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������������� 9-2006 Das Magazin für Wirtschaftspolitik Exxtra Kommunikation os.ch .migr MGB www Die Volkswirtschaft Die Volkswirtschaft 9-2006 79. Jahrgang CHF 15.90 Seite 3 Monatsthema: Agrarpolitik – wie weiter? Seite 51 Fringe-Benefits bei Privatwirtschaft Nr. 439 Nr. 768 Nr. 213 und Bund Jugendarbeitslosigkeit südlich der Sahara der südlich Jugendarbeitslosigkeit Seite 55 Bundesgesetz Ost: Zukunft der Osthilfe Seite 59 Jugendarbeits- Bundesgesetz Ost: Zukunft der Osthilfe Osthilfe Zukunft Ost: der Bundesgesetz losigkeit südlich der Sahara Fringe-BenefitsPrivatwirtschaft bei Bund und Jedes Chips ein Unikat. Terra Chips sind be- sonders dick geschnitten, enthalten nur halb so viel Fett wie herkömmliche Chips und besitzen dennoch einen einzigartig authentischen Ge- schmack nach Kartoffeln. Möglich ist dies dank eines neuartigen, exklusiv von der M-Industrie angewendeten Produktionsverfahrens. Agrarpolitik – wie weiter? wie – Agrarpolitik Inhalt Monatsthema 3 Editorial 4 Mit seiner Agrarpolitik 2011 verfolgt der Bun- Doris Leuthard desrat drei Ziele: die weitere Mobilisierung des 4 Agrarpolitik 2011 – konsequente Weiterführung der Reform Kostensenkungspotenzials, die Sozialverträglich- Manfred Bötsch und Eduard Hofer keit des Reformtempos und die ökologische Weiterentwicklung. Kernstück der AP 2011 ist 9 Quo vadis WTO? die teilweise Umlagerung der Mittel von der Preis- Luzius Wasescha stützung zu den Direktzahlungen. Während 14 Ein Freihandelsabkommen Schweiz–EU im Agrarbereich wäre eine Chance bäuerliche Kreise das Reformtempo als (zu) Jacques Chavaz forsch erachten, warnen Ökonomen und Wirt- schaft vor der ungenügenden Vorbereitung auf 18 Neuausrichtung der Agrarpolitik – eine (zu) grosse Herausforderung für die Landwirtschaft internationale Marköffnungsschritte. Jacques Bourgeois 23 Anpassungsprozesse der österreichischen Landwirtschaft als Folge des EU-Beitritts Markus F. Hofreither 28 Befreiung der Bauern – eine realistische Vision Hans Rentsch 32 Agrarpolitik 2011 in Konflikt mit der internationalen Marktöffnung Heinz Hauser Wirtschaftspolitische Stellungnahmen 51 Fringe-Benefits sind gemäss Eurostat «Brutto- löhne und -gehälter in Form von Sachleistungen». 38 Ohne Industrie keine produzierende Landwirtschaft Eine Untersuchung des Bundesamtes für Statistik Jakob Knüsel (BFS) für 2004 zeigt, dass 40% der Unternehmen 39 Hotellerie und Landwirtschaft – eine Schicksalsgemeinschaft? Fringe-Benefits gewähren. Der Anteil steigt mit Christoph Juen zunehmender Unternehmensgrösse. Die häufigs- ten Formen sind im privaten Sektor der private 40 Mehrwert für Mensch, Tier und Natur: Im Bioland Schweiz gibt es nur Sieger Gebrauch des Geschäftsautos und des Mobiltele- Regina Fuhrer fons, im öffentlichen Sektor (Bund) Verbilligun- 41 Stillstand bedeutet Rückschritt – die Schweizer Landwirtschaft im Wandel gen der Abonnemente des öffentlichen Verkehrs. Simonetta Sommaruga 42 Die Sicht der Milchproduzenten Samuel Lüthi 43 Die Käsereien sind für den EU-Markt bereit Anton Schmutz 44 Weitere Liberalisierung der Märkte als Chance erkennen Walter Huber 45 Eile mit Weile in der Agrarpolitik? Jörg Ackermann 55 Seit 1990 unterstützt die Schweiz den Transi- tionsprozess der ehemals kommunistischen Schweizer Volkswirtschaft Staaten Osteuropas und Zentralasiens. Das neue Bundesgesetz über die Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas (BG Ost) sieht eine Fortfüh- 46 Wirtschaftspolitische Agenda rung dieser Transitionshilfe sowie einen Beitrag an die Entwicklung der neuen EU-Länder, den so genannten Erweiterungsbeitrag, vor. Das BG 51 Fringe-Benefits in der Schweiz 2004 Ost kommt am 26. November 2006 vor das Volk. Antoinette Rouvinez Mauron 54 Tätigkeit der öffentlichen Einigungsstellen im Jahr 2005 Verena Conti 55 Weichenstellung bei der schweizerischen Ostzusammenarbeit Hugo Bruggmann Internationales 59 Jugend und Arbeit: Eine afrikanische Perspektive Reto Thönen 59 Eine hohe Jugendarbeitslosigkeit bedeutet ein beträchtliches ungenutztes Potenzial. Besonders gravierend ist dieses Problem in Afrika südlich Aktuelle Wirtschaftsdaten der Sahara, wo die Jugendarbeitslosigkeit gemäss Schätzungen 21% beträgt. Ursachen dafür sind 63 Auswahl statistischer Tabellen unter anderem eine geringe Nachfrage aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung, der Mangel an relevanter Bildung und Arbeitserfah- Monatsthema der nächsten Ausgabe: rung sowie schlechte Gesundheit, allen voran Arbeitsmarktliche Massnahmen und ihre Wirkung durch HIV/Aids. Monatsthema Editorial Agrarpolitik 2011 – die Zukunft anpacken! Sicher ist: Auch in Zukunft stehen unsere Landwirte vor grossen Herausforderun- gen. Die Konsumenten wollen qualitativ hochstehende Produkte zu einem günstigen Preis, eine gepflegte Landschaft und eine gesicherte Versorgung. Sicher ist auch, dass der internationale Wettbewerbsdruck bezüglich Marktzutritt zunimmt und in der Folge der Druck auf handelsverzerrende Formen von Inlandstützung und Export- subventionen. Dies alles unabhängig davon, ob die Welthandelsrunde ausgesetzt oder der Agrar-Freihandel mit der EU Realität wird. Mit seiner Agrarpolitik 2011 hat der Bundesrat die richtige Antwort auf die gegenwärtigen Herausforderungen bereit. Die AP 2011 ist die konsequente Weiter- führung der seit Beginn der Neunzigerjahre eingeleiteten Reformen. Statt staatlicher Preisstützung wollen wir das System der Direktzahlungen stärken und so eine multifunktionale und nachhaltige Landwirtschaft erhalten. Mit der AP 2011 wollen wir für die Bauern selber sowie für die vor- und nachgelagerten Stufen den Anreiz verstärken, das vorhandene Potenzial noch besser auszuschöpfen. Die Wettbewerbs- fähigkeit der Landwirtschaft und die Marktchancen unserer Bauern können wir nur dann erhöhen, wenn wir die Kosten im gesamten Ernährungssektor reduzieren – vom Lieferanten über den Produzenten und den Verarbeiter bis hin zum Grossvertei- ler. Jetzt auf die Reformbremse zu treten, nur weil die WTO-Runde suspendiert ist, wäre fatal. Es ist richtig und zweckmässig, die AP 2011 im vorgezeichneten Tempo umzusetzen. Tun wir das nicht, laufen unsere Bauern Gefahr, später unter viel grösse- rem Druck die notwendigen Reformen verkraften zu müssen. Die Preisdifferenzen etwa zur EU würden noch grösser werden. Wenn das Parlament die finanziellen Mittel für die AP 2011 bewilligt, können wir den erforderlichen Umbau auch sozialverträglich vornehmen. Eine dynamische Landwirtschaft hat in der Schweiz eine Zukunft. Dafür will ich mich einsetzen! Denn die Schweiz braucht eine produ- zierende Landwirtschaft und zwar zu einem Preis, den die Öffentlichkeit bezahlen kann und den Erwerbstätigen in der Landwirtschaft ein ange- messenes Einkommen sichert. Das Reformpaket AP 2011 bietet die adäquaten Instrumente. Bundesrätin Doris Leuthard Vorsteherin des Eidgenössischen Volkwirtschaftsdepartements (EVD) Monatsthema Agrarpolitik 2011 – konsequente Weiterführung der Reform Am 17. Mai 2006 hat der Bundes- rat die Botschaft zur Agrarpolitik 2011 (AP 2011) verabschiedet. Die vorgeschlagenen Änderungen sind ein weiterer Schritt in der seit 15 Jahren laufenden Agrar- reform. Der Bundesrat verfolgt damit drei Ziele. Erstens soll das Kostensenkungspotenzial mobi- lisiert werden, um die Verletzlich- keit der schweizerischen Land- und Ernährungswirtschaft gegen- über zukünftigen Marktöffnun- gen zu reduzieren und zugleich die Konsumenten finanziell zu entlasten. Zweitens soll das Re- formtempo nicht über das sozial- verträgliche Ausmass hinausge- Damit die schweizerische Landwirtschaft ihre verfassungsmässigen Aufgaben erfüllen kann, sind agrarpolitische hen. Und schliesslich soll die öko- Massnahmen prospektiv den sich wandelnden Rahmenbedingungen und absehbaren Entwicklungen anzupassen. Die AP 2011 hat zum Ziel, den notwendigen Strukturwandel möglichst sozialverträglich zu gestalten. Bild: Keystone logische Weiterentwicklung der Landwirtschaft gefördert werden. Kernstück der AP 2011 ist die teil- Stossrichtung hat der Gesamtbundesrat am Von der AP 2007 zur AP 2011 weise Umlagerung der Mittel von 2. Februar 2005 zustimmend zur Kenntnis Die Agrarpolitik 2007 (AP 2007) stellt die genommen. Auf dieser Grundlage erarbeitete der Preisstützung zu den Direkt- dritte Etappe der 1992 eingeleiteten grundle- das BLW im Jahr 2005 die Vernehmlassungs- zahlungen. Insgesamt betragen genden Reform der schweizerischen Land- unterlage und führte im Herbst die Vernehm- wirtschaftspolitik dar.1 Kernelemente der AP lassung durch. Am 17. Mai 2006 hat der Bun- die für die Jahre 2008–2011 vor- 2007 bilden die Aufhebung der Milch- desrat schliesslich die Botschaft zur AP 2011 geschlagenen Zahlungsrahmen kontingentierung und die Einführung der zuhanden des Parlamentes verabschiedet. Die Versteigerung als wettbewerbsfreundliches Kommission der kleinen Kammer hat die Be- für die Landwirtschaft 13,5 Mrd. Allokationsinstrument bei der Vergabe von handlung des Geschäfts am 6. Juli 2006 aufge- Franken. Fleischimportkontingenten. nommen. Für die Weiterentwicklung verfasste das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement Bilanz der bisherigen Agrarreform (EVD) zuhanden des Bundesrats ein Ausspra- chepapier zur Agrarpolitik für die Jahre 2008 Der Erfolg der seit Beginn der Neunziger- bis 2011 (AP 2011). Die darin formulierte jahre vollzogenen agrarpolitischen Reformen kann anhand ihrer Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit sowie aufgrund der Erfüllung der verfassungsmässigen Aufgaben der schwei- zerischen Landwirtschaft beurteilt werden. Der Begriff der «Nachhaltigkeit» umfasst die drei Dimensionen Ökonomie, Soziales und Ökologie. Manfred Bötsch
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