Stadtklang Tönning, Friedrichstadt Doku[...]
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Wie klingt unsere Stadt? CD-Pressung: Projekt der Medienpädagogik, Klangkunst und record-factory, Hamburg Inklusion in Friedrichstadt und Tönning Druck: ©+℗ by Thomas Engel, Ingrid Ebinal, 2017/18 pixartprinting, Italien Konzept und Realisation Team StadtKlang Friedrichstadt & Tönning K9 Koordination für regionale Kultur e.V. Projektleitung: Ingrid Ebinal + Thomas Engel im KulturBahnhof Viktoria K9 Koordination für regionale Kultur e.V. Bahnhofstr. 32, 25524 Itzehoe in Kooperation mit: 04821.9565610, [email protected] Eider-Treene-Schule (ETS) www.stadtklang.city Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 www.kuba-viktoria.de www.k9-kultur.de Pädagogische Leitung: Susanne Paulsen und Horst Hansen (Friedrichstadt) und Nina Rother (Tönning) Redaktion: Thomas Engel Sehbeeinträchtige Begleiter: Hela Michalzik, Regina Thoms-Zander, Anna Woltering, Tobias Dose Texte: © bei den Autoren Offener Kanal Westküste: Andreas Guballa Fotos: SoundTechnik: Ben Heuer K9 Koordination für regionale Kultur e.V. ETS, Dirk SoundDesign: Joszi Sorokowski Bertram, Daniel Hofmann Gruppenbegleitung Exkursion und Computerraum: Gestaltung: Dirk Bertram und Daniel Hofmann Fontador, Arne Freytag Blinden- und Sehbehinderten Verein SH, Husum: Label: Elka Andresen Werner Lauf Beratung Inklusion: Dietrich Haeberlein, Beauftrag- CD Mastering: ter für Menschen mit Behinderung Audio-Video-Produktion, Elmshorn 4 Künstlerisch kulturelle Bildung und Inklusion „Wir alle haben Konzepte davon, wie die Welt funktioniert. Unsere Erfahrungen sind grundlegend davon geprägt. Die große Entdeckungsreise Leben beginnt aber erst da, wo wir uns wagen, diese Konzepte los zu lassen und uns mit allen Sinnen dem ‚nicht wissen wie‘ spielerisch hingeben.“ (Irene, Theaterpädagogin aus Burgdorf/Bern, in „Schule, inklusive Bildung“, Berlin 2017 3 Ingrid Ebinal & Thomas Engel Wie klingt unsere Stadt? Projekt der Medienpädagogik, Klangkunst und Inklusion in Tönning und Friedrichstadt Schirmherr: Dieter Harrsen, Der Landrat Kreis Nordfriesland K9 Koordination für regionale Kultur e.V. in Kooperation mit: Eider-Treene-Schule (ETS) Tönning und Friedrichstadt Offener Kanal Westküste Blinden- und Sehbehinderten Verein SH Bez.Gr. Husum Gefördert vom Land Schleswig-Holstein (Kulturministerium) 5 Inhalt 1 - Das Projekt Einführung & Grundlagen Einstimmung 7 Grußworte 9 So viele Töne allerorten 14 2 - Klangwerkstatt Orientierung & Perspektiven Friedrichstadt Doppelpack Nordfriesland 16 Klasse 7c 17 WorkShop TimeTable 20 Kleine Hörlehre 21 Nicht sehen können: Schülererlebnisse 24 Feldphase Stadt an der Pinnwand und Exkursionen 28 Auswertung Friedrichstadt Klänge einer beschaulichen Stadt 36 Unterschiedliche Arbeitsweisen 42 Schülerstimmen aus der 7c 44 3 - Raum-Klang-Erfassung Zwischenbemerkung Erklärungsmodelle 48 4 - Klangwerkstatt Tönning Planen & Entdecken Und weiter geht es in Tönning 49 Klasse 7b 50 Pädagogenblicke Vielfalt: Das ist unsere Stärke! 51 Selbstversuch „Blindsein“ 53 Okay! Inklusion 55 Feldphase Stadtrouten und Klangerforschung 57 Digitale Gestaltung 62 Auswertung Tönning Kreativ und experimentierfreudig 64 Schülerstimmen aus der 7b 66 5 - Nachklang Pastoren an der Orgel - Stadtgeklappere - Noch mehr Küstenklänge 72 Danksagung 78 CD Einleger 79 6 1 → DAS PROJEKT Einstimmung Klangbildung aus dem Gefüge von Ge- fragt. Mal waren Züge ausgefallen und die räuschen und Lärm, zurückgegeben als Blinden oder andere Begleiter mussten mit Sounds an die Stadt, die sie erzeugt hat, dem Auto abgeholt oder per Taxi gebracht die Frage „Wie klingt unsere Stadt?“ ist mit werden, mal war die Autobahn vereist und dem Dreiklang der Westküste beantwortet. der Weg musste über Umwege und Fähre Genau so oder auch ähnlich klingen Itze- genommen werden, Hindernisse gab es vie- hoe, Meldorf, Tönning und Friedrichstadt, le, aber immer war der Spaß und die Freude aufgenommen von Schülern, begleitet am Projekt für alle ein starker Motor, sie zu von Sehbeeinträchtigten und Medienpäd- überwinden. agogen. Was hier als CD produziert wurde und in der Dokumentation beschrieben An der pädagogischen Konzeption wurde wird, ist der dritte und letzte Teil des Stadt- lange gefeilt, da hier ein Stück Pionierar- klang-Projektes. beit zu leisten war. Welche Altersgruppen sind geeignet? Wie groß darf die Gruppe Zu Beginn der Planung stand neben dem oder Klasse sein? Wie viel der notwendigen Grundkonzept das Ziel, die Westküste Technik-Kenntnis lässt sich in überschau- klanglich in den Fokus zu nehmen und barer Zeit vermitteln? Wie kann der Inklu- mit einem Kulturprojekt in der ländlichen sionsanspruch gestaltet werden? Wie fin- Region neue Akzente zu setzen. Als der det man die geeigneten Partner? Diese ganz Entschluss gefällt wurde, alle drei Kreise praktischen Fragen haben viele Grundide- Steinburg, Dithmarschen und Nordfries- en und -Ziele auf einen harten Prüfstand land aufzusuchen und dabei breit gefächert gestellt. In vielen Bereichen musste ein- verschiedene Schultypen anzusprechen, fach gehandelt werden, ausprobiert und war der Gesamtradius zwar überschaubar, gemeinschaftlich getestet. Oft kamen auch aber viele Tücken - durch die Entfernungen Zufälle zu Hilfe, die Abwägungen überflüs- verursacht - noch nicht absehbar. Wie bei sig machten wie zuletzt in Nordfriesland vielen anderen konzeptionellen Ideen war die Entscheidung zwischen zwei Schulen auch hier ein hohes Maß an Flexibilität ge- dann hieß: beide! Sie haben eine Direktorin 7 und zwei unterschiedliche Ausprägungen, die jüngsten Teilnehmer den unbefangens- beides wichtig. ten Zugang zu unseren blinden Begleitern fanden und mit sehr viel Empathie den Um- So haben wir in Itzehoe ein Gymnasium gang pflegten. mit einem 10. Jahrgang und einer 7. Klas- se unter Beteiligung der Steinburg-Schule, dem Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung, in Meldorf einen 9. Jahrgang einer Gemeinschaftsschule und in Tönning und Friedrichstadt jeweils eine 7. Klasse einer Gemeinschaftsschule, eine mit und eine ohne gymnasiale Oberstufe. Gemäß den Erwartungen könnte man die Gymnasial-Erfahrungen auf einem höhe- ren Schwierigkeitsgrad und entsprechen- dem Produkt ansiedeln, das wäre aber voreilig und ist nicht Schwerpunkt des Er- gebnisses. Vielmehr hat sich gezeigt, dass das Konzept in allen Schultypen und auch Klassenstufen gleichermaßen gut funkti- oniert, alle haben die Technik gelernt, alle waren sehr kreativ bei den Aufnahmen, der Funke ist irgendwann in jeder Klasse übergesprungen, Spaß am Projekt zu ent- wickeln. Und die Inklusion, der Umgang mit Sehbeeinträchtigung, der gesamte so- ziale Aspekt, ist an keiner Stelle zu kurz Ingrid Ebinal gekommen. Auffällig war allerdings, dass K9-Projektleitung 8 1 → DAS PROJEKT Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler, ich freue mich, dass sich der „Dreiklang trächtigungen gefördert. der Westküste“ nun akustisch vervollstän- Ich danke dem regionalen Projektträger, digt: Nach Itzehoe (Steinburg) und Meldorf der Initiative K|9 Koordination für regiona- (Dithmarschen) erschließen sich hiermit le Kultur e.V., die sich intensiv für die Koor- Tönning und Friedrichstadt (Nordfriesland) dination und Vernetzung dieses Projektes in einem ungewohnten künstlerischen eingesetzt hat. Ich wünsche den jungen Format. Wer wissen will, wie seine Stadt Akteuren einen guten Verlauf in der dritten klingt, wie die Region schwingt, der findet Projektphase, viel Spaß und viel Erfolg. hier eine „auditive Landkarte“. Dies ist das Verdienst und die Leistung von Schülerin- nen und Schülern, die auf vorbildliche Wei- se miteinander kooperiert haben. Gemein- sam mit Blinden und Sehbeeinträchtigten haben sie in Exkursionen und in Feldstu- Herzliche Grüße dien Hörfilme und akustische Szenarien Ihre entstehen lassen, die die Region ganz neu erlebbar werden lassen. Die Akteure stammen aus Gemeinschafts- schule, Förderzentrum, Gymnasium und Blindenzentrum - wichtige Träger einer Bildungslandschaft über Kreisgrenzen hi- naus. Diese Kooperation hat sich im Ver- laufe des Projektes vertieft, das Verständ- nis und den Respekt füreinander gefestigt. Für die einzelnen Akteure hat sie die Wahr- nehmung der eigenen Erlebnisumgebung Karin Prien gestärkt - und künstlerisch wie sozial den Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des verantwortungsvollen Umgang mit Beein- Landes Schleswig-Holstein 9 Liebe Leserinnen und Leser, Nordfrieslands kleine Städte haben Ein- gendlichen bei mancher Gelegenheit nicht heimischen und Besuchern viel zu bieten. nur die Augen, sondern auch die Ohren öff- Auch Friedrichstadt und Tönning können neten. auf eine ganze Reihe von Attraktionen ver- Diese höchst interessante Broschüre do- weisen – die eine Gemeinde beispielsweise kumentiert das Projekt und sei allen Inter- auf ihre denkmalgeschützte Innenstadt, essierten hiermit wärmstens empfohlen. die andere auf ihren historischen Hafen. Sie zeigt, wie moderne Medienpädagogik Über beide Orte sind bereits Bücher er- funktioniert und welche Einsichten und Er- schienen. Aber die Idee, die Aufmerksam- kenntnisse alle Beteiligten daraus gezogen keit zur Abwechslung einmal auf den Klang haben. Nicht minder faszinierend ist die statt auf das Bild eines Ortes zu lenken, ist dazu gehörende CD mit den Klängen der neu. jeweiligen Stadt. Wer im Ort zuhause ist, Das Verdienst, diesen originellen Gedan- wird manches sofort erkennen, an anderen ken in die Tat umgesetzt zu haben, gebührt Stellen aber auch Überraschungen erleben. der Stadtsoziologin und Kulturmanagerin Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Hö- Ingrid Ebinal und dem Projektentwickler ren! und Autor Thomas Engel. Unterstützt