KIRCHENFENSTER Gemeindebrief Der Protestantischen Berggemeinden
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KIRCHENFENSTER Gemeindebrief der Protestantischen Berggemeinden Weisenheim Bobenheim Herxheim Aus dem Inhalt: Geistliches Wort Gedenktage Aus den Presbyterien Weltgebetstag Gotteslob - mit Posaunen und Trompeten Konfirmationen Termine und Informationen Gruppen und Kreise Aus den Gemeinden Familiennachrichten Für unsere Kleinen Gottesdienste Nr. 35 für die Monate März bis Mai 2015 Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. Und sie gingen hinein in das Grab und sahen ei- nen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Naza- reth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hinge- hen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich. Evangelium nach Markus, Kapitel 16, Verse 1-8 Impressum V.i.S.d.P. Protestantisches Pfarramt Weisenheim am Berg mit den Kirchengemeinden Bobenheim am Berg und Herxheim am Berg Tel. 06353-7482 E-Mail: [email protected] Redaktion: Pfarrer Helmut Meinhardt, Katharina Hauchwitz, Doris Schmidt, Klaus Clever, Annemarie Briese Bankverbindung: Prot. Verwaltungszweckverband Grünstadt-Bad Dürkheim IBAN: DE26 5465 1240 0000 0000 42 bei der Sparkasse Rhein-Haardt Bei Spenden bitte die Kirchengemeinde dazu schreiben. homepage des Dekanats: www.kirchenbezirk-duerkheim.de Stichwort Gemeinden Redaktionsschluss: 15. Februar 2015 Copyright der Bilder und Grafiken: Nutzung für Abonnenten des Gemeindebrief - Magazins für Öffentlichkeitsarbeit in nichtkommerziellen Publikationen - 2 - Geistliches Wort Wahrheit oder Lüge? Von der Wir- Augenblick wird belohnt, wahrgenommen kung und Macht der Bilder und gewürdigt, was ins Bild gebracht werden kann. Das Bild untergräbt die Skepsis und „Ein BILD sagt mehr als tausend WORTE“, überzeugt ohne Argumente und am Nach- das ist zu einem bekannten SPRICH-WORT denken vorbei.“ Er verweist auf die Geschich- geworden. Unbestritten prägen sich Bilder te des Fotojournalismus und erinnert, dass die länger und tiefer ins Gedächtnis ein. Wir den- ersten Bilder, die breite Veröffentlichung fan- ken in Bildern. Sprache kommt ohne Bilder den, aus einem Krieg stammten und zu Pro- nicht aus. Wörter brauchen eine bildhafte pagandazwecken eingesetzt wurden. Vorstellung davon, was sie bedeuten. „Wer die Bilder beherrscht, beherrscht auch REFORMATION UND BILD heißt das Stich- die Köpfe!“ Gerade weil Bilder so vielsagend, wort des Jahres auf dem Weg zum großen Lu- so aussagekräftig sein können, aber weil sie therjubiläum 2017. Am 31. Okt. 1517 schlug auch eingesetzt werden können im miss- Martin Luther seine 95 Thesen an. Die Thesen bräuchlichen Sinn, muss wieder eine Diskus- haben angeschlagen! Nicht zuletzt durch die sion darüber einsetzen, was Menschen nützt Erfindung des Jahrtausends, Johannes Guten- und was ihnen schadet. Zwischen dem Bil- bergs Buchdruck, sondern auch durch Bilder, derverbot der Bibel und der Zeit eines Lukas z. B. durch die Cranach-Werkstätten. Der dies- Cranach und heute mit den Möglichkeiten jährige 500. Geburtstag von Lukas Cranach d. moderner Kommunikationsmedien liegen Jüngeren hat auch das Jahresthema „REFOR- Welten, Lichtjahre! Heute lassen sich Bilder, MATION UND BILD“ angestoßen. Bilder, die zudem „laufen gelernt haben“ nicht zu- Porträts der Reformatoren, aber auch vor al- rücknehmen, nicht verhindern. Sie können lem Flugblätter, Karikaturen (!) haben ent- eingesetzt werden als Druckmittel, zur Bloß- scheidend zu einer schnellen Verbreitung der stellung, sie foppen, sie mobben – und nicht reformatorischen Gedanken beigetragen. ohne Folgen! Die Bibel ist gegen Bilder eher skeptisch ein- Sie können jedoch auch viel Gutes und Schö- gestellt. „Das Bild lehrt lügen“, sagt der Pro- nes verbinden, sie können erinnern an Men- phet Habakuk. „Du sollst dir kein Bild ma- schen und Landschaften, an Begegnungen chen“ heißt es sogar in einem der Zehn Gebo- und sie können fröhlich stimmen. Sie können te. Das hat sogar vielerorts unkontrolliert oder auch verletzen, beschämen, im guten und gar von der Obrigkeit angeordnet zu einem schlechten Sinn „alarmieren“. Gerade bei Bil- „Bildersturm“ geführt. dern, Karikaturen, Fotos gibt es Rechte und wohl auch Pflichten auf Zurückhaltung, Per- Fulbert Steffensky, der ehemalige Benedikti- sönlichkeitsrechte, die respektiert werden soll- nerpater, jetzt emeritierter Professor für Reli- ten. gionspädagogik, meinte auf die Frage, was er Dazu kann das Jahr mit seinem Thema gute am Protestantismus schätze: „Ich liebe seine und nötige Anstöße zu einer Diskussion dar- Bilderskepsis. Protestantismus ist schwach in über geben. Ich bin jedenfalls gespannt! seinen Selbstinszenierungen, er ist bilder- schwach. Ich sehe es sofort, wenn ich eine Mit herzlichen Grüßen evangelische Kirche betrete… Ihr/Euer Diese Schwäche, die viele Protestanten be- dauern, ist seine Stärke, das ist wahr! Denn im ‚Du sollst dir kein Bildnis machen, keinerlei Gleichnis, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, noch des, das im Wasser unter der Erde ist (5. Mose, 27,15) - 3 - 200. Geburtstag von Otto Fürst von Bismarck Der „preußische Junker“ tige Kriege gegen die „Reichsfeinde“, wie Otto Fürst von Bismarck . mit dem Verfassungskonflikt gegen die Liberalen . mit den Sozialgesetzen gegen die Sozial- demokraten . mit dem Kulturkampf gegen das Zentrum (Partei des erstarkten Katholizismus) Letzteren führte er als herausgeforderter Ver- treter des modernen Nationalstaates. Das päpstliche Unfehlbarkeitsdogma von 1870 und die Ablehnung der Grundsätze des poli- tischen, kulturellen und wirtschaftlichen Libe- ralismus durch die kath. Kirche wollte Bis- marck nicht hinnehmen. Er nahm den Kampf auf, forderte schärfere Abgrenzung von Staat und Kirche und beschnitt deren Einfluss („Kanzelparagraph“, „Brotkorbgesetz“, „Jesu- itengesetz“). Vor 200 Jahren am 1. April 1815 wurde Otto Dies vergrößerte aber nur den Spalt zwischen Fürst von Bismarck geboren. Sein Name bleibt dem protestantischen Norden und dem katho- verbunden mit der Reichsgründung von 1871, lischen Süden im Land und Bismarck musste die die zersplitterten deutschen Fürstentümer die Gesetze schrittweise wieder zurückneh- unter ein gesamtdeutsches Reich zusammen- men oder entschärfen. schloss. Dieser politische Akt folgte einem Das Verhältnis zu seinem Dienstherrn, Kaiser Sinneswandel, hielt er doch 1851 als preußi- Wilhelm I. war spannungsreich. Beide Cha- scher Gesandter am Frankfurter Bundestag raktere konnten unterschiedlicher nicht sein, noch nichts von dem „deutsch-nationalen doch Bismarcks Erfolge in der Außenpolitik Schwindel“. Mit seinem großen politischen kamen auch dem Monarchen zugute, der ihn Instinkt hat er preußische, deutsche und eu- daher mehr wider- als willig unterstützte. ropäische Geschichte gestaltet. Er gab Mit der Thronbesteigung von Wilhelm II. be- Deutschland ein Parlament, das nach damals ginnt Bismarcks „Abstieg“, er passte nicht modernen Maßstäben gewählt wurde, sorgte mehr in die neue Zeit. Nun rächte sich, dass er aber gleichzeitig dafür, dass es politisch dem Parlamentarismus Schach geboten hatte, machtlos blieb („das königliche Regiment nun konnte sich keine Partei oder Volksbewe- oder der Parlamentarismus“!). gung für ihn einsetzen. Der Kaiser wollte die Für die innenpolitische Entwicklung in neuen Herausforderungen „im Volldampf vo- Deutschland war Bismarck nicht nur Segen, raus“ angehen (wie sich später zeigen sollte man folgte ihm mit Bewunderung und gleich- in die Katastrophe). Bismarck wurde 1890 als zeitig auch mit Beängstigung. Er führte unblu- Reichskanzler entlassen. AB Monatsspruch April 2015 Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen! Matthäus 27,54 - 4 - Teresa von Avila – Heilige, Mystikerin, Kirchenlehrerin Vor 500 Jahren, nender Frömmigkeit getragene Fähigkeit, ih- am 28. März 1515, ren Mitmenschen ihre sehr persönlichen, geis- wurde sie gebo- tig-mystischen Erfahrungen in unmittelbar ren: Teresa Sán- ansprechenden Bildern nahezubringen, die sie chez de Cepeda y oft ihrem Alltag und eigenen, humorvoll und Ahumada, besser lebendig geschilderten Erlebnissen entnahm. bekannt als Te- Bild: Teresa von Avila, Peter Paul Rubens (wikipedia) resa von Avila. Teresa stammt aus einer reichen kastilischen Gebet eines älter werdenden Menschen Adelsfamilie. Mit 14 Jahren verliert sie ihre O Gott, Du weißt besser als ich, dass ich Mutter, der sie mit ihrer Empfindsamkeit, von Tag zu Tag älter und eines Tages alt Sinnlichkeit und Klugheit wohl sehr ähnlich sein werde. Bewahre mich vor der Einbil- war. dung bei jeder Gelegenheit und zu jedem Eine schwere Krankheit beendet eine kurze Thema etwas sagen zu müssen. Internatszeit bei den Augustinerinnen. Stark Erlöse mich von der Leidenschaft, die Ange- fühlt die junge Frau den Zwiespalt zwischen legenheiten anderer ordnen zu wollen. Lehre ihrer Freude am weltlichen Leben und ihrer mich, nachdenklich, aber nicht grüblerisch, Angst vor Hölle