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DK 627.514.2 (282.243.23): 551.482 (091)

RD. J. Sindern und RBD. H. Rohde

Zur Vorgeschichte der Abdämmung der in der Linie Hundeknöll-

On the History of the Damming of the Eider-River

between Hundeknöll und Vollerwiek

Zusammenfassung

Die Eider hat im Laufe der Geschichte, wie kaum ein anderer Fluß, zahlreiche einschneidende Veränderungen durch künstliche Eingriffe erfahren. Die stärksten Eingriffe in den letzten 200 Jahren waren der Bau des Eiderkanals (1777-84), des Nord-Ostsee-Kanals (1887-95) und die Abdämmung bei Nordfeld (1934-36). Zur Zeit ist eine mündungsnahe Abdämmung in der Linie Hundeknöll - Vollerwiek in Bau. ln gedrängter Form wird ein Überblick über die Maßnahmen gegeben, durch die der Fluß und seine hydrografischen Verhältnisse geändert wurden. Insbesondere wird geschildert, wie es zu der Abdämmung bei Nordfeld kam und welche Umstände, Überlegungen und Vorarbeiten zu der neuen Abdämmung Hundeknöll - Vollerwiek geführt haben. Wegen aller Einzelheiten wird auf die Literatur verwiesen. Der Aufsatz soll zugleich eine- möglichst vollständige- Bibliographie zur Flußgeschichte der Eider bringen.

Summary ln the course of history the river Eider had to undergo numerous drastic morphological transformations caused by artificial interference with its bed as hardly any other river. The strengest interferences of the last two centuries were the construction of the Eider-Canal (1777-84), the construction of the Kiei-Canal (1887-95), and the construction of the barrage close to Nordfeld (1934-36). At present a new barrage is under construction close to the mouth of the river in the alignment Hundeknöll - Vollerwiek. A concise review is given on the measures which have changed the hydrographical conditions of the river. lt is particularly described why the barrage close t~ Nordfeld was built and which facts, considerations and preliminary studies led to the costruction of the new barrage in the alignment Hundeknöll - Vollerwiek. With regard to all details it is referred to literature. Moreover, the paper is intended to be - as completely as possible - a bibliography of the history of the river Eideras weil.

Zuerst erschienen in "Die Wasserwirtschaft" 3/1970 S. 85-92 Nachdruck mit Genehmigung der Franckh'schen Verlags­ handlung, Kosmos-Verlag, Stuttgart. 42

INHALT

Seite ·

1. Vorbemerkungen 43

2. Die Entwicklung bis zur Eiderabdämmung bei Nordfeld 43

3. Die Folgen der Abdämmung Nordfeld und die Vorarbeiten für eine Lösung des Eiderproblems 45

4. Bauplanung und Baubeginn 47

5. Schlußbetrachtungen 49

6. Schrifttum 50 43

1. Vorbemerkungen: kurzgefaßten Darstellung der Vorgeschichte der Eiderabdämmung wird wegen der Einzelheiten jeweils auf die vorhandene Lite ­ Nach langen sorgfältigen Vorarbeiten ist am 29. März 1967 ratur verwiesen, ohne dabei im einzelnen eine Wertung vor­ durch den ersten Spatenstich mit dem Bau der Eiderabdammung zunehmen. Die ausführlichste Arbeit über die Vorgeschichte der in der Linie Hundeknöii-Vollerwiek begonnen worden. Da s Werk, Eiderabdämmung ist die von der Vorarbeitenstelle des Wasser­ durch das eiper weiteren Versandung der Tide- und Außeneid er und Schiffehrtsamtes Tönning aufgestellte Grundlagenstudie [56], entgegengewirkt werden soll und das ein großes Niederungs­ in der das bis zum Jahre 1963 vorliegende Schrifttum kritisch gebiet vor SturmAuten schützt, wird bei planmäßigem Baufort­ ausgewertet ist. schritt im Jahre 1973 vollendet sein [47, 49, 24]. ln nächster Ze it werden in Fachzeitschriften voraussichtlich mehrere Arbeiten er­ 2. Die Entwicklung bis zur Eiderahdämmung bei Nordfeld scheinen. Als Einführung zu künftigen Veröffentlichungen über dieses große und interessante Bauvorhaben soll der vorliegende Die Eider entspringt in dem Hügelland von Bornhöved im Aufsatz in gedrängter Form einen Oberblick über die Vor­ Nordosten von Neumünster. Sie durchfließt das ostholsteinische geschichte der Eiderabdämmung geben. Er soll aber auch gleich ­ Jungmoränengebiet, das diesem im Westen vorgelagerte Sander­ zeitig ein Wegweiser durch die bisher vorhandene Literatur über gebiet und tritt bei Rendsburg in die Niederung ein. Der Fluß­ die Eider und ihre Probleme sein . lauf oberhalb von Rendsburg wird als obere Eider, unterhalb als Die Eider ist ein Fluß, der im Laufe der Geschichte vielfachen Untereider, bezeichnet. Das gesamte Niederschlagsgebiet mit Veränderungen unterworfen gewesen ist ; die einschneidendsten den großen Nebenflüssen und Sorge hatte eine Größe 2 waren der Bau des Nord-Ostsee-Kanals (1887 bis 1895) und die von 3 275 km (Bi I d 1). Die Entwicklung des Unterlaufs der Eiderabdämmung bei Nordfeld (1936) . Insbesondere über die Eider nach der letzten Eiszeit wird in [11] und Abschnitt 1 der Abdämmung der Eider bei Nordfeld, die Vorarbeiten, die zu der Grundlagenstudie [56] geschildert. Die Entwicklung nach der Be­ Abdämmung geführt haben, die Folgen der Abdämmung und si edlung der Marschen im Eidermündungsgebiet vor etwa 2000 deren Ursachen ist ein umfangreiches Schrifttum vorhanden. Jahren und des Niederungsgebietes ist gekennzeichnet durch das Z. T. handelt es sich um unveröffentlichte Gutachten l!nd Berichte, Vordringen der Tidebewegung flußaufwärts und das Zusammen­ z. T. um Veröffentlichungen, die auf verschiedene Publikations­ fassen des Flu sses zu einem weitgehend einheitlichen Lauf durch organe verstreut sind. Das gleiche gilt für die Vorarbeiten, di e Eindeichungen und durch das Abdämmen von Nebenarmen und schließlich zu dem Bau der neuen Eiderabdämmung in der Linie Nebenflüssen. Der Einbruch der Trichtermündung infolge der Hun deknöii-Vollerwiek geführt haben. Die wichtigsten Gutachten, schweren SturmAuten des 14. Jahrhunderts begünstigte das Vo r­ Beri chte und Veröffentlichungen sind im Literaturverzeichnis des dringen der Tide. Das Abschneiden des Mündungsarmes der vorliegenden Aufsatzes erfaßt. Im Rahmen einer chronologischen Eider zur Hever wu rde 1489 durch die Eindeichung des Damm-

Bild l. Obersichtspion der Eider mit Niederschlag sgebi eten Flensburg I

OSTSEE

l i Manstab : I 0 5 10 15km L .J I I Neumünster NORDSEE L~ • 44

kooges beendet. Die Treene konnte 1569/70 un d die So rge zwi­ und Fo rsten am 25. Oktober 1926 erstattete [20] . Krey vergleicht sche n 1620 und 1630 obgesch leust und damit der Tide entzogen alle b is herigen Abdämmungsvorschläge mite·inander. Mit Rück• werden . Diese Maßnahmen bewirkten ein weite res Ein dringen sicht auf den De ichschutz hält er die Abdämmung bei Tönning der Tide eideraufwärts, dem wiederu m die Bedeichung des Fluß• für d ie günstigste Lösung. Wenn man aber zugleich an die Land­ laufes zum Schotze gegen Stu rmfl uten folgen mußte. Die Tide gewinnung denkt, so empfiehlt er eine Abdämmung weiter fluß• erreich te Ende des 17. Jahrhunderts schließ lich Ren dsburg. Ein a bwä rts, etwa in der Linie Vollerwiek-Hundeknöll. Krey kritisiert, Ei ndringen der Tide in die obere Eider war wegen der M üh len­ daß bis her immer nur eine vollständige Tidesperrung untersucht sta ue bei Rendsbu rg nicht mög lich. Einzelheiten über diese Ent­ worden sei. Da di e Abdämmung nur Sturmflutschutz geben soll, wicklung sind in [11 , 16, 56, 37, 21, 28] dargestellt. hält er es f ür günstiger, nur Stu rmfluten zu sperren und normale Eine Vergrößerung der Tid ebewegung trat durch den Bau des Tiden ganz oder teilwei se beeinflußt ein- und ausschwingen zu Eiderkanals (1777 bis 1784) dadurch ein, daß Durchstiche und lassen . ln [11] und im Abschnitt 2 der Grundlagenstudie [56] Fl ußboggerungen unterha lb von Rendsburg ausgeführt w urden . wird auf die einzel nen Entwürfe, Gutachten und Stellungnahmen Außerdem wurde ein Teil des oberen N iedersch lagsgebietes ab­ ausführlicher ei ngegangen. geschn itten. Ein etwa 300 km2 großer Teil des N iedersch lags­ Im O ktober 1926 w urde die Eiderniederung w ieder von zwei gebietes der oberen Eider en twässerte in die Scheitelhaltung des schweren Sturmfluten hei mgesucht. Oberhalb von Kanals, dessen Vorfl ut zeitweise zur Ostsee gerichtet war ka m es zu großen Ubersch wemmungen als Folge zahlreicher [11, 56, 37, 28]. Durch die A bdämmungen der Tree ne un d Sorge Deich brü ch e. Unter dem Eindruck d ieser Ere ignisse wurde 1927 war der Eider dagegen kei n N iederschl agsgebiet entzogen wor­ in Re nds burg ei n Vorarbeitenamt gegründet, das die Aufgabe den. Ein bedeutend-er Ein griff in die hydrologischen Verhältnisse hatte, A lternativ- Entw ürfe für die Beseitigung der M ißstände im war der Bau des Nord-O sts ee-Kana ls in den Jahren von 1887 bis Gebiet der Untereider aufzustellen, und zwar 1895 [14]. Der Kana l ersetzte oberha lb von Rends burg den alten Eiderkanal und ve rl äuft unterhalb von Rendsb urg auf rund 25 km l. ErHö hung und Normalisier!,J ng der Eiderdeiche von Rends ­ Länge in engem A bstand paral lel zur Untereider. Dadurch w urde burg bis Friedrichstadt ein N iederschl agsgebiet von rund 1200 km 2 von der Eider ab­ 2. Abdämmung der Eid er gegen die Tidebewegung. gesch nitten [11, 37]. Die Tidebewegung in der Eider unterhalb von Ren dsburg nahm sta rk zu, das Tnw sank ab, das Thw stieg Der Gedanke ein er Abdämmung weiter flußabwärts als Nord­ an. Der Ti dehub verg rößerte sich so von 1895 bis 1935 um 80 cm fe ld wa r inzwischen wegen der damit verbundenen technischen [37, 21]. Die Strömu ngsgeschwindigkeiten erfuhren auch eine und finanziellen Sch w ierigkeiten aufgegeben worden. Außerdem Änderung, die Eb bestromgeschwindigkeit wurde ve rringert und hielt man bes onders in eine Abdämmung unterhalb die Flu tstromgeschwindigkeit vergrößert. Es kam zu einer star­ von Friedrichstadt nicht für notwendig, weil die Deiche auf ken Schrumpfung der Flußquerschnitte auf der 30 km langen dieser Fl ußstrecke f ür ausreichend sicher sehalten wurden. Die Flußstrecke unterhalb der Rendsburger Schleuse. Umfang reiche Vorarbeitenstelle hat alternativ auch noch eine Abdämmung der Boggerungen waren hier zur Aufrechterhaltung der Schiffehrt Eider bei Friedrichstadt untersuch t. Ferner wurde die Einrichtung ständig notwendig [11, 56, 37, 38, 21, 28]. Durch zeitweise Ent­ von Oberlaufpoldern am Mittellauf der Eider erwogen, mit dem wässerungen aus dem Kanal in die Untereider trat ei ne Ver­ Ziele, die Höhe der auflaufenden Stu rmfluten zu dämpfen !Jnd salzu ng des Ei derwassers ein, die zu einem langwierigen Rechts ­ damit an Dei chhöhe bei der beiderseitigen Bedeichung zu sparen. streit zwischen einigen Anliegern und dem Deutschen Rei ch Die ,Oberlaufpolder hätten aber weite Flächen wertvollen Landes führte [29, 37]. beansprucht, so daß der Plan einer Abdä mmung der Eider Schon se it Jahrhunderten hat d ie Eiderniederung zwischen immer mehr Befürworter fand. Friedrichstadt und Rendsburg unter Uberflutungen als Folge von Nach umfangrei chen gewässe rkundliehen Vorarbeiten wurden Deichbrüchen zu leiden gehabt [16, 11, 36]. Die Deiche der Eider­ die beiden o. a. Entwürfe 1928 und 1929 fertiggestellt. Modell­ niederung liegen auf dem Schi lf- und Seggentorf des Niede­ ve rsuche waren nicht ausgeführt worden, ' jedoch hotte man run gsm oores und ha lten die Belastung durch Sturmfl uten nicht Ti deberechnungen nach dem Verfahren von Oeltjen-Re ineke an­ aus. So ereigneten sich immer wieder Uberflutungen infolge von gestellt. Verschiedene Fachleute haben zu den Entwürfen Stel­ Grundbrüchen, die dazu Veranlassung gaben, das Niederungs­ lu ng genommen, und sie wurden auch in der Offentliehkeil sta rk gebiet als Grünland nur extensiv zu nutzen. A ußerdem hatten dis kutiert. Man war jedenfalls bemüht gewesen, bei dem da­ weite Gebiete,_ sel~st bei güns tigen Tiden info lge der M oor­ ma ligen Stand der Wasserbautechn~k und -wissenschaft alles zu sackungen keine Vorflut. Die Pumpkosten für eine kü nstliche tun, um die Auswirkungen der Abdämmung weitestgehend zu Entwässerung konnte das wirtschaftlich schwache G ebiet nicht prü fen. Die Abdämmung bei Nordfeld, 5 km oberhalb Friedrich­ aufbringen. So waren noch in den ersten Jahrzehnten dieses stadt, erwies sich damals als die günstigste Lösung. Für die Wahl Jahrhunderts g roße Te ile der Eiderniederu ng zwische n Ren d s­ des Ortes war maßgebend, das etwa 6500 ho große Brok­ burg und Friedrichs ta dt ein landwirtschaftliches Notstands­ landsauta l auf d_er Dithmarscher Seite mit in die abgedämmte gebiet [61 , 15, 16, 11]. Eider einzubeziehen [63] . Man nahm eine gewisse Schrumpfung Sch on um 1870 tauchte der Gedanke au f, die--.Eider bei Tön• der Flußquerschnitte dvrch Verschlickung oder Versa11dung be­ ning abzudämmen. Nach den schweren Sturmfl uten der Ja hre wußt- in Kauf, in der Meinung, sie durch Baggerung beherrschen 1911, 1915 und 1916 w urde der Gedanke wieder aufgegriffen zu können. Die Ein zelheiten der Vorgeschi chte und Planung der und 1919 ein Entwurf f ür eine A bdämmung der Eider oberha lb Eiderabdämmung bei Nordfeld sind in [11) und in Abschn itt 2 des Tö nn inger Hafens vom .Ku lturbaua mt Schleswig aufges tellt. der Grundlagenstudie [56] zusammengefaßt dargestellt. Es waren Zu diesem Entwurf nahm der damalige Vorstand d es W asser­ für d ie Abdämmung bei Nordfeld mehrere Vergleichsentwürfe bauamtes Tönning, Mannsd orf [23] ausführlich Ste ll ung. Er be­ aufgestellt worden, von denen sich der zur Ausführung gelangte fürchtete eine Versa ndung des Flusses unterhalb der A bdäm• als der wirtschaftlichste herausstellte. Der Bau der Eiderabdäm• mu ng und sch lug u. a. vor, A bdämmungen in der Linie Voller­ mung w urde 1934 in Angriff genommen. Anfang März 1936 wiek-Hundeknö ll, Süderhöft-Hedwigenkoog oder ei ne Able itung ko nnte mit der Dammschüttung durch die Eider begonnen wer­ der Ei der in die Hever zu untersuchen, um die wiqschaftlichste den, die schon im ' April/Mai hydrologisch voll wirksam wurde und günsti gste Lös un g zu ermitteln. Für die O ffenhaltung des [11 , 56, 35]. Ende September 1936 war die Durchdämmung fertig­ Außentiefs einer A bdämmung hielt er einen stä nd igen Spü l­ gestellt, so daß schon die sch weren Sturmfluten vom O ktober betrieb f ür notwendig. A ngeregt durch dieses Gutachten wurden 1936 gekehrt werden konnten. Damit wurde nach langen ver­ 1924/25 vom W asse rbauamt Tönn ing erst recht umfangreiche geblichen Bemü hungen der langersehnte Wunsch einer Abdäm­ gewässerkundliehe Untersuchungen in der Eider von Seggelke aus­ mung Wirklichkei t. Di e über 150 klei.nen öffentlich-rechtl ichen geführt [1 1, 53] . Diese Untersuchungen, das Gutachten von Manns­ Verbände und etwa 15 bis 20 Zusammenschlüsse privatrechtlicher dorf und der Entwurf des Kulturbauamtes Schleswig von 1919 stan­ Natur, die a ls Aufgabe alle den Hochwasserschutz und die Ent­ den Prof. H. Krey für ein G utachten zur Verfügung, das er im Auf­ wässerung hatten, waren in einem großen leistungsfähigen trage des Preußischen M inisteriums für Landwirtschaft, Domänen Eiderverband aufgegangen [18, 11, 64]. Die Interessenten und 45

Verbände an der Treene wurden nicht mit in den Eiderverbond Bild 2. Wasserraumveränderungen 1n der Tideeider von Nordfelcj bis einbezogen. Hundeknöll Ober die Eiderobdämmung, deren Bau und ihre Aufgabe Mio ml wurde 1938 in einem besonderen Heft der Zeitschrift "Westküste", I I I I I , I I I I I I Nordfeld -Hundeknöll insbesondere in [61] und [63] berich-tet. ln einer scharfen Krüm• 100 ...... mung des Eiderbettes an der Spitze des Südfelderkooge_s war die 10 Eider durchdämmt worden. Das Entwässerungsspiel mit 5 Offnun­ i'--r-. gen und die Schiffohrtsschleuse waren in einem Durchstich da­ .. ... neben angelegt worden. Der Flußlauf oberhalb von Nordfeld 70 war damit der Tide vollständig entzogen. Seitdem wird die ...... M )"" Untereider in die Abschnitte Binneneider (von Rendsburg bis ... :"~ ... Nordfeld) und die Tideeider (unterhalb von Nordfeld) eingeteilt .. U. !.. L NN-1,14 (Bild 1) . Die Abdämmung bei Lexfähr (km 26) - ebenfalls mit .. r...... :--.:--. Tl! r- t- Schleuse und Siel - teilt die Binneneider in 2 Haltungen. 1937 ,. i'--r-- ... wurde der Gieselou-Kanal als Verbindung zwischen der oberen ... EtT-ti: Haltung der Binneneider und dem Nord-Ostsee-Kanal gebaut. ,. .... ~/1 ! .. ~ Die bisherige Verbindung der oberen Eider mit der Untereider 10 bei Rendsburg konnte durch Zuschütten der Schleuse Rendsburg beseitigt werden [56]. Zu erwähnen ist noch , daß 1936, als der I IU5 IUO 1145 1950 1t55 Bau der Abdämmung bei Nordfeld schon fast vollendet war, ... 1115 noch Modellversuche bei der Preußischen Versuchsanstalt für an. Hierdurch und durch die Entwässerungsmaßnahmen ver­ Wasser-, Erd- und Schiffbau in Berlin ausgeführt wurden, durch ursachte stärkere Schrumpfung des Moores kam es zu Entwässe• die die Verhältnisse unterhalb der Abdämmung näher untersucht rungsschwierigkeiten in der Binneneider-Niederung. Die Schwie­ werden sollten [30] . rigkeiten an der Binneneider konnten erst noch dem Kriege durch 3. Die Folgen der Abdämmung Nordfeld und die Vorarbeiten für den Bau von Schöpfwerken behoben werden [62, 28, 64] . Nach dem Kriege konnte man auch erst mit eingehenden eine Lösung des Eiderproblems Untersuchungen der Ursache der Versandung beginnen und Ab­ Die Ziele der Eiderabdämmung bei Nordfeld waren : hilfemaßnahmen planen. Das Ergebnis der gewässerkundliehen 1. Sturmflutschutz für ein 430 km 2 großes Niederungsgebiet Untersuchungen ist in umfangreichen Berichten festgelegt [54] zu schaffen, über die in [62] zusammenfassend berichtet wird. Durch die 2. Für dieses Gebiet und das unterhalb der Abdämmung Verformung der Tidewelle infolge der Reflexion an der Ab­ gelegene Niederschlagsgebiet die Vorflut zu verbessern dämmungsstelle wurde die Ebbestromgeschwindigkeit im Ver­ hältnis zur Flutstromgeschwindigkeit geschwächt, was eine be­ und trächtliche Schwächung der bis dahin vorhandenen Selbsträum• 3. Die Schiffborkeil der Eider zu erholten. kroft im Fluß unterhalb des Dammes zur Folge hatte, - die Die Abdämmung der Eider bei Nordfeld hat hinsichtlich der Sandbewegung ist nicht linear, sondern stark potential von der Stu rmflutsicherung ihren Zweck vollkommen erfüllt. Die große Strömungsgeschwindigkeit abhängig - . Der vom Flutstrom von Bewährungsprobe hat sie bei der Sturmflut im Februar 1962 See mitgeführte Sa nd kam zur Ablagerung und konnte vom bestanden. Wenn die Abdämmung nicht gewesen wäre, wäre es Ebbestrom nicht mehr zurücktransportiert werden [49] . Mit einer im Eidergebiet sicher zu einer großen Oberschwemmungskata­ Versandung dieses Ausmaßes war vor dem Bau der Abdämmung strophe gekommen. Nordfeld nicht gerechnet worden. Boggerungen erwiesen sich Für die Niederungsgebiete an der Binneneider trat eine Vor­ als zwecklos. Auch durch den Bau von Buhnen ließ sich keine flutverbesserung dadurch ein, daß der Wasserspiegel der Binnen­ Verbesserung der Verhältnisse erzielen [56, 34, 49] . Als einziges eider tief gehalten wurde. Durch das Absenken des Tnw infolge Mittel, eine beschränkte Ausräumung der Flußstrecke zwischen der Reflexion der Tide an der Abdämmung trat auch eine Vor­ Nordfeld und Reimersbude (Bild 1) unter Tnw zu erzielen, ergab flutverbesserung un terhalb der Abdämmung ein. Aber schon sich ein künstlicher Spülbetrieb mit dem Siel Nordfeld. Die erste bald kam es zu einer starken Versandung des Flusses unterhalb Anregung zu Spülungen wurde von Gaye gegeben, erste Ver­ der Abdämmung. Sie begann im obersten Abschnitt der Tide­ suche wurden 1948 ausgeführt. Aber erst nach dem oben er­ eider und setzte sich immer mehr flußabwärts fort. Das Fort­ wähnten Bau von Schöpfwerken konnte ein regelmäßiger Spül­ schreiten der Versandung unter dem Bezugshorizont NN- 1,64 m betrieb ins Auge gef~ßt werden [56, 3] . Der künstliche Spül­ (MT nw 1938 a . P. Nordfeld) in del\ drei Abschnitten der Tide­ betrieb ist in Modellversuchen bei der damaligen Außenstelle eider Nordfeld-Friedrichstadt, Friedrichstodt-Tönning und Tön• Seebau der Bundesanstalt für Wasserbau in Wedel untersucht ning-Hundeknöll zeigt Bild 5 aus [34] und Bild 8.5 aus [49] . Die worden [2], er wird planmäßig seit 1953 und verstärkt seit 1961 untere Kurve in B i I d 2 der vorliegenden Arbeit ist die Gang­ unter erheblichen finanziellen Aufwendungen des Bundes aus­ linie der Summe der Wasserräume in den drei vorgenannten geführt. Aber auch der verstärkte Spülbetrieb in Nordfeld [34] Abschnitten. konnte eine Vergrößerung des Flußbettes unter Tnw über Re i­ Im Jahre 1935 hatte das Flußbett der Tideeider zwischen mersbude hinaus nicht bewirken. Der Flutraum über Tnw wurde Nordfeld und Hundeknöll unter dem Horizont NN + 1,67 m durch den Spülbetrieb überhaupt nicht beeinflußt. Die künstliche 3 (MThw Friedrichstadt 1937) ein Volumen von rd . 100 Mill. m • Spülung konnte daher nicht als Dauerlösung zur Regelung der Für 1962 wurde nach [34] eine Gesamtversandung unter MThw Vorflutverhältnisse der Eider angesehen werden [38, 49] . Schon von rd. 40 Mill. m3 überschläglich ermittelt. Nach den geneueren in der gewässerkundliehen Stellungnahme zur Regelung der Auswertungen, die der oberen Kurve von Bild 2 zugrunde liegen, Vorflut im Eidergebiet vom 24. August 1956 wird gesagt, "als muß die Versandung 1962 schon 45 Mill. m3 betragen haben. Im vorläufige Maßnahme für die Offenhaltung der Untereider dicht Jahre 1967 war das Volumen unter NN + 1,67 m auf rd. unterhalb von Nordfeld ,kann und muß die Spülung anerkannt 50 Mill. m3 oder 50% gesunken (Bild 2) . Die Versandung ober­ werden, aber es wäre reiflich zu ÜJerlegen, ob für ein derartiges halb von Tönning ist inzwischen nahezu abgekiungen, unterhalb Provisorium noch weitere nennenswerte Investitionen vertretbar wird das Flußbett jedoch weiterhin kleiner. Der Flutraum zwi­ sind" {Petersen [25]). Ober die gewässerkundliehen Untersuchun­ schen Tnw und Thw ist besonders seit 1959 unterhalb von Tönning gen und den Spülbetrieb wird in [55, 56, 34, 57] ausführlich be­ geringer geworden. Die starke Einschränkung der Querschnitte richtet; über Einzeluntersuchungen ist in [52, 19, 31, 33, 32] ver­ durch die Sandablagerung führte zu einem Anstieg des MT nw öffentlicht. Die gesamte Entwicklung nach dem Bau der Abdäm­ und damit zu einer Vorflutverschlechterung, zunächst zwischen mung ist im 3. Abschnitt der Grundlagenstudie [56] zusammen­ Nordfeld und Friedrichstodt [34] . Durch die schlechtere Vorflut fassend dargestellt. Der künstliche Spülbetrieb hatte umfang­ des Sieles Nordfeld stieg der Wasserstand in der Binneneider reiche Ufersicherungen in der Binneneider zur Folge [34] . 46

Nachdem das Land Schleswig-Holstein entlang den Deichen sicheren Vorflut, verbunden mit den wirtschaftlich vertretbaren der Binneneider Schöpfwerke . mit einer Gesamtleistung von rd. Bedürfnissen des Verkehrs gesehen. Vom Wasserbauer wird hier 80 m3ls errichtet hat, ist zwar die eigentliche Eiderniederung, nicht weniger verlangt, als die Folgewirkung seiner Maßnahmen wenn auch unter lnkaufnohme hoher ständiger· Entwässerungs• auf das vorgelagerte Watt mit seinen Rinnen auf Jahrzehnte kosten (mit Zuschüssen des Landes), vorflutmäßig gesichert wor­ vorauszusehen. Um das nur mit einigermaßen Aussicht auf Er­ den., Die natürliche Vorflut der Treene hat sich dagegen unter folg tun zu können, bedarf es eingehender Beobachtung und dem Einfluß der Eiderversandung im Laufe der Jahre so stark Untersuchung der Naturvorgänge und ihrer Analyse. Somit mußte verschlechtert, daß hier zwischenzeitlich das Land Schleswig­ die Vorarbeitenstelle u. o . alle bisher irgendwie genannten tech­ Holstein unter Millionenaufwand Abhilfe zu schaffen suchte. ln nischen Lösungsvorschläge untersuchen und Vergleichsentwürfe zunehmendem Maße beginnt sich nun die Versandung des Eider­ aufstellen. Es sollten hauptsächlich folgende Vorentwürfe bzw. bettes auf die natürliche Entwässerung der höherliegenden Entwurfgruppen bearbeitet werden : fruchtbaren Morschen in Eiderstedt und Dithmarschen auszuwir­ ken, die mit der Treene zusammen ein von der Eider abhängiges 1. Entwässerung des Eidergebietes durch Schöpfwerke Einzugsgebiet von über 1100 km 2 ausmachen. Da der Spülbetrieb 2. Umbau der Abdämmung Nordfeld in ein Sturmflutsperrwerk keine Möglichkeit bot, die ungünstigen Vorflutverhältnisse dauer­ 3. Bau einerneuen Abdämmung unterhalb von Nordfeld haft und grundlegend zu verbessern, wurde im Jahre 1958 beim Wasser- und Schiffehrtsamt Tönning eine Vorarbeitenstelle ge­ 3.1 Abdämmung mit Sielentwässerung zur Außeneider bildet, die die Aufgabe hatte, 3.2 Abdämmung mit Sielentwässerung in ein anderes Watt­ 1. einwandfrei zu erforschen, unter welchen Bedingungen stromgebiet (z. B. Hever oder Piep) Sand in die Eider einwandert und hier verfrachtet wird, 4. Vergrößerung der Oberwassermenge der Eider. 2. eine dauerhafte Lösung des Eiderproblems zu erarbeiten. Die Bearbeitung der Entwürfe, rriit Ausnahme der Entwässe• Die Grundlage für diese Vorarbeiten war durch einen Vertrag rung durch Schöpfwerke, war ohne Modellversuche nicht mög• zwischen dem Bund, dem Land Schleswig-Holstein und dem lich. Daher wurde sofort nach Beginn der Vorarbeiten ein Tide­ Eiderverband geschaffen worden [60]. Die Probleme, die es zu modell der Eider (1 : 250 I 1 : 50) mit fester Betonsohle bei der untersuchen und zu klären galt, sind in keiner Weise mit den­ Außenstelle Küste der Bundesanstalt für Wasserbau in Homburg­ jenigen aller bisher ausgeführten und geplanten Flußabsperrun• Rissen in Auftrag gegeben. Als seewärtige Grenze des Modells gen zu vergleichen, weil sie viel verwickelter und schwieriger war der Linienzug Süderhöft, Linnenplate, Hundeknöll gewählt sind als irgendwo anders. Obwohl erkannt ist, daß die starke worden, stromaufwärts reichte das Modell bis Rendsburg (Bild 1 ). Versandung der Eider nach der Abdämmung eine Folge der Ab­ Die Modellversuche sind in [3,1, 3,2, 3,4] behandelt. Zur Frage dämmung selbst ist, darf das Eiderproblem nicht nur engräumig der Vergrößerung der Oberwassermenge durch Flutpolder im von der Tideeider her, sondern muß großräumig, schon von der Bereich von Nordfeld oder durch Zuschußwasser aus dem Nord­ Außeneider her, betrachtet werden. Das Küstenvorfeld der Eider Ostsee-Kanal wurden Oberlegungen angestellt, die ober zu kei ­ ist in ständiger schneller Umwandlung begriffen [1 ]. Es ist ein nen brauchbaren Lösungen führten. Ursprünglich vorgesehene Gebiet, in dem die Kräfte der Natur noch unbeeinflußt durch Modellversuche wurden daher zu diesen Fragen nicht ausgeführt. den Menschen tätig sind. Die Außeneider ist als das schlechteste Neben den Modellversuchen wurden auch Tidewellenberechnun­ und schwierigste Fahrwasser der schleswig-holsteinischen West­ gen nach dem von Sehnocr [41] und Rose [39] beschriebenen küste bekannt, aber das ist sie nicht erst seit heute (Bi I d 3) . Verfahren für einige Fälle ausgeführt [4,1, 4,2]. Da die Versuche Schon in den ältesten bisher aufgefundenen Segelanweisungen mit Abdämmungen zwischen Nordfeld und Tönning keine be­ aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts finden sich trotz der da­ friedigenden Ergebnisse brachten, sollten noch Abdämmungen mals geringen Ansprüche der Schiffehrt Hinweise auf die Ge­ in der Außeneider untersucht werden. Das Modell in Hamburg­ fahren durch die vielen Barren und Platen und die starke Ver­ Rissen war dafür nicht mehr ausreichend. Es•wurde daher beim änderlichkeit der Schiffahrtsrinnen. Fronzius-lnstitut für Grund- tJnd Wasserbau der Technischen Ober die gewässerkundliehen Untersuchungen der Vorarbeiten­ Hochschule Hannover ein Modell der Außeneider (1 : 600 I 1 : 100) stelle wird in [11, 34] und [56] über die übrigen Vorarbeiten in gebaut, das unmittelbar an ein bereits vorhandenes Modell der [38] und [56] zusammenfassend berichtet. Die meisten der von der Meldoder Bucht grenzte (Bild 1) und mit diesem zusammen be­ Vorarbeitenstelle bearbeiteten Lösungen haben mit dem großen trieben werden konnte, um auch die gegenseitige Beeinflussung Problem der Sandbewegung an der Westküste Schleswig-Hol­ von Baumaßnahmen in der Meldoder Bucht und in der Außen• steins zu tun, in welchem ~ie Eider ein Teilgebiet ist [1] . Will eider beurteilen zu können [13, 38, 12, 1, 42]. Alle Abdämmungs- man aber in einem Teilgebiet zu richtigen Schlüssen kommen, Bild 3. Verlagerung der Eiderrinne von 1784 bis 1964 muß man das Ganze zu über­ schauen trachten. Die Unsicherheit über die Reaktion des "Sand­ stromes" auf olle Baumaßna hmen also das Ris iko der Versandung der seeseiligen Stromrinnen vor e inem Damm, wird durch keinen Modellversuch und keine Rech­ nung vollständig geklärt. Die mögliche Versendungsgefahr be­ rührt nicht das Thema des Küsten• schutzes, der durch Sandzufuhr Wesselburenerkoog sogar verbessert werden kann ; dagegen kann sie entscheidend 1781, die Vorflut (und den Verkehr) tref­ 1818 181,5 1915 Norder­ fen, die zu verbessern der An­ dii!Jmorsc!Jen laß des ganzen Vorhabens ist. 1850 1951, Daher wird eine brauchbare 1858 Etderdomm Lösung im Eidergebiet in einem Kamprarniß zwischen den For­ derungen des Küstenschutzes und Wesselburener Wolf fr o 2 5km denen nach einer möglichst 47

versuche mit Sielentwässerungen in der Eider ließen eine Ver­ Die Modellversuche zeigten auch, qaß bei der Größe der Siel­ landung des jeweiligen Außentiefs erwarten, die zu Schwierig­ öffnung der Eider Tideniedrigwasserstände erreicht werden, die keiten für Vorflut und Schiffehrt führen mußte. Derartige für die Vorflut der. anderen Entwässerungssiele ausreichen. Nach Schwierigkeiten waren nicht zu erwarten, wenn man bei den im den Versuchsergebnissen soll das MTnw om Pegel Hundeknöll Modell untersuchten Abdämmungen keine Sielentwässerung zur nicht höher eintreten als PN + 350 cm = NN -1,50 m und der Eider, sondern in ein anderes Wattengebiet wählt. Solche Ab­ angestaute Binne~wosserspiegel om Pegel Nordfeld den Wasser­ leitungen in die Hever, das Wesselburener Loch oder die Piep stand von PN + 530 cm = NN + 0,30 m nicht überschreiten. Das sind aber sehr teuer [38] . neue Siel muß bei Sturmflutgefahr schon bei Tnw geschlossen Da auch die Modellversuche für die Abdämmungen mit Siel­ werden. Es steht dann selbst bei hohen Oberwasserabflüssen für entwässerungen sowohl in der Tideeider als auch in der Außen• mehrere Tiden ausreichender Speicherraum bis zum Bi.nnenwas­ eider eine Schwächung des Ebbestromes gegenüber dem Flut­ serstond von NN + 2,00 m = MThw + 0,50 m zur Verfügung [57, srrom im Außentief erwarten ließen, wurden durch weitere Ver­ 58] . Außerdem sind in den Oberlaufpoldern der Treene und dem suche in Hamburg-Rissen Sperrwerke mit der Möglichkeit zur umfangreichen Grobensystem der Niederungen Reservespeieher­ Beeinflussung der Tidebewegung entwickelt [38]. Der Gedanke räume vorhanden. Die großen Sielöffnungen gestatten eine Ent­ dazu war aus den günstigen Ergebnissen des Spülbetriebes mit leerung des Speicherraumes bis zum jeweiligen Tnw, so daß noch dem Siel Nordfeld entstanden unter Berücksichtigung der schon einer Sturmflutperiode eine schnelle Entleerung des Speicherrau­ von Krey [20] angestellten Uberlegungen. Die günstigen Ergeb­ mes möglich ist. Bei hohen Oberwasserzuflüssen und mittleren niSSe der Modellversuche mit einer derartigen Anlage bei Tön• Tideverhältnissen kann das Siel bei Tnw geschlossen werden, um nmg [3,3} führten dazu, auch Abdämmungen mit der Möglichkeit den Entwässerungssielen an der Tideeider für eine ganze Tide­ zur Beeinflussung der Tidebewegung weiter stromabwärts zu dauer gute Vorflut zu bieten [38]. untersuchen [3,4, 3,5]. Unter Würdigung aller wirtschaftlichen und technischen Ge­ Schließlich wurde 1963 der Küstenausschuß gebeten, durch eine sichtspunkte und unter Berücksichtigung des Gutachtens wurde besondere Gutachtergruppe die gesamten bisher geleisteten schließlich von den beiden zuständigen Ministern, dem Bundes­ Vorarbeiten zu prüfen und ggfs. Verbesserungen oder Ergän• minister für Verkehr und dem Minister für Ernährung, Landwirt­ zungen vorzuschlagen. Das Gutachten [21] wurd~ im April 1964 schaft und Forsten des Landes Schleswig-Holstein der Entschluß erstattet. Es bestätigt, daß die Vorarbeiten des Wasser- und gefaßt, die Eider in der Linie Hundeknöii-Vollerwiek sturmflut­ Schiffehrtsamtes Tönning erschöpfend gewesen sind und keine sicher abzudämmen und in dem Damm Siel- und Schiffsschleuse weiteren Lösungsvorschläge gemacht werden können. Als sicherste anzuord.nen [22] . Hierüber wurde om 3. August 1965 ein Vertrag Lösung wird eine Abdämmung in der Linie Hundeknöii-Voller• geschlossen. Die Minister sind der Auffassung, daß dieses Bau­ wiek angesehen mit gleichzeitiger Ableitung der Eider in die werk den Küstenschutz in bestmöglicher Weise sicherstellt und Piep. Das Gutachten bestätigt, daß Abdämmungen mit Sielent­ den Entwässerungsbedürfnissen auf längere Zeit entspricht. wässerung in der Eider nicht als brauchbare Gesamtlösungen des Das Sperrwerk soll so ausgeführt werden, daß mit ihm ein Eiderproblems angesehen werden können. Mangels praktischer intensiver Spülbetrieb zur Offenhaltung des Außentiefs möglich Erfahrungen mit Sperrwerken, durch deren Betrieb die Tide­ ist. Eine später evtl. notwendige Ableitung der Eider in die Piep bewegung beeinflußt wird, äußerten die Gutachter gewisse Be­ bleibt dabei immer noch denkbar. Das "breite Siel im Eiderdamm denken gegen die Ausführung einer solchen Anlage. Die An­ wäre dann die einzige vergebliche Anlage gewesen, deren Kosten regungen der Gutachter wurden von den zuständigen Verwaltun­ ollein aus dem auf Ionge Sicht ersparten Mehrbetrog für eine gen sorgfältig geprüft [22] . Es wurden zusätzliche gewässerkund­ Ableitung zur Piep oder zur Hever voll gerechtfertigt sein wür• liehe Untersuchungen ausgeführt und es wurde durch weitere den" (Lorenzen [22]) . Statt einer Ableitung zur Piep oder Hever Modellversuche [3,6] nachgewiesen, daß die günstige Spülwir• [17] wäre als späterer Schritt auch eine Schöpfwerksentwässerung kung auch bei Anordnung des Sperrwerkes in der Linie Hunde­ an der Abdämmungsstelle nicht ausgeschlossen, wobei dann knöii-Vollerwiek erholten bleibt. allerdings auf die durchgehende Schiffehrt von der Eider zur Um die Räumkraft der heutigen normalen Tidewassermenge Nordsee verzichtet werden müßte [38]. Keine der für die Be­ wirksam zu erhalten, hat die Vorarbeitenstelle im Juli 1963 den hebung der Mißstände im Eidergebiet bearbeiteten Lösungen Vorschlag gemocht, das gegenwärtige Eiderästuar als Vorflut­ gewährleistet, daß die Schiffehrt im bisherigen Umfange auf­ und Verkehrsweg beizubehalten und in den Absperrdamm ein rechterhalten werden kann. Nur die vorgesehene Abdämmung Siel von einer solchen Breite einzubauen, daß die normale Tide mit der Schiffsschleuse zur Außeneider bietet der Schiffehrt noch frei ein- und austreten kann. Ein einfaches Auslaßsiel würde den die günstigsten Möglichkeiten. Eintritt der Tide in die künftige Binneneider und damit auch jeg­ liche Sandeintreibung von außen her verhindern, ober anderer­ 4. Bauplanung und Baubeginn seits würde dann als einzige Kraft zum Ausräumen des vor dem Siel abgelagerten Sandes das Niederschlagswasser der Eider Noch der grundsätzlichen Entscheidung über die Abdämmung zur Verfügung stehen. Zur Sicherstellung der Vorflut wird mit der Eider in der Linie Hundeknöii-Vollerwiek kam es darauf an, dem vorgeschlagenen Siel ein wesentlich wirksamerer Spülbetrieb möglichst schnell die Bauplanungen voranzutreiben. Die ersten als in Nordfeld durchgeführt werden können. Die durch das Siel Planungsarbeiten waren noch von der Vorarbeitenstelle Tönning einlaufende Flutwassermenge von rd. 36 Mill . m3 kommt nach ausgeführt worden, für die weiteren Planungen und die ·spätere etwa 'h - bis 2stündiger Rückholtezeit (Aufstau gegenüber dem Bauausführung wurde 1965 das Neubauamt Eiderobdämmung in sinkenden Ebbewasserstand) als verstärkter Ebbestrom zur Wir­ Heide eingerichtet. kung, der die vor dem Damm angelagerten Sandmengen aus Der etwa 5 km Ionge Eiderdamm (Bi I d 4) läßt rund 57 km der Stromrinne auszuräumen vermag. Die Spüloogen mit der Seedeiche in die zweite Verteidigungslinie rücken. Noch dem gesamten Tidewassermenge Iossen auch erwarten, daß der bei von der Landesregierung Schleswig-Holstein festgesetzten Bestick Flutstrom in die Tideeider eingetriebene Sand bei Ebbestrom soll die 3m breite Krone 8,50 m über NN liegen; das sind 7,0 m über MThw bzw. fast 3,0 m über dem HHTw. Die 1:6 geneigte wieder herausgebracht wird und damit eine weitere Versandung Außenböschung erhält eine Aspholtbetondecke. Die über der Sin­ der Tideeider unterbleibt [38, 49] . nenberme geplante Landesstroße wird als Tunnel durch den Siel ­ Die Ergebnisse der Modellversuche hoben gezeigt, daß durch träger geführt {Bi I d 6) ; sie verkürzt den Verkehrsweg von Dith ­ den Spülstrom die Tide und die Strömung im günstigen Sinne marschen nach Eiderstedt erheblich. Das Siel erhält in seiner Fu nk­ beeinflußt werden, d. h. die Ebbestromgeschwindigkeiten werden tion als Rückholtebauwerk und Sturmflutsperrwerk fünf Offnungen verstärkt. Da der Feststofftransport in erster Linie von der Strö• zu je 40 m lichter Weite. Jede Sielöffnung wird mit zwei unabhä n­ mungsgeschwindigkeit abhängig ist und bei einer Vergrößerung gig voneinander einzusetzenden Toren, nämlich mit see-und bin­ dieser Geschwindigkeit auch die Beschleunigung und die T urbu­ nenseifigen Segmentverschlüssen ausgestattet sein, die sich gegen lenz vergrößert werden,. kann analog auf eine verstärkte Spül• einen 40 m freitrogenden Spannbetonträger abstützen. Der Schiff­ kraft und damit Räumkraft zumindest im künftigen Außentief ge­ fahrt dient eine nördlich des Siels geplante Kammerschleuse mit sch Iossen werden. 75 m nutzbarer Länge, 14 m lichter Breite und einer Drempeltiefe 48

Bild 4.. Lageplan der Eider von Hundeknöii!Vollerwiek bis Tönning Eiderproblems im Grundsatz erarbeiten sollen, die weiteren Modellversuche dienten dagegen der Einzelplanung der Abdäm• mung. Aus bautechnischen Gründen strebte ·man an, das Sielbau­ werk und die Schiffsschleuse in einer Bauinsel auf dem Katinger Watt nördlich der tiefen Eiderrinne zu bauen. Madellversuch.e [3,7) sollten nachweisen, daß auch bei dieser Lage des Bauwer­ kes ein Erfolg des Spülbetriebes zu erwarten ist. Weitere Modell­ versuche in Hamburg-Rissen [3,8) befaßten sich mit den Einzel­ heiten des Bauablaufes. Außerdem wurden Anordnung und Form von Leitwerken untersucht [3,7, 3,8) . Zur weiteren Einzel­ planung des Bauwerkes, der Größe der Offnungen, Ausbildung der Pfeiler, Kolksicherung und Leitdammformen wurden von der Bundesanstalt für Wasserbau in Kerlsruhe Versuche in einem Sondermodell mit beweglicher Sohle (1 : 66 2i3) ausgeführt (6]. Die Randwerte für diese Modellversuche lieferte das Tidemodell in Hamburg-Rissen. Zur Bemessung der Bauwerksteile (Segmente und Wehrträger) auf Wellendruck wurden zusätzlich Modellver­ suche im Windwellenkanal (1 : 25) des Waterloopkundig Labo­ ratorium in De Voorst/Niederlande ausgeführt [59, 5] . Außerdem befaßte sich das Franzius-lnstitut noch mit Druckschlagunter­ suchungen für den Wehrträger des Eidersieles (12,2]. Ober die von NN -5,60 m. Auch hier ist durch zwei äußere Fluttorpaare die Versuche in Kerlsruhe berichtet Dietz in (8, 9) . doppelte Sicherheit gegen Sturmfluten gewährleistet. Der Stra­ Neben den für die Bauausführung erforderlichen Modellver­ ßenverkehr wird mit einer Klappbrücke über das Außenhaupt der suchen mußten Naturuntersuchungen durchgeführt werden. ln Schleuse geleitet. Durch einen aus hydraulischen Gründen erfor­ geologischen [40) und baugrundtechnischen Gutachten der Fach­ derlichen Leitdamm, werden die "Grüne Insel" und das Katinger gruppen Geologie und Erd- und Grundbau der Außenstelle Watt dem Tideeinfluß entzogen. Diese Gebiete werden ~ der Er­ Küste der Bundesanstalt für Wasserbau wurde zu der Damm­ holung dienen. Das Siel und die Schleuse werden z. Z. in trocke­ trasse, der Gestaltung des Dammes und der Gründung des Bau­ ner Baugrube auf der Südspitze des Katinger Watts errichtet werkes Stellung genommen. Alle diese Arbeiten waren Grund­ (Bi I d 5). lage für die Entwurfsbearbeitung durch das Neubauamt Eider­ Die bisher genannten Modellversuche hatten eine Lösung des abdämmung in Heide und die mit der Bauausführung beauftragte

Bild 5. Siel- und Schleusenanlage (Im Grauton Bauinsel mit Ringdeich und Bauhafen)

' \ '\ I 'I ~ AUSSEN-EIDER BINNEN-EIDER ···· · ·-·- Brücken trö ger I I -··S i•löffnunv I f::J:l';:::;~:>»-1 ····Wehrph l ler 1 ~Ebbe 1 Flut- 1 49

Firmen-Arbeitsgemeinschaft. Am 29. März 1967 wurde mit dem Die beiden letztgenannten Verfahren und ihre Anwendung im Bau offiziell begonnen. Eiderraum sind in [45] und [48] eingehend beschrieben. Ober d ie Träger der Baumaßnahme ist das Land Schleswig-Holstein. Ausbildung des Bauwerkes und seine Fun ktion wird in [28; 46, 47, ~lonung und Bau führt die Wasser- und Schiffohrtsverwoltung 49, 24] berichtet, Einzelheiten über die Bauausführungen sind bis­ der Bundesrepublik Deutschland, Neubauamt Eiderobdämmung her in [66] und [24] kurz mitgeteilt worden. Heide unter Mitwirkung des Wasser- und Schiffehrtsamtes Tön• ning und des Morschenbauamtes Heide durch. Die Bauausfüh• 5. Schlußbetrachtungen ru ng liegt in der Hand mehrerer Arbeitsgemeinschaften und Ein­ Der vorliegende Aufsatz sollte in chronologischer Re ihenfolge zelfir men. Während der Bauausführung wird versucht, einige An­ einen Oberblick über die Vorgeschichte der neuen Eiderobdäm• nahmeQ über Wellen- und Eisdruckbeonspruchungen, den Innen­ mung und die Vorarbeiten geben. Auf eine Schilderu ng von Ein­ druck auf die undurchlässige Abdeckung der Außenböschung des zelheiten und eine kritische Wertung sowie auf eine Wiedergabe Dammes und die Verteilung der Lasten des Sperrbauwerkes auf von Graphiken wurde weitgehend verzichtet; dazu wird auf die den Untergrund durch Naturmessungen zu erhärten. Die im umfangreiche Literatur verwiesen. Am Beg in n der Vorarbeite n Modell ermittelten Wellendrücke auf Einzelteile des Sielbauwer­ für die neue Eiderdbdämmung stand d ie Absicht, Vorflut und kes sollen durch Messungen in Anlehnung an die für die Deich­ Schiffbarkeil der Eider, die durch die Folgen der Abdämmung sicherheit gewählte Bauwerkssicherheit überprüft werden. Hier­ bei Nordfeld stark beeinträchtigt worden waren, wieder zu ver­ für sind in vertikaler und horizontaler Richtung Meßstellen in bessern oder doch wenigstens deren weitere Verschlechterung zu großer Zahl vorgesehen. Um so frühzeitig wie möglich Unter­ verhindern. Bei ollen Oberlegungen wurde stets dem Sturmflut­ lagen über den Wellendruck und seine Auswirkungen zu erhol­ schutz Rechnung getragen. Der Gedanke des Küstenschutzes ist ten und die Druckmeßgeber auf ihre Eignung bei Dauereinsatz noch der Katastrophensturmflut vom Februar 1962 stärker in den im Seegebiet zu testen, werden an einem Pfahljoch der Trans­ Vordergrund gerückt warden [51]. portbrücke zur Bauinsel der .,Eiderabdämmung" Wellendruck­ Die ne.ue Eiderobdämmung in der Linie Hundeknöii-Vallerwiek messungen durchgeführt. Ebenso sind hier in Zusammenarbeit wird den Küstenschutz auf jeden Fall wesentlich verbessern. mit dem Franzius-lnstitut der Technischen Universität Hannover Große Kosten für eine sonst notwendige Verstärkung der Deich e und der Bundesanstalt für Wasserbau Karlsruhe, die 'ersten Eis­ der Tideeider werden durch si e erspart [38] . Wenn darüber hin­ druckmessungen und -beobachtungen (Eisbildung, Eisfestigkeit aus weitere Verschlechterungen der Vorflut und der Schiffbor­ usw.) angelaufen. Um den Flächeneisdruck zu erfassen, ist eine keil der Tideeider verhindert werden sollen, muß mit dem Sperr­ Eisdruckmeßanlage ( (/) 1,20 m) an einem Dalben montiert, der. werk ein intensiver Spülbetrieb ausgeführt werden. Vor allem in gegen ein Brückenjoch abgestützt ist. Eine weitere Druckmeß• der ersten Zeit nach der Fertigstellung der Abdämmung sollte der vorri chtung besteht aus einem Druckschild mit 56 Druckgebern Spülbetrieb besonders intensiv sein, um seine Wirkungen und und einem elektronisch gesteuerten Empfangsgerät. Bisher wur­ Grenzen erkennen zu können . .,Die Erfahrungen mit dem Spül• 2 den im stärksten Eisgang Eisdrücke von p = 20 kp/cm gemessen. betrieb bei der Abdämmung Nordfeld hoben geze igt, daß durch Neben den vorgenannten Messungen laufen umfangreiche hy­ intensive Spülungen starken Versendungstendenzen entgegen­ drologische und morphologische Untersuchungen des Wasser­ gewirkt werden kann. Auch zur Offenhaltung des Außentiefs für und Sch iffeh rtsamtes Tönning im Eiderästuar, um die Veränderun• eine gute Vorflut. und für den Schiffsverkehr muß ein regelmäßi­ gen vor und während der Bauzeit und später die Auswirkungen ger Spülbetrieb durchgeführt werden"; (MELF, Kiel [24]) . ~s läßt der neuen Eiderobdämmung erkennen und beurteilen zu können. sich nicht mit Sicherheit sagen, daß der Spülbetrieb ausreichen Hierbei bedient man sich neben den herkömmlichen Geräten für wird, um günstige Vorflut und Schiffbarkeil der Tideeider auf die Wasserstands-, Strömungs-, Wellen- und Feststoffmessungen Dauer zu gewährleisten. Alle Natur- und Modellversuche konnten modernster Meßgeräte wie z. B. lediglich Hinweise geben, ober nicht jedes Risiko ausschließen für die Lotung das elektroakustische Verfahren mit Hilfe von [22, 38]. Folgemaßnahmen können möglich werden. Als -solche Ultrasehe 11 -Echographen Folgemaßnahmen sind denkbar die Ableitung der Eider in die Piep oder Hever oder - wenn man auf eine durchgehende für die Ortung die elektronischen Streckenmeßverfohren, wo­ Schiffehrt verzichtet - die Schöpfwerksentwässerung an der Ab­ b,e i die elektromagnetischen Wellen, d. h. die Wellen des dämmung. Je intensiver der Spülbetrieb gestaltet werden kann, unsichtbaren Bereiches, in der geodätischen Meßtechnik An­ um so größer is t die Wahrscheinlichke it, daß Folgemaßnahmen wendung finden und nicht oder nur in sehr ferner Z"ukunft notwendig werden. Um im Rahmen der Luftbildmessung das .,Wosserlinienverfah­ die eventuelle Notwendigkeit von Folgemaßnahmen und gewis­ ren", wobei die wesentliche Eigentümlichket eines Wattes der ser Korrekturen des Betriebes rechtzeitig zu erkennen, müssen Wechsel von Trockenfallen und Oberstauen im Rhythmus der gewässerkundliehe Untersuchungen auch nach Fertigstellung der Gezeiten ausgenutzt wird; die von einem Luftbildflugzeug in neuen Eiderobdämmung solange weitergeführt werden, bis kl ar Zeitabständen von 10 bis 20 Minuten wiederholten Aufnah­ zu erkennen ist, daß keine nachteiligen Veränderungen mehr zu men zeigen die Konturen aes jeweiligen Wasserstondes und erwarten sind. Hierzu wird man sich modernster Meßmethoden geben damit ein Formlinienbild des Geländes. bedienen und die Untersuchungen auf das gesamte Wattenmeer vor der Dithmarscher und Eider­ Bild 6. Querschnitt des Sieles und des durch den Sieltrög·er führenden Straßentunnels siedler Küste ausdehnen müssen. Die Betriebserfahrungen mit dem NJSSENBOER BINNENEIDER Eidersiel werden zeigen, wie Spülbetrieb und Sielentwässerung zweckmäßig zu kombinieren sind. Als Unbekannte aber bleibt die Entwicklung des Watten­ meeres im Eiderästuar bestehen.

An schriflen der Verfasser: Regierungs· direkler Dipl.· lng. Jasef Sin d er n, Wasser· und Schiffahrtsd ireklion Kiel, 23 Kiei-Wik, Hindenburgufer 247 und Regierungsbaudirektor Hans Rho d e , Bu ndesonstalt für Wasserbau - Außen· ste lle Küste- 2 Harnburg 13, Moorwei­ denstraße 14 50

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Die Entwicklung der Eider nos:h der zur Behebung der Schwierigkeiten in der Eider, Die Küste 1964 Abdämmunq bei Nordfeld. 4. Vorarbeiten zur Lösung des Eiderproblems [22] Loren z e n, J. M., Zur Lö sung des Eiderproblems , Die Küste 1966, H. 1 [57] - : Untersuchung über das Zusammentreffen erhöhter Tideniedrigwasser­ [23] Mon n s d o r f, Gutachten zu dem Vorentwurf Abschließung der Eider bei slände mit stärkeren Niederschlägen, 1963 (unveröffentlicht) Tönning. 25. 1. 1924 (unveröffentlicht) [58] - , Be rech nung des Binnenwasserstandes in der Eider ... , 1968 (unveröf• [24] MinisIe r für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Abt. Wasserwirt­ fentlicht) schaft, Kiel, Jahresbericht der Wasserwirtschaft 1968, Schleswig-Holstein, [59] Wo I e r I o o p kundig Lob o r o I o r i um, DelitiDe Voorsl, Eiderobdäm• Wasser und Boden 1969, H. fr--7 . mung, Wellenbelostungen, Sielverschlüsse. 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M: ' Der Eiderdamm Hundeknöii;Vollerwiek als Folge künst• [63] licher Emg nffe '" den Wasserhausholt e1nes T1d eflusses. Materialsammlung wirtschaftlichen Maßnahmen im Eid ergebiet. Westküste -1938, H. 3 der Agrarsozialen Gesellschaft e. V., Nr. 62 , Kiel 1967 [64] W i I I, K. H., Die Wasserwirtschaft im Gebiet des Eiderverbondes. Material ­ [29] PI o I e, L. und Sc h midI , Gutachten in Sachen Rohwer un d Genossen sammlung der Agrarsozialen Gesellschaft Nr. 62, Kiel 1967 gegen Deutsches Reich , 1932 (unveröffentlicht) [65] W i I Im er, H. G., Tid eänderungen durch Einbauten in Tideflüssen. Mitt. d. [30] Preußisch e Ver su ch s o n s I o I I für Wasser-, Erd- und Schiffbau, Fronzius-lnst. Nr. 13, 1958 Modellversuche für die Abdämmung der Eid er bei Nordfeld 1936 (unver­ [66] Eiderdamm (1967 und 1969, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft öffentl ich!) Eidererbdämmung in Zu sammenarbeit mit dem Neubauamt Eiderobdämmung, [31] Rom m in g, H. G. · Gezeiten und Gezeitenströme in der Eider. Mit!. d. Heide) In s!. für Meereskun de der Uni v. Homburg, Nr. 1, 1962