Klartext 03/2007

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Klartext 03/2007 klartext 3-2007-DRUCK-1 25.06.2007 14:53 Uhr Seite 1 Ausgabe 3.2007 klartext Magazin der Partei DIE LINKE. Sachsen-Anhalt SIE IST DA ! klartext 3-2007-DRUCK-1 25.06.2007 14:53 Uhr Seite 2 KLARTEXT Editorial In Kürze |3 DIE LINKE ist da Titel Wir haben es geschafft, die gesamt- schaft durchsetzen. Deshalb muss im Pro- Stimmen zur neuen Partei deutsche LINKE ist gegründet. Hinter uns gramm der Partei DIE LINKE der demokra- DIE LINKE |4 liegen die schwierigen Verhandlungen tische Sozialismus als Ziel und Weg, als zweier vormals selbstständiger Parteien transformatorischer Prozess verankert sein. Ein Bild aus dem Zerrspiegel? |5 mit unterschiedlichen Herkünften. Das Gleichzeitig erwarte ich ein Programm, in Ziel beider Parteien war die Verbesserung dem sich die unterschiedlichen Erfahrun- Themen der Situation von sozial Schwachen, eine gen der Mitglieder als neue Möglichkeiten Ein neuer Landrat für Wittenberg |6 Positionierung zugunsten von Arbeitneh- von Protest und Politik der LINKEN mern und Arbeitslosen, die Verteidigung wiederfinden. Bremen und die neue LINKE |7 sozialstaatlicher Standards, der Kampf für Die Gründung der LINKEN kann das Par- In der Sackgasse – oder: die Überwindung von Hartz IV. Über die teiengefüge, die Mehrheitsbildung inner- Mittel beherrschen Ziele |8 Wege einer sozialen Politik, ihre Möglich- halb und außerhalb der Parlamente nach- keiten in der heutigen Gesellschaft, die haltig verändern, DIE LINKE beeinflusst Eine schwere Geburt |10 Rolle des Staates etc., darüber besteht bereits jetzt Oppositions- und Regierungs- allerdings nicht immer Einigkeit – und das politik. Die Debatte um den Mindestlohn Schäubles Salamitaktik |11 nicht nur im Vergleich der ehemaligen wäre ohne DIE LINKE und die Gewerk- Parteien. Wenn Lothar Bisky in Berlin auf schaften nicht zum Topthema geworden. Gesetzlicher Mindestlohn ohne dem Gründungsparteitag explizit vom Sys- Vor uns liegen viele Aufgaben. Wir müs- Alternativen |12 temwechsel als Ziel der Politik der LINKEN sen einen echten Dialog zwischen den gesprochen hat, dann war das weniger re- Genossinnen und Genossen führen, einen Kultur volutionärer Pathos als vielmehr Standort- wirklichen Austausch mit den aus jeweili- Sein oder nicht sein |13 bestimmung einer neuen Partei in der ger Sicht Dazugekommenen. Das betrifft Bundesrepublik. Die Interessenvertretung ja nicht nur die Zusammenarbeit der West- Kolumne sozial Schwacher, die gerechte Verteilung und der Ostlandesverbände, sondern fast Links und frei |14 gesellschaftlichen Reichtums oder das jeden Kreisverband. Nach der Phase mit Ringen um mehr Demokratie wird inner- unterschiedlichen Verhandlungspositio- Satire halb der kapitalistischen Gesellschaft im- nen im Vorfeld gilt es jetzt, gemeinsam zu mer innerhalb sozialer Kämpfe stattfinden arbeiten und Politik zu gestalten. Abgeordneter v. Aktenrath |15 müssen. Die Selbstverständlichkeit einer global gerechten Welt lässt sich wohl erst Ihr Matthias Höhn, Landesvorsitzender Termine mit einer anderen Verfasstheit von Gesell- der LINKEN in Sachsen-Anhalt Gründung der LINKEN in Sachsen-Anhalt |16 Liebe Leserinnen und Leser, Impressum am 16. Juni 2007 feierten in Berlin die senhafte Vertretung von sozial und öko- Delegierten, Dutzende Neueintritte und nomisch Benachteiligten, muss sich nun klartext Magazin der LINKEN Sachsen-Anhalt zahlreiche, auch internationale Gäste, ihre auch in der Tagespolitik in den Kommunen Herausgeber: Hoffnung auf Veränderung und ihre Zuver- und Ländern in Ost- und West durchset- Landesvorstand der Partei DIE LINKE. Sachsen-Anhalt Redaktion: Anke Lohmann (Leitung), Dr. Thomas sicht in die demokratischen Mittel einer zen. Die Kritik und Erfahrung der alten Drzisga (V.i.S.d.P.), Monika Krüger, Matthias Gärtner, Partei mit der Gründung der neuen LIN- und neuen Westgenossen birgt mehr Oliver Müller, Dr. Martin Reso, Joachim Spaeth Druck: Harzdruckerei, Wernigerode KEN. Möglichkeiten von sozialen Kämpfen und Auflage: 5.000 Exemplare Es ist zäh verhandelt worden, und wie der Durchsetzung von Arbeitnehmerrech- Preis: Spende nach einer schwierigen Geburt scheinen ten. Dies alles mit der Utopie von einer Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 19. Juni 2007. die Wehen vergessen, mit glücklichem anderen Gesellschaft zu verquicken, findet klartext erscheint einmal im Quartal. Das Magazin ist Blick auf das Resultat. Dabei wird das, was im Übrigen Potential in beiden Facetten erhältlich in allen Geschäftsstellen und Wahlkreisbü- ros der Partei DIE LINKE Sachsen-Anhalt. Für unver- zäh verhandelt wurde, immer wieder eine der Herkunftparteien und -geschichten. langt eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Rolle in den Debatten in der LINKEN und Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der den Diskussionen über sie spielen. Zwi- Viel Spaß mit der neuen LINKEN wünschen Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich bei Le- schen „Systemwechsel“ (Lothar Bisky) und Anke Lohmann serbriefen das Recht Sinn wahrender Kürzungen aus- Tagespolitik für die Belange der Menschen und die Redaktion KLARTEXT drücklich vor. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. vor Ort liegen halt die Bewährungen einer sozialistischen Partei in dieser Zeit. An die Anschrift: DIE LINKE. Landesvorstand Sachsen-An- halt, Redaktion klartext, Ebendorfer Straße 3, 39108 LINKE werden hohe Erwartungen gestellt, Magdeburg Tel.: 0391 7324840, Fax: 0391 nicht nur aus der Außenperspektive. Die 7324848, E-Mail: [email protected] Ostkompetenz, und das heißt ja die mas- |2 3.2007 klartext 3-2007-DRUCK-1 25.06.2007 14:53 Uhr Seite 3 In Kürze KLARTEXT Neuer Parteivorstand gewählt Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender Mitbestimmung, die besonders in der LINKEN ist ebenfalls seit dem 16. Juni der LINKEN im Bundestag, bezeichnete Satzung hinsichtlich der Berücksichtigung Matthias Höhn, der Vorsitzende des Lan- in gewohntem Wortwitz die Gründung der „kleineren“ Herkunftspartei geglückt desverbandes Sachsen-Anhalt. Ihm ge- der gesamtdeutschen LINKEN als letzten ist, muss sich im nächsten Jahr an der Be- lang der Sprung in das wichtige Gremium Schritt der Wiedervereinigung. Die ersten teiligung von Frauen in der Basis und der mit dem Verweis auf die Erfahrungen und wichtigen Schritte der am 16. Juni 2007 Spitze der Partei wieder beweisen. die Arbeit der Linkspartei.PDS im Osten gegründten LINKEN begleiten als Partei- Aus Sachsen-Anhalt wurden die Bildungs- in den vergangenen 17 Jahren. Die Kom- vorsitzende Lothar Bisky und Oskar La- politikerin und ehemalige Landesvorsit- petenzen einer Volkspartei müssen für fontaine. Bisky betonte in seiner Vorstel- zende Rosemarie Hein gewählt, ebenso den Westen Deutschland weiterentwi- lungsrede an die Delegierten den System- der Historiker und Bundestagsabgeord- ckelt und für die spezifische Situation im wechsel als Fernziel der Partei DIE LINKE nete Jan Korte, der noch einmal auf die Osten verteidigt werden. und damit den programmatischen Schritt Notwendigkeit einer linken Perspektive in hin zum demokratischen Sozialismus, Os- den Geschichtsdebatten der BRD verwies. kar Lafontaine mahnte innerparteiliche Beide waren bereits Mitglieder im Partei- Informationen zu den allen 44 Frauen und Demokratie als Voraussetzung für glaub- vorstand der Linkspartei.PDS. Männern im neuen Vorstand finden sich würdige Politik an. Diese innerparteiliche Mitglied des Parteivorstandes der neuen unter www.die-linke.de. Sachsen-Anhalt in Berlin – die Bundestagsrubrik Berlin ist geographisch nicht Keine Großforschungseinrichtung weit entfernt, die Gescheh- für Halle-Leipzig nisse im Bundestag erschei- Zuweilen wird bei der Arbeit im Bun- dige Staatssekretär im Ausschuss an, nen dagegen oft wie aus einer destag sehr deutlich, wie wichtig die di- dass das Biomassezentrum gar nicht als rekte Aussprache der Abgeordneten mit Großforschungseinrichtung geplant sei. anderen Galaxie. Für den klar- der Bundesregierung im Fachausschuss An mehr als ein paar Millionen Euro Pro- des Bundestages ist – im kleinen Kreise jektmittel hat die Bundesregierung dem- text berichten Abgeordnete sozusagen. So auch Ende März im Aus- nach nicht gedacht. Das aber ist aus un- schuss für Bildung, Forschung und Tech- serer Sicht keine Basis für eine zugkräftige und Mitarbeiter der LINKEN nikfolgenabschätzung als es um das für Forschungseinrichtung, die ostdeutsche Ostdeutschland geplante Biomassefor- Regionen attraktiv für gute Wissenschaft- von den Debatten und Ent- schungszentrum ging. Alle Fraktionen ler machen und als Ausgangspunkt für die gingen bislang davon aus, dass dies jene Ansiedlung weiterer mittelständischer scheidungen im 16. Deut- Großforschungseinrichtung sein wird, die Betriebe mit angewandter Forschung die- Schwarz-Rot in ihrem Koalitionsvertrag nen kann. Auf unsere Nachfrage hin stell- schen Bundestag – und den angekündigt hat. Der Ausbau von For- te sich zudem heraus, dass die Koalition schungseinrichtungen in den neuen Län- in dieser Wahlperiode überhaupt keine Konsequenzen für die Men- dern wird darin als zentrales Scharnier für Großforschungseinrichtung mehr im Os- den „Aufbau Ost“ bewertet. So hatten ten plant. Der „Aufbau Ost“ ist also mal schen in Sachsen-Anhalt. CDU und SPD versprochen: „Bei der Er- wieder gut für schön klingende Papiere, richtung neuer Großforschungseinrich- die keine Umsetzung in der Wirklichkeit tungen sollen die neuen Länder ange- finden. In einem Antrag an den Bundes- messen berücksichtigt werden“. tag fordern wir nun die „Errichtung einer Das Biomassezentrum selbst ist für den Großforschungseinrichtung
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