Plan Zur Erhöhung Der Schienenwegkapazität (PEK) Für Den Als Überlastet Erklärten Schienenweg
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Foto: Wolfgang Klee Plan zur Erhöhung der Schienenwegkapazität (PEK) für den als überlastet erklärten Schienenweg Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg (Strecken 2200, 6100) DB Netz AG Zentrale I.NMF 34 Stand 08.12.2020 Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkungen 3 1.1 Inhalt eines Plans zur Erhöhung der Schienenwegkapazität (PEK) 3 1.2 Abgrenzung PEK 3 1.3 Sachstand und Gegenstand dieses PEK 4 2 Gründe der Überlastung 4 2.1 Generelle Vorgehensweise der DB Netz AG 5 2.2 Allgemeine Beschreibung der Infrastruktur 5 2.3 Angaben zum Betriebsprogramm 7 2.4 Detektierte Engpässe 16 2.5 Fazit 23 3 Gegenwärtige und künftig zu erwartenden Verkehrsnachfrage 24 3.1 Gegenwärtige Verkehre 24 3.2 Künftig zu erwartende Verkehrsnachfrage 24 4 Infrastrukturmaßnahmen 27 4.1 Mittelfristige Infrastrukturmaßnahmen 27 4.2 Ansätze für langfristige Infrastrukturmaßnahmen 30 5 Fahrplanmaßnahmen und vorgesehene Nutzungsvorgaben 32 5.1 Fahrplanmaßnahmen 35 5.2 Nutzungsvorgaben 38 5.3 Empfehlungen an die EVU 39 6 Maßnahmenübersicht mit Kosten-Nutzen-Abschätzung und voraussichtliche Umsetzung 40 7 Vorgesehene Änderung der Wegeentgelte 43 8 Verzeichnis der Abkürzungen 44 9 Anlagen 45 10 Abbildungsverzeichnis 46 PEK Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg 2 1 Vorbemerkungen 1.1 Inhalt eines Plans zur Erhöhung der Schienenwegkapazität (PEK) Der Plan zur Erhöhung der Schienenwegkapazität (PEK) beschreibt fahrplantechnische und infra- strukturelle Maßnahmen auf als überlastet erklärten Schienenwegen, um dort bestehende Kapa- zitätsengpässe insbesondere in einem kurz- bis mittelfristigen Zeitraum abzumildern. Überlastete Schienenwege sind gemäß § 1 Eisenbahnregulierungsgesetz (ERegG) Abschnitte, auf denen der Nachfrage nach Zugtrassen auch nach Koordinierung nicht in „angemessenem Umfang“ entspro- chen werden kann. Rechtliche Grundlage für den PEK bilden die § 1, 55, 58 und 59 ERegG. Der PEK betrachtet dabei die Aspekte der Kapazitätserhöhung. Regelungen für die operative Durch- führung des Eisenbahnbetriebs (z.B. Betriebsdisposition) sind nicht Gegenstand eines PEK. Gleichwohl können fahrplantechnische Maßnahmen (z. B. Harmonisierung), die im täglichen Be- trieb wirksam werden, zu Verbesserungen der Betriebsqualität beitragen und damit kapazitäts- steigernd wirken. Alle in einem PEK enthaltenen Angaben, insbesondere zu Verkehrsentwicklungen oder vorgese- henen fahrplantechnischen und infrastrukturellen Maßnahmen, basieren immer auf dem zum Zeitpunkt seiner Erstellung bekannten Sachstand. Aufgabe des PEK ist (gemäß § 59 Abs. 1 ERegG) eine Darstellung 1) der Gründe für die Überlastung, 2) die zu erwartende künftige Verkehrsentwicklung, 3) den Schienenwegeausbau betreffende Beschränkungen und 4) die möglichen Optionen und Kosten für die Erhöhung der Schienenwegkapazität, ein- schließlich der zu erwartenden Änderungen der Wegeentgelte. Die Umsetzung der im PEK enthaltenen Nutzungsvorgaben unterliegt der Vorabprüfung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA). Die Realisierung von genannten Infrastrukturmaßnahmen durch die DB Netz AG ergibt sich nicht zwingend auf Grund ihrer Aufnahme in den PEK. Voraus- setzung dafür ist vielmehr, neben der Durchführung gesetzlich vorgegebener Planungsproze- dere, die Sicherstellung der Maßnahmenfinanzierung. 1.2 Abgrenzung PEK Der vorliegende PEK beschreibt die fahrplantechnischen und infrastrukturellen Maßnahmen, de- ren Realisierung zur Beseitigung der Ursachen dienen kann, die zur Überlastungserklärung des hier betrachteten Schienenweges geführt haben. Den abgeleiteten Maßnahmen und deren Aus- wirkungen auf den jeweiligen Bereich des als überlastet erklärten Schienenwegs liegen individu- elle Prüfungen zugrunde. Die DB Netz AG verfolgt das Ziel einer besseren Nutzung der Schie- neninfrastruktur. Hieraus können sowohl die Möglichkeit für zusätzliche Verkehre als auch Qua- litätssteigerungen in der betrieblichen Durchführung resultieren. Bei den Untersuchungen zum PEK hat die DB Netz AG die Effekte aus bereits bestehenden Vorhabenplanungen mitberücksichtigt. Darüber hinaus können ggf. zusätzliche Maßnahmen zur Erhöhung der Kapazität identifiziert werden, die jedoch auf Grund ihres planerischen Umfangs (z.B. der Klärung des Maßnahmenumfangs und der Aufnahme in den BVWP) nur langfristig rea- lisiert werden können. Gegenstand der Untersuchungen sind stets die als überlastet erklärten Schienenwege. Darüber hinaus können auch fahrplantechnische und infrastrukturelle Maßnahmenplanungen für angren- zende Strecken sowie Verkehrsanlagen einbezogen werden, wenn sich daraus eine Kapazitäts- steigerung für die als überlastet erklärten Schienenwege ergeben könnte. PEK Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg 3 Mögliche fahrplantechnische Maßnahmen müssen die bestehenden verkehrsartspezifischen Zwänge und die Interessen der EVU in angemessener Form berücksichtigen. 1.3 Sachstand und Gegenstand dieses PEK Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) und die Bundesnetzagentur (BNetzA) haben zur Detektion überlasteter Schienenwege gemäß § 55 ERegG am 22.06.2015, in geänderter Fassung zum 14.11.2016, eine Verwaltungsrichtlinie erlassen, welche der DB Netz AG die Vorgehensweise vorgibt [Anlage 1]. Die DB Netz AG hatte 2010 im Kontext der Rahmenvertragsbearbeitung 2011 – 2015 gemäß der damals geltenden Verfahrensanweisung eine Detektion von in naher Zukunft zu erwartender Überlastungen vorgenommen und im Ergebnis am 10.11.2010 den Bahnhof Hamburg Hbf ge- genüber dem EBA und der BNetzA für überlastet erklärt. Im Rahmen der Netzfahrplanerstellung 2020 erfolgten Überlastungsdetektionen entlang der Stre- cke Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg (siehe auch 2.1). Daraufhin hat die DB Netz AG am 11.11.2019 den Schienenwegabschnitt Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg gegenüber dem EBA und der BNetzA für überlastet erklärt. Der bestehende ÜLS Hamburg Hbf ist somit auf die angrenzenden Abschnitte in Richtung Hamburg-Harburg und Hamburg Rainweg erweitert worden. Diese Überlastungserklärung hat die DB Netz AG in ihrem Internetauftritt kommuniziert und dort auf das weitere Verfahren (Erstellung einer Kapazitätsanalyse und anschließend Erarbeitung ei- nes PEK) hingewiesen. PEK Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg 4 2 Gründe der Überlastung 2.1 Generelle Vorgehensweise der DB Netz AG In der folgenden Abbildung sind die einzelnen Prozessschritte vom Erkennen möglicher überlas- teter Schienenwege bis zur Erstellung des PEK dargestellt. Abbildung 1: Prozesse im Zusammenhang mit überlasteten Schienenwegen Grundlage für die Überlastungserklärung der Strecke Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg bil- den Detektionen im Rahmen der Netzfahrplanerstellung 2020. Mehreren Trassenanmeldungen konnte nur ein abweichendes und eingeschränktes Angebot unterbreitet werden. Die Strecken- auslastung mit Zugfahrten ist abschnittsweise sehr hoch. Über längere Zeiträume sind zwischen Hamburg-Harburg und Hamburg Rainweg keine freien Fahrplantrassen mehr vorhanden. Der Abschnitt ist in Abstimmung mit EBA und BNetzA in Folge dieser Punkte für überlastet erklärt worden. Der bestehende ÜLS Hamburg Hbf ist auf die angrenzenden Abschnitte in Richtung Hamburg-Harburg und Hamburg Rainweg erweitert worden. Die DB Netz AG hat im Rahmen der Kapazitätsanalyse nach § 58 ERegG kapazitätsbestimmende Faktoren sowie die Engpässe ermittelt, welche zu der Überlastungserklärung geführt haben. Die Ermittlungen wurden mit analytischen, konstruktiven und simulativen IT-Verfahren durchgeführt. Dabei wurde das Betriebsprogramm aus 2020 sowie die aktuelle Infrastruktur berücksichtigt. Im PEK werden darüber hinaus die zum Zeitpunkt der Erstellung bekannten prognostizierten Ände- rungen der Verkehre betrachtet. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse hat die DB Netz AG anschließend mögliche Nutzungs- vorgaben (siehe Kapitel 5.2) bzw. infrastrukturelle Lösungsansätze entwickelt (siehe Kapitel 4). Diese wurden sowohl isoliert als auch im Zusammenhang mit anderen Maßnahmen betrachtet und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Kapazität bewertet. 2.2 Allgemeine Beschreibung der Infrastruktur Der überlastete Schienenweg Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg ist eine wichtige innerstäd- tische Verbindung, sowie von und nach Hamburg in Richtung Süden. Zum Korridor Hamburg- Harburg – Hamburg Hbf besteht keine elektrifizierte und leistungsfähige Alternativstrecke. Von Hamburg-Harburg führen Strecken in Richtung Cuxhaven, Bremen und Hannover. In Ham- burg Rainweg verzweigt die Strecke nach Hamburg- Altona und Elmshorn, von Hamburg Hbf aus führen Strecken in Richtung Berlin und Lübeck. PEK Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg 5 Abbildung 2: Lage des als überlastet erklärten Schienenweges im Streckennetz Abbildung 3 zeigt eine schematische Streckenübersicht des als überlastet erklärten Schienen- wegs. Anlage 2 enthält diese Abbildung in größerer Form. Anlage 3 beinhaltet eine Zusammen- stellung von Infrastrukturmerkmalen der für überlastet erklärten Strecke. Abbildung 3: Infrastrukturübersicht des überlasteten Schienenwegs PEK Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg 6 Die teilweise parallel verlaufenden Strecken sind nicht für überlastet erklärt worden. Insbesondere die zwischen Hamburg-Harburg und Hamburg Hbf parallel verlaufenden Strecken 1250, 1255 und 1280 werden jedoch in die Untersuchung mit einbezogen. 2.3 Angaben zum Betriebsprogramm Die als überlastet erklärten Streckenabschnitte Hamburg-Harburg – Hamburg Rainweg werden vor allem von Personenzügen befahren. Güterverkehr findet im geringen Umfang auf der Verbin- dungsbahn (Hamburg Rainweg – Hamburg Hbf) statt. Südlich von Hamburg Hbf findet Güterver- kehr vor allem auf den zur überlasteten Strecke parallel verlaufenden Strecken