<<

6.2.4 Ortsumgehung / (M 2.1.4) Länge: ca. 6.500 m als Südumgehung mit insgesamt 5.600 m Überholfahrstreifen Für die Ortsumgehung Wetschen/Rehden wurden bereits in anderen Untersuchungen verschiedenen Varianten entwickelt, wobei vor allem für den nördlichen Verlauf zahlreiche Varianten entworfen wurden (siehe Abb. 74). Eine nördliche Umgehung ist allerdings kaum umsetzbar bzw. nicht finanzierbar, da entweder die Bahntrasse der Bahnstrecke 1744 der Deutschen Bundesbahn verlegt werden müsste oder alternativ zwei weitere Brückenbauwerke über die Bahn notwendig wären, die die Trasse in einem sehr ungünstigen Winkel queren würden. Die Bahnstrecke 1744 ist eingleisig und wird nur noch für den Güterverkehr betrieben (siehe Abschnitt 6.2.6). Zum heutigen Zeitpunkt wird die Strecke zwar wenig befahren, sie ist aber dennoch notwendig. Darüber hinaus befindet sich im Gewerbegebiet Osterkamp ein Erdgasspeicher, der einen großen Sicherheitsabstand zur Trasse erfordert. Für eine direkte Anbindung an die bestehende Ortsumgehung wären sehr hohen Baukosten erforderlich, da die Anbindung direkt im Bereich der Bahnbrücke bzw. der Dammlage erfolgen müsste. Außerdem würden die Kraftfahrer, die in das Stadtgebiet von Diepholz wollen, bei einem direkten Anschluss der geplanten Ortsumgehung voraussichtlich weiter durch die Ortsdurchfahrt von Wetschen und Rehden fahren. Zudem wäre eine nördliche Umgehung ungünstig, da ein erheblicher Anteil des Kraftfahrzeugverkehrs über die B 239 aus/in Richtung Süden fährt. Dieser Verkehr würde somit weiterhin durch die Ortslage geführt. Aufgrund der beschriebenen Problematik wird eine nördliche Ortsumgehung an dieser Stelle nicht weiter verfolgt.

Abb. 74 Geplante Ortsumgehung Wetschen/Rehden (Quelle Hintergrundkarte: LGLN)

Der Bau einer Südumgehung ist dagegen vorstellbar. Die geplante Ortsumgehung verläuft fast ausschließlich über landwirtschaftliche Flächen und ist etwas abgerückt von der vorhandenen Bebauung. Die Trasse beginnt im Westen kurz vor der Ortseinfahrt von Wetschen und verläuft von dort in flachen Kreisbögen südlich an Wetschen und Rehden vorbei, kreuzt die B 239 rechtwinklig und schließt dann wieder an die vorhandene Trasse an. Auf Höhe der Kreuzung nach Wetschenhardt wird ein Knotenpunkt mit Lichtsignalanlage vorgesehen, dieser verbindet Wetschenhardt und Wetschen mit der Ortsumgehung. Ein weiterer Knotenpunkt mit Lichtsignalanlage ist am Kreuzungspunkt Ortsumgehung/B 239 erforderlich. Darüber hinaus sind zwei Brückenbauwerke entlang der Ortsumgehung notwendig, die den ländlichen Raum südlich der Ortsumgehung mit Wetschen und Rehden verbinden. Eine direkte Verbindung zwischen Rehden und der bestehenden Trasse ist nicht zwingend erforderlich. Sofern auf die Anbindung verzichtet wird, kann auf der Ortsumgehung ein 1.500 m langer Abschnitt mit Überholfahrstreifen angeordnet werden. Insgesamt sind auf der Ortsumgehung jeweils zwei Überholabschnitte je Richtung vorgesehen, 2.900 m Überholfahrstreifen in Fahrtrichtung Osten und 2.700 m in Fahrtrichtung Westen. Die Trasse der Südumgehung verläuft im Westen am Rande eines Landschafsschutzgebietes entlang und endet im Osten in einem Landschaftsschutzgebiet. Zum Schutz der angrenzenden Wohnbebauung sollte auf der Nordseite der Ortsumgehung im Bereich Wetschen auf einer Länge von rund 1.200 m und im Bereich von Rehden auf einer Länge von rund 500 m jeweils eine Lärmschutzwand vorgesehen werden. 6.2.5 Überholfahrstreifen zwischen Rehden und (M 2.2.1 bis M 2.2.3) Zwischen Rehden und Sulingen sind insgesamt drei Abschnitte mit Überholfahrstreifen vorgesehen. Überholfahrstreifen M 2.2.1 Länge: ca. 1.250 m in Fahrtrichtung Westen Der Überholfahrstreifen liegt zwischen Rehden und , zwischen den Straßen „Vor der Bahn“ und „An der Graft“. Um die Erschließung des Weilers „Nienburger Straße 77“ sicherzustellen, ist ein ca. 400 m langer Wirtschaftsweg an der Straße „Vor der Bahn“ erforderlich. Die Richtung des Überholfahrstreifens ergibt sich aus dem westlich benachbarten Überholfahrstreifen der Ortsumgehung Wetschen/Rehden. Der Überholfahrstreifen liegt am Rande eines Landschaftsschutzgebietes, dieses wäre von der Maßnahme allerdings nicht betroffen. Überholfahrstreifen M 2.2.2 und 2.2.3 Länge: jeweils ca. 1.200 m

Der Überholfahrstreifen M 2.2.2 liegt westlich der L 347 und ist 1.200 m lang. Der Überholfahrstreifen ist dem unsignalisierten Verknüpfungspunkt mit der Landesstraße abgewandt und verläuft somit in Fahrtrichtung Westen. Auf der östlichen Seite der Landesstraße ist ebenfalls ein Überholfahrstreifen angeordnet (M 2.2.3). Dieser ist ebenfalls 1.200 m lang und verläuft in Fahrtrichtung Osten. Naturschutzfachlich bestehen keine Bedenken bei einer Realisierung der beiden Überholfahrstreifen. Die anliegenden Weiler müssten bei der Umsetzung der Maßnahme mit einem Wirtschaftsweg an das Straßennetz angebunden werden. 6.2.6 Verlegung der Ortsumgehung im Bereich von Sulingen (M 2.3) Länge: ca. 2.500 m in Fahrtrichtung Osten Westlich von Sulingen befinden sich zwei eingleisige Bahnstrecken der Deutschen Bundesbahn (Strecke 1744). Die Streckenverbindung führt von Diepholz über Sulingen nach Nienburg, wobei der Streckenabschnitt von Sulingen nach Nienburg seit 1997 stillgelegt ist und der Streckenabschnitt von Diepholz nach Sulingen nur noch im Güterverkehr betrieben wird. Entlang der bestehenden Ortsumgehung von Sulingen wird die Bahntrasse zweimal plangleich von der B 214 überquert. Die Bahnstrecke ist im Status quo mit bis zu 6 Güterzügen am Tag belastet, wobei die Zugfahrten zwischen 6 und 19 Uhr stattfinden und relativ gleichmäßig über den Tag verteilt sind. Zukünftig kann von einer marginalen Verringerung ausgegangen werden. Der Trend zur Nachfrage an Trassenkapazität zwischen Sulingen und Diepholz wird sich nach heutigen Einschätzungen gegen Null entwickeln. Um schon heute die Verlustzeiten an den Bahnübergängen einzusparen (diese entstehen in erster Linie durch die Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 70 km/h am westlichen Bahnübergang und auf 50 km/h am östlichen Bahnübergang) und zusätzlich noch einen Überholfahrstreifen zu ermöglichen, wurde die Trasse der Ortsumgehung südlich der Bahn verlegt. Die verlegte Trasse beginnt im Westen kurz vor dem ersten Bahnübergang und verläuft von dort an der Bahnstrecke entlang und schließt dann in Höhe des Brückenbauwerkes (Überführung der Gemeindestraßen am Klärkwerk über die B 214) mit einem Kreisbogen wieder an die bestehende Trasse an. Die Bahntrasse verläuft somit (südlich) parallel der Bahn und quert nicht mehr die Bahngleise. Westlich des Brückenbauwerkes ist eine Verknüpfung mit der B 61 vorgesehen, die in den bisherigen Planungen mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet ist. Die B 61 führt in dieser Variante weiterhin über den östlichen Bahnübergang. Der westliche Abschnitt der bestehenden Umgehungsstraße, einschließlich des Bahnüberganges Dahlskamp, wird bei der Umsetzung dieser Maßnahme zurückgebaut (siehe Anlage Maßnahmenkarte). Der verlegte Abschnitt hat eine Länge von 2.500 m, davon sind 1.800 m mit einem Überholfahrstreifen in Fahrtrichtung Osten vorgesehen.