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9-2006 Das Magazin für Wirtschaftspolitik

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MGB www Die Volkswirtschaft Die Volkswirtschaft

9-2006 79. Jahrgang CHF 15.90 Seite 3 Monatsthema: Agrarpolitik – wie weiter?

Seite 51 Fringe-Benefits bei Privatwirtschaft Nr. 439 Nr. 768 Nr. 213 und Bund Jugendarbeitslosigkeit südlich der Sahara der südlich Jugendarbeitslosigkeit  Seite 55 Bundesgesetz Ost: Zukunft der Osthilfe

Seite 59 Jugendarbeits- Bundesgesetz Ost: Zukunft der Osthilfe Osthilfe Zukunft Ost: der Bundesgesetz  losigkeit südlich der Sahara Fringe-BenefitsPrivatwirtschaft bei Bund und

Jedes Chips ein Unikat. Terra Chips sind be- 

sonders dick geschnitten, enthalten nur halb so viel Fett wie herkömmliche Chips und besitzen dennoch einen einzigartig authentischen Ge- schmack nach Kartoffeln. Möglich ist dies dank eines neuartigen, exklusiv von der M-Industrie angewendeten Produktionsverfahrens. Agrarpolitik – wie weiter? wie – Agrarpolitik Inhalt Monatsthema

3 Editorial 4 Mit seiner Agrarpolitik 2011 verfolgt der Bun- desrat drei Ziele: die weitere Mobilisierung des 4 Agrarpolitik 2011 – konsequente Weiterführung der Reform Kostensenkungspotenzials, die Sozialverträglich- Manfred Bötsch und Eduard Hofer keit des Reformtempos und die ökologische Weiterentwicklung. Kernstück der AP 2011 ist 9 Quo vadis WTO? die teilweise Umlagerung der Mittel von der Preis- Luzius Wasescha stützung zu den Direktzahlungen. Während 14 Ein Freihandelsabkommen Schweiz–EU im Agrarbereich wäre eine Chance bäuerliche Kreise das Reformtempo als (zu) Jacques Chavaz forsch erachten, warnen Ökonomen und Wirt- schaft vor der ungenügenden Vorbereitung auf 18 Neuausrichtung der Agrarpolitik – eine (zu) grosse Herausforderung für die Landwirtschaft internationale Marköffnungsschritte. Jacques Bourgeois 23 Anpassungsprozesse der österreichischen Landwirtschaft als Folge des EU-Beitritts Markus F. Hofreither 28 Befreiung der Bauern – eine realistische Vision Hans Rentsch 32 Agrarpolitik 2011 in Konflikt mit der internationalen Marktöffnung Heinz Hauser

Wirtschaftspolitische Stellungnahmen 51 Fringe-Benefits sind gemäss Eurostat «Brutto- löhne und -gehälter in Form von Sachleistungen». 38 Ohne Industrie keine produzierende Landwirtschaft Eine Untersuchung des Bundesamtes für Statistik Jakob Knüsel (BFS) für 2004 zeigt, dass 40% der Unternehmen 39 Hotellerie und Landwirtschaft – eine Schicksalsgemeinschaft? Fringe-Benefits gewähren. Der Anteil steigt mit Christoph Juen zunehmender Unternehmensgrösse. Die häufigs- ten Formen sind im privaten Sektor der private 40 Mehrwert für Mensch, Tier und Natur: Im Bioland Schweiz gibt es nur Sieger Gebrauch des Geschäftsautos und des Mobiltele- Regina Fuhrer fons, im öffentlichen Sektor (Bund) Verbilligun- 41 Stillstand bedeutet Rückschritt – die Schweizer Landwirtschaft im Wandel gen der Abonnemente des öffentlichen Verkehrs. Simonetta Sommaruga 42 Die Sicht der Milchproduzenten Samuel Lüthi 43 Die Käsereien sind für den EU-Markt bereit Anton Schmutz 44 Weitere Liberalisierung der Märkte als Chance erkennen Walter Huber 45 Eile mit Weile in der Agrarpolitik? Jörg Ackermann 55 Seit 1990 unterstützt die Schweiz den Transi- tionsprozess der ehemals kommunistischen Schweizer Volkswirtschaft Staaten Osteuropas und Zentralasiens. Das neue Bundesgesetz über die Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas (BG Ost) sieht eine Fortfüh- 46 Wirtschaftspolitische Agenda rung dieser Transitionshilfe sowie einen Beitrag an die Entwicklung der neuen EU-Länder, den so genannten Erweiterungsbeitrag, vor. Das BG 51 Fringe-Benefits in der Schweiz 2004 Ost kommt am 26. November 2006 vor das Volk. Antoinette Rouvinez Mauron 54 Tätigkeit der öffentlichen Einigungsstellen im Jahr 2005 Verena Conti 55 Weichenstellung bei der schweizerischen Ostzusammenarbeit Hugo Bruggmann

Internationales

59 Jugend und Arbeit: Eine afrikanische Perspektive Reto Thönen 59 Eine hohe Jugendarbeitslosigkeit bedeutet ein beträchtliches ungenutztes Potenzial. Besonders gravierend ist dieses Problem in Afrika südlich Aktuelle Wirtschaftsdaten der Sahara, wo die Jugendarbeitslosigkeit gemäss Schätzungen 21% beträgt. Ursachen dafür sind 63 Auswahl statistischer Tabellen unter anderem eine geringe Nachfrage aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung, der Mangel an relevanter Bildung und Arbeitserfah- Monatsthema der nächsten Ausgabe: rung sowie schlechte Gesundheit, allen voran Arbeitsmarktliche Massnahmen und ihre Wirkung durch HIV/Aids. Monatsthema

Editorial

Agrarpolitik 2011 – die Zukunft anpacken! Sicher ist: Auch in Zukunft stehen unsere Landwirte vor grossen Herausforderun- gen. Die Konsumenten wollen qualitativ hochstehende Produkte zu einem günstigen Preis, eine gepflegte Landschaft und eine gesicherte Versorgung. Sicher ist auch, dass der internationale Wettbewerbsdruck bezüglich Marktzutritt zunimmt und in der Folge der Druck auf handelsverzerrende Formen von Inlandstützung und Export- subventionen. Dies alles unabhängig davon, ob die Welthandelsrunde ausgesetzt oder der Agrar-Freihandel mit der EU Realität wird. Mit seiner Agrarpolitik 2011 hat der Bundesrat die richtige Antwort auf die gegenwärtigen Herausforderungen bereit. Die AP 2011 ist die konsequente Weiter- führung der seit Beginn der Neunzigerjahre eingeleiteten Reformen. Statt staatlicher Preisstützung wollen wir das System der Direktzahlungen stärken und so eine multifunktionale und nachhaltige Landwirtschaft erhalten. Mit der AP 2011 wollen wir für die Bauern selber sowie für die vor- und nachgelagerten Stufen den Anreiz verstärken, das vorhandene Potenzial noch besser auszuschöpfen. Die Wettbewerbs- fähigkeit der Landwirtschaft und die Marktchancen unserer Bauern können wir nur dann erhöhen, wenn wir die Kosten im gesamten Ernährungssektor reduzieren – vom Lieferanten über den Produzenten und den Verarbeiter bis hin zum Grossvertei- ler. Jetzt auf die Reformbremse zu treten, nur weil die WTO-Runde suspendiert ist, wäre fatal. Es ist richtig und zweckmässig, die AP 2011 im vorgezeichneten Tempo umzusetzen. Tun wir das nicht, laufen unsere Bauern Gefahr, später unter viel grösse- rem Druck die notwendigen Reformen verkraften zu müssen. Die Preisdifferenzen etwa zur EU würden noch grösser werden. Wenn das Parlament die finanziellen Mittel für die AP 2011 bewilligt, können wir den erforderlichen Umbau auch sozialverträglich vornehmen. Eine dynamische Landwirtschaft hat in der Schweiz eine Zukunft. Dafür will ich mich einsetzen! Denn die Schweiz braucht eine produ- zierende Landwirtschaft und zwar zu einem Preis, den die Öffentlichkeit bezahlen kann und den Erwerbstätigen in der Landwirtschaft ein ange- messenes Einkommen sichert. Das Reformpaket AP 2011 bietet die adäquaten Instrumente.

Bundesrätin Doris Leuthard Vorsteherin des Eidgenössischen Volkwirtschaftsdepartements (EVD) Monatsthema

Agrarpolitik 2011 – konsequente Weiterführung der Reform

Am 17. Mai 2006 hat der Bundes- rat die Botschaft zur Agrarpolitik 2011 (AP 2011) verabschiedet. Die vorgeschlagenen Änderungen sind ein weiterer Schritt in der seit 15 Jahren laufenden Agrar- reform. Der Bundesrat verfolgt damit drei Ziele. Erstens soll das Kostensenkungspotenzial mobi- lisiert werden, um die Verletzlich- keit der schweizerischen Land- und Ernährungswirtschaft gegen- über zukünftigen Marktöffnun- gen zu reduzieren und zugleich die Konsumenten finanziell zu entlasten. Zweitens soll das Re- formtempo nicht über das sozial- verträgliche Ausmass hinausge- Damit die schweizerische Landwirtschaft ihre verfassungsmässigen Aufgaben erfüllen kann, sind agrarpolitische hen. Und schliesslich soll die öko- Massnahmen prospektiv den sich wandelnden Rahmenbedingungen und absehbaren Entwicklungen anzupassen. Die AP 2011 hat zum Ziel, den notwendigen Strukturwandel möglichst sozialverträglich zu gestalten. Bild: Keystone logische Weiterentwicklung der Landwirtschaft gefördert werden. Kernstück der AP 2011 ist die teil- Stossrichtung hat der Gesamtbundesrat am Von der AP 2007 zur AP 2011 weise Umlagerung der Mittel von 2. Februar 2005 zustimmend zur Kenntnis Die Agrarpolitik 2007 (AP 2007) stellt die genommen. Auf dieser Grundlage erarbeitete der Preisstützung zu den Direkt- dritte Etappe der 1992 eingeleiteten grundle- das BLW im Jahr 2005 die Vernehmlassungs- zahlungen. Insgesamt betragen genden Reform der schweizerischen Land- unterlage und führte im Herbst die Vernehm- wirtschaftspolitik dar.1 Kernelemente der AP lassung durch. Am 17. Mai 2006 hat der Bun- die für die Jahre 2008–2011 vor- 2007 bilden die Aufhebung der Milch- desrat schliesslich die Botschaft zur AP 2011 geschlagenen Zahlungsrahmen kontingentierung und die Einführung der zuhanden des Parlamentes verabschiedet. Die Versteigerung als wettbewerbsfreundliches Kommission der kleinen Kammer hat die Be- für die Landwirtschaft 13,5 Mrd. Allokationsinstrument bei der Vergabe von handlung des Geschäfts am 6. Juli 2006 aufge- Franken. Fleischimportkontingenten. nommen. Für die Weiterentwicklung verfasste das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement Bilanz der bisherigen Agrarreform (EVD) zuhanden des Bundesrats ein Ausspra- chepapier zur Agrarpolitik für die Jahre 2008 Der Erfolg der seit Beginn der Neunziger- bis 2011 (AP 2011). Die darin formulierte jahre vollzogenen agrarpolitischen Reformen kann anhand ihrer Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit sowie aufgrund der Erfüllung der verfassungsmässigen Aufgaben der schwei- zerischen Landwirtschaft beurteilt werden. Der Begriff der «Nachhaltigkeit» umfasst die drei Dimensionen Ökonomie, Soziales und Ökologie. Manfred Bötsch Dr. Eduard Hofer Bezüglich der ökonomischen Dimension ist Direktor Bundesamt für Vizedirektor Bundesamt insbesondere festzuhalten, dass die Effizienz Landwirtschaft (BLW), für Landwirtschaft (BLW), in der schweizerischen Landwirtschaft insge- Bern samt stark verbessert worden ist. Die Arbeits-

4 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Monatsthema

Kasten 1 produktivität ist zwischen 1990 und 2004 um läufiger Preisentwicklung eine flächendecken- durchschnittlich 1,4% pro Jahr gestiegen. Die de Bewirtschaftung des Kulturlandes sowie Handlungsachsen Kapitalerneuerung – also das Verhältnis der die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Aller- und Revisionsvorschläge Investitionen zum Gesamtbestand an Gebäu- dings nimmt die verfügbare landwirtschaftli- Zur Erreichung der agrarpolitischen Ziele den, Maschinen und Einrichtungen – blieb che Nutzfläche aufgrund der Siedlungs- und sieht die AP 2011 Massnahmen auf fünf Hand- konstant und ist damit gesichert. Indessen ist Infrastrukturentwicklung kontinuierlich ab. lungsachsen vor: der Anteil der Betriebe mit negativer Eigenka- Diese Abnahme betrug im Zeitraum zwischen – Verbesserung der Effizienz und Wettbe- werbsfähigkeit von Primärproduktion und pitalbildung seit Anfang der Neunzigerjahre 1979/85 und 1992/97 3% bzw. 30 300 Hekta- Verarbeitung durch Umlagerung von Preis- von 22% auf 38% gestiegen. Der Anteil derje- ren. stützungsmitteln zu den Direktzahlungen nigen Betriebe, die den Vergleichslohn errei- Der Beitrag der Landwirtschaft an die de- und Kostensenkung; chen, ist in allen Regionen gesunken. Auch zentrale Besiedlung des Landes verringert sich – Sicherstellung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft und Förde- unter den neuen Rahmenbedingungen gelingt aufgrund des technischen Fortschritts und des rung der ökologischen Nachhaltigkeit es ökonomisch effizienten Betrieben, den Ver- Strukturwandels. Nach wie vor von Bedeu- durch zielgerichtete Integrierung von gleichslohn zu erreichen oder zu übertreffen tung ist er im weiteren Gotthardgebiet, in Preisstützungsmitteln in ein vereinfachtes und Ersatzinvestitionen zu tätigen. Graubünden und im Jura. Direktzahlungssystem und das neue «Pro- gramm zur Förderung der nachhaltigen In Bezug auf die soziale Dimension der Nutzung natürlicher Ressourcen»; Nachhaltigkeit ist festzustellen, dass der Ab- Künftige Rahmenbedingungen – Förderung des Wertschöpfungspotenzials stand zwischen dem Arbeitseinkommen pro landwirtschaftlicher Produkte und der Familienarbeitskraft in der Landwirtschaft Der Bund hat gemäss Art. 104 Abs. 1 der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums durch Erweiterung der Produktdif- und dem Vergleichseinkommen eines ausser- Bundesverfassung dafür zu sorgen, dass die ferenzierungsmöglichkeiten und Investiti- halb der Landwirtschaft beschäftigten Ange- schweizerische Landwirtschaft ihre verfas- onshilfen sowie durch Unterstützung ge- stellten zwischen 1990/92 und 2003/05 von sungsmässigen Aufgaben erfüllen kann. Er meinschaftlicher Projektinitiativen; – Förderung des Strukturwandels durch eine knapp 38,6% auf 40,1% gewachsen ist. Die muss daher seine agrarpolitischen Massnah- Lockerung des Boden- und Pachtrechts landwirtschaftlichen Haushalte haben seit men prospektiv den sich wandelnden Rah- und soziale Abfederung mit spezifischen 1990/92 eine reale Kaufkrafteinbusse von menbedingungen und absehbaren Entwick- Begleitmassnahmen; mehr als 11% hinnehmen müssen. Verschie- lungen anpassen. – Kosteneinsparungen durch Vereinfachung der Administration und Verbesserung der dene Untersuchungen kamen indessen zum Eine besondere agrarpolitische Herausfor- Koordination der Kontrolltätigkeiten. Ergebnis, dass die unbefriedigende Einkom- derung stellen die im internationalen Ver- menssituation und die grosse zeitliche und gleich relativ hohen Produzentenpreise und Die vom Bundesrat in seiner Botschaft zur körperliche Belastung, welche die landwirt- das hohe Stützungsniveau dar. Die Preisdiffe- AP 2011 vorgeschlagenen Massnahmen erfor- dern einen Bundesbeschluss über die finanzi- schaftliche Berufstätigkeit mit sich bringt, renz gegenüber dem Ausland ist vor allem auf ellen Mittel für die Landwirtschaft und An- durch andere, positiv bewertete Eigenschaften den Zollschutz und die interne Agrarstützung passungen in folgenden sechs Gesetzen: derselben mindestens teilweise kompensiert zurückzuführen. Die Produzentenpreise für – Bundesgesetz über die Landwirtschaft; werden. Agrargüter liegen in der EU um ca. 46% tiefer – Bundesgesetz über das bäuerliche Boden- recht; Hinsichtlich der ökologischen Dimension als in der Schweiz. So waren die in der Schweiz – Bundesgesetz über die landwirtschaftliche der Nachhaltigkeit weisen alle Indikatoren in produzierten und konsumierten Agrarpro- Pacht; die gewünschte Richtung. So wurde zwischen dukte im Durchschnitt der Jahre 2002/04 ins- – Bundesgesetz über die Familienzulagen in 1990 und 2002 die Menge der eingesetzten gesamt 2,7 Mrd. Franken teurer, als sie es zu der Landwirtschaft; – Bundesgesetz über Lebensmittel und Ge- Hilfsstoffe zum Teil deutlich reduziert. Von EU-Preisen wären. Gleichzeitig werden die brauchsgegenstände; sieben im Rahmen der AP 2007 gesteckten Landwirte in der Schweiz auch über die Di- – Tierseuchengesetz. agrarökologischen Zielen wurden deren fünf rektzahlungen bedeutend stärker unterstützt erreicht. Einzig bezüglich der ökologischen als jene in der EU . Ausgleichsflächen im Talgebiet und der weite- Grafik 1 zeigt eine Schätzung der Auftei- ren Reduktion regionaler Stickstoff- lung der Nahrungsmittelausgaben für die überschüsse wurde die Zielgrösse noch nicht Jahre 2002/04. Die Nahrungsmittelausgaben erreicht. – ohne alkoholische Getränke, Dienstleistun- gen der Restaurationsbetriebe und Ausland- einkäufe – betragen 30 Mrd. Franken. Darin Gemeinwirtschaftliche Leistungen enthalten ist der Wert der Inlandproduktion Zu den gemeinwirtschaftlichen Leistun- von knapp 6 Mrd. Franken und jener der im- gen2, welche die Landwirtschaft im Interesse portierten Lebensmittel von 6,5 Mrd. Fran- der Gesellschaft erbringt, zählen insbesondere ken. Subtrahiert man diese beiden Werte vom die Gewährleistung der Versorgungssicher- Total, so ergibt sich eine Marktspanne der heit und die Pflege der Kulturlandschaft. Ein nachgelagerten Branchen von knapp 18 Mrd.

1 Vgl. das Monatsthema der Ausgabe 9-2003 «Die Volks- Mass für den Beitrag der einheimischen Land- Franken. In den Jahren 2002/04 waren die wirtschaft», wo das gegenwärtig noch in Implemen- wirtschaft zur Versorgungssicherheit stellt der Konsumentenpreise in der EU 39% billiger als tierung begriffene Reformpaket AP 2007 ausführlich dargestellt wurde. Selbstversorgungsgrad dar. Dieser ist seit Be- in der Schweiz. Die Preisdifferenz zwischen 2 Gemäss Art. 104 BV hat der Bund mit seiner Agrarpolitik ginn der agrarpolitischen Reformen aufgrund der Schweiz und der EU betrug 11,6 Mrd. dafür zu sorgen, dass die Landwirtschaft durch eine nachhaltige und auf den Markt ausgerichtete Produktion der Bevölkerungszunahme gesunken, und Franken. Aufgrund der Differenz bei den Pro- einen wesentlichen Beitrag leistet zur sicheren Versor- zwar von 62% (1990/92) auf 59% (2002/04). duzentenpreisen von 46% liegt der Anteil der gung der Bevölkerung, zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, zur Pflege der Kulturlandschaft und Grundsätzlich ermöglichen die an Aufla- Inlandproduktion an dieser Differenz bei 2,7 zur dezentralen Besiedlung des Landes. gen gebundenen Direktzahlungen trotz rück- Mrd. Franken. Davon entfallen rund 1,1 Mrd.

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Grafik 1 agrarökologische Effizienz durch gezielte Zusammensetzung der Schweizer Nahrungsmittelausgaben 2002/04 Massnahmen weiter verbessert werden.

Strategie und Massnahmen Total Nahrungsmittelausgaben CH 30,0 Mrd. Fr. Die AP 2011 enthält fünf Handlungsach- Differenz zur EU sen (siehe Kasten 1). Kernelement bildet die 3 in Mrd. Fr. Gesamtdifferenz: 38,6% von 30,0 11,6 Umlagerung von mehr als der Hälfte der heute 1 Landwirtschaft: 46,4% von 5,8 –2,7 noch zur Preisstützung eingesetzten Mittel zu Marktspanne 2 Zölle –0,7 den nicht produktgebundenen Direktzahlun- 17,7 Mrd. Fr. 3 Höhere Marktspanne von 8,2 gen. Für diese Umlagerung lassen sich sowohl Verarbeitung und Handel ökonomische als auch verteilungs- und um- weltpolitische Argumente anführen. 2 1 Der Abbau der Preisstützungsmittel ist in- Importe sofern ökonomisch sinnvoll, als produktge- Inlandproduktion 6,5 Mrd. Fr. 5,8 Mrd. Fr. bundene Subventionen zu einer suboptimalen Ressourcenallokation führen können, indem

Quelle: BLW / Die Volkswirtschaft sie das Marktgleichgewicht in Richtung wert- schöpfungsschwacher Aktivitäten verzerren und ineffiziente Strukturen festigen. Die AP 2011 sieht daher – nebst der vollständigen Franken auf teurere Fremdkosten. Subtrahiert Streichung der gemäss Landwirtschaftsgesetz man die höheren Beschaffungskosten (teurere ausgerichteten Exportsubventionen – vor, die Inlandproduktion plus Zölle) von der gesam- Verarbeitungsbeiträge für Kartoffeln, Ölsaa- ten Preisdifferenz von 11,6 Mrd. Franken, ten, Zuckerrüben, Mostobst und Schafwolle verbleibt im Vergleich zur EU eine um gut 8 vollständig zu streichen. Als einzige Markt- Mrd. Franken höhere Marktspanne von Ver- stützungsmassnahme verbleibt eine gegenü- arbeitung und Handel. ber heute deutlich reduzierte Verkäsungszula- Selbst unter Berücksichtigung des relativ ge. Diese bildet komplementär zur Aufhebung hohen Lebenshaltungs- und Produktionskos- des Grenzschutzes für Käse aus der EU ein tenumfelds in der Schweiz besteht ein be- strategisches Instrument. Ausserdem sollen trächtliches Potenzial zur Kostensenkung. Mit nach den positiven Erfahrungen mit der Ver- der AP 2011 soll deshalb ein ökonomischer steigerung von Fleischimportkontingenten Anreiz geschaffen werden, die Produktions- auch die Importkontingente weiterer Produk- faktoren im gesamten schweizerischen Ernäh- te nach diesem marktkonformen Verfahren rungssektor effizienter einzusetzen. zugeteilt werden. Von diesen Massnahmen werden auch die der Landwirtschaft nachgela- gerten Branchen betroffen sein. Durch einen Ziele Kasten 2 intensiveren Wettbewerb sollen die Kosten Aufgrund dieser Überlegungen ergeben entlang der gesamten Wertschöpfungskette Programm «Nachhaltige Nutzung sich für die AP 2011 die folgenden Ziele: gesenkt werden. natürlicher Ressourcen» – Das im schweizerischen Ernährungssektor Mit der Umlagerung von Preisstützungs- bestehende Potenzial zur Kostensenkung mitteln in Direktzahlungen ermöglicht die AP Dieses neue agrarpolitische Instrument unterstützt Initiativen aus Regionen oder und zur Steigerung der Produktivität 2011 einen sozialverträglichen Strukturwan- Branchen, welche zur effizienteren Nutzung soll mobilisiert werden. Damit wird die del im bisherigen Rhythmus im Rahmen des von Stoffen und Energie in der Landwirt- Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Generationenwechsels. Kostensenkungen schaft führen oder eine nachhaltigere Nut- Land- und Ernährungswirtschaft proaktiv und Produktivitätsgewinne sollen vollum- zung des Bodens und der biologischen Viel- falt in der Landwirtschaft bewirken. Der Bund und nachhaltig gesteigert. Ein Ernährungs- fänglich in Form sinkender Preise realisiert leistet dazu eine Starthilfe für Neuerungen, sektor, der seine Produkte kostengünstiger und den Verarbeitern und Verbrauchern wei- welche nach der Einführung wirtschaftlich herstellt, entlastet die Konsumenten. Zu- tergegeben werden. Aus diesem Grunde müs- tragbar sind. Es handelt sich bei dieser Unter- stützung explizit nicht um eine Dauersubven- gleich reduziert ein sinkendes Preisniveau sen die bei der Marktstützung abgebauten tion, sondern um eine Anschubfinanzierung die Verletzlichkeit der schweizerischen Mittel der Landwirtschaft erhalten bleiben. Im für die Umsetzung ökologisch vorteilhafter Land- und Ernährungswirtschaft gegenü- Zuge der Mittelumlagerung sollen die Flä- organisatorischer und technischer Innovatio- ber eventuellen zukünftigen Marktöffnun- chenbeiträge für verschiedene Ackerkulturen nen. In einem Pilotprojekt will die Kartoffel- gen. erhöht sowie die Beiträge für die Haltung rau- branche den Anteil nicht marktfähiger Kar- – Das Kostensenkungspotenzial und der da- futterverzehrender Nutztiere (RGVE-Beiträ- toffeln, die mit hohem Energieaufwand ver- mit verbundene Strukturwandel sollen in ge) vereinheitlicht und auf Milchkühe ausge- wertet werden, reduzieren. Vorgesehen sind einer für den Primärsektor sozialverträgli- dehnt werden. Zugunsten des Berggebiets Massnahmen wie die Verbesserung der Pflanzgutqualität und die Optimierung der chen Weise realisiert werden. werden die Beiträge für die Viehsömmerung Kartoffelproduktion in den Betrieben. Dies – Die bisherigen Erfolge in Bezug auf die sowie jene für die Tierhaltung unter erschwe- verbessert sowohl die wirtschaftliche wie die Umweltverträglichkeit der landwirtschaft- renden Produktionsbedingungen (TEP-Bei- ökologische Seite der Kartoffelproduktion. lichen Produktion sollen gesichert und die träge) leicht erhöht.

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samt 13 499 Mio. Franken vor. Diese Summe entspricht ziemlich genau den Mitteln, die während der laufenden Periode für die Land- wirtschaft aufgewendet werden. Im Zuge der Mittelumlagerung werden die Ausgaben zur Preisstützung um 1417 Mio. Franken redu- ziert und die Direktzahlungen um 1234 Mio. Franken aufgestockt (siehe Tabelle 1).

Auswirkungen gemäss Modellrechnungen Die Auswirkungen der AP 2011 wurden von der Forschungsanstalt Agroscope Recken- holz-Tänikon (ART) aufgrund von Modell- rechnungen prognostiziert. Als Basisjahre wurde der Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2004 gewählt. Die Prognosen beziehen sich auf das Jahr 2011. Gemäss den Modellrech- Gemäss den Modellrechnungen führen die vor- Bild: Keystone nungen würden die vorgesehenen Massnah- gesehenen Massnahmen hauptsächlich bei men hauptsächlich bei der Milch und bei der Milch und bei Ackerfrüchten zu teilweise Ackerfrüchten zu teilweise markanten Rück- markanten Rückgängen der Produzentenpreise und im Falle der Ackerfrüchte auch zu einem Mit der vorgesehenen fortschreitenden gängen der Produzentenpreise und im Falle Rückgang der Produktionsmengen. Entkopplung von Preis- und Einkommens- der Ackerfrüchte auch zu einem Rückgang der politik dürfte auch die ökologische Nachhal- Produktionsmengen führen. Der Milchpreis tigkeit der schweizerischen Landwirtschaft sinkt im Modell von 72 auf knapp 50 Rappen/ weiter verbessert werden. Sinkendes Preisni- kg. Trotzdem nimmt die Milchproduktion um veau und produktunabhängige Direktzahlun- 4% zu, weil per 2009 die Milchkontingentie- gen verringern den Druck zu intensiver Pro- rung ausläuft, die Erlöse aller Betriebszweige duktion. Der Anreiz zu einem effizienteren mit der AP 2011 sinken werden und die RG- Ressourceneinsatz und zur Einsparung von VE-Beiträge den tieferen Milcherlös teilweise Hilfsstoffen wird grösser, ökologische Aus- kompensieren können. Dank der Erhöhung gleichsflächen werden konkurrenzfähiger. der TEP- und Sömmerungsbeiträge geht der Zudem sollen innovative ressourcenschonen- Kuhbestand im Berggebiet wie auch im Talge- de Techniken mit dem neuen Programm biet nur leicht zurück. «Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressour- Der Rückgang der Produzentenpreise für cen» gezielt gefördert werden (siehe Kasten Ackerfrüchte wird gemäss Expertenschätzun- 2). gen zwischen 10% (Frischgemüse) und rund 50% (Zuckerrüben) liegen. Im Modellergeb- nis sinken die Anbauflächen von Ölsaaten und Landwirtschaftliche Zahlungsrahmen Kartoffeln um 30%. Trotzdem dürfte die land- Die Ausgaben für die Landwirtschaft wer- wirtschaftliche Nutzfläche weiterhin flächen- den vom Parlament jeweils für vier Jahre be- deckend bewirtschaftet werden, weil die schlossen und nach der Art der Stützung in Grünlandfläche entsprechend zunehmen drei Zahlungsrahmen eingeteilt. Die AP 2011 wird. Die ökologischen Ausgleichsflächen sieht für die Periode von 2008 bis 2011 insge- werden im Modell von 96 000 auf 150 000 Hektaren ausgedehnt. Der Einsatz von Mine- raldüngern und von Pflanzenschutzmitteln Tabelle 1 dürfte zurückgehen. Aufgrund der vorgesehe-

Entwicklung der Zahlungsrahmen (ZR) nen Senkung des Grenzschutzes für Getreide und Futtermittel ist mit einem erhöhten ZR 2000–03 ZR 2004–07 ZR 2008–11 Differenz ZR 2004–07 Kraftfuttereinsatz zu rechnen. und ZR 2008–11 in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in % Der Produkterlös des Primärsektors wird Preisstützung 3490 2946 1529 –1417 –48,1 gemäss diesen Berechnungen von 9,7 auf rund (Produktion und Absatz) 8,5 Mrd. Franken zurückgehen, was einem Struktur- und Sozial- 1037 1129 719 –410 –36,3 Rückgang von ca. 12% entspricht. Diese Er- massnahmen löseinbusse wird durch die aufgestockten Direktzahlungen 9502 10017 11 251 +1234 +12,3 Direktzahlungen nicht vollumfänglich kom- Total gemäss Budget 14029 14092 13 499 –593 –4,2 pensiert und bewirkt einen Rückgang des Total effektiv zur Verfügung 13794 13452 13 499 +47 +0,4 Nettounternehmenseinkommens von knapp gestellte Mittel 3 auf voraussichtlich 2,44 Mrd. Franken Quelle: BLW / Die Volkswirtschaft (–19%). Der Rückgang des gesamten Sektor-

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Tabelle 2 den meisten Verbänden und politischen Par- Finanzielle Auswirkungen auf Landwirtschaft, Bundeshaushalt und Konsumenten teien grundsätzlich gutgeheissen. Differenzen ergaben sich hingegen in Bezug auf das Aus- Veränderung zwischen 2002/04 und 2011 mass und die Geschwindigkeit des Reform- in Mio. Fr. schrittes. Während insbesondere bäuerliche a. Landwirtschaftliche Erzeugunga –1170 Vertreter und Organisationen der verarbei- b. Ausgaben für Produktion und Absatz –540 tendenden Branchen das Reformtempo als zu c. Ausgaben der Konsumenten (a–b) –630 hoch beurteilten, bemängelten Exponenten d. Direktzahlungen und Grundlagenverbesserungen +410 Direktzahlungen +440 des Grosshandels und der exportorientierten Grundlagenverbesserungen –30 Branchen gerade das Gegenteil. e. Bundesausgaben (b+d) –130 Vor diesem Hintergrund betrachtet der f. Gesamte Kosten der Landwirtschaft (c+e) –760 Bundesrat die AP 2011 als ein in seiner Ge- Fremdkostenb –190 samtheit ausgewogenes und zweckmässiges Entschädigung Familienarbeit und Eigenkapital –560 Reformpaket. Er hat deshalb weit gehend an nicht einkommenswirksame Bundesausgaben –10 den Vorschlägen der Vernehmlassungsunter- a Erlöseinbusse einschliesslich Reduktion der Bundes- Quelle: BLW; Agroscope FAT Tänikon; ausgaben für Produktion und Absatz, ohne inner- IAW ETH Zürich / Die Volkswirtschaft lage festgehalten. Sie tragen insbesondere der betrieblich erzeugte Futtermittel. langfristigen Herausforderung Rechnung, die b Ohne innerbetrieblich erzeugte Futtermittel. Preisdifferenzen gegenüber dem Ausland und damit die Verletzlichkeit der schweizerischen Land- und Ernährungswirtschaft in Hinblick

Tabelle 3 auf zukünftige Marktöffnungen zu reduzie- ren. Das Reformtempo orientiert sich dabei Prognostizierte Auswirkungen der AP 2011 und deren Wertung am für den Sektor erträglichen Mass. Indem Dimension Indikator Auswirkung / die Summe der vorgeschlagenen Zahlungs- Wertung rahmen ziemlich genau den Mitteln ent- Ökonomische Nachhaltigkeit Arbeitsproduktivität / positiv ➔ spricht, die während der laufenden Periode für Wettbewerbsfähigkeit / positiv ➔ die Landwirtschaft aufgewendet werden, ist Kapitalerneuerung ➔ / neutral die AP 2011 budgetneutral. Das Reformtempo Ressourceneffizienz und Kostenwahrheit / positiv ➔ zu drosseln, wie das insbesondere bäuerliche Landwirtschaftliche Nutzfläche ➔ / neutral Vertreter und Organisationen der verarbei- ➔ Staatsausgaben / positiv tenden Branchen fordern, bärge das Risiko in ➔ Soziale Nachhaltigkeit Einkommen / negativ sich, dass die anstehenden Reformen zu einem Lebensqualität ➔ / neutral späteren Zeitpunkt unter grösserem Druck Ökologische Nachhaltigkeit Ökologische Ausgleichsflächen / positiv ➔ und mit höheren Kosten erfolgen müssten. ➔ Einsatz von Pflanzenschutzmitteln / positiv Umgekehrt wäre eine Forcierung des Reform- ➔ Stickstoffüberschüsse / positiv tempos mit beträchtlichen Kosten der öffent- Phosphorüberschüsse ➔ / positiv lichen Hand zur Gewährleistung der Sozial- Energieeffizienz / positiv ➔ verträglichkeit verbunden.  Gemeinwirtschaftliche Leistungen Selbstversorgungsgrad ➔ / negativ Pflege der Kulturlandschaft ➔ / neutral

Erhaltung von Lebensgrundlagen ➔ / positiv Dezentrale Besiedlung ➔ / negativ

Quelle: BLW / Die Volkswirtschaft

einkommens beträgt demnach 2,5% jährlich. Das BLW geht davon aus, dass sich der Rückgang der Anzahl Betriebe bzw. der in der Landwirtschaft Beschäftigten ungefähr in der Grössenordnung der vergangenen Jahre fort- setzen und damit ebenfalls bei ca. 2,5% liegen wird. Damit könnten die Einkommen pro Betrieb bzw. pro Arbeitskraft im Durchschnitt wenigstens nominell gehalten werden.

Ausgewogene und zweckmässige Reform Die Vernehmlassungsreaktionen zur AP 2011 fielen zwiespältig aus. Die Stossrichtung wird von der Mehrheit der Kantone sowie von

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Quo vadis WTO?

Am 27. Juli 2006 entschied der Generalrat der Welthandels- organisation (WTO), die Verhand- lungen zur Doha-Runde ohne Nennung eines Datums für deren Wiederaufnahme stillzulegen. Im vorliegenden Beitrag werden die Gründe untersucht, die zu diesem Scheitern geführt haben. Auch die Frage des «Wie weiter?» bringt der Autor zur Sprache. «Es ist Zeit, dass wir uns eine Denkpause gönnen!» lautete die Anregung der Schweizer Delegation. In die- ser Denkpause geht es darum, die Möglichkeiten des multilateralen Handelssystems auszuloten und die Grundlagen dafür zu schaffen, Im Juni 2006 berief der WTO-Generaldirektor Pascal Lamy (im Bild) die Minister nach Genf ein. Nach deren erfolglosen dass wieder Fortschritte auf dem Verlauf blieb ihm allerdings nichts anderes übrig, als eine Verhandlungspause einzuläuten. Am 27. Juli 2006 entschied dann der WTO-Generalrat, die Verhandlungen zur Doha-Runde bis auf Weiteres stillzulegen. Bild: Keystone Weg der Stärkung des Wirt- schaftsvölkerrechtes und der weiteren schrittweisen Liberali- sive Stellung in den Landwirtschaftsver- Vorgeschichte sierung des Welthandels möglich handlungen), und solchen, die von einer Beim Abschluss der Uruguay-Runde 1994 schrittweisen Liberalisierung der Land- sind.1 verpflichteten sich die Mitglieder der WTO, wirtschaft profitieren. im Jahre 2000 die Verhandlungen im Bereich – Schliesslich war eine Gruppe von Entwick- der Reform der landwirtschaftlichen Han- lungsländern unter der Führung von u.a. delspolitik und die schrittweise Liberalisie- Indien, Ägypten und Malaysia nicht an ei- 1 Der Autor äussert sich hier in seiner persönlichen Eigen- schaft, ohne die zukünftige Haltung der Schweiz in der rung der Dienstleistungen weiterzuführen. ner neuen Runde interessiert, weil die ih- WTO zu präjudizieren. Nach Beginn der Verhandlungen wurde sehr nen in der Uruguay-Runde eingeräumten bald klar, dass weitere Fortschritte in diesen Übergangsfristen von 10 bis 15 Jahren im Bereichen zu keinem Erfolg führen können, Jahr 2000 noch nicht abgelaufen waren. falls nicht auch andere Themen mit einbezo- gen werden. Drei grundsätzliche Positionen Lancierung der Doha-Runde wurden vertreten: – Die Landwirtschaftsexporteure und die Nach einem erfolglosen Versuch in Seattle USA bestanden darauf, dass sich die Ver- wirkten die Ereignisse vom 11. September handlungen in Ergänzung zur Uruguay- 2001 wie ein Katalysator und gestatteten in Runde nur auf den Marktzutritt bei indus- Doha (Katar) die Lancierung einer neuen triellen und landwirtschaftlichen Gütern Runde im Dezember 2001. Die Erklärung von sowie bei Fischereiprodukten und Dienst- Doha widerspiegelt mit «konstruktiver» Viel- Dr. Luzius Wasescha leistungen konzentrieren sollten. deutigkeit die obgenannten drei Ansätze: viel Botschafter, Delegierter – Die EU, Japan, Korea, die Schweiz und Nor- Marktzutritt, eine breit angelegte Runde, des Bundesrates für Han- wegen plädierten für eine breit angelegte möglichst keine neuen Verpflichtungen für delsverträge und Chefun- terhändler der Schweiz Runde, um einen Ausgleich zu erreichen Entwicklungsländer. Es wurde vereinbart, in der WTO, Staatssekre- zwischen Ländern, die hohe Konzessionen nach Cancún im Herbst 2003 Bilanz zu ziehen, tariat für Wirtschaft machen müssen (die Promotoren der Idee um sodann die weitere Entwicklung der Ver- (Seco), Bern einer breiten Runde haben alle eine defen- handlungen zu gestalten. Die Konferenz von

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Cancún2 scheiterte: Auf der einen Seite, weil es chen – namentlich die Inlandstützung der nicht gelang, den spezifischen Anliegen der USA und der industrielle Marktzutritt von kleinen und mittleren Entwicklungsländer Australien, Indien und Brasilien – nicht entge- entgegenzukommen, und auf der anderen genkämen. Dies führte zum Abbruch der Sit- Seite, weil sich eine Mischung von Entwick- zungen in Genf. Als auch in St. Petersburg die lungsländern und Nichtregierungsorganisa- Gespräche der G-8 mit den wichtigen Ent- tionen (NGO) zu einer Opposition formierte, wicklungsländern China, Indien und Brasi- um gegen die Weiterverfolgung der so ge- lien zu nichts führten, blieb Pascal Lamy nur nannten «Singapur Issues»3 anzukämpfen. noch übrig, eine Verhandlungspause einzu- Schliesslich waren auch die USA nur an den läuten. Handelserleichterungen interessiert. Die Konsequenz von Cancún war, dass die Wie konnte es so weit kommen? Runde bis Anfang 2004 dahindümpelte. Es brauchte viel Energie, um zu einem Zwi- Von Beginn an stellten die Agrarexporteure schenresultat zu kommen, das als Rahmen- Maximalforderungen, wie sie noch nie in ei- werk (Framework) am 1. August 2004 verab- ner Gatt/WTO-Runde haben erfüllt werden schiedet wurde. Einzelne G-10-Mitglieder können. Als die USA beim Abschluss der Uru- – darunter die Schweiz – plädierten für guay-Runde ihre bescheidenen Zollsenkun- Grundlagen, in welchen sich alle Mitglieder gen von 3%–5% im Textilbereich qualifizier- wiederfinden konnten. Dieses Framework ten, sprachen sie von einer substanziellen hätte den Weg zur Aushandlung der Modali- Marktzutrittsverbesserung. Im Gegenzug for- täten für die Verhandlungen in den Bereichen derten sie eine 90%ige Senkung der Agrarzöl- Landwirtschaft und Industriegüter sowie le, ohne zu akzeptieren, dass diese in der Uru- Fortschritte bei den Dienstleistungen ermög- guay-Runde vertraglich zugesichert wurden, lichen sollen. Doch bereits kurz nach dessen weil sich die Mitglieder verpflichteten, alle Verabschiedung geriet die Verhandlung er- ihre andern Massnahmen an der Grenze abzu- neut ins Stocken, denn die Agrarexporteure schaffen und in Zölle umzuwandeln. Deshalb kamen mit Maximalforderungen, waren aber liegen die Agrarzölle – gerade in den Mitglie- ihrerseits nicht bereit, auf Anliegen der EU dern der G-10, aber auch in der EU – noch auf und der G-10 zu reagieren. An der Konferenz einem imposanten Niveau. von Hongkong im Dezember 2005 gelang es In Doha konzentrierten sich die Agrar- eigentlich nur, ein Minimalpaket zu schnü- exporteure auf die Abschaffung der Export- ren, nämlich ein Datum für die Aufhebung subventionen. Diese Konzessionen machte die aller Exportsubventionen und vergleichbarer EU im Prinzip im Sommer 2004 und bestä- Instrumente bis ins Jahr 2013 festzulegen und tigte in Hongkong das Datum von 2013, eine verwässerte Privilegierung für die am welches bei den internen EG-Agrarreformen wenigsten entwickelten Entwicklungsländer als Enddatum für Exportsubventionen be- zu verabschieden. reits feststand. Während Japan, die EU und die Seit Hongkong sind die Verhandlungen Schweiz in der Landwirtschaftspolitik Vier- nur wenig vorangekommen. Die einzigen jahres-Reformschritte umsetzten (Agrarpoli- neuen Elemente wurden ausgerechnet von der tiken 2002, 2007 und 2011), erhöhten die USA G-10 eingeführt, die Wege aufzeigten, wie ihre Inlandstützung mit der neuen Trade Bill sensible Produkte behandelt und die verschie- von 2002 und erreichten damit das von der denen Ansätze der Mitglieder unter einen Hut WTO plafonierte Höchstmass an Inland- gebracht werden könnten. Als Pascal Lamy im stützung. Durch die internen Reformen und Juni 2006 die Minister nach Genf einberief, das Einfrieren des Agrarbudgets auf den um mit ihnen die «Landing Zone» der Ver- Stand von 2002 verschaffte sich die EU einen handlungen in den drei umstrittenen Berei- Spielraum auch bei der Inlandstützung. Sie chen Marktzutritt für landwirtschaftliche konnte diesen mit der Osterweiterung noch Produkte, Inlandstützung und Marktzutritt vergrössern, weil das gleiche Budget nicht für Industriegüter auszuloten, rief eine Vertre- mehr unter 15, sondern unter 25 Staaten auf- terin in den Raum: «Warum sollen wir über geteilt wird. die Landebahn sprechen, wenn wir noch gar Die USA waren nie bereit, massive Subven- nicht abgehoben haben?» Diese Aussage war tionssenkungen zu akzeptieren, und verwei- eine realistische Einschätzung des Verhand- gerten bis kurz vor Juni 2006 auch eine Ver- lungsprozesses. handlung über Kriterien, nach welchen eine In den nachfolgenden Konsultationen ge- neue für die USA zugeschnittene «Blue Box» lang es nicht, die Standpunkte der G-6 anzu- funktionieren sollte, mit dem Ergebnis, dass nähern. In der G-6 vertraten die EU und Japan die USA einfach einzelne Programme von der 2 In der Vorbereitungsphase entstanden neue Allianzen: die Position, dass sie im Landwirtschaftsbe- «Orange Box» in die «Blue Box» verschieben die G-20 und die G-10 (siehe Tabelle 1). 3 Investitionen, Wettbewerb, Transparenz im öffentlichen reich nicht weitergehen könnten, wenn ihnen würden. Eine echte Verminderung der Unter- Beschaffungswesen, Trade Facilitation. die andern Partner in ihren sensiblen Berei- stützung der Landwirtschaft wäre nicht die

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Tabelle 1 Gründe für den Misserfolg Verhandlungsallianzen in der Doha-Runde Verschiedene Gründe führten dazu, dass Quad (Quadrilaterale) Deckt die G-7 ab. Da die EG-Kommission für Handel zuständig ist, vertritt sie die EU; also EU, USA, Japan, Kanada. die Doha-Runde unter keinem guten Stern steht. Erstens ist heute die Nord-Süd-Teilung Neue Quad USA, EU, Indien, Brasilien. eine Fiktion. Durch Exportsteigerung im Gü- G-5 Die Gleichen, plus Australien. terbereich seitens der Entwicklungsländer auf G-6 Die Gleichen, plus Japan. über 50% des Welthandels klaffen die Interes- Cairns-Gruppe Ursprünglich alle wichtigen Agrarexporteure unter der Führung Australiens (Brasilien, Bolivien, Argentinien, Kanada, Kolumbien, sen der Entwicklungsländer unter sich weit Uruguay, Südafrika, Ägypten, Nigeria, Neuseeland, Indonesien, auseinander. Somit geht es in der Doha-Runde Philippinen, Malaysia, Thailand, Ungarn, Mexiko, Costa Rica). auch um einen verbesserten Marktzutritt für Heute praktisch nur noch Australien, Neuseeland und Kanada. Entwicklungsländer in andere Entwicklungs- G-20 Agrarallianz der Cairns-Entwicklungsländer unter der Leitung von Indien länder. und Brasilien, plus China, Zambia, Kenia. Zweitens haben die Entwicklungsländer G-10 Agrarallianz der Nettoimporteure unter Leitung der Schweiz, Japan, Korea, Chinese Taipeh, Israel, Mauritius, Norwegen, Island, Liechtenstein Mühe mit der Idee, je nach Entwicklungsgrad und Bulgarien (bis 2004). der einzelnen Länder und der Abstufung der Cotton Producers Benin, Burkina Faso, Mali, Tschad. Privilegien, die sich daraus ergeben sollten, zu Friends of Non-Trade Ca. 60 WTO-Mitglieder, koordiniert von der EU, Japan, Korea, differenzieren. Mit dem alten Gatt-System Concerns (NTC) und Mauritius, Norwegen und der Schweiz (war bis 2004 aktiv). werden aber die gleichen Privilegien sowohl Friends of Uruguay Brasilien, Südafrika und Togo gewährt. Damit Formula würden Brasilien, das wettbewerbsfähig ist, G-33 Entwicklungsländer, die ihre Agrarproduktion schützen möchten (Spezialprodukte und Schutzklauseln) unter der Leitung von Indonesien und Südafrika in den Bereichen, wo es wettbe- und Indien (mit NTC-Begründungen). werbsfähig ist, Länder wie Togo vom Welt- Weitere Verhandlungs- Informelle Treffen in den Fachbereichen von «Friends of ...», markt verdrängen. Das führt zum Paradox, instrumente wo gleich gesinnte Länder zusammenwirken (Friends of Swiss Formula dass die kleinen und mittleren Entwicklungs- in Nama, Friends of the Environment, Friends of Intellectual Property, länder, die einen privilegierten Marktzutritt Friends of Geographical Indications). zur EU, Schweiz, Norwegen und teilweise auch Mini-Ministerials Informelle Ministertreffen von 20–30 Mitgliedern, darunter der Schweiz, die vor allem bis 2005 versuchten, die Verhandlungen zu fördern. zu Amerika und Japan geniessen, von ihren Greenroom Meetings Treffen unter der Leitung des Generaldirektors auf Ebene der Minister, Interessen her eigentlich gleich gelagert sind der hohen Beamten aus den Hauptstädten oder der Genfer Botschafter; wie die EU und die G-10, dies aber Kraft der informelle Vorbereitung des Trade Negotiation Committee (TNC), Solidarität unter den Entwicklungsländern ebenfalls unter der Leitung des Generaldirektors. nicht ausdrücken können. Die Tatsache, dass Allgemeiner Rat Höchste Instanz der WTO zwischen dem regulären Zweijahrestreffen sich Länder wie Korea, Singapur, Hongkong, der Minister, Organ der ständigen Vertreter der Mitglieder in Genf. Leitung: Rotation (2004/2005 Kenia, 2005/2006 Norwegen). Brasilien, Indien, Südafrika, Mexiko und die Türkei weiterhin als Entwicklungsländer be- Quelle: Wasescha / Die Volkswirtschaft trachten, verfälscht das Bild. Der dritte Grund für die Schwierigkeiten in der Doha-Runde liegt in den äusserst schwa- Folge. Die USA haben sich in ihre Position chen Mehrheiten, welche den handelspoliti- eingegraben, laut welcher sie nur bereit wä- schen Spielraum der Regierungen in den USA, ren, bei der Inlandstützung Zugeständnisse Japan, der EU und Indien stark einengen. Das zu machen, wenn sie dafür signifikanten Verhandlungsmuster mit den sechs Grössten Marktzutritt bekämen – und zwar nicht nur (G-6) hat sich nicht bewährt. Denn im Gegen- in den andern OECD-Ländern, sondern auch satz zur Uruguay-Runde kamen hier selten in den Schwellenländern wie Indien und Bra- oder nie die mittleren oder kleinen Brücken- silien. bauer zum Tragen. In der Uruguay-Runde Dagegen wehrte sich vor allem Indien, das spielten – nebst den Efta-Ländern – Kanada, sich in den letzten Jahren durch autonome Australien, Neuseeland, aber auch Uruguay Zollsenkungen – insbesondere im Industrie- und Chile sowie einzelne Asean-Länder diese bereich – auszeichnete. Indien vertritt die Rolle. Heute ist die Verhandlungslandschaft Theorie des nationalen politischen Spiel- durch die Gruppenbildungen (siehe Tabelle 1) raums und weigert sich, diese unilateralen polarisiert. Reformen in der WTO festzuschreiben. Ein weiterer Hauptgrund liegt wohl darin, Gleichzeitig schloss sich Indien der Maximal- dass die Verhandlungen sehr früh auf Mini- position der Agrarexporteure an, da das Land sterebene angehoben wurden, was zur Folge sehr bald auch zu den Exporteuren im Agrar- hatte, dass die Unterhändler von einem bereich gehören wird. Brasilien schliesslich Ministertreffen zum andern immer wieder konnte von jeder Bewegung nur profitieren. Es abwarteten, was nun die Minister zusätzlich verbündete sich beim Marktzutritt mit den entscheiden würden. Es fehlten jedoch die andern Agrarexporteuren und den USA gegen Entscheidungsgrundlagen, aufgrund derer die EU und Japan und bei der Inlandstützung die Minister tatsächlich hätten entscheiden mit der EU und Japan gegen die USA. können.

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– Die Runde ruht, bis eine neue amerikani- sche Verwaltung ihre Arbeiten im ersten Semester 2009 aufnimmt. – Die Runde wird mit einem minimalen Resultat abgeschlossen. Das würde vor- aussetzen, dass die Agrarexporteure ihre Ambitionen zurücknehmen würden, die Arbeiten in allen andern Bereichen ausser der Landwirtschaft zügig vorangetrieben würden und die Entwicklungsländer, die dazu in der Lage sind, einen genügend star- ken Korb von Verpflichtungen überneh- men würden. – Als dritte Möglichkeit sehen wir eine Neu- aushandlung der Doha-Erklärung, was sehr zeitintensiv und – in Anbetracht der divergierenden Interessen der Mitglieder – nur mit starker Leadership zahlreicher Länder möglich ist. – Schliesslich bleibt die Option, das Schei- Bis zu einer Wiederaufnahme der Verhand- Bild: Keystone tern der Runde festzustellen oder – um es lungen dürften Themen wie der Handel mit diplomatischer auszudrücken – wie bereits gefälschten oder kopierten Produkten verstärkt bei der Ministerkonferenz 1982 das ganze ins Blickfeld der WTO rücken. Im Bild: Schuh- laden in Beijing. Verhandlungsprogramm in ein Arbeitspro- Schliesslich übernahm keine Handelsmacht gramm umzuwandeln. Die Experten wür- die Führung. Das gesteigerte Interesse der USA den die technischen Fragen vorantreiben, für bilaterale Abkommen legte sogar die Ver- während die politischen Fragen bis 2009 mutung nahe, dass die USA im multilateralen ruhten. Bereich nicht wirklich zu Verhandlungen be- reit waren. Allerdings haben sich die USA im- Was geschieht in der Zwischenzeit? mer wieder zum multilateralen Handelssys- tem bekannt. Aufgrund der schwachen In den Medienkommentaren zum vorläu- Mehrheiten für zusätzliche Liberalisierungen figen Scheitern der Doha-Runde wurde zu hatte die Regierung aber im Kongress keinen wenig betont, dass das ganze Bündel von Ver- Spielraum. Die EU konnte ihrerseits die Füh- trägen aus der Uruguay-Runde nach wie vor rungsrolle nicht übernehmen, weil ihre sehr funktioniert und auch die Streitbeilegung komplexe Entscheidfindungsstruktur und die weitergeführt wird. Diese beiden Pfeiler der Defensive, in welche sie durch die Agrarexpor- WTO bleiben also intakt. Allerdings wird eine teure gedrängt wurde, auch ihren Spielraum Verschiebung von der Verhandlung zur Streit- einengten. beilegung stattfinden, wie das zahlreiche Mit- Die Polarisierung um das Landwirtschafts- glieder bereits angekündigt haben. Hier wer- dossier führte dazu, dass heute zwar Ansätze den vor allem die handelsverzerrenden für Lösungen im Agrarbereich auf dem Tisch Stützungen des Agrarsektors in den USA und liegen, jedoch in allen andern Bereichen prak- der EU infrage gestellt werden. tisch nichts vorhanden ist. Ein Wiederbeleben Daneben dürften Themen, die bisher nicht der Doha-Runde wird nur dann Erfolg haben, so prominent behandelt wurden, verstärkt wenn man sich auf alle wesentlichen Verhand- aufs Tapet kommen. Wenn man bedenkt, dass lungsthemen gleichzeitig konzentrieren kann der Handel mit gefälschten bzw. kopierten Pro- und immer im Auge behält, dass die kleinen dukten 12% des Welthandels umfasst und da- und mittleren Entwicklungsländer nicht die mit sogar den weltweiten Agrarhandel (10%) gleichen Interessen haben wie «Emerging übersteigt, stellt sich die dringende Frage: Was Markets». tut denn hier die WTO? Im Zeichen der Ver- knappung der Energie und der Probleme mit der Wasserversorgung sind auch dies Themen, Wie weiter? die als Handelsperspektive sowohl in der In Anbetracht der innenpolitischen Kon- OECD wie auch in der WTO aufgegriffen stellationen mit Präsidentenwahlen in Frank- werden sollten. Die Frage von Handel und Si- reich und Brasilien sowie Parlamentswahlen cherheit ist gerade in einem Zeitpunkt, wo die in den USA bis Mitte 2007 ist es unwahr- terroristischen Bedrohungen wieder akuter scheinlich, dass bis dahin noch mutige Ent- werden, von grösster Bedeutung. Der Glaube, scheidungen getroffen werden. Somit beste- dass man den Terror mit bürokratischen hen folgende Optionen: Massnahmen bekämpfen und gleichzeitig den

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Handel nicht einschränken könne, ist nicht sen wird, multilaterale Lösungen zu finden, sehr realistisch. Je einfacher die bürokrati- um den Handel tatsächlich zu erleichtern. schen Auflagen, desto leichter die Kontrollen Mittelfristig gibt es keine Alternative zum im Feld. Schliesslich bedürfen die Themen Welthandelssystem. Die Möglichkeiten sind Investitionen, Handel und Wettbewerb sowie vorhanden, die Verhandlungen anders zu or- Transparenz im öffentlichen Beschaffungswe- ganisieren und deren Spielregeln zu ändern. sen weiterhin der Aufmerksamkeit der Han- Ob sich hier eine Bewegung auslösen lässt, die delsexperten. in der Zwischenzeit diesen Fragen nachgeht, Es gilt auch, Überlegungen zu machen, wie ist offen, bedarf aber unserer Überlegung. die WTO sowohl demokratischer als auch ef- fizienter gestaltet werden könnte. Der Idee ei- Fazit ner parlamentarischen Abstützung der WTO, wie sie vor einigen Jahren gefordert wurde, Wie auch immer: Es gibt keine Alternative kann sich die Schweiz problemlos anschlies- zum multilateralen Handelssystem. Dieses sen. Allerdings haben zahlreiche Mitglieder wird sich mittel- und langfristig auch durch- der WTO keine parlamentarischen Systeme setzen, sofern die Regierungen eine genügen- und verhalten sich deshalb eher ablehnend. de Portion Vernunft walten lassen. Für die Parallel zur WTO werden in den nächsten Schweiz macht es also Sinn, interne Reformen Jahren zahlreiche neue Freihandelsabkom- zur Erhaltung und Steigerung unserer Wett- men entstehen. Diese Tendenz birgt zwei Ge- bewerbsfähigkeit zügig fortzusetzen – in der fahren: Auf der einen Seite drohen sie, die Landwirtschaft und in allen binnenmarktre- kleinen handelspolitisch unattraktiven Ent- levanten Wirtschaftsbereichen.  wicklungsländer noch stärker zu marginali- sieren; auf der andern Seite wird der Welthan- del durch unterschiedliche Ursprungsregeln und unterschiedliche Anwendung dieser Re- geln fragmentiert, womit das Bedürfnis wach- VOL_BioSuisse_D 16.8.2006 8:05 Uhr Seite 1

Bio beginnt beim Futter.

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Ein Freihandelsabkommen Schweiz–EU im Agrarbereich wäre eine Chance

Ein Freihandelsabkommen (FHA) mit der Europäischen Union (EU) im Agrar- und Lebensmittelbe- Erste Untersuchungen über die Machbar- gilt namentlich für die ganze Wertschöp- reich wäre unzweifelhaft mit ge- keit sowie die wirtschaftlichen Vor- und Nach- fungskette im Nahrungsmittelbereich (z.B. samtwirtschaftlichen Vorteilen teile eines umfassenden Freihandelsabkom- die Nahrungsmittelindustrie) und – in gewis- mens zwischen der Schweiz und der EU im sem Masse – für die Tourismusbranche. verbunden. Die Konsultation der Agrar- und Lebensmittelbereich lassen den Zudem würden Konsumentinnen und interessierten Kreise in der Schluss zu, dass ein solches Abkommen für die Konsumenten durch sinkende Lebensmittel- schweizerische Volkswirtschaft insgesamt kosten entlastet, womit die reale Kaufkraft der Schweiz sowie Sondierungen bei vorteilhaft wäre. Haushalte steigen würde. Sinkende Preise der EU-Kommission haben ein Die Betonung liegt dabei auf einem umfas- dürften eine vermehrte Nachfrage auch in senden FHA: Freihandel im Agrarbereich anderen Sektoren der Volkswirtschaft nach grundsätzliches Interesse an kann nur dann seine volle Wirkung entfalten, sich ziehen. Dank der Öffnung der Märkte einem solchen Abkommen erge- wenn alle Stufen der ernährungswirtschaftli- könnten die Konsumenten auch von einem chen Wertschöpfungskette – Landwirtschaft, breiteren Angebot an Nahrungsmitteln profi- ben. Auf der Grundlage dieser vor- und nachgelagerte Bereiche – einbezogen tieren. Ergebnisse hat der Bundesrat die sind . Die vorgelagerten Stufen liefern die not- Gesamthaft wäre für die Schweiz mit einem wendigen Produktionsmittel wie Dünger, zusätzlichen Wachstumsimpuls für die Wirt- Aufnahme exploratorischer Ge- Saatgut und Maschinen; die nachgelagerten schaft zu rechnen. Erste Analysen gehen von spräche mit der EU beschlossen. Stufen bestehen aus dem verarbeitenden Ge- der Grössenordnung eines halben Prozent- werbe, der Nahrungsmittelindustrie sowie punktes aus, was eine dauerhafte Erhöhung Gleichzeitig sollen die wirtschaft- dem Handel. des Bruttoinlandprodukts (BIP) um rund 2 lichen Auswirkungen vertieft Ein FHA mit der EU muss zudem sowohl Mrd. Franken bedeutet. Dadurch würde der tarifäre wie nicht-tarifäre Handelshemmnisse Wirtschaftsstandort und Werkplatz Schweiz untersucht und angemessene abbauen. Zu eliminieren sind also nicht nur gestärkt. Begleitmassnahmen abgeklärt Zölle und Kontingente, sondern auch Han- delshemmnisse aufgrund technischer Vor- werden. Chancen für die Landwirtschaft schriften (siehe Kasten 1). Im Unterschied zur absehbaren Liberali- sierung im Rahmen der WTO würde ein FHA Gesamtwirtschaftlicher Nutzen aber auch Chancen bieten, welche die damit Der Agrarfreihandel mit der EU würde das einhergehenden Einkommensverluste teil- Produktivitätswachstum der schweizerischen weise kompensieren könnten. Insbesondere Land- und Ernährungswirtschaft steigern. würden sich die Exportchancen der Schweizer Die Preise im Agrarsektor würden erheblich Landwirtschaft verbessern: Der EU-Absatz- sinken. Sie dürften sich auf allen Stufen dem markt mit 450 Mio. Konsumentinnen und EU-Preisniveau angleichen. In der Schweiz Konsumenten für Schweizer Produkte würde liegen die Preise durchschnittlich noch rund vollständig geöffnet. Wegen seiner geografi- 40% höher als in der EU. schen Nähe, ähnlich gelagerter Konsumge- Diese Preissenkung würde die Konkur- wohnheiten sowie der Bekanntheit der schwei- renzfähigkeit der durch die hohen Preise in der zerischen Qualität ist die EU der Schweiz betroffenen Sektoren stärken. Dies Hauptexportmarkt der Schweizer Agrarwirt- schaft. Bereits heute gehen 70% unserer Agra- rausfuhren in die EU, während 80% der Ein- fuhren aus der EU stammen (siehe Kasten 2). Sinkende Kosten für Produktionsmittel – und damit tiefere Produktionskosten – stär- ken die Wettbewerbsfähigkeit des schweizeri- schen Agrarsektors. Um alle Chancen zu nutzen, wäre eine weitere Spezialisierung der Jacques Chavaz landwirtschaftlichen Produktion in Richtung Stellvertretender möglichst hoher Wertschöpfung notwendig. Direktor, Bundesamt für Davon dürfte insbesondere die Milchwirt- Landwirtschaft (BLW), Bern schaft profitieren, während der Getreidean- bau eher zurückgehen dürfte.

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Ersten Schätzungen zufolge kann die Schweiz bei einem Agrarfreihandel mit der EU einen Wachstumszuwachs in der Grössenordnung von 0,5% des BIP erwarten. Die Landwirtschaft müsste sich allerdings vermehrt in Richtung ei- nes möglichst hohen Mehrwerts spezialisieren, um ihre Chancen zu verbessern. Im Bild: Bio- milch-Erzeugung im Toggenburg.

Bild: Keystone

Schokolade, Biskuits, Fertigsuppen, Bonbons Mehr Effizienz in Verarbeitung und usw.) bestehen bereits heute freihandelsähnli- Handel che Verhältnisse mit der EU. Weite Bereiche Nur 20% bis 30% der Preisunterschiede bei der schweizerischen Nahrungsmittelindustrie den Lebensmitteln sind auf höhere landwirt- könnten von einer Abschaffung der nicht-ta- schaftliche Produzentenpreise zurückzufüh- rifären Handelshemmnisse profitieren, zumal ren. Eine Annäherung an die EU-Konsumen- Qualität und Image der Schweizer Rohstoffe tenpreise bedingt deshalb auch erhebliche und Produkte sehr gut sind. Effizienzgewinne und Strukturanpassungen Auf der vorgelagerten Stufe (Produktions- auf den vor- und nachgelagerten Stufen. Da- mittel) sowie auf der ersten nachgelagerten bei stehen der Beschaffungsmarkt der Land- Stufe nähme der Konkurrenzdruck zu; zudem wirtschaft, die erste Verarbeitungsstufe (Her- würden für einzelne Anbieter erhebliche neue stellung von Produkten wie Käse, Milchpulver, Marktpotenziale erschlossen. Mehl, Fleisch, Öle, Fette) und der Handel im Vordergrund. Für die zweite nachgelagerte Notwendige Begleitmassnahmen Stufe (industriell verarbeitete Produkte wie Der bestehende Strukturwandel in der Landwirtschaft sowie in den vor- und nachge- Kasten 1 lagerten Stufen würde durch den Agrarfrei- handel beschleunigt. Ersten Schätzungen zu- Nicht-tarifäre Handelshemmnisse folge würde das Nettosektoreinkommen der Der grenzüberschreitende Handel wird durch der EU-Gesetzgebungen oder durch eine mög- Landwirtschaft – 2004 rund 3 Mrd. Franken unterschiedliche technische Vorschriften bezüg- lichst weit gehende Übernahme des Acquis – bis zum Ende des Restrukturierungsprozes- lich Produkten (Beschaffenheit, Verpackung, Be- communautaire durch die Schweiz erreicht ses auf ca. 1,5 Mrd. Franken sinken. Die Inten- schriftung), Verfahren (Herstellung, Transport, werden. Handlungsbedarf besteht insbeson- Lagerung, Aufbereitung), Konformitätsbewer- dere beim Lebensmittelrecht und bei den Pro- sität der Strukturanpassungen im Einzelnen tung (Prüfung, Inspektionen, Zertifizierung) und duktionsmitteln; wäre vom Zeitrahmen der Übergangsphase Zulassung im Herkunfts- und Zielland behindert. – durch eine freie Inverkehrsetzung von Produk- bis zum vollständigen Freihandel abhängig. Diese nicht-tarifären Handelshemmnisse kön- ten gemäss den nationalen Vorschriften des nen auf drei Wegen abgebaut werden: Ursprungslandes in denjenigen Bereichen, in Mit entsprechenden Begleitmassnahmen wä- – Durch gegenseitige Anerkennung von Produkt- denen die EU ihre Gesetzgebung nicht oder re aber ein Agrarfreihandel auch aus sozial- vorschriften und Zulassungsverfahren in den- nur teilweise harmonisiert hat; und agrarpolitischer Sicht vertretbar. Unter jenigen Bereichen, in welchen die EU ihre Ge- – durch die Zulassung von Parallelimporten für der Annahme, dass das heutige Niveau der setzgebung harmonisiert hat. Aufgrund des bestimmte patentgeschützte Produkte (z.B. Agrarabkommens von 1999 gilt die Anerken- Tierarzneimittel, Pflanzenschutzmittel). Direktzahlungen beibehalten wird, könnte nung der Gleichwertigkeit der Vorschriften mit einer Kombination von Ausstiegshilfen u.a. bereits für einzelne Produktionsmittel, und kurzzeitig befristeten Ausgleichszahlun- Biostandards, Milch und Milchprodukte, Tiere gen eine sozialverträgliche Entwicklung der und tierische Nebenprodukte; für die übrigen Nahrungsmittel tierischer Herkunft ist sie auf Landwirtschaft gewährleistet werden. Anfang 2007 vereinbart. Die gegenseitige An- Eine eingehende Diskussion über Art und erkennung kann entweder mit der Feststellung Umfang angemessener interner Begleitmass- der Gleichwertigkeit der schweizerischen und nahmen kann erst in Kenntnis des tatsächli-

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Zahlreiche Industriebereiche könnten von der Aufhebung nicht-tarifärer Handelshemmnisse profitieren, zumal die Qualität und das Image von Schweizer Rohstoffen und Produkten im Ausland sehr gut ist. Im Bild: Lebensmittel-For- schungslabor von Nestlé.

Bild: Keystone

chen Inhalts eines FHA und auf der Grundlage wichtigsten und aussichtsreichsten Export- einer fundierten Beurteilung der wirtschaftli- markt des Schweizer Agrarsektors, würde die chen Konsequenzen stattfinden. Schweiz diese Entwicklung in einer Weise ge- stalten, die den wettbewerbsfähigen Schweizer Betrieben zusätzliche Chancen im Export Logische Weiterentwicklung bietet. Mit einem adäquaten Tempo und den des Abkommens von 1999 notwendigen Begleitmassnahmen würde die Im industriellen Bereich herrscht seit 1972 Erfüllung der verfassungsmässigen Aufgaben Freihandel mit der EU. Auch der Handel mit der Landwirtschaft nicht in Frage gestellt. landwirtschaftlichen Verarbeitungsproduk- ten und reinen Agrarprodukten ist bereits AP 2011 ist zweckmässig partiell liberalisiert. Die im Agrarabkommen von 1999 enthaltene Evolutivklausel sieht vor, Für ein Agrarfreihandelsabkommen mit dass die Vertragsparteien unter Wahrung ihrer der EU muss mit einer Frist von mindestens Agrarpolitiken weitere Liberalisierungsschrit- drei Jahren bis zum Inkrafttreten gerechnet te unternehmen können. Die Ausweitung des werden: je ein Jahr für die Vorbereitung, die bilateralen Freihandels mit der EU auf alle Verhandlungen und die Genehmigung. Zu- Agrarprodukte wäre damit eine Weiterfüh- dem würden sicher mehrjährige Übergangs- rung des eingeschlagenen agrar- wie auch eu- fristen bis zum vollständigen Abbau der Kasten 2 ropapolitischen Wegs, nämlich einer schritt- Grenzen verhandelt. weisen Liberalisierung des bilateralen Vorderhand ist es deshalb zweckmässig Handelsbeziehungen zwischen der Warenverkehrs mit der EU. Die europa- und und richtig, die AP 2011 umzusetzen. Einer- Schweiz und der EU im Agrarbereich handelspolitische Souveränität würde ge- seits senkt die AP 2011 die Kosten der Land- wahrt. Ein Agrarfreihandelsabkommen wür- wirtschaft. Unter der Voraussetzung, dass die Im Jahr 2004 gingen 69% der Schweizer Agrarexporte (2,8 Mrd. Fr.) in die EU, wäh- de weder eine Übernahme der Gemeinsamen Preisrückgänge weitergegeben werden, kön- rend 77% der Schweizer Agrarimporte (6,9 Agrarpolitik (GAP) noch der Handels- und nen damit auch die Konsumenten entlastet Mrd. Fr.) aus der EU stammten. In diesem Zollpolitik der EU bedeuten. Weitere europa- werden. Andererseits sind die vorgeschlage- Jahr haben die Schweizer Exporte um rund 378 Mio. Franken gegenüber dem Vorjahr zu- politische Schritte würden nicht präjudiziert. nen Reformschritte im Hinblick auf die ver- genommen, was das Exportpotenzial der Ein solches Abkommen wäre auch mit der schiedenen möglichen Marktöffnungsszena- Schweizer Landwirtschaftsprodukte belegt. Weiterentwicklung der Agrarpolitik (AP rien zielkonform. Die Zeit wird genutzt, um Rund zwei Drittel der Importe bestehen 2011) kompatibel und würde für die Landwir- die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft aus Agrarrohstoffen; Exporte sind zu eben- falls zwei Dritteln landwirtschaftliche Verar- te bezüglich ihrer Investitionsentscheide klare – zusammen mit jener der vor- und nachgela- beitungsprodukte. Verhältnisse schaffen. gerten Stufen – weiter zu verbessern und so Während die Schweiz im Handel mit der EU Ein Agrarfreihandel Schweiz–EU würde den Sektor auf weiter gehende Marktöffnun- bei den Agrarrohstoffen ein Defizit aufweist, sich ausserdem in die weltweite Liberalisie- gen vorzubereiten.  kommen die Exporte von landwirtschaftli- chen Verarbeitungsprodukten (2005: 2,0 rungsdynamik einfügen. Dieser kann und will Mrd. Fr.) auf den fast gleichen Wert wie die sich die Schweiz aus gesamtwirtschaftlichem Importe. Die Schweizer Nahrungsmittelin- Interesse nicht entziehen. Mit der prioritären dustrie exportiert rund 20% der Produktion. Öffnung des Agrarhandels mit der EU, dem

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Neuausrichtung der Agrarpolitik – eine (zu) grosse Herausforderung für die Landwirtschaft

Die Agrarpolitik kommt nicht zur Ruhe: Im Moment steht das neuste Reformpaket AP 2011 vor der Beratung im Parlament. Die- ses muss nun die vom Bundesrat unterlassenen Korrekturen in der Botschaft vornehmen, damit die Folgen für die Schweizer Fami- lienbetriebe erträglich und die in jedem Fall kommenden Heraus- forderungen zu bewältigen sind. Insbesondere beim Zahlungsrah- men, bei der Marktstützung, dem bäuerlichen Boden- und Pacht- recht sowie den Kostensenkungs- Die Bäuerinnen und Bauern in der Schweiz produzieren heute Nahrungsmittel von höchster Qualität. Rund 98% der potenzialen gilt es, die in der Vor- landwirtschaftlichen Nutzfläche werden nach strengen ökologischen Kriterien bewirtschaftet, fast 11% sogar nach den noch strengeren Richtlinien des biologischen Landbaus. Bild: Keystone lage enthaltenen grossen Schwä- chen auszumerzen. Der Schweize- rische Bauernverband (SBV) er- Seit über einem Jahrzehnt ist die Schweizer der Neunzigerjahre aus. Heute werden rund Agrarpolitik eine Baustelle, an der gebaut und 98% der landwirtschaftlichen Nutzfläche nach wartet vom Parlament, dass es die geändert wird. Die Bauernfamilien haben in strengen ökologischen Kriterien bewirtschaf- Weichen so stellt, dass die Bäue- bemerkenswerter Weise auf die schnell än- tet, fast 11% sogar nach den noch strengeren dernden Rahmenbedingungen reagiert. Sie Richtlinien des biologischen Landbaus. So rinnen und Bauern mit der not- haben die Betriebsstrukturen angepasst, ihre genannte ökologische Ausgleichsflächen – al- wendigen Energie und Innova- Produktion konsequent auf den Markt ausge- so wenig bewirtschaftetes Land – machen richtet sowie Nischenmärkte erschlossen. Die ebenfalls 11% aus. Der Verbrauch von Pflan- tionskraft die Zukunft anpacken Agrarreformen der Vergangenheit haben aber zenschutzmitteln ging seit dem Beginn der können. auch ihren Tribut gefordert. Seit 1990 haben Reformen um 35% zurück, und jener von über 30 000 oder rund ein Drittel aller Betrie- Mineraldünger sank – je nach Düngerart – be ihre Tore für immer geschlossen. Keine zwischen 24% und 68%. Zwei Drittel aller andere Branche hat in so kurzer Zeit einen Tiere haben mittlerweile regelmässigen Aus- derart massiven Strukturwandel durchge- lauf im Freien, und über ein Drittel wird in macht. Mit der AP 2011 steht nun bereits ein speziell tierfreundlichen Stallhaltungssyste- weiterer Reformschritt vor der Türe. men gefüttert. Die 2002 in der Botschaft des Nach über einem Jahrzehnt Agrarrefor- Bundesrates zur AP 2007 festgehaltenen Ziele men stellen sich zuerst einmal Fragen: Wo im Bereich Ökologie und Tierwohl sind damit stehen wir heute? Wurden die Erwartungen weit gehend erfüllt. Diese Errungenschaften erfüllt? Wird die Landwirtschaft dem An- dürfen keinesfalls in Frage gestellt werden. Auf spruch der Nachhaltigkeit gerecht? Der der anderen Seite besteht für die nächste Zeit Schweizerische Bauernverband hat die aktuel- auch kein weiterer Handlungsbedarf. Neue le ökologische, ökonomische und soziale Si- kostentreibende Auflagen sind in der heutigen tuation der Landwirtschaft unter die Lupe schwierigen Situation für die Bauernfamilien genommen. unbedingt zu vermeiden.

Jacques Bourgeois Direktor Schweizerischer Ökologische Ziele sind erreicht Bauernfamilien sind «hard working poor» Bauernverband (SBV), Brugg Sehr beeindruckend sehen die Entwicklun- Ein deutlich düstereres Bild zeigt sich, gen beim Umwelt- und Tierschutz seit Anfang wenn man die finanzielle Lage der Landwirt-

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schaftsbetriebe betrachtet. Trotz den grossen Strukturwandel voll im Gang Anstrengungen der Bauernfamilien hat sich die wirtschaftliche Situation auf den Einzelbe- Die wirtschaftliche Lage führt dazu, dass trieben zugespitzt. Besonders beunruhigend jedes Jahr 2,5% der Betriebe die Landwirt- ist die sich öffnende Schere zwischen den Pro- schaft aufgeben. Da der Strukturwandel aber duzenten- und Konsumentenpreisen. So sind mehrheitlich über den Generationenwechsel die Produzentenpreise in den letzten 15 Jahren abläuft, ist er sozial einigermassen verträglich. um 25% gesunken, während die Ladenpreise Die schlechte wirtschaftliche Lage zwingt die im Detailhandel um 15% stiegen. Die Preis- Bauern zum Verzicht. So gibt ein Bauernhaus- senkungen bei den Bauern wurden folglich halt pro Person 827 Franken für den laufenden nicht an die Konsumenten weitergegeben, Konsum aus. Die durchschnittlichen Ausga- sondern erhöhten die Margen in der Verarbei- ben über alle Haushalte liegen hingegen bei tung und im Handel. Besonders folgenschwer 2012 Franken pro Kopf. Zusammen mit den ist dabei die Tatsache, dass die Bauern ihre langen Arbeitszeiten führt die prekäre finanzi- Produktionsmittel ebenfalls immer teurer ein- elle Lage dazu, dass weniger als 40% der land- kaufen müssen – deren Preise erhöhten sich wirtschaftlichen Bevölkerung glaubt, dass die um rund einen Viertel. Die Konsequenz aus Existenz ihres Betriebs längerfristig gesichert diesen Entwicklungen ist ein landwirtschaftli- ist. Im Allgemeinen sehen die Bauernfamilien ches Einkommen auf stagnierend tiefem Ni- der Zukunft entsprechend ungewiss entge- veau. Eine Familienarbeitskraft, die 100% auf gen. dem Betrieb arbeitet, verdient zurzeit rund Das Fazit aus diesen Erkenntnissen lautet: 38 800 Franken. Damit ist das Einkommen in Die grössten Defizite der vergangenen Agrar- der Landwirtschaft nur rund halb so hoch wie reformen liegen bei der Wirtschaftlichkeit des in den übrigen Wirtschaftszweigen. Berück- Agrarsektors. Der Fokus der künftigen Refor- sichtigt man zusätzlich den überdurchschnitt- men muss entsprechend auf die Stärkung der lichen Stundenaufwand, muss man bei den wirtschaftlichen Situation gelegt werden. Bäuerinnen und Bauern von «hard working poor» sprechen. Nebenerwerb und Quersub- Vorschlag des Bundesrates ungenügend ventionierung der Landwirtschaft sind für immer mehr Betriebe überlebensnotwendig Der anfangs Juli 2006 in der Kommission – wen wunderts, wenn bei 70% die Kapitalren- für Wirtschaft und Abgaben des Ständerates tabilität negativ ausfällt. (WAK-S) zum ersten Mal behandelte Vor- schlag des Bundesrates für die nächste Etappe der Agrarpolitik will auf fünf Achsen an- setzen: 1. Die Konkurrenzfähigkeit durch Umlage- rung von Marktstützungsmitteln in Di- rektzahlungen verbessern und Massnah- Grafik 1 men zur Kostensenkung einleiten; Auswirkungen des Vorschlags des Bundesrates zur AP 2011 auf das landwirtschaftliche Einkommen 2. mit einem einfachen Direktzahlungssys- Geschätztes landwirtschaftliches Einkommen in % zu 2002/2003 tem die gemeinwirtschaftlichen Leistun-

in % gen (Pflege des Kulturlandes und der 120 Landschaft, Besiedlung dezentraler Gegen- den) sichern;

100 3. die Wertschöpfung im ländlichen Raum fördern; 4. den Strukturwandel erleichtern und sozial 80 abfedern; 5. die Administration vereinfachen und Kon-

60 trollen koordinieren.

Mit Ausnahme der Umlagerung der Mittel 40 zur Marktstützung in Direktzahlungen unter- stützt der Schweizerische Bauernverband die- se Ziele vollumfänglich. Der Hund liegt in der 20 Interpretation und den Mitteln zur Zielerrei- chung begraben. Der grösste Knackpunkt sind 0 einmal mehr die für die geplanten Massnah- h e iebe bau erbau r men vorgesehenen Mittel. Diese sollen gegen- k erkühe redlung cke redlung Ac Ve K Ander über dem Budget der letzten Reformetappe alle Betr rkehrsmilc Mutt K Ve Ve K Mutterkühe Spezialkulturen K VM/A anderes Rindvieh um 630 Mio. Franken gekürzt werden. In An- Pferde/Schafe/Ziegen Quelle: SBV / Die Volkswirtschaft betracht der bereits angeschlagenen finanziel-

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braucht es deshalb tief greifende Anpassungen im Reformpaket der AP 2011. Dabei sollten die drei folgenden Stossrichtungen im Zen- trum stehen: – Die Produktion von Nahrungsmitteln und Rohstoffen für die Ernährungsindustrie darf nicht weiter an Attraktivität verlieren. – Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft und den landwirt- schaftlichen Nebenerwerb müssen gelo- ckert werden: Märkte für Vorleistungen deregulieren, Raumplanung lockern, Pa- rallelimporte zulassen und ähnliches mehr. – Gemeinwirtschaftliche Leistungen sind fair abzugelten.

Die Schweizer Landwirtschaft schafft abwechs- Bild: SBV Um diese Ziele zu erreichen und dem An- lungsreiche Kulturlandschaft sowie attraktive spruch einer nachhaltigen Landwirtschaft ge- Lebens- und Erholungsräume und trägt wesent- recht zu werden, müssen die folgenden Punk- lich zur wirtschaftlichen und sozialen Vitalität der ländlichen Räume bei. len Situation inakzeptabel, die den Rahmen- te erfüllt werden: kredit weiter zusammenzustreichen. – Der Zahlungsrahmen ist nicht zu senken, sondern beizubehalten und um die Teue- rung zu erhöhen. Der Strukturwandel Die Landwirtschaft bietet mehr – verläuft schnell genug, und die internatio- aber wie lange noch? nalen Verpflichtungen bringen grossen Die Schweizer Bauernfamilien produzie- Druck mit sich, der innenpolitisch nicht ren heute Nahrungsmittel von höchster weiter verstärkt werden darf. Die Einkom- Qualität. Die Stärken der inländischen Land- men der Bauernfamilien sind tief. Bereits wirtschaft liegen in der tier- und umwelt- heute sind viele vom materiellen Wohl- freundlichen, regionalen und damit frischen stand der restlichen Schweiz abgekoppelt. Produktion sowie der Rückverfolgbarkeit. Übermässige Einbussen infolge der WTO Neben Nahrungsmitteln erbringt die Land- oder anderen bi- oder internationalen Ver- wirtschaft zahlreiche unentbehrliche Leistun- pflichtungen müssen separat abgegolten gen für die Gesellschaft. Sie schafft abwechs- werden. lungsreiche Kulturlandschaft sowie attraktive – Die Marktstützungsmassnahmen sind Lebens- und Erholungsräume. Sie trägt we- nicht übermässig abzubauen. Es gibt kei- sentlich zur wirtschaftlichen und sozialen Vi- nen Grund, weiter zu gehen, als dies die talität der ländlichen Räume bei. Diese Leis- WTO-Verpflichtungen erfordern. Diese tungen sind ohne ausreichendes Einkommen Instrumente haben sich in den letzten Jah- aus der Landwirtschaft langfristig nicht ge- ren bewährt: Sie wirken effizienter und währleistet. Das vom Bundesrat vorgeschlage- einkommensrelevanter als der gleiche Be- ne Programm bietet dafür ganz klar zu wenig trag in Form von Direktzahlungen. Perspektiven und steht im Widerspruch zu – Der Bundesrat muss Ernst machen, was einer Stärkung der wirtschaftlichen Situation. Massnahmen zur Senkung der Produk- Die vorgesehenen Mittelkürzungen und die tionskosten anbelangt: Parallelimporte Umlagerung der Marktstützung haben weit zulassen, Vorschriften mit der EU harmo- reichende und existenzielle Folgen für die nisieren und das gegenseitige Cassis-de- Einkommenssituation in der Landwirtschaft. Dijon-Prinzip einführen. Zudem darf der Die entstehenden Lücken können nicht mehr Blick nicht allein auf die Landwirtschaft durch Wachstum der Flächen, Effizienzsteige- gerichtet sein. Vor- und nachgelagerte Stu- rung, Mechanisierung oder die Erschliessung fen müssen ebenfalls einbezogen und so die von Nischenmärkten geschlossen werden. Wettbewerbskraft der gesamten Ernäh- Und man darf sich keine Illusionen machen: rungskette verbessert werden. Von den 46 Auch die Wertschöpfung der vor- und nach- Mrd. Franken, welche die Konsumenten im gelagerten Branchen hängt von einer produk- Jahr für die Ernährung ausgeben, verblei- tiven Landwirtschaft ab! ben nämlich nur gerade 1,2 Mrd. Franken oder 3% in der Landwirtschaft. – Die Bauernfamilien haben in den ver- Es braucht umfassende Korrekturen gangenen Jahren auf den wachsenden Um die Bauernfamilien nicht noch mehr wirtschaftlichen Druck unter anderem mit von der übrigen Bevölkerung abzukoppeln, der Erschliessung von neuen Einkom-

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mensquellen in der Paralandwirtschaft Vogel-Strauss-Taktik des Bundesrates reagiert. Unter Paralandwirtschaft fallen Tätigkeiten, die einen engen Bezug zum Dass diese Forderungen weder überrissen Landwirtschaftsbetrieb haben, wie bei- noch unangebracht sind, zeigte das Vernehm- spielsweise Ferien auf dem Bauernhof, lassungsverfahren zur AP 2011. In diesem hat Schlafen im Stroh, Direktvermarktung, eine breite Allianz den Bundesrat zu Korrektu- Pensionspferdehaltung usw. Um der zu- ren aufgefordert. Nicht nur die Landwirtschaft nehmenden Bedeutung gerecht zu werden, und andere Organisationen, sondern auch ei- sind die Rahmenbedingungen für die Para- ne überwältigende Mehrheit der Kantonsre- landwirtschaft zu verbessern. gierungen und einige Parteien verlangten Än- – Das Boden- und das Pachtrecht sind für die derungen am aktuellen Reformpaket. Landwirtschaft von grosser Bedeutung. Sie Insbesondere der zu tief angesetzte Zahlungs- dürfen deshalb nicht ausgehöhlt werden. rahmen, das zu forsche Tempo bei der Umlage- Mit anderen Worten: Die Gewerbegrenze rung der Marktstützung, die ungenügenden ist nicht übertrieben zu erhöhen und die Kostensenkungsmassnahmen und die Liberali- Preisbegrenzung sowie die Pachtzinskont- sierung des bäuerlichen Bodenrechtes wurden rolle sind weiterzuführen. Der Schutz der kritisiert. Die Forderungen des SBV stiessen landwirtschaftlichen Familienbetriebe ist also auf breite Unterstützung. Leider steckte andernfalls nicht mehr gewährleistet. der Bundesrat den Kopf in den Sand: Er be- rücksichtigte nur einen winzigen Teil der Re- sultate aus der Vernehmlassung und schickte die Botschaft praktisch unverändert ins Parla- ment zur weiteren Beratung. Das Vernehmlas- Kasten 1 sungsverfahren wurde so zur Farce. Die Kom- Das Auf und Ab des Bauernstandes mission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerates (WAK-S) wird sich Anfang Sep- Ein Blick zurück zeigt, dass die Landwirtschaft wirtschaft führte zu ökologischen Problemen. tember als Erstrat damit befassen. Bereits ha- nicht zum ersten Mal schwierigen Zeiten entge- Zusätzlich traten neben der Produktion von Nah- ben sich erste Mitglieder des Gremiums geäus- genblickt. Bereits vor fast 120 Jahren machten rungsmitteln andere Aufgaben der Landwirt- sich die Schweizer Bäuerinnen und Bauern über schaft in den Vordergrund. Diese multifunktiona- sert und ebenfalls ihre Bedenken kundgetan, die Konkurrenz aus dem Ausland Sorgen. Durch len Aufgaben wurden in der agrarpolitischen so zum Beispiel der freisinnige Ständerat Fritz Dampfschiffe und Eisenbahn nahm der interna- Diskussion der Neunzigerjahre verstärkt einge- Schiesser, der das Tempo gemäss der Zeit- tionale Handel mit Agrargütern zu und billige bracht. Die Anforderungen an die Landwirtschaft schrift Cash als zu schnell betrachtet. Sein Nahrungsmittel aus dem Ausland gelangten in wuchsen: Die Gesellschaft verlangte eine ökolo- die Schweiz. Die einheimische Produktion ging gischere und tierfreundlichere Produktion, aber Kommissionskollege von der CVP, Bruno zurück und der Selbstversorgungsgrad nahm be- auch mehr Markt im Bereich der landwirtschaftli- Frick, äusserte sich im selben Artikel noch drohlich ab. Mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs chen Produkte. Auf dem internationalen Parkett konkreter: Das Reformtempo bei der Agrarpo- stieg der Bedarf an Nahrungsmitteln und damit wurden der Abbau der Agrarstützung und ein auch die Preise. Der Übergang vom Krieg zum möglichst freier Handel mit Agrarprodukten ge- litik solle erst dann beschleunigt werden, wenn Frieden war geprägt von Preiszerfall, der viele fordert. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahr- die für die Bauern kostspieligen Handels- Bauernfamilien erneut in Notlage brachte. Die hunderts kam es schliesslich zu einem radikalen hemmnisse beseitigt sind. Der SBV erwartet Zeit nach 1930 stand im Zeichen der Weltwirt- Umbau der agrarpolitischen Rahmenbedingun- vom Parlament, dass es das Reformpaket der schaftskrise. Davon blieb auch die Landwirt- gen. Basis waren einerseits die Annahme der schaft nicht verschont. Die landwirtschaftlichen Gatt/WTO-Verträge, andererseits der am 9. Juni AP 2011 korrigiert und damit der Landwirt- Produkte verloren rund einen Drittel ihres Werts, 1996 durch das Stimmvolk gutgeheissene neue schaft den dringend nötigen Rückhalt und und die Existenz der Landwirtschaftsbetriebe war Landwirtschaftsartikel in der Bundesverfassung neue Perspektiven gibt. akut bedroht. Der Staat griff stützend mit Zoll- und die darauf basierenden neuen Landwirt- erhöhungen, mengenmässigen Einfuhr- schaftsgesetze. In der Verfassung wurden die beschränkungen, produktionslenkenden Geset- multifunktionalen Aufgaben der Landwirtschaft Mit Zeit und Durchsetzungskraft zen und Kredithilfen ein. Schliesslich brach der 2. und die staatliche Hilfe festgehalten. Die neue Weltkrieg aus. Um Versorgungsprobleme zu ver- Agrarpolitik unter dem Begriff AP 2002, aber zum Erfolg hindern, wurde ein Bundesgesetz über die Sicher- auch das Inkrafttreten der bilateralen Verträge Die Bäuerinnen und Bauern sind bereit, stellung der Landesversorgung mit lebenswichti- mit der EU und dem damit verbundenen gegen- gen Gütern erlassen. Der 2. Weltkrieg löste die seitigen Marktzutritt führten zu sinkenden Prei- sich den Herausforderungen zu stellen, wett- berühmte Anbauschlacht nach dem Plan von sen für Landwirtschaftsprodukte und steigenden bewerbsfähiger zu werden und sich auch ver- Friedrich Traugott Wahlen aus. Obwohl die Anforderungen an die Produktion. Dies erhöhte mehrt dem internationalen Wettbewerb aus- ehrgeizigen Ziele Wahlens nicht erreicht werden den wirtschaftlichen Druck und führte zu massi- zusetzen. Aber die dazu nötigen Anpassungen konnten, traten trotz geschlossener Grenzen ven Strukturanpassungen. In den letzten 15 Jah- kaum Engpässe bei der Versorgung mit Grund- ren ging die Anzahl Betriebe um einen Drittel zu- können nicht von heute auf morgen erfolgen. nahrungsmitteln auf. Von dieser positiven Erfah- rück, die Produktivität stieg, die Betriebe spezia- Die bereits voll laufende Strukturentwicklung rung profitierte die Landwirtschaft auch in der lisierten sich, erschlossen neue Märkte und Ni- muss und wird weiter gehen. Die Bauern wer- Nachkriegszeit. Im Landwirtschaftsgesetz von schen. Diese Entwicklung geht weiter – die Ge- 1951 wurde der Versorgungsauftrag festgelegt. schichte der Schweizer Bauern ist noch nicht zu den zeigen, dass sie innovativ und motiviert Ende erzählt! genug sind, um einen Weg zu finden. Mit dem Landwirtschaft im extremen Wandel nötigen Rückhalt der Schweizer Regierung, Im folgenden Jahrzehnt setzte die Rationali- dem Parlament und den Behörden sowie ei- sierung und Mechanisierung auf den Betrieben ein. Die Zahl der ständigen Arbeitskräfte in der nem vernünftigen Reformtempo – das heisst Landwirtschaft sackte auf einen Drittel zusam- einer korrigierten Version der AP 2011 – wird men, während die Produktion gleichzeitig spür- die Mehrheit der Schweizer Bäuerinnen und bar anstieg. Die rationelle, kostengünstige Land- Bauern auch diese Hürde meistern! 

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Anpassungsprozesse der österreichischen Landwirtschaft als Folge des EU-Beitritts

Dreissig Jahre nach den ersten Annäherungsschritten wurde Ös- terreich – zusammen mit Finnland und Schweden – 1995 Mitglied der Europäischen Union (EU). Ge- samtwirtschaftlich erwartete man Vorteile durch höheres Wachstum, mehr Beschäftigung und niedrigere Inflation. Im Agrarbereich waren die Einschät- zungen zwiespältig, weil die kurz- fristigen Beitrittsprobleme – pri- mär die Folge von Produktpreis- differenzen – die längerfristigen Vorteile aus dem Zugang zum europäischen Binnenmarkt über- schatteten. Durch befristete Objektiv und längerfristig betrachtet lag der Schritt in die EU durchaus im Interesse der österreichischen Landwirt- schaft. Er stand für die Eingliederung in ein hoch entwickeltes Fördersystem, dessen Grundausrichtung mit den Ziel- Massnahmen zur Milderung des setzungen der österreichischen Landwirtschaftspolitik übereinstimmte. Im Bild: Heuernte in Vorarlberg. Bild: Keystone «Beitrittsschocks» und lang- fristige Weichenstellungen in den der Verlust an agrarpolitischem Gestaltungs- Chronologie der Annäherung an die EU Bereichen Marktorientierung, spielraum im Fall eines Vollbeitritts gesehen. Bereits 1961 stellte Österreich einen ersten Die Ausklammerung der Landwirtschaft Umwelt und ländliche Entwick- Antrag auf Assoziierungsverhandlungen mit aus dem Globalabkommen hatte in den Folge- lung gelang es, den EU-Beitritt der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft jahren klar negative Folgen für den öster- (EWG). Die 1965 aufgenommenen Verhand- reichischen Agrarhandel, dessen Defizit sich erfolgreich zu bewältigen. lungen mündeten 1973 in ein Globalabkom- von 1,2 Mrd. Schilling (knapp 90 Mio. Euro) men, welches eine schrittweise Reduktion von im Jahr 1972 bis 1988 auf etwa 13 Mrd. Schil- Zöllen und sonstigen Handelshemmnissen ling (950 Mio. Euro) verschlechterte. Die ös- vorsah. Im selben Jahr traten spezielle Agrar- terreichische Landwirtschaft war damit in den vereinbarungen in Kraft («Agrarbriefwech- frühen Neunzigerjahren in einer schwierigen sel»), die Agrarerzeugnisse von den Zollsen- Situation: Einerseits dominierten wenig wett- kungsbestimmungen des Globalabkommens bewerbsfähige und institutionell versteinerte ausklammerten. Strukturen, anderseits wurde der Export der Die Überlegungen in Richtung eines Bei- anfallenden Produktionsüberschüsse durch tritts zur EWG in den Sechzigerjahren wurden das Wegbrechen der umliegenden Absatz- auch von der österreichischen Land- und märkte immer schwieriger und kostspieliger. Forstwirtschaft befürwortet. Die Landwirt- schaft kämpfte schon damals mit hartnäcki- Beitrittsdiskussion zwischen gen Überschüssen bei Rindfleisch und Milch, irrelevanten Alternativen? die sich auf weitere Produkte ausdehnten. Die Prof. Dr. Markus F. EWG-Nachbarländer Deutschland und Ita- Österreich hatte am 17. Juli 1989 einen Hofreither lien boten wichtige Absatzmärkte für öster- Antrag auf Aufnahme in die EU eingebracht. Institut für Nachhaltige reichische Agrarerzeugnisse, die durch Aus- Die Herausforderung nach diesem Schritt Wirtschaftsentwicklung, Departement für Wirt- senhandelshürden gefährdet waren. Zudem bestand darin, die durch das Landwirtschafts- schafts- und Sozialwis- lag damals das Agrarpreisniveau in der Ge- gesetz vorgegebenen Ziele auch unter den senschaften, Universität meinschaft über den österreichischen In- grundlegend veränderten Bedingungen einer für Bodenkultur, Wien landspreisen. Als eher kritisch wurde lediglich EU-Mitgliedschaft abzusichern. Dabei war –

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Tabelle 1 Strukturanpassungen Preisdifferenzen zwischen Deutschland und Österreich, 1991 durch Wettbewerbsdruck Erzeugnis Österreich Deutschland Differenz Rückblickend betrachtet lassen sich die Qualitätsweizen (je dt) 404,50 218,30 –46,0% Wettbewerbsschwächen und Strukturmängel Futterweizen (je dt) 271,50 204,80 –19,5% der österreichischen Landwirtschaft vor dem Milch (je dt) 548,00 422,00 –23,0% EU-Beitritt auf eine zu starke Binnenorientie- a Schlachtrinder (Stiere, je kg) 51,58 42,58 17,4% rung der Agrarpolitik zurückführen. Dadurch Schlachtrinder (Kühe, je kg) 40,57 26,56 –34,5% wurden Produktionsleistung und Marktori- Schlachtschweine (je kg) 27,43 21,53 –21,5% entierung geschwächt sowie die Abhängigkeit a Inkl. Mastprämie. Quelle: Schneider (1993) / Die Volkswirtschaft von politischen Entscheidungen und öffentli- chen Transfers erhöht. Nach Abgabe des Beitrittsantrags wurde zumindest den damit befassten Fachleuten – damit die Steigerung von Wettbewerbsfähig- klar, dass durch die absehbaren Ergebnisse der keit und Marktorientierung vordringlich. In Uruguay-Runde auch ohne Beitritt zur EU tief der Urproduktion ging es darum, die verblei- greifende Anpassungsschritte erforderlich bende Zeit für die Stärkung der Wettbewerbs- werden würden. Gleichzeitig wurde auf den position durch Kostensenkungen, Struktur- Agrarmärkten auch die Ostöffnung zuneh- verbesserungen und auch Anpassungen im mend spürbar. Dennoch blieb die Beitritts Qualitätsbereich zu nutzen. Im vor- und nach- diskussion weit gehend auf den Vergleich zwi- gelagerten Bereich wurden «Sektorpläne» zur schen EU-Beitritt und der nicht existierenden Steigerung von Effizienz und Wettbewerbsfä- Alternative «Beibehaltung des Status quo» higkeit entwickelt, die Schlagkraft von Marke- fokussiert. tingkonzepten und Exportstrategien verbes- Objektiv und längerfristig betrachtet lag sert sowie gesetzliche Vorschriften angepasst. der Schritt in die EU durchaus im Interesse der österreichischen Landwirtschaft. Er stand Beitrittsverhandlungen und für die Eingliederung in ein hoch entwickeltes befristete Anpassungshilfen Fördersystem, dessen Grundausrichtung mit den Zielsetzungen der österreichischen Land- Angesichts der prognostizierten Beitritts- wirtschaftspolitik übereinstimmte und das folgen bestand politischer Konsens darüber, bei wichtigen Produkten durch Interven- dass ein EU-Beitritt Österreichs im Agrarbe- tionssysteme und Quotenregelungen ein ak- reich umfangreiche Anpassungshilfen erfor- zeptables Sicherheitsnetz bot. Die Integration derlich machen würde. Österreich trat in den in den europäischen Binnenmarkt stellte zu- Beitrittsverhandlungen auch für mehrere Jah- dem die effizienteste Möglichkeit dar, die re umfassende Übergangsregelungen in Bezug durch das EU-Prinzip der Gemeinschaftsprä- auf die Angleichung der Agrarpreise und die ferenz verursachten Zutrittshürden zu umge- Marktöffnung ein. hen und so (z.B. durch den Importbedarf Das Ergebnis der Beitrittsverhandlungen Italiens) neue Absatzmärkte für die struktu- im Bereich der nationalen Marktordnungs- rellen Produktionsüberschüsse Österreichs regelungen berücksichtigte weitestgehend die zu erschliessen. österreichischen Produktionsgegebenheiten In der Diskussion um das Für und Wider (z.B. Milch) und ermöglichte für einige Pro- eines EU-Beitritts spielten Studien zur Ab- duktgruppen (z.B. Mutterkühe, männliche schätzung der zu erwartenden Preis- und Rinder, Mutterschafe) sogar zusätzliche Ent- Einkommenseffekte eine wichtige Rolle. Be- wicklungsmöglichkeiten. Die Erwartungen rechnungen des Österreichischen Wirtschafts- eines schrittweisen EU-Beitritts mit längeren forschungsinstituts1 gelangten zum Ergebnis, Übergangszeiten konnten allerdings nicht dass sich die Endproduktion der österreichi- realisiert werden, weil die Kommission auf schen Landwirtschaft um etwa 10 Mrd. Schil- einem sofortigen Beitritt beharrte, um das erst ling (ca. 0,75 Mrd. Euro) reduzieren würde vor Kurzem realisierte Binnenmarktkonzept und daraus ein Rückgang des landwirtschaft- nicht zu gefährden. lichen Sektoreinkommens um etwa 20% zu erwarten wäre. Neunteufel und Ortner (1989) Degressiver Preisausgleich und kamen mit einem Partialmodell zu ähnlichen Lagerabwertung Ergebnissen. Eine Modellsimulation von Hof- reither (1995) verglich den EU-Beitritt mit Die drohenden Einkommenseinbussen den Folgen der für Österreich in jedem Fall durch den sofortigen Übergang auf die Erzeu- relevanten Ergebnisse der Uruguay-Runde gerpreise in der EU wurden für vier Jahre und zeigte auf, dass die Unterschiede zwischen durch jährlich sinkende Ausgleichszahlungen 1 Vgl. Schneider (1993). 2 Vgl. Schneider (1995). den beiden Szenarien vergleichsweise gering an die Produzenten gemildert. Dieser degres- 3 Vgl. Schneider (1995). waren. sive Preisausgleich wurde produktbezogen

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Grafik 1 Milchprodukten, Stärke, Obst und Gemüse Landwirtschaftlicher Arbeitseinsatz und Abwanderungsrate, 1993–2005 wurde ebenfalls seitens der EU mit knapp 2 Mrd. Schilling (145 Mio. Euro) mitfinanziert.

Arbeitseinsatz (in 1000 JAEa, linke Skala) Abwanderung (in %, rechte Skala) Im Bereich der einzelbetrieblichen Investi- tionsförderung wurden die verfügbaren Mit- tel durch EU-Gelder sowie nationale Förder- 220 0 mittel auf etwa 2 Mrd. Schilling angehoben. Ziele waren sowohl der Ausgleich einzelbe- 210 –1 trieblicher Strukturnachteile als auch die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit öster-

200 reichischer Betriebe insgesamt. Als Orientie- rungshilfen dienten die Fördersysteme in –2 Bayern und Südtirol. 190

–3 Kurz- und mittelfristige 180 Beitrittsfolgen Mit dem EU-Beitritt sanken die Preise von –4 170 Agrargütern um durchschnittlich 21%. Zum Teil begannen sie bereits im Herbst 1994 zu sinken; einige lagen im Januar 1995 sogar unter 160 –5 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 den Niveaus der angrenzenden EU-Länder. Überraschenderweise blieb der befürchtete a JAE = Jahresarbeitseinheiten. Quelle: Hofreither / Die Volkswirtschaft Anstieg der Importe aus der EU weit gehend aus, jedoch zeigten sich auch auf der Ausfuhr- seite aufgrund der bestehenden Wettbewerbs- Grafik 2 schwächen vorerst keine markanten Erfolge.2 Wertschöpfungstrends, 1993–2005 Index 1993 = 100 Allerdings war klar, dass der Binnenmarkt suk- zessive zu einem stärkeren Warenaustausch mit der EU führen und das Ausmass der Verbesse- Bruttowertschöpfung Faktoreinkommen je JAEa Ldw. Arbeitseinsatz (in JAEa) rung der heimischen Wettbewerbsfähigkeit Index 1993 = 100 dabei den Handelssaldo bestimmen würde. 140 Die beitrittsbedingten Preissenkungen führten 1995 zu einem markanten Rückgang 130 des landwirtschaftlichen Produktionswerts –

120 gemäss Eurostat – um 20%. Die Bruttowert- schöpfung der österreichischen Landwirt-

110 schaft zu Erzeugerpreisen sank um etwa 33%. Nur durch eine massive Ausweitung der Di-

100 rektzahlungen um etwa 250% auf 24,7 Mrd. Schilling (1,8 Mrd. Euro) konnte ein Einbruch 90 der landwirtschaftlichen Einkommen verhin- dert werden. Als Folge einer Abwanderung 80 von 2,4% ergab sich im ersten Jahr der EU- Mitgliedschaft sogar eine Steigerung der Pro- 70 Kopf-Einkommen um 5%. Auf der Konsumentenseite wurden die 60 hoch gesteckten Erwartungen an den EU-Bei- 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 tritt nicht erfüllt: Nahrungsmittel und Ge- a JAE = Jahresarbeitseinheiten. Quelle: Hofreither / Die Volkswirtschaft tränke wurden zwar zwischen Oktober 1994 und März 1995 um etwa 2,5% billiger, was je- geleistet und war insgesamt mit 15,9 Mrd. doch unter den rechnerisch erwarteten Preis- Schilling (1150 Mio. Euro) dotiert, wovon die senkungen lag. Eine Gegenüberstellung der EU etwa ein Drittel kofinanzierte. Die Auszah- Änderung von Einzelhandelspreisen und lung erfolgte – je nach Produkt – als Zuschlag Rohstoffkosten zeigt, dass die eingetretenen zu EU-Flächen- oder Stückprämien bzw. zum Kostensenkungen nur zum Teil an die Ver- Erzeugerpreis (Milch). braucher weitergegeben worden sind.3 Die abrupten Preisanpassungen bewirkten Die folgenden Jahre waren auf der Einkom- zudem proportionale Wertverluste bei gelager- mensseite primär durch den geplanten Rück- ten Agrarprodukten. Der Ausgleich der mehr gang der degressiven Ausgleichszahlungen als 5 Mrd. Schilling (390 Mio. Euro) betragen- geprägt. Interessanterweise setzte ab1996 ein den Wertminderung bei Getreide, Zucker, ausgeprägter Investitionsboom ein, dessen

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Kasten 1 Ursachen in der Liquiditätszufuhr durch die reichischen Bedürfnissen Rechnung trugen, erstmals im Dezember 1995 ausbezahlten öf- sowie auf zehn Jahre befristet das bisherige Literatur fentlichen Beihilfen sowie den im Rahmen der österreichische System dann weiterzuführen, – Hofreither, M. F., Gatt versus EU Member- EU-Strukturpolitik gesetzten speziellen – und wenn es gegenüber der EU-Ausgleichszulage ship. The impact on the Agricultural Sector zum Teil zeitlich befristeten – Investitionsför- günstiger war (Wahrungsregelung). in Austria, in: Breuss, F. (Hrsg.): The World derprogrammen lagen. Zum Zeitpunkt des Beitritts Österreichs Economy after the Uruguay Round. Wien Parallel dazu begann auch die Abwande- befand sich die EU in der Strukturfondsperio- (Service Fachverlag), 1995, S. 339–366. – Neunteufel, M. und Ortner, K.M., Auswir- rung aus der Landwirtschaft markant zu sin- de 1994–1999. Für die Landwirtschaft waren kungen eines EG-Beitrittes auf die öster- ken und erreichte Werte, die seit Jahrzehnten dabei besonders die Ziele 1 (Regionen mit reichische Landwirtschaft. Schriftenreihe nicht mehr beobachtet worden waren (siehe Entwicklungsrückstand) sowie 5a (Anpassung der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft, Nr. 54, Wien, 1989. Grafik 1). Die Landwirte hatten offensichtlich der Agrarstrukturen) und 5b (Entwicklung – Schneider, M., EG-Binnenmarkt als He- begonnen, die durch den EU-Beitritt bewirk- der ländlichen Gebiete) von Relevanz. In Sum- rausforderung für Österreichs Landwirt- ten Herausforderungen im Hinblick auf me wurden in dieser Periode über die Struk- schaft und Nahrungsmittelindustrie, Strukturanpassungen zur Verbesserung ihrer turfonds in Österreich etwa 4,4 Mrd. Euro Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag des Bun- Wettbewerbsfähigkeit und Marktausrichtung verausgabt, wovon die EU durchschnittlich desministeriums für Land- und Forstwirt- anzunehmen. Die Entwicklung der Faktorein- 37% kofinanzierte. Die grössten Anteile entfie- schaft, Wien, Juni 1993. kommen in der Landwirtschaft – pro Kopf in len auf die durch die Ziele 5a und 5b abgedeck- – Schneider, M., Bilanz der ersten Erfahrun- Jahresarbeitseinheiten (JAE) – spiegelt sowohl ten Bereiche. Seit 2000 werden die verschiede- gen mit der Gemeinsamen Agrarpolitik, Wifo-Monatsberichte, 5/1995, S. 333– die temporären Beitrittsmassnahmen, die nen Massnahmen für den ländlichen Raum in 338. Abwanderungsraten als auch die Bruttowert- einem Programm zusammengefasst. Der An- schöpfung wider (siehe Grafik 2). teil dieser «zweiten Säule» am österreichischen Spätestens mit dem Auslaufen der agrarpo- Agrarbudget liegt etwa beim Doppelten des litischen Begleitmassnahmen 1998 stellte sich EU-Durchschnitts von 19%, inklusive aller eine neue Normalität unter EU-Bedingungen nationalen Mittel sogar bei 64%. Ländliche ein, in der das Anpassungsverhalten der land- Entwicklung wurde damit zum klar dominie- wirtschaftlichen Betriebe an die Marktgege- renden Politiksegment nach dem EU-Beitritt. benheiten zum bestimmenden Element wur- de. Das zeigt sich auch im agrarischen Was wurde erreicht? Aussenhandel: Zwischen 1995 und 2004 stie- gen die Exporte von Agrarwaren um etwa Die österreichischen Landwirte standen 200%, die Importe jedoch lediglich um etwa einem EU-Beitritt anfangs skeptisch gegen- 80%, womit sich das agrarische Aussenhan- über. Durch einen geschickten Interessenaus- delsdefizit von etwa 1,1 Mrd. Euro im Bei- gleich mit anderen politischen Gruppen vor trittsjahr auf eine negative Null reduzierte. dem Beitritt gelang es, die drohenden Ein- kommensrückgänge über grosszügige Aus- gleichs- und Anpassungshilfen zu verhindern. Schwerpunkte der Weiterentwicklung Österreichs Landwirte haben die Herausfor- Österreich hatte bereits in den Jahren vor derungen einer EU-Mitgliedschaft aber auch dem EU-Beitritt Umweltanliegen verstärkt zu selbst rasch angenommen, wofür zumindest berücksichtigen gesucht. Auf der Basis der drei Indizien sprechen: «flankierenden Massnahmen» der MacShar- – der mit 1996 in der österreichischen Land- ry-Reform konzipierte Österreich in kurzer wirtschaft einsetzende Investitionsboom; Zeit ein umfassendes Agrarumweltprogramm.4 – die im historischen Vergleich sehr niedrige Insgesamt war dieses Programm mit 5,5 Mrd. Abwanderungsrate; Schilling (400 Mio. Euro) dotiert, was gegenü- – die deutliche Verbesserung des agrarischen ber der Zeit vor der EU-Mitgliedschaft eine Aussenhandelssaldos. Verdreifachung der agrarischen Umweltför- derung bedeutete. Kennzeichen des neuen Zusätzlich trugen die politischen Schwer- Umweltprogramms waren seine Detailliert- punktbildungen bei Agrarumweltprogram- heit und die sehr hohen Partizipationsraten. men und in der ländlichen Entwicklung dazu Im Bereich Bergbauernförderung und sons- bei, den EU-Beitritt erfolgreich zu bewältigen. tige benachteiligte Gebiete konnten die vor dem Mit dem EU-Beitritt hat die österreichische Beitritt gewährten Direktzahlungen um etwa Landwirtschaft an Marktorientierung gewon- 50% auf 3 Mrd. Schilling (220 Mio Euro) auf- nen und ist damit besser in der Lage, die He- gestockt werden. Zusätzlich wurden etwa rausforderungen zunehmend deregulierter 50 000 Betriebe aufgenommen, die bisher Agrarmärkte erfolgreich zu meistern.  nicht für diese Form der Unterstützung quali- fiziert waren («Zone-0-Betriebe»). Bezüglich der Abgrenzung benachteiligter Gebiete wur- de Österreich zugestanden, jene Kriterien an- 4 Österreichisches Programm zur Förderung einer umwelt- gerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum derer EU-Mitgliedsstaaten mit alpinen Zonen schützenden Landwirtschaft (Öpul). zu übernehmen, die am besten den öster-

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Befreiung der Bauern – eine realistische Vision

Trotz der Reformen seit der agrar- politischen Wende von 1992 ist der staatlich regulierte und ab- hängige Bauer noch keineswegs Geschichte. So hat etwa die AP 2007 sieben neue Verordnungen mit insgesamt 500 Seiten Text produziert. Für viele Bauern- betriebe bringen die staatlichen Subventionen – überwiegend unter der Etikette «Direktzahlun- gen» – mehr als die Hälfte des Einkommens. Für Leute aus ande- ren Branchen der Volkswirtschaft ist nicht ohne Weiteres verständ- lich, weshalb sich die Bauern über ihre Verbandsvertreter immer noch für ein Regime stark ma-

chen, das viel mehr der Vorstel- Zwar beinhaltet die AP 2011 einige Lichtblicke; und ab 2007 wird infolge der Bilateralen Verträge der zollfreie Handel zwischen der Schweiz und der EU mit Käse ermöglicht. Dennoch bleibt die staatliche Einflussnahme in der Landwirt- lung des «Staatsbauern» als dem schaft auf einem Niveau, das weit über dasjenige in anderen Branchen hinausgeht. Bild: Keystone modernen Leitbild des freien «Unternehmer-Bauern» ver- pflichtet ist. rung ist man sogar im Vorsprung auf die Lichtblicke in der Agrarpolitik Marschtabelle. Und im bäuerlichen Boden- Beurteilt man die heutige schweizerische und Pachtrecht sind Massnahmen vorgese- Agrarpolitik nach dem ökonomischen Ideal- hen, die den Strukturwandel beschleunigen bild des freien Unternehmertums auf offenen und den Bauern grösseren unternehmeri- Wettbewerbsmärkten, gibt es in den aktuellen schen Spielraum gewähren sollten. Dazu Entwicklungen und in den Reformansätzen kommen dank den Bilateralen Verträgen Er- der AP 2011 einige unübersehbare Lichtbli- leichterungen für den grenzüberschreitenden cke: Der Bund zieht sich weiter aus der Markt- Warenverkehr: Ab 2007 wird mit der EU der und Preisstützung zurück, und die entspre- zollfreie Handel mit Käse ermöglicht. Und chenden Subventionen sinken. Wie bereits schliesslich bringt die Revision des Zollgeset- beim Fleisch sollen Importkontingente auch zes Änderungen im aktiven und passiven Ver- bei weiteren Agrargütern versteigert werden. edelungsverkehr, die einen Abbau des Agrar- Mit dem Ausstieg aus der Milchkontingentie- schutzes beinhalten und von denen sich insbesondere die international tätige verar- beitende Nahrungsmittelindustrie Vorteile verspricht.

Schutzniveau wie in keinem anderen Wirtschaftszweig

Dr. Hans Rentsch Es ist anzunehmen, dass AP-2011-Refor- Freier Mitarbeiter der mer des Bundesamtes für Landwirtschaft Stiftung Avenir Suisse, (BLW) diese «Liberalisierungsliste» um weite- selbstständiger Wirt- schaftsberater, Zürich re Punkte ergänzen würden. Wo viel reguliert wird, kann auch an vielen Orten geändert

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Kasten 1 werden, selbst wenn es sich jeweils nur um nalitäten der landwirtschaftlichen Produktion, winzige Drehungen an den Stellschrauben der die teilweise in Form von öffentlichen Gütern Grundbegriffe Staatsintervention handelt. Wenn die oben auftreten. Das Grundproblem öffentlicher Öffentliche Güter aufgeführte Massnahmenliste also nicht voll- Güter besteht im Marktversagen, weil hier Öffentliche Güter unterscheiden sich von ständig sein sollte, so hat dies auch damit zu Marktprozesse in der Regel zu einer unter dem privaten dadurch, dass der Konsum eines tun, dass die schweizerische Agrarpolitik äus- sozialen Optimum liegenden Versorgung füh- öffentlichen Gutes durch eine Person die serst kompliziert ist. Die Verhältnisse im ren. Neben den positiven geben auch negative Konsummöglichkeiten anderer Personen unbeeinflusst lässt (Eigenschaft der «Nicht- Agrarsektor sind deshalb so unübersichtlich, Externalitäten der landwirtschaftlichen Pro- Rivalität»). Als zweite Bedingung für reine weil der schützend regulierende Staat immer duktion Anlass zur Frage nach der richtigen öffentliche Güter gilt, dass Konsumenten vom noch die Hauptrolle spielt – und zwar weiter- Form der Internalisierung (siehe Kasten 1). Konsum derartiger Güter nicht ausgeschlos- sen werden können, weil dies entweder tech- hin in einem Ausmass, das weit über die staat- Bei der Umsetzung in die politische Praxis nisch nicht möglich ist oder nur mit exorbi- liche Einflussnahme in anderen Branchen der bereiten sowohl die Abgrenzung zu privaten tanten Kosten durchführbar wäre (Eigen- Volkswirtschaft hinausgeht. Doch mit welcher marktfähigen Gütern wie auch die Bewertung schaft der «Nicht-Ausschliessbarkeit»). Für Legitimation tut er dies? Und weshalb lassen der betreffenden Leistungen jenseits des reine öffentliche Güter gibt es keine Markt- preise; ohne staatliches Angebot resultiert sich die Bauern die staatliche Fürsorge immer Marktes grosse Probleme. Dies ist deshalb daraus eine Unterversorgung. noch gefallen? wichtig, weil die Direktzahlungen und deren Auf die zweite Frage ist die Antwort ein- Umfang mit solchen Leistungen legitimiert Externalitäten fach: Wenn der Staat finanzielle Anreize setzt, werden. Eine Externalität umschreibt eine Situa- tion, in der die Aktion eines Wirtschaftssub- verhält sich ein Bauer unternehmerisch, wenn In der Schweiz erreichen die Direktzahlun- jektes das Wohlbefinden anderer Konsumen- er sein Einkommen optimiert. Und muss dies gen im Vergleich zum Ausland ein rekord- ten bzw. Produzenten beeinflusst, ohne dass nicht im Wettbewerb über den Markt gesche- hohes Niveau, dies bei gleichzeitig höchsten dafür ein Kompensationsmechanismus exis- hen, handelt der Bauer genauso rational wie Produzentenpreisen. Ein Vergleich mit dem tiert. Negative Beispiele aus der Landwirt- schaft sind eine durch Getreideproduktion die Vertreter anderer Branchen, denen sich der strukturell ähnlich gelagerten Österreich in verursachte Nitratbelastung des Grundwas- Zugang zu Staatsmitteln eröffnet. Er kämpft Tabelle 1 zeigt die eklatanten Unterschiede sers, Lärm- und Geruchsbelästigungen durch für mehr oder verteidigt zumindest den er- zum Nachbarland bei den Direktzahlungen Massentierhaltung oder der Verlust von Arten rungenen Anspruch auf den Staatshaushalt pro Betrieb, Arbeitskraft und Flächeneinheit. durch Monokulturen; auf der positiven Seite findet sich etwa die Landschaftspflege oder wie ein Gewohnheitsrecht. Der inzwischen bei Ein schweizerischer Bauernbetrieb erhielt der Erhalt von Arten an bestimmten Stand- weitem grösste Topf im Agrarbudget enthält schon 2003 mehr als zweieinhalbmal so hohe orten. jährlich über 2,5 Mrd. Franken Direktzahlun- Direktzahlungen wie ein österreichischer. Mit gen für die Abgeltung «multifunktionaler der AP 2007 und der AP 2011 wurden bzw. Leistungen». Bis 2010 sollen die Direktzah- werden die Direktzahlungen in der Schweiz lungen weiter auf fast 2,9 Mrd. Franken pro noch markant weiter erhöht, obwohl die Be- Jahr erhöht werden. triebszahl sinkt.

Zauberwort «Multifunktionalität» Fragwürdige Legitimation Wichtigste Legitimationsgrundlage für die Der Zusammenhang zwischen den Direkt- staatliche Finanzierung der Bauern – und da- zahlungen an die Schweizer Bauern und der mit Dreh- und Angelpunkt der neuen Agrar- Erbringung konkret nachgefragter multifunk- politik – ist die in der Bundesverfassung ver- tionaler Leistungen ist nicht darzustellen. Dies ankerte Multifunktionalität der Landwirt setzt die Landwirtschaft unter einen dauer- schaft. Das Konzept der multifunktionalen haften Legitimationsdruck. Zu den Legitima- Landwirtschaft, die über die Produktion tionsschwierigkeiten trägt bei, dass in offiziel- marktfähiger Leistungen hinaus noch andere len Dokumenten die Direktzahlungen seit je gesellschaftlich erwünschte Güter herstellt, explizit als Einkommenskompensationen für lässt sich zumindest theoretisch einigermas- den Abbau der produktionsbezogenen Ein- sen präzis fassen. Die zentralen Stichworte kommensstützung bezeichnet worden sind. dazu stammen aus der ökonomischen Theo- Selbst mit der Verpflichtung zu einer ökologi- rie. Viele der unter dem Begriff «Multifunkti- schen Basisleistung (gegen die negative Exter- onalität» aufgeführten Leistungen sind Exter- nalitäten der landwirtschaftlichen Produktion aufzurechnen wären) lässt sich die heutige Höhe der Direktzahlungen mit der Multi-

Tabelle 1 funktionalität nicht begründen. Zu Multifunktionalität und Direktzahlun- Direktzahlungen in der Landwirtschaft – Schweiz und Österreich im Vergleich, 2003 gen gibt es eine fundierte wissenschaftliche in CHF pro Jahr Schweiz Österreich Kritik, einerseits bezüglich des Konzepts, an- je Betrieb 37 591 14 882 dererseits bezüglich der Höhe und Effizienz je Beschäftigten (gesamt) 12 817 5991 der Direktzahlungen (siehe Kasten 2). Ohne je Arbeitskraft (in JAEa) 25 010 16 192 hier auf deren Inhalte im Detail einzugehen, je Flächeneinheit (ohne Sömmerfläche) 2320 1032 kann man feststellen, dass diese wissenschaft- je Flächeneinheit (Gesamtfläche) 1560 807 liche Kritik praktisch keinen Einfluss auf die a Jahresarbeitseinheiten. Quelle: Hofreither 2006; Avenir Suisse / Die Volkswirtschaft Agrarpolitik zu haben scheint, wurde doch die

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Grafik 1 man in der Schweiz die gleiche Erfassungs- Strukturwandel in der Landwirtschaft –Einfluss der Direktzahlungen grenze anwenden wie in den Vergleichsregio- Schätzungen für das Mittel der Jahre 2000–2004 nen (d.h. eine Untergrenze von 1 bzw. 2 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche für die erfass- Altersunabhängige Ausstiege Nettoabnahme gemäss Statistik ten Betriebe), würde die jährliche Abnahme-

Altersbedingte Ausstiege Einstiege rate 2000 bis 2004 von 2,2% sogar auf 2,1% bzw. 1,9% sinken.» Anzahl Betriebe Grafik 1 illustriert in absoluten Zahlen, wie 3500 der Strukturwandel in der schweizerischen Landwirtschaft in den letzten Jahren verlaufen 3000 ist. Die Säulen links enthalten Schätzungen für den altersbedingten Ausstieg (2050 Betriebe 2500 pro Jahr), den vorzeitigen Ausstieg (400 Be- triebe) und den Einstieg bzw. die Weiterfüh- 2000 rung (1000 Betriebe). Die Differenz von 1450 entspricht der jährlichen Netto-Abnahmerate 1500 von 2,2%. Bei den Betrieben mit Direktzah- lungen (mittlere Säulen) ist die Abnahmerate 1000 viel tiefer; es gibt jährlich nur 50 nicht alters- bedingte vorzeitige Ausstiege, also etwa einen

500 Betrieb pro Woche. Die weitaus grösste Dynamik findet man bei den Betrieben ohne Direktzahlungen (Säulen rechts), wobei hier 0 Alle Betriebe Betriebe mit Direktzahlungen Betriebe ohne Direktzahlungen sicher neben fehlenden Direktzahlungen

Quelle: Meier 2006, Avenir Suisse / Die Volkswirtschaft noch weitere Faktoren – etwa die geringe Be- triebsgrösse – eine Rolle spielen. Hohe Direktzahlungen dürften über diese quantitativen Wirkungen hinaus auch einen ungünstigen qualitativen Struktureffekt ha- Umlagerung der früheren Agrarsubventionen ben. Es ist fraglich, ob unter dem heutigen zu Direktzahlungen mit jedem Agrarpro- System eine Selektion stattfindet, die dafür gramm seit der AP 2002 unvermindert weiter- sorgt, dass zahlenmässig zunehmend die un- getrieben. ternehmerisch-innovativen Bauern die Bran- che prägen. Jedenfalls ist aus den politischen Positionsbezügen der bäuerlichen Verbands- Hohe Einstiegsanreize vertreter, die ja für die Mehrheit der Bauern Wenn grosszügige Direktzahlungen einen sprechen, noch überhaupt nicht erkennbar, hohen Anteil des bäuerlichen Einkommens dass der vom Staat unabhängige Unternehmer Kasten 2 ausmachen, ist damit zu rechnen, dass solche als neues Leitbild unter den Bauern viele An- Literatur kaum leistungsgebundenen Transfers wichti- hänger gewonnen hätte. Viel mehr Unterstüt- ge unternehmerische Entscheidungen über zung erhält dagegen die Verteidigung der über – Gruber, Werner (1992): Kritische Anmer- Investitionen, Weiterführung von Betrieben Jahrzehnte aufgebauten Schutz- und Finan- kungen zu den Direktzahlungen, in: Neue oder Ausstieg massiv beeinflussen. Indikato- zierungsansprüche an den Staat. Das System Zürcher Zeitung, 15. Oktober 1992, S. 21. – Rieder, Peter, Simon Buchli und Birgit ren des Strukturwandels zeigen genau in diese erweist sich als selbsterhaltend: Mit der oben Kopainsky (2004): Erfüllung des Verfas- Richtung. Gemessen an der jährlichen Netto- beschriebenen Selektion erhält sich staatliche sungsauftrags durch die Landwirtschaft abnahme der bäuerlichen Betriebe verläuft Protektion ihre abhängige Kundschaft. Damit unter besonderer Berücksichtigung ihres der Strukturwandel in der schweizerischen engt der Staat gerade in einer ausgeprägten Beitrags zur dezentralen Besiedlung. Hauptbericht, Zürich: Studie im Auftrag Landwirtschaft deutlich verlangsamt. Die Verbands- und Verhandlungsdemokratie wie des Bundesamtes für Landwirtschaft, jährliche Abnahmerate der Betriebszahl war der schweizerischen auch seine politischen Institut für Agrarwirtschaft ETH Zürich. in den Jahren 2000 bis 2004 in der Schweiz mit Reformspielräume ein. Dies ist gegenwärtig – Schläpfer, Felix (2006): Zeit zum Ausmis- ten, in: Neue Zürcher Zeitung am Sonntag rund 2,2% viel tiefer als in den angrenzenden anhand des Widerstands bäuerlicher Kreise vom 19. März 2006, S.28ff. Nachbarregionen. Beat Meier macht dazu in gegen das vorsichtige Reformwerk der AP – Hofreither, Markus F. (2006): Multifunk- seinem Teilbericht in der nächstens erschei- 2011 gerade wieder beispielhaft zu verfolgen. tionalität und Schweizer Landwirtschaft, nenden Buchpublikation «Der befreite Bauer» Wien: nicht publizierte Studie im Auftrag von Avenir Suisse folgende Angaben: «In Ös- von Avenir Suisse, Universität für Boden- Planungssicherheit durch einen terreich lag die jährliche Abnahmerate in jener kultur Wien. angekündigten Rückzug des Staates – Meier, Beat (2006): Verbesserung der Periode im Mittel bei 3,3%, in Baden- Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Württemberg bei 5,1% und in Bayern bei Unter diesen Bedingungen kann es nicht Landwirtschaft durch Reformen im bäuer- lichen Bodenrecht und im landwirtschaft- rund 3,3%. Somit fällt das flächenmässige überraschen, wenn der Bund die bisherige lichen Pachtrecht, Winterthur: nicht publi- Wachstum pro Betrieb in der Schweiz erheb- Reformpolitik des «sozialverträglichen Struk- zierte Studie im Auftrag von Avenir Suisse, lich geringer aus, die Differenzen zu den be- turwandels» mit der AP 2011 einfach weiter- bemepro. nachbarten Regionen nehmen zu. Und würde führt. Abgesehen vom vorsichtigen Reform-

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Familienbetriebs, das sich in der anhaltenden Bevorzugung der Familiennachfolge im bäu- erlichen Bodenrecht zeigt, sowie weitere sol- chen Leitbildern entspringende staatliche Vorschriften behindern den erwünschten per- sonellen Austausch mit der ausserlandwirt- schaftlichen Unternehmenswelt. Ausgerech- net in diesem rückständigen Sektor der Volkswirtschaft, der von Quereinsteigern mehr als jede andere Branche profitieren könnte, behindert der Staat diesen Zufluss von neuen Talenten und Ideen. Die Befreiung der Bauern von staatlicher Fürsorge haben andere Länder, zum Beispiel Neuseeland und Australien, in viel kürzeren Zeithorizonten, zum Teil geradezu schockar- tig, durchgeführt. In der Schweiz sind Schock- programme politisch nicht erwünscht und auch nicht zwingend nötig. Für die Entschädi- gung von durchaus möglichen Reformopfern eines rascheren Strukturwandels stehen auch Für den Übergang in eine auch mit offenen Bild: Keystone über eine Zehnjahresperiode genügend Mittel Grenzen wettbewerbsfähige schweizerische zur Verfügung. Eine einfache Rechnung zeigt: Landwirtschaft ist ein offensiv angekündigter Wenn man das heutige Agrarbudget statt vor- Rückzug des Staates mit einem langen Zeit- horizont von 10–12 Jahren die entscheidende wiegend zur Bremsung des Strukturwandels Voraussetzung. inhalt vermitteln solche Vierjahresprogram- gezielt zu dessen Beschleunigung einsetzen me jedoch den Bauern als Unternehmern die würde, könnten damit leicht über zehn bis Botschaft, das bisherige Regime des hohen zwölf Jahre grosszügige und breit angelegte Agrarschutzes und der staatlichen Fürsorge Ausstiegshilfen finanziert werden. für den Sektor lasse sich mehr oder weniger unbeschadet in die Zukunft hinüberretten. Multifunktionalität als Geschäft Denn nur aus einem solchen Verständnis her- aus lässt sich eine genügend hohe Planungs- Am Ende dieses Prozesses hätte die Schweiz sicherheit für wichtige bäuerliche Unter- grössere, effizientere und ökologisch verbes- nehmensentscheidungen über Investitionen, serte Bauernbetriebe, die hochwertige Pro- Einstieg oder Ausstieg mit einem Zeithorizont dukte für anspruchsvolle Konsumenten und von 10 bis 15 Jahren ableiten. Rohstoffe für eine spezialisierte und interna- Gerade die Planungssicherheit ist aber ein tional ausgerichtete Nahrungsmittelindustrie Schwachpunkt der üblich gewordenen Vier- liefern würden. Und die von staatlicher Für- jahresprogramme des Bundes. Denn die sorge befreiten Bauern könnten sich – auch im Schweiz und ihr Wohlstand sind entscheidend Wettbewerb mit Nicht-Landwirten – für mul- von internationalen Entwicklungen abhän- tifunktionale Leistungen wie Pflege der Kul- gig. Wohin diese Entwicklungen längerfristig turlandschaft dort bezahlen lassen, wo es eine laufen, ist – trotz des vorläufigen Scheiterns tatsächliche Nachfrage gibt, nämlich vorwie- der Doha-Runde – klar, nämlich in Richtung gend in der betroffenen Region oder gar auf Marktöffnung und Abbau des Grenzschutzes. lokaler Ebene. «Multifunktionalität als Ge- Für ein Land mit einem so hohen Schutzni- schäft» – das ist möglich, weil viele der be- veau wie die Schweiz empfiehlt sich deshalb haupteten multifunktionalen Leistungen ih- beim Abbau des Agrarschutzes ein langfristig ren Charakter als nicht marktfähige Güter vorausschauendes und voraushandelndes verlieren, wenn man das heutige Konzept ei- Verhalten. ner zentralistischen landesweiten Einheitsab- Für den Übergang in eine auch mit offenen geltung zugunsten von differenzierteren Grenzen wettbewerbsfähige schweizerische dezentral-föderalistischen Lösungen aufgibt. Landwirtschaft ist ein offensiv angekündigter Unter solchen Konzepten wären schliesslich Rückzug des Staates mit einem langen Zeitho- auch die negativen Externalitäten – etwa das rizont von 10–12 Jahren die entscheidende flächendeckende Besprühen von ganzen Er- Voraussetzung. Die dadurch erreichte höhere holungslandschaften mit Jauche – den Verur- Planungssicherheit ist für den Erfolg einer sachern direkter anzulasten.  solchen Reformpolitik ebenso wichtig wie die damit ausgelöste radikale Veränderung der Selektionsmechanismen in der Branche. Überholte Leitbilder, wie das des bäuerlichen

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Agrarpolitik 2011 in Konflikt mit der internationalen Marktöffnung

Die Agrarpolitik 2011 (AP 2011) setzt den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Aussenwirt- Die Vorlage zur AP 2011 steht aussenwirt- einem Freihandelsabkommen mit der EU schaftlich erweitert sie mit der schaftlich unter einem besonderen Span- undenkbar und gelten in der WTO zu Recht vorgesehenen Abschaffung von nungsfeld und grosser Unsicherheit. Die als besonders marktverzerrend. Deren Ab- Doha-Runde ist nicht zuletzt an der Agrarfra- schaffung gibt der schweizerischen Verhand- Exportsubventionen, der deutli- ge gescheitert. Ebenso wurden die Verhand- lungsdelegation erwünschten Spielraum. chen Reduktion von Verwertungs- lungen über ein Freihandelsabkommen mit Ebenfalls problematisch sind Subventio- den USA auch wegen der Forderungen im nen, die zwar nicht direkt für den Export aus- beiträgen sowie der Verlagerung Landwirtschaftssektor nicht aufgenommen. gerichtet werden, die aber an die Verwertung von Marktstützungsbeiträgen zu Zurzeit finden explorative Gespräche mit der einheimischer Rohstoffe gebunden sind. Die EU über ein mögliches Freihandelsabkom- handelsverzerrende Wirkung ist insbesondere Direktzahlungen den Spielraum men im Agrarbereich statt. Vor diesem Hin- dann fühlbar, wenn ein beachtlicher Teil der für internationale Verhandlun- tergrund soll die AP 2011 die 2002 eingeleite- Produktion exportiert wird. Hier geht die AP ten internen Reformen weiterführen und die 2011 einen grossen Schritt in die richtige Rich- gen. Die eingeleiteten internen schweizerische Landwirtschaft besser auf die tung. Die bislang an die Produzenten ausge- Reformen werden aber kaum in aussenwirtschaftlichen Herausforderungen richtete Subvention für Milch, die zu Käse vorbereiten. verarbeitet wird (Verkäsungszulage), soll ab der Lage sein, die Landwirtschaft Kann dieses Ziel erreicht werden? In einem 2007 deutlich reduziert werden. Daneben ausreichend auf grössere Markt- Kommentar zur AP 2007 vom September wird eine Reihe von Sonderzulagen an die 2003 in dieser Zeitschrift1 hatte ich zusam- Verwertung von Milch und Milchfetten sowie öffnungsschritte vorzubereiten. menfassend formuliert, dass diese die einge- von Schafwolle, Ölsaaten und Kartoffeln auf- Dazu sind erhebliche Strukturan- leiteten internen Reformen in Richtung einer gehoben. verstärkten Marktorientierung konsequent Beim Futtergetreide wird der Inland- passungen erforderlich, und zwar fortsetze, dass sie aber hinsichtlich der für markt durch variable Zölle geschützt, die den sowohl hinsichtlich Betriebs- internationale Verhandlungen geforderten Preisunterschied zwischen Weltmarkt- und Marktöffnung nur ein erster zögerlicher Inlandpreis abschöpfen. Hier soll der inlän- grössen wie auch in Richtung Schritt auf einem langen Weg sein könne. dische Referenzpreis (Schwellenpreis) schritt- einer deutlich stärkeren Spezia- Dasselbe muss leider auch von der AP 2011 weise gesenkt werden. Damit wird der Kon- gesagt werden. kurrenzdruck aus dem Ausland erhöht. Im lisierung auf differenzierbare Interesse einer erwünschten Kostensenkung Produkte. für die Milch- und Fleischwirtschaft wäre Abbau von Exportsubventionen und allerdings ein grösserer Abbauschritt zweck- Verwertungsbeiträgen erleichtert mässig gewesen. internationale Verhandlungen Dieser Umbau schlägt sich auch in den fi- Doch zuerst zu den Elementen der AP nanziellen Zahlen nieder. Der vom Bundesrat 2011, die mit Blick auf die internationalen vorgeschlagene Rahmenkredit für die Jahre Verhandlungen erfreulich sind. In erster Linie 2008–2011 beträgt 13,5 Mrd. Franken und ist die Aufhebung der Exportsubventionen bis entspricht damit recht genau den in der Pe- 2008 bzw. 2009 zu nennen. Davon betroffen riode 2004–2007 effektiv beschlossenen Aus- sind Regelungen im Milchsektor, in der Vieh- gaben (Rahmenkredit abzüglich Sparbe- wirtschaft sowie in der Obst- und Kartoffel- schlüsse). Die Struktur der Ausgaben wird verwertung. Exportsubventionen wären in sich aber massgeblich ändern: Die für Markt- stützung vorgesehenen Ausgaben sinken von 2,7 auf 1,5 Mrd. Franken, während die Direkt- zahlungen von 10 auf 11,3 Mrd. Franken zu- nehmen. Auch dies erhöht den Spielraum des Bundesrates in den zukünftigen WTO-Ver- handlungen beträchtlich, unterliegen doch Direktzahlungen, soweit sie nicht an die Pro- Prof. Dr. Heinz Hauser duktion oder Verwertung landwirtschaft- Schweizerisches Institut licher Produkte gebunden sind, keinen Ab- für Aussenwirtschaft bauverpflichtungen. und Angewandte Wirt- schaftsforschung, Weniger erfreulich ist das Bild im Bereich 1 Vgl. «Die Volkswirtschaft» 9/2003, S. 19-23. Universität St. Gallen der Marktöffnung. Konkrete Massnahmen

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Grafik 1 enthält die Vorlage zur AP 2011 keine. Dies Inlandproduktion in Prozent des Verbrauchs, 1960, 1980, 2003 mag verständlich sein, wollte man doch den Verhandlungen in der WTO nicht vorgreifen.

1960 1980 2003 Die Botschaft erwähnt nur summarisch, dass mit der AP 2011 zwischen einem Drittel und in % der Hälfte der erwarteten Auswirkungen der Milch Doha-Runde bewältigt werden können. Die Auswirkungen eines Freihandelsabkommens Getreide mit der EU würden weitergehen; die zusätzli- chen Effekte sollten aber gemäss dem Willen Gemüse des Bundesrates zumindest teilweise über be- Fleisch fristete Anpassungshilfen aufgefangen wer- den. Obst

Kartoffeln Hohe Schutzwirkung der bisherigen Landwirtschaftspolitik Zucker Jedes Jahr verschwinden rund 2% der land- Fettkäse wirtschaftlichen Betriebe. Obwohl in den letzten Jahren die Strukturanpassung in der Pflanzl. Fette schweizerischen Landwirtschaft beachtlich Eier war und die aktuelle Wahrnehmung bäuer- licher Kreise auf einen starken Importwett- Fische, Schalentiere bewerb schliessen lässt, so sprechen doch internationale Vergleichszahlen eine andere Butter Sprache. Der Selbstversorgungsgrad, die 0 20 40 60 80 100 Preisdifferenz zum Ausland und die gesamt- Quelle: BFS, Panorama März 2006 / Die Volkswirtschaft hafte staatliche Unterstützung als Anteil an den landwirtschaftlichen Einnahmen haben sich in den letzten 10–20 Jahren kaum verän- dert. Grafik 1 zeigt, dass mit Ausnahme der Gruppe Obst und Früchte (starke Abnahme) Grafik 2 und Zucker (starke Zunahme) der Anteil der Produzentenpreise in der EU 4/6 im Vergleich zur Schweiz Produktion am Verbrauch in den letzten 40 Jahren erstaunlich stabil blieb.

1990/92 2002/04 Die zum Teil sehr hohen Marktanteile konnten zudem bei anhaltend grossen Preis- Index (CH = 100) differenzen zum Ausland gehalten werden 80 (vgl. Grafik 2). Auch hier fallen die geringen 70 Veränderungen zwischen 1990/92 und 2002/04 auf. Über den gesamten Warenkorb 60 betragen die EU-Produzentenpreise nur rund die Hälfte der schweizerischen Werte, mit Ab- 50 weichungen nach unten und nach oben je nach Produktgruppe. Dabei ist allerdings zu 40 beachten, dass Prozentzahlen abgetragen sind; da die Produzentenpreise allgemein gefallen 30 sind, hat sich die absolute Differenz verklei- nert. Trotzdem: Anhaltend hohe Preisdiffe- 20 renzen sind Ausdruck segmentierter Märkte. Es macht wenig Anschein, dass die neue 10 Agrarpolitik bereits zur gewünschten Konver- genz geführt hat, die eine zukünftige Liberali- 0 sierung einfacher erscheinen liesse. Bezüglich e b h n n ne feln Eier izen eine Raps mais Äpfel inder Milc

rüben der Milchmarktordnung muss allerdings noch of Gerst Poulet Kälber Bir We renkor ner Tomate Karotten Zwiebeln Schw

Kart abgewartet werden, inwieweit die mit dem Wa Kör Grossr Zucker deutlichen Abbau der Verkäsungszulage zu Quelle: Agrarbericht 2005 / Die Volkswirtschaft erwartende Milchpreissenkung den Abstand zu den umliegenden Ländern tatsächlich re- duziert. Aufschlussreich ist schliesslich auch die Entwicklung der staatlichen Stützungsmass-

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Grafik 3 Welthandelsrunde wiederholen wird. Agrar- Percentage Producer Subsidy Estimate (%PSE) ausgewählter OECD-Länder, 1986/88 und 2003/05 exporteure werden an der Forderung nach Marktöffnung festhalten, und die schweizeri-

%PSE 1986/88 %PSE 2003/05 sche Regierung wird sich wiederum vor die unangenehme Alternative gestellt sehen, ent- in %PSE weder in den Verhandlungen eine sehr defen- 90 sive Position einnehmen zu müssen oder der 80 eigenen Landwirtschaft hohe kurzfristige An- passungskosten aufzubürden. Es sei daran er- 70 innert, dass die schweizerische Regierung in

60 eine ausserordentlich schwierige Situation geraten wäre, wenn die führenden WTO-Mit- 50 glieder (EU, USA, Japan, Brasilien und Indien) doch kurzfristig einen Kompromiss im Agrar- 40 dossier gefunden hätten, der von der Schweiz

30 mit Sicherheit eine deutlich über das bisherige Mass hinaus gehende Marktöffnung verlangt 20 hätte. Die AP 2007 hat schlecht auf die Doha- Runde vorbereitet; die AP 2011 bereitet nicht 10 besser auf zukünftige Verhandlungen vor.

0 Spezialisierung mit gleichzeitiger z n A n ea a CD da ei r EU a US egen Ko Jap OE n Markterweiterung Schw rw Ka No Australie An dieser Stelle soll kurz auf die allgemei- Quelle: OECD 2006; Hauser / Die Volkswirtschaft nen Strukturwirkungen von Marktöffnungen hingewiesen werden. Homogene Produkte, die sich gegenüber dem Konsumenten schlecht differenzieren lassen, folgen dem Gesetz kom- nahmen. Die umfassendste Masszahl ist das parativer Vorteile. Hier hat die schweizerische von der OECD erhobene Percentage Producer Landwirtschaft gegenüber wichtigen Anbie- Kasten 1 Subsidy Estimate (%PSE). Der Wert gibt an, tern einen empfindlichen Kostennachteil. Weiterführende Informationen welchen Anteil die durch Politikmassnahmen Zucker, Getreide, Ölsaaten, aber auch Teile der ausgelösten Transfers an den Bruttoeinnah- Milch- und Fleischwirtschaft sind Beispiele. Informationen über die Landwirtschafts- men landwirtschaftlicher Betriebe ausma- Die entsprechende Produktion würde bei politik der Schweiz sind im jährlichen Agrar- chen. Dabei ist es unerheblich, über welche einer vollen Marktöffnung deutlich zurück- bericht des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) enthalten. Die AP 2011 wird im Entwurf Instrumente diese Transfers ausgelöst werden. gehen. Anders wirkt sich die Marktöffnung zur Botschaft des Bundesrats zur Weiterent- Darunter fallen staatliche Subventionen, aber bei differenzierbaren Produkten aus. Generell wicklung der Agrarpolitik (Agrarpolitik 2011) auch Preisstützungsmassnahmen, aufgrund hat sich in solchen Industrien eine Speziali- dargelegt. Die Stellungnahmen aus der Ver- derer der Inlandpreis über dem Weltmarkt- sierung mit gleichzeitiger Markterweiterung nehmlassung sind zusammengefasst im Be- richt über die Ergebnisse der Vernehmlassung preis zu liegen kommt. Aus Grafik 3 wird für den einzelnen Produzenten durchgesetzt. zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik deutlich, dass das %PSE in allen ausgewählten Schweizerische Nahrungsmittel können (Agrarpolitik 2011). Alle Dokumente können OECD-Ländern im Vergleich der Perioden durchaus eine Marktchance haben – aber nur auf der Homepage des BLW eingesehen wer- 1986/88 und 2003/05 gesunken ist. Dies ist in Bereichen, die sich im Bewusstsein der den (www.blw.admin.ch). Auf der Homepage des Bundesamtes für Statistik (BFS) finden Ausdruck einer allgemein verstärkten Markt- Konsumenten differenzieren lassen und für sich reichhaltige statistische Angaben zur orientierung der Landwirtschaftspolitik. Die die ein grösserer Markt als die Schweiz gefun- Entwicklung der schweizerischen Landwirt- Unterschiede zwischen den Ländern sind aber den werden kann. schaft (www.bfs.admin.ch). nach wie vor sehr hoch. Die Schweiz nimmt Intern setzt dies die Bereitschaft – oder den Eine übersichtliche Zusammenstellung der mit der Landwirtschaftspolitik 2011 ange- unter allen OECD-Ländern den Spitzenplatz Druck – für rasche und weit reichende Struk- strebten Neuerungen findet sich in der Bau- ein, allerdings eng gefolgt von Norwegen, Ko- turanpassungen voraus; extern müssen Stra- ernzeitung vom 19. Mai 2006. Die im Auftrag rea und Japan. tegien verfolgt werden, die parallel zur inter- des BLW erstellte Studie von Gabriele Mack und Christian Flury «Auswirkungen der Agrar- nen Marktöffnung neue Absatzkanäle für differenzierte Produkte im Ausland schaffen. politik 2011. Modellrechnungen für den Marktöffnung als zukünftige Agrarsektor mit Hilfe des Prognosesystems Ein Freihandelsabkommen mit der EU wäre Herausforderung Silas» gibt detaillierte Prognosen über die unter dieser Perspektive eine einmalige Chan- Preis- und Strukturwirkungen der Agrarpoli- tik 2011 (Internet: www.blw.admin.ch). Entgegen dem verhaltenen Optimismus in ce; man muss die Verhandlungen aber offensiv Internationale Vergleiche zur Landwirt- der Botschaft bereitet die AP 2011 die schwei- angehen und nicht in erster Linie bestehende schaftspolitik können den beiden alternierend zerische Landwirtschaft nur ungenügend auf schweizerische Produktionsinteressen ver- erscheinenden OECD-Berichten «Agricultural grössere Marktöffnungen vor. Dafür sind die teidigen wollen. Die Chancen eines Freihan- Policies in OECD Countries – At a glance» (letzte Ausgabe 2006) sowie «Agricultural Preisdifferenzen zu hoch und der Spezialisie- delsabkommens können zudem nur genutzt Policies in OECD Countries: Monitoring and rungsgrad zu gering. Dies heisst aber, dass sich werden, wenn man umfassende Strukturver- Evaluation» (letzte Ausgabe 2005) entnom- die Situation der Doha-Runde mit grösster änderungen als Ausdruck der Marktanpas- men werden (Internet: www.oecd.org). Wahrscheinlichkeit in einer späteren neuen sung zulässt.

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Grafik 4 Handlungsbedarf besteht somit nicht nur Landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2002-04 und 2011 mit Rücksicht auf die aussenwirtschaftlichen Anforderungen, sondern ebenso wegen der

Sonstige Subventionen Nettounternehmenseinkommen geringen Einkommenseffizienz der schweize- rischen Agrarpolitik. Erzeugung Landwirtschaft Fremdkosten

in Mrd. Franken 14 Strukturwandel als Voraussetzung für die aussenwirtschaftliche Öffnung 12 Die schweizerische Agrarpolitik sollte eini- 2.70 ge unangenehme Wahrheiten bzw. Wahlent- 10 3.13 scheide offener ansprechen und diskutieren. Dazu zählen vor allem die folgenden Zusam- 8 9.37 menhänge: 9.19 6 Grundversorgung vs. offene Märkte

9.67 Gemäss Artikel 104 Abs. 1 der Bundesver- 4 8.50 fassung sorgt der Bund dafür, dass die Land- wirtschaft durch eine nachhaltige und auf den Markt ausgerichtete Produktion einen we- 2 sentlichen Beitrag zur sicheren Versorgung 3.00 2.44 der Bevölkerung leistet. Wenn dieser Auftrag 0 dahingehend verstanden wird, dass die Grund- Basisjahre 2002/04 Agrarpolitik 2011 (2011) versorgung mit allen Lebensmitteln gesichert Quelle: Presserohstoff AP 2011 / Die Volkswirtschaft sein muss, dann kann die Marktöffnung nach aussen immer nur eng begrenzt sein. Für schlecht differenzierbare Produkte sind die Sehr hohe Subventionierung Kostenvoraussetzungen ungünstig und für Eine Betrachtung der wichtigsten Kompo- differenzierbare Leistungen ist der Schweizer nenten der landwirtschaftlichen Gesamtrech- Markt zu klein. Wenn man unterstellt, dass die nung zeigt den auffallend geringen Anteil des mit der AP 2007 eingeleitete und mit der AP Unternehmenseinkommens am gesamten 2011 fortgesetzte Reform der Agrarpolitik in- Umsatzvolumen (vgl. Grafik 4). Von Erträgen nerhalb vernünftiger Frist auf eine Marktöff- von 12,37 Mrd. Franken in der Basisperiode nung vorbereitet, dann schliesst man die Au- verblieben gerade 3 Mrd. Franken als Einkom- gen vor der unangenehmen Wahrheit, dass men bäuerlicher Familien. Über 9 Mrd. Fran- breite Grundversorgung und offene Märkte ken entfielen auf Fremdkosten, wozu Vor- nicht gleichzeitig erreichbar sind. Ein gangba- leistungen, Abschreibungen, bezahlte Löhne, rer Weg kann nur in der Integration in einen Pachten und Zinsen gehören. Das Verhältnis grösseren Markt bestehen, bei der eine deut- wird in der Prognose für 2011 noch ungünsti- lich höhere Spezialisierung – sowohl nach ger. Das Unternehmenseinkommen sinkt im Produktionsrichtungen wie auch nach Pro- Vergleich zur Basisperiode um 560 Mio. Fran- duktlinien – innerhalb eines Segments akzep- ken; bei den Fremdkosten beträgt die Reduk- tiert wird. tion nur 180 Mio. Franken. Das Bild wird noch deutlicher, wenn man die Subventionen in Generationenwechsel genügt nicht, Relation zu den bäuerlichen Einkommen um aufzuholen setzt. In Grafik 4 sind die produktionsbezoge- Die Reform der schweizerischen Agrarpo- nen Subventionen und Marktstützungsmass- litik steht mehr oder weniger offen unter der nahmen in der Rubrik «Erzeugung Landwirt- Restriktion, dass die erforderliche Struktu- schaft» enthalten. Fasst man alle Subventionen ranpassung im Rahmen des Generations- des Bundes zusammen, so ergibt dies gemäss wechsels zu vollziehen sei. Diese Zielsetzung den effektiv beschlossenen Ausgaben für den wird es aber nicht erlauben, den Abstand auf Zahlungsrahmen 2004–2007 rund 3,4 Mrd. die ausländischen Märkte aufzuholen. Auch Franken pro Jahr. Diese sind damit höher als wenn die Schweiz in den letzten Jahrzehnten die den Landwirten verbleibenden Einnah- erhebliche Fortschritte bezüglich Betriebs- men. Die Relationen würden sich gemäss den grössen und Produktivität erzielen konnte, so Projektionen für die AP 2011 sogar noch ver- liefen diese im besten Falle im Gleichschritt schlechtern. Die sonstigen Subventionen, die mit den Entwicklungen auf anderen Märkten. vor allem die Direktzahlungen umfassen, sind Die bestehende Schere in den Kosten konnte allein um rund 700 Mio. Franken höher als das auch gegenüber Ländern, deren Lohnniveau Nettounternehmenseinkommen der Land- nur unwesentlich unter demjenigen der wirte. Schweiz liegt, nicht aufgeholt werden.

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Die im vorangehenden Punkt geforderte eine Unterstützung bei vorzeitiger Betriebs- Strukturanpassung setzt voraus, dass man sich aufgabe vor (Umwandlung von Investitions- von der Vorgabe löst, dass Strukturwandel nur krediten in zinsfreie Beihilfen), diese führt im Rahmen des Generationenwechsels erfol- aber nicht zu einer Entschuldung und wird die gen soll. Ausstiegsbereitschaft nur unwesentlich erhö- hen. Es würde sich vermutlich lohnen, Alter- nativen zu klären, die eine stärkere Entlastung Abbau von Hindernissen des Struktur- brächten. wandels Dies sind erste Gedanken zu Modellen, die Die Frage, wie Strukturwandel sozialver- weitergehender Abklärungen bedürften. Sie träglich gefördert werden kann, bräuchte sollen aber darauf hinweisen, dass zentrale vertiefte Untersuchungen. An dieser Stelle Bausteine des heutigen Systems die gewünsch- möchte ich nur auf zwei Hindernisse hinwei- te Strukturanpassung verlangsamen und dass sen, die der Freigabe von Land entgegenstehen grundsätzlichere Reformen angedacht wer- und die man schwergewichtig angehen sollte. den müssen, will man den Konflikt zwischen Das erste betrifft die heutige Form der Di- den bisherigen Zielen und Strategien der rektzahlungen: Diese sind entweder direkt schweizerischen Landwirtschaftspolitik und oder über Beiträge für die Rauhfutter verzeh- den aussenwirtschaftlichen Erfordernissen renden Nutztiere indirekt an die landwirt- auffangen. Der jetzige Weg kann den grund- schaftliche Nutzfläche gebunden. Geht man sätzlichen Widerspruch zwischen den Interes- für einen Milchwirtschaftsbetrieb der Talzone sen der Landwirtschaft und denjenigen der von 1,5 Grossvieheinheiten pro Hektare aus, Exportwirtschaft nicht innerhalb vernünfti- so werden die in der AP 2011 vorgesehenen ger Zeit abbauen – mit negativen Konsequen- allgemeinen Direktzahlungen pro Jahr (ohne zen für beide Seiten. ökologische Direktbeiträge und Beiträge für Diese Überlegungen bedeuten nicht, dass das Berg- und Hügelgebiet) 2000 Franken pro forcierter und über eine Marktöffnung er- Hektare betragen. Diese Rente, die mit dem zwungener Strukturwandel die einzig mögli- Kasten 2 Verkauf oder der Verpachtung der Fläche ver- che politische Option darstellt. Man sollte sich loren geht, stellt ein ernsthaftes Hindernis zur aber deutlich machen, welche Ziele man nicht Hohe Kosten nicht freiwilligen Aufgabe von Land dar. Meines erreichen kann, wenn man die in der heutigen nur natürlich bedingt Erachtens müsste geprüft werden, ob die Di- Agrarpolitik angelegte Annahme eines langsa-

In der öffentlichen Diskussion herrscht rektzahlungen nicht auf anderer Basis – z.B. men Wandels weiter verfolgt. Die schweizeri- weit herum die Meinung vor, dass die Kosten pro Vollerwerbsbetrieb, unabhängig von der sche Landwirtschaftspolitik hat wesentlich durch die besonderen Bedingungen der Fläche – gezahlt werden sollten. Dabei müsste grössere Wahlmöglichkeiten, als man übli- schweizerischen landwirtschaftlichen Pro- allerdings sichergestellt werden, dass die Auf- cherweise annimmt. Die oben angesproche- duktion exogen gegeben sind und sich daraus die für ein Überleben erforderlichen Erlöse splitterung bisheriger Betriebe nicht zusätzli- nen Spannungsfelder sollten offen diskutiert ableiten lassen, die dann über entsprechende che Direktzahlungen auslöst. Wenn politikin- werden.  staatliche Massnahmen zu sichern sind. Dies duzierte Renten auf dem Boden für die widerspricht ökonomischer Logik. Über weite Zukunft glaubhaft abgebaut werden, würde Bereiche sind die Kosten endogen, d.h. sie hängen von den marktmässigen Rahmenbe- dies mit grosser Wahrscheinlichkeit auch die dingungen ab. Zwei Beispiele mögen dies ver- Bereitschaft erhöhen, nicht mehr selbst ge- deutlichen: nutzten Boden zu verkaufen und nicht einfach - Der Preis für Land (marktmässiger Kauf- zu verpachten. Dies könnte noch dadurch oder Pachtpreis) hängt davon ab, welcher Ertrag aus der Nutzung dieses Landes er- verstärkt werden, dass ein Teil der heutigen wirtschaftet werden kann. Im alten Sys- Direktzahlungen dafür eingesetzt würde, dem tem der Einkommenssicherung über Markt- Verkäufer eine über den Verkaufspreis hinaus- stützung waren es die staatlich garantier- gehende Subvention pro Hektare übertrage- ten Produktpreise, die den Wert landwirt- schaftlichen Landes bestimmten. Im Sys- nen Landes zu bezahlen, falls das Land beim tem der Milchkontingentierung hatte die Käufer zur Vergrösserung des Betriebs ver- Kontingentsrente einen wesentlichen Ein- wendet wird. Damit erhielten wir eine Spanne fluss auf die Landpreise, und mit den flä- chenabhängigen Direktzahlungen bemisst zwischen Angebots- und Nachfragepreis für sich der Landpreis zunehmend nach der landwirtschaftliches Land, welche die Mobili- kapitalisierten Rente dieser Zahlungen. tät des Bodens erhöhen würde. - Ähnliches gilt für Maschinen und Gebäude: Das zweite Thema betrifft die Tatsache, Die Schweiz hat im internationalen Ver- gleich einen sehr hohen Kapitalstock pro dass Betriebe teilweise aus vergangenen Inves- Hektare landwirtschaftlich genutztes titionen in einem Ausmass verschuldet sind, Land. Dies ist das Ergebnis der im inter- das kaum über den Verkauf des Betriebs einge- nationalen Vergleich kleinen Betriebsgrös- bracht werden kann. Die Direktzahlungen sen, die wiederum sehr stark von der staatlichen Landwirtschaftspolitik abhän- sind oft eine wichtige Finanzierungsquelle für gen, sowie der hohen Grundausstattung den Schuldendienst, auf die der Eigentümer durch Direktzahlungen, die entsprechende nur schlecht verzichten kann. Die Vorlage zur Anschaffungen finanziell möglich machen. AP 2011 sieht in sehr begrenztem Ausmasse

36 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Wirtschaftspolitische Stellungnahmen

Ohne Industrie keine produzierende Landwirtschaft

Eine produzierende Landwirt- schaft ist auf Verarbeitungskapa- zitäten – sprich: die Nahrungs- mittelindustrie – angewiesen. Die schweizerische Nahrungsmittel- gen. Als einzige Branche der Wertschöpfungs- Migros-Industrie – verwurzelt kette ist die Nahrungsmittelindustrie nicht industrie mit ihren rund 80 000 im Schweizer Markt standortgebunden. Bei zunehmender Grenz- Arbeitsplätzen fordert Planungs- Die Gruppe der Migros-Industrie besteht öffnung müssen die Betriebe die Stärken und aus 13 Produktionsbetrieben im Nahrungs- Chancen ihres Standortes im internationalen sicherheit und langfristige Pers- mittelbereich und 2 Produktionsbetrieben im Wettbewerb ausspielen können. pektiven, EU-kompatible Rah- Near-Food-Bereich. Im Jahr 2005 erzielten die Für die Schweiz als Produktionsstandort 15 Betriebe insgesamt einen Umsatz von sprechen auch in Zukunft folgende Faktoren: menbedingungen, Entwicklungs- 4,5 Mrd. Franken. Ganze 93,5% der Produkte – das duale Bildungssystem mit gut ausgebil- potenzial und Möglichkeiten zur wurden in der Schweiz verkauft – allein 84% deten Berufsleuten; über die Läden der Migros. Der Rest im Um- – flexibilisierte Arbeitszeiten in Unterneh- Kostensenkung. Werden in diesen fang von 291 Mio. Franken ging an Kunden men; vier Anspruchskategorien nicht im Ausland (davon 186 Mio. Fr. Exporte im – hochwertige Rohstoffe der Schweizer Food-Bereich). Die Migros-Industrie beschäf- Landwirtschaft; wesentliche Verbesserungen tigte 2005 gegen 10 000 Mitarbeitende, wovon – gutes Image für Schweizer Produkte. stattfinden, sind die inländischen rund 9300 im Nahrungsmittelbereich. Neben der Verbesserung der Produktivität wird der Betriebe gegenüber ihren EU- Grosses Preissenkungspotenzial Fokus auf Produktinnovation immer wich- Konkurrenten diskriminiert. tiger. Jährlich werden etwa 1450 neue Food- Mittelfristig ist die inländische Nahrungs- Artikel aus der Migros-Industrie ins Sorti- mittelindustrie auf EU-Rohstoffpreise ange- Diskriminierungen führen mittel- ment aufgenommen; der Umsatzanteil mit wiesen. Deshalb ist für sie die Öffnung der bis langfristig immer zu einem Innovationen in diesem Bereich beträgt be- Produktmärkte zentral. Durch das Wegfallen achtliche 9%. Innovationen sind nur mit einer des Grenzschutzes entstünde bei den Migros- Abfluss von Investitionen, was aktiven Innovationspolitik möglich. Die Mi- Industriebetrieben ein Preissenkungspoten- verheerend wäre. In der AP 2011 gros-Industrie tut dies mit jährlichen Investi- zial von rund 450 Mio. Franken, beim gesamt- tionen in Anlagen und Gebäude in durch- schweizerischen Detailhandel von 2,5–3 Mrd. wird zu wenig unternommen, schnittlicher Höhe von 200 Mio. Franken. Franken. damit die inländischen Betriebe Die Migros ist weltweit einer der wenigen Nebst dem Rohstoffhandicap sind die Be- grossen Retailer mit einer eigenen bedeuten- triebe der Nahrungsmittelbranche durch wei- ihre Konkurrenzfähigkeit erhal- den Industrie im Bereich Food und Near tere wettbewerbsfeindliche Rahmenbedin- ten und ausbauen können. Food. Dank dieser konsequenten Eigenmar- gungen benachteiligt. Im Zentrum stehen der kenpolitik hat die Migros das beste Preis-/ Abbau von technischen Handelshemmnissen Leistungs-Verhältnis erzielt, welches zum Er- und die Zulassung von Parallelimporten. folg der führenden Dachmarke Migros beige- Staatliche Regulierungsmassnahmen sind in tragen hat. Die Migros-Industrie will auch in der Regel immer kostentreibend, wie z.B. Zoll- Zukunft mit Leistung, Innovation, tiefen Kos- formalitäten, Bewilligungsverfahren, Bewirt- ten und nachhaltigem Wirken ihre Marktstel- schaftung von Importkontingenten. lung verbessern. Um diesem Anspruch gerecht Mit der AP2011 droht die Chance verpasst zu werden, braucht es Wachstum, damit von zu werden, nachhaltige Reformen für inländi- den «economies of scale» profitiert werden sche Betriebe durchzusetzen. Noch immer kann. Werke sind beispielsweise dreischichtig herrscht in Kreisen der Landwirtschaft die auszulasten. Wachstumspotenziale bestehen Meinung vor, für Agrarprodukte gebe es so im Exportbereich und im Sektor Gastrono- etwas wie eine Abnahmegarantie. Dem ist mie. nicht so. Für die Industrie haben die nächsten Viele Sektoren der Lebensmittelindustrie vier Jahre nämlich eine besondere Relevanz, sind heute gesättigt und starken Strukturbe- weil ab dem Jahr 2012 die passive Veredelung reinigungsprozessen ausgesetzt. Es herrscht liberalisiert wird. Damit sind für die Industrie ein Verdrängungsmarkt mit intensivem Mar- die Grenzen quasi offen – inländische Roh- Jakob Knüsel gendruck, obwohl die Kostenschere in den stoffe können im angrenzenden Ausland vere- Leiter Departement In- letzten Jahren grösser geworden ist (LSVA, delt werden.  dustrie, Mitglied der Ge- Hygiene, Sonderregelungen Schweiz). Der neraldirektion des Mi- gros-Genossenschafts- globalisierte Handel mit fortschreitender Ar- Bundes, Zürich beitsteilung beschleunigt diese Entwicklun-

38 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Wirtschaftspolitische Stellungnahmen

Hotellerie und Landwirtschaft – eine Schicksalsgemeinschaft ?

Mit der Agrarpolitik 2011 werden die in den Neunzigerjahren einge- leiteten Reformanstrengungen in der Landwirtschaft fortgeführt. Die Anpassungen sollten aber – Landwirtschaft und Tourismus sind zwei dass längerfristig nur wettbewerbsfähige und wirtschaftlich eng miteinander verbundene -willige Betriebe überleben können. Oberste bei allem Verständnis für die Sektoren. Gerade in Randregionen stiften sie Priorität hat dabei die Qualität. Nur durch Sozialverträglichkeit – entschie- einen bedeutenden regionalwirtschaftlichen Produkte und Dienstleistungen, die den heu- Nutzen. Dennoch prallen mit der Hotellerie tigen Kundenbedürfnissen entsprechen, kön- den konsequenter erfolgen. Die – der Leitbranche des Tourismus – und der nen sich der Tourismus im Allgemeinen und Verhandlungen im Rahmen der Landwirtschaft zwei höchst ungleiche Bran- die Hotellerie im Speziellen von internationa- chen aufeinander: auf der einen Seite die hoch len Konkurrenten abheben und das höhere WTO stehen unter einem unglück- subventionierte und vom Weltmarkt abge- Preisniveau im Markt durchsetzen. lichen Stern. Vorstösse auf bilate- schottete Landwirtschaft, auf der anderen Die verstärkte internationale Konkurrenz Seite der im internationalen Konkurrenz- zwingt auch die Landwirtschaft, ihre Struktu- raler Ebene zur Öffnung der Gren- kampf stehende Tourismus als standortge- ren und Produkte anzupassen. Wie das Bei- zen sind deshalb von grosser Be- bundene Exportbranche. Wie die Landwirt- spiel der österreichischen Landwirtschaft schaft durchläuft auch die Schweizer Hotellerie zeigt, kann verstärkter Wettbewerb durchaus deutung. Leider konnte die Mög- seit Jahren einen notwendigen und teils befruchtend sein. Qualität und Innovation lichkeit eines Freihandels- schmerzhaften Strukturanpassungsprozess. sind auch hier richtungweisend. Durch die Seit 35 Jahren geht die Zahl der Hotelbetriebe Ausnützung von Nischen und die Konzentra- abkommens mit den USA nicht im Durchschnitt jährlich um 1% zurück. tion auf Qualitätserzeugnisse kann die Land- genutzt werden. Umso wichtiger wirtschaft international gefragte und markt- fähige Produkte anbieten. Die Schweiz hat mit ist nun ein solcher Vorstoss im Hohe Preise schaden der Hotellerie und der Öffnung des Käsemarktes mit der EU der Landwirtschaft Agrar- und Lebensmittelbereich einen ersten Schritt in die richtige Richtung Die Hotellerie ist in der Wertschöpfungs- getan. Weitere müssen folgen. auf EU-Ebene. kette eine der Landwirtschaft nachgelagerte Branche. Sie ist deshalb von den hohen Prei- Zukunftsperspektiven sen, die für landwirtschaftliche Produkte be- zahlt werden müssen, direkt betroffen. Ein Weder die Landwirtschaft noch der Touris- durchschnittliches Schweizer Hotel gibt für mus können sich dem verstärkten internatio- Nahrungsmittel zwischen 30% und 60% mehr nalen Wettbewerb entziehen. Dabei dürfen aus als ein vergleichbarer Betrieb in Öster- nicht nur die Gefahren, sondern es müssen reich. Untersuchungen von Avenir Suisse ha- auch die Chancen, die sich durch den Abbau ben ergeben, dass die Nahrungsmittel, die der von protektionistischen Schranken bieten, gastgewerbliche Sektor bezieht, im europäi- gesehen werden. Staatliche Unterstützungen schen Ausland rund 2 Mrd. Franken günstiger unterbinden oft Eigeninitiativen und wirken bezogen werden könnten. den Marktmechanismen entgegen. Der Ab- Unter den hohen Kosten leidet aber auch bau von Subventionen und die Öffnung der die Landwirtschaft. Sie muss Vorleistungen Grenzen wird unternehmerisches Handeln wie Futtermittel und Maschinen im Vergleich fördern. zur EU zu überhöhten Preisen beziehen. Wäh- Damit Eigeninitiativen auf fruchtbaren rend sich allerdings die Produktionsmittel- Boden stossen, müssen auch die Rahmenbe- preise seit Mitte der Neunzigerjahre nur ge- dingungen stimmen. Im Kampf gegen die ringfügig verändert haben, ist die Spanne Hochpreisinsel Schweiz sind deshalb entspre- zwischen Produzenten- und Konsumenten- chende Massnahmen zu ergreifen. Neben der preisen in der gleichen Zeitperiode stetig ge- Zulassung von Parallelimporten für Güter, die stiegen. Dies sind Hinweise für Marktstruktu- den Marktmechanismen unterworfen sind, ren, die schlecht funktionieren oder am der Anwendung des Cassis-de-Dijon-Prinzips Funktionieren gehindert werden. und dem damit zusammenhängenden Abbau Der Tourismus als einzige standortgebun- von technischen Handelshemmnissen gilt es dene Exportindustrie ist von der Diskrepanz auch, den landwirtschaftlichen Sektor entlang zwischen tiefen internationalen Preisen und der gesamten Wertschöpfungskette zu libera- Dr. Christoph Juen hohen inländischen Produktionskosten be- lisieren.  CEO Hotelleriesuisse, sonders stark betroffen. Der internationale Bern touristische Konkurrenzkampf führt dazu,

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Mehrwert für Mensch, Tier und Natur: Im Bioland Schweiz gibt es nur Sieger

Die Schweizer Landwirtschaft braucht neue Perspektiven. Mehr Wettbewerb, der sich über tiefe Bäuerinnen und Bauern sowie Politiker ven ökonomischen Effekten. Die Kosten Preise und Massenproduktion de- und Verbandsmitglieder stehen unter einem der Umweltbelastung aus landwirtschaft- finiert, kann und darf nicht die grossen Druck und müssen mit verschiedenen licher Produktion sind aus volkswirt- Sachzwängen umgehen. Denn nicht sie alleine schaftlicher Sicht nicht tragbar. Lösung sein. Wettbewerbsfähig entscheiden, welche Politik verfolgt wird und – Geringere CO2-Emissionen reduzieren die bleiben die Schweizer Bauern nur, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussieht. Ursachen und Auswirkungen des Klima- Die Aussenhandelspolitik hat genauso ihren wandels. wenn sie die Lebensmittel ökolo- Einfluss wie innenpolitische Faktoren. Das – Die biologische Landwirtschaft gewähr- gisch und tiergerecht produzie- macht aus der schweizerischen Agrarpolitik leistet eine Vielfalt an einheimischer Flora, eine höchst komplexe Angelegenheit. Klar ist: Fauna und Landschaftstypen. ren. Klar, dass solche qualitativ Der Wandel ist in vollem Gange. – Die biologische Landwirtschaft benötigt hoch stehenden Lebensmittel Alle Beteiligten haben unterschiedliche einen höheren Arbeitskräfteeinsatz und Möglichkeiten, mit diesem Wandel umzuge- schafft somit Arbeitsplätze. mehr kosten müssen. Aus Sicht hen. Der Einfluss jedes einzelnen Bauern – Viele Biobetriebe bieten heute die Mög- von Bio Suisse bleibt deshalb die und jeder einzelnen Bäuerin ist nicht sehr lichkeit geschützter Arbeitsplätze an. gross. Er beschränkt sich auf den eigenen Be- – Der Nutzen für den Tourismus ist unbe- Vision ein «Bioland Schweiz» und trieb. Bauern können auf einen politischen stritten. somit auch eine gentechnikfreie Entscheid ihre Betriebskonzepte nicht von heute auf morgen ändern. Ich weiss jedoch aus Landwirtschaft. «Swissness» mit echtem Inhalt eigener Erfahrung, dass sich viele Bauern- familien mit grosser Flexibiliät und einem Eine Umsetzung dieser Vision ist nur über enormen Innovationsgeist den Herausforde- den Markt und die Direktzahlungen möglich. rungen stellen. Mit einer klaren Positionierung der Biopro- Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) dukte können wir einen respektablen Mehr- beugt sich stark dem aussenpolitischen Druck. wert erzielen. Eine kürzlich veröffentlichte Die AP 2002 des Bundes orientierte sich an Studie des Institutes für Marketing und Han- den Zielen «mehr Markt und mehr Ökologie». del der Universität St. Gallen zeigt, dass die Bio Suisse unterstützte diese Stossrichtung Konsumenten in der Schweiz bereit sind, für ohne Wenn und Aber. Die Ausrichtung der AP Lebensmittel aus der Region und für natürlich 2007 wurde dann in «mehr Markt mit gleich produzierte Lebensmittel mehr zu bezahlen. bleibender Ökologie» abgeschwächt. Und die Im Exportbereich sehe ich auch im Hochpreis- AP 2011 begnügt sich mit der Forderung nach segment eine Chance für die Landwirtschaft. «mehr Wettbewerb». Nach wie vor entspricht Man weiss, dass die Marke «Swissness» einen die schweizerische Agrarpolitik dem Giess- um 10% höheren Produktepreis ermöglicht. kannenprinzip ohne relevante Steuerungs- Wohlgemerkt: «Swissness» ist für Bio Suis- mechanismen. se nicht nur eine Verpackung, eine inhaltlose Vermarktung vom heilen Bergwelt-Image. Uns geht es um den wahrhaftigen Inhalt. Dem Vision Bioland Schweiz Anspruch «Schweiz = naturnah» werden wir Bio Suisse gibt sich damit nicht zufrie- nur gerecht, wenn wir nachweislich ökolo- den. Zu gross ist die Gefahr, diesen Wett- gisch sind. Dazu braucht es eine glaubwürdige bewerb über Massenproduktion und tiefe biologische Landwirtschaft. Diese erzeugt also Preise auszutragen. Dabei sind Verlierer vor- im Inland Mehrwert mit Regionalität, mit programmiert. Wettbewerbsfähig bleiben die natürlicher, artgerechter und gentechnikfreier Schweizer Bauern nur, wenn sie die Lebens- Produktion. Im Ausland führen die Stichwor- mittel ökologisch und tiergerecht produzie- te biologisch, artgerecht, gentechnikfrei und ren. Unsere Vision ist deshalb ein Bioland «Swissness» zu einem Mehrwert. In einem Schweiz, d.h. eine möglichst gesamtschwei- Bioland Schweiz kann es deshalb nur Sieger zerische biologische und gentechnikfreie geben – es ist ein Mehrwert für Mensch, Tier Landwirtschaft: und Natur.  Regina Fuhrer – Eine gesamtschweizerische Biolandwirt- Präsidentin Bio Suisse, schaft reduziert die negativen Externalitä- Burgistein ten (externen Kosten) und führt zu positi-

40 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Wirtschaftspolitische Stellungnahmen

Stillstand bedeutet Rückschritt – die Schweizer Landwirtschaft im Wandel

Unabhängig davon, ob sich die Frage eines Freihandelsabkom- mens im Agrarbereich mit der ein Profilierungspotenzial ungenutzt – eine Europäischen Union (EU) schon Schere zwischen Produzenten- Situation, die für die Konsumenten ebenso und Verkaufspreisen bald konkret stellt oder nicht: Die unbefriedigend ist wie für die Schweizer Land- Für verständliche Unzufriedenheit bei wirtschaft. Schweizer Landwirtschaft muss Bauern und Konsumenten sorgt die Tatsache, Investieren muss die Landwirtschaft aber sich auf offene(re) Grenzen ein- dass die Lebensmittelpreise seit 1990 um 14% ebenso in die Ökologie. Auch wenn die Fort- zugenommen haben, während die Produzen- schritte gross sind, gibt es im Reinheft der stellen. Wer darin nur eine Bedro- tenpreise im gleichen Zeitraum um 25% Landwirtschaft noch ein paar «Tolggen», die hung sieht und sich jeglichen Ver- gesunken sind. Für diese «Schere» gibt es sich mit dem Verfassungsauftrag einer nach- verschiedene Gründe. Dazu gehört die zu- haltigen Produktion und dem Schutz der änderungen zu verweigern ver- nehmende Convenience bei Lebensmitteln Umwelt nicht vereinbaren lassen. Die Biodi- sucht, wird in wenigen Jahren ebenso wie die überdimensionierten «Ein- versitäts-Ziele sind nicht erreicht. Die Belas- kaufspaläste» des Detailhandels. Das Augen- tung der Oberflächengewässer durch Phos- kaum auf der Gewinnerseite merk muss aber auch auf die vor- und phor und durch Pflanzenschutzmittel ist in stehen. Die Schweizer Landwirt- nachgelagerten Bereiche in der Schweizer bestimmten Gebieten nach wie vor beträcht- Landwirtschaft gelenkt werden. Gerade die lich. Im tierintensivsten Kanton Luzern hat schaft hat ein grosses Potenzial. erste Verarbeitungsstufe ist geprägt durch der Schweinebestand seit 1996 um 10 000 Dies zeigt sich etwa darin, dass Überkapazitäten, teure Klein(st)-Strukturen Grossvieheinheiten zugenommen. Hand- und geringe Wettbewerbsintensität. Diese Si- lungsbedarf besteht auch in der Anwendung gemäss «Konsumententrends tuation trägt ebenso zur Verteuerung der Le- von Antibiotika in der Nutztierhaltung. In der 2006» beim Lebensmitteleinkauf bensmittel bei wie die Importmonopole und Landwirtschaft werden quantitativ mehr An- oligopolartige Strukturen in den vorgelagerten tibiotika eingesetzt als in der Humanmedizin. das Merkmal der «Regionalität» Stufen (Düngemittel, Saatgut, Tierarzneimit- Jede vierte Milchkuh wird einmal pro Jahr mit die mit Abstand wichtigste Rolle tel, Geräte, Traktoren, etc.). Hier wird Geld Antibiotika behandelt. Ausgeschiedene Anti- abgeschöpft, das dem Bauern fehlt. biotika können in Gewässer geschwemmt spielt. Dieses Potenzial soll sie Es ist deshalb richtig und im Sinne der werden. Die Weltgesundheitsorganisation nutzen können. Wer von der Land- Bundesverfassung, wenn mit der AP 2011 das (WHO) stuft das Problem der Resistenzbil- Schwergewicht verstärkt auf die Direktzah- dung als äusserst gravierend ein. wirtschaft aber günstigere Preise lungen gelegt und mit dem Abbau der Markt- verlangt, muss auch dafür sorgen, stützungsmassnahmen der Wettbewerb in Verlässlichkeit im Wandel als Ziel den vor- und nachgelagerten Bereichen inten- dass die Kosten gesenkt werden. siviert werden soll. Ein kostengünstigeres Auch wenn viele Bäuerinnen und Bauern Umfeld bei der Beschaffung von Produktions- einen Marschhalt verlangen: Der Markt bleibt mitteln (Stichwort «Parallelimporte») und bei nicht stehen, und in der Ökologie ist der Still- der Verarbeitung von landwirtschaftlichen stand bereits ein Rückschritt. Die Politik muss Produkten kommt sowohl den Bauern wie für die Landwirtschaft aber verlässliche Rah- auch den Konsumenten zugute. menbedingungen schaffen. Das bedeutet: Die Bäuerinnen und Bauern werden für ihre Leis- tungen zu Gunsten der Gemeinschaft ab- Mehrnutzen von Schweizer Produkten gegolten und sie sollen weiterhin qualitativ kommunizieren hoch stehende Nahrungsmittel produzieren, Für die Kommunikation des Mehrnutzens die sich im In-, aber auch im Ausland gut ver- von Schweizer Nahrungsmitteln sollte man kaufen lassen. Die Politik soll aber nicht vor- sich in erster Priorität um die auswärtige Ver- schreiben, wie sich die Landwirte auf ihrem pflegung kümmern. Dort wurde bis heute die Hof zu organisieren haben. Der Strukturwan- Chance praktisch kaum genutzt, die Schweizer del kann nicht das Ziel der Landwirtschafts- Qualitätsstrategie erlebbar zu machen. An- politik sein, sondern er ist allenfalls das Resul- statt Regionalität, Natürlichkeit und Tierwohl tat, und dieses kann durchaus vielfältig sein, zum Verkaufsargument zu machen, verwen- wie etwa das Leitbild Agrarwirtschaft der Be- Simonetta Sommaruga den Gastronomie, Kantinen, Grossküchen, ratenden Kommission Landwirtschaft Ständerätin, Präsidentin Take away usw. lieber importierte Käfigeier (9.12.2004) zeigt: «Verlässlichkeit im Wan- Stiftung für Konsumen- und Billigst-Fleischimporte. Damit bleibt del», das muss das Motto der Schweizer Land- tenschutz, Bern nicht nur ein Wertschöpfungs-, sondern auch wirtschaftspolitik sein. 

41 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Wirtschaftspolitische Stellungnahmen

Agrarpolitik – die Sicht der Milchproduzenten

Eine breite Öffentlichkeit aner- kennt den durch die Agrarreform ausgelösten Unternehmergeist der Bauern und ihre Bemühun- gen, unterschiedliche Erwartun- reduziert, die Strukturen schlanker und die Unterschiedliche Wahrnehmung Vermarktungsleistungen sind besser. Im Ver- gen verschiedenster Anspruchs- der Reformen gleich zu anderen Produktionszweigen ist die gruppen unter einen Hut zu Die betroffenen Bauern nehmen die Refor- Milchproduktion konkurrenzfähiger gewor- men sehr unterschiedlich wahr, und zwar den. Im magischen Dreieck von Ökologie, bringen und soweit möglich zu nicht nur aufgrund unterschiedlicher subjek- Ökonomie und Sozialverträglichkeit ist das erfüllen. Dagegen kritisieren tiver Wertvorstellungen. Das Kernstück der erste Ziel grösstenteils, das zweite und das Agrarreform – die Entkoppelung von Preis- dritte aber nicht erreicht worden. Insbesonde- Exponenten aus Politik und Wis- und Einkommenspolitik und die Abgeltung re wird verkannt, dass Sozialverträglichkeit senschaft, die Landwirtschaft der gemeinwirtschaftlichen Leistungen durch sehr eng mit dem Tempo des Wandels zusam- flächenbezogene Direktzahlungen – hat zu menhängt. koste zu viel und sei ineffizient. ungleichem Anpassungsdruck auf die Betrie- Sie fordern ein noch höheres Re- be und zu grossen innerlandwirtschaftlichen Korrekturbedürftige Agrarpolitik Umverteilungen geführt. Produktionsorien- formtempo und die Umlagerung tierte Betriebe sind stärker unter Druck als Das agrarpolitische Instrumentarium wur- der Bundesmittel in Bereiche mit extensiv produzierende Betriebe, in denen de seit Reformbeginn nie grundsätzlich auf sinkende Preise durch die flächenabhängigen seine Effizienz bezüglich der Zielerreichung höherer Wertschöpfung. Aus Sicht Direktzahlungen ganz oder in grossem Aus- überprüft. Mit der AP 2011 hält der Bundesrat der Milchproduzenten ist die AP mass kompensiert wurden. am eingeschlagenen Kurs fest und tritt nicht Am stärksten betroffen von den bisherigen auf die von breiten Kreisen geäusserte Kritik 2011 auf die notwendigen Anpas- Reformen sind die Milchproduzenten. Mit der ein. Er will sich an den mit Reformen verbun- sungen der AP 2007 zu beschrän- Milchkontingentierung konnte unter der al- denen Umverteilungswirkungen die Finger ten Ordnung über die produktgebundenen nicht verbrennen. Die AP 2011 gibt keine Ant- ken und eine grundlegende Über- Stützungen und die daraus resultierenden wort auf die drängenden Herausforderungen prüfung der Agrarpolitik einzulei- Preise Einkommen wirksam gesichert werden. und lässt kein Konzept erkennen, das auf die Mit der Marktöffnung und dem Stützungsab- Oberziele der Agrarpolitik ausgerichtet ist. ten, sobald die aussenhandelspo- bau kam die Milchwirtschaft im teuren Der einseitige Abbau der Marktstützungen im litischen Rahmenbedingungen schweizerischen Kostenumfeld stark unter vorauseilenden Gehorsam zu den internatio- Druck. Der Strukturwandel bei den Milchbe- nalen Verpflichtungen ohne Korrekturen bei klarer sind. Eine Kürzung der trieben war in den letzten Jahren doppelt so den Rahmenbedingungen – insbesondere Bundesmittel ist umso inakzep- hoch wie bei den Betrieben insgesamt. Wachs- auch auf der Kostenseite – macht die Produk- tum über die Fläche für die Milchbetriebe ist tion von Nahrungsmitteln in unserem Land tabler, als keine Bereitschaft be- stark eingeschränkt, weil die extensive Weiter- immer unrentabler. Mit einer inkohärenten, steht, den aktuellen Mitteleinsatz führung von kleinen und kleinsten Betrieben nicht nachvollziehbaren Aussenhandelspoli- im Nebenerwerb dank den Direktzahlungen tik (WTO, Freihandelsabkommen) setzt der auf seine Effizienz hin zu über- interessant bleibt. Die ökonomische Tretmüh- Bundesrat die Landwirtschaft zusätzlich unter prüfen. le, die mit jedem Rationalisierungsschritt in Druck. Bei weiter sinkenden Preisen und ho- den Betrieben den Brotkorb höher hängt, hen Kosten soll auch der Zahlungsrahmen frustriert viele Produzenten. Wer investiert reduziert werden. und arbeitet gerne mehr, um gleichviel oder Gefragt sind ein besseres Gleichgewicht in weniger zu verdienen? Letztlich werden es der Abgeltung von Produktion und Pflege- wohl nur noch diejenigen sein, die wegen fort- leistungen – insbesondere im Talgebiet – bei geschrittenem Alter oder mangels Alternati- sinkenden Produktepreisen und ein ausge- ven keine andere Wahl haben. wogeneres Verhältnis in der Behandlung der Der Druck auf die Milchwirtschaft hat sich einzelnen Produktionssektoren.  auch im nachgelagerten Bereich ausgewirkt. Mit dem Niedergang des grössten Milchverar- beiters Swiss Dairy Food wurden die indus- triellen Verarbeitungsstrukturen weit gehend bereinigt. Beim wichtigsten Exportprodukt Samuel Lüthi Emmentaler sind innerhalb weniger Jahre Direktor Schweizer annähernd zwei Drittel der Käsereien ver- Milchproduzenten (SMP) schwunden. Die Verarbeitungskosten wurden

42 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Wirtschaftspolitische Stellungnahmen

Agrarpolitik 2011 – die Käsereien sind für den EU-Markt bereit

WTO-Agrarverhandlungen der Gruppe G10, Agrarfreihandel mit der EU, Weiterentwicklung der Agrarpolitik AP 2011 – die Schweizer Politik tut sich schwer Der letzte wesentliche Schritt in der Agrar- Mit der AP 2011 plant nun der Bundesrat, politik wurde im Jahr 1999 mit der AP 2002 das Ungleichgewicht unter den Marktakteu- mit der langfristigen Ausrichtung eingeleitet. Seither steht zumindest die Milch- ren weiter zu verstärken. Den Empfehlungen für den Primärsektor. Die autono- wirtschaft mit einem Bein im Markt. Die fixen der OECD folgend soll die Rohstoffverbilli- Preise und die Übernahmegarantie wurden gung für verkäste Milch und silagefreie Fütte- me nationale Agrarpolitik stösst aufgehoben, die parastaatlichen Organisatio- rung zugunsten der Milchproduzenten zu den an ihre Grenzen und wird durch nen Käseunion und Butyra liquidiert. Ab 2007 Direktzahlungen umgelagert werden. Damit folgt nun das zweite Bein, zumindest beim werden Mittel, die bisher selektiv für die Ver- globale Entwicklungen bedrängt. Käse, der als erster Bereich gegenüber der EU günstigung des Rohstoffs im offenen Käse- Die internationale Abhängigkeit vollständig liberalisiert wird. markt eingesetzt wurden, auch auf geschützte Die Auswirkungen der AP 2002 waren vor Milchbereiche umgelagert. Der Bundesrat ar- der Schweizer Wirtschaft spricht allem bei den Käsereien deutlich zu spüren, gumentiert damit, dass Mehrwerte – zum eher für eine Globalisierung; die sowohl negativ wie auch positiv: Die Anzahl Beispiel für Produkte aus silagefreier Fütte- der Betriebe reduzierte sich zwischen 1999 rung – am Markt zu holen seien. Dieses Argu- Landwirtschaft selber fürchtet und 2005 um rund 50%. Das einheimische ment lässt sich aber auch auf andere Wirt- sich vor deren Folgen. Sektorspe- Käseangebot stieg um ein Vielfaches; die Pro- schaftszweige übertragen: Heute wird z.B. das dukte sind international an der Spitze, und die in der Schokolade enthaltene Milchpulver zifische Marktöffnungen – wie Marktanteile konnten gehalten und sogar beim Export auf Weltmarkt- oder EU-Niveau beispielsweise beim Käse – füh- leicht ausgebaut werden. Die gewerblichen verbilligt (Schoggigesetz). Dieser Mechanis- Käsereien verarbeiten rund 40% der Milch, mus soll zumindest bis 2013 weitergeführt ren zu ungleich langen Spiessen produzieren zwei Drittel der Käse und halten werden. Für die Käser ist schwer verständlich, zwischen den Marktakteuren. Die im Export einen Anteil von über 80%. Die warum man bei ihnen den Mehrwert vom ablehnende Haltung der Käser gegenüber der Markt erwartet, während man bei der Lebens- Käsereien sind für den EU-Markt Marktöffnung ist in den letzten Jahren einem mittelindustrie davon ausgeht, dass sie nicht bereit, verlangen aber eine ausge- neuen Selbstvertrauen gewichen. Dabei war in der Lage ist, einen höheren Schweizer Roh- der Wandel von der Plan- zur Marktwirtschaft stoffpreis zu bezahlen. Die einzige plausible wogene Weiterentwicklung der alles andere als einfach. Nichtsdestotrotz: Die Erklärung ist hier die «Macht» der grossen Agrarpolitik, die in sich konse- Käsewirtschaft hat sich innert sieben Jahren Unternehmen. vom «Prügelknaben» zum «Vorzeigeobjekt» quent ist. entwickelt. Ja zu einem Agrarfreihandelsabkommen Schweiz-EU Ungleich lange Spiesse im Markt Daraus lässt sich folgern, dass der Berufs- Wenn sich heute die Unternehmer der Kä- verband der Käsereien Fromarte ein Agrar- sereien beklagen, dann ist es primär wegen der freihandelsabkommen zwischen der Schweiz Inkonsequenz der Politik. Bisher ist nur der und der EU befürwortet. Denn damit liesse Käsemarkt vollständig liberalisiert. Die ande- sich das immer noch komplexe System der ren Milchverwertungen profitieren nach wie landwirtschaftlichen Märkte massiv vereinfa- vor vom Grenzschutz. Dies führt gezwunge- chen und gleich lange Spiesse schaffen. Die nermassen zu Verzerrungen zwischen den Käser sind aber nur ein Glied in der Wert- Milchverarbeitern im Wettbewerb um den schöpfungskette. Es stellt sich die Frage, ob die Rohstoff. Ungleich lange Spiesse herrschen Landwirtschaft zu diesem Schritt bereit ist. auch bei den Strukturverbesserungen: Wäh- Hier kann man durchaus Parallelen mit der rend mehrheitlich in bäuerlichem Besitz ste- Haltung der Käser vor 1999 ziehen: Solange hende Betriebe zur Verarbeitung und Ver- der Grenzschutz bei wichtigen Produkten marktung gefördert werden, geht der private noch Wirkung zeigt, wird sich die Landwirt- Unternehmer leer aus. Der Bundesrat erteilt schaft nicht freiwillig in den EU-Freihandel die Allgemeinverbindlichkeit für den Einzug stürzen, weil erhebliche Auswirkungen zu er- von privaten Marktstützungsmitteln der warten sind (Strukturwandel) und man sich Milchproduzenten, die zur Preisstützung bei den freien Markt auch nicht ganz zutraut.  wertschöpfungsschwachen Verwertungen Anton Schmutz eingesetzt werden und damit den Wettbewerb Direktor Fromarte, Bern unter den Verarbeitern beeinflussen.

43 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Wirtschaftspolitische Stellungnahmen

Weitere Liberalisierung der Märkte als Chance erkennen

Die letzte Verhandlungsrunde der WTO mit dem Ziel, den Welthandel weiter zu liberalisieren, ist ge- scheitert. Für die Schweizer Nah- rungsmittelindustrie hat dies – land hingegen – insbesondere in Europa – Vitales Interesse an einer funktionieren- können kaufkräftige Länder auf- oder weiter zumindest vorerst – keine Konse- den Landwirtschaft ausgebaut werden. Wer jedoch im Ausland quenzen. Insbesondere auf Nach- Nicht erst heute, sondern bereits vor über nachhaltig erfolgreich sein will, muss im zehn Jahren hat Emmi die Vision kommuni- Heimmarkt über eine gesunde Struktur und haltigkeit ausgerichtete Unter- ziert, in einem offenen Europa erfolgreich und über die entsprechenden politischen Rah- nehmen tun jedoch gut daran, unabhängig zu sein. Diese Vision haben wir in menbedingungen verfügen. Mit dem vorzeiti- den letzten Jahren erfolgreich in die Realität gen Ausstieg aus der Milchkontingentierung sich auf eine weitere Öffnung der umgesetzt. So hat das Unternehmen eine Pro- und der damit verbundenen Schaffung von Märkte einzurichten. Das Lebens- duktepalette mit gesundheitlichem Zusatz- marktgerechteren Strukturen wird derzeit ein nutzen ausgebaut und auch international wichtiger Schritt gemacht. So wird sich ein mittelunternehmen Emmi rüstet erfolgreich lanciert. Die Einführung des Milchproduzent im Sinne seiner persönlichen sich mit der Schaffung von Euro- Lifestyle-Getränks Caffè Latte im Frühling Ausrichtung auf eine Volumen- oder auf eine 2004 hat auf eindrückliche Weise gezeigt, dass Preisstrategie konzentrieren. Abgesehen von pa-kompatiblen Strukturen und ein Premiumprodukt mit dem entsprechen- einem weitergehenden Strukturanpassungs- der Fokussierung auf das Aus- den Auftritt im Ausland gute Chancen hat, um prozess wird die Schweizer Landwirtschaft gegen grosse internationale Unternehmen dadurch flexibler und leistungsfähiger. landgeschäft für den verschärften bestehen zu können. Der erfolgreiche Export Wettbewerb und die weiteren Li- von Schweizer Käse – zum Beispiel mit Premi- Gute Voraussetzungen umprodukten wie den höhlengereiften Kalt- beralisierungsschritte. Als produ- mit wettbewerbsfähigen Strukturen bach-Spezialitäten – ist eine gute Basis für zierendes Unternehmen mit ei- weiteres Wachstum und die Beweisführung, Mit der Zusammenführung der Betriebe dass Lebensmittel mit einer klaren Positionie- von Emmi in Luzern und der Aargauer Zen- nem klaren Bekenntnis zur rung und Differenzierung eine Erfolgsstory tralmolkerei zur Mittelland Molkerei AG hat Schweiz als wichtigem Produk- werden können. Zusammen mit Schokolade Emmi gute Voraussetzungen für eine Effizi- steht der Schweizer Käse denn auch deutlich enzsteigerung in der Produktion von Volu- tionsstandort und Rohstoffliefe- an der Spitze der Lebensmittelexporte. menprodukten – wie Konsummilch und rant hat Emmi ein vitales Interes- Butter – geschaffen, um im europäischen Öff- nungsprozess bestehen zu können. Grösse per se an einer gut funktionierenden, Innovationen und forciertes Wachstum se ist zwar kein Erfolgsgarant, aber langfristig im Ausland gesunden und marktorientierten eine existenzielle Bedingung, um im Verbund Ein hoher Innovationstakt ist für Emmi mit flexiblen und zukunftsorientierten Part- Landwirtschaft. indes nicht Selbstzweck, sondern eine klare nern in der Schweiz zu wettbewerbsfähigen Differenzierung gegenüber den Mitbewer- Preisen produzieren zu können. Professionel- bern, und zwar sowohl in der Schweiz als auch les Marketing, eine hohe Produktequalität im Ausland. Je grösser die Differenzierung, und Innovationen lassen sich nur realisieren, desto geringer ist die Preissensitivität. Innova- wenn die Rohstoffbeschaffung und die Pro- tion und Qualität sind deshalb für die Strate- duktionseffizienz nachhaltig wettbewerbsfä- gie von Emmi von zentraler Bedeutung. Der hig sind. Wir sind überzeugt, dass wir sogar Ausbau des Auslandgeschäfts hat für Emmi einen «Emmi-Bonus» erzielen können und höchste Priorität. Investitionen in die euro- nicht mit Dumpingpreisen operieren müssen. päischen Märkte und in Nordamerika bilden Mit Mut zum Risiko, unternehmerischem das Fundament für das weitere Wachstum. Denken und Handeln sowie exzellenten Pro- Die Gründe für das forcierte Wachstum im dukten wird der Rohstoff Schweizer Milch Ausland sind einleuchtend: Nicht zuletzt auf- auch in Zukunft Bestand haben und sogar grund der fortschreitenden Liberalisierung weiter ausgebaut werden können.  und der Grenzöffnung wird ein signifikantes Wachstum in der Schweiz kaum mehr mög- lich sein. So ist einerseits der Konzentrations- prozess in der Milch verarbeitenden Branche Walter Huber weit fortgeschritten; anderseits wird der Kon- CEO Emmi, Konzern, kurrenzkampf durch neue Marktteilnehmer Luzern aus dem Ausland weiter verschärft. Im Aus-

44 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Wirtschaftspolitische Stellungnahmen

Eile mit Weile in der Agrarpolitik?

Interne Gründe sprechen noch mehr als externe dafür, die AP 2011 zu nutzen, um die Wettbe- werbsfähigkeit der schweizeri- schen Agrarwirtschaft insgesamt Auch wenn in der Doha-Runde der WTO erwarten, dass die Zulassung von Parallelim- kein Durchbruch erzielt werden konnte, ist zu porten einen entscheidenden Beitrag zur zu stärken. «Time to market» ist erwarten, dass das heutige hohe Niveau des Kostensenkung leisten wird. eine wichtige Voraussetzung für schweizerischen Agrarprotektionismus nicht Auch auf Stufe Handel und Verarbeitung gehalten werden kann. Scheitert der multina- fallen – trotz Strukturanpassung – höhere den Erfolg im Markt. Die von tionale Weg über die WTO, so werden bilate- Kosten an, die sich durch weniger weit gehen- verschiedenen Seiten verlangte rale Abkommen mit der EU, aber auch mit de Spezialisierung, tiefere Skaleneffekte und anderen Handelspartnern, an Bedeutung ge- teilweise tiefe Auslastungsgrade erklären las- Temporeduktion in der Agrarpoli- winnen. Dabei werden auch Zugeständnisse sen. Dazu kommen die negativen Auswirkun- tik dürfte sich kontraproduktiv im Agrarbereich gemacht werden – ohne dass gen der seit 2005 schrittweise und gegen den die schweizerische Land- und Lebensmittel- Willen der Branche eingeführten Versteige- für die marktorientierten Land- wirtschaft von zusätzlichen Exportchancen rung von Zollkontingenten. Sie zeigen, dass wirte auswirken und gefährdet profitieren könnte. Dies bedeutet den schlei- ohne klare politische Rahmenbedingungen chenden Verlust von Marktanteilen im Inland. Investitionen in der Landwirtschaft und in der nötige Investitionen auf der Stufe Die Erwartung von Zugeständnissen in den Verarbeitung gefährdet sind. Wir schätzen, Verarbeitung. Coop wird auch in Bereichen Marktzutritt, Exportsubventionen dass dadurch in den nächsten Jahren Investi- und interne Stützung im Rahmen der WTO tionen in der Lebensmittelverarbeitung von Zukunft ein verlässlicher Partner hat die Erarbeitung der AP 2011 stark beein- rund 300 Mio. Franken nicht getätigt werden. der Schweizer Landwirtschaft flusst. Fällt der unmittelbare Druck von dieser Sie wären notwendig, um auch in Zukunft Seite weg, so ist die Versuchung gross, auf Zeit wettbewerbsfähig zu sein und den Absatz der sein. Wir wollen unseren Konsu- zu spielen. landwirtschaftlichen Produktion zu sichern. menten auch bei offeneren Gren- Coop spricht sich deshalb strikt gegen jede weitere Versteigerung von Zollkontingenten zen eine grosse Auswahl von Gründe für rasche und aus, weil labile Marktgleichgewichte gefährdet umfassende Marktöffnung Schweizer Produkten und Spezia- werden und der Verarbeitung zugunsten der Aus Sicht des Detailhandels ist der wach- Bundeskasse Gelder entzogen werden. litäten anbieten. Dies ist aber nur sende Einkaufstourismus der deutlichste Hin- möglich, wenn der Staat verläss- weis, dass die Wettbewerbsfähigkeit sinkt und Leitbild für die Schweizer Marktanteile verloren gehen. Schweizerinnen liche Rahmenbedingungen Agrarwirtschaft konsequent umsetzen und Schweizer haben 2005 für den Gegenwert schafft. Deshalb setzt sich Coop von 2,1 Mrd. Franken Lebensmittel und Near- Coop steht überzeugt hinter dem Leitbild Food-Produkte im Ausland eingekauft. Im für die Schweizer Agrarwirtschaft, wie es die mit Nachdruck für ein Agrarfrei- Zentrum stehen dabei Fleisch sowie Milch- Beratende Kommission Landwirtschaft im handelsabkommen mit der EU ein. produkte – ausgerechnet Produktkategorien, Hinblick auf die AP 2011 erarbeitet hat. Das bei denen die Schweizer Konsumenten ange- Leitbild entwirft das Bild einer innovativen, ben, sehr bewusst auf Schweizer Herkunft zu konsequent auf hohe Wertschöpfung ausge- achten. richteten, offenen Agrarwirtschaft, welche die Preisdifferenzen von gegen 50% bei Fleisch natürlichen Ressourcen nachhaltig nutzt und lassen sich aber nur zu einem kleinen Teil auf sich durch partnerschaftliche Zusammenar- höhere Anforderungen im Bereich Tierhal- beit und hohe Qualität auf allen Stufen aus- tung und Ökologie zurückführen. In der zeichnet. Die AP 2011 ist in vielen Teilen eine Fleischwirtschaft fallen die hohen Futtermit- notwendige Voraussetzung für die Umsetzung telpreise ins Gewicht, die in der Schweinemast des Leitbilds. Sie geht aber definitiv zu wenig über 40% und in der Geflügelmast gar gegen weit; und es wurde versäumt, einen verbindli- 60% der gesamten Produktionskosten ausma- chen Zeitplan für die geforderte Marktöff- chen. Futtergetreide ist in der Schweiz bis zu nung aufzuzeigen. Österreich, das bei ver- dreimal teurer als in der EU. Coop fordert gleichbaren natürlichen Voraussetzungen mit deshalb eine deutliche Reduktion der Zollzu- wertschöpfungsintensiven Produkten den Jörg Ackermann schläge auf Futtermittel als wichtigsten und Durchbruch auf dem europäischen Markt Stellvertretender kurzfristig wirksamen Hebel zur Verbesse- geschafft hat, zeigt die Chancen einer solchen Vorsitzender Geschäfts- rung der Wettbewerbsfähigkeit. Höhere Kos- Marktöffnung auf.  leitung Coop, Präsident Verwaltungsrat ten fallen zudem bei Gebäuden, Tierarznei- der Bell AG, Basel mitteln, Dünger und Maschinen an. Es ist zu

45 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Schweizer Volkswirtschaft

Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda

Stand 16. August 2006

Dossiers Start Botschaft Erstrat Zweitrat Differenz- Schluss- Referendum Informationen Beiträge in: Vernehmlassung bereinigung abstimmung im Internet «Die Volkswirtschaft» Kommission Plenum Kommission Plenum in eidg. Räten Unternehmens- 05.12.2003 22.06.2005 www.parlament.ch, DV 10-2004, S. 3ff. steuerreform II1 Dokumentation Teilliquidation2 WAK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen WAK-N: Beratung NR: Beratung Differenzbereinigung 23.06.2006 abgeschlossen (16.01.2006) (14.03.2006) abgeschlossen abgeschlossen abgeschlosssen (04.04.2006) (09.06.2006) (20.06.2006) Rahmenbedingungen3 WAK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen WAK-N: abgeschlossen (26.05.2006) (13.06.2006) Laufende Beratung KVG-Revisionspakete www.edi.admin.ch, Themen DV 07-2004, S. 3 ff. Vertragsfreiheit (1B)4 19.04.-27.04.2004 26.05.2004 www.parlament.ch, Dokumentation Kostenbeteiligung (1D)5 19.04.-27.04.2004 26.05.2004 SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (24.08.2004) (21.09.2004) Spitalfinanzierung (2A)6 12.05.2004 15.09.2004 Subkommission SGK-S: SR: Beratung abgeschlossen SGK-N: Beratung abgeschlossen (08.03.2006) Laufende Beratung (30.08.2005) Managed Care (2B)7 12.05.2004 15.09.2004 Pflegefinanzierung (3)8 23.06.2004 16.02.2005 SGK-S: Laufende Beratung Neue Regionalpolitik9 28.04.2004 16.11.2005 WAK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen www.parlament.ch, DV 02-2003, S. 4 ff. abgeschlossen (28.04.2006) (13.06.2006) Dokumentation IV-Revision www.parlament.ch, Dokumentation DV 07-2004, S. 3ff. 5. IVG-Revision10 24.09.2004 22.06.2005 SGK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen Laufende DV 10-2005 S. 3ff. abgeschlossen (17.02.2006) (22.03.2006) abgeschlossen (30.05.2006) (22.06.2006) Differenzbereinigung Verfahrensstraffung11 24.09.2004 22.06.2005 SGK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen 16.12.2005 abgeschlossen (19.08.2005) (04.10.2005) abgeschlossen (06.12.2005) Stromversorgungs- 01.07.2004 03.12.2004 UREK-N: NR: Beratung abgeschlossen www.parlament.ch, DV 01 + 02-2005, S. 3 ff. gesetz12 Beratung abgeschlossen (21.09.2005) Dokumentation

13 CO2-Abgabe 20.10.2004 23.03.2005 UREK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen www.parlament.ch, Dokumentation DV 07+08-2005, S. 3ff. abgeschlossen (30.05.2006) (20.06.2006) 11. AHV-Revision 02.05.2005 21.12.2005 SGK-N: Laufende Beratung www.parlament.ch, Dokumentation

Agrarpolitik 201114 14.09.2005 17.05.2006 WAK-S: Start der Beratung www.blw.admin.ch, DV 09-2006, S. 3ff. (03.09.2006) Dossier Patentgesetz-Revision15 Dez. 2001 / 23.11.2005 RK-N: Start der Beratungen www.ige.ch, DV 07+08-2006, S. 3ff. 07.06.2004 (07.09.2006) Juristische Infos FINMAG16 15.10.2003 01.02.2006 www.efd.admin.ch, DV 03-2005, S. 3ff. Themen Ehepaarbesteuerung17 23.09.2005 17.05.2006 WAK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen WAK-N: Beratung www.parlament.ch, DV 05-2006, S. 44f. abgeschlossen(26.05.2006) (15.06.2006) abgeschlossen (27.06.2006) Dokumentation Aktienrechts-Revision18 05.12.2005 www.ejpd.admin.ch DV 04-2003, S. 14f. Themen

Quelle: Die Volkswirtschaft / Weitere Quellen: www.parlament.ch; www.bk.admin.ch

46 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 47 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 48 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Wirtschaftspolitische Stellungnahmen Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Eile mit Weile in der Agrarpolitik?

Interne Gründe sprechen noch Entscheidungen der Kommissionen zwei Jahre angepasst oder früher, falls der mehr als externe dafür, die AP (25. Juni bis 16. August 2006) Konsumentenindex innerhalb eines Jahres um 2011 zu nutzen, um die Wettbe- mehr als 4% steigt. Der BR will diesen Anpassungs- 27.06. Ehepaarbesteuerung: Die WAK-N folgt dem rhythmus nur noch beibehalten, wenn der Stand werbsfähigkeit der schweizeri- 42 Entscheid des SR und stimmt der Vorlage über die des AHV-Fonds nicht unter 70% einer Jahresaus- schen Agrarwirtschaft insgesamt Auch wenn in der Doha-Runde der WTO erwarten, dass die Zulassung von Parallelim- Sofortmassnahmen zu. Sie soll die vom Bundes- gabe liegt. Wenn er darunter, aber oberhalb von kein Durchbruch erzielt werden konnte, ist zu porten einen entscheidenden Beitrag zur zu stärken. «Time to market» ist gericht mehrfach gerügte steuerliche Diskriminie- 45% liegt, sollen die Renten nur noch nach einer erwarten, dass das heutige hohe Niveau des Kostensenkung leisten wird. rung der Zweiverdienerehepaare gegenüber den Teuerung von 4% angepasst werden. Fällt der eine wichtige Voraussetzung für schweizerischen Agrarprotektionismus nicht Auch auf Stufe Handel und Verarbeitung gleichsituierten Konkubinatspaaren abschwächen. Fondsstand unter 45%, soll die Rentenanpassung gehalten werden kann. Scheitert der multina- fallen – trotz Strukturanpassung – höhere den Erfolg im Markt. Die von Der BR schlägt hierfür eine so genannte Kombi- ganz ausgesetzt werden. Die Mehrheit will diese tionale Weg über die WTO, so werden bilate- Kosten an, die sich durch weniger weit gehen- Lösung vor. Neben einer Erhöhung des Zweiverdie- letzte Bestimmung und die 45% generell als verschiedenen Seiten verlangte rale Abkommen mit der EU, aber auch mit de Spezialisierung, tiefere Skaleneffekte und nerabzugs soll zusätzlich ein Verheiratetenabzug Referenzwert streichen. Damit muss der BR auch anderen Handelspartnern, an Bedeutung ge- teilweise tiefe Auslastungsgrade erklären las- Temporeduktion in der Agrarpoli- Änderungen in der Agenda auf einen Blick für alle Ehepaare in Form eines Sozialabzuges bereits Massnahmen ergreifen, wenn der Fonds- winnen. Dabei werden auch Zugeständnisse sen. Dazu kommen die negativen Auswirkun- eingeführt werden. Ein Antrag auf Streichung stand unter 70% sinkt. Eine Minderheit will beim tik dürfte sich kontraproduktiv im Agrarbereich gemacht werden – ohne dass gen der seit 2005 schrittweise und gegen den geltenden Recht bleiben. • Die Ehepaarbesteuerung wurde in der Kommission dieses Sozialabzugs wurde mit 15 zu 8 Stimmen die schweizerische Land- und Lebensmittel- Willen der Branche eingeführten Versteige- 10.07. KVG-Reformpakete. Spitalfinanzierung (2A): Bei der für die marktorientierten Land- des Zweitrates (NR) behandelt. verworfen. Die Ausdehnung des Zweiverdienerab- wirtschaft von zusätzlichen Exportchancen rung von Zollkontingenten. Sie zeigen, dass zugs auf Rentner mit gleichzeitiger Streichung des KVG-Revision begann die SGK-N ihre Beratungen wirte auswirken und gefährdet profitieren könnte. Dies bedeutet den schlei- ohne klare politische Rahmenbedingungen • Unternehmenssteuerreform II. Rahmenbedingungen: Verheiratetenabzugs wurde mit 14 zu 8 Stimmen mit Anhörungen. Im Vordergrund stand die chenden Verlust von Marktanteilen im Inland. Investitionen in der Landwirtschaft und in der nötige Investitionen auf der Stufe Die Kommission des Zweitrates (NR) hat Eintreten abgelehnt. Diskussion über einen Antrag für einen System- Die Erwartung von Zugeständnissen in den Verarbeitung gefährdet sind. Wir schätzen, auf die Vorlage beschlossen und die Beratung aufge- 27.06. Unternehmenssteuerreform II. Rahmenbedingun- wechsel bei der Spitalfinanzierung, der sich in drei Verarbeitung. Coop wird auch in Bereichen Marktzutritt, Exportsubventionen dass dadurch in den nächsten Jahren Investi- nommen. Vollständige Titel der Dossiers gen: Die WAK-N hat nach eingehender Diskussion Punkten grob zusammenfassen lässt: Einsetzung und interne Stützung im Rahmen der WTO tionen in der Lebensmittelverarbeitung von eines eidgenössischen Regulators, systematischer Zukunft ein verlässlicher Partner • 11. AHV-Revision: Die Kommission des Erstrates (NR) mit 13 zu 8 Stimmen beschlossen, auf die Vorlage hat die Erarbeitung der AP 2011 stark beein- rund 300 Mio. Franken nicht getätigt werden. Leistungsvergleich in Bezug auf Preis und Qualität hat die Beratung der beiden Vorlagen aufgenommen. 1 Unternehmenssteuerreformgesetz II einzutreten. Sie befasste sich an ihrer ersten der Schweizer Landwirtschaft flusst. Fällt der unmittelbare Druck von dieser Sie wären notwendig, um auch in Zukunft 2 Bundesgesetz über dringende Anpassungen bei Sitzung zu diesem Geschäft hauptsächlich mit der sowie selektiver Kontrahierungszwang zugunsten Seite weg, so ist die Versuchung gross, auf Zeit wettbewerbsfähig zu sein und den Absatz der sein. Wir wollen unseren Konsu- der Unternehmensbesteuerung (Vorlage 2) Frage der wirtschaftlichen Doppelbelastung. Was der im Leistungsvergleich besser bewerteten zu spielen. landwirtschaftlichen Produktion zu sichern. 3 Bundesgesetz über die Verbesserung der steuerlichen Spitäler. Dieses Modell wurde von den Professoren Rahmenbedingungen für unternehmerische Tätigkeiten die direkte Bundessteuer auf dem Geschäftsver- menten auch bei offeneren Gren- Coop spricht sich deshalb strikt gegen jede und Investitionen (Vorlage 1) mögen betrifft, geht die Kommission (mit 16 zu Leu und Poledna vor der Kommission vertreten. weitere Versteigerung von Zollkontingenten zen eine grosse Auswahl von Gründe für rasche und 4 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. 9 Stimmen) mit dem SR einig, dass Dividenden, Nach einer ausgiebigen Diskussion beschloss die aus, weil labile Marktgleichgewichte gefährdet umfassende Marktöffnung Vertragsfreiheit Gewinnanteile, Liquidationsüberschüsse und Kommission, die Detailberatung auf Basis der Schweizer Produkten und Spezia- werden und der Verarbeitung zugunsten der 5 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. geldwerte Vorteile mit einer Teilbesteuerung zu Beschlüsse des SR weiterzuführen und mit 14 Aus Sicht des Detailhandels ist der wach- Bundeskasse Gelder entzogen werden. Kostenbeteiligung litäten anbieten. Dies ist aber nur 6 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. 50% erfasst werden. Mit 16 zu 9 Stimmen gegen 10 Stimmen zum Thema «Systemswechsel» sende Einkaufstourismus der deutlichste Hin- Spitalfinanzierung beantragt die WAK-N, dass die Gewinnausschüt- eine Subkommission einzusetzen. Deren Mandat möglich, wenn der Staat verläss- weis, dass die Wettbewerbsfähigkeit sinkt und Leitbild für die Schweizer 7 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. tungen des Privatvermögens nur im Umfang von soll an der nächsten Sitzung festgelegt werden. Marktanteile verloren gehen. Schweizerinnen Managed Care In der noch in den Anfängen steckenden Detail- liche Rahmenbedingungen Agrarwirtschaft konsequent umsetzen 8 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. 50% den übrigen steuerbaren Einkommen und Schweizer haben 2005 für den Gegenwert Pflegefinanzierung zugerechnet werden. Diese Entlastungen gelten beratung beschloss sie unter anderem mit 14 zu schafft. Deshalb setzt sich Coop von 2,1 Mrd. Franken Lebensmittel und Near- Coop steht überzeugt hinter dem Leitbild 9 Neues Bundesgesetz über die Regionalpolitik (NRPG) nur für Beteiligungen mit einer Quote von 6 Stimmen bei 3 Enthaltungen, auch die Geburts- Food-Produkte im Ausland eingekauft. Im für die Schweizer Agrarwirtschaft, wie es die 10 5. Revision des Bundesgesetzes über die Invalidenversicherung mit Nachdruck für ein Agrarfrei- mindestens 10% des Grund- oder Stammkapitals häuser in die Liste der obligatorisch versicherten Zentrum stehen dabei Fleisch sowie Milch- Beratende Kommission Landwirtschaft im 11 Bundesgesetz über die Invalidenversicherung (IVG). Massnahmen zur Verfahrensstraffung einer Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft. Leistungen aufzunehmen (Art. 25 KVG). handelsabkommen mit der EU ein. produkte – ausgerechnet Produktkategorien, Hinblick auf die AP 2011 erarbeitet hat. Das 12 Stromversorgungsgesetz und Elektrizitätsgesetz. 07.07. AP 2011: Die WAK-S hat mit Anhörungen zur bei denen die Schweizer Konsumenten ange- Leitbild entwirft das Bild einer innovativen, 13 CO2-Gesetz / CO2-Abgabe Vorlage des Bundesrates zur Weiterentwicklung ben, sehr bewusst auf Schweizer Herkunft zu konsequent auf hohe Wertschöpfung ausge- 14 Agrarpolitik 2011. Weiterentwicklung der Agrarpolitik der Agrarpolitik begonnen. Die Beratung der 15 Bundesgesetz über die Erfindungspatente. Revision achten. richteten, offenen Agrarwirtschaft, welche die 16 Bundesgesetz über die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Vorlage wird an der nächsten Sitzung vom 3. Preisdifferenzen von gegen 50% bei Fleisch natürlichen Ressourcen nachhaltig nutzt und (Finanzmarktaufsichtsgesetz; FINMAG) September im Beisein der neuen EVD-Vorsteherin, lassen sich aber nur zu einem kleinen Teil auf sich durch partnerschaftliche Zusammenar- 17 Sofortmassnahmen im Bereich der Ehepaarbesteuerung Frau Bundesrätin Leuthard, aufgenommen. höhere Anforderungen im Bereich Tierhal- beit und hohe Qualität auf allen Stufen aus- 18 Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts 10.07. 11. AHV-Revision: Im Zentrum der Diskussion in der tung und Ökologie zurückführen. In der zeichnet. Die AP 2011 ist in vielen Teilen eine SGK-N stand das weitere Vorgehen in Sachen Fleischwirtschaft fallen die hohen Futtermit- notwendige Voraussetzung für die Umsetzung Diverse Abkürzungen flexibles Rentenalter und Vorruhestandsregelung, telpreise ins Gewicht, die in der Schweinemast des Leitbilds. Sie geht aber definitiv zu wenig ohne dass bereits Beschlüsse gefasst wurden. Bei über 40% und in der Geflügelmast gar gegen weit; und es wurde versäumt, einen verbindli- APK: Aussenpolitische Kommission den Beiträgen von Einkommen aus selbständiger 60% der gesamten Produktionskosten ausma- chen Zeitplan für die geforderte Marktöff- BR: Bundesrat Erwerbsarbeit (Art. 8) hielt die SGK-N mit chen. Futtergetreide ist in der Schweiz bis zu nung aufzuzeigen. Österreich, das bei ver- DV: «Die Volkswirtschaft» Stichentscheid des Präsidenten am bundesrätli- dreimal teurer als in der EU. Coop fordert gleichbaren natürlichen Voraussetzungen mit KVF: Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen NR, N: Nationalrat chen Antrag (7,8%) fest; eine Minderheit verlangt deshalb eine deutliche Reduktion der Zollzu- wertschöpfungsintensiven Produkten den RK: Kommission für Rechtsfragen dagegen 8,1%. Eine grössere Abweichung Jörg Ackermann schläge auf Futtermittel als wichtigsten und Durchbruch auf dem europäischen Markt SGK: Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit gegenüber dem BR wurde bis jetzt nur bei Artikel Stellvertretender kurzfristig wirksamen Hebel zur Verbesse- geschafft hat, zeigt die Chancen einer solchen SR, S: Ständerat Vorsitzender Geschäfts- 33ter beschlossen, bei dem es um die Anpassung rung der Wettbewerbsfähigkeit. Höhere Kos- Marktöffnung auf. � UREK: Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie leitung Coop, Präsident WAK: Kommission für Wirtschaft und Abgaben der Renten an die Lohn- und Preisentwicklung Verwaltungsrat ten fallen zudem bei Gebäuden, Tierarznei- WBK: Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur geht. Heute werden die ordentlichen Renten alle der Bell AG, Basel mitteln, Dünger und Maschinen an. Es ist zu

49 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 50 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 45 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Schweizer Volkswirtschaft

Fringe-Benefits in der Schweiz 2004

Nach der ersten Erhebung zu den Fringe-Benefits (FB), die im Jahr 2002 bei Privatunternehmen1 mit 500 und mehr Mitarbeitenden durchgeführt wurde, hat das Bun- desamt für Statistik (BFS) 2004 eine zweite Studie bei allen Un- ternehmen mit mehr als 250 Mit- arbeitenden sowie bei einer Stich- probe kleinerer Unternehmen (10 bis 250 Personen) realisiert. Dar- über hinaus wurde zum ersten Mal auch der öffentliche Sektor (Bund) in die Studie miteinbezo- gen. Rund 40% der Unternehmen mit 10 oder mehr Angestellten entrichteten 2004 ihren Ange- Die private Nutzung von Autos wird von den Unternehmen am häufigsten als Fringe-Benefits angeboten (59%). Die kleineren Unternehmen mit 10–250 Mitarbeitenden sind in dieser Beziehung am grosszügigsten. Bild: Keystone stellten Fringe-Benefits, was den Trend zu vielfältigeren Lohnsyste- zunehmender Unternehmensgrösse. Bei Un- men bestätigt. Die Ausgestaltung Was sind Fringe-Benefits? ternehmen mit 10 bis 250 Mitarbeitenden der Lohnsysteme variiert dabei je Gemäss Eurostat2 sind Fringe-Benefits waren es 38%, bei Unternehmen mit mehr als «Bruttolöhne und -gehälter in Form von Sach- 250 Angestellten 81% und bei jenen mit 500 nach Grösse der Unternehmen be- leistungen». Darunter fallen gemäss der Defin- und mehr Mitarbeitenden 86%.4 Gegenüber trächtlich. tion des ESVG3 95 alle Waren und Dienstleis- der Erhebung 2002, die sich auf Unternehmen tungen, über die die Arbeitnehmenden durch mit 500 und mehr Angestellten beschränkte, das Unternehmen oder den Betrieb verfügen, nahm diese Kategorie um 10 Prozentpunkte wie: zu. Dies kann auf den grösseren Anteil Unter- 1 Vgl. «Fringe-Benefits in der Schweiz 2002», in: – Unternehmenserzeugnisse; nehmen mit FB sowohl aus dem sekundären Die Volkswirtschaft 6-2004, S. 45ff. – alle anderen Produkte oder Dienstleistun- Sektor als auch aus dem tertiären Sektor zu- 2 Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaften. 3 Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrech- gen, die unentgeltlich oder verbilligt abge- rückgeführt werden. nungen. geben werden; 4 Um die Zahlen von 2002 und 2004 vergleichen zu kön- nen, werden die Ergebnisse 2004 für die Unternehmen – Mitarbeiterwohnungen; Am häufigsten: Private Verwendung mit mehr als 250 Angestellten als Ganzes sowie für Un- – Firmenwagen (zum Privatgebrauch); ternehmen mit 500 und mehr Mitarbeitenden im Einzel- eines Geschäftsautos nen gezeigt. – soziale Aufwendungen für indirekte Leis- tungen zu Lasten der Arbeitgebenden wie Die 2004 am häufigsten gewährten FB wa- Kantinen, Essensmarken, Kultur-, Sport- ren: und Freizeiteinrichtungen, Kindergärten 1) Private Verwendung eines Geschäftsautos: und -krippen, Einkaufsgemeinschaften, 59% der Unternehmen (Unternehmen mit Kostenerstattungen für Fahrten zwischen 10 bis 250 Personen: 59%; Unternehmen Wohnort und normalem Arbeitsplatz, mit über 250 Personen: 49%; Unterneh- Zahlungen an Gewerkschaftsfonds, Auf- men ab 500 Personen: 48%); wendungen des Betriebsrats usw. 2) Nutzung eines Mobiltelefons für den Privat- gebrauch: 40% (40%; 43%; 43%); 3) Beteiligung an der 2. Säule (überobligatori- Je grösser die Unternehmen, Antoinette Rouvinez sche Leistungen): 36% der Unternehmen desto verbreiteter Mauron (34%; 63%; 65%); Sektion Löhne und 2004 entrichteten ungefähr 40% der Un- 4) verschiedene Leistungen oder Produkte, die Arbeitsbedingungen, Bundesamt für Statistik ternehmen mit 10 und mehr Angestellten ih- unentgeltlich oder vergünstigt abgegeben (BFS), Neuenburg ren Angestellten FB. Dieser Anteil steigt mit werden: 32% (32%; 45%; 53%).

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Grafik 1 diesem Fall sind jedoch die kleineren Unter- Häufigste Fringe-Benefits nach Unternehmensgrösse, 2004 nehmen grosszügiger. Von den Unternehmen mit 10 bis 250 Mitarbeitenden entrichten 45%

Total (> = 10 Beschäftigte) 10–250 Beschäftigte >250 Beschäftigte FB vorwiegend an die Kadermitglieder (obere, mittlere und untere Kader). In Unternehmen % der Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden hingegen 70 beläuft sich dieser Anteil auf 21% und in Un-

60 ternehmen ab 500 Angestellten sind es ledig- lich 16% (2002: 14%). Wenn man alle Unter- nehmensgrössen zusammennimmt, ent- 50 richteten 44% der Unternehmen FB vorwiegend an Kadermitglieder. 40

30 Bis zu 5% des Bruttolohns bei der Mehrzahl der Unternehmen

20 Bei nahezu zwei Dritteln der Unternehmen (63%) machen die Fringe-Benefits bis zu 2%

10 des Bruttolohns aus. Bei 25% der Unterneh- men haben sie einen Anteil von 3% bis 5% am Bruttolohn und bei 6% zwischen 6% und 9%. 0 Wie die Grafik 2 zeigt, sind es proportional h h e l rb. se ks en äu e s S gni gesehen die Unternehmen mit mehr als 250 2. rämien atgebrauc rzeu ka-Chec vatgebrauc nentg./v Re iv ri Angestellten, die am häufigsten die höchsten P igung U anztransaktionen n o für Pr Beteil ergnügungsanlag ns/KostenreduktionFi FB entrichten. Gegenüber 2002 haben die t /V Au n für Grossunternehmen den Anteil der FB tenden- enstleistungen/E rzugszi Di Krankenversicherungsptzentre Vo Mobiltelefon für ziell erhöht. 2004 machten die FB bei 46% der Spor Quelle: BFS/Die Volkswirtschaft Unternehmen ab 500 Mitarbeitenden bis zu 2% des Bruttolohns aus (2002: 52% der Un- ternehmen), bei 31% machten sie 3% bis 5% des Lohns aus (2002: 20%), bei 11% waren es Weitere gewährte FB sind Reka-Checks, 6% bis 9% (2002: 15%) und bei 6% der Unter- Krankenkassenprämien, Sportzentren und nehmen zwischen 10% und 19% des Lohns Vorzugszinsen (siehe Grafik 1). (2002: 5%). Bei den Unternehmen ab 500 Personen ist die Rangordnung der wichtigsten FB etwas Verteilung variiert je nach Branche anders als bei allen Unternehmen zusammen. Die Beteiligung an der 2. Säule (überobligato- Während insgesamt 40% der Unterneh- rische Leistungen) sowie die verschiedenen men FB an das Personal entrichten, sind es in Leistungen und Produkte, die unentgeltlich bestimmten Wirtschaftsbranchen über 50% oder mit Vergünstigungen abgegeben werden, der Unternehmen. Im sekundären Sektor sind Kasten 1 liegen dort – wie bereits 2002 – an der Spitze. dies die Branchen Nahrungsmittelindustrie, Die private Verwendung des Geschäftsautos Verlags- und Druckgewerbe, chemische Indus- Erhebungsmethode und des Mobiltelefons folgen wie 2002 auf den trie und Maschinenindustrie. Im tertiären Sek- weiteren Plätzen. tor sind es der Grosshandel, die Banken und die Die Erhebung zu den Fringe-Benefits wur- de parallel zur Schweizerischen Lohnstruk- Versicherungen. Demgegenüber entrichten im 1 Baugewerbe und im Gesundheitsbereich ledig- turerhebung (LSE) 2004 mittels schriftlichem Vorwiegend Kadermitglieder, aber auch Fragebogen durchgeführt, der 2142 Unter- lich 25% der Unternehmen FB an das Perso- das restliche Personal nehmen mit 10 und mehr Mitarbeitenden zu- nal. gestellt wurde. Diese Umfrage wurde als Vollerhebung bei den Unternehmen mit mehr Insgesamt gewähren 35% der Unterneh- Im sekundären Sektor machen die FB bei als 250 Personen (1141 Unternehmen, davon men allen Mitarbeitenden FB. Auch hier sind über 90% der Unternehmen der Nahrungs- 464 Unternehmen ab 500 Personen) des Se- substanzielle Unterschiede zwischen grossen mittelindustrie, des Verlags- und Druckge- kundär- und Tertiärsektors und auf der Basis und kleineren Unternehmen festzustellen: werbes sowie des Baugewerbes bis zu 5% des einer Unterstichprobe der LSE für die Unter- nehmen mit 10 bis 250 Angestellten durchge- 74% der Unternehmen ab 500 Personen ge- Bruttolohns aus, während dies in der chemi- führt. währen solche Sachleistungen, gegenüber schen Industrie und der Maschinenindustrie Die für alle Wirtschaftszweige des privaten 67% der Unternehmen mit über 250 Ange- bei rund drei Vierteln der Unternehmen der und öffentlichen Sektors (Bund) (mit Aus- stellten und 33% der Unternehmen mit 10 bis Fall ist. 15% der Unternehmen der beiden nahme der Landwirtschaft) repräsentative Umfrage erreichte eine Antwortquote von 250 Personen. Zum Vergleich: 2002 entrichte- letztgenannten Branchen entrichten sogar FB 86%. ten 84% der Unternehmen ab 500 Personen zwischen 6% und 9% des Bruttolohns. Im

1 Siehe Lohnstrukturerhebung 2004, Resultate auf FB an ihr gesamtes Personal. Verlag- und Druckgewerbe, in der Maschi- nationaler Ebene, Bundesamt für Statistik, Bestellnr. Dieser Anteil hängt auch bei den Kadermit- nenindustrie und im Baugewerbe gehen die 184-0400; www.statistik.admin.ch. gliedern von der Unternehmensgrösse ab; in FB mehrheitlich an Kadermitglieder, während

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Grafik 2 Im tertiären Sektor stellen die Versicherun- Verteilung der Unternehmen nach Anteil der Fringe-Benefits am Bruttolohn, 2004 gen bezüglich Beteiligung an der 2. Säule (über- obligatorische Leistungen) einen Rekord auf:

Total (>= 10 Beschäftigte) 10–250 Beschäftigte > 250 Beschäftigte Über 90% der Unternehmen dieser Branche entrichten FB in dieser Form an ihr Personal. Bei den Banken, im Grosshandel und im Ge- 70 sundheitsbereich kann das Personal in 30%

60 bis 60% der Unternehmen davon profitieren. Zwei Drittel der Banken und ein Drittel der Versicherungen gewähren ihrem Personal 50 Vorzugszinsen, während rund die Hälfte der Unternehmen des Grosshandels und des Ge- 40 sundheitsbereichs Produkte und Dienstleis- tungen unentgeltlich oder verbilligt abgeben. 30 Die Verwendung eines Geschäftsautos für den Privatgebrauch ist vor allem im Detailhandel 20 und in den Banken üblich (zwischen 40% und 70% der Unternehmen). 30% bis 50% der

10 Unternehmen der Branchen Grosshandel, Banken und Versicherungen stellen ihrem Personal ein Mobiltelefon für den Privatge- 0 bis 2% 3–5% 6–9% 10–19% >=20% brauch zur Verfügung. des Bruttolohns Quelle: BFS / Die Volkswirtschaft

Öffentlicher Sektor (Bund): Hauptsächlich SBB-Abonnemente Die Erhebung 2004 setzte sich erstmals in der chemischen Industrie das gesamte Per- auch mit dem öffentlichen Sektor (Bund) sonal zum Zuge kommt. auseinander. Im tertiären Sektor werden in über drei In diesem Sektor, der hauptsächlich aus Vierteln der Unternehmen des Grosshandels Einheiten mit über 250 Personen (öffentliche und des Gesundheitsbereichs und in rund Verwaltung und öffentliche Unternehmen) zwei Dritteln der Banken und Versicherungen besteht, entrichten 73% der Unternehmen FB durchschnittlich bis zu 5% des Bruttolohns in an ihr Personal. An erster Stelle steht dabei die Form von FB entrichtet. Weniger als ein Vier- vollumfängliche oder teilweise Übernahme tel der Unternehmen dieser beiden letzten der Transportkosten (General- oder Halbtax- Branchen entrichten zudem FB zwischen 10% abonnement der SBB) durch 45% der Unter- und 20% des Bruttolohns. In den untersuch- nehmen, gefolgt vom Mobiltelefon durch 36% ten Branchen dieses Sektors profitieren in der Unternehmen. An dritter Stelle liegen die erster Linie alle Mitarbeitenden von den FB. Beteiligung an der 2. Säule (überobligatorische Leistungen), der Vaterschaftsurlaub, verschie- dene unentgeltliche oder verbilligte Dienst- Art der Fringe-Benefits hängt oft leistungen und Produkte und die Reka-Checks von der Wirtschaftsaktivität ab (27% der Unternehmen). In den meisten oben genannten Branchen Der Einfluss der Grossunternehmen ist des sekundären Sektors ist die Verwendung auch bei den Bezügerinnen und Bezügern von eines Geschäftsautos für den Privatgebrauch FB zu spüren: 91% der Unternehmen entrich- das häufigste FB (über 50% der Unterneh- ten allen Arbeitnehmenden FB, während die men). Mit Ausnahme der chemischen Indus- restlichen 9% lediglich die Kadermitglieder in trie – wo es über 50% der Unternehmen sind den Genuss von FB kommen lassen. – beteiligen sich zwischen 25% und 50% der Bei nahezu drei Vierteln der Unternehmen Unternehmen des sekundären Sektors an der (73%) machen die FB bis zu 2% des Brutto- Finanzierung der 2. Säule (überobligatorische lohns aus. Das restliche Viertel teilt sich wie Leistungen). Drei Viertel der Unternehmen folgt auf: bei 18% der Unternehmen beträgt der Lebensmittelindustrie und rund ein Drit- der Anteil der FB 3%-5% und bei 9% der Un- tel der Unternehmen der chemischen Indus- ternehmen 6%-9% des Bruttolohns.  trie geben verschiedene Produkte und Dienst- leistungen unentgeltlich oder verbilligt an das Personal ab. Das Mobiltelefon zum Privatge- brauch hat insbesondere in der Maschinenin- dustrie und im Baugewerbe Hochkonjunktur (über 50% der Unternehmen).

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Tätigkeit der öffentlichen Einigungsstellen im Jahr 2005

Auf Gesuch hin können die eidge- nössische Einigungsstelle und die kantonalen Einigungsämter in kollektiven Arbeitsstreitigkeiten vermitteln. Dabei findet aber Die Tätigkeit der Einigungsstelle ist als amtes und 3 durch Schiedsspruch des Eini- Dienstleistung des Staates zugunsten der Ver- gungsamtes. keine Zwangsschlichtung statt. bände zu verstehen. Sozialpartnern, die kol- Nicht zustande gekommene Einigungen Ein Vermittlungsvorschlag kann lektive Arbeitsstreitigkeiten auf dem Ver- wurden insgesamt 3 gemeldet (im Vorjahr 2): handlungswege nicht beilegen können, wird 1 durch Ablehnung des Vermittlungsvor- von den Verbänden abgelehnt ein Gesprächsforum zur Verfügung gestellt, schlages durch die Arbeitgeberseite, 1 durch werden. In der Praxis geht es wo staatliche Vermittlungsversuche erfolgen. Ablehnung der Durchführung des Schieds- Wenn es von beiden Parteien verlangt wird, verfahrens durch die Arbeitgeberseite und meist um die Erneuerung oder kann die Einigungsstelle auch ein verbindli- 1 durch Abbruch der Verhandlungen wegen den Abschluss eines neuen Ge- ches Urteil fällen. Aussichtslosigkeit durch die Arbeitnehmer- Gemessen an der Zahl bestehender kollek- seite. samtarbeitsvertrages oder um tiver Arbeitsverträge und aufgetretener Kon- Von diesen kollektiven Streitigkeiten waren Lohnfragen. fliktfälle wurden diese Einigungsstellen eher 351 (im Vorjahr 14) Betriebe mit insgesamt selten angerufen, wobei dies von Kanton zu 18 707 (im Vorjahr 4745) Arbeitnehmenden Kanton sehr unterschiedlich ist. betroffen. In 8 (im Vorjahr 1) der von den kantonalen Einigungsstellen gemeldeten Fäl- len kam es zu Kollektivstreitigkeiten mit Kantonale Einigungsämter Streik. Während der Berichtsperiode 2005 wur- den insgesamt 34 Vermittlungs- und Schieds- Wirtschaftsbranchen/Kantone verfahren (im Vorjahr 18) durchgeführt. 31 Vermittlungsverfahren (im Vorjahr 13) kamen Die insgesamt 34 Vermittlungs- und zur Durchführung: 6 auf Antrag der Arbeitge- Schiedsverfahren verteilen sich folgender- ber und 25 auf Antrag der Arbeitnehmenden. massen auf die Wirtschaftszweige und Kan- 3 Schiedsverfahren (im Vorjahr 5) kamen zur tone: Durchführung: 2 auf Antrag der Parteien/ Automobilgewerbe: Genf 1; Baugewerbe: Fortsetzung des Vermittlungsverfahrens und Zürich 2, Bern 1; Bühne: Zürich 1, Genf 1; 1 aufgrund von einer in einem Gesamtarbeits- Buchbinderei: Waadt 1; Flugbetriebe: Genf 1; vertrag vorgesehenen Schiedsklausel. Gesundheitsdienst: Zürich 1, Waadt 10, Wallis Die 31 Vermittlungsverfahren verteilen sich 2, Genf 2; Grafikergewerbe: Genf 1; Handel/ wie folgt auf die Kantone: Bern 2, Freiburg 1, Verkauf: Freiburg 1, Tessin 1, Waadt 1; Indus- Genf 7, Tessin 2, Waadt 13, Wallis 2, Zürich 4. trie: Tessin 1; Mechanik-Elektronik: Genf 1; Die 3 Schiedsverfahren verteilen sich wie folgt Presse: Zürich 1; Schreinergewerbe: Bern 1; auf die Kantone: Zürich 2, Genf 1. Transport: Genf 1; Textilgewerbe: Zürich 1; Zustande gekommene Einigungen wurden Uhrenindustrie: Waadt 1. insgesamt 31 gemeldet (im Vorjahr 16): Streitgegenstände bildeten die Erneuerung 14 durch unmittelbare Verständigung der oder der Abschluss eines Gesamtarbeits- Parteien im Verlauf der Einigungs- und vertrages (17), der Lohn (3), die Aushandlung Schiedsverhandlungen, 15 durch Annahme eines Sozialplanes (12) und weitere Fragen des Vermittlungsvorschlages des Einigungs- zum Arbeitsverhältnis (2).

Eidgenössische Einigungsstelle Im Dezember 2005 ist ein Gesuch um Ein- setzung der Einigungsstelle gestellt worden. Die Streitigkeit betrifft die gescheiterten Ver- handlungen für einen neuen Gesamtarbeits- vertrag in der Medienbranche, insbesondere Verena Conti die Regulierung der Mindestlöhne. Das Ver- Ressort Arbeitsbezie- fahren ist derzeit noch hängig.  hungen, Leistungsbereich Arbeitsbedingungen, Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), Bern

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Weichenstellung bei der schweizerischen Ostzusammenarbeit

Am 24. März dieses Jahres hat das eidgenössische Parlament das neue Bundesgesetz über die Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas (BG Ost) mit grosser Mehrheit gutgeheissen.1 Nach dem Zustandekommen des Refe- rendums gegen diese Vorlage wird das Schweizer Volk am 26. Novem- ber 2006 Gelegenheit haben, über die Fortführung der schweizeri- schen Ostzusammenarbeit zu ent- scheiden. Diese Ostzusammenar- beit umfasst einerseits die tradi- tionelle Transitionshilfe und an- dererseits den so genannten Er- weiterungsbeitrag zugunsten der zehn neuen EU-Mitgliedstaaten. Damit die neuen EU-Mitgliedstaaten sämtliche im Gemeinschaftsrecht festgelegten Normen und Standards erfüllen, Bei einer Ablehnung des BG Ost sind umfangreiche Investitionen erforderlich. Die Modernisierung und der Bau von Kläranlagen hat in allen zehn neuen EU-Staaten eine hohe Priorität. Bild: Seco durch das Volk würde nicht nur die Rolle der Schweiz als mitver- Seit 1990 fördert die Schweiz den Übergang trag soll sich – ebenso wie die Fortführung der antwortlicher und solidarischer der ehemals kommunistischen Staaten in Ost- traditionellen Transitionshilfe für Südosteu- Partner bei den Bemühungen um europa und Zentralasien zu Demokratien mit ropa und Zentralasien – auf das auf zehn Jahre sozialer Marktwirtschaft (Transitionshilfe). befristete neue BG Ost stützen. Beim Referen- ein friedliches und prosperieren- Dieser Übergang oder Transitionsprozess ist dum über das BG Ost stehen somit zwei In- des Europa ernsthaft in Frage ge- noch nicht überall abgeschlossen und bedarf strumente der schweizerischen Aussenpolitik nach Ansicht von Bundesrat und Parlament zur Disposition, die im Folgenden kurz be- stellt, sondern auch die erfolgrei- weiterhin der Unterstützung durch die schrieben werden. che Weiterführung des bilatera- Schweiz. Der Bundesrat hat im Mai 2004 ge- genüber der EU seine Absicht bekundet, unter len Weges mit der EU. Transitionshilfe dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Parlament und das Volk, einen Beitrag an die Die Schweiz hat für die Unterstützung Kosten ihrer jüngsten Erweiterung um zehn des Transitionsprozesses der ehemals plan- neue Mitgliedstaaten zu leisten.2 Dieser Bei- wirtschaftlich organisierten Ein-Parteien- Staaten im sowjetischen Einflussbereich in marktwirtschaftlich verfasste, demokratische Rechtsstaaten bisher insgesamt 3450 Mio. Franken aufgewendet; das entspricht jährlich durchschnittlich rund 200 Mio. Franken. Sie hat damit seit dem Fall der Berliner Mauer ei- nen wichtigen Beitrag zu Sicherheit, Stabilität und Wohlstand in Europa geleistet. Mit den Dr. Hugo Bruggmann von ihr finanzierten Projekten und Program- 1 Im Ständerat wurde das BG Ost mit 37:1 Stimmen (bei 6 Leiter Erweiterungs- men verfolgt die Schweiz zwei Hauptziele: Enthaltungen) und im Nationalrat mit 127:53 Stimmen beitrag, Wirtschaftliche – die Förderung der Rechtsstaatlichkeit und (bei 14 Enthaltungen) verabschiedet. Entwicklungszusammen- 2 Am 1. Mai 2004 sind Estland, Lettland, Litauen, Malta, arbeit, Staatssekretariat der Menschenrechte sowie den Aufbau und Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und für Wirtschaft (Seco), Zypern der Europäischen Union beigetreten. die Festigung stabiler demokratischer In- Bern stitutionen;

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Tabelle 1 – die Förderung einer wirtschaftlich und so- Erweiterungsbeitrag Investitionen in die Umwelt – Kosten zial nachhaltigen Entwicklung, die auf der Anpassung an die EU-Umweltstandards marktwirtschaftlichen Grundsätzen be- Der Bundesrat hat die am 1. Mai 2004 voll-

In Mrd. Euro ruht. zogene Erweiterung der EU als historischen Polen 42.8 Schritt zur endgültigen Überwindung der eu- Die Transitionsunterstützung wird von der ropäischen Teilung infolge des Zweiten Welt- Ungarn 10.0 Direktion für Entwicklung und Zusammen- kriegs begrüsst. Zudem hat er die Integration Tschechien 9.4 arbeit (Deza) und dem Staatssekretariat für der neuen EU-Mitgliedstaaten in die gemein- Slowakei 4.8 Wirtschaft (Seco) umgesetzt. In dreizehn Län- schaftlichen europäischen Strukturen als Estland 4.4 dern sind gemeinsame Kooperationsbüros grossen Beitrag zur Sicherung von Frieden, Lettland 2.4 von Deza/Seco vor Ort für die Begleitung der Stabilität und Wohlstand auf dem gesamten Slowenien 2.4 Projekte verantwortlich. Die Transitionsun- Kontinent anerkannt. Litauen 1.6 terstützung der Schweiz geniesst sowohl bei Die EU-Erweiterung ist für die Gemein- Quelle: EBRD / Die Volkswirtschaft den Empfängerländern als auch in der inter- schaft mit hohen Kosten verbunden. Bis zum nationalen Gemeinschaft ein hohes Ansehen. Ablauf der vereinbarten Übergangsfristen Eine von unabhängiger Seite durchgeführte müssen die neuen EU-Mitgliedstaaten sämtli- Evaluation3 aus dem Jahr 2003 hat bestätigt, che im Gemeinschaftsrecht («acquis commu- dass die Massnahmen effizient und wirkungs- nautaire») festgelegten Normen und Stan- Grafik 1 voll sind. dards erfüllen, was umfangreiche Investitionen Geografische Aufteilung des Erweiterungs- Trotz grosser Reformanstrengungen und erfordert (vgl. Tabelle 1 für den Umweltbe- beitrags (1 Mrd. Franken) bedeutender ausländischer Unterstützung – in reich). Zwar steigt die Wirtschaftskraft der erster Linie durch die EU – ist der politische neuen EU-Staaten stetig an, doch erreicht ihre

Polen Lettland und wirtschaftliche Systemwandel in Osteu- reale Kaufkraft pro Kopf erst etwas mehr als ropa noch nicht abgeschlossen. Während die die Hälfte des EU-Durchschnitts.4 Aus diesem Ungarn Estland mitteleuropäischen und baltischen Staaten in Grund unterstützt die EU den Aufholprozess Tschechien Slowenien ihrem Reformprozess weit fortgeschritten ihrer neuen Mitglieder mit erheblichen finan- Slowakei Zypern sind und die bisher erzielten Erfolge mit ihrem ziellen Mitteln. Dies geschieht über die zur Litauen Malta EU-Beitritt festigen konnten, stehen die Län- Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen der Südosteuropas (Balkan), die Ukraine, Zusammenhalts (Kohäsion) geschaffenen Moldawien sowie die ehemaligen Sowjetre- drei Instrumente: den Europäischen Kohäsi- 0.6% 4.0%

2.2% 0.3% publiken im Südkaukasus (Georgien, Arme- onsfonds, den Europäischen Fonds für regio- 6.0% nien, Aserbaidschan) und in Zentralasien nale Entwicklung sowie den Europäischen (Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan) weiter- Sozialfonds. In der kommenden Haushaltpe- 7.1% hin vor sehr grossen Herausforderungen. Die riode 2007–2013 werden sich die entspre- Auflösung der alten Strukturen hat einen wirt- chenden Aufwendungen auf jährlich durch- 6.7% 49% schaftlichen Einbruch (Transitionsrezession) schnittlich 33 Mrd. Franken belaufen. Auch verursacht, von dem sich viele dieser Länder die drei zum Europäischen Wirtschaftsraum noch nicht erholt haben. Folgen dieses Ein- (EWR) gehörenden Efta-Staaten Norwegen, 11.0% bruchs sind eine Verarmung grösserer Bevöl- Liechtenstein und Island unterstützen diese kerungsschichten, der Zusammenbruch der Anstrengungen. Norwegen zum Beispiel stellt 13.1% Sozialwerke, wachsende Kriminalität, bewaff- während fünf Jahren (2004–2009) umgerech- nete Konflikte und damit zusammenhängend net insgesamt 1,6 Mrd. Franken zugunsten der Quelle: Seco, Deza / Die Volkswirtschaft eine hohe Auswanderungsrate. Die Weiter- neuen EU-Mitgliedstaaten bereit. führung der ausländischen Hilfe ist in diesen Vor diesem Hintergrund hat der Bundesrat Ländern notwendig, wenn der Transitions- seine Absicht, sich solidarisch an den Lasten prozess vorangebracht und friedensgefähr- der EU-Erweiterung zu beteiligen, in einem dende Rückschläge vermieden werden sollen. Memorandum of Understanding mit der EU Die Debatten in den eidgenössischen Räten konkretisiert. In diesem völkerrechtlich un- haben gezeigt, dass eine überwiegende Mehr- verbindlichen Dokument, das am 27. Februar heit der Parlamentarier diese Einschätzung 2006 unterzeichnet wurde, erklärt die Schweiz teilt und die Fortsetzung der Unterstützung ihre Bereitschaft, zur Unterstützung vorrangi- der Transitionsländer durch die Schweiz klar ger Projekte in den zehn neuen EU-Mitglied- befürwortet. staaten insgesamt 1 Mrd. Franken zur Verfü- Die grosse Mehrheit der oben erwähnten gung zu stellen. Die Aufteilung dieses Betrages 3 Vgl. Arbeitsgemeinschaft Nadel (ETHZ) und Terra Con- sult; 12 Jahre Ostzusammenarbeit, Bilanz der öffentli- Staaten wird der EU wegen der geografischen auf die zehn Staaten basiert im Wesentlichen chen schweizerischen Zusammenarbeit mit Osteuropa Lage nicht oder wegen des Rückstands in der auf der Bevölkerungsgrösse und dem realen und der GUS 1990–2002, unabhängiger Expertenbe- richt, Bern, August 2003. wirtschaftlichen, sozialen und politischen Pro-Kopf-Einkommen (vgl. Grafik 1). Finan- 4 Gemäss einem Bericht der UNO zum Thema «Anglei- Entwicklung erst in ferner Zukunft beitreten ziert werden sollen Projekte in den Berei- chung der neuen Mitgliedstaaten an den durchschnittli- chen Entwicklungsstand der EU-15» (vgl. www.nobe.pl/ können. Von einem baldigen Beitritt ist im chen: cee.htm, Central and Eastern Europe 2000-2040) Falle Bulgariens und Rumäniens (beide vor- – Sicherheit, Stabilität und Unterstützung braucht beispielsweise Polen auch bei einem anhaltend hohen Wirtschaftswachstum noch mehr als 40 Jahre, um aussichtlich Anfang 2007) sowie Kroatiens von Reformen; seinen beträchtlichen Rückstand wettzumachen. auszugehen. – Umwelt und Infrastruktur;

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sehr direkt von den guten Beziehungen zur EU und von der Vermeidung von konflikt- trächtigen politischen Entwicklungen auf dem europäischen Kontinent ab. Das schwei- zerische Engagement in Osteuropa und in Zentralasien ist zum einen Ausdruck einer solidarischen Mitverantwortung für Prospe- rität und Stabilität in diesem Teil der Erde. Zum andern liegt es aber auch im wohlver- standenen Eigeninteresse unseres Landes. Für die Fortführung dieser konkreten Interessen- politik sprechen namentlich die folgenden Argumente:

Sicherung der guten Beziehungen mit der EU Der Erweiterungsbeitrag und die Transiti- onshilfe sind unter dem Aspekt einer ange- messenen Lastenteilung bei der Unterstüt- zung der Reformanstrengungen in Osteuropa wichtig für das gute Verhältnis zur EU. Der weitere Erfolg des bilateralen Weges hängt wesentlich davon ab, dass die Schweiz bei der Bewältigung von gesamteuropäischen Her- ausforderungen solidarisch mitwirkt und als verlässlicher Partner wahrgenommen wird. Nur dann können wir von der EU und ihren Mitgliedstaaten erwarten, dass sie unseren Die Unterstützung der Berufsschule in Durres, Bild: Seco Anliegen auch künftig entgegenkommen und Albanien (im Bild), ist ein gemeinsames Projekt Hand zu Lösungen bieten. Wenn man be- von Deza und Seco, welches mit einer modellar- denkt, dass Norwegen mit seinen 4,5 Mio. tigen, praxisbezogenen Ausbildung die Inte- gration junger Erwachsener in den Arbeits- Einwohnern 60% mehr leistet als die Schweiz markt ermöglichen soll. – Förderung des Privatsektors sowie und unser Erweiterungsbeitrag nur etwas – menschliche und soziale Entwicklung. mehr als 0,5% der EU-Leistungen zugunsten

Kasten 1 der neuen Mitgliedstaaten ausmacht, kann Die Auswahl der Projekte erfolgt gemein- man 1 Mrd. Franken verteilt auf zehn Jahre Finanzierung sam durch die Schweiz und den entsprechen- kaum als unverhältnismässig bezeichnen. des Erweiterungsbeitrags den Partnerstaat. Der Erweiterungsbeitrag wird innerhalb von fünf Jahren verpflichtet, Wirtschaftliche Vorteile Entsprechend der Auszahlungsperiode von zehn Jahren wird der Bundeshaushalt durch wobei die Finanzierungsentscheide durch die Die EU ist nicht nur politisch, sondern den Erweiterungsbeitrag von 1 Mrd. Franken Schweiz getroffen werden. Entsprechend dem auch wirtschaftlich unser wichtigster Partner. über diesen Zeitraum jährlich mit durch- Zeitbedarf für die Durchführung der bewillig- Rund zwei Drittel unserer Exporte gehen in schnittlich 100 Mio. Franken belastet werden. ten Projekte wird für die vollständige Auszah- die EU. Die Aufrechterhaltung des freien Die Finanzierung erfolgt budgetneutral: 60% dieses Betrages werden gemäss dem Ent- lung des Beitrages von einem Zeitraum von Marktzugangs in die EU ist für die schweizeri- scheid des Bundesrates vom 16. Juni 2006 zehn Jahren ausgegangen (vgl. Kasten 1). sche Wirtschaft lebenswichtig. Der Erweite- durch Kürzungen bei der Transitionshilfe Die Umsetzung des Erweiterungsbeitrags rungsbeitrag trägt dazu bei, diesen Marktzu- kompensiert; 40 % werden aus dem Haushalt geschieht autonom durch die Schweiz in enger gang zu sichern und unsere Exporte in die refinanziert, und zwar durch Minderausgaben bzw. Mehreinnahmen. Die Mehreinnahmen Zusammenarbeit mit den Partnerstaaten. Sie gesamte EU und in die Transitionsländer wei- des Bundes aufgrund des Zinsbesteuerungs- ist nicht der EU-Kohäsionspolitik unterstellt. ter anwachsen zu lassen. abkommens mit der EU (Bilaterale II) – jähr- Bei der Auswahl und Durchführung der Pro- Aus der Transitionshilfe ergeben sich für lich schätzungsweise 50 Mio. Franken – flies- sen in den Bundeshaushalt. Die 40%-Refi- jekte soll der EU-Kohäsionspolitik jedoch die Schweizer Wirtschaft direkte finanzielle nanzierung ist darum ohne zusätzliche Belas- Rechnung getragen werden. Dies bedeutet Rückflüsse in Form von Lieferaufträgen und tung der Schweizer Steuerzahlenden möglich. zum Beispiel, dass die Vorgaben der EU betref- Mandaten. Die schweizerische Unterstützung Da die Kürzungen bei der Transitionshilfe fend das öffentliche Beschaffungswesen, staat- von Infrastrukturprojekten im Rahmen der zu einem grossen Teil bei Ländern vorgenom- men werden, welche nicht zur Kategorie der liche Beihilfen und Eigenfinanzierungsanteile Transitionshilfe hat seit 1990 zu direkten Lie- Entwicklungsländer gehören (Bulgarien, Ru- der lokalen Partner berücksichtigt und nicht feraufträgen an schweizerische Unternehmen mänien, Russland), kann die Reduktion der unterlaufen werden sollen. im Umfang von 780 Mio. Franken geführt. öffentlichen Entwicklungshilfe auf ein Mini- Bereits heute können sich schweizerische mum beschränkt werden. Bei einem Gesamt- Unternehmen gleichberechtigt mit EU-Un- volumen der öffentlichen Entwicklungshilfe Schweizerische Interessenpolitik der Schweiz von jährlich 2,2 Mrd. Franken ternehmen an den Ausschreibungen im Rah- (2005) wird die Reduktion voraussichtlich Aufgrund ihrer geografischen Lage hängt men der EU-Kohäsionspolitik beteiligen, und weniger als 1% ausmachen. das wirtschaftliche Wohlergehen der Schweiz zwar in der ganzen EU. Allein die über die

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Kasten 2 Strukturfonds und den Kohäsionsfonds der Umwelt, Klimaschutz EU bereitgestellten Mittel belaufen sich ab Durch die Ostzusammenarbeit trägt die Grundsätze für die operationelle 2007 auf jährlich 66 Mrd. Franken. Mit dem Schweiz dazu bei, den Energieverbrauch und Umsetzung des Erweiterungsbeitrags Erweiterungsbeitrag würde auch bei den Ver- die Schadstoffemissionen zu senken sowie die – Die schweizerische Unterstützung soll in gabestellen in der EU ein beträchtliches Mass Wasserqualität zu verbessern und die Arten- jedem der zehn neuen EU-Mitgliedstaaten an Goodwill für die Schweiz geschaffen. Die vielfalt in Europa zu erhalten. Dies kommt ihr auf ein paar wenige thematische Prioritä- Möglichkeiten für schweizerische Unterneh- selber direkt oder indirekt auch zugute. Mit ten (z.B. Abwasserreinigung, Stärkung des Justizwesens) und in den grösseren Län- men, neue Kontakte zu knüpfen und Aufträge der Modernisierung von thermischen Kraft- dern auch geografisch (ausserhalb der aus Projekten zu erhalten, welche durch EU- werken in Osteuropa lassen sich etwa Treib- Hauptstadtzonen) konzentriert werden. Fonds finanziert werden, dürften sich vor al- hausgase viel kostengünstiger verringern als Kriterien für die Bestimmung der Prioritä- lem in den neuen Mitgliedstaaten wesentlich mit Investitionen in schweizerische Kraftwer- ten sind u.a. der ausgewiesene Nachhol- bedarf, die Vorgaben der nationalen Pla- verbessern (Türöffnungseffekt). ke, die technisch wesentlich ausgereifter sind. nung, die gemachten Erfahrungen der Die Schweizer Wirtschaft profitiert ge- In den Erweiterungsbeitrag liesse sich auf- Schweiz in der Transitionsphase sowie das nerell vom Gedeihen der osteuropäischen grund dieses Sachverhalts eine wirksame Kli- Vorhandensein eines konkurrenzfähigen Wachstumsmärkte. Die substanziellen Han- maschutzkomponente einbauen. Angebots von Gütern und Dienstleistun- gen in der Schweiz. delsbilanzüberschüsse mit den neuen EU- – Die Verantwortung für die Projektidentifi- Mitgliedstaaten (2005: 1,4 Mrd. Fr.) und den Nächste Etappen/Ausblick zierung und -vorbereitung entsprechend Transitionsländern5 (2005: 1,7 Mrd. Fr.) bele- den vereinbarten Prioritäten liegt grund- gen, dass durch den wirtschaftlichen Aus- Im Falle einer Annahme des BG Ost durch sätzlich beim Partnerstaat. Die zu finan- zierenden Projekte werden gemeinsam tausch mit diesen Staaten in der Schweiz zu- das Volk wird der Bundesrat dem Parlament ausgewählt; die Finanzierungsentscheide sätzliche Arbeitsplätze und Einkommen zwei separate Rahmenkredite beantragen – werden von der Schweiz getroffen. geschaffen werden. Die Schweiz hat deshalb einen für die Fortsetzung der Transitionshilfe – In jedem Partnerland wird eine nationale Koordinationseinheit (National Coordinati- auch wirtschaftlich ein grosses Interesse, dass in Südosteuropa und Zentralasien sowie einen on Unit) bestimmt, welche für die Entge- dieser Prozess weitergeht. Die rasche Zunah- für den Erweiterungsbeitrag zugunsten der gennahme und die erste Beurteilung von me der Kaufkraft und der grosse Nachholbe- zehn neuen EU-Mitgliedstaaten. Projektvorschlägen zuständig ist. darf – v.a. in den Bereichen Energie, Verkehr, Durch das BG Ost wird der Bundesrat er- – Projekteingaben sind erst nach Abschluss des bilateralen Rahmenabkommens mög- Gesundheit und Umweltschutz – dürften die mächtigt, mit den einzelnen Partnerstaaten lich. Sie erfolgen ausschliesslich in den Nachfrage dieser Länder nach Gütern, bei de- der Ostzusammenarbeit bilaterale Rahmen- Partnerländern. Deza/Seco treten nur auf nen Schweizer Unternehmen traditionell abkommen auszuhandeln, in welchen die Projektgesuche ein, welche sie von der na- komparative Vorteile besitzen, weiter anstei- Modalitäten der Kooperation im Rahmen der tionalen Koordinationseinheit erhalten. – Die Vergabe von Lieferaufträgen und Man- gen lassen. Dank der Unterstützung beim Transitionshilfe resp. des Erweiterungsbeitra- daten erfolgt entsprechend den Richtlini- Aufbau von stabilen Institutionen und einer ges festgelegt werden. en der EU und der Welthandelsorganisa- leistungsfähigen Infrastruktur werden diese Nach dem Inkrafttreten dieser Rahmenab- tion (WTO) über das öffentliche Beschaf- Länder zunehmend verlässlichere und inter- kommen kann mit der operationellen Umset- fungswesen. Die Projektträger sind gegen- über Deza/Seco dafür verantwortlich, dass essantere Wirtschaftspartner. Aufgrund der zung – d.h. mit der Identifizierung, Beurtei- die entsprechenden Vorschriften einge- Ausdehnung des Freihandelsabkommens von lung und Genehmigung von Projekten halten werden. 1972 und der bilateralen Verträge auf die neu- – begonnen werden (vgl. Kasten 2 für den Er- – Deza/Seco stellen mit jedem Partnerland en EU-Mitgliedstaaten hat die Schweiz zu weiterungsbeitrag). Für jedes Projekt wird ein ein wirksames Controlling sicher. diesen neuen Märkten einen diskriminie- Projektabkommen abgeschlossen, in welchem rungsfreien Zugang mit viel versprechenden die Durchführung und die Verantwortung der Zukunftschancen. beteiligten Partner im Detail geregelt sind. Ein Nein des Volkes zum BG Ost hätte unter Sicherheit, Stabilität, Verminderung anderem zur Folge, dass die Fortsetzung der der unerwünschten Migration Transitionshilfe gefährdet wäre und die Armut, hohe Einkommensunterschiede Schweiz die auch in ihrem eigenen Interesse und schwache staatliche Institutionen bilden liegende Integration der zehn neuen EU-Mit- in einigen Teilen Osteuropas erhebliche Si- gliedstaaten in die gesamteuropäischen Struk- cherheitsrisiken. In schwachen Staaten kann turen nicht unterstützen könnte. Die Rolle der sich das organisierte Verbrechen – auch grenz- Schweiz als mitverantwortlicher und solidari- Kasten 3 überschreitend – leichter entfalten. In ver- scher Partner bei den Bemühungen um ein Nützlicher Link schiedenen Regionen (v.a. Balkan, Südkauka- friedliches und prosperierendes Europa wür- sus) müssen weitere wirtschaftliche de dadurch ernsthaft in Frage gestellt. Die er- Weitere Informationen sind im Internet Fortschritte erzielt und der Rechtsstaat gefes- folgreiche Weiterführung des bilateralen We- unter www.bundesgesetzost.admin.ch zu fin- tigt werden, um das Risiko eines Wiederauf- ges mit der EU wäre ausserdem erheblich den. flammens von bewaffneten Konflikten zu mi- gefährdet. Welche konkreten Auswirkungen nimieren. Vor Ort fördert die Schweiz die dies im Einzelnen hätte, ist ungewiss. Es ist Verbesserung der Lebensverhältnisse und die aber davon auszugehen, dass nicht nur die 5 Die Zahlenangabe bezieht sich auf diejenigen Staaten, Stärkung des Demokratisierungsprozesses. allfällige Verhandlung neuer Abkommen be- in denen die Schweiz Transitionshilfe leistet: Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kirgistan, Moldawien, Russi- Weniger Menschen sehen sich deshalb ge- troffen wäre; Schwierigkeiten könnten auch sche Föderation, Tadschikistan, Ukraine, Usbekistan zwungen, aus wirtschaftlichen Gründen oder bei der Anwendung der bestehenden Verträge (GUS-Staaten); Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulga-  rien, Mazedonien, Rumänien, Serbien & Montenegro aufgrund von Sicherheitsrisiken ihr Land in auftreten. (Südosteuropa). Quelle: Eidg. Zollverwaltung. Richtung Westeuropa zu verlassen.

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Jugend und Arbeit: Eine afrikanische Perspektive

Die Jugendarbeitslosigkeit in Afrika südlich der Sahara (Sub- Sahara Afrika) gehört mit 21% zu den weltweit höchsten. Hält man sich den Anteil der Jugendlichen in Afrikas Bevölkerung vor Augen, bedeutet dies ein beträchtliches ungenutztes Potenzial. Hohe Ju- gendarbeitslosigkeit verursacht sowohl für die betroffenen Indivi- duen als auch für die Gesellschaft hohe Kosten. Zu den Ursachen, die Jugendliche auf dem ohnehin kargen Arbeitsmarkt benachteili- gen, gehören eine schwache wirt- schaftliche Entwicklung, der Man- gel an relevanter Bildung und Arbeitserfahrung sowie zum Teil Verglichen mit anderen Regionen der Welt war die Jugendarbeitslosigkeit südlich der Sahara 2003 mit 21% am zweit- schlechte Gesundheit. höchsten. Die meisten Jugendlichen in Sub-Sahara Afrika müssen sich zudem im informellen Sektor mit schlecht be- zahlten Jobs und ohne jegliches Netz sozialer Sicherheit durchschlagen. Bild: Keystone

Im Jahr 2003 wurde die Anzahl junger losigkeit unter Erwachsenen. Das Verhältnis Menschen – definiert als die Altersklasse der ist seit 1993 nur unmerklich gesunken, als die 15- bis 24-Jährigen – in Sub-Sahara Afrika auf Jugendarbeitslosigkeit 3,6-mal höher lag. Die 138 Millionen geschätzt. Davon waren 28,9 Partizipation der Jugendlichen im Arbeits- Millionen oder 21% arbeitslos. Verglichen mit markt nahm weltweit zwischen 1993 und 2003 anderen Regionen war die Jugendarbeitslosig- von 58,8% auf 54,9% ab. Diese Entwicklung keit in dieser Zone am zweithöchsten (siehe ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass Grafik 1). Eine höhere Jugendarbeitslosigkeit Jugendliche länger in Ausbildung sind. In Sub- kannte nur die Region Mittlerer Osten und Sahara Afrika hingegen stieg die Partizipa- Nordafrika mit 25,6%. Die Jugendarbeitslo- tionsrate von 64,4% auf 65,4%. Die meisten sigkeit in Sub-Sahara Afrika liegt also wesent- Jugendlichen werden aber nicht vom formel- lich höher als der globale Durchschnitt, der len Arbeitsmarkt absorbiert, sondern müssen 14,4% betrug. sich im informellen Sektor mit schlecht be- Die Jugendarbeitslosigkeit war 2003 süd- zahlten Jobs und ohne jegliches Netz sozialer lich der Sahara 3,5-mal höher als die Arbeits- Sicherheit durchschlagen. Eine weitere Eigenschaft des Arbeitsmarkts in Sub-Sahara Afrika besteht in einem generell erheblichen Unterschied zwischen städtischer und ländlicher Arbeitslosigkeit. In den Städ- ten ist die Arbeitslosigkeit höher als auf dem Land. Die niedrigere Arbeitslosigkeit auf dem Land kaschiert aber weit verbreitete Unterbeschäftigung in familieneigenen land- Reto Thoenen wirtschaftlichen Kleinstbetrieben. So ist die Wirtschaftskommission Arbeitslosigkeit in Ländern mit einer ausge- der UNO für Afrika (ECA), prägten kommerziellen Landwirtschaft in Addis Abeba ländlichen Gebieten wesentlich grösser, wie

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Grafik 1 Geringe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt Jugendarbeitslosigkeit nach Regionen, 2003 Die Nachfrage nach qualifizierten wie auch

In % unqualifizierten Arbeitskräften ist gering. 30 Dies ist die Folge der schwachen wirtschaftli- chen Verfassung vieler Volkswirtschaften in

25 Sub-Sahara Afrika. Schwache wirtschaftliche Aktivität schlägt sich in niedrigen Investi- tionsraten nieder. Eine schleppende wirt- 20 schaftlich Entwicklung führt – zusammen mit einem starken Bevölkerungswachstum – zu einer Knappheit an neuen Stellen. Dies wie- 15 derum veranlasst Arbeitgeber, bei der Anstel- lung von Personal stärker nach Ausbildung 10 und Erfahrung zu selektieren. Dies sind aber genau die Bereiche, in denen Jugendliche Mühe haben, sich zu beweisen. So sind die 5 Jugendlichen meist die letzten, die angestellt und – im Falle einer Rezession – die ersten,

0 die entlassen werden. a a a n te elt ik ik ik Häufig werden Jugendliche durch eine ibik W

Länder lange und erfolgslose Arbeitssuche entmutigt. Ostasien ialisier und Kar Südostasien So gaben in einer Umfrage in Südafrika 47,1% Lateinamer Mittlerer Oste Mittlerer und Nordafr und ansitionsländer Industr

Tr der Jugendlichen an, dass sie die Jobsuche Sub-Sahara Afr aufgegeben haben, da es in ihrer näheren Um- Quelle: ILO 2004 / Die Volkswirtschaft gebung keine Stellen gab. 23,5% sagten, dass sie es sich nicht leisten konnten, ein allfälliges Busticket zu kaufen, um sich vorstellen zu ge- hen. Nur gerade 6,9% haben sich beim Ar- beitsamt oder bei einer Gewerkschaft als ar- beitslos eingeschrieben. In vielen Ländern die Beispiele Kenias sowie Sao Tome und Prin- Sub-Sahara Afrikas ist der Arbeitsmarkt wenig cipes zeigen. ausgereift. So ist es für Arbeitssuchende Merkliche Unterschiede gibt es auch bei schwierig zu wissen, wo es offene Stellen gibt. den Arbeitslosenzahlen junger Männer und Andererseits fällt es Firmen schwer, für offene Frauen. Die Arbeitslosigkeit ist bei jungen Stellen angemessen qualifizierten Arbeits- Frauen geringer als bei jungen Männern. So kräfte zu finden. Dadurch entstehen sowohl sind in Sub-Sahara Afrika 18,4% der jungen für die Arbeitgeber wie auch die Arbeitneh- Frauen arbeitslos, verglichen mit 23,1% der menden erhebliche Kosten bei der Stellenaus- jungen Männer. Andererseits ist die Erwerbs- schreibung respektive bei der Stellensuche. quote junger Frauen niedriger als diejenige junger Männer. Junge Frauen üben häufig Bevölkerungswachstum Tätigkeiten im Haushalt aus, die in keiner Die prekäre Situation auf dem Jugendar- Statistik erscheinen. Und selbst wenn sie Ar- beitsmarkt wird weiter durch das starke Be- beit suchen wollen, werden sie oft durch kul- völkerungswachstum verschärft. Zwischen turelle Normen und Rollenmodelle in ihrer 2003 und 2015 wird die Anzahl der Jugendli- Wahl eingeschränkt. Wäre der Zugang für chen in Sub-Sahara Afrika um 28,2% zuneh- Frauen und Männer zum Arbeitsmarkt ver- men. Dieses Wachstum ist bedeutend höher gleichbar, würde die niedrigere Arbeitslosig- als das in Südostasien mit 3,8%. In den indus- keit der Frauen aller Wahrscheinlichkeit nach trialisierten Ländern wird es während des verschwinden. gleichen Zeitraums gar zu einer Schrumpfung der Anzahl Jugendlicher von 3,1% kommen. Das starke Bevölkerungswachstum verschärft Tief liegende Ursachen nicht nur die Situation auf dem Arbeitsmarkt Die Ursachen für die hohe und andauernde für Jugendliche, sondern strapaziert auch die Jugendarbeitslosigkeit in Sub-Sahara Afrika Bildungssysteme, die schon häufig mit niedri- gründen tief. Zu den Ursachen, die Jugendli- gen Einschulungsraten und Kapazitätsproble- che auf dem Arbeitsmarkt benachteiligen, ge- men kämpfen. hören eine geringe Nachfrage aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung, der Mängel in den Bildungssystemen Mangel an relevanter Bildung und Arbeitser- Für die erfolgreiche Integration Jugendli- fahrung sowie zum Teil schlechte Gesund- cher in den Arbeitsmarkt sind Schulbildung 1 Zitiert in Leibbrandt und Mlatsheni (2004). heit. und Berufsbildung von zentraler Bedeutung.

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Das Bildungsniveau in Sub-Sahara Afrika ist setzt wurden. Eine weitere Möglichkeit be- – verglichen mit den anderen Weltregionen – steht darin, die Aufnahme einer selbststän- niedrig. So ist zum Beispiel die Jugendalpha- digen Beschäftigung junger Arbeitsloser zu betisierungsrate mit 76,8% wesentlich tiefer fördern. Gemäss einer Studie1 stammt welt- als in Lateinamerika und der Karibik (94,8%) weit ein erheblicher Anteil erfolgreicher Neu- oder in Ostasien (98%), um nur einen Indika- unternehmer aus der Altersgruppe der 18- bis tor zu nennen. Ein weiteres Problem ist die 34-Jährigen. niedrige Einschulungsrate in Primarschulen. Die Situation wird zusätzlich durch hohe Schlechte Gesundheit und HIV/Aids Durchfallquoten und Späteinschulungen ver- Der Gesundheitszustand ist ein weiterer schärft. Späteinschulungen erhöhen den grundlegender Faktor für die Beschäfti- Druck auf die Schüler, vor Ende der offiziellen gungschancen Jugendlicher in Sub-Sahara Schulzeit die Schule zu verlassen, um ein eige- Afrika. Schlechte Gesundheit macht das Ler- nes Auskommen zu finden. Weiter gibt es nen wie auch gute Leistung im Beruf schwie- Hinweise darauf, dass in den letzten Jahren die rig. Mit niedriger Lebenserwartung sinkt auch private Rendite der Grundausbildung abge- die erwartete Rendite, die Bildung für den nommen hat. Dies und die schlechten Aus- Einzelnen abwirft. Gleichzeitig wird dadurch sichten auf dem Arbeitsmarkt nach abge- die Bildung kostspieliger für den Staat. Die schlossener Ausbildung veranlassen viele HIV/Aids-Epidemie hat riesige Auswirkun- Jugendliche, die Schulen vorzeitig zu verlas- gen auf die produktivsten Altersklassen. Gra- sen. fik 2 zeigt die Verteilung nach Regionen von Dazu kommt, dass das Bildungssystem in Jugendlichen, die mit HIV/Aids leben. So ist vielen Ländern Sub-Sahara Afrikas haupt- der Anteil HIV-positiver junger Frauen in sächlich auf die Bedürfnisse des öffentlichen Sub-Sahara Afrika 1,7-mal grösser als in der Sektors ausgerichtet ist. Die Anforderungen am zweitschwersten betroffenen Region. Jun- der Privatwirtschaft an die Bildung werden ge Frauen sind 3-mal häufiger von HIV/Aids vernachlässigt. Es ist daher wichtig, Rück- betroffen als junge Männer. Zusätzlich fällt die kopplungsmechanismen in die Bildungssyste- Aufgabe, für kranke Familienmitglieder zu me einzubauen, die es der Privatwirtschaft sorgen, meist auf die Frauen und zwingt sie, erlauben, ihre Bedürfnisse an die Ausbildung bezahlte Arbeit aufzugeben. in die Lehrpläne einzubringen. Berufslehren und Weiterbildung sind eine Möglichkeit, Ju- Folgen der erhöhten gendlichen mit oder ohne Schulabschluss die Jugendarbeitslosigkeit Möglichkeit zu geben, auf dem Arbeitsmarkt nachgefragte Fähigkeiten zu erlernen. In die- In der Hoffnung auf ein besseres Leben mit sem Bereich gibt es Beispiele aus Kenia, Nige- mehr beruflichen Chancen und grösseren ge- ria und Südafrika: Diese Länder haben erfolg- sellschaftlichen Möglichkeiten wandern Ju- reich Lehren von kurzer Dauer eingeführt, die gendliche aus ländlichen Gebieten in die gemeinsam von Institutionen des öffentlichen Städte. Dies führt zu schnell wachsenden und des privaten Sektor entworfen und umge- Städten mit einer damit verbundenen Erhö- hung der Nachfrage nach öffentlichen Dienst- leistungen und einem Anstieg der Arbeitsu- chenden. Die Städte können meist mit dem hohen Rhythmus der Zuwanderung nicht

Grafik 2 mithalten. In den Städten angekommen, fin- Anteil Jugendlicher mit HIV-Infektion nach Regionen, Ende 2003 den sich die Jugendlichen häufig ohne Arbeit und mit einem beschränkten sozialen Netz- werk. Sie sehen sich oft gezwungen, informel- in % le Arbeit anzunehmen. Um zu überleben, 1% 2% Sub-Sahara Afrika 6% wenden sich einige auch anderen Aktivitäten Asien 7% zu, wie zum Beispiel dem Drogenhandel, der Lateinamerika und Karibik Kriminalität oder der Sexindustrie. Osteuropa und Zentralasien Die Kosten, die durch Jugendarbeitslosig-

Industrialisierte Länder keit dem Individuum wie auch der Gesell-

22% Mittlerer Osten und Nordafrika schaft entstehen, sind hoch. Der Volkswirt- 62% schaft geht durch das Nicht-Einbinden Jugendlicher in die produktiven Prozesse der Wirtschaft ein grosses Potenzial verloren. Der Staat verliert potenzielle Einnahmen von Ein- kommens- und Konsumsteuern. Arbeitslo- sigkeit kann auch zu schlechter Gesundheit Quelle: UNAIDS / Die Volkswirtschaft und riskanterem Verhalten führen. Dies

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Berufslehren und Weiterbildung sind eine Mög- lichkeit, Jugendlichen mit oder ohne Schul- abschluss die Chance zu geben, auf dem Ar- beitsmarkt nachgefragte Fähigkeiten zu erlernen. Im Bild: Schneiderlehrlinge bei der Abschlussprüfung.

Bild: Seco

schlägt sich in höheren Gesundheitskosten kämpft, gibt es gute Chancen, dass eine lebens- und HIV/Aids-Infektionenraten nieder. Ge- lange Veränderung herbeigeführt werden mäss einer Schätzung der Internationalen kann. Weiter müssen auch Arbeitsmarktinter- Arbeitsorganisation (ILO) hat HIV/Aids zum ventionen auf die Bedürfnisse der Jugendli- Beispiel das jährliche Pro-Kopf-Wachstum chen angepasst werden. Ein wichtiger Teil sind zwischen 1992 und 2000 in 33 Ländern Sub- die obenerwähnten Massnahmen im Bil- Sahara Afrikas um 0,7 Prozentpunkte pro Jahr dungssystem. Für die Privatwirtschaft rele- reduziert. vante Kenntnisse und Fähigkeiten müssen Weiter erhöhen junge männliche Arbeits- vermehrt bereits in der Schule erworben wer- lose das Risiko ziviler Unruhe. Jugendliche den. Die Möglichkeit von Berufslehren und Arbeitslose sind die Rekrutierungsbasis für Kurzberufslehren sollte wo immer angemes- extreme politische Bewegungen und für be- sen in Betracht gezogen werden.  waffnete Gruppierungen. Eine Studie schätz- te, dass ein Anstieg um 10 Prozentpunkte in der Einschulungsrate für die Sekundarschule die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs um 4 Prozentpunkte verringert. Erhöhte Krimi- nalität stellt ein Problem für die Entwicklung der Wirtschaft dar. So nannten zum Beispiel ausländische Investoren Kriminalität als wich- tigsten abschreckenden Faktor bei ihrer Inves- titionsentscheidung in Südafrika.

Lösungsansätze Jugendarbeitslosigkeit ist ein Problem, das ganzheitlich angegangen werden muss. Ein erster Schritt zur Lösung ist, dass Jugendliche Kasten 1 als Potenzial und nicht als Last für die Gesell- schaft wahrgenommen werden. Dazu müssen Literatur sie in den politischen Prozess miteinbezogen – International Labour Organization (ILO) werden. Jugendliche haben in vielen Berei- 2004, Global Employment Trends for chen Bedürfnisse, die sich von denen der Er- Youth, Genf. wachsen klar unterscheiden. Es ist daher – Joint United Nations Programme on HIV/ AIDS (UNAIDS) 2004, Report of the Global wichtig, dass bei der Ausarbeitung von Ar- AIDS Epidemic, Genf. mutsbekämpfungsstrategien den Jugendli- – Leibbrandt M. and C. Mlatsheni 2004, chen spezielle Beachtung geschenkt wird. Youth in Sub-Saharan Labor Markets. Wird Armut im frühen Alter erkannt und be-

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Inhalt

64 A Internationaler Überblick Zusätzlic he Statistik-Informationen – Weitere Zahlen und vertiefte Informationen zu den meisten Tabellen sind aus der vom Bundesamt 67 B Wirtschaftsdaten Schweiz für Statistik (BFS) herausgegebenen Fachreihe «Statistik der Schweiz» erhältlich. (Bestellungen: Tel. 032/713 60 60). 67 B 1 Volkswirtschaftliche – Zur Arbeitslosenstatistik: Vergleichen Sie die monatlich Gesamtrechnung erscheinenden Fachpublikationen des Seco 70 B 2 Produktion «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt», «Kurzarbeit» 71 B 3 Aussenwirtschaft (Bestellungen: Tel. 031/322 28 64) und das Jahresheft 75 B 4 Geld-, Kapital- und Devisenmarkt «Arbeitslosigkeit in der Schweiz» (Bestellungen: Tel. 032/713 60 60). 78 B 5 Preise – Zur Statistik über den Geld-, Kapital- und Devisen- 80 B 6 Öffentliche Finanzen markt: Vergleichen Sie auch die Statistischen Monats- 83 B 7 Bevölkerung hefte und Quartalshefte der Schweizerischen 85 B 8 Arbeitsmarkt Nationalbank (Bestellungen: Tel. 044/631 32 84). 90 B 9 Arbeitszeit – Die Tage, an denen neueste Statistikwerte in der 91 B 10 Löhne Schweiz veröffentlicht werden, können jeweils ein Quartal im Voraus auf dem Dissemination Standards 92 B 11 Sozialversicherungen Bulletin Board des Internationalen Währungsfonds 95 B 12 Bildung unter folgender Internet-Adresse abgerufen werden: 98 B 13 Forschung und Entwicklung http://dsbb.imf.org. 99 B 14 Betriebs- und Unternehmens- struktur Erläuterungen 101 B 15 Detailhandel, Konsum – Zahlen werden laufend aktualisiert; revidierte Daten 102 B 16 Tourismus werden nicht speziell gekennzeichnet. – Provisorische Daten, Schätzungen und Prognosen sind 104 B 17 Kantone hingegen in den Fussnoten vermerkt. – Rundungen: Bei relativen Zahlen (Prozentzahlen, 106 Stichwortverzeichnis Durchschnitten, Pro-Kopf-Werten usw.) wird in der 106 Abkürzungsverzeichnis Regel jede Zahl einer Tabelle für sich gerundet, ohne Rücksicht darauf, ob sich bei einer Addition oder Subtraktion der gerundeten Relativzahlen weiterhin eine angegebene Summe bzw. 100% ergibt.

Zeichenerklärungen – Es kommt nichts vor (Wert genau Null) 0 0,0 Grösse, die kleiner ist als die Hälfte der kleinsten verwendeten Einheit ( ) Zahlenangabe unterbleibt aus Gründen des Datenschutzes ... Zahl nicht bekannt, gegenstandslos oder aus statistischen Gründen nicht aufgeführt

63 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

A Internationaler Überblick

A 1 Bruttoinlandprodukt

Nominal Mrd. Reale Veränderung in % gegenüber der Vorperiode 2004 2001 2002 2003 2004 2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 Schweiz CHF 446 1.0 0.3 -0.31) 2.11) 1.91) 0.9 0.9 0.7 0.9 Deutschland EUR 2177 1.2 0.1 -0.2 1.6 1.0 1.7 2.5 0.0 1.5 Frankreich EUR 1627 1.9 1.0 1.1 2.3 1.2 0.2 2.5 1.1 2.1 Italien EUR 1351 1.8 0.3 0.0 1.1 -0.0 2.5 1.2 -0.1 2.4 Grossbritannien GBP 1160 2.2 2.0 2.5 3.2 1.8 2.1 2.1 2.2 2.2 EU USD 8507 1.9 1.2 1.2 2.4 ... 2.0 2.8 1.3 ... USA USD 11735 0.8 1.6 2.7 4.2 3.5 3.3 4.1 1.6 5.2 Japan JPY 505 0.4 0.1 1.8 2.3 2.6 5.2 0.6 4.2 1.9 OECD USD 276681) 1.2 1.6 2.0 3.4 ... 3.1 3.4 ......

1) Provisorische Zahlen. Quellen: BFS, Seco, OECD

A 2 Vorlaufende Indikatoren der Konjunktur

Indikator inkl. Trend Veränderungsraten über 6 Monate, hochgerechnet auf Jahresbasis Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni 2005 2006 2006 2006 2006 2006 2006 2005 2006 2006 2006 2006 2006 2006 Schweiz 110.7 110.8 111.7 111.0 112.2 113.3 114.4 4.4 3.8 4.7 2.7 4.1 5.3 6.4 Deutschland 110.6 111.5 112.2 112.9 113.5 114.1 114.2 5.9 7.1 7.6 7.9 7.8 7.7 6.6 Frankreich 106.7 106.8 106.9 107.2 107.5 107.7 107.6 2.7 2.6 2.7 2.9 3.2 3.1 2.4 Italien 96.9 96.8 97.2 96.9 97.7 98.3 98.1 0.2 0.2 1.1 1.0 1.9 2.9 2.3 Grossbritannien 101.0 101.4 101.6 101.9 102.0 102.1 101.8 0.0 0.5 0.9 1.4 1.6 1.4 0.8 EU 106.9 107.3 107.8 108.2 108.6 109.1 109.2 3.4 3.8 4.3 4.5 4.7 4.9 4.3 USA 106.1 106.5 106.9 107.0 107.0 106.4 106.2 4.2 4.3 4.7 4.5 3.8 2.1 1.3 Japan 101.1 101.2 101.3 101.3 101.4 101.1 100.2 1.7 1.8 1.9 1.7 1.7 0.8 -1.1 OECD 108.2 108.7 109.2 109.5 109.8 109.8 109.7 3.5 4.0 4.5 4.6 4.4 3.7 2.9

Quelle: OECD

A 3 Internationales Handelsvolumen

Exporte Importe In Mrd. USD Jährliche Veränderung in % In Mrd. USD Jährliche Veränderung in % Güter 2004 2000-2004 2003 2004 2004 2000-2004 2003 2004 Weltweit 8907 9.2 16.6 21.3 9250 9.1 16.5 21.3 Nordamerika1) 1324 2.0 5.1 13.9 2013 4.5 7.6 16.5 Lateinamerika 276 9.2 13.4 29.8 237 3.6 5.4 26.5 Europa 4031 11.2 19.3 19.2 4140 10.5 20.3 19.7 EU (25) 3714 11.1 19.3 18.9 3791 10.3 20.1 19.2 GUS 266 16.2 27.0 36.5 172 20.5 27.2 30.0 Afrika 232 12.0 25.0 32.3 212 13.0 21.8 27.1 Naher Osten 390 9.8 20.1 29.1 252 12.1 13.0 27.1 Asien 2388 9.6 17.8 24.8 2224 10.4 19.4 26.9 Dienstleistungen Weltweit 2125 9.0 14.0 18.0 2095 9.0 14.0 17.0 Nordamerika1) 379 3.0 5.0 11.0 335 6.0 9.0 13.0 Europa 1126 12.0 19.0 17.0 1025 11.0 19.0 15.0 EU (25) 1017 12.0 19.0 17.0 954 11.0 19.0 15.0 Asien 450 10.0 9.0 27.0 512 10.0 8.0 25.0

1) Ohne Mexiko. Quelle: WTO

A 4 Ertragsbilanz

In % des BIP In Mrd. USD 2002 2003 2004 2005 20061) 20071) 2002 2003 2004 2005 20061) 20071) Schweiz 8.3 13.3 14.6 13.2 13.5 13.6 23.3 43.2 52.3 48.2 48.2 49.9 Deutschland 2.3 2.2 3.8 4.1 4.6 5.2 46.3 53.3 103.4 114.0 125.4 144.2 Frankreich 0.9 0.4 -0.4 -1.6 -1.4 -1.1 13.3 7.8 -7.9 -33.1 -29.3 -24.0 Italien -0.8 -1.3 -0.9 -1.5 -1.9 -2.3 -9.9 -19.7 -15.3 -25.5 -32.6 -40.0 Grossbritannien -1.6 -1.5 -2.0 -1.8 -2.3 -2.7 -24.6 -27.6 -42.6 -40.5 -49.8 -60.9 Euro-Zone 0.7 0.3 0.5 -0.2 -0.2 -0.1 45.6 23.9 43.6 -17.0 -19.2 -5.9 USA -4.5 -4.7 -5.7 -6.5 -6.7 -7.0 -475.2 -519.7 -668.1 -805.7 -889.6 -980.0 Japan 2.8 3.2 3.7 3.4 3.9 4.7 112.1 137.2 172.0 158.0 171.7 215.1 OECD -1.2 -1.1 -1.3 -1.8 -2.0 -2.0 -309.8 -328.7 -420.5 -642.9 -721.1 -755.3

1) Schätzungen und Prognosen (Dezember 2005). Quelle: OECD

64 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

A 5 Konsumentenpreise Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode

2002 2003 2004 2005 Jan. 2006 Febr. 2006 März 2006 April 2006 Mai 2006 Juni 2006 Schweiz 0.6 0.6 0.8 1.2 1.3 1.4 1.0 1.1 1.4 1.6 Deutschland 1.4 1.0 1.7 2.0 2.1 2.1 1.8 2.0 1.9 2.0 Frankreich 1.9 2.1 2.1 1.7 2.0 1.8 1.5 1.7 2.1 1.9 Italien 2.5 2.7 2.2 2.0 2.2 2.1 2.1 2.2 2.2 2.3 Grossbritannien 1.6 2.9 3.0 2.8 2.4 2.4 2.4 2.6 3.0 3.3 EU 2.1 2.2 2.2 2.2 2.4 2.3 2.1 2.3 2.4 2.5 USA 1.6 2.3 2.7 3.4 4.1 3.6 3.3 3.5 4.2 4.2 Japan -0.9 -0.3 -0.0 -0.3 0.5 0.4 0.3 0.4 0.6 1.0 OECD 2.5 2.5 2.5 2.7 3.0 2.8 2.6 2.7 3.1 3.2

Quellen: BFS, OECD

A 6 Zinssätze In %

2003 2004 2005 Jan. 2006 Febr. 2006 März 2006 April 2006 Mai 2006 Juni 2006 Kurzfristige Zinssätze Schweiz1) 0.33 0.48 0.81 1.02 1.18 1.25 1.34 1.42 1.52 Grossbritannien 3.67 4.57 4.70 4.54 4.52 4.53 4.57 4.65 4.69 Euro-Zone 2.34 2.11 2.19 2.51 2.60 2.72 2.79 2.89 2.99 USA 1.15 1.56 3.51 4.56 4.72 4.88 5.03 5.15 5.35 Japan 0.04 0.03 0.03 0.04 0.04 0.07 0.06 0.11 0.22 Langfristige Zinssätze Schweiz1) 2.66 2.74 2.10 2.15 2.25 2.52 2.75 2.70 2.85 Grossbritannien 4.52 4.87 4.41 3.93 4.05 4.30 4.40 4.60 4.65 Euro-Zone 4.16 4.14 3.44 3.39 3.55 3.73 4.01 4.06 4.07 USA 4.02 4.27 4.29 4.42 4.57 4.72 4.99 5.11 5.11 Japan1) 1.00 1.49 1.35 1.55 1.60 1.76 1.96 1.85 1.90

1) Jahres- bzw. Monatsende. Quelle: OECD

A 7 Wechselkurse (Geldkurse) Devisenkurse Interbankhandel (Ankauf 11 Uhr)

Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Devisenkurse1) 2002 2003 2004 2005 2005 2006 2006 2006 2006 2006 2006 CHF/USD 1 USD 1.56 1.35 1.24 1.25 1.30 1.28 1.30 1.30 1.28 1.22 1.23 CHF/GBP 1 GBP 2.33 2.20 2.27 2.26 2.28 2.26 2.28 2.28 2.27 2.28 2.27 CHF/JPY 100 JPY 1.24 1.16 1.15 1.13 1.10 1.11 1.11 1.11 1.10 1.09 1.07 CHF/EUR 1 EUR 1.47 1.52 1.54 1.55 1.55 1.55 1.56 1.57 1.57 1.56 1.56 Reale und nominelle Wechselkursindizes2) Real total Index 101.3 101.0 100.1 98.7 97.4 97.7 96.9 96.4 96.8 98.8 97.9 Deutschland Index 107.6 103.5 101.0 100.0 99.3 99.5 98.9 98.1 98.2 99.4 99.1 Frankreich Index 107.1 101.9 99.0 98.2 98.2 98.0 97.4 96.3 97.3 97.0 96.5 Italien Index 104.3 98.7 95.8 94.8 94.6 94.1 93.7 92.7 92.8 93.8 93.6 Grossbritannien Index 94.3 98.0 92.6 91.6 90.4 91.6 90.5 90.2 90.6 89.8 90.0 USA Index 84.6 96.1 102.2 99.9 94.9 96.1 94.2 93.5 95.1 99.8 98.7 Japan Index 104.9 113.3 115.4 118.9 122.7 121.5 122.4 121.4 123.7 124.0 125.9 Nominal total Index 105.3 106.8 107.1 106.7 105.7 106.0 105.0 104.5 104.7 106.7 106.6

1) Jahresmittel, Monatsmittel. Quelle: SNB 2) Gegenüber 24 Handelspartnern. Zur Revision der Wechselkursindizes vgl. Quartalsheft 3/2001 der SNB. Internet: www.snb.ch Index Januar 1999 = 100.

A 8 Aktienkurse1)

Index (Ende 1993 = 100), Periodenendwerte Veränderung in % 2002 2003 2004 2005 Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 Ende Jan. 2006 bis Ende Juli 2006 Schweiz 174 212 227 307 347 340 367 4.2 Deutschland 128 175 188 239 265 257 282 0.1 Frankreich 135 157 168 208 238 240 267 1.2 Italien 176 201 237 270 254 261 266 1.0 Grossbritannien 115 131 141 164 186 179 196 2.9 USA 222 278 287 286 297 286 291 3.0 Japan 49 61 66 93 76 75 79 -7.2

1) Aktienindizes: Schweiz Swiss Performance, Deutschland DAX, Frankreich CAC-40, Grossbritannien FT-SE-100, Quelle: Finanz und Wirtschaft Italien MIBTEL, Japan Nikkei-225, USA Dow Jones Industrieaktien.

65 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

A 9 Bevölkerung

In Mio. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 1960 1970 1980 1990 2003 2004 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Schweiz 5.3 6.2 6.3 6.7 7.3 7.3 0.2 0.4 0.6 0.6 0.8 0.8 0.0 Deutschland1) 55.6 60.7 61.6 63.3 82.5 82.5 0.0 0.1 0.1 -1.0 1.4 0.1 0.0 Frankreich 45.5 50.8 53.9 56.7 60.0 60.2 0.3 0.4 0.5 0.5 0.5 0.5 0.3 Italien 50.2 53.7 56.4 56.7 57.5 57.6 0.2 0.1 0.2 0.3 0.2 0.0 0.1 Grossbritannien 52.4 55.6 56.0 57.2 59.6 59.8 0.4 0.4 0.4 -1.6 0.9 0.4 0.4 EU 280.2 303.3 317.9 348.0 381.7 383.3 0.2 0.3 0.4 -0.1 1.0 0.4 0.4 USA 180.7 205.1 227.7 250.0 290.8 293.7 0.9 0.9 0.9 3.7 0.9 1.0 1.0 Japan 93.3 103.7 116.8 123.6 127.6 127.7 0.3 0.2 0.2 0.3 0.1 0.1 0.1 OECD 640.8 715.1 780.5 1025.3 1153.1 1160.7 0.7 0.7 0.6 1.4 0.8 0.7 0.7 Welt 3019.0 3693.0 4450.0 5266.4 6301.5 ... 1.3 1.3 1.3 1.3 1.5 1.2 ...

1) Bis 1990: Exkl. «Neue Bundesländer». Quellen: BFS, OECD, UNO

A 10 Erwerbstätigkeit

Erwerbstätige In Mio. In %1) Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2003 2004 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Schweiz 4.22) 77.4 0.7 1.6 1.6 0.6 -0.2 0.3 Deutschland 42.2 65.5 -0.1 0.5 0.3 -0.8 -0.9 0.3 Frankreich 27.3 62.8 2.2 2.8 2.0 0.8 -0.1 -0.1 Italien 23.9 57.4 1.2 1.8 2.0 1.5 1.0 1.5 Grossbritannien 29.4 72.7 2.0 1.6 0.6 0.7 ...... EU 181.3 65.0 1.7 1.9 1.3 0.7 0.5 0.8 USA 146.5 71.2 1.5 2.6 0.0 -0.3 0.9 1.1 Japan 66.7 68.4 -0.8 -0.2 -0.5 -1.3 -0.2 0.2 OECD 547.1 65.3 1.0 1.7 0.5 0.1 0.5 0.9

1) Erwerbstätige in % der Wohnbevölkerung im Erwerbsalter. Quellen: BFS, OECD 2) 2004.

A 11 Arbeitslosigkeit

Arbeitslose Arbeitslosenquote In 1000 Jan. Febr. März April Mai Juni 2005 2002 2003 2004 2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 2006 2006 2006 2006 2006 2006 Schweiz 149 2.5 3.7 3.9 3.8 3.7 3.6 3.7 3.8 3.3 3.9 3.8 3.6 3.5 3.3 3.1 Deutschland 4861 9.8 9.1 9.5 9.5 9.6 9.2 9.3 8.9 8.2 9.1 8.9 8.7 8.2 8.3 8.2 Frankreich 2420 9.1 9.5 9.6 9.5 9.6 9.5 9.3 9.1 8.8 9.1 9.1 9.0 8.9 8.8 8.7 Italien 1889 8.6 8.4 8.0 7.7 7.7 7.6 7.7 ...... Grossbritannien 874 3.1 4.9 4.7 4.7 4.6 4.7 5.0 5.1 ... 5.0 5.1 5.2 5.3 ...... EU ... 7.6 8.0 8.1 7.9 7.9 7.8 7.7 7.6 7.4 7.7 7.6 7.5 7.4 7.4 7.4 USA 7591 5.8 6.0 5.5 5.1 5.1 5.0 5.0 4.7 4.7 4.7 4.8 4.7 4.7 4.6 4.6 Japan 2944 5.4 5.3 4.7 4.4 4.3 4.3 4.5 4.2 4.1 4.5 4.1 4.1 4.1 4.0 4.2 OECD ... 6.9 7.1 6.9 6.6 6.6 6.5 6.5 6.3 6.1 6.3 6.3 6.2 6.2 6.1 6.1

Quellen: Seco, OECD

A 12 F&E-Bruttoinlandaufwendungen In % des BIP

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Schweiz ...... 2.67 ...... 2.57 ...... Deutschland 2.18 2.19 2.19 2.24 2.27 2.40 2.45 2.46 2.49 2.52 Frankreich 2.32 2.29 2.27 2.19 2.14 2.16 2.15 2.20 2.23 2.18 Italien 1.05 1.00 1.01 1.05 1.07 1.04 1.07 1.11 1.16 ... Grossbritannien 2.01 1.95 1.88 1.81 1.80 1.87 1.86 1.87 1.89 1.88 EU 1.80 1.78 1.78 1.78 1.79 1.84 1.87 1.90 1.91 1.91 USA 2.42 2.51 2.55 2.58 2.62 2.66 2.74 2.76 2.65 2.68 Japan 2.77 2.90 2.78 2.84 2.95 2.96 2.99 3.07 3.12 3.15 OECD 2.06 2.08 2.10 2.13 2.15 2.19 2.23 2.28 2.24 2.26

Quelle: OECD

66 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B Wirtschaftsdaten Schweiz

B1 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

B 1.1 Bruttoinlandprodukt nach Verwendungsarten, zu laufenden Preisen In Mio. Fr.

Gliederung 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20042) Konsumausgaben 251778 256883 260760 266136 270576 275278 279775 286289 295430 304233 309739 314731 321076 Private Haushalte und POoE1) 209360 214480 217732 222625 226273 231320 235793 241996 249243 255236 259342 262672 268920 Staat 42418 42403 43029 43511 44303 43957 43982 44293 46187 48997 50398 52059 52156 Bruttoinvestitionen 83747 80366 86497 87003 84276 84185 91284 89170 96369 99828 93310 91017 93587 Bruttoanlageinvestitionen 86912 83399 86861 86849 82940 82473 87223 88851 94899 93754 92812 89915 94032 Ausrüstungen 42687 40940 41424 42968 43000 44332 48835 51014 54333 53235 51890 48854 50745 Bau 44225 42459 45437 43882 39940 38141 38389 37837 40567 40519 40922 41062 43287 Vorratsveränderungen -2763 -2465 -79 670 1054 -3 22 -43 148 1011 -427 -120 -1147 Nettozugang an Wertsachen -402 -568 -285 -517 282 1715 4039 362 1321 5063 926 1222 702 Exporte 124992 128786 131258 131877 135499 151608 156909 165832 189823 190767 187974 188534 205524 Waren 93129 94519 97030 97462 99729 111459 115168 121466 137746 140060 138031 137062 148704 Dienstleistungen 31863 34267 34228 34415 35770 40149 41741 44367 52077 50707 49942 51472 56819 Importe 109710 107709 110786 112765 116359 130477 137778 143398 166093 172343 160497 159518 172877 Waren 94535 92070 94794 96422 98583 111913 117497 121742 141963 144710 132930 132726 141981 Dienstleistungen 15176 15639 15992 16343 17776 18564 20281 21657 24130 27633 27567 26792 30896 Bruttoinlandprodukt 350807 358326 367729 372250 373993 380593 390191 397894 415529 422485 430527 434764 447309

1) Private Organisationen ohne Erwerbszweck. Quelle: BFS 2) Provisorische Zahlen. Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B 1.2 Bruttoinlandprodukt nach Verwendungsarten, Veränderung in % Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr, zu Preisen des Vorjahres

Gliederung 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20042) Konsumausgaben -0.6 1.1 0.7 1.0 1.2 1.9 2.0 2.4 2.3 0.2 1.1 1.1 Private Haushalte und POoE1) -0.6 1.0 0.7 1.0 1.5 2.4 2.3 2.3 2.0 0.0 0.8 1.5 Staat -0.7 2.0 1.0 0.9 -0.1 -0.9 0.3 2.6 4.2 1.7 2.6 -0.8 Bruttoinvestitionen -1.2 8.2 4.2 -2.1 -1.9 11.1 -5.0 1.3 2.3 -2.6 -1.8 2.7 Bruttoanlageinvestitionen -3.0 6.6 4.4 -1.7 2.1 6.6 1.2 4.3 -3.1 0.3 -1.4 4.5 Ausrüstungen -4.9 5.9 13.3 3.1 5.4 11.3 4.9 5.5 -2.9 -1.1 -3.9 4.9 Bau -1.0 7.1 -3.6 -6.4 -1.5 1.0 -3.7 2.7 -3.4 2.2 1.8 3.9 Vorratsveränderungen ...... Nettozugang an Wertsachen ...... Exporte 1.3 1.9 0.5 3.6 11.1 3.9 6.5 12.2 0.2 -0.7 -0.4 8.4 Waren 0.6 3.0 1.7 3.8 11.7 3.8 6.5 11.6 1.4 1.1 -0.1 7.8 Dienstleistungen 3.4 -1.0 -2.8 3.0 9.3 4.2 6.4 13.6 -2.8 -5.7 -1.4 10.0 Importe -0.1 7.7 4.3 3.2 8.3 7.5 4.3 9.6 3.2 -2.6 1.0 7.4 Waren -0.6 8.0 3.4 3.2 10.7 7.1 4.0 10.2 1.8 -3.0 2.2 6.4 Dienstleistungen 3.3 5.9 10.1 3.4 -4.9 9.8 6.0 5.9 11.2 -0.7 -4.8 12.1 Bruttoinlandprodukt -0.2 1.1 0.4 0.5 1.9 2.8 1.3 3.6 1.0 0.3 -0.2 2.3

1) Private Organisationen ohne Erwerbszweck. Quelle: BFS 2) Provisorische Zahlen. Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

67 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 1.3 Produktionskonto nach institutionellen Sektoren, zu laufenden Preisen In Mio. Fr.

P.1 Produktionswert Code Institutionelle Sektoren 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften 444977 450048 457478 460824 469496 482434 496744 508613 528600 546025 546386 572187 S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften 63624 62460 63506 68733 77869 85363 87863 99568 95418 100478 102292 101978 S.121/S.122 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) 34441 33312 33268 37191 45161 51586 54598 64021 60079 58149 56893 57158 S.125 Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen 29183 29148 30238 31542 32708 33777 33264 35547 35339 42329 45398 44820 S.13 Staat 50803 52112 52686 53552 53147 53843 54629 57119 60176 61992 64037 64878 S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen 450 465 472 606 839 900 917 800 805 878 968 1163 S.14 Private Haushalte 93984 98899 100706 100791 100427 100894 92296 95886 92340 86909 86777 88062 S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck 10145 10398 10503 10442 10549 10733 10846 11239 11986 12799 13186 13700 D.21 Gütersteuern 18748 18946 21764 22071 22742 24985 26976 29656 29474 28372 28771 29942 D.31 Gütersubventionen -5636 -5994 -6034 -6359 -5443 -6467 -3929 -3711 -4018 -3962 -3791 -3777 Total 676645 686869 700609 710054 728788 751785 765425 798370 813975 832612 837656 866969

P.2 Vorleistungen Code Institutionelle Sektoren 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften 229542 227965 234065 238031 245484 252640 260359 267291 274330 283304 286326 303756 S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften 23150 23974 25074 27345 29718 31907 33745 37802 40678 41050 39763 39984 S.121/S.122 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) 8730 9043 10132 11252 13691 15013 16668 19322 19676 17960 16683 17532 S.125 Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen 14420 14931 14942 16093 16028 16894 17077 18480 21002 23090 23079 22452 S.13 Staat 12913 13242 13647 13979 13937 14384 14795 15391 15913 16213 16859 17220 S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen 283 302 310 413 609 669 678 582 566 620 682 864 S.14 Private Haushalte 29223 31451 32394 32580 32176 32932 28435 29175 27350 26974 25947 26630 S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck 3895 3960 3987 3952 4006 4062 4102 4246 4560 4927 5084 5239 P.119 Unterstellte Bankdienstleistung 19597 18548 19192 20173 22872 25669 26096 28936 28659 29618 28913 26831 Total 318319 319140 328359 336061 348195 361594 367532 382841 391490 402086 832612 419660

B.1 Bruttowertschöpfungen und Bruttoinlandprodukt Code Institutionelle Sektoren 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften 215435 222084 223413 222793 224012 229794 236385 241322 254270 262721 260059 268431 S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften 40474 38486 38432 41388 48151 53456 54118 61766 54740 59429 62529 61994 S.121/S.122 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) 25711 24269 23136 25938 31471 36573 37931 44698 40403 40189 40210 39626 S.125 Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen 14763 14218 15296 15450 16680 16883 16187 17067 14337 19240 22319 22368 S.13 Staat 37890 38870 39039 39573 39209 39459 39834 41728 44263 45778 47178 47657 S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen 167 163 163 192 230 232 239 219 240 257 286 299 S.14 Private Haushalte 64761 67448 68312 68211 68251 67962 63862 66711 64989 59935 60829 61432 S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck 6250 6437 6517 6490 6543 6671 6744 6993 7426 7872 8102 8461 Bruttoinlandprodukt 358326 367729 372250 373993 380593 390191 397894 415529 422485 430527 434764 447309

1) Provisorische Zahlen. Quelle: BFS; Info-Telefon: 032/713 66 48; E-Mail: [email protected]; Internet: www.statistik.admin.ch

B 1.4 Hauptindikatoren der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) Zu laufenden Preisen Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr Bruttoinlandprodukt 2.2 2.1 2.6 1.2 0.5 1.8 2.5 2.0 4.4 1.7 1.9 1.0 2.9 Inländlische Endnachfrage 0.8 0.5 2.2 1.5 0.2 1.2 2.6 2.2 4.0 2.0 1.1 0.5 2.6 Zu Preisen des Vorjahres Bruttoinlandprodukt 0.0 -0.2 1.1 0.4 0.5 1.9 2.8 1.3 3.6 1.0 0.3 -0.2 2.3 Inländische Endnachfrage -1.8 -1.2 2.5 1.7 0.3 1.4 2.9 1.8 2.8 1.0 0.2 0.5 1.9 Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität ausgedrückt in: Verhältnis in % Vollzeitäquivalente Beschäftigung ... 2.2 2.4 0.5 1.9 3.4 2.5 0.4 1.8 -0.4 ...... Geleistete Arbeitsstunden 1.0 0.8 0.5 1.7 2.2 2.6 1.0 -0.8 2.9 1.8 ...... Staatsdefizit im Verhältnis zum BIP -2.4 -2.7 -1.9 -1.2 -1.4 -2.4 -1.5 0.0 2.4 0.9 0.1 -1.3 -1.1 Sparquote Haushaltsersparnis in % des verfügbaren Bruttohaushaltseinkommens2) 15.9 16.3 16.3 16.6 16.2 15.4 15.5 15.1 16.8 16.9 14.5 14.3 13.8 Volksersparnis in % des Bruttovolks- einkommens3) 28.3 29.0 28.9 28.9 28.3 29.6 30.4 30.9 32.3 30.1 28.0 30.7 31.2 Aussenbeitrag in % des BIP 4.4 5.9 5.6 5.1 5.1 5.6 4.9 5.6 5.7 4.4 6.4 6.7 7.3 In Franken pro Person, zu laufenden Preisen Ausgaben für den letzten Konsum der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 30154 30689 30941 31440 31845 32519 33061 33767 34574 35155 35318 35472 36077 Letzter Verbrauch der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 33347 33914 34171 34739 35209 35970 36571 37262 38050 38771 39109 39489 40067 Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 32078 32778 33265 34106 34230 34377 35043 35856 37476 39014 38336 38451 38885 Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner (Verbrauchskonzept) 35271 36003 36495 37406 37594 37828 38552 39352 40953 42630 42126 42469 42874

1) Provisorische Zahlen. 2) Die Haushaltsersparnis in % des verfügbaren Bruttohaushaltseinkommens zeigt den Anteil des Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 48 verfügbaren Einkommens, der nicht zu Konsumzwecken gebraucht wird. 3) Die Volksersparnis in % des Bruttovolkseinkommens E-Mail: [email protected] zeigt den gesparten Anteil des Volkseinkommens. 4) POoE: Private Organisationen ohne Erwerbszweck. Internet: www.statistik.admin.ch

68 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 1.5 Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Verwendungsansatza)

Quartalswerte gemäss ESVG951), zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte Veränderung in % gegenüber dem Vorquartal (saisonbereinigte Werte)2) 2/2004 3/2004 4/2004 1/2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 Konsumausgaben -0.1 0.0 0.3 0.7 0.5 0.4 0.1 0.5 Private Haushalte und POoE3) 0.0 0.0 0.3 0.6 0.6 0.5 0.1 0.6 Staat -0.5 0.1 0.4 1.2 0.3 -0.6 0.0 -0.1 Bruttoanlageinvestitionen 0.4 1.0 -2.0 1.6 4.2 -1.7 0.3 0.7 Ausrüstungen 3.0 1.7 -2.1 0.9 1.9 0.1 1.4 3.7 Bau -2.5 0.2 -2.0 2.4 6.8 -3.6 -1.0 -2.7 Inländische Endnachfrage4) 0.1 0.3 -0.2 0.9 1.4 -0.1 0.2 0.6 Inlandnachfrage 1.2 0.2 -0.8 1.4 0.1 0.6 1.4 -0.1 Exporte -0.9 1.7 1.1 -2.0 5.4 1.3 1.3 4.3 Waren -1.9 2.6 0.6 -1.8 7.2 0.4 1.4 5.8 Waren ohne Wertsachen5) -0.5 2.2 0.6 -2.3 9.0 -0.6 1.5 4.2 Dienstleistungen 1.6 -0.6 2.4 -2.4 0.9 3.9 1.1 0.4 Gesamtnachfrage 0.5 0.7 -0.2 0.3 1.8 0.9 1.4 1.4 Importe 1.6 2.1 -1.0 0.2 4.2 0.8 3.2 2.5 Waren 1.7 2.7 -1.4 0.1 4.9 0.9 3.5 2.6 Waren ohne Wertsachen5) 0.5 3.2 -1.6 0.3 4.0 1.7 2.4 2.7 Dienstleistungen 1.4 -0.3 1.0 0.3 1.0 0.3 2.0 2.3 Bruttoinlandprodukt 0.1 0.2 0.2 0.3 0.9 0.9 0.7 0.9 a) Für Fussnoten 1-9, vgl. Tab. B1.8. Quelle: Seco, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch

B 1.6 Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Verwendungsansatza)

Jahres- und Quartalswerte gemäss ESVG951), zu laufenden Preisen in Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode (Ursprungswerte) 20045) 20055) 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 20045) 20055) 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 Konsumausgaben 322449 332617 81642 81327 86352 85931 2.4 3.2 3.1 3.4 3.2 3.2 Private Haushalte und POoE2) 269516 278300 68056 67784 72796 72134 2.4 3.3 3.1 3.7 3.5 3.5 Staat 52932 54317 13586 13543 13556 13797 2.0 2.6 3.1 2.4 2.0 1.2 Bruttoanlageinvestitionen 93410 97465 25835 24706 24931 22975 3.9 4.3 6.1 3.0 5.3 4.5 Ausrüstungen 50042 51537 13063 12543 13573 13191 2.4 3.0 2.3 0.5 4.5 6.7 Bau 43368 45929 12772 12163 11358 9784 5.6 5.9 10.2 5.8 6.2 1.5 Inländische Endnachfrage3) 415859 430082 107477 106033 111282 108906 2.7 3.4 3.8 3.4 3.7 3.4 Inlandnachfrage 413241 427237 105849 107601 113866 103454 1.8 3.4 2.3 3.3 3.9 3.5 Exporte 206052 218736 55471 54840 56894 59064 9.3 6.2 7.7 7.7 8.3 14.6 Waren 148704 158333 40820 38960 41603 43078 8.5 6.5 9.6 7.4 8.6 16.6 Waren ohne Wertsachen4) 143051 153027 39369 37760 40082 41449 8.1 7.0 10.4 7.7 8.9 15.7 Dienstleistungen 57347 60403 14651 15880 15291 15986 11.3 5.3 2.7 8.4 7.7 9.6 Gesamtnachfrage 619293 645973 161320 162440 170760 162518 4.1 4.3 4.1 4.8 5.3 7.3 Importe 173362 189044 47329 47941 49256 50797 8.3 9.0 9.6 8.6 12.0 14.1 Waren 141833 155300 38712 38263 41252 42722 7.0 9.5 10.4 8.9 12.6 15.2 Waren ohne Wertsachen4) 135478 147599 36910 36594 38905 40223 7.0 8.9 9.8 8.8 11.6 14.3 Dienstleistungen 31529 33744 8617 9678 8005 8074 14.4 7.0 6.0 7.5 8.8 8.5 Bruttoinlandprodukt 445931 456929 113991 114499 121504 111721 2.6 2.5 2.0 3.2 2.8 4.5 a) Für Fussnoten 1-9, vgl. Tab. B1.8. Quelle: Seco, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch

B 1.7 Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Produktionsansatza)

Quartalswerte gemäss ESVG951), zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte Veränderung in % gegenüber Vorquartal (saisonbereinigte Werte)6) 2/2004 3/2004 4/2004 1/2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 A1 Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Fischzucht 0.2 -0.9 -2.0 -0.2 -5.0 -3.1 -2.6 -6.2 A2 Bergbau, Industrie, Energie- und Wasserversorgung -0.2 0.4 0.2 -0.2 -0.1 0.1 0.7 0.4 A3 Baugewerbe -4.1 2.0 -1.3 0.5 2.1 0.6 -0.3 0.0 A4 Handel und Reparatur, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung 0.0 -0.4 -0.4 1.5 0.1 0.8 0.7 0.7 A5 Kreditgewerbe, Versicherungen, Immobilien, Vermietung, Informatik, F&E -0.1 0.0 -0.4 -0.3 1.8 3.1 0.3 3.3 A6 Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung, Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche und private Dienstleistungen, Vermietung (private Haushalte) 0.1 0.6 0.5 0.3 0.5 0.2 0.2 -0.2 FISIM9) -2.2 -1.5 -0.9 -1.2 -1.0 -0.9 -0.9 -1.4 Gütersteuern 1.0 0.5 0.4 1.0 0.9 0.7 0.5 0.9 Gütersubventionen 6.0 -0.4 -0.5 -6.8 1.4 1.7 1.7 -4.4 Bruttoinlandprodukt 0.1 0.2 0.2 0.3 0.9 0.9 0.7 0.9 a) Für Fussnoten 1-9, vgl. Tab. B1.8. Quelle: Seco, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch

69 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 1.8 Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Produktionsansatza)

Jahres- und Quartalswerte gemäss ESVG951), zu laufenden Preisen in Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode (Ursprungswerte) 20047) 20058) 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 20047) 20058) 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 A1 Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Fischzucht 5224 4714 1292 1133 1016 1063 -3.7 -9.8 -10.2 -11.7 -12.2 -16.5 A2 Bergbau, Industrie, Energie- und Wasserversorgung 93743 94507 23592 23402 24366 23803 1.8 0.8 0.4 0.5 1.4 2.8 A3 Baugewerbe 24315 25270 6616 6636 6296 6005 1.7 3.9 6.3 4.6 4.9 5.0 A4 Handel und Reparatur, Gastgewerbe Verkehr und Nachrichtenübermittlung 96696 98013 24605 23553 25630 24672 2.3 1.4 0.8 1.3 2.0 1.8 A5 Kreditgewerbe, Versicherungen, Immobilien, Vermietung, Informatik, F&E 106715 110268 27215 28287 28525 29069 0.4 3.3 1.9 5.8 6.7 10.8 A6 Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung, Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche und private Dienstleistungen, Vermietung (private Haushalte) 119496 122537 30614 30672 30856 30925 2.8 2.5 2.9 2.4 2.0 1.7 FISIM9) 26831 25895 6485 6435 6412 6392 -7.2 -3.5 -3.6 -3.1 -2.8 -2.6 Gütersteuern 29876 30604 7299 8004 12068 3296 3.8 2.4 0.5 6.3 -2.1 1.9 Gütersubventionen 3302 3090 757 755 842 720 -13.1 -6.4 -9.6 -7.0 -4.3 -2.3 Bruttoinlandprodukt 445931 456929 113991 114499 121504 111721 2.6 2.5 2.0 3.2 2.8 4.5 1) Saisonbereinigungsverfahren gemäss www.seco.admin.ch/themen/zahlen/bip/index.html, Rubrik Daten, technische Notizen, Methoden. Quelle: Seco 2) Der Konsum der privaten Haushalte wird gemäss Inländerkonzept ausgewiesen. Ebenfalls enthalten ist der Info-Telefon: 031/323 16 81 Endverbrauch der privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter (POoE). E-Mail: [email protected] 3) Die inländische Endnachfrage enthält keine Vorratsveränderungen. Internet: www.seco.admin.ch 4) Wertsachen = Aussenhandel mit Edelmetallen, Edel- und Schmucksteinen sowie Kunstgegenständen und Antiquitäten. 5) Jahresergebnisse 2004 gemäss BFS, 2005 gemäss Seco. 6) Als Saisonbereinigungsverfahren wird das Census-X12-Arima des U.S. Bureau of the Census verwendet. 7) Ergebnisse Seco, angepasst an den BIP-Jahreswert 2004 des BFS. 8) Ergebnisse Seco. 9) Financial intermediation services indirectly measured (FISIM) oder auf deutsch: unterstellte Bankgebühr, indirekte Messung.

B2 Produktion

B 2.1 Produktionsindex

Index (1995 = 100) Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 2002 2003 2004 2005 1/2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 Sekundärer Sektor ohne Baugewerbe: Total 125.1 124.9 120.9 129.5 127.0 -5.1 0.0 4.0 2.7 -0.2 3.7 3.1 4.1 9.2 C Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden1) 104.8 104.4 108.1 101.8 64.2 -1.5 -0.7 4.2 -5.6 -20.4 -3.0 -2.4 -0.9 24.6 CA Gewinnung von energetischen Produkten ...... CB Gewinnung von Steinen und Erden. Bergbau 104.8 104.4 108.1 101.8 64.2 -1.5 -0.7 4.2 -5.6 -20.4 -3.0 -2.4 -0.9 24.6 D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 127.6 127.7 123.7 131.3 128.1 -5.2 -0.1 4.4 3.1 -0.4 4.5 3.9 4.7 10.2 DA Nahrungsmittel und Getränke, Tabakverarbeitung 93.9 92.8 89.7 99.2 91.8 0.7 -0.9 1.3 1.4 -3.0 3.1 3.4 2.1 5.0 DB Textilien und Bekleidung 72.2 71.2 74.0 71.4 76.9 -7.7 -4.7 7.4 1.7 0.7 7.0 0.2 0.1 7.2 DC Lederwaren und Schuhe 57.3 53.6 56.8 61.4 61.0 -15.0 -3.9 6.2 -1.2 4.0 -12.0 -6.3 11.4 2.5 DD Be- und Verarbeitung von Holz (ohne Möbel) 121.8 116.9 117.3 131.1 102.7 0.3 0.1 6.6 -0.4 -2.6 2.3 0.1 0.7 7.3 DE Papier-. Karton-. Verlags- und Druckgewerbe 101.9 104.1 94.8 106.7 97.1 -9.6 -3.7 -1.2 -1.2 -2.9 0.9 -0.3 -2.5 -0.3 DF Kokerei, Mineralölverarb., nukl. Brennstoffe 104.8 82.4 120.5 111.5 121.5 -0.2 -5.8 11.8 -6.0 -7.8 -27.7 13.2 0.0 15.2 DG Chemische Industrie 224.6 224.7 226.2 223.0 246.5 5.6 8.6 4.6 8.5 4.4 7.8 10.8 11.3 11.0 DH Gummi- und Kunststoffwaren 124.9 132.0 122.7 119.9 127.8 -3.1 2.5 5.9 -0.1 -5.6 2.7 -0.2 1.5 11.6 DI Sonstige Produkte aus nicht- metallischen Mineralien 216.8 228.2 214.8 207.4 160.9 -7.7 4.9 22.1 9.1 3.7 18.7 7.1 4.9 14.0 DJ Metallbearbeitung und -verarbeitung 118.8 119.6 113.2 123.8 113.0 -9.6 -1.1 1.0 -0.3 -4.4 2.5 -1.8 2.9 4.7 DK Maschinenbau 109.8 108.7 105.0 115.7 109.8 -10.5 -6.0 7.2 -1.5 -1.6 -1.3 -1.0 -1.9 9.9 DL Elektr. Geräte und Einrichtungen, Feinmechanik. Optik 117.1 116.6 110.6 124.0 125.6 -8.9 -2.1 2.4 6.5 1.2 7.7 5.5 12.1 19.6 DM Fahrzeugbau 85.2 85.9 77.2 92.5 78.6 -6.5 -4.8 5.0 -9.9 -18.9 1.1 -14.6 -8.4 19.7 DN Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 102.4 105.1 94.7 107.2 96.6 -6.9 -5.8 1.4 2.8 -1.7 4.7 5.2 3.2 9.2 E Energie- und Wasserversorgung 101.1 97.4 93.2 112.6 121.2 -4.0 2.0 -0.4 -2.4 3.3 -5.8 -6.2 -2.1 -1.7 Sekundärer Sektor ohne Baugewerbe: Total 125.1 124.9 120.9 129.5 127.0 -5.1 0.0 4.0 2.7 -0.2 3.7 3.1 4.1 9.2 Vorleistungsgüter 121.2 122.0 117.1 124.5 122.2 -4.7 1.4 4.3 1.5 -0.4 3.3 1.7 1.4 8.0 Investitionsgüter 118.0 115.4 112.7 125.9 113.1 -8.8 -2.7 5.5 0.1 -4.9 1.0 -0.2 4.1 10.6 Gebrauchsgüter 116.1 118.5 107.9 121.8 129.7 -8.7 -8.3 6.0 9.0 10.6 8.3 7.3 11.6 13.3 Verbrauchsgüter 147.7 146.7 146.3 150.0 155.2 -0.9 5.0 1.8 5.6 1.0 5.8 8.0 7.9 8.9

1) Klassifikation nach der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (Noga). Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 34 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

70 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 3 Aussenwirtschaft

B 3.1 Aussenhandel Übersicht1)

Mai Juni Juli Jan.-Juli Total 12) 2002 2003 2004 2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 2006 2006 2006 2006 Export in Mio. Fr. 135740.8 135472.2 146312.3 156977.3 38626.7 41403.6 42653.0 43433.3 14998.9 15094.6 14581.6 100878.4 Vorjahresveränderung in % nominal 3.1 -0.2 8.0 7.3 7.8 10.1 16.1 8.0 17.6 6.5 13.7 12.4 real4) 5.5 0.2 5.3 5.5 6.3 6.5 10.5 7.5 16.3 7.9 14.8 11.7 Mittelwertindex3),4) -2.3 -0.4 2.6 1.7 1.4 3.4 5.1 0.5 1.1 -1.2 -1.0 0.6 Import in Mio. Fr. 128207.1 128595.5 136986.5 149094.3 36948.4 39534.2 40228.3 40759.1 13787.5 14159.2 13160.8 94799.5 Vorjahresveränderung in % nominal -1.4 0.3 6.5 8.8 8.7 12.0 13.4 9.8 18.8 12.1 7.8 11.8 real4) 2.0 0.1 3.6 3.5 3.3 6.7 5.0 3.9 13.3 5.7 3.6 6.2 Mittelwertindex3),4) -3.3 0.2 2.8 5.2 5.2 4.9 8.1 5.6 4.9 6.1 4.0 5.2 Handelsbilanzsaldo 7533.7 6876.7 9325.8 7883.0 1678.4 1869.4 2424.8 2674.2 1211.4 935.5 1420.8 6078.9 Total 2 (gesamter Warenverkehr) Export in Mio. Fr. 142922.6 141157.5 152756.5 162991.1 39984.3 43139.7 44378.2 45163.9 15550.7 15710.6 15197.6 104947.6 Vorjahresveränderung in % nominal 3.2 -1.2 8.2 6.7 7.4 9.6 16.8 7.9 16.3 7.1 14.3 12.6 Import in Mio. Fr. 135893.9 134986.7 143996.2 157544.5 38778.6 42160.3 42930.9 43441.2 14722.9 15180.5 13887.5 100962.8 Vorjahresveränderung in % nominal -4.2 -0.7 6.7 9.4 8.7 13.3 14.4 11.2 20.0 14.0 9.1 13.0 Handelsbilanzsaldo 7028.7 6170.8 8760.4 5446.7 1205.8 979.4 1447.2 1722.7 827.8 530.1 1310.1 3984.8 Exporte in % des Einfuhrwertes (Total 2) 105.2 104.6 106.1 103.5 103.1 102.3 103.4 104.0 105.6 103.5 109.4 103.9 Terms of trade in % (Total 1) 101.0 99.4 99.8 96.7 96.4 98.6 97.2 95.2 96.4 93.1 95.2 95.6

1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. Quelle: EZV/OZD 2) Ohne Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten. Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06 3) Schätzungen der Preisveränderungen im Aussenhandel. Info-Telefon französisch: 031/322 66 54 4) Optimierter (revidierter) Index nach neuer Berechnungsmethode. Internet: www.zoll.admin.ch

B 3.2 Aussenhandel nach Verwendungszweck (Total 1)1)

%-Anteil In Mio. Fr. am Total In Mio. Fr. Mai Juni Juli Jan.-Juli Warengruppen 2002 2003 2004 2005 2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 2006 2006 2006 2006 Export total 135740.8 135472.2 146312.3 156977.3 100.0 38626.7 41403.6 40228.3 43433.3 14998.9 15094.6 14581.6 100878.4 Rohstoffe, Halbfabrikate 32904.2 33144.4 35482.5 36411.0 23.2 8831.5 9261.4 10054.6 10137.7 3451.8 3554.1 3251.4 23234.4 Energieträger und Hilfsstoffe 2852.3 2808.9 2810.7 3456.2 2.2 811.1 978.3 3537.2 848.3 274.9 284.5 311.1 2293.4 Investitionsgüter 43747.8 43834.5 46540.5 48251.1 30.7 12124.1 12966.9 10286.6 12863.6 4344.0 4546.5 4398.4 29862.0 Maschinen und Apparate 38699.7 38640.1 41395.9 43739.2 27.9 10937.4 11811.5 8027.9 11802.0 4069.6 4122.7 4024.6 27226.7 Nutzfahrzeuge 3768.1 3907.1 3780.1 3126.8 2.0 835.1 804.6 1477.1 709.9 152.8 297.7 246.3 1786.4 Konsumgüter 56236.5 55684.3 61478.7 68859.0 43.9 16860.1 18197.0 16349.9 19583.7 6928.2 6709.5 6620.7 45488.6 Nahrungs- und Genussmittel 3165.9 3244.7 3562.8 3874.7 2.5 987.5 1078.8 1687.3 1131.4 402.4 395.1 375.3 2587.2 Übrige nicht dauerhafte Waren 36152.6 36649.7 40604.9 45779.6 29.2 11319.2 11296.7 8727.0 13034.1 4575.4 4469.9 4563.2 31213.3 Dauerhafte Waren 16918.0 15789.9 17311.0 19204.7 12.2 4553.4 5821.5 5935.6 5418.1 1950.4 1844.4 1682.2 11688.2 Import total 128207.1 128595.5 136986.5 149094.3 100.0 36948.4 39534.2 42653.0 40759.1 13787.5 14159.2 13160.8 94799.5 Rohstoffe, Halbfabrikate 32561.3 32884.5 36004.1 38875.8 26.1 9549.7 9737.6 9837.5 11045.7 3639.4 3826.9 3435.2 24611.2 Energieträger und Hilfsstoffe 6857.0 6905.7 7767.7 11194.4 7.5 2936.8 3240.9 940.2 3312.2 1158.7 1051.1 1028.4 8286.0 Investitionsgüter 34082.9 34219.5 36096.7 38954.3 26.1 9644.3 10747.2 12595.0 10502.9 3581.9 3659.2 3606.8 24479.6 Maschinen und Apparate 27036.0 26401.3 28100.2 30711.4 20.6 7674.9 8427.9 11392.3 7992.5 2762.2 2724.8 2736.9 18826.9 Nutzfahrzeuge 4573.9 5203.2 5079.1 5039.5 3.4 1122.7 1494.5 832.9 1588.5 496.9 612.1 546.6 3620.0 Konsumgüter 54705.9 54585.8 57117.9 60069.7 40.3 14817.5 15808.5 19280.4 15898.2 5407.5 5621.9 5090.4 37422.7 Nahrungs- und Genussmittel 5943.2 6238.0 6265.3 6507.3 4.4 1487.7 1784.3 1075.6 1764.5 610.2 583.6 527.6 3994.2 Übrige nicht dauerhafte Waren 27560.4 27819.3 29402.6 31298.2 21.0 8111.2 8029.6 13616.3 8294.5 2744.6 3033.1 2793.7 19848.9 Dauerhafte Waren 21202.3 20528.5 21450.0 22264.2 14.9 5218.7 5994.6 4588.5 5839.2 2052.8 2005.3 1769.1 13579.6

1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06 Info-Telefon französisch: 031/322 66 54 Internet: www.zoll.admin.ch

71 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 3.3 Aussenhandel nach Warenarten (Total 1)1)

%-Anteil In Mio. Fr. am Total In Mio. Fr. Mai Juni Juli Jan.-Juli Warengruppen 2002 2003 2004 2005 2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 2006 2006 2006 2006 Export total 135740.8 135472.2 146312.3 156977.3 100.0 38626.7 41403.6 42653.0 43433.3 14998.9 15094.6 14581.6 100878.4 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 4294.2 4427.0 4863.4 5192.2 3.3 1302.9 1410.6 1423.9 1503.5 534.9 521.0 499.7 3431.9 Energieträger und Hilfsstoffe 2852.3 2808.9 2810.7 3456.2 2.2 811.1 978.3 940.2 848.3 274.9 284.5 311.1 2293.4 Textilien, Bekleidung, Schuhe 4100.6 4169.2 4239.9 4200.3 2.7 1089.5 1010.5 1142.3 1050.3 369.0 392.6 411.3 2604.1 Papier und Papierwaren 3305.6 3308.1 3370.9 3415.2 2.2 854.9 866.0 884.2 878.4 303.0 294.3 269.5 2031.6 Leder, Kautschuk, Kunststoffe 3656.3 3794.4 4030.6 4165.7 2.7 1044.9 1048.5 1127.1 1173.1 410.1 410.0 393.5 2694.6 Chemikalien 44943.6 45193.6 49601.9 54838.0 34.9 13426.0 13629.2 16005.5 15566.5 5402.1 5336.6 5259.1 36836.8 Steine und Erden 784.3 806.7 859.2 881.0 0.6 218.9 244.9 219.6 220.0 76.9 72.5 74.3 513.8 Metalle 9803.6 9976.0 11112.5 11663.7 7.4 2806.4 2947.0 3253.6 3297.1 1148.7 1164.8 1118.8 7673.3 Maschinen 32060.9 31183.3 33839.3 35172.0 22.4 8794.6 9556.9 8909.0 9482.6 3249.3 3329.7 3276.3 21674.8 Fahrzeuge 4817.2 4968.9 4990.0 4425.0 2.8 1160.8 1138.9 1160.4 1065.1 276.7 419.2 366.3 2588.2 Präzisionsinstrumente, Uhren u. Bijouterie 23358.4 23086.0 24666.9 27638.4 17.6 6644.9 8034.3 7110.7 7929.1 2805.0 2726.9 2461.7 17500.7 Verschiedene übrige Waren 1763.7 1750.0 1927.1 1929.6 1.2 471.9 538.5 476.4 419.2 148.4 142.6 140.0 1035.2 Import total 128207.1 128595.5 136986.5 149094.3 100.0 36948.4 39534.2 40228.3 40759.1 13787.5 14159.2 13160.8 94799.5 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 9927.5 10368.7 10505.2 10997.4 7.4 2558.9 2919.6 2904.7 3021.8 1065.0 969.5 891.5 6840.0 Energieträger und Hilfsstoffe 6857.0 6905.7 7767.7 11194.4 7.5 2936.8 3240.9 3537.2 3312.2 1158.7 1051.1 1028.4 8286.0 Textilien, Bekleidung, Schuhe 8714.7 8611.5 8699.3 8846.2 5.9 2568.8 2015.4 2568.1 1966.3 674.4 683.3 832.1 5380.8 Papier und Papierwaren 4751.6 4748.2 4901.0 5049.5 3.4 1297.2 1308.9 1350.5 1274.7 448.2 410.7 397.1 3029.4 Leder, Kautschuk, Kunststoffe 4282.4 4453.1 4835.9 5198.8 3.5 1335.2 1284.7 1367.8 1404.2 478.0 495.9 479.0 3261.4 Chemikalien 27439.4 27489.4 29606.7 32796.5 22.0 8040.8 8556.9 8480.9 9334.4 2887.2 3455.5 2735.9 20596.8 Steine und Erden 2238.1 2307.4 2509.8 2620.0 1.8 701.4 696.7 609.5 729.0 255.2 260.2 257.3 1600.1 Metalle 9418.0 9789.9 11571.9 12367.2 8.3 3039.1 3139.7 3545.0 3783.1 1330.4 1306.5 1304.9 8654.0 Maschinen 26336.7 26009.6 27659.7 29972.3 20.1 7383.9 8240.4 7766.0 7619.0 2651.8 2587.2 2587.7 18041.4 Fahrzeuge 13713.8 14204.1 14349.8 14333.2 9.6 3224.0 3860.7 3762.7 4171.0 1437.8 1461.2 1307.5 9258.8 Präzisionsinstrumente, Uhren u. Bijouterie 9995.6 9210.7 9904.3 10785.9 7.2 2652.1 2898.7 3083.6 2941.7 977.6 1077.7 948.9 6999.6 Verschiedene übrige Waren 4532.3 4497.0 4675.2 4932.9 3.3 1210.0 1371.5 1252.2 1201.8 423.4 400.3 390.4 2851.3 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden Quelle: EZV/OZD nicht laufend revidiert. Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06, französisch: 031/322 66 54. Internet: www.zoll.admin.ch

B 3.4 Aussenhandel nach Ländern und Ländergruppen (Total 1)1)

%-Anteil In Mio.Fr. am Total In Mio.Fr. Mai Juni Juli Jan.-Juli 2002 2003 2004 2005 2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 2006 2006 2006 2006 Export total 135740.8 135472.2 146312.3 156977.3 100.0 38626.7 41403.6 42653.0 43433.3 14998.9 15094.6 14581.6 100878.4 Nach Ländern: Deutschland 28233.1 28707.1 30270.6 31180.8 19.9 7965.7 7852.7 8409.0 8730.9 3123.1 3035.2 2940.7 20154.0 Frankreich 12628.9 12047.0 12927.9 13497.8 8.6 3065.4 3528.0 3745.3 3669.6 1202.0 1359.9 1264.6 8785.4 Italien 12372.7 1566.1 13432.0 14514.3 9.3 3304.8 3724.4 4011.0 3781.1 1349.1 1281.9 1372.6 9186.0 Vereinigtes Königreich 6646.0 6343.4 6946.9 8005.5 5.1 2052.8 2134.5 2187.3 1968.9 698.0 676.6 681.4 4837.8 Niederlande 4146.7 4456.0 4435.9 5524.5 3.5 1411.7 1443.6 1534.1 1505.3 535.5 509.0 493.9 3533.2 USA 14822.2 14045.4 14451.9 16333.2 10.4 4017.5 4509.1 4270.1 4531.1 1489.7 1610.1 1540.3 10342.3 Japan 4909.7 5141.6 5333.5 5703.7 3.6 1442.9 1558.0 1450.3 1581.2 546.7 550.1 529.8 3561.3 Hongkong 3190.5 2840.6 3165.1 3172.4 2.0 791.6 906.3 784.0 921.2 322.0 312.2 270.1 1976.0 Singapur 1503.8 1345.7 1471.3 1604.1 1.0 388.9 488.2 435.8 429.5 139.1 163.6 171.4 1036.3 Nach Ländergruppen: Industrieländer 109006.6 108979.9 116338.0 125303.1 79.8 30757.8 32576.9 34062.7 34251.0 11878.4 11915.5 11581.8 80092.9 EU 85997.9 86637.6 92589.5 98735.8 62.9 24173.1 25388.0 27060.7 26854.7 9463.0 9333.7 9037.1 63149.0 Efta 567.0 541.2 562.9 653.7 0.4 166.3 184.1 189.6 189.7 64.7 64.4 53.3 432.3 Transformationsländer 4207.4 4876.6 5912.8 6726.3 4.3 1672.4 1937.5 1847.2 2136.6 726.9 728.4 666.6 4649.8 Entwicklungsländer 9538.6 8950.4 9783.1 10605.4 6.8 2527.4 2987.1 2940.0 2949.0 997.9 1015.5 990.2 6890.0 Opec 4115.9 3938.8 4218.0 4639.9 3.0 1029.7 1354.2 1373.6 1306.4 445.4 440.6 426.9 3117.7 Nicht ölexportierende 5072.5 4733.4 5236.5 5659.8 3.6 1429.3 1517.8 1470.3 1563.6 528.3 547.8 539.9 3573.9 Schwellenländer 12988.2 12665.3 14278.4 14342.5 9.1 3669.1 3902.1 3803.0 4096.8 1395.7 1435.2 1343.1 9245.7 Import total 128207.1 128595.5 136986.5 149094.3 100.0 36948.4 39534.2 40228.3 40759.1 13787.5 14159.2 13160.8 94799.5 Nach Ländern: Deutschland 40759.9 42053.8 45653.5 48884.1 32.8 12193.1 12917.0 13243.3 13293.5 4551.9 4603.8 4459.6 31213.5 Frankreich 14242.8 14986.9 14542.0 14928.1 10.0 3489.4 4055.0 3919.9 4112.7 1416.8 1403.9 1252.3 9462.7 Italien 13468.5 13989.4 15755.9 16413.9 11.0 4080.6 4380.2 4438.5 4613.7 1527.2 1682.9 1622.5 10801.8 Vereinigtes Königreich 5988.4 5235.2 5040.2 6337.7 4.3 1728.4 1813.2 1592.8 1380.7 523.2 451.7 538.3 3529.7 Niederlande 6701.0 6478.8 6951.1 7524.4 5.0 1855.8 1869.3 1984.9 2091.2 775.0 630.4 646.9 4739.7 USA 7270.0 6025.1 6268.1 6986.1 4.7 1738.1 1831.1 2167.1 2042.1 667.3 718.8 655.7 4869.7 Japan 2698.1 2757.9 2899.6 2762.8 1.9 670.9 617.8 711.5 685.5 215.6 215.8 171.0 1575.4 Hongkong 755.2 664.1 697.6 775.4 0.5 212.9 217.0 234.2 177.9 52.1 74.5 60.0 472.8 Singapur 249.5 271.7 280.3 299.6 0.2 78.5 80.1 89.0 85.6 28.3 31.3 28.4 205.1 Nach Ländergruppen: Industrieländer 115699.2 116801.1 123779.7 133891.7 89.8 32947.8 35360.5 35762.4 36593.6 12313.5 12742.4 11787.5 84746.5 EU 104721.5 106957.4 113368.7 122760.8 82.3 30227.5 32599.2 32515.5 33394.9 11288.2 11624.4 10783.9 77284.1 Efta 311.7 297.7 335.2 332.0 0.2 70.8 87.8 106.7 116.7 60.4 28.3 33.6 257.8 Transformationsländer 2802.3 3076.7 3608.6 4463.4 3.0 1246.5 1194.2 1245.6 1346.5 466.2 489.2 411.7 3036.3 Entwicklungsländer 5005.4 4532.3 5090.7 5803.1 3.9 1550.5 1656.4 1877.8 1539.8 565.3 482.5 517.2 3932.8 Opec 2221.6 2058.8 2408.0 3168.8 2.1 878.0 1076.7 1238.7 931.5 352.8 289.4 330.8 2492.6 Nicht ölexportierende 2697.5 2369.1 2572.9 2551.0 1.7 656.5 551.8 602.4 570.5 186.8 186.8 171.8 1351.2 Schwellenländer 4700.2 4185.4 4507.5 4936.1 3.3 1203.6 1323.0 1342.5 1279.2 442.5 445.0 444.5 3083.9 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden Quelle: EZV/OZD nicht laufend revidiert. Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06, französisch: 031/322 66 54. Internet: www.zoll.admin.ch

72 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 3.5 Zahlungsbilanz der Schweiz1) In Mrd. Fr.

2003 20042) 20053) 1/20053) 2/20053) 3/20053) 4/20053) 1/20064) Ertragsbilanz Saldo 58.1 60.5 67.7 15.6 18.6 14.3 19.1 17.9 Waren Saldo 4.3 6.7 3.0 -0.1 2.2 0.6 0.3 0.4 Spezialhandel, Saldo 6.9 9.3 7.9 1.3 3.1 1.7 1.9 2.8 Exporte 135.5 146.3 157.0 36.7 40.2 38.6 41.4 41.2 Importe -128.6 -137.0 -149.1 -35.5 -37.1 -36.9 -39.5 -38.4 Sonstiger Warenverkehr, Saldo -2.6 -2.6 -4.9 -1.3 -0.9 -1.1 -1.6 -2.6 Dienste Saldo 24.7 26.3 29.6 7.7 6.6 7.2 8.1 8.7 Fremdenverkehr, Saldo 2.3 2.2 2.2 1.6 0.2 0.0 0.4 1.6 Einnahmen 12.4 13.1 13.7 3.5 3.3 4.0 3.0 3.9 Ausgaben -10.1 -10.9 -11.6 -1.9 -3.1 -4.0 -2.6 -2.2 Bankkommissionen, Saldo 10.4 10.6 11.7 2.6 2.7 3.0 3.3 3.3 Sonstige Dienste, Saldo 12.0 13.5 15.7 3.4 3.7 4.2 4.4 3.8 Arbeits- und Kapitaleinkommen Saldo 36.3 34.9 46.4 10.0 11.5 9.4 15.4 10.6 Arbeitseinkommen, Saldo -9.7 -10.1 -10.3 -2.6 -2.6 -2.6 -2.6 -2.7 Kapitaleinkommen, Saldo 46.1 45.0 56.7 12.7 14.1 12.0 18.0 13.4 Einnahmen 83.5 87.7 125.4 26.8 29.1 35.3 34.3 28.2 Ausgaben -37.4 -42.6 -68.7 -14.1 -15.0 -23.3 -16.3 -14.8 Laufende Übertragungen Saldo -7.3 -7.4 -11.3 -2.1 -1.7 -2.9 -4.7 -1.9 Vermögensübertragungen Saldo -0.9 -1.7 -1.0 -0.2 -0.2 -0.2 -0.2 -0.5 Kapitalverkehr Saldo -36.2 -70.1 -86.4 -22.9 -11.3 -18.4 -33.8 -17.3 Direktinvestitionen Saldo 1.4 -30.8 -47.1 -9.7 -9.5 -14.4 -13.5 -18.9 Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland -20.8 -32.4 -65.5 -10.3 -14.8 -18.7 -21.7 -21.8 Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz 22.2 1.6 18.4 0.6 5.3 4.3 8.2 2.9 Portfolioinvestitionen Saldo -47.0 -49.7 -59.2 -19.6 -5.1 -21.9 -12.5 -46.1 Schweizerische Portfolioinvestitionen im Ausland -44.5 -53.3 -66.3 -18.9 -8.6 -22.9 -15.9 -46.1 Ausländische Portfolioinvestitionen in der Schweiz -2.5 3.6 7.2 -0.6 3.5 0.9 3.4 0.0 Übrige Investitionen Saldo 13.9 12.1 -2.2 9.6 -17.6 13.2 -7.4 46.2 Kredite der Geschäftsbanken, Saldo -6.8 16.9 1.9 -5.0 -8.3 14.8 0.5 43.3 Kredite der Unternehmen5), Saldo 6.1 -12.9 -0.5 4.6 -5.4 2.2 -1.9 11.0 Kredite der öffentlichen Hand, Saldo -0.1 0.4 0.1 0.0 0.0 0.0 0.1 0.0 Sonstige Investitionen, Saldo 14.8 7.7 -3.7 10.0 -3.8 -3.8 -6.1 -8.2 Währungsreserven -4.5 -1.8 22.0 -3.2 20.9 4.7 -0.3 1.5 Restposten -21.0 11.3 19.7 7.6 -7.1 4.3 14.9 -0.1

1) Ein Minus bedeutet in der Ertragsbilanz einen Überschuss der Importe über die Exporte, bei den übrigen Positionen einen Kapitalexport. Quelle: SNB Abweichungen zwischen Aggregaten bzw. Salden und Summen der Komponenten sind durch das Runden der Zahlen bedingt. Internet: www.snb.ch 2) Revidiert. 3) Provisorisch. 4) Schätzung. 5) Konzernkredite sind unter Direktinvestitionen ausgewiesen.

B 3.6 Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland1)

In Mio. Fr. Personalbestand im Ausland Kapitalbestand am Jahresende (Buchwert) Kapitalexporte2) am Jahresende 2001 2002 2003 20043) 2001 2002 2003 20043) 2001 2002 2003 20043) Total 418090 400706 418563 448614 30916 12785 20795 33373 1725220 1832673 1808938 1869298 EU4) 173574 173621 176861 197818 11698 7841 6524 15825 768126 801513 758999 851440 Deutschland 27630 27669 26366 24019 5696 247 304 41 215655 225575 218267 214590 Frankreich 17495 20155 20273 22590 -1582 985 -1873 3220 137373 149648 158648 159999 Vereinigtes Königreich 32852 34921 37756 46753 769 363 741 5413 119606 126093 105788 103679 Übriges Europa 34293 33093 37416 31876 1763 2433 2912 -248 111525 151563 151655 89429 Nordamerika 104678 82108 83334 85662 9679 3642 6769 8879 339827 335872 327624 327727 Kanada 4077 2848 2952 1074 108 307 353 3141 28859 29656 30818 29685 Vereinigte Staaten 100601 79260 80382 84588 9571 3336 6416 5738 310968 306217 296806 298042 Mittel- und Südamerika 64039 65778 74083 85561 6254 -1162 3753 2986 161776 160243 180203 196938 Offshore Finanzzentren5) 45584 48539 54999 67327 5595 -440 3943 1839 7566 6666 6212 7268 Asien 33321 37080 32374 34745 1416 86 128 5158 250249 281397 283620 295746 China (Volksrepublik) 2061 1911 2404 2682 181 -64 -188 202 40496 54514 60164 68587 Hongkong 3628 3691 3942 2980 5 -363 101 -149 14901 16553 16770 16790 Indien 567 620 628 729 139 76 140 165 20274 20979 21481 22469 Japan 4271 7261 7239 7722 741 -481 -165 1039 29344 35734 35134 36295 Singapur 13055 14410 9045 11013 -519 1050 -202 3683 18898 21018 16679 16018 Afrika 4403 3496 3305 2586 143 -489 -248 -372 63736 71198 74204 69377 Ozeanien 3782 5531 11191 10367 -37 433 957 1144 29981 30887 32633 38641

1) Erweiterung des Erhebungskreises im Jahr 2004 und die Ländergliederung entspricht der Geonomenklatur Eurostat. Quelle: SNB 2) Ein Minuszeichen (-) bedeutet einen Kapitalrückfluss in die Schweiz (Desinvestition). Internet: www.snb.ch 3) Provisorische Werte. 4) Bis 2003 EU15, ab 2004 EU25. 5) Amerikanische Jungferninseln, Anguilla, Antiquea und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Bermuda, Brititsche Jungferninseln, Dominica, Grenada, Jamaica, Kaimaninseln, Montserrat, Niederländische Antillen, Panama, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Turks- und Caicos-Inseln.

73 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 3.7 Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz1) In Mio. Fr. Kapitalbestand am Jahresende (Buchwert) K apitalimporte2) 2001 2002 2003 20043) 2001 2002 2003 20043) Total 148887 173085 200357 221713 14945 9783 22224 932 EU4) 89721 99680 112101 124607 11385 7976 14125 -3956 Deutschland 15976 15696 16327 17833 -1425 -321 -21 -317 Frankreich 11364 14145 13797 16011 944 2685 939 694 Niederlande 35766 35752 41637 48137 7505 297 6025 -2731 Übriges Europa5) 1142 798 1906 2017 34 -786 34 110 Nodamerika 53193 67544 81825 91297 2869 3075 7213 6736 Kanada 1788 1813 1758 1967 -454 193 290 -175 Vereinigte Staaten 51405 65731 80067 89330 3323 2883 6923 6911 Mittel- und Südamerika 1577 1926 1953 1390 119 32 932 -1430 Offshore Finanzzentren 1261 1622 1649 27 137 43 941 -1966 Asien, Afrika, Ozeanien 3254 3137 2572 2402 538 -515 -79 -529 Israel 764 469 487 509 14 -310 26 33 Japan 1637 1346 1102 1081 278 -291 -263 -229

1) Erweiterung des Erhebungskreises im Jahr 2004 und die Ländergliederung entspricht der Geonomenklatur Eurostat. Quelle: SNB 2) Ein Minuszeichen (-) bedeutet einen Kapitalrückfluss in die Schweiz (Desinvestition). Internet: www.snb.ch 3) Provisorische Werte. 4) Bis 2003 EU15, ab 2004 EU25. 5) Bis 2003 inkl. Baltische Staaten, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern.

B 3.8 Auslandvermögen der Schweiz In Mio. Fr. 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Aktiven am Jahresende 989785 1246565 1471222 1646967 1984329 2231718 2213905 2096556 2184685 2237112 Direktinvestitionen 163922 190638 240655 253596 311258 381911 425280 406804 423706 444740 Portfolioinvestitionen 399270 484462 557063 646297 807264 820670 820181 722060 813312 857765 Übrige Aktiven (ohne Währungsreserven) 370605 505674 602797 678108 793521 941260 881392 880319 859289 849853 Währungsreserven 55987 63795 68710 68966 70287 87877 87052 85370 86375 84754 Passiven am Jahresende 640238 791089 1020096 1154692 1410539 1711225 1618018 1508522 1595413 1638611 Direktinvestitionen 65651 72596 86618 99101 121561 142055 148887 173085 200159 204857 Portfolioinvestitionen 239975 273831 397013 486691 543049 673331 586605 486163 556790 589510 Übrige Passiven 334612 444663 536466 568900 745928 895839 882527 849314 838503 844244 Währungsreserven ------Nettovermögen 349546 453479 449129 492275 571791 520492 595887 586032 587269 598500 Direktinvestitionen 98272 118042 154037 154494 189696 239856 276393 233719 223547 239883 Portfolioinvestitionen 159295 210632 160050 159606 264215 147339 233576 235898 256521 268255 Saldo übrige (übrige Aktiven minus übrige Passiven) 35993 61011 66332 109209 47593 45421 -1134 31045 20826 5609 Währungsreserven 55987 63795 68710 68966 70287 87877 87052 85370 86375 84754

Quelle: SNB Internet: www.snb.ch

B 3.9 Exportrisikogarantie (ERG) In Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2003 2004 2005 1996 2000 2003 2004 2005 Garantiesumme Neugarantien 3067 6959 2007 1885 2149 3124 2201 2338 1513 -34.0 28.6 12.8 6.2 -35.3 Gesamtengagement1) 8465 25283 14123 8296 6367 8345 8965 8611 7840 7.2 23.1 5.3 -3.9 -9.0 Saldo der Jahresrechnung2) 98 -25 -195 -96 - - 224 422 274 - - 34.1 88.4 -35.1 Forderungen aus Konsolidierungsabkommen1) 57 171 721 2437 3137 2602 2656 2529 2074 -0.0 2.2 0.7 -4.8 -18.0 Bundesvorschuss1) - - 794 1931 1728 550 150 - - 8.7 -15.4 -53.8 - -

1) Stand Jahresende. Quelle: Seco 2) Ab 1986 Forderungen aus Konsolidierungsabkommen in der Bilanz aktiviert. Info-Telefon: 031/324 08 95

74 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 4 Geld-, Kapital- und Devisenmarkt

B 4.1 Geldmenge1) Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode

In Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode April Mai Juni Juli April Mai Juni Juli 2005 2006 2006 2006 2006 2003 2004 2005 2006 2006 2006 2006 Notenbankgeldmenge 41871 42656 43924 43405 42289 5.3 3.2 0.4 4.2 3.1 1.3 0.8 Saisonbereinigte Notenbankgeldmenge 41877 42543 44077 43700 42621 5.3 3.2 0.4 2.3 5.6 4.7 2.7 Geldmenge Bargeldumlauf 34394 34978 34937 34937 34762 1.3 1.4 2.1 3 2.8 2.9 2.5 Sichteinlagen 153273 149027 146845 146800 148222 35.7 7.7 -5.2 1.6 0.2 -3.9 -2.9 Einlagen auf Transaktionskonti2) 96959 101242 99229 97441 96551 11.4 3.2 4.2 5.0 3.4 1.3 -0.2 Geldmenge M1 284625 285247 281011 279178 279535 21.9 5.5 -1.3 2.9 1.6 -1.3 -1.3 Spareinlagen3) 207693 203541 201909 199683 197832 11.7 2.8 0.3 -2.6 -3.2 -3.7 -4.3 Geldmenge M2 492318 488788 482920 478861 477367 17.4 4.3 -0.7 0.6 -0.5 -2.3 -2.6 Termineinlagen 95474 116349 117367 115177 119993 -28.9 -4.1 42.7 23.0 21.7 19.9 17.3 Geldmenge M3 587792 605137 600287 594038 597360 8.3 3.2 4.5 4.2 3.1 1.3 0.8

1) Neue Definition 1995. 2005: provisorische Zahlen. Quelle: SNB 2) Einlagen auf den Spar- und Depositenkonti, die vor allem Zahlungszwecken dienen. Internet: www.snb.ch 3) Einlagen auf Spar- und Depositenkonti minus die unter diesen Positionen enthaltenen Einlagen zu Zahlungszwecken ./. Vorsorgegelder.

B 4.2 Schweizerische Nationalbank Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode

In Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2004 2005 Juni 2006 Juli 2006 2005 März 06 April 06 Mai 06 Juni 06 Juli 06 Bilanzsumme 117908.8 108970.9 103753.9 101921.3 8.2 -6.6 -8 -5.5 -2.8 4.4 Aktiven1) Gold und Forderungen aus Goldgeschäften 21639.2 28050.2 31279.1 31238.9 -22.9 48.4 48.6 48.4 34.1 34.4 Devisenanlagen 60708.0 46585.5 43785.4 43614.5 30.3 -28.6 -28.2 -21.2 -10.3 -1.9 Reserveposition beim IWF 2035.1 1079.8 720.2 717.8 88.5 -64.1 -60.7 -59.6 -62.1 -62.7 Internationale Zahlungsmittel 80.1 78.9 37.5 3.7 1.5 155.8 23.2 119.5 278.8 -87.0 Währungshilfekredite 291.3 270.2 196.7 192.7 7.8 -33.7 -32.7 -28.1 -33.6 -31.5 Forderungen aus Repogeschäften in CHF 24502.7 26198.6 21503.5 20081.0 -6.5 10.7 -1.2 -11.7 -16.0 -4.4 Lombardvorschüsse 6.6 ------Inländische Wertschriften 7405.4 5734.4 5304.3 5205.2 29.1 -9.2 -6.5 -5.6 -8.4 -8.5 Übrige Aktiven 1240.3 990.6 927.3 867.5 25.2 -14.7 -7.2 -10.3 -9.8 -11.4 Passiven1) Notenumlauf 39719.3 41365.5 38293.1 38315.0 -4.0 2.7 3.7 3.4 1.8 2.4 Sichtverbindlichkeiten: Girokonten inländ./ausländ. Banken, Verbindlichkeiten gegenüber dem Bund 9025.9 9462.9 8045.9 6547.2 -4.6 21.6 -11.5 -34.1 -35.0 -20.2 Übrige Sichtverbindlichkeiten 165.0 168.9 208.2 228.0 -2.3 -6.1 1.7 2.3 -12.9 10.0 Übrige Passiven 68990.5 57972.5 57206.7 56831.1 19.0 -14.3 -13.8 -6 1.3 9.8

1) Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen. Quelle: SNB Internet: www.snb.ch

B 4.3 Kredittätigkeit im Inland1) Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode

%-Anteil Beanspruchungs- Veränderung in % gegenüber In Mio. Fr. am Total quote3) Vorjahresperiode Vormonat 2003 2004 2005 Juni 2006 Juni 2006 2005 Juni 2006 2005 Juni 2006 April 2006 Mai 2006 Juni 2006 Stand der bewilligten Kredite 715378 749432 788929 813100 100.0 ...... 5.3 5.2 0.2 0.3 0.5 davon Baukredite 12182 13564 13543 13729 1.7 ...... -0.2 1.7 -2.0 2.2 1.7 Hypothekarforderungen2) 505825 531834 558909 571916 70.3 ...... 5.1 4.9 0.3 0.5 0.3 Stand der beanspruchten Kredite 610597 633240 659891 680561 100.0 -16.4 -16.3 4.2 4.6 0.4 0.2 0.4 davon Baukredite 5306 5299 5107 4632 0.7 -62.3 33.7 -3.6 -8.3 -8.1 0.5 1.1 Hypothekarforderungen2) 489388 516617 541992 553967 81.4 -3.0 96.9 4.9 4.7 0.2 0.5 0.4

1) Gemäss Kreditstatistik, inländische Bankstellen. Quelle: SNB 2) Hypothekaranlagen sowie feste Vorschüsse gegen hypothekarische Deckung. Internet: www.snb.ch 3) Anteil der beanspruchten an den bewilligten Krediten in %.

75 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 4.4 Banken Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode

%-Anteil Veränderung in % gegenüber In Mio. Fr. am Total Vorjahresperiode Vormonat Bilanz 2004 2005 Mai 2006 Juni 2006 Juni 2006 2005 Juni 2006 April 2006 Mai 2006 Juni 2006 Bilanzsumme von 252 Banken1) 2484720 2842902 3051194 3046340 100.0 -12.6 10.5 1.8 -0.4 -0.2 Aktiven 252 Banken Forderungen gegenüber Banken auf Sicht 74425 80129 104414 95669 3.1 -7.1 14.8 5.9 22.9 -8.4 auf Zeit 644517 745943 831019 769095 25.2 -13.6 6.6 2.0 -0.3 -7.5 Forderungen gegenüber Kunden 393561 465545 494890 586599 19.3 -15.5 32.3 -0.9 -1.1 18.5 Hypothekarforderungen 584047 630119 633728 633908 20.8 -7.3 4.4 -0.4 0.4 0.0 Monatsbilanzen Aktiven nach Währungen total CHF 1004963 1033759 1089562 1069053 35.1 -2.8 4.0 2.1 0.2 -1.9 USD 722040 923467 991817 1021582 33.5 -21.8 19.2 3.5 -3.2 3.0 EUR 320877 394288 426567 432932 14.2 -18.6 17.9 -0.9 -0.2 1.5 Übrige Währungen 394108 444058 482834 463757 15.2 -11.2 -0.3 -1.3 5.7 -4.0 Aktiven im Inland 948051 982967 1037230 1017923 33.4 -3.6 5.6 2.4 -1.5 -1.9 Aktiven im Ausland 1536669 1859935 2013964 2028417 66.6 -17.4 13.2 1.5 0.2 0.7 Kredite2) Inland total 701991 732654 751429 755040 24.8 -4.2 4.5 0.4 0.2 0.5 Ausland total 274886 362379 367440 464849 15.3 -24.1 41.9 -2.5 -3.6 26.5 Passiven 252 Banken Verpflichtungen gegenüber Banken auf Sicht 71527 79686 106016 88998 2.9 -10.2 8.0 5.8 1.7 -16.1 auf Zeit 655329 732482 795062 825073 27.1 -10.5 13.8 3.1 -0.7 3.8 Verpflichtungen gegenüber Kunden 349007 360141 356285 352960 11.6 -3.1 -0.7 0.3 -0.8 -0.9 in Sparform 255080 ...... in Anlageform 93926 ...... Übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden auf Sicht 256402 293372 305973 304470 10.0 -12.6 5.9 1.6 0.2 -0.5 auf Zeit 435102 557519 616957 629384 20.7 -22.0 24.2 -2.4 2.4 2.0 Kassenobligationen 27895 27368 29491 29917 1.0 1.9 7.4 1.1 3.0 1.4 Anleihen und Pfandbriefdarlehen 178861 233654 241712 260555 8.6 -23.5 40.0 0.2 -0.2 7.8 Monatsbilanzen Passiven nach Währungen total CHF 1025270 1080617 1117342 1094627 35.9 -5.1 3.7 1.0 0.4 -2.0 USD 704687 859519 935157 951083 31.2 -18.0 18.0 3.1 -3.2 1.7 EUR 347159 414496 479444 487911 16.0 -16.2 26.7 6.2 -1.6 1.8 Übrige Währungen 366466 444078 463917 459984 15.1 -17.5 -2.0 -4.7 6.7 -0.8 Passiven im Inland 1089016 1168877 1213561 1187690 39.0 -6.8 4.7 0.4 0.5 -2.1 Passiven im Ausland 1395704 1674025 1837633 1858650 61.0 -16.6 14.6 2.7 -0.9 1.1 Treuhandaktiven total 319071 389312 386262 390603 12.8 -18.0 13.7 0.0 0.2 1.1 Aktiven im Inland 2551 2478 2385 2799 0.1 2.9 10.5 1.1 -4.5 17.4 Aktiven im Ausland 316520 386834 383876 387804 12.7 -18.2 13.8 0.0 0.3 1.0 Treuhandpassiven total 319071 389311 386262 390603 12.8 -18.0 13.7 0.0 0.2 1.1 Passiven im Inland 53892 67094 71228 71113 2.3 -19.7 17.4 -0.7 2.5 -0.2 Passiven im Ausland 265179 322217 315034 319490 10.5 -17.7 12.9 0.1 -0.3 1.4 1) Bankstellen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sowie die Filialen im Ausland. Nur Unternehmen, deren Bilanz- und Treuhandgeschäft Quelle: SNB mindestens 150 Mio. Franken beträgt. Erhebungsstufe: Unternehmung. Internet: www.snb.ch 2) Forderungen gegenüber Kunden und Hypothekarforderungen. Ohne Edelmetalle, Leih- und Repogeschäfte.

B 4.5 Geld- und Kapitalmarktsätze In %

2001 2002 2003 2004 2005 Febr. 2006 März 2006 April 2006 Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 Aug. 2006 Sondersatz Engpassfinanzierungsfazilität1) 3.75 2.75 2.25 2.51 2.52 2.89 3.05 3.11 2.97 3.25 3.28 ... Dreimonatsdepots bei Grossbanken2) 2.53 0.90 0.21 0.25 0.52 0.78 0.90 0.99 1.10 1.18 1.25 1.30 Spareinlagen Kantonalbanken2) 1.50 1.18 0.63 0.51 0.48 0.46 0.46 0.46 0.46 0.46 0.48 0.49 Kassenobligationen Grossbanken2) 2.95 2.57 1.65 1.88 1.62 1.89 1.89 2.13 2.13 2.25 2.25 2.39 Neue Hypotheken Kantonalbanken 1. Rang2),3) 4.30 3.93 3.27 3.20 3.12 3.03 3.03 3.03 3.03 3.03 3.03 3.03

1) Bis 30. April 2004 Lombardsatz. Quelle: SNB 2) Jahr: Durchschnitt aus Monatswerten, Anfang Monat. Internet: www.snb.ch 3) Wohnbau und Landwirtschaft.

76 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 4.6 Emissionen

%-Anteil In Mio. Fr. am Total In Mio. Fr. Emissionswert 2003 2004 2005 2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 Öffentlich aufgelegte Anleihen schweizerischer Schuldner1),2) 31973.6 32088.8 21926.2 100.0 4962.7 5778.4 7218.6 7277.0 Bund 16955.6 16547.3 6591.0 30.1 1097.5 1790.6 2485.3 2162.2 Kantone 3247.1 3565.4 1208.8 5.5 - - - - Gemeinden 595.4 504.0 828.0 3.8 452.1 - 402.6 - Kraft-, Gas-, Wasserwerke 736.3 100.4 632.5 2.9 - 380.7 402.2 - Industrie - 175.0 302.3 1.4 - - - - Warenhandel, Vermittlung 328.2 452.4 252.2 1.2 - - - - Banken 2615.3 4245.5 3646.0 16.6 1155.3 1107.7 1186.4 1862.3 Pfandbriefinstitute 4070.9 3899.0 5440.8 24.8 1151.8 2270.3 1544.0 1896.4 Holdinggesellschaften 749.4 1660.7 893.5 4.1 442.5 150.0 - 150.0 Übrige 2675.5 939.2 2131.0 9.7 663.6 79.1 1198.1 1206.1 Rückzahlungen schweizerischer Anleihen 24341.0 24412.7 22790.6 ... 7252.3 4563.2 4917.7 9323.6 Nettobeanspruchung des Marktes durch schweizerische Anleihen 7632.6 7676.1 -864.4 ... -2289.5 1215.2 2300.9 -2046.6 Öffentlich aufgelegte schweizerische Aktienemissionen1),2) 5295.4 5130.9 4318.7 ... 111.9 3443.1 - 3578.9 Rückzahlungen schweizerischer Aktien 3985.1 7646.4 9150.9 ... 2912.8 3981.3 588.5 567.8 Nettobeanspruchung des Marktes durch schweizerische Aktien 1310.3 -2515.4 -4832.2 ... -2800.8 -538.2 -588.5 3011.1 Total schweizerische Emittenten, netto1) 8942.9 5160.7 -5696.6 ... -5090.3 677.0 1712.4 964.5 Öffentlich aufgelegte Anleihen ausländischer Schuldner1) 48486.9 34931.4 55011.2 ... 13109.0 13825.1 19398.2 16932.1 Rückzahlungen Anleihen ausländischer Schuldner 34381.6 25764.7 39170.0 ... 10300.0 8275.0 14062.0 7412.0 Nettobeanspruchung des Marktes durch ausländische Anleihen 14105.3 9166.7 15841.2 ... 2809.0 5550.1 5336.2 9520.1 Total Emissionen, netto1) 23048.2 14327.4 10144.6 ... -2281.3 6227.1 7048.6 10484.6

1) Ohne Gewähr für Vollständigkeit. Quelle: SNB 2) Nach Liberierungsdatum. Internet: www.snb.ch

B4.7 Swiss Performance Index der Börse Schweiz

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Gesamtindex (mit Dividenden-Reinvestitionen)1) 908.3 1052.8 1238.6 1867.8 1725.5 2123.4 2511.9 3898.2 4497.1 5022.9 5621.1 4382.9 3245.5 3961.6 4234.6 Namenaktien1) 1117.5 1347.4 1602.9 2267.5 2082.9 2523.6 3150.8 5222.7 6060.3 6526.6 7517.9 5981.8 4364.9 5276.7 5593.6 Inhaberaktien und PS1) 812.2 918.9 1073.5 1694.0 1569.0 1954.4 2176.1 3084.4 3602.9 4403.6 4513.9 3271.2 2583.4 3313.9 3668.7 Banken2) … … … … … … … … … … 1297.9 1183.7 955.5 1209.9 1354.7 Finanzdienstleistungen2) … … … … … … … … … … 1070.9 765.6 359.6 510.3 622.9 Versicherungen2) … … … … … … … … … … 1175.7 939.9 478.8 490.7 484.7 Nahrungsmittel und Getränke2) … … … … … … … … … … 1305.9 1239.3 1044.5 1135.4 1132.1

1) 1.6.1987= 1000 Quelle: SNB 2) 1.1.2000= 1000 Internet: www.snb.ch

77 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 4.8 Devisen- und Goldmarkt

Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Devisenkurse1) Interbankhandel (Ankauf 11 Uhr) 2002 2003 2004 2005 2005 2006 2006 2006 2006 2006 2006 CHF/USD 1 USD 1.56 1.35 1.24 1.25 1.30 1.28 1.30 1.30 1.28 1.22 1.23 CHF/GBP 1 GBP 2.33 2.20 2.27 2.26 2.28 2.26 2.28 2.28 2.27 2.28 2.27 CHF/JPY 100 JPY 1.24 1.16 1.15 1.13 1.10 1.11 1.11 1.11 1.10 1.09 1.07 CHF/EUR 1 EUR 1.47 1.52 1.54 1.55 1.55 1.55 1.56 1.57 1.57 1.56 1.56 Reale und nominelle Wechselkursindizes1,2) Real total Index 101.3 101.0 100.1 98.7 97.4 97.7 96.9 96.4 96.3 98.0 97.9 Europa Index 104.6 100.6 97.6 96.3 95.8 96.1 95.4 94.9 94.7 95.4 95.3 Euro-Währungsgebiet Index 105.9 101.1 98.3 97.2 96.8 96.7 96.4 95.2 95.2 96.3 96.0 Nordamerika Index 84.8 95.5 100.9 98.1 93.1 94.3 92.4 91.8 93.2 97.7 96.6 Asien Index 102.4 114.1 118.8 119.1 118.0 117.7 116.8 116.0 117.8 120.8 121.3 Australien Index 94.6 89.7 84.5 80.2 77.8 78.3 77.8 79.3 80.3 81.6 83.3 Deutschland Index 107.6 103.5 101.0 100.0 99.3 99.5 98.9 98.1 98.2 99.4 99.1 Frankreich Index 107.1 101.9 99.0 98.2 98.2 98.0 97.4 96.3 97.3 97.0 96.5 Italien Index 104.3 98.7 95.8 94.8 94.6 94.1 93.7 92.7 92.8 93.8 93.6 Grossbritannien Index 94.3 98.0 92.6 91.6 90.4 91.6 90.5 90.2 90.6 89.8 90.0 USA Index 84.6 96.1 102.2 99.9 94.9 96.1 94.2 93.5 95.1 99.8 98.7 Japan Index 104.9 113.3 115.4 118.9 122.7 121.5 122.4 121.4 123.7 124.0 125.9 Nominal total Index 105.3 106.8 107.1 106.7 105.7 106.0 105.0 104.5 104.7 106.7 106.6 Goldkurs 3) CHF/kg 15422 15646 16199 17992 21587 23434 23410 24331 25657 25266 23648 USD/Unze 311.54 366.13 408.20 447.7 511.9 569.1 553.9 582.3 637.2 650.5 598.3

1) Jahresmittel, Monatsmittel. Quelle: SNB 2) Gegenüber 24 Handelspartnern. Index Januar 1999 = 100. Internet: www.snb.ch 3) Monatsende.

B 5 Preise

B 5.1 Konsumentenpreise ausgewählter Warengruppen

Inde x (Dezember 2005 = 100) Veränderung in % gegenüber Gewichtung in % Jahresmittel Vorjahresperiode Vormonat 2006 2005 Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 2005 Juli 2006 Juli 2006 Totalindex 99.5 101.1 101.0 100.4 1.2 1.4 -0.7 Bedarfsgruppen Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 10.998 101.3 101.1 101.5 101.2 -0.7 0.1 -0.3 Alkoholische Getränke und Tabak 1.962 99.0 100.1 100.1 100.1 4.7 0.6 0.0 Bekleidung und Schuhe 4.259 91.9 102.2 102.2 85.1 -0.1 2.8 -16.8 Wohnen und Energie 25.175 98.8 101.6 101.5 101.8 3.0 3.1 0.3 Hausrat und laufende Haushaltführung 4.335 100.4 100.7 100.7 100.7 0.0 0.0 0.0 Gesundheitspflege 16.719 100.1 100.5 100.5 99.9 0.6 -0.4 -0.6 Verkehr 10.286 99.0 102.6 102.4 103.3 3.4 4.5 0.9 Nachrichtenübermittlung 2.636 105.2 97.9 97.9 97.9 -5.7 -2.8 0.0 Freizeit und Kultur 9.242 99.7 99.7 99.5 99.5 -0.6 0.0 0.0 Erziehung und Unterricht 0.663 99.0 100.0 100.0 100.0 1.1 1.6 0.0 Restaurants und Hotels 9.009 100.1 101.3 101.3 101.2 1.1 1.2 -0.1 Sonstige Waren und Dienstleistungen 4.716 100.0 100.9 100.9 100.9 0.9 1.0 0.0 Waren 43.702 98.9 101.3 101.2 99.5 1.4 1.5 -1.7 Nichtdauerhafte Waren 27.464 99.3 101.6 101.6 101.5 2.6 2.0 -0.1 Semidauerhafte Waren 7.930 95.4 100.9 100.9 91.7 -0.3 1.5 -9.1 Dauerhafte Waren 8.308 100.6 100.6 100.2 100.1 -1.4 -0.3 -0.2 Dienstleistungen 56.298 99.9 100.9 100.9 101.0 1.0 1.4 0.1 Private Dienstleistungen 46.315 99.9 100.9 101.0 101.0 0.9 1.4 0.0 Öffentliche Dienstleistungen 9.983 99.8 100.8 100.8 101.3 1.5 1.3 0.5 Herkunft der Güter Inland 73.372 100.0 100.8 100.9 100.8 0.6 1.0 -0.1 Ausland 26.628 97.9 101.7 101.5 99.3 2.7 2.8 -2.3

Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 69 00 Internet: www.statistik.admin.ch

78 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 5.2 Produzenten- und Importpreisindex, Baupreisindizes

Index (Mai 2003 = 100) Veränderung in % gegenüber Gewichtung in % Juni 2006 Juli 2006 Vorjahresmonat Dez. 2005 Vormonat Preisindex Gesamtangebot: Total1) 100.0000 104.8 105.0 2.9 2.3 0.2 Preisindex Gesamtangebot im Inland: Total2) 100.0000 105.9 106.2 3.5 2.9 0.3 Produzentenpreisindex: Total 100.0000 104.4 104.5 2.6 1.7 0.1 Produktgruppen Land- und forstwirtschaftliche Produkte 3.8087 99.8 100.4 2.0 2.1 0.6 Landwirtschaftliche Produkte 3.6113 100.1 100.6 1.8 1.9 0.5 Forstwirtschaftliche Produkte 0.1974 93.6 96.6 6.1 6.9 3.2 Natursteine, Sand und Kies 0.8051 102.5 102.5 1.6 1.4 0.0 Verarbeitende Produktion3) 90.8214 104.9 105.0 2.6 1.8 0.1 Nahrungsmittel, Tabakwaren 11.9663 103.2 103.4 0.4 0.7 0.2 Textilien, Bekleidung 1.9905 103.2 103.2 1.4 1.1 0.0 Holz, Holzprodukte 2.8210 101.7 102.0 0.9 -0.3 0.3 Papier, Papierprodukte, Druckereierzeugnisse 5.3645 99.8 99.8 0.1 0.6 0.0 Mineralölprodukte 1.4418 155.8 159.1 13.3 9.8 2.1 Chemische Produkte 16.7734 97.1 97.1 -0.7 -1.3 0.0 Gummi- und Kunststoffprodukte 2.8696 106.9 106.9 2.7 1.8 0.0 Produkte aus Glas, Keramik, Steinen, Erden 2.0203 104.8 105.0 2.3 2.1 0.2 Metall, Metallprodukte 9.3864 115.4 115.3 8.8 6.3 -0.1 Maschinen 14.0547 102.5 102.5 1.2 1.0 0.0 Elektrotech. und feinmech. Produkte, Uhren 18.3367 106.4 106.5 3.5 2.5 0.1 Fahrzeuge, Fahrzeugteile 1.8960 106.8 106.8 2.9 1.3 0.0 Möbel und sonstige Produkte, Rückgewinnung 1.7279 116.9 117.5 15.6 8.2 0.5 Energieversorgung 4.5648 98.2 98.4 2.9 1.1 0.2 Inlandabsatz 53.6175 106.1 106.4 3.4 2.5 0.2 Export 46.3825 102.4 102.4 1.6 0.9 0.0 Land- und forstwirtschaftliche Produkte 3.8087 99.8 100.4 2.0 2.1 0.6 Vorleistungsgüter 29.9727 106.2 106.3 4.9 3.5 0.1 Investitionsgüter 26.6196 104.4 104.4 1.6 1.1 0.0 Gebrauchsgüter 7.2910 103.6 103.6 2.8 2.0 0.0 Verbrauchsgüter 26.3014 101.4 101.5 0.1 -0.3 0.1 Energie 6.0066 112.0 113.0 6.2 3.9 0.8 Importpreisindex: Total 100.0000 105.7 106.0 3.5 3.4 0.3 Landwirtschaftliche Produkte 2.5236 100.4 102.8 -0.4 -2.1 2.4 Vorleistungsgüter 31.9865 113.3 113.5 7.2 6.4 0.2 Investitionsgüter 34.0702 91.8 91.9 -0.8 -0.2 0.0 Gebrauchsgüter 5.6207 93.7 93.7 -1.8 0.0 0.0 Verbrauchsgüter 21.6882 101.4 101.4 1.2 1.1 0.0 Energie 4.1108 202.5 207.9 17.9 15.8 2.7 Index Veränderung in % gegenüber Vorjahr Schweizerischer Baupreisindex4) April 2005 Okt. 2005 April 2006 April 2005 Okt. 2005 April 2006 Baugewerbe insgesamt 111.1 112.6 113.9 2.6 1.9 2.5 Hochbau total 109.6 110.6 112.1 2.7 1.9 2.2 Neubau von Bürogebäuden 111.9 112.6 114.4 2.7 1.9 2.3 Neubau von Mehrfamilienhäusern 109.0 110.1 111.3 3.0 1.7 2.1 Neubau von Mehrfamilienhäusern aus Holz5) 102.1 102.9 104.4 2.3 1.4 2.1 Renovation von Mehrfamilienhäusern 109.6 110.7 112.2 2.4 2.1 2.4 Tiefbau total6) 115.8 118.7 119.8 2.1 2.1 3.5 Neubau von Strassen 113.3 115.8 117.4 1.4 2.1 3.6 Neubau von Unterführungen7) 102.4 105.3 105.8 2.9 2.1 3.4 Regionale Baukostenindizes Stadt Zürich8) 100.0 ... 101.6 ...... 1.6 Stadt Bern9) 126.7 127.8 129.8 2.0 0.9 2.4 Kanton Genf10) 102.7 102.1 104.3 ...... 1.6

1) Total von Produzenten- (Anteil: 65,8169%) und Importpreisindex (Anteil: 34,1831%). Quellen: Produzenten- und Importpreisindex, BFS Info-Telefon: 032/713 69 95 2) Total von Produzentenpreisindex Inlandabsatz (Anteil: 50,7959%) und Import- Schweizerischer Baupreisindex, BFS Info-Telefon: 032/713 62 81 preisindex (Anteil: 49,2041%). Statistische Ämter der Städte Zürich, Bern Internet: www.statistik.admin.ch 3) Im Folgenden ohne Leder/Schuhe. Statistisches Amt des Kantons Genf 4) Oktober 1998 = 100. 5) April 2003 = 100. 6) Für die Aggregation wurde der Teilindex «Neubau von Unterführungen aus Stahlbeton» auf Oktober 1998 umbasiert. 7) April 2001 = 100. 8) April 2005 = 100. 9) April 1987 = 100. 10) April 2003 = 100.

79 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 6 Öffentliche Finanzen

B 6.1 Finanzen der öffentlichen Hand

In Mio. Fr. Durchschnittliche jährliche Veränderung in % Schätzung Budget 1970- 1980- 1990- 2001/ 2002/ 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 1980 1990 1995 2002 2003 Einnahmen1) Total2) 83161 103555 131491 130881 134560 129814 133827 135091 8.9 6.0 4.5 2.8 -3.6 Bund3) 30837 36162 51994 49440 51431 47511 48945 51018 7.4 6.6 3.2 4.0 -7.6 Kantone 39264 50147 62818 65191 66290 65731 67600 66800 8.9 6.1 5.0 1.7 -0.8 Gemeinden6) 29423 37587 42068 43033 43651 44123 44850 45200 10.2 5.7 5.0 1.3 1.1 Ausgaben1) Total2) 86614 111054 123611 129966 134253 135811 139338 141532 8.8 6.2 5.1 3.3 1.2 Bund3) 31616 40856 48208 51140 51927 51284 52656 54059 8.4 5.9 5.3 1.5 -1.2 Kantone 41116 52111 60194 63899 66591 67946 69000 69500 8.7 6.5 4.9 4.2 2.0 Gemeinden6) 30245 38427 40599 41709 42498 44131 45250 45900 9.2 6.3 4.9 1.9 3.8 Saldo1) Total2) -3453 -7499 7879 915 357 -5997 -5511 -6441 - - - - - Bund3) -779 -4695 3786 -1700 -496 -3773 -3711 -3041 - - - - - Kantone -1852 -1964 2624 1291 -301 -2215 -1400 -2700 - - - - - Gemeinden6) -822 -840 1469 1324 1153 -8 -400 -700 - - - - - Schulden Total 98044 170372 207500 213349 234830 241228 247076 252000 7.8 2.4 11.7 10.1 2.7 Bund3) 38509 79936 105333 106188 122923 124309 127271 131800 10.9 2.0 15.7 15.8 1.1 Kantone 30535 53436 64167 69161 73407 77919 80405 80300 8.4 3.1 11.8 6.1 6.1 Gemeinden6) 29000 37000 38000 38000 38500 39000 39400 39900 4.4 2.3 5.0 1.3 1.3 Schulden in % des BIP Total 29.9 45.8 49.9 50.5 54.5 55.5 55.6 54.0 - - - - - Bund3) 11.8 21.5 25.3 25.1 28.5 28.6 28.7 28.8 - - - - - Kantone 9.3 14.4 15.4 16.4 17.0 17.9 18.1 16.4 - - - - - Gemeinden6) 8.9 9.9 9.1 9.0 8.9 9.0 8.9 8.8 - - - - - Staatsquote4) 26.4 29.8 29.7 30.8 31.1 31.3 31.1 31.1 - - - - - Fiskalquote5) 19.9 20.3 23.1 22.3 22.3 22.1 22.3 ------

1) Finanzrechnung (gemäss Finanzstatistik). Quelle: EFV 2) Total ohne Doppelzählungen. Info-Telefon: 031/322 60 21 3) Inkl. ETH-Bereich und Fonds für die grossen Eisenbahnprojekte. 4) Gesamtausgaben (laufende und investive Ausgaben der öffentlichen Verwaltungen ohne Doppelzählungen) gemäss Finanzstatistik in % des BIP. 5) Steuereinnahmen und obligatorische Beiträge an die Sozialversicherungen in % des BIP. 6) Teilweise geschätzt.

80 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 6.2 Einnahmen und Ausgaben nach Funktionen und Sachgruppen

Total 2003 nach Gebietskörperschaften Anteil am Total Veränderung in Mio Fr.2) in Mio Fr. in % in % 1990 2002 2003 Bund3) Kantone4) Gemeinden5) 2002 2003 2002/2003 Gesamteinnahmen 83161 134610 129814 47511 65731 44123 100.0 100.0 -3.6 davon Steuern1) 64700 95697 94568 43254 30603 20711 71.1 72.8 -1.2 Steuern auf Einkommen und Vermögen 47444 67753 66042 16666 28727 20650 50.3 50.9 -2.5 Belastung des Verbrauchs6) 17256 27944 28526 26589 1876 62 20.8 22.0 2.1 Gesamtausgaben 86614 134253 135811 51284 67946 44131 100.0 100.0 1.2 Funktionen Allgemeine Verwaltung 6031 8818 9204 1949 3613 3863 6.6 6.8 4.4 Öffentliche Sicherheit 11590 12675 12938 5466 5671 2293 9.4 9.5 2.1 Beziehungen zum Ausland 1581 2373 2365 2365 0 0 1.8 1.7 -0.3 Bildung 16658 25786 26560 4304 17040 10057 19.2 19.6 3.0 Kultur und Freizeit 3122 4187 4212 527 1347 2447 3.1 3.1 0.6 Gesundheit 10698 18047 18839 212 12293 8747 13.4 13.9 4.4 Soziale Wohlfahrt 13444 25411 26481 13382 12471 6467 18.9 19.5 4.2 Verkehr 9171 14671 14024 8184 6155 3171 10.9 10.3 -4.4 Umwelt, Raumordnung 3699 4909 4897 704 1442 3580 3.7 3.6 -0.3 Volkswirtschaft 5173 7058 6466 4567 4213 699 5.3 4.8 -8.4 Finanzen und Steuern 5447 10317 9825 9622 3703 2806 7.7 7.2 -4.8 Sachgruppen Laufende Ausgaben 74173 116796 119910 44551 60914 38489 87.0 88.3 2.7 Personalaufwand 31740 47129 48752 5853 25320 17579 35.1 35.9 3.4 Sachaufwand 16184 21888 22628 4902 8283 9443 16.3 16.7 3.4 Passivzinsen 4568 7718 6866 3293 1868 1705 5.7 5.1 -11.0 Anteile, Beiträge ohne Zweckbindung 3718 8267 8415 6038 1554 873 1.5 1.4 1.8 davon an Gemeinwesen - 6434 6550 ...... 1.8 Beiträge 31809 57631 60234 24466 24890 10829 28.3 28.2 4.5 davon an Gemeinwesen 10128 19403 20435 ...... 5.3 Investitionsausgaben 12441 17457 15901 6733 7032 5642 13.0 11.7 -8.9 Sachgüter 9907 10956 11072 887 5072 5113 8.2 8.2 1.1 Darlehen und Beteiligungen 914 3904 2270 1895 283 92 2.9 1.7 -41.9 Beiträge 5125 6235 6128 3950 1670 508 2.1 2.0 -1.7 davon an Gemeinwesen 3572 3652 3584 ...... -1.9 Übrige 67 14 14 0 12 2 0.0 0.0 -2.9

1) Ohne Kirchensteuern. 2) Ohne Doppelzählungen. Quelle: EFV 3) Inkl. ETH-Bereich und Fonds für die grossen Eisenbahnprojekte. Info-Telefon: 031/322 60 21 4) Ohne Doppelzählungen Kantone-Kantone. 5) Ohne Doppelzählungen Gemeinden-Gemeinden. 6) Inkl. Spielbankenabgabe.

B 6.3 Ausgaben des Bundes

Finanzrechnung Anteil am Haushalt Veränderung in % in Mio. Fr. in % gegenüber Vorjahr Budget Budget Rechnung Budget 2006/ 1980 1990 2004 2005 2006 1980 1990 2004 2005 2006 2005 Rechnung 2005 Gliederung nach Sachgruppen Total Ausgaben 17816 31615 50285 51403 52743 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 2.2 2.6 Laufende Ausgaben 15479 28115 44620 45560 47214 86.9 88.9 88.7 88.6 89.5 2.1 3.6 Personalausgaben 2188 4056 4410 4321 4441 12.3 12.8 8.8 8.4 8.4 -2.0 2.8 Sachausgaben 1375 2518 2780 2662 2917 7.7 8.0 5.5 5.2 5.5 -4.2 9.6 Rüstungsausgaben 1624 2793 1556 1491 1408 9.1 8.8 3.1 2.9 2.7 -4.2 -5.6 Passivzinsen 1117 1832 3172 3577 3731 6.3 5.8 6.3 7.0 7.1 12.8 4.3 Anteile an Bundeseinnahmen 1310 2442 6029 6614 7004 7.4 7.7 12.0 12.9 13.3 9.7 5.9 Entschädigungen an Gemeinwesen 64 90 59 54 54 0.4 0.3 0.1 0.1 0.1 -8.5 0.0 Beiträge an laufende Ausgaben 7801 14384 26614 26841 27659 43.8 45.5 52.9 52.2 52.4 0.9 3.0 Investitionsausgaben 2337 3500 5665 5843 5529 13.1 11.1 11.3 11.4 10.5 3.1 -5.4 Investitionsgüter 269 582 568 537 600 1.5 1.8 1.1 1.0 1.1 -5.5 11.7 Darlehen und Beteiligungen 102 410 333 398 299 0.6 1.3 0.7 0.8 0.6 19.5 -24.9 Investitionsbeiträge 1966 2508 4764 4908 4630 11.0 7.9 9.5 9.5 8.8 3.0 -5.7 Gliederung nach Aufgabengebieten Total Ausgaben 17816 31615 50285 51403 52743 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 2.2 2.6 Beziehungen zum Ausland 674 1581 2441 2466 2463 3.8 5.0 4.9 4.8 4.7 1.0 -0.1 Landesverteidigung 3620 6053 4641 4576 4541 20.3 19.1 9.2 8.9 8.6 -1.4 -0.8 Bildung und Grundlagenforschung 1372 2438 3903 3925 4062 7.7 7.7 7.8 7.6 7.7 0.6 3.5 Soziale Wohlfahrt 3622 6866 13813 14143 14588 20.3 21.7 27.5 27.5 27.7 2.4 3.1 Verkehr 2728 4680 7435 7806 7693 15.3 14.8 14.8 15.2 14.6 5.0 -1.4 Landwirtschaft und Ernährung 1639 2676 3902 3771 3754 9.2 8.5 7.8 7.3 7.1 -3.4 -0.5 Finanzen und Steuern 2482 4331 9417 10216 10806 13.9 13.7 18.7 19.9 20.5 8.5 5.8

Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 61 16

81 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 6.4 Einnahmen des Bundes nach Sachgruppen

Finanzrechnung Anteil am Haushalt Veränderung in % in Mio. Fr. in % gegenüber Vorjahr Budget Budget Rechnung Budget 2006/ 1980 1990 2004 2005 2006 1980 1990 2004 2005 2006 2005 Rechnung 2005 Gliederung nach Sachgruppen Total Einnahmen 16745 32673 48629 51282 52157 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 5.5 1.7 Laufende Einnahmen 16612 32583 48206 51002 51968 99.2 99.7 99.1 99.5 99.6 5.8 1.9 Fiskaleinnahmen 14516 28815 44755 47520 48595 86.7 88.2 92.0 92.7 93.2 6.2 2.3 Direkte Bundessteuer 3420 6710 11822 12213 13765 20.4 20.5 24.3 23.8 26.4 3.3 12.7 Verrechnungssteuer 1249 4044 2628 4000 3014 7.5 12.4 5.4 7.8 5.8 52.2 -24.7 Stempelabgaben 696 2091 2755 2703 2800 4.2 6.4 5.7 5.3 5.4 -1.9 3.6 Warenumsatzsteuer 4772 9871 - - - 28.5 30.2 - - - - - Mehrwertsteuer - - 17666 18119 18485 - - 36.3 35.3 35.4 2.6 2.0 Tabaksteuer 634 988 2040 2051 2119 3.8 3.0 4.2 4.0 4.1 0.5 3.3 Verkehrsabgaben - 328 993 1537 1500 - 1.0 2.0 3.0 2.9 54.8 -2.4 Landwirtschaftliche Abgaben 542 450 4 4 2 3.2 1.4 - - - 0.0 -50.0 WTO, zweckgebundene Zolleinnahmen ------Einfuhrzölle 946 1193 1054 974 980 5.6 3.7 2.2 1.9 1.9 -7.6 0.6 Mineralölsteuer auf Treibstoffen 955 1322 2927 2957 2970 5.7 4.0 6.0 5.8 5.7 1.0 0.4 Mineralölsteuerzuschlag auf Treibstoffen 1263 1745 1979 1997 2010 7.5 5.3 4.1 3.9 3.9 0.9 0.7 Automobilsteuer - - 312 310 330 - - 0.6 0.6 0.6 -0.6 6.5 Lenkungsabgaben Umweltschutz - - 156 170 146 - - 0.3 0.3 0.3 9.0 -14.1 Übrige Fiskaleinnahmen 39 73 419 485 474 0.2 0.2 0.9 0.9 0.9 15.8 -2.3 Regalien und Konzessionen 390 328 1237 1307 1245 2.3 1.0 2.5 2.5 2.4 5.7 -4.7 Vermögenserträge 405 689 890 959 1063 2.4 2.1 1.8 1.9 2.0 7.8 10.8 Entgelte 864 914 1324 1216 1065 5.2 2.8 2.7 2.4 2.0 -8.2 -12.4 Einnahmenüberschuss PKB1) 437 1837 - - - 2.6 5.6 - - - - - Investitionseinnahmen 133 90 423 280 189 0.8 0.3 0.9 0.5 0.4 -33.8 -32.5

1) Pensionskasse des Bundes. Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 61 15

B 6.5 Finanzen der Kantone In Mio. Fr.

Einnahmen Ausgaben Abschlüsse Kantone 2003 davon Steuern 2004 davon Steuern 2003 2004 2003 2004 Zürich 10009 4742 10154 4641 10454 10586 -445 -432 Bern 8339 3922 8261 3975 8164 8142 175 120 Luzern 2841 995 2960 1007 2914 2941 -73 19 Uri 404 99 418 102 418 419 -14 -1 742 289 792 335 811 877 -69 -85 Obwalden 289 71 298 72 283 280 6 18 Nidwalden 357 126 361 128 348 350 9 11 Glarus 351 159 339 152 382 366 -32 -28 887 404 943 466 944 944 -57 -0 Freiburg 2281 797 2387 847 2219 2321 62 66 Solothurn 1678 800 1657 768 1601 1595 77 62 Basel-Stadt 3894 2083 3726 2038 3829 3641 65 85 Basel-Landschaft 2245 1250 2385 1261 2302 2417 -57 -32 Schaffhausen 583 229 647 249 593 610 -10 37 Appenzell A.Rh. 389 145 411 149 388 411 2 -0 Appenzell I.Rh. 120 38 125 40 126 128 -6 -3 St. Gallen 3429 1508 3644 1523 3509 3599 -80 45 Graubünden 1964 639 2068 659 2036 2039 -72 29 3752 1781 3914 1845 3744 3837 7 77 Thurgau 1477 640 1513 637 1458 1496 19 17 Tessin 2560 1230 2568 1251 2836 2889 -277 -321 Waadt 6156 2927 6630 3704 6417 6607 -261 23 Wallis 2281 767 2349 839 2227 2285 54 64 Neuenburg 1605 665 1630 675 1648 1732 -43 -102 Genf 6314 4088 6830 4465 7487 7562 -1174 -732 Jura 786 211 903 212 806 818 -20 86 Total 65731 30603 67913 32041 67946 68893 -2215 -980

Quelle: EFV

82 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 7 Bevölkerung

B 7.1 Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung

Szenario AR-00-2002, «Trend» 1960 1970 1980 1990 1995 2000 2004 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 Bevölkerungsstand in 1000, 1. Januar 5295.5 6168.7 6303.6 6673.9 7019.0 7164.4 7364.1 7468.1 7512.6 7535.9 7553.5 7550.2 7512.6 7446.2 Bewegungen Lebendgeborene 94.4 99.2 73.7 83.9 82.2 78.5 73.1 68.3 71.1 74.5 75.5 73.4 70.5 69.2 Gestorbene 52.1 57.1 59.1 63.7 63.4 62.5 60.2 67.4 70.9 74.0 77.3 81.3 85.1 87.5 Geburtenüberschuss 42.3 42.1 14.6 20.2 18.8 15.9 12.9 0.9 0.2 0.5 -1.8 -7.8 -14.6 -18.4 Zuzüger ...... 154.2 114.0 110.3 120.2 114.0 104.2 103.8 102.8 101.6 100.9 100.6 Wegzüger ...... 97.6 99.5 90.1 79.7 102.7 99.7 100.0 99.4 98.4 97.7 97.6 Wanderungssaldo 22.4 -17.7 17.1 56.6 14.5 20.2 40.5 11.3 4.5 3.8 3.4 3.2 3.2 3.1 Bevölkerungsstand in 1000, 31. Dezember 5360.2 6193.1 6335.2 6750.7 7062.4 7204.1 7415.1 7480.3 7517.4 7540.3 7555.1 7545.6 7501.2 7430.9 Veränderung in 1000 64.7 24.4 31.7 76.8 43.3 39.6 51.0 12.2 4.8 4.3 1.6 -4.6 -11.5 -15.3 in % 1.2 0.4 0.5 1.2 0.6 0.6 0.7 0.2 0.1 0.1 0.0 -0.1 -0.2 -0.2

Quelle: BFS/Espop Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B 7.2 Wohnbevölkerung nach Alter und Heimat

Mittlere Wohnbevölkerung1) Ständige Wohnbevölkerung 19802) 19902) 20002) 20042) 20042) 20053) 20103) in 1000 in % in 1000 in % in 1000 in % in 1000 in % in 1000 in % in 1000 in % in 1000 in % Altersgruppen 0–19 1755.6 27.5 1577.8 23.2 1665.7 23.1 1644.7 22.1 1639.0 22.1 1617.4 22.2 1537.3 21.0 20–39 1954.5 30.6 2162.3 31.8 2106.2 29.2 2108.8 28.3 2056.0 27.7 1961.5 27.0 1914.7 26.1 40–64 1800.3 28.2 2078.1 30.6 2335.6 32.4 2534.9 34.0 2545.8 34.3 2529.9 34.8 2606.5 35.5 65+ 874.8 13.7 978.1 14.4 1101.5 15.3 1165.7 15.6 1174.3 15.8 1165.2 16.0 1273.6 17.4 Total 6385.2 100.0 6796.3 100.0 7209.0 100.0 7454.1 100.0 7415.1 100.0 7274.0 100.0 7332.1 100.0 Schweizer 5410.5 84.7 5615.6 82.6 5768.8 80.0 5876.8 78.8 5890.4 79.4 5798.6 79.7 5796.9 79.1 Ausländer 974.7 15.3 1180.6 17.4 1440.3 20.0 1577.3 21.2 1524.7 20.6 1475.4 20.3 1535.2 20.9

1) Mittlere Wohnbevölkerung: bis 2001 inkl. Saisonniers, ab 2002 inkl. alle Kurzaufenthalter mit max. 12 Monaten Aufenthaltsdauer. Quelle: BFS/Espop 2) BFS/Espop. Info-Telefon: 032/713 67 11 3) BFS/Szenario A-00-2000, «Trend». E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B 7.3 Sozioökonomische Daten In 1000

1960 1970 1980 1990 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Heiraten1) 41.6 46.7 35.7 46.6 39.1 38.7 40.6 39.8 39.2 40.2 40.1 39.5 Scheidungen1) 4.7 6.4 10.9 13.2 17.1 17.9 20.8 10.5 15.8 16.4 16.8 17.9 Haushaltungen2) 1594.0 2062.4 2459.3 2841.9 ...... 3005.6 ......

1) BFS/Bevnat. Quelle: BFS 2) Volkszählungswerte. Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

83 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 7.4 Wohnbevölkerung nach Sprache, 20001)

Wohnbevölkerung Schweizer Ausländer Sprachgruppen Total Männer Frauen Total Männer Frauen Total Männer Frauen Total in 1000 7288010 3567567 3720443 5792461 2766020 3026441 1495549 801547 694002 %-Anteil: Deutsch 63.67 63.51 63.82 72.53 73.19 71.93 29.36 30.13 28.47 Französisch 20.38 20.18 20.57 21.00 20.81 21.17 17.97 18.02 17.92 Italienisch 6.46 6.85 6.09 4.30 4.21 4.38 14.84 15.95 13.57 Rätoromanisch 0.48 0.48 0.48 0.58 0.60 0.57 0.08 0.08 0.08 Andere 9.01 8.98 9.04 1.59 1.20 1.95 37.74 35.82 39.96

1) Volkszählungsdaten, provisorische Werte. Quelle: BFS/VZ 2000 Info-Telefon: 032/713 61 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B 7.5 Bilanz der Jahresaufenthalter und Niedergelassenen Jahresdurchschnitt

1980 1990 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Stand der ausländischen Wohnbevölkerung1), Dezember 892807 1100262 1368670 1384382 1419095 1447312 1471033 1495008 1511937 Anteil an der gesamten Wohnbevölkerung in % 14.2 16.4 19.3 19.4 19.7 19.9 20.1 20.3 20.3 Zugänge Geburten 11535 14471 17946 17332 18160 18663 18793 18573 18264 Einwanderungen 75262 117711 85838 87448 101353 101876 94049 96270 94357 Abgänge Sterbefälle 3834 4158 4544 4602 4510 4606 4844 4858 4769 Auswanderungen 63697 59587 58104 55770 52713 49697 46320 47894 49745 Bürgerrechtswechsel2) 16060 8658 20363 28700 27583 36515 35424 35685 38437 Geburtenüberschuss 7701 10313 13402 12730 13650 14057 13949 13715 13495 Wanderungsüberschuss 11565 58124 27734 31678 48640 50649 45181 45957 41856

1) Ohne internationale Funktionäre und deren Familienangehörige. Quellen: BFM/ZAR 2) Total (Einbürgerung und Adoption). Info-Telefon: 031/325 95 36

B 7.6 Jahresaufenthalter und Niedergelassene nach Staatsangehörigkeit Ende Dezember

Anteile in % absolut Veränderung absolut 1985 1990 1995 2000 2004 2005 2005 1990/85 1995/90 2000/1995 2005/2000 2005/2004 Total 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 1511937 160591 230312 53808 127555 16929 EU- und EFTA- Staaten, total 78.7 72.5 62.2 57.8 58.1 58.7 887187 58222 29879 -28241 87537 18348 Italien 41.8 34.4 27.0 23.1 20.1 19.6 296392 -13732 -19816 -39292 -23249 -3822 Serbien und Montenegro1) 7.4 12.8 22.1 13.8 13.3 13.0 196179 71212 153478 ... 5448 -2971 Portugal 3.3 7.8 10.1 9.7 10.7 11.1 167269 54798 49178 -152 32594 7532 Spanien 11.5 10.6 7.6 6.0 5.0 4.7 71376 7786 -14726 -18007 -12029 -2913 Deutschland 8.6 7.6 6.8 7.9 9.7 10.4 157580 2259 7502 17912 48765 12716 Türkei 5.4 5.8 5.9 5.7 5.1 5.0 75448 13269 14423 861 -4028 -1183 Frankreich 5.0 4.5 4.0 4.3 4.5 4.6 68986 2884 3632 6201 9173 2012 Österreich 3.1 2.6 2.1 2.1 2.2 2.2 32822 -360 -693 803 3910 334 Grossbritannien 1.6 1.5 1.4 1.5 1.6 1.6 24867 1222 1719 2367 4116 780 Niederlande 1.1 1.1 1.0 1.0 1.0 1.0 15804 1071 1749 600 1582 391 Griechenland 0.9 0.8 0.5 0.4 0.4 0.4 5659 -448 -1176 -1111 -340 -42 Belgien 0.5 0.5 0.5 0.5 0.6 0.6 8799 800 719 1115 1357 271 Schweden 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 6025 818 571 350 534 163 Europa 93.7 92.9 91.8 89.7 87.5 87.4 1321138 141810 199634 19846 79797 12527 Afrika 0.5 0.7 1.0 2.3 2.8 2.9 43505 3382 5360 18898 11535 1496 Nordamerika (USA, Kanada) 1.2 1.1 1.1 1.2 1.2 1.2 18640 913 2428 2464 1721 657 Mittel- und Südamerika 1.0 1.3 1.6 2.1 2.5 2.5 38464 4288 6749 7908 9883 1701 Asien 2.6 2.8 3.3 4.5 5.8 5.8 87217 7141 12055 19570 24308 561 Übrige Staaten 0.1 0.2 0.2 0.2 0.2 0.2 2973 459 304 -14878 311 -13

1) Bis 31.12.98 Ex-Jugoslawien - wird ab 1.1.99 nicht mehr ausgewiesen, daher keine Veränderung möglich. Quelle: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 36

84 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 7.7 Ausländer nach Aufenthaltskategorien Jahresdurchschnitt

1975 1980 1990 1999 2000 2001 20023) 20033) Mittlere ausländische Wohnbevölkerung 1123357 974738 1180631 1417885 1439139 1468792 1434695 1461221 Jahresaufenthalter 388110 205341 269323 346299 343635 345001 350053 364097 Niedergelassene 655011 680679 801869 1014221 1035108 1058752 1079605 1087076 Internationale Funktionäre1) 19900 20690 25675 25619 25897 26357 26357 ... Kurzaufenthalter < 12 Mt. 60336 68028 83126 20236 22433 25460 56089 ... Grenzgänger 98900 97100 173200 143330 150391 163626 ...... Anerkannte Flüchtlinge2) ... 27660 28578 24902 25447 26577 26034 24729 Asylgesuche des laufenden Jahres 1324 3020 35836 46068 17611 20633 26125 20806

1) Inkl. Familienangehörige. Quellen: BFS/Espop Info-Telefon:032/713 67 11 2) Im Bestand der Jahresaufenthalter oder der Niedergelassenen inbegriffen. BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 36 3) Provisorische Resultate. E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B 8 Arbeitsmarkt

B 8.1 Erwerbstätige1)

Erwerbstätige in 1000 Personen Veränderung in % gegenüber Vorjahr 20032) 20042) 20052),3) 3/20053) 4/20053) 1/20063) 2/20063) 2004 20053) 3/20053) 4/20053) 1/20063) 2/20063) Erwerbstätige insgesamt 4167 4178 4183 4195 4188 4193 4202 0.3 0.1 0.1 0.3 0.7 0.4 Nach Geschlecht: Frauen 1853 1858 1865 1865 1875 1881 1884 0.3 0.4 0.2 0.7 1.3 1.0 Männer 2314 2320 2317 2330 2313 2312 2318 0.3 -0.1 -0.1 0.0 0.3 -0.1 Nach Nationalität: Schweizer 3130 3133 3126 3129 3130 3125 3115 0.1 -0.2 -0.3 -0.2 0.2 -0.4 Ausländer 1036 1045 1056 1066 1058 1068 1086 0.9 1.1 1.0 1.7 2.4 2.6 Nach Sektoren und Wirtschaftszweigen4) 01-05 Sektor 1 169 159 159 161 158 158 161 -6.2 0.3 0.9 0.9 0.4 0.4 10-45 Sektor 2 992 986 991 1003 993 987 1005 -0.5 0.5 0.2 1.1 1.1 1.2 10-14 Bergbau und Gewinnung von Steinen/Erden 5 5 5 5 5 5 5 2.1 -1.7 -4.0 -2.3 4.0 -2.3 15 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken 60 60 60 59 60 57 59 -0.9 0.0 -1.2 0.1 -4.3 -1.1 17 Textilgewerbe 13 12 11 11 11 11 11 -2.7 -6.9 -7.9 -5.7 -1.8 -3.0 19 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 2 2 2 2 2 2 2 2.2 2.1 -1.4 2.5 -0.9 -10.0 20 Be-/Verarbeitung von Holz 37 37 38 38 38 37 38 1.6 1.5 1.3 0.8 -0.2 0.1 23-24 Chemische Industrie 65 66 67 68 68 68 70 1.0 1.7 2.7 2.1 1.6 5.4 25 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 24 25 25 25 25 25 25 1.9 -1.2 -2.7 0.5 1.1 1.9 27 Erzeugung und Bearbeitung von Metall 15 14 14 14 14 15 15 -5.3 1.0 3.1 1.2 12.2 8.5 28 Herstellung von Metallerzeugnissen 84 84 84 85 84 85 86 0.4 0.2 0.3 1.1 2.0 2.8 29 Maschinenbau 102 99 99 100 99 102 101 -2.6 0.0 -1.2 -0.6 2.6 1.1 33 Medizinische Geräte/Präzisionsinstrumente/Uhren 76 75 78 80 80 79 82 -0.6 3.8 5.6 8.2 5.2 5.2 40-41 Energie- und Wasserversorgung 25 26 25 25 25 24 24 3.1 -3.1 -4.6 -4.0 -5.1 -1.9 45 Baugewerbe 288 288 292 300 291 287 298 0.1 1.2 1.2 1.6 2.2 1.2 50-95 Sektor 3 3006 3033 3032 3031 3037 3048 3036 0.9 0.0 0.0 0.0 0.6 0.1 50-52 Handel, Reparatur von Autos/Gebrauchsgütern 649 653 645 641 643 638 635 0.6 -1.3 -1.3 -1.4 -1.5 -1.9 50 Handel, Reparatur von Automobilen/Tankstellen 93 96 97 97 98 99 98 3.1 1.1 0.6 1.8 3.0 2.0 51 Handelsvermittlung und Grosshandel 199 201 200 200 198 199 201 0.9 -0.5 0.1 -0.7 -1.0 -0.3 52 Detailhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern 357 356 348 343 347 340 336 -0.2 -2.4 -2.5 -2.6 -3.1 -3.8 55 Gastgewerbe 240 241 240 241 241 247 244 0.7 -0.6 0.7 1.0 3.1 2.9 60-64 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 274 277 273 272 274 275 271 1.3 -1.3 -1.1 -1.4 -0.5 0.0 64 Nachrichtenübermittlung 94 94 90 91 90 90 89 0.4 -4.2 -2.0 -4.4 -1.3 0.3 65-67 Kredit- und Versicherungsgewerbe 221 220 215 216 215 212 214 -0.3 -2.1 -2.0 -2.5 -2.2 0.1 65 Kreditgewerbe 135 134 130 130 130 128 130 -1.0 -2.5 -3.5 -3.8 -3.3 0.6 66 Versicherungsgewerbe 60 60 58 59 59 57 57 -0.1 -2.9 -2.0 -1.9 -3.1 -1.5 70-74 Immobilien/Vermietung/Informatik/F&E 485 489 491 496 491 505 504 0.9 0.4 1.2 0.5 4.3 1.9 74 Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen 361 366 367 373 367 377 374 1.3 0.4 2.0 0.4 4.5 1.3 75 Öffentl. Verwaltung/Landesvert./Sozialvers. 167 172 176 176 176 175 171 2.8 2.5 2.8 1.3 -0.5 -2.7 80 Unterrichtswesen 275 273 274 272 275 275 273 -0.8 0.3 -0.5 0.3 0.1 -1.0 85 Gesundheits- und Sozialwesen 463 471 482 483 486 485 487 1.7 2.4 1.5 2.4 1.4 1.3 90-93 Erbringung v. sonst. öff. u. pers. Dienstleistungen 178 180 183 182 184 186 184 1.2 1.5 0.7 1.4 1.4 0.3

1) Gemäss der Definition des Internationalen Arbeitsamtes. Quelle: BFS 2) Jahresdurchschnitt. Info-Telefon: 032/713 63 63 3) Provisorische Werte. E-Mail: [email protected] 4) Nomenklatur: Noga, Gruppierung: Seco. Internet: www.statistik.admin.ch

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B 8.2 Erwerbstätige Ausländer1)

Erwerbstätige in 1000 Personen Veränderung in % gegenüber Vorjahr 20032) 20042) 20052),3) 3/20053) 4/20053) 1/20063) 2/20063) 2004 20053) 3/20053) 4/20053) 1/20063) 2/20063) Erwerbstätige Ausländer 1036 1045 1056 1066 1058 1068 1086 0.9 1.1 1.0 1.7 2.4 2.6 Niedergelassene 588 579 574 576 571 574 580 -1.6 -0.8 -0.8 -0.5 0.1 0.5 Aufenthalter 210 227 239 244 243 248 252 7.7 5.7 5.2 5.9 6.8 5.6 Grenzgänger4) 168 174 177 176 178 179 183 3.7 1.7 0.8 1.7 1.4 2.9 Kurzaufenthalter5) 58 55 56 59 56 58 63 -5.3 1.8 4.3 8.8 13.1 12.5 Übrige Ausländer6) 12 11 10 10 10 9 9 -10.6 -8.1 -7.5 -3.6 -5.9 -6.2

1) Gemäss der Definition des Internationalen Arbeitsamtes. Quelle: BFS 2) Jahresdurchschnitt. Info-Telefon: 032/713 63 63 3) Provisorische Werte. E-Mail: [email protected] 4) Gemäss Grenzgängerstatistik, basierend auf der Beschäftigungsstatistik (Besta), Internet: www.statistik.admin.ch der Betriebszählung (BZ) und dem zentralen Ausländerregister (ZAR). 5) Die Kurzaufenthalter mit einer Bewilligung ab 12 Monaten sind bei den Aufenthaltern mitgezählt. 6) Personen im Asylprozess, Personal der Schweizer Botschaften, Konsulate und Hochseeflotte.

B 8.3 Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte

Anzahl Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2004 2005 1/2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 Kurzaufenthalter ≥12 Monate 15173 17580 3602 4422 4260 5296 5586 15.9 12.2 39.9 33.3 55.1 Aufenthalter 24426 22381 5754 5309 5675 5643 5751 -8.4 -14.1 -5.8 -5.8 -0.1 Niedergelassene 352 312 70 94 72 76 84 -11.4 5.6 -27.3 -12.6 20.0 Nicht ständige auslän- dische Wohnbevölkerung 108449 101624 20995 29772 22744 28113 24019 -6.3 -7.3 17.7 3.8 14.4

Quelle: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 22

B 8.4 Registrierte Arbeitslose

Anzahl Arbeitslosenquoten in %1) Mai Juni Juli Mai Juni Juli 20032) 20042) 20052) 2006 2006 2006 20032) 20042) 20052) 2006 2006 2006 Total 145687 153091 148537 129486 122837 121725 3.7 3.9 3.8 3.3 3.1 3.1 Saisonbereinigt ...... 133827 131366 130421 ...... 3.4 3.3 3.3 Nach Regionen Deutsche Schweiz 95917 98549 92762 78766 74303 73352 3.4 3.4 3.2 2.8 2.6 2.6 Westschweiz und Tessin 49770 54543 55775 50720 48534 48373 4.6 5.0 5.1 4.7 4.5 4.4 Nach Geschlecht Frauen 64036 69541 69713 62833 60549 61021 3.7 4.0 4.0 3.6 3.5 3.5 Männer 81651 83551 78824 66653 62288 60704 3.7 3.8 3.6 3.0 2.8 2.8 Nach Nationalität Schweizer 84347 90039 87468 75761 72686 72990 2.8 2.9 2.9 2.5 2.4 2.4 Ausländer 61340 63052 61069 53725 50151 48735 6.9 7.1 6.8 6.0 5.6 5.5 Nach Alter 15-24 Jahre 26132 28310 28042 21380 20149 21757 4.7 5.1 5.1 3.9 3.6 3.9 25-49 Jahre 92411 94864 90327 79349 75009 72988 3.8 3.9 3.7 3.3 3.1 3.0 50 und mehr 27143 29917 30168 28757 27679 26980 2.8 3.0 3.1 2.9 2.8 2.7 Nach Erwerbsstatus Ganzarbeitslose 122508 127833 123331 106271 100184 99389 ...... Teilweise Arbeitslose 23179 25258 25207 23215 22653 22336 ...... Nach bisheriger Dauer 1-6 Monate 85405 84987 83564 68714 65199 64058 ...... 7-12 Monate 37082 38374 35472 33883 31313 31511 ...... > 1 Jahr 23200 29731 29501 26889 26325 26156 ...... Nach Erwerbssituation Vorher erwerbstätig 127822 134205 129586 113427 107488 107022 ...... Erstmals auf Stellensuche 5066 5891 5900 4509 4680 5555 ...... Wiedereintritt ins Erwerbsleben 3851 3684 3284 3079 3048 3021 ...... Umschulung, Weiterbildung 8948 9312 9767 8471 7621 6127 ......

1) Die Berechnung der Arbeitslosenquoten erfolgt auf der Grundlage Quelle: Seco der Volkszählung 2000 mit 3946988 Erwerbspersonen. Info-Telefon: 031/322 28 92 2) Jahresdurchschnitt. E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch

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B 8.5 Registrierte Arbeitslose nach Kantonen

Anzahl Arbeitslosenquoten in %1) Juni Juli Juni Juli 20042) 20052) 2006 2006 20042) 20052) 2006 2006 Total 153091 148537 122837 121725 3.9 3.8 3.1 3.1 Zürich 32402 29042 23119 22642 4.5 4.0 3.2 3.1 Bern 15213 14810 11676 11473 2.9 2.8 2.2 2.2 Luzern 5955 5784 4665 4623 3.2 3.1 2.5 2.5 Uri 209 231 135 129 1.2 1.3 0.8 0.7 Schwyz 1630 1649 1235 1252 2.3 2.3 1.7 1.8 Obwalden 295 283 234 228 1.7 1.6 1.3 1.3 Nidwalden 408 411 301 307 1.9 2.0 1.4 1.5 Glarus 490 513 447 441 2.4 2.5 2.2 2.1 Zug 1992 1827 1340 1371 3.4 3.2 2.3 2.4 Freiburg 3696 3932 3542 3565 2.9 3.1 2.8 2.8 Solothurn 4719 4471 3660 3676 3.6 3.4 2.8 2.8 Basel-Stadt 4473 3971 3470 3519 4.6 4.1 3.5 3.6 Basel-Landschaft 4672 4588 3767 3800 3.4 3.3 2.7 2.7 Schaffhausen 1336 1278 1019 993 3.4 3.3 2.6 2.5 Appenzell A.Rh. 644 617 506 497 2.3 2.2 1.8 1.8 Appenzell I.Rh. 121 111 73 56 1.6 1.5 1.0 0.7 St. Gallen 7478 7197 5650 5688 3.1 3.0 2.3 2.3 Graubünden 2104 2203 1656 1436 2.1 2.2 1.6 1.4 Aargau 10524 9965 8337 8187 3.4 3.3 2.7 2.7 Thurgau 3884 3811 3013 3034 3.1 3.1 2.4 2.4 Tessin 6749 7218 6382 6415 4.5 4.9 4.3 4.3 Waadt 15468 17750 15201 15070 5.4 5.3 4.6 4.5 Wallis 4722 5450 3753 3492 3.8 4.0 2.7 2.5 Neuenburg 3820 3735 3360 3362 4.5 4.3 3.9 3.9 Genf 14307 16248 15079 15227 7.1 7.4 6.8 6.9 Jura 1653 1442 1217 1242 4.6 4.2 3.6 3.6

1) Vgl. Tabelle B8.4, Fussnote 1. Quelle: Seco, Info-Telefon: 031/322 28 92 2) Jahresdurchschnitt. E-Mail: [email protected], Internet: http://ams.jobarea.ch

B 8.6 Gemeldete offene Stellen nach Kantonen B 8.7 Kurzarbeit

20041) 20051) Juni 06 Juli 2006 April Mai Juni 1) 1) 1) Total 8975 8802 12559 11529 2003 2004 2005 2006 2006 2006

Zürich 1440 1549 3163 2759 Betriebe 747 366 219 154 105 84 Bern 721 814 1050 970 Betroffene Arbeitnehmer 8934 3490 2107 1216 827 558 Luzern 214 188 203 212 Frauen 6577 2711 1610 815 581 396 Uri 14 19 38 29 Männer 2356 779 496 401 246 162 Schwyz 111 98 165 153 Ausgefallene Obwalden 17 18 30 22 Arbeitsstunden 540965 210890 141790 75677 49159 38062 Nidwalden 19 12 38 28 Deutsche Glarus 31 42 59 65 Schweiz 355502 143762 97338 47143 34321 26335 Zug 136 107 131 113 Westschweiz und Tessin 185464 67127 44452 28534 14838 11727 Freiburg 229 272 366 332 Solothurn 240 246 261 225 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: Seco Basel-Stadt 158 145 252 250 Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Basel-Landschaft 139 135 247 209 Schaffhausen 102 115 126 97 Appenzell A.Rh. 15 23 29 23 Appenzell I.Rh. 4 5 10 5 St. Gallen 699 778 1131 956 Graubünden 701 770 861 911 Aargau 726 627 809 732 Thurgau 399 489 660 549 Tessin 398 290 343 305 Waadt 681 771 1141 1131 Wallis 793 519 476 397 Neuenburg 190 160 185 162 Genf 708 523 661 806 Jura 91 87 124 88

1) Jahresdurchschnitt. Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch

87 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 8.8 Registrierte Arbeitslose nach Wirtschaftszweigen1)

Anzahl Arbeitslosenquoten in %3) 20042) 20052) Juni 2006 Juli 2006 20042) 20052) Juni 2006 Juli 2006 Total 153091 148537 122837 121725 3.9 3.8 3.1 3.1 A, B Sektor 1 (Land- und Forstwirtschaft) 1468 1507 953 953 1.1 1.2 0.7 0.7 C-F Sektor 2 (Industrie) 33074 30141 22749 22066 3.9 3.6 2.7 2.6 G-P Sektor 3 (Dienstleistungen) 102577 97794 80378 79713 4.5 4.3 3.5 3.5 A, B Land- und Forstwirtschaft 1468 1507 953 953 1.1 1.2 0.7 0.7 C Bergbau, Steine und Erden 64 60 49 45 1.5 1.4 1.1 1.1 DA Nahrungsmittel, Getränke, Tabak 1638 1578 1436 1361 3.1 3.0 2.8 2.6 DB Textilien und Bekleidung 1394 1307 1037 1021 7.8 7.3 5.8 5.7 DC Lederwaren, Schuhe 172 160 157 148 8.9 8.3 8.1 7.7 DD Be- und Verarbeitung von Holz 1203 1121 773 740 3.6 3.3 2.3 2.2 DE Papier-, Verlags- und Druckgewerbe 3000 2599 2061 2059 4.8 4.2 3.3 3.3 DG, DF Chemische Industrie, Mineralölverarbeitung 933 938 830 840 2.0 2.1 1.8 1.8 DH Gummi- und Kunststoffwaren 496 488 388 382 2.4 2.4 1.9 1.9 DI Glas-, Keramik- und Zementwaren 405 404 318 320 2.5 2.5 2.0 2.0 DJ Metall, Metallerzeugnisse 3544 3038 2315 2202 4.2 3.6 2.7 2.6 DK Maschinenbau 3216 2694 1914 1867 3.4 2.9 2.0 2.0 DL Elektrotechnik, Elektronik, Uhren, Optik 5631 4694 3761 3710 5.0 4.2 3.3 3.3 DL33.5 Uhren 1466 1157 980 983 6.4 5.0 4.3 4.3 DM Fahrzeugbau 425 418 308 301 3.1 3.0 2.2 2.2 DN Möbel, Schmuck, etc./Recycling 982 872 1017 1014 3.8 3.4 4.0 4.0 E Energie- und Wasserversorgung 593 520 417 404 2.7 2.4 1.9 1.8 F Baugewerbe 9378 9251 5968 5652 3.9 3.9 2.5 2.4 G Handel, Reparatur- und Autogewerbe 25406 24489 19646 19506 4.7 4.5 3.6 3.6 G50 Autohandel und -reparatur, Tankstellen 2277 2216 1715 1744 3.0 2.9 2.3 2.3 G51 Grosshandel 9286 8538 6817 6700 5.3 4.8 3.9 3.8 G52 Detailhandel, Gebrauchsgüterreparatur 13843 13736 11114 11062 4.8 4.8 3.9 3.9 H Gastgewerbe 17928 17979 14292 13545 10.2 10.3 8.2 7.7 I Verkehr, Nachrichtenübermittlung 6436 5877 4826 4570 3.2 2.9 2.4 2.2 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 6229 4943 3893 3830 3.1 2.5 1.9 1.9 J65 Banken 4510 3478 2703 2659 3.4 2.6 2.0 2.0 J66 Versicherungen 1131 1003 859 836 2.0 1.8 1.5 1.5 K Immob., Informatik, F&E, DL für Unternehmen 2 1800 19332 15179 14706 6.3 5.6 4.4 4.3 K70/71 Immobilienwesen, Vermietung 1241 1210 1033 1032 3.8 3.7 3.2 3.2 K72 Informatik 2744 2032 1502 1492 5.6 4.1 3.1 3.0 K73 Forschung und Entwicklung 529 496 382 374 4.4 4.1 3.2 3.1 K74 Dienstleistungen für Unternehmen 17286 15594 12262 11808 6.9 6.2 4.9 4.7 L Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung 5339 5758 5359 5713 3.7 4.0 3.7 4.0 M Unterrichtswesen 3567 3458 2911 3290 1.9 1.8 1.5 1.7 N Gesundheits- und Sozialwesen 8711 8944 7927 8180 2.6 2.7 2.4 2.5 O Sonstige Dienstleistungen 6074 6160 5581 5634 4.5 4.5 4.1 4.1 O90-92 Sonstige öffentliche Dienstleistungen 3540 3589 3334 3358 3.8 3.8 3.6 3.6 O93 Persönliche Dienstleistungen 2534 2571 2247 2276 6.0 6.1 5.3 5.4 P Private Haushalte 1086 854 764 739 ...... 00 Keine Angaben 15972 19096 18757 18993 ......

1) Gliederung der Wirtschaftszweige nach Noga-2002. Quelle: Seco 2) Jahresdurchschnitt. Info-Telefon 031/322 28 92 3) Die Arbeitslosenquoten für die einzelnen Wirtschaftszweige werden auf der Grundlage der Volkszählung 2000 erstellt. E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch

B 8.9 Langzeitarbeitslose

Anzahl Anteile am Total der Arbeitslosen in % 20041) 20051) Juni 2006 Juli 2006 20041) 20051) Juni 2006 Juli 2006 Total 29731 29501 26325 26156 19.4 19.9 21.4 21.5 Deutsche Schweiz 16445 15086 12999 12695 16.7 16.3 17.5 17.3 Westschweiz und Tessin 13286 14415 13326 13461 24.4 25.8 27.5 27.8 Frauen 13025 13586 12765 12735 18.7 19.5 21.1 20.9 Männer 16706 15915 13560 13421 20.0 20.2 21.8 22.1 Schweizer 16645 16771 15221 15178 18.5 19.2 20.9 20.8 Ausländer 13086 12730 11104 10978 20.8 20.8 22.1 22.5 15–24 Jahre 2160 2102 1674 1747 7.6 7.5 8.3 8.0 25–49 Jahre 17995 17245 14572 14510 19.0 19.1 19.4 19.9 50 und mehr 9577 10154 10079 9899 32.0 33.7 36.4 36.7 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected], Internet: http://ams.jobarea.ch

88 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 8.10 Registrierte Arbeitslose nach Berufsgruppen1)

Anzahl Anteile in % 20042) 20052) Juni 2006 Juli 2006 2004 2005 Juni 2006 Juli 2006 Total 153091 148537 122837 121725 100 100 100 100 11 Land- und Forstwirtschaft, Tierzucht 1975 2056 1334 1391 1.3 1.4 1.1 1.1 21 Lebens-/Genussmittelherst. und -verarbeitung 1343 1362 1167 1121 0.9 0.9 1.0 0.9 22 Textil- und Lederherstellung und -verarbeitung 1060 896 741 714 0.7 0.6 0.6 0.6 23 Keramik- und Glasverarbeitung 56 52 46 44 0.0 0.0 0.0 0.0 24 Metallverarbeitung und Maschinenbau 4676 4065 2912 2748 3.1 2.7 2.4 2.3 25 Elektrotechnik, Elektronik, Uhrenindustrie, Fahrzeug- und Gerätebau sowie -unterhalt 2927 2820 2102 2122 1.9 1.9 1.7 1.7 26 Holzverarbeitung, Papierherstellung und -verarb. 1031 988 689 645 0.7 0.7 0.6 0.5 27 Graphische Industrie 1282 1133 858 852 0.8 0.8 0.7 0.7 28 Chemie- und Kunststoffverfahren 807 785 631 632 0.5 0.5 0.5 0.5 29 Übrige be- und verarbeitende Berufe 6474 5957 4890 4606 4.2 4.0 4.0 3.8 31 Ingenieurberufe 2113 1659 1184 1132 1.4 1.1 1.0 0.9 32 Techniker/innen 1320 1168 887 913 0.9 0.8 0.7 0.8 33–34 Technische Zeichner/innen und Fachkräfte 2402 2187 1590 1574 1.6 1.5 1.3 1.3 35 Maschinisten/Maschinistinnen 1605 1481 1049 981 1.0 1.0 0.9 0.8 36 Informatik 4130 3176 2278 2339 2.7 2.1 1.9 1.9 41 Baugewerbe 9755 9884 6561 5983 6.4 6.7 5.3 4.9 42 Bergbau, Stein- und Baustoffherst. sowie -verarb. 127 136 94 100 0.1 0.1 0.1 0.1 51 Handel und Verkauf 15258 15476 13474 13444 10.0 10.4 11.0 11.0 52 Werbung, Marketing, Tourismus und Treuhand 2949 2401 1993 1988 1.9 1.6 1.6 1.6 53 Transport und Verkehr 4738 4492 3769 3545 3.1 3.0 3.1 2.9 54 Post- und Fernmeldewesen 821 809 678 687 0.5 0.5 0.6 0.6 61 Gastgewerbe und Hauswirtschaf t 18962 19059 16131 15458 12.4 12.8 13.1 12.7 62 Reinigung, Hygiene, Körperpflege 7682 8115 7122 6853 5.0 5.5 5.8 5.6 71 Unternehmer/innen, Direktoren/Direktorinnen und leitende Beamte/Beamtinnen 7810 6979 5999 5874 5.1 4.7 4.9 4.8 72 Kaufmännische und administrative Berufe 16377 15490 13038 13164 10.7 10.4 10.6 10.8 73 Bank- und Versicherungsgewerbe 1444 1165 961 949 0.9 0.8 0.8 0.8 74 Sicherheits- und Ordnungspflege 1014 1089 914 898 0.7 0.7 0.7 0.7 75 Rechtswesen 425 392 346 358 0.3 0.3 0.3 0.3 81 Medienschaffende und verwandte Berufe 1495 1353 1203 1212 1.0 0.9 1.0 1.0 82 Künstlerische Berufe 2031 1894 1667 1761 1.3 1.3 1.4 1.4 83–84 Unterricht, Bildung, Seelsorge und Fürsorge 4508 4788 4386 4712 2.9 3.2 3.6 3.9 85 Wissenschaften 1065 1044 917 918 0.7 0.7 0.7 0.8 86 Gesundheitswesen 5075 5564 4896 4971 3.3 3.7 4.0 4.1 87 Sport und Unterhaltung 191 192 234 225 0.1 0.1 0.2 0.2 91 Dienstleistungsberufe, wenn nicht anderswo 390 423 373 368 0.3 0.3 0.3 0.3 92–93 Übrige Berufe 11811 11154 9737 9414 7.7 7.5 7.9 7.7 Keine Angabe 5964 6854 5986 7029 3.9 4.6 4.9 5.8

1) Gliederung der Berufsgruppen nach BN-2000 des BFS. Quelle: Seco 2) Jahresdurchschnitt. Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch

B 8.11 Registrierte Arbeitslose nach Altersklassen Arbeitslosenquoten in %1) B 8.12 Registrierte Arbeitslose nach zuletzt ausgeübter Funktion Anteile in %

20042) 20052) Juni 2006 Juli 2006 20041) 20051) Juni 2006 Juli 2006 Total 3.9 3.8 3.1 3.1 Total 100 100 100 100 15–19 3.3 3.4 2.4 3.0 Selbständigerwerbende 0.8 0.9 1.0 1.0 20–24 6.2 6.1 4.4 4.5 Kaderfunktion 6.6 6.1 6.2 6.2 25–29 5.0 4.7 3.8 3.7 Fachfunktion 55.2 55.2 54.9 54.5 30–34 4.1 3.8 3.1 3.0 Hilfsfunktion 30.9 30.6 31.7 30.4 35–39 3.8 3.5 2.8 2.8 Lehrling 3.4 3.8 2.9 3.8 40–44 3.6 3.6 3.0 3.0 Heimarbeiter 0.2 0.2 0.2 0.2 45–49 3.3 3.3 2.8 2.8 Schüler, Studierende 2.9 3.2 3.2 3.9 50–54 2.8 2.8 2.5 2.4 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: Seco 55–59 3.0 3.0 2.7 2.6 Info-Telefon: 031/322 28 92 60 und älter 3.5 3.6 3.6 3.5 E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch 1) Vgl. Tabelle B8.4, Fussnote 1. Quelle: Seco 2) Jahresdurchschnitt. Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch

89 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 9 Arbeitszeit

B 9.1 Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen und tatsächliche Jahresarbeitszeit gemäss Inlandkonzept1)

Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen in Mio. Stunden Tatsächliche Jahresarbeitszeit in Stunden pro Arbeitsstelle2) 2000 2001 2002 2003 2004 2000 2001 2002 2003 2004 Geschlecht Männer 4452 4395 4378 4383 4455 1856 1828 1813 1812 1843 Frauen 2436 2444 2422 2447 2519 1283 1257 1236 1242 1269 Total 6888 6840 6800 6830 6974 1603 1573 1555 1556 1584 Nationalität Schweizer 5126 5062 5031 5050 5150 1579 1548 1524 1525 1556 Ausländer 1763 1778 1769 1780 1824 1677 1648 1650 1651 1671 Total 6888 6840 6800 6830 6974 1603 1573 1555 1556 1584 Wirtschaftsabschnitte Noga A,B Land- und Forstwirtschaft 403 386 376 363 365 2144 2157 2083 2077 2153 C,D,E Industrie, Energie- und Wasserversorgung 1349 1326 1260 1216 1235 1754 1714 1693 1687 1735 F Baugewerbe 526 526 519 516 528 1749 1736 1750 1763 1806 G Handel, Reparaturgewerbe 1061 1051 1040 1056 1077 1626 1601 1578 1578 1606 H Gastgewerbe 426 393 388 396 401 1687 1591 1568 1586 1612 I Verkehr und Nachrichten 467 451 457 459 459 1659 1613 1619 1620 1634 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 362 378 387 386 388 1718 1690 1690 1709 1748 K Immobilien, Informatik, F&E 755 781 787 796 820 1604 1575 1551 1559 1589 L Öffentliche Verwaltung 278 274 283 310 318 1578 1530 1509 1535 1527 M Unterrichtswesen 344 352 363 369 380 1244 1236 1216 1224 1252 N Gesundheits- und Sozialwesen 616 615 635 652 685 1369 1352 1340 1338 1365 O Sonstige Dienstleistungen 257 259 261 268 276 1300 1291 1282 1292 1293 P Private Haushalte 46 48 43 44 44 634 671 676 678 684 Total 6888 6840 6800 6830 6974 1603 1573 1555 1556 1584 Beschäftigungsgrad Vollzeit (90%-100%) 5733 5681 5631 5614 5725 1976 1944 1928 1931 1967 Teilzeit (weniger als 90%) 1155 1159 1169 1216 1249 827 812 804 821 837 davon Teilzeit I (50-89%) 805 805 816 859 879 1263 1235 1225 1229 1249 davon Teilzeit II (weniger als 50%) 350 353 353 357 370 461 456 448 456 469 Total 6888 6840 6800 6830 6974 1603 1573 1555 1556 1584

1) Total aller produktiven Tätigkeiten innerhalb des Schweizer Wirtschaftsgebietes. Quelle: BFS 2) Die hier verwendeten Beschäftigungszahlen berücksichtigen im Unterschied zur Beschäftigungsstatistik (Besta) auch den Info-Telefon: 032/713 64 86 Primärsektor, die Beschäftigten mit weniger als 6 Arbeitsstunden pro Woche, die Heimarbeiter, die Angestellten von E-Mail: [email protected] Privathaushalten und die Selbständigen ohne Betrieb. Internet: www.statistik.admin.ch

B 9.2 Betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit Jahresdurchschnitt in Std. pro Woche

Noga-Abschnitte 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 A–O Total 41.9 41.9 41.8 41.8 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 A Sektor 1 (01.12, 02) (Gartenbau und Forstwirtschaft) 43.4 43.3 43.3 43.2 43.1 43.0 43.0 42.8 42.8 C-F Sektor 2 41.7 41.6 41.6 41.5 41.5 41.4 41.4 41.3 41.3 C,E Bergbau und Gewinnung von Steinen/ Erden, Energie- und Wasserversorgung 41.6 41.6 41.5 41.4 41.3 41.4 41.3 41.3 41.3 D Industrie, Verarbeitendes Gewerbe 41.4 41.4 41.3 41.3 41.2 41.2 41.2 41.2 41.2 F Baugewerbe 42.4 42.3 42.1 42.0 42.0 41.9 41.8 41.7 41.7 G-O Sektor 3 42.0 42.0 41.9 41.9 41.8 41.8 41.8 41.7 41.7 G Handel, Reparaturgewerbe 42.3 42.3 42.2 42.1 42.1 41.9 41.9 41.9 41.9 H Gastgewerbe 42.8 42.9 42.3 42.2 42.2 42.2 42.2 42.1 42.1 I Verkehr und Nachrichten 42.2 42.2 42.2 42.2 41.9 42.0 42.0 42.0 42.1 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 41.6 41.5 41.5 41.5 41.4 41.5 41.5 41.5 41.5 K Immobilien, Informatik, F&E 41.9 41.9 41.9 41.8 41.8 41.7 41.7 41.7 41.8 L Öffentliche Verwaltung 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 41.6 41.6 41.6 41.5 M Unterrichtswesen 41.7 41.8 41.7 41.6 41.5 41.4 41.5 41.4 41.5 N Gesundheits- und Sozialwesen 41.7 41.7 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 41.5 41.5 O Sonstige Dienstleistungen 42.0 42.0 42.0 41.9 41.7 41.8 41.9 41.7 41.6

Quelle: BFS Info-Telefon: 032/71364 86 (aufgrund der Daten der SSUV) E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

90 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 10 Löhne

B 10.1 Monatlicher Bruttolohn1) nach Wirtschaftszweigen, 2004 Monatlicher Bruttolohn, Zentralwert (Median)2) in Franken

Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes3) Insgesamt 1+2 3 4 Wirtschaftszweige (Noga) Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Privater Sektor 5500 4735 5910 7290 6241 7722 5323 4870 5550 4235 3893 4588 15 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken 4965 4162 5293 6698 5557 6984 5130 4522 5336 4055 3652 4452 17 Textilgewerbe 4768 3884 5422 6825 5496 7356 4882 4210 5303 4040 3539 4678 21 Papier- und Kartongewerbe 5688 4391 5964 7437 6300 7692 5831 5107 5984 4818 3776 5200 22 Verlag, Druck, Vervielfältigung 6192 5200 6647 7475 6331 7800 6120 5417 6414 4701 4117 5236 23–24 Kokerei, chemische Industrie 7273 6493 7590 9652 8590 10000 6919 6341 7131 5469 4331 5961 27–28 Metallbe- und verarbeitung 5373 4405 5525 6690 5813 6817 5407 4767 5471 4562 3895 4777 29, 34–35 Maschinen- und Fahrzeugbau 6107 5025 6271 7265 6233 7363 5794 5309 5862 4695 4044 4979 40–41 Energie- und Wasserversorgung 7003 5813 7137 8553 6954 8696 6509 5604 6638 5932 5139 6080 45 Baugewerbe 5411 5118 5419 6189 5525 6243 5343 5067 5358 4816 4333 4829 51 Handelsvermittlung, Grosshandel 5977 5302 6346 8057 6620 8571 5564 5262 5710 4508 4152 4672 52 Detailhandel und Reparatur 4260 3975 4984 5778 4908 6521 4224 3981 4876 3904 3792 4280 55 Gastgewerbe 3825 3707 4017 4722 4321 5104 4000 3846 4186 3482 3466 3514 65 Kreditgewerbe 7540 6171 8933 10337 8443 11000 6111 5794 6662 5693 5571 5964 66 Versicherungsgewerbe 7068 5853 8484 9506 7705 10143 6130 5630 7135 5438 5196 5928 Öffentlicher Sektor (Bund) 6378 5908 6535 9016 8105 9190 6456 6073 6522 5238 5000 5301 Kantonaler öffentlicher Sektor 7154 6500 8017 8949 7848 9783 6436 6131 6846 5134 4851 5532

1 1) Standardisierter Monatslohn (Vollzeitäquivalent basierend auf 4 /3 Wochen à 40 Arbeitsstunden). Quelle: BFS 2) Für die eine Hälfte der Arbeitsstellen liegt der standardisierte Lohn über, Info-Telefon: 032/713 64 29 für die andere Hälfte dagegen unter dem ausgewiesenen Zentralwert (Median). E-Mail: [email protected] 3) 1 = Verrichtung höchst anspruchsvoller und schwierigster Arbeiten. Internet: www.statistik.admin.ch 2 = Verrichtung selbstständiger und qualifizierter Arbeiten. 3 = Berufs- und Fachkenntnisse vorausgesetzt. 4 = Verrichtung einfacher und repetitiver Tätigkeiten.

B 10.2 Lohnentwicklung Veränderung in % gegenüber Vorjahr (Jahresdurchschnitt)

Noga-Abschnitte 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Nominal Total 1.3 2.5 1.8 1.4 0.9 1.0 A (01.12, 02) Gartenbau, Forstwirtschaft 1.9 1.7 2.3 1.4 0.9 ... C,E Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Energie- und Wasserversorgung 1.3 2.5 0.7 1.2 0.8 1.1 D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 1.3 2.7 1.8 1.2 0.7 1.3 F Baugewerbe 1.9 2.8 1.6 1.0 0.4 1.1 G,H Handel, Reparatur, Gastgewerbe 1.0 2.4 1.9 1.5 1.0 1.2 I Verkehr und Nachrichtenübermittlung 0.3 1.6 2.0 1.6 1.4 0.4 J,K Kredit- und Vers.-Gewerbe, Immobilien, Vermarktung, Informatik, F&E 2.1 3.1 1.7 1.6 1.3 0.9 L Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherungen 1.0 1.5 2.3 1.4 0.6 1.1 M,N,O Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche Dienstleistungen, persönliche Dienstleistungen 1.0 2.1 1.7 1.7 1.3 0.6 Real Total1) -0.3 1.5 1.1 0.8 0.1 -0.2

1) Deflationiert mit dem Landesindex der Konsumentepreise (Jahresdurchschnitt). Quelle: BFS (aufgrund der Daten der SSUV) Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet www.statistik.admin.ch

B 10.3 Nominal- und Reallohnindex, 1939 = 100

1980 1985 1990 1995 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Nominal total 1058 1323 1595 1887 1938 1963 2011 2047 2076 2095 2115 Männer 1005 1256 1511 1789 1835 1856 1902 1933 1958 1975 1992 Frauen 1162 1459 1775 2087 2156 2190 2245 2296 2334 2360 2386 Real Total 254 259 272 279 280 279 284 287 289 289 289 Männer 241 246 257 264 265 264 268 270 272 272 271 Frauen 279 285 302 307 311 311 316 321 324 325 325

Quelle: BFS Bis 1993: Oktoberlohnerhebung, ab 1994: aufgrund der Daten der SSUV Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

91 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 10.4 Nominallohnindex, 1993=100

Total Total Männer Frauen 2004 2005 2004 2005 2005 2005 Total 114.1 115.2 Total 114.1 115.2 114.3 117.9 Abteilung (Noga) Abschnitt (Noga) 01.12 Gartenbau 116.0 ... A (01.12, 02) Gartenbau, Forstwirtschaft 115.7 ...... 02 Forstwirtschaft 114.0 ... C, E Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, 10–14, Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden, Energie- und Wasserversorgung 112.5 113.7 113.7 ... 40–41 Energie- und Wasserversorgung 112.5 113.7 D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 113.5 115.0 114.0 119.9 15–16 H. v. Nahrungsm. und Getränken, Tabakverarb. 112.5 114.0 F Baugewerbe 112.7 114.0 114.0 … 17–18 Herstellung von Textilien und Bekleidung 110.5 112.4 G, H Handel, Reparatur, Gastgewerbe 114.5 115.9 115.0 117.4 20 Be- und Verarbeitung von Holz 111.6 113.4 I Verkehr und Nachrichtenübermittlung 111.5 111.9 111.6 112.6 21–22 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 109.7 110.5 J, K Immob., Verm., Informatik, F&E, 19, H. v. Lederwaren und Schuhen, Kredit- und Vers. Gewerbe 120.4 121.5 120.2 123.9 23–25 Kokerei, chemische Industrie, L Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, H. v. Gummi- und Kunststoffwaren 119.5 123.2 Sozialversicherung 111.1 112.3 111.6 114.7 26 Herstellung v. sonst. nichtmetallischen Mineralien 112.6 113.3 M, N, O Unterrichtswesen, Gesundheits- und 27–28 Metallbe- und -verarbeitung 113.2 113.8 Sozialwesen, sonstige öffentliche Dienstleistungen, persönliche Dienstleistungen 113.5 114.1 112.6 115.4 29, 34–35 Maschinen- und Fahrzeugbau 112.0 112.5 30–33 H. v. elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik 114.5 116.3 36 H. v. Möbeln, Schmuck u. sonst. Erzeugn. 112.6 113.5 45 Baugewerbe 112.7 114.0 Wirtschaftssektor 50 Handel, Instandhalt. u. Reparatur v. Autos 113.1 114.8 Sektor I 115.7 ...... 51 Handelsvermittlung und Grosshandel 114.3 115.2 Sektor II 113.3 114.7 114.0 119.3 52 Detailhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern 114.2 115.9 Sektor III 114.8 115.7 114.7 117.6 55 Gastgewerbe 115.6 117.0 Arbeitsbereich 60–63 Verkehr 106.8 107.2 Betrieb 112.0 ...... 64 Nachrichtenübermittlung 120.0 120.5 Büro und Technik 114.1 ...... 65 Kreditgewerbe 123.4 124.0 Verkauf 116.4 ...... 66 Versicherungsgewerbe 124.9 126.1 Qualifikation 67 Mit Kredit- und Versicherungsgew. verb. Tätigkeit 124.1 125.3 Gelernte 113.1 ...... 70–74 Immobilienwesen, Informatik, F&E 116.6 117.8 An- und Ungelernte 113.0 ...... 75 Öffentl. Verwaltung, Landesverteid., Sozialversich. 111.1 112.3 Quelle : BFS 80 Unterrichtswesen 110.3 110.9 (aufgrund der Daten der SSUV) Info-Telefon: 032/713 64 66 85 Gesundheits- und Sozialwesen 114.2 114.9 E-Mail: [email protected] 90–93 Erbringung von sonstigen öffentlichen Internet: www.statistik.admin.ch und persönlichen Dienstleistungen 115.9 116.8

B 11 Sozialversicherungen

B 11.1 Betriebsrechnungen und Gesamtrechnung der Sozialversicherungen: Einnahmen und Ausgaben1)

Einnahmen Ausgaben 2) Beiträge 2003 Sozialleistungen in Mio. Fr. Versicherte, Arbeitgeber Öffentliche Hand in Mio. Fr. 20032) 2002 2003 2004 in Mio. Fr. in % in Mio. Fr. in % 2002 2003 2004 in Mio. Fr. in % Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV 28903 31958 32387 22437 70.2 8051 25.2 29095 29981 30423 29866 99.6 Ergänzungsleistungen zur AHV 1525 1573 1651 – – 1573 100 1525 1573 1651 1573 100 Invalidenversicherung IV 8775 9210 9511 3764 40.9 5329 57.9 9964 10658 11096 10295 96.6 Ergänzungsleistungen zur IV 1003 1099 1197 – – 1099 100 1003 1099 1197 1099 100 Berufliche Vorsorge BV3),4) 45717 46100 … 32800 71.1 – – 34590 35600 … 22600 63.5 Krankenversicherung KV 15588 17000 … 13836 81.4 2978 17.5 15570 16390 … 15399 94 Unfallversicherung UV 6683 6449 … 5014 77.7 – – 4972 5236 … 4528 86.5 Erwerbsersatzordnung EO 662 932 957 804 86.3 – – 692 703 550 701 99.7 Arbeitslosenversicherung ALV 6969 5978 4835 5610 93.8 268 4.5 4966 6786 7107 5370 79.1 Familienzulagen FZ3) 4796 4827 … 4665 96.6 117 2.4 4676 4758 … 4619 97.1 Total der Gesamtrechnung1),5) 121799 123436 … 88231 71.5 19413 15.7 106605 112085 … 95351 85.1

1) Die harmonisierten Daten der Gesamtrechnung der Sozialversicherungen können von den Angaben der Betriebsrechnungen Quelle: BSV der einzelnen Sozialversicherungen abweichen. Info-Telefon: 031/322 90 23 2) Letztes vollständig verfügbares Jahr. E-Mail: [email protected] 3) Schätzung BSV bzw. BFS. Internet: www.bsv.admin.ch 4) Provisorische Werte. 5) Konsolidierte Rechnung, d.h. Doppelzählungen sind bereinigt.

92 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 11.2 Betriebsrechnungen und Gesamtrechnung der Sozialversicherungen: Saldi/Reserven/Bezügerinnen und Bezüger

Stand Kapitalkonto Ende Jahr1) Saldo in Mio. Fr. in Mio. Fr. Bezügerinnen und Bezüger in 10002) 2002 2003 2004 2002 2003 2004 2002 2003 2004 Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV -191 1977 1964 23067 25044 27008 1756 1791 1836 Ergänzungsleistungen zur AHV – – – – – – 143 146 149 Invalidenversicherung IV -1189 -1448 -1586 -4503 -4450 -6036 432 457 478 Ergänzungsleistungen zur IV – – – – – – 74 79 85 Berufliche Vorsorge BV3) 11127 10500 … 423600 468000 … 803 830 … Krankenversicherung KV 19 609 … 6266 7050 … 6171 6105 6076 Unfallversicherung UV 1711 1214 … 29785 31584 … 111 111 112 Erwerbsersatzordnung EO -30 229 406 3545 2274 2680 302 318 239 Arbeitslosenversicherung ALV 2004 -808 -2272 2282 1475 -797 252 317 330 Familienzulagen FZ3) 120 69 … ...... Total der Gesamtrechnung4) 15194 11352 … 484043 530976 … ......

1) BV: Bilanzsumme der Pensionskassen, bereinigt um Kreditoren und Passivhypotheken. UV: Rückstellungen, Reseven. KV: Reserven. Quelle: BSV 2) AHV, IV und EL: Anzahl Personen. Info-Telefon: 031/322 90 23 KV: Personen, welche mindestens einmal ambulante oder stationäre Kosten verursacht haben. E-Mail: [email protected] UV: Rentenbezüger, ALV: Taggeldbezüger. Internet: www.bsv.admin.ch 3) Schätzung BFS oder BSV, provisorische Werte. 4) Die harmonisierten Daten der Gesamtrechnung der Sozialversicherungen können von den Angaben der Betriebsrechnungen der einzelnen Sozialversicherungen abweichen.

B 11.3 Arbeitslosenversicherung

In 1000 Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2002 2003 2004 2005 2002 2003 2004 2005 Einnahmen total 7248703 6387440 5267849 5233387 3.0 -11.9 -17.5 -0.7 davon Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber 6762019 5626530 4357591 4361933 3.0 -16.8 -22.6 0.1 Ausgaben total 5245228 7195317 7539772 7111731 45.7 37.2 4.8 -5.7 davon Leistungen insgesamt 3901895 5655978 5906861 5508742 57.0 45.0 4.4 -6.7 Arbeitslosenentschädigung 3195834 4755330 5030962 4625748 54.4 48.8 5.8 -8.1 Kurzarbeitsentschädigungen 182901 201128 102609 57058 568.1 10.0 -49.0 -44.4 Schlechtwetterentschädigungen 23639 51269 46096 105081 12.4 116.9 -10.1 128.0 Insolvenzentschädigungen 75095 56661 43651 41136 70.2 -24.5 -23.0 -5.8 Arbeitsmarktmassnahmen 424426 591590 683543 679718 31.3 39.4 15.5 -0.6

Quelle: Seco Info-Telefon: 031/300 71 37

B 11.4 Bezüger der Arbeitslosenversicherung

Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2003 2004 2005 2003 2004 2005 Bezüger Total 316850 330328 322640 29.6 4.3 -2.3 Männer 176895 179966 170780 34.8 1.7 -5.1 Frauen 139955 150362 151860 23.7 7.4 1.0 Bezugstage1) Total 32906175 34441105 32542885 45.7 4.7 -5.5 Männer 18341358 18562901 16943153 54.5 1.2 -8.7 Frauen 14564817 15878204 15599732 36.3 9.0 -1.8 Durchschnittliche Bezugsdauer je Bezüger in Tagen Total 104 104 101 13.0 0.4 -3.3 Männer 104 103 99 15.1 -0.5 -3.8 Frauen 104 106 103 10.0 1.5 -2.7 Durchschnittliche Auszahlungen je Bezüger in Fr.2) Total 13793 13801 13012 19.7 0.1 -5.7 Männer 15751 15681 14727 20.5 -0.4 -6.1 Frauen 11318 11552 11084 16.5 2.1 -4.1 Durchschnittliche Auszahlungen je Bezugstag und Bezüger in Fr. Total 133 132 129 5.9 -0.3 -2.5 Männer 152 152 148 4.4 0.1 -2.4 Frauen 109 109 108 5.8 0.6 -1.4

1) Inkl. Einstelltage. Quelle: Seco 2) Nettoauszahlung : Taggelder + Zulagen – Abzüge. Info-Telefon: 031/322 27 42

93 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B11.5 Krankenversicherungsprämien-Index: Zusatzversicherungen VVG nach Kanton

Index (1999 = 100) Veränderung in % gegenüber Vorjahr Kanton 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Zürich 108.1 113.5 118.0 119.0 120.5 121.9 8.1 5.0 4.0 0.8 1.3 1.1 Bern 105.9 112.0 116.7 118.1 119.7 120.5 5.9 5.8 4.2 1.2 1.4 0.7 Luzern 105.1 109.1 113.5 114.3 115.8 116.6 5.1 3.7 4.0 0.7 1.3 0.7 Uri 105.7 109.5 113.4 113.8 115.3 116.0 5.7 3.5 3.6 0.4 1.3 0.7 Schwyz 105.8 109.8 113.3 114.0 115.4 116.2 5.8 3.8 3.1 0.6 1.2 0.7 Obwalden 107.2 111.1 115.0 115.8 117.3 118.1 7.2 3.6 3.5 0.7 1.3 0.7 Nidwalden 107.5 111.6 115.3 115.7 117.2 118.0 7.5 3.8 3.3 0.4 1.3 0.7 Glarus 105.8 108.2 111.1 111.6 112.9 114.2 5.8 2.3 2.6 0.5 1.2 1.1 Zug 105.1 108.7 112.1 112.6 114.1 114.9 5.1 3.5 3.2 0.4 1.3 0.7 Freiburg 104.2 109.4 114.2 115.1 116.6 117.4 4.2 5.0 4.4 0.7 1.3 0.7 Solothurn 106.6 110.6 114.1 115.3 116.9 117.7 6.6 3.8 3.2 1.1 1.3 0.7 Basel-Stadt 108.8 114.8 119.7 120.9 122.5 123.9 8.8 5.5 4.3 1.0 1.3 1.1 Basel-Landschaft 106.8 110.8 115.4 116.0 117.6 118.4 6.8 3.7 4.1 0.6 1.3 0.7 Schaffhausen 107.1 112.5 117.3 118.4 119.9 120.7 7.1 5.1 4.2 1.0 1.2 0.7 Appenzell A.Rh. 106.5 110.4 113.5 114.3 115.7 116.4 6.5 3.7 2.9 0.7 1.2 0.7 Appenzell I.Rh. 105.1 108.9 112.4 112.8 114.1 114.9 5.1 3.6 3.1 0.4 1.2 0.7 St. Gallen 106.3 110.4 114.8 115.6 117.0 118.3 6.3 3.9 4.0 0.7 1.2 1.1 Graubünden 105.7 109.7 113.0 113.9 115.2 116.0 5.7 3.8 3.0 0.7 1.2 0.7 Aargau 105.0 110.2 114.5 115.6 117.1 117.9 5.0 4.9 3.9 1.0 1.3 0.7 Thurgau 105.6 110.5 114.2 114.8 116.3 117.1 5.6 4.7 3.3 0.6 1.3 0.7 Tessin 107.9 111.7 114.8 115.5 116.9 117.7 7.9 3.6 2.8 0.6 1.2 0.7 Waadt 106.2 110.2 115.0 116.0 117.6 118.9 6.2 3.8 4.3 0.9 1.3 1.1 Wallis 104.4 108.6 112.4 113.4 114.7 116.2 4.4 4.0 3.4 0.9 1.1 1.4 Neuenburg 106.3 110.9 115.1 116.0 117.6 118.4 6.3 4.3 3.8 0.8 1.3 0.7 Genf 106.3 110.0 115.2 116.1 117.6 118.9 6.3 3.5 4.7 0.8 1.3 1.1 Jura 106.9 110.8 114.6 115.1 116.6 117.4 6.9 3.6 3.4 0.4 1.3 0.7 Schweiz 106.4 111.1 115.4 116.4 117.9 118.9 6.4 4.4 3.9 0.8 1.3 0.9

Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B11.6 Krankenversicherungsprämien-Index: Zusatzversicherungen VVG nach Produkt

Index (1999=100) V eränderung in % gegenüber Vorjahr Gewichtung 2005 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Zusatzversicherungen (Spital) 100.000 106.4 111.1 115.4 116.4 117.9 118.9 6.4 4.4 3.9 0.8 1.3 0.9 Allgemeine Abteilung ganze Schweiz 25.309 104.3 107.5 107.9 110.0 113.3 114.2 4.3 3.0 0.4 1.9 3.0 0.8 Männer 12.025 104.3 107.4 107.9 110.1 113.5 114.4 4.3 3.0 0.5 2.0 3.1 0.8 10 Jahre (0-18 Jährige) 0.895 104.7 107.7 108.1 117.8 120.9 121.8 4.7 2.9 0.4 9.0 2.6 0.8 20 Jahre (19-35 Jährige) 1.967 104.1 106.8 107.3 108.9 112.3 113.0 4.1 2.5 0.5 1.5 3.1 0.7 42 Jahre (36-65 Jährige) 5.771 104.8 107.4 108.3 110.0 113.6 114.5 4.8 2.5 0.8 1.6 3.2 0.8 68 Jahre (66+ Jährige) 3.392 103.5 107.9 107.7 109.3 112.4 113.4 3.5 4.2 -0.2 1.4 2.9 0.8 Frauen 13.284 104.3 107.5 108.0 109.9 113.2 114.1 4.3 3.1 0.4 1.8 3.0 0.8 10 Jahre (0-18 Jährige) 0.872 104.7 107.7 108.1 115.3 118.3 119.3 4.7 2.9 0.4 6.7 2.6 0.8 20 Jahre (19-35 Jährige) 2.127 104.5 107.1 107.7 109.3 112.5 113.3 4.5 2.5 0.5 1.5 2.9 0.7 42 Jahre (36-65 Jährige) 6.101 104.7 107.3 108.2 109.8 113.4 114.2 4.7 2.5 0.8 1.5 3.2 0.8 68 Jahre (66+ Jährige) 4.184 103.5 107.9 107.7 109.3 112.4 113.4 3.5 4.2 -0.2 1.4 2.9 0.8 Halbprivate Abteilung ganze Schweiz 43.567 107.5 112.5 117.5 117.9 118.6 119.4 7.5 4.7 4.4 0.3 0.6 0.7 Männer 16.797 107.4 113.0 118.1 118.5 119.9 120.7 7.4 5.2 4.5 0.3 1.2 0.7 20 Jahre (0-35 Jährige) 0.917 107.7 113.5 118.3 117.6 118.7 118.9 7.7 5.4 4.2 -0.6 0.9 0.2 42 Jahre (36-65 Jährige) 9.661 107.1 112.5 117.3 116.2 117.5 117.7 7.1 5.1 4.2 -0.9 1.1 0.2 68 Jahre (66+ Jährige) 6.219 107.8 113.8 119.6 122.8 124.5 126.4 7.8 5.5 5.1 2.7 1.4 1.5 Frauen 26.770 107.5 112.2 117.1 117.5 117.8 118.6 7.5 4.3 4.4 0.3 0.3 0.7 20 Jahre (0-35 Jährige) 2.352 107.6 112.5 117.5 117.1 117.1 117.3 7.6 4.5 4.5 -0.4 0.0 0.2 42 Jahre (36-65 Jährige) 14.549 107.3 111.7 116.5 115.4 115.7 116.0 7.3 4.1 4.2 -0.9 0.3 0.2 68 Jahre (66+ Jährige) 9.869 107.8 112.8 118.1 121.0 121.4 123.2 7.8 4.6 4.7 2.5 0.3 1.5 Private Abteilung ganze Schweiz 31.124 106.7 112.5 119.3 120.1 121.2 122.7 6.7 5.5 6.0 0.7 0.9 1.3 Männer 13.961 106.6 112.9 119.8 120.7 122.3 123.9 6.6 6.0 6.1 0.8 1.3 1.3 20 Jahre (0-35 Jährige) 0.655 106.9 113.4 119.5 119.6 120.8 121.2 6.9 6.1 5.4 0.1 1.0 0.3 42 Jahre (36-65 Jährige) 7.967 106.5 112.8 118.8 118.9 120.3 120.8 6.5 5.9 5.4 0.1 1.2 0.4 68 Jahre (66+ Jährige) 5.339 106.7 113.2 121.8 124.6 126.4 129.9 6.7 6.1 7.6 2.2 1.4 2.8 Frauen 17.163 106.7 112.1 118.9 119.7 120.3 121.8 6.7 5.1 6.0 0.7 0.5 1.3 20 Jahre (0-35 Jährige) 1.070 106.9 112.4 118.8 119.2 119.4 119.8 6.9 5.2 5.7 0.4 0.1 0.3 42 Jahre (36-65 Jährige) 9.842 106.7 112.1 118.1 118.0 118.7 119.1 6.7 5.0 5.4 -0.1 0.6 0.4 68 Jahre (66+ Jährige) 6.251 106.7 112.2 120.4 123.0 123.5 127.0 6.7 5.2 7.3 2.1 0.4 2.8

Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

94 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B11.7 Krankenversicherungsprämien-Index, Totalindex Schweiz

Index (1999=100) Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Grundversicherung 103.8 109.8 120.8 133.0 142.1 145.6 3.8 5.8 10.0 10.1 6.8 2.5 Zusatzversicherung 106.4 111.1 115.4 116.4 117.9 118.9 6.4 4.4 3.9 0.8 1.3 0.9 Total 104.6 110.3 119.0 127.4 134.0 136.7 4.6 5.4 7.9 7.0 5.2 2.0 Quelle: BFS; Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected]; Internet: www.statistik.admin.ch

B11.8 Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit

in Mio. Fr. in % Zu laufenden Preisen 1990 2000 2003 20041) Leistungen nach Funktionen 1990 2000 2003 20041) Gesamtausgaben 64551 113722 127461 131797 Alter 46.2 47.2 43.9 44.4 Sozialleistungen 57752 103484 117610 122850 Krankheit/Gesundheitspflege 28.5 25.1 26.3 26.1 Einnahmen 87058 135723 147877 147754 Invalidität 9.7 11.7 12.7 12.6 Im Verhältnis zum BIP2) in % Überleben Hinterbliebener 5.5 4.6 4.3 4.2 Gesamtausgaben 19.7 27.4 29.3 29.6 Familie/Kinder 6.3 5.1 5.0 4.7 Sozialleistungen 17.6 24.9 27.1 27.5 Arbeitslosigkeit 0.8 2.8 4.7 4.7 Einnahmen 26.6 32.7 34.0 33.1 Soziale Ausgrenzung, Wohnen 2.9 3.6 3.2 3.2

1) Provisorische Werte. Quelle: BFS; Info-Telefon: 032/713 66 63 2) Die Ausgaben, Leistungen und Einnahmen für die Soziale Sicherheit stellen keine Teilmengen des BIP dar. E-Mail: [email protected]; Internet: www.statistik.admin.ch

B 12 Bildung

B 12.1 Ausgewählte Diplome bzw. Schulabschlüsse

Frauen Anzahl Anteil in % absolut Schulstufen 1990 1995 2000 2004 1990 1995 2000 2004 2004 Sekundarstufe II Gymnasiale Maturität 12090 12932 15024 15993 48.6 50.8 53.9 57.5 9202 Eidgenössisch anerkannt 11009 11923 13984 15732 46.9 49.5 52.9 57.5 9051 Nicht eidgenössisch anerkannt 1081 1009 1040 261 65.3 65.5 67.3 57.9 151 Schulen für Unterrichtsberufe1) 1551 2104 1998 1065 72.0 74.2 71.3 78.1 832 Berufsbildung Berufslehre BBG 58640 46001 49151 51297 43.9 41.5 43.1 44.6 22881 Berufe der Landwirtschaft 1769 1406 1169 976 5.5 6.3 12.5 12.2 119 Berufe des Schweizerischen Roten Kreuzes 3455 3954 4565 1426 91.5 90.6 88.6 88.4 1261 Handelsmittelschulen BBG 3319 2504 2209 2828 66.6 62.3 59.9 57.7 1632 Anlehre 1541 1635 2081 2474 40.6 36.9 30.2 31.6 782 Berufsmaturität - 480 6478 9703 - 18.8 35.9 42.9 4164 A = Technische Richtung - 230 2686 3394 - 3.0 9.0 12.8 435 B = Kaufmännische Richtung - 154 3315 5303 - 51.3 55.5 58.6 3106 C = Gestalterische Richtung - - 300 536 - - 62.0 66.8 358 D = Gewerbliche Richtung - - 102 182 - - 44.1 52.7 96 E = Naturwissenschaftliche Richtung - 96 75 119 - 4.2 17.3 37.8 45 F = Gesundheitliche und soziale Richtung - - - 169 - - - 73.4 124 Tertiärstufe Höhere Berufsbildung Höhere Fachschulen (Vorgänger Fachhochschulen) 3505 4133 1083 - 15.1 20.3 43.1 - - Höhere Fachschulen 1922 2944 3068 4096 13.3 16.4 24.0 26.8 1098 Höhere Fachprüfungen 3115 3147 3232 3195 9.7 16.9 16.2 17.3 553 Berufsprüfungen 4005 6068 8082 11368 21.5 25.3 32.4 33.5 3803 Nicht vom Bund regl. höhere Berufsbildungen ... 8822 8126 10691 ... 52.2 55.6 65.7 7022 Hochschulen Fachhochschulen - - 1811 7265 - - 17.9 40.2 2918 Universitäre Hochschulen 7752 8690 9686 9816 33.1 38.7 43.9 47.9 4698 Geistes- und Sozialwissenschaften 1776 2191 3138 3188 55.4 61.3 64.4 66.8 2129 Wirtschaftswissenschaften 1456 1693 1449 1750 20.9 26.0 23.5 29.9 523 Recht 887 1119 1311 1274 38.1 45.3 48.1 52.7 671 Exakte und Naturwissenschaften 1323 1406 1436 1541 21.5 27.0 30.1 33.5 517 Medizin und Pharmazie 1231 998 1202 1038 40.7 50.0 51.2 58.0 602 Technische Wissenschaften 1079 1283 1150 964 14.6 15.4 18.2 23.3 225 Bachelordiplome - - - 1057 - - - 42.9 453 Masterdiplome - - - 287 - - - 28.2 81 Doktorate 2140 2597 2746 2768 23.0 27.9 34.5 38.2 1056

1 ) Primarlehrerpatente. Quelle: BFS; Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected]; Internet: www.statistik.admin.ch

95 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 12.2 Erwerbsstatus und höchste abgeschlossene Ausbildung nach Geschlecht und Heimat, 2004 In 1000

Männer Frauen Total Ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren CH Ausländer B/C Total CH Ausländerinnen B/C Total CH Ausländer B/C Total Erwerbsstatus Selbstständige 326 50 376 167 18 184 492 68 560 Mitarbeitende Familienmitglieder 28 3 31 46 3 50 75 6 81 Arbeitnehmer 1241 416 1658 1170 294 1465 2411 711 3122 Lehrlinge 90 19 109 73 14 87 163 33 196 Erwerbslose 49 40 89 49 40 89 98 80 178 Personen in Ausbildung 116 27 144 120 31 150 236 58 294 Hausfrauen/Hausmänner ...... 240 80 320 243 81 324 Rentner 451 71 522 697 70 767 1148 141 1288 Andere Nichterwerbspersonen 27 19 45 40 21 61 66 40 107 Total 2332 647 2978 2602 570 3172 4934 1217 6151 Höchste abgeschlossene Ausbildung Obligatorische Grundschule 328 215 543 578 236 814 906 450 1357 Anlehre, angelernt 33 29 63 55 18 72 88 47 135 Diplommittelschule und andere1) 25 9 34 167 18 185 192 27 219 Berufslehre 953 154 1107 1019 103 1121 1972 256 2228 Vollzeitberufsschule 99 31 130 201 31 232 300 62 362 Maturität 149 50 199 248 57 305 397 107 504 Höhere Berufsausbildung 486 54 540 187 31 218 674 84 758 Universität/Hochschule 256 105 361 145 76 222 401 181 582 Keine Angabe, Weiss nicht ...... Total 2332 647 2978 2602 570 3172 4934 1217 6151

1) Handelsschule kurz (1-2 Jahre), Haushaltslehrjahr. Quelle: BFS, Sake 2000 Info-Telefon: 032/713 64 76 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B 12.3 Schülerinnen, Schüler und Studierende1)

Anteile in % Anzahl Frauen Ausländer Total 1995 2000 2004 1995 2000 2004 2000 2004 2000 2004 Schulstufen Vorschule 158210 156364 156157 48.6 48.5 48.6 26.0 26.9 10.8 10.5 Obligatorische Schulen 777050 807347 810315 48.7 48.8 48.7 22.9 23.7 56.0 54.4 Primarstufe 452789 473739 459191 49.2 49.3 49.3 21.9 22.9 32.9 30.8 Sekundarstufe I 280537 285014 300719 49.5 49.9 49.6 20.8 21.2 19.8 20.2 Schulen mit besonderem Lehrplan 43724 48594 50405 38.3 37.9 37.9 45.9 45.4 3.4 3.4 Sekundarstufe II 280195 307121 312851 45.9 47.6 47.6 16.3 17.5 21.3 21.0 Maturitätsschulen 61833 66888 66309 51.1 55.0 56.3 12.3 13.2 4.6 4.5 Andere allgemein bildende Schulen 16376 17335 23287 70.5 70.4 67.7 24.6 26.0 1.2 1.6 Schulen für Unterrichtsberufe 9330 5993 858 80.3 83.4 81.7 2.3 2.1 0.4 0.1 Berufsausbildung 188510 209157 211172 40.7 42.9 42.8 16.7 17.3 14.5 14.2 Berufsmaturität (nach der Berufslehre) 960 3215 4921 20.6 31.0 44.7 14.3 10.6 0.2 0.3 Anlehre 3186 3876 5215 37.6 33.9 36.7 42.7 43.8 0.3 0.4 Vorlehre - 657 1089 - 42.9 45.6 43.7 44.0 0.0 0.1 Tertiärstufe 148024 162646 200777 37.7 41.9 46.0 17.2 18.4 11.3 13.5 Höhere Berufsbildung 59781 41072 40612 31.5 43.1 43.3 12.1 12.5 2.8 2.7 Höhere Fachschulen (Übergang zu Fachhochschulen) 17123 2205 971 19.3 53.0 65.8 7.0 4.7 0.2 0.1 Höhere Fachschulen 4956 4989 10086 6.1 5.7 26.5 10.8 12.0 0.3 0.7 Vorbereitung auf höhere Fachprüfungen 10645 7484 3970 23.9 33.5 35.6 21.6 7.4 0.5 0.3 Vorbereitung auf Berufsprüfungen 7936 8856 11946 32.1 39.0 39.6 9.9 8.3 0.6 0.8 Übrige 19121 17538 13639 55.0 58.6 59.6 10.2 18.8 1.2 0.9 Hochschulen - 121574 160165 - 41.5 46.7 19.0 19.9 8.4 10.8 Fachhochschulen - 24902 49065 - 25.7 41.6 14.9 15.5 1.7 3.3 Universitäre Hochschulen 88243 96672 111100 45.7 45.6 48.9 20.0 21.8 6.7 7.5 Geistes- und Sozialwissenschaften 28738 34729 42159 65.4 62.5 63.8 18.4 18.5 2.4 2.8 Wirtschaftswissenschaften 12071 13159 14019 30.2 27.5 30.3 25.5 28.2 0.9 0.9 Recht 10791 10762 12436 48.4 47.5 52.1 11.6 13.7 0.7 0.8 Exakte und Naturwissenschaften 15230 15797 18693 31.5 31.6 35.4 24.7 28.5 1.1 1.3 Medizin und Pharmazie 10479 10153 10365 56.5 54.9 59.7 12.0 13.7 0.7 0.7 Technische Wissenschaften 9929 10061 10782 22.4 22.1 25.1 27.7 33.0 0.7 0.7 Interdisziplinäre und andere 1005 2011 2646 30.5 40.2 44.8 23.6 19.3 0.1 0.2 Nicht auf Stufen zuteilbar 6261 8215 9694 50.6 50.1 49.4 87.2 88.7 0.6 0.7 Total 1369740 1441693 1489794 46.9 47.8 43.1 21.6 20.3 100.0 100.0

1) Jahreszahl = Schuljahr, z.B. 1990 = Schuljahr 1990/91. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

96 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 12.4 Berufsbildung der Sekundarstufe II nach Berufsgruppen

Anteile in % Total Frauen Ausländer T otal Berufsgruppen 1990 1995 2000 2004 1990 1995 2000 2004 2000 2004 2000 2004 Total 218780 188510 209157 211172 42.0 40.7 42.9 42.8 16.7 17.3 100.0 100.0 Pflanzenbau und Tierwirtschaft 10197 8603 8824 8705 28.4 31.5 32.3 31.4 2.5 2.7 4.7 4.1 Industrie und Handwerk 77042 71635 78110 79745 8.9 9.5 10.1 10.8 17.2 17.4 35.2 37.8 Technische Berufe 17746 13347 10318 10595 24.2 22.7 23.6 24.7 14.5 13.4 8.1 5.0 Handel und Verwaltung 74358 57677 69288 67796 66.2 65.2 66.1 64.8 18.6 19.0 34.0 32.1 Verkehrsberufe 4953 1804 1395 678 43.9 34.4 26.2 15.2 9.0 12.5 2.3 0.3 Gastgewerbe, Hauswirtschaft 7082 7823 10180 9594 60.5 56.6 55.9 57.9 13.2 14.9 3.2 4.5 Reinigung, Hygiene und Körperpflege 5197 5174 5028 5076 91.6 90.1 89.5 89.2 28.3 27.2 2.4 2.4 Rechts-, Sicherheits-, Ordnungspflege 478 384 583 ... 12.3 18.0 23.8 ... 1.9 ... 0.2 ... Heilbehandlung 15009 15496 19040 20245 91.8 87.4 89.4 90.3 13.1 16.3 6.9 9.6 Künstlerische Berufe 4961 4609 3687 3441 56.8 55.2 55.1 58.7 27.2 30.3 2.3 1.6 Seelsorge, Fürsorge 609 556 801 1553 98.9 96.0 96.4 96.9 11.1 8.6 0.3 0.7 Übrige Berufe 1148 1402 1903 3744 5.1 10.5 11.5 14.0 26.6 22.1 0.5 1.8

Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B 12.5 Berufsbildung der Sekundarstufe II: BBG-Berufe

Frauen Total Anteile in % absolut 1990 1995 2000 2004 1990 1995 2000 2004 2004 Berufslehre Neu abgeschlossene Lehrverträge 58474 54878 62294 62847 42.3 39.7 42.1 41.6 26175 Gesamtbestand der Lehrverträge 169639 148680 168319 172379 36.8 35.2 38.3 38.7 66672 Lehrabschlussprüfungen 62870 51466 54710 58695 43.9 41.0 42.4 43.5 25561 Ausgestellte Fähigkeitszeugnisse 58640 46001 50406 51297 43.2 41.5 43.1 44.6 22881 Anlehre Neu abgeschlossene Anlehrverträge 1413 1519 2437 3022 38.8 33.1 31.9 32.0 967 Gesamtbestand der Anlehrverträge 2572 3158 4127 5251 35.5 32.4 31.2 32.8 1722 Ausgestellte Ausweise 1541 1635 2081 2474 40.1 36.8 30.2 31.6 782 Handelsmittelschulen Prüfungskandidaten 3592 2734 2450 3100 65.8 61.4 58.4 56.4 1747 Ausgestellte Diplome 3319 2504 2181 2824 66.6 62.3 59.8 57.8 1632

Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.admin.ch/bfs

B 12.6 Studierende an Schweizer Hochschulen

Anteile in % Total Frauen Ausländer Total 1995 2000 2003 2004 2000 2003 2004 2000 2003 2004 2000 2003 2004 Basel 7981 7606 8711 9222 47.0 51.9 53.1 18.8 20.1 20.7 7.9 8.0 8.3 Bern 9918 10193 12562 13274 48.2 51.6 52.7 7.7 8.2 8.4 10.5 11.5 12.0 Freiburg 8746 8849 9998 9913 52.4 55.4 56.4 16.8 17.8 17.9 9.2 9.1 8.9 Genf 12583 13178 14598 14652 57.5 58.1 58.8 34.9 38.3 37.9 13.6 13.4 13.2 Lausanne 8996 9893 10166 10231 51.8 54.2 54.9 20.7 21.0 20.7 10.2 9.3 9.2 Luzern 250 256 1144 1500 46.5 52.1 54.2 18.4 8.9 9.2 0.3 1.0 1.4 Neuenburg 3234 3136 3261 3296 50.4 53.8 55.4 22.9 22.9 23.5 3.2 3.0 3.0 St.Gallen HSG 4015 4705 4839 4556 25.1 27.8 27.7 26.1 31.5 33.5 4.9 4.4 4.1 St.Gallen PHS 236 294 271 324 52.4 56.8 55.9 6.8 6.6 6.2 0.3 0.2 0.3 Zürich 16224 20598 23298 23395 51.1 53.1 53.5 11.6 12.9 13.5 21.3 21.3 21.1 Università della Svizzera Italiana ... 1410 1757 1856 50.6 47.9 48.4 41.6 45.7 48.2 1.5 1.6 1.7 EPFL 4485 5095 6240 6493 17.9 21.8 23.0 35.5 38.0 39.8 5.3 5.7 5.8 ETHZ 11575 11459 12488 12388 26.3 29.0 29.2 19.2 20.3 21.8 11.9 11.4 11.2 Schweiz 88243 96672 109333 111100 45.6 48.1 48.9 20.0 21.4 21.9 100.0 100.0 100.0

Quelle: BFS Info-Telefon 032/713 69 56 E-Mail: [email protected] Internet: www.education-stat.admin.ch

97 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 12.7 Hochschulen: Studienanfänger/innen und Abschlüsse

Anteile in % Total Frauen Ausländer 1990 1995 2000 2004 1990 1995 2000 2004 2004 Eintritte auf Stufen Lizentiat/Diplom und Bachelor nach Fachbereichen1) Total 13877 13928 15392 16342 44.8 46.0 49.6 54.5 21.8 Geistes- und Sozialwissenschaften 4696 4358 5576 6257 65.6 66.4 67.2 69.8 19.7 Wirtschaftswissenschaften 2471 2230 2703 2184 29.0 30.0 31.0 34.6 30.6 Recht 1616 1950 1617 1919 47.1 48.7 56.7 60.2 15.7 Exakte und Naturwissenschaften 2040 2143 2328 2575 29.0 30.7 35.8 39.2 21.0 Medizin und Pharmazie 1328 1499 1270 1384 53.9 57.5 64.5 68.5 17.3 Technische Wissenschaften 1606 1563 1618 1625 18.5 20.0 22.7 28.3 33.9 Interdisziplinäre und andere 120 185 280 398 46.7 36.8 41.4 52.3 7.3 Abschlüsse nach Prüfungsstufe2) Lizenziate und Diplome 7752 8688 9575 9816 33.1 38.7 43.8 47.9 13.3 Bachelor ...... 1057 ...... 42.9 12.8 Master ...... 287 ...... 28.2 18.8 Doktorate 2176 2578 2745 2768 22.8 27.9 34.5 38.2 38.8 Nachdiplome 451 1207 1288 1699 44.1 43.3 45.5 49.4 50.0

1) Als Eintritt gilt eine Person, die sich in einem gegebenen Wintersemester erstmals auf einer bestimmten Studienstufe Quelle: BFS (Bachelor, Master, Diplom/Lizenziat, Doktorat, Nachdiplom) eines bestimmten Hochschultyps Info-Telefon 032/713 69 56 (universitäre Hochschule, Fachhochschule) immatrikuliert. Eine Person kann im Verlauf ihrer Studienbiografie E-Mail: [email protected] mehrmals als Eintritt auf unterschiedlichen Studienstufen und in unterschiedlichen Hochschultypen erfasst werden. Internet: www.education-stat.admin.ch 2) Die %-Anteile beziehen sich auf das Total Männer / Frauen bzw. Schweiz / Ausland (ohne unbekannt).

B 13 Forschung und Entwicklung (F&E)

B 13.1 Öffentliche und private F&E-Finanzierung in der Schweiz, 2004 In Mio. Fr.

Finanzierungsquelle Total 13100 Öffentliche Mittel 2975 davon Bund 2085 davon Kantone 890 Private Mittel 9135 Übrige Mittel in der Schweiz 305 Auländische Mittel 685

Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 28 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B 13.2 F&E-Aufwendungen nach Sektor, 2004

Intramuros-Aufwendungen F&E-Personal in Mio. Fr. in Personenjahren Total in der Schweiz 13100 52250 Bund 140 810 Hochschulen 3000 18355 Privatwirtschaft 9660 33085 Private Organisationen ohne Erwerbszweck 300 ... Extramuros-Aufwendungen Total Ausland 2880 ... F&E-Aufträge und -Beiträge des Bundes 450 ... F&E-Aufträge und -Beiträge der Privatwirtschaft1) 2430 ... Intra-sektorielle Aufwendungen im Ausland2) 9600

1) Extramuros-Aufwendungen an ausländische Forschungsstellen (ohne Tochtergesellschaften). Quelle: BFS 2) Von ausländischen Niederlassungen schweizerischer Unternehmungen im Ausland getätigte F&E- Aufwendungen. Info-Telefon: 032/713 68 28 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

98 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 14 Betriebs- und Unternehmensstruktur

B 14.1 Sektoral- und Branchenstruktur1)

Marktwirtschaftliche Unternehmen Marktwirtschaftliche Unternehmen Arbeitsstätten nach Grössenklassen, 2001 absolut Veränderung in % absolut Veränderung in % Anteil Unternehmen in % Branchen Noga 2001 1995/98 1998/2001 2001 1995/98 1998/2001 0-9 10-49 50-249 250+ Total 306871 4.1 5.4 382979 1.8 1.0 87.9 9.9 1.8 0.3 Sektor I ...... Sektor II 75865 1.2 0.7 80645 -1.8 -0.9 79.9 16.0 3.5 0.6 Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden 332 6.1 -14.7 424 -15.0 0.0 60.5 35.8 3.3 0.3 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung 2623 -0.6 -7.9 2869 -9.4 -5.5 77.3 15.1 6.0 1.6 Herstellung von Textilien und Bekleidung 1648 -6.5 -14.0 1720 -15.6 -7.7 81.6 13.0 5.0 0.4 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 287 -2.4 -16.2 292 -18.2 -3.3 87.8 9.8 2.4 0.0 Be- und Verarbeitung von Holz 6503 -2.7 -0.9 6610 -2.0 -3.2 87.4 11.7 0.8 0.1 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 4778 -2.2 0.4 5094 -1.1 -4.6 80.9 14.4 3.8 0.9 Mineralölverarbeitung, Kokerei 12 50.0 -57.9 14 -56.0 27.3 58.3 16.7 16.7 8.3 Chemische Industrie 971 22.0 -1.2 1035 -5.0 17.9 57.5 24.0 13.8 4.7 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 820 1.7 -1.9 892 -4.0 1.1 56.3 29.4 12.4 1.8 Herstellung von sonstigen nicht mineralischen Produkten 1399 3.5 -3.1 1562 -5.7 1.0 76.7 18.1 4.4 0.8 Erzeugung und Bearbeitung von Metall, Metallerzeugnissen 8270 4.0 3.3 8544 1.5 4.0 77.3 18.5 3.8 0.4 Maschinenbau 3364 -2.7 -6.3 3609 -9.2 -3.8 66.3 22.4 9.0 2.2 Herstellung von elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik, Optik 5180 5.3 -4.5 5455 -7.3 4.1 73.6 17.0 7.4 2.0 Fahrzeugbau 574 -1.9 0.9 626 1.9 -3.7 76.3 15.2 6.4 2.1 Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 4189 0.6 -3.8 4325 -5.2 0.4 86.8 10.7 2.2 0.2 Energie- und Wasserversorgung 382 23.6 -11.0 1005 -19.8 -6.2 36.6 42.4 16.0 5.0 Baugewerbe 34533 1.5 5.1 36569 2.3 -1.2 82.5 15.4 2.0 0.1 Sektor III 231006 5.1 7.1 302334 2.8 1.5 90.5 8.0 1.3 0.3 Handel, Reparatur 71620 -5.6 2.9 87556 0.7 -5.9 90.5 8.2 1.1 0.2 Gastgewerbe 25054 0.5 7.3 28095 4.9 -0.7 85.6 13.0 1.3 0.1 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 11081 3.5 6.9 18553 -1.5 3.6 84.5 12.3 2.6 0.6 Kredit- und Versicherungsgewerbe 5434 31.1 21.3 11141 -9.7 15.2 77.1 17.4 3.6 1.9 Immobilien, Informatik, Dienstleistungen für Unternehmen 72551 14.2 14.0 76894 10.8 13.4 93.4 5.7 0.8 0.1 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung 1 ...... 9242 -2.0 -5.2 ...... 100.0 Unterrichtswesen 4629 36.0 3.4 15701 -2.5 1.1 84.4 12.7 2.7 0.2 Gesundheits- und Sozialwesen 19894 15.0 2.8 25715 4.1 -0.2 90.7 6.2 2.4 0.6 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 20742 4.5 5.0 29437 1.2 -2.5 94.7 4.7 0.6 0.0

1) Betriebszählung 2001. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 62 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B 14.2 Neue Unternehmen und Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen

Anzahl Unternehmen Total Beschäftigte1) 2001 2002 2003 2004 2001 2002 2003 2004 Industrie 852 706 807 943 1919 1405 1709 2218 Baugewerbe 1200 1023 1039 1224 2432 2240 2248 2651 Sekundärer Sektor 2052 1729 1846 2167 4351 3645 3957 4869 Handel 2298 2257 2564 2682 4791 4361 4994 5069 Gastgewerbe 273 360 419 316 1244 1666 1754 1119 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 535 483 462 498 1244 1011 1089 1113 Kredit- und Versicherungsgewerbe 353 318 469 534 892 778 898 1168 Immobilienwesen, Dienstleistungen für Unternehmen 3639 3279 3531 3672 6862 6072 6598 6782 Informatikdienstleistungen 1387 1016 900 840 2862 1876 1613 1587 Unterrichtswesen 137 116 157 179 274 302 402 395 Gesundheits- und Sozialwesen 181 177 227 263 637 549 709 756 Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen 495 453 589 637 1026 997 1223 1389 Tertiärer Sektor 9298 8459 9318 9621 19832 17612 19280 19378 Total 11350 10188 11164 11788 24183 21257 23237 24247

1) Total Beschäftigte = Vollzeit- + Teilzeitbeschäftigte. Quelle: BFS Vollzeitbeschäftige = mindestens 90% der betriebsüblichen Arbeitszeit. Info-Telefon: 032/713 66 40 Teilzeitbeschäftigte = weniger als 90% der betriebsüblichen Arbeitszeit, aber mindestens 6 Std. pro Woche. E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

99 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 14.3 Voll- und Teilzeitbeschäftigte1)

Beschäftigte in marktwirtschaftlichen Unter- Beschäftigte (Voll- und Teilzeit) in Arbeitsstätten nehmen nach Grössenklassen, 2001 absolut Veränderung in % Anteil in % Anteil Beschäftigte (Voll- und Teilzeit) in % Branchen Noga 2001 1995/98 1998/2001 1998 2001 0-9 10-49 50-249 250+ Total 3668468 -2.2 5.7 100.0 100.0 26.3 21.2 19.3 33.2 Sektor II 1036595 -8.0 1.2 29.5 28.3 18.7 25.2 27.0 29.1 Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden 5176 -14.5 -0.8 0.2 0.1 17.9 54.2 19.5 8.3 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung 63716 -2.8 -1.9 1.9 1.7 11.8 14.7 27.1 46.4 Herstellung von Textilien und Bekleidung 21515 -19.0 -17.3 0.7 0.6 17.6 25.8 41.9 14.7 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 2351 -25.0 -28.4 0.1 0.1 30.8 31.3 37.9 0.0 Be- und Verarbeitung von Holz 38578 -12.4 0.7 1.1 1.1 46.3 36.7 10.5 6.5 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 69682 -9.2 -2.2 2.1 1.9 18.6 23.6 28.3 29.5 Mineralölverarbeitung, Kokerei 735 -39.4 13.3 0.0 0.0 4.3 5.9 55.2 34.6 Chemische Industrie 64356 -8.0 4.1 1.8 1.8 3.1 9.6 23.4 63.9 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 25825 4.0 4.8 0.7 0.7 7.9 22.4 42.2 27.4 Herstellung von sonstigen nichtmineralischen Produkten 19774 -8.4 -0.6 0.6 0.5 16.1 28.5 31.6 23.9 Erzeugung und Bearbeitung von Metall, Metallerzeugnissen 104445 -7.4 4.9 2.9 2.8 20.5 32.0 31.4 16.1 Maschinenbau 108939 -3.1 -0.6 3.2 3.0 7.0 17.0 31.9 44.1 Herstellung von elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik, Optik 142569 -2.8 9.0 3.8 3.9 8.4 13.7 28.6 49.3 Fahrzeugbau 19088 42.8 -0.1 0.6 0.5 8.4 11.3 23.5 56.9 Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 31831 -9.7 4.4 0.9 0.9 28.1 32.1 28.1 11.8 Energie- und Wasserversorgung 24105 -3.9 -2.4 0.7 0.7 2.4 16.6 29.6 51.4 Baugewerbe 293910 -13.4 0.0 8.5 8.0 31.5 36.9 22.5 9.0 Sektor III 2631873 0.5 7.5 70.5 71.7 29.9 19.3 15.6 35.1 Handel, Reparatur 591967 -2.4 -1.1 17.2 16.1 33.5 20.1 13.8 32.7 Gastgewerbe 231023 -1.6 2.3 6.5 6.3 43.7 30.0 15.2 11.0 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 260205 -9.7 10.5 6.8 7.1 10.8 12.4 12.6 64.3 Kredit- und Versicherungsgewerbe 207354 -1.2 10.8 5.4 5.7 6.8 9.9 10.8 72.4 Immobilien, Informatik, Dienstleistungen für Unternehmen 430553 6.5 25.9 9.9 11.7 42.5 22.7 17.2 17.7 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung 142179 1.6 2.9 4.0 3.9 0.0 0.0 0.0 100.0 Unterrichtswesen 224907 3.5 7.5 6.0 6.1 21.9 36.9 32.2 9.0 Gesundheits- und Sozialwesen 395807 5.9 7.1 10.6 10.8 21.9 13.1 21.3 43.8 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 147878 4.5 4.4 4.1 4.0 52.1 24.8 8.2 8.7

1) Betriebszählung 2001. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 62 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

B 14.4 Unternehmen nach Rechtsform, Betreibungen und Konkursen

Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 1999 2001 2002 2003 2004 2005 Unternehmen nach Rechtsforma),1) Aktiengesellschaften2) 171984 173127 173332 174370 174149 173944 -0.1 0.7 0.1 0.6 -0.1 -0.1 Einzelfirmen 142316 142579 144839 147311 148263 148982 1.8 0.2 1.6 1.7 0.6 0.5 Kollektivgesellschaften 16360 15862 15680 15455 14951 14524 -2.0 -3.0 -1.1 -1.4 -3.3 -2.9 Komanditgesellschaften 3118 2917 2836 2727 2665 2632 -3.2 -6.4 -2.8 -3.8 -2.3 -1.2 GmbH 46035 53863 61442 68633 76428 84291 23.7 17.0 14.1 11.7 11.4 10.3 Genossenschaften 13590 13221 12975 12529 12198 11860 -1.7 -2.7 -1.9 -3.4 -2.6 -2.8 Betreibungshandlungenb) Zahlungsbefehle 2153280 2250931 2281650 2386989 2449129 2522040 -2.8 4.5 1.4 4.6 2.6 3.0 Pfändungsvollzüge 1027219 1088690 1110352 1210438 1302452 1321114 -5.5 6.0 2.0 9.0 7.6 1.4 Verwertungen 373241 397494 392877 388633 414850 435619 -0.4 6.5 -1.2 -1.1 6.7 5.0 Konkurseröffnungen 8665 8945 9376 9798 10524 10678 -4.0 3.2 4.8 4.5 7.4 1.5 Konkurserledigungen 8142 8143 7844 9395 10281 10496 -1.2 0.0 -3.7 19.8 9.4 2.1 Konkurserledigungen: Verluste in 1000 Fr. 3955 3724 3666 3553 4698 4453 -1.3 -5.8 -1.6 -3.1 32.2 -5.2 Bestätigte Nachlassverfahren 110 124 130 232 ...... -18.3 12.7 4.8 78.5 ......

1) Bestand am Jahresende. Quellen: 2) Aktiengesellschaften und Kommandit-Aktiengesellschaften. a) Eidg. Handelsregister Info-Telefon: 031 322 41 96 b) BFS Info-Telefon: 032/713 61 54 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch

100 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 15 Detailhandel, Konsum

B 15.1 Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE): Ausgabenstruktur der Haushalte 2002 und 2003

Gliederung 2002 2003 2002 2003 Personen pro Haushalt 2.30 2.30 - - In Fr. pro Monat In % Monatliche Ausgaben pro Haushalt in Franken (Mittelwert) 7649 7752 100.0 100.0 Konsumausgaben 4748 4781 62.1 61.7 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 627 631 8.2 8.1 Alkoholische Getränke und Tabakwaren 95 88 1.2 1.1 Bekleidung und Schuhe 243 223 3.2 2.9 Wohnen und Energie 1366 1364 17.9 17.6 Wohnungseinrichtung und laufende Haushaltsführung 220 215 2.9 2.8 Gesundheitspflege 317 336 4.1 4.3 Verkehr 558 589 7.3 7.6 Nachrichtenübermittlung 147 152 1.9 2.0 Unterhaltung, Erholung und Kultur 489 490 6.4 6.3 Schul- und Ausbildungsgebühren ...... Gast- und Beherbergungsstätten 482 475 6.3 6.1 Andere Waren und Dienstleistungen 175 172 2.3 2.2 Transferausgaben 2901 2971 37.9 38.3 Versicherungen 1679 1727 21.9 22.3 Steuern und Gebühren 1033 1071 13.5 13.8 Beiträge, Spenden und sonstige Übertragungen 189 173 2.5 2.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 11 Internet: www.statistik.admin.ch

B 15.2 Detailhandelsumsätze nach Warengruppen und Witrtschaftszweigen1) Veränderungen in % gegenüber Vorjahresmonat

Juni 2006 Ergebnisse pro Monat Ergebnisse pro Verkaufstag Detailhandelsumsätze nach Warengruppen Nominal Real Nominal Real Total ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe 0.4 0.8 4.4 4.8 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 1.8 1.6 5.8 5.7 Nahrungsmittel 3.2 3.0 7.3 7.2 Getränke -3.8 -3.4 0.0 0.4 Tabak. Raucherwaren -3.1 -5.1 0.8 -1.3 Bekleidung, Schuhe 2.9 0.1 7.0 4.1 Übrige Gruppen -1.3 0.5 2.6 4.5 Persönliche Ausstattung -9.5 -9.8 -5.8 -6.2 Gesundheit, Körperpflege, Schönheit 5.6 10.6 9.8 15.0 Wohnungseinrichtung -4.8 -6.3 -1.0 -2.6 Küche, Haushalt -3.2 -1.2 0.7 2.8 Unterhaltungs- und Büroelektronik 3.6 8.0 7.7 12.3 Do-it-yourself, Freizeit -3.0 -4.1 0.9 -0.2 Kultur -7.6 -7.0 -3.9 -3.3 Nicht aufteilbar2) -0.6 -0.2 3.4 3.8 Ergebnisse pro Verkaufstag Detailhandelsumsätze nach Wirtschaftszweigen Nominal Nominal Total ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe 0.4 4.4 Detailhandel und Reparatur von Gebrauchsgütern 0.4 4.4 Detailhandel mit Waren verschiedener Art (in Verkaufsräumen) 2.6 6.7 Fachdetailhandel in Verkaufsräumen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren -2.5 1.4 Fachdetailhandel mit pharmazeutischen, medizinischen und kosmetischen Artikeln 1.4 5.5 Sonstiger Fachdetailhandel (Bekleidung, Schuhe, Möbel, elektrische Haushaltsgeräte, Metallwaren, Bücher usw.) -1.7 2.2 Detailhandel mit Antiquitäten und Gebrauchtwaren (in Verkaufsräumen) -4.9 -1.1 Detailhandel nicht in Verkaufsräumen (Versandhandel, Märkte) 5.7 9.9 Reparatur von Gebrauchsgütern -5.4 -1.6

1) Provisorische Ergebnisse. Quelle: BFS 2) Umsätze, die keiner Warengruppe zugeordnet werden können. Info-Telefon: 032/713 61 69 Internet: www.statistik.admin.ch

101 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 15.3 Detailhandelsumsätze nach Hauptgruppen1) Veränderungen in % gegenüber Vorjahr

Quartalsdurchschnitte Kumulative Gliederung Juni 2006 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 Werte2) Juni 2005 2005 Nominelle Detailhandelsumsätze Total 0.4 1.5 1.8 2.2 1.0 1.5 1.3 2.7 1.3 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 1.8 -0.8 0.4 1.5 0.8 2.0 1.4 2.9 0.2 Bekleidung, Schuhe 2.9 1.8 4.8 6.3 1.1 3.4 2.4 3.5 3.6 Übrige Gruppen -1.3 2.8 1.9 1.6 1.1 0.6 0.9 2.3 0.9 Total je Verkaufstag 4.4 -1.2 3.1 2.2 -1.5 4.4 1.4 2.7 1.5 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 5.8 -3.4 1.7 1.5 -1.8 4.9 1.6 2.9 0.5 Bekleidung, Schuhe 7.0 -1.0 6.2 6.3 -1.5 6.3 2.8 3.5 3.7 Übrige Gruppen 2.6 0.0 3.2 1.6 -1.4 3.4 0.9 2.3 1.5 Reale Detailhandelsumsätze Total 0.8 1.8 2.6 2.8 1.4 2.0 1.7 3.2 1.7 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 1..6 -1.0 0.5 2.1 1.3 2.5 1.9 3.0 0.2 Bekleidung, Schuhe 0.1 1.5 8.3 4.5 0.1 1.2 0.7 3.1 3.8 Übrige Gruppen 0.5 3.8 2.8 2.8 2.4 1.7 2.1 1.2 1.1 Total je Verkaufstag 4.8 -0.9 3.9 2.8 -1.2 4.8 1.8 3.2 1.9 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 5.7 -3.6 1.8 2.1 -1.4 5.3 2.0 3.0 0.6 Bekleidung, Schuhe 4.1 -1.3 9.8 4.5 -2.4 4.2 1.1 3.1 4.1 Übrige Gruppen 4.5 1.0 4.2 2.8 -0.2 4.6 2.1 1.2 1.6

1) Provisorische Ergebnisse. Quelle: BFS 2) Kumulierte Umsatzentwicklung in den Monaten des laufenden Jahres Info-Telefon: 032/713 61 69 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Internet: www.statistik.admin.ch

B 16 Tourismus

B 16.1 Volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus

%-Anteil am Total Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2002 2003 2004 2003 2004 2002 2003 2004 Totaleinnahmen des schweizerischen Tourismus, in Mio. Fr. 21911 21994 22605 100.0 100.0 1.4 0.4 2.8 In % des BIP 5.1 5.1 ...... Einnahmen von Ausländern in der Schweiz, in Mio. Fr. 12269 12370 12949 56.2 57.3 2.6 0.8 4.7 Einnahmen aus dem Binnentourismus, in Mio. Fr.1) 9680 9624 9656 43.8 43.3 -0.6 -0.6 0.3 Fremdenverkehrsbilanz2) Einnahmen von Ausländern in der Schweiz, in Mio. Fr. 12269 12370 12949 - - 2.6 0.8 4.7 Ausgaben von Schweizern im Ausland, in Mio. Fr. 10306 10061 10939 - - -2.4 -2.4 8.7 Überschuss, in Mio. Fr. 1925 2309 2011 - - 31.3 20.0 -12.9 Einnahmen von Ausländern in der Schweiz In % der Exporteinnahmen3) 6.5 6.6 ... - - ...... Marktanteil Schweiz weltweit, in %4) ...... - - ......

1) Schätzung. Quelle: BFS 2) Gliederung nach IWF 1993. Info-Telefon 032/713 60 66 3) Waren- und Dienstleistungsexporte. Internet: www.statistik.admin.ch 4) Quelle: World Tourism Organization (WTO), Berechnungsbasis USD.

B 16.2 Angebot und Nachfrage nach Beherbergungsformen

%-Anteil am Total Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2003 20042) 20053) 20042) 20053) 2003 20042) 2005 Logiernächte total (in 1000)1) 64961 64705 32944 100.0 100.0 -1.4 -0.4 - Hotelbetriebe 32086 - 32416 - 98.4 -2.7 - - Kurbetriebe 1030 - 527 - 1.6 0.0 - - Parahotellerie 32875 - - - - -0.1 - - Inländer 36392 - 14622 - 44.4 0.4 - - Ausländer 28569 - 18321 - 55.6 -3.6 - - Bettenbesetzung in Hotellerie in % der vorhandenen Betten - - 33 - - - - - der verfügbaren Betten ------

1) Hotel- und Kurbetriebe: Erhebung. Quelle: BFS Ohne Logiernächte von Eigentümern und Dauermietern in Zweitresidenzen. Info-Telefon: 031/323 66 36 2) Im Rahmen der Sparanstrengungen des Bundes ersetzt 2004 eine Stichprobenerhebung die Beherbergungsstatistik. Internet: www.statistik.admin.ch 3) Zahlen 2005 ohne die Parahotellerie.

102 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 16.3 Verwendungsseitig ausgelöste, direkt tourismuswirtschaftliche Effekte im Satellitenkonto Tourismus Schweiz 19981), zu laufenden Preisen

Touristische Total touristische Bruttowert- Anteil an direkt Tourismusbezogene Tourismus- Verwendung im Inland schöpfung (BWS) touristischer BWS Beschäftigung anteil Gliederung In Mio. Fr. In Mio. Fr. In % In Mio. Fr. In % A. Tourismusspezifische Wirtschaftszweige 25530 12270 95.1 160600 11 A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 21540 9910 76.8 143300 29 1. Beherbung 7370 4000 31.0 55700 19 1.1 Hotellerie/1.2 Parahotellerie 6320 3230 25.0 55700 76 1.3/1.4 Nutzung und Vermietung der Eigentümer 1050 770 6.0 ... 4 2. Gaststättengewerbe 3600 1830 14.2 31200 29 3. Passagierverkehr2) 7860 2590 20.1 30200 46 3.1a Eisenbahnen 1580 700 5.4 9800 28 3.1b Berg- und Spezialbahnen 750 380 3.0 4700 92 3.2 Landverkehr 640 290 2.2 4000 23 3.3 Schiffahrt 110 60 0.5 900 80 3.4 Luftverkehr/3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 4630 1070 8.3 10100 63 3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 140 100 0.8 600 67 4. Reisebüros und Tourismusvereine3) 1760 1140 8.8 12700 100 5. Kultur 300 110 0.8 1400 14 5.1 Darstellende Kunst und Kultur 160 50 0.4 700 11 5.2 Museen und andere kulturelle Angebote 140 50 0.4 700 23 6. Sport und Unterhaltung 650 240 1.8 3100 19 6.1 Sport 300 120 0.9 1400 21 6.2 Unterhaltung 350 120 0.9 1600 17 A.2 Tourismusverwandte Wirtschaftszweige 3990 2360 18.3 26300 3 Detailhandel3) 1610 1010 7.8 13900 5 Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel3) 90 60 0.4 800 1 Produktion dauerhafter tourismusspezifischer Konsumgüter4) 470 50 0.4 700 100 Banken und Versicherungen 20 10 0.1 40 <0.1 Aus- und Weiterbildung 360 250 1.9 1800 4 Gesundheits- und Sozialwesen 930 650 5.0 5800 4 Nachrichtenübermittlung 160 100 0.8 600 1 Weitere touristische Dienstleistungen 350 220 1.7 2700 4 B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 5080 630 4.9 4900 <0.5 Total 30610 12900 100.0 165500 ... Tourismusanteile in % - 3.4 - 5.2 -

1) Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Logiernächtestatistik aus Kostengründen eingestellt. Als Ersatz publizierte das Amt im Jahr 2003 Quelle: BFS dafür zum ersten Mal ein Satellitenkonto Tourismus (Tourism Satellite Account, TSA) für die Schweiz. Das TSA wird nach den Methoden der Internet: www.statistik.ch Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erstellt. Es enthält alle wichtigen wirtschaftlichen Wirkungen, welche der Tourismus in der Schweiz auslöst. Das Satellitenkonto zeigt namentlich die Umsätze, die Wertschöpfung, die Vorleistungen, die Beschäftigung und die Produktivität der Tourismuswirtschaft sowie der verwandten Branchen auf. Vorläufig ist das TSA nur für das Jahr 1998 verfügbar. Das BFS wird in Zukunft das Satellitenkonto periodisch aufdatieren und publizieren. 2) Bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr. 3) Bei Detailhandel, Reisebüros, Tankstellen, Autohandel: Bruttomarge. 4) Verwendungsseitig: Nettoimporte (Importe - Exporte).

103 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

B 17 Kantone

B 17.1 Kantonale Wirtschaftsdaten

Zeitpunkt/ Zeitraum Einheit CH ZH BE LU UR SZ OW NW GL ZG FR Politische Gemeinden 2005 Anzahl 2763 171 398 103 20 30 7 11 27 11 176 Vertreter im Nationalrat 2003 Anzahl 200 34 26 10 1 4 1 1 1 3 7 Fläche 2005 in km2 41285 1729 5959 1493 1077 908 491 276 685 239 1671 Landw. Nutzfläche 1992/97 in % 36.9 43.4 43.3 54.8 24.4 40.9 37.9 37.9 30.5 44.8 57.3 Bevölkerungsentwicklung1) Lebendgeborene 2004 in 1000 73.1 13.2 8.7 3.5 0.4 1.5 0.3 0.4 0.3 1.1 2.8 Gestorbene 2004 in 1000 60.2 10.1 8.8 2.8 0.3 1.0 0.2 0.3 0.4 0.7 1.9 Geburtenüberschuss 2004 in 1000 12.9 3.1 -0.1 0.7 0.1 0.5 0.1 0.1 -0.1 0.4 0.9 Wanderungssaldo 2004 in 1000 40.5 7.8 3.6 1.3 -0.1 0.7 0.0 0.3 -0.1 1.2 3.0 Mittlere Wohnbevölkerung 2004 in 1000 7454.1 1281.0 961.6 353.9 34.8 135.2 33.1 38.7 38.3 104.7 251.9 Ausländer 2004 in % 21.1 22.7 12.8 15.8 9.7 16.9 12.2 10.3 21.2 21.1 15.7 Bevölkerungsdichte 2004 pro km2 180 730 160 238 33 150 68 143 56 441 150 Wohnungsbestand (approximativ) 31.12.2004 Anzahl 3709857 627402 481284 159986 16367 59093 17046 17927 19482 46134 111706 Baubewilligte Wohnungen 2004 Anzahl 30923 6790 2765 1584 81 936 106 57 51 595 2280 Neuerstellte Wohnungen 2004 Anzahl 36935 7756 3476 1946 89 889 244 287 82 994 1801 Leerwohnungsziffer 1.6.2005 in % 0.99 0.69 1.09 0.97 0.92 0.52 0.80 0.73 2.11 0.36 1.00 Im Bau befindliche Wohnungen 31.12.2004 Anzahl 52652 11015 5081 2431 80 1483 232 602 100 1230 1716 Unternehmungen2) 2001 Anzahl 317739 58535 38106 13527 1172 6348 1403 1960 1763 7609 8897 Arbeitsstätten 2001 Anzahl 382979 69716 46667 16363 1500 7289 1666 2239 2104 8408 10978 Beschäftigte3) 2001 Anzahl 3668468 746751 472513 164043 13921 51776 13715 17784 17492 66356 95889 Industrie, Gewerbe, Energieversorgung 2001 in % 20.2 14.0 20.0 21.1 25.1 24.3 28.6 21.8 34.2 20.4 22.4 Baugewerbe 2001 in % 8.0 6.8 7.9 8.7 14.1 11.6 13.6 9.6 11.4 8.6 8.9 Handel, Rep. Gastgewerbe 2001 in % 22.4 21.7 21.6 24.2 23.0 25.5 24.4 25.0 19.7 27.1 23.8 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 2001 in % 7.1 8.7 7.8 6.4 6.8 5.5 4.9 3.4 4.2 3.2 4.9 Kredit- und Versicherungsgewerbe 2001 in % 5.7 10.5 3.5 4.0 2.3 2.8 1.9 9.3 3.6 4.6 2.7 Immobilien, Informatik, Dienstl.f.Untern. 2001 in % 11.7 15.7 10.0 9.8 4.2 10.2 5.4 12.2 5.8 19.0 8.3 Öffentliche Verwaltung 2001 in % 3.9 2.9 6.9 3.8 5.5 2.6 4.3 3.0 3.2 2.5 5.0 Unterrichtswesen 2001 in % 6.1 6.5 5.9 6.7 4.9 4.7 5.3 5.2 5.1 5.0 8.4 Gesundheits- und Sozialwesen 2001 in % 10.8 9.2 12.3 10.8 11.2 9.3 8.4 7.5 9.2 6.3 11.8 Erbringung v.s. Dienstleistungen 2001 in % 4.0 4.1 4.1 4.4 2.8 3.5 3.3 2.9 3.7 3.4 3.9 Arbeitslose (Jahresdurchschnitt) 2005 Anzahl 148537 29042 14810 5784 231 1649 283 411 513 1827 3932 Männer 2005 Anzahl 78824 15486 7892 3020 120 883 145 227 282 1021 2065 Frauen 2005 Anzahl 69713 13556 6918 2764 110 766 138 184 232 806 1867 Ganzarbeitslose 2005 Anzahl 123331 23925 11474 4825 207 1375 247 347 456 1464 3263 Teilweise Arbeitslose 2005 Anzahl 25207 5118 3336 959 24 274 36 65 57 364 669 Ausländer 2005 Anzahl 61069 11991 4817 2204 77 612 101 107 204 725 1454 Arbeitslosenquote (Jahresmittel) 2005 in % 3.8 4.0 2.8 3.1 1.3 2.3 1.6 2.0 2.5 3.2 3.1 Männer 2005 in % 3.6 3.9 2.7 2.8 1.1 2.1 1.4 1.9 2.4 3.1 2.9 Frauen 2005 in % 4.0 4.2 3.0 3.4 1.6 2.6 1.9 2.1 2.6 3.2 3.4 Tourismus Logiernächte in Hotels 2005 Anzahl 32943736 3567970 4697253 1407112 219753 552396 562552 268707 139974 236312 349496 Ausländeranteil 2005 in % 55.6 71.1 53.4 62.1 63.7 33.6 59.9 53.4 19.2 47.9 36.4 Personenwagen 2005 Anzahl 3863807 652301 465211 168852 16721 77555 17411 21797 19308 62206 136859 Medizinalbereich Ärzte 2004 Dichte4) 204 232 211 152 127 129 115 121 143 179 154 Zahnärzte 2004 Dichte4) 49 54 52 47 35 42 36 44 36 45 37 Apotheken 2004 Dichte4) 22 17 18 9 6 9 9 5 5 13 25 Volkseinkommen5) 2003 in Mio. Fr. 379360 83950 41285 14538 1585 6242 1167 2377 2462 8923 9528 Volkseinkommen pro Einwohner 2003 in Fr. 51230 66050 43066 41219 45630 46696 35359 61934 64318 86499 38342 Kantonsausgaben 2004 in Mio. Fr. 68892.6 10586.0 8141.6 2941.0 419.1 877.3 279.9 350.1 366.4 943.9 2320.9 Kantonseinnahmen 2004 in Mio. Fr. 67913.1 10153.8 8261.4 2960.3 418.3 792.3 297.7 360.7 338.7 943.4 2386.5 Saldo Einnahmen/Ausgaben 2004 in Mio. Fr. -979.6 -432.2 119.8 19.4 -0.8 -85.1 17.8 10.6 -27.6 -0.5 65.6 Steuerbelastung Einkommen von 30‘000 Fr 2005 in % 1.8956) 3.05 1.30 1.83 4.13 2.30 4.82 1.19 4.27 0.78 2.89 Einkommen von 50‘000 Fr 2005 in % 5.4656) 5.67 6.20 7.12 6.45 4.57 7.29 4.53 7.11 2.67 7.31 Einkommen von 100‘000 Fr 2005 in % 11.9016) 10.52 13.70 13.03 11.99 8.63 12.19 10.31 13.16 6.74 13.60 Einkommen von 200‘000 Fr 2005 in % 20.4116) 19.04 22.69 21.15 20.90 15.49 18.93 17.25 21.49 13.79 22.63 Finanzkraft 2006/07 Ziffer 100 147 68 64 40 110 30 128 77 224 47

1) Vorläufige Ergebnisse, vor Anpassung an VZ 2000. 2) Total der privaten und öffentlichen Unternehmen. 3) Total Voll- und Teilzeitbeschäftigte. 4) Pro 100 000 Einwohner. 5) Provisorische Werte. 6) Mittlere gewogene Belastung inkl. Direkte Bundessteuer.

104 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

SO BS BL SH AR AI SG GR AG TG TI VD VS NE GE JU 126 3 86 32 20 6 89 208 231 80 204 381 153 62 45 83 7 5 7 2 1 1 12 5 15 6 8 18 7 5 11 2 791 37 518 298 243 173 2026 7105 1404 991 2812 3212 5224 803 282 839 43.4 12.1 41.3 45.0 56.1 55.7 47.9 29.8 45.3 53.2 14.3 43.4 20.3 42.0 41.5 49.3

2.2 1.6 2.3 0.6 0.5 0.2 4.6 1.7 5.6 5.6 2.8 7.1 2.7 1.7 4.7 0.7 2.2 2.2 2.0 0.7 0.5 0.1 3.7 1.6 3.9 3.9 2.7 5.1 2.3 1.5 2.9 0.6 0.0 -0.5 0.3 -0.1 0.0 0.0 0.9 0.1 1.7 1.7 0.0 2.0 0.4 0.2 1.8 0.1 0.6 0.7 0.6 0.1 -0.1 0.1 0.8 0.9 3.3 3.3 2.6 6.7 3.3 0.6 1.7 -0.1 246.1 190.9 264.0 74.2 52.5 14.7 459.4 191.6 563.3 233.0 319.4 656.4 286.5 168.7 432.2 67.9 18.0 29.5 18.2 21.7 13.8 10.7 20.9 17.3 20.4 20.2 26.0 28.4 19.6 23.4 38.1 12.5 313 5047 513 247 218 87 227 26 403 235 114 202 55 209 1514 82 115719 107515 123444 35766 25462 6312 214040 134598 252215 105331 191556 336870 179453 83039 210141 31969 472 114 908 199 175 28 892 775 2733 1013 3110 2936 1440 280 557 46 877 168 1062 162 92 66 2205 1476 3386 1042 1181 3823 1838 348 1400 245 1.91 1.48 0.54 1.39 1.96 1.19 1.62 0.88 1.32 1.84 0.89 0.53 1.23 1.25 0.19 2.01 948 632 1560 419 188 103 2361 1561 4772 1117 2653 5982 2589 810 2801 186 9516 8930 10075 3203 2566 715 19362 9608 22156 9886 15817 25860 12437 6955 18395 2938 11354 11032 11960 3936 2989 821 23264 12092 26618 11525 19206 31806 15157 8684 22034 3571 109069 154664 115240 35063 20916 5213 222197 91650 248366 94515 158813 287689 117024 81163 236024 30622 30.6 17.6 26.5 30.6 32.0 24.9 28.2 12.8 29.3 32.5 19.1 14.9 17.8 32.0 10.5 38.4 7.4 6.5 8.6 7.1 8.2 12.4 8.3 13.4 8.7 9.1 9.6 7.1 11.2 6.2 6.1 7.7 20.6 16.6 21.5 20.2 18.0 32.1 21.1 32.4 22.0 20.3 24.5 23.9 30.1 18.2 21.7 18.1 9.0 10.3 6.9 7.1 4.0 4.1 5.6 8.1 5.8 4.7 6.6 6.6 6.9 4.3 7.3 4.3 2.8 7.5 2.1 2.7 1.7 3.4 4.1 3.3 2.6 2.3 7.6 4.9 3.1 2.4 10.1 2.4 8.1 16.2 12.2 9.6 6.6 6.5 10.9 7.4 9.9 8.8 8.9 12.4 6.7 8.9 15.5 4.4 2.9 3.4 3.2 3.6 3.1 2.7 2.7 3.8 2.7 3.2 4.0 4.4 3.7 4.7 4.1 4.6 5.0 5.7 5.5 4.5 5.2 3.5 6.1 4.5 5.5 5.6 5.4 8.0 5.0 6.7 6.8 5.0 10.4 12.0 10.6 11.3 17.8 7.6 9.8 10.3 9.9 10.5 10.1 13.0 11.0 11.8 12.7 12.2 3.3 4.2 2.9 3.3 3.2 2.8 3.1 4.1 3.5 3.2 4.1 4.9 4.5 4.7 5.4 3.0 4471 3971 4588 1278 617 111 7197 2203 9965 3811 7218 17750 5450 3735 16248 1442 2452 2214 2510 711 317 48 3793 1192 5282 1988 3873 9345 3012 1948 8225 772 2019 1757 2078 568 300 63 3404 1010 4683 1823 3346 8404 2437 1787 8023 670 3606 3253 3589 1060 520 109 5992 1908 8085 3180 6183 15072 4753 3143 14107 1190 865 719 999 218 96 1 1205 295 1880 631 1036 2678 697 592 2141 252 1789 1819 1589 565 194 33 3241 910 3827 1490 3187 8090 2284 1545 7802 416 3.4 4.1 3.3 3.3 2.2 1.5 3.0 2.2 3.3 3.1 4.9 5.3 4.0 4.3 7.4 4.2 3.3 4.2 3.2 3.3 2.0 1.1 2.8 2.1 3.0 2.8 4.5 5.1 3.8 4.1 7.0 4.0 3.5 3.9 3.4 3.3 2.5 2.0 3.2 2.3 3.5 3.4 5.4 5.6 4.2 4.6 7.8 4.6

300141 734313 206106 105697 164045 144889 1012368 5569534 598870 367820 2538996 2340096 4201759 202986 2379795 74796 47.5 70.9 46.8 58.5 35.2 17.2 40.2 48.6 47.7 34.5 45.5 62.7 52.5 51.3 84.0 13.6 133664 66285 133190 39239 27331 7349 224856 92279 311746 124227 194904 354087 166685 87744 224903 36907

160 376 195 186 173 122 161 175 150 133 203 241 174 210 330 167 42 75 47 47 181 34 43 41 37 33 58 51 38 47 61 25 11 37 14 18 10 7 10 19 20 9 54 37 38 33 39 28 10786 19046 13632 3915 2226 626 19866 8712 26908 9981 12264 33290 10597 7647 25300 2506 43902 99865 51849 52781 42232 42633 43388 45565 48145 43121 38745 51332 37367 45474 59123 36901 1595.3 3640.9 2417.4 610.3 411.2 128.3 3598.5 2038.8 3837.3 1496.1 2889.2 6607 2285.2 1731.8 7562.0 817.6 1656.8 3725.8 2385.2 647.2 411.1 125.3 3643.7 2068.2 3914.0 1513.0 2568.1 6630.1 2349.0 1629.7 6829.5 903.4 61.5 84.8 -32.2 36.8 -0.1 -3.0 45.2 29.4 76.7 16.9 -321.1 23.4 63.8 -102.1 -732.4 85.8

2.94 1.25 2.26 2.78 2.80 2.35 2.32 2.21 1.40 0.00 1.12 0.00 2.78 2.10 0.08 1.72 6.70 7.06 6.63 6.88 7.03 4.63 6.17 4.96 3.93 4.09 2.78 5.22 6.76 5.18 2.40 7.19 14.77 15.00 13.78 13.26 13.07 9.22 13.56 11.23 10.12 11.91 10.44 14.49 12.09 15.33 12.00 15.10 23.83 23.99 23.39 22.09 21.06 16.48 23.56 20.72 19.83 20.22 21.09 22.74 22.73 24.95 22.57 24.16 76 173 109 94 61 61 79 58 108 86 88 99 32 63 152 38

Quellen: BFS/Seco/EFV/ESTV

105 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten

S tichwortverzeichnis Bildung Bauinvestitionen B1.1/B1.2/B1.5–B1.8 Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Kantone B17.1 Bildungsstand der Bevölkerung B12.1 Finanzen der Kantone B6.1/B6.2/B6.5/B17.1 Diplome bzw. Schulabschlüsse B12.2 Finanzkraft der Kantone B17.1 Ärzte B17.1 Lehrlinge B12.5 Kantonale Wirtschaftsdaten B17.1 Aktienindex B4.7 Maturanden B12.2 Steuerbelastung B17.1 Aktienkurse A8 Schüler und Studenten B12.3 Konkurse B14.4 Apotheken B17.1 Studenten nach Fachrichtungen B12.7 Konsum Arbeitslosenquote A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.11/B17.1 Studenten nach Hochschulen B12.6 Detailhandelsumsätze B15.2/B15.3 Arbeitslosenversicherung B11 Börse A8/B4.7 Privater Konsum B1/B15 Arbeitsmarkt Bruttoinlandprodukt A1/B1 Konsumentenpreise international A5 Arbeitslose, Anzahl A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.9/B8.10/B17.1 Bundesfinanzen B6 Schweiz A5/B5.1 Arbeitslosenquote international A11 Detailhandelsumsätze nominal/real B15.2/B15.3 Krankenversicherungsprämien-Index B11.5 Schweiz A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.11/B17.1 Einfuhr B3.1–B3.4 Logiernächte in der Hotellerie B16.2/B17.1 Ausl. Arbeitskräfte, erwerbstätige B8.2 Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte B8.3 Löhne B10 Ausl. Arbeitskräfte, Einwanderung B8.3 Ertragsbilanz A4/B3.5 Bruttolohn nach Wirtschaftszweigen B10.1 Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Erwerbstätige Ausländer B8.2 Lohnentwicklung (Abschnitt Noga) B10.2 Beschäftigung B14.2/B14.3/B17.1 Erwerbstätigkeit A10/B8.1 Nominal- und Reallohnindex B10.3/B10.4 Kurzarbeit B8.7 Exportrisikogarantie (ERG) B3.9 Nationalbank, Schweizerische B4.2 Langzeitarbeitslose B8.9 Finanzen, öffentliche B6 Nationale Buchhaltung B1 Offene Stellen B8.6 Finanzkraft der Kantone B17.1 Bruttoinlandprodukt A1/B1 Arbeitszeit B9 Forschung und Entwicklung A12/B13 Öffentliche Finanzen B6 Arbeitsvolumenstatistik B9.1 Fremdenverkehrsbilanz B16.1 Bund: Einnahmen B6.1/B6.2/B6.4 Betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit B9.2 Geld-, Kapital- und Devisenmarkt B4 Ausgaben B6.1/B6.2/B6.3 Ausfuhr B3.1–B3.4 Banken B4.4 Finanzen von Bund, Kantonen und Gemeinden B6.1/B6.2/B6.5 Ausländer, erwerbstätige B8.2 Börse A8/B4.7 Fiskalquote B6.1 Ausländische Arbeitskräfte: Einwanderung B8.3 Emissionen B4.6 Staatsquote B6.1 Auslandvermögen der Schweiz B3.8 Geldmenge B4.1 Personenwagen B17.1 Aussenwirtschaft B3 Geld- und Kapitalmarktsätze A6/B4.5 Produktion Aussenhandel nach Ländern und Ländergruppen B3.4 Kredittätigkeit im Inland B4.3 Industrieproduktion B2.1 Aussenhandel nach Verwendungszweck B3.2 Nationalbank, schweizerische B4.2 Sozialversicherungen B11 Aussenhandel nach Warenarten B3.3 Wechselkurse A7/B4.8 Steuerbelastung der Kantone B17.1 Handelsbilanzsaldo B3.1 Gemeinden Tourismus B16 Schweiz: Übersicht B3.1 Anzahl B17.1 Angebot und Nachfrage nach Beherbergungsformen B16.2 Terms of Trade B3.1 Finanzen B6.1/B6.2 Fremdenverkehrsbilanz B16.1 Welthandelsvolumen A3 Handelsbilanzsaldo B3.1 Logiernächte in der Hotellerie B16.2/B17.1 Zahlungsbilanz B3.5 Haushaltausgaben B1/B15.1 Unternehmen nach Rechtsform B14.4 Banken B4.4 Index Unternehmen nach Sektoral- und Branchenstruktur B14.1 Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Aktienindex B4.7 Unternehmen nach Voll- und Teilzeitbeschäftigten B14.3 Beschäftigung B14.2/B14.3/B17.1 Baukostenindizes, Regionale B5.2 Unternehmen, neue und Beschäftigte Betreibungen B14.4 Baupreisindex, Schweizerischer B5.2 nach Wirtschaftszweigen B14.2 Betriebs- und Unternehmensstruktur B14 Importpreisindex B5.2 Volkseinkommen B17.1 Bevölkerung Krankenversicherungsprämien-Index B11.5 Volkwirtschaftliche Gesamtrechnung B1 international A9 Landesindex der Konsumentenpreise A5/B5.1 Wachstum A1/B1 Schweiz A9/B7/B17.1 Mittelwertindex Aussenhandelsstatistik B3.1 Wechselkurse A7/B4.8 Ausländer nach Aufenthaltskategorien B7.7 Nominallohnindex und Reallohnindex B10.3/B10.4 Zahlungsbilanz B3.5 Bilanz der Jahresaufenth. und Niedergelassenen B7.5 Produktionsindex B2.1 Zahnärzte B17.1 Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung B7.1 Produzentenpreisindex B5.2 Zinssätze Jahresaufenth. und Niedergelassene Sammelindex der vorlaufenden Indikatoren der Konjunktur A2 International A6 nach Staatsangehörigkeit B7.6 Swiss Market Index B4.7 Schweiz A6/B4.5 Sozioökonomische Daten B7.3 Swiss Performance Index B4.7 Wohnbevölkerung nach Alter und Heimat B7.2 Investitionen Wohnbevölkerung nach Sprache B7.4 Ausrüstungsinvestitionen B1.1/B1.2/B1.5–B1.8

Abkürzungsverzeichnis ESTV Eidg. Steuerverwaltung ETHL Eidg. Technische Hochschule Lausanne AHV Alters- und Hinterlassenenversicherung ETHZ Eidg. Technische Hochschule Zürich ALV Arbeitslosenversicherung EU Europäische Union ARE Bundesamt für Raumentwicklung EVD Eidg. Volkswirtschaftsdepartement Astra Bundesamt für Strassen EZB Europäische Zentralbank Bafu Bundesamt für Umwelt EZV Eidg. Zollverwaltung BAG Bundesamt für Gesundheit FAO Food and Agriculture Organization of the UN BAK BAK Basel Economics F&E Forschung und Entwicklung Bundesamt für Kultur GAV Gesamtarbeitsvertrag Bakom Bundesamt für Kommunikation HTL Höhere Technische Lehranstalt BAP Bundesamt für Polizei IAO Internationale Arbeitsorganisation BAV Bundesamt für Verkehr IB Integrationsbüro EDA/EVD Bazl Bundesamt für Zivilluftfahrt IEA Internationale Energieagentur BBG Berufsbildungsgesetz IGE Eidg. Institut für Geistiges Eigentum BBT Bundesamt für Berufsbildung und Technologie IMF International Monetary Fund Bevnat Natürliche Bevölkerungsbewegung IV Invalidenversicherung BFE Bundesamt für Energie KMU Kleine und mittlere Unternehmen BFM Bundesamt für Migration KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich BFS Bundesamt für Statistik KTI Kommission für Technologie und Innovation BIP Bruttoinlandprodukt Neat Neue Eisenbahn-Alpentransversale BIT Bundesamt für Informatik und Telekommunikation Noga Nomenclature générale des activités économiques BIZ Bank für Internationalen Zahlungsausgleich OECD Organization for Economic Cooperation and Development BJ Bundesamt für Justiz Opec Organization for Petroleum Exporting Countries BK Bundeskanzlei Osec Business Network BPV Bundesamt für Privatversicherungen OZD Oberzolldirektion BLW Bundesamt für Landwirtschaft PHS Pädagogische Hochschule St.Gallen BSV Bundesamt für Sozialversicherung RAV Regionale Arbeitsvermittlungszentren BUR Betriebs- und Unternehmensregister Sake Schweiz. Arbeitskräfteerhebung BVG BG über berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invaliden- SBF Staatssekretariat für Bildung und Forschung vorsorge Seco Staatssekretariat für Wirtschaft BWL Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung SHAB Schweiz. Handelsamtsblatt BWO Bundesamt für Wohnungswesen SNB Schweiz. Nationalbank BZ Betriebszählung SSUV Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung Créa Institut Créa de macroéconomie appliquée de l’université Suva Schweiz. Unfallversicherungsanstalt de Lausanne UN United Nations Deza Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Uvek Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und EBK Eidg. Bankenkommission Kommunikation EDA Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten VBS Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz EDI Eidg. Departement des Innern und Sport EFD Eidg. Finanzdepartement VZ Volkszählung Efta European Free Trade Association Weko Wettbewerbskommission EFV Eidg. Finanzverwaltung WHO Word Health Organization EG Europäische Gemeinschaft WTO World Trade Organization EJPD Eidg. Justiz- und Polizeidepartement ZAR Zentrales Ausländerregister ERG Exportrisikogarantie Espop Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes

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