloss Eggen- In der Außenwerbung wurde im Jahr 2003 die klassi- berg wurden Computer Kassen installiert. sche Plakatwerbung in der U-Bahn und an den Litfass- PC-Arbeitsplätze: Säulen fortgesetzt. Wie in jedem Jahr wurde auch ein großer Teil der Alt- Die Zusammenarbeit mit dem Wien Tourismus wurde geräte ausgetauscht bzw. aufgewertet. Im Zuge dieser intensiviert und neben der Auslage der Tourist-Info am Neuerungen wurde auch das Betriebssystem von NT Albertinaplatz zahlreiche vermittelte internationale Jour- 4.0 auf W2k umgestellt, um die Kompatibilität mit nalisten betreut. Die Wien Tourismus City-Light-Aktion neuen Programmversionen zu gewährleisten. Gleich- mit jeweils 500 Plakatstellen in den Bundesländern zeitig wurde auch hinsichtlich der Erweiterung wurde für die großen Ausstellungen durchgeführt. und der Verwaltung ein großer Schritt in Richtung Dokumentationsvereinheitlichung der EDV Land- Für das Lipizzaner Museum wurde ein neuer Folder schaft gemacht. Zur Programmierung einer einheit- mit einer Auflage von 50.000 Stück produziert, der lichen Datenbank für alle Bereiche (Netzwerk, großen Absatz fand. System, Telefonie und Administration) wurde ein 2003 war für die Vermietung der Museumsräumlich- Rohkonzept erstellt. keiten für externe Veranstaltungen aber auch für in- terne Events ein erfolgreiches Jahr. Insgesamt wurden Bereich Telefonie vom Veranstaltungsteam 429 Events betreut. Telefonanlage: Die Telefonanlage (SS3) wird in jährlichem Rhythmus INFORMATIONSTECHNOLOGIE UND mit der neuesten Telefonsoftware upgegradet (Vorteil TELEKOMMUNIKATION des neuen Upgrades: Konferenzgespräche, Kosten- stellenabrechnungstool). Um den reibungslosen Ablauf der Museumsarbeit Weiters wurde die Music-on-Hold / Wait-Funktion aufrechtzuerhalten, werden in der Abteilung ITTK dauerhaft in Betrieb genommen. laufend Verbesserungen und Neuerungen durch- Die Abteilung ITTK des KHM hat wegen der Imple- geführt. Diese laufen auf 3 Ebenen ab – im Bereich mentierung des Referenzprojektes VoIP (Telefon- Netzwerk, im Bereich Systeme (Arbeitsplatz und anlage) mittlerweile weltweiten Bekanntheitsgrad er- Server) und im Bereich Telefonie. langt und konnte ihr Fachwissen in diesem Bereich in Bereich Netzwerk Vorträgen zum Thema VoIP bei der 3COM-University Nach den intensiven Aufbauarbeiten der letzten Jahre in Frankfurt, zum Thema Storage beim IIR (Interna- tional Institute of Research) und im Rahmen einer wurde anhand der Netzwerkdokumentation ein Diskussionsplattform bei der EXPONET einer breiten graphischer Netzwerkplan erstellt. Öffentlichkeit darlegen. Ein FTP-Server wurde in Test-Betrieb genommen. Im Zuge dieser Neuerungen wurde auch der web-Server INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN (dort laufen alle Internetauftritte des KHM, MVK und ÖTM) mit der neuen Apacheversion ausgestattet. Kooperation mit der Guggenheim Foundation und der Anfang des Jahres wurde Schloss Ambras über das Staatlichen Eremitage St. Petersburg: Intranet der Universitäten (IX-LAN) in das KHM Netz- Leihgabenaustausch „Francis Bacon und die Bild- werk eingebunden. Das bedeutet direkten Zugriff der tradition“. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 41 von 160

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Guggenheim-Eremitage Museum in Las Vegas, Aus- MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE stellung „Art through the Ages. Masterpieces of Pain- ting from Titian to Picasso“, 30. 8 2002–4. 5. 2003. Museum für Völkerkunde Wien, Neue Burg, Kooperation mit Polen: 1010 Wien, Tel. 525 24-0, Fax 525 24-230

THESAURI POLONIAE – Schatzkammer Polen. DR. GABRIELE WEISS, INTERIMISTISCHE DIREKTORIN, Zur Geschichte der polnischen Sammlungen, KHM, ABT. OZEANIEN-AUSTRALIEN 3. 12. 2002–2. 3. 2003. DR. AXEL STEINMANN, ABT. ORIENT UND SIBIRIEN Kooperation mit Ungarn: MAG. GERARD VAN BUSSEL, ABT. NORD- UND Sonderausstellung „Zeit des Aufbruchs – Wien und MITTELAMERIKA Budapest zwischen Historismus und Avantgarde“, in Budapest an drei Standorten. DR. CHRISTIAN SCHICKLGRUBER, ABT. SÜD-, SÜDOSTASIEN Kooperation mit Japan: UND HIMALAYALÄNDER Ausstellung „Gott-Mensch-Pharao“, 24. 10.–7. 12. 2003 DR. BETTINA ZORN, ABT. OSTASIEN in Kumamoto, ab 20. 12. 2003 in Oita. MAG. BARBARA PLANKENSTEINER, ABT. AFRIKA

MAG. G. FLORIAN RAINER, LEITER DER ABT. RESTAURIERUNG

BUDGET BARBARA MATUELLA, ABT. TEXTILRESTAURIERUNG

Das KHM weist für das Geschäftsjahr 2003 einen WALTER BAUMGARTNER, RESTAURIERUNG, OBJEKTBEWEGUNG Fehlbetrag aus. UND NUTZERVERTRETER FÜR DIE GENERALSANIERUNG

Ursache dafür sind die hohen Aufwendungen im TINA SEYFRIED, ABT. AUSSTELLUNGSORGANISATION Bereich Sonderausstellung 2003 sowie für Ausstellun- gen, die aus dem Ausstellungsprogramm 2004 in das MAG. ILDIKÓ CAZAN, MARGIT KRPATA, ARCHIV Geschäftsjahr 2003 vorverlegt wurden und der stark HEINZ GRATZER, BIBLIOTHEK gestiegene Personalaufwand. Trotz Steigerungen CHRISTINE KAUFMANN, ABT. MUSEUM UND PUBLIKUM bei den Erträgen 2003 konnten (bei gleichbleibender Basisabgeltung) die Aufwandssteigerungen nicht aus- MAG. MANFRED KAUFMANN, INTERNE EDV, geglichen werden. OBJEKTINVENTARISIERUNG UND OBJEKTBEWEGUNG

Beträge in Tsd. Euro SCHAUFLÄCHE: 4.550 m2

2001 2002 2003 ÖFFNUNGSZEITEN: TÄGLICH 10-18 UHR, Umsatzerlöse 30.735,024 30.262,88 30.276,97 DIENSTAG GESCHLOSSEN davon: SAMMLUNG: 224.500 OBJEKTNUMMERN Basisabgeltung 20.334,95 20.189,00 20.189,00 EINTRITT: € 7,50 (ERM. € 5,50), Eintrittsgelder 6.441,31 5.973,46 5.489,67 Shops, Veranstaltungen, etc. 3.958,98 4.101,54 4.598,30 Sonstige betriebl. Erträge 1.627,18 2.834,26 5.331,27 PERSPEKTIVEN Personalaufwand 13.638,15 14.632,12 15.963,96 Die im Herbst 1999 begonnene Generalsanierung und Sonst. betriebl. Aufwendungen bauliche Erweiterung des Museums für Völkerkunde inkl. aller Aufwendungen Wien ist voraussichtlich bis 2007 abgeschlossen. für Ausstellungen, Betroffen sind sämtliche Schauräume, die Objektmaga- Sammlungstätigkeit 17.603,27 17.151,09 20.800,54 zine, die Bibliothek, die Archive, die Büros, die Werk- Abschreibung 1.023,56 1.360,06 1.528,12 stätten und sämtliche Nebenräume. Die Administration Betriebserfolg 97,44 –45,12 -2.684,37 des MVK wird voraussichtlich im Jahr 2005 ins Dach- Finanzerfolg 73,49 69,41 2,08 geschoß verlegt. Zu den besonders arbeitsintensiven Aufgabenbereichen der letzten Jahre gehören die Über- Jahresüberschuss 170,93 24,29 -2.682,29 siedlung der ethnographischen Objekte (ca. 200.000) in Der Fehlbetrag konnte aus den in den Vorjahren die neu adaptierten Kellermagazine des MVK. gebildeten Reserven bedeckt werden, sodass ausge- Der Verein „Freunde der Völkerkunde“ wurde bereits glichen bilanziert wurde. 1933 gegründet und nach dem Zweiten Weltkrieg neu Für das Geschäftsjahr 2004 wurden seitens des installiert. Mit der Herausgabe der ethnologischen Museums Maßnahmen gesetzt, um wieder ein zumin- Fachzeitschrift „Archiv für Völkerkunde“ (Band I, dest ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. 1946) besitzt das Museum ein internationales Publi- kationsorgan. Der Verein fördert das Museum durch Finanzierung von wissenschaftlichen Vorträgen, Führungen und Veranstaltungen, wissenschaftlichen Forschungen, Sammlungsankäufen und Objektrestau- rierungen. 42 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

42 MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE

MASSNAHMEN UND ZIELSETZUNGEN ABTEILUNG AFRIKA SÜDLICH DER SAHARA Einrichtung der neuen Dauerausstellungen auf einer Sammlungszugänge: „Pangolin-Kostüm“ eines hohen Würden- Schaufläche von insgesamt 4.550m2; davon können trägers mit Regalia, Benin City, Nigeria, 2. Hälfte 20. Jh. ca. 1000m2 (oder mehr) für jährlich stattfindende Wachsmodel für eine Benin-Platte auf Tonkern, Benin City, Sonderausstellungen genutzt werden. Die Neugestal- Nigeria, 2003 tung wird das MVK Wien als Forschungs-, Präsen- Publikationen: Archiv für Völkerkunde. Bd. 53, Wien tations- und Bildungsinstitution, als Veranstaltungsort 2003, Hg. Margit Krpata, Barbara Plankensteiner, für fachspezifische Events, als interkulturelle Informa- Christian Schicklgruber, Bettina Zorn. tions- und Diskussionsplattform ausweisen. Völlige Fühllosigkeit dem Künstlerischen gegenüber... Der Die interimistische Leitung des Museums für Völker- Streit um den „asiatischen Kunstsaal“ anlässlich der Neu- kunde nahm auch im Jahr 2003 Dr. Gabriele Weiss eröffnung des Museums für Völkerkunde in Wien im wahr. Jahre 1928. In: Archiv für Völkerkunde. Bd. 53, Wien 2003, S. 1-26. Beiträge in: Der Turmbau zu Babel. Ursprung und Vielfalt von AUSSTELLUNGEN: Sprache und Schrift. Katalog zur Ausstellung, Wien 2003. Guatemala. Land des Quetzal. Von den Maya zur Beiträge in: Africa. Capolavori da un continente. Katalog zur Ausstellung, Florenz 2003. spanischen Welt, Museum für Völkerkunde. 9. 10. 2002–13. 1. 2003. Vorträge, Vorlesungen: 12. 2. Einführung zum Vortrag „Wax- prints und Fancy Prints aus Westafrika“ von Ewa Ester- Venezuela. Pensamientos de diferencias – Gedanken hazy, MVK, Wien. zum Unterschied. 27. 3.–7. 4. 2003. 19. 3. „Die Vorgeschichte des Museums für Völkerkunde in Wien von 1876 bis zur Eröffnung im Jahre 1928“, MVK, Wien. 23. 4. Einführung zum Vortrag „The Notion Picture Show“ von Lisl Ponger, Wien, MVK. 7. 5. Einführung zum Vortrag „Feuerläufer in den südindi- schen Nilgiri“ von Frank Heidemann, MVK, Wien. 12. 6. „Plündern, Vernichten, Vergessen: Kulturgüterschutz im Kriege und das kulturelle Welterbe im Irak“, Podiumsrefe- rat der Fachgruppe 1 Wissenschaft und Museen: Aufgabe bei der Bewahrung des Weltkulturerbes, Universität Wien. 16.–19. 10. Geladene Diskutantin bei der Konferenz „Inhalt und Gestalt eines neuen ethnologischen Museums. Rekonstruktion und Konstruktion des Museums für Völ- kerkunde zu Leipzig“, Museum für Völkerkunde, Leipzig. 19. 11. Einführung zum Vortrag „Von Kafiristan zu Nuristan „Afghanistan“, Nomadenlager der Fatehkhel-Musakhel-Ahmadzai im Hindukusch“ von Max Klimburg, MVK, Wien. Mahdikhel bei Khost, Südostafghanistan, April 1972 Afghanistan. 25. 6. 2003–29. 2. 2004.

ABTEILUNG OZEANIEN-AUSTRALIEN Publikationen: Gabriele Weiss: Beiträge in: Der Turmbau zu Babel. Ursprung und Vielfalt von Sprache und Schrift. Katalog zur Ausstellung. Der Osten. Präsentationsmappe zur Ausstellung auf Burg Schlaining. Vorträge: 12. 1. Einführung zur Guatemala-Benefiz-Veran- staltung des ICEP (Institut zur Kooperation bei Entwick- lungsprojekten), MVK, Wien. 26. 3. Einleitung zur Fotoausstellung „Pensamientos de diferencias – Gedanken zum Unterschied“, Projekt der Studenten der Graphischen Lehr- u. Versuchsanstalt Wien, MVK, Wien. 7.–8. 4. „Perspektiven und Visionen des MVK Wien“, Direktorenkonferenz deutschsprachiger Völkerkunde- museen, Museum für Völkerkunde, Stuttgart. 1. 10. „Bilder aus der Traumzeit. Zeitgenössische Kunst australischer Ureinwohner“, Verein Freunde der Völker- kunde, MVK, Wien. „Afghanistan“, Blick in die Ausstellung III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 43 von 160

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SS 2003 „Einführung in die Kunst Afrikas II“, Universität Sammlung Liu Yong, Guizhou: 96 Objekte unterschied- Wien, Institut für Afrikanistik. licher Ethnien wie Miao, Dong u.a. aus der Provinz Guiz- WS 2003/4 „Einführung in die Kunst Afrikas III (Figuren aus hou, SW-China, der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Sammlung des MVK)“, Universität Wien, Institut für Textilien, Alltags- und Festtagskleidung der Ethnien, es Afrikanistik. wurde versucht jeweils ein ganzes Set zu erwerben, er- gänzt wurde die Sammlung durch Alltagsgegenstände (Behälter, Messer etc.) ABTEILUNG NORDAFRIKA, Publikationen: Archiv für Völkerkunde. Bd. 53, Wien 2003, ORDER ENTRALASIEN UND IBIRIEN V -, Z S Hg. Margit Krpata, Barbara Plankensteiner, Christian Sammlungserweiterung: Als einziger Neuzugang für das Schicklgruber, Bettina Zorn. Jahr 2003 ist die 255 Inventarnummern umfassende Die japanischen Hausmodelle der Weltausstellung 1873 in Schenkung des – vom Bestand her einzigartigen – Nach- der Ostasien-Sammlung des Museums für Völkerkunde lasses des österreichischen Bauingenieurs und General- Wien. In: Archiv für Völkerkunde. Bd. 53, Wien 2003, sekretärs des Österreichischen Ingenieur- und Architek- S. 45-54. tenvereins Fritz Willfort (1879-1956) zu erwähnen. Beiträge zu: Archäologie, Kunsthandwerk, Volkskunst. Publikationen: Afghanistan. Katalog zur Ausstellung, Wien In: Das Große China-Lexikon, Darmstadt 2003. 2003, Hg. Axel Steinmann. Beiträge in: Samurai + Geisha. Liebe und Tod im Japan der Shogune. Katalog zur Ausstellung, Leoben 2003. ABTEILUNG NORD- UND MITTELAMERIKA Beiträge in: Der Turmbau zu Babel. Ursprung und Vielfalt Publikationen: Gerard van Bussel: Beiträge in: Der Turmbau von Sprache und Schrift. Katalog zur Ausstellung, Wien zu Babel. Ursprung und Vielfalt von Sprache und Schrift. 2003. Katalog zur Ausstellung, Wien 2003. Beitrag in: Vietnam – Art et cultures de la préhistoire á nos Die Azteken. Katalog zur Ausstellung, Berlin 2003. jours. Katalog zur Ausstellung, Brüssel 2003. Der Osten. Präsentationsmappe zur Ausstellung auf Burg Vorträge, Vorlesungen: Schlaining, Wien 2003. 29. 1. „Neuankäufe aus Guizhou“, Ethnologisches Kabinett, MVK, Wien. ABTEILUNG SÜD-, SÜDOSTASIEN UND 6. 3. Einführung zur Ausstellung Christine Pellikan im Dia- log mit Du Fei, Chen Xi, Li Yan Pin, Yu Feng, Institut für HIMALAYALÄNDER Ostasienwissenschaften, Sinologie, Universität Wien. Sammlungserweiterung: Fahrrad eines Händlers, Vietnam, 22. 8. „Tackling the Otherness – on Stereotypes of East 21. Jh.; Ahnenaltar, Nordvietnam, 18./19. Jh., Holz, Kera- Asian Cultures“, ICAS 3, Singapur. mik; Altar des Bodengottes Tho Dia aus Vietnam (8 Objekte); Ethnographika und Textilien aus Vietnam 10. 9. „Die Japan-Sammlung des Museums für Völker- (136 Objekte); Teekannen, Wärmebehälter und Schalen kunde“, Japanologisches Seminar der Universität Bonn, aus Vietnam (10 Objekte); Textilien ethnischer Minder- Königswinter bei Bonn. heiten aus Thailand (13 Objekte); Standmaske von Shiva 21. 11. „Sandai-archaeology or Three Dynasty Archaeology Bhairava, Nepal; Buddhakopf, Nepal; Ritualgegenstände, 75 years after Johan Gunnar Andersson“, Ostasiatisches Miniaturen, Skulpturen und Modeln aus Indien (33 Museum Stockholm, Stockholm. Objekte). 3. 12. „Tiersymbolik, anhand ausgewählter Objekte aus Publikationen: Archiv für Völkerkunde. Bd. 53, Wien 2003, dem Depot“, Ethnologisches Kabinett, MVK, Wien. Hg. Margit Krpata, Barbara Plankensteiner, Christian WS 2003/4 Proseminar „Minderheiten und Ethnien in SW Schicklgruber, Bettina Zorn. China“, Universität Wien, Institut für Ostasienwissen- Vietnam: Arts and Cultures from Prehistoric Times to the schaften, Sinologie. Present Day. In: Orientations. Hongkong 2003, S. 61-64. Vietnam – Art et cultures de la prehistoire a nos jours. VERMITTLUNG Katalog zur Ausstellung, Brüssel 2003, Hg. Miriam Lambrecht, Christian Schicklgruber. Die Abteilung Museum und Publikum erarbeitet und Vorlesungen: SS 2003 „Übungen in ethnologischer Mu- organisiert Schulführungen, Kinder-Mitmach-Events, seumsarbeit“, Universität Wien, Institut für Sozialanthro- Bastel- und Malaktionen, Rätselspiele und Märchen- pologie. erzählstunden, Theateraufführungen und Begleitver- SS 2003 „Einführung in die Sozialgeschichte des tibetischen anstaltungen für den schulischen Projektunterricht. Kulturraumes“, Universität Wien, Institut für Tibetologie Die monatlichen Sonntagsaktionen „Ethno-Kids und Buddhismuskunde. entdecken die Welt“, der „Kinderclub Japan“, die WS 2003/4 „Wie unten so auch oben. Zum Verhältnis von Sommerferienspiele und die Wien-Aktion „Öster- Sozialstruktur und religiösen Vorstellungen im tibeti- reichs Jugend lernt ihre Bundeshauptstadt kennen“ schen Kulturraum“, Universität Wien, Institut für Tibeto- erfreuen sich besonderer Beliebtheit. logie und Buddhismuskunde.

ABTEILUNG OSTASIEN BIBLIOTHEK Sammlungserweiterung: Schamanenkostüm der Ethnie Yao, Gesamtbestand 132.802 Bände. SW China, Provinz Guizhou, 1. Hälfte 20. Jh.; Japanische Objekte der Sammlung Baier aus den Bereichen alte ja- Die Bibliothek des Museums für Völkerkunde ist eine panische Literatur, Zubehör zu japanischen Musikinstru- öffentlich zugängliche, wissenschaftliche Leihbiblio- menten Koto, Alltagskunst, Papierbilder (13 Objekte); thek mit Lesesaal. 44 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

44 ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM

Im Jahr 2003 wurde der Bestand um 466 Einzelwerke, ÖSTERREICHISCHES sowie 852 Periodika durch Ankauf, Tausch oder Schenkung erweitert. THEATERMUSEUM Die räumliche Erweiterung und Neuaufstellung, Palais Lobkowitz und Gedenkräume, sowie die EDV-Erfassung der Zeitschriftenkartei, (ca. Hanuschgasse 3, 1010 Wien 3000 Datensätze) konnte 2003 abgeschlossen werden. Tel. 525 24-641, Fax 525 24-645 Es wurden insgesamt 10.662 Entlehnungen verzeich- net. DR. THOMAS TRABITSCH, DIREKTOR DR. ULRIKE DEMBSKI, BÜHNENBILDMODELLE, ARCHIV KINDERTHEATERMUSEUM DR. AGNES PISTORIUS, ÖLBILDER, QUISQUILIEN Zu den vordringlichen Zielsetzungen des Archivs gehören – wie schon im vergangenen Jahr – umfas- DR. EVANTHIA GREISENEGGER, HANDZEICHNUNGEN sende Maßnahmen zur professionellen Bestandserhal- DR. BARBARA LESÁK, DRUCKGRAPHIK tung und Aufbewahrung der Archivmaterialien. JARMILLA WEISSENBÖCK, AUTOGRAPHEN, NACHLÄSSE, Provenienzforschung: Die vor einigen Jahren initiierte TESCHNER FIGURENSPIEL Provenienzforschung zur Rückgabe von Raubgut aus DR. CHRISTIANE MÜHLEGGER, AUTOGRAPHEN, NACHLÄSSE der NS-Zeit wird weitergeführt. PROF. KLAUS BEHRENDT, KINDERTHEATER, TESCHNER FIGURENSPIEL RESTAURIERUNGEN GERTRUD FISCHER, VERANSTALTUNGEN Zu den Arbeitsgebieten der Restaurierung, Konservie- OTHMAR BARNERT, BIBLIOTHEK rung und Präparation gehören nicht nur die Betreuung, sondern auch die wissenschaftliche Dokumentation MAG. ROTRAUT HELLER, RESTAURIERUNG der ethnographischen Gegenstände. Die Restaurier- JANA STÖGER, RESTAURIERUNG werkstätten des MVK stehen auch für die logistische, MAG. KURT LIST, RESTAURIERUNG wissenschaftliche und montagetechnische Betreuung HARIS BALIC, CHRISTIAN WITTMANN, FOTOSAMMLUNG von Ausstellungen und Objektentlehnungen im In- und Ausland zur Verfügung. Für die Umlagerung der MAG. KARIN NEUWIRTH, AUSSTELLUNGSORGANISATION, Textilien, deren Dokumentation und Standorterfas- ARCHIV sung für die neuen Textilmagazinräume sind eben- falls umfangreiche konservatorische Maßnahmen not- SCHAUFLÄCHE: 1.100 m2 wendig. ÖFFNUNGSZEITEN: PALAIS LOBKOWITZ: Textilkonservierung DI, DO, FR, SA UND SO 10-17, MI 10-20 Vorbereitung von insgesamt 186 textilen Objekten für GEDENKRÄUME UND WOTRUBA STUDIENZENTRUM: die Afghanistan-Ausstellung. DI BIS FR 10-12 UND 13-16, SA UND SO 13-16 Es wurden für 5 Ausstellungen („Turmbau zu Ba- SAMMLUNGSOBJEKTE: RUND 1,600 000 bel“/Graz, „Malaysia“/Schallaburg, „Kongo“/Gablitz, EINTRITT: € 4,– (ERM. € 3,–) “Samurai und Geisha“/Leoben, „Nô-Theater“/ÖTM) insgesamt 8 textile Leihgaben vorbereitet. MUSEUMSPOLITIK Depoträume wurden ausgeräumt und die darin be- findlichen Textilien in Aufbewahrungskartons zwi- Die Schwerpunkte der Tätigkeit im Österreichischen schengelagert. Je nach Zeitdruck wurden Standort- Theatermuseum waren die wissenschaftliche Er- listen angefertigt. schließung von vorhandenen wie auch neu erwor- Eigene Objektdatenblätter für alle Neuerwerbungen. benen Sammlungsbeständen. Die Zusammenarbeit mit der Niederösterreichischen Landesregierung für die Landesausstellung „Theaterwelt – Welttheater. BUDGET, BESUCHER/INNEN Tradition und Moderne um 1900“, bei der das Die Budgetdaten (inkl. Basisabgeltung) bzw. Besu- Österreichische Theatermuseum mit 301 Leihgaben cherzahlen sind im Berichtsteil Kunsthistorisches der wichtigste Leihgeber war, bildete einen wesent- Museum „Budget“ bzw. „Besucher/innen“ nachzu- lichen Schwerpunkt der Tätigkeit im Jahre 2003. lesen. Der Leiter des Österreichischen Theatermuseums folgte einer Einladung der Universität von Kansas zu einer Vorlesung mit dem Titel „The Magic Flute: Historical Perspectives“ anlässlich einer Inszenierung der „Zauberflöte“. Im Dezember hielt Thomas Tra- bitsch in Preßburg einen Vortrag über die Geschichte der Theatersammlung der Österreichischen National- bibliothek, in der Folge: des Österreichischen III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 45 von 160

ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM 45

Theatermuseums anlässlich des jährlichen Treffens SAMMLUNG MODELLE/KOSTÜME der Vereinigung Zentraleuropäischer Theaterinstitute, Publikationen: Theateraufführungen in Wien 1716, in: an dem Vertreter der Theatermuseen aus der Slowa- Theatrum Mundi. Die Welt der Bühne. Katalog zur Aus- kei, der Tschechischen Republik sowie aus Polen und stellung, München 2003, S. 34-37. Ungarn teilnahmen. Nô Theater. Kostüme und Masken. Katalog zur Ausstellung, Die Leitung des Hauses war und ist ebenfalls bemüht, Wien 2003, Hg. Ulrike Dembski, Alexandra Steiner. durch zahlreiche Veranstaltungen im Österreichischen „Kann uns zum Vaterland die Fremde werden?“ Skizzen zur Theatermuseum, welche zugleich Teil des die einzel- Europäischen Rezeption des japanischen Theaters, in: nen Ausstellungen ergänzenden Rahmenprogramms Nô Theater. Kostüme und Masken. Katalog zur Ausstel- bilden, das Theatermuseum vermehrt in das Blickfeld lung, Wien 2003, S. 152-160. der Öffentlichkeit zu rücken. All the World’s a Stage. The Austrian Theatre Museum, in: In Kooperation mit den Bundestheatern wird ver- ICOM News. Nr. 4, 2003. stärkt versucht, mit Matineen Opern- und Theater- SIBMAS. Eine „verwandte“ Organisation von ICOM, in: premieren begleitend zu unterstützen. ICOM Österreich Newsletter. 4. Jg., Nr. 3/4, 2003, S. 16-17. AUSSTELLUNGEN Beiträge in: Theaterwelt – Welttheater. Tradition und Moderne um 1900. Katalog zur Niederösterreichischen Rudolf Nurejew und Wien. Ein leidenschaftliches Landesausstellung 2003, Wien-New York 2003. Verhältnis (30. 1.–23. 3. 2003) Vorträge: 7. 2. „Die Kostümsammlung“, ÖTM, Wien. 20. 3. „Die Schausammlung“, ÖTM, Wien. 11. 6. „Oskar Werner“, Bezirksmuseum Josefstadt, Wien. 8. 10.–3. 12. „Nô Kostüme und Masken“, im Rahmen der Ausstellung Nô Theater. Kostüme und Masken, 5 Vorträge, ÖTM, Wien. Theatergrafik- und Plakatsammlung & Programmarchiv. Dr. Barbara Lesák konzipierte und betreute die Ausstellung „Von der Pose zum Ausdruck. Theaterfotografie 1900–1930“ als Kuratorin. Neuerwerbungen: Oskar Kokoschka: Plakat für die „Wede- kind-Woche“, Akademischer Verband für Literatur und Musik in Wien, 1912, Farblithografie (95x63 cm), Druck: Brüder Rosenbaum, Wien. Konvolut mit Grafiken aus dem künstlerischen Teilnachlass von Alfred, Mileva und Ulrich Roller (E4504). Schenkungen an das Programmarchiv. Diverse Konvolute mit Programmen und Theaterzetteln von Wiener bzw. österreichischen Theatern der Zwischen- sowie Nachkriegszeit. Restaurierungen: Im Herbst 2003 konnte ein Konvolut von etwa 20 Farbholzschnitten, die zwischen 1909 und 1915 von Mileva Roller geschaffen wurden, restauriert wer- den. Die Restaurierungsmaßnahmen wurden von Frau Mag. Constanze Litschauer-Vrba durchgeführt, die während eines sechsmonatigen Praktikums am Theater- museum gearbeitet hat. Wissenschaftliche Tätigkeiten: Von der Pose zum Ausdruck. Theaterfotografie 1900–1930, Österreichisches Theater- museum im Verlag Christian Brandstätter, Wien 2003. „Die ‚Internationale Ausstellung neuer Theatertechnik in Ausstellung „Rudolf Nurejew und Wien“, Rudolf Nurejew als Basil in „Don Quixote“, Wiener Staatsoper, 1966 Wien 1924“, in: Theaterwelt – Welttheater. Tradition und Moderne um 1900, Ausstellungskatalog, Niederöster- Ich, Kinski (9. 4.–1. 6. 2003) reichische Landesausstellung 2003, Springer Wien 2003, Von der Pose zum Ausdruck. S. 89-92. Theaterfotografie 1900–1930 (26. 6.–31. 8. 2003) „The infinite world of Frederick J. Kiesler“, in: Oris, Maga- Nô Theater. Kostüme und Masken zine for Architecture and Culture, Nr. 23, Zagreb 2003, S. 110-121. (19. 9. 2003–4. 1. 2004) Die Sammlungen des Österreichischen Theater- HANDZEICHNUNGEN museums waren darüber hinaus mit mehr als 400 Leihgaben an 15 Ausstellungen im In- und Ausland Neuerwerbungen: Oskar Laske: Zwei Schachspieler. Um beteiligt. 1930. Buntstift und Aquarell in Blau, auf Papier. 46 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

46 ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM

Handzeichnungen (6 Blätter) aus dem Nachlass Heinz Brosche, Emailplättchen, Interieur (Atelier), Halbakt, Moog. Porträts, Gebirgslandschaft und Handstudie aus dem Konvolut mit 24 Handzeichnungen (Kostümentwürfe) von Nachlass . Felix Smetana. Restaurierungen: Das im Jahr 2002 erworbene Konvolut FOTOSAMMLUNG (161 Blätter) mit Werken von Herbert Ploberger – eines Sammlungszugänge: Fotonachlass der Wiener Theaterfoto- der Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit in Österreich grafin Gretl Geiger, 6 Kartons SW-Fotos und Negativ- – wurde von Frau Jana Stöger und Frau Mag. Rotraut material; Fotoalben mit Bühnenbildfotos der Österreichi- Heller restauriert (Entfernung der alten Passepartouts, schen Bundestheater (15 Stück); Fotos aus dem Nachlass Rissverklebungen, Entfernung von Flecken) und auf Heinz Moog (3 Kartons); Fotos aus dem Konvolut Maria säurefreie Kartons montiert. Graf (108 Stück); Fotos aus dem Konvolut Maria Graf Wissenschaftliche Tätigkeiten: Aspekte der Bühnendekora- (168 Stück); Fotos aus dem Teilnachlass Ernst Hartmann tion im 17. Jh., in: Theatrum Mundi. Die Welt als Bühne. (154 Stück); Theaterfotos, Wien, Saison VI, VII, VIII, Katalog zur Ausstellung, München 2003, S. 25-30. 2002 (208 Stück); Theaterfotos, Salzburger Festspiele Beiträge in: Theatrum Mundi. Die Welt als Bühne. Katalog 2002 (265 Stück); Theaterfotos, Wien, Saison IX, X, XI, zur Ausstellung, München 2003, S. 130, 134, 136-137, XII, 2002 (539 Stück); Theaterfotos, Wien, Saison I, II, III, 231, 236. 2003 (366 Stück); Theaterfotos, Salzburger Festspiele Beiträge in: Theaterwelt – Welttheater. Tradition und Mo- 2003 (220); Theaterfotos, Wien, Saison IV, V, VI, 2003 derne um 1900. Katalog zur Ausstellung, St. Pölten, 2003, (311). S. 155-157, 162-163, 165, 176, 188-190. Publikationen: Die Fotografische Sammlung des Österrei- chischen Theatermuseums. Ein geschichtlicher Abriss. In: Von der Pose zum Ausdruck. Theaterfotografie 1900- NACHLÄSSE UND AUTOGRAPHEN 1930. Katalog zur Ausstellung, Wien 2003, S. 32-37. Neuerwerbungen: Briefkonvolut Alfred Roller – Mileva Rol- ler, Notizen und Gedichtabschriften; Briefkonvolut Käthe Dorsch – Curt Riess; Nachlass Heinz Moog; Konvolut ARCHIV Richard Teschner; Konvolut betreffend Maria Graf; Teil- nachlass Ernst Hartmann; Eigenhändiger Brief Oskar Mag. Karin Neuwirth begann mit der Aufarbeitung Werners; Briefkonvolut Alfred Roller an Richard und der Archivbestände seit der Gründung der Theater- Emma Teschner; Arthur Schnitzler: 1 Briefkarte mit sammlung in der Österreichischen Nationalbibliothek. Kuvert; Werner Krauß: 1 Brief; Heidemarie Hatheyer: Das Archiv ist darüber hinaus die Kontaktstelle für 2 Briefe; Gottfried von Einem: 1 Brief; Autographen- alle Fragen der Provenienzforschung, die das ÖTM Konvolut . betreffen. Dazu gehört auch der Informations- Teschner Figurenspiegel: Richard Teschner (1879-1948) austausch mit den Provenienzforschungsbeauftragten schuf komplexe Stabpuppen nach javanischen Vorbil- anderer in- und ausländischer Museen. dern, fertigte dazu Kostüme und Dekorationen und ver- fasste auch Stücke für sein Puppentheater, die er Textilrestaurierung 1912-32 im Goldenen Schrein und 1932-47 im Figuren- spiegel zeigte. Der legendäre Figurenspiegel ist im Eine der beiden Restaurierungsstellen für Papier im Österreichischen Theatermuseum erhalten. Im Jahr 2003 Österreichischen Theatermuseum wurde 2003 in eine wurden folgende Stücke Teschners mit den originalen Textilrestaurierungsstelle umgewidmet und im Puppen und auf der originalen Bühne aufgeführt: Der September des gleichen Jahres besetzt. Neben dem Drachentöter, Die grüne Tänzerin, Die Lebensuhr, Sichten, Reinigen und Fotografieren eines ersten Teils Karneval, Sonnentanz und das Weihnachtsspiel. des Kostümdepots legte die Restauratorin Grund- Publikationen: „Lieber in Würde leer, als in Schande voll“. steine für ein späteres, flüssiges und ökonomisches Oskar Werners Innsbrucker Schauspielwochen 1959 und Arbeiten. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die das Scheitern eines Lebenstraumes, in: Der Schlern. Begutachtung von Dauerleihgaben des Kostümdepots 7/2003, Bozen 2003, S. 56-65. der ehemaligen Bundestheater, die im Österreichi- Das antike Karthago zwischen Romantik und Realismus. schen Theatermuseum aufbewahrt werden. Hector Berlioz’ „Les Troyens“ und Gustave Flauberts „Salammbô“, in: Oper im Kontext. Musiktheater bei den Darüber hinaus konnten sämtliche Musterpuppen, die Salzburger Festspielen, Innsbruck 2003, S. 119-131. für die Weltausstellung 1955 angefertigt wurden, einer La Damnation de Faust – digitale Oper archetypischer sorgfältigen Reinigung und Überarbeitung unterzogen Selbstfindung. Interview mit Carlos Padrissa (Über- werden. setzung, Bearbeitung und Kommentar), in: Oper im Kontext. Musiktheater bei den Salzburger Festspielen, Innsbruck 2003, S. 179-188. BUDGET, BESUCHER/INNEN Sonstiges: Seit 2003 Redaktion des Newsletters von ICOM- Die Budgetdaten (inkl. Basisabgeltung) bzw. Besu- Österreich. cherzahlen sind im Berichtsteil Kunsthistorisches Museum „Budget“ bzw. „Besucher/innen“ nachzu- SAMMLUNG QUISQUILIEN lesen. Neuerwerbungen: Erinnerungsgegenstände aus dem Nachlass Heinz Moog (15 Objekte); Büste Gioacchino Rossinis, Dose, Totenmaske, linke Hand, rechte Hand, III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument N ATIONALPARK -I NSTITUT A -D USSENSTELLEN ONAUAUEN P H ETRONELL ALLSTATT :

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NATURHISTORISCHES MUSEUM E P Ö S S I D UTNI BIS ZUSTÄNDIG D DER K U M M A D M D D U D D U D D U UTNI AB ZUSTÄNDIG SL B D NG AMMELOBJEKTE CHAUFLÄCHE ERSONAL INTRITTE NIV NIV NIV NDREA URATORIUM NBESETZT R R R R R R R R ANIELA R FFNUNGSZEITEN AG AG AG . H . R . K . A . H . R . U . M . H . W ), AD .-P .-P .-D . S . C . R OTSCHAFTER EINHARD UTH WE ARL NTON ELMUT EINZ ERBERT ARTIN III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument TEFANIE ALTER EINHOLD ROF ROF HRISTA OZ K K : : 200 P IR OURGLI M C IMMEL . D : P ASSAUER . D . D AB K . E K ONTRERAS AIS : L OLLMANN S : 8.500m ERN H K ÖDL R ROFIT ATTMANN AO R R RWIN € R G , 1. 9.2003, . M 30. 6.2003 J RITSCHER : . G . B AMP OVANOVIC , IEDL K G OLEBIOWSKI , 6,50 ( : DO . U , RUND , F M ARST A AYL P ARIA ERND , ERO 1. Z INANZLEITUNG , MPDIM AG BTEILUNG RÄHISTORISCHE S B C -D NIV -L , CHARITZER ENTER OTANISCHE ( . D - , G ORN INTERIMISTISCH AB 20,000.000 BIS ICHTENBERG K .-P OOLOGISCHE T 2 , 3. Z UND L EOLOGISCH URAT ESCHLER V -K ÖTSCH R ROV 1. 10.2003 , MO 9–18.30, MI 9–21, DI MO 9–18.30,MI9–21, IZEDIREKTOR . K NEIITSHFÜR INTERIMISTISCH , RUSPEL A OOLOGISCHE A H , B BTEILUNG . D LAUS TIUGFÜR BTEILUNG M ICHAEL ÖHLENKUNDLICHE , , SCM IBLIOTHEKEN -N INERALOGISCH G A R , , . R BTEILUNG ENERALDIREKTOR A ICOLA -P W ( 2. Z A INTERIMISTISCH BTEILUNG ) ALÄONTOLOGISCHE OLAND ÖLFER BTEILUNG , H AG € A A LADIK OOLOGISCHE , BTEILUNG . W A CI UND RCHIV 8,–), A BTEILUNG NTHROPOLOGISCHE ( A A OLFGANG AB , D -P LBERT STLUGUND USSTELLUNG B , ERMÄßIGT ETROGRAFISCHE OTANISCHE NEIITSHFÜR INTERIMISTISCH A 1. 7.2003) R . R BTEILUNG ), P Ö , M W KOLOGIE EINHOLD A UBLIC BTEILUNG S ISSENSCHAFTSGESCHICHTE AG GESCHLOSSEN A TELZMÜLLER : BTEILUNG € . C A 3,– ( R BTEILUNG HRISTA LTOSUND ELATIONS H A B BTEILUNG A OHENGARTNER ( AB ILDUNG BTEILUNG BIS 2. Z (V B 1. 10.2003 31. 8.2003) OCK ORSITZENDER OOLOGISCHE , G M ERHARD ARKETING ( STV € . V ), 3,50) A E ORSITZEN BTEILUNG LLERT , - III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 49 von 160

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MUSEUMSPOLITIK EINRICHTUNGSINVESTITIONEN, nach Übertritt in die Vollrechtsfähigkeit mit 1.1.2003 UMBAUTEN (AUSWAHL): ■ Stärkere Publikumsorientierung, Attraktivitäts- Haisaal (XXV): Bau 2002/2003, (Fertigstellung 2004) steigerung durch vermehrte Angebote und interes- € 129.395.– (2002); € 67.949.– (2003). santere Gestaltung. Entfaltung ökonomischer Ein- Tiefseegrotte mit Latimerien (lebende Fossilien, nahmequellen (Shop, Entwicklung neuer Artikel, welche den evolutiven Übergang von Flossen zu Replika, Souvenirs, Vermarktung von Bildrechten, Landextremitäten erkennen lassen). Produktion von Wanderausstellungen, Vermietun- gen, Sponsorenverträge, Angebotspakete, Koope- Mosasaurus platecarpus – weitgehend vollständiges ration mit Tourismus). Aktuelle Forschungsthemen Skelett eines 88 Millionen Jahre alten und über mit größerer Aussicht auf nationale und internatio- 5 Meter langen Meeressauriers aus Kansas. nale Förderung. ■ Anders als bei Kunst- oder Technikmuseen schließt die Museumsordnung des NHM Sponsoren aus, „welche die Glaubwürdigkeit oder wissenschaft- liche Meinungsfreiheit des Museums in Umwelt- fragen beeinträchtigen könnten“, wodurch sich das Spektrum deutlich einschränkt. ■ Zunächst verursachte der notwendige Sprung der Eintrittspreise von € 3.50 auf € 6.50 und ab 1. 10. 2003 schließlich € 8.– (Schüler € 0 auf € 2.–) Mosasaurus aus Kansas USA, kreidezeitlich 88 Millionen Jahre alt einen Gesamtbesucherrückgang, von 362.738 auf „Pferde Evolution im Zeitraffer“ – interaktives 302.976 (-16,48%). Immerhin ergibt sich immer Computerdisplay auf Großbildschirm neben den noch ein Durchschnitt von über 1000 Besuchern fossilen Originalbelegen in Saal IX. pro Öffnungstag. Gleichzeitig wird die Zunahme der zahlenden Besucher um 24,43% (Vollzahler plus 31,82%) und der resultierende Zuwachs der Eigenfinanzierung von einigen Prozent auf etwa 10% als Erfolg betrachtet.

Organisatorische Veränderungen gegenüber 2002 Die Vollrechtsfähigkeit bringt eine verstärkte Publi- kumsöffnung mit sich. Der ursprüngliche Bereich Pferdeevolution im Computer und im Originalbeleg, „Wissensvermittlung und Öffentlichkeit (W & Ö)“ 50 Millionen Jahre bis zum Huf wurde um 4 Posten aufgestockt und in die neuen Ab- Authentisches Modell des Polarschiffes „Tegetthoff“, teilungen „Ausstellung und Bildung (A & B)“ sowie gefangen im Packeis. „Public Relations & Marketing (PR)“ aufgespaltet. Auf diese Weise blieben die Bereiche „Ausstellung und Mineralogie: Drei Riesen-Schneekristalle des Museumspädagogik“ mit Hauptblickrichtung auf deutschen Modellbau-Künstlers Hans Dappen. Schulen und Familien weiterhin in einer Hand, Mineralien- und Meteoritenankäufe um € 50.000,–. während die Pressearbeit, Sonderangebote für Vivaristik Aquarien und Terrarien € 104.432.– (2002); Erwachsenenbildung und Tourismus, Dachführun- € gen, Abendveranstaltungen und Nacht-Events, An- 1.700.– (2003). mietungen, Sponsorenwerbung nun zur neuen PR Wirbellose: Vitrine „Mollusken Österreichs“; Abteilung gehören. Vitrinenbeleuchtung mit „Unterwassereffekt“ für die „Seespinnen“. Als ökonomisch außerordentlich erfolgreich erwies sich die Entscheidung der Generaldirektion für den Insektensaal XXIV: € 10.400.–, (2003). „historischen Rückbau“. Der Bereich Kuppelhalle, Anthropologie: Ankauf einer Homo sapiens Darstel- zentrale Feststiege kann so für Vermietungen mit ent- lung für die in Planung befindlichen Dioramen zur sprechend ökonomischem Erfolg genutzt werden. Hominiden Evolution. Wegen der fächerübergreifenden Natur vieler Aus- stellungsthemen wurde aus dem Kreis der biolo- AUSSTELLUNGEN gischen Abteilungen ein „koordinierender Direktor“ Jungles – Den Regenwald fühlen. Meisterfotos bestellt. von Frans Lanting mit Tropengeräuschen Mit Ende 2003 (bzw. im Verlauf von 2004) gehen (19. 3.–29. 5. 2003) etliche Direktoren in Pension – sowohl Mineralogie, Inmitten Parasiten – Nichts für schwache Nerven Geologie, Botanik, II. Zoologie (Insekten). (6. 5. 2003–26. 1. 2004) 50 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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SAMMLUNGSPOLITIK Die Finanzierung spektakulärer Sammelobjekte und der Erwerb erstklassiker Nachbildungen oder Modelle, die von der Museumsleitung als Publikumsmagneten ange- strebt werden, sind nicht immer ohne Hilfe Dritter mög- lich. Der Verein der Freunde des NHM ist hier wieder in vielfacher Weise hilfreich tätig geworden. Samm- lungsaktivitäten verlagern sich schwerpunktmäßig auf eigene Expeditionen und kollegialen Tausch.

BIBLIOTHEK Zuwachs 2003: 1.530 Bände, Ausgaben inklusive aus- wärtiger Buchbinderarbeiten etc. € 508.625,–. Durch EDV-Eingaben und elektronische Vernetzungen ent- spricht die Bibliothek des NHM hinsichtlich Vielsei- tigkeit, Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit dem neusten Stand.

FORSCHUNG, PUBLIKATIONEN, PROJEKTE Die Forschungs- und Publikationsleistung der 12 wis- senschaftlichen Abteilungen (Mineralogie und Edel- steininstitut, Geologie, Botanik, I., II., III. Zoologie, Anthropologie, Prähistorie, Karst- und Höhlenkunde, Sonderausstellung „Inmitten Parasiten“, Seuchen der Geschichte, Plagen der Zukunft im Tropen- und Globaltourismus Ökologie und Vivaristik, Archiv und Wissenschaftsge- schichte) mit ihren 54 akademischen Mitarbeitern in Ötzi Cultour – Der Mann aus dem Eis: rund 30 Sammlungen und Speziallabors ist bemer- „Leben wie Ötzi“, (1. 10. 2003–31. 1. 2004) kenswert (hunderte Publikationen pro Jahr). Eine Erstpräsentation der offiziellen Sonderausstellung Auswahl: des Bozener Archäologiemuseums außerhalb Italiens. I. Zoologie Standardwerk: Die Säugtierfauna Österreichs (F. Weiss-Spit- zenberger), Verlag Bundesministerium f. Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, 895 Seiten und CD-Rom. Rote Liste der Vögel Oberösterreichs. Mitwirkung am neuen „Jagdprüfungsbehelf“. I. Zoologie und DNA Labor (Molekularsystematik). Amphibien und Reptilien Österreichs – Innerartliche Biodiver- sität und Verbreitung ausgewählter Arten (FWF Projekt). Molekulares Monitoring der Bärenpopulation in den N.Ö.-Steir. Kalkalpen (anhand von 200 Haar- und Losungsproben) WWF Projekt. II. Zoologie Wasserkäfer als potentielle Indikatoren der Gewässergüte (Österreich, China, Türkei, Griechenland, Iran, Libanon, Sonderausstellung „Ötzi – Sein Leben und Sterben vor 5.300 Jahren“ Armenien, Südafrika, Vietnam, Laos, Nepal, Malaysia, Die Nationalparkmaler – Projekt Hohe Tauern Philippinen, Thailand, Neukaledonien, Australien). (Salzburg), (26. 11. 2002–2. 3. 2003) Rote Liste der gefährd. Tiere Niederösterreichs (Ameisen). Die Tiermaler: Margit König – Atelier Natur, Botanik Gerda Winkler-Born – Eulen im Winter, Koordination und wissenschaftliche Edition der aktuellen (26. 11. 2003–1. 2. 2004) „Flora Wiens“. Vorbereitung eines reich illustrierten Pflanzenführers für Alles Jade – Weiterlaufende Sonderausstellung einer 2004. bedeutenden Privatsammlung in den Mineralogischen Schausälen. (8. 2002–8. 2004) Mineralogie / Geologie / Speläologie Projekt Naturbezogener Tourismus: Khaf Al Hoti Höhle, Poster Ausstellung: Flora Wiens, anlässlich der aktuel- Sultanat Oman – interdisziplinäre Aufnahme der Biologie len Vegetationsaufnahme einer Arbeitsgemeinschaft und Geologie einer großen „fossilen“ Tropfsteinhöhle im Auftrag der Umweltabteilung der Stadt Wien. mit See. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 51 von 160

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GEOLAB – Geologie-Lehrkasten für AHS-Zwecke rahmen und unter Beibehaltung der wissenschaft- (Dr. Summesberger und Kollegen). lichen Seriosität möglich, wiewohl es eine Auf- Abteilung Ökologie / Generaldirektion lockerung der streng systematischen Anordnung Nach Mitwirkung am dreijährigen European Ranger Projekt nötig macht. Bis dahin ist eine größtmögliche der Jacobs Foundation (1998-2000) und dem EU- Erfassung von Besuchern durch museumspädago- Leonardo Folgeprojekt TOPAS (Training of Protected gische Angebote anzustreben. Area Staff) 2001-2003 Abschluss der Arbeiten an einer ■ Die museumspädagogische Erfolgsbilanz für 2003: europäischen Grundausbildung für Schutzgebietsranger mit 2.855 Führungen übertraf das Jahr 2003 alle mit der multimedialen Trainingseinheit „Interpreting Basic Ecology“. Jahre seit 1990, sogar den bisherigen Rekord des „Dinosaurier Jahres“ 1993. C.-E. Biegl und B. Lötsch, „Begegnungen mit der Natur“. (AHS-Lehrbuch für Biologie und Umweltkunde), ■ Über 50% der museumspädagogischen Angebote öbv & hpt Verlag, Wien. waren Schulveranstaltungen – davon 71,7% für Bücher: R. Gayl, und R. Maderbacher (Illustrationen) Pflichtschulen (53,9% Hauptschulen, 17,8% Volks- 100 Kinderfragen an die Natur, schulen). öbv & hpt Verlag, Wien 2003. R. Gayl, Faszination Moore, Lebensraum und Kultur, öbv & hpt Verlag, Wien 2003. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Entwicklungsprojekt „Planetarium Inversum Medienpräsenz (Idee: B. Lötsch). Soll das Interesse am Museum wecken und ist Voraus- Auftragsforschung: BMVIT, Forschungsbericht Dezember setzung für Sponsorenwerbung. Das Naturhistorische 2003, Erdbeobachtung aus der Astronautensicht. bot drei Arten von Anlässe für journalistische Berichte: Anthropologie, Prähistorie, Archäozoologie ■ Museumsspezifische – wie Ausstellungen, neue Zeitgeschichte – NS Anthropologie, mit Einladung überle- bender Zeitzeugen. Objekte, wissenschaftl. Veranstaltungen und aktu- elle Forschungsergebnisse Frühe Spuren der Gewalt – Schädelverletzungen und Wund- versorgung an prähistor. Menschenresten aus interdiszipli- ■ Gesellschaftliche – das Haus als festlicher Ort – närer Sicht. von den Mittwoch-Dinners mit Rahmenprogram- Systematische Ausgrabungen im Bestattungsfeld des Hall- men bis zu Staatspreisverleihungen oder Empfän- stätter Salzberges, aktuelle Ergänzung der alten Grabun- gen für Kongresse, Firmen, Wohltätigkeits-, Tier- gen aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jh. schutz- und Umweltanliegen ■ Öffentliches Engagement des Direktors für Natur- Wissenschaftliche Symposien am NHM und Denkmalschutz, Entwicklungshilfe, Agraröko- Int. Symposium 1.–2. 11. 2003: „Konrad Lorenz 100 logie und alternative Energiepolitik. Jahre – Zeitzeugen zu Mensch und Werk“ (gemeinsam Kooperation mit „Universum“: ab Juni 2002 hat das mit der Universität und dem Kulturamt der Stadt Wien) Naturhistorische Museum in Kooperation mit dem Int. Symposium EXAR: Experimentelle Archäologie ORF, viermal jährlich im „Universum Magazin“ einen (Österr. Ges. f. Ur- und Frühgeschichte), gemeinsam 16-seitigen Sonderteil. mit dem NHM am 10. 10.–12. 10. 2003 Exotische Heimtiere, Tagung der Stadtveterinäre, Sponsoring Symposiumsbeiträge des NHM zu Victor Gruen 100 Expeditionsschiff Tegetthoff und Vitrinen der Polar- Jahre mit dem zeitgeschichtlichem Dokument einer expedition 1872-1874 wurden wesentlich von der Persönlichkeitsaufnahme des großen Architekten, ORF Intendanz und dem Land Tirol mitgetragen; der Urbanisten und Umweltplaners. Ausbau der Außenstelle Hallstatt von den Salinen Austria; die Erweiterung der Außenstelle Ökohaus Petronell gelang durch Zuwendungen von Prim. Prof. Dr. Karl Zweymüller, Canon Austria und Osteuropa, VERMITTLUNG, MUSEUMSPÄDAGOGIK Erdgas OMV, und zwei Förderungen der Niederöster- ■ Da die Neuaufstellung und Neuinterpretation von reichischen Landesregierung. zigtausenden Objekten in fast 40 Schausälen auf Der Ankauf des Mosasaurus gelang durch eine Spen- fast einem Hektar zudem ein Generationenprojekt denaktion der Freunde des Naturhistorischen Mu- für alle beteiligten wissenschaftlichen Abteilungen seums. wäre, hatte die Museumspädagogik aus dem Vor- Eine Sonderstellung kommt dem erfolgreichen Textil- handenen schöpfend die Rolle des bestmöglichen kaufmann i. R. Dir. Ermann und seiner Frau zu, Kommentators – und diese Vermittlungsaufgabe welche einen Großteil ihrer Lebensersparnisse in erfüllt sie sehr gut. Wertpapieren in der Größenordnung von Millionen ■ Eine Ausweitung des pädagogischen Prinzips ist Euro zu 50% der erdwissenschaftlichen Forschung erklärtes Ziel des Generaldirektors. Sie muss Gestal- am NHM und zu 50% den Bedürfnissen des um Viel- tungsprinzip der Neuaufstellung werden. Dies ist falt und Attraktivität bemühten Gesamthauses über- ohne Bruch mit dem kulturhistorischen Gesamt- tragen haben. 52 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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DIGITALISIERUNGSVORHABEN 243.097), währenddessen sich die Gesamtbesucher/ innenzahl im Zuge der Eintrittspreiserhöhung um von Die EDV-Erfassung der Inventare ist bei einigen Ab- 362.738 auf 302.976 verminderte. teilungen abgeschlossen, bei andern im Gange. Mit 25 Millionen inventarisierter Objekte in 4 Geschoßen BESUCHERZAHLEN: JAHRESVERLAUF unter und 5 Geschoßen über der Erde. (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) Audiovisuelle Projekte und Ausstellungsbehelfe Für Zuspielungen auf Fernsehmonitoren bzw. Com- 70.000 puterschirmen als Ergänzung der räumlichen Objekte in den Vitrinen sind Demonstrationsprojekte im 60.000 Gange. 50.000

Internet: 40.000 Homepage: http://www.nhm-wien.ac.at/d/aktuelles.html 30.000 Die Programme werden laufend aktualisiert. 20.000

10.000 INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN 0 Naturforschung ist heute international. Die Vernetzun- Jan Feb M r Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez gen einer Institution mit insgesamt 60 Akademikern, 12 Forschungsinstituten und über 30 Spezialsammlun- ■ nichtzahlend, ■ ermäßigt, ■ voll gen, Archiven und Laboratorien sind unüberschaubar vielfältig. Mehrere Gelehrte des Hauses sind Exper- ten/Konsulenten internationaler Organisationen. BUDGET Jahresabschluss des Naturhistorischen Museums, BESUCHER/INNEN Auszug Die Überleitung des Museums in die Vollrechtsfähig- € Die Ausgliederung mit Preiserhöhung von 3,50 auf keit erfolgte mit Jahresbeginn 2003, somit gibt es € € 6,50 und ab Oktober 2003 auf 8,– (für Schüler von noch keine Vergleichsdaten. € 0,– auf € 2,–) ergab einen Rückgang der Gesamt- besucher/innenzahl von minus 16,48%, aber eine Zu- Beträge in Tsd. Euro nahme der zahlenden Besucher/innen um plus 2003 24,43% (Vollzahler um plus 31,82%). Umsatzerlöse 13.292,71 BESUCHERENTWICKLUNG GESAMT davon: (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) Basisabgeltung 11.755,00 Eintrittsgelder 1.065,85 366.364 362.738 Shops, Veranstaltungen, etc. 471,86 400.000 Sonstige betriebl. Erträge 336,73 302.976 350.000 Personalaufwand 9.004,52 Sonst. betriebl. Aufwendungen 300.000 59.879 178.174 167.369 inkl. aller Aufwendungen 250.000 für Ausstellungen, 200.000 102.209 Sammlungstätigkeit 3.338,61 84.208 88.491 Abschreibung 637,12 150.000 Betriebserfolg 649,19 100.000 103.982 106.878 140.888 Finanzerfolg 76,38 50.000 Jahresüberschuss 852,06 0 2001 2002 2003 Der erwirtschaftete Jahresüberschuss dient dem Auf- bau von Rücklagen für künftige Vorhaben. ■ nichtzahlend, ■ ermäßigt, ■ voll Das erste Jahr der Vollrechtsfähigkeit war geprägt von In Absolutzahlen stiegen die zahlenden Besucher/ der Umstellung des Betriebes und den Bemühungen innen von 2002 auf 2003 um 24,43% (von 195.369 auf zur Verbesserung der Ertragslage des Museums. A TELIER B Z EHVNRE VON EETHOVENFRIES NRMFRZEITGENÖSSISCHE FÜR ENTRUM A GRE UND UGARTEN H AUPTHAUS G III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument G USTINUS : O USTAV BERES A K K LIMT MBROSI B NTDER UNST M ELVEDERE U S , S SU MITTELALTERLICHER USEUM MLNE DES AMMLUNGEN NTERES 20 ECESSION -M ER A USEUM Ö , -H B USSTELLUNGSHALLE 1030 STERREICHISCHEN ELVEDERE AUS , , 1010 A , A W 1020 S RTIST KULPTURENGARTEN IEN G RSENALSTRASSE , W 19 USTINUS , P - W 1030 IN . IEN -R IEN UND RINZ , F ESIDENCE , S W K G -E RIEDRICHSTRASSE UNST A A 20 IEN CHERZERGASSE ALERIE UGEN TELIER MBROSI B . J AROCKMUSEUM , R (O AHRHUNDERTS 1 , ENNWEG -S P W A A 1030 RANGERIE B RUNKSTALL -M TRASSE UGARTEN UGARTEN OHNUNG ELVEDERE USEUM W IEN 6A 1 12 27 A )

ÖSTERREICHISCHE GALERIE BELVEDERE 53 von160 54 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

GESCHÄFTSLEITUNG: HR DR. GERBERT FRODL, DIREKTOR UND GESCHÄFTSFÜHRER HR DR. MICHAEL KRAPF, STELLVERTRETENDER DIREKTOR PROKURIST MAG. WOLFGANG FINDL, LEITER DER KAUFMÄNNISCHEN ABTEILUNG SAMMLUNGSLEITUNG: HR DR. GERBERT FRODL, WISSENSCHAFTLICHER DIREKTOR DR. ARTHUR SALIGER, SAMMLUNG MITTELALTER HR DR. MICHAEL KRAPF, SAMMLUNG BAROCK DR. STEPHAN KOJA, DR. SABINE GRABNER, SAMMLUNG 19. JAHRHUNDERT MMAG. DR. FRANZ SMOLA, DR. TOBIAS G. NATTER, SAMMLUNG 20. JAHRHUNDERT MAG. THOMAS TRUMMER, SAMMLUNG 20. UND 21. JAHRHUNDERT WEITERE ABTEILUNGEN: SEKRETARIAT, PUBLIC RELATIONS, SPONSORING WISSENSCHAFTLICHER BEREICH: SAMMLUNGSABTEILUNGEN HR MAG. ERHARD STÖBE, LEITUNG RESTAURIERUNG WOLFGANG MAHR, REGISTRATUR MAG. CHRISTINE BACHL-HOFMANN, LEITUNG BIBLIOTHEK MAG. BERNHARD ANDERGASSEN, REPROABTEILUNG MAG. MONIKA MAYER, MAG. DAGMAR SACHSENHOFER, LEITUNG ARCHIV/DOKUMENTATION MAG. HADWIG KRÄUTLER, KONZEPTION PUBLIKUMSBETREUUNG MAG. BRIGITTE HAUPTNER, PUBLIKUMSBETREUUNG, LEITUNG ORGANISATION, ADMINISTRATION KUNSTVERMITTLUNG (FÜHRUNGSPERSONAL)

SCHAUFLÄCHE (ALLE HÄUSER): 6.360 m2 ÖFFNUNGSZEITEN: OBERES BELVEDERE, UNTERES BELVEDERE, ATELIER AUGARTEN DI BIS SO 10–18, MO GESCHLOSSEN (OSTERMONTAG, PFINGSTMONTAG GEÖFFNET) BEETHOVEN-FRIES, SECESSION: DI BIS SO 10–18, DO 10–20, MO GESCHLOSSEN EINTRITTSPREISE: STANDARDKARTE € 7,50; ERMÄSSIGTE KARTE € 5,– (STUDENTEN BIS 27, PRÄSENZ-/ZIVILDIENER, SENIOREN), KINDER BIS 10 HABEN FREIEN EINTRITT; WIEN-KARTE, Ö1 CLUB MITGLIEDER € 5,–; FAMILIENKARTE € 15,–; FÜHRUNGSKARTE € 3,–; SCHÜLER IM KLASSENVERBAND € 3,–; MIT FÜHRUNG € 2,50 FÜHRUNGSBETREUUNG AUF ANFRAGE FÜR GRUPPEN BIS MAXIMAL 20 PERSONEN: DI BIS FR € 60,–, SA, SO € 90,–, SCHULKLASSEN € 36,– SAMMLUNGSOBJEKTE: RUND 7.586 PERSONAL: 100 MITARBEITERINNEN AUF VOLLZEITBASIS EAMTE ERTRAGSBEDIENSTETE NGESTELLTE ÖSTERREICHISCHE GALERIE BELVEDERE (8 B , 50 V , 42 A ) III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 55 von 160

ÖSTERREICHISCHE GALERIE BELVEDERE 55

ORGANISATION

Kuratorium Vorsitz: Min.-Rat Kurt Rötzer

Geschäftsführer/Direktor Dr. Gerbert Frodl

Sponsoring, PR & Marketing Wissenschaftliches Gremium Sekretariat Beratende Gremien

Finanzbereich & Administration Sammlungsbereich Kaufmännischer Leiter Wissenschaftlicher Leiter Prok. Mag. Wolfgang Findl Dr. Gerbert Frodl

Sekretariat Finanz- und Sammlung Sammlung Assistenz Rechnungswesen Mittelalter BarockRestaurierung

Personalmanagement Museum-Shop Sammlung Sammlung 20. Jh. 19. Jahrhundert inkl. Beethovenfries und Augarten

Sammlung Gebäudeverwaltung Informationstechnologie 21. Jahrhundert Restaurierung

Bibliothek, Archiv, Dokumentation Vermietungen Reproduktionen Registratur Wissenschaftliche Publikationen

MUSEUMSPOLITIK ■ Das Projekt „Aufbau einer Bilddatenbank an der Österreichischen Galerie Belvedere“ wurde im Das Ziel der Arbeit für die Österreichische Galerie Rahmen der Initiative des BMBWK im Herbst 2002 Belvedere bleibt bestehen, ihre Position im Rahmen in Angriff genommen und wird voraussichtlich der Österreichischen Museumslandschaft weiterhin Ende 2005 vollendet sein. klar zu definieren und die Rolle des Museums als zent- ralen Ort österreichischer Kunst im Bewusstsein des EINRICHTUNGSINVESTITIONEN, Publikums zu festigen. Dies geschieht durch eine UMBAUTEN gezielte Sammeltätigkeit, die attraktive Präsentation der ständigen Sammlungen, ein thematisch über- ■ Ein Windfang in der Orangerie (Sammlung Mittel- schaubares Ausstellungsprogramm zu Themen, die alterlicher Kunst) zur Verbesserung der klimati- den Sammelgebieten von der mittelalterlichen bis zur schen Bedingungen ist in Planung. zeitgenössischen Kunst entsprechen und auch den ■ Die von der Burghauptmannschaft finanzierte Vergleich der heimischen mit der internationalen Sanitäranlage neben dem Eingang zum Barock- Kunst fördern, sowie durch eine auf österreichische museum im Unteren Belvedere steht seit Herbst Kunst konzentrierte Forschungstätigkeit der wissen- 2003 zur Verfügung. schaftlichen Mitarbeiter. ■ Die Klimatisierung der Sammlungsräume im Obe- Organisatorische Maßnahmen im Jahr 2003 ren Belvedere wurde im September 2003 fertig Das „20er-Haus“ im Schweizergarten wurde der gestellt. Österreichischen Galerie Belvedere zur vorüber- ■ Die anstehende Restaurierung der Stuckaturen in gehenden Nutzung bis zum Beginn der General- der Sala Terrena und der Prunkstiege des Oberen sanierung (Restaurierung, technische Erweiterung, Belvedere sowie die Restaurierung und Reinigung partielle Erweiterung) übergeben. Nach dem Umbau des Deckenfreskos im Marmorsaal des Oberen wird es ein integrierender Bestandteil der Österreichi- Belvedere stellen eine längerfristige finanzielle und schen Galerie Belvedere und zur Präsentation der organisatorische Herausforderung dar. Sammlung des 20. Jahrhunderts sowie für Wechsel- ausstellungen und Vermietungen genutzt werden. AUSSTELLUNGEN Außerdem wird es den Nachlass Wotrubas zu Permanent Studien- und Ausstellungszwecken aufnehmen. Museum mittelalterlicher Kunst Planung 2004 und längerfristige Maßnahmen Unteres Belvedere / Orangerie ■ Abschluss der Verbesserung der Sicherheitsmaß- Barockmuseum nahmen personeller und technischer Art. Unteres Belvedere 56 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Klassizismus, Romantik, Biedermeier Oberes Belvedere / 2. Stock Historismus, Realismus, Symbolismus, Impressionis- mus, Kunst der Jahrhundertwende, Expressionismus Oberes Belvedere / 1. Stock Atelier Augarten / Zentrum für zeitgenössische Kunst der Österreichischen Galerie Belvedere Augarten Skulpturengarten Augarten Augarten Gustinus Ambrosi-Museum Augarten Gustav Klimt. Beethovenfries Wiener Secession

SONDERAUSSTELLUNGEN

Oberes Belvedere Gustav Klimt. Landschaften, 23. 10. 2002–23. 2. 2003 „Die neuesten Bestrebungen der Kunst documen- tieren.“ Die Moderne Galerie 1903 (ursprünglicher Titel: Moderne Galerie. 1903 „Werke der Kunst unse- Plakat zur Ausstellung „Eduard Angeli“ im Oberen Belvedere rer Zeit“, siehe Österreichische Galerie Belvedere Nachrichten April/Mai/Juni 2003), 3. 3.–2. 11. 2003 Friedrich von Amerling,1803–1887, 26. 3.–22. 6. 2003

Plakat zur Ausstellung „Panamarenko. Multiples“ im Atelier Augarten Unteres Belvedere Franz Xaver Messerschmidt, 11. 10. 2002–9. 2. 2003 Moderne Galerie 1903 Plakat zur Ausstellung „Friedrich von Amerling“ Die „Moderne Galerie“ im Unteren Belvedere als Keimzelle der Österreichischen Galerie Belvedere; Eduard Angeli, Bilder 1998–2003, 10. 9.–23. 11. 2003 Eine Fotodokumentation zu 1903-2003. Anne Hausner, Natur und Struktur, 100 Jahre Österreichische Galerie Belvedere Gemälde und Fotografien, 17. 9.– 23. 11. 2003 Unteres Belvedere, Barockmuseum, 2. 5.–2. 11. 2003 Fritz Riedl, Bildteppiche, 3. 12. 2003–22. 2 2004 Franz Martin Haberditzl. Porträt eines Direktors. Eine Die Sammlung René Clemencic,Wandlungen: Ausstellung zur Erwerbung von Egon Schieles Ereignis Skulptur, 10. 12. 2003–29. 2. 2004 Meisterwerk. 4. 6.– 3. 8. 2003 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 57 von 160

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Bedeutende Kunstwerke Koller, Broncia, Werden und Vergehen, Öl auf Leinwand; gefährdet – konserviert – präsentiert Koller, Broncia, Werden und Vergehen (Entwurfsskizze), Spätgotische Flügelaltäre in Not: Magdalensberg – Öl auf Karton; Schönbach – Zöbing; Unteres Belvedere (Orangerie), Koller, Broncia, Werden und Vergehen (Entwurfsskizze), Museum mittelalterlicher Kunst. Öl auf Karton; 23. 9.–19. 10. 2003 Koller, Broncia, Werden und Vergehen (Entwurfsskizze), Atelier Augarten Kohle auf Papier; Julian Opie / Wallpaper Koller, Broncia, Werden und Vergehen (Entwurfsskizze), Hubert Schmalix / Paintings Bleistift auf Papier. 5. 10. 2002–9. 2. 2003 Ankauf aus den Mitteln der Kunstförderung des Bundes Trauer Poledna, Mathias, Actualité, 2001, Foto; 16. 4.– 27. 7. 2003, verlängert bis 31. 8. 2003 Poledna, Mathias, Actualité No 2/#5, 2001/02, 16mm film, Panamarenko. Multiples color sound DVD transfer, 7.48/46.48 min., 8. 10. 2003–22. 2. 2004 Poledna, Mathias, Actualité, 2001, Papier; „20er-HAUS“. Kunst Kunst Kunst Ponger, Lisl, Out of Austria (Prospekt), 2000, Leinwand, Der große österreichische Staatspreis. bedruckt; Eine Ausstellung des Kunstsenates in Kooperation Ponger, Lisl, Out of Austria (Blumen), 2002, Holz, bemalt, mit der Österreichischen Galerie Belvedere Schrank a` la Loos, Holz (Eiche blond); 1. 3.–6. 4. 2003, verlängert bis 21. 4. 2003. Pumhösl, Florian, Hauspinakothek, div.Mat.; Oberes Belvedere – Unteres Belvedere – 20er- Schinwald, Markus, Dictio pii, DVD 16min. 35mm ed.7; Haus – Atelier Augarten – Haus der Industrie Steckholzer, Martina, aus der Serie TV Studio, Acryl auf Anlässlich ihres hundertjährigen Bestehens lud die Leinwand; Österreichische Galerie Belvedere zu einem wissen- Steckholzer, Martina, aus der Serie TV Studio, Acryl auf schaftlichen Symposium ein: Leinwand; Das Museum. Spiegel und Motor kulturpolitischer 9670 Wurm, Erwin, O.T. Serie „Zürich. Indoor sculptures in Visionen. 1903-2003. collaboration with Sylvie Fleury“, c-print. 100 Jahre Österreichische Galerie Belvedere, 16.–19. 10. 2003. Schenkungen Monk, Jonathan, „to be taped...“, 2002, Farbdia, Papier; RESTAURIERUNG Friedrich, Otto, Porträt Gabrielle Galla, um 1905, Öl auf Im Verlauf des Berichtsjahres wurden von den Restau- Leinwand; rierwerkstätten der Österreichischen Galerie Belvedere Friedrich, Otto, Elle Lanzer und ihre Tochter Bettina, Öl auf Kunstwerke aus dem Bestand des Museums restauriert, Karton; darunter: Friedrich, Otto, Porträt Elle Lanzer, Öl auf Karton; Emil Jakob Schindler „Herbstlandschaft“ und „Am Tull- Friedrich, Otto, Blumen, Öl auf Karton; nerbach bei Plankenberg“; Boris Michajlovic Kustodiev Friedrich, Otto, Porträt Heinrich Gallia in Offiziersuniform, „Die Familie“; Osman Hamdy Bey „Islamischer Theo- Öl auf Karton; loge mit Koran“; Fritz Riedl „Rote Komposition“; Vlako Friedrich, Otto, Porträt Edward Triesch mit Frau, Öl auf Karton; Bukovac „Hochsommer“; Friedrich von Amerling „Luise Pfeiffer-Nathusius“; Auguste Renoir „Nach dem Bade“; Friedrich, Otto, 7 Tischkarten, Mischtechnik auf Papier; Tina Blau „Blick auf Wien“ und „Türkenschanze“; Theo- Pillhofer, Josef, Kopf, Holz auf Messingplatte; dor von Hörmann „Waldschlag bei Gödöllö“. Dicker-Brandeis, Friedl, Fenster mit Pflanzen, Öl auf Lein- Betreuung sämtlicher Ausstellungen und Erstellung wand; von Zustandsprotokollen für ausgeliehene und entlie- Dicker-Brandeis, Friedl, Weg in Hronov, um 1983-42, Öl auf hene Kunstwerke; Begleitung von Kunstwerken zu Karton; Ausstellungen im Inland und im Ausland. Dicker-Brandeis, Friedl, Frauenporträt, Öl auf Karton; Betreuung von fünf Volontären. Dicker-Brandeis, Friedl, Pragbild – Eisenbrücke, Moldau, Einführung in die Programme „Access“ und „Crystal um 1934–1938, Öl auf Leinwand; Reports“ zur Bearbeitung des TMS-Systems und Er- Kolding, Jacob, Planning Strategies, 2002, Collage mit SW- stellung von Arbeits- und Ausdruckmasken. Xeroxkopien auf Papier; Kolding, Jacob, Spaced Out, 2003, Collage mit SW-Xerox- SAMMLUNGSPOLITIK kopien auf Papier; Ankauf Side´n, Ann-Sophie, Poshlust Verso Recto (A quest for white Oppenheimer, Max, Knabenbildnis Manfred Osthaus, 1911, horses), 2003, Archival proof ink – Iris print on archival Öl auf Leinwand; paper. 58 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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BIBLIOTHEK Michael Krapf: Englische Ausgabe des Kataloges der Aus- stellung: Franz Xaver Messerschmidt, edited by Michael Jahresstatistik Bibliothek 2003 Krapf, with texts by Almut Krapf-Weiler and Michael Schriftentausch/Kauf/Geschenke Krapf, Ostfildern-Ruit 2003, mit folgenden Beiträgen: F.X. Messerschmidt’s Life and Work, The „Character Neuerwerbungen 84 Heads“, Patrons and Friends. im Schriftentausch erhaltene Literatur 460 „Das Barockmuseum“, in: Meisterwerke der Österreichi- Geschenke/Belegexemplare 535 schen Galerie Belvedere Wien, herausgegeben von G. insgesamt 1079 Frodl und V. Traeger, Mailand-Wien 2003, S. 55ff. Arthur Saliger: Zum Verhältnis der Kefermarkter Schrein- Gesamtbestand der Bibliothek : 41.497 figuren zu Niclaes Gerhaert van Leyden, in: Gotikschätze Bibliotheksbenützung Oberösterreich, Symposion im Linzer Schloss, Linz 2003, S. 105 ff. auswärtige Benutzer 217 Benutzer im Haus 355 Sabine Grabner: Friedrich von Amerling. 1803-1887, Ausst. Kat., Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2003. Benutzer insgesamt 572 Entlehnungen/Anfragen Artikel Auch das war Wien. Überlegungen zur Entwicklung des derzeit im Haus entlehnte Bücher 531 Genres in der Wiener Biedermeiermalerei, in: Belvedere im Jahr 2002 entlehnte bzw. ausgehobene Literatur 1472 2/2003, S. 20-33. Anfragen (Telefon/E-Mail) 238 Josef Danhausers Bilderzählungen und die zeitgenössische Ausgaben Wiener Volkskomödie, in: Erika Mayr-Oehring (Hg.), € Tischgesellschaften. Malerei des 16.-20. Jh., Ausst. Kat. Literatur 9.185 der Residenzgalerie Salzburg, Salzburg 2003, S. 47-57. Bibliotheksdatenbank € 5.070 € Stephan Koja: Herausgabe von „Belvedere – Zeitschrift für Buchrestaurierung 2.880 bildende Kunst“. Buchbinder € 1.930 Ausstellungskatalog „Franz Martin Haberditzl. Portrait insgesamt € 19.065 eines Direktors“, Wien 2003. „Von Anfang an modern: Die ersten 100 Jahre. Die Öster- reichische Galerie Belvedere: Ein Galopp durch die hür- FORSCHUNG, PUBLIKATIONEN, denreiche Geschichte“, in: Die Presse, 26. März 2003, PROJEKTE Sonderausgabe Österreichische Galerie Belvedere, S. 6-7. Das von der Österreichischen Galerie Belvedere beim Franz Smola: Franz Smola (Hg.) Florian Jakowitsch. Leben BMBWK eingereichte Projekt „Aufbau einer wissen- und Werk. St. Pölten – Wien – Linz, Landesverlag 2003, 112 Seiten. schaftlichen Dokumentation und Bilddatenbank über „Die Kehrseite der Dinge. Eduard Angeli – Bilder der den Nötscher Kreis“ wurde von Frau BM Gehrer am letzten fünf Jahre / The Other Side of Things. Eduard 12. Juli 2002 genehmigt. Der Abschluss dieses For- Angeli – Images from the Last Five Years”, in: Ausst. schungsvorhabens ist für Ende 2005 geplant. Kat. Eduard Angeli. Bilder / Paintings 1998-2003, Öster- reichische Galerie Belvedere, 2003, S. 4-21 (Engl. Über- Verleihung des OscART durch das Wiener Gremium setzung Christopher Barber). des Kunsthandels an Gerbert Frodl als Ehrenpreis für „Malen mit gefärbter Wolle. Zum Erscheinungsbild der besondere Verdienste um die Kunst, ihre Vermittlung Bildteppiche von Fritz Riedl / Painting with Colored und den Kunstmarkt. Wool. Looking at Fritz Riedl’s Tapestries”, in: Ausst. Kat. Fritz Riedl. Bildteppiche / Tapestries, Österreichische Publikationen (Auswahl) Galerie Belvedere, 2003, S. 22-31 (Engl. Übersetzung Thomas Trummer: „Der Riss der Modelle“, in: Ausst. Kat. Christopher Barber). Modellierte Welten, Oberösterreichische Landesgalerie, Kunstkalender 2003 „Egon Schiele“, Produktion: Öster- Weitra: Bibliothek der Provinz: publication N1 2003, reichische Galerie Belvedere, Text: Franz Smola, Über- S. 17-28. setzung: Christopher Barber. „Hier ist es unbeschreiblich schön.... Eine kleine Phäno- Projekte menologie der Ansichtskarte“, in: Werner Fenz: (Hg.) site-seeing, 4. Österreichische Triennale zur Fotografie, Thomas Trummer: (Vorträge) „Unsere Besten. Ein Versuch Graz 2003, 48-62 (engl-dt.). über das Ranking“, Auslandskulturtagung. „Harbingers and Replicas. Models as hypothetical Sammlung Essl, Bericht des Ministerium für auswärtige things“, in: Marko Lulic (Hg.): Precise Models, Beograd: Angelegenheiten, 4. September 2003. remont 2003, S. 5-11. (engl-serbokroatisch). „Max Klinger: Das Parisurteil in der Österreichischen Ga- Herausgeber des Bandes „Panamarenko. Multiples“. lerie Belevdere“, Grazer Kunstverein, 12. 12. 2003. Ausst. Kat. Atelier Augarten, Köln: Revolver. Archiv für Franz Smola: (Ausstellungsprojekte) KHM Wien, aktuelle Kunst 2003. 10. 2.–22. 4. 2003. „Zeit des Aufbruchs. Budapest und Ernst Caramelle, Dorit Margreiter, Walter Obholzer, Stefan Wien zwischen Historismus und Avantgarde“, Bereichs- Sandner, Esther Stocker, Lois Weinberger, Heimo Zober- kurator für Malerei der Avantgarde in Wien. nig, Innsbruck 2004, S.13f, 32f, 34f, 36f, 44f, 52-55, 58-61. Städtisches Kulturzentrum St. Peter an der Sperr, Wiener in: arttirol. Kunstankäufe des Landes Tirol 2001-2002, Neustadt, 22. 8.–3. 10. 2003: „Florian Jakowitsch – Innsbruck 2003. 80. Geburtstag“, Ausstellungskurator. „Zur Kunst nach 1960“ in: Meisterwerke der Österreichi- Österreichische Galerie Belvedere, Oberes Belvedere, schen Galerie Belvedere, Gerbert Frodl u. Verena Träger 10. 9.–23. 11. 2003: „Eduard Angeli. Bilder 1998-2003“, (Hg.), Mailand: Marzotta 2003, S. 279-281. Ausstellungskurator. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 59 von 160

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Österreichische Galerie Belvedere, Oberes Belvedere, ■ Belvedere at night. Abendführungen mit Sektemp- 17. 9.–23. 11. 2003: „Anne Hausner. Natur und Struktur – fang für Gruppen auf Bestellung. Gemälde und Fotografien“, Ausstellungskurator. Österreichische Galerie Belvedere, Oberes Belvedere, „Im Visier“ Kunstgesprächs-Reihe anlässlich des Jubi- 3. 12. 2003–2. 2. 2004: „Fritz Riedl. Bildteppiche“, läums: 100 Jahre Österreichische Galerie Belvedere Ausstellungskurator. zu verschiedenen Kunstwerken, Werkgruppen oder (Forschungen) „Robin Christian Andersen (1890-1969). einer Künstlerpersönlichkeit aus den Gründungstagen Leben und Werk“: Mehrjähriges Forschungsprojekt an der Österreichischen Galerie Belvedere als Moderne der Universität Wien, Dissertation am Institut für Kunst- Galerie. geschichte. Sabine Grabner: (Vorträge) Erzählte Geschichten bei Josef Frühlingsfest am 4. Mai: „Frühling im Belvedere – Danhauser. Mysterien und Entdeckungen“ für Kinder und Er- Die „Moderne Schule“ in der kaiserlichen Gemälde- wachsene mit speziellen Vermittlungsangeboten für galerie und andere Bestrebungen zur Förderung der zeit- Blinde und Gehörlose anlässlich des „Printemps des genössischen Kunst im frühen 19. Jh. Musées“ – Museumsfrühling im Unteren Belvedere. Stephan Koja: (Ausstellungen) Gustav Klimt. Landschaften. Bis 23. 2. 2003, Österreichische Galerie Belvedere, Wien. Vermittlungsprogramme zu den „Die neuesten Bestrebungen der Kunst documentieren...“. Sonderausstellungen Die Moderne Galerie 1903. Österreichische Galerie ■ Belvedere, Wien. 3. 3.–2. 11. 2003. Überblickführungen in den Ausstellungen Franz Franz Martin Haberditzl. Portrait eines Direktors. Xaver Messerschmidt, Gustav Klimt. Landschaften 4. 6.–3. 8. 2003. Österreichische Galerie Belvedere, Wien. und Friedrich von Amerling. Monika Mayer, Dagmar Sachsenhofer: (Künstlerarchiv) Do- ■ „Betrachtungen “ – “Ausstellungsgespräche“ zu kumentation und Recherche zu österreichischen Künst- speziellen Themenkomplexen zu den Sonderaus- lern; Betreuung von wissenschaftlichen Anfragen; Erstel- stellungen. lung und Implementierung einer Künstlerdatenbank zur Erfassung der Archivalien und Erstellung einer öster- ■ Kunst-Frühstück. Führungen mit anschließendem reichischen Künstlerdokumentation. Gespräch und Ausklang bei einem gemeinsamen (Provenienzforschung) Weiterführung der Provenienzfor- Frühstück zu den Ausstellungen: Gustav Klimt. schung als Mitglieder der Kommission für Provenienz- Landschaften, „Trauer“ im Atelier Augarten und forschung. Friedrich von Amerling. Publikationen der Österreichischen Galerie Belvedere mit ■ Ausnahme der Ausstellungskataloge Führungen für Menschen mit besonderen Bedürf- nissen: „Skulpturen bitte berühren“ – Vermittlungs- Belvedere Zeitschrift für bildende Kunst, Heft 1 und 2, 2003. angebot für Blinde in der Ausstellung Franz Xaver Meisterwerke der Österreichischen Galerie Belvedere Wien, Messerschmidt. Herausgeber Gerbert Frodl und Verena Traeger, Verlag ■ Führungen in Gebärdensprache in der Ausstellung Mazzotta/Mailand, 2003, (deutsche, englische und italie- Gustav Klimt. Landschaften. nische Ausgabe). Kulturspaziergang. „Galerist trifft Künstler“ und „Klimt trifft Altenberg“ – Kulturspaziergänge in Zusammen- KUNSTVERMITTLUNG, BESUCHERSERVICE arbeit mit dem Jüdischen Museum Wien. „Summertime-Lectures“. Kunstgespräche im Atelier ■ Vermittlungs- und Rahmenprogramme in den stän- Augarten mit anschließender Einladung zur Diskus- digen Sammlungen: sion in den Ausstellungen Trauer und Panamarenko. ■ „Einblicke – Insights – Impressioni“ Regelmäßige Kurzführungen: in deutscher, englischer und italie- Vermittlungsprogramme für Kinder nischer Sprache. ■ KiDis-News. Regelmäßig erscheinender Newsletter ■ Überblicksführungen zu den Hauptwerken der für Kinder mit neuen Programmen, Kurzreportagen österreichischen Barockkunst begleitend zum zu vergangenen Terminen, Rätselspielen, Malblät- KiDis-Ferienspiel. tern und vielem mehr. ■ „Betrachtungen“ zu speziellen Themenschwer- ■ Kinderführer Kunstdetektiv zur Ausstellung Fried- punkten im Unteren Belvedere: rich von Amerling. Die Passionsbilder im Museum mittelalterlicher ■ KiDis-Familiensonntage (jeweils mehrere Termine) Kunst. „Die geheimnisvollen Truhen des F.X.M.“ in der Die Apotheose des Prinzen Eugen. Ausstellung Franz Xaver Messerschmidt. Neue Themenführungs-Reihe mit dem Titel: Kunst- „Mit dem frechen Huhn Agathe auf Sommerfrische“ techniken – Zur Entstehung von Meisterwerken im in der Ausstellung Gustav Klimt. Landschaften. Oberen und Unteren Belvedere. „Als Struwelpeter sich noch die Haare kämmen ■ Kunst-Frühstück. Führungen mit anschließendem musste“ in der Ausstellung Friedrich von Amerling. Gespräch und Ausklang bei einem gemeinsamen „Vier gewinnt“ im Barockmuseum. Frühstück anlässlich der Neuaufstellung der Samm- „Holzwurm & Krakeleemännchen“ im Oberen und lung „Kunst um die Jahrhundertwende“ und zum Unteren Belvedere: Familienprogramm zum 100-jährigen Jubiläum der Modernen Galerie. Schwerpunkt künstlerischer Techniken. 60 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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■ KiDis-Sommerferienspiel in Zusammenarbeit mit zu 2002 einen Besucherabgang von –6,72%. Die An- dem Verein WienXtra: Themenreihe „Zeitreise ins zahl der zahlenden Besucher beträgt 90,74%. Mittelalter“ im Unteren Belvedere, Museum mittel- alterlicher Kunst zur Welt der Ritter, Drachen und BESUCHERZAHLEN: JAHRESVERLAUF Burgen. (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) ■ Kindergeburtstage. Aufgrund des enormen Interes- ses Erweiterung des Angebotes. 50.000 ■ Angebote für Schulklassen: Begleitend zum Ver- 45.000 mittlungsangebot in den ständigen Sammlungen (siehe Broschüre „Museum und Schule“) Konzep- 40.000 tion von altersgerechten Vermittlungsprogrammen 35.000 zu ausgewählten Ausstellungen. 30.000 Neue Programme zum Thema „Kunsttechnologie“ 25.000 „Holzwurm & Krakeleemännchen“ (Volksschulen), 20.000 „Das Geheimnis ihres Erfolges“ (Mittel- und Ober- 15.000 stufe); auch als 3-stündiger Workshop. 10.000 5.000 DIGITALISIERUNG, INTERNET 0 Jan Feb M r Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Seit November 2002 wird der gesamte Sammlungsbe- stand der Österreichischen Galerie Belvedere digital ■ nichtzahlend, ■ ermäßigt, ■ voll erfasst. Das Projekt wird im Auftrag des BMBWK durchgeführt und ist in die IT-Initiative eFit Austria, BUDGET Teilbereich eCulture, integriert. Jahresabschluss der Österreichischen Galerie Belvedere, Auszug INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN Das Geschäftsjahr 2003 wurde mit einem positiven Er- Die Kontakte der Österreichischen Galerie Belvedere gebnis abgeschlossen. Der Jahresüberschuss wurde mit ausländischen Museen werden ständig gepflegt dem Eigenkapital zugeführt. und erweitert. Das betrifft den Austausch von Leihga- Beträge in Tsd. Euro ben ebenso, wie die Kooperation im Zusammenhang 2001 2002 2003 mit Ausstellungen. Umsatzerlöse 8.164,07 8.858,05 8.540,00 davon: BESUCHER/INNEN Basisabgeltung 4.423,09 4.423,00 4.423,00 Eintrittsgelder 1.752,01 2.187,28 1.927,31 BESUCHERENTWICKLUNG: GESAMT Shops, Veranstaltungen, etc. 1.848,56 2.247,77 2.189,71 (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) Sonstige betriebl. Erträge 309,86 441,00 586,85 386.024 Personalaufwand 3.728,25 4.010,80 4.072,85 352.772 360.065 400.000 31.615 Sonst. betriebl. Aufwendungen 27.941 33.339 inkl. aller Aufwendungen 350.000 für Ausstellungen, 1) 300.000 185.805 Sammlungstätigkeit 3.528,85 4.819,99 4.699,89 167.713 171.869 250.000 Abschreibung 285,19 350,32 363,11 Betriebserfolg2) 931,65 117,94 –8,98 200.000 Finanzerfolg 145,35 112,74 109,75 150.000 3) 168.604 Jahresüberschuss 1.055,65 710,73 100,77 100.000 157.118 154.857 1): inkl. Kunstankäufe gem. Jahresabschluss 50.000 2): Betriebserfolg gem. Jahresabschluss abzgl. Kunstankäufe 3): Jahresüberschuss unter Berücksichtigung der Kunst- 0 ankäufe 2001 2002 2003 Das Museum konnte den betieblichen Aufwand redu- zieren, die Steigerung des Personalaufwands gering ■ nichtzahlend, ■ ermäßigt, ■ voll halten und damit den leichten Rückgang bei den Die Österreichische Galerie Belvedere verzeichnete Umsätzen und die gestiegene Abschreibung nahezu mit insgesamt 360.065 Besucher/innen im Vergleich ausgleichen. III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument A LBERTINAPLATZ 1, 1010 W IEN

ALBERTINA 61 von160 62 von160

ALBERTINA P A E S S E M K S K G W M S R D M M M M D D M D D D D D D W M D DES DES D M D AMMLUNGSOBJEKTE CHAUFLÄCHE TEFAN CHIELE ERSONAL RWACHSENE INTRITTSPREISE ESTAURATOREN LLEINERZIEHERTICKET ATHARINA LIMT ISELA R R R R R R R R R R R R AG AG AG AG AG AG AG AG AG ALTRAUD ISSENSCHAFTLICHE . B . M . M . M . C . H . M . M . A . C . M . K 20. J 15. . D . I . (FH)J . H . S . (FH)C . M . A . D -A HRISTIAN HRISTINE ARBARA LAUS NTONIA EINZ AREN ONIKA ARKUS ARIE ARIETTA ARIAN NES III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument B YBILLE M -A STRID R R ANNAH ICHAEL RCHIV BIS AUMGARTNER . A . A AHRHUNDERTS : 105(68A USIL RCHIV G W A W L S G 19. J LFRED LFRED : UISE CHOELLER B ROSS LBRECHT ULIA K F , : 3.500 IDMOSER IDAUER L H ORNELIA RÖNING € H D ABER ISANZ M RISTAN P ECHNER E B S : P : OERSCHELMANN ENTZE OSSI 9,–, S RESSESPRECHER KELHART INGER AUTNER ENEDIK ONSTINGL S -W M AHRHUNDERTS F TERNATH W W , LUNGER AG : -P , , EIKHART K L , EIDINGER EIDINGER , CA , S , , S F M EITENDE , : . E , M RAKKEN , NGESTELLTE URATOREN Z TUDENTEN A F AMMLUNGSDIENSTE V CHRÖDER R B RANZÖSISCHE , O 2 S , A € F . 1,140.000O -M ÖCHLING TGAI DES OTOGRAFIE CIETRAB RCHITEKTUR ERWALTUNG -R ECHNUNGSWESEN HOP IBLIOTHEK LISABETH TGAI DER OTOGRAFIE AG 12,–, G , , -S CIETRBIS RCHITEKTUR ARKHOF SKAR EINWETTER F K . A , CHUPPANZ TGAI DER OTOGRAFIE , N MUIAINUND OMMUNIKATION , , S L , K EITUNG D NDREAS , K , URATORIN K : TV IEDERLÄNDISCHE EUTSCHE D , 30 E NTDES UNST UPNAB RUPPEN € OKOSCHKA T , . G XHIBITION RKO UND IREKTOR HOBOIS K 6,50, S K , NTDES UNST ESCHÄFTSFÜHRER , VERTRAGSBEDIENSTETE NTDES UNST F BJEKTE K G 19. J RANZÖSISCHE D 1848 UNSTVERMITTLUNG RUBER J , Ö , F EUTSCHE – B AHRHUNDERTWENDE , 1848 ENIOREN 20. J L -W TGAI DER OTOGRAFIE TRECICEUND STERREICHISCHE AHRHUNDERTS K EITUNG 10 M UDGET LASSISCHEN , M 20. J ERKSVERZEICHNIS ANAGEMENT 16. AHRHUNDERTS PERSONEN G K , Ö AG V NTDES UNST ESCHÄFTSFÜHRER : ERANSTALTUNGEN , AHRHUNDERTS UND . U € K TRECICEUND STERREICHISCHE A , V NTDES UNST KAD 7,50, F LRIKE ERWALTUNG 17. J M : , P . R € , 7B ODERNE G 19. ROVENIENZFORSCHUNG E 6,50 EST , Z EGENWART AHRHUNDERTS AMILIENKARTE RTL BIS 19. . K EAMTE EITGENÖSSISCHE S , S CHWEIZER ARINE 20. J ABINE UND ) AHRHUNDERTS B 20. J S F CHWEIZER OVAGNET : RÖHLICH K € UNST AHRHUNDERTS 21,–, K UNST , , K , UNST , III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 63 von 160

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DIE WIEDERERÖFFNUNG RENOVIERUNG, REKONSTRUKTION, MODERNISIERUNG UND ERWEITERUNG Nach beinahe 10-jähriger Schließung wurde die Albertina am 14. 3. 2003 mit der größten jemals in DES PALAIS Österreich gezeigten Ausstellung des norwegischen Der neue Aufgang auf die Bastei Symbolisten und Expressionisten Edvard Munch, einer Geschichte der Fotografie aus der Albertina Mit der Fertigstellung des Soravia-Wings im Dezem- eigenen Sammlung und des jüngsten Zyklus von ber 2003 hat die Albertina ein neues, außergewöhn- Robert Longo in Anwesenheit von Königin Sonja von liches und weithin sichtbares Wahrzeichen bekom- Norwegen und Bundespräsident Dr. Thomas Klestil men. feierlich wiedereröffnet.

Wiedereröffnung der Albertina: Diner zu Ehren von Königin Sonja von Norwegen im Musensaal In den folgenden neun Monaten hat die Albertina bis zum Ende des Jahres 2003 über 800.000 Besucher/ innen gezählt: ein in dieser Dimension unerwarteter Erfolg, der die Richtigkeit der Neupositionierung der Albertina unter Beweis gestellt hat. Mit der Ausstellung Albrecht Dürer, die in nur drei Monaten von über 470.000 Besuchern gesehen wur- de, hat die Albertina zudem die erfolgreichste, jemals Albertina, Außenansicht, der Soravia Wing von Hans Hollein in Österreich gezeigte Ausstellung veranstaltet. Der Entwurf des österreichischen Architekten und Pritzker-Preisträger Hans Hollein steht als markantes MUSEUMSPOLITIK Symbol für den Neubeginn der wiedereröffneten Albertina. Die zentrale Rolle des Ausstellungsbetriebes leitet Mit einem großen Lift und einer nur aufwärts führen- sich von der Notwendigkeit ab, die lichtempfind- den, die Bastei durchstoßenden Rolltreppe wurde lichen Werke der Albertina immer nur zeitlich be- zugleich ein Aufgang geschaffen, der es vielen, auch fristet zeigen zu können. behinderten und gebrechlichen Menschen, gleichzei- Die Eröffnung des Studiensaals im Herbst 2005 ist das tig und in kürzester Zeit sowie bei jedem Wetter vordringliche Ziel in den kommenden beiden Jahren. erlaubt, den großen Höhenunterschied zwischen Ein weiteres zentrales Anliegen ist die umfassende dem Straßenniveau und der Bastei bequem zu über- Pflege, Restaurierung und Stabilisierung der kunst- winden. historisch wichtigsten und wertvollsten Werke der Sammlung. Die Reaktivierung des alten Haupteingangs Die Albertina vereinigt heute die Funktion eines zeit- Mit der Wiedereröffnung der Albertina wird zum er- gemäßen Museumsneubaus mit der Erscheinung sten Mal seit 50 Jahren der Eingang in die Albertina eines kunsthistorisch wie historisch bedeutenden wieder an seinen historischen Ort, elf Meter über Orts, an dem nicht nur der Gründer der Sammlung dem Straßenniveau auf der Bastei, an die Stirnseite Herzog Albert von Sachsen-Teschen, sondern auch des Palais, zurückverlegt. dessen Adoptivsohn, Erzherzog Carl und die Die Stirnseite des Palais ist zugleich jener Gebäude- Erzherzöge Albrecht und Friedrich wohnten. Dieser teil der Albertina, der am schwersten vom letzten historischen Bedeutung sollten auch die moderne Bombardement Wiens im Zweiten Weltkrieg in Erweiterung und die Umbauten im Palais oder Mitleidenschaft gezogen wurde. Im Zuge der Um- die kostbare Gestaltung des Museumsshops oder baumaßnahmen wurde daher der Eingang ins Palais Restaurants gerecht werden. und Museum neu gestaltet. 64 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Der Court, der im 19. Jh. noch als Kutschenremise Die Pfeilerhalle diente, wurde überdacht und klimatisiert. Die nach Als dritte Ausstellungshalle wurde die schon früher dem Zweiten Weltkrieg abgeschlagenen Hoffassaden vorwiegend für Studienausstellungen genutzte Pfeiler- konnten rekonstruiert und in den Zustand von 1822 halle – die ehemalige Kutschenvorfahrt und Sala Ter- versetzt werden. rena – neu adaptiert.

DIE ERWEITERUNG DER ALBERTINA Museumsshop und Museumsrestaurant Die Albertina verfügt erstmals in ihrer Geschichte Studiengebäude, Tiefspeicher über Museumsshop und Museumsrestaurant und Das unterirdisch in der Bastei gelegene Studien- kann damit ihrem Ziel, ein serviceorientiertes und gebäude mit Bibliothek, Werkstätten, Restaurierung besucherfreundliches Museums zu sein, gerecht und Forschungszentrum sowie der benachbarte, werden. ebenfalls in der Bastei gelegene Tiefspeicher wurden im Rohbau bereits im Jahr 2001 übernommen. Die Eröffnung des Studiensaalbetriebs im vierten Ober- geschoß des neuen Studiengebäudes und die Inbe- triebnahme der Depots, insbesondere des automati- schen Hochregallagers, sind für Herbst 2005 geplant.

Die Basteihalle Der im Anschluss an Studiengebäude und Tiefspei- cher unterirdisch in der Bastei situierte Neubau der 950 m2 großen Ausstellungshalle lässt sich flexibel an die Anforderungen der jeweiligen Ausstellungen an- passen.

Die Ausstellungshalle der Propter Homines- Stiftung Fürstentum Liechtenstein Die zweite neue Ausstellungshalle, die so genannte Propter-Homines-Halle, ist im Piano Nobile des Alber- Die Habsburgischen Prunkräume, Musensaal tina-Palais gelegen. Im Gegensatz zur unterirdischen Basteihalle zeichnet sie sich durch eine Gliederung in Die Renovierung der Habsburgischen unterschiedlich hohe Raumabschnitte aus. Prunkräume Die Propter-Homines-Halle wurde zur Gänze aus priva- Die Habsburgischen Prunkräume im Palais Albertina ten Sponsormitteln von der Stiftung Propter Homines erstrecken sich über den gesamten Burggartenflügel, Vaduz Fürstentum Liechtenstein unter der Präsident- der zwischen 1802 und 1805 nach Plänen Louis de schaft von Prof. DDr. Herbert Batliner finanziert. Montoyers für Albert Herzog von Sachsen-Teschen

ORGANISATION

Kuratorium Vorsitz: SC Dr. Brigitte Böck

Geschäftsführung/Direktor Dr. Klaus Albrecht Schröder

Kommunikation Sammlungen Restaurierung Veranstaltungen

Rechnungswesen Personalverwaltung Kunstvermittlung Budget

Verwaltung Security Shop III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 65 von 160

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errichtet worden ist. Von den ursprünglich 32, unter Kunstsammlung der Albertina. Programmatisches Ziel Erzherzog Carl im Stil des Klassizismus dekorierten 2003 war die Breite der Sammlung der Albertina – Prunkräumen blieben aufgrund von Kriegbeschädi- von Dürer bis Baselitz – sowie die Gründung der gung im Zweiten Weltkrieg sowie dem Abriss von Fotosammlung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu historischer Bausubstanz im Zuge der nachfolgenden bringen. Instandsetzung nur mehr achtzehn Zimmer in situ Schwerpunkt waren der berühmteste Bestand der erhalten. Albertina, „Albrecht Dürer“, sowie die Kunst um 1900 mit zwei Ausstellungen: „Edvard Munch“ sowie „Gustav Klimt bis Paul Klee. Wotruba und die Moderne“. Zugleich sollte dem neuen Konzept der Direktion, die Hauptwerke der Zeichenkunst und Grafik nicht iso- liert, sondern gemeinsam mit den im Zusammenhang entstandenen Gemälden oder Skulpturen, kunstge- werblichen Gegenständen oder Architekturmodellen zu zeigen, Rechnung getragen werden.

Besucher in der Ausstellung „Edvard Munch. Thema und Variation“ Edvard Munch. Thema und Variation Die Habsburgischen Prunkräume, Schreibzimmer 14. 3.–22. 6. 2003 Die auf einer umfassenden restauratorischen Befun- Das Auge und der Apparat. Eine Geschichte der dung jedes Einzelteils basierende Wiederherstellung Fotografie aus der Sammlung der Albertina. der „Habsburgischen Prunkräume“ im Zuge der Ge- 14. 3.–9. 6. 2003 neralsanierung der Albertina hatte zum Ziel, die mit Robert Longo. The Sigmund Freud Drawings mehr als 1000 m2 größte und wegen ihrer prächtigen 14. 3.–9. 6. 2003 Ausstattung bedeutendste Enfilade klassizistischer Prunkräume in Österreich erstmals einer breiten Brassaï. 20. 6.–21. 9.2003 Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Rekonstruktion der Fassaden von 1867 Die in den 50er Jahren nach den Kriegsschäden ab- geschlagenen Fassaden konnten nach eingehender Forschungsarbeit wieder in den Zustand von 1867 rückgeführt werden. Die beiden Kellergeschoße in der Augustinerstraße – jener Teil der Fassade, der seit 1952 die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Rampe ersetzte – wurden neu gestaltet, sodass erstmals seit fünfzig Jahren wieder die klassische Dreigeschoßigkeit des auf der Bastei stehenden Palais lesbar wurde.

AUSSTELLUNGEN

Ausgangspunkt und zentraler Bestandteil des Einblick in die Ausstellung „Robert Longo. The Sigmund Freud Ausstellungsprogramms bildet die weltberühmte Drawings“ 66 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Florentina Pakosta. 3. 7.–24. 8. 2003 PORTs konzeptueller Fotografie, in: Ausstellungskatalog VALIE EXPORT, Berlin 2003. Albrecht Dürer. 4. 9.–8. 12. 2003 Vorträge und Symposien: Allen Sekula: Die Arbeiter ver- Georg Baselitz – Die Monumentalen Aquarelle. lassen die Fabrik (Lumière), Generali Foundation, Wien. 4. 9.–8. 12. 2003 Jeff Wall: Blinde Flecken oder Vordergründiges zum Panorama, Museum moderner Kunst, Wien. Günter Brus. 6. 11. 2003–8. 2. 2004 Lehrtätigkeit: Universität Wien, Institut für Kunstge- Gustav Klimt bis Paul Klee. Wotruba und die schichte. Moderne. 19. 12. 2003–7. 3. 2004 Achim Gnann, Aufsätze: „Ugo da Carpi, Diogenes“, in: Eck- hard Leuschner und Alois Brunner (Hrsg.), Artificio et Elegantia. Eine Geschichte der Druckgraphik in Italien von Raimondi bis Rosaspina, Regensburg, Schnell und Steiner, 2003, Kat. Nr. 4. Maren Gröning, Aufsätze: Die erste Fotoausstellung im deutschsprachigen Raum 1864; Der neue fotografische Raum, in: Monika Faber/Klaus Albrecht Schröder (Hrsg.), Das Auge und der Apparat. Eine Geschichte der Foto- grafie aus den Sammlungen der Albertina, Wien 2003, S. 79-109, 111-139. Antonia Hoerschelmann, Herausgeber: Edvard Munch. Thema und Variation, (Hrsg. gemeinsam mit Klaus Alb- recht Schröder), Ostfildern-Ruit Hatje-Cantz 2003. Gustav Klimt bis Paul Klee. Wotruba und die Moderne, (Hrsg. gemeinsam mit Klaus Albrecht Schröder), Wien- München 2003. Einblick in die Ausstellung „Albrecht Dürer“ Vorträge: Edvard Munch und die Bezüge zur internatio- nalen Moderne, Vortrag für die Gesellschaft der Bilden- den Künste sowie zahlreiche weitere Vorträge bei den FORSCHUNG UND PUBLIKATIONEN Freunden der Albertina und anderen Ehrengästen aus Anlass der Ausstellungen Edvard Munch und Gustav Der Schwerpunkt der Forschung konzentrierte sich Klimt bis Paul Klee. 2003 vor allem auf die wissenschaftliche Bearbeitung Markus Kristan, Buchpublikation: Die Architektur der der eigenen Bestände. Besonderes Gewicht hatten Wiener Ringstraße, Wien 2003. dabei jene Werkgruppen und Künstler, die in den Astrid Lechner, Aufsätze: Künstlerische Fotografie an der Ausstellungen der Albertina präsentiert wurden und Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt 1888-1955, in: Monika Faber, Klaus Albrecht Schröder (Hg.), Das Auge werden. Zu jeder 2003 gezeigten Ausstellung erschien und der Apparat. Eine Geschichte der Fotografie aus den eine entsprechende, umfangreiche wissenschaftliche Sammlungen der Albertina, Wien 2003, S. 172-199. Publikation. Novak-Trcka-Koppitz, Katalogtext zu einer Ausstellung über Wiener Jugendstil und seine Einflüsse in Böhmen Publikationen (Auswahl) und Mähren (Arbeitstitel), Mährische Galerie Brünn / Christian Benedik, Aufsätze: L’architettura e „Ver Sacrum“ MAK, noch kein fixiertes Erscheinungsdatum. in: Ver Sacrum. La rivista d’arte della secessione viennese Marietta Mautner-Markhof, Aufsätze: „Franz Marc“, in: Aus- 1898-1903, Mariano del Friuli 2003. stellungskatalog Gustav Klimt bis Paul Klee – Wotruba Marian Bisanz-Prakken. Aufsätze: „Pieter Lastman und Rem- und die Moderne, Wien, Albertina 2003, S. 202-207. brandts frühe Rötelzeichnungen in München“ (schrift- „August Macke“, in: Ausstellungskatalog Gustav Klimt bis liche Fassung des Symposiumsbeitrags), in: Rembrandt- Paul Klee – Wotruba und die Moderne, Wien, Albertina zeichnungen in München, Beiträge zur Ausstellung 2003, S. 208-219. „Rembrandt auf Papier – Werk und Wirkung“, heraus- Michael Ponstingl, Herausgeber: Michael Ponstingl et al. gegeben von Thea Vignau-Wilberg, München 2003; (Hg.), Handbuch Internet: der Business-Guide für opti- „Gustav Klimt – Zeichnungen“, in: Ausstellungskatalog male Präsenz und langfristigen Erfolg im Netz; v. 7.0 Gustav Klimt bis Paul Klee – Wotruba und die Moderne, (= Die kleinen Schlauen), Wien: Falter Verlag, 2003. Wien, Albertina 2003, S. 108-123; Aufsätze: Stefan Kruckenhausers fotografische Fundie- „Gustav Klimt – der Zeichner“, in: Ausstellungskatalog rung von „Heimat“ (Arbeitstitel) (erscheint in: Fotoge- Gustav Klimt und das Frauenbild in Wien um 1900, schichte: Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Foto- Hyogo, Prefectural Museum of Art 2003, pp. 227-229. grafie, Jg. 24, Heft 91, Marburg: Jonas Verlag, 2004). Vorträge: „Beziehungsweise: Landschaft“, Vortrag am Klaus Albrecht Schröder, Herausgeber: Edvard Munch. 14. 1. 2003 im Rahmenprogramm der Ausstellung Gustav Thema und Variation, (Hrsg. gemeinsam mit Antonia Klimt. Die Landschaften in der Österreichischen Galerie Hoerschelmann), Ostfildern-Ruit Hatje-Cantz 2003. Belvedere. Das Auge und der Apparat. Eine Geschichte der Foto- Christine Ekelhart-Reinwetter, Vorträge und Symposien: grafie aus der Fotosammlung Albertina, (Hrsg. gemein- Referat über die französischen Zeichnungen und Aqua- sam mit Monika Faber), Wien 2003. relle des 19.und 20.Jh. im Besitz der Albertina, anlässlich Florentina Pakosta, Wien: Albertina Museum, 2003. der Tagung der deutschen Graphikkuratoren in Wien. Albrecht Dürer (Hrsg. gemeinsam mit Marie-Luise Monika Faber, Herausgeber: Das Auge und der Apparat. Sternath), Hatje-Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2003. Eine Geschichte der Fotografie aus der Fotosammlung Günter Brus. Werkumkreisung, (Hrsg. Gemeinsam mit Albertina, (Hrsg. gemeinsam mit Klaus Albrecht Schrö- Monika Faber), Verlag Buchhandlung König, Köln 2003. der), Wien 2003; Georg Baselitz – Die monumentalen Aquarelle, (Hrsg. Aufsätze: Die Beobachterperspektive. Zu VALIE EX- gemeinsam mit Yves Lecointre), Wien, Albertina. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 67 von 160

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Gustav Klimt bis Paul Klee. Wotruba und die Moderne, servatorisch/restauratorisch bearbeitet. Dieses etwa 360 (Hrsg. gemeinsam mit Antonia Hoerschelmann), Wien- Blätter umfassende Projekt wird bereits über 3 Jahre München 2003. verfolgt und in den kommenden Jahren fortgeführt. Die französischen Zeichnungen der Albertina. Vom Ba- rock bis zum beginnenden Rokoko. Wien, Köln, Weimar, erscheint Jänner 2004. DIGITALISIERUNG DER SAMMLUNG Marie Luise Sternath-Schuppanz, Herausgeber: Albrecht Dürer (Hrg. gemeinsam mit Klaus Albrecht Schröder), ■ Die im Februar 1999 begonnene digitale Erfassung Hatje-Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2003. der wichtigsten Kunstwerke der Albertina wurde Alfred Weidinger, Aufsätze: „Gustav Klimt – Landschafts- malerei“, in: Ausstellungskatalog Gustav Klimt bis Paul 2003 im Rahmen des Projekts „eFit Austria“ fortge- Klee – Wotruba und die Moderne, Wien, Albertina 2003, setzt. S. 124-129. ■ Die Erfassung der Großformate-Sammlung und des „Oskar Kokoschka“ (gemeinsam mit Alice Strobl), in: Gesamtbestands der Kokoschka-Arbeiten konnten Ausstellungskatalog Gustav Klimt bis Paul Klee – Wot- ruba und die Moderne, Wien, Albertina 2003, S. 164-179. abgeschlossen werden. Heinz Widauer, Aufsätze: „Sébastien Bourdon: sa vie arti- ■ Die auf 25.000 bis 30.000 Objekte geschätzte Pla- stique à la lumière de quelques dessins“, in: Rencontres katsammlung der Albertina wird seit Februar 2003 de l’Ecole du Louvre. Dessins français aux XVIIe et im Rahmen des Projekts „eFit Austria“ bearbeitet: XVIIIe siècles, Paris (Ecole du Louvre) 2003, pp. 149-168. Anton Watzl, „Peintre-Graveur“. Zum druckgraphischen die Plakate werden digitalisiert und chronologisch Werk des Linzer Maler-Graphikers Anton Watzl, in: gereiht. Anton Watzl, Maler und Graphiker (hrg. v. Willibald Kat- zinger), Klagenfurt 2003, pp. 126-183. Vorträge: „Zu Paul Trogers Druckgraphik“, Paul Troger BIBLIOTHEK Symposium, Oktober 2003, Stift Altenburg, NÖ. Die Erstellung einer neuen Systematik im Bibliotheks- system BOND Bibliotheca 2000 – nötig aufgrund LEIHGABEN DER ALBERTINA einer künftigen platzsparenden Numeruscurrens- Aufstellung – wurde 2003 abgeschlossen. Aufgrund der Größe der Sammlung ist die Albertina, insbesondere für Spezialausstellungen, ein weltweit Die Bibliothek plante und bereitete den Umzug der gesuchter Leihgeber. Soweit es konservatorisch rund 90.000 Bände in die Kompaktanlage des neuen vertretbar ist, werden die Leihwünsche wichtiger Mu- Magazins im Studiengebäude für das erste Quartal seen erfüllt. Im Jahr 2003 wurden 535 Kunstwerke an 2004 vor. zahlreiche nationale und internationale Leihnehmer Neuzugänge 2003: verliehen. Ausstellungskataloge 1.718 Monografien 1.215 KUNSTANKÄUFE, SCHENKUNGEN UND Bestandskataloge 101 DAUERLEIHGABEN 2003 CD-ROM 30 Sonstige 398 ■ Der Hauptschwerpunkt der Ankäufe liegt in der zeitgenössischen Kunst. Einzig in der österreichi- schen Kunst der Jahrhundertwende und des frühen KOMMUNIKATION Expressionismus können noch manche Lücken ge- schlossen werden. Pressearbeit ■ 2003 wurden 15 Werke für die Grafische Sammlung Das vorrangige Ziel der Presseabteilung zu Beginn erworben; 281 Werke wurden der Albertina ge- des Jahres 2003 war es, die Medienberichterstatter, schenkt, darunter das gesamte druckgrafische Werk national wie international, auf die bevorstehende von Fritz Wotruba. Für die Fotosammlung wurden Wiedereröffnung der Albertina im März 2003 69 Werke angekauft; 63 Werke konnten als Schen- aufmerksam zu machen. Die Presseabteilung der kung bzw. Dauerleihgabe gewonnen werden. Albertina lud im Jahr 2003 zu insgesamt neun Presse- konferenzen. Sieben davon hatten die 11 Albertina- Ausstellungen des Jahres 2003 zum Thema. An RESTAURIERUNG UND RAHMUNG den Pressekonferenzen nahmen insgesamt ca. 1.320 Medienvertreter/innen aus dem In- und Ausland teil. Die Restaurierungsabteilung bearbeitete vorrangig Abseits der Pressekonferenzen wurde die Albertina jene Blätter aus den Sammlungsbeständen, die einer- von über 3.700 Medienvertreter/innen besucht. seits als Leihgaben an internationale und in Öster- reich stattfindende Ausstellungen geliehen wurden Marketing und Werbung und andererseits in den hauseigenen Ausstellungen Mit der Wiedereröffnung der Albertina wurde die Posi- gezeigt wurden. tionierung der Albertina als modernes Museum wie als Im Zuge der Bestandserhaltung werden die Zeichnun- wichtiger Veranstalter von Ausstellungen durch ziel- gen der französischen Schule des 19. und 20. Jh. kon- gruppenspezifische Kommunikation durchgeführt. 68 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Sponsoring und Membershipmanagement Die Aufteilung der Besucher/innen gibt folgende Im Jahr 2003 wurden insgesamt € 3,012.000,– (bereits Zahlen: bereinigt um die abgeführte Mehrwertsteuer) an Anzahl in % Spenden, Sponsorgeldern und Subventionen verein- voll zahlend: 259.857 32,29 nahmt. ermäßigt 351.981 43,74 Diese Gelder haben die umfassende Renovierung nichtzahlend 192.840 23,96 und Erweiterung des Museums – darunter den Bau der Propter-Homines-Ausstellungshalle, die Renovie- rung der Habsburgischen Prunkräume, den Bau des BUDGET neuen Museumsaufgangs – erst möglich gemacht. Jahresabschluss der Albertina, Auszug Eine anonyme Spenderin hat für die Erweiterung der Fotosammlung bisher € 726.000,– zur Verfügung Beträge in Tsd. Euro gestellt. 2001 2002 2003 Umsatzerlöse 5.550,52 5.396,23 12.846,62 KUNSTVERMITTLUNG davon: Basisabgeltung 4.948,44 5.123,00 5.749,00 Die Kunstvermittlungsabteilung hat das Ziel, die Eintrittsgelder 0,00 0,00 3.815,95 Sammlungen der Albertina und ihre Sonderausstel- Shops, Veranstaltungen, etc. 602,08 273,23 3.281,67 lungen dem Besucher optimal zu vermitteln. Für jede Besuchergruppe wurden auf Zielgruppen abge- Sonstige betriebl. Erträge 324,48 1.028,32 1.800,57 stimmte Programme entwickelt. Personalaufwand 2.173,15 2.675,16 3.818,89 Für Kinder bzw. Jugendliche im Klassenverband jeder Sonst. betriebl. Aufwendungen Schulstufe wurde lehrplanakkordiert ein altergemäßes inkl. aller Aufwendungen Aktionsprogramm zu jeder Hauptausstellung erstellt. für Ausstellungen, Sammlungstätigkeit 2.054,79 3.096,74 9.850,35 Katalogverkauf Abschreibung 200,17 326,47 1.276,44 Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten Betriebserfolg 1.643,54 344,18 –298,48 der Wiedereröffnung 40.000 Ausstellungskataloge Finanzerfolg 152,83 225,55 69,90 verkauft: Die meist verkauften Kataloge waren der mehr als 24.000 mal verkaufte Katalog der Dürer-Aus- Jahresüberschuss 1.768,01 541,38 791,81 stellung und der fast 12.000 mal verkaufte Katalog der Edvard Munch-Ausstellung. Die Wiedereröffnung der Albertina erfolgte im März 2003. Die Aufnahme des Vollbetriebs führt dazu, dass Veranstaltung und Vermietung die Daten der Geschäftsjahre 2002 und 2003 nur sehr 2003 fanden insgesamt 182 Veranstaltungen statt, bedingt vergleichbar sind. davon waren 28 Eigenveranstaltungen des Hauses Mit der Aufnahme des Vollbetriebes stiegen auch die (Ausstellungseröffnungen, Pressekonferenzen, Künst- betrieblichen Aufwendungen und der Personalauf- lerehrungen u.a.). wand. Besonderes Augenmerk bei der Auswahl der Veran- Die Bautätigkeit der Albertina und die erforderlichen staltungen gilt dem Schutz der Prunkräume und der Investitionen für die Aufnahme des Vollbetriebes Sicherstellung eines reibungslosen Museumsbetriebs. haben zu einer erheblichen Steigerung des Anlage- vermögens und damit in Folge zu einem hohen BESUCHER/INNEN Anstieg bei den Abschreibungen geführt. Da den Investitionen ins Anlagevermögen im hohen Maß Im Jahr 2003 konnte die Albertina in den ersten 9 Mo- Investitionszuschüsse gegenüberstehen, die ord- naten seit ihrer Wiedereröffnung 804.678 Besucher/ nungsgemäß aufzulösen sind, reduziert sich die Aus- innen begrüßen. 419.000 Besucher/innen kamen aus wirkung der Abschreibung auf den Jahreserfolg. dem Inland, 386.000 Besucher/innen stammen aus Dieser Sachverhalt wird sich auch in den Folgejahren dem Ausland. auf das Jahresergebnis auswirken. Besucherzahlen 2003 Die im Geschäftsjahr 2003 getätigten Investitionen wurden aus den bereits in den Vorjahren eingelang- Die meistbesuchten Ausstellungen der Albertina 2003: ten Spenden finanziert. Dies hatte zur Folge, dass das Albrecht Dürer 470.000 Besucher Finanzergebnis 2003 gegenüber 2002 entsprechend Edvard Munch 260.000 Besucher gesunken ist. MAK-G III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument EGENWARTSKUNSTDEPOT D 835 N ANNEBERGPLATZ MAK C H 1137 C ORTH AUPTHAUS G NE FOR ENTER EYMÜLLERSCHLÖSSEL K OCHRAN INGS : MAK,S /B R OAD , G K ARMHERZIGENGASSE HEVENHÜLLERSTR A A VENUE EFECHTSTURM , W M TAND RT ACKEY EST TUBENRING , L H OS OLLYWOOD (S A MAK-E A A RCHITECTURE AMMLUNG S NGELES PARTMENT CHINDLER A . 2 5 RENBERGPARK , , , XPOSITUREN , CA90019 , CA90069 1030 1180 1010 S H H OBEK W W W L. A. OUSE OUSE IEN IEN IEN ) :

MAK – MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST 69 von160 70 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

PETER NOEVER, GESCHÄFTSFÜHRER UND KÜNSTLERISCHER LEITER MAG. MAGDALENA FISCHER, STELLVERTRETENDE DIREKTORIN (KAUFMÄNNISCHER BEREICH) MARTINA KANDELER-FRITSCH, STELLVERTRETENDE DIREKTORIN (KÜNSTLERISCHER BEREICH), LEITUNG AUSSTELLUNGSABTEILUNG

MAG. SIGRID OBERMAIR, COMMUNICATIONS/MARKETING MAG. JUDITH ANNA JUNGMANN, PRESSEBÜRO UND PR

SCHAUFLÄCHE: INSGESAMT 9.000 m2 ÖFFNUNGSZEITEN: DI (MAK NITE®) 10–24 MI BIS SO 10–18, MO GESCHLOSSEN EINTRITT: € 9,90 (INKL. MAK-GUIDE), € 7,90, ERMÄßIGT € 4,– JEDEN SAMSTAG EINTRITT FREI PERSONAL: 104 MAK – MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST MAK – MUSEUM FÜR ANGEWANDTE III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 71 von 160

MAK – ÖSTERREICHISCHES MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST 71

MUSEUMSPOLITIK wissenschaftlicher und kreativer Prozesse wird be- wusst und konsequent gefördert. Das MAK ist somit Das MAK positioniert sich als Ort der Sammlung, Ort ein Ort der Kunst, eine Schnittstelle, an der Kunst der Handlung und Ort der Ermöglichung von Kunst. nicht nur präsentiert, sondern auch interdisziplinär Konsequent dem Leitgedanken „Experiment und Tra- diskutiert, entwickelt und produziert wird. dition“ verpflichtet, integriert das MAK essenzielle Aufgaben einer modernen Kulturinstitution. ORGANISATION Mit seiner herausragenden Sammlung von ange- In der Gesamtorganisation des MAK gab es im Jahr wandter und zeitgenössischer Kunst, seinen Aus- 2003 keine wesentlichen Änderungen zum Vorjahr. stellungen, der wissenschaftlichen Forschung, der Restaurierung und mit seinen breit gefächerten Initiativen zur Kunstvermittlung kommt es seinem EINRICHTUNGSINVESTITIONEN, Auftrag als Museum sowie als Bildungs- und UMBAUTEN Forschungsanstalt nach. Zugleich ist das MAK ein Laboratorium, in dem Kunst entsteht und Kultur- Unter den Einrichtungsinvestitionen und Umbauten strömungen antizipiert werden. Eine grenzüberschrei- im Jahr 2003 sind neben der Weiterführung der tende Auseinandersetzung zwischen angewandter großflächigen Sanierung des Dachs auf der Stuben- und freier Kunst, Architektur und Design wird im ringseite die Installierung eines neuen Zutrittskon- MAK gesucht und ermöglicht. Die Befruchtung und troll- sowie eines neuen Videoüberwachungssystems kontinuierliche Weiterentwicklung gesellschaftlicher, zu erwähnen.

Kuratorium

Geschäftsführer und künstlerischer Leiter Peter Noever

Stellvertreterin künstlerischer Bereich Stellvertreterin kaufmännischer Bereich

Controlling

Sammlung Ausstellungen Kommunikation Wissensch. und und Kaufmännischer und Forschung Veranstaltungen Bereich Marketing

Bibliothek Rechnungswesen Presse und PR Kuratoren MAK-Design- Info-Pool Personal Vermietungen

Gegenwartskunde Zentrale Dienste Marketing Zentrale Ausstellungs- organisation Restaurierung und Bildungsprogramm Glas/Keramik Wekstätten und Führungen

Metall/WW Repro und Foto Art Coop Projects

Möbel MAK Design Shop Medien

Ostasien

Sobek

Textil 72 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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AUSSTELLUNGEN MAK-Galerie 2003 ist es dem MAK gelungen, die Finanzierung sei- Gerald Zugmann. Blue Universe. nes vielfältigen Programms mit einem Gesamtauf- Modelle zu Bildern machen. Architectural Projects wand von rund € 10 Mio. unter größten Anstrengun- by Coop Himmelb(l)au, 5. 2.–21. 4. 2003 gen zu sichern. Mit nur 20% des Gesamtbudgets Foreign Office Architects. Species – foa’s konnten 19 Ausstellungen, über 30 Veranstaltungen phylogenesis, 21. 5.–3. 8. 2003 © im Rahmen der MAK NITE sowie zahlreiche wissen- Greg Lynn. Intricate Surface, 10. 9.–16. 11. 2003 schaftliche Programme und wichtige Publikationen realisiert werden.

MAK-Ausstellungshallen Knoten symmetrisch_asymmetrisch. Die historischen Orientteppiche des MAK und Filminserts der Gegen- wart, 11. 12. 2002–23. 3. 2003 Zaha Hadid. Architektur, 14. 5.– 17. 8. 2003

Greg Lynn. Intricate Surface. Blick in die MAK-Galerie Manfred Wakolbinger. Bottomtime, 3. 12. 2003–22. 2. 2004

MAK-Kunstblättersaal Carlo Scarpa. Das Handwerk der Architektur, 9. 4.–23. 11. 2003 Zaha Hadid. Architektur. Blick in die Ausstellungshalle (Installation „Ice-Storm“) Kurt Kocherscheidt. Das fortlaufende Bild 25. 6.–5. 10. 2003 Helmuth Gsöllpointner. Temporäre variable Raumobjekte, 3. 9.–5. 10. 2003 Der Preis der Schönheit. Zum 100. Geburtstag der Wiener Werkstätte, 10. 12. 2003–12. 4. 2004

„Der Preis der Schönheit“. Zum 100. Geburtstag der Wiener Plakat zur Ausstellung „Carlo Scarpa. Das Handwerk der Werkstätte. Blick in die Ausstellungshalle. Architektur“ III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 73 von 160

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Hermann Kosel. The Holy Every Day, der Kunstlandschaft Wiens. 2003 fand die MAK NITE© 26. 11. 2003–29. 2. 2004 insgesamt 33-mal statt. Der MAK Design-Info-Pool hat sich in Zusammen- MAK Design-Info-Pool arbeit mit der MAK NITE© weiter als Plattform zur Fritz Kleibel. Urban Utopian, Bilder aus der Städte- Werkdokumentation von Prototypen junger Designer Serie Televizor-Integral-212, 22. 1.–30. 3. 2003 etabliert. 15 Jahre Taki-to Kindermode. Dorothee Redelsteiner, 9. 4.–25. 5. 2003 VERANSTALTUNGEN Micheal Lisner / Virtual Dynamix. 3-D-Informations- architektur, 4. 6.–27. 7. 2003 MAK Akademie. Themenschwerpunkt: „Wiener Werk- stätte“, 18. 1.–15. 6. 2003 Gilbert Bretterbauer. Textilwelt, 5. 11. 2003–11. 1. 2004 Architekturgespräche im MAK. Architekturvortrags- reihe in Kooperation mit der Universität für ange- MAK Design Space wandte Kunst/Institut für Architektur; Vortragende: Mickry3. Supermarkt „Verkaufs“-Ausstellung, Hani Rashid, Mark Goulthorpe, Anthony Vidler. 23. 4.–18. 5. 2003 21.–23. 1. 2003 Martin Mostböck. Soda … Ein räumlicher Eingriff, Yoga MAK. „Participating, at the same time.“ 17. 6.–31. 8. 2003 Klassische Yoga-Session, 3. 6. 2003 Dejana Kabiljo. SCRIBOmania, 01–03, MAK-Vortragsreihe „changing architecture“, 9. 9.–29. 10. 2003 Farshid Moussavi: „Species – foa’s phylogenesis“ 10. 6. 2003 MAK-Studiensammlung Möbel Aus allen Blickwinkeln. Gebaute Visionen – Aichwalder und Strobl. Design, 29. 1.–27. 4. 2003 Realisierte Perspektiven. MAK-Architekturgespräche mit und über Zaha Hadid in der Ausstellung. MAK-Studiensammlung Textil „Zaha Hadid. Architektur“. Vortragende: Zaha Hadid, Eine Spurensuche. Manastir Kelims, Klaus Leistner, Wolfgang Guthardt, Peter Claussen, 28. 5.–27. 7. 2003 veech.media.architecture/Mascha und Stuart Veech, the next ENTERprise/Marie-Thérèse Harnoncourt und Ernst J. Fuchs, Jan Tabor, Paolo Colombo, M. Schnei- der, Patrick Schumacher. 17. 6.–17. 8. 2003 Lange Nacht der Museen. 20. 9. 2003 kunst wien 3. 16.–19. 10. 2003 MAK DAY. Tag der offenen Türen, 26. 10. 2003

MAK NITE® „Die Linzer Philharmonie. An der schönen blauen Donau“, 18. 2. 2003

MAK NITE© Die Veranstaltungsreihe MAK NITE©, bei der jeden Dienstag spartenübergreifende Interventionen statt- MAK DAY. Tag der offenen Türen, Haupteingang Stubenring finden, die sich in einmaligen, unwiederholbaren MAK-Vortragsreihe „changing architecture“ Abendveranstaltungen den künstlerischen Aktivitäten Greg Lynn: „Intricate Surfaces“. 11. 11. 2003 der jungen österreichischen und internationalen Kunstszene widmen, entwickelte sich im Laufe ihres Carlo Scarpa. Der Architekt und sein Handwerk. nunmehr vierjährigen Bestehens zu einem ange- Symposium anlässlich des 25. Todestages von Carlo wandten Experimentierfeld, zu einer Lehrsituation Scarpa. 20. 11. 2003 des Performativen. Resultat ist nicht nur die Intensi- Guten Morgen, Architektur. Buchpräsentation „Roland vierung der Aktivitäten im MAK selbst, sondern vor Rainer. Das Werk des Architekten 1927-2003“. allem auch die permanente Präsenz der Institution in 15. 12. 2003 74 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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SAMMLUNGSPOLITIK Zwei Sessel aus Peter Kubelkas „Unsichtbarem Kino“ im Österreichischen Filmmuseum, 1989. Die im Jahr 2002 durchgeführte Aktion „S.O.S. Zur Armlehnsessel B 34. Entw.: Marcel Breuer, 1928, Rettung der MAK-Sammlung“ hatte auch im Jahr 2003 Ausf.: Thonet, 1929. zur Folge, dass der Sammlungsbestand dank zahlrei- cher Schenkungen um bedeutende Positionen ange- Armlehnsessel KS 4. Entw.: Anton Lorenz, 1935, Ausf.: wandter und zeitgenössischer Kunst erweitert werden Thonet. konnte. Darüber hinaus konnten Sammlungsankäufe Sessel für das Vorzimmer der Wohnung Otto Wag- im Rahmen der Galerienförderung getätigt werden. ners in Wien 7, Döblergasse 4. Entw.: Otto Wagner, 1912. Ankäufe MAK-Sammlung Textilien und Teppiche Neuzugänge im Rahmen der Galerienförderung: Stoffmusterbuch, Herbst 1911. Erwin Wurm „Fat Car“, 2001/2002. Mit Polyurethan- Paravent für Karl und Pauline Wittgenstein, 1906. schaum, Styropor und Polyester überarbeitetes Auto Entw.: Josef Hoffmann, Carl Otto Czeschka, Ausf.: (Ford Escort), lackiert. Wiener Werkstätte. Holz, Baumwollgewebe, Wolle, Heinrich Dunst „Standard II“, 2003, Inkjetprint auf Seide. Papier auf Aluminium, Auflage 2, 1 AP. MAK-Sammlung Metall und Wiener Werkstätte Nicole Six & Paul Petritsch „Räumliche Maßnahme (1) Petra Zimmermann. Armreif mit Gürtelschnalle, 1999. – Aus einer Serie von Versuchen den Raum zu öff- Petra Zimmermann. Brosche, 2000. nen“, 2002, Master DVD, 2002. Digitalvideo mit Ton, 28 Min., Auflage 3+1. MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung Georg Herold „Ohne Titel (Würfel)“, 1987/2003. Stefan Sagmeister. Plakate, CDs, Bücher, Visit- und Unikat, Dachlatte, Holzsockel. Einladungskarten. Peter Friedl „badly organized“, 2003 . Ingeborg Strobl. Plakate, Einladungs- und Glasbuchstaben, Neon, Argon. Grußkarten, Geschenkpapier. Jun Yang „Chopsticks / How to do that?“, 2000. 200 Internationale Tourismus- und Messebroschüren Neonzeichen, Plexiglasboxen. (30er bis 50er Jahre). Weiters wurden folgende Ankäufe getätigt: Adolf Frohner. Radierung, o. T., o. J. Heidulf Gerngross „Capella Bianca“, 2002. Ausstel- Otto Wagner. Studie für ein k.u.k. Museum der lungsstück der 8. Internationalen Architektur-Bien- Gipsabgüsse in Wien, o. J. nale in Venedig 2002, Architekturmodell, Kunststoff. Otto Wagner. Studie für eine Haltestelle der Untergrundbahn, o. J. Beuys-Plakate, Edition Staeck. Otto Wagner. Studie für die Haltestelle Hütteldorf, o. J. Donationen MAK-Sammlung Gegenwartskunst MAK-BIBLIOTHEK Hiro Yamagata „Object of the installation ,Earthly € Paradise‘“, 1993-95. Mercedes Benz Cabriolet, Ankaufsbudget 2003: 91.749,79 Bj. 1955, restauriert und bemalt. Bestandserweiterung 2003: 3.042 Ankäufe: 1.548 Georg Driendl „Solar Tube“, 2001. Architekturmodell, Schriftentausch/Überlassungen: 1.494 Holz, Kunststoff, Aluminium. Laufende Zeitschriften: 224 Julius Shulman „Kings Road House“ und „Apartment Im Jahr 2003 konnte der Gesamtbestand der Biblio- Building for Pearl Mackey“, 9 Architekturfotografien. thek um 3.042 Bände erweitert werden. Dabei kamen Lebbeus Woods Siteline Vienna Station 1–6, 1998. durch Schriftentausch sowie Schenkungen von Künst- Architekturmodelle, Kunststoff. lern und Privatpersonen über 1.494 Titel neu hinzu, MAK Design-Info-Pool was den Stellenwert der Bibliothek als umfangreich- ste Kunstbibliothek in Österreich weiter stärkt. Carol Christian Poell „Humanhair Armless Coat“, 1999 Trilogy of Monotypologies III, FE – MALE Fall/Winter Benützung 2003 00/01, Prototyp. Menschenhaargewebe, Rosshaarein- Lesesaalbesucher: 9.120 lage, Cupro. Bände ausgegeben: 17.643 MAK-Sammlung Möbel und Holzarbeiten Sessel. Entw. u. Ausf.: Ursula Aichwalder und FORSCHUNG, PROJEKTE Hermann Strobl, 2002. MAK-Sammlung Textilien und Teppiche: Die umfang- HIL DE GARD. Tischobjekt „patrio“, 2000. 3 Sessel reiche Sammlung koptischer Textilien wurde 2003 aus Schloss Feldsberg (CS), um 1750. weiter wissenschaftlich bearbeitet. Hinzu kam die de- Aufblasbarer Fauteuil, Italien, um 1970. taillierte technische Analyse von 55 charakteristischen III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 75 von 160

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Objekten, Vorbereitungen zum Bestandskatalog und PUBLIKATIONEN zur Präsentation in der MAK-Studiensammlung Textil 2005. Außerdem wurde die detaillierte Erfassung der Carlo Scarpa. Das Handwerk der Architektur / The MAK-Textilsammlung in drei Projekten fortgesetzt: Craft of Architecture. Herausgegeben von Peter Noe- „Interieurtextilien des 18. Jh. aus Schloßhof“, „Die ver, mit Beiträgen von Tadao Ando, Roberto Gottardi, japanischen Textilien im MAK“ und „Orientalische Arata Isozaki und einem Gespräch mit Saverio Anfo- Webereien und Stickereien“. dillo, MAK 2003, deutsch/englisch, 124 Seiten, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit, MAK Studies 3. MAK-Sammlung Metall und Wiener Werkstätte: EDV- Erfassung des Wiener-Werkstätte-Archivs; Vorberei- Zaha Hadid. Architektur / Architecture. Herausgege- tung einer CD-ROM „Wiener Gold- und Silber- ben von Peter Noever, mit Beiträgen von Andreas schmiede von 1781 bis 1921 und ihre Punzen“. Ruby und Patrik Schumacher, MAK 2003, Mitarbeit an der Publikation des Ausstellungskatalogs deutsch/englisch, 192 Seiten, Hatje Cantz Verlag, „Der Preis der Schönheit. Zum 100. Geburtstag der Ostfildern-Ruit. Wiener Werkstätte“. Kurt Kocherscheidt. Das fortlaufende Bild / The Con- MAK-Sammlung Möbel und Holzarbeiten: Archiv- tinuing Image. Herausgegeben von Peter Noever, mit recherchen zum Wiener Hoftischler Johann Reins Beiträgen von Rudi Fuchs, Johannes Meinhardt und (1645–1717). Laufende Bearbeitung der Datenbank Christian Reder, MAK 2003, deutsch/englisch, 248 Sei- der „Wiener Tischler 1600-1930“ sowie der „Danhau- ten, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln. ser’schen Möbelfabrik“. Publikation des Ausstellungs- Helmuth Gsöllpointner. Temporäre variable Raum- katalogs „Der Preis der Schönheit. Zum 100. Geburts- objekte / Mutants. Temporary Objects. Herausgege- tag der Wiener Werkstätte“. ben von Peter Noever, mit Beiträgen von Angela Hareiter, Reinhard Kannonier, Peter Kraft, Thomas MAK-Sammlung Ostasien und Islam: Digitalisierung Macho, Pascal Schöning und Walter Wippersberg, der gesamten Schausammlung Ostasien, der islami- MAK 2003, deutsch-englisch, 112 Seiten, Universitäts- schen Bucheinbände und der historischen Fotos von verlag Rudolf Trauner, Linz. Burger und Stillfried. Hermann Kosel. The Holy Every Day. Herausgegeben Ukiyo-e: Arbeit am Ostasien-Guide, Bearbeitung der von Peter Noever, mit Beiträgen von Kathrin Pokorny- Datenbank. Nagel, Alexandra Smetana und einem Gespräch zwi- MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung: „Ent- schen Bazon Brock und Martin Strauß, MAK 2003, wurfszeichnungen der Wiener Werkstätte“: Seit 2003 deutsch-englisch, 124 Seiten, MAK Studies 4. ist der Bestand von 16.732 Blättern dem Benutzer Manfred Wakolbinger. Bottomtime. Herausgegeben größtenteils über eine Datenbank zugänglich. Im von Peter Noever, mit Beiträgen von Elisabeth Rahmen dieses Projekts wurden Zuschreibungen von Schlebrügge und David Espinosa, MAK 2003, Zeichnungen getätigt, konnte die bisherige Ordnung deutsch-englisch, 190 Seiten, Verlag Schlebrügge. Edi- korrigiert und die konservatorisch fachgerechte Lage- tor, Wien. rung der Blätter durchgeführt werden. Der Preis der Schönheit. 100 Jahre Wiener Werkstätte. Plakatsammlung: Alle österreichischen und interna- Herausgegeben von Peter Noever, mit Beiträgen von tionalen Plakate der MAK-Sammlung bis 1970 Siegfried Mattl, Christian Witt-Dörring, Paulus Rainer (14.000) konnten in einer Datenbank erfasst und kon- und einem Gespräch mit Heimo Zobernig sowie einer servatorisch fachgerecht gelagert werden. umfassenden Chronologie und einem Faksimile des MAK-Barockbibliothek: Beginn der EDV-Bearbeitung Arbeitsprogramms der Wiener Werkstätte von 1905, der Eingabe aller großformatigen Bände in eine neu MAK 2003, deutsch, 448 Seiten, Hatje Cantz Verlag, entwickelte Datenbank mit dem Ziel, diese bedeu- Ostfildern-Ruit. tende Sammlung wissenschaftlich aufzuarbeiten. MAK-Handzeichnungen: EDV-Bearbeitung der Ob- ÖFFENTLICHKEITSARBEIT, SPONSORING, jekte des 16.-18. Jh.: Beginn der Erfassung der 350 PARTNER MAK-Handzeichnungen in einer Datenbank. Dieses Verzeichnis ermöglicht es, die Entwicklung der Zeich- In der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nungen vom Spätmittelalter bis ins 18. Jh. zu veran- konnten die Informationsläufe optimiert werden; so schaulichen und soll die Basis für weitere wissen- erscheinen reproduzierbare Texte und Bilder unmit- schaftliche Bearbeitungen bilden. telbar auf der MAK-Homepage; mit einem auf den ak- MAK Design-Info-Pool: Umsetzung des Forschungs- tuellen Stand gebrachten Bild- und Pressearchiv kann projekts WebIn3D – Webbasierendes Interaktives 3-D- das MAK optimal auf individuelle Anfragen reagieren. Museum, das die grafische Umsetzung der Daten- Der Abschluss zahlreicher Art Coop Projects (Koope- bankstrukturen des MAK Design-Info-Pool (DIP) in rationen mit Partnern aus der Wirtschaft) war wesent- ein dreidimensionales Datenbankmodell zum Ziel lich bei der Umsetzung des Forschungs-, Ausstel- hat. Die Datenbank des DIP ist eine der größten lungs- und Marketingprogramms. Mit vielen Sammlungen zu österreichischem Design. Unternehmen konnten leistungsstarke Medien- und 76 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Marketingkooperationen geschlossen werden. Partner schen Architekten Rudolph M. Schindler, der bis zu aus der Wirtschaft unterstützten nicht nur einzelne seinem Tod 1920 in Los Angeles tätig war, verkörpert Ausstellungen, sondern lieferten auch Sachleistungen. dabei exemplarisch jene Annäherung von Kunst und Die MAK ART SOCIETY (MARS) zur Förderung des Architektur, die den Leitfaden der Initiative bildet. MAK konnte im Rahmen der Ausstellung „Der Preis Neben Ausstellungen, MAK Talks, Symposien und der Schönheit. Zum 100. Geburtstag der Wiener Lectures im Schindler House ist das Artists and Archi- Werkstätte“ Sponsoringbeträge aus Leihgabenpaten- tects-in-Residence Program in Schindlers Pearl M. schaften erzielen. Mackey House integraler Bestandteil der Aktivitäten. Das MAK Center wird unter der Leitung des MAK in Finanzielle Zuwendungen von Partnern aus der Wirt- Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung, schaft in größerem Rahmen konnten nicht lukriert Wissenschaft und Kultur, dem Bundeskanzleramt – werden. Kunstsektion und dem in L.A. ansässigen Verein „Friends of the Schindler House“ geführt.

DIGITALISIERUNG Ausstellungen Im Jahr 2003 wurden die bestehenden Objektdaten- Schindler House. banken der einzelnen MAK-Sammlungen vereinheit- Trespassing. Houses x Artists. Präsentation von Proto- licht, um einen Zusammenschluss zu einer einheit- typen für künftiges Wohnen. lichen Datenbank im Jahr 2004 zu ermöglichen. 29. 1.–13. 4. 2003, 7. 5.–27. 7. 2003. Ziel ist es, Grundinformationen aus der Sammlungs- SCHINDLER’S PARADISE. Architectural Resistance. Mit datenbank über das MAK-Internetportal dem interes- dem Wettbewerb „A Tribute to Preserving Schindler’s sierten Fachpublikum wie einer breiten Öffentlichkeit Paradise“ erhob das MAK Center seine Stimme zum zugänglich zu machen. Eine generelle Bilddigitalisie- Protest gegen die drohende Bedrängnis durch einen rung musste aus Budgetgründen zurückgestellt wer- fantasielosen Wohnblock auf dem Nachbargrundstück den. des Schindler House. Die anschließende Präsentation „SCHINDLER’S PARADISE. Architectural Resistance“ stellte Alternativvorschläge international renommier- INTERNATIONALE ter Architekten vor. Drei der zwanzig Einreichungen SONDERAUSSTELLUNGEN wurden prämiert: jene von Odile Decq + Benoît Cor- nette, Peter Eisenman und Zaha Hadid. Auch im Jahr 2003 konnte das MAK mit speziell erar- 6. 8.–7. 12. 2003. beiteten Ausstellungen internationale Kooperationen mit anderen Museen und Institutionen eingehen: Vorträge/Veranstaltungen Die Überwindung der Utilität. Dagobert Peche und Schindler House die Wiener Werkstätte. 11. 10. 2002–10. 2. 2003: Neue Galerie, New York. 7. 1.: Vortrag über die Sammlung des MAK, Wien. 9. 2.: Mitgliederempfang. Davaj! Russian Art Now. Aus dem Laboratorium der freien Künste in Russland. 27. 2.–30. 3. 2003: Staat- Juni–September: sound. at the Schindler House. liches Museum für Bildende Künste, Tscheboksary, 28. 6.: Danny Cohen mit Gastmusikern John La Tschuwaschien. 22. 4.–31. 5. 2003: Kalaschnikow- Pado, Christine La Pado und Charles Mohnike. Museum, Ischewsk, Udmurtien. 26. 7.: Polar Goldie Cats, Konzert. Stefan Sagmeister. Handarbeit. 3. 9.–9. 11. 2003: 22.–23. 8.: Rüdiger Carl, Performance. Museum für Gestaltung, Zürich. 19.–20. 9.: Joseph Jarman, Performance. The Adventures of Hamza. 1. 11. 2002–26. 1. 2003: Brooklyn Museum, New York; 23. 7.: Eva Schlegel, Buchpräsentation. 15. 3.–8. 6. 2003: Victoria & Albert Museum, London; 27. 7.: Carl Pruscha, Präsentation Forschungsprojekt. 28. 6.–21. 10. 2003: Rietberg Museum, Zürich. 4. 10.: MAK DAY: Seen and Heard in L.A. 22. 10.: Sundown Salon at Schindler House, MAK CENTER FOR ART AND Performances und Installationen auf dem Gelände des Schindler House. ARCHITECTURE, LOS ANGELES 1. 11.: Intersecting Architecture and Health: Innovation in Kunst und Architektur, neue Tenden- The Lovell Houses, Architekturrundfahrt. zen und interdisziplinäre Entwicklungen, die räumli- che und städtische Strukturen und konzeptiv-experi- MAK ARTISTS AND ARCHITECTS-IN-RESIDENCE mentelle Ansätze verfolgen, stehen im Mittelpunkt PROGRAM der Aktivitäten, die das von Peter Noever gegründete Hauptanliegen des Artists and Architects-in-Residence MAK Center for Art and Architecture seit 1994 in Los Stipendiatenprogramms des MAK Center ist die ge- Angeles setzt. Das radikale Bauwerk des österreichi- zielte und langfristige Förderung junger Künstler und III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 77 von 160

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Architekten/Studenten sowie die Schaffung neuer, BESUCHERENTWICKLUNG: GESAMT grenzüberschreitender Möglichkeiten und Konfron- (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) tationen durch ein aktives Austauschprogramm. Veranstaltungen im Rahmen des MAK ARTISTS AND 170.733 174.103 ARCHITECTS-IN-RESIDENCE Stipendiatenprogramms 200.000 161.428 302.976 (Auswahl): 175.000 16.–23. 2.: Plugged and Haunted, Multimedia-Arbeiten. 150.000 21.–23. 3.: Präsentation der Abschlussarbeiten. 125.000 105.349 21. 7.: Mittagessen für die Stipendiaten des MAK 135.719 138.523 Center beim österreichischen Generalkonsul. 100.000 15. 8.–7. 9.: Summer Time at the Mackey. Apartments, Installationen, Veranstaltungen in den 75.000 20.460 Mackey Apartments. 50.000 14.603 14.734 Begleitveranstaltungen: 35.619 25.000 20.411 20.846 15. 8.: Summer Time Opening Reception, 0 Eröffnungsempfang. 2001 2002 2003 17. 8.: Thai Cooking Workshop. 20. 8.: Summer Time presents works by the Villa Aurora residents, Lesungen, Videovorführungen, ■ nichtzahlend, ■ ermäßigt, ■ voll Musik. 29. 8.: Videovorführung. BESUCHERZAHLEN: JAHRESVERLAUF 8. 9.: Kochen für Obdachlose. (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) 13. 9.: Final Projects, Präsentation der Final Projects und Empfang im Schindler House für die MAK Center Artists and Architects-in-Residence Nicolas Fevrier & Roland Oberhofer, Christoph A. 50.000 Kumpusch, Suwan Laimanee und Corinne Rusch. 45.000 Kooperationen mit anderen Institutionen 40.000 26. 3.: Ausstellung von „Small Skyscraper“ von Chris 35.000 Burden auf der Schau Westweek 3/26-28 im Pacific 30.000 Design Center. 25.000 29. 7.: CARS (Community Arts Resources)-Rundfahrt 20.000 und Konzert für die Praktikanten des Getty Multicul- 15.000 tural Internship Program und der Los Angeles County 10.000 Arts Commission (LACAC) im Schindler House. 5.000 8.–9. 8.: Von Bauhaus bis Hollywood: Avantgardefilm 0 in Amerika. Jan Feb M r Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Vorführungen von Avantgardefilmen europäischer und amerikanischer Filmemacher im Zusammenhang ■ nichtzahlend, ■ ermäßigt, ■ voll mit der Ausstellung „From Europe to California: Galka Am „Tag der offenen Türen“ erfreute sich das MAK Scheyer and the Avant-Garde“ im Norton Simon nicht zuletzt wegen gezielter Marketing-Maßnahmen Museum eines überaus hohen Publikumsinteresses.

BESUCHER/INNEN VERMITTLUNG Im Jahr 2003 erzielte das MAK eine Besucher/innen- Im Jahr 2003 wurden insgesamt 618 Führungen steigerung von fast 2%. durchgeführt und 11.317 Personen erreicht. Es konnte Die Präsenz des MAK und sein Auftritt nach außen somit eine beachtliche Steigerung von 24% erzielt wurden mithilfe zahlreicher Marketingaktivitäten bei werden. Neu war im Jahr 2003 das regelmäßige knappen Mitteln verstärkt; im Frühjahr wurde ein Angebot von Führungen durch die Schau- und Marketingkonzept präsentiert, das durch Kooperatio- Studiensammlung in englischer Sprache, was beson- nen mit Medien und Partnern aus der Wirtschaft eine ders von Touristen in Anspruch genommen wurde. hohe Reichweite erzielte und das MAK als wichtigen Weiters wurde bei Großausstellungen in den Ausstel- Partner auch für zukünftige Kooperationen positio- lungshallen ein Informationsdienst etabliert, speziell nierte. am eintrittsfreien Samstag. Parallel zu den Themen Internetpräsenz, gezielte Zielgruppenansprache sowie der Ausstellungen wurden vor allem für Kinder forcierte Tourismus-Aktivitäten taten ein Übriges, um und Jugendliche Themenführungen und Ferienspiele neue Besucher/innengruppen zu erschließen. erarbeitet; aber auch für Senioren, Familien und 78 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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angemeldete Gruppen wurden regelmäßig gezielte charakter, war der Wiener Werkstätte gewidmet. In Sonderführungen durchgeführt. kleinen Gruppen konnte spezifisch interessiertes Jeden Dienstag um 19.00 Uhr und jeden Sonntag um Museumspublikum hinter die Kulissen des großen 15.00 Uhr führten die Sammlungsleiter oder Restaura- Ausstellungsvorhabens anlässlich des 100. Geburts- toren des MAK zu einem ihrer Spezialgebiete. tags der Gründung der Wiener Werkstätte schauen. An zehn Wochenenden brachten MAK-Kustoden, MAK Senioren MAK-Restauratoren und Gastvortragende den Teil- Das Seniorenprogramm des MAK findet jeden dritten nehmer/innen Forschungs- und Sammlungsbereiche Mittwoch im Monat statt und bietet den Besucher/ näher. innen zusätzlich zu einer Führung die Möglichkeit zu einem vertiefenden Gespräch im MAK-Café. BUDGET MAK für Schulen Jahresabschluss des Museums für Angewandte Im Jahr 2003 wurden 281 Schulklassen und 4.896 Kunst – MAK, Auszug Schüler durch das MAK und seine Ausstellungen geführt. Dies bedeutete eine beachtliche Steigerung Beträge in Tsd. Euro von 24%. 2001 2002 2003 Die Aktualisierung der Schuldatenbank, gezielte Umsatzerlöse 8.698,77 8.663,75 8.823,28 Programme für Volks-, Haupt- und Mittelschulen, ein davon: eigener Link auf der MAK-Homepage für Schulen bei Basisabgeltung 7.998,44 7.998,00 7.998,00 Großausstellungen sowie „Train the Trainer“-Pro- Eintrittsgelder 230,57 161,67 224,68 gramme für Lehrer/innen waren Gründe für das Shops, Veranstaltungen, etc. 469,76 504,07 600,60 große Interesse. Sonstige betriebl. Erträge 1.020,65 1.558,18 1.660,57 MINI MAK Personalaufwand 3.844,54 4.238,25 4.561,73 Speziell für Kindergärten und Volksschulen wurde ein Sonst. betriebl. Aufwendungen neues Programm entwickelt, das sich auf die perma- inkl. aller Aufwendungen nente Schau- und Studiensammlung bezieht: das für Ausstellungen, MINI MAK MENÜ beinhaltet acht verschiedene Sammlungstätigkeit 5.344,92 5.282,17 5.242,01 Themen mit Kurzerklärungen. Zusätzlich zu diesem Abschreibung 699,71 601,37 377,06 neuen permanenten Angebot wurden zu den ver- schiedenen Ausstellungen MINI-MAK-Führungen Betriebserfolg –169,75 100,14 303,07 angeboten. Finanzerfolg 43,23 63,74 31,00 MAK4FAMILY Jahresüberschuss/fehlbetrag –137,33 151,88 330,81 Dieses Führungsangebot des MAK richtet sich an die Das MAK konnte das Geschäftsjahr 2003 mit einem gesamte Familie. Den Eltern wird dabei demonstriert, positiven Ergebnis abschließen. Die in den vergange- wie spannend ein Museumsbesuch gestaltet werden nen Jahren begonnenen Maßnahmen zur Konsolidie- kann – mit dem Ziel, eine Anleitung für einen von der rung der Aufwendungen konnte erfolgreich fortge- Familie selbst gestalteten Besuch zu geben. setzt werden. Darüber hinaus war es dem MAK MAK Akademie möglich, die Ertragslage etwas zu verbessern. Der Themenschwerpunkt der MAK AKADEMIE, einer Der erwirtschaftete Jahresüberschuss dient dem Auf- jährlich stattfindenden Vortragsreihe mit Workshop- bau von Rücklagen für künftige Vorhaben. III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument IM M USEUMSQUARTIER , M USEUMSPLATZ 1 , 1070 W IEN

MUSEUM MODERNER KUNST STIFTUNG LUDWIG WIEN – MUMOK 79 von160 80 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

MAG. EDELBERT KÖB, DIREKTOR DR. RAINER FUCHS, STELLVERTRETENDER DIREKTOR UND AUSSTELLUNGSLEITER DR. WOLFANG DRECHSLER, SAMMLUNGSLEITER MAG. EVA STIMM, RESTAURIERUNG MAG. HANS KOLLMANN, KAUFMÄNNISCHER LEITER MAG. BARBARA HAMMERSCHMIED, PRESSE UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT FIONA LIEWEHR, MARKETING GERLINDE PALMETSHOFER, VERWALTUNG

SCHAUFLÄCHE: 4.800 m2 NUTZFLÄCHE GESAMT: 14.000 m2 DEPOTFLÄCHE: 1.800 m2 SAMMELOBJEKTE: 8.000 ÖFFNUNGSZEITEN: DI BIS SO 10–18, DO 10–21 EINTRITT: € 8,– (ERM. € 6,50) PERSONAL: 74 MUSEUM MODERNER KUNST STIFTUNG LUDWIG WIEN – MUMOK III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 81 von 160

MUSEUM MODERNER KUNST 81

MUSEUMSPOLITIK EINRICHTUNGSINVESTITIONEN, UMBAUTEN Die 2002 formulierte museumspolitische Konzeption des Museums moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien Die wesentlichsten Umbauten des Jahres 2003 betref- wurde 2003 im Sammlungs-, Ausstellungs- und Ver- fen das Cafe-Restaurant sowie die Hofstallungen. Im anstaltungsbereich entsprechend umgesetzt und Vorfeld der Übernahme des Cafe-Restaurants durch präzisiert. einen neuen Pächter wurde eine Attraktivierung des Gangbereiches sowie des Cafe-Restaurants erreicht. Sammlungspräsentation, Sammlungsausbau, Samm- Besondere Erwähnung verdient hierbei die Einrich- lungserschließung durch wissenschaftliche Projekte tung der Wittmann-Lounge, die ohne Hilfe der und ein sammlungsbezogenes Sonderausstellungs- Möbelwerkstätten Wittmann nicht möglich gewesen programm bilden weiterhin die Schwerpunkte der wäre. Die Hofstallungen im alten Trakt des Museums- Arbeit des Hauses, das sich primär als wissenschaft- quartiers wurden unter Beibehaltung der Attraktivität liche Anstalt und als diskursives Museum versteht. der historischen Bausubstanz zu einem multifunk- Es bleibt weiterhin Ziel, durch Verbesserung des stra- tionalen Veranstaltungssaal umgebaut. Damit wurde tegischen und operativen Marketings breitere Pub- auch eine weitere attraktive Location für Vermietun- likumsschichten für moderne und zeitgenössische gen geschaffen, die sich bereits großen Zuspruches Kunst zu interessieren. erfreut. AUSSTELLUNGEN ORGANISATION Ausstellungen und Rahmenprogramme Im zweiten Jahr der Vollrechtsfähigkeit des MUMOK wurde die in der Museumsordnung definierte Orga- In seinen Ausstellungen und wissenschaftlichen nisation konsolidiert und ausgebaut. Es wurden Veranstaltungen setzte das MUMOK 2003 seine Neu- Arbeitsplatzbeschreibungen erstellt und an der Ver- profilierung als Kompetenzzentrum für die Kunst und besserung der Ablauforganisation (insbesondere im ihre Diskurse seit der Moderne konsequent fort. Bereich Sicherheit) gearbeitet. Daneben wurde der In erfolgreichen Rahmenprogrammen zu den einzel- Shop, der zuvor verpachtet war, in den Eigenbetrieb nen Ausstellungen wurden die jeweiligen künstleri- des Museums übernommen. schen Produktionsweisen in einen breiteren Kontext

Kuratorium

Geschäftsführer Mag. Edelbert Köb Sekretariat

Ausstellungen und Kaufmännischer Sammlung wissenschaftliche Bereiche Kommunikation Bereich

Registratur Ausstellungs- Presse und Depotverwaltung organisation Öffentlichkeitsarbeit Controlling

Veranstaltungen Bildung und Restaurierung u. Projekte Besucherservice Profit Centers

Sonstige Kuratoren wiss. Bereiche Zentrale Dienste

Interne Bibliothek / Archiv Servicebereiche

Verlag und Editionen Administration

Ausstellungs- und Projektbüro 82 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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gestellt und damit auch die Vermittlung der Kunst Öffentliche Angelegenheiten / Public Affairs. Perfor- durch Diskussionen und Konzerte gefördert. mance als politisches Handeln. Kuratiert von Ulrike Heimo Zobernig, 7. 12. 2002–2. 3. 2003 Müller. Symposium 26.–28. 9. 2003. Mit Vorträgen und Performances von Judith Hopf und Kara Walker, 5. 12. 2002–16. 2. 2003 Katrin Pesch, Gregg Bordowitz, Sabine Marte, Disco- Jeff Wall, 22. 3.–25. 5. 2003 teca Flaming Star, Stephan Dillemuth, Andrea Fraser, Öffentliche Rituale – Video/Kunst aus Polen, Xavier Le Roy, Marie Thérèse Escribano, Christof 22. 3–25. 5. 2003 Kurzmann, Sharon Hayes, Mattin und Linda Bilda. Martin Kippenberger, 12. 6.–31. 8. 2003 Mothers of Invention – Where is Performance coming from? Kuratiert von Carola Dertnig und Stefanie Sei- Mathias Poledna, 12. 6.–24. 8. 2003 bold. Symposium am 6.–7. 12. 2003 in der MUMOK Hanne Darboven, 20. 9.–23. 11. 2003 Factory. Matthew Buckingham, 20. 9.–16. 11. 2003 Mit Vorträgen und Performances von SV Damenkraft, Mothers of Invention – Where is Performance coming Danica Mini_, Kirsten Dufour (Canonclub), Die tödli- from? 5. 12. 2003–1. 2. 2004 che Doris – Wolfgang Müller, Martha Wilson, Minimal Club (Sabeth Buchmann, Mano Wittmann, Stephan X-Screen, 13. 12. 2003–1. 3. 2004 Geene), Terre Thaemlitz, Judith Hopf, Inga Svala Thorsdottir, Annette Wehrmann, Mary Beth Edelson, Wissenschaftliche Vortragsreihen, Symposien, Suzanne Lacy, Women Down The Pub. Performances, Filmprogramme Neben den einzelnen Ausstellungen und ihren Rah- Filmprogramm im temporären Kino (Factory) menprogrammen setzte das MUMOK in wissenschaft- Kollektive Rituale – Künstlergruppen aus Polen, lichen Vortragsreihen, Symposien, Performances und 27.–28. 5. 2003. Filmprogrammen zu aktuellen kunsttheoretischen Filmprogramm kuratiert von Matthew Buckingham. und gesellschaftspolitischen Fragestellungen in dem Mit Filmen von Samuel Beckett, Günter Brus, Theresa 2002 von Adolf Krischanitz gestalteten temporären Hak, Kyung Cha, Alexander Kluge, Yvonne Rainer Kino in der Factory seine wissenschaftliche Darstel- und Robert Smithson/Nancy Holt und Matthew lung und Vermittlung der Kunst und ihre Diskurse seit Buckingham, 19. und 21. 11. 2003. der Moderne konsequent fort. „History Lesson Part II“. Ein Filmprogramm von 2003 wurde noch ein dritter Schwerpunkt des Dis- Mathias Poledna im Rahmen der Ausstellung „Western kursprogramms etabliert: die Auseinandersetzung mit Recording“ in der MUMOK Factory. Mit Filmen von aktueller Performance-Kunst. Mit seinen unfangrei- Jack Smith, Jean-Luc Godard, Lázló Moholy-Nagy, chen Beständen an Werken des Wiener Aktionismus Peter Kubelka, Helke Sanders, Helma Sanders- und Fluxus ist der Schwerpunkt auf performative Brahms, Jack Goldstein u.a., 2.–4. 9. 2003. Kunst bereits in der Sammlung des MUMOK begrün- det. Darüber hinaus ist in den letzten Jahren eine Ak- Dokumentarismen. Ein Filmprogramm von Karin tualität der Performance-Kunst zu verzeichnen, deren Gludovatz. Mit Filmen von Harun Farocki, Klub Zwei, neuere Entwicklungen einer breiteren Öffentlichkeit Susanne Ofteringer, dogfilm, Robin Curtis, Angela zugänglich gemacht wurden. Im Zuge der Ausstel- Meliopoulos, Hito Styerl, Carola Dertnig u.a. lung „Mothers of Invention – Where is Performance coming from?“ wurde eine von der offiziellen Kunst- SAMMLUNGSPOLITIK geschichtsschreibung vernachlässigte Geschichte der feministischen Kunst vorgestellt und in Beziehung zu Mit den Ankäufen des Jahres 2003 hat das MOMUK jungen Performance-Künstler/innen gesetzt, die sich seine im Kulturbericht 2002 formulierten Ziele, mit „Gender“-Fragen und postkolonialen Identitäts- ■ Verstärkung des Sammlungsschwerpunktes gesell- problemen beschäftigen. Das Symposium „Öffent- schaftsbezogene und performative Kunst der 60er liche Angelegenheiten / Public Affairs“ konzentrierte und 70er Jahre (Pop Art, Nouveau Réalisme, sich auf eine breit gefächerte Analyse von öffent- Fluxus), lichen Aufführungspraxen um sie nach ihren kriti- ■ Erweiterung dieses Sammlungsschwerpunktes durch schen Potentialen zu befragen. einen österreichischen Aspekt: den Wiener Aktionis- Vorträge, Symposien, Performances mus unter Einbeziehung der Wiener Gruppe, ■ Dokumentarische Strategien in der Kunst. Eine Vor- Ergänzung des Sammlungsschwerpunktes 60er und tragsreihe kuratiert von Karin Gludovatz. 6 Vorträge 70er Jahre durch Werke zeitgleicher Phänomene im Februar, März und Mai von Hito Steyerl, Elisabeth wie etwa Arte povera, Konzeptkunst etc.), Cowie, Ruth Sonderegger, Tom Holert, Ruth Noack ■ Aufbau eines vom aktuellen Heute in die Zukunft und Benjamin Buchloh. zu entwickelnden neuen Schwerpunktes: Medien- Architekturvorträge der ZV (Zentralvereinigung der kunst und Fotografie, Architekten Österreichs) und der ÖGFA (Österreichi- ■ Schwerpunktsetzungen im Bereich österreichischer sche Gesellschaft für Architektur). Gegenwartskunst, konsequent weiter verfolgt. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 83 von 160

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Neuerwerbungen der Bücher und Kataloge in die Bibliotheksdaten- Abschluss des Kaufvertrages über den 2. Teil der bank) durchgeführt. Davon 1.062 Freiexemplare und Sammlung Hahn, Köln. (42 Arbeiten, hauptsächlich 618 Ankäufe, der Rest aus Altbestand. Werke der 60er Jahre von Hauptvertretern des Nou- Technische Neuerungen: Anschaffung einer weiteren veau Réalisme und der Fluxus Bewegung u. a. von (3.) Arbeitslizenz für Bibliotheca 2000 (Bibliotheks- Daniel Spoerri, Raymond Hains, Niki de St. Phalle, datenbank) und der Kauf eines Web-OPACs (Online Allan Kaprow, Jean Tinguely, John Cage, Christo). Recherche in der Bibliotheksdatenbank). Abschluss der Kaufverträge mit der Friedrichshof Marketing, folgende Maßnahmen wurden eingeleitet: Wohnungsgenossenschaft (2700 Dokumentations- ■ Flyer (konzentrierte Verteilung im studentischen fotos von Ludwig Hoffenreich, 21 Arbeiten von Otto Bereich: Uni, Campus und Lokale sowie MQ), Muehl, Günter Brus und Rudolf Schwarzkogler, das ■ Plakate, umfangreiche Archiv des Wiener Aktionismus – ■ Originalhandschriften, Briefe, Zeitschriften, Plakate, Infoscreen, Tonträger, Fotos, Tagebücher usw.). ■ Bibliotheksbroschüre (in Arbeit), Mehr als 40 Filme von Kurt Kren und Ernst Schmidt jr., ■ Entwicklung eines Leitbildes. dessen gesamtes Filmschaffen somit im MUMOK vorhanden ist (darunter wichtige Dokumente zum FORSCHUNG, PUBLIKATIONEN, PROJEKTE Wiener Aktionismus). Edelbert Köb Fotografien von Candida Höfer, Urs Lüthi, Jörg Sasse, : Gesamtplanung für Ausstellungs- und Veran- staltungswesen. Sammlungskonzept, Sammlungsan- Erwin Wurm (Schenkung des Künstlers). käufe. Vorworte für die Ausstellungskataloge des Mu- Grafiken von Mary Ellen Carroll. seums moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. Kurator der Kunstprojekte „Loko-Motive“ (Gestaltung von 4 Stühle von Franz West. Zügen der Bahnlinie Graz-Köflach) und „Concrete-Art“ Eine große Medieninstallation von Mathias Poledna. (Betonskulpturen im öffentlichen Raum) für die Kultur- hauptstadt Graz 2003 mit österreichischen und interna- Von der Österreichischen Ludwigstiftung wurden tionalen Künstlern. Eröffnungen Jänner und Juni 2003, Bruce Naumans Medienarbeit „Audio Video Under- Katalogtexte. Kurator des Kunstprojekts „BIG-ART“. ground Chamber“ 1972-1974 für das MUMOK er- Österreichische und internationale Künstler gestalten worben sowie ein Werk von Wolf Vostell und eines Screens für Baustellen von Bundesgebäuden, Kunstpro- von Martial Raysse, die bereits seit vielen Jahren als jekte für neue Bundesbauten. Entwicklung und Gestal- Leihgaben der Sammlung Hahn im Museum zu sehen tung des Screens für das Bundesgymnasiums in Bludenz, waren. Frühjahr 2003. Vortrag „Das Museum im Zeitalter der Eventkultur“ im Rahmen des Symposiums über Mu- seumsprojekte und Kunstpolitik in Laibach. Eröffnung BIBLIOTHEK der Sammlung Wojda in St. Veit/Kärnten, „Leben mit zeit- genössischer Kunst“. Eröffnung der Ausstellung Oswald Besucherzahlen: ca. 350 externe Besucher/innen seit Stimm in der Galerie Atrium et Arte, 1070 Wien. Lauda- 1. 3. 2003 (Öfffnungzeiten DI-DO). tio zur Verleihung des Preises der Hilde Goldschmid- Stiftung, Innsbruck (an Florian Pumhösl und Stefan Entlehnungen: ca. 400 Entlehnungen hausintern bei Sandner). Eröffnung der Lichtundkunst – Roadshow von 26 registrierten Benutzerkarten. Siegrun Appelt in Frankfurt, Katalogtexte. Vorsitzender Der Großteil der Besucher/innen in der Bibliothek der Jury für die künstlerische Gestaltung des Vorplatzes des neuen Messegebäudes. Vorsitzender der Jury des sind Student/innen sowie Mitarbeiter/innen des Kunstbeirats der BUWOG. Vorsitzender des Wettbewerbs Museums (Museumsmitarbeiter/innen wurden in der für die künstlerische Ausgestaltung des Stadions in Kless- Zählung der Besucher nicht berücksichtigt), die heim/Salzburg. Vorsitzender des Wettbewerbs für die kleinste Gruppe bilden Museumsbesucher/innen. künstlerische Neugestaltung der Aula, der Seitenaulen Zwischen der Bibliothek und den diversen Univer- und des Arkadenhofs der Universität Wien. Mitglied der Jury für den Oskar Kokoschka-Preis. Mitglied der Jury sitäten wurde ein fachlicher Austausch für struktur- des Auswahlverfahrens für die Vorplatzgestaltung des bezogene Fragen und Lösungen aufgebaut sowie die Museumsquartiers. Konzept und Vorsitzender Jury für Zurverfügungstellung von Handapparaten in der die künstlerische Ausgestaltung des „Anker-Hauses“ im Bibliothek initiiert, die von Student/innen genutzt Auftrag der Patria Versicherung, CH. Konzept und Orga- werden. In den Handapparaten wird spezifische nisation der künstlerischen Ausgestaltung des neuen Rat- Fachliteratur zu Lehrveranstaltungen angeboten, be- hauses Innsbruck (Arch. Dominique Perrault) gemein- sam mit Dr. Sylvia Eiblmayr. Mitglied des Beirats für sonders zu Prüfungszeiten kommt es hier zu intensi- bildende Kunst – Sektion Kunst des Bundeskanzleramts. ver Nutzung. Mitglied des Beirats für Kunst und Bau, Vorarlberg. Gründung der Arbeitsgruppe Albertina, Belvedere Mitglied des Beirats der Sofie und Emmanuel Fohn und MUMOK zum Zweck des Informationsaustau- Stipendienstiftung. Mitglied des Vorstands der Hilde Gold- sches und in Hinblick auf die Einrichtung eines virtu- schmidt-Stiftung, Juror des Hilde Goldschmidt-Preises. ellen Verbundes der Museumsbibliotheken in Wien. Rainer Fuchs: Koordination und Kontrolle des Zeit-, Bud- get- und Personalplanes für die Ausstellungen und wiss. Projekt Katalogisierung: Im Jahr 2003 wurden 2.709 Veranstaltungen 2003. Konzeption und Organisation der Titelaufnahmen (formale und inhaltliche Aufnahme Ausstellung „Öffentliche Rituale – Kunst/Videos aus 84 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Polen“. Textbeitrag im Ausstellungskatalog: „Öffentliche Poledna. Vorbereitung und kuratorische Betreuung der Rituale – Körperpolitik, Medienrealität, Kunstbetrieb“. Ausstellung „A Man of the Crowd“ von Matthew Konzeption und Organisation der Ausstellung „Natur – Buckingham. Redaktionelle Betreuung der Publikation Geschichte“ für das Jahresmuseum Mürzzuschlag im „A Man of the Crowd - Matthew Buckingham“. Konzep- Kunsthaus Mürz (mit Leihgaben des MUMOK), Folder- tion und kuratorische Betreuung der Ausstellung „X- text zur Ausstellung. Konzeption und vorbereitende Screen. Filmische Installationen und Aktionen der 60er Organisation der Sammlungspräsentation „Fokus 02 – und 70er Jahre“. Herausgeber, redaktioneller Leiter und Minimal Art, Concept Art, Land Art, Arte Povera“. Autor der Publikation „X-Screen. Filmische Installationen und Aktionen der 60er und 70er Jahre“. Betreuung der Wolfgang Drechsler: Konzeption der Neuaufstellung „Pop Filmreihe „History Lesson Part II“ von Mathias Poledna. Art, Nouveau Réalisme, Fluxus“, Konzeption der Präsen- Betreuung der Filmreihe „Matthew Buckingham“. Lehr- tation „Aus der Sammlung: Malerei der 60er Jahre“, Kon- veranstaltung am Institut für Kunstgeschichte der Univer- zeptionelle und organisatorische Vorbereitungen zur sität Wien: „Expanded Cinema“ (SS 2003). Konzeption Ausstellung „Porträts“. einer „Mediensammlung“ des Museums Moderner Kunst 2003 erschienene Publikationen: Die Futuristen und die Stiftung Ludwig Wien. Sammlungsbetreuung. internationale Avantgarde. In: Evelyn Benesch, Ingried Brugger (Hrsg.), Kat. Futurismus. Radikale Avantgarde, Susanne Neuburger: Museum: Konzeption und Durch- CA-BA Kunstforum Wien 2003, S. 55-69. führung von „Nach Kippenberger“. Vorbereitung von Lehrtätigkeit an der Universität Wien, Institut für Kunst- „Kurze Karrieren“. geschichte: WS 2002/03: Vorlesung „Museumspraxis und Außerhalb des Museums: Jurytätigkeit: Eröffnungen von Ausstellungswesen“. Ausstellungen und Projekten, Vorträge. Buch- und Aus- stellungsbesprechungen in Balkon, Camera Austria und Eva Badura-Triska: Herausgabe des Kataloges Heimo Zober- Springerin. „Großer Sommer an der Thaya“ in Drosen- nig, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, dorf, Künstlerprojekt im öffentlichen Raum. Kunsthalle Basel, K 21 Düsseldorf 2002/2003 (Oktogon Verlag Köln), umfangreiche eigene Beiträge (Wer oder was ist Heimo Zobernig, Heimo Zobernig, Künstlerische RESTAURIERABTEILUNG DES MUMOK Biografie und Werkübersicht). Betreuung der Über- Neben der Betreuung der Sonderausstellungen (Ein- nahme der Ausstellung Heimo Zobernig durch die Kunsthalle Basel und das K 21, Kunstsammlung Nord- und Ausgangsprotokolle, Rahmungen, Reinigungen, rhein-Westfalen, Düsseldorf. Teilnahme an der Podiums- kleinere Retuschen in Absprache mit den Künstlern diskussion des Symposions Biografie als Kunst, in der bzw. Leihgebern etc.) wurden rund 160 Objekte der Ausstellung Heimo Zobernig, K21, Kunstsammlung eigenen Sammlung restauratorisch betreut. Das Res- Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 12. 10. 2003. Organisa- taurierkonzept und die detaillierten Arbeitspläne wur- tion der Ausstellung Hanne Darboven Bücher, Museum den auf Basis der Ergebnisse der durch die 2001 moderner Kunst Wien als Übernahme vom Westfälischen Landesmuseum Münster. Organisation eines Rahmenpro- erfolgten Bestandskontrollen und Analysen sowie der gramms mit 4 Vorträgen und zwei Konzerten. WS hauseigenen Ausstellungsvorhaben und der Leih- 2003/04 Lehrauftrag am Kunsthistorischen Institut der anfragen in Absprache mit der Sammlungsleitung und Universität Wien, Übung zum Wiener Aktionismus. den Kuratoren erstellt. Achim Hochdörfer: Ausstellungen: Konzeption und Reali- sierung der Ausstellung „Jeff Wall. Photographs“. Kon- ÖFFENTLICHKEITSARBEIT, SPONSORING, zeption und Vorbereitung einer Ausstellung von Louise PARTNER Lawler. Sammlung: Regelmäßige Betreuung der ständigen Sammlung. Vorbereitung des Ankaufs von Bruce Nau- Presse und Öffentlichkeitsarbeit mans „Audio-Video Underground Chamber“ von der Hauptaufgabe der Abteilung Presse und Öffentlich- Österreichischen Ludwig Stiftung. keitsarbeit bestand in der effizienten Pressebetreuung Veranstaltungen: Konzeption und Betreuung des aller Ausstellungen des Museums Moderner Kunst. Bereichs für wissenschaftliche Veranstaltungen mit Vor- trägen, Performances und Kinoveranstaltungen (Kon- Sonderausstellungen zeption des Kinos von Matthias Michalka). „Doku- mentarische Strategien in der Kunst.“ Eine Vortragsreihe Heimo Zobernig kuratiert von Karin Gludovatz. „Vorträge zu Jeff Wall“, Jeff Wall – Photographs eine Vortragsreihe kuratiert von Achim Hochdörfer. Öf- Nach Kippenberger fentliche Angelegenheiten / Public Affairs. Performance Hanne Darboven – Bücher als politisches Handeln. Symposium 26.–28. 9. 2003, ku- X-Screen ratiert von Ulrike Müller. Mothers of Invention – Where is Performance coming from? Symposium am 6.–7. 9. in Sonderausstellungen/MUMOK Factory der MUMOK Factory, kuratiert von Carola Dertnig und Stefanie Seibold. Architekturvorträge der ZV (Zentralver- Kara Walker einigung der Architekten Österreichs) und der ÖGFA Öffentliche Rituale – Kunst/Videos aus Polen (Österreichische Gesellschaft für Architektur). Mathias Poledna – Western Recording Aufsätze: „Betrachtung einer Unordnung. Jeff Walls his- Matthew Buckingham – A Man of the Crowd torisierende Auseinandersetzung mit der Konzeptkunst“, in: Katalog „Jeff Wall. Photographs“. „Fotografija kao Mothers of Invention – Where is Performance metafora. Jeff Wall i konceptualna umjetnost“, in: Kon- coming from? tura art magazin, no. 78/79, Winter 2003, S. 50-57. Darüber hinaus wurde Pressearbeit für div. Aktions- Matthias Michalka: Vorbereitung und kuratorische Betreu- tage (z.B. Lange Nacht der Museen oder Sommerfest) ung der Ausstellung „Western Recording“ von Mathias und Veranstaltungen (Vortrags-, Performancereihen, III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 85 von 160

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Filmprogramme) des MUMOK geleistet. Ein weiterer Medienkunst – besonderen Wert auf multimediale Schwerpunkt lag in der Pressearbeit für den Ankauf Vernetzung im Ausstellungsbereich. So wurden im der Sammlung Hahn und den Erwerb von Teilen der Jahr 2003 im Rahmen verschiedener Ausstellungs- Sammlung Friedrichshof (Archivmaterial zum Wiener projekte Präsentationsformen im digitalen Bereich an- Aktionismus). Aufgaben der Presse und Öffentlich- gewendet. Daneben wurde zur Vereinfachung der keitsarbeit waren weiters die intensive Zusammen- Personalverrechnung ein Zeiterfassungssystem ange- arbeit mit dem MuseumsQuartier in verschiedenen schafft und in Betrieb genommen. Bereichen sowie die Pflege und Intensivierung der internen Kommunikation und die Kontaktpflege von INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN Sponsoren. Auch die konzeptionelle und organisato- rische Mitarbeit bei Veranstaltungen des MUMOK fiel Heimo Zobernig, Kooperation mit der Kunsthalle in den Tätigkeitsbereich der Öffentlichkeitsarbeit. Basel, Ausstellung von 7. 12. 2002–2. 3. 2003, CH und K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düssel- Sponsoring, Partner dorf. Im Jahr 2003 kamen zu unseren langfristigen Sponso- Hanne Darboven, Kooperation mit Westfälisches Lan- ren (Telekom, Dorotheum, Der Standard, Wittmann desmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Ausstel- und Infoscreen) einige neue Jahressponsoren und lung von 20. 9.– 23. 11. 2003, Münster. viele Projektsponsoren hinzu. Martin Kippenberger Ausstellung von 12. 6.–31. 8. 2003, Die Uniqa-Versicherung konnte als neuer Jahresspon- Kooperation mit Van Abbe Museum, Eindhoven. sor gewonnen werden und übernahm die Schirm- herrschaft über die Ausstellung Martin Kippenberger. Öffentliche Rituale Kunst / Videos aus Polen, Ausstel- Diese Ausstellung wurde außerdem noch von HS- lungsdauer 22. 3.–25. 5. 2003, im Rahmen des Polni- ART Service unterstützt. schen Jahres in Österreich. Zusammenarbeit mit unter anderem dem Polnischen Institut sowie polnischen Mit Air France gelang es uns, eine Kooperation bis Künstlern, Kuratoren und Museumsleuten. Ende 2004 in Form eines Barterabkommens zu ver- einbaren. Die Kanadische Botschaft unterstützte die Ausstellung BESUCHER/INNEN des kanadischen Photokünstlers Jeff Wall, die auch von der Botschafterin von Kanada in Österreich I.E. BESUCHERENTWICKLUNG: GESAMT Ingrid Hall eröffnet wurde. (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) Zum Katalog von Jeff Wall hat Foto Leutner einen 145.523 Druckkostenbeitrag geleistet. 160.000 Für das Media-Lab im MUMOK Atelier hat uns die 125.417 Firma IBM 10 Computer zur Verfügung gestellt, wo- 140.000 45.174 97.123 rauf sich die Schüler und die MUMOK Bildungsabtei- 120.000 31.285 lung besonders gefreut haben. 100.000 Dank der großzügigen Sachleistungen der Firma 43.724 49.885 Knauff und INKU konnte die Ausstellungsarchitektur 80.000 58.861 für die Ausstellung X-Screen teilweise finanziert wer- 60.000 den. Weitere Sachleistungen für die Präsentation der 23.163 40.000 56.625 Neuen Medien erhielten wir von der Firma JVC 35.271 24.075 (DVDs), Philips (Beamer) und Mit Loidl oder Co 20.000 (Beamer). 0 Am Ende des Jahres gelang uns nach mehrmonatiger 2001 2002 2003 Verhandlung der Abschluss eines neuen 3-Jahresver- trages mit unserem Hauptsponsor Telekom-Austria. ■ nichtzahlend, ■ ermäßigt, ■ voll Der Vertrag beinhaltet neben einem Telekom-Austria- Schulprojekt ein Konzept für einen Aufbau der Das MUMOK eröffnete im Jahr 2001 im Museums- „Telekom-Austria-Mediensammlung des MUMOK“. quartier und hatte sein erstes volles Besuchsjahr 2002. Als erstes Werk wurde mit Unterstützung der Telekom Ein Vergleich der Besucher/innenzahlen 2003 mit die Videoinstallation „Machine Gun Fire“ von Dennis dem Jahr 2002 zeigt einen Rückgang der Gesamtbe- Oppenheim erworben, die auch während der X- sucher/innenzahl um 13,82%. Der Rückgang bei den Screen Ausstellung im MUMOK zu sehen war. zahlenden Besucher/innen betrug 9,11%. Gesamtbilanz DIGITALISIERUNG, INTERNET, Insgesamt haben im Jahr 2003 19.190 Personen ein AUDIOVISUELLE PROJEKTE Angebot der Bildungsabteilung in Anspruch genom- Das MUMOK legt – auch im Zusammenhang mit men (2002: 17.661). Dies entspricht einem Gesamt- seiner inhaltlichen Verantwortung für den Bereich prozentsatz von 20% der zahlenden Besucher/innen. 86 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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BESUCHERZAHLEN: JAHRESVERLAUF zu gewährleisten. Konzeptuell sind sie hauptsächlich (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) an die Sonderausstellungen angelehnt und aus diesen entwickelt. Gerade im Bereich der Kinderprogramme hat sich eine hoch qualitative, inhaltlich auf die Kunstwerke Bezug nehmende, Vermittlung bezahlt 25.000 gemacht. Teilnehmer insgesamt: 1.009 (2002: ca. 712).

20.000 Public Programs Zusätzlich zu den Themenführungen am Donnerstag- 15.000 abend und den Überblicksführungen am Sonntag wurden Kurzführungen unter dem Titel „Blitzkontakt“ als neues Format angeboten. Inhalt dieser Führungen 10.000 ist nur ein spezieller Künstler, über den die Besucher/ innen mehr erfahren. Hiermit wurden auch die Be- 5.000 stände des Museums nach außen kommuniziert. Zu allen Sonderausstellungen wurden von der Abtei- 0 lung in Zusammenarbeit mit den Kuratoren Saalzettel Jan Feb M r Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez als kostenlose Informationsmöglichkeit zu Sonderaus- stellungen, die einen optimierten Zugang des nicht ■ nichtzahlend, ■ ermäßigt, ■ voll wissenschaftlich orientierten Besuchers zur Thematik der Ausstellungen ermöglichten, erstellt. Schulen Die Sammlungspräsentation komplettiert weiterhin Im Schulbereich ist mit der Kunstvermittlung auch ein professionell bespielter Audio-Guide mit origina- weiterhin die Hauptauslastung zu finden. Insgesamt len Tondokumenten. haben im Jahr 2003 über 12.800 Personen ein schul- Insgesamt: 5.540 inkl. Audio-Guide (2002 ca. 5.121 pädagogisches Programm der Kunstvermittlung be- inkl. 1.561 Audio-Guide). sucht. Über 7.000 entfallen dabei auf Schüler aus den Bundesländern, die im Rahmen der geförderten Wienaktion die Hauptstadt besuchen. Im Gegensatz BUDGET zu 2002 hat sich die Gewichtung innerhalb des Schul- Jahresabschluss des Museums für Moderne bereichs leicht zugunsten letzterer verschoben. Konti- Kunst Stiftung Ludwig Wien, Auszug nuierliche Bewerbung über eine eigene Drucksorte der Kunstvermittlung für Schulen österreichweit, die Das Museum hat das Geschäftsjahr 2003 auf Grund Aussendungen des Hauses, Website, zielgruppen- einer hohen Investitionstätigkeit mit einem negativen oriente Newsletter, exklusive Previews für Leh- Ergebnis abgeschlossen. rer/innen und sehr gute Zusammenarbeit mit dem Der Jahresfehlbetrag kann aber durch die Auflösung Ministerium haben hier eine effektive Zusammen- von Rücklagen bedeckt werden. arbeit möglich gemacht. Beträge in Tsd. Euro Neben den laufenden Programmen zur Sammlungs- präsentation wurden zu den Sonderausstellungen 2002 2003 Konzepte für die Vermittlung an Volksschulen, Haupt- Umsatzerlöse 8.300,56 8.568,53 schulen, AHS und Oberstufe entwickelt. davon: Zielgruppen- und altersspezifisch werden Kunstge- Basisabgeltung 7.369,00 7.369,00 spräche im Ausstellungsraum abgehalten. Über 1.500 Eintrittsgelder 633,59 672,42 Schüler/innen haben darüber hinaus ein weiter- Shops, Veranstaltungen, etc. 297,97 527,11 führendes Programm im Atelier der Kunstvermittlung Sonstige betriebl. Erträge 283,88 690,25 besucht (2002: 1.100). Personalaufwand 2.909,08 3.048,50 Familienprogramme Sonst. betriebl. Aufwendungen inkl. aller Aufwendungen Über das Jahr 2003 hinweg wurde das Kinder- und für Ausstellungen, Familienprogramm jedes 1. und 3. Wochenende im Sammlungstätigkeit 4.786,88 5.929,34 Monat veranstaltet. Samstag findet eine offene „Expe- rimentierwerkstatt“ für Kinder von 5-12 Jahren und Abschreibung 305,78 382,39 Sonntag ein „Sonntag der Fantasie“ für Kinder in Be- Betriebserfolg 582,68 –101,45 gleitung ihrer Betreuungspersonen statt. Beide Pro- Finanzerfolg 49,34 16,28 gramme werden in verschiedenen Mutationen durch- Jahresüberschuss 619,69 –89,37 geführt, um die Abwechslung innerhalb der Reihe H AUPTHAUS : T ECHNISCHES III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument Ö STERREICHISCHE M USEUM W W EITERE IEN , M M EDIATHEK I ARIAHILFER NSTITUTIONEN , W S EBGASSE TRASSE : E XPOSITUR 212 2 A , , 1060 1140 S TRASSHOF W W IEN IEN

TECHNISCHES MUSEUM WIEN MIT ÖSTERREICHISCHER MEDIATHEK 87 von160 88 von160

TECHNISCHES MUSEUM WIEN MITÖSTERREICHISCHER MEDIATHEK HR DIK E HR D Ö A B D A D W DI M S M M M S HR D E G T P Ö Ö Ö E S T AMMLUNGEN TABSSTELLEN XPOSITUR CHAUFLÄCHE STLUGNUND USSTELLUNGEN TIBUND ETRIEB ERSONAL XPOSITUR INTRITT NNA ECHNISCHES ECHNISCHES R R STERREICHISCHE UMPENDORFERSTRASSE AG AG AG STERREICHISCHE STERREICHISCHE FFNUNGSZEITEN ISSENSCHAFTLICHES . W . H . B . E . C -C ANFRED R R ELMUT ALTER III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument . G . R LISABETH HRISTINE ARBARA HRISTINE : ARL : 133 M : 133 AINER ABRIELE S S TRASSHOF -H S TRASSHOF L V T : 22.345m M M ZEVERA ACKNER ERWALTUNG RAGNER EINZ H USEUM USEUM H L L L : M AFOK IXL ETZ IMBECK M M UBERT TRETRNE UND ITARBEITERINNEN Z EDIATHEK UNA K EDIATHEK EDIATHEK , B S NAUER : ERVICE M ESUCHER , W W € -K 95, 1060W P REIGUND ARKETING -L 2 IEN IEN UBLIC 5,50/2,80/3,30 (J RATKY ILIENAU : : MO : , P € € , R 8,–/5,–/3,– (S UBLIKUMSBETRIEB 2,– ELATIONS G , BIS ESCHÄFTSLEITUNG S ONDERAUSSTELLUNGEN IEN FR 9–18,SA,SO K ; MO,MI,DO10–18,DI10–20,FR9–15 M OOPERATIONEN TRETRAUF ITARBEITER UGENDGRUPPEN CHÜLERGRUPPEN : M ARCHETTISCHLÖSSL V UND ) OLLZEITBASIS ) FEI 10–18 , III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 89 von 160

TECHNISCHES MUSEUM 89

MUSEUMSPOLITIK EINRICHTUNGSINVESTITIONEN, UMBAUTEN Das Technische Museum Wien versteht sich als Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft. Im Jahr 2003 lag der Schwerpunkt der Arbeiten des Hier ist ein erstes Kennenlernen von Technik und Technischen Museums Wien weiterhin auf der ihren Grundlagen ebenso möglich wie das Vertiefen Wiedereinrichtung der Schausammlung. und Erweitern von Wissen. Technik wird durch Objekte, Modelle, Hands-on-Mo- Abteilung Informations- und delle, Filme, Hörbeispiele und Experimente auf allen Kommunikationstechnik Ebenen der Wahrnehmung vermittelt. Im ersten Quartal wurde die neuen Abteilung Parallel zur Präsentation rein technischen Wissens medien.welten eröffnet und bis Jahresende mit dem wird die Wechselwirkung zwischen technischen Ver- VR-Theater ergänzt. Diese innovative Abteilung wid- änderungen, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur be- met sich auf 2300 m2 Museumsfläche der Entstehung schrieben. des modernen Mediensystems, von den historischen Durch dieses vielfältige Angebot sind verschiedene, Anfängen bis zu Medien der Gegenwart. Sie bietet individuelle Zugänge ebenso möglich, wie das vielfältige Möglichkeiten des Lernens durch Infor- Erschließen von Inhalten durch Gruppen. Die intel- mation und Interaktion. Die Ausstellung erzählt die lektuelle Beschäftigung mit komplexen Inhalten ist vollständige Geschichte der Speicher- und Übermitt- genauso möglich, wie das Experimentieren und Aus- lungsmedien von der Vergangenheit an, mit Blick probieren. in die Zukunft, und greift auf die umfangreichen

ORGANISATION

Kuratorium Direktion/Geschäftsführung

Projektleitstelle Marketing u. Kooperation Technische Dienstleistungen Shop + Facility Management

Informations- und Public Relations Kommunikationstechnologie

Controlling/Innenrevision

Sammlungen Wissenschaftliches Österreichische Ausstellungen und Administration und Expositur Strasshof Service Mediathek Besucher Finanzwesen Techn.- naturwiss. Grundlagen Bibliothek Erwerbung audio- Ausstellungs- EDV visueller Medien organisation Informations- und Archiv Information Kommunikations- Audiovisuelle Ausstellungsbau technik Publikationen Zeitdokumentation Kassa Museumspädagogik, Montanistik, Inventar u. Depot Publikumsbetrieb Besucherbetreuung Personalwesen Maschinenbau und Restaurierungs- und Führungswesen Finanzwesen Elektrotechnik Audio- und vorbeireitung Videostudios Aufsicht Handwerkl. und industrielle Digitale und analoge Produktionstechnik Langzeitbewahrung Verkehrswesen Bau-, Alltags- und Umwelttechnik 90 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Sammlungen des Technischen Museums zurück. Die Sanierung der Depots, Inventarverwaltung medien.welten zeichnen zwei große Linien nach: Als Hauptprojekt begann im Sommer die Gesamt- einerseits die Entwicklung und Verdichtung von Netz- inventur. Alle in den Depots befindlichen Objekte werken – von Wege- und Straßennetzen über Post- werden in diesem auf mehrere Jahre angelegten Pro- routen, Telegrafie- und Telefon-, Radio- und Fernseh- jekt inventarseitig erfasst, gereinigt, wenn notwendig netze bis hin zu satellitengestützten Funknetzen, restauriert und schließlich unter den bestmöglichen andererseits die Entwicklung der verschiedenen me- Bedingungen wieder verpackt und gelagert. Durch dialen Werkzeuge zur Speicherung und Weiterver- die Gesamtinventur werden in einigen Jahren erst- arbeitung von Daten in bildlicher, schriftlicher und mals seit der Gründung des Museums alle Objekte mathematischer Form. mit neuer Inventarnummer und digitalem Foto erfasst und in einer Datenbank verfügbar gemacht. Im Depot in Wien-Breitensee wurde darüber hinaus im Herbst eine Zugregalanlage zur Hängung der ge- rahmten Gemälde- und Graphikbestände eingebaut. Im Depot Wien-Floridsdorf lag der Schwerpunkt auf der Dachsanierung.

Expositur Strasshof Bei den Großobjekten wurde eine Garnitur der ersten Baureihe der Wiener Schnellbahn restauriert und eine Dampflok Baujahr 1912 betriebsfähig gemacht. Die Wiedereinrichtung des Eisenbahnarchivs wurde im generalsanierten Depot Braillegasse durchgeführt, um die Aufarbeitung der Archivalien des ehem. Eisenbahnmuseums kontinuierlich vornehmen zu Neue Abteilung „medien.welten“ können. Diese Entwicklungsstränge münden in der Digital- technik: Hier verschmelzen Speicher- und Übermitt- AUSSTELLUNGEN lungsmedien zu neuen globalen Medien wie dem Internet. Das zentrale Anliegen der medien.welten ist Im Jahr 2003 fanden im Technischen Museum Wien es, das Interesse für das moderne Mediensystem zu sechs Sonderausstellungen statt. Mit einem ersten Ein- wecken, und das Verständnis für Neue Medien zu för- blick in seine außergewöhnliche Sammlung histori- dern. Es geht darum, die Möglichkeiten, aber auch scher Fotografien eröffnete das Archiv des Techni- die Risiken, die die Mediengesellschaft bietet, aufzu- schen Museums eine neue Ausstellungsreihe. Darin zeigen. werden erstmals kontinuierlich die reichen Bestände des Archivs in adäquater Weise der Öffentlichkeit vor- Abteilung Bau-, Alltags- und Umwelttechnik gestellt. Der für 2005 geplante Schausammlungsbereich ba- siert auf der Sammlung „Bau-, Alltags- und Umwelt- technik“ und wird auf 2300 m2 eingerichtet werden. Die Technisierung der unmittelbaren Lebenswelten des Menschen wird gezeigt, sein Umgang mit Technik steht im Mittelpunkt.

Abteilung Handwerkliche und Industrielle Produktionstechnik Für die Sonderaustellung „Massenware Luxusgut“, die das Fabriksprodukten-Kabinett, eine der Kernsamm- lungen des Museums zeigt, wurde das Konzept er- stellt. Dazu wurden mehr als 1.000 Objekte bereit- gestellt und Vorbereitungen für den Katalog begonnen. Weiters wurden Konzepte für die Themen Eröffnung der Archivausstellung Chemie und Werkzeug erstellt. Fahr!rad. Von der Draisine zur Hightech-Maschine Abteilung Technisch-naturwissenschaftliche (bis 15. 6. 2003) Grundlagen Vom Nutzen des Unscheinbaren: die Heizspirale Für den letzten fertigzustellenden Schausammlungs- (bis 16. 11. 2003) teil „Sehen und Verstehen“ wurde das Thema „Schall“ In aller Munde. Die Geschichte der Harmonika- vorbereitet. instrumente (24. 1.–30. 3. 2003) III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 91 von 160

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■ Fotoarchiv Jelinek ■ Schiffsmodell Fischereifabrikschiff Österreich ■ drei betriebsfähige Elektrolokomotiven aus verschiedenen ÖBB-Baureihen

Nachbau von Laufrad und Kinderlaufrad zum Ausprobieren 100 Jahre Telefonzelle (ab 15. 8. 2003) Die Schärfung des Blicks. Joseph Petzval: Das Licht, die Stadt und die Fotografie (ab 23. 10. 2003) Mensch in Bewegung, MiB 01, MiB 02, MiB 03 (20. 3.–8. 12. 2003) Lehrmodell einer schwangeren Frau

SAMMLUNGSPOLITIK BIBLIOTHEK UND ARCHIV Die wissenschaftliche Fachbibliothek umfasst etwa 100.000 Bände, darunter auch Zeitschriften und Spezialsammlungen. Von den etwa 400 Zeitschriften werden derzeit 190 laufend geführt. Der Zuwachs betrug 2003 978 Bände und zwei Zeitschriften-Abon- nements. Hervorzuheben ist die Aufarbeitung der beiden Spezialsammlungen „Libri Rari“ und „Welt- ausstellungskataloge“, die nun in ihrer Gesamtheit zugänglich und seit Juni auch über das Internet im Online-Katalog der Bibliothek recherchierbar sind. Das Archiv bewahrt unterschiedlichste Quellen und Dokumente zu den Bereichen Naturwissenschafts- und Technikgeschichte. Die Vielfalt des Materials und der hohe Anteil von Bildquellen machen die Beson- derheit und Bedeutung der Sammlung aus. Zu den wichtigsten Aufarbeitungsprojekten zählten die Bear- Austro-Daimler ADR beitung des „Architektenwettbewerbs Museum“, der Im Jahr 2003 wurden für die 681 Sammlungsneu- historischen Fotosammlung und die Vorbereitung der zugänge insgesamt € 262.000,- aufgewendet. Bei den Archivausstellung „Die Schärfung des Blicks“. Im Rah- Neuzugängen handelt es sich um 411 geschenkte men aller Projekte wurden Objekte bearbeitet, restau- Objekte und 270 Sammlungsankäufe. Auswahl: riert, digitalisiert und in die Objektdatenbank einge- ■ Austro-Daimler ADR bracht. ■ Hubschrauber Aerospatiale SA355 Ecureuil ÖAMTC: 1. Notarzthubschrauber FORSCHUNG, PUBLIKATIONEN, PROJEKTE ■ Tragschrauber Type Westermayer ■ Lehrmodell einer schwangeren Frau aus Forschungsprojekte und -aufträge Elfenbein, ca. 1670 ■ ■ € Jubiläumsfondsprojekt der Oesterreichischen Na- Otto Wagner ( 3.294,00) und Otto Müller tionalbank „Popularisierung der Elektronischen Leuchten Musik am Beispiel Berlins der 30iger Jahre“; ■ Architekturmodell: Mur-Insel, Acconci Studios ■ Jubiläumsfondsprojekt der Oesterreichischen Na- ■ Bayan 580 mit Koffer tionalbank „Integrative Geschichte des Mediensys- ■ Muli Schubladenfahrrad tems in Österreich vom 15 Jh. bis zur Gegenwart“; 92 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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■ Jubiläumsfondsprojekt der Oesterreichischen Na- Roswitha Muttenthaler: Roswitha Muttenthaler, Regina tionalbank „Verhaltens- und Interessenforschung Wonisch: Zur Schau gestellt. Be-Deutungen musealer von Besuchern im Technischen Museum Wien an- Inszenierungen; in: Michael Barchet, Donata Koch-Haag, hand eines intelligenten interaktiven Leitsystems“; Karl Sierek (Hg.). Ausstellen. Der Raum der Oberfläche. Weimar 2002 (= medien hoch i); Roswitha Muttenthaler: ■ EU-Projekt „Scalex“; Gesten des Zeigens – zur Kapazität von Ausstellungsdis- ■ EU-Projekt „Virtual Showcase“. plays, Geschlechtergeschichten zu erzählen; in: Sabine Allweier, Christine Burckhardt-Seebass (Hg.): Geschlech- Publikationen des Hauses ter-Inszenierungen. Erzählen – Vorführen – Ausstellen. Münster 2002; Roswitha Muttenthaler, Regina Wonisch: Reinhard Keimel. Luftfahrzeugbau in Österreich. Von Grammatiken des Ausstellens; in: Christina Lutter, Lutz den Anfängen bis zur Gegenwart. Eine Enzyklopädie. Musner (Hg.): Cultural Studies. Kulturstudien in Öster- Technisches Museum Wien und Aviatic Verlag, Ober- reich. Wien 2003; Roswitha Muttenthaler, Regina haching 2003. Wonisch: Zum Schauen geben. Ausstellen von Frauen- und Geschlechtergeschichte in Museen; in: MUSIEUM. Joseph Braunbeck. Der andere Physiker. Das Leben Wien 2003. von Felix Ehrenhaft. Technisches Museum Wien und Helmut Lackner: Die „Schwerindustrie“ im Technischen Leykam Verlag, Graz 2003. Museum Wien; in: industrie-kultur. Denkmalpflege, Manuela Fellner, Anton Holzer, Elisabeth Limbeck- Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte, Lilieneau (Hg. für das Technische Museum Wien). Die 1 (2003); Die Depots des Technischen Museums Wien. Schärfung des Blicks. Joseph Petzval: Das Licht, die in: Blätter für Technikgeschichte, 64 (2002), Wien 2003; Stadt und die Fotografie. Wien 2003. Triebfeder Innovation; in: Österreichische Industriege- schichte 1700 bis 1848. Die vorhandene Chance. Hg. von In aller Munde. Die Geschichte der Harmonika- Österreichische Industriegeschichte GmbH, Linz, Wien instrumente. (Beiheft zum Katalog „In aller Munde“, 2003; Stadttürme in Österreich – Zeichen bürgerlichen Berlin 2002). Selbstbewusstseins; in: Viatori per urbes castraque. Fest- schrift für Herwig Ebner zum 75. Geburtstag. Hg. von Blätter für Technikgeschichte. Band 62/2002. Helmut Bräuer, Gerhard Jaritz und Käthe Sonnleitner CD Rom Leitfaden: „medien.welten“. Rundgang (Schriftenreihe des Instituts für Geschichte 14), Graz durch die Ausstellung. 2003; Voraussetzungen und Ergebnisse der Neueinrich- tung des Technischen Museums Wien. Die Museums- Sonstige Publikationen landschaft im Spannungsfeld zwischen Technikmuseum und Science Center; in: Karl Stocker, Heimo Müller Manfred Tragner: Gemeinsam mit N. Keseric, Wieviele Re- (Hg.). Design bestimmt das Bewusstsein. Ausstellungen geln braucht ein effizienter Strommarkt? – Überlegungen und Museen im Spannungsfeld von Inhalt und Ästhetik zu Liberalisierungs- und Harmonisierungsbestrebungen (Museum zum Quadrat 16). Wien 2003. des EU-Strommarktes; in: 3. IEWT – Die Zukunft der Energiewirtschaft im liberalisierten Markt; (2003). Zita Breu: „Restaurováni salonního vozu císarˇovny Alzˇbeˇty”, in: Sborník z Konservátorského a Restaurátorského Se- Peter Donhauser: Untersuchung zweier Stainer-Geigen mit minárˇe; Tagungsband der Jahrestagung des Tschechi- dem Laservibrometer in: Katalog zur Ausstellung „Jacob schen Restauratorenverbandes, Brno 2003. Stainer“ in Ambras, Innsbruck 2003; „in aller munde“. Ausstellungskatalog 2003; 100 kW Mittelwelle – Rund- funkgeschichte am Beispiel des steirischen Senders DIGITALISIERUNGSVORHABEN, INTERNET, Dobl, in: Blätter f. Technikgeschichte. Bd. 64; Elektroni- AUDIOVISUELLE PROJEKTE UND sche Instrumente: Sammeln, Untersuchen, Konservieren, AUSSTELLUNGSBEHELFE in: Museum Aktuell Nr. 88, Januar 2003. Reinhard Keimel: 100 Jahre Motorflug der Brüder Wright – Im Mai ging die neue Website des Technischen Die Flugzeugkonstruktionen, in: FLUG-Informationen Museums Wien online. Bereits im Juni konnte durch I+II 2003; Dr. Tamara Fiedler-Albrecht, geb. Brück, begleitende Offline-Massnahmen wie einem Newslet- in: FLUG-Informationen III+IV 2003; Die Segelflugver- ter-Gewinnspiel, dem konsequenten Kommunizieren einigung an der Technischen Hochschule in Wien 1922- der Web-Adresse auf sämtlichen Werbemedien und 1931, in FLUG-Informationen III+IV 2003; Wiener Karos- durch eine Reihe von Presseberichten der Wert der serie- und Flugzeugfabrik „Spuckerl“, in: FLUG-Infor- Webhits gegenüber den Vormonaten um das 160fache mationen III+IV 2003; Swissair – 6 Monate Schnell- auf einen Wert von 382.256 gesteigert werden. luftverkehr Zürich-München-Wien 1932, in: FLUG-Infor- mationen III+IV 2003; Bewegtes Holz, Holz im Flug- zeugbau, in: Zuschnitt – Zeitschrift über Holz als INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN Werkstoff und Werke aus Holz. 2003; Beiträge für die Das Technische Museum Wien ist Mitglied in folgenden „Neue Deutsche Biographie“, 21. Band, Berlin 2003: internationalen Organisationen: Johann Radinger, Joseph Ressel, Josef Anton Riedel; Luftfahrzeugbau in Österreich. Von den Anfängen bis zur AAEE (Austrian Association of Energy Economists) Gegenwart. Eine Enzyklopädie. Technisches Museum AGAVA Wien und Aviatic Verlag, Oberhaching 2003. CIMUSET Lisa Noggler: Hg.: Gemeinsam mit dem Institut für die Coronelli Gesellschaft Erforschung der Frühen Neuzeit: Lisa Noggler und Char- lotte Martinz-Turek (Koordinatorinnen): Frühneuzeit-Info Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Medizin (FNI) zur frühneuzeitlichen Technikgeschichte (2003). Deutscher Museumsbund III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 93 von 160

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ECSITE (European Collaborative of Science Industry reicht wurde, gingen in der zweiten Jahreshälfte die and Technology Exhibitions) Besucher/innenzahlen im Vergleich zum Vorjahr Europäische Gesellschaft für die Geschichte der zurück. Ein Grund für den Rückgang ist im Rekord- Photographie sommer und den extrem heißen Temperaturen zu Filmarchiv Austria sehen. Das Technische Museum Wien besitzt keiner- Forum Österreichischer Wissenschaftler für lei Möglichkeit zur Klimatisierung der Schauräume. Umweltschutz Ein weiterer Grund ist im Rückgang bei der Anmie- tung für Großveranstaltungen zu sehen. Georg Agricola-Gesellschaft Gesellschaft für Medienforschung BESUCHERENTWICKLUNG: GESAMT Gesellschaft für Technikgeschichte (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) Gesellschaft selbstspielender Musikinstrumente 320.222 Gesellschaft zur Förderung der Druckkunst 316.271 350.000 ICOM 276.685 67.660 ICOTEC 300.000 87.090 60.018 Internationales Forum Historische Bürowelten 250.000 Marketingclub Montanhistorischer Verein für Österreich 200.000 207.471 187.255 Motor Presse Klub Austria (MPKA) 150.000 182.297 Museum Industrielle Arbeitswelt 100.000 MUT (Mitteleuropäische Union der Technischen Museen) 50.000 41.140 45.877 34.370 Österreichischer Verband für Stenographie und 0 Textverarbeitung 2001 2002 2003 Österreichische Gesellschaft für Informatikgeschichte (ÖGIG) ■ nichtzahlend, ■ ermäßigt, ■ voll Österreichische Gesellschaft für Unternehmensgeschichte BESUCHERZAHLEN: JAHRESVERLAUF Österreichische Gesellschaft für (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) Wissenschaftsgeschichte Österreichischer Museumsbund Österreichischer Restauratorenverband 50.000

Österreichischer Verband der Kulturvermittler/innen 44.000 im Museums- und Ausstellungswesen Österreichische Gesellschaft für Akustik (AAA) 36.000 ÖVE (Österreichischer Verband für Elektrotechnik) 30.000 Sigmund Freud-Gesellschaft 24.000 Stenographie und Textverarbeitung 18.000 TICCIH Trevithick Society 12.000 VEE (Verein für Energiewirtschaft und Energiepolitik) 6.000 Verband Österreichischer Archivare 0 Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. Jan Feb M r Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Wiener Phonomuseum ■ nichtzahlend, ■ ermäßigt, ■ voll EU PROJEKTE VERMITTLUNG Das Technische Museum Wien ist Partner in den EU- Projekten Scalex und Virtual Showcase (siehe unter Museumspädagogik Punkt Forschung). 2003 fanden insgesamt 2.920 Führungen in den ver- schiedenen Kategorien statt. 48.282 Personen nahmen BESUCHER/INNEN daran teil. Während in den ersten fünf Monaten des Jahres 2003 aufgrund der beiden Ausstellungen „medien.welten“ Angebote für Schulen und „fahr!rad“ eine Steigerung der Besucher/innen- ■ Erweiterung des Führungsangebotes auf den neu zahlen vor allem beim jugendlichen Publikum er- eröffneten Ausstellungsbereich medien.welten. 94 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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■ Vorführungsangebote des Virtual Reality Theater – Dampfmaschinenvorführungen jeden ersten Sonn- „Virtual Voyage“. tag im Monat um 11:00 und 13:00, Familienpro- ■ Museumspädagogische Angebote in den Bereichen gramme; Verkehr „Wenn einer eine Reise tut“, Natur und ■ Führungen für Menschen mit Behinderung (mit Erkenntnis „Sonne, Mond und Sterne“, Musik besonderem Schwerpunkt auf Seh- und Hör- „Musik liegt in der Luft“ und Schwerindustrie schwächen). „Schmuckworkshop“. Veranstaltungen mit externen Kooperationspartnern ■ Lange Nacht der Museen: in Kooperation mit dem ORF (3.475 Besucher); ■ YO! Einstein am 26.Mai von 9:00-15:00 mit freiem Eintritt. Ziel des Aktionstages ist es, Schüler und insbesondere Schülerinnen für die Technik und eine technische Ausbildung zu interessieren und ihnen den Praxisbezug zur Technik zu vermitteln. Eine Veranstaltung gemeinsam mit der TU Wien und der Cox-Orange Marketing & PR GmbH; ■ Plakatausstellung: Schüler der 1. und 2. Klasse der AHS Hagenmüllergasse malen Plakate zum Thema „Das Technische Museum Wien“.

Ford T Modell für Kinder das mini ■ Camp-In: Übernachtungen mit aktionsreichen An- ■ Errichtung einer „Autowerkstätte“ mit dem ori- geboten zum Thema Technik ginalgetreuen Ford T im Maßstab 1:2; ■ Holz – Naturstoff mit Vergangenheit und Zukunft. ■ Inbetriebnahme des restaurierten, historischen Luft- Vom Wissen zum Produkt: Erstellung eines Holz- ballonautomaten. pfades durch das Haus mit Lehrerhandreichung und Schülerunterlagen sowie haptischem Material MARKETING, PR, SPONSORING UND Freizeitpädagogische Angebote KOOPERATIONEN ■ Osterferienspiel „techno.hase“; Aus Marketingsicht waren die Schwerpunkte 2003 die ■ Camp-In für Einzelteilnehmer gemeinsam mit dem Akquisition von Kooperationspartnern und Sponso- Wiener Ferienspiel WienXtra; ren für den neuen permanenten Ausstellungsbereich ■ „Sattelfest“, „Walzenrennen“, „Rad und Tat“ und medien.welten sowie Aktionen rund um die Eröff- „Techniktraining“ im Zuge der Sonderausstellung nung dieses Bereichs. Für diese Ausstellung wurden fahr!rad; hochkarätige Partner wie etwa Kapsch, ORF und Telekom Austria gewonnen. ■ Begleitprogramm zur Sonderausstellung „In aller Munde. Die Geschichte der Harmonikainstru- Neben einer PR-wirksamen Eröffnung im März 2003 mente; Führungen und Workshops wie „Schnup- konnten eine Reihe von Marketing- und PR-Maßnah- perstunde“, „Knöpferlharmonika und Mundharmo- men gesetzt werden, um die Ausstellung ganzjährig nika“, „Akkordeonbau – Werkstatt“; zu bewerben und weiter im Gespräch zu halten. ■ Kinderfest im Eisenbahnmuseum Strasshof am ■ Im Juni 2003 wurde die smart.card vorgestellt. 31. 8., „Physikalische Spielereien“; Diese Angebot zur interaktiven Nutzung des Schausammlungsbereiches medien.welten war nur ■ Kinderfest zur Neueröffnung des mini mit Kinder- mit Unterstützung von Sponsoren (Philips, flohmarkt, Verkehrsparcours und Schönbrunner Austriacard, Datatronic) möglich. Marionettentheater am 5. 10.; ■ Über die Sommermonate wurde ein Fotowettbe- ■ Internationaler Tag der älteren Menschen: Malen werb in Kooperation mit der „Kronen Zeitung“ und für den Frieden im Rahmen des UNESCO Projekts der Stadt Wien zum Thema „Mensch und „The Art Miles Mural Project“: Malaktion für Medien“ veranstaltet. Großeltern mit ihren Enkeln; ■ Ab 13. August 2003 gab es im Vorbereich zur ■ Sonderprogramm Nationalfeiertag 26. 10. und Dauerausstellung medien.welten eine Sonderschau Heiliger Abend 24. 12.; zum 100-jährigen Jubiläum der Telefonzelle in ■ Nikolofeier für unser jungen Besucher am 4. 12.; Kooperation mit der Telekom Austria. ■ Kindergeburtstage für Kinder ab 7 Jahren; ■ Im September 2003 wurde das Virtual Reality-Thea- ■ Vorortangebote wie Bergwerksführungen, Hoch- ter in den medien.welten der Öffentlichkeit zu- spannungsvorführungen, Virtual Reality Theater, gänglich gemacht. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 95 von 160

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■ Als weiteres Highlight wurden die nominierten ÖSTERREICHISCHE MEDIATHEK Projekte des Top Talent Awards 2003 in den medien.welten ausgestellt. Im Rahmen dieses eu- Der Aufbau eines digitalen Systems in der Mediathek ropäischen Multimedia-Festivals vom 7.–9. 9. fand in den vergangenen Jahren erlaubt nun, hochqualita- auch die Nominierungsgala mit zahlreichen weiteren tive Digitalisierungen wichtiger akustischer Archiv- Aktionen im Technischen Museum Wien statt. bestände vorzunehmen. Auf einer speziellen Arbeits- Neben diesen „medien.welten“-spezifischen Maß- station („Noa“) können gleichzeitig drei Tonbänder nahmen, gab es noch eine Reihe weiterer Marketing- digitalisiert werden. Eine weitere Station zum „Grab- aktionen, vor allem auch für die Kernzielgruppen ben“ von vier Compact Discs gleichzeitig wurde Schüler/innen und Familien. Folgende Beispiele soll- ebenfalls eingerichtet. Zu Jahresende lagen rund ten noch genannt werden: 5.000 Digitalisate vor. Im Jahr zuvor waren es nur ■ Zu Beginn des Jahres wurde eine Schulmarketing- 2.000 gewesen. Das Tempo der Digitalisierung aktion zur (bis Juni 2003 verlängerten) Ausstellung konnte also wesentlich gesteigert werden. Das ist not- „fahr!rad. Von der Draisine zur Hightech-Maschine“ wendig, weil von dem Bestand von rund einer Million durchgeführt. Tonaufnahmen auf 250.000 Trägern (Platten, Bänder, ■ Cassetten etc.) die Dokumente, die für Österreich von Weiters fand im März ein Aktionstag für Familien kultureller und historischer Bedeutung sind, gesichert mit historischer Schaufahrt, Wettrennen für Kinder werden müssen. und einem Fahrrad-Flohmarkt unter dem Titel „Sattel!fest“ statt. Zugleich wurde die Qualitätskontrolle bei der Digita- lisierung erweitert. ■ Im Rahmen der Ausstellung „Die Schärfung des Blicks. Joseph Petzval: das Licht, die Stadt und die Ebenso wichtig wie die eigentliche Digitalisierung ist Fotografie.“ wurden weitere Schritte in Richtung die Verwahrung des digitalen Materials – die digitale einer verstärkten Bearbeitung des touristischen Langzeitarchivierung. Denn nicht gewartetes digitales Marktes wie z.B. Aktionen für die Wiener Frem- Material hat noch weniger Chance, längere Zeiträume denführer/innen unternommen. zu überdauern, als analoge Träger. Der digitale Massenspeicher ist ein Herzstück des digitalen Sys- tems der Österreichischen Mediathek. Dieses wurde BUDGET 2003 erneuert. Der vorhandene Massenspeicher hatte seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Darum musste ein Jahresabschluss des Technischen Museums größeres System angeschafft werden. Es war dabei Auszug möglich, eine zusätzliche Sicherheitsschiene einzu- Beträge in Tsd. Euro führen und insgesamt eine sehr kostensparende Lösung zu finden. 2001 2002 2003 Umsatzerlöse 13.025,45 12.840,86 13.705,14 davon: Basisabgeltung 11.265,67 11.266,00 11.266,00 Eintrittsgelder 916,68 859,92 811,35 Shops, Veranstaltungen, etc. 843,10 714,93 1.627,79 Sonstige betriebl. Erträge 440,71 1.995,67 2.052,73 Personalaufwand 5.405,00 6.184,41 5.776,04 Sonst. betriebl. Aufwendungen inkl. aller Aufwendungen für Ausstellungen, Sammlungstätigkeit 5.312,02 6.794,86 6.778,03 Abschreibung 1.708,16 1.781,38 2.558,76 Betriebserfolg 1.040,97 35,87 630,86 Finanzerfolg 159,44 39,01 192,74 Jahresüberschuss 1.200,41 74,88 823,60 Der neue Massenspeicher „Roberta“ Das technische Museum hat im Frühjahr 2003 begon- nen, neu adaptierte Ausstellungsflächen wieder den FORSCHUNG, PROJEKTE Besucher/innen zugänglich zu machen. Durch eine Steigerung der Erträge und durch Kostenreduktionen ■ „Die Hörfunkjournale als Quelle der österreichi- in einigen Bereichen konnte das Geschäftsjahr 2003 schen Zeitgeschichte – von der Rundfunkreform positiv abgeschlossen werden. 1967 bis zum Ende der 1970er Jahre. Quellen- Der erwirtschaftete Jahresüberschuss dient dem Auf- sicherung und Quellenauswertung unter Einsatz bau von Rücklagen für künftige Vorhaben. moderner Informationstechnologie“ 96 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Dieses Projekt wurde 2003 beim Jubiläumsfonds der der Sammlung Norbert Leser und die laufende Über- Oesterreichischen Nationalbank eingereicht und be- nahme von Interviews mit Zeitzeugen zu verweisen willigt. Ziel ist die Erschließung und wissenschaftliche ist. Zu den 127 Eigenaufnahmen kommen über tau- Bearbeitung eines der wichtigsten audiovisuellen send Mitschnitte. Bestände zur österreichischen Zeitgeschichte – der Hörfunk-Journalsendungen. Mit dem ORF als Projekt- partner soll das in den Archiven des ORF und der Österreichischen Mediathek vorliegende Material am jeweiligen Standort gesichert, zugänglich gemacht, mit den Methoden moderner Informationstechnologie erschlossen und einer ersten inhaltlichen Analyse unterzogen werden. ■ Die Vorbereitungen für eine virtuelle Ausstellung zum Thema Staatsvertrag für das Jahr 2005 wurden aufgenommen.

BESUCHER/INNEN A Letter to the Stars Publikumsbefragung Als Beispiel sei die Video-Dokumentierung des Pro- 2003 wurde im Zeitraum Juli bis Dezember in der jektes „A Letter to the Stars“ vom Mai 2003 genannt. Österreichischen Mediathek eine Publikumsbe- Erwähnt seien weiters ein Porträt des österreichischen fragung durchgeführt, um noch besser auf die Be- Pioniers der Fernsehtechnik Emil Kriz und eine dürfnisse der unterschiedlichen Besuchergruppen Diskussionsveranstaltung mit Hans Hass. eingehen zu können. Besonders hervorzuheben ist auch, dass durch Auf- arbeitungs- und Digitalisierungstätigkeit zahlreiche Publikumsbetrieb, Internetauftritt und interessante Tondokumente „ausgegraben“ und der Katalogisierung Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnten. Im Jahr 2003 wurden für die Benützung der Öster- reichischen Mediathek Gebühren eingeführt. Gleich- zeitig wurde durch eine Verlängerung der Abendöff- nung Berufstätigen der Besuch erleichtert. Eine vermehrte Werbung, vor allem im universitären Be- reich, zeigte positive Auswirkungen auf die Entwick- lung der Individualbenützung. Der Ausbau des Internetauftrittes ging planmäßig weiter (www.mediathek.ac.at). Seine Basis sind neben dem Onlinekatalog die Mediengalerien, in denen die Schwerpunkte der Sammlung präsentiert werden. Rund 250 kurze Clips geben in Verbindung mit Bildern und Hintergrundinformationen einen Überblick über die Bestände, die auch 2003 laufend erweitert wurden. In Bereich der Katalogisierung gelang die Zusam- menführung von formaler Erfassung und Inventarisie- Audiovisuelle Träger aus verschiedenen übernommenen rung. Der Bücherbestand wurde neu erfasst und die Sammlungen Katalogdatenbank durch Verbreiterung der Schnitt- stelle für Datenimporte und -exporte verbessert. MITGLIEDSCHAFTEN AUFNAHMETÄTIGKEIT, ERWERBUNG, maa – Medien Archive Austria (Vorsitz und Generalsekretariat), ARCHIVFUNDE IASA – International Association of Sound and Die audiovisuellen Sammlungen konnten um rund Audiovisual Archives, 8000 Einheiten erweitert werden, wobei insbeson- dere auf die Übernahme der Sammlung der ehemali- VÖB – Verband Österreichischer Bibliothekare, gen Phonothek der Musikuniversität, die Erweiterung AES – Audio Engineering Society. III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument M K EDIZINISCHE NOCHENPRÄPARATE F EUCHTPRÄPARATE M OULAGEN G ERÄTE

PATH.-ANAT. BUNDESMUSEUM 97 von160 98 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

DR. BEATRIX PATZAK, LEITERIN

WOLFGANG BRUNTHALER, SEKRETARIAT/VETERINÄRMEDIZINISCHE SAMMLUNG ERIKA JAROS, SAMMLUNGSBETREUUNG DRAGICA SIMICEK, PRÄPARATION/REINIGUNG

SCHAUFLÄCHE: 2.000 m2 SAMMLUNGSOBJEKTE: RUND 51.000 ÖFFNUNGSZEITEN: MI 15–18, DO 8 –11, JEDER 1. SA 10–13 PERSONAL: 4

in Mio. Euro 2001 2002 2003 AUSGABEN: REELLE GEBARUNG 0,346 0,375 0,375 ZWECKGEBUNDENE GEBARUNG 0,001 0,012 0,000 GESAMT 0,347 0,387 0,375

EINNAHMEN: REELLE GEBARUNG 0,000 0,002 0,009 ZWECKGEBUNDENE GEBARUNG 0,003 0,002 0,000 GESAMT 0,003 0,004 0,009 PATH.-ANAT. BUNDESMUSEUM PATH.-ANAT. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 99 von 160

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ARBEITSSCHWERPUNKTE begonnen werden. Ebenso wurde mit der Neuord- nung der Hauptbibliothek begonnen (Abschluss Som- Provenienzforschung mer 2004). Da das Pathologisch-anatomische Bundesmuseum Ein neues Bibliotheksprogramm konnte in Betrieb (PBM) über Quellen verfügt, die eine Bewertung ver- genommen werden. schiedener Sachverhalte im Themenkreis Pathologie im Nationalsozialismus möglich machen, ist es not- wendig diese zu erfassen. Daher wurde begonnen die AUSSTELLUNGEN Obduktionsberichte des Allgemeinen Krankenhauses Leihgaben 2003 Wien von der Zeit von 1940 bis 1945 statistisch aus- zuwerten. Naturhistorisches Museum: „Inmitten Parasiten“, 28. 4. 2003–18. 1. 2004. Leihobjekte: Feuchtpräparate Teilrecht von Fuchsbandwurm, Hundebandwurm, Amöben- ruhr, Schweinbandwurm, Kopflaus (Weichselzopf), Ab Februar 2003 wurde begonnen innerhalb des Teil- Moulage der Krätze. rechts Veranstaltungen und Führungen zu organisie- Secession: Ausstellung „Mel Ziegler“, ren. Ausstellungsvitrinen. EDV Jubiläumsausstellung – NÖ Landes-Pensionisten- und Pflegeheim Pottendorf: mehrere Pflegeinstrumente Im Berichtsjahr 2003 konnte die EDV-Erfassung aller und Gegenstände. menschlicher Feucht- und Trockenpräparate und aller Moulagen abgeschlossen werden. Somit ist das ge- Stadtmuseum Graz: „Die Gesetze des Vaters“ samte museale Inventar elektronisch erfasst. Derzeit 4. 10. 2003–29. 2. 2004, Leihobjekte: Zwangsjacke, umfasst die Sammlung 40.000 Objekte. Konvulsator. Universität für angewandte Kunst: Renovierungen, Restaurierungen 11. 11. 2003–11. 11. 2004, Objekte werden als Nach Maßgabe des Budgets konnten wieder einige Anschauungsmaterial bei Vorlesungen verwendet. Feuchtpräparate sachgerecht restauriert werden. Leihobjekte: Skelette, human, Schädel von Trampeltier, Warzenschwein, Hauskatze, Haushund. Museumsverein Fohnsdorf: 15. 2. 2000–lfd. SAMMLUNG Leihobjekt: Feuchtpräparat: Anthracosis pulmonis. Haus der Natur, Salzburg: 26. 2. 1999–26. 2. 2004 Von den etwa 24.000 Feuchtpräparaten des PBM Leihobjekte: Feuchtpräparat: Infarctus anaemicus, mussten 1.013 Feuchtpräparate in der Präparation 2 Stück Herzschrittmacher. bearbeitet werden. Nach Bedarf werden die Präpara- tionsflüssigkeiten erneuert. Bei Glas oder Deckel- bruch muss das Präparat in einen neuen Behälter VERANSTALTUNGEN übergeführt werden. Bei Diagnosestellung sowie bei wissenschaftlicher Fo- Das Pathologisch-anatomische Bundesmuseum tografie wird das Präparat ebenfalls aus dem Glas ent- Demonstration von Präparaten und Gegenständen nommen und bearbeitet. aus dem Museum (8. 5.), Vortragende: Dr. Beatrix Patzak. Sammlungsübernahmen Depression – eine Nebenwirkung unserer Zeit (15. 5.) Unter den Übernahmen befanden sich Vorlesungs- Vortragende: Dr. Heidrun Ziegler. präparate aus der Pathologie des LKH Linz und die Hydrocephalus: Ursachen, Diagnose, Therapie Sammlung der Vorlesungspräparate der Klinik für (22. 5.), Vortragender: Univ.-Prof. Dr. Gerhard HNO-Erkrankungen im Allgemeinen Krankenhaus Kletter. Wien. Psychopharmaka – hilfreich oder schädlich (5. 6.) Von der Firma Medtronik wurden dem Museum Vortragende: Dr. Heidrun Ziegler. einige Beispiele an Shunts zur Versorgung bei Hydro- Mobbing (12. 6.), Vortragende: Dr. Eveline List. cephalus geschenkt. Osteogenesis imperfecta (26. 6.), Vortragender: OA Dr. Alexander Nader. BIBLIOTHEK Der Narrenturm – Baugeschichte und Architektur (3. 7.), Vortragender: Architekt DI Thomas Durch Schenkung und Ankauf konnte die Bibliothek Kratschmer. 2003 wieder erweitert werden. Vom Leichenschneider zum Diagnostiker – Mit der geplanten Neuordnung der Handbibliothek der Pathologe damals und heute (10. 7.), und mit der Revision der Bibliotheksdatei konnte Vortragender: Univ.-Prof. Dr. Roland Sedivy. 100 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Teure Medizin und billige Beiseln (14. 8.), Geschichte und Geschichten des alten Allgemeinen Krankenhau- ses, Vortragender: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kletter. Das Pathologisch-anatomische Bundesmuseum (21. 8.), Vortragende: Dr. Beatrix Patzak. Architektur der Josefinischen Zeit (28. 8.), Vortragender: Architekt DI Thomas Kratschmer. Rachitis – die englische Krankheit (4. 9.), Vortragender: OA Dr. Alexander Nader. Steuernews für Ärzte (11. 9.), Vortragende: Frau Mag. Rebhandl. „Der Tanz im Narrenturm“ (18. 9.), Ballett von Michael Grünwald; Ensemble „Pro Arte“, eine Theatergruppe mit behinderten und nicht behinderten Akteuren. Die Österreichische Ärzteschaft und der Vampirismus (25. 9.), Vortragender: Univ.-Prof. Dr. Christian Reiter. Pressegespräch der Österreichischen Lungenunion (13. 11.). Spanischer Abend (21. 11.)

Fotosession Anna Varney, August 2003 Lesung – Morbus Viennensis (17. 7.), Dr. Wolfgang Pokieser. Kundenzufriedenheitsstudien in ärztlichen Ordinationen (24. 7.), Vortragende: Dr. Siegrun Klug. HIV und Hepatitis C im täglichen Leben (31. 7.) Vortragender: Dr. Helmut Pietschmann, Aids Hilfe Wien.

Sonderausstellung „Hydrocephalus

FÜHRUNGEN: ■ Ständige Führungen durch die Schausammlung während und auch außerhalb der Öffnungszeiten. ■ Neu: Führung „Von Siechen und Studierten oder vom Armenhaus zum Universitätscampus – ein geführter Spaziergang durch das Alte Allgemeine Krankenhaus“. ■ Praktikumsführungen im Rahmen der Sommerveranstaltung „Lesung – Morbus Viennensis“ Pathologie/Sezierkurse. Der Narrenturm oder die dunkle Seite der ■ Zeichnungspraktikum, Prof. Stranitzky (Akademie Wissenschaft (7. 8.), ein Vortrag von Alfred Stohl. der bildenden Künste). III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 101 von 160

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DIGITALISIERUNG Als neues Vermittlungskonzept wurden heuer zum ersten Mal zu verschiedenen Vorträgen kleine Aus- Die digitale fotografische Aufnahme der Sammlungs- stellungen zusammengestellt. Diese waren zu den bestände konnte abgeschlossen werden. Rund 40.000 Themen: Hydrocephalus, Osteogenesis imperfecta museale Objekte sind nun elektronisch verfügbar. und Rachitis. Diese teilen sich in menschliche Objekte, Geräte und Die jeweiligen Ausstellungen wurden am Tag des tierische Präparate. Vortrages eröffnet und 3-5 Wochen in der Schau- Für 2004 ist geplant, die gesamten Objektinformatio- sammlung gezeigt. nen zu den Bilddateien hinzuzufügen. INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN, FORSCHUNG, PUBLIKATIONEN EU PROJEKTE Gemeinsam mit dem Institut für Waldökologie der Das PBM nahm an den Sitzungen des Arbeitskreises Universität für Bodenkultur in Wien wurde das be- „Menschliche Präparate in Sammlungen“ teil, der die sondere Mikroklima im Narrenturm erhoben. so genannten Stuttgarter Empfehlungen der Presse Herrn Dr. Mager vom Anatomischen Museum in vorstellte. Innsbruck wurde die Möglichkeit gegeben die Hyrtl- Unter dem Titel „Empfehlungen zum Umgang mit Sammlung zu bearbeiten. Die ersten Ergebnisse dazu Präparaten menschlicher Herkunft in Sammlungen, werden 2004 erwartet. Museen und öffentlichen Räumen“ haben diese Mit der Ausarbeitung einer Museumsordnung für das Ergebnisse große internationale Resonanz hervor- PBM, die auf die spezielle Thematik hinsichtlich gerufen. menschlicher Präparate im Museum eingeht, wurde begonnen. Es ist geplant dem BMBWK den Entwurf BUDGET der Museumsordnung 2004 vorzuschlagen.

Publikationen: 35,2% MR Imaging in con genital complicated anterior 16,3% body wall defects – Hörmann, Pumberger, 6,9% 7,7% Scharitzer, Patzak – Journal. 33,9% Der Narrenturm – Zeitung des Pathologischen Bundesmuseums, 6 Ausgaben. Baumgart: Der ewige Leib, Mumien in Österreichischen Sammlungen und Grüften.

in Mio. Euro BESUCHER/INNEN ■ Personal 0,132 ■ BESUCHERENTWICKLUNG: GESAMT Gesetzl. Verpflichtungen 0,000 ■ Betriebsaufwand 0,061 ■ 17.191 17.281 Aufwendungen allgemein 0,127 20.000 ■ Ausstellungen 0,000 14.836 ■ Sammlung 0,029 16.000 ■ Anlagen allgemein 0,026 Gesamt 0,375 12.000 17.191 17.281 9.175

8.000

4.000 5.661

0 2001 2002 2003

■ nichtzahlend, ■ zahlend Im Vergleich zu dem Berichtjahr 2002 ist ein Besu- cher/innenrückgang von 14,15% zu verzeichnen. Der Anteil der zahlenden Besucher/innen betrug 38,16%. 102 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

102 P PRSAMUGUND APYRUSSAMMLUNG H ANDSCHRIFTEN (P A M Ö CI DES RCHIV RUNKSAAL H KOOMNUND IKROFORMEN STERREICHISCHES AUPTHAUS S P MLN FÜR AMMLUNG APYRUSMUSEUM -, A , S (H Ö : J MLN VON AMMLUNG STERREICHISCHEN AUPTLESESAAL UTOGRAPHEN S OSEFSPLATZ III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument E-M TANDORT L ITERATURARCHIV AV-M AIL : M ONB P , F N ASRCE UND LANSPRACHEN EDIEN 1 USIKSAMMLUNG , G EUE - LUGBLÄTTER , @ UND I 1010 NKUNABELN B V ROSSFORMATELESESAAL ONB H ILDARCHIV -L OLKSLIEDWERKES OFBURG N ESESAAL W :H . ACHLASS AC IEN OFBURG -, P . AT , T M , , E : N , I , :A LE N WERTVOLLEN UND ALTEN EL LAKATE WISSENSCHAFTLICHE ICHAELERKUPPEL NTERNET INGANG -S .: EUE UGUSTINERSTRASSE E , M AMMLUNG 01/534 10 SPERANTOMUSEUM : O H - ICHAELERKUPPEL OFBURG UND : PERNGASSE H , Z HTTP ELDENPLATZ UND EITSCHRIFTENLESESAAL E , F , K :// XLIBRIS , C , B AX G ARTENSAMMLUNG WWW : LOBENMUSEUM ATTHYANYSTIEGE RSD LOGIS DE ORPS I 01/534 10/280 6, 1 NFORMATION -S , : H , F , M . AMMLUNG ONB 1010 1010 D ESTSTIEGE OFBURG RUCKEN ITTELTOR . AC W W IEN IEN . AT ) ) , , , ,

ÖSTERR. NATIONALBIBLIOTHEK 103 von160 104 von160

ÖSTERR. NATIONALBIBLIOTHEK B M E P S E P Ö B B P H A L G S Z D D M M M U M U D D M D S D D H W M S M D M M CHLIESSZEIT AMMLUNGSOBJEKTE TABSTELLEN AMMLUNGEN ESESÄLE APYRUSMUSEUM ERSONALSTAND INTRITT SPERANTOMUSEUM RUNKSAAL ESTAND EITSCHRIFTENLESESAAL ENÜTZTE ESUCHER UGUSTINERLESESAAL NIV NIV AUPTABTEILUNGEN LOBENMUSEUM AUPTLESESAAL R R R R R R R R FFNUNGSZEITEN AG USEALE AG AG ARIA AG AG AG AG ARIA ALTER . G . H . T . H . E . A . J . J . M .-P .-P . M . H . M . J . C . I OHANNA OSEF HOMAS RNST NGELIKA ABRIELE ANS ELMUT III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument AN RINA B B ROF ROF HRISTA ARIELIESE ERBERT ICHAELA ARIANNE Z : P ERNKLAU ERNKLAU E ABEL I B P G M S P INRICHTUNGEN ( D : MO, DI,MI,FR : NT G . D . D APYRUSSAMMLUNG RUNKSAAL TEINER MUSEALE ENÜTZUNGSEINRICHTUNGEN : K LOBENMUSEUM .7 S 1.–7. : ETSCHAR OKRE OKUMENTE AMILLSCHEG L : L . E MO UBADINOW R ANG , Z P EIBNITZ R R A M MO : : ACHINGER M . W . H UM : MO : MO,MI NDER SPERANTOMUSEUM : B , S , P S J 284 ÜLLER , K MO MO MO ENTRALER OBST AYER MO, MI , B CHACK , S RODL BIS , A : MO : : ERMANN ENDELIN ELETEEI DER TELLVERTRETERIN ERSONAL , B EPTEMBER MO RESMLN UND ARTENSAMMLUNG : MO,MI,FR9–16,DI,DO9–19 E MLN VON AMMLUNG SADAFA UND ESTANDSAUFBAU , B , M USBILDUNGSABTEILUNG , S € SA 10-14(N , S -R BIS BIS BIS BIS INRICHTUNGEN BIS : MO,MI9–16,DI,DO,9–19,FR9–14,SA9–12.45 , A ILDARCHIV , A , M , H 5,– (E NTUGUND ENÜTZUNG IEDER , MLN F AMMLUNG ASEL FÜR TABSTELLE USIKSAMMLUNG BIS BIS DO 9–16,FR9–14,SA9–12.45(1.7. FR 9–16,(1.7. FR 9–16,SA9–12.45(1.7. FR 9–21,SA9–12.45 MI G CI DES RCHIV € TIUGFÜR BTEILUNG BIS BIS I H AG ANDSCHRIFTEN S -, F NFORMATIKDIENST ENERALDIREKTORIN FR 9–13(1.J MI 9–16,DO12–19,FR9–13(1.O CHMIDT 2,50 (E ARRAUER € , F . C U RM FR 10–16(J FR 10–17/1.O U . FR11–12,DO14–15 INANZ 3,– (E . SA10–16,DO10–19,SO LUGBLÄTTER HRISTA . € € VME BIS OVEMBER . P I -D 3.0 173.153 137.000 ) 1,50 (E RM NKUNABELN 3,–) Ö , P - RM (L ENGLER ASRCE UND LANSPRACHEN UND STERREICHISCHEN H . D PRSAMUGUND APYRUSSAMMLUNG I ESESÄLE G . € NFORMATION OFMANN Ö -, A IGITALISIERUNG B L BIS ULI G € ENERALDIREKTORIN BIS 1,50) FFENTLICHKEITSARBEIT ULI EARBEITUNG R -, P LOBENMUSEUM RM 2,–) UTOGRAPHEN , Ö ECHNUNGSWESEN , A 31. 8 . TBRBIS KTOBER ): J LAKATE , € A STERREICHISCHES ( 31. A LE N WERTVOLLEN UND ALTEN UGUST AB PRIL 1,–) AHRESKARTE U S ) . 8.9. EPTEMBER - GS U UGUST , 22.S BIS V UND I OLKSLIEDWERKES - NTERNATIONALES 30. J 31. 8. UND E BIS U PEBRBIS EPTEMBER XLIBRIS . 8.S P € . FEI10–16(M 03), I APYRUSMUSEUM UNI N 30. 9) 7,30 (T L ACHLASS U TBRBIS KTOBER ITERATURARCHIV BIS ), . 8.9. PEBRBIS EPTEMBER ,0.7 7,321.071 6,504.579 -S SIU FÜR NSTITUT 31. 8. 0.9 518.754 507.496 AMMLUNG 022003 2002 AGESKARTE D -S E BIS RUCKEN AMMLUNG 30. O SPERANTOMUSEUM U 30. J 30. 9.) . 8.9. IBIS AI 30. S R KTOBER UNI ESTAURIERUNG € O BIS ) 1,45) EPTEMBER KTOBER 30. 9.) ) ), ) III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 105 von 160

ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK 105

POLITIK DES HAUSES Beamt/innen und Vertragsbediensteten deutlich rück- läufig, die der Angestellten steigend ist. Die Arbeitsschwerpunkte der Bibliothek lagen neben den Bauprojekten in diesem Jahr auf der Katalogkon- version, der Objektdigitalisierung, dem Beginn des Projektes Langzeitarchivierung elektronischer Medien sowie dem Abschluss der Provenienzforschung. Bauliche Sanierungs- und Modernisierungs- maßnahmen Im Bereich Heldenplatz wurde ein Konzept zur Modernisierung und Neugestaltung des Haupt- und Zeitschriftenlesesaales, einer Lese-Lounge und des Eingangsbereiches erarbeitet, das bis Sommer 2004 realisiert wird. Vorgesehen sind außerdem die General- sanierung des Bildarchivs sowie des Lesesaals der Handschriftensammlung. Im Jahr 2003 konnte die ÖNB auch das sensible Thema Provenienzforschung abschließen. Im Dezem- ber wurde – nach sehr sorgfältigen und aufwändigen Nachforschungen – der Provenienzbericht der ÖNB Provenienzforschung: Arabische Handschrift aus dem Besitz Hugo Friedmanns. „Aus altem Bestand, während der Kriegszeit 1939-45 fertiggestellt und der Kommission für Provenienzfor- der Hss.-S zugewiesen“ schung übergeben. Der nun vorliegende Bericht ent- hält insgesamt 14.133 Bände Druckschriften und Ein wichtiger Anstoß zur Verbesserung der gegen- 11.377 Signaturen anderer Sammlungsobjekte. wärtigen Situation erfolgte im Bereich Sicherheit. Die Firma Secureline wurde beauftragt, eine Evaluierung ORGANISATION sämtlicher Sicherheitsaspekte in der ÖNB durchzu- führen. Ein Zustandsbericht der Firma wird bis An- Die organisatorischen Umstellungen, die sich mit dem fang 2004 vorliegen. Davon ausgehend sollen in den Übergang in die Vollrechtsfähigkeit am 1. 1. 2002 er- nächsten Jahren die notwendigen Maßnahmen nach gaben, konnten bereits weitgehend in einen Routine- festzulegenden Prioritäten umgesetzt werden. Außer- betrieb übergeführt werden. dem wurde mit einer sicherheitsrelevanten Arbeits- Die Gesamtzahl der Beschäftigten hat gegenüber dem platzevaluierung begonnen, die im Sommer 2004 ab- Vorjahr leicht abgenommen, wobei die Zahl von geschlossen sein wird.

Geschäftsführung / Generaldirektion

Abteilung für Zentraler Stabstelle für Öffentlichkeitsarbeit Informatikdienst Digitalisierung

Hauptabteilung Hauptabteilung Hauptabteilung Handschriften-, Flugblätter-, Personal-, Finanz- u. Bestandsaufbau u. Benützung u. Autographen- u. Plakate- u. Institut für Rechnungswesen Bearbeitung Information Nachlass-Slg. Exlibrissammlung Restaurierung

Medienerwerbung Benützungs- Ausbildungs- Buchhaltung Slg. v. Inkunabeln, Österreichisches und -erfassung abteilung alten u. wertvollen Literaturarchiv abteilung Drucken Personalabteilung Überregionale Benützungsstrategie bibliographische und -entwicklung Sammlung für Dienste Karten-Sammlung u. Plansprachen u. Globenmuseum internationales Einkauf Abteilung wiss. Information Esperantomuseum Sacherschließung Musiksammlung Haustechnik Ariadne Archiv des Einbandstelle u. Österreischischen Buchbinderei Volksliedwerks Wirtschafts- Reproabteilung Bildarchiv abteilung und Sicherheitsreferat Papyrussammlung u. Papyrusmuseum 106 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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EINRICHTUNGSINVESTITIONEN, UMBAUTEN Im derzeit größten Bauprojekt der ÖNB – der Adap- tierung des Palais Mollard (Herrengasse 9) für die Musiksammlung und das Globenmuseum der ÖNB – liegen die Bauarbeiten im Wesentlichen im Zeitplan, sodass die Fertigstellung wie vorgesehen bis Sommer 2005 erfolgen sollte. Im Berichtsjahr abgeschlossen wurden: Die Restaurie- rung des gesamten Bereiches der Buchrestaurierung im Institut für Restaurierung sowie die Neugestaltung der Veranstaltungsräume im Augustinertrakt, die mit der kompletten Neugestaltung des Van-Swieten-Saa- les (vormals Vortragssaal) und der Erweiterung um eine mit Dachfenstern ausgestatteten Lounge wesent- lich an Attraktivität gewonnen haben.

Ausstellung „Am Anfang war das Wort“. Bible moralise´e (HAN, Cod. 2554), Paris, 1. Hälfte des 13. Jh.: Gott als Weltenschöpfer Vom Griffel zum Kultobjekt. Die Kulturgeschichte des Schreibgeräts von der Antike bis zur Gegenwart. Papyrusmuseum, 8. 11. 2002–27. 6. 2003. Ein Buch verändert die Welt. Älteste Zeugnisse der Die generalsanierten Räume des Instituts für Restaurierung / Buchrestaurierung Heiligen Schrift aus der Zeit des frühen Christentums in Ägypten. Papyrusmuseum, 21. 3.–18. 7. 2003. Ein weiteres wichtiges Bauprojekt, dessen Planung 2003 abgeschlossen wurde, betrifft die Modernisie- rung des Hauptlesesaales und des Zeitschriftenlese- saales, die Einrichtung einer Lese-Lounge in der Kataloghalle sowie die Neugestaltung der Zugangs- kontrolle am Heldenplatz.

AUSSTELLUNGEN Von der Österreichischen Nationalbibliothek wurden 2003 folgende Ausstellungsprojekte realisiert: Im Blickpunkt. Die Fotosammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. Prunksaal, 20. 11. 2002–16. 2. 2003. Ausstellung Günter Fritsch: Prunksaal – Aquarelle, 26. 2.–25. 3. 2003. Zeiten auf Seiten. 300 Jahre Wiener Zeitung. Prunksaal, 4. 4.–3. 5. 2003. Prag :Wien. Zwei europäische Metropolen im Lauf der Jahrhunderte. Prunksaal, 16. 5.–31. 10. 2003. Aus der Vergangenheit in die Zukunft – Kulturhistorische Verbindungen zwischen Lettland und Österreich. Prunksaal, 10.–20. 11. 2003. Im Anfang war das Wort. Glanz und Pracht illuminierter Bibeln. Ausstellung „Tod am Nil“: Totenmaske, 1. Jh. n.Chr. Prunksaal, 27. 11. 2003–6. 1. 2004. (Privatsammlung Tamerit) III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 107 von 160

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Tod am Nil. Totenkult im antiken Ägypten. Mechitaristenkloster bildete im 19. Jh. eines der Weltzent- Papyrusmuseum, 23. 7. 2003–5. 3. 2004. ren armenischer Kultur und Wissenschaft. Nachdem Pater Alexander Balgian 1838 in Wien den ersten Erd- Max Wolf. Fotografien in der Emigration. globus in armenischer Sprache entworfen und hergestellt Galerie WestLicht, Westbahnstr. 40, 11. 3.–20. 4. 2003. hatte, kopierten er und Pater Arsenius Aidynian 1848 den großen und qualitativ erstklassigen Erdglobus Joseph Jüttners (mit dessen Genehmigung) und versah SAMMLUNGSPOLITIK diesen mit armenischen Beschriftungen. Angefertigt wurde der Globus, ebenso wie Jüttners Vorlage, im Wie- Der Zugang an Literatur blieb 2003 mit etwa 63.000 ner Militärgeographischen Institut. Ein sehr seltenes Stück. Bänden konstant – wie auch das Buchankaufsbudget Erdglobus in hebräischer Sprache, hrsg. von A. G. Syrkin, mit € 1,076.000,–. Beim Ankaufsbudget für Samm- Durchmesser: 25.5 cm. lungsobjekte gab es eine leichte Steigerung auf Berlin, [c. 1925] – Erdglobus mit hebräischer Beschriftung. € 1,163.000,– (gegenüber € 1,024.000,– im Jahr 2002). Der Globus wurde offenbar von einer Berliner Globus- fabrik speziell für einen auf die Belieferung jüdischer Von den zahlreichen Neuerwerbungen der Sammlun- Schulen spezialisierten Lehrmittelverlag hergestellt. In gen kann nur exemplarisch auf die wichtigsten ver- der Globenkunde ist bisher kein weiteres Exemplar wiesen werden: eines alten mit hebräischer Beschriftung versehenen Globus bekannt. Handschriften-,Autographen- und Nachlass-Sammlung Musiksammlung Ein korrigiertes Manuskript von Stefan Zweigs Roman „Wondrak“ (Ser.n. 37.919) sowie das Manuskript und Anton Bruckner: Briefe an Rudolf Weinwurm, Emil Bres- Typoskript des Textes „Widerstand gegen die Wirklich- lauer und Hans v. Wolzogen. keit“ (Ser.n. 37.917 und 37.918), datiert 1926, konnten Teilnachlass des Pianisten Paul Wittgenstein. erworben werden, außerdem Franz Werfels Manuskript „Der Abituriententag“ (Ser.n. 37.935). Einen Schwerpunkt bildete die Erwerbung zweier wichtiger Manuskripte von Ludwig Wittgenstein: Eines der drei er- haltenen Typoskripte zur „Logisch-philosophischen Ab- handlung“ (Ser.n. 37.937), später publiziert unter dem Titel “Tractatus Logico-Philosophicus“ sowie ein Vor- tragsmanuskript mit den Titel „Lecture on Ethics“, das auf einen Vortrag Wittgensteins im November 1929 im Kreis der Heretics-Society zurückgeht (Ser.n. 37.936). Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen Drucken Erasmus, Desiderius: Des. Erasmi Roterodami de duplici Copia uerborum ac rerum Commentarij duo. Index uerborum & rerum nouus præiunctus est. - Apud candidam Sarmatiæ Cracoviam: ædibus Hieronymi Vie- toris, 1523. – [24] Bl, 214 S. – [Sign. 306.543-A.Alt-Mag]. Kebêtos tu Thêbaiu Platôniku Philosophu Pinax / Metaphrastheis ek tu hellêniku eis ten haplên hêmôn dialekton ... Iôannu Karatza. – En Biennê: en tê Typographia tu Baumaysteru, 1792. – [3] Bl., [1] gef. Bl., 54 S.,1 Ill. – [Sign. 306.408-A.Alt-Mag]. Neuester Orbis Pictus oder Schauplatz der Natur und Kunst: Ein Universal-Bilderlexicon mit erklärendem deutschen Texte und einer Nomenclatur in fünf Sprachen; Zur be- lehrenden und erheiternden Unterhaltung für Jung und Neuerwerbungen: Musiksammlung, Paul Wittgenstein (1887-1961) Alt / Herausgegeben von Huld Becher und J. C. Schnee- Briefe von Hugo Wolf an seine Familie: 19 bislang mann, Redacteur der deutschen Jugendzeitung. - Meis- unveröffentlichte Briefe Hugo Wolfs an seine Eltern sen: bei Friedrich Wilhelm Goedsche; Wien: in der Ge- konnten aus Familienbesitz angekauft werden. roldschen Buchhandlung, 1843. – 120 S., [1, 19], 42 Bl. Sammlung Josef Zehetgruber: Die Mozart-Sammlung des (kolorierte Lithographien). – [Sign. 306.393-C.Alt-Rara]. Wiener Musikforschers Josef Zehetgruber umfasst 150 Kartensammlung und Globenmuseum handschriftliche Bearbeitungen von Werken Wolfgang Amadeus Mozarts aus dem frühen 19. Jh. Robert de Vaugondy, Didier: Atlas d’Etude pour instruction de la jeunesse. Paris, C. F. Delamarche 1797. Ein weite- Bildarchiv res Exemplar dieses Atlasses konnte nur in der Library of Originalabzüge von Erich Lessing: Der Wiener Erich Lessing Congress nachgewiesen werden. (geb. am 13. Juli 1923) zählt heute international zu den Marieni, Giovanni: Atlante dei geografia moderna per uso bedeutendsten Fotoreportern. Er war seit 1950 Mitglied die ginnasj del Regno Lombardo-Veneto. Milano, Impe- der berühmten Künstleragentur Magnum Paris, arbeitete riale Regia Stamperia 1833. Die italienische Version eines für „Life“ und für zahlreiche weitere Illustrierte der Welt. offiziellen österreichischen Schulatlasses, die äußerst sel- Fotosammlung Ferdinand Schmutzer: Das Bildarchiv er- ten ist. Das Königreich Lombardo-Venetien war Teil der warb den gesamten Bestand von Fotonegativen (ca. Österreichischen Monarchie. 3.160 Glasplatten) von Ferdinand Schmutzer (1870-1928) Erdglobus in armenischer Sprache von A. Balgian und A. die sowohl historisch als auch künstlerisch zu den be- Aidynian. Durchmesser: 63,5 cm Wien, 1848. Das Wiener deutendsten Fotozeugnissen seiner Zeit zählen. 108 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Papyrussammlung und Papyrusmuseum In Ergänzung zu der bereits 2002 erfolgten wesent- Laufgewichtswaage, 4.-6. Jh. n. Chr. (P.Vindob. Pl 42). lichen Ausweitung der Öffnungszeiten im Benüt- Gewicht, 5.-7. Jh. n. Chr. (P.Vindob. Pl 44). zungsbereich Heldenplatz wurden im Februar 2003 Öllämpchen mit der Herrin der Tiere, 2. Jh. n. Chr. auch die Sammlungsöffnungszeiten erweitert und ver- (P.Vindob. Pl 48). einheitlicht. Flugblätter-, Plakate- und Exlibris-Sammlung 2003 wurde außerdem die Retrokonversion des No- minalkatalogs Neu (1930-1991) abgeschlossen und Die Sammlung erhielt folgende großzügige am 4. 7. 2003 auch für das Publikum freigegeben. Schenkungen: Die ÖNB gehört somit zu den weltweit wenigen Design Austria, der Berufsverband der österreichischen Grafik-Designer, gibt seit 1999 regelmäßig die Plakate Institutionen, die ihren gesamten Druckschriften- der Mitglieder und der Teilnehmer/innen an Grafik-Wett- bestand von 1501 bis heute lückenlos über Internet- bewerben an die Flugblätter-, Plakate- und Exlibris- datenbanken mit dem für die Benützer/innen bereits Sammlung weiter. gewohnten Suchkomfort anbieten können. Auch die Österreichische UNESCO-Kommission spendet Eine weitere wichtige Neuerung im Servicebereich seit 2002 Plakate. Hervorzuheben ist weiters die Schen- betraf die Umwandlung der Österreichischen Biblio- kung eines Konvoluts von Fremdenverkehrsprospekten 1930-1960 durch das Institut für Tourismus und Freizeit- graphie in eine Online-Ausgabe im Internet (http:// wirtschaft an der Wiener Wirtschaftsuniversität. bibliographie.onb.ac.at/biblio/). Ab dem Heft 2003, 1 erscheint die Reihe A der Österreichischen Biblio- Kauf graphie nur noch online. Graphis. Internationale Zeitschrift für Graphik und ange- wandte Kunst. New York, Zürich 1944-1988 (Heft 1-258) Sign.: 1,684.110-C.Flu. WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG Andree, E. (Sohn): Eigentlicher Entwurff der Kayserlichen Haupt- und Residenz-Stadt Wien (...) wie selbiger den Wissenschaftliche Projekte (2.) 12. September Anno 1683 von denen Kayserlichen Handschriften-,Autographen- und Nachlass-Sammlung (...) Entsatz geschehen (...).Druck: Leipzig o. J. Kupfer- stich 37x43,8 cm. Sign.: F 500.009-B (Sturminger Nr. Rinascimento virtuale – Digitale Palimpsestforschung 3584) – Der Stich erweitert die Spezialsammlung „Ein- (Rediscovering written records of a hidden European blattdrucke zur 2. Türkenbelagerung“. cultural heritage). Österreichisches Literaturarchiv Illuminierte Handschriften der Österreichischen Teilnachlass Christine Busta: Es handelt sich um jene Mate- Nationalbibliothek. Die Bearbeitung konzentrierte rialien, die bei der Wohnungsauflösung nach dem Tod sich auf die Buchproduktion der ersten Hälfte des der Autorin gerettet werden konnten. Darunter finden 15. Jh., einen Schwerpunkt dabei bildeten Kriegs- sich lyrische Werke in größerer Zahl aus den 50er- und und Fechtbücher. Ein weiterer Band aus der Reihe 60er-Jahren und eine Fülle kleinerer Korrespondenzen. dieser Kataloge, die „Mitteleuropäischen Schulen III“ Teilvorlass Josef Haslinger: Der Teilvorlass des prominenten (ca. 1350–1410) wurde abgeschlossen. Schriftstellers Josef Haslinger reicht bis in die Mitte der 90er-Jahre, d.h. von Jugendwerken über erste Veröffent- Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen lichungen. Drucken Heimito von Doderer: Meine neunzehn Lebensläufe: Hier- Österreichische Retrospektive Bibliographie (ORBI). bei handelt es sich um den Druck der Ausgabe des Bie- derstein-Verlags mit einer eingeklebten handschriftlichen Die im Jahr 2001 begonnenen Arbeiten an der Ergänzung des Autors, eines der letzten Werke, worin er „Bibliographie der österreichischen Zeitungen 1621- sein Konzept der Kürzestgeschichte idealtypisch und zu- 1945“ (ORBI Reihe 2, Band 2-5) konnten im Berichts- gleich ironisch umrissen hat. jahr zu Ende gebracht werden. Die Datenerfassung Sammlung Karl Farkas: Es handelt sich um eine Sammlung, für die als nächste am Publikationsprogramm ste- die im Wesentlichen die Briefe des jungen Soldaten Karl hende „Bibliographie der österreichischen Zeitschrif- Farkas im Ersten Weltkrieg an seine Geliebte Valerie von ten 1705-1850“ (ORBI Reihe 3, Band 1-3) konnte im Martens enthält, insgesamt rund 900 Briefe. Berichtsjahr erfolgreich fortgesetzt werden, sodass mit einem Erscheinen des auf drei Bände konzipierten BENÜTZERSERVICES Werkes im Herbst 2004 gerechnet werden kann. Auch bei der Bearbeitung der monographischen Der seit 2002 wieder steigende Trend bei den Besu- Werke für die „Bibliographie der österreichischen cher/innenzahlen setzte sich auch 2003 fort. Dies trifft Drucke 1461-1550“ (ORBI Reihe 1, Band 1ff.) wurden sowohl für die Zahl der Bibliotheksbenützer/innen wesentliche Fortschritte erzielt; ein Erscheinen des ers- als auch für die der Ausstellungs- und Museumsbesu- ten Bandes ist allerdings nicht vor 2005 zu erwarten. cher/innen zu. Die außergewöhnliche Steigerung um fast 90% bei Inkunabelzensus Österreich den virtuellen Besucher/innen der ÖNB-Homepage Im Jänner 2003 wurde die Datenbank des Inkunabel- ist besonders positiv zu vermerken. Auch die Zahl der zensus als OPAC auf der Homepage der ÖNB im Online-Recherchen in den Datenbanken der ÖNB Bearbeitungsstand der Öffentlichkeit zugänglich ge- stieg um 36%. macht. Die im Mai 2003 begonnene Eingabe der III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 109 von 160

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Inkunabel-Signaturen für die Exemplare der ÖNB Papyrussammlung und Papyrusmuseum konnte im Herbst abgeschlossen werden – damit Die älteste Überlieferung des Transitus Mariae. erfüllt der Inkunabelzensus neben dem Nachweis der Das vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen gesamtösterreichischen Inkunabelbestände für die Forschung finanzierte Projekt lief von Januar 2002 bis zum größten Teil eingearbeitete Inkunabelsammlung Dezember 2003. Im Rahmen des Forschungsprojektes der ÖNB auch die Funktion des Katalogs. wurden koptische Texte aus der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, der Univer- sitätsbibliothek Cambridge und der Bibliothèque Na- tionale de France zur Veröffentlichung vorbereitet. Neue Papyri aus der Wiener Sammlung (START-Projekt). Das FWF-finanzierte Editionsprojekt hat mit sechs Mitarbeiter/innen seine Arbeiten an den Corpusbän- den (Transkription, Übersetzung, Kommentar) pro- grammgemäß fortgesetzt. 2003 sind zwei Bände er- schienen, die Texte zur spätantiken Wirtschaft und römischen Verwaltung, zu Rechts- und Militärwesen enthalten. Zwei weitere Corpusbände mit byzantini- schen Privatbriefen und griechisch-demotischen Urkunden der ptolemäischen Zeit wurden so weit vorangetrieben, dass die Drucklegung unmittelbar EU-Projekt „Rinascimento virtuale“: Codex Theologicus graecus 160 bevorsteht. mit darunterliegender Schrift Im zweiten Arbeitsbereich, der Neuedition der Bände Bildarchiv III und VIII der Studien zur Paläographie und Papy- REGNET. ruskunde (Leipzig 1902 ff.), sind drei sehr umfangrei- Im Berichtsjahr wurde das EU-Projekt REGNET abge- che Faszikel, die über 400 Texte enthalten, zur End- schlossen. Das Projekt vereinte 23 Partner aus 10 EU- redaktion gebracht. Staaten, Russland und Bulgarien. Ziel des Projektes Papyrustexte von herausragender Bedeutung sowie war die Einrichtung von kulturellen Service-Zentren sachanalytische Untersuchungen wurden in 17 Zeit- sowie die Präsentation von Vermarktung von Kultur- schriftenartikeln publiziert. gütern mittels neuer Technologien. Das Bildarchiv be- Österreichisches Literaturarchiv teiligte sich am Projekt mit dem Aufbau des On- demand-Digitalisierungssystems für Bildobjekte aus Ödön von Horváth: Grundlagen einer kritisch- den Sammlungen der Österreichischen National- genetischen Ausgabe. bibliothek. Im Berichtsjahr konnten im Rahmen dieses vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For- EU Projekt TNT. schung finanzierten auf drei Jahre angelegten For- TNT ist ein zweijähriges, noch bis Sommer 2004 lau- schungsprojektes die wesentlichen Grundlagen für fendes Demonstrationsprojekt in der 5. Rahmenricht- eine Gesamtausgabe von Ödön von Horváths Werken linie. Schwerpunkte des Projektes sind Marktanalysen geschaffen werden. und Geschäftsmodelle für die Nutzung von Inhalten des öffentlichen Sektors in einem gesicherten elektro- Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes nischen Umfeld via Internet. INFOLK – Dokumentenverwaltung, Informationsnetz Bildarchiv Austria für Volkskultur. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wis- Der Aufbau der Plattform „bildarchiv austria“ wird ge- senschaft und Kultur wurden in den vergangenen fördert vom Bundesministerium für Bildung, Wissen- drei Jahren die Datenbanken der Volksliedwerke der schaft und Kultur. Wesentliche Vorarbeiten wurden im Bundesländer auf ein internettaugliches, netzwerk- Berichtsjahr durchgeführt, sodass ab April 2004 ca. fähiges System umgestellt sowie in einem Datenver- 50.000 digitale Fotografien zur österreichischen bund miteinander verknüpft und der Öffentlichkeit Geschichte aus den reichhaltigen Beständen des Bild- zur Verfügung gestellt. Unter der Adresse www.volks- archivs, des Vereins für die Geschichte der Arbeiter- liedwerk.at/archiv/ können weltweit die Kataloge der bewegung, der Österreichischen Gesellschaft für Zeit- Archive der Volksliedwerke sowohl nach Büchern, geschichte und des Historischen Archivs des ORF Handschriften sowie Bild- und Tondokumenten als über Internet angeboten werden können. auch nach einzelnen Aufsätzen, Liedern, Instrumen- Kriegsfotografie im Ersten Weltkrieg talstücken, Gedichten und Tänzen sowie Personen Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For- und Körperschaften durchsucht werden. schung in Österreich (FWF) finanziert das zweijährige Firmen- und Künstlerdiskografien der Schellackzeit Forschungsprojekt von Mag. Anton Holzer, das die unter besonderer Berücksichtigung der Unterhal- Bearbeitung eines Konvoluts von 33.000 Fotografien tungsmusik. Dieses EU-Projekt im Rahmen des Sokra- des Kriegspressequartiers zum Inhalt hat. tes/Grundtvig 2-Förderprogramms für Erwachsenen- 110 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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bildung beschäftigt sich mit der Standardisierung der Kastberger, Klaus: Vom Eigensinn des Schreibens. Produk- Erfassung von Schellackplatten. tionsweisen moderner österreichischen Literatur. Habili- tation Universität Wien, eingereicht 2003. Feldforschung Böhmerwald 15. 5.–18. 5. 2003. Kreuzsaler, Claudia: „Urkunden Kleinen Formats“ aus der Als Ergebnis können 10 DAT-Bänder, 8 Video-Bänder, frühbyzantinischen Zeit unter juristischen Gesichtspunk- 170 Fotos und 2 CDs vorgelegt werden. ten. Jur. Diss. Wien 2003, 256 S. EU-Projekte Lang, Helmut W. / Lang, Ladislaus (unter Mitarb. von Wilma Buchinger): Bibliographie der österreichischen Zeitun- Die ÖNB ist an zwei neuen EU-Projekten beteiligt: gen 1621-1945. München: Saur 2003. (Österreichische Das Projekt reUSE (im Rahmen des eContent-Pro- Retrospektive Bibliographie . Reihe 2, Bd. 2-5). gramms der EU) beschäftigt sich mit dem Problem der Max Wolf – Fotografie in der Emigration. Hrsg.: Uwe Schögl. Langzeitarchivierung elektronischer Medien. Autoren: Ulla Fischer-Westhauser, Anna Auer. Passau: Dietmar Klinger-Verlag 2003. Beim EU-Projekt BRICKS (Integrated Project im 6. EU- Montagut, Abel: La enigmo de l’ar@neo. Hrsg. Herbert Mayer. Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung) geht Wien: Internationales Esperanto-Museum 2003. 279 S. es um die Entwicklung von benützerorientierten digi- (= Originala Literaturo 41). talen Services für Kultur- und Forschungsinstitutionen. Peter Rosegger – Gustav Heckenast. Briefwechsel 1869- Projekte 1878. Hrsg von May Kaiser, Werner Michler und Karl Wagner. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2003 (= Literatur- Ein weiteres neues Projekt – LBSCULT, gefördert vom geschichte in Studien und Quellen; 6). Wiener Wirtschaftsförderungsfonds – initiiert die Schaf- Petschar, Hans / Herbert Friedlmeier: Kärnten in alten fung eines elektronischen Kulturführers für Wien. Fotografien, Wien: Ueberreuter 2003. Das Projekt mit dem Titel „Geschichte der Öster- Petschar, Hans / Herbert Friedlmeier: Steiermark in alten reichischen Nationalbibliothek 1938-1945 und Restitu- Fotografien, Wien: Ueberreuter 2003 tionsvorgänge nach dem 2. Weltkrieg“ wird vom re- Prag :Wien. Zwei europäische Metropolen im Lauf der Jahr- nommierten österreichischen Historiker Univ.-Prof. hunderte. Katalog der Ausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Wien 2003. Hrsg.: Dr. Murray G. Hall geleitet und ist auf zwei Jahre an- Ernst Gamillscheg. Wien: Österreichische Nationalbiblio- gelegt. Ziel des Projektes ist es, ein objektives und thek 2003. umfassendes Bild dieses dunklen Kapitels in der Ge- Periodika schichte der ÖNB zu erarbeiten und der Öffentlich- Biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift. / Hrsg. von keit zu präsentieren. der Österreichischen Nationalbibliothek. Red. Hermann Publikationen Harrauer. Wien: Phoibos-Verl. Jg. 52.2003, Heft 1/2 Newsletter / Österreichische Nationalbibliothek. Wien: Monographische Publikationen (Auswahl): Österr. Nationalbibliothek, erscheint vierteljährlich. Afshar,Iraj: Catalogue of Persian Manuscripts in the Austrian Österreichische Bibliographie. National Library and in the Austrian State Archives in Bearb. von der Österreichi- Vienna (World Union Catalogue of Islamic Manuscripts, schen Nationalbibliothek. Verzeichnis der österreichi- Catalogue of Islamic Manuscripts 3). Teheran-Wien 2003. schen Neuerscheinungen. Reihe A. Wien (ab 2002 nur noch online!) Das Alte Ägypten und seine Nachbarn. Festschrift zum 65. Geburtstag von Helmut Satzinger mit Beiträgen zur Sichtungen. Archiv – Bibliothek – Literaturwissenschaft. Ägyptologie, Koptologie, Nubiologie und Afrikanistik. Herausgegeben im Auftrag des Österreichischen Literatur- Hrsg.: Monika Hasitzka, Johann Diethart und Günther archivs und der Wiener Stadt- und Landesbibliothek von Dembski. Wien 2003 (Kremser Wissenschaftliche Reihe; 3). Andreas Brandtner, Max Kaiser und Volker Kaukoreit. Bd. 4-5. Wien: Turia + Kant 2004. Im Anfang war das Wort. Glanz und Pracht illuminierter Bibeln. Hrsg.: Andreas Fingernagel. Köln (u.a.) Taschen- Verlag 2003 (auch in französischer, englischer und spa- nischer Übersetzung). ÖFFENTLICHKEITSARBEIT, SPONSORING Axel Corti: Filme, Texte, Wegbegleiter. Ein Porträt von Öffentlichkeitsarbeit Robert Neumüller, Ingrid Schramm, Wolfgang Stickler. Weitra: Bibliothek der Provinz 2003. Im Jahr 2003 wurden mit den Tageszeitungen „Die Bernhard, Thomas: Gesammelte Werke. Hrsg.: Wendelin Presse“ und „Kurier“ Medienpartnerschaften abge- Schmidt-Dengler und Martin Huber. schlossen. „Die Presse“ unterstützte die sechs ÖNB- Bd. 1: Frost. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2003, Literatursalons sowie die Ausstellung „Im Anfang war Bd. 2: Verstörung. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2003. das Wort. Glanz und Pracht illuminierter Bibeln“. Der Diethart, Johann: Nur der Tod hat bessere Karten. 21 skurril- „Kurier“ gestaltete zur Ausstellung „Prag : Wien. Zwei minimalistische Kriminalgeschichten. Österreichisches Literaturforum. Krems 2003. europäische Metropolen im Lauf der Jahrhunderte“ Froschauer, Harald / Harrauer, Hermann / Gastgeber, Christian eine vierseitige Sonderbeilage sowie eine Doppelseite (Hrsg.): Ein Buch verändert die Welt. Älteste Zeugnisse zur Bibel-Ausstellung der Handschriftensammlung. In der Heiligen Schrift in Text und Bild aus der Zeit des einer Kooperation mit Radio Stephansdom schaltete frühen Christentums in Ägypten. Wien: Phoibos-Verlag der Sender Radiospots zur Bibel-Ausstellung und den 2003 (= Nilus Bd. 7). drei neuen ÖNB-Musiksalons. Hager, Hans-Jürgen: Die belagerte Stadt: sozioökonomische, finanz- und gesellschaftspolitische Betrachtungen spät- Nach der Homepage wurden 2003 auch die Samm- mittelalterlicher Stadtbelagerungen. Wien, Univ., Dipl.- lungs- und Benützungsfolder in englische Sprache Arb. 2003. übersetzt. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 111 von 160

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Das Leitsystem wurde in einer zweiten Ausbauphase in wickelt. Künftig wird eine noch stärkere Verflechtung allen noch fehlenden Bereichen des Hauses installiert. mit den Buchpaten/innen zu einem großen Förderkreis Am Josefsplatz wurden außerdem neue Fahnen und der Österreichischen Nationalbibliothek angestrebt. am Heldenplatz ein neues Transparent angebracht. Veranstaltungen DIGITALISIERUNG UND NEUE MEDIEN Zu den Ausstellungen „Ein Buch verändert die Welt. Älteste Zeugnisse der Heiligen Schrift aus der Zeit des Katalogmigration frühen Christentums in Ägypten“ und „Tod am Nil. Das vorliegende Gesamtkonzept zur Katalogdigitali- Totenkult im antiken Ägypten“ sowie zur Ausstellung sierung sieht die Umwandlung sämtlicher Bestands- „Im Anfang war das Wort“ gab es ein spezielles Ver- kataloge der ÖNB in WWW-basierte Datenbanken bis anstaltungsprogramm, zum 10. Todestag von Axel 2005 vor. Im Berichtsjahr konnten wesentliche Corti eine Gedenkveranstaltung. Im Österreichischen Schritte dazu umgesetzt werden. Literaturachiv wurden zwei Archiv-Gespräche durch- Mit der Migration des Nominalkataloges 1930-1991 geführt. Weiters gab es drei Veranstaltungen „Europa vom Image-basierten KatZoom-Katalog in eine Aleph- erlesen“ – in Kooperation mit dem ORF/Rundfunk. Datenbank wurde im Juni 2003 ein wichtiges Vorha- Es fanden sechs ÖNB-Literatursalons statt. Neu ins ben abgeschlossen. Als letzter Schritt ist im Jahr 2004 Leben gerufen wurde die Reihe ÖNB-Musiksalon. noch die Migration des Schlagwortkataloges 1930- Am 20. September nahm die ÖNB an der „Langen 1991 vorgesehen. Nacht der Museen“ teil, als spezielles Programm Die Katalogkonversionsprojekte in der Handschriften- wurde Goethes „Urfaust“ in Kurzfassung geboten. und der Musiksammlung und dem Bildarchiv wurden entsprechend dem im Vorjahr erstellten Konzept wei- Sponsoring tergeführt. Ein wesentlicher Teil der Abschreibearbeit Die Erste Bank war, gemeinsam mit ihrer tschechi- wird von der Firma Grepect in China abgewickelt. schen Tochter Cˇeská Sporˇitelna, Hauptsponsor der In der Kartensammlung startete im Frühjahr 2003 ein Ausstellung „Prag : Wien“. Weitere Sponsoren waren Großprojekt zur Reprokatalogisierung sämtlicher his- die in Tschechien tätigen Unternehmen Henkel CEE, torischer Kartenbestände. In einem Projektteam von Wiener Städtische Versicherung und KPMG. insgesamt fünf Mitarbeiter/innen werden alle Karten- Mehrjährige Vereinbarungen betrafen die Wirtschafts- bestände in Autopsie neu erfasst und direkt in das Bib- kammer Österreich, die auch 2003 die Katalogdigita- liothekssystem die Aleph eingegeben. lisierung unterstützte. Die Donau Versicherung spon- serte den Ausbau der Kinderführungen. Neu initiiert Digitalisierung wurde eine mehrjährige Kommunikations-Koopera- Ein besonderer Schwerpunkt lag im Jahr 2003 bei der tion mit dem Dorotheum. Die s-Versicherung unter- Bestandsdigitalisierung. Es wurde ein Gesamtkonzept stützt seit Jahren die Digitalisierung der Kataloge der der Digitalisierungsvorhaben für die nächsten Jahre Kartensammlung und stattete ihren Bildkalender mit erarbeitet. Objekten der Handschriftensammlung aus. Die Initia- Mit dem Digitalisierungsprojekt ANNO (Austrian tive Wirtschaft für Kunst zeichnete diese langfristige Newspapers Online) startete die ÖNB 2003 das erste Kooperation mit dem Maecenas-Anerkennungspreis Großprojekt zur Digitalisierung historischer Zeitun- für das beste Kultursponsoring-Konzept aus. gen weltweit. Der virtuelle Leseraum in der ÖNB- Vermietungen Homepage konnte bereits im August 2003 eröffnet Die Prunkräume, verstärkt auch der frisch renovierte werden (http://anno.onb.ac.at/) und verzeichnet seit- Augustinertrakt, waren für in- und ausländische her beachtliche Zugriffszahlen. Unternehmen gefragte repräsentative Locations. Die Langzeitarchivierung Einnahmen wurden im Berichtszeitraum massiv ge- steigert, die Veranstaltungen brachten zugleich neue Die langfristige Verfügbarkeit elektronischer Medien Zielgruppen in die ÖNB. sicherzustellen, ist eine enorme Herausforderung, der sich die ÖNB wie viele andere Bibliotheken weltweit Kooperationen ermöglichten darüber hinaus die Prä- stellen muss. 2003 wurde durch eine Projektgruppe sentation des neuen Kundenbindungsprogramms der ein Gesamtkonzept für die Langzeitarchivierung digi- Österreich-Werbung. taler Ressourcen erarbeitet. Patenschaften Spenden zu Gunsten der Aktion Buchpatenschaft er- INTERNATIONALE KOOPERATIONEN möglichen die weitere Restaurierung von beschädig- ten Objekten und finanzieren Konservierungsmaß- Neben den schon erwähnten EU-Projekten ist die nahmen für die Bestände der ÖNB. ÖNB an folgenden internationalen Projekten bzw. Unternehmungen beteiligt: Freundeskreis CENL (http://portico.bl.uk/gabriel/de/index.html). Zur Akquisition neuer Mitglieder für den Freundes- Die ÖNB ist Mitglied von CENL, der Conference of kreis wurde ein dreijähriger Maßnahmenplan ent- European National Librarians. 112 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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EROMM. Das European Register of Microform Masters ■ Ein Abenteuer für Bücherwürmer. Eine gemein- (EROMM) wurde als eine internationale Online-Datenbank same Wanderung durch die geheimnisvollen aufgebaut, in der möglichst umfassende Informationen unterirdischen Bücherspeicher der ÖNB für die über alle Werke, die bereits mikroverfilmt wurden oder deren Verfilmung bevorsteht, zusammengeführt werden. ganze Familie! Internationale musikwissenschaftliche Bibliographien. ■ Papyrus erleben. Ein spezielles Angebot bietet Die Musiksammlung der ÖNB arbeitet bereits seit vielen auch das Papyrusmuseum. Eine Reise für die Jahren an den beiden großen internationalen musik- ganze Familie in das alte Ägypten. wissenschaftlichen Bibliographien RILM (Répertoire In- ternationale de Littérature Musicale) und RISM Führungen für Jugendliche und Erwachsene (Répertoire International des Sources Musicales) mit. Ein Rundgang durch einen der beeindruckendsten Europäische Bibliographie zur Osteuropaforschung. barocken Bibliotheksräume der Welt, eine Einführung Die „Europäische Bibliographie zur Osteuropa- in die wechselvolle Geschichte der Bibliothek von forschung“ wurde 1975 in Anlehnung an die schon seit 1957 bestehende „American Bibliography of Slavic and den Anfängen im Mittelalter bis zu Kaiser Karl VI. East European Studies“ gegründet. Ihre Zentralredaktion Benützungsführung durch die moderne Bibliothek befindet sich an der École des Hautes Études en Scien- ces Sociales in Paris. Seit 1996 wird der österreichische Die Führung bietet einen Überblick über die moderne Beitrag zur Bibliographie an der ÖNB. Bibliothek und ihre Entstehung mit einer Einführung in die Benützungsmodalitäten. BESUCHER/INNEN Ein Höhepunkt im Jahr 2003 war die (gleichzeitige) Die Zahl der Ausstellungs- und Veranstaltungsbesu- Führung von über 300 SchülerInnen aus ganz Öster- cher/innen der ÖNB stieg im Jahr 2003 von 137.000 reich durch div. Stationen der ÖNB im Rahmen des (2002) auf 173.153, das entspricht einer Steigerung LESEzeichen-Festes am 5. Juni. von 26,39%. Besondere Gäste in der ÖNB waren u.a. der türkische Die Besucher/innen verteilen sich folgendermaßen Außenminister Abdullah Gül, der französische auf die verschiedenen Standorte der ÖNB: Außenminister Dominique de Villepin, die sloweni- sche Kulturministerin Andrea Rihter, der thailändische gesamt 173.153 und der litauische Außenminister. Prunksaal 125.848 Globenmuseum 4.891 Papyrusmuseum 14.031 BUDGET Esperantomuseum 2.644 AURUM 12.530 Jahresabschluss der Österreichischen Augustinertrakt 6.582 Nationalbibliothek Neue Burg 4.194 Auszug Handschriften-, Autogr.- u. Nachlass-Slg. 156 Sammlung v. Ink., alten u. wertv. Drucken 369 Beträge in Tsd. Euro Musiksammlung 365 2002 2003 Bildarchiv 247 Flugblätter-, Plakate- und Exlibrissammlung 174 Umsatzerlöse 21.501,55 21.543,52 Österr. Literaturarchiv 281 davon: Archiv d. Österr. Volksliedwerks 191 Basisabgeltung 20.602,00 20.602,00 Ausbildungsabteilung 150 Eintrittsgelder 302,43 310,59 Externe Veranstaltungen 500 Shops, Veranstaltungen, etc. 597,12 630,93 Die 76.517 nichtzahlenden Besucher/innen ergeben Sonstige betriebl. Erträge 899,77 1.523,03 zwar eine Steigerung zu dem Vergleichsjahr 2002, im relativen Vergleich zu der Gesamtbesucher/innenzahl Personalaufwand 12.424,10 12.396,52 2003 aber eine Reduzierung auf 27,12% Anteil der Sonst. betriebl. Aufwendungen nichtzahlenden Besucher/innen (2002 36,97%). inkl. aller Aufwendungen für Ausstellungen, VERMITTLUNG Sammlungstätigkeit 7.186,53 7.616,80 Abschreibung 787,13 923,58 Die Österreichische Nationalbibliothek bietet ein breit gefächertes Angebot an Führungen für Kinder ab Betriebserfolg 2.003,56 2.129,65 6 Jahren an. Insgesamt fanden im Jahr 2003 1.182 Finanzerfolg 155,49 166,45 Führungen in den Einrichtungen der ÖNB statt. Jahresüberschuss 2.154,01 2.296,10 Bei unseren jüngsten Besucher/innen erfreuen sich folgende Programme großer Beliebtheit: Der erwirtschaftete Jahresüberschuss 2003 dient dem ■ Prunksaal für Kinder mit Anton dem Bücherskorpion. Aufbau des Eigenkapitals. Ein Spaziergang durch die Wunderwelt des barocken Mit den erwirtschafteten Mitteln werden die für die Prunksaals für Kinder von 6 bis 12 Jahren. nächsten Jahre geplanten Großvorhaben finanziert. III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument

WIENER HOFMUSIKKAPELLE 113 von160 114 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

DIREKTORIUM MR DR. EUGEN JESSER, GESCHÄFTSFÜHRENDER LEITER PRÄLAT DR. RUDOLF SCHWARZENBERGER, GEISTLICHER LEITER PROF. MAG. UWE CHRISTIAN HARRER, KÜNSTLERISCHER LEITER

EINTRITTSPREISE: VON € 5,– BIS € 29,–

2002 2003 Ausgaben (in Mio. €) 1,140 1,155 DAVON PERSONAL 0,722 0,761

INNAHMEN WIENER HOFMUSIKKAPELLE E : 0,427 0,393 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 115 von 160

WIENER HOFMUSIKKAPELLE 115

CHARAKTERISTIK, ORGANISATION Wiener Akademie unter der Leitung von Martin Haselböck in der Hofburgkapelle aufgeführt. Unter Die Wiener Hofmusikkapelle, deren Existenz schon dem Motto „Missa Viennensis“ wurde eine Auswahl vor der Regierungszeit Maximilians I. nachgewiesen aus dem interessanten Oeuvre Dolars kombiniert, werden kann, wurde im Jahre 1498 reorganisiert und die durchaus in dieser Form in der Wiener Jesui- nach Wien berufen. Sie ist somit die älteste musikali- tenkirche am Hof erklungen sein wird (Sonata, sche Institution Europas und wird als Wiege der Missa sopra la Bergamasca: Kyrie, Gloria; Sonata Musik in Österreich angesehen. Ihre Aufgabe ist die à 10: Credo; Psalmus „Nisi Dominus“: Sanctus, Pflege der Kirchenmusik von der Renaissance bis zur Benedictus, Agnus Dei; Antiphon „Salve Regina“, Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung der Sonata à 13). österreichischen Tonkunst. Sie tritt in der Hofburg- ■ kapelle auf, veranstaltet aber auch kirchenmusikali- Unter ihrem Ehrendirigenten Riccardo Muti führte sche Konzerte im In- und Ausland. die Hofmusikkapelle im Rahmen der Salzburger Festspiele in der Felsenreitschule die Messe solen- Die Hofmusikkapelle setzt sich zusammen aus nelle Nr. 2 d-moll von Luigi Cherubini (1760-1842) ■ 42 Mitgliedern des Orchesters der Wiener auf. Die Solisten der Aufführung waren: Camilla Staatsoper (Wiener Philharmoniker), Tilling, Sara Allegretta, Marianna Kulikova, Herbert Lippert, Luca Dordolo und Tómas Tómasson. ■ 18 Mitgliedern des Herrenchors der Wiener Staatsoper, Da der Zustand der aus dem Jahre 1962 stammenden „Walcker-Orgel“ sich in den letzten Jahren derart ver- ■ den Wiener Sängerknaben, schlechterte, dass eine Generalsanierung nicht mehr ■ den Organisten HS.Prof. Herbert Tachezi, sinnvoll erschien, wurde im Jahre 2001 die Orgelbau- HS.Prof. Martin Haselböck und firma Kuhn mit dem Neubau einer Orgel beauftragt. Während der spielfreien Monate Juli und August ■ den Dirigenten Prof. Helmuth Froschauer (dzt. wurde die alte Orgel abgebaut, die Orgelempore Chefdirigent des Kölner Rundfunkorchesters) und baulich und installationstechnisch saniert sowie der Friedrich Pleyer (dzt. Musikdirektor am Königl. Aufbau und die Intonation der neuen Orgel durchge- Opernhaus Lüttich). führt.

BESUCHER/INNEN Die Besucher/innengesamtzahl betrug ca. 26.100 Per- sonen (inkl. Stehplatzbesucher im Kirchenschiff). Dies bedeutet eine durchschnittliche finanzielle Aus- lastung von 84%. Besichtigung der Kapelle: ca. 3.250 Personen. Der Be- sucher/innenrückgang war auch in diesem Jahr signi- fikant, bedingt vor allem durch das Ausbleiben der Gäste aus Amerika und Fernost.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT, BESUCHERANGEBOTE

■ Seit dem Jahre 1998 besteht eine eigene Home- page der Wiener Hofmusikkapelle, die auch die Möglichkeit zur Kartenreservierung über E-Mail bietet. ■ Für interessierte Besucher ist ein Verkaufsstand eingerichtet, wo Live-Mitschnitte von Konzerten der Hofmusikkapelle auf CDs und Videos sowie andere Geschenkartikel erhältlich sind.

VERANSTALTUNGEN Veranstaltungshöhepunkte des Jahres 2003: ■ Am Karsamstag, dem 19. 4. 2003, wurde im Rahmen des Festivals Osterklang die „Missa Viennensis“ von Jean Baptist Dolar (1620-1673) durch die Die neue „Kuhn-Orgel“ 116 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

116 WIENER HOFMUSIKKAPELLE

Am 18. 9. 2003 fand in der Hofburgkapelle ein Wort- DISPOSITION DER ORGEL gottesdienst anlässlich der Segnung der „Kuhn-Orgel“ Hauptwerk Schwellwerk Pedal durch S. E. Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien, unter Teilnahme in- und ausländischer Principal 8’ Bourdon 16’ Subbass 16’ Gäste statt. Dulciana 8’ Hohlflöte 8’ Octavbass 8’ Bourdon 8’ Salicional 8’ Bourdon 8’ Der feierliche Wortgottesdienst wurde von der Hof- Octave 4’ Voix Céleste 8’ Octave 4’ musikkapelle unter ihrem künstlerischen Leiter Uwe Rohrflöte 4’ Principal 4’ Basson 16’ Christian Harrer gestaltet. Nach dem ersten Anspielen Quinte 2 2/3’ Traversflöte 4’ Basson 8’ der Orgel durch Herbert Tachezi (J. S. Bach Prälu- Superoctave 2’ Flageolet 2’ dium und Fuge Es-Dur, BWV 552) wurden die Klang- Terz 1 3/5’ Cornet II 2 2/3’ vielfalt und die einzelnen Register durch Alfred Mixtur IV 2’ Scharff III 1 1/3’ Koppeln Halbartschlager vorgestellt (Sigfrid Karg-Elert: Choral- Trompete 8’ Oboe 8’ bearbeitung „Nun danket alle Gott“ aus op. 65, Im- Voix humaine 8’ II-I, II-I Sub, provisation über den gregorianischen Hymnus „Ave Tremulant I-P, II-P maris stella“, Charles-Marie Widor: Toccata F-Dur aus op. 42/1). Danach konnte die Orgel besichtigt wer- Mechanische Spieltraktur, Doppelte Registertraktur, den, die anwesenden Mitarbeiter der Orgelbaufirma Elektronisches Setzersystem (2650 Kombinationen). ermöglichten Einblicke in das Orgelwerk. Insgesamt 1654 Pfeifen, davon 92 aus Holz. Das Festkonzert am Freitag, dem 19. 9. 2003, wurde Die seit 1996 regelmäßig stattfindenden konzertanten von den Wiener Sängerknaben unter der Leitung von Auftritte der Wiener Hofmusikkapelle wurden am 27. Kapellmeister Martin Schebesta und Martin Haselböck und 28. September 2003 im Goldenen Saal des Wie- an der Orgel bestritten (J. S. Bach: Toccata, Adagio ner Musikvereines fortgesetzt. Unter der musikali- und Fuge C-Dur - BWV 564, „Wachet auf, ruft uns die schen Leitung von Riccardo Muti wurden Werke von Stimme“ – BWV 645, „Meine Seele erhebt den Herrn“ Franz Xaver Süssmayr (1766-1803) – Ave Verum, – BWV 648, W.A.Mozart: Phantasie f-moll – KV 608, SmWV 121; Ave Maria, SmWV 118 und die Missa Tomás Luis da Victoria: „Ave Maria“, J. Haydn: aus solemnis D-Dur, SmWV 106 – in Gedenken an die dem „Danklied zu Gott“ – Hob. XXV: 25c.8, F. Schu- 200. Wiederkehr seines Todestages und seines Leh- bert: „Das große Halleluja“ – D. 442, César Franck: rers und Freundes W. A. Mozart (Sub tuum praesi- „Panis angelicus“, F. List: Präludium und Fuge über dium – KV 198, Vesperae solennes de confessore – B-A-C-H, Benjamin Britten: Prelude and Fugue on a KV 339) dargeboten. theme of Vittoria, Missa brevis D-Dur op. 63, F. Insgesamt wurden in der Burgkapelle 41 Messen auf- Schmidt: Toccata C-Dur, Martin Haselböck: Improvi- geführt. sation über ein Thema von A. Bruckner). Zum Abschluss der Feierlichkeiten führte die Hof- musikkapelle am Sonntag, dem 21. 9. 2003, die Orgel- solomesse KV 259 von W. A. Mozart in der Hofburg- kapelle auf; Dirigent war Friedrich Pleyer, an der Orgel Herbert Tachezi. III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument

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VOLKSKULTUR M S B EKTION NEMNSEIMFÜR UNDESMINISTERIUM R . D III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument R . B IV, A RIGITTE BTEILUNG B ÖCK 4 B ILDUNG , W SESHF UND ISSENSCHAFT K ULTUR III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 119 von 160

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VOLKSKULTUR ■ Internationale Organisation für Volkskunst – Österreich (IOV-A). Tradition und Innovation in der Volkskultur – die Erhaltung und Pflege unseres überlieferten Kultur- Projektförderungen erbes in seiner jeweiligen regionalen Ausprägung wie Ziel der einschlägigen Förderungsmaßnahmen war es auch neue, innovative und modellhafte Formen der auch 2003, vor allem Veranstaltungen von nationaler Kulturarbeit – sind gleichwertige Facetten des geleb- und internationaler Bedeutung zu unterstützen, die ten kulturellen Ausdrucks in diesem Bereich. Volks- den kulturellen Ruf unseres Landes auch in diesem kultur ist integraler Bestandteil der Kulturlandschaft, Bereich untermauern. aber auch ein sich laufend verändernder Motor jeder Aus der Reihe dieser Veranstaltungen, die mit finanzi- lebendigen Kulturnation, sie ist Mittel der Verständi- eller Unterstützung des Bildungsressorts durchgeführt gung wie des eigenen Selbstverständnisses und nicht wurden, seien zwei hier näher vorgestellt: zuletzt ein bedeutender Baustein der europäischen Integration auf Grund der vielfältigen bilateralen und Die Landeshauptstadt Linz fungierte als Gastgeberin internationalen Kooperationen und Partnerschaften des 14. Internationalen Chor- und Musikfestivals der seiner Einrichtungen und Gruppen. IDOCO (Internationale des Organisations Culturelles Ouvrières), der 1946 gegründeten Dachorganisation Im Bewusstsein dieser Leistungen der Volkskultur europäischer Arbeitersängerverbände, der derzeit und in Würdigung des großen Engagements der fast neben dem Österreichischen Arbeitersängerbund ausschließlich ehrenamtlich in diesem Bereich Täti- (ÖASB) noch die Verbände von sechs weiteren Mit- gen unterstützt das Bundesministerium für Bildung, gliedsländern der Europäischen Union sowie der Wissenschaft und Kultur Aktivitäten, Einrichtungen, Schweiz angehören. Unter dem Motto „Musik baut Projekte und Veranstaltungen von bundesweiter Rele- Brücken – West begrüßt Ost“ wurde das Festival mit vanz sowie internationale Kontakte. einem beeindruckenden Konzert im Großen Saal des Förderungswesen Brucknerhauses eröffnet, an dem neben einem 120- köpfigen Chor aus Oberösterreich unter der Leitung Die Förderungen des Bildungsressorts werden auf der des Bundesvorsitzenden des ÖASB und derzeitigen Grundlage des Bundesgesetzes über die Förderung IDOCO-Präsidenten, Prof. Fritz Hinterdorfer, auch der Erwachsenenbildung und des Volksbücherei- Chöre aus Dänemark, Deutschland, Polen, der Tsche- wesens aus Bundesmitteln aus dem Jahre 1973 in chischen Republik und Ungarn mitwirkten. Mit einem Form von Basis-, Projekt- und Personalsubventionen internationalen A-capella-Chorwettbewerb sowie gewährt, wofür im Berichtsjahr ein Budget in Höhe Partnerschafts- und Kirchenkonzerten in Linz und € von 0,582 Mio. zur Verfügung stand. Die Bestre- verschiedenen Orten Oberösterreichs wurde das bungen der letzten Jahre, den Schwerpunkt der Festival fortgesetzt und mit einem großen Konzert der Förderungsmaßnahmen zunehmend auf die Unter- Preisträger und aller Teilnehmerchöre im Bruckner- stützung von innovativen und modellhaften Veran- haus abgeschlossen. staltungen und Projekten zu verlagern, wurden fort- gesetzt.

Basisförderungen Als Hilfe zur Sicherstellung der Tätigkeit und Infra- struktur der volkskulturellen Dachverbände und ver- gleichbaren Einrichtungen wurden im Jahr 2003 Ba- sisförderungen in einer Gesamthöhe von € 0,421 Mio. zur Verfügung gestellt, und zwar u.a. an: ■ Bund der Österreichischen Trachten- und Heimat- verbände, ■ Bundesarbeitsgemeinschaft „Österreichischer Volkstanz“, ■ Österreichischer Arbeitersängerbund (ÖASB), ■ Österreichischer Blasmusikverband (ÖBV), ■ Österreichischer Bundesverband für außerberufliches Theater (ÖBV Theater), ■ Österreichischer Sängerbund (ÖSB), ■ Österreichisches Volksliedwerk (ÖVLW), ■ Verband der Amateurmusiker und -vereine ANIMA 2003: Fußtheater Österreichs (VAMÖ), Das 10. Internationale Festival ANIMA 2003 des ■ Institut für Volkskultur und Kulturentwicklung Österreichischen Bundesverbandes für außerberuf- (IVK), liches Theater mit dem Schwerpunkt Figurentheater 120 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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führte einschlägige Gruppen aus fünf Bundesländern sowie aus Deutschland und Italien nach Mariazell, dessen Bevölkerung zwei Jahre hindurch mit Vorstel- lungen, Workshops in den Schulen und einschlägig gestalteten Schaufenstern auf dieses Festival vorberei- tet wurde und diese Bemühungen mit regem Inter- esse und entsprechenden Besucherzahlen auch be- lohnte. Der Titel dieses biennal stattfindenden Festivals – Anima/Seele – ist bewusst gewählt, denn im Figuren- theater gelingt es, Materialien wie Holz, Stoff, Draht, Papier etc., Leben einzuhauchen. Vom traditionellen Kasperl über Stockpuppen und Schattenfiguren bis hin zur Marionette werden die verschiedensten Tech- niken eingesetzt, wobei der Puppenspieler durch of- fene, d.h. sichtbare Spielweise auch zunehmend zum Schauspieler wird. Ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Jahrmarkt und Straßenumzug, unterstützt von der Blasmusik und der örtlichen Musikschule, rundeten das Festival ab. Weitere im Berichtsjahr geförderte Aktivitäten, Veran- staltungen und Projekte von nationaler und interna- tionaler Bedeutung waren unter anderem ■ das Internationale Musikfestival „Glatt & Verkehrt“ in Krems/Stein, ■ das Internationale Perchtensymposion 2003 in Kaprun, ■ die Internationalen Begegnungen Volkskunst 2003 in Hartberg, ANIMA 2003: Herzversagen ■ die Internationalen Puppentheatertage in Mistelbach, Durch finanzielle Unterstützung der Auslands- tourneen und Konzertreisen von Musikkapellen, ■ die „Virtuelle Bibliothek“ des Österreichischen Chören, Volkstanz-, Trachten- und Volksmusikgrup- Bundesverbandes für außerberufliches Theater pen, u.a. nach Australien, Dänemark, Italien, Kroa- sowie tien, Mexiko, Norwegen, Spanien und Tunesien, ■ der 2. Österreichische Chorleiterkongress des konnte dazu beigetragen werden, bilaterale und Österreichischen Sängerbundes. internationale Kontakte auszubauen und österrei- Auch die von den Bundesverbänden und anderen chische Volkskultur im Ausland erfolgreich zu prä- Einrichtungen der Volkskultur mit gesamtösterreichi- sentieren. schen Aufgaben durchgeführten Veranstaltungen zur Diese Projekte wurden mit einer Gesamtsumme von Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen sowie Maßnah- € 0,113 Mio. unterstützt. men zur Professionalisierung der Volkskulturarbeit und zur Nutzung zeitgemäßer Kommunikationstech- Personalförderungen nologien wurden im Berichtsjahr finanziell unter- An Personalförderungen im Rahmen der Aktion stützt. „Beschäftigung stellenloser Lehrerinnen und Lehrer in Einrichtungen der Erwachsenenbildung/Volkskultur“ Neben Seminaren für Chor- und Tanzleiter/innen, zum Einsatz von hauptamtlichen Mitarbeiter/innen in Sänger/innen, Volksmusikant/innen und Amateurmu- den Geschäftsstellen der volkskulturellen Bundesver- siker/innen aus dem gesamten Bundesgebiet und bände wurden im Jahr 2003 insgesamt € 0,048 Mio. dem benachbarten Ausland wurden auch regionale gewährt. Fortbildungsveranstaltungen und Singwochen in den € Bundesländern durchgeführt, die sich regen Zu- Basisförderungen 0,421 Mio. spruchs erfreuten und einen wesentlichen Beitrag Projektförderungen € 0,113 Mio. zum Erwerb von zusätzlichen Qualifikationen leisten Personalförderungen € 0,048 Mio. konnten. gesamt € 0,582 Mio. III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument

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ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN M S B EKTION NEMNSEIMFÜR UNDESMINISTERIUM R . D III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument R . B IV, A RIGITTE BTEILUNG B ÖCK 4 B ILDUNG , W SESHF UND ISSENSCHAFT K ULTUR III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 123 von 160

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ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN Bereich ungemein und verlangt ständige Veränderun- gen sowohl der bibliothekarischen als auch der Öffentliche Büchereien verleihen längst nicht nur baulichen Konzeption. Nur durch einen produktiven mehr Bücher, sie fungieren als Informations-, Kultur-, Dialog können antiquierte Vorstellungen von Biblio- Bildungs- und soziale Zentren. Bibliothekar/innen ha- theken beseitigt und optimale zeitgemäße Lösungen ben den virtuellen Raum für ihre Arbeit entdeckt und gefunden werden. dazu gewonnen, gleichzeitig gewinnt aber der physi- sche Raum der Bibliotheken für die sozial-integrative Am ersten Tag der Konferenz standen Großbauten Funktion immer mehr an Bedeutung. International ist sowie Ideen und Visionen von neuen Bibliotheken der Trend zu beobachten, dass Bibliotheken an neu- im Zentrum. Architekten, Bibliothekare und Städte- ralgischen Stellen gebaut werden, um Stadtteile auf- planer kamen in drei Themenblöcken zu Wort und zuwerten beziehungsweise ein Auseinanderdriften präsentierten ihre Vorstellungen von neuen Bibliothe- der Gesellschaft zu verhindern: Unsere Städte brau- ken. Doch es ging nicht nur um die Visionen neuer chen dazu neue und attraktive Bibliotheksbauten. Bibliotheken, sondern es wurden äußerst gelungene, soeben fertig gestellte oder noch in Planung begrif- Inzwischen hat es bereits den Anschein, als ob ein in- fene Bibliotheksbauten präsentiert, um zu zeigen, wie ternationaler Wettbewerb der Städte um die schönste sehr sich die Bibliotheken im letzten Jahrzehnt Bibliothek stattfinden würde. Im Jahr 2003 machte die gewandelt haben, welch verschiedene viel verspre- Bundeshauptstadt Wien dabei den Anfang und eröff- chende Realisierungen es gibt. nete im April ihre neue Hauptbücherei am Gürtel. Auch die Landeshauptstädte Linz und Salzburg wie Am zweiten Tag wurde eine virtuelle Bibliotheksreise auch zahlreiche andere Gemeinden planen bereits durch Europa unternommen; sie führte von Finnland seit geraumer Zeit neue Bibliotheksbauten bzw. über Deutschland, Holland, Italien (Südtirol) bis nach haben diese fast fertig gestellt. Das Interesse am Portugal. Faszinierende große und kleine Bibliotheks- Thema ist so ausgeprägt, dass der Büchereiverband bauten wurden präsentiert. Deutlich wurde dabei, Österreichs dies zum Anlass nahm, um eine interna- unter welchen ganz unterschiedlichen Rahmenbedin- tionale gungen Bibliotheksbauten in Europa entstehen. Konferenz zum Thema „Zeichen der Zeit – „Zeichen der Zeit / Signs of the Time – Bibliotheks- Bibliotheksbauten als kultur- und bildungs- bauten als kultur- und bildungspolitische Signale“, politische Signale“, weil Bibliotheksbauten Ausdruck eines kultur- und bildungspolitischen Gestaltungswillens sind, der sich zu organisieren. Vor fast 300 Gästen aus mehr als 20 den offensichtlichen Problemen der IKT-Gesellschaft Ländern referierten und diskutierten am 24. und 25. stellt, dem sozialen Auseinanderbrechen unserer November 2003 internationale Experten – Architek- Gesellschaft entschieden entgegenwirkt und damit ten, Bibliothekare und Raumplaner – aus Belgien, die Zukunft unseres Landes offensiv gestaltet. Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Holland, Italien, Norwegen, Österreich, Portugal und Ziel und Zweck dieser Konferenz, über die auch alle den USA über neue Bibliotheksbauten, moderne Medien ausführlich berichteten, war es, in diesem Bibliothekskonzepte, Pläne und Visionen, Biblio- Sinn ein Signal auszusenden, das auch jene Entschei- theksbauprogramme europäischer Staaten, Finanzie- dungsträger erreichen sollte, die es bis jetzt noch rungsmodelle und die Bedeutung von Bibliotheks- nicht verstanden haben, das Potential der Bibliothe- bauten für die Stadt- und Gemeindeentwicklung. ken für die Zukunft unseres Landes zu nutzen. Ganz bewusst hatte der Büchereiverband Österreichs Dabei werden die Öffentlichen Büchereien auch vom keine reine Bibliothekarskonferenz organisiert, sondern BMBWK in vielfältiger Weise ideell und materiell un- in Partnerschaft mit der Akademie der bildenden terstützt, das Basis-, Projekt- und Personalförderun- Künste eine Konferenz zum Thema Bibliotheksbau ge- gen zur Verfügung stellt. plant, die alle Beteiligten in diesem Bereich einbezog Die Schließung der Förderungsstellen des Bundes für und den Diskurs zwischen Architekten, Bibliothekaren, Erwachsenenbildung und damit auch der jeweiligen Städteplanern und Entscheidungsträgern anregen und Büchereistellen in den Bundesländern erforderte eine den eigenen berufsspezifisch engen Blick weiten sollte. Neugestaltung der Abwicklung der Förderungsver- Gerade die rasante Entwicklung der Informations- gabe an die einzelnen Büchereien. Diese Aufgabe und Kommunikationsvermittlung dynamisiert diesen wird nunmehr direkt von der zuständigen Fachabtei- lung wahrgenommen, die auf Grund des Wegfalls dieser nachgeordneten Dienststellen auch eine er- höhte Beratungstätigkeit für die Bibliothekar/innen verrichtet. Zu den Schwerpunkten bei den Projektförderungen zählten im Berichtsjahr unter anderem: ■ Aktivitäten zur Leseförderung und Literaturvermitt- lung wie Buchwochen und literarische Veranstal- tungen von Gemeinden und einzelnen Büchereien, Konferenz „Zeichen der Zeit“, Blick in das Publikum Autorenlesungen, Leserunden und Literaturkreise, 124 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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■ aber auch der Hausbesuchsdienst der Büchereien Informationen und Datendienste geboten. In dem ste- Wien zur Versorgung jenes Teils der Bevölkerung tig wachsenden und hinsichtlich Benutzerfreundlich- mit Literatur, der nicht in der Lage ist, selbst eine keit, Geschwindigkeit sowie Qualität und Verfügbar- Bücherei aufzusuchen, keit der Daten laufend verbesserten Onlineverbund ■ der Ausbau des Medienbestandes, insbesondere befanden sich Ende 2003 die Medienbestände von mit Neuen Medien, wobei auch die Förderung zur 368 Bibliotheken, die entweder nach regionalen oder Kooperation von Öffentlichen Büchereien mit medienspezifischen Gesichtspunkten gesucht und Schulbibliotheken verstärkt wurde, gefunden werden können. „Bibliotheken ONLINE“ ■ wurde von der Europäischen Union inzwischen mit die „bn.bibliotheksnachrichten“, die Fachzeitschrift der höchsten Effizienzstufe bei Bürgerdiensten be- des Österreichischen Bibliothekswerks für Öffent- wertet. liche Büchereien, mit jährlich 1.600 Besprechun- gen zur Hilfestellung bei der Medienauswahl, Da die Qualifizierung der Mitarbeiter/innen in Öffent- lichen Büchereien das Hauptanliegen der Fachabtei- ■ die Datenbank „Rezensionen Online“ (www.rezen- lung ist, wurde das einschlägige Angebot neuerlich sionen.at) des Österreichischen Bibliothekswerks, ausgeweitet: Neben den 24 Aus- und Fortbildungs- die größte Rezensionsdatenbank im deutschen wochen für ehrenamtliche, nebenberufliche und Sprachraum, mit 20.000 Rezensionen zur deutsch- hauptberufliche Bibliothekar/innen im Bundesinstitut sprachigen Literatur aus zehn Fachzeitschriften, die für Erwachsenenbildung St. Wolfgang und der „Ein- den Bibliothekar/innen ein wichtiges Instrument führung in die Bibliothekspraxis“ in einzelnen Bun- zur Auswahl und Bestandsergänzung sowie der ge- desländern wurde wieder eine Vielzahl von regiona- samten Bevölkerung Orientierung und Übersicht len Seminaren sowie Veranstaltungen zur Kinder- und bietet und einen Baustein der kulturellen Infra- Jugendliteratur, Softwareschulungen, Internetkurse, struktur vor allem im ländlichen Raum mit geringer usw. angeboten, an denen 2.385 (!) Personen teilnah- Buchhandelsdichte darstellt. Durch Schnittstellen men. können Bibliotheken die Besprechungen und Katalogisate einfach, schnell und kostenlos in ihr Zur Erfüllung der Aufgaben im Öffentlichen Bücherei- Bibliotheksverwaltungsprogramm übernehmen, wesen stellte das BMBWK auch 2003 Basis- und Personalförderungsmittel zur Verfügung: ■ die Literaturnetzwerke Ennstal, Innkreis und March- feld, deren jeweilige Stützpunktbüchereien (in Die Basisförderungen dienen vor allem der Sicherstel- Liezen, Ried im Innkreis und Gänserndorf) neben lung der Tätigkeiten und der Infrastruktur der großen ihrer Hauptaufgabe als Serviceeinrichtung für die Büchereiverbände teilnehmenden Büchereien auch einen entschei- ■ Büchereiverband Österreichs (BVÖ), Dachverband denden Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung sämtlicher Öffentlichen Büchereien und der mit kulturellen Angeboten in unterversorgten Re- Träger- und Personalverbände, gionen leisten, ■ Österreichisches Bibliothekswerk (ÖBW), Dach- ■ die technologische Aufrüstung der Öffentlichen verband sämtlicher Öffentlichen Büchereien in Büchereien, d. h. der Ankauf von Hardware und kirchlicher Träger- oder Mitträgerschaft, Bibliotheks-Software zur zeitgemäßen Verwaltung ■ Büchereiabteilung des Österreichischen Gewerk- der gesamten Büchereiarbeit sowie die Installation schaftsbundes als Servicestelle der Betriebsbüche- von Internetanschlüssen vor allem zur Schaffung reien. von Bibliotheksverbünden. Mit dem österreichweiten Verbund “Bibliotheken Personalförderungen ONLINE” (www.bibliotheken.at), dem vom BMBWK wurden für den Einsatz von pädagogischen Mitarbei- geförderten und vom Büchereiverband Österreichs ter/innen und solchen im Rahmen der „Lehreraktion“ durchgeführten Projekt zur Vernetzung aller Öffent- zur Verfügung gestellt. lichen Büchereien und Schulbibliotheken sowie Grundlage für die Subventionierung durch das von Ergänzungs- und Fachbibliotheken, wird allen BMBWK ist das „Bundesgesetz über die Förderung Bürger/innen der Zugang zu Katalogen und Infor- der Erwachsenenbildung und des Volksbüchereiwe- mationsdiensten via Internet ermöglicht und den sens aus Bundesmitteln, BGBl. Nr. 171 vom 21. März teilnehmenden Einrichtungen werden fachliche 1973“. Im Jahr 2003 standen beim VA-Ansatz 1/12216 für den Bereich des Öffentlichen Büchereiwesens € 1,715 Mio. zur Verfügung, die wie folgt verwendet wurden: in Mio. € Basisförderungen 0,579 Projektförderungen 0,854 Personalförderungen 0,282 Bibliothek Zirl Gesamt 1,715 III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument

ÖSTERREICHISCHE KULTURINFORMATION 125 von160 126 von160

ÖSTERREICHISCHE KULTURINFORMATION MR M MR D S B EKTION NEMNSEIMFÜR UNDESMINISTERIUM R AG III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument . E . U IV, A LISABETH LRIKE BTEILUNG W B INKLER RANDSTÖTTER 5 –Ö B ILDUNG STERREICHISCHE , W SESHF UND ISSENSCHAFT K ULTURINFORMATION K ULTUR III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 127 von 160

ÖSTERREICHISCHE KULTURINFORMATION 127

ÖSTERREICHS KULTUR- UND WISSENSERBE Zur rascheren Umsetzung kultur- und bildungspoliti- scher Ziele hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Rahmen seiner IT-Initia- tive „eFit Austria“ einen Projektschwerpunkt für „eCulture“ eingerichtet. „eCulture Austria“ will einen ebenso breiten wie tie- fen elektronischen Zugang zum kulturellen Gedächt- nis des Landes und der daraus resultierenden aktuel- len Kulturproduktion ermöglichen, einen Zugang, der beständiger Wissensvermehrung ebenso dient wie der wissenschaftlichen Forschung auf allen Feldern MUSEUM ONLINE soll Schüler/innen und Lehrer/ der Kultur. innen im Rahmen des Projektunterrichtes sowohl eine Im Mittelpunkt der Aktivitäten der Österreichischen intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit regiona- Kulturinformation stehen daher Maßnahmen, das ler, nationaler und internationaler Kunst und Kultur österreichische Kultur- und Wissenserbe entspre- sowie mit dem Weltkulturerbe, als auch den Umgang chend den Herausforderungen der Zukunft zu doku- mit Informations- und Kommunikationstechnologien mentieren und zu präsentieren. ermöglichen. Durch den Einsatz neuer Technologien – z.B. durch Von 1995 bis zum erfolgreichen Projektabschluss Digitalisierung – werden wertvolle und einzigartige 2003 haben 393 Schulen aus dem gesamten Bundes- Dokumente und Objekte für alle österreichischen Bil- gebiet sowie 178 Museen, Kunst- und Kulturinstitu- dungs-, Forschungs- und Kultureinrichtungen sowie tionen aus dem In- und Ausland teilgenommen und für alle Kulturinteressenten im In- und Ausland zu- über 300 Websites kreiert. gänglich gemacht. Ausführliche Informationen über MUSEUM ONLINE Kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen sowie ein Archiv mit allen Projekten 1995-2003 und werden mit der Durchführung von Dokumentations- ein Leitfaden zur Projektorganisation stehen über die und Forschungsprojekten beauftragt, die das öster- Website www.museumonline.at zur Verfügung. reichische Kultur- und Wissenserbe erschließen, dokumentieren und zeitgemäß darstellen. Als Bilanz über die Aktivitäten im Jahr 2003 werden AUFBAU EINES INFORMATIONSNETZES FÜR einige Projekte aufgelistet: VOLKSKULTUR IN ÖSTERREICH Weiterführung der Projekte „Aufbau von Bilddaten- (Auftragnehmer: Österreichisches Volksliedwerk – banken“ an den großen österreichischen Museen – Verband der Volksliedwerke der Bundesländer) Kunsthistorisches Museum Wien mit dem Pilotprojekt Die Ziele des im Zeitraum 2000-2003 durchgeführten Gemäldegalerie, Teilbestände der Albertina, alle Teil- Projektes waren: sammlungen der Österreichischen Galerie Belvedere sowie der Aufbau der Internetplattform „bildarchiv ■ Erstellung einer Studie über die bestehende Infra- austria“ an der Österreichischen Nationalbibliothek. struktur der österreichischen Volksliedarchive, über Mit TMS (The Museum System) verfügen die Museen die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen über eine der effektivsten Museumsdatenbanken. In den einzelnen Archiven sowie über Kooperations- diesen Datenbanken werden Bestände der einzelnen möglichkeiten mit den deutschsprachigen Nach- Einrichtungen mit ihren Daten und mit digitalem barländern. Image erfasst. Nach Fertigstellung sollen die Bild- ■ Bestandsaufnahme historischer Bildbestände in datenbanken im Rahmen einer Internetplattform zur den Volksliedarchiven als Grundlage für eine Verfügung stehen. Digitalisierung. ■ MUSEUM ONLINE Vernetzung der Volksliedarchive unter Verwendung von INFOLK-Informationssystem für Volkslied- (Auftragnehmer: Österreichischer Kultur-Service – öks) archive in Österreich. Mit MUSEUM ONLINE wurde im Schuljahr 1995/1996 ■ Inhaltlicher Ausbau der Dokumentation der musi- erstmals eine Plattform für eine Zusammenarbeit kalisch-poetischen Volkskultur in Österreich in von Museum und Schule unter Nutzung innovativer enger Kooperation aller Bundesländer. Technologien entwickelt. 2001 wurde das Projekt in den Projektschwerpunkt „eCulture“ der IT-Initiative ■ Verbesserung der Internet-Präsentation des Öster- eFit-Austria des BMBWK integriert. reichischen Volksliedwerkes. 128 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Ein Ergebnis des Forschungsprojektes ist der Im Rahmen des Forschungsauftrages wurde eine „Virtuelle Datenbankverbund der Volksliedarchive in interdisziplinäre, länderübergreifende Untersuchung Österreich“. Unter http://www.dabis.org:3086 stehen zur Geschichte der diatonischen Harmonika durch- die Katalogdaten zu mehr als 20.000 Druckwerken geführt, die auch die produktionsgeschichtlichen und Fachartikeln, 90.000 Liedern, Tänzen und Instru- Bedingungen und sozialhistorischen Aspekte der mentalstücken, 12.000 Bild- und Tondokumenten, Harmonikaforschung darstellt. Personen und Körperschaften, etc. zur musikalischen Als Projektergebnisse können festgehalten werden: Volkskultur in Österreich online zur Verfügung. Die ■ Zahl der Daten wächst stetig. Die Gründung des Harmonika-Zentrums in Graz im Zusammenhang mit der „Kulturhauptstadt Graz Zusätzlich zu diesen Katalogdaten wurde begonnen, 2003“ durch das Steirische Volksliedwerk. auch Objekte zu digitalisieren. Die bereits verfüg- ■ Die Schaffung einer Sammlung zur Entwicklung baren digitalen Bild- und Audiodokumente sind bei und Typenvielfalt von Harmonikainstrumenten, einem Besuch im Volksliedarchiv anzusehen bzw. an- welche nach historischen, technischen und zuhören. methodisch-didaktischen Kriterien ausgewählt Weiters wurde vom Österreichischen Volksliedwerk wurden. im Auftrag des BMBWK die Studie: „Prüfung von ■ Die Errichtung eines Archivs und einer Fachbiblio- Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Bereich der thek, einer Sammlung von Fotografien, Videos und Volkskultur mit den EU-Erweiterungsländern“ durch- Tonträgern sowie einer Datenbank mit ca. 3000 geführt. Titeln populärer Harmonikamusik in Form von Im Rahmen dieser Studie wurde die Zusammenarbeit Notenmaterial. mit den EU-Erweiterungsländern Polen, Tschechien Mit diesem Projekt wurde nicht nur eine Grundlage und der Slowakei aus der Perspektive der Volkskul- für die Musikinstrumentenforschung geschaffen, die tur, des kulturellen Erbes und der die Fächergrenzen Gründung des Harmonika-Zentrums Graz trägt dazu überschreitenden Einrichtungen mit dem Ziel unter- bei, durch Kontakte zu den österreichischen Nach- sucht, ein auf Dauer angelegtes Kooperationsmodell barländern, den Stellenwert der Volkskultur im ge- gemeinsamer Projekte zur traditionellen Volkskultur samtkulturellen Kontext weiter zu verbessern. und zum kulturellen Erbe zu entwickeln. Homepage: www.harmonika.co.at Die erarbeiteten Empfehlungen sowie das aufgezeigte Kooptenz-Modell (=„Kompetenz durch Kooperation“) PUBLIKATION „DIE GROSSEN TANZORCHESTER. bieten nicht nur eine profunde Basis für weitere Arbeiten im Bereich der EU-Volkskultur, es liefert UNTERHALTUNGSMUSIK IM WIENER KONZERTHAUS darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag zum 1945-1960“ europäischen Dialog im volkskulturellen Bereich. (Internationale Musikforschungsgesellschaft) Die Internationale Musikforschungsgesellschaft hat im FORSCHUNGSAUFTRAG: EINRICHTUNG EINER Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissen- DOKUMENTATIONS- UND FORSCHUNGSSTELLE ZU schaft und Kultur mehrere Forschungsaufträge zur HERKUNFT, VERBREITUNG UND EINSATZ DER wissenschaftlichen Aufarbeitung des Archivs des Wiener Konzerthauses durchgeführt. Ziel dieser HARMONIKA IN GESCHICHTE UND GEGENWART – Projekte war es, alle Veranstaltungen der Wiener Kon- HARMONIKA-ZENTRUM zerthausgesellschaft sowie alle Fremdveranstaltungen (Auftragnehmer: Österreichisches Volksliedwerk – im Wiener Konzerthaus seit 1913 zu erfassen und Verband der Volksliedwerke der Bundesländer) zu dokumentieren. Die Archiv-Datenbank KHAOS steht über die Home- page des Wiener Konzerthauses für Recherchen zur Verfügung – http://www.konzerthaus.at (Archiv). Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Forschungs- projekte wurden die Dokumentationsarbeiten in einer Studie zur Unterhaltungsmusik der vierziger und fünf- ziger Jahre im Wiener Konzerthaus ausgewertet. Diese Studie leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur immer noch wenig beachteten Geschichte der musikalischen Populärkultur in Österreich. Erwin Barta, Reinhold Westphal: Hallo! Swing-Swing! Unterhaltungsmusik der vierziger und fünfziger Jahre im Wiener Konzerthaus (Reihe „Musikleben. Studien zur Musikgeschichte Österreichs“, Band 11, Peter Lang-Verlag, 2004, ISBN 3-631-51054-3). III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument

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Zum besseren Verständnis der nachfolgenden Ab- österreichischen Denkmalschutzrechtes durch schnitte des Kulturberichtes werden – wie in den vor- Gesetze, Verordnungen und Erlässe (siehe nach- hergegangenen Jahren auch – zuerst die Grundlagen stehend: „Legistik“). von Denkmalschutz und Denkmalpflege in Österreich kurz umrissen. LEGISTIK Mit Bundesgesetz vom 19. August 1999, BGBl. I. Nr. WAS BEDEUTET DIE KOMPETENZ 170/1999, wurde das Denkmalschutzgesetz aus dem „DENKMALSCHUTZ“? Jahre 1923 (mit größeren Novellen 1978 und 1990) grundlegend novelliert. Die novellierte Fassung trat „Denkmalschutz“ ist gemäß Art. 10 Abs. 1 Zif. 13 Bun- mit 1.1.2000 in Kraft. Die darin enthaltenen neuen desverfassungsgesetz Bundessache in Gesetzgebung Bestimmungen wurden im Kulturbericht 1999 vor- und Vollziehung. gestellt. Nach dem Denkmalschutzgesetz (in der Folge DMSG genannt) sind Denkmale „... von Menschen geschaf- FÖRDERUNG DER DENKMALPFLEGE fene unbewegliche und bewegliche Gegenstände (einschließlich Überresten und Spuren gestaltender Die Förderung der Restaurierung, Instandhaltung und menschlicher Bearbeitung sowie künstlich errichteter Instandsetzung von Denkmalen spielt eine wesent- oder gestalteter Bodenformationen) von geschicht- liche Rolle in der Denkmalpflege. licher, künstlerischer oder sonstiger kultureller Nachfolgende Aufstellung enthält jene Subventions- Bedeutung ...“ (§ 1. (1) DMSG i.d. Fassung BGBl. beträge, die vom BMBWK direkt oder durch das BDA I.170/1999). (wie in der Mehrzahl der Fälle) vergeben wurden. Die Bundeskompetenz „Denkmalschutz“ umfasst den bezogen Schutz dieser so definierten Denkmale vor Zer- Jahr insgesamt € insgesamt ATS auf 1994 störung, Veränderung und Verbringung ins Ausland. 1994 13,398.869,93 184,372.470,– 100,00 % Während Denkmalschutz den hoheitsrechtlichen 1995 7,936,930,29 109,214.542,– 59,23 % Aspekt darstellt, stellt die Denkmalpflege als prakti- 1996 15,219.411,64 209,423.670,– 113,58 % sche Umsetzung die logische, sinnvolle Ergänzung 1997 11,217.603,90 154,357.595,– 83,72 % dieses Schutzes dar. 1998 12,513.040,55 172,183.192,– 93,38 % 1999 12,000.882,17 165,135.739,– 89,56 % DER AUFGABENBEREICH DES 2000 10,675.059,26 146,892.018,– 79,68 % BUNDESMINISTERIUMS AUF DEM GEBIET 2001 9,533.709,51 131,186.703,– 71,16 % DES DENKMALSCHUTZES 2002 12,879.604,– 96,12 % 2003 9,588.662,– 71,57% 1. Oberste Rechtsmittelinstanz Dazu kommen weiters steuerlich absetzbare Spen- Auf Grund des Denkmalschutzgesetzes ist das Bun- dengelder (rd. 2,18-2,90 Mio € /rd. 30-40 Mio. ATS- desministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur jährlich). (in der Folge BMBWK genannt) oberste Rechtsmittel- Der Förderungsrahmen war im Jahr 2002 durch die instanz für alle aufgrund dieses Gesetzes ergehenden Ausschüttung der Einnahmen aus der Rubbelaktion Bescheide (ausgenommen Archivalien). (siehe Kulturbericht 2002) erweitert worden. Auch für Erste Instanz ist im Allgemeinen das Bundesdenk- 2004 ist wieder eine Erhöhung der Fördermittel durch malamt (in der Folge BDA genannt), soweit die eine Förderungsaktion geplant, um anstehende Sa- Bescheide nicht – wie etwa bei Sicherungsmaßnahmen nierungsvorhaben verwirklichen und drohendem – in mittelbarer Bundesverwaltung (erste Instanz Substanzverlust begegnen zu können. Bezirksverwaltungsbehörde, zweite Instanz Landes- Die Ressortleitung wird die lang angestrebte steuer- hauptmann, dritte Instanz Bundesministerium) ergehen. liche Gleichsetzung von privat genutzten mit betrieb- lich genutzten Denkmalen weiter im Auge behalten. 2. Oberste Dienstbehörde Eine Förderung erfolgt auch in Form von „Natural- Dem BMBWK kommen als der dem BDA vorgesetz- subventionen“. Budgetmittel, die im Rahmen der Ab- ten Dienstbehörde Aufgaben der Zielvorgabe und teilung für Restaurierung und Konservierung des BDA begleitenden Beobachtung („Controlling“) zu. zur unmittelbaren Vornahme von Restaurierungs- maßnahmen aufgewendet wurden, kommen den 3. Oberste Behörde zur Wahrnehmung der jeweiligen Eigentümern dieser Denkmale zugute. Kompetenz Denkmalschutz durch den Bund Hier sei auf die Vertretung der Interessen des Fassadenrestaurierungsaktion Denkmalschutzes in internationalen Gremien (siehe Bei der Fassadenrestaurierungsaktion handelt es sich nachstehend: „Internationale Aktivitäten“) ebenso um eine gemeinsame Förderungsmaßnahme von verwiesen, wie auf die Weiterentwicklung des Bund, Land und Gemeinde. Die Eigentümer erhalten III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 131 von 160

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hiebei von allen drei Gebietskörperschaften für die § 8 Abs. 2 Einkommenssteuergesetz gleichmäßig auf Instandsetzung der Fassaden (einschließlich Trocken- 10 Jahre verteilt abgeschrieben werden; gleiches gilt legung) und sichtbaren Dachflächen ihrer Denkmale auch gemäß § 28 Abs. 3 Zif. 3 Einkommenssteuer- oder der für das Ortsbild wichtigen Objekte Zu- gesetz bei der Abschreibung für Einkommen aus schüsse (durchschnittlich 3x 10%, maximal 3x 20%). Vermietung und Verpachtung. Steuerliche Begünstigungen b) Gemäß § 4 Abs. 4 Zif. 6 lit. c sowie gemäß § 18 Abs. Auch nachfolgende steuerliche Begünstigungen zäh- 1 Einkommenssteuergesetz sind Zuwendungen an len zu den Förderungen: das BDA – in Grenzen – abzugsfähig. a) Anschaffungs- oder Herstellungskosten, die für c) Ganz wesentlich sind auch die außerordentlichen denkmalgeschützte Betriebsgebäude im Interesse der Begünstigungen für Denkmale im Rahmen des Denkmalpflege aufgewendet werden, können gemäß Bewertungsgesetzes.

STATISTISCHE ÜBERSICHT SUBVENTIONEN Nachstehend eine Übersicht über jene Beträge, die vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (überwiegend im Wege des Bundesdenkmalamtes) als Subventionen vergeben wurden: Bundesland Gesamtzahl Höhe der Subventionen in Euro1) 2) Gesamtsumme3)4) der Vorhaben Profanbauten Sakralbauten in Euro Burgenland 2003 69 295.894,00 116.694,00 412.588,00 2002 64 156.820,00 202.100,00 358.920,00 2001 77 353.324,85 191.056,81 544.381,66 Kärnten 2003 84 145.343,00 423.278,00 568.621,00 2002 100 76.473,00 648.107,00 724.580,00 2001 107 131.762,24 443.557,19 575.319,43 Niederösterreich 2003 273 1,222.429,00 1,195.455,00 2,417.884,00 2002 324 1,218.083,00 1,948.048,00 3,166.131,00 2001 315 1,148.303,60 1,277.940,45 2,426.244,05 Oberösterreich 2003 252 860.468,00 401.619,00 1,262.087,00 2002 141 1,039.483,00 475.466,00 1,514.949,00 2001 245 772.302,28 552.338,76 1,324.641,03 Salzburg 2003 86 334.456,00 317.217,00 651.673,00 2002 86 717.230,00 645.910,00 1,363.140,00 2001 103 285.124,02 591.382,82 876.506,83 Steiermark 2003 178 474.585,00 772.312,00 1,246.897,00 2002 165 580.941,00 1,342.824,00 1,923.765,00 2001 168 617.101,52 895.290,00 1,512.391,52 Tirol 2003 134 452.207,00 548.272,00 1,000.479,00 2002 151 811.877,00 811.620,00 1,623.497,00 2001 136 583.564,24 499.863,08 1,083.427,32 Vorarlberg 2003 65 261.529,00 351.945,00 613.474,00 2002 77 323.983,00 369.231,00 693.214,00 2001 71 224.093,81 169.959,81 394.053,62 Wien 2003 120 440.161,00 974.798,00 1,414.959,00 2002 70 218.243,00 1,293.165,00 1,511.408,00 2001 82 273.547,52 1,082.156,35 1,355.703,87 Gesamt 2003 1.261 4,487.072,00 5,101.590,00 9,588.662,00 2002 1.178 5,143.133,00 7,736.471,00 12,879.604,00 2001 1.304 4,389.124,07 5,703.545,27 10,092.669,35 Anmerkungen: 1) Einschließlich Fassadenrestaurierungsaktion (€ 194.847,–), sowie Kleindenkmale, Grabungen, Gärten, techn. Denkmale und Klangdenkmale. 2) Zu den Sakralbauten wurden nicht nur Kirchen, sondern auch Stifts- und Klosteranlagen, Pfarrhöfe, Kapellen, Wegkreuze und sonstige religiöse Klein- denkmale gezählt. 3) In diesen Beträgen nicht inbegriffen sind diverse Stipendien, Beträge für die Osthilfe. Nicht inbegriffen sind weiters alle Förderungen aus Sponsorgeldern. 4) Hiezu kommen 2003 weiters: Osthilfe 1 Förderung € 7.000,– Zweckgeb. Sponsorgelder 137 Objekte/sakr. € 1,894.268,– 11 Objekte/prof. € 863.762,– Die Gesamtsumme an vergebenen Förderungen betrug daher im Jahr 2003 € 12,353.692,–. 132 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Fassadenrestaurierungsaktion Übersicht über das Jahr 2003: Gemeinde Bauphase Zahl der Geförderte Gesamt- Bundessubven- (Ortschaft) Fassaden kosten in Euro tionen in Euro

Bad Leonfelden 6 3 120.384,– 2.750,– Bludenz 2 1 49.233,– 4.923,– Eggenburg 15 1 20.748,– 1.912,– Eisenstadt 6, 7 2 145.261,– 29.028,– Enns 15 13 254.150,– 24.415,– Friesach 8 5 209.150,– 27.964,– Krems 18 4 121.136,– 12.136,– Stadtschlaining 4, 5 4 172.255,– 32.831,– Steyr 13, 14 55 9,000.000,– 58.138,– Weissenkirchen 16 1 7.488,– 750,– 10 Gemeinden 89 10,099.805,– 194.847,–

2002 17 Gemeinden 53 1,265.487,– 127.963,– 2001 14 Gemeinden 107 4,056.478,– 169.492,– 2000 15 Gemeinden 114 2,823.909,– 189.821,–

Bei diesen Bestimmungen – auf die in der allgemei- INTERNATIONALE AKTIVITÄTEN nen Debatte um die Förderung der Denkmalpflege gerne vergessen wird – handelt es sich, auch inter- Als oberste Behörde zur Wahrnehmung der Kom- national gesehen, um zum Teil exemplarische Förde- petenz Denkmalschutz durch den Bund ergeben rungen im Interesse der Denkmalpflege bei Revitali- sich für das BMBWK naturgemäß auch internationale sierungsvorhaben ebenso wie bei der Übertragung Aktivitäten auf dem Gebiete des Denkmalschutzes. des Eigentums von Denkmalen durch Schenkung Davon wären für das Berichtsjahr zu erwähnen: oder Vererbung. Nach Schätzungen übersteigt die steuerliche Förderung der Denkmalpflege die Ver- 1. Aktivitäten im Rahmen der UNESCO gabe von Subventionen um ein Vielfaches. Das BMBWK ist für die UNESCO-Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt feder- Es ist jedoch das Bestreben des BMBWK, weitere führend. In dieser Eigenschaft ist das BMBWK durch steuerliche Begünstigungen für Maßnahmen der einen Beobachter bei den Sitzungen des Welterbe- Denkmalpflege zu erreichen. Dies betrifft vor allem komitees vertreten und ist Anlaufstelle für alle das die noch immer fehlende Abschreibungsmöglichkeit Welterbe betreffenden Anfragen der UNESCO. von denkmalpflegerischen Aufwendungen für nicht Österreich ist auf der Welterbeliste mit insgesamt betrieblich verwendete, unter Denkmalschutz ste- 8 Objekten vertreten: hende (eigene) Objekte. Dasselbe gilt für die man- gelnde Vorsteuerabzugsfähigkeit für unter Denkmal- „Schloß und Park Schönbrunn“ sowie die „Altstadt von schutz stehende Objekte, die nicht für betriebliche Salzburg“ sind seit dem Jahr 1997, die „Kulturland- Zwecke genutzt werden. schaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut“ seit dem Jahr 1998, die „Semmeringbahn“ und umgebende Arbeitsplatzförderung durch Denkmalpflege Landschaft seit dem Jahr 1999, die „Altstadt von Graz“ seit dem Jahr 2000, die „Kulturlandschaft Wachau“ seit Bei der Förderung der Denkmalpflege in jeder wie dem Jahr 2001 sowie das „historische Zentrum von immer gearteten Form muss bedacht werden, Wien“ und die „Kulturlandschaft Neusiedlersee“ – letz- 1) dass es sich um die Förderung besonders arbeits- tere wurde zusammen mit Ungarn eingereicht – seit intensiver und daher Arbeitsplätze schaffender dem Jahr 2002 in die Welterbeliste eingetragen. oder erhaltender Arbeiten handelt; Vom BMBWK wurde ein Beobachter zur Vertretung 2) dass durch die Förderung (die sich bei Direkt- der Interessen Österreichs bei der Sitzung des Welt- förderungen um die 10-12% der Kosten der denk- erbekomitees in Budapest, Ungarn, entsandt. Als malpflegerisch relevanten Arbeiten bewegt) erfah- Erweiterung der Welterbestätte „Altstadt von Graz“ rungsgemäß ein mehr als zehnmal so hoher Betrag wurde Schloss Eggenberg eingereicht. insgesamt für die Instandsetzung tatsächlich Der in den vergangenen Jahren vom BMBWK zur In- aktiviert wird. formation der Öffentlichkeit und zum Versand an III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 133 von 160

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sämtliche österreichische Schulen herausgegebene UNESCO-Welterbeliste eingetragen worden sind. Zu Folder über die UNESCO-Konvention zur Erhaltung ihrer Sicherung und weiteren Erhaltung wurde, wie des Weltkultur- und Naturerbes wurde auf den Stand in den Vorjahren, weitere finanzielle und fachliche 1.1.2003 adaptiert in englischer Sprache neu aufge- Hilfe gewährt. legt. Damit dient er sowohl der Information im Aus- land als auch zur sprachlichen Fortbildung an öster- 7. Europäisches Zentrum für Berufe in der reichischen Schulen. Denkmalpflege, Venedig Das BMBWK fördert das Europäische Zentrum durch 2. Aktivitäten im Rahmen der EU Bezahlung eines jährlichen Stipendiums, das nach Ein Vertreter des BMBWK nahm an den Sitzungen des Möglichkeit einem österreichischen Kursteilnehmer Kulturausschusses teil, wo Fragen der künftigen Kul- zugute kommen soll. Im Berichtsjahr wurde damit turprogramme zur Diskussion standen. einem Tischler aus Tirol die Teilnahme am Mastro- Kurs zur Erhaltung von Holz ermöglicht. Gemeinsam mit dem BKA war das BMBWK als „Cultural Contact Point“ bei der Beratung für Anträge 8. Sonstiges für das EU-Programm „Kultur-2000“ tätig. Ein Vertreter des BMBWK nahm an einem von der 3. Europarat Stiftung Preußischer Kulturbesitz – Staatliche Museen zu Berlin veranstalteten internationalen Symposium Ein Vertreter des BMBWK ist Mitglied des Fachkomi- zum Thema „Rückgabe unrechtmäßig verbrachter tees CC-PAT für Fragen des Kulturerbes und hat in Kulturgüter“ teil. dieser Eigenschaft an verschiedenen Aktivitäten teil- genommen.

4. ICCROM (International Centre for the Preser- vation and Conservation of Cultural Property) ICCROM ist die zwischenstaatliche internationale Fachorganisation der Denkmalpflege mit Sitz in Rom. Österreich ist durch eine Professorin der Universität für angewandte Kunst (Reise- und Aufenthaltskosten werden vom BMBWK finanziert) vertreten, die anläss- lich der 22. Generalversammlung im November 2001 für 4 Jahre in den Council gewählt wurde.

5. ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) Diese nichtstaatliche internationale Fachorganisation der Denkmalpflege mit Sitz in Paris unterhält dort ein Dokumentationszentrum zur Denkmalpflege. Das BMBWK fördert das ICOMOS-Dokumentations- zentrum in Paris sowie das österreichische ICOMOS- Nationalkomitee.

6. Österreichische Hilfe für Reformstaaten (sog.Oststaaten-Hilfe) Slowakei: Vorlesungstätigkeit (Fach: Denkmalpflege) eines Fachbeamten des BMBWK im postgraduate Kurs für Architekturrestaurierung der englischspra- chigen internationalen Academia Istropolitana Nova in Sväty Jur bei Bratislava. Das BMBWK fördert die Institution durch Bezahlung eines jährlichen Stipen- diums, das nach Möglichkeit einem österreichischen Studenten zugute kommen soll. Ukraine: Förderung der Sanierung der Schule Nr. 8 (mit Deutschunterricht) in Lemberg und abschlie- ßende Überprüfung der Arbeiten vor Ort durch einen Vertreter des BMBWK. Ungarn: In Pecs (Fünfkirchen) befinden sich unter bzw. neben der Kathedrale Grabkammern mit früh- christlichen Wandmalereien, die im Jahr 2001 in die 134 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

134 III-148 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument H OFBURG T EL L : 0512/582087, 582932,F NEKNEVTRTFÜR ANDESKONSERVATORAT L NEKNEVTRTFÜR ANDESKONSERVATORAT -S T T T S L L EL EL ÄULENSTIEGE EL T IGMUND NEKNEVTRTFÜR ANDESKONSERVATORAT NEKNEVTRTFÜR ANDESKONSERVATORAT T EL L : 0316/367256 : 0662/848345,F : 0732/664421, F EL NEKNEVTRTFÜR ANDESKONSERVATORAT L : 05574/42101,F : 0463/55630-0,F L NEKNEVTRTFÜR ANDESKONSERVATORAT T NEKNEVTRTFÜR ANDESKONSERVATORAT EL : 01/53415-0,F -H L L NEKNEVTRTFÜR ANDESKONSERVATORAT NEKNEVTRTFÜR ANDESKONSERVATORAT AFFNER A B E-M S URGGRABEN LTER -S CHUBERTSTRASSE E-M E-M CHWEIZERHOF E-M R E-M AIL -G A P AINERSTRASSE AIL AIL E- LATZ MTSPLATZ : [email protected] BIS ASSE ZENTRALE AIL MAIL E-M AIL : [email protected] : [email protected] AX AX E-M E-M E-M AX http://www.bda.at : [email protected] 59, F 30, 9020K AX : [email protected] : 0662/848345-77 : 0732/664421-33 31, 6020I 8/II, 5020S N : 05574/42101-16 AX : [email protected] AX AIL AIL AIL : 0463/55630-20 O AIL IEDERÖSTERREICH : 01/53415-252 : 0512/581915 : [email protected] 1, 6900B AX : [email protected] : [email protected] BERÖSTERREICH : [email protected] 73, 8010G , 1010W B V A : 367256-15 11, 4020L URGENLAND ORARLBERG S BTEILUNGEN P TEIERMARK S LAGENFURT RÄSIDIUM K NNSBRUCK ALZBURG ÄRNTEN ALZBURG REGENZ W T IROL RAZ IEN IEN INZ

BUNDESDENKMALAMT 135 von160 136 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

DIPL.-ING. DR. WILHELM GEORG RIZZI, PRÄSIDENT, E-MAIL: [email protected] DR. EVA-MARIA HÖHLE, GENERALKONSERVATORIN, E-MAIL: [email protected]

LEITERINNEN DER ABTEILUNGEN DER LANDESKONSERVATORATE DES BUNDESDENKMALAMTES „LANDESKONSERVATOREN“

DIPL.-ING. FRANZ BUNZL, LANDESKONSERVATORAT FÜR BURGENLAND, E-MAIL: [email protected] DIPL.-ING. DR. ULRICH HARB, LANDESKONSERVATORAT FÜR KÄRNTEN, E-MAIL: [email protected] DR. PETER KÖNIG, LANDESKONSERVATORAT FÜR NIEDERÖSTERREICH, E-MAIL: [email protected] UNIV.-DOZ. A.O. HSPROF. DR. WILFRIED LIPP, LANDESKONSERVATORAT FÜR OBERÖSTERREICH E-MAIL: [email protected] DIPL.-ING. WALTER SCHLEGEL, LANDESKONSERVATORAT FÜR SALZBURG, E-MAIL: [email protected] DIPL.-ING. DR. FRIEDRICH BOUVIER, LANDESKONSERVATORAT FÜR STEIERMARK E-MAIL: [email protected] DR. FRANZ CARAMELLE, LANDESKONSERVATORAT FÜR TIROL, E-MAIL: [email protected] DR. RENATE MADRITSCH, LANDESKONSERVATORAT FÜR VORARLBERG, E-MAIL: [email protected] DR. BARBARA NEUBAUER, LANDESKONSERVATORAT FÜR WIEN, E-MAIL: [email protected]

LEITER DER ZENTRALEN ABTEILUNGEN:

DIPL.-ING. NORBERT GAUSS, ABTEILUNG FÜR ARCHITEKTUR UND BAUTECHNIK, E-MAIL: [email protected] DR. BRIGITTE FASZBINDER-BRÜCKLER, AUSFUHRABTEILUNG E-MAIL: [email protected] DR. CHRISTA FARKA, ABTEILUNG FÜR BODENDENKMALE, E-MAIL: [email protected] DR. ANDREAS LEHNE, ABTEILUNG DENKMALVERZEICHNIS, E-MAIL: [email protected] UNIV.-DOZ. DR. GEZA HAJÓS, ABTEILUNG FÜR HISTORISCHE GARTENANLAGEN, E-MAIL: [email protected] LEITUNG DZT. UNBESETZT, ABTEILUNG FÜR INFORMATIONSTECHNOLOGIE, E-MAIL: [email protected] DR. ECKART VANCSA, ABTEILUNG FÜR INVENTARISATION UND DENKMALFORSCHUNG E-MAIL: [email protected], [email protected] LEITUNG DZT. UNBESETZT, ABTEILUNG FÜR KLANGDENKMALE, E-MAIL: [email protected] DR. SARÓLTA SCHREDL, ABTEILUNG FÜR MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, E-MAIL: [email protected] DR. CHRISTIANE LEHNE, RECHTSABTEILUNG, E-MAIL: [email protected] DIPL.-ING. KARL NEUBARTH, ABTEILUNG RESTAURIERWERKSTÄTTEN BAUDENKMALPFLEGE E-MAIL: [email protected] HSDOZ. MAG. DR. MANFRED KOLLER, ABTEILUNG RESTAURIERWERKSTÄTTEN KUNSTDENKMALE E-MAIL: [email protected] DIPL.-ING. DR. RICHARD WITTASEK-DIECKMANN, ABTEILUNG FÜR TECHNISCHE DENKMALE E-MAIL: [email protected]

MAG. ANDREA BÖHM, PRESSE/ÖFFENTLICHKEITSARBEIT, E-MAIL: [email protected] BUNDESDENKMALAMT III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 137 von 160

BUNDESDENKMALAMT – ZENTRALE ABTEILUNGEN 137

Dieser Bericht ist nur ein gekürzter Ausschnitt namen deren Zahl von 9.700 auf 5.500 verringert des weitaus umfangreicheren Jahresberichtes 2003 wurde. In Wien, Graz, Linz und Salzburg wurden der österreichischen Denkmalpflege, der in der die großteils fehlenden Katastralgemeindenamen mit „Österreichischen Zeitschrift für Kunst und Denkmal- Hilfe von externen Tabellen ergänzt. Überprüft pflege“ erscheint. wurden u. a. auch die Zuordnung der Denkmal- In der Folge werden Denkmalschutzgesetz mit kategorien innerhalb des nun allgemein dreistufigen DMSG, Denkmalschutz mit DMS, Denkmalpflege mit Thesaurus sowie die Liste der den einzelnen Objek- DPFL und Bundesdenkmalamt mit BDA abgekürzt. ten zugeordneten historischen Persönlichkeiten. Die neue benützerfreundliche Datenbank bietet vielfache Funktionen: Fotos dokumentieren die Objekte und DIE ANWENDUNG DES erlauben eine rasche und einwandfreie Identifikation. DENKMALSCHUTZGESETZES – Die Eingabemöglichkeit von Literaturhinweisen kann RECHTSABTEILUNG zu einer kompletten Objektbibliographie ausgebaut werden. Über ein jedem Objektdatensatz zugeord- Das DMSG unterscheidet zwischen Privateigentum, netes Notizfeld können individuelle Informationen welches bescheidmäßig unter DMS gestellt wird (166 von allen für alle zugänglich gemacht werden. sog. §3-Fälle, davon 27 Berufungen dagegen) und Derzeit läuft die neue Datenbank nur in der Zentrale. Eigentum der öffentlichen Hand und gesetzlich aner- 2004 sollen auch die Außenstellen des BDA vernetzt kannter Religionsgesellschaften, wo bis zur bescheid- werden. mäßigen Bestätigung (87 sog. §2-Fälle, davon 4 Be- rufungen dagegen) oder aber Feststellung des Gegenteils (121 mal) die Rechtsvermutung des DMS besteht (Zahlen für 2003). Gemäß der DMSG-Novelle bleibt diese Rechtsvermutung nach dem 31.12.2009 nur mehr für solche Objekte aufrecht, die zuvor in einer Verordnung des BDA (2003 für 11 polit. Bezirke) genannt wurden. In 28 Fällen wurde früher bescheidmäßig verfügter DMS wegen Wegfalls der Bedeutung der Denkmale oder Zerstörung behoben. Die Hälfte davon betraf archäologisch untersuchte Teile von Fundzonen. Weiters wurden 26 Bescheide über gravierende Ver- Abb. 1: Untersuchung der Rechtsvermutung des DMS bei sog. änderungen an wichtigen Denkmalen in der Rechts- §2-Objekten (Stand des Listenprojektes: März 2004) abteilung konzipiert, außerdem 10 Verwaltungs- Erhebung im Gange strafanzeigen wegen widerrechtlicher Veränderung IT-Bearbeitung von Denkmalen verfasst sowie 9 Anträge auf Anord- Rechtsabteilung, Vorbereitung der Verordnung nung von Sicherungsmaßnahmen und 10 Anträge auf Verordnung kundgemacht Wiederherstellung an die Bezirksverwaltungsbehör- den gestellt. Der Abteilung obliegt die Veranlassung der Ersicht- AUSFUHRABTEILUNG lichmachung des DMS im Grundbuch; seit 1.1.2000 Von der Abteilung wurden 707 Ausfuhransuchen zusätzlich die Ersichtlichmachung der Verordnungen bearbeitet, darunter auch zahlreiche befristete An- gemäß § 2a DMSG. Diese letztgenannten Ersichtlich- suchen von Museen und privaten Sammlungen für machungen sind 2003 in den Vordergrund getreten, Ausstellungsorte innerhalb und außerhalb der EU. wobei auch Richtigstellungen von Verordnungen Mit den von den Landeskonservatoraten bearbeiteten wegen veralteter und unrichtig übertragener Daten waren es im Berichtsjahr insgesamt 758 Ausfuhr- erforderlich waren. ansuchen, was im Vergleich zu 2002 einen Rückgang von etwa 100 bedeutet. In Wien und den Bundes- ländern wurden zahlreiche Katalogauktionen (darun- ABTEILUNG DENKMALVERZEICHNIS ter über 80 Auktionen im Dorotheum, 5 bei den Neben der Fortsetzung der Erhebung und bezirks- Wiener Kunstauktionen) hinsichtlich eines möglichen weisen Veröffentlichung der Rechtsvermutung des Denkmalschutzes und der damit verbundenen Aus- DMS bei sog. §2-Objekten (aktualisierter Stand des fuhrsperre bearbeitet. Ebenso wurden auf zahlreichen Listenprojektes, Abb. 1), war das wichtigste Vorhaben Antiquitätenmessen und Verkaufsausstellungen die die Verbesserung der Datenbank. Die bisherige Denk- angebotenen Kunstgegenstände begutachtet. mallistendatenbank wurde mit der bestehenden Insgesamt gab es 15 Unterschutzstellungsverfahren, Denkmaldatenbank, die die Denkmalschutzbescheide von denen einige noch nicht abgeschlossen sind. enthält, vereinigt. Insgesamt wurden 43.000 Daten- Unter DMS gestellt wurden diverse Autographen sätze übernommen, wobei etwa durch die Vereinheit- (Werke von Hugo Wolf und Egon Schiele sowie ein lichung der unterschiedlichen Schreibweise von Orts- umfangreiches Konvolut Nachlass Lilith Lang), zahl- 138 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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reiche Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen (vor AUS DER TÄTIGKEIT DER allem topographisch und kulturhistorisch bedeutende LANDESKONSERVATORATE Ansichten) vom 18. bis ins 20. Jh., ein gotisches Relief, ein Möbel von Dagobert Peche und ein sog. Bopparder Stuhl von Michael Thonet sowie eine BURGENLAND drehbare Sternenkarte von Tranquillo Mollo. Die Arbeit des Landeskonservatorates war geprägt durch Maßnahmen einerseits zur Sicherung des Franz Scheyerer, Die Burgruine Weitenegg und Holzrechen des Weitenbaches in Niederösterreich (Abb. 1) Denkmalbestandes, andererseits zur Erhaltung des Vor 1796 entstandene Ansicht der Burgruine Weitenegg mit dem Holzrechen Denkmalcharakters. So etwa im Zusammenhang mit über den Weitenbach. Der Unternehmer und Wirtschaftspionier Joseph Edler durch Dachausbauten bedingten Eingriffen in intakte von Fürnberg ließ eine Triftanlage erbauen, mit der Holzstämme bis zur Mündung bei Weitenegg zum heute nicht mehr existierenden Holzrechen Dachlandschaften, was sich in einer kleinteiligen transportiert werden konnten; auch die im Kern noch bestehende Ultrama- Gebäudestruktur besonders nachteilig auswirkt. Die- rin- und Lackfabrik unterhalb der Burgruine wurde von ihm errichtet. Die ser Trend zur wirtschaftlichen Maximierung von vorliegende Vedute entstand im Auftrag des Unternehmers gemeinsam mit zwei weiteren Gemälden im Stil der spätbarocken Landschaftsmalerei. An- Dachräumen ist seit einiger Zeit auch in Kleinstädten lässlich der Versteigerung wurde das Gemälde unter Schutz gestellt und be- spürbar. Bei den Sakralbauten war die Restaurierung findet sich nun in Privatbesitz. des Eisenstädter Domes das wichtigste Vorhaben, der durch Neugestaltung des Innenraumes und einen Sakristeineubau seiner Doppelfunktion als Pfarr- und Bischofskirche endlich gerecht wird. Die Arbeiten in der Ruster Fischerkirche, an den Fassaden der Kirchen in Aschau und Weiden am See oder die Neugestaltung der Grabstätte des Ladislaus Batthyány mit der Versetzung des Portals der Güssinger Kloster- kirche stehen stellvertretend für eine große Anzahl kirchlicher Projekte. Bei den Schlössern haben etwa die Gesamtrestaurierungen des Taborschlössls in Neuhaus am Klausenbach und von Schloss Jormannsdorf positive Ergebnisse gebracht. Zuneh- mend wird auch im Burgenland bei Adaptierungen von Denkmalen einer zeitgemäßen Architektur- sprache gegenüber historisierenden Interpretationen der Vorzug gegeben.

Neusiedl am See, Obere Hauptstraße 31, Haus Im Puls (Abb. 1) Abb. 1: Franz Scheyerer, „Burgruine Weitenegg und Die Fassade des Bürgerhauses mit Erker im Obergeschoß und markanter Holzrechen des Weitenbaches in Niederösterreich“ Hofeinfahrt geht auf das 17. Jh. zurück. Erbaut im 16. Jh. wurde der Hof wie- derholt durch Kriege verwüstet. Im Zuge der Restaurierung wurde ein Skulpturengruppe „Beweinung Christi“ (Abb. 2). Baukörper mit einer Glasfront, in der sich die historische Architektur spie- Die Skulpturengruppe einer Beweinung Christi vor landschaftlichem Hinter- gelt, in den Hofbereich integriert und bildet ein erfreuliches Beispiel zeit- grund stammt vermutlich von der Predella eines spätgotischen Flügelaltars gemäßer Denkmalpflege im Dialog von historischer Substanz mit moderner und wird einem oberösterreichischen Meister Ende des 15. Jh. zugeschrie- Architektur. Die zurückhaltende Materialwahl und Formensprache des Neu- ben. Zentrales Motiv ist der Leichnam Christi flankiert von der trauernden baus ergeben ein spannungsreiches Miteinander von alter und neuer Archi- Muttergottes und dem Apostel Johannes vor einer Felslandschaft mit burg- tektur. Das lange leerstehende Gebäude wird nun als Aktions- und Kultur- ähnlicher Architektur im Hintergrund. Die Qualität liegt in der Geschlossen- haus „Haus Im Puls“ für Weinvermarktung und kulturelle Aktivitäten dienen. heit der Komposition sowie in der Expressivität des Figurenstils, vornehm- lich in der Haltung und Gestik der trauernden Personen. Das ausgezeichnet erhaltene Relief mit Resten von polychromer Fassung wurde in Zusammen- hang mit einer Dorotheums-Auktion unter Schutz gestellt und gelangte in Privatbesitz.

Abb. 2: „Beweinung Christi“

Abbildungsnachweis: Dorotheum: 1, 2 Abb. 1: Neusiedl am See, Haus Im Puls III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 139 von 160

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Neuhaus am Klausenbach, Schloss Tabor (Abb. 2) Dornbach, Glantschach, Gnesau, Malta und St. Peter Bereits 1170 wird Burg Neuhaus als Teil eines Befestigungsgürtels der Magyaren gegen den Westen erwähnt und stellte das Gegenstück zur stei- im Katschtal. Im profanen Bereich sind der Umbau rischen Burg Kapfenstein dar. 1469 wurde das Kastell Tabor als Wehranlage der Burg in Klagenfurt mit der Erweiterung zu einem errichtet. Die im Barock Museum Moderner Kunst und der Umbau der Burg umgestaltete Anlage wurde schon einmal in Villach nennenswert; umfangreich war die Neu- 1968 restauriert. Bei der eindeckung und Außenrestaurierung des Schlosses jetzigen Restaurierung Pöckstein in Zwischenwässern. Sicherungs- und wurden Putzauswechs- lungen vorgenommen, Sanierungsmaßnahmen an zahlreichen Schloss-, die Fenster erneuert, Burg- und profanierten Klosteranlagen werden auf- das Dach mit Altmaterial grund der Kosten etappenweise durchgeführt. Zahl- saniert und die Fassa- den gefärbelt. Ziel des reiche Sanierungen am Kärntner Hausbestand er- Projekts war der Ausbau gaben neue bau- und kunstgeschichtliche Details: so des Schlosses zu einem wurden bei Umbauarbeiten an einem der gotischen kulturellen und gesell- schaftlichen Treffpunkt Wohnhäuser in Althofen das Fresko einer Strahlen- im Naturpark Raab, der kranzmadonna Anf. des 16. Jh. und an der „Wein- auch die Besucher der wirthrealität“ Malereien des 16. Jh. entdeckt. Im in der Nähe liegenden Thermen ansprechen Rahmen der Erhebungen des Denkmalbestandes Abb. 2: Schloss Tabor, Hof soll. wurden die Bezirke Wolfsberg und Villach Land ab- geschlossen und parallel dazu Unterschutzstellungen Rust, Fischerkirche (Abb. 3) durchgeführt. Der bedeutende mittelalterliche Kirchenbau ist ab dem 12. Jh. entstanden. Seit Jahren wird eine Innenrestaurierung durchgeführt, die sich von der Klagenfurt, Burggasse, Burg (Abb. 1) Die in den Jahren 1586 - 1600 errichtete Burg wurde vom Burggrafenamt und staatlichen Behörden für repräsentative Zwecke genutzt. Beim Umbau der seit 1933 in der Burg angesiedelten Kärntner Landesgalerie zu einem Museum Moderner Kunst war der Bau mit seinen Gewölben und zweigeschoßigen Arka- dengängen des 16. Jh. mit den Erfordernissen eines Kunstbetriebes in Einklang zu bringen. Das aus einem Architekten- wettbewerb hervorge- Abb. 1: Klagenfurt, Burg-Hof gangene Siegerprojekt überzeugt durch die vertikale Erschließung innerhalb der Arkaden bei ver- hältnismäßig geringem Verlust an historischer Bausubstanz. Die neuen Architekturelemente bewirken mit ihrer klaren optischen Abgrenzung von der historischen Bausubstanz ein spannendes Nebeneinander von Geschichte und Gegenwart.

Kraig, Pfarr- und Propsteikirche (Abb. 2) Abb. 3: Fischerkirche Der im Norden von St. Veit an der Glan gelegene Ort verfügt mit seiner Raumschale mit den Wandmalereien und der gesamten Altareinrichtung bis urkundlich 1216-18 erwähnten Kirche mit freistehendem mittelalterlichem hin zum historischen Ziegelboden und die Kirchenbänke erstreckt. Restau- Kirchturm, einer gotischen Kapelle und einer mächtigen Propstei am Fuße rierziel ist die ästhetische Verbesserung der letzten Restaurierungsphase der des Kirchhügels über ein markantes Bauensemble. Mitte des 14. Jh. erfolgte 50er Jahre. Am Beginn standen Reinigung und Restaurierung der Wand- eine bauliche Erweiterung nach Süden. In protestantischer Zeit wurde die malereien unter Berücksichtigung der neuesten Restauriermethoden. Gleich- Kirche mit einer Sakristei, einem Seitenschiff, einer Säulenvorhalle und einer zeitig restaurierten die BDA-Werkstätten die gotischen Figuren der Altäre. Neueinwölbung im Langhaus repräsentativ ergänzt. Da die Kirche eine spät- barocke Ausstattung aufweist, wurden der gewachsene Zustand der Archi- Abbildungsnachweis: tektur wie auch die Raumfassung vom 16.-18. Jh. in einem gebrochenen BDA: 1-3 Weiß wiederhergestellt.

KÄRNTEN An 350 Objekten erfolgten im Berichtsjahr Konser- vierungs-, Restaurierungs- und Umbaumaßnahmen. Ein Großteil der konservatorischen Tätigkeit betraf den Bereich der sakralen Baudenkmale: substanz- sichernde Dachneueindeckungen in Tröpolach, Winklern, Emmersdorf, Presseggen, St. Leonhard, St. Magdalena/Gurk; Innenrestaurierungen in Arriach, Glantschach, Gnesau, Guttaring, Kraig, Pichlern, St. Jakob bei Griffen und St. Ulrich bei Maria Rain; Außenrestaurierungen in Brückl, Buchholz, St. Kosmas, St. Michael im Graben und St. Martin bei Osterwitz sowie Freskenfreilegungen in Buchholz, Abb. 2: Kraig. 140 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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St. Kosmas, Filial- und Wall- NIEDERÖSTERREICH fahrtskirche Hll. Cosmas und Damian (Abb. 3) Die in der 2. Hälfte des 15. Jh. Die bisherigen Aufgabenstellungen blieben 2003 errichtete Kirche ist als unver- gleich. Um- und Ausbauprojekte waren zu bearbei- ändert erhaltener spätgotischer Bau mit einheitlich barocker ten, Akutfälle zu bewältigen sowie die systematischen Ausstattung ein wichtiges Kul- Unterschutzstellungen voranzutreiben. Im Bereich turdenkmal. Bei der Außen- der Stifte und Klöster war die Fortführung der Arbei- restaurierung erfolgten die Wiederherstellung der ur- ten in Klosterneuburg, Herzogenburg, Geras und sprünglichen Polychromie mit Altenburg der fachliche Höhepunkt. Restaurierungen sandfarbenem Putz und heller Architekturgliederung am Turm wurden an den Pfarrkirchen in Pillichsdorf, Stranzen- sowie eine Färbelung in gebro- dorf, Eibesthal und Eggenburg sowie Steinakirchen chenem Weiss mit verschiede- am Forst durchgeführt. In Zöbing wurden die Hoch- nen Eckquaderungen und mit einem mehrfarbigen Architek- wasserschäden vom August 2002 unter tatkräftiger turfries am Langhaus. Dabei Mithilfe der BDA-Werkstätten beseitigt. Zahlreich wurden auch die Steinmetzzei- waren die Aktivitäten bei profanen Großbauten. chen am Turm und am Lang- haus dokumentiert, um Rück- Um- und Ausbauten erfolgten bei den Rathäusern schlüsse auf die Baugeschichte von St. Pölten und Waidhofen/Thaya. Nahezu an zu ermöglichen. allen bedeutenden Schlossbauten konnten weitere Abb. 3: St. Kosmas Restaurieretappen geplant, umgesetzt und finanziert werden (Schloss Rosenburg, Raabs, Heidenreichstein, St. Michael im Graben, Filial- Drösiedl, Wildberg, Salaberg, Ernegg, Ebenfurth und kirche hl. Michael (Abb. 4) Schloss Reichenau als Ort der Landesausstellung). Nach Neueindeckung erfolgte die Innenrestaurierung mit dem Fertiggestellt wurden der Habsburgersaal der Fran- ursprünglichen Ziel der Rekon- zensburg in Laxenburg und der Goldene Empfangs- struktion der spätgotischen Ar- salon in Schloss Hernstein. Bei den Einzeldenkmälern chitekturpolychromie. Erste Putzsanierungsarbeiten er- sind die Restaurierungen der Dreifaltigkeitssäule in brachten jedoch ein überra- Zistersdorf, des Undine-Brunnens im Kurpark von schendes Ergebnis: es kamen Baden sowie des Kriegerdenkmales auf dem Friedhof Schlämmen der Frühgotik und ein für Kärntner Verhältnisse von Korneuburg hervorzuheben. Die systematischen bemerkenswerter Architektur- Denkmalerhebungen und Unterschutzstellungen wur- dekor aus dem 16. /17. Jh. zum Vorschein. Da die rot-ocker ge- den im Bereich der Stadt Wr. Neustadt sowie der haltenen Friesbänder, Fenster- Bezirke Korneuburg und Bruck/Leitha weiterverfolgt. umrahmungen und Eckquade- rungen des 17. Jh. am Chor sehr gut erhalten waren, ent- schied man sich für eine Re- konstruktion bzw. Erhaltung des jüngeren Erscheinungsbil- des. Nur in einem kleinen Be- reich der Nordostschräge des Abb. 4: St. Michael im Graben, Chores wurde der ältere Dekor rekonstruierter Architektur- mit einer Datierung freigelegt. dekor

Zwischenwässern, Schloss Pöckstein (Abb. 5) Pöckstein zählt mit seiner barocken Parkanlage zu einem der bedeutendsten frühklassizistischen Schlossbauten des Landes. 1778 - 1782 nach Plänen von Johann Georg Ha- genauer als Resi- denz der Gurker Bischöfe errichtet, war es kaum bauli- chen Veränderun- gen unterworfen. Für den Garten wurde in Zusam- menarbeit mit der Abt. für historische Gartenanlagen ein Parkpflegewerk als Basis für eine Sa- nierung erstellt. Nach der Gesamt- eindeckung der Abb. 5: Schloss Pöckstein Dachflächen erfolg- te eine Restaurierung der Fassaden mit Putzergänzungen und Kalkfärbelung. Die Restaurierung der mit Blumenmotiven und exotischen Landschafts- Abb. 1: Stift Göttweig, Erentrudiskapelle szenen ausgestatteten Prunkräume ist ein weiteres Desiderat. Stift Göttweig, Erentrudiskapelle (Abb. 1) Abbildungsnachweis: Die Kapelle, die heute als Aufbahrungsort verwendet wird, war bis Mitte des BDA, Harb 1-5 16. Jh. Zentrum des Frauenklosters. Das Gebäude war baulich in einem sehr III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 141 von 160

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schlechten Zustand. Mauerwerksrisse, Putzschäden und auch die Dach- eine Innenrestaurie- deckung waren sanierungsbedürftig. 2003 erfolgte die Außenrestaurierung, rung durchgeführt. welche die seinerzeitige prägende Renovierung von 1910/11 insgesamt Nach restauratorischer respektierte. Der aufgrund schwerer Schäden zu erneuernde Putz wurde als Befundung des Gewöl- Naturputz wiederhergestellt und die Werkstücke aus Stein ohne deckende bes fiel die Entschei- Schlämme belassen. dung zugunsten einer Wiederherstellung der Rannersdorf, Rothmühle (Abb. 2) ersten gotischen Farb- Das Schloss ist seit 1967 im Besitz der Gde. Schwechat, welche die schwe- fassung. Der Einbau ren Kriegsschäden sanieren ließ und es als Kulturzentrum nutzt. Nun war einer Bankheizung er- forderte eine Modifi- zierung der neugoti- schen Kirchenbänke. Das barocke Chorge- stühl mit Schnitzdekor und Wappen der Gra- fen Auersperg blieb dabei unverändert.

Weitra, Bürgerspital (Abb. 5) Das Bürgerspital war Opfer des Hochwas- sers vom August 2002. Der Untersuchungs- Abb. 4: Steinakirchen am Forst, Pfarrkirche hl. bericht ergab, dass zur Michael Sicherung der aus dem 14. Jh. stammenden bedeutenden Wand- malereien des goti- Abb. 2: Rannersdorf, Rothmühle schen Kirchenraumes Sofortmaßnahmen nö- eine neuerliche Restaurierung notwendig geworden: das Schloss wurde tig waren: zur Vermin- trockengelegt, das Dach neu gedeckt und dabei Gaupen statt der bisherigen derung von Folgeschä- Dachflächenfenster eingebaut. Die Fassade erhielt eine neue, historisch ent- den wurde der Außen- sprechende Farbgebung. Im Inneren wurden die Seminarräume neu gestal- und Innenputz im tet, ein Foyer errichtet und ein Lift eingebaut. Im Innenhof der Rothmühle Sockelbereich unter- finden im Sommer Nestroyspiele statt. Dafür wurde die Bühne neu adaptiert halb der Malerei abge- und Räume für Schauspieler und Technik integriert. schlagen und zusätz- lich ein Zuluftven- Stein an der Donau, Minoritenplatz 4, ehem. Minoritenkirche (Abb. 3) tilator eingebaut. Die Die spätromanisch-frühgotische Basilika ist ein Baudenkmal von beson- Malereien werden derem Rang. Die Neu-Widmung als Klangraum Krems machte eine bauliche ständig durch einen Adaptierung und Restaurierung nötig. Die Eingriffe waren auf das Wesent- Restaurator überprüft. liche reduziert. Bei zurückhaltendem Umgang mit dem eindruckvollen Raum Die befürchteten Ver- wurde eine technisch perfekte Bespielbarkeit erzielt. Die Konservierung der änderungen an den Malereien sind bis jetzt nicht aufgetreten. Abb. 5: Weitra, Bürgerspital

Wr. Neustadt, Vorstadtpfarrkirche St. Leopold (Abb. 6) 2003 wurde die Fassade der Vorstadtpfarrkirche komplett restauriert. Besonderes Augenmerk galt dabei den vorhan- denen Dekorationsele- menten, deren Siche- rung und Feststellung der Originalfarbigkeit sowie den beiden be- krönenden Steinvasen der Volutengiebel, die praktisch meterhoch mit Taubenkot gefüllt waren. Die Dach- deckung war in den Vorjahren bereits erneu- ert worden. Ein speziel- les Thema bildete der Taubenschutz, da bei diesem Bauwerk mit Abb. 3: Stein /Donau, ehem. Minoritenkirche seiner barocken, stark gegliederten Fassade Fassaden konnte trotz des massiven Schadensbildes und des dadurch be- besonders viele Anflugs- dingten schwierigen Restaurierungskonzeptes auf der Grundlage der in den punkte bestehen, die letzten Jahren durchgeführten Befunderhebung und Probearbeiten zügig Kirche aber nicht als durchgeführt werden. Ganzes vernetzt werden konnte. Es wurde daher Steinakirchen am Forst, Pfarrkirche hl. Michael (Abb. 4) eine Kombination von Eine in den 50er Jahren eingebaute Umluftheizung hatte zu starker Vernetzung und mecha- Verschmutzung und Schädigung des Innenraumes und der künstlerischen nischen Schutzeinrich- Einrichtung des spätgotischen Kirchenbaues geführt. 2003 wurde daher tungen verwendet. Abb. 6: Wr. Neustadt, St. Leopold 142 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Zistersdorf, Dreifaltigkeits- Innenrestaurierung erfolgte säule (Abb. 7) eine liturgische Neuordnung, Die Pestsäule wurde 1746 errich- die auf Erhaltung und Weiter- tet. Aufgrund des schlechten All- verwendung der charakteristi- gemeinzustandes war eine Re- schen Gestühlsblöcke von 1911 staurierung nötig geworden. Vor im gesamten Kirchenraum be- allem die Oberfläche der Skulptu- ruhte. Die Schiffböden und ren des Unterbaus samt Reliefs Terrazzoplatten konnten erhal- war bereits stark verwittert. Viele ten werden. Das einheitlich Verklammerungen waren verro- weiße Erscheinungsbild, das stet und sprengten die umgeben- sowohl in der üblichen Fas- den Steinteile. Teile der Säule sung der Barockräume als auch mussten abgenommen und neu in dem monumentalen Archi- versetzt werden. Die Oberflächen tekturstil aus der Zeit nach der wurden gefestigt und der Flech- Jahrhundertwende verankert tenbewuchs entfernt. Danach er- ist, wurde wiederhergestellt. folgte die Reinigung der Steino- Freistadt, Salzgasse 15, berflächen. Die fehlenden Teile Salzhof (Abb. 2) wurden ergänzt. Der aus Schmie- deeisen und Eisenblech gefertigte 2003 wurden die umfassenden Abb. 7: Zistersdorf, Strahlenkranz wurde grundiert Umbau- und Sanierungsarbei- Dreifaltigkeitssäule, und neu vergoldet. ten für Zwecke der Landesmu- hl. Sebastian sikschule Freistadt und für kul- turelle Zwecke der Stadt Abbildungsnachweis: abgeschlossen. Zu den dabei Stift Göttweig: 1 erfolgten restauratorischen Gde. Schwechat: 2 Leistungen zählt die Wieder- Hadeyer: 3 herstellung der historischen BDA, Neubauer: 4 Fassaden gemäß Befund. Die BDA: 5 straßenseitige Fassade er- Erzdiöz. Wien: 6 scheint nun im originalen hoch- Abb. 1: Ebensee, Pfarrkirche Pölderl: 7 barocken System; an den Hof- fassaden wurde die monu- mentale gemalte Gliederung von 1673 freigelegt und umfassend ergänzt. OBERÖSTERREICH Abgesehen von einigen Erdgeschoßbereichen konnten im Inneren die historischen Raumschalen und deren Schichtenfolge weitgehend belassen Bei den Unterschutzstellungen wurden 150 Objekte werden, wobei verschiedene gemalte spätgotische, barocke und bieder- als Ensemble (Hallstatt) und 14 als Einzeldenkmale meierliche Ausstattungselemente durch Freilegung dokumentiert wurden. beantragt. An Verlusten ist das sog. Kammerstätter- haus in Gschwandt, ein bedeutendes Zeugnis Inn- viertler Holzbaukunst, zu beklagen. Die Basis für den Denkmalschutz bildet die Inventarisation des Denk- malbestandes, wo 2003 der Landesteil nördlich der Donau abgeschlossen werden konnte. Der von der Inventarisierung erfasste ländliche Raum des Mühl- viertels stellte sich auch im vergangenen Jahr als besonders resistent gegenüber den von der Denk- malpflege vertretenen konservatorischen Werten dar. Hier gilt es die Anstrengungen auch auf dem Feld der Bildung und Öffentlichkeitsarbeit zu erhöhen. Das trifft auch für die vernachlässigten Bereiche Ensem- ble, Architektur der Moderne und Denkmale der Technik und Industrie zu. Hier galten die Bemühun- gen der Erhaltung der Eisenbahnbrücke von Linz, Abb. 2: Freistadt, Salzhof einem Denkmal der Ingenieurkunst und Wahrzeichen Lambach, Stift (Abb. 3) der Landeshauptstadt. Die nationalen und regionalen Die Restaurierung des Sommerrefektoriums bildet den Abschluss der Re- staurierung der barocken Repräsentationsräume und wurde durch umfas- Aufgaben der Denkmalpflege werden zusätzlich von sende Untersuchungen und Probearbeiten vorbereitet. Der repräsentative den internationalen Querverbindungen des Weltkul- Raum wurde 1707/08 mit einer aufwändigen Stuckierung von Diego France- turerbes überlagert. sco Carlone ausgestattet und erhielt um 1740 seine überlieferten Freskobil- der von Wolfgang Andreas Heindl. Restaurierziel war daher das Erschei- Wenn auch mit der Vielzahl von Verfahrensschritten nungsbild des Saalraums in der Phase um 1740, die sowohl durch ihre im Vorfeld und im Verlauf jeder Instandsetzung, Mehrfarbigkeit als auch durch umfangreiche Schlagmetallvergoldungen ge- kennzeichnet ist, wie sie für die Lambacher Barockräume besonders typisch Restaurierung und Veränderung der Aufwand zu- sind. nimmt, geht es letztlich um die Resultate, zu denen Neufelden, Burgruine Pürnstein (Abb. 4) diese Bemühungen geführt haben. So gesehen, sind Die Burgruine zählt zu den interessantesten frühen Kastellanlagen Ende des die nachstehend vorgestellten Beispiele eine Auswahl Mittelalters. Zuletzt wurde der über dem Abgrund aufragende, bewohnbare erfolgreicher Ergebnisse der Denkmalpflege. Hohlturm baustatisch gesichert und verfugt. Aufgrund des Verfalls des Ver- bindungsganges werden sich die Instandsetzungsarbeiten weiter in Richtung Ebensee, Pfarrkirche (Abb. 1) Torturm verlagern. Dort überdeckt ein unzugänglicher, enger Dachraum Der heutige Bau setzt sich aus dem Chor der 1727-29 errichteten Barockkir- einen früheren Wehrgang auf der Mauerkrone des Rondellturms, in den 1774 che und einem monumentalen Erweiterungsbau von 1911 zusammen, wobei ein Tor eingebaut worden war. Vorbildlich im Rahmen der Maßnahmen ist die spätbarocke Ausstattung mit Hochaltar, Seitenaltären und Kanzel (um das Zusammenwirken internationaler Fachleute aus dem Bereich der Bau- 1730/40) im Rahmen dieser neobarocken Adaptierung erhalten blieb. Bei der forschung, Denkmalsanierung und Restaurierung. III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 143 von 160

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im Bodenbereich der Figu- rennische waren eine starke Durchfeuchtung des Mauerwerks und Frostschä- den feststellbar. Aus opti- schen Überlegungen wurde die schadhafte Holzver- schindelung an der West- seite abgenommen und die ursprüngliche Fassaden- oberfläche restauriert.

Traun, Schloss (Abb. 6) 2003 wurde die Adaptie- rung für Zwecke eines Kul- turzentrums abgeschlossen. Dabei wurden die älteren Baustrukturen durch die Entfernung von jüngeren Veränderungen wieder her- vorgehoben und durch mo- derne Ergänzungen er- schlossen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Erhaltung von historischen Abb. 5: St. Georgen im Attergau, Putzoberflächen gelegt. Am Kalvarienbergkirche Außenbau konnte das Er- scheinungsbild der frühen Neuzeit wiedergewonnen werden. Bei der Instandsetzung in den inneren Gewölberäumen blieb der Charakter des historischen Baudenkmals in den neuen und modern gestalteten Funktions- zusammenhängen bestimmend.

Abb. 3: Stift Lambach, Sommerrefektorium

Abb. 6: Schloss Traun

Abbildungsnachweis: BDA, Oberer: 1,2,4,5 Hofinger: 3 Enzenhofer & Dornstädter: 6

SALZBURG Neben den üblichen Maßnahmen zu Schutz, Erhal- tung, Absicherung sowie fachgerechter Instandset- zung und Restaurierung des Denkmalbestandes stan- den umfangreiche Vorarbeiten für geplante Großvorhaben im Vordergrund. Begonnen haben 2003 die Adaptierungsmaßnahmen zur Unterbringung des Salzburger Museums Carolino Augusteum im Re- sidenz-Neugebäude, der Umbau der Großen Aula in der Alten Universität sowie die Umgestaltung des Kleinen Festspielhauses. Für die Innenrestaurierung der Kollegienkirche notwendige bauforscherische Re- cherchen, detaillierte Vermessungsarbeiten, umfas- Abb. 4: Burgruine Pürnstein sende Befunderhebung und Dokumentationen sowie St. Georgen im Attergau, Kalvarienbergkirche (Abb. 5) Inventarisierung und Aufarbeitung von Archivalien Das Kirchlein bildet den Abschluss der von 1859 - 1864 errichteten Kreuzweganlage. Hervorzuheben ist das frühbarocke Hauptportal aus Un- wurden durchgeführt. Archäologische Voruntersu- tersberger Marmor. Bedingt durch die exponierte Lage sowie die vielen Risse chungen brachten im Hof des Residenz-Neugebäudes 144 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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großflächig bemalte Mauerfragmente (Abb. 1) in den Glockenturms nach altem Vorbild. Auch Schichten der römischen Bebauung aus dieser Zeit wurden die Butzen- zutage; bei den Grabungen in den Höfen sowie im scheibenfenster fach- Bereich unter den Objekten Kapitelplatz 3-5 (hier sol- gerecht instandge- setzt. len das Salzburger Diözesanarchiv sowie die Dom- Das Hauptaugenmerk musik untergebracht werden) konnten bis gegen galt jedoch den Jahresende an die 60 Bestattungen eines Gräberfeldes Seccomalereien von Faistauer, die durch des 7. Jh. nachgewiesen und geborgen werden, was die Restaurierung viel wichtige Erkenntnisse zur Frühgeschichte der Stadt von ihrer ursprüng- Salzburg lieferte. lichen Ausstrahlungs- kraft zurückgewon- nen haben.

Zell am See, Stadtplatz 8, Vogt- bzw. Kastnerturm (Abb. 4) Der aus spätromani- scher Zeit stammen- de Vogtturm stellt ein markantes Wahrzei- chen dar. Die Sanie- rung wurde zur Gän- ze von Seiten des Eigentümers über- Abb. 3: Stablbergkapelle, „Engel“ von nommen. Im Hin- A. Faistauer blick auf die Erhal- tung des gealterten Erscheinungsbildes war Ziel der Restaurierung, die historischen Putze in größtmöglichem Umfang zu konservieren, störende Zementergänzungen zu entfernen und die Putzhaut zu schließen, was letztlich eine adäquate ästhetische Präsentation gewährleistete. Das Ergebnis kann aus denkmal- Abb. 1: Salzburg, Neue Residenz, römische Mauer pflegerischer Sicht als mustergültig bezeichnet werden. Bergheim, Maria Plain, Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt (Abb. 2) Die weithin sicht- bare doppeltür- mige Kirche wurde nach Plänen von Giovanni Antonio Dario 1671–1674 erbaut. Das Wap- pen des Erbauers Erzbischof Max Gandolph Kuen- burg ist über dem Mittelportal ange- bracht. Bis 1810 gehörte die Kirche zur Universität und ist seit 1824 im Ei- gentum von Stift St. Peter. Die Restau- rierung hatte die Entfernung des Di- spersionsanstriches von 1974 zum Ziel. Mehr als die Hälfte des originalen Ba- rockputzes konnte erhalten werden. Lediglich in den oberen Bereichen wurde der später aufgebrachte Kalk- zementputz ent- fernt und durch adäquaten Putz in der traditionellen Handwerkstechnik Abb. 2: Wallfahrtskirche Maria Plain ersetzt. Abb. 4: Zell am See, Vogtturm Maishofen, Stablbergkapelle (Abb. 3) Auf Initiative der Bundesforste erfolgte die Restaurierung des 1897 errichte- Abbildungsnachweis: ten Kapellenbaues mit Wandmalereien von Anton Faistauer. Dabei wurde Tinzl: 1 gegen Mauerfeuchtigkeit in der Sockelzone eine Ableitung der Hangwässer BDA, Gobiet: 2 mittels Drainage durchgeführt. Weiters erfolgte nach Erneuerung des BDA, Lerch: 3 Dachstuhls die Neueindeckung mit Holzschindeln und Wiedererrichtung des BDA, Adam: 4 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 145 von 160

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STEIERMARK Die Tatsache, dass Graz 2003 Kulturhauptstadt Euro- pas war, hat das Baugeschehen in der Landeshaupt- stadt wesentlich beeinflusst. Auch wenn sich das Schwergewicht auf die Errichtung neuer architektoni- scher Zeichen konzentrierte, so erfolgten in diesem Jahr doch auch die Restaurierung und Sanierung eini- ger weniger Baudenkmäler: Hier ist die Fertigstellung der Restaurierung des Mausoleums zu nennen und die Restaurierung des sog. Gottesplagenbildes am Grazer Dom und der Friedrichskapelle. Im profanen Bereich ist die technisch und restauratorisch aufwän- dige Restaurierung des Eisernen Hauses hervorzuhe- ben. Leider warf der Abbruch eines denkmalge- schützten Hauses im Bereich der Kernzone des Weltkulturerbes einen Schatten auf die Kulturstadt Abb. 2: Graz, Eisernes Haus Graz. Die angeführten Objekte zeigen beispielhaft ei- Niederhofen, Filialkirche hl. Rupert zu Niederhofen, Wandmalereien nige der vielen Restaurierungsprojekte. Neben der (Abb. 3) Betreuung zahlreicher Baustellen wurde auch die In- Der spätgotische Kirchenbau wurde um 1450 begonnen. Während der be- gleitenden archäologischen Grabungen im Altarraum stieß man auf Funda- ventarisierung des Denkmalbestandes und die Unter- mente eines romanischen Chorabschlusses. Nun wurden die Wandmalereien schutzstellung wichtiger Objekte vorangetrieben. Im (1464) restauriert bzw. konserviert. Es erfolgte eine Reinigung der Bildfelder; Mai 2003 veranstaltete das Landeskonservatorat zu- Fehlstellen wurden in Aquarelltechnik retuschiert. Beim Farbkonzept im Presbyterium und bei den Steinteilen des Langhauses entschied man sich, sammen mit den Werkstätten Baudenkmalpflege basierend auf der Farbschichtenuntersuchung, für die helle Ockerfarbgebung Mauerbach, dem österreichisch-ukrainischen Koope- mit rötlich-ockrigem Begleitstrich. Das Langhaus wurde in gebrochenem rationsbüro und vier österreichischen Restauratoren Weiß gefasst. ein praktisches Seminar in der ukrainischen Stadt Czernowitz. Proberestaurierungen im Museum von Czernowitz gaben den Anstoß für die anschließende Fertigstellung der Gesamtrestaurierung durch ukraini- sche Fachkräfte. Graz, Mausoleum (Abb. 1) Die Gesamtrestaurierung war vom Grundsatz der Konservierung vorhande- ner Originalsubstanz und der Entfernung jüngerer Veränderungen geprägt. Restaurierziel war die Wiederfreilegung der originalen Deckenfresken. Dabei überraschte die Qualität der Kuppelfresken von Matthias Echter (um

Abb. 3: Niederhofen, hl. Rupert zu Niederhofen, Wandmalereien

Vordernberg, Hauptstraße 79, Prinzen-Amtshaus (Abb. 4) Das 1822 von Erzherzog Johann erworbene Amtshaus diente erst als Sitz der Verwaltung der erzherzoglichen Besitzungen, später als Schule und Wohn- haus. 2003 wurde die Restaurierung der Fassade, des stuckbekrönten Portals und der barocken Muttergottesstatue durchgeführt. Das Schadensbild zeigte massive Feuchtig- keitsschäden mit Salzkristallisation, was das Entfernen Abb. 1: Graz, Mausoleum der feuchtigkeitsge- schädigten Putzbe- 1688/1689) und der Fresken im Langhaus. Eine besondere Detailgenauigkeit reiche notwendig ist in den Stuckarbeiten feststellbar. Gemäß einem Foto von 1893 und einem machte. Die Stein- kleinen, noch erhalten gebliebenen Musterstück wurde der ursprüngliche teile wurden gefes- Steinboden rekonstruiert. Gleichzeitig erfolgte der Einbau einer Heizung, tigt, stark versalzte was nun eine ganzjährige Nutzung gestattet. Restauriert wurde auch das Hei- Bereiche behandelt, lige Grab, das in der Mausoleumskapelle einen neuen Aufstellungsort fand. gereinigt und mit Kalklasur gefasst. Graz, Eisernes Haus (Abb. 2) Am Portalstuck er- Das Eiserne Haus wurde von Benedikt Withalm 1848 errichtet und 1906 zu folgte eine mecha- einem Kaufhaus umgebaut Über dem aus Sandsteinquadern gefügten Erd- nische Freilegung geschoß und dem niedereren Zwischengeschoß ist das eigentliche Oberge- bis zur Erstfassung. schoß als zarte Gusseisenskelettkonstruktion ausgeführt. Im Zuge der Er- Am zweiflügeligen richtung des neuen Kunsthauses 2002/2003 wurde das denkmalgeschützte Eingangstor gelang Gebäude in die Konzeption miteinbezogen. Dabei wurden alle späteren Be- ein Ölanstrich nach einträchtigungen entfernt, die alten Geschoßebenen wiederhergestellt und historischen Vorga- die Gusseisenfassade restauriert. ben. Abb. 4: Vordernberg, Prinzen-Amtshaus 146 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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sein kann und auch in den ländlichen Gemeinden zahlreiche Einzeldenkmäler restauriert bzw. revitali- siert werden konnten, wird die Erhaltung der bäuerli- chen Denkmäler zu einem immer größer werdenden Problem. Das Beispiel des offensichtlich dem Verfall preisgegebenen Liedlerhofes in Götzens ist sympto- matisch.

Innsbruck, Neue Universitätskirche hl. Johannes Nepomuk am Innrain (Abb. 1) Der auf das Leben des Kirchenpatrons bezogene Freskenzyklus im Langhaus wurde 1794 von Josef Schöpf geschaffen. Nachdem sich im Winter 2001/02 ein kleines Putzstück vom Untergrund der Decke gelöst hatte, wurde ein Feuchtigkeitsprofil erstellt. Die Schäden sind auf thermische Kondensation, den Einfluss von Luftschadstoffen, eine nachgewiesene Versalzung und die Ausbildung von Sinterkrusten zurückzuführen. 2003 erfolgte eine Reinigung des Freskos und die Entfernung von Retuschen. Zusätzlich wurde das Ge- wölbe mit Lüftungslöchern versehen.

Abb. 5: Wildon, Pfarrkirche

Wildon, Pfarrkirche hl. Magdalena (Abb. 5) Die urkundlich 1252 fassbare Kirche wurde in den 70er Jahren des 17. Jh. weitgehend neu erbaut. 2002 wurde mit einer umfangreichen Innenrestau- rierung begonnen. Grundsätzlich zeigte sich die Ausstattung in keinem schlechten Zustand, sodass mit der Sicherung und Reinigung das Auslangen gefunden werden konnte. Der bedeutende Rokoko-Hochaltar wurde gesi- chert und gereinigt ebenso die ursprünglich aus der Grazer Karmeliterkirche Abb. 1: Innsbruck, Neue Universitätskirche stammenden Kanzel und Orgel. Die barocken Kirchenbänke wurden restau- riert. Gemäß Befund wurde in einem gebrochenen Weiß mit einer steinfar- benen Architekturgliederung mit Kalk gefärbelt. Mit der zurückhaltenden Neugestaltung der Zone des Volksaltares und zweier neuer Beleuchtungs- körper konnten zeitgemäße Akzente gesetzt werden.

Abbildungsnachweis: BDA, LK St: 1-5

TIROL Obwohl auf Grund von Sparmaßnahmen nicht alle der vorgesehenen denkmalpflegerischen Projekte rea- lisiert werden konnten, blickt die Tiroler Denkmal- pflege auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Die konser- vatorische Tätigkeit entfiel etwa zu gleichen Teilen auf den sakralen und auf den profanen Bereich. Von den zahlreichen Innenrestaurierungen sind jene der Innsbrucker Jesuitenkirche und der Stadtpfarrkirche von Vils zu erwähnen; die Außenrestaurierungen der Pfarrkirchen von Mils, Hippach, Kematen und Kössen gaben diesen Bauten wieder ihre ursprüngliche ba- rocke Farbgebung zurück. Hinzuweisen ist auf einige wichtige Orgelrestaurierungen, etwa in der Wall- fahrtskirche von Maria Waldrast und in der Basilika von Absam. Die profane Denkmalpflege hatte ihre Schwerpunkte in den Stadtkernen von Innsbruck und Hall, prominentestes Beispiel war die Konservierung der Annasäule. Während man mit den Schutzmaß- nahmen im städtischen Bereich durchaus zufrieden Abb. 2: Innsbruck, Landesmuseum Ferdinandeum III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 147 von 160

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Innsbruck, Museumstraße 15, Landesmuseum Ferdinandeum (Abb. 2) VORARLBERG Die seit Jahren laufende Generalsanierung des Landesmuseums Ferdinan- deum wurde mit der Fassadenrestaurierung abgeschlossen. Aufgrund bereits vorliegender Untersuchungen und Analysen durch die BDA-Werkstätten Erfreulich entwickelten sich 2003 die Revitalisierun- konnte relativ schnell ein entsprechendes Restaurierungskonzept erarbeitet gen in den Städten Bregenz und Feldkirch. Im Alt- werden. Hauptanliegen war – neben der Reinigung, Kittung und Festigung stadt-Ensemble Feldkirch gelang es, die leerstehen- der Steinteile – die befundgerechte Färbelung der Fassaden. Das ursprüngli- che Erscheinungsbild konnte sowohl in Farbigkeit als auch Gesamtwirkung den Häuser wieder zu beleben und die Altstadt als wieder erreicht werden. Wohnort attraktiv zu machen. Sieben Häuser wurden

Oetz, Schulgasse Nr. 2, saniert. Im Bereich der ländlichen Architektur wurden Turmgebäude (Abb. 3) zwei Häuser in Au und Egg-Großdorf im Bregenzer- Einen Schwerpunkt der profanen wald generalsaniert; vorbereitet wurde die Sanierung Denkmalpflege bildete 2003 die Re- staurierung des Turmes. Ziel war die weiterer Häuser in Hittisau, Schnepfau und in Gesamtheit der lokalen Bautradition Gortipohl im Montafon. Kircheninnenrestaurierungen von sieben Jahrhunderten möglichst erfolgten in Ludesch, Kennelbach, Gortipohl und unverfälscht zu bewahren. Eine mu- seale Nutzung als künftige Heimstätte Nüziders. Die Reinigung der Wandmalereien an der der für das Ötztal bedeutenden Samm- Magdalenenkirche in Feldkirch-Levis sowie die lung von Hans Jäger ist geplant. Eine Außenrestaurierung der Filialkirche hl. Nikolaus in Restaurierung unter diesen Vorausset- zungen verlangte nach einer konse- Bludesch-Zitz wurden abgeschlossen. Für geplante quenten Baudenkmalpflege von den Kirchenrestaurierungen in Damüls, Bludenz, Lochau mittelalterlichen Mauern, Decken, Ge- und Feldkirch wurden Vorarbeiten geleistet. Im wölben, über die ursprünglichen Ver- putze, bis zu den historischen Fenster, Montafon wurde die 1995 begonnene Schindelaktion Türen, Stuben, Stiegen, Böden, die mit 150 Objekten weitergeführt. Die Erfassung des vorbildlich bewahrt werden konnten. Denkmalbestandes ist für die Bezirke Bregenz und Schwaz, Totenkapelle Hll. Michael Dornbirn fertig, Bludenz und Feldkirch werden Ende und Veit (Abb. 4) 2005 abgeschlossen sein. Abb. 3: Oetz, Turmgebäude, Die Friedhofskapelle wurde 1505/09 Gotisches Stiegenhaus erbaut. Restaurierziel war die durch Götzis, Junker Jonas Schlössle (Abb. 1) historische Bilddokumente, Befund Das Gebäude besitzt eine originale Ausstattung aus der Zeit um 1600. Im sowie Putz- und Farbanalysen der BDA-Werkstätten legitimierte weitgehende Zuge der Innenrestaurierung musste die gesamte Einrichtung ausgebaut und Wiederherstellung der ursprünglichen Außenerscheinung. 2003 wurde die wieder integriert werden. Dabei konnten interessante Rückschlüsse auf die Fassadenrestaurierung begonnen. Unter dem Neuputz war 80 % gotischer einstige Widmung der Räume gewonnen werden. Im großen Festsaal wur- Originalputz erhalten, der gefestigt und im Fehlstellenbereich ergänzt wurde. den Wandmalerein im klassizistischen Stil aus der Renaissance freigelegt. Die Gesamtrestaurierung stand unter dem Motto „Grundstruktur bewahren, Nutzung nach dem Bestand ausrichten“. Nun wird das Objekt den Mittel- punkt des Ortes und zugleich eine Achse zum Kulturzentrum „Haus am Bach“ bilden.

Abb. 1: Junker Jonas Schlössle, Wohnraum

Götzis, Lerchenauerstraße 2, Tankstelle im Kobel (Abb. 2) Abb. 4: Schwaz, Michaelskapelle Die Tankstelle wurde 1958 er- Einer Konservierung und Restaurierung bedurfte auch der als Werkstein ver- richtet und gilt als typisches Bei- wendete Kalkstein. Ausständig ist die Restaurierung der Westfassade und Re- spiel für die Architektur der 50er konstruktion des Dachreiters, die von einem Architektenteam mittels Plan- Jahre. Bemerkenswert ist die studien und Architekturmodellen vorbereitet wurde. Konstruktion des Flugdaches, die mit relativ bescheidenen Mit- Abbildungsnachweis: teln den Eindruck von Schwere- Wurm, Innsbruck: 1 losigkeit erzeugt. Das Objekt frischauf bild, Innsbruck: 2 war viele Jahre ungenutzt, soll E. Schmid, Oetz: 3 aber jetzt wieder seine ursprüng- Abb. 2: Götzis, Tankstelle im Stadtbauamt Schwaz: 4 lichen Funktion erhalten. Die Kobel 148 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Rekonstruktion erfolgte nach Originalplänen; die originale Farbigkeit wurde restauratorischen und bautechnischen Voruntersu- wieder hergestellt. Das Projekt zeigt in einzigartiger Weise, dass auch Ver- kehrsbauten der Nachkriegszeit für heutige Verhältnisse adaptiert und erhal- chungen liegen, die eine wichtige Voraussetzung für ten werden können. denkmalpflegerische Maßnahmen sind. Wien 1, Minoritenplatz 1, Haus-, Hof- und Staatsarchiv (Abb. 1) 1900/03 in neobarocken Formen errichtet, beherbergt das Archiv eine der bedeutendsten Urkundensammlungen Europas, zu deren Unterbringung im Inneren eine über 11 Geschoße reichende Eisen- und Stahlkonstruktion mit Gitterrosten als Fußböden und Aktenborden errichtet worden war. Die Erhaltung dieser einzigartigen Magazinkonstruktion war nur bei zeitgemäßer Adaptierung des Brandschutzes möglich. Es gelang, Altsubstanz mit den neuesten technischen Erfordernissen zu kombinieren und so einen nunmehr noch sichereren Aufbewahrungsort für die annähernd 100 Millionen Urkun- den zu schaffen.

Abb. 3: Lauterach Lauterach, Kirchstraße 33 (Abb. 3) Der im Äußeren weitgehend unveränderte dreigeschoßige Rheintaler Hof (18. Jh.) gehört mit den umstehenden Höfen zum Dorfkern und ältesten Bau- bestand. Nach Erwerb durch eine Wohnbaugesellschaft entstanden in der Umgebung moderne Wohngebäude, während der Hof zu gemeindeeigenen Wohnungen umgebaut wurde. Im ursprünglichen Wohnhaus konnte die Raumaufteilung beibehalten werden; lediglich die Erschließung verlegte man in den ehemaligen Wirtschaftstrakt, der für sechs Wohnungen adaptiert wer- den konnte. Zurückhaltende Fenster- und Fassadengestaltung rechtfertigen die Nutzungsänderung auch aus Sicht der Denkmalpflege.

Abbildungsnachweis: BDA, LK V: 1-3 Abb. 1: Staatsarchiv

Wien 1, Hofburg, Kaiserappartements, Toilette der Kaiserin Elisabeth (Abb. 2) WIEN Der Reichskanzlei- und Amalienburgtrakt der Hofburg beherbergt in der Beletage die Bezüglich Schutz und Erhaltung bzw. Restaurierung Kaiserappartements. Die Restaurierungs- denkmalgeschützter Objekte kann für 2003 eine her- arbeiten in einigen von Kaiserin Sisi be- wohnten Räumen, darunter ihr Turn- und vorragende Bilanz gezogen werden. Wichtige Badezimmer, wurden 2003 abgeschlossen. Großprojekte, wie etwa Staatsarchiv, Römische Ruine Erstmals ist nun die Toilette der Kaiserin zu oder Innenrestaurierung der Pfarrkirche St. Rochus sehen. Das aus Steingut mit Blaudekor ver- sehene Closett stammt aus England und war wurden abgeschlossen, umfangreiche Instandsetzun- das luxuriöseste Modell auf dem europä- gen bedeutender Objekte, wie ehem. NÖ. Landes- ischen Markt. Die in originalen Resten er- regierung oder Parlament wurden weitergeführt und haltenen Lincrusta-Tapete – ein Vorläufer des späteren Linoleums – wurde rekonstru- Großvorhaben wie etwa die Restaurierung und bau- iert. Nach sorgfältiger Reinigung auch des liche Adaptierung des Palais Epstein an der Ring- Waschbeckens gibt die Toilette nun eine gute Vorstellung von der damaligen Wohn- straße oder die Innenrestaurierung der Kirche Am kultur des Kaiserhauses. Abb. 2: Toilette der Kaiserin Hof vorbereitet. Äußerst wichtig und zugleich Serviceleistung für die Eigentümer ist die Beratung Wien 1, Seilerstätte 24, Portal der k.k. Hof- und Staatsdruckerei (Abb. 3) und Konzepterstellung im Vorfeld von Restaurierun- 1907 richtete Josef Hoffmann in dem 1905/06 erbauten Verwaltungsgebäude gen. Nur intensive Betreuung und laufende Beglei- ein Geschäftsportal ein. Das zu seiner Zeit moderne und beachtete Portal bestand aus einer Fassadenverkleidung von ursprünglich auf Hochglanz tung können eine qualitätvolle, dem internationalen poliertem Belgisch-Granit, einfach eingeschnittenen Auslagenfenstern und Standard entsprechende Ausführung denkmalpfle- Türen aus schwarz gebeizter Eiche, mehrfach gerahmt durch vergoldete getrie- gerischer Vorhaben gewährleisten. Um diesen Stan- bene Profilleisten aus Zink. Der schlechte Zustand und eine Übermalung ließen dieses Grundkonzept dard auch in Zukunft zu halten, wurden im Berichts- nicht mehr erkennen. jahr die Zusammenarbeit mit Universitäten Ziel der Restaurierung war die ursprünglich intensiviert und Voruntersuchungen und Restaurie- beabsichtigte Gestaltung rungen durch Studenten im Rahmen ihrer Diplom- des Portals, wobei einer- arbeiten angeregt und fachlich begleitet. Unterschutz- seits dem ursprünglichen Erscheinungsbild, ande- stellungen wurden intensiviert – allein für den rerseits einer Mindestan- 1. Bezirk wurden 120 Verfahren eingeleitet. In Anbe- forderung an Haltbarkeit tracht des im Verhältnis zu den in Wien 4000 denk- und Verträglichkeit mit dem jeweilig zu erhalten- malgeschützten Objekten in Wien knappen Budgets den Material zu entspre- wird der Förderungsschwerpunkt auch weiterhin auf chen war. Abb. 3: Hoffmann Portal III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 149 von 160

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Wien 1, St. Stephan, Wien 22, Moissigasse 21, Bartholomäuskapelle Strandbad Gänsehäufel (Abb. 4) (Abb. 7) 2003 wurde die Bartholomäus- Der Krankenpfleger Florian kapelle restauriert. Neuzeitliche Berndl lockte Ende des 19. Jh. Übertünchungen wurden ge- mit Freizeiteinrichtungen wie mäß Befund abgenommen, Hütten, Kegelbahnen, Turngerä- sodass die Struktur des mittelal- ten, Tischen und Bänken die terlichen Quadermauerwerks Wiener auf den sog. Ganshau- ebenso zum Vorschein kam, wie fen. Während des 2. Weltkrieges die präzise gemeißelten Profile wurden Bauten und Einrichtun- der Wanddienste und Gewölbe- gen durch Bombentreffer zer- rippen. Restauriert wurden auch stört; 1948 /1950 entstand ein die originalen gotischen Boden- neues Gänsehäufel. Ein Anliegen platten und die Weihekreuze an bei der Instandsetzung bildeten den Wänden in Freskotechnik. funktionelle Verbesserungen zur Einen Blickfang bildet das an behindertengerechten Nutzung der Ostwand montierte gotische bei gleichzeitiger Berücksichti- Relief mit der Darstellung von gung denkmalpflegerischer As- Christus am Ölberg, das in den pekte. Die Erhaltung bzw. Wie- BDA-Werkstätten restauriert dergewinnung der ursprüng- wurde. lichen architektonischen Qualität der Anlage wird durch eine auf Wien 3, Landstraßer die Erfordernisse der Denkmal- Hauptstraße 56, Pfarrkirche pflege hin entwickelte Methode St. Rochus (Abb. 5) zur Sanierung der dünnen Stahl- Die Kirche wurde ab 1687 nach betonelemente erreicht. schweren Schäden durch Brand Abb. 4: St. Stephan, und Türkensturm 1683 wieder Bartholomäuskapelle aufgebaut. Voruntersuchungen Abbildungsnachweis: Abb. 7: Gänsehäufel, Turmkabine brachten für die Restaurierung BDA: 1,3-5,7 ein interessantes Ergebnis. In- Schloss Schönbrunn: 2,6 nenausstattung und Wände hat- ten bis in die 50er Jahre des 20. Jh. mehrere vom Original ab- weichende Farbfassungen erhal- ZENTRALE ABTEILUNGEN ten. Aus denkmalpflegerischen Überlegungen erfolgte daher ABTEILUNG BODENDENKMALE die Restaurierung der letzten sich noch am Original orientie- Im Berichtsjahr wurden 137 so genannte Denkmal- renden Fassung aus dem 19. Jh., schutzgrabungen durchgeführt, die vom BDA nach die teilweise noch sichtbar war. Dies brachte die Wiederherstel- dem DMSG zur Sicherung und Dokumentation eines lung der Schablonenmalereien ansonsten unwiederbringlich durch Bauarbeiten zer- im Gewölbe mit sich, was dem störten archäologischen Fundes veranlasst wurden. Kirchenraum ein überzeugen- des Erscheinungsbild verleiht. Die derart erzielten Ergebnisse zeigen, wie wichtig

Wien 12, Schloss Schön- die konsequente Beobachtung von allen Baumaßnah- brunn, Römische Ruine men ist und dass dabei alle Epochen einschließlich (Abb. 6) der Neuzeit als gleichrangig zu betrachten sind. So Nach der Restaurierung von Gloriette und Neptunbrunnen zufällig und ausschnitthaft der durch Grabungen ge- sind nun auch die Arbeiten an wonnene Einblick im Einzelfall sein mag, hat jede der der Römischen Ruine abge- Grabungen wenn auch oftmals nur als kleines Fenster schlossen. Die jahrzehntelange Abb. 5: St. Rochus Vernachlässigung des als künst- in die Vergangenheit neue Erkenntnisse gebracht und liche Ruine angelegten Bauwerkes hatte dieses wirklich zur Ruine werden einen unverzichtbaren Beitrag zur Erforschung der lassen, wobei der Verfall schon so weit fortgeschritten war, dass akute Einsturzgefahr bestand. Am Beginn standen eine statische Sanierung sowie Geschichte unseres Landes geleistet. Zu den Schwer- Konsolidierung des Mauerwerks. Gleichzeitig wurden historische und kunst- punkten zählen baubegleitende Untersuchungen und historische Untersuchungen sowie naturwissenschaftliche Befunderhebun- gen durchgeführt, die Aufschluss über das ursprüngliche, weitgehend ver- umfangreiche Grabungen in Enns/Lauriacum (OÖ) lorene historische Erscheinungsbild geben sollten. Darauf basierend wurde und im Unteren Traisental (NÖ). Sensationell ist die der barocke Zustand hergestellt. komplette Freilegung eines eisenzeitlichen Opferplat- zes mit einer Vielzahl an Objekten in Pfaffenhofen (T). Die Untersuchungen in Wagna (St) am südlichen Stadtrand des Municipiums Flavia Solva erbrachten Aufschlüsse zur Stadtgründung und zur Bebauung des 1.-4. Jh. Bei einer notwendigen Grabung in Petronell-Carnuntum (NÖ) konnten neben 140 Be- stattungen der römischen Kaiserzeit erstmals im Stadtgebiet von Carnuntum reich ausgestattete latène- zeitliche Waffengräber untersucht werden. Das in Wien freigelegte Töpferviertel ist von Bedeutung für die römische Stadtgeschichte. Großbauvorhaben und Abb. 6: Römische Ruine Sanierungsmaßnahmen in den historischen Städten 150 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Bruck/Mur, Enns, Graz, Innsbruck, Klosterneuburg, des ersten frühmittelalterlichen Körpergräberfeldes in der Grazer Innenstadt mit 17 Bestattungen dar, das anhand der Beigaben in das 9. Jh. zu datieren Krems, Mautern, Pöchlarn, Traismauer, Tulln und ist. Die Bestatteten gehörten zu der Bevölkerung der ersten Siedlung Gradec, Wien haben eine Vielzahl an neuen Informationen aus der sich das spätere Graz entwickelt hat. zur Besiedlungsgeschichte gebracht. Die EDV-Erfas- Wien 17, Ottakringerstraße 16 (Abb. 4) sung der archäologischen Denkmäler wurde als wei- Im Zuge von Fundament- tere Aufgabe der Abteilung fortgesetzt – dzt. sind aushubarbeiten im Hof des Hauses kamen römische 31.476 Fundplätze erfasst. Unwiederbringliche Verlus- Grabbauteile zutage. Bei te an archäologischen Quellen sind auch 2003 zu der nach der Fundmeldung in die Wege geleiteten Ber- beklagen: 33 durchgeführte großflächige Baumaß- gung der Steine wurden nahmen verursachten eine Zerstörung historisch ge- zwei Gräber entdeckt und dokumentiert; im Zuge sta- wachsener Kulturlandschaften auf einer Fläche von tischer Sicherungsmaßnah- 466.150 m2 (= 64 Fußballfelder). men mussten zwei weitere geborgen werden. Es han- Freundorf (Abb. 1) delt sich um bereits antik Im Bereich der Neubaustrecke der Westbahn zwischen Wien und St. Pölten beraubte Sarkophagbestat- wurde eine im Schwemmland der Donau und der Kleinen Tulln gelegene tungen. Als obere und seit- Fundzone untersucht. Neben urzeitlichen Siedlungsbefunden wie Pfosten- liche Abdeckung dienten Abb. 4: Wien 17, Grab 1 mit Abdeckplatte und und Speichergruben der Urnenfelder- und Hallstattkultur sowie der Latène- sekundär verwendete Teile Beraubungstrichter zeit wurde eine vom 2. Jh. bis in die Spätantike genutzte „villa rustica“ frei- von monumentalen, figural- und ornamentalverzierten Grabbauten des gelegt. Innerhalb eines römischen Gebäudes kamen zwei Grabschächte zu- 2./3. Jh. Dieser umfangreiche Fundkomplex von Inschriften, Architekt- tage; im nördlichen waren urteilen und Reliefplatten mit z.T. noch erhaltener Farbfassung zählt die Skelette eines Pferdes zu den für die römische Stadtgeschichte bedeutendsten Funden der letzten und eines Hundes bestat- Zeit. tet, im zweiten ein erwach- sener Mann in einem Abbildungsnachweis: Holzsarg. Dem Toten BDA, Bodend.: 1-4 waren seine Waffen sowie die Gürteltasche mit Feu- erstahl, Bronzepinzette und Eisenmesser mitgege- ABTEILUNG FÜR HISTORISCHE ben worden. Waffen und GARTENANLAGEN Art der Bestattung lassen auf einen vornehmen Rei- Abb. 1: Freundorf, Waffen aus einem terkrieger des 6. Jh. Mit der Novelle 1999 zum DMSG ist die Unterschutz- völkerwanderungszeitlichen Grab schließen. stellung von namentlich genannten 56 historischen Moosdorf (Abb. 2) Park- und Gartenanlagen möglich geworden. 2003 Beim Bau einer Zufahrtsstraße wurden Mauern eines römischen Gebäudes wurde an der Unterschutzstellung von mehreren die- angeschnitten. Die Untersuchung brachte das Badegebäude einer römischen ser Gartenanlagen weitergearbeitet, wobei es sich vor „villa rustica“ zum Vor- schein. Von den fünf frei- allem um solche im Eigentum von Gebietskörper- gelegten Räumen waren schaften handelt. Bei allen übrigen Anlagen ist die vier mit einer Hypokaust- Zustimmung des Eigentümers notwendig. Ein solcher heizung ausgestattet. Aus dem Fundmaterial (Kera- erfreulicher notarieller Akt wurde von der Familie mik, Münzen, Fibeln und Orsini-Rosenberg gesetzt, die den englischen Land- Eisenobjekte) ergibt sich schaftsgarten von Schloss Damtschach in Wernberg eine Nutzungsdauer des Bades vom 2. bis in die 1. (K) unter Denkmalschutz stellen möchte. Der Schloss- H. des 3. Jh. Ein O-W ver- park von Klessheim (S) und der Stadt- und Kinder- laufender Mauerzug nörd- park in Wien wurden 2003 unter Schutz gestellt. Die lich des Badegebäudes dürfte die Hofmauer gewe- Unterschutzstellungsverfah- sen sein, außerhalb der 6 ren zum Garten der Villa Abb. 2: Moosdorf, römisches Bade- Abfallgruben und 2 Brun- Primavesi (W) und zu den gebäude mit Hypokaustum nen lagen. Mehrere unmit- telbar am Mühlbach ange- Bauernberganlagen in Linz schnittene Mauerzüge können wahrscheinlich einem Wohngebäude wurden eingeleitet. Seitens zugerechnet werden. der Abteilung wurden zahl- Graz, Innere Stadt, Alte reiche Gutachten erstellt Universität (Abb.3) Die Adaptierung des früh- und Beratungen vor Ort als barocken Baukomplexes Hilfeleistung für die Lan- der ehem. Jesuitenuniver- deskonservatorate durchge- sität machte umfangreiche Voruntersuchungen nötig. führt. Es ergaben sich neue Hin- Schönbrunn, Barockgarten (Abb. 1, 2) weise zu dem 1607-1609 Die größte fachliche Herausforderung errichteten Bau: So tauch- war 2003 der Austausch der alten ten auch großflächig Reste Heckenwände im Großen Parterre. Die der mittelalterlichen Vor- fachliche Entscheidung war nicht ein- gängerbauten auf. Dabei fach, da einerseits die Schloss Schön- Abb. 3: Graz, Alte Universität, früh- handelt es sich um ein aus brunn Kultur- und Betriebs-GmbH als mittelalterliche Körperbestattung der Zeit um 1400 stammen- Verantwortliche für die Baulichkeiten des Objekt, von dem ein und die Skulpturen, andererseits die Abb. 1: Die spätbarocke Skulptur hoher gewölbter Kellerraum, von der barocken Anlage überbaut, unversehrt Bundesgärten – für die pflanzlichen verschwindet in der Hecken- erhalten geblieben war. Eine unerwartete Sensation stellte die Aufdeckung Maßnahmen in Schönbrunn zuständig – wand (Sommer 2003) III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 151 von 160

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in die Diskussion mitein- ABTEILUNG MUSEEN, BIBLIOTHEKEN bezogen werden mussten. Auch spielten naturschüt- zerische Aspekte eine in Die Umsetzung von Theorie und Praxis der Museolo- der Öffentlichkeit nicht gie nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zählt unwesentliche Rolle. Gar- zu den Hauptaufgaben der Abteilung. 2003 wurden tendenkmalpflege erfor- dert andere Maßstäbe als österreichweit 95 Museen betreut oder im Rahmen Naturschutz oder Bau- von Gutachten behandelt, wobei sich der Bogen von denkmalpflege. Um Ba- Orts-, Regional- und Fachmuseen bis hin zu kultur- rockgärten in ihrer archi- tektonisch-geometrischen historischen und fachspezifischen Museen spannt. Struktur für die nächsten Abb. 2: Die neue Heckenwand mit den hundert Jahre zu erhalten, Die Aktivitäten umfassen folgende Schwerpunkte: befreiten spätbarocken bedarf es konsequenter Überprüfung von Förderanträgen nach inhaltlichen Skulpturen (November 2003) Eingriffe, deren Wirkung erst nach mehreren Jahren sichtbar wird. Die neuen Heckenwände im Prioritäten wie überregionale Bedeutung, Inven- Großen Parterre sind noch klein, aber sie werden spätestens in zehn Jahren tarisierung, Sicherungsmaßnahmen, Einsatz neuer wieder eine würdige grüne Wand für die befreiten Barockskulpturen bilden. Medien.

Abbildungsnachweis: Erstellung von Sachverständigengutachten vor Ort BDA, Hajós: 1, 2 hinsichtlich Qualität, geschichtlicher, künstlerischer oder sonstiger kultureller Bedeutung wie z.B. ABTEILUNG TECHNISCHE DENKMALE für das Landesmuseum Joanneum Graz, das Volkskundemuseum Spittal/Drau, das Museum Gemäß der österreichweiten Kompetenz der Abtei- Aterra Berndorf, das Museum Walzengravieranstalt lung wurden unterschiedlichste Denkmalkategorien Guntramsdorf, das Schlossmuseums Artstetten. betreut, wie etwa die Retzer Windmühle, der Klavier- Fachliche Beratungen der musealen Institutionen salon in einer Klavierfabrik oder der Schlachthof (Dokumentation, Inventarisation) im Sinne der St. Marx in Wien. Neben der Bearbeitung von Unter- praktischen Denkmalpflege. schutzstellungsanträgen und Gutachten lag der Schwerpunkt auf der Betreuung von Restaurierungen Erfassung und Dokumentation des österreichi- und Sanierungen inkl. Erteilung von Bewilligungen schen musealen Denkmalbestandes, wie etwa die für Veränderungen sowie der Abwicklung von Sub- Unterschutzstellung der Sammlungsbestände des ventionsverfahren zur Unterstützung der Erhaltung Österreichischen Tabakmuseums, dessen tabak- wichtiger technischer Denkmale. Weiters wurden historische Sammlung insgesamt 7.615 inventari- zahlreiche Anfragen über Denkmalwürdigkeit, Sanie- sierte Gegenstände umfasst (Abb. 1). rungstechniken, Umbau- bzw. Nutzungsmöglichkei- Jurortätigkeit für die Ernennung des Österreichi- ten bearbeitet und das Welterbe Semmeringbahn be- schen Museumspreises sowie Teilnahme an Tagun- treut. gen und Vortragstätigkeit. Graz, Dampflokomotive 671 der Graz-Köflacher-Bahn (GKB) (Abb. 1) Die GKB-Lokomotive wurde 1860 von der Maschinenfabrik der Staatseisen- bahngesellschaft in Wien erbaut und ist mit ihren 140 Dienstjahren die älte- ste im Stande ihrer Bahnverwaltung geführte Dampflokomotive der Welt. Von den in den Jahren 1860-1872 produzierten 205 Exemplaren der C-ge- kuppelten Schlepptenderlokomotive existieren lediglich die 674er im Eisen- bahnmuseum Budapest, die 680er im Museum für Technik und Verkehr in Berlin und die 671er der GKB. Durch die Betriebsfähigkeit kommt dieser Lokomotive neben der musealen Bedeutung auch noch als beweglichem Denkmal im Sinne der Veranschaulichung des historischen Dampflokbetrie- bes eine außerordentliche Bedeutung zu. Im September 2003 konnte nach umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten die Wiederinbetrieb- nahme dieser einzigen betriebsfähigen Dampflok 671 gefeiert werden.

Abb. 1: Aus dem Bestand des Tabakmuseums

Abbildungsnachweis: Austria Tabak: 1

ABTEILUNG KLANGDENKMALE Die Abteilung ist für historische Musikinstrumente bis hin zu Glocken und Glockenspielen in ganz Öster- reich zuständig. Ihre Tätigkeit konzentriert sich einer- Abb. 1: Dampflokomotive 671 seits auf die Betreuung von Restaurierungen und Abbildungsnachweis: andererseits auf die Abwicklung von Subventionsver- BDA, Techn.: 1 fahren. Die überwiegende Zahl der Objekte betrifft 152 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Orgelwerke und Geläute, die in Bestandsaufnahmen Mühlviertelband stellt den Beginn der neuen Ober- und Zustandsfeststellungen erfasst und nach festge- österreich-Auflage dar. stellter Denkmalwürdigkeit bei Teil- und Gesamt- restaurierungen betreut werden. Die getroffenen Maßnahmen an Klangdenkmalen basieren auf regel- mäßiger Zusammenarbeit mit der gesamtösterreichi- schen Diözesankommission für Kirchenmusik, den Orgelreferenten der einzelnen Diözesen und des evangelischen Oberkirchenrats. Die Abteilung nimmt außerdem denkmalpflegerische Belange bei Musiker- Gedenkstätten wahr.

Abb. 1: Dehio-Handbuch, Wien I. Bezirk – Innere Stadt Österreichische Kunsttopographie ist das große wissenschaftliche Inventar, von dem bisher 55 Bände erschienen sind. Derzeit befinden Abb. 1: Stiftskirche Wilten, Daniel Herz-Orgel sich Neusiedl am See, Lienz/Osttirol und Graz, 2., 3. Innsbruck, Stiftskirche Wilten, Daniel Herz-Orgel (Abb. 1) und 4. Bez. in Bearbeitung, der Bez. Oberpullendorf Der Chororgel von Daniel Herz kommt als einziger erhaltener Orgel des in in Endredaktion. Tirol und Trient tätigen kaiserlichen Hoforgelmachers besondere Bedeutung zu. 2003 wurde das 1675 fertig gestellte Instrument restauriert, wobei die Corpus-Publikationen nach dem 2. Weltkrieg erfolgten Veränderungen beseitigt wurden. Die Wind- In Bearbeitung sind der Corpus Vitrearum Medii Aevi versorgung wurde nach Befund rekonstruiert, das original erhaltene Pfeifen- werk und die Mechanik restauriert. Die Orgel stellt technisch eine Beson- Bd. 4: Salzburg, Tirol und Vorarlberg, Bd. 5: Steier- derheit dar, weil trotz mechanisch gesteuerter Schleiflade aus drei mark, 2. Teil und Bd. 7: Kärnten sowie der Corpus Pfeifenreihen zu 69 Pfeifen neun einzelne Register zusammengestellt sind – eine technische Erfindung, die erst Ende des 19. Jh. für den Orgelbau wie- der mittelalterlichen Wandmalereien Bd. 3 Burgen- derentdeckt wurde. Im Zuge der Arbeiten wurde auch das gold-schwarz ge- land. fasste Gehäuse mit Flügeltüren und den reich geschnitzten Schleierbrettern restauriert. Amtsperiodika Abbildungsnachweis: Von der Österreichischen Zeitschrift für Kunst und Stanger, Innsbruck: 1 Denkmalpflege sind die Hefte 2/3 und 4 2002 er- schienen, in Bearbeitung befand sich das Heft 1/2003 (Tätigkeitsbericht 2002). ABTEILUNG INVENTARISATION UND DENKMALFORSCHUNG DOKUMENTATIONEN UND LAUFENDE AGENDEN Die Aufgaben der Abteilung beinhalten die Erfassung, Fotodokumentation des österreichischen Denkmäler- Erforschung, Inventarisation und Dokumentation bestandes und Restaurierungsdokumentation. sowie Publikation des österreichischen Denkmal- Spezialkarteien bestandes. Zentralkartei zur Kunstgeschichte Österreichs, Kartei der Wiener Grabdenkmäler u.a. PUBLIKATIONEN Dehio-Handbuch „Die Kunstdenkmäler Österreichs“ Laufende Agenden Wissenschaftliche Anfragen, Fotoansuchen, fachliche Das Dehio-Handbuch wird vom BDA herausgegeben Unterstützung der Landeskonservatorate und fachli- und ist die grundlegende Bestandsaufnahme des che Betreuung im In- und Ausland. österreichischen Kulturgutes (Denkmälerinventar). 2003 erschienen Niederösterreich südl. der Donau, Abbildungsnachweis: Wien 1. Bezirk und Oberösterreich, Mühlviertel. Der BDA, Denkmalforschung: 1 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 153 von 160

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ABTEILUNG ARCHITEKTUR UND BAUTECHNIK Wie in den Jahren zuvor, lassen sich die zwischen Theorie und Praxis verflochtenen Aktivitäten im wesentlichen folgenden Themenkreisen zuordnen: Bildmessung und Bauaufnahmen (Referat für Photogrammetrie) Es wurden 391 Plattenpaare belichtet und 47 Bild- paare zu Strichauswertungen umgearbeitet. Händische Vermessungen größeren Umfangs erfolg- ten u. a. in Gresten (NÖ), Badgasse 6, Gartlmühle Wildon (St), Schloss Schwarzenegg Montafon (V), Maisäss Montiel Bad St. Leonhard (K), Schloss Lichtengraben Gmunden (OÖ), Rathausplatz 5-6, ehem. Hotel Goldenes Schiff Projekte im Sinne der Erhaltung und denkmal- pflegerischen Nutzung historischer Bausubstanz Im Berichtsjahr sind hier anzuführen: Nikitsch (B), Schlosskapelle, Emporen-Rekonstruktion Kraig (K), Pfarrkirche, Bauforschung und Rückführung rezenter Gewölbeausbildungen St. Florian (OÖ), Schlagerstraße 1, barockes Wohnhaus, Nutzungsüberlegungen Krems (NÖ), Hafnerplatz, ehem. Herzoghof, Entwurfsüberlegungen zur Nutzung Annaberg (S), ehem. Pfarrhof, Planung eines Zubaus Wildon (St), Schloss, Nutzungskonzept Wien 18, Universitätssternwarte, Studie zu Neuorganisation, Museumszubau. Graphische Arbeiten für Publikationen des BDA Auf diesem Gebiet sind die Bartholomäuskapelle des Stephansdomes oder Planzeichnungen für die Kunst- topographie des Bezirkes Lienz zu nennen.

Adnet (S), Strubklamm-Kraftwerk, Werksiedlung (Abb. 1) Die Adaptierung und Sanierung der 1923/24 errichteten Arbeiterwohnhäuser zur zeitgemäßen Nutzung machte den Einbau neuer Sanitärbereiche not- wendig, da ursprünglich keine individuelle Badezimmer, sondern nur zen- trale Bademöglichkeiten vorhanden waren. Die Ausführung der Nordseite der Häuser mittels Holzschalung und Dämm- material soll als zerstörungsfreie und reversible Maßnahme Energieersparnis bewirken; die neuen Badezimmer sollen mit derselben Architekturober- fläche, jedoch heutiger Formensprache, an den Bestand angebaut werden. Kastenfenster und Türüberarbeitungen verbessern die bestehenden ein- schichtigen Öffnungsabschlüsse. Abbildungsnachweis: BDA, Architektur: 1 Abb. 1: Planskizzen zur Werksiedlung

ABTEILUNG RESTAURIERWERKSTÄTTEN unter der Anleitung eines wissenschaftlichen Stabes restauriert. Die Qualität der sorgfältig dokumentierten KUNSTDENKMALE – ARSENAL Musterrestaurierungen ist ein österreichweiter An- In den Restaurierwerkstätten Kunstdenkmale werden spruch für Restauratoren geworden. seit 1955 hochrangige bewegliche Kunstwerke aus 2003 konnten dringend nötige bauliche und infrstruk- ganz Österreich durch freiberufliche Restauratoren turelle Sanierungsmaßnahmen verwirklicht werden. 154 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Der Schwerpunkt lag dabei auf Brandschutz- und Wandmalerei Sicherheitsmassnahmen nach den aktuellen Vorschrif- Gutachten zu laufenden Projekten und Ausschreibun- ten. Analog zu 2002 konnten die Bundesmittel für gen wurden erstellt. Fassadenuntersuchungen und Restaurierungen durch projektbezogen organisierte Akutfälle wurden mit Laboranalysen und Beratungen Fremdmittel verdoppelt werden. wissenschaftlich begleitet. Die Forschungsbeiträge zur Die Konservierungsforschung wurde schwerpunkt- barocken Deckenmalerei in Italien, Österreich und mäßig in den Bereichen Stein, Wandmalerei, Gemälde Deutschland auf der internationalen Tagung 2002 in und Skulpturenpolychromie fortgesetzt. Der damit Wien wurden publiziert. verbundene Einsatz in der akademischen Restaura- Gemälde torenausbildung erbrachte wichtige Synergien für die Mehrjährige Projekte wurden fortgesetzt bzw. abge- Werkstätten (Praktikantenhilfen, Nachwuchsvorberei- schlossen: tung) und ebenso für die Publikationstätigkeit. Wien, St. Stephan, Wiener Neustädter Altar; NÖ, Die internationale Zusammenarbeit wurde mit der Pöggstall und Zöbing, spätgotische Retabel; Ktn., Betreuung von 7 Restaurierpraktikanten aus 4 Län- Magdalensberg. Im Zuge von langfristigen Innen- dern, mit mehreren Kongressbeiträgen sowie im Rah- restaurierungen wurden Werke von P. Strudel, J.G. men laufender oder neuer Forschungsprojekte weiter Schmidt und Jannsens bearbeitet. Begonnen wurde fortgesetzt. Abgeschlossen wurde die Erstellung einer eine Untersuchungsreihe zur Evaluierung älterer EDV-Datenbank zur systematischen Erfassung der Gemälderestaurierungen in Bezug auf das jeweilige Dokumentationsunterlagen zu den bisher über 9.400 Kirchenklima. Zur Rettung schwerst gefährdeter Restaurierungen. Gemäldeserien war die Zusammenarbeit mit der Restaurierklasse der Universität für angewandte Kunst RESTAURIERUNG UND FORSCHUNG erfolgreich. 2003 wurden 96 Kunstwerke nach Restaurierung wie- Polychrome Skulptur der an ihre Herkunftsorte zurückgestellt und 71 neu übernommen. Zu diesen Atelierarbeiten kamen 8 Mehrjährige Restaurierungen wurden beendet: Außenarbeiten für größere Gesamtprojekte in 5 Bun- Salzburg, Nonnberg, Vesperbilder; Wien, St. Stephan, desländern. Im Bereich von Untersuchung und For- Ölbergrelief; NÖ, Schönbach, Retabeln. Der neugoti- schung hat das Labor 828 Analyseproben bearbeitet; sche Altarschrein der Pfarrkirche Zöbing wurde vor von den Amtsrestauratoren wurden 140 Fachgutach- Ort, Altarflügel und Predella im Atelier fertiggestellt ten erstellt. (Hochwasserprojekt 2002). Als Beteiligung am Großprojekt der Innenrestaurierung der Kollegienkir- Architektur che in Salzburg waren Musterarbeiten vor Ort und im Atelier zu Altar und Skulpturen der Ivokapelle und für Fassadenprojekte im Bereich der Wiener Ringstraße, die Bestandsaufnahme des übrigen Skulptureninven- Untersuchungen zur Fugenproblematik bei Alpen- tars erforderlich. marmor und Tuffstein, Untersuchungen bzw. Gut- achten zu Fassadenpolychromie und Stuckrestaurie- Textilien rungen. Die barocken Paramente aus der Pfarrkirche Mauer- Steinskulptur bach wurden zurückgestellt. Neu übernommen wur- den Reliquienaufsätze vom Hochaltar der ehem. Umfangreiche Beratungen erfolgten für mehrere Wie- Stiftskirche Mondsee und ein Teilstück der flämischen ner Steinfassaden. Tapisserieserie des Salzburger Domes (als Musterar- Fertig wurden: beit für ein Projekt zur Verbesserung der Langzeit- Wien, St. Stephan, Ölberggruppe; Wien, Minoriten- pflege). kirche, Steinepitaphe; Wien, Palais Trautson/Justiz- Möbel, Holzeinrichtungen ministerium, Festsaal, Aufstellung von 6 ehem. ba- Der Holzkern der barocken Metalltüre der Wallfahrts- rocken Attikastatuen; NÖ, Hainburg, spätromanisches kirche in Loretto (B) wurde konserviert; die Arbeiten Kapitell. am Reliquienschrein aus Mondsee (OÖ) begonnen. Fachlich betreut wurden: Gutachten mit Restaurierproben zu Holzteilen und romanischer Löwe aus Stift Admont, Statue der Leo- Fassungen wurden für den barocken Sakristeischrank poldine Esterhazy von Antonio Canova 1806 aus im Stift Schlierbach (OÖ) erstellt. Außenarbeiten be- Eisenstadt. trafen gotische Flügelaltäre (Zöbing, Schönbach) und Begonnen wurden: barocke Altargemälde mit Klimaschutzbarrieren in Wien, Pfarrkirche Wien-Hietzing, gotische Rotmar- Wien und NÖ sowie die Rückführung der Gonzaga- morepitaphe; Eisenstadt, (B), Dom, Ölberggruppe; truhen (Kärntner Landesmuseum, Pfarrmuseum Mill- Friesach, (K), Karner, Marmorskulpturen. statt). Eine Außenarbeit war am Riesentor von St. Stephan in Metall- und sonstige Objekte Wien zur Nachsorge und Evaluierung der 8 Jahre Die Restaurierung der gotischen Sakramentshausgitter zuvor durchgeführten Konservierung nötig. aus Haimburg (K) wurde beendet. Für die barocke III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 155 von 160

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Kirchentüre von Loretto (B) wurde nach Holzsanie- AMTSHILFE UND rung die Untersuchung, Konservierung und Reini- INTERNATIONALE gung der Metallteile durchgeführt. FACHBEZIEHUNGEN Bodenfunde und Glasgemälde In Österreich wurden Museen in Wien, Krems und Bodenfunde und Glasgemälde wurden gemeinsam Klagenfurt mit Restaurierhilfen unterstützt. mit den Abt. Bodendenkmale und Denkmalforschung Projektberatung und Laboranalysen wurden für bearbeitet. Denkmale in Südtirol, Kroatien, Rumänien und Ägyp- ten geleistet. FORTBILDUNG UND FORSCHUNG Die über 9400 Nummern umfassende Arbeitsdoku- RESTAURIERBEISPIELE mentation von Werkstätten-Objekten und von Außen- Wien 1, St. Stephan, Ölbergrelief (Abb. 1) Die auf der Nordfassade neben dem Bischofstor angebrachte hochgotische arbeiten, die Plansammlung sowie die Restaurier- Ölberggruppe war zuletzt dunkelgrau verschmutzt und in den exponierten dokumentation (5.000 Fotos, 20 Röntgenaufnahmen) Teilen bis auf den Stein abgewittert. Erste Untersuchungen ergaben, dass und die technologischen Material- und Referenz- unter der Schmutzkruste noch etwa 80 Prozent von historischen Polychro- mien aus bis zu fünf Phasen (E. 14. Jh.-18. Jh.) erhalten sind. Das Relief sammlungen wurden weitergeführt. wurde von der Dombauhütte ausgebaut und nach Restaurierung seine Über- tragung in den Innenraum der zugleich revitalisierten Michaelskapelle des NATURWISSENSCHAFTLICHES LABOR Westteiles vorgesehen. Die freigelegte, barocke Letztfassung setzt in variier- ter Farbgebung die szenisch-räumliche Farbgestaltung der Gotik fort und 820 Laborproben wurden analytisch bearbeitet und gibt jetzt wieder eine Vorstellung von der szenischen Wirkung dieses im nach technologischen und konservatorischen Fra- 15./16. Jh. weit verbreiteten Andachtsbildtypus. Das Werk eröffnet neue gestellungen interpretiert. Fortgesetzt wurden die lau- Perspektiven für Erforschung und Erhaltung dieses bedeutenden gotischen Bildtypus und der Polychromie derartiger Steinbildwerke im Raume von fenden Schwerpunkte zu historischen Kunsttechniken Wien und Niederösterreich. und zu Konservierungsmethoden für Gemälde, Skulp- turenpolychromie, Holz- und Steinkonservierung.

Abb. 2: Schloss Riegersburg, Ahnenbilderserie

Riegersburg (NÖ), Schloss, Ahnenbilderserie (Abb. 2) Genealogische Porträtserien gehören zu den wichtigsten Bildzeugnissen zur Familien- und Landesgeschichte, bei denen in der Regel ihre historische Be- deutung die künstlerische überwiegt. In Riegersburg hat sich ein Zyklus von 5 großformatigen Doppelporträts zur Familiengeschichte der Khevenhüller (17. Jh.) erhalten. Im abgebildeten Gemälde sind die Porträts von Ulrich und Bartholomäus Khevenhüller vor belagerten Burgen und Kirchen im Hinter- Abb. 1: St. Stephan, Ölbergrelief grund dargestellt. Ihre Rüstungen entsprechen weitgehend historischen 156 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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Vorbildern des späten Mittelalters mit Familienwappen und die Inschriften und Spielkartenmotiven waren für Kartenspiele bestimmt. Die Gipsplatten mit Quellenangaben darunter halten ausführlich deren ruhmreiche Taten mit Eisenarmierung hatten im letzten Krieg mechanische und Wasserschäden fest. Die ganze Gemäldeserie war schwer durch die Kriegs- und Nach- erlitten. Die zweite Tischplatte hatte nur kleine Fehlstellen, aber eine aufge- kriegsumstände beschädigt und erforderte umfassende Maßnahmen zur Kon- raute Oberfläche. Auf den undekorierten Rückseiten beider Platten klebten servierung von Bildträger und Farbschichten. Nach Konsolidierungen und verschiedene, vom Stukkateur als Unterlage verwendete Blätter der Augs- Reinigung waren Retuschen erforderlich, damit die topographischen Ansich- burger Ordinari Postzeitung vom Februar und März 1790, aus denen sich die ten, historischen Kostüme und Inschriften wieder klar erkennbar wurden. Datierung und wohl auch Lokalisierung für die Herstellung ableiten lässt. Zur Konservierung wurden zunächst die Zeitungsblätter von den Unterseiten ab- gelöst und konservatorisch behandelt. Beim Stuckmarmor der Tischplatte wurden Risse gesichert und die korrodierte Oberfläche in Originaltechnik geschlossen bzw. in den Fehlstellen neu aufgebaut. Nach Abschluss der Feinschliffe wurde mit einer farblosen Wachsmischung überzogen. Eisenstadt (B), Schloss Esterhazy, Leopoldine Esterhazy (Abb. 4) Die aus aus weissem Carraramarmor bestehende, mit polierten und rauen Oberflächen zur bildhauerischen Perfektion gebrachte Statue von Antonio Canova (1805) stand ursprünglich im Leopoldinentempel des Eisen- städter Schlossgartens. Zahlreiche Brüche und bei den dünnen Gewandfal- ten auch Verluste sowie eine stark verschmutzte Oberfläche machten eine Restaurierung nötig. Die Fehlstellen wurden durch echte Marmorergänzun- gen bildhauerisch ausgearbeitet und eingesetzt. Die ursprüngliche Politur- wirkung der Inkarnatteile wurde durch leichte Anfeuerung mit farbloser Acryllösung (zugleich als Oberflächenschutz) an- gedeutet. In der geritzten Landschaftszeichnung auf der Zeichentafel wurde die ursprüngliche Rotockerfarbgebung analytisch nachgewiesen und mit Rö- telstift zurückhaltend ergänzt. Eine genaue Untersuchung zeigte, dass der Porträtkopf ursprünglich für sich ausgearbeitet und mit fast unkennbarer Fuge der Figur aufgesetzt worden ist. Abbildungsnachweis: BDA, Arsenal: 1-4

ABTEILUNG RESTAURIERWERKSTÄTTEN BAUDENKMALPFLEGE – KARTAUSE MAUERBACH Die Werkstätten in Mauerbach widmen sich seit fast Abb. 3: Stift Wilten, von Rückseite einer Scagliolatischplatte 20 Jahren den Themen der Baudenkmalpflege; dabei abgelöste Zeitungsblätter, 1790 dient die ehemalige Kartause als Standort und bevor- zugtes Lehrobjekt. Die Schwerpunkte der Tätigkeit liegen in der Erforschung historischer Materialien und Techniken und moderner Restaurierungsmethoden, der Weiterbildung für alle am Altbau tätigen Berufs- gruppen und im Informationstransfer. Die Kartause als Ausstellungsort zeigte 2003 historische Schlösser und Schlüssel; parallel dazu wurde ein Einblick in die traditionellen Handwerkstechniken des Schlossers, Schmieds und Ziseleurs geboten und aktuelle Metho- den der Metallrestaurierung vorgestellt. Die Besucher konnten das aktuelle Restauriergeschehen im Haus miterleben, wie die Freilegung und Retusche der ba- rocken Fresken in der Kreuzgangecke oder die Reini- gung und Ergänzung des Stuckmarmorportals im Prälatengang. Frei zugängliche Kalkbrände, bei denen Kalkstein in einem traditionellen Kalkofen ge- brannt und anschließend zu Sumpfkalk gelöscht wurde, waren zusätzlicher Anziehungspunkt. Neben den regelmäßig stattfindenden Weiterbildungs- kursen und Seminaren für Maler, Maurer, Schmiede und Ziseleure stießen besonders die Tagungen zum Thema Leitungsführung in Altbauten, Dachsanierung in der Denkmalpflege und Bekämpfung von Mauer- feuchtigkeit auf reges Interesse. Parallel dazu wurden Praxiswochen veranstaltet. Abb. 4: A. Canova, Leopoldine Esterhazy Im Oktober 2003 konnten die Baumaßnahmen im N-Trakt der Kartause abgeschlossen und der Innsbruck (T), Stift Wilten, Scagliolatischplatte (Abb. 3) Tischplatten mit Stuckmarmorintarsie waren für barocke Zier- und Spiel- Abt. Bodendenkmale zur Nutzung übergeben wer- tische beliebt. Zwei undatierte ovale Platten mit grau-weißer Marmorierung den. Im Rahmen dieses Bauabschnittes erfolgte die III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 157 von 160

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Konservierung und Restaurierung einer Stuckdecke neutralen Kalkmörtel geschlossen werden, der sich von den historischen Putzen unterscheidet, aber dennoch den ästhetischen Gesamteindruck der der zarten Ranke im nördlichen Zellentrakt, die Fassade nicht beeinträchtigt. Dieses Arbeitsprogramm verband praxisorien- auf die barocke Erstfassung freigelegt, in Material tierte Ausbildung mit internationaler Zusammenarbeit. und Technik nach Befund ergänzt und abschließend retuschiert wurde. Für die Restaurierung der barocken Wandmalereien in der SW-Ecke des Kreuzganges entwickelte man eine neue Methode der Kittung, basierend auf einem fluoreszierenden Zuschlagstoff, der die Ergänzungen und Retuschen unter UV-Licht leuchten lässt. Im Rahmen der Forschungskooperation mit der TU Wien arbeitet man an der Erforschung historischer Bau- materialien, konkret an Verwitterungsmechanismen von Naturstein, dem Abbindeverhalten von in der Denkmalpflege verwendeten Putzen und Schadens- phänomenen an historischen Kalkputzen.

Abb. 2: Jodokkapelle, Praktikum Abbildungsnachweis: BDA, Mauerbach: 1,2

WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGEN, DOKUMENTATION

BIBLIOTHEKARISCHE AUSSTATTUNG Die wissenschaftliche Präsenzbibliothek des BDA um- fasst folgende Schwerpunkte: Denkmalschutz, Denk- malpflege, Konservierung, mittelalterliche Glas- und Wandmalerei, österreichische Kunstgeschichte und topographische Werke sowie die Zentralkartei zur Kunstgeschichte Österreichs.

FOTODOKUMENTATION Vorhanden sind derzeit 476.907 Negative (Zuwachs: 20.268), 277.256 Dias (8.496) und 538.433 Positive (6.807).

PLANDOKUMENTATION Im Planarchiv des BDA betrug im Jahr 2003 der Zu- wachs 2003 579 Pläne auf einen Gesamtstand von Abb. 1: Ausstellungsplakat 30.163. Ausstellung „Der Schlüssel zur Kartause“ (Abb. 1) Gezeigt wurde eine der umfangreichsten Sammlungen historischer Schlösser und Schlüssel der Hanns Schell Collection – Graz, ergänzt durch Objekte der ARCHIV DES BDA abteilungseigenen Sammlung. Zu den Prunkstücken zählten monumentale Meisterstücke aus dem 16. Jh., reich verzierte Vorhängeschlösser und Schatz- 2003 standen die Aufarbeitung und Archivierung von truhen mit zahlreichen Geheimsperren, symbolbehaftete Schlüssel wie Beständen zur Orgeldenkmalpflege, insbesondere die Witwern- oder Kellermeisterschlüssel, figural ziselierte Miniaturkästchen der systematische Dokumentation der Orgelerhebungs- Renaissance und barocke Kastenschlösser, an denen man die verschiedenen Dekorationstechniken auf Metall – Ätzen, Bläuen, Treiben, Gravieren und bögen aus dem Ersten Weltkrieg inklusive der teil- Ziselieren – studieren konnte. In Kooperation mit der Fa. EVVA wurden weise angeschlossenen Fotodokumentationen im daneben zukunftsweisende Schließsysteme wie die Fingerprint-Erkennung Mittelpunkt der Archivtätigkeit. Der Aktenbestand zur präsentiert und für die Anforderungen in der Denkmalpflege adaptiert. Haager Konvention wurde in den Archivbestand Praktikum der FH Potsdam an der Fassade der Jodokkapelle (Abb. 2) übernommen. Die Arbeiten betreffend die topo- Studenten der Fachhochschule Potsdam absolvierten ein zweiwöchiges Prak- tikum in der Kartause. An den Fassaden der Jodokkapelle im Kreuzgarten er- graphische Aufarbeitung der Denkmalpflegeakten der arbeiteten die Teilnehmer exemplarisch ein Maßnahmenkonzept für die Steiermark sind abgeschlossen – nunmehr sind 7 von konservatorische Behandlung historischer Architekturoberflächen auf Basis 9 Bundesländern topographisch abrufbar. Die bereits einer eingehenden Untersuchung und Befundung. Anschließend erstellte man eine Musterachse, bei der die überlieferten Putze in Kalktechnik konserviert, seit Jahren durchgeführte Aufarbeitung der Denk- angeböscht, hinterfüllt und verpresst wurden. Fehlstellen konnten mit einem malpflegeakten im Österreichischen Staatsarchiv 158 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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(Kriegsarchiv, Militärkanzlei Franz Ferdinand) wurde WISSENSCHAFTLICHE ARBEITEN UND weitergeführt. Einen weiteren Schwerpunkt der PUBLIKATIONEN DER MITARBEITER Serviceleistungen stellte die regelmäßige Betreuung 2003 erschienen zahlreiche wissenschaftliche Publika- der Archivbenützer/innen dar. tionen in in- und ausländischen Periodika und Fach- publikationen zu den Themenkreisen Theorie, SAMMLUNGEN, MATERIALDOKUMENTATIONEN Methodik und Geschichte der Denkmalpflege, Kon- In Mauerbach sind umfangreiche Sammlungsbestände servierung und Restaurierung von Denkmalen, zur Dokumentation von Material und Technik der Ur- und Frühgeschichte, Archäologie sowie Kunst- Baudenkmäler sowie zu Aspekten der historischen und Kulturgeschichte Österreichs. Technologie zu finden. VORTRÄGE, FÜHRUNGEN WEITERBILDUNG AUF DEM GEBIET DER DENKMAL- Zu diesen Themen wurden Vorträge in Fachinstitutio- PFLEGE UND DENKMALFORSCHUNG nen bzw. im Rahmen von nationalen und internatio- nalen Fachtagungen und Kolloquien gehalten. Wei- Außer den vom BDA abgehaltenen Kursen, Semina- ters Führungen durch Ausstellungen, Grabungen, ren und Fachveranstaltungen, die vorwiegend in der Präsentationen von Ergebnissen der Denkmalpflege. Kartause Mauerbach stattfanden, wurden von Mitar- beiter/innen des BDA 2003 an allen einschlägigen ZUSAMMENARBEIT MIT INTERNATIONALEN Universitäts- und Hochschulen Lehrveranstaltungen ORGANISATIONEN UND EINRICHTUNGEN zu den Themen Denkmalschutz, Denkmalpflege und Denkmalforschung durchgeführt. Die Erforschung, Dokumentation und Erhaltung des historischen Erbes erfolgt gemeinsam mit internatio- nalen Organisationen und Fachinstitutionen. Lau- PUBLIKATIONEN DES BDA fende Fachkontakte zu Denkmalpflegeinstitutionen Aus Platzgründen ist die genaue Angabe der einzel- im Rahmen von Tagungen, Kongressen und Fach- nen Titel/Autoren nicht möglich. Auskunft: BDA-Bi- symposien. bliothek, Tel.: 01-53415-124, E-Mail:[email protected] UNESCO WELTERBE (WORLD HERITAGE) Das BDA betreut die fachlich-wissenschaftlichen PERIODIKA Agenden für das Kulturerbe. Bei bereits in die Fundberichte aus Österreich UNESCO-Welterbeliste eingetragenen Stätten arbeitet das BDA mit dem BMBWK zusammen und hält über Österreichische Zeitschrift für Kunst und dieses Kontakt zum Welterbezentrum in Paris. Denkmalpflege EU Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte – gem. hrsg. mit dem Institut für Kunstgeschichte, Universität 2003 hat das BDA auf Einladung der Region Emilia- Wien Romagna die Mitarbeit an einem Interreg IIIB-Projekt begonnen. Reihen Das für zwei Jahre anberaumte ITER-Projekt erarbei- Arbeitshefte zur Baudenkmalpflege/Kartause tet innovative Instrumente zur Erfassung des kulturel- Mauerbach len Erbes historischer Thermalorte. Arbeitshefte zur Österreichischen ICOMOS Kunsttopographie Das österreichische Nationalkomitee von ICOMOS Bedeutende Kunstwerke: gefährdet, konserviert, umfasste im Berichtsjahr 75 Mitglieder und war in der präsentiert – gem. hrsg. mit der Österr. Galerie Diskussion um die österreichischen Welterbestätten Belvedere aktiv. Corpus der mittelalterlichen Wandmalereien ICOM Österreichs – gem. hrsg. mit der Österr. Akademie Durch die Betreuung der nichtstaatlichen Museen, der Wissenschaften Sammlungen und Bibliotheken ist das BDA auch in Corpus Vitrearum Medii Aevi Österreich – die internationale Zusammenarbeit von ICOM einge- gem. hrsg. mit der Österr. Akademie der bunden. Wissenschaften CIHA Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Die Mitarbeit konzentriert sich auf die Wahrnehmung Österreichs des Fachbereichs der Denkmalforschung/Denkmal- Materialhefte/Fundberichte aus Österreich pflege in diesem internationalen Rahmen. Österreichische Kunsttopographie KULTURABKOMMEN Studien zu Denkmalschutz und Denkmalpflege Es erfolgt kontinuierlich eine fachliche Zusammen- Studien zur österreichischen Kunstgeschichte arbeit mit einschlägigen Fachinstitutionen anderer III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 159 von 160

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Länder, die auf seinerzeitige Initiativen oder aktuelle Land frei gewählten) Wochenende im September Kontakte von Amtsangehörigen im Rahmen der stattfindet. Aus diesem Anlass wurde vom Presserefe- Kulturabkommen aufbaut. rat ein Folder (Abb. 1) zum Thema „Stifte & Klöster“ herausgegeben. AUSSTELLUNGEN Österreichs Stifte und Klöster haben eine besondere 2003 wurden zahlreiche Ausstellungen vom BDA Geschichte, wurden an besonderen Plätzen errichtet, veranstaltet (Restaurierwerkstätten, Abteilung für haben das kulturelle Erbe bewahrt, das gesammelte Bodendenkmale) bzw. mit wesentlichen Beiträgen Wissen verwaltet – und stellen nicht zuletzt Denk- bereichert. mäler ersten Ranges dar.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Abb. 2: Baumgarten, ehem. Paulinerkloster Das Programm war weit gestreut: Im Burgenland und in Oberösterreich konnten mit dem Paulinerkloster in Baumgarten (Abb. 2) und dem Klosterkomplex der Minoriten in Wels ehemalige Klosteranlagen besich- tigt werden, während in Kärnten Gurk und in Niederösterreich Geras ihre Pforten öffneten.

Abb. 1: Folder „Europäischer Tag des Denkmalschutzes“ 2003 Eine österreichweite Presse- und Medienbetreuung in Form von Presseaussendungen über die Tätigkeit des BDA auf den Gebieten Denkmalschutz und Denk- malpflege sowie die Veranstaltung von Pressekonfe- renzen und Koordinierung von Presseführungen waren auch 2003 Schwerpunkt der Öffentlichkeits- arbeit. Neben redaktioneller Tätigkeit - die Arbeiten zum vorliegenden Kulturbericht des BMBWK zählen gleichfalls dazu – wurde die Dokumentation der Medienberichterstattung weitergeführt und die Web- site www.bda.at um weitere Informationen erweitert und regelmäßig aktualisiert.

European Heritage Day / Journées européenes du Patrimoine Einen weiteren Fixpunkt im Rahmen der Öffentlich- keitsarbeit stellt der alljährliche Europäische Tag des Denkmalschutzes dar, der in Österreich im Berichts- jahr am 21. September 2003 begangen wurde. Es han- Abb. 3: Stift Stams, Hochaltar, Detail delt sich dabei um eine Aktion des Europarates, die Die Zisterzienserstifte Rein in der Steiermark und in allen europäischen Ländern an einem (in jedem- Stams (Abb. 3) in Tirol waren ebenso Ausflugsziel wie 160 von 160 III-148 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument

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das Kollegiatsstift Mattsee in Salzburg oder Kloster St. Peter in Bludenz. In Wien schließlich war das Kloster der Salesianerinnen am Rennweg für Besu- cher geöffnet. Insgesamt nutzten ca. 11.000 Besucher/innen die Gelegenheit, sich näher mit dem kulturellen Erbe zu befassen, davon der Großteil in Oberösterreich – bedingt durch das vom Verein Denkmalpflege in Oberösterreich zusammen mit dem Landeskonser- vatorat erarbeitete dichte zusätzliche Veranstaltungs- programm zum Sonderthema „Archäologie und Mu- seum“.

Abb. 4: Tag des Denkmalschutzes in Oberösterreich: Führung durch archäologische Ausgrabung im antiken Lauriacum, Enns

Abbildungsnachweis: BDA, PR: 1 BDA: 2-4