BESCHLUSSPROTOKOLL

über die öffentliche Sitzung des Gemeinderates der Gemeinde Graben-Neudorf am Montag, 27.07.2020

TOP 1 Fragestunde - ohne Beschluss -

TOP 2 Genehmigung der Niederschrift über die öffentliche Verhandlung des Gemeinderates vom 06.07.2020

Die Niederschrift über die öffentliche Verhandlung des Gemeinderats am 06.07.2020 wurde ohne

weitere Aussprache einstimmig genehmigt.

TOP 3 Anpassung der Kindergartenentgelte zum Kindergartenjahr 120/2020 2020/21 1. Ergänzung

Am 24.06.2019 hatte der Gemeinderat die Kindergartenentgelte für das Kindergartenjahr 2019/2020 um 3% angepasst.

Seit dem 01.09.2019 werden folgende Entgelte pro Monat (umgelegt auf 11 Monate) erhoben:

Regelgruppe ab 3 Jahre (30,75 h/Woche Betreuung): 123,- Euro

VÖ-Gruppe ab 3 Jahre (32,5 h/Woche Betreuung): 143,- Euro (ohne Essen)

VÖ-Gruppe im Waldkindergarten (30 h/Woche Betreuung) 133,- Euro

Ganztagesgruppe ab 3 Jahre, im Kindergarten „Arche Noah“ (49,25 h/Woche Betreuung): 259,- Euro (zzgl. 95,- € Essen)

Ganztagesgruppe ab 3 Jahre, im Kindergarten „Sonnenschein“ (51,25 h/Woche Betreuung): 273,- Euro (zzgl. 95,- € Essen)

Kleinkindbetreuung für Kinder ab 1 Jahr und Altersgemischte Gruppen ab 2 Jahren (32,5 h/Woche Betreuung): 339,- Euro (ohne Essen)

Eingewöhnungsphase (ab 2 J.11 Monate, max. 4 h/Tag): 123,- Euro

Die Geschwisterermäßigung erfolgt in Höhe des Regelgruppenbetrages, sofern beide Kinder einer Familie einen Kindergarten in Graben-Neudorf besuchen. Besuchen drei oder mehr Kinder einer Familie einen Kindergarten in Graben-Neudorf, ist das 3. und weitere Kind beitragsfrei.

Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020

Die Preise für das Essen wurden nicht erhöht und betragen pro Monat für das verpflichtende Essen in der Ü3-Ganztagsgruppe 95,- Euro für das optional buchbare Essen in den U3- oder VÖ-Ü3-Gruppen 72,- Euro

Die Kindergartenentgelte im Erstaufnahmemonat werden spitz abgerechnet. Dabei wird ein Tagessatz ausgehend vom jeweiligen Monatsentgelt dividiert durch durchschnittliche 20 Öffnungstage errechnet. Diese Tagessätze werden so dann auch an die Träger zur Erhebung im Erstaufnahmemonat weitergegeben. Für die Eingewöhnungszeit ab 2 Jahren und 11 Monaten wird das Entgelt für die Regelgruppe erhoben.

Der Gemeindetag hat mit Schreiben vom 01.07.2020 den Gemeinden mitgeteilt, dass sich die Vertreter des Gemeindetages, Städtetages und der Kirchen in Baden-Württemberg sehr intensiv mit der Frage befasst haben, in welcher Weise eine Fortschreibung der Gemeinsamen Empfehlung zur Festsetzung der Elternbeiträge für das Kindergartenjahr 2020/2021 erfolgen kann.

Grundsätzlich streben alle Verbände einen Kostendeckungsgrad von 20 % durch Elternbeteiligung an. Im Rahmen des kommunalen Selbstverwaltungsrechts obliegt der Gemeinde die Hoheit über ihre Kindergartenentgelte selbst zu entscheiden, wobei zum einen wirtschaftliche Haushaltsinteressen gegenüber sozialpolitischen Aspekten abzuwägen sind.

Angesichts der zwischenzeitlich sehr weitreichenden Einschränkungen für den Betrieb der Kindertageseinrichtungen war eine Festlegung für eine Empfehlung bis zuletzt jedoch nicht vernünftig möglich. Mit dem in Baden-Württemberg zum 29. Juni 2020 gestarteten Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen ist aus Sicht des Gemeindetags nun aber eine hinreichend belastbare Grundlage gefunden, um eine Empfehlung aussprechen zu können. Angesichts der nach wie vor durch die Pandemie beeinträchtigten Lage kann eine solche Empfehlung allerdings nur für das Kindergartenjahr 2020/2021 erfolgen.

Dabei wird davon ausgegangen, dass es den Einrichtungen zunehmend gelingen wird, den teilnehmenden Kindern den zeitlichen Betreuungsrahmen anzubieten, der auch vor Beginn der pandemiebedingten Einschränkung möglich war. In Graben-Neudorf haben nahezu alle Kindergärten den Regelbetrieb wieder aufnehmen können. Dort wo der Regelbetrieb eingeschränkt ist, wird der zu erhebende Elternbeitrag entsprechend dem Beschluss des Gemeinderats vom 15.06.2020 im Verhältnis zum angebotenen Betreuungsumfang angepasst.

Damit gewährleisten die Träger auch in Zeiten einer solch einschneidenden Pandemie ein bedarfsgerechtes und qualitativ beachtliches Angebot der Kinderbetreuung und zugleich der frühkindlichen Bildung und leisten damit einen essenziellen Beitrag zur gesellschaftlichen Stabilisierung in der jetzigen Krisenzeit. Die Sicherstellung dieses Angebots beansprucht die Träger jedoch nicht nur in einem hohen Maße organisatorisch, sondern schlägt durch steigende Personal- und Sachkosten, besonders zur Bewältigung der Hygieneanforderungen, auch finanziell zu Buche. Hinzu kommen die allgemeinen Kostensteigerungen, die unabhängig von der Corona-Pandemie zu verzeichnen sind.

Die Vertreter des Gemeindetages, Städtetages und der Kirchen haben sich vor diesem Hintergrund darauf verständigt, diese Kostensteigerung zumindest zu einem gewissen Teil auch bei ihrer gemeinsamen Empfehlung zur Fortschreibung der Elternbeiträge für das Kindergartenjahr 2020/2021 zu berücksichtigen und empfehlen eine Erhöhung der Elternbeiträge pauschal um 1,9 Prozent.

Diese moderate Erhöhung bleibt bewusst hinter der tatsächlichen Kostensteigerung zurück, um so zwar einerseits die Einnahmeausfälle nicht zu groß werden zu lassen, andererseits aber auch die Eltern nicht über Gebühr zu belasten. Demnach ist es angesichts der erheblich rückläufigen Steuereinnahmen der öffentlichen Hand wie auch der Kirchen geboten, eine ansteigende Kostenentwicklung mit einer moderaten Anpassung der Elternbeiträge zu begleiten. Dies insbesondere deshalb, weil die Kommunalen Landesverbände und die Kirchen in Baden-

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Württemberg grundsätzlich einen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent durch Elternbeiträge anstreben.

Den kirchlichen und kommunalen Kindergartenträgern wird daher für das Kindergartenjahr 2020/2021 bei Erhebung von 11 Monatsraten

- für den Regelkindergarten ein Beitrag von 130 €/Monat sowie

- für die U3-Betreuung in Kinderkrippen ein Beitrag von 384 €/Monat bei einer Betreuungszeit von 30h/Woche empfohlen. Bei Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten (durchgehend 6 Stunden = 30h/Woche) wird ein Zuschlag von 25 % für gerechtfertigt gehalten. Für sonstige Angebotsformen (insbesondere Ganztagesbetreuung) erfolgt keine landesweite Empfehlung zur Höhe der Elternentgelte.

Folgende Tabelle zeigt die Erhöhung des Entgelts für die Regelgruppe in Graben-Neudorf sowie den vom Gemeindetag, den Kirchen und den kommunalen Landesverbänden empfohlenen Beitrag in den vergangenen Jahren auf.

monatliches Entgelt Empfehlung des für die Regelgruppe Kindergartenjahr Erhöhung um Gemeindetags und in € in Graben- der Kirchen Neudorf 2009/2010 83,-- 92,-- 2010/2011 3% 85,-- 95,-- 2011/2012 5% 89,-- 97,-- 2012/2013 2% 91,-- 99,-- 2013/2014 5% 96,-- 102,-- 2014/2015 3% 99,-- 105,-- 2015/2016 5% 104,-- 108,-- 2016/2017 5% 109,-- 112,-- 2017/2018 6-8% 116,-- 121,-- 2018/2019 3% 119,-- 124,-- 2019/2020 3% 123,-- 128,-- 2020/2021 1,9% 130,-- Die von den Dachverbänden vorgeschlagenen Kindergartenentgelte stellen Empfehlungen dar, wobei diese Sätze im kirchlichen Bereich als Landesrichtsätze gelten. Die Gemeinde Graben- Neudorf liegt seit Jahren unter diesen Richtwerten.

Nachfolgend werden die in Graben-Neudorf geltenden Entgelte für das Kindergartenjahr 2019/2020 bei einer Erhöhung um (gerundet) 1,9 % dargestellt. Die Erhöhung ist fettgedruckt. Die Zahlen in Klammern geben die aktuellen Richtsätze des Gemeindetags und der Fachverbände an.

Regelgruppe ab 3 Jahre (30,75 h/Woche Betreuung): 125,- Euro (130,- €)

VÖ-Gruppe ab 3 Jahre (32,5 h/Woche Betreuung): 146,- Euro (163,- €)

VÖ-Gruppe im Waldkindergarten (30 h/Woche Betreuung) 136,- Euro (163,- €)

Ganztagesgruppe ab 3 Jahre, im Kindergarten „Arche Noah“ (49,25 h/Woche Betreuung): 264,- Euro (zzgl. 95,- € Essen)

Ganztagesgruppe ab 3 Jahre, im Kindergarten „Sonnenschein“ (51,25 h/Woche Betreuung): 278,- Euro (zzgl. 95,- € Essen)

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Kleinkindbetreuung für Kinder ab 1 Jahr und Altersgemischte Gruppen ab 2 Jahren (32,5 h/Woche Betreuung): 345,- Euro (ohne Essen) (384,- €)

Eingewöhnungsphase (ab 2 J.11 Monate, max. 4 h/Tag): 125,- Euro

Die Kostendeckungsgrade der Elternentgelte (inklusive der kalkulatorischen Kosten) lagen im Jahr 2019 wie folgt: Durchschnitt aller Kindergärten: 14% (2018: 16%) kommunaler Kindergarten: 18% (2018: 18%) katholische Kindergärten: 13% (2018: 16%) evangelische Kindergärten: 13% (2018: 14%)

Entgelt für die Ganztagesbetreuung im St. Josef Kindergarten ab September 2021

Der St. Josef Kindergarten wird ab Eröffnung des neuen Kindergartens in der Fröbelstraße voraussichtlich ab September 2021 eine Ganztagesbetreuung für alle Kinder bis zum Schuleintritt mit 50 Wochenstunden in der Zeit von 7 bis 17 Uhr anbieten können. Auf dieses Angebot soll frühzeitig hingewiesen werden, damit interessierte Eltern sich zeitnah anmelden können. Hierfür ist es erforderlich, die Entgelte für die U3-GT-Betreuung sowie für die Ü3-GT Betreuung festzusetzen. Es war bisher der Wunsch der Gemeinde, in jedem Kindergarten im Ort bei gleichen Betreuungszeiten die gleichen Entgelte zu erheben.

Derzeit bietet in Graben-Neudorf nur der Tageselternverein (TEV) über die Tagespflegepersonen (TPP) und den TigeR eine Ganztagesbetreuung für unter 3-jährige Kinder an. Die Kosten belaufen sich ab einem Einkommen über 3.600,-- € bei ca. 647,-- Euro incl. Essen. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus dem einkommensabhängigen Betrag der „Kostenbeitragstabelle Tagespflege unter 3 Jahren“, den die Eltern an die Wirtschaftliche Jugendhilfe bezahlen und einem zusätzlichen individuell mit der Tagespflegeperson zu vereinbarenden Betrag von in der Regel 1,-- € pro Betreuungsstunde. Dies ergibt bei 200 Betreuungsstunden im Monat ein gesamtes Entgelt zwischen 200,-- Euro bis zu 647,- Euro.

Nach der Erhebung des Landratsamts über die U3-Elternbeiträge für 2017/2018 in allen Landkreiskommunen lagen damals die Monatsbeträge bei einer Ganztagsbetreuung ab 45 h/Woche zwischen 357,-- in Walzbachtal und 720,-- Euro in Forst.

Ausgehend vom Graben-Neudorfer Tarif von 345,-- Euro für die U3-VÖ-Betreuung mit 32,5 Wochenstunden Betreuungszeit, wäre prozentual hochgerechnet bei einer U3-Betreuungszeit von 50 Stunden / Woche ein monatliches Entgelt von 531,-- Euro zzgl. Essensgeld zu erheben.

Für die Ganztagesbetreuung mit 50 Stunden/Woche der über 3-jährigen Kinder im Kindergarten St. Josef ab voraussichtlich September 2021 sollte bei einer Betreuungszeit von 50 Stunden/Woche analog hochgerechnet ein monatliches Entgelt von 272,-- € (zzgl. Essensgeld) erhoben werden.

Die von der Gemeinde vorgeschlagenen Entgelte werden/wurden mit den Trägern abgestimmt und den Elternbeiräten zur Kenntnis gegeben.

Beschluss: Der Gemeinderat beschließt, die Erhöhung der Kinderartenentgelte zum Kindergartenjahr 2020/2010 zurückzustellen. Darüber hinaus wird das Entgelt für die Ganztagesbetreuung im neuen Kindergarten St. Josef mit einer Betreuungszeit von 50h/Woche ab voraussichtlich September 2021 wie folgt erhoben:

- für Kleinkinder im Alter bis zu 3 Jahren (GT/U3): 531,- Euro (zzgl. 95,-- Euro Essen)

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- für Kinder im Alter über 3 Jahren bis Schuleintritt (GT/Ü3): 272,- Euro (zzgl. 95,-- Euro Essen)

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

TOP 4 Bebauungsplan „Streitgärten III (Kammerforst-Erweiterung), 1. 130/2020 Änderung“ Änderung des Bebauungsplans im vereinfachten Verfahren

1. Anlass der Bebauungsplan-Änderung In der Gemeinde Graben-Neudorf existiert im Süden der Ortslage das Baugebiet zum Bebauungsplan „Streitgärten III (Kammerforst-Erweiterung)“, rechtskräftig seit dem 11.12.2014. Der Bebauungsplan regelt die Erweiterung des Betriebsgeländes der Firma SEW-EURODRIVE. Das durch den Bebauungsplan umfasste Gewerbegebiet wird zurzeit bebaut. Für den Bebauungsplan „Streitgärten III (Kammerforst-Erweiterung)“ soll nun eine Änderung erfolgen. Ausschlaggebend für die Aufstellung des Änderungsplanes ist eine veränderte Planung der Firma SEW-EURODRIVE. Es hat sich gezeigt, dass die bisherigen Festsetzungen des Bebauungsplanes „Streitgärten III (Kammerforst-Erweiterung)“ hinsichtlich der Höhe der baulichen Anlagen, der angedachten Gestaltung der Lagerräume der Firma SEW ausschließlich im Gebiet GE 2 nicht gerecht wird. Diese plant eine Erhöhung der Werksgebäude auf bis zu 28 m nicht nur im GE 2, sondern auch im GE 1, in dem diese Gebäudehöhe bislang noch nicht zulässig ist.

2. Ziele und Zwecke der Plan-Änderung Um den Bedürfnissen der Firma SEW-EURODRIVE, welche in Graben-Neudorf den größten Arbeitgeber darstellt und daher auch von großer Bedeutung für die gewerbliche Entwicklung der Gemeinde ist, Rechnung zu tragen, soll ein Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst. Der Änderungsplan greift nicht in die Grundzüge der bisherigen Bebauungsplaninhalte ein, sondern nimmt ausschließlich gestalterische und funktional begründete Anpassungen der bestehenden Festsetzungen zur Gebäudehöhe vor.

Zukünftig soll auch für das Gebiet GE 1 die Gebäudehöhe auf einer Grundfläche von bis zu 4.500 m² auf max. 28 m erhöht werden, wobei die Grundflächen von GE 1 und GE 2 zusammen zu rechnen sind.

Die festgesetzte Grundfläche von bis zu 4.500 m², auf welcher Gebäude bis zu 28 m Höhe erlaubt sind, wird mit der neuen Planung nicht überschritten. Es handelt sich somit lediglich um eine Neuverteilung der erhöhten Werksbauten.

3. Lage und Plangebiet Das Plangebiet befindet sich im Osten der Gemeinde Graben-Neudorf am Ortsausgang Richtung Bruchsal. Der Geltungsbereich schließt sich nord-östlich an das bestehende Firmengelände der SEW-EURODRIVE an. Der durch die K 3531 südliche Teil des Geltungsbereiches ist bereits bebaut. Der nördliche Teil soll nun nach Fertigstellung der Bebauung im südlichen Bereich ebenfalls bebaut werden.

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Die nicht maßstäbliche Darstellung des bestehenden Bebauungsplans beschreibt den Geltungsbereich der Bebauungsplan-Änderung, die Flächen GE 1 und GE 2 befinden sich nördlich der Kreisstraße.

4. Vereinfachtes Verfahren Die Gemeinde kann das vereinfachte Verfahren gem. § 13 BauGB anwenden, wenn durch die Änderung oder Ergänzung eines Bauleitplans die Grundzüge der Planung nicht berührt oder durch die Aufstellung eines Bebauungsplans in einem Gebiet nach § 34 der sich aus der vorhandenen Eigenart der näheren Umgebung ergebende Zulässigkeitsmaßstab nicht wesentlich verändert wird oder er lediglich Festsetzungen nach § 9 Abs. 2 a oder 2 b enthält, die Zulässigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen, nicht vorbereitet oder begründet wird und keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 b genannten Schutzgüter bestehen.

Der Bebauungsplan erfüllt die oben genannten Voraussetzungen für das Aufstellungsverfahren nach §13 BauGB, da nicht in die Grundzüge der bisherigen Planung eingegriffen wird, sondern lediglich eine Anpassung der textlichen Festsetzungen in Bezug auf die Gebäudehöhe vorgenommen wird.

So galt bislang für die Gebiete GE 2 und GE 3 die Ausnahme die Gebäudehöhe auf einer Grundfläche von jeweils bis zu 4.500 m² auf maximal 28 m zu erhöhen. Zukünftig soll auch für das Gebiet GE 1 die Gebäudehöhe auf einer Grundfläche von bis zu 4.500 m² auf max. 28 m erhöht werden, wobei die Grundflächen von GE 1 und GE 2 zusammen zu rechnen sind.

Dadurch ist gewährleistet, dass die Grundzüge der Planung nicht berührt werden, da sich die zu überbauende Fläche, auf welcher eine Höhe von max. 28 m zulässig ist, nicht vergrößert. Zudem sind im Gebiet GE 1 bereits heute schon Gebäude von 20 m Höhe zulässig.

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Die zukünftig für einen geringen Teil der Fläche erlaubte Erhöhung um 8 m generiert zudem eine zur Umgebung passendere Verteilung des bereits bestehenden Maßes der baulichen Nutzung im Plangebiet und schafft gleichzeitig eine klare Kante zum Straßenraum.

Auch hinsichtlich des Natur- und Landschaftsschutzes sowie des Artenschutzes sind aufgrund der Erhöhung keine Beeinträchtigungen zu erwarten. Durch die Festsetzungen entsteht eine klare Gebäudekante parallel zur Straße „Am Kammerforst“ die in Ihrer Höhe zur im nordöstlich angrenzenden Waldfläche hin abflacht.

Die Vereinfachung dieses Verfahrens liegt im möglichen Wegfall der folgenden herkömmlichen Verfahrensschritte:

- frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung (§ 3 Abs. 1 BauGB) - frühzeitige Behördenbeteiligung (§ 4 Abs. 1 BauGB) - öffentliche Auslegung des Planentwurfs (§ 3 Abs. 2 BauGB)

Wahlweise zur Beteiligung der betroffenen Öffentlichkeit darf aber auch die herkömmliche öffentliche Auslegung durchgeführt werden (§ 3 Abs. 2 BauGB). Anstelle der Beteiligung der berührten Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange darf wahlweise die herkömmliche Beteiligung durchgeführt werden (§ 4 Abs. 2 BauGB). Die Entscheidung hierzu sollte anhand des konkreten Einzelfalls entschieden werden.

Bei der Änderung eines Bebauungsplans im vereinfachten Verfahren ist die Durchführung einer Umweltprüfung nicht erforderlich (§ 13 Abs. 3 BauGB). Auch ist kein Umweltbericht zu erstellen. Darauf ist bei der Beteiligung der betroffenen Öffentlichkeit hinzuweisen.

Beschluss: 1. Der Bebauungsplan „Streitgärten III (Kammerforst-Erweiterung) wird im vereinfachten Verfahren nach § 13 BauGB geändert. Gegenstand der Bebauungsplanänderung ist Teil A Textliche Festsetzung, Ziffer 2.1. Die Festsetzung lautet bisher: „Im Gebiet GE 2 darf auf einer Grundfläche von bis zu 4.500 m² und im GE 3 auf einer Grundfläche von bis zu 4.500 m² die Gebäudehöhe auf max. 28 m erhöht werden.“ Die Festsetzung lautet nach Änderung des Bebauungsplanes „In den Gebieten GE 1 und GE 2 darf auf einer Grundfläche von zusammengerechnet 4.500 m² die Gebäudehöhe auf max. 28 m erhöht werden. Im GE 3 darf auf einer Grundfläche von bis zu 4.500 m² die Gebäudehöhe auf max. 28 m erhöht werden.“

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

Beschluss: 2. Der Änderungsentwurf des Bebauungsplans in der Fassung von 28.05.2020 wird gebilligt.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

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Beschluss: 3. Die Beteiligung der Öffentlichkeit findet durch öffentliche Auslegung statt (§ 3 Abs. 2 BauGB). Die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange findet durch die herkömmliche Beteiligung statt. (§ 4 Abs. 2 BauGB).

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

TOP 5 Klimaschutzstrategie - Beauftragung des eea-Prozesses und 132/2020 Beauftragung eines Wärmekonzeptes

Der Landkreis hat viele Ziele aus dem 2014 verabschiedeten Klimaschutzkonzept „zeozweifrei bis 2050“ erreicht, manche sogar übertroffen. Daher erwägt der Kreistag aktuell, die Ziele auf 2035 zu verkürzen. Zu diesem Zweck werden alle Kommunen des Landkreises finanziell und organisatorisch dabei unterstützt, eine kommunale Klimaschutzstrategie auf den Weg zu bringen.

Das Ziel ist die Implementierung eines kommunalen Klimaschutzprozesses. Als Ergebnis hat die Kommune eine verabschiedete Klimaschutzstrategie mit konkreten Zielen, verorteten Maßnahmen und einer laufenden Fortschreibung, mit der auch künftige Vorgaben des Landes erfüllt werden können.

Die Akteure aus Verwaltung, Politik, im Einzelfall ggf. auch bürgerschaftlichem Engagement, sollen dabei mitentscheiden können, welche klimaschutzwirksamen Maßnahmen zuerst und vordringlich angegangen werden sollen. Gleichzeitig soll die Bedeutung des Klimaschutzes in allen Ebenen der Kommune betont werden.

Der Gemeinderat von Graben-Neudorf hat im Rahmen der Beratung des Haushalts 2020 beschlossen, jährlich 1,25 Millionen Euro für den kommunalen Klimaschutz bereitzustellen. Die Verwaltung wies mehrfach darauf hin, dass es zunächst einer umfassenden Klimaschutzstrategie bedarf.

Zum Einstieg in den Prozess in Graben-Neudorf hat deshalb am 16. Juni eine virtuelle Klimaschutzwerkstatt mit Vertretern des Gemeinderates und der Verwaltung stattgefunden. Im Auftaktworkshop wurden zunächst kreative Ideen für den Klimaschutz in der Kommune gesammelt. In einem Inputvortrag gab die Umwelt- und EnergieAgentur einen Überblick über die aktuellen Klimaschutzaktivitäten im Landkreis und die Möglichkeiten für die Gemeinde Graben- Neudorf, ein Schwerpunkt war das Potenzial für Photovoltaik.

In Abstimmung mit der Umwelt- und EnergieAgentur des Landkreises schlägt die Verwaltung nunmehr folgende Maßnahmen vor:

1. Durchführung es European-Energy-Award-Prozesses Der Klimaschutzprozess des European-Energy-Awards eignet sich besonders zum Erreichen der klimaneutralen Verwaltung bis 2040. In dem Prozess werden über mindestens 3 Jahre Strukturen in der Verwaltung aufgebaut, die Situation vor Ort analysiert, Maßnahmen entwickelt, priorisiert und umgesetzt und eine Vergleichbarkeit mit über 200 teilnehmenden Kommunen deutschlandweit geschaffen. Dabei wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der jede einzelne Kompetenz der Kommune

8 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020 auf ihre energieeffiziente, ressourcenschonende und klimaschützende Umsetzung überprüft und stetig verbessert.

Im Landkreis Karlsruhe sind bereits 6 Kommunen im Prozess zertifiziert und der Landkreis selbst hat sogar eine „Gold“-Zertifizierung erhalten. Die EEA-Prozesse werden von der Umwelt- und Energieagentur beratend unterstützt.

Der European-Energy-Award-Prozess führt zusammen. Er ist die Leitschnur im Prozess der Kommune hin zur klimaneutralen Verwaltung als auch zu einer klimaneutralen Kommune in allen Sektoren und in allen Themenfeldern. Hier werden alle Tätigkeiten im Klimaschutz gebündelt, überprüft, stetig verbessert sowie konkrete Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Es wird dafür gesorgt, dass alle relevanten Akteure z.B. in Klimaschutzwerkstätten zusammenkommen. Erkenntnisse aus dem EEA können bidirektional mit der kommunalen Energie- und Wärmeplanung ausgetauscht werden.

Prozessablauf:

Der eea startet mit einer Ist-Analyse über sechs Handlungsfelder und gibt Antworten auf die Fragen

• Wie steht die Kommune hinsichtlich Klimaschutz da? • Welche positiv wirkenden Maßnahmen haben wir bereits umgesetzt? • Welche Maßnahmen versprechen ein gutes Aufwands-/Nutzenverhältnis?

Unter Federführung des Energieteams wird dann ein konkreter Maßnahmenkatalog entwickelt, mit dem die Ziele des eea erreicht werden können. Dabei koordiniert das Energieteam die

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Maßnahmenfindung und -verabschiedung mit den anderen Prozessen, also Klimaschutzwerkstatt und Energieplan, um alle Akteursgruppen der Kommune einzubinden.

Nach der Verabschiedung des Maßnahmenkatalogs wird in einem externen Audit geprüft, ob die eea- Kriterien erfüllt sind und das eea-Siegel verliehen wird.

Die Teilnahme an dem Prozess wird durch das Förderprogramm „Klimaschutz Plus“ in Höhe von 10.000 € vom Land gefördert. Voraussetzung ist der Beschluss des Gemeinderates zur Teilnahme am European Energy Award Prozess. Die UEA könnte als zertifizierte eea-Beraterin den Prozess extern moderieren. Ein Angebot ist der Vorlage beigelegt.

2. Erstellung einer Wärme- und Energieplanung für Graben-Neudorf In der Novelle des Klimaschutzgesetzes werden große Kreisstädte und weitere Gebietskörperschaften mit mehr als 20.000 Einwohnern zu einer „kommunalen Wärmeplanung“ verpflichtet. Bis spätestens zum Jahr 2023 muss eine solche Planung vorliegen. Im Landkreis Karlsruhe gibt es bereits einen übergeordneten Energieplan in Form einer geodatenbasierten Datenbank, der stetig fortgeschrieben wird (siehe Beispielabbildung links). Im Gegensatz zu einem „Wärmeplan“ werden im „Energie- plan“ auch die Handlungsfelder Strom und Verkehr mitberücksichtigt. Der Energieplan des Landkreises bietet die optimale Grundlage zur Erstellung einer individuellen und detaillierten Planung auf Städte- und Gemeindeebene. Die Wärme- und Energieplanung der Kommune deckt Potenziale zur nachhaltigen und effizienten Energie- und Wärmeversorgung lokal auf. Sie ist der Grundstein zur weiteren Planung und zur Entwicklung von Strategien zum optimalen Ausbau einer ressourcenschonenden Energieversorgung vor Ort.

Die Ergebnisse aus der Energie- und Wärmeplanung können zur Umsetzung in einem Quartierskonzept verwendet werden. Die Erstellung und Umsetzung im Rahmen vom Sanierungsmanagement werden vom Bund über das Programm „KfW 432 – energetische Stadtsanierung“ mit 65 % gefördert.

3. Neuaufstellung des Kommunalen Energiemanagements Das Kommunale Energiemanagement erfordert neben der strukturierten monatlichen Erfassung sämtlicher Verbrauchsdaten und der zugehörigen Auswertung der Verbrauchsverläufe auch eine Begehung der Hochbauten sowie des Freibades mehrfach im Jahr. Bei diesen Begehungen wird die Funktion der technischen Anlagen kontrolliert, gegebenenfalls werden Einstellungen der Regelungstechnik optimiert und es wird mit Ihrem Personal, das für die Betreuung der Gebäude zuständig ist, über Maßnahmen zur Verbrauchsoptimierung diskutiert. Außerdem wird das Personal soweit notwendig in den Umgang mit der Technik eingewiesen. Selbstverständlich gehören auch Langzeit-Messungen z. B. von Temperaturverläufen zum Programm, um so die Anpassungen der Regelungstechnik zu optimieren. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der Gebäudebegehungen werden dokumentiert und zusammen mit Hinweisen auf Reparatur- bzw. Handlungsbedarf an die Bauverwaltung versandt. Zur Dokumentation der Ergebnisse und der Verbrauchsentwicklung wird ein Jahres-Energiebericht erstellt, der dann auch in den Gremien der Gemeinde diskutiert werden kann. Der Jahres-Energiebericht, der die Anforderungen des Standard-Energieberichtes Baden- Württemberg erfüllt, wird jeweils auch eine Darstellung von vorgeschlagenen, geplanten und durchgeführten energierelevanten Maßnahmen enthalten. Es wird eine Priorisierung der vorgeschlagenen Maßnahmen sowie eine Kennzeichnung als "nicht/gering investive Maßnahmen" und "investive Maßnahmen" erfolgen.

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Die Verwaltung schlägt vor, eine Neuaufstellung des Kommunalen Energiemanagements vorzunehmen und die von der UEA empfohlene isuf GmbH mit der Steuerung des kommunalen Energiemanagements zu beauftragen. Der Verwaltung liegt ein Angebot der isuf GmbH, Weiskirchen vor:

• Position 1 Aufbau des Energiecontrollings in 2020 10.881,06 € • Position 2 Energiecontrolling Jahr 2021 17.098,81 € Gesamtkosten brutto 27.979,87 €

4. Weitere Klimaschutzmaßnahmen einleiten • Ausarbeitung Förderprogramm für Bürger/innen • Erarbeitung Beschaffungsleitfaden Verwaltung • Beratung nachhaltiger Vorgärten • Durchführung weiterer Klimaschutzwerkstätten, wie z.B. Mobilität • Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen (LED-Tauschaktion, E-Mobilitäts-Tag, Fahrradreparaturstationen, Essbare öffentliche Hochbeete, Verschenk-Ecken / Reste- Kühlschränke, Förderung DIY-Kurse etc.) • Unterstützung der Ausbringung von „Schwarzer Erde“ (terra preta)

5. Förderprogramm KfW 432 Energetische Stadtsanierung / integriertes Quartierskonzepte nutzen Die genannten Maßnahmen der Punkte 2-4 sind förderfähig im Rahmen des Förderprogramms KfW 432 „Energetische Stadtsanierung / integrierte Quartierskonzepte“. Die Verwaltung schlägt vor, einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Über das Förderprogramm können die Maßnahmen der Punkte 2-4 mit 65 Prozent bezuschusst werden. Die Antragstellung bei der KfW-Bank könnte sofort erfolgen. Die Bewilligung liegt in der Regel nach spätestens 4-6 Wochen vor. Sollte das Programm „Energetische Stadtsanierung / integriertes Quartierskonzept“ samt aller inkludierten Einzelmaßnahmen umgesetzt werden, stellt sich die Kalkulation für das Projekt wie folgt dar. Einzelheiten zur Kalkulation sind in der Anlage 3 „Kalkulation Quartierskonzept Graben-Neudorf“ dieser Sitzungsvorlage beigefügt.

Gesamtkosten der Maßnahmen 2-4 161.840,00 € KfW Zuschuss 65% 105.196,00 € Personelle Eigenleistung der Kommune (15%) 23.800,00 € Finanzieller Eigenanteil der Kommune (20%) 32.844,00 €

Beschluss: 1. Der Gemeinderat beschließt die Teilnahme am European Energy Award Prozess (eea) und beauftragt die Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe mit der Prozessmoderation zum Preis von 27.492,- EUR (brutto). Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung einen Förderantrag im Rahmen des Programms „Klimaschutz Plus“ des Landes Baden-Württemberg zu stellen, um den eea-Prozess mit einem Zuschuss des Landes von 10.000,- EUR zu fördern.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

11 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020

Beschluss: 2. Der Gemeinderat beschließt, dass eine Beauftragung der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises mit der Erarbeitung eines Wärme- und Energieplans für Graben-Neudorf angestrebt werden soll.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

Beschluss: 3. Der Gemeinderat beschließt die Neuaufstellung des kommunalen Energiemanagements und beauftragt die isuf GmbH mit der Durchführung des kommunalen Energiemanagements zum Preis von 27.979,87 EUR (brutto).

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

Beschluss: 4. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung die unter Ziffer 4 der Vorlage genannten weiteren Klimaschutzmaßnahmen einzuleiten.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

Beschluss: 5. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung einen Förderantrag im Rahmen des Förderprogramms „KfW 432 Energetische Stadtsanierung / integriertes Quartierskonzept“ zu stellen, um die Maßnahmen der Ziffern 2-4 zu bezuschussen. Nach Bewilligung schließt die Gemeinde Graben-Neudorf mit der Umwelt- und Energieagentur einen Vertrag über die Durchführung und Steuerung des Prozesses ab.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

12 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020

TOP 6 Reaktivierung der stillgelegten Schienenstrecke zwischen 133/2020 Karlsruhe-Mühlburg und Graben-Neudorf Sachstandsbericht zum Landesprojekt und Positionierung

1. Allgemein Das Land Baden-Württemberg will in den kommenden Jahren das Angebot im öffentlichen Nahverkehr u. a. durch die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken deutlich steigern. Nach der bereits im Jahr 2018 vom Land beauftragten Machbarkeitsstudie kommen 41 Strecken grundsätzlich für eine Reaktivierung in Frage.

Bis Ende 2020 sollen diese nun auf ihr Fahrgastpotenzial hin untersucht und die erforderlichen Investitionen geprüft werden. Am Ende werden voraussichtlich 15 Strecken übrigbleiben.

Folgende Strecken mit Bezug zum Landkreis Karlsruhe werden untersucht:

West – Ettlingen Erbprinz • Graben-Neudorf – Hochstetten • Karlsruhe- – Karlsruhe-Mühlburg • Lauffen (Neckar) – Zaberfeld-Leonbronn („Zabergäubahn“)

Grundsätzlich ist das Thema vom Land als Aufgabenträger für den schienengebundenen Personennahverkehr (SPNV) zu bearbeiten, die Landkreisverwaltung will das Land jedoch mit dem vor Ort vorhandenem Wissen zu den lokalen Gegebenheiten unterstützen, um die Projekte im Landkreis voranzutreiben. Ebenso die Gemeindeverwaltungen – soweit die Gemeinderäte diesem Ansinnen zustimmen. Gemäß dem Auftrag aus der Verwaltungsausschusssitzung des Kreistages vom 04.07.2019 hat die Landkreisverwaltung zusammen mit der AVG daher die Planung Transport Verkehr AG (PTV) aus Karlsruhe beauftragt, die Potentiale dieser Streckenreaktivierungen bzw. - erweiterungen aufzuarbeiten. Bei einem Termin von PTV, AVG, den betroffenen Gemeinden und dem Landkreis wurde Mitte Juni ein erster Zwischenbericht über den momentanen Sachstand vorgestellt.

2. Konkrete Untersuchungen Die PTV untersucht verschiedene Planfälle als Muster, die teilweise aber auch abgeändert, kombiniert oder anderweitig angepasst werden können.

Für die Hardtbahn werden insgesamt drei Planfälle ausgearbeitet:

Der Planfall 1 beinhaltet eine unveränderte Linie S1/S11, die partiell um eine parallel verlaufende, halbstündliche Verbindung Karlsruhe Hauptbahnhof – Westbahnhof weiter Richtung Eggenstein- Leopoldshafen bis zum KIT ergänzt wird. Neu erschlossene Haltepunkte wären hier die Daimlerstraße und das Husarenlage im Karlsruher Nordwesten. Diese Variante umfasst Fahrweginvestitionen von rund 11 Mio. Euro. Für diesen Ausbau spricht die steigende Fahrgastgewinnung aus den Gebieten Karlsruhe West und Oberreut. Des Weiteren würde eine schnelle Direktverbindung zum Karlsruher Hauptbahnhof geschaffen werden.

Die Planfall 2 besteht aus Planfall 1 und zuzüglich würde der Endpunkt der Linie S1/S11 nach Graben-Neudorf verlagert werden. Die Kosten für die Strecke würden sich auf rund 52 Mio. Euro belaufen. Vorteil wäre hierbei die Fahrgastgewinnung aus dem Karlsruher Westen. Darüber hinaus wäre eine Direktverbindung nach Graben-Neudorf gewährleistet, um von dort aus weiter in Richtung Bruchsal, Germersheim oder Mannheim fahren zu können. Neue Haltestellen auf der S1/S11 könnten Graben besser erschließen, jedoch würden in Hochstetten zwei Haltestellen wegfallen.

Im Planfall 3.1 wäre ebenfalls wieder eine halbstündliche Stadtbahnlinie über Oberreut und Grünwinkel angedacht, jedoch würde hier ab Eggenstein eine neue Trasse bis nach Graben-Neudorf gebaut werden, sodass die Linie vom Karlsruher Hauptbahnhof über den Westbahnhof bis nach Graben-Neudorf verkehren würde. Zusätzlich zu den bestehenden Haltepunkten sollen in diesem Fall auch die Daimlerstraße und das Husarenlager in Karlsruhe, Leopoldshafen Ost, Linkenheim Ost

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und Graben Süd angefahren werden. Hierbei wären aufgrund des Trassenneubaus Investitionen von rund 61 Mio. Euro notwendig.

Der Planfall 3.2 ist eine Abwandlung des Planfalls 3.1 bei der die neue Stadtbahnlinie zusätzlich noch über den KIT Campus Nord verkehren würde.

Die Linie würde dann vom Karlsruher Hauptbahnhof über den Westbahnhof über das KIT bis nach Graben-Neudorf verkehren. Neue Haltepunkte wären hier ebenfalls die Daimlerstraße und das Husarenlager in Karlsruhe, Linkenheim Ost und Graben Süd. Die Kosten dafür würden sich auf rund 78 Mio. € belaufen.

/ Die verschiedenen Planfälle sind in der Anlage 1 dargestellt.

3. Einschätzung Bei dem oben dargestellten Planfall 1, mit einer teilweise parallel zur S1/S11 verlaufenden Stadtbahnlinie Karlsruhe Hbf. – Westbahnhof – KIT, wird nach den ersten Einschätzungen ein Nutzen-Kosten-Quotient über 1,0 erreicht, weshalb dies die Vorzugsvariante wäre.

Vorteile dieses Planfalls sind die deutlich verbesserte Erschließung des KITs sowie im Bereich der neuen Haltestellen Daimlerstraße und Husarenlager sowie die deutliche Reisezeitverkürzung in Richtung Karlsruher Hauptbahnhof. Des Weiteren könnten viele neue Fahrgäste gewonnen werden und es würde eine betriebliche Alternative zwischen den nördlichen Gemeinden und dem Hauptbahnhof geschaffen werden, die bei Störungen auf der S1/S11 genutzt werden könnte. Einsparungen könnten bei der S1/S11 und der Linie 195 (Leopoldshafen – KIT – Blankenloch) erfolgen. Obwohl es voraussichtlich zu steigenden Betriebskosten kommen würde, wäre der gesamtwirtschaftliche Nutzen größer als die Kosten. Somit wäre aus Sicht der Landkreisverwaltung eine Förderfähigkeit des Vorhabens gegeben.

Beim Planfall 2 besteht aus Planfall 1 und der Endpunkt der Linie S1/S11 wird nach Graben-Neudorf verlängert. Bei dieser Variante könnte die Buslinie 124 (Hochstetten-Graben) ersetzt und die Buslinie 195 (Leopoldshafen – KIT - Blankenloch) reduziert werden. Die Investitionskosten sind dabei mit rd. 52 Mio. € deutlich höher als im Planfall 1, sodass der Kosten-Nutzen-Faktor derzeit unter 1 liegt. Allerdings hat das Land Baden-Württemberg ohnehin die Neufassung der Berechnungsgrundlage für den Kosten-Nutzen-Faktor angekündigt. Dies kann dazu führen, dass der Planfall 2 unter Anwendung der künftigen Berechnungsgrundlage wieder einen Kosten-Nutzen-Faktor > 1 aufweist.

Beim Planfall 3.1 wird eine halbstündliche Stadtbahnlinie über Oberreut und Grünwinkel angedacht, jedoch würde hier ab Eggenstein eine neue Trasse bis nach Graben-Neudorf gebaut werden. Bei dieser Variante könnte die Buslinie 124 (Hochstetten-Graben) ersetzt werden. Die Investitionskosten sind dabei mit rd. 61 Mio. € deutlich höher als im Planfall 1, sodass der Kosten-Nutzen-Faktor derzeit unter 1 liegt.

Der Planfall 3.2 wird in Abwandlung des Planfalls 3.1 die neue Stadtbahnlinie zusätzlich noch über das KIT Campus Nord geführt. Bei dieser Variante könnte die Buslinie 124 (Hochstetten-Graben) ersetzt und die Buslinie 195 (Leopoldshafen – KIT - Blankenloch) reduziert werden. Die Investitionskosten sind dabei mit rd. 78 Mio. € deutlich höher als im Planfall 1, sodass der Kosten- Nutzen-Faktor derzeit unter 1 liegt.

Die Verwaltung weist darauf hin, dass die Einschätzung des Kosten-Nutzenpotentials auf den derzeitigen Grundlagen der standardisierten Bewertung erfolgte. Die angekündigte Fortschreibung und die dabei angekündigte verstärkte Berücksichtigung der ökologischen Faktoren (alternative Antriebstechniken, CO² Einsparungen, Steigerung der Attraktivität der schienengebundenen Varianten) sind noch nicht bekannt und können dazu führen, dass weitere Planfälle einen Kosten- Nutzen-Faktor > 1 aufweisen.

Ungeachtet dessen sind bei der vorliegenden Studie die zukünftig zusätzlich erwarteten ökologischen Auswirkungen dargelegt worden, ohne sie monetär zu bewerten, so dass nach

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Vorliegen der modifizierten Standardisierten Bewertung – diese ökologischen Faktoren sofort in die weitere Berechnung mit einfließen können.

4. Weiteres Vorgehen Anfang Juli fand eine weitere gemeinsame Besprechung mit den beteiligten Kommunen statt. In den Kommunen ist anschließend eine Beratung in den Gemeinderäten vorgesehen.

Voraussichtlich nach der Sommerpause erfolgt die Bekanntgabe des Landes zu den 15 weiterzuverfolgenden Strecken. Die sich aus den vom Landkreis angestoßenen Untersuchungen vorliegenden Ergebnisse sollten in die Bewertung des Landes zur weiteren Priorisierung einfließen.

Beschluss: 1. Der Gemeinderat nimmt die Planungen zur Reaktivierung der Strecken Graben-Neudorf - Hochstetten - Karlsruhe-Neureut - Karlsruhe-Mühlburg zur Kenntnis und begrüßt diese grundsätzlich.

Abstimmungsergebnis:

16 Ja-Stimme(n), 1 Nein-Stimme(n), 0 Enthaltung(en), 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

Beschluss: 2. Der Gemeinderat bittet das Verkehrsministerium Baden-Württemberg, die in der vorliegenden Studie dargestellten Potentiale bei den weiteren Überlegungen mit einzubeziehen und die Reaktivierung der ehemaligen Hardtbahntrasse weiter zu verfolgen. Die Gemeinde Graben-Neudorf wird bei einer Auswahl der Strecke Hochstetten-Graben durch die Landesregierung konstruktiv dabei mitwirken, eine Reaktivierung der Strecke unter Berücksichtigung der Belange des Umwelt- und Naturschutzes zu realisieren und begrüßt ausdrücklich, dass durch eine Reaktivierung auch die Chance besteht Wohngebiete in Graben- Neudorf mit dem ÖPNV zu erschließen. Die Gemeinde steht insbesondere für einen Dialog über die Potentiale einer innerörtlichen Erschließung durch die noch zu bestimmende konkrete Streckenführung zur Verfügung.

Abstimmungsergebnis:

15 Ja-Stimme(n), 2 Nein-Stimme(n), 0 Enthaltung(en), 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

TOP 6.1 Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 149/2020 Ergänzung von Punkt 2 im Beschlussvorschlag:

"Der Gemeinderat weist aber darauf hin, dass sich auf der ehemaligen Trasse der Hardtbahn Biotope von großem Wert entwickelt haben. Der Wald ist inzwischen FFH-Gebiet, und die Wege entlang der Heckenbiotope in Verlängerung der Brucknerstraße haben für die Naherholung eine große Bedeutung. Außerdem ist zu untersuchen, ob es Trassenvarianten gibt, mit denen die Wohngebiete von Graben und Neudorf besser an den ÖPNV angebunden werden können. Ein

15 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020 einzelner Haltepunkt in der Nähe des Friedhofs Graben kann die Buslinie 124 mit ihren Haltestellen in der gesamten Gemeinde nicht ersetzen."

Stellungnahme der Verwaltung:

Die Verwaltung schlägt vor, den Punkt 2 im Beschlussvorschlag wie folgt zu ergänzen:

Die Gemeinde Graben-Neudorf wird bei einer Auswahl der Strecke Hochstetten-Graben durch die Landesregierung konstruktiv dabei mitwirken eine Reaktivierung der Strecke unter Berücksichtigung der Belange des Umwelt- und Naturschutzes zu realisieren und begrüßt ausdrücklich, dass durch eine Reaktivierung auch die Chance besteht Wohngebiete in Graben-Neudorf mit dem ÖPNV zu erschließen. Die Gemeinde steht insbesondere für einen Dialog über die Potentiale einer innerörtlichen Erschließung durch die noch zu bestimmende konkrete Streckenführung zur Verfügung.

Beschluss: Der Gemeinderat nimmt die Stellungnahme der Verwaltung zur Kenntnis.

Abstimmungsergebnis:

Zur Kenntnis genommen

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

TOP 7 Beschaffung eines Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20 123/2020 (HLF 20) für die Freiwillige Feuerwehr Graben-Neudorf Auftragsvergabe

Der Gemeinderat hat für die Beschaffung eines HLF20 im Haushalt 2020 Investitionsmittel in Höhe von 194.000 € sowie eine Verpflichtungsermächtigung über 366.000 € eingestellt. Die Kenntnis- nahme von dem Leistungsverzeichnis durch den Gemeinderat erfolgte im elektronischen Verfahren (Vorlage 77/2020).

Die Agentur Kahle wurde unter Zugrundelegung der Leistungsverzeichnisse und der festgelegten Gewichtung mit der Erstellung eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens beauftragt.

Die europaweite Ausschreibung erfolgte am 08.06.2020. Bis zum festgelegten Einreichungstermin am 17.07.2020 haben insgesamt 15 Firmen die Ausschreibungsunterlagen angefordert. Es waren am 17.07.2020 um 10:00 Uhr ein Angebot für Los 1 Fahrgestell mit Aufbau von der Firma Schlingmann GmbH & Co. KG aus Dissen sowie zwei Angebote für Los 2, die feuerwehrtechnische Beladung von den Firmen Wilhelm Barth GmbH & Co. KG aus Fellbach und Bastian Feuerwehrtechnik GmbH aus Karlsruhe, eingegangen.

Nach Prüfung und Auswertung der Angebote werden von der Agentur Kahle folgende Firmen als wirtschaftlichste Bieter vorgeschlagen:

Los 1: Fahrgestell MAN TGM 13.290 4x4 BL FW TG2 mit Feuerwehraufbau inklusive Feuerlöschkreiselpumpe Das Angebot der Firma Schlingmann, als einziges Angebot zugleich auch das wirtschaftlichste, zum Grundpreis von brutto 388.306,52 € zuzüglich benötigter Optionen zum Preis von brutto 16.191,14 €. Der Gesamtpreis beträgt brutto 404.497,66 € (bei einer gesetzlichen Mehrwertsteuer von 19%).

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Los 2: Feuerwehrtechnische Beladung Das Angebot der Firma Barth zum Angebotspreis von brutto 120.363,63 € (bei einer gesetzlichen Mehrwertsteuer von 16%) ist das wirtschaftlichste und zugleich preisgünstigste Angebot.

Die Gesamtbeschaffungssumme für das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF20 beträgt somit brutto 524.861,29 €.

Das Landratsamt Karlsruhe – Amt für Bevölkerungsschutz hat für die Beschaffung des HLF20 mit Bescheid vom 01.07.2020 eine Zuwendung in Form eines Zuschusses in Höhe von 92.000 € bewilligt.

Die Firma Kahle wird die Ausschreibung und den Vergabevorschlag in der Sitzung vorstellen.

Beschluss: Der Gemeinderat ermächtigt die Verwaltung, die Firma Schlingmann GmbH & Co. KG entsprechend dem vorgelegten Angebot mit Los 1 inklusive Optionen (Fahrgestell mit Feuerwehraufbau und Feuerlöschkreiselpumpe) zum Angebotspreis von brutto 404.497,66 € und die Firma Bastian Feuerwehrtechnik GmbH mit Los 2 (feuerwehrtechnische Beladung) zum Angebotspreis von brutto 120.363,63 € zu beauftragen.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

TOP 8 Beschaffung von digitalen Funkgeräten für die Freiwillige 124/2020 Feuerwehr Graben-Neudorf Vergabe

In Baden-Württemberg werden alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wie Polizei, Rettungsdienste, THW und Feuerwehren sukzessive auf Digitalfunk umgestellt. Der Zeitraum für die Umstellung im Landkreis Karlsruhe beträgt drei Jahre. In dieser Zeit müssen alle Gemeinden ihre Feuerwehren mit Digitalfunk ausrüsten. Während der Umstellungszeit werden Analog- und Digitalfunk parallel betrieben. Im Sinne der Gleichheit bei der Bedienung und Ausbildung haben sich die Gemeindefeuerwehren des Unterkreises Untere Hardt (Stutensee, Eggenstein-Leopoldshafen, Linkenheim-Hochstetten, Dettenheim und Graben-Neudorf) zur Frage des Geräteherstellers auf Motorola verständigt. Motorola verfügt im Vergleich zum Mitbewerber Sepura über verschiedene technische Vorteile. Darüber hinaus hat Sepura als Ausrüster in Sachsen die Ersatzteilversorgung bereits nach wenigen Jahren eingestellt und führt Reparaturen größtenteils in Großbritannien durch. Die Freiwillige Feuerwehr kann unmittelbar nach der Auftragsvergabe mit der Umrüstung beginnen. Mit Bescheid vom 1. Juli 2020 hat das Landratsamt Karlsruhe für die Beschaffung von digitalen Funkgeräten einen Zuschuss in Höhe von 8.400,00 Euro bewilligt. Es liegen Angebote von drei Anbietern vor. Die ursprünglich kalkulierte Summe für die Umrüstung betrug 80.000,00 Euro. Die Firma Blickle und Scherer hat mit brutto 60.150,56 Euro das kostengünstigste Angebot unterbreitet.

17 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020

Beschluss: Der Gemeinderat beschließt die Verwaltung zu ermächtigen, den Auftrag für die Beschaffung von Digitalfunkgeräten an die Firma Blickle und Scherer zu dem Angebotspreis von brutto 60.160,56 € zu erteilen.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

TOP 9 Antrag der SPD-Fraktion: „Bürgerdialog / Workshop zum Thema 131/2020 Geothermie in Graben-Neudorf“

Antragstext: „Bürgerdialog / Workshop zum Thema Geothermie in Graben-Neudorf“

Die SPD-Gemeinderatsfraktion stellt den Antrag, dass die Gemeindeverwaltung im Rahmen der Möglichkeiten aufgrund der Corona-Pandemie bis spätestens September 2020 für interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger einen Bürgerdialog / Workshop zum Thema Geothermie in Graben- Neudorf durchführt.

Zur Begründung: Mehrfach haben Vertreter der Deutsche Erdwärme GmbH ihre Bereitschaft zur Durchführung eines Bürgerdialogs erklärt. Leider fand dieser umfassende Dialog bislang nur für einen eher ausgewählten Personenkreis statt. Es ist uns durchaus bewusst, dass die Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten keine Großveranstaltungen zuließ. Dennoch sehen wir die dringende Notwendigkeit, hier einen Informationsfluss zu generieren. Der Unmut und die Ablehnung gegenüber dem Vorhaben „Geothermie in Graben-Neudorf“ wachsen ständig und es bleibt zu wünschen, dass es sich nicht zu einer gesellschaftlichen Spaltung innerhalb unserer Gemeinde entwickelt. Da uns bisher keine weiteren Planungen über öffentliche Dialoge oder Ähnliches seitens der Deutschen Erdwärme GmbH bekannt sind, auch unsere bisherigen Aufforderungen an die Deutsche Erdwärme GmbH im Mitteilungsblatt der Gemeinde blieben unbeachtet, bitten wir nun die Gemeindeverwaltung, einen Bürgerdialog zum Thema „Geothermie in Graben-Neudorf“ in die Wege zu leiten, an dem unsere Bürgerinnen und Bürgern umfassend informiert, ihre konkreten Fragen beantwortet werden können. Wir bitten darüber hinaus, bei dieser Veranstaltung auch unabhängige Sachverständige hinzuzuziehen. Nach unserem Kenntnisstand, sind bereits Anträge durch die Deutsche Erdwärme GmbH gestellt, für das Frühjahr 2021 bereits erste Probebohrungen geplant. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, dass den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Graben-Neudorf Gelegenheit gegeben wird, sich in einem großen Forum zu informieren und Fragen zu stellen.

Für die SPD-Gemeinderatsfraktion Thomas Laubner

18 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020

Stellungnahme der Verwaltung: Die Gemeindeverwaltung begrüßt den Vorschlag der SPD-Fraktion, eine eigene Informations- veranstaltung zum Geothermie-Projekt durchzuführen. Die Gemeindeverwaltung wird zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung am 29. September 2020 um 19 Uhr in der Pestalozzi-Halle einladen. Moderiert wird die Veranstaltung durch den SWR- Journalisten Mathias Zurawski. Hinsichtlich der aus dem Gemeinderat angeregten Informationsfahrt zu einer Geothermieanlage nach München kann mitgeteilt werden, dass die Stadtwerke München derzeit wegen der Corona-Pandemie keine Besichtigungen von Geothermieanlagen zulassen. Eine Lockerung dieser Restriktion kann im 2. Halbjahr eintreten. Deshalb beabsichtigt die Gemeindeverwaltung, in Abstimmung mit den Stadtwerken München eine Besichtigungsfahrt für Oktober 2020 zu planen.

Beschluss: Der Gemeinderat nimmt die Stellungnahme der Verwaltung zur Kenntnis.

Abstimmungsergebnis:

Zur Kenntnis genommen

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

TOP 10 Antrag Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen: Kinder- und 108/2020 Jugendbeteiligung 2020/21 in Graben-Neudorf 1. Ergänzung

Antragstext: Sehr geehrter Herr Bürgermeister Eheim, mit großem Engagement haben im letztes Herbst Kinder und Jugendliche am Beteiligungsprojekt teilgenommen. Die Ergebnisse wurden auf Flipcharts gesichert. Inzwischen hat sich unverkennbar die Welt geändert. Die Corona-Pandemie hat in den letzten Wochen auch die Agenda der Gemeinde bestimmt. Aus Sicht von uns Grünen ist es dennoch wichtig, den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass ihre Anliegen gehört wurden, dass die Beteiligungsworkshops auch Konsequenzen haben. Andernfalls sehen wir die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche frustriert werden und sich zukünftig nicht mehr in der Gemeinde engagieren. Daher stellen wir gemäß §34 GemO den Antrag, das Thema „Kinder- und Jugendbeteiligung 2020/2021 in Graben-Neudorf“ auf die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung vom 6.7.2020 zu setzen. Die Gemeindeverwaltung möge bitte einen Bericht vorlegen, wie die Ergebnisse der Kinder- und Jugendbeteiligung in der 2. Jahreshälfte umgesetzt werden können. Um Missverständnissen vorzubeugen, möchten wir betonen, dass uns nicht darum geht, die Verwaltung zu kritisieren. Das Verständnis für die außerordentliche Beanspruchung durch die Corona-Pandemie ist vorhanden. Wir möchten aber eine klare Perspektive für die künftige Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den kommenden 12 Monaten. Mit freundlichen Grüßen Armin Gabler - Fraktionsvorsitzender –

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Stellungnahme der Verwaltung Im Jahr 2019 führte die Gemeinde Graben-Neudorf erstmals eine großangelegte Kinder- und Jugendbeteiligung durch. Damit wurde die Vorgabe des § 41a der Gemeindeordnung von Baden- Württemberg umgesetzt: „Die Gemeinde soll Kinder und muss Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen. Dafür sind von der Gemeinde geeignete Beteiligungsverfahren zu entwickeln.“ Dabei entschied sich die Gemeinde für eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen, da das Thema Kommunalpolitik auch in den Lehrplänen der Grundschulen und der Gemeinschaftsschule verankert ist. Am 22. Oktober 2019 fand der Beteiligungstag für Kinder im Grundschulalter an der Erich-Kästner- Grundschule statt. Am 23. Oktober 2019 folgte der Beteiligungstag für Kinder im Grundschulalter an der Adolf-Kußmaul-Grundschule. Es nahmen dabei alle Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse an der Beteiligung teil. Am 23. Oktober 2019 (Erich-Kästner-Schule) und am 24. Oktober 2019 (Adolf-Kußmaul- Grundschule) besuchten zudem die dritten und vierten Klassen der jeweiligen Schulen das Rathaus („Kinder-Rathaus“). Das Rathaus war an diesen beiden Tagen eigens für die Öffentlichkeit geschlossen. In einer Rallye erkundeten die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Ämter der Gemeindeverwaltung und lernten die Aufgaben des Rathauses kennen. Vor Ort machte sich der stellvertretende Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Karl-Ulrich Templ, ein Bild von der Kinderbeteiligung der Gemeinde Graben-Neudorf. Die Landeszentrale für politische Bildung bezeichnete die enge Kooperation zwischen Gemeindeverwaltung und Grundschulen als Vorgehen mit Modellcharakter für das ganze Land. In einer Sondersitzung des Gemeinderates am 6. November 2019 stellten die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen und Ideen vor. Die Jugendbeteiligung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Pestalozzi-Gemeinschaftsschule und dem JUZE Graben-Neudorf. Im Rahmen eines Politik- und Beteiligungstages am 24. Oktober 2019 arbeiteten alle Schülerinnen und Schüler der Pestalozzi-Gemeinschaftsschule in der Pestalozzi-Halle in Arbeitsgruppen und im Plenum an selbst gesetzten Themen. Dabei standen der Bürgermeister, alle Amtsleiter der Gemeindeverwaltung sowie zahlreiche Mitglieder des Gemeinderates aller Fraktionen als kompetente AnsprechpartnerInnen zur Verfügung. Am 23. Oktober 2019 fand zudem ein offenes Jugendforum in der Pestalozzi-Halle statt, das gemeinsam mit dem JUZE Graben-Neudorf organisiert wurde.

Ergebnisse der Jugendbeteiligung Im Rahmen der verschiedenen Beteiligungsformate wurde den Kindern und Jugendlichen erfolgreich die Aufgaben des Gemeinderates und der Gemeindeverwaltung vermittelt. Hierzu trugen insbesondere das Format „Kinder-Rathaus“ für die GrundschülerInnen sowie der Politik- und Beteiligungstag in der Pestalozzi-Halle bei. Von Seiten der Jugendlichen wurde ein stetiger Austausch mit Gemeindeverwaltung und Gemeinderat gewünscht. Es wurde vereinbart, dabei auf das Format „Pizza & Politik“ zu setzen. In diesem Format soll künftig ein dauernder Austausch zwischen interessierten Jugendlichen und den Verantwortlichen in der Gemeinde organisiert werden. Als Kooperationspartner fungiert das JUZE Graben-Neudorf. Am 19. Mai 2020 fand das erste Treffen „Pizza & Politik“ statt. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Veranstaltung im Rahmen einer Telefonkonferenz durchgeführt (siehe Abb. 1).

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Abb. 1: Einladung zu „Pizza & Politik“ am 19. Mai 2020

Im Rahmen der Telefonkonferenz wurden auch aktuelle Anliegen der Jugendlichen besprochen. Als direkte Konsequenz überprüfte die Gemeindeverwaltung den zum damaligen Zeitpunkt geschlossenen Skaterplatz und organisierte eine kurzfristige Wiedereröffnung im Einklang mit den Vorgaben der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg. Die Wiedereröffnung des Skaterplatzes ist ein Beispiel, wie durch das niederschwellige Beteiligungsformat „Pizza & Politik“ schnell für die Jugendlichen auch Ergebnisse im Handeln der Gemeindeverwaltung spürbar gemacht werden können. Weitere Themen sind die von den Jugendlichen gewünschten baulichen Verbesserungen am Streetsoccerfeld (ins. Beleuchtung) und am Basketballplatz an der Pestalozzi-Schule. Hier wird das Bauamt die Jugendlichen zu einem Treffen einladen, um gemeinsam einen Vorschlag zu erarbeiten, der im Rahmen der Haushaltsberatungen für den Haushalt 2021 dem Gemeinderat zur Beratung und Beschlussfassung vorgestellt werden kann. Eine weiteres Treffen im Rahmen von „Pizza & Politik“ soll noch vor den Sommerferien im JUZE Graben-Neudorf stattfinden. Die Mitglieder des Gemeinderates werden zum Termin eingeladen. Eine weitere direkte Konsequenz der Jugendbeteiligung ist die Anregung, bei der Freiraumplanung der „Neuen Mitte“ die Verbindungsachse zum Jugendzentrum mitzudenken. Diese Anregung wurde von der Gemeindeverwaltung bereits in den Planungsprozess eingespeist. Die bisher nicht genutzte Grünfläche an der südlichen Gebäudekante des Rathauses soll bei den weiteren anstehenden Planungen zur Freiraumgestaltung mitgedacht werden. Dies berichtete Bürgermeister Eheim den Jugendlichen im Rahmen der Telefonkonferenz am 19. Mai 2020. Auch hier haben die Jugendlichen erfolgreich Einfluss auf die Planungen der Gemeindeverwaltung genommen.

Ergebnisse der Kinderbeteiligung Im Rahmen der Kinderbeteiligung kristallisierten sich zwei Schwerpunkte heraus. So identifizierten die Kinder der Adolf-Kußmaul-Grundschule dringenden Handlungsbedarf am Fußgängerüberweg an der Karlsruher Straße („Juhe“) Ecke Sofienstraße und Friedrichstaler Straße. Die Forderung der Kinder wurde von der Gemeindeverwaltung ungefiltert im Rahmen der jährlichen Verkehrsschau dem Landratsamt Karlsruhe und den Vertretern des Polizeipräsidiums Karlsruhe vorgestellt. Dabei kam auch ein von den Kindern selbst angefertigtes Video zum Einsatz. Daraufhin wurde im Rahmen der Verkehrsschau beschlossen, kurzfristig bauliche Veränderungen vorzunehmen, um die Einsicht auf die Aufstellfläche am Fußgängerüberweg zu verbessern. Im Januar 2020 entfernte der Bauhof der Gemeinde Mauerelemente an der „Juhe“. Damit wurde die dringlichste Forderung der Kinder der Adolf-Kußmaul-Grundschule kurzfristig umgesetzt.

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Als weiteren Schwerpunkt benannten die Kinder beider Grundschulen den Zustand der Spielplätze in Graben-Neudorf. Es fehle insbesondere an Spielgeräten die für Kinder der dritten und vierten Klasse attraktiv seien. Die Spielgeräte an den Graben-Neudorfer Spielplätzen seien überwiegend auf die Zielgruppe von Kleinkindern ausgerichtet, so das Urteil der GrundschülerInnen. Im Ergebnis schlägt die Gemeindeverwaltung vor, gemeinsam mit den beiden Grundschulen und den SchülerInnen der vierten Klasse des Schuljahres 2020/21 einen Spielplatz in Graben-Neudorf auszuwählen und bis zu den Sommerferien 2021 gemeinsam umzubauen. Hierzu wird die Gemeindeverwaltung Haushaltsmittel in den Haushalt 2021 einstellen und nach den Sommerferien 2020 gemeinsam mit den beiden Schulen eine Projektgruppe aus SchülerInnen und LehrerInnen und Bauamt einsetzen. Über die Ergebnisse der Kinderbeteiligung konnte die Gemeindeverwaltung nicht wie geplant direkt in den Grundschulen berichten, weil wegen der Corona-Pandemie die Grundschulen im Notbetrieb waren. Ein entsprechendes Treffen von Bürgermeister Eheim mit den SchülerInnen der AKS und EKS soll nunmehr noch vor den Sommerferien stattfinden. Weiterer Ausblick Mit dem Format „Pizza & Politik“ haben die Jugendlichen selbst eine Plattform vorgeschlagen, die dauerhaft fortgeführt werden soll. Damit sind ein kontinuierlicher Austausch und ein gemeinsames Arbeiten an den identifizierten Projekten möglich. Im Bereich der Grundschulen wird mit der Arbeitsgruppe „Spielplatz“ eine direkte Beteiligung für das gesamte Schuljahr 2020/21 möglich. Im Oktober 2021 steht dann das nächste große Beteiligungsformat für Grundschulkinder in Graben- Neudorf an. Zielgruppe sind dann erneut die Kinder der dritten und vierten Klasse, die heute noch in der ersten und zweiten Klasse der Grundschule sind.

Beschluss: Der Gemeinderat nimmt die Stellungnahme der Verwaltung zur Kenntnis.

Abstimmungsergebnis:

Zur Kenntnis genommen

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

TOP 11 Antrag der CDU-Fraktion: Einsatz einer Waldkommission 109/2020 1. Ergänzung

Antragstext: Antrag zur Sicherung unseres Gemeindewaldes

Die CDU-Fraktion beantragt den unverzüglichen Einsatz einer Waldkommission bestehend aus dem Bürgermeister, Experten der Forstdirektion, dem örtlichen Bauamt, dem Leiter des Bauhofs, Mitgliedern der örtlichen Feuerwehren sowie des Ortsbauernverbands. Auftrag der Waldkommission soll die Erarbeitung eines konkreten Maßnahmenplans sein, der für die bevorstehende Trockenperiode 2020 den Erhalt unseres Gemeindewaldes sichert. Zur Umsetzung der Maßnahmen schlägt die CDU-Fraktion eine Entnahme von Haushaltsmitteln in notwendigem Umfang von der Haushaltsposition für den örtlichen Klimaschutz vor. Der erarbeitete Maßnahmenplan soll vor Umsetzung noch einmal durch den Gemeinderat beschlossen werden.

22 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020

Ein erneut trockener Sommer wie die letzten zwei Jahr würde aus unserer Sicht zu einer erheblichen Schädigung unserer klimatischen Infrastruktur führen. Daher muss die Gemeinde dem aktiv entgegensteuern. Mit freundlichen Grüßen im Auftrag der CDU-Fraktion Andre Mayer

Stellungnahme der Verwaltung: Nach Rücksprache mit dem zuständigen Forstamt beim Landratsamt Karlsruhe empfiehlt die Gemeindeverwaltung die Einrichtung eines Runden Tisches "Zukunft Gemeindewald". Der Sachverhalt wurde in der Sitzung des Gemeinderates am 6. Juli 2020 erstmals beraten. In der Sitzung des Gemeinderates am 6. Juli 2020 wurde diskutiert, ob die Sitzungen der Arbeitsgruppe öffentlich stattfinden sollen, damit interessierte Bürger daran teilnehmen und sich einbringen können. Diese Idee unterstützt die Gemeindeverwaltung und schlägt vor, die Arbeitsgruppe "Zukunft Gemeindewald" einzurichten. Zu den Sitzungen der Arbeitsgruppe sollen folgende TeilnehmerInnen direkt eingeladen werden:

• Bürgermeister Christian Eheim (Vorsitzender) • Revierleiter Ludwig Thoma • Forstdirektor Lothar Himmel • alle Mitglieder des Gemeinderates • Hauptamtsleiterin Irma Drakul • Bauamtsleiter Achim Degen • Feuerwehrkommandant Hans-Peter Hoffmann • ein/e Vertreter/in des BUND Bruhrain • ein/e Vertreter/in des Ortsbauernverbandes

Die Arbeitsgruppe tagt öffentlich, damit interessierte BürgerInnen sich einbringen können und die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung für die Belange des Waldes erhöht wird. Auch die Erweiterung des Einladungsverteilers um weitere Organisationen und Personen ist in der Zukunft ist ausdrücklich möglich. Die Auftaktsitzung soll am 16. September 2020 um 19 Uhr im Rathaus Graben-Neudorf stattfinden.

Beschluss: Der Gemeinderat beschließt die Einrichtung einer Arbeitsgruppe wie in der Stellungnahme der Verwaltung dargestellt.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

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TOP 12 Beschluss über die Annahme von Spenden und Sponsoring im 1. 94/2020 Halbjahr 2020

Die Einwerbung und die Entgegennahme des Angebotes einer Zuwendung ist gemäß § 78 Abs. 4 GemO ausschließlich dem Bürgermeister vorbehalten. Über die Annahme oder Vermittlung entscheidet der Gemeinderat.

Insgesamt gingen Spenden in Höhe von 6.750 € für die Feuerwehr, Seniorenarbeit, Füreinander Miteinander und Integrationsarbeit sowie nicht zweckgebundene Spenden ein, über welche Beschluss zu fassen ist.

Beschluss: Der Gemeinderat beschließt die Annahme der eingegangenen Spenden.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

TOP 13 Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: Fußgängercheck 140/2020

Antragstext:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Eheim, die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte im Dezember 2019 im Rahmen der Haushaltsberatung einen Antrag gestellt, die Gemeindeverwaltung möge ein Konzept erstellen, wie die Sicherheit der Fußgänger*innen verbessert werden könnte. In ihrer Stellungnahme verwies die Gemeindeverwaltung damals darauf, dass es das Projekt „Hürdenfrei“ gibt, mit dem dieses Anliegen abgedeckt sei. In der Gemeinderatssitzung vom 6.7.2020 wurde dieses Projekt „Hürdenfrei“ nun vorgestellt. Aus den Sitzungsunterlagen ging hervor, dass im Jahr 2020 noch keine einzige Maßnahme umgesetzt wurde. Auch gab es keinen Zeitplan, bis wann weitere Maßnahmen folgen. Um diesem Thema wieder Schwung in der Gemeinde zu geben, stellen wir folgenden Antrag: Die Gemeinde Graben-Neudorf bewirbt sich beim Verkehrsministerium Baden-Württemberg um die Teilnahme am Fußgänger-Check 2020. Da die Bewerbungsfrist am 21.8. endet, besteht eine eindeutige Dringlichkeit. Wir beantragen daher, den Antrag auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung vom 27.7.2020 zu setzen.

Begründung: Fußgänger*innen haben es im Straßenverkehr nicht einfach – Gehwege sind oft zugeparkt und in vielen Fällen müssen sie sich den Fußweg mit Radfahrer*innen teilen. Mehr Platz für Fußgänger*innen ist ein erklärtes Ziel der Landesregierung. Unter dem Motto "Mehr Platz zum Gehen" lädt das Verkehrsministerium Gemeinde und Städte ein, sich für die Teilnahme am Fußverkehrs-Check-2020 zu bewerben. Ein Fußverkehrs-Check ist ein kommunales Planungsinstrument. Stadt-/ Gemeinderäte, Verwaltung, Expert*innen und Bürger*innen analysieren gemeinsam die Situation des Fußverkehrs in ihrer Gemeinde. In Workshops und mit Vor-Ort-Begehungen erarbeiten sie Vorschläge, wie die Wege zu Fuß im eigenen Ort künftig attraktiver und sicherer gestaltet werden können. Während

24 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020 des Checks wird die Kommune von einem Fachbüro betreut. Die Kosten dafür übernimmt das Land. Stichtag für die Bewerbung ist der 21. August 2020. Bewerbungsunterlagen gibt es hier: https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/mobilitaet-verkehr/fussverkehr/ Mit freundlichen Grüßen Armin Gabler - Fraktionsvorsitzender

Stellungnahme der Verwaltung:

Der Fußverkehrs-Check ist eine landesweite Maßnahme zur Förderung des Fußverkehrs in Städten und Gemeinden. Das Verkehrsministerium unterstützt 10 Kommunen bei der Durchführung eines professionellen Fußverkehrschecks. Bei diesem partizipativen Verfahren wird die Situation des Fußverkehrs in mehreren Rundgängen und Workshops gemeinsam mit Bürgern/innen, Polizei, Vertreter/innen der lokalen Politik und Verwaltung sowie weiteren Akteuren/innen vor Ort diskutiert. Danach werden Maßnahmevorschläge zur Förderung des Fußverkehrs entwickelt. Bei Zuschlag wird das Projekt von einem Fachbüro begleitet. Bewerbungsschluss ist der 21.08.20. Auftaktveranstaltung zur Maßnahme ist der 05.10.20 in Stuttgart. Die Aufgaben der Kommunen bei Zuschlag sind vielfältig. Sie bereiten gemeinsam mit dem Fachbüro den Fußverkehrscheck inhaltlich vor, stellen Hintergrund- und Kartenmaterial zusammen, definieren und akquirieren den möglichen Teilnehmerkreis, laden ein und unterstützen den Fußverkehrscheck organisatorisch. Sie erledigen die organisatorischen Aufgaben wie Durchführung der Workshops und Koordinierung der verwaltungsinternen Abläufe sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Neben der Benennung einer Ansprechperson, die die Hauptaufgaben erledigt, sind weitere relevante Ämter bzw. Fachbereiche einzubeziehen. Dieser Ansatz geht weit über die bisherige Projektaufgabe der Verwaltung hinaus und würde beträchtlich mehr Kapazität binden. Diese Aufgabe müsste auf jeden Fall zusätzlich bei einem Mitarbeiter/in im Bauamt oder Hauptamt/Sachgebiet Ordnungswesen untergebracht werden und auch die notwendige Arbeitszeit bereitgestellt werden. Bislang war das Projekt Hürdenfrei ein Baustein innerhalb verschiedener Maßnahmen, die zur Unterstützung beeinträchtigter Personen vorgesehen sind und auch bereits erhebliche Arbeitskapazitäten in den Fachbereichen binden. Eine Projektdurchführung Fußverkehrscheck in dem o. g. Ausmaß ist der Verwaltung neben allen anderen Aufgaben und Projekten nicht möglich. Die Verwaltung empfiehlt stattdessen die geplanten Maßnahmen im Rahmen des Projekts "Hürdenfrei" weiter zu verfolgen und die bisher erreichten Verbesserungen zur Kenntnis zu nehmen. Zum Projekt „Kleiner Umbau Rathaus“ wird in einer der nächsten Technischen Ausschusssitzungen nach der Sommerpause die detaillierte Vorstellung der Pläne sowie die Auftragsvergaben eingebracht werden. Ebenso wird nach der Sommerpause der Antrag auf Erteilung der Mittel für den barrierefreien Umbau der Homepage in einer Gemeinderatssitzung gestellt werden. Zum Projekt Hürdenfrei wird die detaillierte Vorstellung der Entwürfe des Büros Schenk ebenfalls in einer Technischen Ausschusssitzung erfolgen. Alle vorgestellten, laufenden Maßnahmen waren bereits 2019 bis Anfang 2020 erarbeitet und angelaufen. Jedoch war eine Vorstellung in den Sitzungen während des Corona-"Lockdowns" nicht möglich.

25 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020

Bauliche Anpassungen der Geh- und Verkehrswege wurden alleine ab 2018 durch die Verwaltung mehrfach bereits durchgeführt: 1. Ampel Karlsruher Straße vor CAP-Markt 2018 Blindensignal an der Ampel nachgerüstet

2. Absperrung Spöcker Straße 2019 Absperrgitter an der Ostseite versetzt, dass auch Rollstuhlfahrer, Dreiräder etc. passieren können

3. kleine schwarze Poller Rheinstraße 2019 Schutzpoller zur Freihaltung des Gehweges angebracht

4. Ampel Schloßstraße 2019 Blindensignal an der Ampel nachgerüstet

5. Bordstein Pestalozzistraße 2019 Absenkung des Bordsteines in der Pestalozzistraße 2x

6. Absperrung am Johannisgrund 2019 Gitter entfernt, da selbst ein sportlicher Radfahrer Schwierigkeiten hatte, durchzukommen

7. "Agip-Unterführung" 2018 Entfernung Gitter und Einbau einer Schranke für Barrierefreiheit

8. Fröbelstraße 2019 Absenkung des Bordsteines in der Fröbelstraße

9. Bordstein Marienstraße 2019 Absenkung des Bordsteines in der Marienstraße

10. Zugang zum Sportplatz in der Jahnstraße 2019 Schraffierung einer ca. 3 m breiten Fläche als freier Zugang für Rollstühle etc., da Bordstein hier nur max. 3 cm hoch ist

11. Bordstein am Friedhof 2019 Absenkung des Bordsteines am Friedhof

12. Neue Ampelanlage Huttenheimer Landstraße 2019 Errichtung einer Ampelanlage mit Blindensignal

13. Bordstein Ulmenstraße 2019 Absenkung des Bordsteines in der Ulmenstraße

14. Bordstein Mannheimer Straße 2019 Absenkung des Bordsteines in der Mannheimer Straße

Beschluss: Der Gemeinderat nimmt die Stellungnahme der Verwaltung zur Kenntnis.

Abstimmungsergebnis:

4 Ja-Stimme(n), 12 Nein-Stimme(n), 1 Enthaltung(en), 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten. Oder: Wegen Befangenheit haben nicht mitgewirkt:

26 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020

TOP 14 Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlicher Sitzung

Der Bürgermeister gab gem. § 35 GemO in der nicht öffentlichen Gemeinderatsitzung vom 06.07.2020 gefassten Beschluss bekannt.

Veräußerung des Grundstücks Fl.-Nr. 5057, Kirbsenkopf 3 Der Gemeinderat beschließt einstimmig über die Veräußerung des Grundstücks Fl.-Nr. 5057, Kirbsenkopf 3 nach Korrektur des Bodenwerts sowie des Kaufpreises im elektronischen

Umlaufverfahren durchzuführen.

TOP 15 Bekanntgabe von Beschlüssen im elektronischen Verfahren

Der Bürgermeister gibt bekannt, dass gemäß § 29 der Geschäftsordnung für den Gemeinderat im Rahmen des elektronischen Verfahrens folgende Beschlüsse gefasst wurden:

INSPIRE-Richtlinie EU-konforme Bereitstellung von Daten Der Gemeinderat hat im elektronischen Verfahren den aktuellen Sachstand zur INSPIRE- Richtlinie/EU-konforme Bereitstellung von Daten zur Kenntnis genommen. - siehe TOP 15.1 -

Ausbildungsstellen 2021 Der Gemeinderat beschließt einstimmig im elektronischen Verfahren, die von der Verwaltung vorgeschlagenen Ausbildungsstellen für 2021 auszuschreiben.

TOP 15.1 INSPIRE-Richtlinie 45/2020 EU-konforme Bereitstellung von Daten

Ausgangslage und rechtliche Einordung INSPIRE (INfrastructure for SPatial InfoRmation in Europe) ist eine Vorgabe der Europäischen Union (EU) für eine gemeinsame Nutzung von Geodaten in Europa. Ziel ist deren breitbandige, fach- und grenzübergreifende Bereitstellung und Nutzung über das Internet. Der Aufbau und Betrieb der Geodateninfrastruktur in Baden-Württemberg (GDI_BW) wird stark von den Entwicklungen auf europäischer und nationaler Ebene mitbestimmt. Insbesondere sind dabei die rechtlichen und technischen Vorgaben der übergeordneten Institutionen z.B. GDI-DE (Geodateninfrastruktur Deutschland) zu berücksichtigen. In Baden-Württemberg wird die INSPIRE-Richtlinie mit dem Landesgeodatenzugangsgesetz (LgeoZG) vom 17. Dezember 2009 umgesetzt. Dieses ist für Landesbehörden, Landkreise, Städte, Gemeinden und Gemeindeverbände, sowie die unter ihrer Aufsicht stehenden juristischen Personen des öffentlichen Rechts verbindlich. Im Rahmen der INSPIRE-Richtlinie und des LgeoZG BW werden die Pflichtaufgaben von Landkreisen, Städten und Gemeinden zur Bereitstellung von kommunalen Geodaten definiert. Darunter fallen daher auch unsere kommunalen Geodaten, wie zB auch die Vorhaltung von Bebauungsplänen im Internet.

27 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020

Der Gemeinderat hat zur Umsetzung der europäischen Vorgaben in den vergangenen Jahren Mittel in den Haushalten bereitgestellt. Daher hat die Gemeinde Graben-Neudorf die notwendigen Vorleistungen nahezu abgeschlossen. Auf nationaler Ebene wurde im Rahmen des E-Goverment Projektes XPlanung das objektorientierte Datenaustauschformat XPlanGML festgelegt. Dieses standardisierte Datenaustauschformat unterstützt eine interoperable Bereitstellung von Bauleitplänen für unterschiedliche IT-Systeme. Ziel dieses Standards ist es Verwaltungsvorgänge im Bereich der raumbezogenen Planung effektiver und kostengünstiger zu gestalten, sowie qualitativ zu verbessern.

Handlungsempfehlung zur Umsetzung Zur Unterstützung der Kommunalverwaltung wurde ein landesweit einheitlicher und einfacher Lösungsweg zur Bereitstellung von Bebauungsplänen für INSPIRE erarbeitet. Im August 2016 erfolgte unter Federführung der kommunalen Landesverbände (KLV) die Veröffentlichung der „Organisatorischen Handlungsempfehlung der Kommunalen Landesverbände in Baden- Württemberg“, in dem ein dreistufiges Rollenmodell dargelegt ist. Dabei fällt der Gemeinde heute wie künftig in Schritt 1 als Geodatenhaltende Stelle die Rolle zu, zusammen mit unserem Dienstleister, Bebauungspläne digital aufzubereiten, die Daten zu verifizieren und im Dateiformat XPlanung vorzuhalten und weiterzugeben.

28 von 30 Beschlussprotokoll der Sitzung des Gemeinderates am 27.07.2020

Quelle: https://www.geoportal-bw.de/documents/20147/0/Handlungsempfehlungen_KLV_Bauleitplaene_ final_20160804.pdf/0a542878-107d-58a9-cd0c-da582ea2dc27

Wir haben aktuell den Stand erreicht, die Daten demnächst dem Landkreis im entsprechenden Dateiformat (XPlanung) zu Verfügung stellen zu können. Dabei unterstützte uns im Rahmen der GIS Betreuung das Vermessungsbüro Zielbauer und Heiler. Auch künftig werden wir auf diese Unterstützung im Rahmen des Prozesses nicht verzichten können und wollen.

Nachdem die Regionale Zusammenführung der Daten durch den Landkreis abgeschlossen ist, werden diese zentral und öffentlich zugänglich bereitgestellt. Hierfür war es sinnvoll und richtig, dass die Gemeinde den auch vom Landkreis gewählten Dienstleister iteos mit der Verwaltung und Bereitstellung der Daten beauftragen.

Damit würde die Gemeinde im Einklang mit den anderen Kommunen im Landkreis über ein einheitliches Format nach Außen auftreten.

Kosten der Datenbereitstellung 1. Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis ist kostenfrei. 2. Bei iteos (dem ehemaligen Kommunalen Rechenzentrum) entstehen einwohner- und fallabhängige Kosten von ca. 1.600 € jährlich bei aktuell ca. 90 Bebauungsplänen.

Bis 20.000 EW beträgt der jährliche Gesamtpreis 900 € zzgl. Staffelpreis von 10 € bis 6 € je Bebauungsplandatensatz.

Im Zusammenspiel zwischen Landkreis Karlsruhe, iteos und der Gemeinde werden die gesetzlichen Anforderungen umgesetzt.

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Ausblick und Bewertung Der eingeschlagene Weg zur Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen ist aus Sicht der Verwaltung der Richtige. Eigenständige kommunale Lösungen wie z.B. die Bereitstellung von Bebauungsplänen alleine auf den kommunalen Webseiten wird den gesetzlichen Anforderungen nicht gerecht. Als „Abfallprodukt“ der obigen Bemühungen ist dieses jedoch generell denkbar und wird nach der Sommerpause umgesetzt werden können. Darüber hinaus werden weitere Dienstleistungen mittelfristig durch die Verwaltung weiterverfolgt. So ist es vitales Ziel, PlanerInnen und BauherrInnen kommunale Lösung wie z.B. die Abfrage von Leitungsauskünften online zu ermöglichen. Dieses geschieht (zunächst noch) außerhalb der oben vorgestellten INSPIRE-Lösung. Hieran arbeitet derzeit und künftig das Team aus Frau Kammerer, Herrn Degen und dem Büro Zielbauer und Heiler.

Beschluss: Der Gemeinderat nimmt den aktuellen Sachstand zur Kenntnis.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 0 Befangenheit(en)

Befangenheit: An der Beratung und Beschlussfassung haben keine Mitglieder des Gemeinderates mitgewirkt, die gem. § 18 GemO als befangen gelten.

TOP 16 Verschiedenes - ohne Beschluss -

TOP 17 Wünsche, Anregungen, Anträge und Beschwerden aus der Mitte des Gemeinderates - ohne Beschluss -

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