Der Regierungsrat Le Cons eil-exécutif des Kantons du canton de Berne

Regierungsratsbeschluss

RRB Nr.: 631/2017 Datum RR-Sitzung: 21. Juni 2017 Direktion: Bau-, Verkehrs - und Energiedirektion Geschäftsnummer: 660232 Klassifizierung: Nicht klassifiziert

Gemeinde n Bäriswil, Bätterkinden, Deisswil b . Münchenbuchsee , , , Hindelbank, , , , Krauchthal, , , Münchenbuchsee, Urtenen -Schönbühl, und Zuzwil ; Gewässerrichtplan Urtenen nach Art. 16 ff. Wasserbaugesetz

1 Gegenstand Der Regierungsrat erlässt den Gewässerrichtplan Urtenen vom 10. Januar 2017 gemäss Art. 16 ff. WBG. Der Gewässerrichtplan bestimmt die kurz - und mittelfristigen Hochwasser - schutzmassnahmen im Einzugsgebiet, regelt die langfristigen Revitalisierungsmassnah - men an der Urtenen und deren relevanten Seitengewässern und schreibt die Bildung eines Gemeindeverbands für die Erfüllung der Wasserbau pflicht vor. Der Gewässerrichtplan betrifft die sechzehn Gemeinden Bäriswil, Bätterkinden, Deisswil b. Münchenbuchsee, Diemerswil, Fraubrunnen, Hindelbank, Iffwil, Jegenstorf, Kernenried, Krauchthal, Mattstetten, Moosseedorf, Münchenbuchsee, Urtenen -Schönbühl, Wiggiswil und Zuzwil. Das federführende Tiefbauamt wird ermächtigt, den Gewässerrichtplan nach dessen Erlass im Au ftrag des Regierungsrats zu unterzeichnen.

2 Rechtsgrundlagen • Gesetz vom 14. Februar 1989 über Gewässerunterhalt und Wasserbau (Wasserbau - gesetz, WBG; BSG 751.11), Art. 16 ff. • Wasserbauverordnung vom 15. November 1989 (WBV; BSG 751.111.1), Art. 2b und 9 ff.

3 Begründung Das aktuelle Gerinne der Urtenen erfüllt auf vielen Abschnitten die minimalen Anforderun - gen des Hochwasserschutzes nicht . Die Bachsohle hat sich in den letzten Jahrhunderten um mehrere Meter gesenkt. Das Gefälle hat sich dadurch stark verr ingert und die Abfluss - kapazität hat abgenomme n. Zu dieser Entwicklung hat besonders der andauernde Torfab - bau beigetragen. Bei der kantonsweiten Überprüfung der Wasserqualität aller Fliessge- wässer im Jahr 2000 ist die Urtenen als das am stärksten belaste te Gewässer aufgefallen.

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Der Regierungsrat erlässt einen Gewässerrichtplan für die Gewässer mit erhöhtem Koordi- nationsbedarf. Dazu zählt gemäss Art. 2 b WBV auch die Urtenen. Der Gewässerrichtplan zeigt in den Grundzügen, wie im Einzugsgebiet die Ziele der Wasserbaugesetzgebung erreicht werden und wie die wasserbaulichen Massnahmen auf andere raumwirksame Tätigkeiten abzustimmen sind.

Unter der Federführung des Oberingenieurkreises III des kantonalen Tiefbauamts haben die wichtigsten Partner im Einzugsgebiet der Urtenen, darunter der Wasserbauverband Urtenenbach, der Gemeindeverband ARA Moossee-Urtenenbach, der Gemeindeverband ARA Region Fraubrunnen, die sechzehn Gemeinden im Einzugsgebiet und verschiedene kantonale Fachstellen, den Gewässerrichtplan Urtenen erarbeitet, mit dem Ziel, die Mängel im Hochwasserschutz und die schlechte Wasserqualität zu verbessern.

Der Gewässerrichtplan Urtenen: • umfasst den Lauf der Urtenen vom Buchsimoos in Münchenbuchsee bis zur Einmün- dung in die Emme in Bätterkinden; • umfasst die beiden Moosseen; • macht Aussagen zu den folgenden relevanten Seitengewässern: – Bäreriedbach / Kilchmattbach, Gemeinde Diemerswil und Münchenbuchsee – Dorfbach, Gemeinde Diemerswil und Münchenbuchsee – Urtegrabe, Gemeinde Deisswil b. Münchenbuchsee, Münchenbuchsee – Scheidgräbli, Gemeinde Moosseedorf, Urtenen-Schönbühl – Alts Bäriswilbächli, Gemeinde Bäriswil und Mattstetten – Dorfbach, Gemeinde Zuzwil – Ballmoosbach, Gemeinde Zuzwil und Jegenstorf – Dorfbach, Gemeinde Iffwil und Jegenstorf – Stepbach, Gemeinde Hindelbank – Dorfbach, Gemeinde Krauchthal und Hindelbank – Moosbach, Gemeinde Hindelbank – Mülibach, Gemeinde Fraubrunnen – Schützemattkanal, Gemeinde Fraubrunnen – Büündebach, Gemeinde Fraubrunnen – Moosschwellikanal, Gemeinde Fraubrunnen – Bruuchbach / Sagibach, Gemeinde Fraubrunnen – Dorfbach, Gemeinde Fraubrunnen; • sieht vor, dass die Wasserbaupflicht an der Urtenen und an den relevanten Seiten- gewässern von einem noch zu gründenden Gemeindeverband wahrzunehmen ist; • macht keine Aussagen zu den übrigen Fliessgewässern im Einzugsgebiet, an denen die Wasserbaupflicht weiterhin den Standortgemeinden obliegt.

Die Koordination und Information im Zusammenhang mit dem Gewässerrichtplan werden durch den zu gründenden Gemeindeverband wahrgenommen.

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In den kommenden zehn Jahren sieht der Gewässerrichtplan den Bau von fünf Rückhalte - becken und einen Gerinneausbau der Urtenen in vor, mit geschätzten Gesamt- kosten von rund 7.5–10 Mio. Franken und einem Finanzierungsanteil des Kantons von rund 1.5 bis 2.25 Mio. Franken. Die se Kosten würden unabhängig vom Erlass des Gewäs - serrichtplans GRP anfallen. Die voraussichtlichen Ausgaben des Kantons sind in der Finanzplanung eingestellt. Der Kantonsbeitrag wird jeweils projektbezogen bewilligt.

4 Publikation Der Beschluss ist im Amtsb latt des Kantons Bern zu veröffentlichen.

Im Namen des Regierungsrates Der Staatsschreiber Auer

Verteiler • Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion

Beilage • Gewässerrichtplan Urtenen vom 10. Januar 2017 , abrufbar unter http://www.bve.be.ch/bve/de/index/wasser/wasser/hochwasserschutz/gewaesserric htplaenegrp.html#anker -anchor-1

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