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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Kataloge des OÖ. Landesmuseums N.F.

Jahr/Year: 1992

Band/Volume: 054b

Autor(en)/Author(s): Wimmer Reinhard

Artikel/Article: Flussordnungszahlen, Gewässersystemanalyse und Abflussregime der 27-38 © Biologiezentrum /; download unter www.biologiezentrum.at FLUSSORDNUNGSZAHl£N, GEWÄSSERSYSIEMANALYSE UND

1. Einleitung den Gosauseen. Rechtsufrig gehören REINHARD WIMMER die Krems und die Alm mit dem Alm- Im Gegensatz zu früheren Praktiken see zum Einzugsgebiet der Traun. Die erfordern die Ansprüche der modernen Traun entwässert eines der nieder- Wasserwirtschaft, die Fließgewässer in schlagreichsten Gebiete der Ostalpen, möglichst schonender Weise zu nutzen das . Im Ausseer bzw. naturnah zu gestalten, um das Becken vereinigen sich die Quellflüsse ökologische Gleichgewicht nicht irre- des Flußgebietes die größte Fläche ein. der Traun: Kainisch-, Grundlsee- und versibel zu schädigen. Unabdingbare Die Jura-Ablagerungen sind besonders Altausseer Traun. Durch die Enge zwi- Voraussetzung dazu ist, das jeweilige in der Umgebung von Ischl stärker ver- schen Sarstein und Dachstein fließt die Fließgewässer in bezug auf seinen breitet, während die Bildungen der Traun zunächst nach Südwesten zum naturgemäßen und landschaftsgerech- Kreidezeit auffällig zurücktreten. Diese Hallstättersee. Vom Ausfluß aus dem ten Zustand charakterisieren zu kön- bauen fast zur Gänze die Flyschzone See strebt sie durch ein tief einge- nen. Zwischen Geologie, Hydrologie, auf. Im Alpenvorland treten neben schnittenes Tal nach Norden, nach der Morphologie und der individuellen Ablagerungen des Tertiärs die der Eis- Einmündung der Ischl nach Nordosten. Ausprägung eines Flußsystems und sei- zeit stark in Erscheinung. Im weiteren Verlauf durch das Alpen- nen Biozönosen besteht eine direkte Entsprechend dem komplizierten Lauf vorland und die Welser Heide nimmt Beziehung. Jede Landschaftsform des Flußsystems Fuschlerache, Vöckla sie die bedeutendsten Nebenflüsse auf weist aber aufgrund der geologischen, und , das im Gebiet des Fuschl- und mündet bei Ebelsberg in rund geographischen und anthropogenen sees beginnt und dessen letzte Sammel- 260 m Seehöhe in die Donau. Einflüsse charakteristische Fließgewäs- ader die aus dem austretende sertypen auf. Diese reale Vielfalt an Ager ist, werden verschiedene geologi- Gewässern systematisch zu ordnen und 3. Geologische Beschreibung sche Einheiten mit unterschiedlichem auf solche Unterschiede zu reduzieren, der Traun (aus STEIDL Gesteinsbestand durchquert, ganz die interdisziplinär von grundsätzlicher 1991) abgesehen von den weit verbreiteten Bedeutung sind, ist die Aufgabe der Die Traun ist ein ausschließlich nordal- eiszeitlichen Ablagerungen. Das Quell- Gewässertypisierung. piner Fluß. Der größere Teil des Fluß- gebiet und die in der Strecke bis zum Vorliegende Arbeit behandelt die Typi- gebietes liegt im Bereich der nördli- Attersee von Süden zulaufenden Gerin- sierung der Traun mit besonderer chen Kalkalpen, der kleinere im Alpen- ne kommen aus dem Bereich der Kalk- Berücksichtigung der Flußordnungs- vorland. Der alpine Teil wird als Salz- alpen. Ein großer Teil des Laufes zahlen, der Gewässersystemanalyse kammergut bezeichnet. Er gliedert sich selbst, angefangen vom Austritt aus und den Abflußregimetypen. in das Gebiet der Kalkhochalpen mit dem Fuschlsee bis etwa zum Nordende den Gebirgsstöcken des Dachsteins und des Attersees, sowie die in diesem Raum vom Norden und Osten münden- 2. Geographische Beschrei- des Toten Gebirges und in die Kalkvor- alpen mit dem Schafberg, dem Höilen- den Zuflüsse befinden sich innerhalb bung des Traunsystems gebirge, dem Traunstein und der Krems- der Flyschzone. Zuletzt fließt die (aus STEIDL 1991) mauer als markante Berge. Diesen ist eigentliche Ager mit ihren nordseitigen Das Flußgebiet der Traun umfaßt das das niedere Bergland der Flyschzone Zuflüssen über die Molasse des Alpen- Tal des Hauptflusses mit den von ihm vorgelagert, das den Übergang zum vorlandes der Traun zu. durchflossenen Seen, dem Traunsee, Alpenvorland darstellt. Im Alpenvor- Die Alm entspringt an den Nordhängen dem Hallstättersee, sowie den Quell- land bilden die Höhen des Hausrucks des Karststocks des Toten Gebirges, seen des Ausseerlandes. Der bedeu- die linksufrige Wasserscheide des Ein- durchquert den nördlichen Bereich der tendste Nebenfluß ist die Ager mit der zugsgebietes, während rechtsufrig ein Kalkalpen und die vorgelagerte Flysch- Vöckla und der Seenreihe Fuschlsee, Ausschnitt der ebenen bis flachwelli- zone. Im Alpenvorland tritt die Alm in Irrsee, und Attersee. Linksuf- gen Traun-Enns-Platte zur Traun ent- die Molassezone ein. In diesem letzten rige Zuflüsse sind weiters die Ischl mit wässert. Die Ablagerungen der Trias- Flußabschnitt ist das Almtal in den dem Abersee und der Gosaubach mit formation nehmen im alpinen Bereich Schliersockel der Traun-Enns-Platte

Kataloge des OÖ. Landesmuseums N. F. Nr. 54, 1992,27-38 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

eingeschnitten. Die Tallandschaft ist ineinander, weist das weiterfließende Emährungstypen (functional feeding durch junge Schotterablagerungen der Gerinne die höhere der beiden Ord- groups; CUMMINS 1974) werden zuein- letzten Eiszeit und des Alluviums nungszahlen auf. ander in Beziehung gebracht. geprägt. Die praktische Bedeutung des Konzep- Das Konzept des Flußkontinuums geht tes der Flußordnungen beruht auf der davon aus, daß sich entlang der Fließ- 4. Die Flußordnungszahlen Hypothese, daß im Mittel die Ord- strecke die physikalischen Bedingun- nach HORTON (1945) und nungszahlen direkt proportional der gen kontinuierlich ändern und die bio- STRAHLER (1957) Größe des Einzugsgebietes, dem Fluß- logischen Komponenten diesem Gradi- querschnitt und dem Durchfluß sind. enten anpassen: Die Angabe der Flußordnungszahlen Bei steigender Flußordnungszahl Die Oberläufe, Flußordnungszah- (stream order) nach HORTON (1945) nimmt die Breite, Tiefe und Geschiebe- len 1 bis 3, stehen unter dem Ein- und STRAHLER (1957) ist ein vor allem bewegung eines Gewässers zu. Das fluß der umgebenden Vegetation: im anglo-amerikanischen Raum häufig Gefälle und das Schotter- und Kiesge- Beschattung hemmt die autochtho- angewendetes Kriterium zur Typisie- schiebe nimmt mit steigender Ord- ne Produktion. Als Folge des star- rung eines Fließgewässers bzw.- Fließ- nungszahl ab. Generell gilt, daß die ken allochthonen Eintrages an gewässerabschnittes. Zahl der Fischarten bzw. die Anzahl grobpartikulärem Material setzt Um Flußsysteme quantitativ beschrei- der Fische mit Erhöhung der Flußord- sich die wirbellose Fauna vor allem ben zu können, entwickelte HORTON nungszahl zunimmt. aus Vertretern der Zerkleinerer und (1945) das Flußordnungskonzept: Die Die Flußordnungszahlen dienen wei- Filtrierer zusammen. Ausbildung von Gerinnen, insbesonde- ters zur Bestimmung der relativen Lage Entlang der Mittelläufe, Ordnung 4 re deren Lage zueinander, unterliegt eines Fließgewässerabschnittes im bis 6, nimmt der Einfluß der Ufer- bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Die Fließgewässersystem, der ungefähren vegetation, bei gleichzeitig anstei- Grundlage für die Beschreibung eines Abschätzung der mittleren Rußbreiten gender Primärproduktion im Einzugsgebietes und dessen Gerinne (PLATTS 1979), der Ermittlung der Ge- Gewässer ab. Weidegänger, Rasp- bildet die Festlegung eines Systems wässerdichte (Länge/Räche), der Ge- ier, Kratzer und Filtrierer sowie von Flußordnungszahlen. Die darin wässervernetzung (Gabelung/Fläche), Detritusfresser weisen typische enthaltenen Parameter lassen sich aus der Häufigkeit (Summe der einzelnen Verteilungsmuster auf. Landkarten, in denen sämtliche Gerin- Gewässer/Fläche), und bilden auch die Die Unterläufe, Flußordnung > 6, ne in deutlich erkennbaren Tälern ein- typologische Grundlage für das "River werden vom Eintrag des in den gezeichnet sind, ermitteln. Um eine Continuum Concept": oberliegenden Abschnitten produ- internationale Vergleichbarkeit zu Anfang der 80er Jahre bringen VANNO- zierten feinpartikulären organi- gewährleisten, müssen Karten ver- TE, MINSHALL, CUMMINS, SEDELL & schen Materials geprägt. Detritus- gleichbarer Maßstäbe verwendet wer- CUSHING (1980) die Theorie des "River fressende Organsimen prägen das den. Für Mitteleuropa empfiehlt sich Continuum Concepts" in die Fließge- Faunenbild. die Verwendung von Karten im Maß- wässerökologie ein. Die Autoren ver- stab 1:50.000. suchen, entlang eines Fließgewässers 4.1 Die Flußordnungszahlen der STRAHLER (1957) modifizierte das fluviatile geomorphologische Prozesse, Traun Konzept der Flußordnungszahlen nach physikalische Strukturen und hydrolo- gische Gesetzmäßigkeiten mit der Ver- HORTON (1945): Als theoretische Grundlage für die teilung und Funktion aquatischer Bio- Die kleinsten Gerinne, solche die ihren Ermittlung der Ordnungszahlen der zönosen zu korrelieren. Ursprung in einer Quelle haben, wer- Traun dient das Ordnungsschema nach Die Flußordnungszahlen (stream den als Gerinne erster Ordnung STRAHLER (1957), sowie die Verwen- order), autochthoner und allochthoner bezeichnet. Fließen zwei Gerinne der dung der ÖK-Karten im Maßstab Eintrag sowie Transport, Verwertung ersten Ordnung ineinander, ensteht ein 1:50.000. und Bindung des organischen Materials Bach der zweiten Ordnung. Fließen Die Auflistung der einzelnen Gewässer durch unterschiedliche benthische zwei Gerinne verschiedener Ordnung im Traunsystem nach ihren Ordnungs- © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

zahlen erfolgt in der im Flächenver- Altausser Traun vom Luppitschbach Gosaubach bis Ausfluß aus dem vorde- zeichnis (Hydrographischer Dienst in bis zur Mündung in die Grundlseetraun ren Gosausee 1 Österreich, Heft 24) angegebenen Rei- 3 Gosaubach vom Seeausfluß bis zum henfolge: Altausseer Traun 3 Glaselbach 1 Ruß Ordnungszahl Grundlseetraun einschließlich Altaus- Glaselbach 1 seer Traun 4 Gosaubach vom Glaselbach bis zum Traun r. Gebiet des Toplitzsee bis zum Grundlseetraun von der Altauseer Pegel Gosau 2 Seeausfluß 2 Traun bis zum Pegel Bad Aussee 4 Gosaubach bis zum Edlbach 2 Toplitzbach vom Ausfluß aus dem See Grundlseetraun vom Pegel Bad Aussee Edlbach 2 bis zur Mündung in den Grundlsee 2 bis zur Kainischtraun 4 Gosaubach vom Edlbach bis Prielgra- Grundlsee: Grundlseetraun bis zur Kainischtraun 4 ben 3 Vom Toplitzbach bis zum Zimitzbach Gebiet des Ödensees bis zum Seeaus- Priel graben 2 2 fluß 1 Gosaubach bis zum Bärnbach 3 Zimitzbach 1 Kainischtraun vom Seeausfluß bis zum Bärnbach 1 Riedlbach 1 Grundlsee vom Zimitzbach bis zum Gosaubach vom Bärnbach bis zum Seeausfluß 3 Riedlbach 3 Pegel Gosaumühle 3 Grundlsee vom Toplitzbach bis zum Kainischtraun vom Riedlbach bis zum Gosaubach bis zur Mündung in den Arzbergbach 2 Pegel Kainisch 3 Hallstätter See 3 Arzbergbach 1 Kainischtraun vom Pegel Kainisch bis Gosaubach 3 zur Eselsbach 3 Grundlsee vom Arzbergbach bis zum Traun vom Pegel Steeg bis zum Stam- Seeausfluß 3 Eselsbach 2 bach 4 Seefläche des Grundlsees 3 Kainischtraun vom Eselsbach bis zur Stambach 2 Grundlseetraun vom Seeausfluß bis Mündung in die Grundlseetraun 3 Traun vom Stambach bis zum Ramsau- zum Pegel Archkogel 3 Kainischtraun 3 bach 4 Grundlseetraun vom Pegel Archkogel Grundlseetraun einschließlich Kai- Ramsaubach 2 bis zum Weißenbach 3 nischtraun 4 Traun vom Ramsaubach bis zum Weißenbach 2 Traun von der Kainischtraun bis zum Weißenbach 4 Grundlseetraun vom Weißenbach bis Pegel Bad Aussee 4 Weißenbach: zur Altausseer Traun 3 Traun vom Pegel Bad Aussee bis zum Weißenbach bis zum Knallbach 1 Gebiet des Altausseer Sees bis zum Hallstätter See 4 Knallbach 1 Seeausfluß 1 Gr. Zlambach bis zum Kl.Zlambach 3 Weißenbach vom Knallbach bis zum Altausser Traun vom Seeausfluß bis Kl. Zlambach 2 Dürrenbach 2 zum Pegel Altaussee 1 Gr. Zlambach vom Kl. Zlambach bis Dürrenbach 2 Altausseer Traun vom Pegel Altaussee zur Mündung in den Hallstätter See 3 Weißenbach vom Dürrenbach bis zum bis zum Augstbach 1 Gr. Zlambach 3 Schwarzenbach 3 Augstbach bis zum Pegel Altaussee 3 Hallstätter See vom Gr. Zlambach bis Schwarzenbach 1 Augstbach 3 zum Seeausfluß 4 Weißenbach vom Schwarzenbach bis Altausser Traun vom Augstbach bis Hallstätter See von der Traunmündung zur Mündung in die Traun 3 zum Luppitschbach 3 bis zum Gosaubach 4 Weißenbach 3 Luppitschbach 2 Gosaubach: Traun vom Weißenbach bis zum Pegel © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Sulzbach Schwarzenbach: Traun einschließlich Ischl 5 Traun bis zum Sulzbach Schwarzenbach bis zur Mündung in Traun von der Ischl bis zum Pegel Sulzbach den Schwarzensee 2 Ischl 5 Traun vom Sulzbach bis zum Pegel Gebiet des Schwarzensees 3 Traun vom Pegel Ischl bis zum Retten- bach 5 Ischl 4 Schwarzenbach vom Ausfluß aus dem Schwarzensee bis zur Mündung in die Rettenbach: Traun vom Pegel Ischl bis zur Ischl 4 Ischler Ache 3 Rettenbach bis zum Karbach 2 Ischl: Schwarzenbach 3 Karbach 2 Seebach mit Krottensee 3 Ischler Ache vom Schwarzenbach bis Rettenbach bis zum Jaglingbach 3 St. Wolfgangsee vom Seebach bis zum zum Rußbach 4 Jaglingbach 2 Mühlbach 3 Rußbach: Rettenbach bis zum Grabenbach 3 Mühlbach 2 Rußbach bis zum Kienbach 2 Grabenbach 3 St.Wolfgangsee vom Mühlbach bis Kienbach 2 Rettenbach bis zur Mündung in die zum Königsbach 3 Rußbach vom Kienbach bis zur Mün- Traun 3 Königsbach: dung in die Ischler Ache 3 Rettenbach 3 Königsbach bis zum Schreinbach 3 Rußbach 3 Traun vom Rettenbach bis zum Frau- Schreinbach 2 Ischler Ache vom Rußbach bis zum enweißenbach 5 Königsbach vom Schreinbach bis Weißenbach 4 Frauen weißenbach: Weißrießbach 3 Weißenbach: Rinnerbach bis zur Mündung in den Weißrießbach 2 Weißenbach von der Vereinigung der Offensee 2 Königsbach vom Weißrießbach bis beiden Quellbäche bis zum Rußbach 2 Gebiet des Offensees bis zum Seeaus- fluß 2 zum Steingraben 3 Rußbach 2 Offenseebach bis zum Grieseneckbach Königsbach 3 Weißenbach vom Rußbach bis zum Unkelbach 3 2 St.Wofgangsee von Königsbach bis Unkelbach 1 Grieseneckbach: zum Moosbach 4 Weißenbach bis zum Hinterbach 3 Grieseneckbach von der Vereinigung Moosbach 2 der Quellbäche bis zum Offenseebach Hinterbach 2 St.Wolfgangsee vom Moosbach bis 2 Weißenbach vom Hinterbach bis zur zum Seeausfluß 4 Grieseneckbach 2 St.Wolfgangsee vom Seeausfluß bis Mündung in die Ischler Ache 3 Offenseebach bis zum Schwarzenbach zum Dittelbach 4 Weißenbach 3 2 Dittelbach 2 Ischl vom Weißenbach bis zum Schwarzenbach: St.Wolfgangsee vom Dittelbach bis Schöfaubach 4 Schwarzenbach bis zum Gimbach 1 zum Seeausfluß 4 Schöfaubach 2 Gimbach 2 Seefläche des St.Wolfgangssees 4 Ischl bis zum Radau-Wirlinger Bach 4 Schwarzenbach vom Gimbach bis zur Ischler Ache vom Seeausfluß bis zum Radau- Wirlinger Bach 2 Mündung in den Offenseebach 2 Pegel Strobl 4 Ischl bis zum Pegel Ischl 4 Schwarzenbach 2 Ischler Ache bis zum Tiefenbach 4 Ischl vom Pegel Ischl bis zur Mündung Frauenweißenbach (Offenseebach) Tiefenbach 2 in die Traun 4 vom Gimbach bis zur Mündung in die Ischler Ache vom Tiefenbach bis zum Ischl 4 Traun 3 Schwarzenbach 4 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Frauenweißenbach (Offenseebach) 3 zum Mühlbach 5 Mündung in die Fuschler Ache 3 Traun vom Frauenweißenbach bis zum Mühlbach 2 Plainfelderbach 3 Pegel Ebensee 5 Traunsee bis zum Seeausfluß 5 Griesler Ache vom Plainfelderbach bis Traun bis zum Langbathbach 5 Traun vom Seeausfluß bis zum Pegel zum Pegel St. Lorenz 4 Langbathbach: Gmunden 5 Griesler Ache vom Pegel St. Lorenz Gebiet des Hinteren Langbathsees 1 Traun bis zur Ager 5 bis zur Mündung in den Mondsee 4 Pfrillenbach und Gebiet des Vorderen Ager: Fuschler Ache (Griesler) 4 Langbathsees 1 Zeller Ache: Mondsee von der Fuschler Ache bis zum Seeausfluß 4 Langbathbach vom Ausfluß aus dem Gebiet des Zeller Sees bis zum Seeaus- Vorderen Langbathsee bis zum Jäger- fluß 3 Mondsee von der Zeller Ache bis zum Steinbach 4 almbach 2 Zeller Ache vom Seeausfluß bis zum Jägeralmbach 1 Pegel Mondsee 3 Steinbach 3 Langbathbach vom Jägeralmbach bis Zeller Ache vom Pegel Mondsee bis Mondsee vom Steinbach bis zur Wan- zum Fahrnaugraben 2 zur Mündung in den Mondsee 3 gauer Ache 4 Fahrnaugraben 2 Zeller Ache 3 Wangauer Ache: Langbathbach vom Fahrnaugraben bis Mondsee: Wangauer Ache bis zum Helmberger- zum Pegel Ebensee 3 Mondsee von der Zeller Ache bis zur bach 3 Langbathbach bis zur Mündung in die Fuschler Ache 4 Helmbergerbach 3 Traun 3 Fuschler Ache: Wangauer Ache bis Riedlbach 4 Langbathbach 3 Eibenseebach bis zur Mündung in den Wangauer Ache vom Riedlbach bis zur Traun vom Langbathbach bis zur Mün- Fuschlsee 2 Mündung in den Mondsee 5 dung in den Traunsee 5 Fuschlsee: Wangauer Ache 5 Traun bis zur Mündung in den Traun- Fuschlsee vom Eibenseebach bis zum Mondsee von der Wangauer Ache bis see 5 Mülnerbach 3 zum Seeausfluß 5 Traunsee (Gmundnersee): Mülnerbach 2 vom Seeausfluß bis zum Pegel Traunsee von der Traunmündung bis Fuschlsee vom Mülnerbach bis zum Au 5 zur alten Traun 5 Seeausfluß 3 Seeache vom Pegel Au am Mondsee Alte Traun 2 Fuschlsee vom Eibenseebach bis zum bis zur Mündung in den Attersee 5 Traunsee von der Alten Traun bis zum Ellmaubach ' 3 Seeache bis zur Mündung in den Rindbach 5 Ellmaubach 2 Attersee: Rindbach 2 Fuschlsee vom Ellmaubach bis zum Attersee von der Mündung der Seeache Traunsee vom Rindbach bis zum Kar- Seeausfluß 3 bis zum Burggraben 5 bach 5 Fuschler Ache vom Seeausfluß bis zum Burggraben 3 Karbach 2 Elsenwangerbach 3 Attersee vom Burggraben bis zum Traunsee vom Karbach bis zum Lain- Elsenwangerbach 1 Loidlbach 5 aubach 5 Fuschler Ache vom Elsenwangerbach Loidlbach 3 Lainaubach 2 bis zum Plainfelderbach 3 Attersee vom Loidlbach bis zum Äuße- Traunsee vom Lainaubach bis zum Plainfelder bis zum Fischbach 2 rer Weißenbach 5 Seeausfluß 5 Fischbach 3 Äußerer Weißenbach: Traunsee von der Traunmündung bis Plainfelderbach vom Fischbach bis zur Äußerer Weißenbach zum Gimbach 3 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Gimbach 2 Weinbach bis zum Kirchhamerbach 1 Frankenburger Redlbach vom Mauer- Äußerer Weißenbach vom Gimbach bis Kirchhamerbach 2 bach bis zum Tiefenbach 4 zum Pegel Weißenbach 3 Weinbach vom Kirchhamerbach bis Tiefenbach 3 Äußerer Weißenbach vom Pegel zum Eisbach 2 Frankenburger Redlbach vom Tiefen- Weißenbach bis zur Mündung in den Eisbach 3 bach bis zur Mündung in die Vöckla 4 Attersee 3 Weinbach vom Eisbach bis zur Mün- Frankenburger Redlbach 4 Äußerer Weißenbach 3 dung in die Vöckla 3 Vöckla vom Frankenburger Redlbach Attersee vom Äußerer Weißenbach bis Weinbach 3 bis zum Mixenthaler Bach 5 zum Kienbach 5 Vöckla vom Weinbach bis zur Gr. Ach Mixenthaler Bach 2 Kienbach 2 4 Vöckla vom Mixenthaler Bach bis zum Attersee vom Kienbach bis zum Ale- Gr. Ach 3 Bergbach 5 xenauerbach 5 Vöckla von der Gr. Ach bis zum Pegel Bergbach 1 Alexenauerbach 2 Stauf 4 Vöckla vom Bergbach bis zum Ampfl- Weyreggerbach: Vöckla vom Pegel Stauf bis zum For- wangbach 5 Quellbäche: nacher Redlbach 4 Ampflwangbach: Schönaugraben 1 Fornacher Redlbach: Ampflwang bis zum Ungenachbach 3 Weidensbach 3 Fornacher Redlbach bis zum Damm- Ungenachbach 3 Weyreggerbach von der Vereinigung bach 2 Ampflwangbach vom Ungenachbach der beiden Quellbäche bis zur Mün- Dammbach 2 bis zur Mündung in die Vöckla 4 dung in den Attersee 3 Fornacher Redlbach vom Dammbach Ampflwangbach 4 Weyreggerbach 3 bis zum Bruckwiesenbach 3 Vöckla vom Ampflwangbach bis zum Pegel Timelkam 5 Dexelbach 3 Bruckwiesenbach 2 Vöckla vom Pegel Timelkam bis zur Ackerlingbach 2 Fernacher Redlbach vom Bruckwiesen- bach bis zur Mündung in die Vöckla 3 Dürren Ager 5 Mühlbach 1 Fornacher Redlbach 3 Dürre Ager: Ager vom Seeausfluß bis zum Pegel Quellbäche: Kammer 5 Vöckla vom Fornacher Redlbach bis zum Pegel Vöcklamarkt 4 Sagerer Bach 4 Ager vom Pegel Kammer bis zum Vöckla vom Pegel Vöcklamarkt bis Steinbach 5 Ruezingbach 3 zum Frankenburger Redlbach 4 Steinbach 3 Dürre Ager von der Vereinigung der Frankenburger Redlbach: beiden Quellbäche bis zum Klausbach Ager vom Steinbach bis zur Vöckla 5 Frankenburger Redlbach bis zum Stei- 4 Ager bis zur Vöckla 5 ninger Bach 2 Klausbach 3 Vöckla bis zum Golaubach 3 Frankenburger Redlbach vom Steinin- Dürre Ager vom Klausbach bis zur Golaubach 2 ger Bach bis zum Eggerbach 3 Mündung in die Vöckla 4 Vöckla vom Golaubach bis zum Stein- Frankenburger Redlbach vom Egger- Dürre Ager 4 bach 3 bach bis zum Perschlinger Bach 4 Vöckla von der Dürren Ager bis zum Steinbach 2 Perschlinger Bach 2 Pegel Vöcklabruck 5 Vöckla vom Steinbach bis zum Wein- Frankenburger Redlbach vom Persch- Vöckla vom Pegel Vöcklabruck bis zur bach 3 linger Bach bis zum Mauerbach 4 Mündung in die Ager 5 Weinbach: Mauerbach 3 Vöckla 5 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Ager einschließlich Vöckla 6 Englfingbach 3 Alm vom Seeausfluß bis zum Ager von der Vöckla bis zum Pegel Ottnanger Redlbach vom Englfingbach Weißeneckbach 2 Schalchalm 6 bis zur Mündung in den Stegmüller- Weißeneckbach: Ager vom Pegel Schalchalm bis zur bach 3 Weißeneckbach bis zum Neßeltalbach Dürren Aurach 6 Ottnanger Redlbach 3 2 Dürre Aurach: Schwanenbach 3 Neßeltalbach 1 Dürre Aurach bis zum Aubach 2 Staigerbach: Weißeneckbach vom Neßeltalbach bis Aubach 2 Quellbäche: zum Dürrenbach 2 Dürre Aurach vom Aubach bis zur Atzbach 2 Dürrenbach 1 Mündung in die Ager 3 Holzbach 2 Weißeneckbach vom Dürrenbach bis zur Mündung in die Alm 2 Dürre Aurach 3 Staigerbach von der Vereinigung der Ager von der Dürren Aurach bis zur beiden Quellbäche bis zur Mündung in Weißeneckbach 2 Aurach 6 den Stegmüllerbach 3 Alm vom Weißeneckbach bis zum Aurach: Staigerbach 3 Straneckbach 3 Aurach bis zum Weidensbach 2 Ager von der Vereinigung mit dem Straneckbach: Weidensbach 2 Stegmüllerbach bis zum Pegel Staig 6 Straneckbach bis zum Hinteren Spring- bach 1 Aurach vom Weidensbach bis zur Ager vom Pegel Staig bis zum Pegel Wesenaurach 3 Fischerau 6 Hinterer Springbach 2 Wesenaurach: Ager vom Pegel Fischerau bis zur Straneckbach vom hinteren Springbach Mündung in die Traun 6 bis zum vorderen Springbach 2 Wesenaurach bis zum Schwarzenbach2 Ager 6 Vorderer Springbach 2 Schwarzenbach 3 Traun einschließlich Ager 6 Straneckbach vom vorderen Spring- Wesenaurach vom Schwarzenbach bis bach bis zur Mündung in die Alm 3 zur Mündung in die Aurach 3 Traun von der Ager bis zum Pegel Lambach 6 Straneckbach 3 Wesenaurach 3 Traun vom Pegel Lambach bis zum Alm vom Straneckbach bis zum Walli- Aurach von der Wesenaurach bis zum Schwaigerbach 6 bach 4 Pegel Rabensteinmühle 4 Schwaigerbach: Wallibach 3 Aurach vom Pegel Rabensteinmühle Alm vom Wallibach bis zum Auerbach bis zur Mündung in die Ager 4 Schwaigerbach von der Vereinigung der Quellbäche bis zum Pinsdorfer 4 Aurach 4 Bach 3 Auerbach 3 Ager von der Aurach bis zur linksufri- Pinsdorferbach 2 gen Abzweigung des Stegmüllerbaches Alm vom Auerbach bis zum Karbach 4 6 Schwaigerbach vom Pinsdorfer Bach Karbach 3 bis zur Mündung in die Traun 3 Ager von der linksufrigen Abzweigung Alm vom Karbach bis zum Brunnbach des Stegmüllerbaches bis zum Pegel Schwaigerbach 3 4 Schwanenstadt 6 Traun vom Schwaigerbach bis zur Alm Brunnbach 2 Ager vom Pegel Schwanenstadt bis zur 6 Alm vom Brunnbach bis zum Hinteren Wiedervereinigung des Stegmüllerba- Traun bis zur Alm 6 Rinnbach 4 ches mit der Ager 6 Alm: Hinterer Rinnbach 2 Ottnanger Redlbach: Aagbach bis zur Mündung in den Alm- Alm vom Hinteren Rinnbach bis zum bis zum Englfingbach 2 see 2 Vorderen Rinnbach 4 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Vorderer Rinnbach 2 dachbach 3 Aiterbach bis zum Schalbach 3 Alm vom Vorderen Rinnbach bis zum Dürre Laudach 3 Schalbach 1 Grünaubach 4 Laudachbach von der Dürren Laudach Aiterbach vom Schalbach bis zur Mün- Grünaubach: bis zur Mündung in die Alm 4 dung in die Traun 3 Quellbäche: Stoßbach Schindlbach Laudachbach 4 Aiterbach 3 Stoßbach: Alm von Laudachbach bis zum Pegel Traun vom Aiterbach bis zum Pegel Stoßbach bis zum Hollerbach 2 Penningersteg 5 Wels 6 Hollerbach 2 Alm vom Pegel Penningersteg bis zum Traun vom Pegel Wels bis zum Thal- Stoßbach vom Hollerbach bis zum Wimbach 5 bach 6 Schindlbach 3 Wimbach: Thalbach 2 Stoßbach 3 Wimbach bis zum Kößlwanger Bach 2 Traun vom Thalbach bis zum Schleiß- Schindlbach: Kößlwanger Bach 1 bach 6 Schindlbach bis zum Dürren Grünau- Wimbach vom Kößlwanger Bach bis Schleißbach 2 bach 1 zur Mündung in die Alm 2 Traun vom Pegel Marchtrenk bis zum Dürrer Grünaubach 2 Wimbach 2 Weyerbach 6 Schindlbach vom Dürren Grünaubach Alm vom Wimbach bis zur Traun 5 Weyerbach: bis zum Stoßbach 2 Alm 5 Weyerbach bis zum Stinnbach 2 Schindlbach 2 Traun einschließlich Alm 6 Stinnbach 1 Grünaubach von der Vereinigung der Traun von der Alm bis zum Pegel Weyerbach vom Stinnbach bis zur beiden Quellbäche bis zur Mündung in Hafeld 6 Mündung in die Traun 2 die Alm 3 Traun in der Welser Heide: Weyerbach 2 Grünaubach 3 Traun vom Pegel Hafeld bis zum Traun vom Weyerbach bis zum Pegel Alm vom Grünaubach bis zum Tissen- Fischlhamer Bach 6 Traun 6 bach 4 Fischlhamer Bach: Traun vom Pegel Traun bis zum Sip- Tissenbach 1 bach 6 Fischlhamer Bach bis zum Katzenbach Alm vom Tissenbach bis zum Tram- 1 Sipbach 2 bach 4 Katzenbach 1 Traun vom Sipbach bis zur Krems 6 Trambach 3 Fischlhamer Bach vom Katzenbach bis Traun bis zur Krems 6 Alm vom Trambach bis zum Steinbach zum Steinerkirchner Bach 2 Krems: 4 Steinerkirchner Bach 1 Krems bis zum Pegel Micheldorf 3 Steinbach 3 Fischlhamer Bach vom Steinerkirchner Krems vom Pegel Micheldorf bis zum Alm vom Steinbach bis zum Pegel Bach bis zur Mündung in die Traun 2 Pernsteiner Graben 3 Friedlmühle 4 Pernsteiner Graben 2 Alm vom Pegel Friedlmühle bis zum Fischlhamer Bach 2 Sausbach 4 Traun vom Fischlhamer Bach bis zum Krems vom Pernsteiner Graben bis Alm vom Sausbach bis zum Laudach- Georgenbach 6 zum Ellersbach 3 bach 4 Georgenbach 1 Ellersbach 2 Laudachbach bis zur Dürren Laudach 3 Traun vom Georgenbach bis zum Krems vom Ellersbach bis zum Nuß- Dürre Laudach von der Vereinigung Aiterbach 6 bach 3 der beiden Quellbäche bis zum Lau- Aiterbach: Nußbach 3 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Krems vom Nußbach bis zum Penzen- Dambach 2 Gewässersystemanalyse herangezogen dorfer Bach 4 Krems vom Dambach bis zum Valla- werden, um das Gefährdungspotential Penzendorfer Bach 2 bach 5 aufzuzeigen. Hauptverantwortlich für die Differen- Krems vom Penzendorfer Bach bis Vallabach 1 ziertheit der Gewässernetzstrukturen zum Pegel Kremsmünster 4 Krems vom Vallabach bis zum Gem- sind fünf Faktoren, die sich gegenseitig Krems vom Pegel Kremsmünster bis senbach 5 unterschiedlich stark beeinflussen: zum Sulzbach 4 Gemsenbach 2 Geogene und petrographische Sulzbach: Krems vom Gemsenbach bis zum Beschaffenheit des Gebietes Sulzbach bis zum Weißenbach 3 Pegel Kremsdorf 5 Talanlage zu anderen Klimabedin- gungen (Vorzeitklima) Weißenbach 2 Krems vom Pegel Kremsdorf bis zur Beschaffenheit des Reliefs Mündung in die Traun 5 Sulzbach vom Weißenbach bis zum Vegetation Feyregger Bach 3 Krems 5 Niederschlagsmengen Feyregger Bach 2 Traun einschließlich Krems 6 Zur Differenzierung und Analyse von Sulzbach vom Feyregger Bach bis zum Traun von der Krems bis zum Wam- Gewässernetzen dienen folgende Para- Fernbach 3 bach 6 meter: Gewässerdichte = Länge/Fläche Fernbach: Wambach 2 Häufigkeit = Summe aller Gewäs- Fernbach bis zum Binderbach 2 Traun vom Wambach bis zum Pegel ser/Fläche Binderbach 3 Ebelsberg 6 Gewässervemetzung = Gabelun- Fernbach vom Binderbach bis zur Traun vom Pegel Ebelsberg bis zur gen/Fläche Mündung in den Sulzbach 3 Mündung in die Donau 6 Diese flächenbezogenen Größen Fernbach 3 Traun 6 ermöglichen den Vergleich von unter- schiedlich großen Einzugsgebieten Sulzbach vom Fernbach bis zum oder Naturräumen. Haselbach 4 Für die Bestimmung der Häufigkeit Haselbach 1 5. Gewässersystemanalyse wurde das Ordnungssystem nach der Traun (nach LEHMANN Sulzbach vom Haselbach bis zur Mün- STRAHLER 1957 übernommen. & BAUER 1987; LEHMANN dung in die Krems 4 et al. 1988) Ein Vergleich naturräumlich unter- Sulzbach 4 schiedlicher Einzugsgebiete ergibt, daß Krems vom Sulzbach bis zum Reifl- Gewässersysteme in Landschaften Vernetzung, Dichte und Häufigkeit bach 5 bzw. in Naturräumen weisen eine miteinander korrellieren und letztend- unterschiedlich dichte Struktur auf und lich die Vernetzung als typifizierend Reiflbach 2 sind in Abhängigkeit von der Nut- herangezogen werden kann. Krems vom Reiflbach bis zum Mühl- zungs- und Belastungsintensität des Das Ökosystem der Fließgewässer bach 5 jeweiligen Raumes in unterschiedli- stellt eine "Einbahnstraße" mit einem Mühlbach: chem Maße gefährdet. spiralförmigen Stoffumsatz dar, der Mühlbach bis zum Kremser Bach 1 Um diese Differenzierung von Gewäs- zusammen mit den geogenen und sersystemen auszudrücken, dient der hydrographischen Einflüssen hauptver- Kremser Bach 1 arithmetrisch erfaßbare Ausdruck des antwortlich für die Zonierung der Mühlbach vom Kremser Bach bis zur Vernetzungsgrades (Gabelung/Ein- Organismen und des Gewässerbettes Mündung in die Krems 2 zugsgebietsfläche). ist. Bei rein aquatischen Organismen Mühlbach 2 Bereits in der Planungsphase von (Fische, Krebse, Muscheln u.a.) erfolgt Krems vom Mühlbach bis zum Dam- Schutz- und Renaturierungsvorhaben eine natürliche Besiedlung bzw. ein bach 5 sollten diese objektiven Kriterien einer Austausch zumeist nur über den aquati- © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

sehen Lebensraum, sofern keine In die Traun fließen 1109 Gerinne der Tabelle 2 gibt eine Gesamtübersicht anthropogenen Einflüsse hinderlich 1. Ordnung, 292 der 2., 69 der 3., 14 über die Verzweigungsrate (Rb), die sind. Daher können in Naturräumen der 4. Ordnung und 3 der 5. Ordnung. Gabelung (Kreuzungspunkte) und die mit schwach ausgeprägtem Gewässer- Die Traun mündet als ein Gerinne der Länge der einzelnen Gewässer im netz entsprechende Hindernisse eine 6. Ordnung in die Donau ein. Traunsystem. In die gesamte Traun natürliche Wiederbesiedlung der ver- nichteten aquatischen Fauna verhin- dern. Die Ermittlung der potentiellen Vernet- zung liefert erste Hinweise zur Beurtei- lung des Gefährdungspotentials. Sie muß mit den naturraum- bzw. einzugsgebietsspezifischen Gegeben- heiten, wie z.B. Klima, Erosion, Ufer- FLUS ANZAHL DER CEWÄSSER DER streifen, wie auch mit den strukturellen FLUBORDNUNG

und biozönotischen Gegebenheiten im 1 2 3 4 5 6 Gewässer selbst kombiniert werden. KAINISCHTKAUN IS 5 1 Daraus könnten integrierte Aussagen abgeleitet werden, die den Gefähr- GRUNDUEETRAUN 21 4 1 dungsgrad bzw. den Schutzcharakter ALTAUSSEBTRAUN 19 6 1 eines Gewässers ausweisen. GOSAUBACH 23 4 1

Vernetzungsabstufung: GR- ZLAMBACH 14 3 1 <0,3 LSCHL M 24 6 • 0,31-0,60 11 1 0,61 - 0,90 OFFENSEEBACH 4 0,91 - 1,20 RETTENBACH 20 5 2 > 1,21 - 1,50 MITTERWEIBENBACH 19 6 2 1

1,51-2,50 TRAUN BE AGER 279 75 19 4 1 2,51-3,50 VÖCKLA 194 62 17 3 1 >3,5O Abnahme des Gefährdungs- FUSCHLER ACHE 38 12 3 1 potentials ZELLERACHE 3} 8 1

Dieser theoretische Ansatz erfordert WANOAUER ACHE 39 11 3 2 1

aber eine interdisziplinäre Betrach- AURACH 41 7 2 1 tungsweise von Gewässersystemen und DURRB AURACH 9 2 würde den Rahmen dieser Arbeit bei ' weitem sprengen. AGER S13 136 34 7 2 1

Der vom geologischen Untergrund ALU 134 33 S 2 >

abhängige, unterschiedliche Vernet- KREMS 146 38 6 • zungsgrad der verschiedenen Teilein- AGER SONSTIGE 159 34 7 zugsgebiete der Traun wird in folgen- der Gewässersystemanalyse deutlich: TRAUN SONSTIGE 37 10 -2 Tabelle 1 zeigt eine Gesamtübersicht TRAUN GESAMT 1109 292 69 14 3 1 des Fließgewässersystems der Traun mit der Anzahl der Gewässer der Ord-

nungszahl N. Tabelle 1: Anzahl der Gewässer der Ordnungszahl N © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

münden 1488 Gerinne mit einer 6. Abflußregimetypen der Die hydrologischen Flußtypen werden Gesamtlänge von 2311 km Länge. Das Traun durch die Durchflußregime, die durch Gesamteinzugsgebiet der Traun beträgt den mittleren Jahresgang charakteri- 4277,2 km2. Für die Beschreibung der klimatisch- siert werden, beschrieben. Der Durch- hydrologisch-hydrographischen Situa- Die Gewässernetzanalyse spiegelt fluß der Fließgewässer und sein Jahres- tion ist die Angabe des Abflußregimes deutlich die Unterschiede der geologi- gang werden durch meterologische, am aussagekräftigsten. Die meisten schen Verhältnisse bzw. der natur- geomorphologische, vegetationsseitige, österreichischen Gewässer sind als räumlichen Situation wider (Tab. 2, 3). hydrogeologische und anthropogene perennierende, seltener episodische, Die Wangauerache, ein in den Mond- Größen gestaltet, die als Regimefakto- autochthone Wasserläufe des humiden see einrinnender Flyschbach zeigt mit ren bezeichnet werden. Klimas zu bezeichnen. 1,5 die größte Vernetzung, die Bäche Als Kriterium der Klassifizierung nach Zoozönotische Querverbindungen zu im Kalkeinzugsgebiet die geringste. PARDE (1947) dient der Jahresgang des klimatisch-hydrologischen Fließgewäs- Abflusses, die Anzahl und Lage der sertypen existieren in der Fachliteratur Maxima und Minima, die Art der Spei- bisher jedoch noch nicht. sung des Durchflusses (Regen-,

FLUB N Rb L^Cfa., FUcbKfan1) FLUB VERNETZUNG DICHTE HÄUFIGKEIT Gab/Fl L/Fl. N/H. KAINISCHTRAUN 21 4,0 14 314 «0,7 OFFENSEEBACH 0,11 042 0.19 GRUNDLSEETKAUN 26 4.6 n 444 1414 TRAUN BE AGER 0,15 0.40 045 ALTAUSSEETRAUN 26 *.6 19 324 •24 CRUNDLSEETRAUN 0,16 041 0,11 GOSAUBACH 21 4.9 21 59.1 110,7 KAINISCHTRAUK 0,17 0,39 046 CR.ZLAMBACH 11 34 12 24,0 21,4 GOSAUBACH 0,19 043 0.19 BCHL 115 44 71 110.0 2J1.7 DÜRRE AURACH 041 0.6S 041 OFFENSEEBACH 16 3,4 9 27,4 M.7 ALTAUSSEETRAUN 043 0,39 042 RBTTENBACH 21 24 17 394 704 RETTENBACH 0J4 046 0.40 MüTERWEIBENBACH 21 2,7 17 32,0 39,9 TRAUN GESAMT 044 044 043 TRAUN BIS AGER 371 4.1 231 611.1 1510,1 ALM 046 0.61 046 VÖCKLA 277 3.9 113 367,7 446,1 FUSCHLERACHB 040 0.72 0.46 FUSCHLERACHE 54 3.4 35 «3.0 1174

ZELLERACHE 42 6fl 34 44,0 314 BCHL 041 0,72 0.46 WANGAUER ACHE 56 2.7 33 53.0 354 KREMS 044 0.77 041 AURACH 51 34 45 71.0 •6,1 ACER 049 0,75 045 DÜRRE AUR ACH 13 34 • 254 39,0 VÖCKLA 0.41 0,12 0.62 AGER G93 3,6 417 9474 1261,4 MITTEHWEBENBACH 0.43 040 0.70 ALU 171 3.6 121 300/) 492,0 AURACH 042 041 049 KPFW 191 S.4 130 219,6 377.9 CR.ZLAMBACH 046 1.12 044 ACERSONSTtCE 200 24 147 294 JO

TRAUN SONSTIGE 49 34 163.0 ZELLERACHE 049 1.15 MO TRAUN GESAMT 1411 4.1 1007 2311,0 42774

Tabelle 2: Gewässersystemanalyse: Verzweigungsrate (Rb), Gabelung und Länge (km) WANGAUER ACHE 140 0^9 149 N.... Summe aller Gewässer Rb... Verzweigungsrate Gabelungen... Summe aller Kreuzungspunkte Länge... Gesamtlänge aller Zubringer Tabelle 3: Gewässenystemanalyse: Vernetzung, Dichte und Hiufigkrit © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Schnee- und Gletscherschmelzwasser) Zusammenfassungen Band I der und der Schwankungsquotient, bei dem Jahrestagung 1988 in Gosslar: 133- der mittlere Abfluß eines jeden einzel- 140. nen Monats (MqMonat) durch den Mooc O. & R. WIMMER (1992): mittleren Jahresabfluß dividiert wird. Grundlagen zur typologischen Cha- Diese Quotienten werden für jeden rakteristik österreichischer Fließge- Monatsmittelwert berechnet, um die wässer.- Wasser und Abwasser 34 Schwankungsbreite des jährlichen (im Druck). Abflusses zu erfassen. PARDE M. (1947): Fleuves et Rivieres.- PARDE unterscheidet einfache und 3. Aufl., Paris. komplexe Abflußregime 1. und 2. Gra- PLATTS W. S. (1978): Relationships des. among stream order, fish populati- Die einfachen Regime sind nur durch on and aquatic geomorphology in zwei hydrologische Jahreszeiten, d.h. an Idaho river drainage.- Fisheries eine Hochwasserperiode und eine 4: 5-9. Niedrigwasserperiode, gekennzeichnet. STEIDL T. (1991): Klimatisch - hydro- Es sind verhältnismäßig große Schwan- logische Typisierung österreichi- kungen zwischen Niedrig- und Hoch- scher Fließgewässer.- Diplomarbeit wasserzeit festzustellen. Einfache Univ. Bodenkultur, Wien. Regime gehören zu einem klimatisch STRAHLER A. N. (1957): Quantitative homogenen Einzugsgebiet. analysis of watershed geomorpho- Im Traunsystem ist nur das gemäßigt logy.- Am. Geophys. Union Trans. nivale Regime (gemäßigtes Schneere- 38:913-920. gime) relevant. Dieses Regime ist VANNOTE R. L., W. MINSHALL, K. gekennzeichnet durch das winterliche CUMMINS, J. SEDELL & C. CUSHING Abflußminimum und das Maximum im (1980): The River Continuum Con- Mai - Juni. cept.- Can. J. Fish. Aquat. Sei. 37: 130-137.

7. Literatur CUMMINS K. W. (1974): Structure and function of stream ecosystems.- BioScience 24: 631-641. HORTON R. F. (1945): Erosional develo- pement of streams and their draina- ge basin.- Bull. geol. Soc. Am. 56: 275-370. LEHMANN R. & J. BAUER (1987): Bewertung des Baches als Lebens- raum.- Fischer & Teichwirt, Heft 7: 223-227. Anschrift des Verfassers: Dr. Reinhard WIMMER LEHMANN R., R. OBERGRUBER & E. Universität für Bodenkultur, Institut für Wasser- BOHL (1988): Der Bach im ökolo- vorsorge, Gewässergüte und Fischereiwirtschaft, gischen Verbundsystem unter dem Abteilung Hydrobiologie, Fischereiwirtschaft und Aquakultur, naturräumlichen Aspekt.- DGL Feistmantelstr. 4, Mitteilungen 1/89 sowie Erweiterte A-U80 Wien, Austria