Wildtierkorridore in Obersterreich

Wildtierkorridore in Obersterreich

Wildtierkorridorstudie fr Obersterreich, erstellt in Zusammenarbeit von den Abteilungen Naturschutz, Raumordnung sowie Land- und Forstwirtschaft beim Amt der O. Landesregierung, dem O. Landesjagdverband und der O. Umweltanwaltschaft

BearbeiterInnen: Heide Birngruber (Abteilung Raumordnung), Christopher Bck (O. Landesjagdverband), Alfred Matzinger (Abteilung Naturschutz), Mario Pstinger (O. Umweltanwaltschaft), Alfred Sllradl (Abteilung Land- und Forstwirtschaft), Mark Wss (Bezirkshauptmannschaft Linz-Land, Naturschutz)

Medieninhaber und Herausgeber: O. Umweltanwaltschaft 4021 Linz, Kärntnerstraße 10-12 Tel.: +43 732 7720 13450 Fax: +43 732 7720 213459 E-Mail: [email protected] Internet: www.ooe-umweltanwaltschaft.at

Redaktion: Mario Pstinger Titelfoto: Christian Deschka Grafik: O. Umweltanwaltschaft Druck: einDRUCK Werbeformen GmbH, 4201 Eidenberg 1. Auflage, Mai 2012 DVR: 0652334

Abteilung Raumordnung

Auf die geographischen Daten zum vorliegenden Bericht kann im Digitalen Obersterreichischen Raum- Informations-System (DORIS) unter http://doris.ooe.gv.at (Themenbereich Naturschutz) zugegriffen werden.

Vorwort

Damit wir die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt aufrechterhalten knnen, mssen die Tiere und Pflanzen die Mglichkeit haben, zwischen verschiedenen Habitaten zu wandern. Ohne derartigen Austausch besteht die Gefahr, dass Populationen verinseln, was den Bestand der Arten schwächen wrde. Gerade jetzt kommt dieser Wandermglichkeit eine noch hhere Bedeutung zu. Doch wir Menschen hindern sie daran durch die von uns gezogenen Barrieren: dicht besiedelte Gebiete, Autobahnen und Eisenbahntrassen, Flussverbauungen und Kraftwerke. Neben den notwendigen baulichen Maßnahmen in Obersterreich besteht aber ebenso die Notwendigkeit der Wildtier- und Pflanzenkorridore. Schließlich gibt es mehrere Mglichkeiten, die Durchwanderbarkeit der Landschaft fr Wildtiere sicherzustellen. Obersterreichs Naturschutzgebiete sind in realisierbarer Entfernung, ähnlich verhält es sich bei angrenzenden Gebieten. Eine mglichst weitgehende Vernetzung bereits bestehender Schutzgebiete ist deshalb ein durchaus sinnvolles Projekt, dessen Realisierung in mglichst naher Zukunft mglich sein sollte.

Ihr Landeshauptmann Ihr Naturschutzlandesrat Dr. Josef Phringer Dr. Manfred Haimbuchner

Vorwort

Durch seine Lage im Herzen Europas bernimmt Obersterreich eine bedeutende Rolle im länder- und regionenbergreifenden Schutz von Natur und Landschaft. Im Blickpunkt des internationalen Interesses stehen besonders jene seltenen und gefährdeten Wildtiere, die auf der Suche nach geeigneten Lebensräumen oft auch große Distanzen berwinden mssen.

Obersterreich liegt eingebettet zwischen zwei waldreichen Großlebensräumen – dem Bhmischen Massiv im Norden und den Alpen im Sden. Dort finden auch scheue und zurckgezogen lebende Tiere noch jene ungestrten Habitate, wo sie fr Nachwuchs sorgen knnen, um damit den Erhalt der Artenvielfalt zu sichern. Doch dies ist auf Dauer nur mglich, wenn auch ein genetischer Austausch zwischen den Großlebensräumen stattfinden kann. Leider wirken sich unzählige Hindernisse und Barrieren, wie dicht besiedelte Gebiete, Autobahnen oder Eisenbahntrassen, aber auch strukturarme Agrarlandschaften, die die Wildtiere im Zuge ihrer Wanderbewegungen durchstreifen mssen, sehr nachteilig auf die dringend notwendigen Schutzbemhungen aus.

So ist es das Gebot der Stunde im Naturschutz, nicht nur einzelne Gebiete unter Schutz zu stellen, sondern diese auch zu vernetzen. Ermglichen lässt sich dies durch die Sicherung von Wildtierkorridoren. Nutznießer sind dabei nicht nur die Wildtiere, sondern in vielfältiger Art und Weise auch wir Menschen. Die landschaftliche Vielfalt werden Erholungssuchende zu schätzen wissen. Als Planungs- und Entscheidungshilfe etwa im Bereich der Raumordung oder bei Verkehrsprojekten knnen konkret festgelegte Wildtierkorridore einen wertvollen Beitrag liefern, um Konflikte rechtzeitig zu erfassen, Planungsfehler zu vermeiden und letztlich Kosten zu sparen.

Die Sicherstellung der aktuell noch bestmglichen Vernetzung von Lebensräumen und Schutzgebieten ber Naturkorridore ist daher ein wichtiges Vorhaben des Landes, welches in naher Zukunft realisiert werden sollte.

Umweltanwalt Landesjägermeister Dr. Martin Donat R Sepp Brandmayr

Wildtierkorridore in Obersterreich

Inhalt

ABSTRACT ...... 9

ZUSAMMENFASSUNG...... 10

1 EINLEITUNG...... 11

1.1 Ausgangslage...... 11

1.2 Zielsetzungen ...... 12

2 HABITATVERNETZUNG DURCH WILDTIER-WANDERKORRIDORE ...... 13

2.1 Wissenschaftstheoretische Grundlagen und Modelle...... 13

2.2 Lebensraumansprche und Habitatgren bzw. Raumbedarf einiger heimischer Sugetiere ...... 14

2.3 Fragmentierung, Barrieren und Strungen...... 15

2.4 Biotopvernetzung und Korridore ...... 18

3 GESETZLICHE UND KONZEPTIVE RAHMENBEDINGUNGEN ZUR AUFRECHTERHALTUNG UND WIEDERHERSTELLUNG DER BERREGIONALEN LEBENSRAUMVERNETZUNG ...... 19

3.1 Europische und internationale bereinkommen zum Arten- und Lebensraumschutz...... 19

3.1.1 Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ...... 19 3.1.2 Berner-Konvention...... 20 3.1.3 Biodiversitätskonvention...... 20 3.1.4 Large Carnivore Initiative for Europe...... 20

3.2 Arten- und Lebensraumschutz im nationalen Recht ...... 21

3.3 Konzepte und Regelungen zur Lebensraumvernetzung in Europa...... 21

3.3.1 European Cooperation in the Field of Scientific and Technical Research (COST)...... 21 3.3.2 Überregionale Lebensraumvernetzung in Europa...... 21

3.4 Konzepte und Regelungen zur Lebensraumvernetzung in sterreich ...... 22

3.4.1 Regelungen fr den Straßen- und Schienenverkehr in Österreich...... 22 3.4.2 Aktivitäten zur Lebensraumvernetzung in anderen Bundesländern...... 23

4 FESTLEGUNG VON WILDTIERKORRIDOREN FR BERREGIONALE WANDERBEWEGUNGEN VON GROSUGERN IN OBERSTERREICH...... 24

4.1 Methodik...... 24

4.1.1 Leit- und Zielartenauswahl...... 24 4.1.2 Vorarbeiten und Datengrundlagen...... 25 4.1.3 Expertenbasierte Korridorfestlegung ...... 26 4.1.4 GIS-Modellierung ...... 27

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4.1.4.1 Habitatmodell fr die Leitart Luchs...... 28 4.1.4.2 Widerstands- bzw. Durchlässigkeitsmodell...... 29 4.1.4.3 Planungsgrundsätze fr Wildtierkorridore in Obersterreich...... 29

4.1.4.3.1 Richtwerte für die Korridorausweisung...... 29 4.1.4.3.2 Datensynthese und Kartenerstellung...... 30 4.1.4.3.3 Zustandsbeurteilung und Zonierung ...... 31

4.2 Ergebnisse und Beurteilung ...... 33

4.2.1 Habitatmodell und Lebensraumeignung ...... 33 4.2.2 Widerstands- bzw. Durchlässigkeitsmodell...... 34 4.2.3 Korridorfestlegung und Zonierung...... 36

4.2.3.1 Durchlässigkeit der agrarisch intensiv genutzten Räume...... 37 4.2.3.2 Querungsmglichkeiten an bergeordneten Verkehrsträgern (Autobahnen) ...... 38 4.2.3.3 Erfordernis von Wildquerungshilfen an bergeordneten Verkehrsträgern...... 39

4.2.4 Natura 2000 im berregionalen Biotopverbund...... 40

5 DARSTELLUNG KONKRETER HANDLUNGSVORGABEN ZUR SICHERSTELLUNG EINES BERREGIONALEN BIOTOPVERBUNDSYSTEMS IN OBERSTERREICH...... 42

5.1 Allgemeine Schutzberlegungen und Handlungsempfehlungen...... 43

5.1.1 Habitate ...... 43 5.1.2 Korridore...... 43

5.2 Beschreibung, Beurteilung und Handlungsbedarf in den einzelnen Korridorabschnitten...... 45

5.2.1 Tabelle Detailbeschreibung...... 47 5.2.2 Karten Detailbeschreibung...... 77

LITERATUR...... 99

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Abstract

Mit der konkreten Ausweisung von Wanderkorridoren zur Habitatvernetzung fr Großsäuger in Obersterreich liegen nun erstmals fachlich fundierte Handlungsunterlagen vor, um eine berregionale Lebensraumvernetzung auf gesamteuropäischer Ebene beispielsweise im Rahmen eines landesweiten Raumordnungsprogramms und darauf aufbauenden konkreten Umsetzungsmaßnahmen dauerhaft und nachhaltig gewährleisten zu knnen. Durch diesen Beitrag zum Schutz der Ökosysteme und der grnen Infrastruktur in Europa knnen auf Landesebene die notwendigen Schritte gesetzt werden, um den nationalen und internationalen Übereinkommen zum Erhalt des europäischen Naturerbes Rechnung zu tragen. (vgl. SILVA ET AL. 2010)

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Zusammenfassung

Die Vernetzung von Lebensräumen zählt heute zu den dringlichsten Aufgaben des Naturschutzes und erschpft sich nicht etwa in der Wiederherstellung der Durchgängigkeit von trennenden Verkehrsinfrastrukturachsen, sondern zielt auf eine generelle Sicherung und Wiederherstellung der Durchlässigkeit der Landschaft ab. So wurden nunmehr in Obersterreich die Mglichkeiten fr einen berregional wirksamen und grenzberschreitenden Lebensraumverbund geprft und gezielt geeignete Landschaftskorridore ersichtlich gemacht. Der Korridorverlauf orientiert sich dabei entlang jener – tatsächlichen und potentiellen – Mobilitätsachsen, wo aktuell die grßte Durchlässigkeit bzw. die geringste Barrierewirkung fr wandernde Großsäuger besteht.

Fr den Erhalt und die Absicherung der wildkologischen Funktionsfähigkeit der ausgewiesenen Vernetzungsadern sind in erster Linie ihre Freihaltung von Siedlungs- und Baulandbarrieren, die Vermeidung zusätzlicher Zerschneidungen durch Nutzungen und neue Infrastrukturachsen sowie die Herstellung der Durchlässigkeit sämtlicher bereits querender Verkehrsträger von zentraler Bedeutung. Bei Bercksichtigung dieser grundlegenden Sicherungsmaßnahmen in den ausgewiesenen Korridoren kann eine ausreichende Durchlässigkeit fr die Zielarten ohne weitere aktive Aufwertungs- und Verbesserungsmaßnahmen aktuell gerade noch gewährleistet werden. Voraussetzung dafr ist allerdings auch die Erhaltung der im Bereich der Korridore jetzt noch vorhandenen Deckungsstrukturen (Gehlzinseln, Hecken, Wald) und eine nur eingeschränkte Bejagung (Beunruhigung) im Umfeld von Schlsselstellen (Grnbrcken, Durchlässe, Querungsstellen ber Verkehrsträgern, Siedlungsräume).

Die Beurteilung der Funktionalität eines Korridorabschnitts mndete in eine dreistufige Kategorisierung: in Rot-, Gelb- und Grnzonen. Während in Grnzonen der Erhalt des guten Ist-Zustands im Vordergrund steht, sind in den Rot- und Gelbzonen Maßnahmen zur Verbesserung der Durchlässigkeit speziell durch die Anlage zusätzlicher Gehlzstrukturen und Waldflächen oder/und Extensivierungen der Landwirtschaft (Bracheflächen) anzustreben. Ebenso von grundlegender Bedeutung ist das Freihalten von weiteren, die Funktion des Korridors beeinträchtigenden Bautätigkeiten. Dies ist insbesondere angesichts des fortschreitenden Landschaftsverbrauchs dringend erforderlich. Die Errichtung von Grnbrcken – oder sonstiger leistungsfähiger Querungshilfen zur Überwindung hchstrangiger Verkehrsachsen – und daran anschließender Gehlzleitstrukturen ist jedenfalls unumgänglich.

Voraussetzung fr die Umsetzung der Maßnahmen in den jeweiligen Fachbereichen ist die Verfgbarkeit von entsprechenden Unterlagen zum Verlauf der berregional bedeutsamen Wildtierkorridore in Obersterreich zwischen Bhmischer Masse, Kobernaußerwald und Alpenraum. Diese liegen nunmehr in Form einer umfassenden, auf allen Maßstabsebenen anwendbaren Konzeptplanung vor. Sowohl das gesamte Korridornetzwerk, als auch einzelne Korridore und ihre funktionellen Abschnitte sowie die Rot- und Gelbzonen stehen ab sofort als digitaler Datensatz fr GIS-Anwendungen zur Verfgung.

Maßnahmen zur Sicherstellung der Funktionalität des Korridors sind unmittelbar und ohne weiteren Zeitverzug auf Basis der in diesem Bericht dargestellten Rahmenvorgaben zu setzen. Eine jede weitere Verzgerung wäre – im Hinblick auf die negativen Entwicklungen der letzten Jahre, die bereits zu einer massiven Einschränkung der Durchlässigkeit gefhrt haben – jedenfalls untragbar.

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1 Einleitung

1.1 Ausgangslage

In den letzten Jahren mehren sich Berichte ber das pltzliche Auftreten von Großwildarten in Österreich und verursachen vor allem dann großes mediales Interesse und kontroversielle Diskussionen, wenn es sich dabei um vermeintlich gefährliche Raubtiere wie Wolf, Bär oder Luchs handelt.

Großraubtiere galten in Österreich seit Jahrzehnten als ausgerottet und die Gesellschaft hat verlernt, mit der Anwesenheit von Großsäugern umzugehen. Es ist also kaum verwunderlich, dass Ängste geschrt werden, wenn diese ureinheimischen "Exoten" seit dem Fall des Eisernen Vorhangs nun wieder ber alle politischen und naturräumlichen Grenzen hinweg in ihre angestammten Lebensräume einwandern. Als Auslser fr die aktuellen Wanderbewegungen kann das arttypische Verhalten von Wildtieren mit großflächigen Raumansprchen im Zusammenhang mit der fortschreitenden Lebensraumzerstrung verantwortlich gemacht werden. Aber auch großräumige klimatische Veränderungen fhren zu Verschiebungen des Verbreitungsareals von Arten und Populationen – quer durch alle Organismengruppen.

Grßere Wildtiere besitzen im Regelfall einen hohen Raumbedarf und knnen bei ihren Wanderungen beachtliche Distanzen zurcklegen. Um jedoch auch Kulturlandschaften durchwandern zu knnen, bentigen sie geeignete Verbindungen, die ihre Lebensräume miteinander vernetzen. Diese Strukturen werden als Wander- oder Wildtierkorridore bezeichnet und sollen als berregionaler Biotopverbund die Ausbreitung von Tierarten mit großen Raumansprchen ermglichen und damit auch ihr Überleben sicherstellen.

In Österreich beherbergt vor allem der Alpenraum noch große zusammenhängende Waldgebiete, in denen berlebensfähige Populationen von Großsäugern dauerhaft Fuß fassen knnen. Eine natrliche Wiederbesiedlung kann vor allem aus den osteuropäischen Ländern erfolgen, wodurch auch Obersterreich durch die gemeinsame Grenze mit Tschechien eine wichtige Rolle in der Habitatvernetzung und am Erhalt des europäischen Naturerbes spielt. Grenzbergreifende Waldgebiete entlang des europäischen "Grnen Bands", wie etwa im Bereich des Bhmerwaldes, stellen sozusagen Quellgebiete dar, von wo aus sich die Tierarten in sdlicher Richtung hin zu den Alpen ausbreiten knnen.

Erst der Verlust großer, zusammenhängender Waldgebiete macht die Ausweisung von Wanderkorridoren quer durch Europa erforderlich, um den genetischen Austausch zwischen einzelnen Populationen gewährleisten zu knnen. Eine räumliche Isolation birgt die Gefahr, dass Arten aufgrund des Schwindens der genetischen Vielfalt – oder infolge von Krankheiten – aussterben knnten. Den wissenschaftlichen Hintergrund fr einen Lebensraumverbund bilden anerkannte biologische Theorien, allen voran die Metapopulationstheorie oder die Theorie zur Inselbiogeographie.

Die freizuhaltenden und zu stärkenden Wanderkorridore bilden zusammen mit grßeren Waldgebieten die "kologischen Hauptschlagadern" in einer Zone mit hohem Nutzungsdruck zwischen dem "Grnem Band Europas" im Norden und dem Alpenraum im Sden von Obersterreich. Als Grnachsen bilden sie ein landschaftskologisches Grundnetz, an das kleinräumige Biotopverbundsysteme anknpfen sollen, um ein sinnvolles Ineinandergreifen berregionaler, regionaler und lokaler kologischer Vernetzungsstrukturen gewährleisten zu knnen.

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1.2 Zielsetzungen

Mit der konkreten Ausweisung berregionaler Wanderkorridore fr grßere, bevorzugt waldgebundene Wildtiere soll die Funktionalität eines landesweit wirksamen Biotop- und Lebensraumverbunds sichergestellt, verbessert und gegebenenfalls wieder hergestellt werden. Mit der Gewährleistung des Austauschs von Populationen einzelner Tierarten zwischen ihren wichtigsten Vorkommensgebieten kann Obersterreich auch seine gemeinschaftsrechtlichen Verpflichtungen im Sinne der Bestimmungen der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie erfllen. Zu diesem Zweck wurde von einer interdisziplinären Facharbeitsgruppe mit Vertretern aus den Abteilungen Raumordung und Naturschutz sowie dem Forstdienst beim Amt der O. Landesregierung, aus der O. Umweltanwaltschaft und dem O. Landesjagdverband der vorliegende Bericht erstellt, der als Handlungsleitfaden und gleichzeitig Planungsinstrument zur Vermeidung von Interessenskonflikten in der Raumnutzung dienen soll.

Aufgabe und Zweck berregionaler Wildtierkorridore

- Erhalt, Sicher- und ggf. Wiederherstellung der berregionalen Vernetzung von Wildtierlebensräumen durch Freihaltung funktionsfähiger Landschaftskorridore - Erhalt der noch verbliebenen, großen und geschlossenen (Wald-) Lebensräume sowie deren Schutz vor Zerschneidung - Bereitstellung einer landesweiten Planungs- und Entscheidungsgrundlage sowie eines Fachbeitrags zur frhzeitigen Erfassung räumlicher Konflikte in den Bereichen Verkehr und Siedlungs- bzw. Wirtschaftsraumentwicklung (fachliche Vorgaben fr rtliche und berrtliche Raumordungsinstrumente zur Gewährleistung der Planungssicherheit und optimalen Kosten- Nutzen-Effizienz) - Multifunktionaler Freiraumnutzen durch Freihaltung strukturreicher Grnzonen im Sinne der Erholungsfunktion und Wohlfahrtswirkung der Landschaft

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2 Habitatvernetzung durch Wildtier-Wanderkorridore

Wildtiere haben artspezifische Ansprche an ihren Lebensraum, um ihre Grundbedrfnisse zu befriedigen und ihren Fortbestand zu sichern. Langfristig berlebensfähige Populationen bentigen ein ausreichendes Maß an Ressourcen, Raum und genetischem Austausch zwischen den Individuen. In großflächigen und unzerschnittenen Lebensräumen, wie sie dereinst auch in Europa vorhanden waren, konnten sich Wildtiere noch ber weite Strecken nahezu ungehindert ausbreiten und bildeten ausreichend individuenstarke Populationen.

Heute sind große zusammenhängende Naturräume – und insbesondere Wälder in den Niederungen – selten, die Landschaft ist fragmentiert und zersiedelt. Dies fhrte zu einer starken Beeinträchtigung der Ausbreitungsmglichkeiten und Wanderbewegungen von Tierarten und in weiterer Folge nicht selten zu erheblichen Bestandsrckgängen. Einige einst in Europa weit verbreitete Arten stehen dadurch heute vor dem Aussterben. In häufigen Fällen kann dieser Entwicklung noch entgegengesteuert werden, indem die letzten noch ausreichend großen Lebensräume als Kerngebiete erhalten und ber Korridore vernetzt werden.

2.1 Wissenschaftstheoretische Grundlagen und Modelle

Große Wildtiere haben von Natur aus einen hohen Raumbedarf und niedrige Bestandsdichten. Der wichtigste Aspekt des Erhalts der genetischen Vielfalt besteht deshalb darin, fr einen mglichst hohen Grad an Vernetzung zwischen den Populationen zu sorgen (MILLER & WAITS 2003). Wildtierkorridore und Wildlebensräume sind das Rckgrat einer auf die Erhaltung der biologischen Vielfalt ausgerichteten Freiflächenplanung bzw. eines kologischen Netzwerkes. Ausgehend von diesen Hauptwanderstrecken sollte dann ein feinmaschigeres Geflecht von Vernetzungsadern im Sinne der biologischen Vielfalt Gegenstand der Freiflächenplanung der jeweiligen Länder, Regionen und Gemeinden sein.

Aus theoretischen Modellen weiß man, dass bei der Landschaftsvernetzung Schwellenwert-Phänomene auftreten. Bereits ein minimaler Verlust an geeigneten Habitaten oder Verbundkorridoren nahe dem kritischen "Vernetzungswert" kann somit dazu fhren, dass Landschaftsräume und Populationen pltzlich nicht mehr miteinander in Verbindung stehen. Dies kann sich in weiterer Folge negativ auf die Populationsverteilung und Überlebensfähigkeit einzelner Populationen auswirken (WITH ET AL. 1997).

Wissenschaftlich wird die Forderung einer Lebensraumvernetzung u.a. durch die Metapopulationstheorie (LEVINS 1969) und die Theorie der Inselbiogeographie (MACARTHUR & WILSON 1963) gesttzt. Die Inselbiogeographie- Theorie stellt dabei die zwischen den einzelnen Populationen liegenden Distanzen, die Grße der "Inseln" und die darauf vorkommenden Arten und Populationen in den Vordergrund, ohne dabei die Eigenschaften der dazwischen liegenden Flächen zu bercksichtigen. Diese sogenannte Matrix (also jene, zwischen den eigentlichen Lebensräumen und Teilpopulationen liegende und bei Wanderungen zu berwindende Fläche) und die Konnektivität der Landschaft zwischen den Vorkommen der Population rckt bei der Metapopulationstheorie in den Vordergrund.

Mehrere inselartig in der Landschaft verteilte Subpopulationen bilden dabei die sog. Metapopulation. Diese "Inseln" der Metapopulation sind einerseits weit genug voneinander entfernt, dass jede Subpopulation eine eigene Dynamik entwickeln kann, andererseits liegen sie räumlich dennoch nahe genug beieinander, dass auch ein gelegentlicher Austausch ber einzelne Individuen zwischen den Subpopulationen mglich ist (HANSKI & GILPIN 1991).

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Im Zusammenhang mit dem kritischen Schwellenwert der Landschaftsvernetzung muss darauf hingewiesen werden, dass die Bedeutung einzelner Vorkommensgebiete oder Lebensrauminseln im Hinblick auf die Vernetzung der Metapopulation auch stark von deren Lage innerhalb des Gesamtsystems abhängt. Somit kann es sein, dass es zum pltzlichen Auseinanderbrechen der Metapopulation kommt, wenn einzelne fr den Vernetzungszustand der Metapopulation besonders wichtige Lebensrauminseln wegfallen. In der Folge wären Populationen und Subpopulationen, die bislang im Austausch miteinander standen, voneinander isoliert. Eine Insel kann somit als Trittstein fungieren, dessen räumlich-funktionelle Lage innerhalb der Gesamtverteilung an Habitatinseln von entscheidender Bedeutung fr den jeweiligen Trittstein ist.

2.2 Lebensraumansprche und Habitatgren bzw. Raumbedarf einiger heimischer Sugetiere

Der Raumanspruch und somit auch die Habitatgrße ist ein arttypisches Spezifikum. Viele heimische Säugetiere sind gewissermaßen ortstreu, einige bentigen ausgedehnte Streifgebiete. Der Aktionsraum einer Tierart lässt sich aus den artspezifischen Aktionsdistanzen und individuellen Raumnutzungsmustern abschätzen. Daraus lassen sich wiederum Rckschlsse auf die Grße des Verbreitungsareals einer berlebensfähigen Population ziehen.

Abbildung 1: v.l.o.n.r.u: Luchs (Lynx lynx), Rothirsch (Cervus elaphus), Elch (Alces alces) und Wildkatze (Felis sylvestris). Fotos: Christian Deschka.

Tiere, die am Ende der Nahrungskette stehen, haben generell einen hohen Raumbedarf (HOLZGANG ET AL. 2001). Dies trifft unter anderem auf die vier in Europa beheimateten Großraubtierarten zu: Braunbär (Ursus arctos), Wolf (Canis lupus), Luchs (Lynx lynx) und Vielfraß (Gulo gulo). Die Grße der Heimatreviere einzelner europäischer Großräuber bzw. ihrer Gruppenverbände bewegt sich in der Regel zwischen 100 und 1000 km² (NILSEN ET AL. 2005, HERFINDAL ET AL. 2005). Wlfe bzw. ein Wolfsrudel nimmt ein Territorium zwischen 50 und 1200 km² in

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Anspruch, Luchse haben einen Aktionsraum zwischen 100 und 400 km² und Wildkatzen (Felis sylvestris) zwischen 20 und 50 km² (ANDEL ET AL. 2005, RUDOLPH & FETZ 2008). Weibliche Tiere haben vielfach jedoch auch deutlich kleinräumigere Streifgebiete, im Falle der Wildkatze etwa im unteren einstelligen Quadratkilometerbereich (mit Dichten von 0,3-0,5 Indiv./km²).

Weniger das Einzelindividuum, sondern vielmehr die Gruppengrße von Individuen ist fr den Fortbestand einer Art von Bedeutung. So umfasst nach THOR & PEGEL (1992) z.B. eine berlebensfähige Population von Luchsen eine Mindestindividuenzahl von 20 adulten, ortstreuen Tieren. Demzufolge ist die Minimumarealgrße fr eine dauerhafte Luchspopulation mit rd. 2000 km² anzunehmen.

Zum typischen Merkmal der geringen Individuendichte residenter adulter Großräuber kommt hinzu, dass vor allem Jungtiere während ihrer Abwanderungsphase oft auch große Strecken von bis zu mehreren hunderten Kilometern zurcklegen. Aber auch während saisonaler Wanderbewegungen, wie sie etwa von großen Pflanzenfressern vollzogen werden, knnen große Distanzen zurckgelegt werden. Rothirsche (Cervus elaphus) und Elche (Alces alces) legen dabei Strecken von ber 100 km zurck. Das Wanderpotenzial einzelner abwandernder Elche liegt sogar noch deutlich darber, bei ber 300 km (HERRMANN ET AL. 2010). Großraubtiere, aber auch Rot- und Schwarzwild (Sus scrofa), Elch und Wildkatze, haben vergleichbare Ansprche an ihre Lebensräume. Es muss ausreichend Deckung (Wald und Gehlzstrukturen) und Nahrung bzw. Beute vorhanden und es mssen großräumige Wanderungen mglich sein. Gleichzeitig meiden diese Tiere – trotz ihrer teils relativ hohen Toleranz gegenber menschlichen Aktivitäten – in der Regel den Menschen und weichen Siedlungsräumen aus (LINELL ET AL. 2007). Die Habitateignung setzt somit einen hohen Anteil strungsfreier und unzerschnittener Lebensräume in der Landschaft voraus.

2.3 Fragmentierung, Barrieren und Strungen

Fragmentierung ist einer der Hauptgrnde fr den Rckgang und Verlust von Arten. Die Zerteilung von bisher in Verbindung stehenden Lebensräumen bzw. im Austausch stehenden Populationen in kleinere Einheiten fhrt zu einem graduellen Verlust der Eigenschaften und der kologischen Tragfähigkeit des Gesamtsystems. Aktuell stellen die Intensivierung der Landwirtschaft, die Ausdehnung von Industrie- und Siedlungsgebieten sowie der Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen die grßte Gefahr fr den Arten- und Lebensraumschutz in Europa dar (ANDEL ET AL. 2005, RUDOLPH & FETZ 2008). Allesamt wirken sie als Barrieren, die die Durchlässigkeit der Landschaft fr Tiere herabsetzen und Migrationen erschweren bis unterbinden.

Abbildung 2: Vollbarriere Autobahn. Hohe Verkehrszahlen, Lärm, Zäunungen, fehlende Wildquerungshilfen und mangelnde Deckungs- sowie Leitstrukturen bewirken eine vollkommene Zerschneidung der Landschaft und den Verlust ihrer landschaftskologischen Funktionen. Foto: Mario Pstinger

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Insbesondere fr waldgebundene Großsäuger (und somit fr die Zielarten bei der Festlegung berregional wirksamer Wildtierkorridore) stellt die Fragmentierung von Wäldern eine wesentliche Verringerung der Habitat- Kontinuität dar (VÖLK ET AL. 2001). Neben dem unmittelbaren Verlust von Biotopen und der Zerschneidung von Lebensräumen sind die erhhte Sterblichkeit durch Wildunfälle an Straßen und Strungen durch Licht, Lärm und Erschtterungen maßgebliche Faktoren (ANDEL ET AL. 2005). Dies wirkt sich vor allem dann nachteilig auf Wildtiere aus, wenn diese im Tages- und/oder Jahreslauf Wanderungen absolvieren, um etwa von Sommer- in Winterlebensräume oder von Nahrungs- in Ruhegebiete zu wechseln bzw. wenn sie auf der Suche nach neuen Revieren abwandern (RUDOLPH & FETZ 2008).

Abbildung 3: Verkehrsinfrastruktur als Hindernis fr die Ausbreitungsmglichkeiten wildlebender Tierarten in Obersterreich

Die Barrierewirkung von Straßen ist abhängig von der Bauart, dem Verkehrsaufkommen sowie vom Vorhandensein von Nebenanlagen wie Zäunungen oder Querungsmglichkeiten (Durchlässe, Brcken). Gezäunte Straßenabschnitte stellen fr die meisten Wildarten unberwindliche Hindernisse dar (HERRMANN ET AL. 2004), wenngleich diese von manchen Arten auch berklettert werden knnen. Neben dem unmittelbaren Verlust durch Wildunfälle mit Kraftfahrzeugen hat auch der Verlust an Fitness beim Durchqueren barrierereicher Landstriche einen wesentlichen Einfluss auf die Mortalität und somit auf die Populationsstruktur.

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In Anlehnung an MÜLLER & BERTHOUD (1995) lassen sich Straßen hinsichtlich ihrer Barrierewirkung in vier Kategorien unterteilen:

Barrierewirkung von Straen

Schwache Teilbarriere: Geringes Verkehrsaufkommen mit weniger als 1.000 Kfz/Tag. Straßen werden gequert, das Mortalitätsrisiko ist gering.

Wirksame Teilbarriere: Mittleres Verkehrsaufkommen zwischen 1.000 und 5.000 Kfz/Tag. Straßenquerungen werden teilweise vermieden, die Mortalitätsrate ist erhht.

Starke Teilbarriere: Hohes Verkehrsaufkommen zwischen 5.000 und 10.000 Kfz/Tag. Straßenquerungen werden tunlichst gemieden, der Straßenverkehr wirkt abschreckend. Die Mortalität ist hoch.

Vollbarriere: Sehr starkes Verkehrsaufkommen mit mehr als 10000 Kfz/Tag. Es gibt (fast) keine erfolgreichen Querungen, die Mortalitätsrate ist sehr hoch.

Die Barrierewirkung von Siedlungen geht von der eigentlichen Flächeninanspruchnahme und dem Umfeld als einem von menschlichen Aktivitäten gestrten Raum aus, der i.d.R. von Wildtieren kaum bis gar nicht genutzt bzw. der gemieden wird. Neben olfaktorischen Komponenten spielen knstliche Beleuchtung (BEIER 1995) und Lärm (HERRMANN 2001) eine Rolle. Einzelne Häuser und Hfe stellen fr sich allein betrachtet zumeist noch keine Barriere dar.

Barrieren in der Kulturlandschaft bilden insbesondere ausgeräumte Agrarflächen ohne jegliche Deckungsmglichkeit. In strukturarmen bzw. –losen Landschaftsräumen stellen Abstände von mehr als 1000 m zwischen Waldinseln schwer berwindbare Hindernisse dar (HALLER & BREITENMOSER 1986), wobei sich dieser Abstand auch verringern kann, wenn etwa mangels Sichtbeziehungen (z.B. Geländekuppe) der nächstgelegene Waldbereich nicht geortet werden kann. Andererseits knnen auch dicht und hoch wachsende Feldfrchte wie der Mais zumindest in den Sommermonaten bis zur Ernte ausreichend Deckung bieten, sodass auch weiträumig offene Landschaften durchquert werden knnen. Und nichtsdestotrotz weisen auch ausgeräumte Kulturlandschaften lokale bis regionale Inhomogenitäten auf und besitzen Landschaftsausschnitte, wo die Ausstattung mit Vernetzungselementen noch graduell besser und der Abstand zwischen grßeren Waldgebieten sowie die Siedlungsdichte geringer ist, als im Umfeld. Erfahrungsgemäß und durch Nachweise immer wieder bestätigt, orientieren sich Tierarten im Zuge ihrer Wanderbewegungen gerade entlang dieser Bereiche, denen folglich bei der Ausweisung von (berregionalen) Wildtier- oder Wanderkorridoren auch ein besonderes Augenmerk geschenkt werden muss.

Nicht zuletzt kann aber auch die Habitatfragmentierung durch Freizeitnutzung einen Lebensraum nachhaltig verschlechtern, wobei hier insbesondere die Erschließung der Berg- und Hochlagenwälder fr den Wintersport hervorzuheben ist.

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2.4 Biotopvernetzung und Korridore

Die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung eines Biotopverbunds bzw. einer naturräumlich vernetzten Landschaft kann in dicht besiedelten Regionen durch Wander- oder Wildtierkorridore erreicht werden. Dadurch knnen auch Lebensräume von Tierarten vernetzt werden, die einerseits große Habitate bentigen und andererseits weite Ausbreitungswanderungen unternehmen. So kann gewährleistet werden, dass der Austausch von Individuen einzelner Arten (bzw. ihrer Populationen bzw. Teilpopulationen) zwischen den wichtigsten Vorkommensgebieten und Lebensräumen mglich ist. Aufgrund des hohen Raumbedarfs und der niedrigen Bestandsdichten von insbesondere Großraubtieren besteht der wichtigste Aspekt des Erhalts der genetischen Vielfalt darin, fr einen mglichst hohen Grad an Vernetzung zu sorgen (LIBERG 2006, MILLER & WAITS 2003). Zu diesem Zweck sind Korridore so breit und zusammenhängend wie mglich zu erhalten, zu verbessern und zu entwickeln, wobei ihre Struktur den Bedrfnissen der Zielarten angepasst sein soll (DAWSON 1994). Wildtierkorridore und –lebensräume knnen und sollen das Rckgrat einer auf die Erhaltung der biologischen Diversität ausgerichteten Freiflächenplanung sein und mssen länder- und staatenbergreifend im internationalen Kontext gesehen werden. Neben ihrer naturschutzfachlichen Bedeutung erfllen Korridore als Grngrtel siedlungsgliedernde Funktionen, bieten Erholungsmglichkeit und bereichern das Landschaftsbild.

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3 Gesetzliche und konzeptive Rahmenbedingungen zur Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der berregionalen Lebensraumvernetzung

3.1 Europische und internationale bereinkommen zum Arten- und Lebensraumschutz

Die folgende Zusammenstellung ausgewählter nationaler und internationaler Verpflichtungen Österreichs zum Erhalt des europäischen und weltweiten Naturerbes soll auf die Bedeutung der Lebensraumvernetzung fr Tierarten mit großen Raumansprchen hinweisen.

3.1.1 Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie

Alle in Europa heimischen Großraubtiere – aber auch der Fischotter (Lutra lutra) und der Biber (Castor fiber) – sind in Anhang II (Ausweisung von Europaschutzgebieten erforderlich) und Anhang IV (streng geschtzte Arten) der FFH-Richtlinie aufgelistet (vgl. auch VÖLK & REISS-ENZ 2006). Als weitere von der Waldvernetzung unmittelbar profitierende Art ist die Wildkatze zu nennen, die als streng geschtzte Art im Anhang IV der FFH- Richtline angefhrt ist.

Gemäß Artikel 4 der FFH-Richtlinie bezglich der Nominierung von Gebieten fr einheimische Arten des Anhangs II wird fr Tierarten, die große Lebensräume beanspruchen, festgelegt, dass diese Gebiete jenen Orten im natrlichen Verbreitungsgebiet der jeweiligen Arten entsprechen, welche die fr ihr Leben und ihre Fortpflanzung ausschlaggebenden physischen und biologischen Elemente aufweisen.

Die Europäische Kommission verlangt nicht nur die Errichtung eines kologischen Netzwerkes in Europa unter Natura 2000, sondern hat auch die Tatsache erkannt, dass kologische Vernetzung zwischen den besonders geschtzten Gebieten notwendig ist, um die biologische Vielfalt in Europa zu erhalten (EUROPEAN COMMISSION 1999).

Die FFH-Richtlinie verpflichtet die EU-Mitgliedsstaaten zu einem ber die eigentlichen Schutzgebiete hinausgehenden Artenschutz. So legt Artikel 10 fest, dass auch verbindende Landschaftselemente zwischen Europaschutzgebieten, welche die Wanderung, die geographische Verbreitung und den genetischen Austausch der Arten gewährleisten, gepflegt und im Rahmen der Landnutzungs- und Entwicklungspolitik von den jeweiligen Mitgliedsstaaten zu frdern sind.

Zudem haben die Mitgliedstaaten gemäß Artikel 12 fr Tierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie in deren natrlichen Verbreitungsgebieten ein strenges Schutzsystem einzufhren; dieses verbietet u.a. jede absichtliche Strung dieser Arten, insbesondere während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten.

Die gemeinschaftsrechtlichen Bestimmungen der FFH-Richtlinie bilden damit in Obersterreich das entscheidende gesetzliche Instrument zum Schutz von Tierarten mit großflächigen Lebensraumansprchen, zur Hintanhaltung der Landschaftszerschneidung und zur Entwicklung länderbergreifender Biotopverbundsysteme. Das O. Natur- und Landschaftsschutzgesetz 2001 sieht zwar die Mglichkeit der Verordnung von

19 Wildtierkorridore in Obersterreich

Naturschutzrahmenplänen in Verbindung mit den Bestimmungen des O. Raumordungsgesetzes 1994 vor, es enthält jedoch keine explizit auf den Erhalt und die Schaffung eines Biotopverbunds ausgerichtete gesetzliche Regelung, wie sie etwa das deutsche Bundesnaturschutzgesetz oder das bayerische Landesnaturschutzgesetz vorsehen.

3.1.2 Berner-Konvention

Das Übereinkommen ber die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natrlichen Lebensräume (kurz: Berner Konvention) ist ein vlkerrechtlicher Vertrag aus dem Jahr 1979. 1982 nahm die Europäische Staatengemeinschaft die Konvention per Ratsbeschluss an, der Beitritt Österreichs erfolgte 1983. Darin sind u.a. Wolf und Bär sowie Wildkatze und Fischotter in Anhang II (streng geschtzte Tierarten) enthalten, der Eurasische Luchs und der Biber werden in Anhang III (geschtzte Tierarten) gefhrt.

3.1.3 Biodiversittskonvention

Das Übereinkommen ber die biologische Vielfalt ist ein internationales Umweltvertragswerk, welches 1993 in Kraft trat und u.a. den Erhalt der biologischen Vielfalt und die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile vorsieht. Die Biodiversität umfasst dabei die Vielfalt der Ökosysteme, die eigentliche Artenvielfalt und die innerartliche genetische Vielfalt. Seit 1995 ist auch Österreich Vertragspartei.

3.1.4 Large Carnivore Initiative for Europe

Die Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) ist eine Arbeitsgruppe der Species Survival Commission der IUCN, die sich speziell mit europäischen Großraubtieren beschäftigt.

Inhalte eines grenzbergreifenden Managementplans fr Groraubtiere (lt. LCIE)

- Beibehaltung des Verbreitungsgebiets und der Bestandsgrße: Durch Sicherstellung von auf Populationsebene wirksamen Maßnahmen ist der Erhaltungszustand beizubehalten oder ggf. zu verbessern. - Aufrechterhaltung und Verbesserung der Vernetzung: Es sind gezielt durchzufhrende Maßnahmen zur Aufrechterhaltung oder Verbesserung der externen Vernetzung mit Nachbarpopulationen zu umreißen und klare Landnutzungspläne fr besonders wichtige Korridore zu entwickeln. - Anpassung der Rechtsvorschriften: Zur Konkretisierung eines Managementplans auf Populationsebene sind die erforderlichen Gesetze zu adaptieren, wobei insbesondere scharfe Abgrenzungen zwischen Managementeinheiten mit sehr unterschiedlichen Rechtsvorschriften vermieden werden sollten. - Sicherstellung der Sektorkoordination auf inner- und zwischenstaatlicher Ebene: Die Schaffung eines Kontaktforums fr die Abstimmung von Sektorinteressen (z.B. Umwelt, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft sowie Infrastruktur) zwischen allen Managementbehrden in der betreffenden Region ist beabsichtigt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Planung anderer Sektormaßnahmen nicht zu einer Konfliktverschärfung oder einer Habitatfragmentierung im Verbreitungsgebiet von Großraubtieren oder in Vernetzungskorridoren fhrt.

20 Wildtierkorridore in Obersterreich

Ihre Vision ist es, berlebensfähige Populationen von großen Raubtieren als integralen Bestandteil von Ökosystemen und Landschaften in Europa zu erhalten und wieder herzustellen – in Koexistenz mit dem Mensch.

Die LCIE hat in ihrem fr die Europäische Kommission erstellten Bericht (LINELL ET AL. 2007) Leitlinien fr Managementpläne fr Großraubtiere zusammengestellt. Sie kommt dabei u.a. zum Schluss, dass es beraus wichtig ist, einen Managementplan fr die diskreten (= nicht zusammenhängenden) Populationen zu konkretisieren, die eine mehr oder weniger kontinuierliche grenzbergreifende Verbreitung aufweisen. Es ist jedoch auch wichtig, die Vernetzung zwischen den (diskreten) Populationen zu einer großräumigen Metapopulation zu bercksichtigen.

3.2 Arten- und Lebensraumschutz im nationalen Recht

Die Ausweisung und Sicherstellung eines berregionalen biologischen Verbundnetzwerkes wird nicht nur dem verfassungsrechtlich verankerten Staatsziel zum umfassenden Umweltschutz (BGL 491/1984) gerecht, sondern spiegelt sich grundsätzlich auch in jenen Landesgesetzen wider, in denen Naturschutzbelange geregelt sind – allen voran im O. Natur- und Landschaftsschutzgesetz, aber auch im O. Raumordungsgesetz, im O. Flurverfassungs-Landesgesetz, im O. Umweltschutzgesetz oder im O. Jagdgesetz.

Vergleichbar ist die Situation bei umweltrelevanten Bundesgesetzen wie dem Wasserrecht, dem Forstgesetz oder dem Umweltverträglichkeitsprfungsgesetz. Bei näherer Betrachtung macht sich jedoch die Erkenntnis breit, dass es der naturschutzrelevanten Umweltjudikatur an konkreten Festlegungen ermangelt. Demnach werden auch diese Gesetze aktuell kaum dahingehend angewendet, um Großlebensräume nachhaltig zu schtzen und die landschaftliche Vernetzung sicher zu stellen.

3.3 Konzepte und Regelungen zur Lebensraumvernetzung in Europa

3.3.1 European Cooperation in the Field of Scientific and Technical Research (COST)

Im Jahr 1998 wurde die Aktion "COST 341 – Habitat Fragmentation due to Transportation Infrastructure" ins Leben gerufen, mit dem Ziel, auf Basis neuester Erkenntnisse die Situation der Lebensraumzerschneidung durch Verkehrsinfrastruktur innerhalb der Europäischen Union aufzuzeigen. Zusammenfassend wurden die Ergebnisse dieses zwischen 16 teilnehmenden Staaten gefhrten Wissens- und Erfahrungsaustauschs in einem Bericht sowie in einem Handbuch verffentlicht (IUELL ET AL. 2003, DAMARAD & BEKKER 2003, TROCME ET AL. 2002). Damit konnten erstmals europaweit die Voraussetzungen fr einen verantwortungsvollen Umgang mit der Thematik der Landschaftsfragmentierung geschaffen werden.

3.3.2 berregionale Lebensraumvernetzung in Europa

In mehreren europäischen Staaten wurden in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen, Wildtierkorridore und Biotopverbundsysteme zu entwickeln und dauerhaft zu sichern. An dieser Stelle auf alle Aktivitäten im Detail einzugehen, wrde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Erwähnung sollten neben der Schweiz (HOLZGANG ET AL. 2001) aber zumindest jene Länder finden, die unmittelbar an Obersterreich angrenzen oder die funktionell Anteil an einem zentral- und osteuropäischen Lebensraumverbund haben, wie mehrere deutsche Bundesländer, Tschechien, Polen und die Slowakei.

21 Wildtierkorridore in Obersterreich

Abbildung 4: Arbeitskarte zur Lebensraumvernetzung von Großsäugern in Zentral- und Osteuropa (Verfasser: Martin Strnad, Agency for Nature Conservation and Landscape Protection of the Czech Republic, 2010)

Aufgrund vergleichbarer Modellierungsmethoden und durch grenzbergreifende Zusammenarbeit ist es gelungen, die fr Obersterreich ausgewiesenen Korridore bereits in einen staatenbergreifenden berregionalen Biotopverbund nahtlos einzubinden (vgl. Abb. 4 sowie ANDEL ET AL. 2010).

3.4 Konzepte und Regelungen zur Lebensraumvernetzung in sterreich

3.4.1 Regelungen fr den Straen- und Schienenverkehr in sterreich

Mit dem Arbeitsprogramm fr das Forschungsprojekt "Kostenreduktion bei Grnbrcken durch deren rationellen Einsatz" wurde in den Jahren 1998 bis 2001 im Auftrag des Bundesministeriums fr Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) erstmals sterreichweit die Zerschneidungswirkung von Schnellstraßen und Autobahnen erhoben und Empfehlungen fr die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Durchlässigkeit abgegeben (VÖLK ET AL. 2001). KÖHLER (2005) hat ein Modell der Habitatvernetzung fr waldbevorzugende, wildlebende Großsäuger in Österreich entwickelt, welches in weiterer Folge von PROSCHEK (2005) herangezogen wurde, um im Auftrag der ASFINAG eine Prioritätensetzung fr Nachrstungsvorschläge fr Grnbrcken ber Autobahnen und Schnellstraßen vorzunehmen. Von den 27 in der Studie von VÖLK ET AL. (2001) angefhrten Grnbrckenstandorten (der Kategorie A) verblieben letztlich 19 Standorte (sowie eine Alternativstandort), die aus wildkologischer und raumplanerischer Sicht als geeignet eingestuft wurden.

22 Wildtierkorridore in Obersterreich

Mit der Dienstanweisung "Lebensraumvernetzung Wildtiere" des BMVIT (Gz. BMVIT-300.040/0002-II/ST- ALG/2006) vom 15. Mai 2006 an die ASFINAG wurde dieser aufgetragen, an diesen ausgewählten Standorten bis längstens 2027 die Nachrstung mit Grnbrcken vorzunehmen.

Fr Großsäuger ebenfalls von wesentlicher Bedeutung ist die Richtlinie Umweltschutz-Wildschutz RVS 04.03.12 sowie die RVS 04.03.14 zum Schutz wildlebender Säugetiere (ausg. Fledermäuse) an Verkehrswegen aus dem Normenwerk der Richtlinien und Vorschriften fr das Straßenwesen, erarbeitet von der Österreichischen Forschungsgesellschaft Straße-Schiene-Verkehr (FSV). Wesentliche Teile dieser Richtlinie basieren auf den Erkenntnissen aus dem "Grnbrckenbericht" (VÖLK ET AL. 2001), wodurch diese Studie verbindlichen Charakter erhält, und ihre Ergebnisse – sowohl hinsichtlich der Richtwerte fr Neubaustrecken als auch hinsichtlich der Richtwerte fr Bestandsstrecken – in der Praxis umgesetzt werden mssen. Die Richtlinie hält zur Vermeidung von Fehlinvestitionen auch fest, dass Wildtierpassagen unbedingt im jeweiligen Flächenwidmungsplan der betroffenen Gemeinden bzw. in den Raumordnungsprogrammen der zuständigen Landesbehrden ersichtlich sein und die Wildtierkorridore freigehalten werden sollen.

3.4.2 Aktivitten zur Lebensraumvernetzung in anderen Bundeslndern

In Österreich sind die Bemhungen hinsichtlich der Sicherung und Entwicklung von Biotopverbunden und Wanderkorridoren unterschiedlich weit vorangeschritten. So gibt es etwa im Burgenland und in Niedersterreich konkret ausgewiesene Wanderkorridore zur Gewährleistung einer Migration im Bereich des sog. Alpen-Karpaten- Korridors.

In Kärnten wurde im Zuge eines vom Land initiierten Freiraumkonzepts (BOGNER ET AL. 2006) unter dem Titel "Grnes Rckgrat Kärntens" eine lokale bis berregionale Vernetzung von Freiraumkernen durch Korridorausweisung entwickelt.

Das Freiraumkonzept fr die Steiermark integriert eine Vernetzung auf regionaler und berregionaler Ebene auf Basis sog. Lebensraumkorridore mit Verbindungs- und Migrationsfunktion und orientiert sich an der Multifunktionalität von Freiräumen. Die Erhaltung und Absicherung der Lebensraumkorridore und Grnzonen soll in erster Linie durch ihre Freihaltung von Siedlungs- und Baulandbarrieren erreicht werden. Zusätzliche Zerschneidungen durch ungeeignete Freilandnutzungen oder neue Infrastrukturachsen sind zu vermeiden und die Herstellung der Durchlässigkeit sämtlicher bereits querender Verkehrsträger soll erreicht werden. Die Umsetzung und damit die effektive Sicherung gefährdeter Freiräume basiert auf dem Prinzip der berrtlichen Vorgaben fr die rtliche Raumplanung der Gemeinden. So ist in den Verordnungen festgelegt, dass in diesen Zonen Baulandwidmungen und die Festlegung von bestimmten Sondernutzungen im Grnland unzulässig ist (WIESER 2010, WIESER ET AL. 2011).

23 Wildtierkorridore in Obersterreich

4 Festlegung von Wildtierkorridoren fr berregionale Wanderbewegungen von Grosugern in Obersterreich

4.1 Methodik

4.1.1 Leit- und Zielartenauswahl

Als Leitart hat sich fr Obersterreich vor allem der Eurasische Luchs (Lynx lynx) als geeignet herauskristallisiert. Er besitzt eine mittlere Ausbreitungsfähigkeit und wandert ber Distanzen von hunderten Kilometern. Dauerhaft besiedelt der Luchs in geringer Dichte geeignete Habitate von mehreren hundert Quadratkilometern Flächenausdehnung. Dort lebt er zurckgezogen und scheut den Kontakt zum Menschen.

Der Luchs ist auch in Obersterreich heute wieder heimisch und sein Vorkommen durch zahlreiche Hinweise belegt (s. Abb. 5 & 6). Dieser glckliche Umstand ermglicht somit auch einen direkten Vergleich der Ergebnisse der Habitatmodellierungen mit reelen Daten. Der aktuelle Verbreitungsschwerpunkt des Luchses in Obersterreich befindet sich im nordwestlichen Mhlviertel sowie im sdstlichen Alpenraum. Es gibt jedoch bereits Hinweise, dass einzelne Tiere aus diesen Kernbereichen abwandern und neue, auch weniger optimal geeignete Lebensräume erschließen (Engleder 2008 & 2011).

Abbildung 5: Fotofallen-Aufnahme eines Luchses in der Region Bhmerwald. Foto: Thomas Engleder

Vergleichbare Ansprche an den Lebensraum der Luchse haben auch die anderen, in Europa vorkommenden (Groß-) Säuger. Sowohl fr Wolf und Bär als auch fr Rot- und Schwarzwild, Elch und Wildkatze muss ausreichend Deckung und Nahrung bzw. Beute vorhanden sein und die Mglichkeit – insbesondere fr den Nachwuchs – bestehen, aus dem angestammten Revier abwandern zu knnen. Dabei meiden sie in der Regel den Kontakt zu Menschen und weichen Siedlungsräumen aus (LINNELL ET AL. 2007).

Es kann daher davon ausgegangen werden, dass bei der Ausweisung von Korridoren fr waldgebundene Großsäuger die selben Parameter zu bercksichtigen sind und der Luchs als sog. Schirmart stellvertretend und nur mit geringen Abweichungen auch die Verbreitungsansprche anderer, weit wandernder Tierarten (im ggst. Fall Zielarten) in Europa in ausreichendem Ausmaß abdecken kann. Als Ausnahme ist jedoch der Bär zu nennen.

24 Wildtierkorridore in Obersterreich

Wanderbewegungen des Braunbären aus Tschechien ber Obersterreich in den Alpenraum sind guten Grundes auszuschließen.

Abbildung 6: Luchshinweise (Daten ungewichtet) in Obersterreich von 1995 – 2010 (nach Engleder 2011; Datengrundlage: Landesjagdverbände Obersterreich, Salzburg & Steiermark, WWN-Forstner, NPKA-Fuxjäger, ÖNB-Engleder)

4.1.2 Vorarbeiten und Datengrundlagen

Bereits vor mehreren Jahren gab es in Obersterreich Bestrebungen, die Mglichkeiten einer dauerhaften Sicherung wildkologischer Korridore von berregionaler Bedeutung auszuloten. Dazu wurde beim Amt der O. Landesregierung eine Arbeitsgruppe zum Thema "Wildtierkorridore in Obersterreich" eingerichtet.

Als Arbeitsgrundlage wurden der sog. Grnbrckenbericht (VÖLK ET AL. 2001) sowie eine nochmalige Analyse dieses Berichts (PROSCHEK 2005) herangezogen und um die Ergebnisse eines GIS-basierten und auf Basis von Einzelnachweisen validierten Widerstandsmodells fr ganz Österreich (KÖHLER 2005) erweitert. Anhand dieser Untersuchungen konnten die Quell- und Zielgebiete sowie die noch vorhandenen Querungsmglichkeiten ber Autobahnen in Obersterreich als "Zwangspunkte" definiert und unter Anweisung von Wildbiologen mgliche Wanderkorridore von berregionaler Bedeutung im Umfeld des sog. Kobernaußerwaldkorridors festgelegt werden. Die Ergebnisse blieben jedoch unverffentlicht und wurden in weiterer Folge seitens der O.

25 Wildtierkorridore in Obersterreich

Umweltanwaltschaft im Jahr 2009 aufgegriffen, weiter entwickelt und als Positionspapier "Wildkorridore" publiziert (OÖ. UMWELTANWALTSCHAFT 2009 & 2010).

4.1.3 Expertenbasierte Korridorfestlegung

Zunächst wurden die Quell- und Zielgebiete sowie Trittsteine, die potentiell als Lebensraum bzw. die zumindest im Zuge der Ausbreitungswanderung zum vorbergehenden Verweilen (Trittsteinhabitate) geeignet sind, flächig ausgewiesen: Bhmerwald, Frei- und Weinsberger Wald, Sauwald, Donauauen in Eferding, Krnberger Wald, Donauauen im Machland, Lachforst, Weilhartsforst, Kobernaußerwald, Hausruck, Traunauen zwischen Laakirchen und Lambach, Ennstaler Flyschberge, Mondseer sowie - und Atterseer Flyschberge, Waldgrtel der Vor- und Nordalpen.

Als zusätzliche Rahmenvorgaben wurden die Querungsmglichkeiten an der West- und Innkreisautobahn sowie das "Grne Band Europas" an der Grenze zu Tschechien definiert. Soweit verfgbar flossen auch die Ergebnisse aus vergleichbaren (und weiterfhrenden) Studien und Untersuchungen aus den Nachbarländern – v.a. aus dem Raum Bayern – ein (RUDOLPH & FETZ 2008). Weiters wurde versucht, sofern die Ausweisungskriterien nicht dagegen sprachen, grßere Schutzgebiete (Europaschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Nationalparks) mit diesem berregionalen Korridornetzwerk zu verbinden.

Gemäß diesen Rahmenbedingungen erfolgte unter Bercksichtigung von Abstandskriterien bei den Parametern "Bebauungsdichte und Deckungsmglichkeiten" sowie von "Dichte-, Flächen- und Ausrichtungskriterien" bei der Ausstattung an Wald- und Gehlzstrukturen die Ausweisung der Korridorachsen in der Regel in drei computergesttzten Bewertungsverfahren unter Einbeziehung eines Geografischen Informationssystems.

Vorgehensweise der expertenbasierten Festlegung von Wildtierkorridoren

- Schritt 1: Skizzenhafte Festlegung der am besten erscheinenden Verbindungen zwischen den großen Waldgebieten ber die dazwischen liegenden Trittsteine auf Basis der Österreichischen Karte ÖK 1:50000.

- Schritt 2: Übertrag der festgelegten Verbindungsachsen auf Orthofoto-Hintergrund zur Evaluierung und gegebenenfalls Abänderung bzw. Konkretisierung der Trasse auf Basis aktueller, entzerrter Echtfarben-Luftbilder.

- Schritt 3: Synthetische Gesamtbeurteilung durch Verschneidung der Trasse mit relevanten thematischen Rauminformationen (Waldausstattung, Gewässern, Straßen, Eisenbahntrassen, Landnutzungstypen, Hhenschichten, Schutzgebiete) zur genauen Abgrenzung und Zonierung des Korridors.

26 Wildtierkorridore in Obersterreich

Das Ergebnis dieser Experten-basierten Ausweisung ist in Abbildung 7 wiedergegeben.

Abbildung 7: Karte der Wildtierkorridore und (potentiellen) Lebensräume in Obersterreich auf Grundlage einer expertenbasierten Festlegung (Quelle: OÖ. UMWELTANWALTSCHAFT 2009)

Wenngleich die Methodik der Experten-basierten Ausweisung insbesondere in vergleichbar kleinen Untersuchungsräumen ein durchaus probates Mittel zur Feststellung und Kennzeichnung von Wildtierkorridoren darstellt, so hat sich im Vergleich mit ähnlich gelagerten Projekten in anderen Staaten gezeigt, dass kein Weg an einer GIS-gesttzten Modellierung vorbeifhrt. Die Vorteile derartiger Operationen liegen in der Nachvollziehbarkeit, dem hheren Detaillierungsgrad, der guten Visualisierung und in der Mglichkeit zur Darstellung verschiedener Szenarien begrndet, die sich durch die ständig verändernden Landnutzungsformen ergeben (dynamisches System).

4.1.4 GIS-Modellierung

Im gegenständlichen Fall erfolgten die computergesttzten Analysen erst in einem nachgereihten Arbeitsschritt und sollten insbesondere dazu dienen, die als Lebensräume geeigneten Habitate genauer abzugrenzen sowie die Plausibilität der bestehenden Korridorverbindungen zu bestätigen bzw. zu widerlegen. Neben der Evaluierung

27 Wildtierkorridore in Obersterreich des bestehenden Verbunds an Wildtierkorridoren wurde auch die Mglichkeit wahrgenommen, alternative (und mglicherweise auch besser geeignete) Migrationsachsen aufzuspren.

4.1.4.1 Habitatmodell fr die Leitart Luchs

Die Modellierung mglicher Lebensräume in Obersterreich fr die Leitart Luchs erfolgte in Anlehnung an die Methode von ENGLEDER (2001). Diese wurde einerseits fr die selbe Tierart und fr einen vergleichbar großen Untersuchungsraum entwickelt, und andererseits von KOCHLETT (2005) durch direkten Ergebnisvergleich mit einer alternativen Analysemethode nach RÜDISSER (2001) fr die Habitateignung getestet. Beide Methoden kamen zu ähnlichen Aussagen, woraufhin geschlossen wurde, dass die Ergebnisse als reell betrachtet werden knnen. Dies ist insbesondere fr jene Gebiete von Bedeutung, wo aktuell keine Luchsvorkommen bekannt sind und demzufolge ein Habitatmodell nicht mit reellen Daten anhand von gesicherten Nachweisen verglichen werden kann.

Das Habitatmodell fr Obersterreich erfolgte durch Analyse von Rasterdaten und wurde nach dem Prinzip der fokalen Funktion generiert. Dazu wurden aus der digitalen Katastermappe von Obersterreich jene Grundstcksparzellen gefiltert, die als "Wald" bezeichnet waren. Danach erfolgte eine Umwandlung in einen Rasterdatensatz mit einer Zellgrße von 50 m x 50 m. Der Analyseradius fr die Modellierung der Nachbarschaftsfunktion als Summe der umgebenden Zellwerte umfasste einen Umkreis von 5 km (r = 2500 m). Als Ergebnis erhält man eine "Walddichte-Karte", die fr die Zuweisung der Habitateignung in 10-%-Intervallen reklassifiziert wurde. Dadurch war es mglich, einen Habitateignungstest im Hintergrund änderbarer Walddichteanteile vorzunehmen, wobei insbesondere aus der Literatur bekannte Angaben zur Habitateignung auf Basis des Waldanteils einer Region bercksichtigt wurden. Demzufolge ist ab einer Bewaldung von 50-60 % eines ausreichend großen, unzerschnittenen Gebiets (mind. 30 km² Waldinsel) davon auszugehen, dass dieses als Luchshabitat geeignet ist (SCHADT ET AL. 2002, RUDOLPH & FETZ 2008, KOCHLETT 2005). Bei geringeren Waldanteilen spielt insbesondere der Strukturanteil eine entscheidende Rolle. In vergleichsweise dnn besiedelten, wenig zerschnittenen Gegenden kann dann sogar ein Waldanteil von 30-50 % als ausreichend fr eine zumindest zeitweise Besiedlung – ja sogar fr eine erfolgreiche Reproduktion (HOFRICHTER & BERGER 2004) – angenommen werden. Erst ab Waldanteilen unter 30 % muss letztlich von einer Nichteignung ausgegangen werden.

Somit erfolgte auch im gegenständlichen Fall die Einteilung der Lebensraumeignung nach dem Grad der Waldbedeckung, wobei eine Walddichte bis 30 % als unzureichend, zwischen 30 und 50 % als eingeschränkt geeignet und > 50 % als geeignet fr ein Luchshabitat bewertet wurde. In Obersterreich stellt sich die Situation so dar, dass gerade viele Gebiete mit mittelhoher Waldausstattung einen hohen Strukturreichtum (Hecken, Feldgehlze) aufweisen und hier der Luchs auch tatsächlich nachgewiesen wurde. Es wurden somit all jene Bereiche, die eine Waldausstattung von zumindest 30 % aufweisen und keine isolierten Waldinseln darstellen, als potenzieller Lebensraum angesehen.

Aufgrund der gewählten Modellierungsmethode mittels Nachbarschaftsanalyse liegen im Bereich eines 2500 m breiten Streifens entlang der Landesgrenze verfälschte Ergebnisse vor. Zur Fehlerbereinigung wurde das Raster- in ein Vektormodell umgewandelt und die Polygongrenzen fr die Habitate visuell anhand von Orthofotos am Desktop angepasst und geglättet.

28 Wildtierkorridore in Obersterreich

4.1.4.2 Widerstands- bzw. Durchlssigkeitsmodell

Die Durchlässigkeit der Landschaft fr Wildtiere wurde nach der Methode von HOLZGANG ET AL. (2001) modelliert. Als Grundlage dienen Landschaftsinformationen in Form von Landnutzungstypen bzw. Flächennutzungsformen. Es erfolgt eine Klasseneinteilung nach dem Maß der Passierbarkeit fr Wildtiere, wobei unter der Annahme, dass die Beziehung zwischen den Landschaftselementen und deren Widerstand nicht linear ist, zur Modellberechnung das Quadrat der Klassenwerte verwendet wird.

Als Basisdatensatz wurde die digitale Katastermappe herangezogen und in einen Rasterdatensatz mit einer Zellgrße von 50 m x 50 m umgewandelt. Jedem Stichprobenpunkt dieses Rasters wurde sodann ein Klassen- bzw. Widerstandswert in Abhängigkeit vom Nutzungstyp zugewiesen. Es erfolgte – in Abhängigkeit der zu erwartenden Passierbarkeit bzw. Barrierewirkung – eine Unterscheidung in fnf Klassen (s. Tab. 1).

Passierbarkeit Klassenwert Widerstandswert Nutzungstypen (lt. DKM) Gebäude, Baufläche begrnt, Baufläche befestigt, keine 1 1 Werksgelände, Garten, Techn. Ver/Entsorgsanlage, Hafenanlage, Flugverkehrsanlage, Deponie, Gletscher Straßenanlage, Erholungsfläche, Gewässer fließend, schwer 2 4 Sonstige, Lagerplatz, Gewässer stehend, Bahnanlage, Fels/Gerll Landw. genutzt, Streuobstwiese, Hutweide, Wiese, mäßig 3 9 Acker, Brachland, Abbaufläche, Sumpf, Weide, Streuwiese, Weingarten gut 4 16 Ödland, Alpe, Bergmahd frei 5 25 Wald, Waldweide Tabelle 1: Festlegung der Durchlässigkeit (= Passierbarkeit) der Landschaft nach Nutzungstypen und Zuweisung eines Klassen- bzw. Widerstandswert als Grundlage fr das Widerstandsmodell

Der Durchlässigkeitswert fr jeden Rasterpunkt wurde durch Mittelwertberechnung aller umliegenden, in einem Radius von 500 m entfernt liegenden Rasterpunkte mittels Nachbarschaftsanalyse ermittelt. Der gewählte Nachbarschaftsraum entspricht dabei einerseits dem mittleren Aktionsradius vieler wald- und auch feldgebundener Säugetierarten und andererseits der Grßenordung der in weiterer Folge festgelegten Korridorbreite (s. Kap. 4.1.4.3.1).

4.1.4.3 Planungsgrundstze fr Wildtierkorridore in Obersterreich

4.1.4.3.1 Richtwerte fr die Korridorausweisung

Um gutes Genflusspotenzial fr grßere und auch weit wandernde Säugetierarten sicherzustellen soll zwischen verbauten Gebieten eine Korridorbreite von 500 m bis 1000 m fr die Festlegung berregional bedeutender Grnverbindungen angestrebt werden (VÖLK ET AL. 2002, VÖLK & REISS-ENZ 2006, HARRIS & SCHECK 1991, HARRIS & ATKINS 1991). Schmalere Korridore knnen zwar fr zahlreiche Tierarten auch noch ausreichend geeignet sein und ihrer Funktion als Bewegungsachsen gerecht werden, jedoch nur dann, wenn diese eine entsprechende Qualität hinsichtlich zielgerichteter Vernetzung und hervorragender Deckung aufweisen.

29 Wildtierkorridore in Obersterreich

In Anlehnung an die Kategorisierung von Wildtierpassagen an Verkehrswegen gemäß RVS 04.03.12 bzw. hinsichtlich ihrer Bedeutung fr die Lebensraumvernetzung nach VÖLK ET AL. (2001) wurden fr die Einteilung der Wildtierkorridore in Obersterreich die in Tabelle 2 angefhrten Planungsbreiten festgelegt.

Kategorie Korridorbreite Bedeutung Ebene Breite Wildtierpassage A 1000 m international Metapopulation 80 m B 500 m regional Population 50 m C 250 m lokal Subpopulation 25 m Tabelle 2: Kategorisierung von Wildtierkorridoren in Obersterreich. Der Richtwert fr die Breite der Wildtierpassage (z.B. Grnbrcke) orientiert sich an der RVS 04.02.12.

Fr international bedeutende Korridore wurde eine Korridorbreite von 1000 Metern definiert. Ihre Aufgabe ist es, einen Fernwechsel großer Säugetiere zu ermglichen und (auch weiter voneinander entfernte) Naturräume durch kologisch hochwertige Bewegungsachsen zu verbinden. Regionale Korridore weisen im gegenständlichen Fall hingegen nur eine Breite von 500 Metern auf und sollen primär regionale Landschaftsräume von stärker standortgebundenen Wildarten verbinden. Kategorie-B-Korridore knnen darber hinaus aber auch fr Translokationen weitwandernder Tierarten mit großräumigen Habitatansprchen von Bedeutung sein. In diesen Fällen wurden sie auch im berregionalen Wildtierkorridornetzwerk Obersterreichs bercksichtigt. Lokal bedeutsame Korridore verbinden ber kurze Distanzen räumlich nahe beisammen liegende Lebensräume und Biotope. Auch sie knnen als Querverbindungen die großräumige Migration und Ausbreitung von Wildtieren untersttzen. Die Biotopvernetzung auf lokaler Ebene wurde im gegenständlichen Fall nicht bearbeitet. Es wird jedoch vorgeschlagen, bei einer kleinräumigen Feinabstimmung eine Breite von (zumindest) 250 Meter als Planungsraum auszuweisen. Derartig definierte Abgrenzungen erfllen nicht nur raumplanerische Vorgaben nach einer flächenscharfen Abgrenzung (Parzellen-Durchschneidungen stehen zu berregionalen Planungen nicht im Widerspruch), sondern lehnen sich auch an die Kategorisierung von Wildtierpassagen (Kategorie A bis C gemäß RVS 04.03.12) an.

4.1.4.3.2 Datensynthese und Kartenerstellung

Ziel der vertieften Untersuchungen und Analysen war es, die Plausibilität der fr Obersterreich ausgewiesenen berregionalen Korridore (OÖ. UMWELTANWALTSCHAFT 2010) durch computergesttzte Modellierung objektiv zu prfen und das Korridornetzwerk zwischen den potenziellen Lebensräumen in weiterer Folge zu optimieren. Eine vllige Neubearbeitung wurde nicht vorgenommen, da bei der expertenbasierten Ermittlung der Korridore einerseits die Quell- und Zielgebiete sowie die Trittsteinbiotope und die mglichen Autobahnquerungen (Grnbrckenstandorte nach VÖLK ET AL. (2001)) als Eingangsparameter entsprechend bercksichtigt wurden und andererseits die Korridore in einigen raumplanungs- und naturschutzrelevanten Verfahren bereits entsprechende Bercksichtigung fanden.

In einem ersten Schritt wurde das Habitatmodell bzw. die Karte der potenziellen Lebensräume mit der ursprnglichen Korridorkarte verschnitten und alle innerhalb der potenziellen Lebensräume liegenden Korridorabschnitte eliminiert. Dadurch konnte das Argumentationsproblem beseitigt werden, wonach es schwer vorauszusagen ist, wo genau sich die berregionalen Bewegungsachsen in stärker bewaldeten bzw. gut strukturierten Landschaften konkret befinden, da es gerade hier nicht unwahrscheinlich ist, dass sich einzelne Individuen bevorzugt auch außerhalb der ausgewiesenen Korridore bewegen. Diese Unsicherheit konnte unter Einbeziehung der aktuellen Raumanalysen fr die Landschaftsräume nrdlich der Donau bzw. in stärker

30 Wildtierkorridore in Obersterreich bewaldeten Gebieten beseitigt und das in diesen Landschaftsräumen ursprnglich stark an linearen Elementen (Korridore) orientierte Biotopverbundkonzept (OÖ. UMWELTANWALTSCHAFT 2009) zu Gunsten eines den natrlichen Verhältnissen eher entsprechender "Flächenverbunds" entwickelt werden. Nichtsdestotrotz gibt es innerhalb dieser potenziellen Lebensräume aber Achsen, die jedenfalls theoretisch bzw. im Modell die beste Eignung fr Wanderbewegungen (z.B. Gewässer, Bergrcken) aufweisen. Durch die Überarbeitung ist es auch gelungen, die noch bei den ursprnglichen Korridoren ausgewiesenen "Hotspots" als sehr lokal wirksame Barrieren bzw. Strungen zu beseitigen, was letztlich zu einer Vereinfachung der Zustandsbeurteilung der Korridorabschnitte gefhrt hat.

In einem zweiten Schritt wurde das Widerstandsmodell mit der ursprnglichen Korridorkarte verschnitten und der Verlauf aller außerhalb der potenziellen Lebensräume liegenden Korridorabschnitte kontrolliert. Dadurch konnte nicht nur eine Lageoptimierung erreicht werden, sondern auch Berichtigungen vorgenommen werden, wodurch einerseits bestehende Korridorabschnitte ausgeschieden und andererseits neue Verbindungsachsen ermittelt werden konnten. Hier spielt insbesondere die verbesserte Visualisierung der Durchlässigkeit durch farblich abgestufte Widerstandswerte eine entscheidende Rolle, da damit die Summenwirkung an Barrieren und sonstiger Hindernisse entlang einer Bewegungsachse deutlich sichtbar wird. Diesem Prinzip liegt auch der Algorithmus von cost path-Analysen zugrunde. Weiters wurde eine Unterscheidung zwischen international und regional bedeutenden Korridoren getroffen, wobei nur jene primär regional bedeutenden Korridore bercksichtigt wurden, die zudem auch fr einen berregional wirksamen Lebensraumverbund von Relevanz sind. Demzufolge bildet das Korridornetzwerk lediglich die berregional bedeutenden Verbindungen ab, der regionale Biotopverbund ist nur teilweise bercksichtigt und auf ausschließlich lokaler Ebene erfolgten keine Detailanalysen. Umgekehrt gilt aber sehr wohl, dass die hierarchisch untergeordneten Biotopnetzwerke ihre Wirkung auch in den hherrangigen Korridorsystemen entfalten (knnen). Demzufolge werden berregionale Wildtierkorridore häufig als kologisches Rckgrat der Landschaft bezeichnet.

Der letzte Bearbeitungsschritt war die nochmalige Prfung bereits ausgewiesener Rot- und Gelbzonen (im Bereich der ursprnglichen Korridore) sowie die Festlegung derselben in den neuen Korridorabschnitten gemäß den Prfkriterien (s. Kap. 4.1.4.3.3 bzw. Abb. 10)

4.1.4.3.3 Zustandsbeurteilung und Zonierung

Die GIS-gesttzt ermittelten bzw. mittels Widerstandsanalyse validierten Korridore wurden jedenfalls dort, wo Konflikte zu erwarten waren, vor Ort auf ihre tatsächliche Eignung berprft; vereinzelt erfolgten auch Befragungen von Ortskundigen und der Jägerschaft. Dies ist vor allem in den sensiblen Korridorabschnitten, die durch eine entsprechende Sonderausweisung hervorgehoben wurden, von Bedeutung. Gemäß dem Grad der Gefährdung und nach der Dringlichkeit von Maßnahmen zur Sicherung der Durchlässigkeit erfolgte eine Zonenausweisung nach Grn-Zonen, Gelb-Zonen und Rot-Zonen, wobei die Wahl der "Ampelfarbe" gleichzeitig Programm ist.

Grn-Zonen

Grn-Zonen sind im wesentlichen jene Abschnitte des Korridors, bei denen derzeit keine (maßgebliche) Einschränkung der Durchlässigkeit durch bebaute Flächen, stark befahrene Straßen, Zäune oder vergleichbare Barrieren gegeben ist und die in der Regel eine gute Ausstattung mit Vernetzungselementen aufweisen (geringe Distanzen zwischen Deckungsstrukturen und Waldgebieten). Es handelt sich um den Korridor im eigentlichen Sinn. Der Zustand kann als funktionell intakt angegeben werden.

31 Wildtierkorridore in Obersterreich

Gelb-Zonen

Gelbe Korridorabschnitte besitzen eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit. Hier quert der Korridor i.d.R. intensiv genutzte Landschaftsräume mit teilweise geringer Ausstattung an Strukturelementen wie Hecken, Feldgehlzen oder Ufergehlzstreifen. Teilweise bestehen auch große Distanzen zwischen den verschiedenen Deckungsstrukturen. Die Vernetzung ist lckenhaft und kann zusätzlich etwa durch Straßen oder Siedlungen, aber auch durch natrliche Barrieren wie große Fließgewässer, erschwert sein.

Rot-Zonen

Rot-Zonen sind dadurch gekennzeichnet, dass hier die Durchlässigkeit fr die Zielarten am seidenen Faden hängt bzw. der Korridor unterbrochen oder funktionell hochgradig entwertet ist. Hochrangige, stark frequentierte Verkehrsträger (mit/ohne Zäunungen oder Lärmschutzwänden) queren den Korridor oder Siedlungen, Betriebsbaugebiete und andere bebaute Flächen reichen (zum Teil) erheblich in den Korridor hinein. Eine weitere Verschlechterung ist zu erwarten bzw. jedenfalls nicht auszuschließen.

Prfkriterien fr die Ausweisung von Rot- und Gelbzonen

Die Festlegung von Rot- und Gelbzonen erfolgte anhand der aus dem Positionspapier "Wildtierkorridore" (OÖ. UMWELTANWALTSCHAFT 2009) unverändert bernommenen Ausweisungs- und Prfkriterien, bei denen das vermutete Ausmaß der Gefährdung ber die Zuweisung zur jeweiligen Zone von entscheidender Bedeutung war. In Gelb-Zonen wurde davon ausgegangen, dass eine mittelfristige Gefährdung des Korridors nicht auszuschließen ist, in Rot-Zonen ist hingegen ein hohes Gefährdungspotential unmittelbar gegeben.

Prfkriterien fr die Rot- und Gelbzonenausweisung

- Beträgt der Abstand zwischen grßeren Waldgebieten (ab 5 ha) 1 km oder mehr? - Liegt eine geringe Ausstattung mit Deckungsstrukturen vor? - Befinden sich wichtige, fr die Korridorfunktion unbedingt erforderliche Trittsteine (Waldgebiete < 5 ha) innerhalb des Abschnittes? - Liegen Siedlungen und Betriebe innerhalb des Korridors im betreffenden Abschnitt (Weiler, Einzelhäuser und Hfe bleiben unbercksichtigt)? - Reichen Betriebs- und Siedlungsbarrieren bis an den Korridor heran und besteht die Gefahr des "Hineinwachsens" in den Korridor? - Queren wirksame Barrieren den Korridor (Hochrangige Straßen, Eisenbahn, Verbauungen, u. dgl.)? - Gibt es Ausweichrouten gleichwertiger Eignung im Umfeld (ausgewiesene Alternativkorridore werden nicht bercksichtigt; diese werden dort ausgewiesen, wo es im Sinne der Risikominimierung fr erforderlich erachtet wurde)? - Befindet sich ein Grnbrckenstandort innerhalb des betreffenden Korridorabschnitts? - Handelt es sich bei diesem Korridorabschnitt um einen historisch berlieferten Wildwechsel?

32 Wildtierkorridore in Obersterreich

4.2 Ergebnisse und Beurteilung

Die Eingliederung Obersterreichs in ein europaweites Netzwerk an biologischen Korridoren konnte – anhand der durchgefhrten Raumanalysen auf Basis von Expertenwissen und nach Evaluierung mittels Modellrechnungen – nunmehr bewerkstelligt werden. Insgesamt lässt sich landesweit eine funktionsfähige, berregionale Vernetzung von bestehenden und mglichen Lebensräumen ber leistungsfähige Wanderkorridore erzielen. In einigen Fällen sind jedoch bereits aktiv bauliche Maßnahmen umzusetzen, um bestehende Vollbarrieren wieder durchlässig zu machen. Zudem ist eine ausreichende Sicherung von Grnlandflächen zur Aufrechterhaltung der Lebensraumvernetzung in stärker verbauten Regionen unabdingbar.

4.2.1 Habitatmodell und Lebensraumeignung

Mit Hilfe der Habitatanalyse wurden jene Landschaftsbereiche in Obersterreich ermittelt, die ein entsprechendes Lebensraumpotential fr die Zielart Luchs aufweisen. Dabei wurden großflächige Gebiete mit einer hohen Waldausstattung (> 50 % Flächenanteil) und geringer Zerschneidung als Kernzonen festgelegt, reich strukturierte Landschaften mit einem Waldanteil von 30 bis 50 % wurden als Übergangszonen ausgewiesen. Kernzonen sind demnach geeignete Dauerlebensräume, in Übergangszonen sollte zumindest eine temporäre bzw. vorbergehende Besiedlung mglich sein. Die strategisch bedeutsamen, hher bewaldeten Landschaftsräume entlang der Donau wurden als Sonderfall Trittsteinhabitat definiert und sind hinsichtlich ihrer Bedeutung mit den Kernzonen vergleichbar. Alle zusammen, also Kernzonen, Übergangszonen und Trittsteine, wurden unabhängig vom tatsächlichen Nachweis des Luchses, zu den Habitaten als zumindest potenziell geeignete Lebensräume zusammengefasst (s. Abb. 8).

Demnach sind rd. 5257 km² oder knapp 44 % der Landesfläche von Obersterreich potenzieller Luchs- Lebensraum, davon wiederum 2606 km² Kernzone. Fr sich allein betrachtet geben diese Ergebnisse noch keinen unmittelbaren Anlass zur Sorge, im Detail gesehen jedoch schon. So existiert lediglich im obersterreichischen Teil der Alpen ein ausreichend großer, zusammenhängender Lebensraum von mehr als 2000 km², der auch fr eine dauerhaft berlebensfähige Luchspopulation geeignete Voraussetzungen aufweist. In grßeren außeralpinen Waldgebieten sdlich der Donau besitzt nur mehr der Kobernaußerwald eine ausreichend große Kern- und Übergangszone, um als Luchshabitat gelten zu knnen. Alle anderen Waldgebiete, wie der Sauwald oder der Weilhartsforst, knnen lediglich vorbergehend im Zuge von Ausbreitungswanderungen ein Verweilgebiet darstellen. Das Mhlviertel kann – wie auch die zahlreichen Nachweise belegen – neben dem Alpenraum als zweiter geeigneter Lebensraum fr den Luchs in Obersterreich angesehen werden. Ausreichend Fläche fr die Etablierung einer berlebensfähigen und sich reproduzierenden Luchspopulation steht jedoch nur gemeinsam mit den großen Waldgebieten in Bayern (Bayerischer Wald), Tschechien (Sumava) und Niedersterreich (Weinsbergerwald) zur Verfgung. Obersterreich kommt in diesem Zusammenhang eine hohe naturschutzstrategische Verantwortung zuteil, bildet es doch den sdlichen Außenposten einer sich aus nrdlicher Richtung kommenden Ausbreitung von Großsäugern hin zum Alpenraum. Die Großlebensräume der Alpen werden von jenen des Bhmischen Massivs durch einen etwa 25 km breiten Grtel eines intensiv genutzten Dauersiedlungsraums getrennt, der neben einer sehr geringen Waldausstattung auch enorme Vernetzungsdefizite aufgrund der Zersiedlung und Zerschneidung von ber weite Bereiche bereits ausgeräumten Agrarlandschaften aufweist. Die Verbindung der beiden waldreichen Naturräume Mitteleuropas kann nur durch eine Vernetzung auf Basis berregional wirksamer Grnkorridore erreicht und sichergestellt werden.

33 Wildtierkorridore in Obersterreich

Abbildung 8: Karte der Habitateignung fr den Luchs (Lynx lynx) sowie fr andere Tierarten mit vergleichbaren Lebensräumansprchen. Kleines Bild: Ergebnis der Modellanalyse

Mit Hilfe des Habitatmodells ist es gelungen, die potenziellen Lebensräume fr den Luchs in Obersterreich schärfer abzugrenzen, wenngleich festgehalten werden muss, dass diese Grenzen einen gewissen Pufferbereich aufweisen und demzufolge auch außerhalb der ausgewiesenen Habitate Luchsnachweise vorkommen knnen. Hinsichtlich der Habitateignung fr andere Tierarten ist anzumerken, dass sich diese aufgrund vergleichbarer Lebensraumansprche ber weite Bereiche decken. Weniger sensible Arten wie der Wolf oder das Schwarzwild knnen zusätzliche, fr den Luchs ungeeignete Kulturlandschaftsräume zumindest theoretisch ebenfalls nutzen. Demgegenber wird etwa die hinsichtlich klimatischer Faktoren und Waldqualität empfindlichere Wildkatze die schneereicheren Hochlagenwälder des Mhlviertels und der Alpen meiden. Fr sie bieten aber auch weniger ausgedehnte (vernetzte) Waldinseln Lebensraum fr kleinere (Teil-)Populationen, die wiederum fr den Luchs nicht oder nur bedingt geeignet sind. Zu nennen sind hier insbesondere der Kobernaußerwald, der Hausruck oder der Sauwald. Potentielle Elch- und Rotwildhabitate drften vom Habitatmodell fr den Luchs gut abgegrenzt sein.

4.2.2 Widerstands- bzw. Durchlssigkeitsmodell

Das Widerstandsmodell fr Obersterreich bestätigt ber weite Bereiche nicht nur das Ergebnis der Habitatanalyse, sondern bildet auch die eigentlichen Problembereiche fr die Fernausbreitung von wandernden

34 Wildtierkorridore in Obersterreich waldgebundenen Tierarten eindrucksvoll ab (s. Abb. 9). So ist der Raumwiderstand insbesondere in den agrarischen Gunstlagen des Alpenvorlandes derart hoch, dass eine ungehinderte Durchquerung dieses Landschaftsbereichs nicht mehr mglich ist. Neben dichter Bebauung, der von Siedlungsgebieten ausgehenden Strung und der ausgeräumten Kulturlandschaft verursacht insbesondere die räumliche Bndelung mittel- und hochrangiger Verkehrsinfrastrukturträger eine teils unberwindbare Barrierewirkung. Nur mehr an wenigen Stellen bzw. entlang bestimmter Korridore ist eine eingeschränkte Durchwanderbarkeit noch gegeben. Vielfach ist es jedoch bereits erforderlich, Maßnahmen und Strategien zu entwickeln, die diese Entwicklungen aufhalten bzw. wieder verbessern, da aufgrund der ungnstigen Gesamtsituation auch die Suche nach alternativen, berregional wirksamen Korridoren keinen Erfolg bringen wird.

Abbildung 9: Karte der Raumwiderstände. Neben den Verkehrsachsen stellen vor allem dichter besiedelte Kultur- landschaftsräume mit Defiziten in der Naturraumausstattung erhebliche Barrieren fr die Ausbreitung von Wildtieren dar.

Aufgrund ihrer häufig erheblichen Barrierewirkung wurde das hherrangige Straßennetz (Autobahnen, Landesstraßen Kategorie B) als eigener Datensatz in das Widerstandsmodell integriert. Damit wird auch die prekäre Situation betreffend Querungsmglichkeiten im Bereich der A8-Innkreisautobahn im Bezirk Grieskirchen augenscheinlich. Die Durchquerung der Agrarlandschaft stellt an waldgebundene Tierarten sehr hohe Ansprche. Umso wichtiger ist es, Strungen zu minimieren, Barrieren zu beseitigen und die Vernetzung zu verbessern. Die Mglichkeit, Autobahnen und andere bergeordnete Verkehrsträger gefahrlos berwinden zu knnen, stellt somit ein wesentliches Erfordernis im Zusammenhang mit der Funktionalität des gesamten Lebensraumverbunds dar.

35 Wildtierkorridore in Obersterreich

Gemäß den Angaben der Abteilung Straßenerhaltung und Betrieb beim Amt der O. Landesregierung beträgt die Netzlänge der Landesstraßen in Obersterreich insgesamt rd. 5.995 km (Stand: 1.1.2011). Davon entfallen rd. 1.582 km auf Landesstraßen B (frher: Bundesstraßen), 4.413 km auf Landestraßen L (frher: Landesstraßen). Die Länge des aktuellen Autobahnnetzes wurde anhand digitaler Daten ermittelt und beträgt rd. 313 km. Somit weist das berrtliche Straßennetz Obersterreichs eine Gesamtlänge von rd. 6308 km auf, die Straßendichte beträgt 0,53 km/km². Die Länge der Gterwege Obersterreichs summiert sich derzeit auf rd. 10.010 km, die Gterwegdichte beträgt 0,84 km/km². Insgesamt ergibt sich daraus im landesweiten Mittel eine Straßendichte von 1,36 km/km². Regional zeigen sich teils erhebliche Abweichungen. Während in den hheren Lagen die Dichte des Straßennetzes deutlich abnimmt, erreicht sie etwa im Zentralraum Maximalwerte.

4.2.3 Korridorfestlegung und Zonierung

Die Überlagerung der Habitatkarte mit dem Widerstandsmodell und den expertenbasiert ausgewiesenen Korridoren ergibt nach deren Überarbeitung ein Netzwerk von berregional bedeutenden Wildtierkorridoren (s. Abb. 10) mit einer Gesamtlänge von 647,5 km (Zentralachse), die die Waldgebiete im Norden Obersterreichs und die der angrenzenden Nachbarländer mit jenen im Alpenraum verbinden (sollen). Das entspricht im landesweiten Mittel einer Dichte an berregionalen Wildtierkorridoren von 0,05 km/km².

Dies ermglicht den Austausch zwischen zwei transeuropäisch bedeutsamen Migrationsachsen bzw. Großlebensräumen, nämlich dem "Grnen Band Europas" (bzw. der europäischen Mittelgebirge) und dem Alpen- Karpaten-Bogen. Während die nrdliche Anbindung der Korridore im Mhlviertel bereits auf die in der Tschechischen Republik festgelegten, international bedeutenden Korridore fr weitwandernde Großsäuger abgestimmt wurde und fr den bayerischen Raum zumindest die Rahmenbedingungen fr eine grenzberschreitende Anknpfung gegeben sind, gibt es weder im Bundesland Salzburg noch im Westen Niedersterreichs ein vergleichbares und dezidiert auf die Ansprche weitwandernder Tierarten abgestimmtes Biotopverbundnetz. Damit erlangen die obersterreichischen Wildtierkorridore als einzige direkte Verbindung zwischen den großen mitteleuropäischen Waldgebieten eine bergeordnete Bedeutung.

Bezglich der Exaktheit der Korridorabgrenzungen muss darauf hingewiesen werden, dass die Ergebnisse – unabhängig von der Methodenwahl – nicht dahingehend falsch interpretiert werden drfen, dass sich Wildtiere ausschließlich auf den ausgewiesenen Korridoren bewegen. Eine solche Vereinfachung wrde der Komplexität von Einflussfaktoren, die die Aus- und Verbreitung von Wildtieren beeinflussen, nicht gerecht werden. Vielmehr werden jene Bereiche aufgezeigt, die in der heutigen Kulturlandschaft fr großräumig wandernde Tierarten, bezogen auf den Lebensraum, relativ gnstiger sind als die brigen Flächen (MÜLLER ET AL. 2003). Über weite Strecken werden die ausgewiesenen Verbindungsachsen zwischen dem Bhmischen Massiv und dem Alpenraum durch Luchsnachweise aus den letzten zehn Jahren bestätigt. Insbesondere Meldungen aus dem Bezirk Grieskirchen heben die Funktionalität des sog. Kobernaußerwaldkorridors (VÖLK ET AL. 2001) hervor, der aktuell die wichtigste Nord-Sd-Verbindung durch Obersterreich darstellt. Ergänzend ist an dieser Stelle anzumerken, dass kleinere und mittlere Flsse in der Regel keine Barrieren darstellen, es sei denn, ihre Ufer sind hart verbaut oder durch Verbauungen unzugänglich gemacht worden. Breite Fließgewässer wie etwa die Donau stellen hingegen sehr wohl eine gewisse Herausforderung fr die Überquerung dar, wobei hier tierartenspezifische Unterschiede vorliegen. So kann aber durchaus auch davon ausgegangen werden, dass etwa der Luchs Querungsmglichkeiten wie Brcken oder Kraftwerke bevorzugt nutzen und die Donau nur im Ausnahmefall schwimmend berqueren wird.

36 Wildtierkorridore in Obersterreich

Abbildung 10: Karte der berregionalen Wildtierkorridore in Obersterreich mit Darstellung der Zonierung

4.2.3.1 Durchlssigkeit der agrarisch intensiv genutzten Rume

In den agrarisch intensiv genutzten Landschaftsräumen im zentralen Alpenvorland sowie in einigen Regionen des Mhl- und Innviertels stellt die Vernetzung ber konkrete Korridorausweisungen jedenfalls die einzig noch verbliebene Mglichkeit zur Schaffung eines Biotopverbunds dar. Die abschnittsbezogene Prfung der Funktionalität der ausgewiesenen Migrationsachsen hat ergeben, dass die Durchlässigkeit des Korridors in einigen Abschnitten bereits erheblich eingeschränkt und davon auszugehen ist, dass hier die Verbindung in absehbarer Zeit getrennt sein wird bzw. – wenn auch noch reversibel – bereits unterbrochen ist. Sofern alternative Mglichkeiten vorhanden waren, wurden diese bereits bei der Ausweisung der Korridore mitbercksichtigt. Insofern lassen die weiteren Entwicklungen kaum noch einen Bewegungsspielraum offen.

Der Planungs- und Beurteilungsraum fr den berregionalen Lebensraumverbund umfasst insgesamt eine Fläche von 548,6 km² (= 4,6 % der Landesfläche bzw. eine mittlere landesweite Korridordichte von 0,05); davon entfallen auf Gelbzonen 210,2 km² und auf Rotzonen 94,6 km². Gut 38 % der Korridorräume haben somit eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit, rund 17 % sind erheblich bis stark beeinträchtigt. Etwas mehr als die Hälfte des berregionalen Biotopverbunds weist demzufolge funktionelle Defizite auf. Der tatsächlich wirksame und fr großräumige Wanderungen nutzbare Korridor hat zumindest in diesen Bereichen eine (deutlich) geringere Breite

37 Wildtierkorridore in Obersterreich bzw. ein (deutlich) geringeres Flächenausmaß als der bergeordnete Planungs- und Beurteilungsraum. Unter der eher optimistischen Annahme einer landesweit gemittelten Korridorbreite von 300 m reduziert sich somit das Flächenausmaß eines berregionalen (terrestrischen) Biotopverbunds auf etwa 200 km² (= 1,6 % der Landesfläche).

Das Netzwerk der berregionalen Wildtierkorridore erstreckt sich ber 212 von insgesamt 444 obersterreichischen Gemeinden sowie mit Ausnahme des Bezirks Steyr-Land und der Stadt Steyr ber das gesamte Landesgebiet bzw. die restlichen Bezirke und Statutarstädte.

Besonders kritisch ist die Situation in den Bezirken Grieskirchen, Eferding, Linz-Land, Wels-Land, Perg und Kirchdorf sowie in Wels. Hier ist der Anteil an Rot- und Gelb-Zonen am Gesamtkorridorverlauf des jeweiligen Bezirks berdurchschnittlich hoch (hohe Dichte an Gelb- und Rot-Zonen) und in vielen Bereichen aktuell bereits eine entsprechende Beeinträchtigung gegeben.

Ein nachteiliger Trend ist in Teilbereichen der Bezirke Vcklabruck, Braunau, Gmunden, Urfahr-Umgebung und Ried zu verzeichnen. Gegenwärtig sind hier Beeinträchtigungen in vielen Fällen noch nicht maßgeblich, eine Gefährdung der Korridorfunktionalität durch knftige Raumentwicklungen jedoch nicht unwahrscheinlich (Interessenskonflikte). Die Korridore in Freistadt, Rohrbach und Schärding sowie in Linz sind derzeit (mit Ausnahme sehr lokal begrenzter Einschränkungen) als ungefährdet hinsichtlich ihrer Durchlässigkeit einzustufen.

Es wird also hinknftig nicht gengen, lediglich auf Entwicklungen zu reagieren und zu versuchen, den Schaden in Grenzen zu halten, sondern es mssen aktiv und interdisziplinär programmatische Maßnahmen gesetzt werden, um die landesbergreifende Vernetzung von Lebensräumen im europäischen Kontext dauerhaft und nachhaltig zu sichern.

4.2.3.2 Querungsmglichkeiten an bergeordneten Verkehrstrgern (Autobahnen)

Aufgrund der umfangreichen Untersuchungen kann davon ausgegangen werden, dass es hchst unwahrscheinlich und wohl auszuschließen ist, dass alternativ zu den festgelegten Achsen (und deren "Umleitungen") noch andere Mglichkeiten des berregionalen Austausches bestehen. Absolut eindeutig – und nach heutigem Ermessen unverrckbar – sind jedenfalls die Querungsmglichkeiten im Bereich der Autobahnen, die einen alternativen Korridorverlauf mangels Anbindung und Durchlässigkeit der Straßenbarriere an anderer Stelle praktisch verhindern.

In jenen Bereichen, wo die Korridore nunmehr die Autobahnen kreuzen, wurde die Eignung bzw. Kategorisierung einer gegebenenfalls vorhandenen Querungsmglichkeit auf Basis des Grnbrckenberichts (VÖLK ET AL. 2001) ermittelt (s. Tab 3). Sofern keine Daten verfgbar waren, wurde eine entsprechende Neubewertung und Einreihung vorgenommen.

Bezglich der spezifischen Barrierewirksamkeit der von den Korridoren gequerten brigen hherrangigen Straßen und Schienen und die Mglichkeiten zur Verbesserung wird auf die bezirksbezogene Tabelle der Detailbeschreibung der einzelnen Korridorabschnitte verwiesen (s. Kap. 5.2).

38 Wildtierkorridore in Obersterreich

Strae Km Bezirk RVS-Kategorie Anmerkung Strung/Beeintrchtigung A1 198,07 WL A (international) sehr gnstige Lage A1 205,08 GM C (lokal) gnstige Lage Straße A1 205,55 GM B (regional) gnstige Lage A1 205,58 GM B (regional) gnstige Lage Versiegelung A1 221,29 GM E (lokal) gnstige Lage A1 222,1 GM B (regional) gnstige Lage A1 256,11 VB D (lokal) sehr gnstige Lage A1 256,6 VB B (regional) sehr gnstige Lage A7 16,8 L / UU B (regional) sehr gnstige Lage Straße, Siedlung A7 20,59 UU E (lokal) gnstige Lage Straße, Dimension A8 17,24 WL E (lokal) gnstige Lage Straße A8 31,48 GR C (lokal) gnstige Lage Straße A8 32,54 GR E (lokal) sehr gnstige Lage Gterweg, Dimension A8 44,14 GR E (lokal) sehr gnstige Lage Gterweg, Dimension A8 44,43(?) GR E (lokal) sehr gnstige Lage nicht nachvollziehbar A8 44,63 GR E (lokal) sehr gnstige Lage Gterweg, Dimension Tabelle 3: Querungsmglichkeiten bzw. -bereiche an obersterreichischen Autobahnen gemäß VÖLK ET AL. (2001).

4.2.3.3 Erfordernis von Wildquerungshilfen an bergeordneten Verkehrstrgern

Die von VÖLK ET AL. (2001) formulierten Nachrstungsvorschläge fr Grnbrcken der Kategorie A und B im obersterreichischen Autobahnnetz umfassen insgesamt 7 Bauwerke (s. Tab. 4)

Strae Km RVS-Kategorie Realisierungszeitraum Bezirk A1 204,8-204,9 A 2016 GM A1 226 A 2021 VB A7 26,3-26,6 B 2021 FR / UU A8 16,5-16,6 A 2016 WL A8 32,2-32,3 B 2016 GR A8 42,2-42,3 A (50 m) 2016 GR A8 43,3-43,5 A (50 m) 2021 GR Tabelle 4: Nachrstungsvorschläge fr Grnbrcken an obersterreichischen Autobahnen gemäß VÖLK ET AL. (2001).

Die Validierung durch PROSCHEK (2005) ergab fr die Kategorie-A-Wildquerungshilfen, dass einzig die beiden Standorte in Haag am Hausruck bzw. ein Alternativstandort fr diese in Weibern als prioritär beurteilt wurden. Diese sind Teil der Nachrstungsverpflichtung aus der Dienstanweisung "Lebensraumvernetzung Wildtierkorridore" des BMVIT.

Aktuell stellt sich die Situation so dar, dass weder die beiden Standorte in Haag am Hausruck noch jener Ersatzstandort in Weibern eine ausreichende Hinterlandanbindung aufweisen, die an diesen Stellen die Errichtung einer berregional bedeutsamen Wildquerungshilfe erforderlich machen.

Der nunmehr ausgewiesene berregional wirksame Lebensraumverbund erfordert an insgesamt 4 Standorten entlang der Autobahnen in Obersterreich eine Nachrstung mit Wildquerungshilfen: eine an der A1

39 Wildtierkorridore in Obersterreich

Westautobahn und drei an der A8 Innkreisautobahn (s. Tab. 5). Mit Verweis auf die BMVIT-Dienstanweisung "Lebensraumvernetzung Wildtiere" sind diese bis spätestens 2027 (mit einem anzustrebenden Planungsbeginn 2021) zu realisieren.

Strae Km RVS-Kategorie Realisierungszeitraum Bezirk A1 204,7-205,0 A 2021/2027 GM A8 16,5-16,6 A 2021/2027 WL A8 32,2-32,3 A (50 m) 2021/2027 GR A8 43,8-44,1 bzw. 44,35-44,6 A (50 m) 2021/2027 GR Tabelle 5: Grnbrcken-Nachrstungsbedarf an obersterreichischen Autobahnen zur Sicherstellung eines berregionalen Biotopverbunds zur Vernetzung von Wildtierlebensräumen

4.2.4 Natura 2000 im berregionalen Biotopverbund

Das erstellte Habitatmodell erlaubt gemeinsam mit den berregional bedeutsamen Wildtierkorridoren eine weitestgehende Vernetzung der obersterreichischen Natura 2000-Gebiete (FFH-Gebiete, Europaschutzgebiete) untereinander sowie zu den angrenzenden Mitgliedstaaten bzw. Nachbarbundesländern, wodurch Obersterreich

Abbildung 11: Überregionale Vernetzung obersterreichischer EU-Schutzgebiete mittels Wildtierkorridoren

40 Wildtierkorridore in Obersterreich bei einer entsprechenden Sicherstellung dieses Lebensraumverbunds auch seinen gemeinschaftsrechtlichen Verpflichtungen Rechnung tragen kann.

Folgende Natura 2000-Gebiete liegen zur Gänze oder zumindest teilweise innerhalb der ausgewiesenen Habitate, womit (gemeinsam mit den verbindenden Wildtierkorridoren) eine Vernetzung im Sinne des Artikels 10 der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie zur Verbesserung der kologischen Kohärenz gegeben ist: Bhmerwald und Mhltäler, Kalksteinmauer und Orchideenwiese Laussa, Waldaist-Naarn, Tal der Kleinen Gusen, Traun-Donau- Auen, Nationalpark Kalkalpen, Dachstein, Oberes Donau- und Aschachtal, Tanner Moor, Mond- und , Ettenau, Maltsch und Rannatal. Die Wiesengebiete und Seen im Alpenvorland, deren Teilflächen räumlich voneinander getrennt liegen, weisen erst gemeinsam mit den berregionalen Korridoren eine entsprechende Lebensraumvernetzung auf. Durch ihre Lage an einem Wildtierkorridor sind auch die Gebiete Unteres Trauntal, Auwälder am Unteren Inn sowie die Salzachauen angebunden. Somit verbleiben in Obersterreich lediglich noch zwei kleine Natura 2000-Gebiete – das Reinthaler Moos sowie die Radinger Moorwiesen – deren Anbindung noch durch die Sicherstellung von Korridoren mit zumindest lokaler Dimensionierung zu gewährleisten ist.

Ergänzend sei erwähnt, dass auch die aufgrund der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesenen Natura 2000-Gebiete direkt oder indirekt ber den berregionalen Lebensraumverbund vernetzt sind.

41 Wildtierkorridore in Obersterreich

5 Darstellung konkreter Handlungsvorgaben zur Sicherstellung eines berregionalen Biotopverbundsystems in Obersterreich

Die Modellierung der Habitateignung und die Kategorisierung der Vernetzungsachsen in Rot-, Gelb- und Grn- Zonen soll auch dazu dienen, die konkret erforderlichen Maßnahmen zur Sicherstellung der Funktionalität des Biotopverbunds sowie zur Aufrechterhaltung oder Verbesserung der Lebensraumeignung treffen zu knnen.

Hinsichtlich der Umsetzungs- und Schutzstrategie ist zwischen den potentiellen Lebensräumen und den Korridorverbindungen zu unterscheiden. Innerhalb der ausgewiesenen Lebensräume ist vordergrndig darauf zu achten, dass es zu keiner Verschlechterung der aktuellen Situation kommt – insbesondere im Umfeld der Korridoranbindungen. Vordergrndig geht es um den Erhalt mglichst großflächiger, unzerschnittener und strungsfreier (Wald-) Landschaften.

Demgegenber sind in den Korridorabschnitten ber die unbedingt notwendige Sicherstellung der Funktionalität hinaus aktiv Maßnahmen zu setzen bzw. Vorkehrungen zu treffen, die zu einer Aufwertung der Vernetzungsfunktion fhren. Wie vergleichende Untersuchungen von SCHMID (2010) hinsichtlich der Landschaftsausstattung im Umfeld des Kobernaußerwaldkorridors im Bezirk Grieskirchen gezeigt haben, weisen die Wildtierkorridore insgesamt zwar einen hheren Waldanteil als das Umland auf, hinsichtlich anderweitiger naturschutzfachlich wichtiger (Vernetzungs-) Biotope herrscht jedoch ein Defizit vor. Dieses Manko knnte – auch im Sinne eines multifunktionalen Nutzens von Grnräumen bzw. –korridoren – durch gezielte naturschutzfachliche Freiraumplanungen beseitigt werden. Eine Sicherung wildkologischer Korridore kann nur durch Zusammenarbeit mit der Raumplanung und Implementierung raumplanerischer Instrumente bewerkstelligt werden. Die großräumigen Bewegungsachsen fr Wildtiere knnen als ein Ansatzpunkt gesehen werden, um "grne Bänder" in der Landschaft zu erhalten und zu entwickeln. Sie knnen einen ersten und direkt umsetzbaren Ansatzpunkt zur "Entschneidung" der Landschaft und fr die Ausbildung eines kologischen Netzwerks bieten (vgl. LINEHAN ET AL. 1995, AHERN 1991, MÜLLER ET AL. 2003, JÄGER 2004).

Entsprechend dem Zustand der Korridorabschnitte ist die Umsetzung unterschiedlicher, an die jeweilige Ausgangssituation angepasster Zielvorstellungen weiter zu verfolgen (vgl. HOLZGANG ET AL. 2001). In intakten Korridorabschnitten steht der Erhalt der landschaftskologischen Situation und die Aufrechterhaltung der Wanderwege fr Tiere im Mittelpunkt. Dies kann raumplanerisch dahingehend untersttzt werden, indem in diesen Bereichen keine Bauzonen gewidmet werden. Beeinträchtigte Korridorabschnitte sind dahingehend aufzuwerten, indem (lokal) Maßnahmen gesetzt werden, wie die Errichtung von Wildtierpassagen an Straßen und Bahntrassen oder die Etablierung strukturreicher Landschaftsräume (Heckenpflanzungen, Extensivierung landwirtschaftlicher Flächen, Rckbau harter Uferverbauungen, usw.). Die Mglichkeiten der Raumplanung liegen in der Festlegung durchgehender Grngrtel zur Trennung von zusammenwachsenden Siedlungsbereichen verankert. Ist der Korridor (weitgehend) unterbrochen, wird die Errichtung von Wildquerungshilfen (i.d.R. Grnbrcken ber Verkehrsträger) oder die gezielte Anordnung von "Umleitungen" (Grnkorridore mit hoch wirksamen Leiteinrichtungen am Rand von Siedlungen) notwendig.

Neben generellen Vorgaben und Empfehlungen aus den unterschiedlichen Fachbereichen erfolgt in einem vertiefenden Analyseschritt eine Beschreibung und Beurteilung der einzelnen Korridorabschnitte sowie eine Darstellung gegebenenfalls erforderlicher Maßnahmen.

42 Wildtierkorridore in Obersterreich

5.1 Allgemeine Schutzberlegungen und Handlungsempfehlungen

5.1.1 Habitate

Fachbereich Natur- und Landschaftsschutz

- Umsetzung von Maßnahmen zur Aufwertung der Habitateignung (z.B. mittels Landschaftselementen). - Ablehnung von Anlagen mit Strungspotential (z.B. Windräder, Freizeitanlagen, Leitungsanlagen) in den Kernzonen und deren Nahbereichen im Widmungs- und/oder Naturschutzverfahren. - Besondere Bercksichtigung wildkologischer Sachverhalte (Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß FFH- und Vogelschutz-Richtlinie) bei der Walderschließung in Kernzonen.

Fachbereich Forst

- Umsetzung von Maßnahmen zur kologischen Aufwertung des Lebensraums Wald

Fachbereich Strae und Verkehr

- Einhaltung der Planungsgrundsätze der RVS 04.03.12 (Wildschutz) bzw. RVS 04.03.14 (Schutz wildlebender Säugetiere) - Bercksichtigung von Habitatgrßen und –fragmentierung bei Planungsvorhaben (Neubauten). - Umsetzung von Maßnahmen zur Reduktion der Zerschneidungswirkung an bestehenden Verkehrswegen, insbesondere an hherrangigen Straßen bzw. HL-Bahnstrecken.

Fachbereich Jagd

- Umsetzung von Maßnahmen zur Aufwertung der Habitateignung (z.B. Anlage und Pflege von Hecken oder Wildäckern) in potentiell geeigneten Lebensräumen mit vergleichsweise geringer Waldaustattung (< 50%).

Fachbereich Raumordnung

- Konzentration der Siedlungsentwicklungen im Ortsnahbereich und Verhinderung der Zersiedelung (betrifft Bauland und Sonderwidmungen im Grnland). - Vermeidung von Widmungen in Kernzonen und deren Nahbereich, deren widmungsgemäße Nutzung auf Grund der damit verbundenen Strwirkungen (z.B. Lärm, Licht, etc.) die Funktion des Lebensraums beeinträchtigen knnen (z.B. Windkraftanlagen, beleuchtete Betriebsareale, Freizeitanlagen).

5.1.2 Korridore

Fachbereich Natur- und Landschaftsschutz

- Naturschutzfachliche Ablehnung von Widmungsanträgen (Bauland, Grnland-Sondernutzungen), die die Funktionsfähigkeit maßgeblich beeinträchtigen.

43 Wildtierkorridore in Obersterreich

- In Rotzonen: Naturschutzfachliche Ablehnung von Rodungsanträgen fr Gehlzgruppen, Hecken, Auwälder und azonaler Waldtypen, sofern diese nicht durch hherwertige Maßnahmen ausgeglichen werden knnen. - In Gelb- und Grnzonen: Naturschutzfachliche Ablehnung von Rodungsanträgen betreffend Gehlzgruppen, Hecken und Auwälder, sofern diese nicht durch hherwertige Maßnahmen ausgeglichen werden knnen. - Naturschutzfachliche Ablehnung von Nutzungen im Korridor und dessen Nahbereich, die aufgrund ihrer Strwirkungen (z.B. Lärm, Licht, etc.) die Funktion des Korridors beeinträchtigen knnen (z.B. Windkraftanlagen, beleuchtete Betriebsareale, Straßenbeleuchtungen). - Vorrangige Situierung von geeigneten Ausgleichsflächen im Rahmen benachbarter Projekte innerhalb des Korridors insbesondere in Rot- und Gelb-Zonen nach Maßgabe der naturschutzrechtlichen Vorgaben.

Fachbereich Forst

- In Rot- und Gelbzonen: Forstfachliche Ablehnung von Rodungsansuchen, wenn nicht eine zumindest gleichwertige Ersatzaufforstung innerhalb dieser Zonen getätigt wird. - In Grnzonen: Forstfachliche Ablehnung von Rodungsansuchen, wenn nicht eine zumindest gleichwertige Ersatzaufforstung innerhalb des Korridors getätigt wird. - Verbesserung der Waldausstattung in Wildtierkorridorbereichen (z.B. durch Ersatzaufforstungen und Frderung von Neuaufforstungen). - Aufnahme der wesentlichen Inhalte des vorliegenden Berichtes (Studie ber Wildtierkorridore samt Ausweisung der Wildtierkorridorbereiche) in den Waldentwicklungsplänen.

Fachbereich Strae und Verkehr

- Einhaltung der Planungsgrundsätze der RVS 04.03.12 (Wildschutz) bzw. RVS 04.03.14 (Schutz wildlebender Säugetiere). - Bercksichtigung der Korridore bei Straßen-Neuplanungen (z.B. keine Verkehrswege im Längsverlauf der Korridore, Vermeidung von (zusätzlichen) Querungen, begleitende Maßnahmen zur Sicherung der Durchlässigkeit). - Wiederherstellung der Durchlässigkeit und Entschärfung der Barrierenwirkung von Verkehrswegen durch Zaunentfernung, durch Einrichtung von Wildwechselwarnanlagen an Wildunfall-Häufungsstellen, durch Freihaltung von Durchlässen, durch Neubau und Sanierung von Grnbrcken und Querungshilfen ber Autobahnen, Schnellstraßen und sonstige gezäunte Straßen.

Fachbereich Jagd

- Keine Verhinderung der im Korridor stattfindenden Dispersion der nach der FFH-Richtlinie geschtzten bzw. jagdrechtlich ganzjährig geschonten Tierarten durch Bejagung. - Keine Bejagung von ber Grnbrcken oder andere Querungshilfen wechselndes Wild (Schlsselstellen fr Wanderbewegung). - Entschärfung von Wildunfall-Häufungsstellen mit den betroffenen Zielarten (Schwarz- und Rotwild sowie Großsäuger als Indikatorarten fr Wanderbewegungen) durch das Engagement der rtlichen Jägerschaften. - Landesweite, langfristige jagdliche Verankerung der berregionalen Mobilitätsachsen des Wildes ber das Instrument der wildkologischen Raumplanung.

44 Wildtierkorridore in Obersterreich

Fachbereich Raumordnung

- Bercksichtigung bzw. Sicherung der Korridore in Raumordnungsprogrammen, Örtlichen Entwicklungskonzepten und in Flächenwidmungsplänen - In Rotzonen: Unbedingte Freihaltung des Korridors von neuen Baulandwidmungen durch Festlegung einer Baulandwidmungsgrenze sowie unbedingte Freihaltung des Korridors von Sonderwidmungen im Grnland, wenn diese die Durchlässigkeit des Korridors ungnstig beeinflussen knnen - In Gelb- und Grnzonen: Prfung bei Umwidmungen innerhalb des Korridors auf deren Auswirkungen auf die Durchlässigkeit des Korridors und Ablehnung, wenn die Durchlässigkeit dadurch gefährdet ist oder die nachteiligen Auswirkungen auf die Durchlässigkeit nicht durch Ausgleichs- bzw. Begleitmaßnahmen ausgeglichen werden knnen (z.B. Pflanzung eines mindestens 50 – 100 m breiten Gehlzkorridors) - Bevorzugte Situierung von Neuaufforstungsflächen im Korridor - Ablehnung von Widmungen im Korridor und dessen Nahbereich, deren widmungsgemäße Nutzung auf Grund der damit verbundenen Strwirkungen (z.B. Lärm, Licht, etc.) die Funktion des Korridors beeinträchtigen knnen (z.B. Windkraftanlagen, beleuchtete Betriebsareale)

5.2 Beschreibung, Beurteilung und Handlungsbedarf in den einzelnen Korridorabschnitten

In der nachfolgenden Tabelle sind die Teilabschnitte des berregionalen Wildtierkorridornetzwerks nach Bezirken zusammengestellt, beschrieben und beurteilt. Weiters werden Maßnahmen und Empfehlungen zur Sicherstellung und Verbesserung der Funktionstchtigkeit der Wildtierkorridore angefhrt, die als Handlungsleitfaden und Planungsgrundlage dienen sollen. Der Kartenteil zur Tabelle (Bezugsspalte: ÖK) dient zur groben Orientierung der räumlichen Lage des jeweiligen Korridorabschnitts. Über das Internet knnen die Daten unter http://doris.ooe.gv.at im Digitalen Obersterreichischen Raum-Informations-System (DORIS) auch im Detail eingesehen werden.

Erluterungen zur Tabelle

Spalte Abschnitt:

- Bezeichnung des Korridorabschnitts (Bezirkskrzel, gefolgt von einer zweistelligen Laufnummer und der Bezeichnung der Korridorkategorie; z.B. GR 07A) - Weitere Bezirke (Bezirkskrzel) bei bezirksbergreifenden Korridorabschnitten - Berhrte Gemeinden

Spalte Beschreibung:

- Allgemeine Beschreibung (Lage, Verlauf, Landschaft, Fragmentierung, usw.) - Querung hochrangiger Verkehrsträger (Landes- und Bundessstraßen inkl. Autobahnen, Eisenbahn) mit Angabe der jeweiligen Barrierewirkung (bei Straßen gem. MÜLLER & BERTHOUD (1995), bei der Eisenbahn gem. RVS 04.03.12). Datengrundlage Straßen: Verkehrszählungen Land O. (lt. DORIS; sofern Verkehrszählungen nicht vefgbar waren (k.A.) erfolgte eine Schätzung). Datengrundlage Bahn: Zahlangaben lt. ÖBB bzw. Stern & Hafferl; - Korrespondierende Korridorabschnitte

45 Wildtierkorridore in Obersterreich

- Gelb- und Rotzonen samt Ausweisungskriterien

Spalte Manahmen:

- Zusammenstellung gegebenenfalls erforderlicher allgemeiner Maßnahmen zur Aufwertung, Errichung und Sicherstellung der Korridorfunktion - Zusatzmaßnahmen innerhalb der Gelb- und Rotzonen

Spalte Z (Zustand):

- Numerische Beurteilung (1-5) des Korridorabschnitts in Hinblick auf seine wildtier- und landschaftskologische Funktionalität.

Wert Zustand Allgemeine Beschreibung 1 intakt keine unberwindbaren Barrieren; wald- und strukturreiche, nicht bis wenig fragmentierte Landschaften; geringe Siedlungsdichten 2 weitgehend intakt keine unberwindbaren Barrieren; ber weite Bereiche funktionelle Landschaftsausstattung mit Vernetzungsmglichkeiten; geringe bis mittlere Siedlungsdichten in eher dezentraler bzw. in randlicher Lage 3 beeinträchtigt durch lokal wirksame Barrieren eingeschränkte Funktionalität; abschnitts- weise Defizite in der Landschaftsausstattung; Landschaftsfragmentierung; mittlere Siedlungsdichten 4 erheblich beeinträchtigt die Funktionalität bzw. Durchlässigkeit der Landschaft wesentlich beeinträchtigende Barriere(n) vorhanden; Verschlechterung des Ist- Zustands wahrscheinlich; Defizite in der Naturraumausstattung; Fragmentierung; mittlere bis hohe Siedlungsdichten 5 unterbrochen Korridorfunktion massiv eingeschränkt bis vollständig entfallen; Vollbarrieren bzw. starke Teilbarrieren bereits aktuell vorhanden; hohe Naturraumdefizite (ausgeräumte Agrarlandschaften); hohe Siedlungs- dichten

Spalte K (sterreichische Karte 1:50000)

- Angabe der ÖK 1:50000-Kartennummer (Blattschnitt) als Verweis auf den Kartenteil (Kap. 5.2.2)

46 Wildtierkorridore in Obersterreich

5.2.1 Tabelle Detailbeschreibung

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K BR 01A Wichtige Verbindung zw. Lach- und Weilhartsforst. Freihaltung. Erhalt bzw. Erhhung des Wald- Streckenweise Anbindung an die Innauen (NSG). anteils. Strukturierung im Westteil des Abschnitts 2 45 Braunau Relativ gute Waldausstattung mit Leitfunktion. durch Vernetzungselemente. Neukirchen Funktionsbeeinträchtigung durch Kiesabbau. Zusatz Gelbzone Neukirchen: Minimierung Schwand Querung der L1024 & L1001 (wirksame Teil- offener Abbauflächen und umgehende Rekulti- Überackern barrieren). Parallelfhrung der L501. vierung (Aufforstung). Gelbzone Neukirchen: Kiesabbau, Straßenverkehr BR 01B Verbindung zwischen Weilhartsforst bei Oberfranking Freihaltung. Erhalt des Waldanteils. Erhhung und Salzburger Landesgrenze samt Anbindung des Strukturanteil insbesondere im zentralen Abschnitt 2 45 Geretsberg Ibmer-Moos-Komplexes (NSG, N2000). Gute Ver- durch Vernetzungselemente. Renaturierung der Franking netzung ber Waldinseln mit grßerer Lcke im zen- Moosache. Moosdorf tralen Korridorabschnitt (Gemeindegrenze Gerets- St.Pantaleon berg u. Franking). Querung der L504, L1009 & L1010 (wirksame Teilbarrieren). BR 02A Korridor entlang des bewaldeten Hhenrckens Freihaltung. Erhalt Waldanteil. Keine Ausweitung westlich der Mattigniederung. Gute Durchlässigkeit der Siedlungsentwicklung im Übergangsbereich zu 2 45 Burgkirchen aufgrund der hohen Waldausstattung. Abschnitt BR 03A. 46 Helpfau-Uttendorf Querung der L1040 & L1042 (schwache Teil- Zusatz Gelbzone Helpfau-Uttendorf: Mini- Neukirchen barrieren). mierung offener Abbauflächen in Aich und Pischelsdorf Korrespondierende Abschnitte: BR 02B, BR 03A umgehende Rekultivierung. Kein Abbau im Wald. Schalchen Gelbzone Helpfau-Uttendorf: Kiesabbau (bei Aich), Keine Ausweitung der Siedlungsentwicklung ins- Straßenverkehr, Siedlung (Heitzing, Siegerting), Golf- besondere von Heitzing Richtung Ost bzw. platz allgemein auf Waldflächen. BR 02B Wirksame Korridorverbindung mit hohem Waldanteil Erhalt der guten Landschaftsausstattung. Verbes- und guter Leitfunktion westlich der Oichten-Enknach- serung der Vernetzung und Freihaltung vor Ver- 2 45 Auerbach Niederung zwischen Abschnitt BR 02A und der bauung im Bereich der Enknachquerung am 46 Feldkirchen Salzburger Landesgrenze. Gute Umlandvernetzung, Nordende des Abschnitts. Kirchberg hoher Strukturreichtum. Streckenweise Anbindung Pischelsdorf der Enknachmoore (N2000). Querung der L1025, L1032 (schwache Teilbarrieren) & L503 (wirksame Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: BR 02A, BR 03A BR 03A Korridor vom Siedelberg ber die Mattig- & Freihaltung v.a. im Norden im Bereich Moos und Schwemmbachtalung in den Kobernaußerwald. Im Lindach sowie zwischen den Waldinseln im Sdteil 4 46 Auerbach Bereich des Siedelberges sehr gute Waldausstattung des Korridorabschnitts. Beschränkung bzw. Verbot Jeging ber meist die gesamte, N-S-verlaufende Korridor- weiterer Kiesabbaue im Wald Lengau breite. Sdlich von Jeging Verlauf weiter in Richtung Zusatz Gelbzone Lochen: Verbesserung der Lochen Ost ber Waldinseln in der ausgeräumten, zer- Vernetzung und Freihaltung vor Verbauung und Mattighofen siedelten Agrarlandschaft. Kiesabbau bei Wagenham sonstigen Strquellen. Munderfing im Randbereich des Korridors. Anbindung Wiesen- Zusatz Rotzone Munderfing I: Keine Ausweitung Pfaffstätt gebiete im Alpenvorland (N2000). des Kiesabbaus im Wald in Richtung Korridor- Pischelsdorf Querung der B147 (starke Teilbarriere), L503, L505, zentrum (Gde. Lochen). Abgrenzung Siedlungs- Schalchen L1043, L1050 (wirksame Teilbarrieren) & L1051 raum (Stocker, Unterweissau) und Erhalt der (schwache Teilbarriere) sowie der Eisenbahntrasse dazwischen liegenden Freifläche. Verbesserung (schwache Teilbarriere). der Vernetzung unbedingt erforderlich. Korrespondierende Abschnitte: BR 02A, BR 02B Zusatz Rotzone Munderfing II: Erhalt der Gelbzone Lochen: Strukturdefizit, Straßenverkehr, Freifläche zwischen Ach und Achenlohe sowie Siedlung Achtal und Lichteneck. Anbindung an Kober- Rotzone Munderfing I: Straßenverkehr, Struktur- naußerwald muss zumindest im aktuellen Zustand defizit, Siedlung, Kiesabbau erhalten bleiben. Verbesserung der Vernetzung Rotzone Munderfing II: Siedlung, Straßenverkehr, auf den Freiflächen im Schwemmbachtal. Strukturdefizit BR 03B Korridorverbindung zwischen Kobernaußerwald und Freihaltung (auch der Freiflächen zw. den Tannberg bzw. Enhartinger Wald im Bundesland Waldinseln im Sdteil des Abschnitts). 3 46 Lengau Salzburg. Der Nordteil fhrt durch strukturarme Zusatz Rotzone Lengau: Unbedingte Freihaltung 64 Lochen Agrarlandschaft (Hainbach- und Schwemmbach- des Anschlusses zum Kobernaußerwald (in Niederung) mit hohem Siedlungsdruck, der Sdteil Verlängerung des Roßmarktals zw. Heiligenstatt entlang eines bewaldeten Hhenrckens mit guter und Damelberger) und Verbesserung der Leitfunktion. Vernetzungssituation ber rechtsufrigen Zubringer Querung der B147 (starke Teilbarriere) & L1044 zum Schwemmbach. Insbesondere im Umfeld der (wirksame Teilbarriere) sowie der Eisenbahntrasse B147 keine weiteren Verbauungen. Keine weiteren (schwache Teilbarriere). Siedlungssplitter bzw. –verdichtung zw. Waldinseln

47 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Rotzone Lengau: Siedlung, Straßenverkehr, sdl. von Teichstätt. Hier und im Bereich der Strukturdefizit Hainbachniederung Verbesserung der Ver- netzungsfunktion dringend erforderlich. BR 04A Wichtige Verbindung entlang der Salzachauen vom Erhalt des Ist-Zustands. Keine nicht primär Weilhartsforst ins Bundesland Salzburg. Funktionell naturschutzorientierte Nutzungen im Augebiet 2 44 Ostermiething kaum beeinträchtigt. Verlauf ber weite Bereiche in zulässig, insbesondere Bercksichtigung auch 45 St. Pantaleon Schutzgebieten (NSG, N2000). indirekter Auswirkungen. Keine Erhhung bzw. St. Radegund Querung der L1007 (wirksame Teilbarriere). Minderung der Barrierewirkung im Umfeld der Gelbzone St. Pantaleon: Siedlung, Betriebsstandort, L1007. "Lcke" im N2000-Gebiet Zusatz Gelbzone St. Pantaleon: Verminderung von Strungen durch Freizeitnutzung. Verhin- derung der Barrierewirkung durch betriebliche Entwicklungen. EF 01A Anbindung der Waldgebiete im Umfeld der Aschach Erhalt. Bercksichtigung der Zielsetzungen im und der Donau (N2000) an das berregionale Zuge der Forstwirtschaft. 1 31 Hartkirchen Korridornetzwerk. Voll funktionsfähiger Korridor- Stroheim abschnitt entlang eines hoch bewaldeten Hanges (Leithen). Korrespondierende Abschnitte: EF 02A, EF 03A EF 01B Langer Korridorabschnitt zur Anbindung der Donau- Freihaltung. Verbesserung der Vernetzungs- (GR) Auen (Ekhartsau, Rutzinger Au) an das berregionale situation in der Agrarlandschaft unter Einbe- 4 31 Korridornetzwerk. Durchquerung der Agrarlandschaft ziehung der Fließgewässer (Aufwertung des 49 Fraham entlang des Innbachs vom Donau-Augebiet bis nach Innbachkorridors). Pupping Parzham (Bez. Grieskirchen). Der Innbach verläuft Zusatz Gelbzone Fraham I: Keine Verdichtung Scharten als zentrales Vernetzungselement ber weite oder Ausweitung der Bebauung, insbesondere St. Marienkirchen Strecken mäandrierend durch die ansonsten intensiv entlang der B129 und L531. An B129 wird die Wallern genutzte Agrarlandschaft. Vereinzelt befinden sich Errichtung einer Wildtierpassage mittelfristig landwirtschaftliche Gebäude im Korridor, unmittelbar erforderlich. Derzeit keine Ausweisung als an den Außengrenzen teils stärkere Siedlungs- Rotzone, da Querung der B129 bei Innbach- und entwicklungen (z.B. Fraham, Steinholz, Breitenaich). Mhlbach-Brcke noch eingeschränkt mglich ist. Anbindung des Naturparks Obst-Hgel-Land. Zusatz Gelbzone Scharten I: Keine Verdichtung Querung der B129 (Vollbarriere), der L531 (wirksame oder Ausweitung der Bebauung. Teilbarriere) und der L1218 sowie der Eisenbahn- trasse (schwache Teilbarrieren). Korrespondierende Abschnitte: EF 02B, EF 07A, EF 08A. Gelbzone Fraham I: Straßenverkehr, Strukturdefizit, Weiler im Korridor, randliche Siedlungsentwicklung, B134 (indirekt) Gelbzone Scharten I: randliche Siedlungsent- wicklung, Weiler im Korridor, Freizeitnutzung, B134 (indirekt) EF 02A Korridorverbindung ber Waldinseln zwischen der Erhalt der Landschaftsqualität und Strukturvielfalt. Leithen bei Rienberg und Kleinstroheim, westlich Keine Verdichtung der Bebauung auf den 2 31 Hartkirchen vorbei an der Ortschaft Stroheim. Generell reich Freiflächen. Hinzenbach strukturierte und funktionelle Kulturlandschaft mit Zusatz Gelbzone Stroheim I: Keine Stroheim Streusiedlungen und Einzelhfen und vglw. hohem Siedlungsverdichtung, Verbesserung der Ver- Prambachkirchen Wald-/Gehlzanteil. netzungssituation ber die strukturärmere Anhhe Querung der L1217 (wirksame Teilbarriere). im Zentrum (Abschirmung). Korrespondierende Abschnitte: EF 01A, EF 03A, EF Zusatz Gelbzone Stroheim II: Keine 04A, EF05 A. Siedlungsverdichtung, insbesondere entlang des Gelbzone Stroheim I: Siedlungsentwicklung, Hinzenbachs. Verbesserung der Vernetzungs- Straßenverkehr situation auf der Freifläche unter Einbeziehung der Gelbzone Stroheim II: Siedlung (am Hinzenbach), Fließgewässer. Straßenverkehr EF 02B Bezirksberspannende Nord-Sd-Verbindung von Freihaltung und Verbesserung der Vernetzungs- (GR, WL) den Aubereichen an der Donau durch die Agrar- funktion im Agrarland. Erhalt der waldreichen 4 31 landschaft des Eferdinger Beckens entlang der Ost- Abschnitte im zentralen Bereich. 49 Alkoven und Sdgrenze des Naturparks Obst-Hgel-Land Zusatz Gelbzone Fraham II: Erhalt der Freifläche Buchkirchen bzw. der Bezirksgrenze mit Wels-Land bis in den zw. Inn und Trattwrth, Verbesserung der Fraham Bezirk Grieskirchen. In Bereichen mit besserer Vernetzungsfunktion. Pupping Waldausstattung gute Durchlässigkeit, im Agrarland Zusatz Gelbzone Buchkirchen III: Keine Scharten reduzierte Funktionalität, die in Kombination mit Ausweitung/Verdichtung der Bebauung, keine Wallern weiteren Streinflssen (Kiesabbau, Siedlungs- Zäunungen. Verbesserung der Vernetzungs- entwicklung) erheblich eingeschränkt wird. Längere funktion. Fließgewässerstrecken als Vernetzungselemente Zusatz Gelbzone Scharten IV: Erhalt von fehlen. Anbindung Naturpark Obst-Hgel-Land. Freiflächen und Verbesserung der Vernetzung.

48 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Querung der B129 (Vollbarriere), L1228 und L531 Zusatz Rotzone Fraham: Keine weitere (wirksame Teilbarrieren) sowie der Eisenbahntrasse Verbauung entlang der B127 bzw. der Bahnlinie. (schwache Teilbarriere). Straßenzäunung nur bei Errichtung einer Korrespondierende Abschnitte: EF 01B, EF 08A, WL Wildtierpassage. Bei Kiesabbau umgehende 01A Rekultivierung offener Abbauflächen und Gelbzone Fraham II: Strukturdefizit Einbringen von Gehlz-Leitstrukturen. Gelbzone Buchkirchen III: Straßenverkehr, Zusatz Rotzone Buchkirchen: Keine Fortfhrung Siedlung der Siedlungsentwicklung vom Randbereich in das Gelbzone Scharten IV: Strukturdefizit Korridorzentrum. Keine Verdichtung oder Rotzone Fraham: Straßenverkehr (in Kombination Ausweitung der Bebauung innerhalb des Korridors, mit Eisenbahn), Strukturdefizit, Kiesabbau insbesondere entlang der L531. Schaffung von Rotzone Buchkirchen: Straßenverkehr, Siedlungs- Strukturen zur Vernetzung und Abschirmung. entwicklung EF 03A Korridor entlang der Leithen von Schaumberg bis Freihaltung. Hintanhalten der Zersiedelung. Keine Kleinstroheim durch abwechslungsreiche Kulturland- Verbauung entlang der L1217; hier ist eine 2 31 Hartkirchen schaft. Naturräumlich gute Vernetzung ber Wälder Verbesserung der Vernetzung zielfhrend. Hinzenbach und Gehlzstrukturen, in Teilbereichen durch Zer- Zusatz Gelbzone Hartkirchen: Keine weiteren Pupping siedelung fragmentiert und funktionell beeinträchtigt. Barrieren im Umfeld der Ruine Schaumburg. Ggf. Stroheim Querung der L1217 (wirksame Teilbarriere). Besucherlenkungsmaßnahmen. Korrespondierende Abschnitte: EF 01A, EF 02A, EF Zusatz Gelbzone Stroheim III: Keine Ausweitung 04A, EF 05A der Baulandflächen, keine zusätzlichen Barrieren. Gelbzone Hartkirchen: Siedlungsentwicklung, Gebäude im schmalen Waldkorridor Gelbzone Stroheim III: Fragmentierung durch Zersiedelung EF 04A Korridorabschnitt von Kleinstroheim zur Hintanhalten der Zersiedlung und Fragmentierung. Gemeindegrenze von St. Marienkirchen a.d.P. Zusatz Gelbzone Prambachkirchen I: Keine 3 31 Hinzenbach (Naturpark Obst-Hgel-Land) durch reich struk- Ausweitung/Verbindung der Siedlungssplitter. Prambachkirchen turierte, jedoch auch zersiedelte und fragmentierte Freihalten entlang der B129 St. Marienkirchen Kulturlandschaft. Zusatz Rotzone Prambachkirchen: Keine Stroheim Querung der B129 (starke Teilbarriere) und L1222 Ausweitung/Verbindung der Siedlungssplitter; (wirksame Teilbarriere) sowie der Eisenbahntrasse insbesondere im Bereich westlich Hundswies ist (schwache Teilbarriere). die rd. 200 m breite Freifläche offen zu halten bzw. Korrespondierende Abschnitte: EF 02A, EF 03A, EF durch gezielte Vernetzung funktionell zu 05A, EF O6A. verbessern. Gelbzone Prambachkirchen I: Siedlungssplitter, Straßenverkehr (in Kombination mit Eisenbahn) Rotzone Prambachkirchen: Siedlungsbarriere, L1221 entlang Korridorrand EF 05A Korridorabschnitt von Kleinstroheim ber den Hintanhalten der Zersiedelung und Fragmen- Kirnberg zur Gemeindegrenze von St. Marienkirchen tierung. 3 31 Hinzenbach a.d.P. (Naturpark Obst-Hgel-Land) durch ab- Zusatz Gelbzone Hinzenbach: Keine Ausweitung Prambachkirchen wechselnd Wald- und Offenlandbereich. Zersiedlung der Siedlungsstrukturen, keine Erhhung der St. Marienkirchen vglw. gering, Zäsur durch hherrangige Straßen in Barrierewirkung der B129 bzw. Bahn. Ver- Stroheim der Agrarlandschaft. besserung der Vernetzungssituation im Wirk- Querung der B129 (starke Teilbarriere) und der bereich der B129. L1222 (wirksame Teilbarriere) sowie der Eisenbahn- Zusatz Gelbzone Prambachkirchen II: Keine trasse (schwache Teilbarriere). Ausweitung der Siedlungsstrukturen (Lcken- Korrespondierende Abschnitte: EF 02A, EF 03A, EF schluss zw. Mitter- und Untergallsbach. Keine 04A, EF 06A Erhhung der Barrierewirkung der L1222. Gelbzone Hinzenbach: Straßenverkehr (in Freihaltung und Verbesserung der Vernetzungs- Kombination mit Eisenbahn), Strukturarmut im situation im Wirkbereich der L1222 unter Ein- Barrierebereich beziehung des Dachsberger Baches. Gelbzone Prambachkirchen II: Straßenverkehr, Strukturarmut im Barrierebereich, Siedlungs- entwicklung EF 06A Korridorverlauf im Grenzbereich der Bezirke Eferding Verbesserung der Längsvernetzung und (GR) und Grieskirchen durch den Naturpark Obst-Hgel- Hintanhalten der Zersiedelung. 3 31 Land. Zersiedelte und hochgradig fragmentierte Zusatz Gelbzone St. Marienkirchen I: Pollham Kulturlandschaft, reich an Landschaftselementen mit Optimierung der Vernetzung im Bereich der L1221- Prambachkirchen teils guter (Quer-) Vernetzungsfunktion. Keine Querung, hier auch keine weiteren Barrieren St. Marienkirchen grßerflächigen Waldbereiche vorhanden. zulassen (so auch an der L1225). Siedlungs- St. Thomas Querung der L1221 (wirksame Teilbarriere) und entwicklung nur ber Verdichtung, keine Aus- L1225 (k.A., wirksam). weitung. Optimierung der Längsvernetzung Korrespondierende Abschnitte: EF 04A, EF 05A, EF (Migrationsrichtung) und Vergrßerung der 07A, GR 09A Waldinseln. Gelbzone St. Marienkirchen I: Zersiedelung,

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Straßenverkehr EF 07A Ost-West-Verbindung zwischen St. Marienkirchen Freihalten. Keine Reduktion der Waldflächen. (GR) a.d.P. und Bad Schallerbach durch hher bewaldete Zusatz Gelbzone St. Marienkirchen II: 4 31 Kulturlandschaft sdlich der Polsenz mit Anbindung Hintanhalten der Zersiedelung bzw. Verdichtung, 49 Bad Schallerbach des Innbachs (Durchquerung des Naturparks Obst- insbesondere im Bereich der Polsenz und bei Pollham Hgel-Land). Der Ostteil mit guter Leitfunktion, im Holzwiesen. Scharten Westteil abwechselnd Offenland und Waldinseln. An Zusatz Gelbzone Scharten II: Keine Erhhung St. Marienkirchen beiden Enden erhhte Barrierewirkung durch der Barrierewirkung durch Verbauung oder Wallern Straßen. funktionell vglb. Maßnahmen. Verbesserung der Querung der L1225 (k.A. wirksam), der B134 Quervernetzung ber die Innbach-Niederung. (Vollbarriere) und der L1218 (schwache Teilbarriere). Errichtung einer Wildtierpassage ber die B134 Korrespondierende Abschnitte: EF 02B, EF 08 A, EF mittelfristig erforderlich. 06A, GR 09A Gelbzone St. Marienkirchen II: Straßenverkehr, Zersiedelung Gelbzone Scharten II: Straßenverkehr EF 08A Kurzer Verbindungskorridor ber den Innbach im Freihalten. Keine Reduktion der Waldflächen. (GR,WL) "Drei-Bezirke-Eck" von Eferding, Grieskirchen und Zusatz Gelbzone Scharten III: Keine Erhhung 4 49 Wels-Land. Relativ gute Landschaftsausstattung, der Barrierewirkung durch weitere Verbauung oder Buchkirchen jedoch Fragmentierung durch Anhäufung von Hfen funktionell vglb. Maßnahmen. Verbesserung der St. Marienkirchen und Straßenverkehr. Durchquerung des Naturparks Quervernetzung ber die Innbach-Niederung. Scharten Obst-Hgel-Land. Wallern Querung der L1218 (schwache Teilbarriere) sowie der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: EF 02B, EF 03B, EF 07A, WL 01A Gelbzone Scharten III: Straßenverkehr, Zer- siedelung, Fragmentierung FR 01A Ost-West-Korridor im Sden des Gemeindegebiets Erhalt. Knftige Verkehrsentwicklung an der B310 von Leopoldschlag (Stocket – Leopoldschläger Berg (bzw. eine mgliche Verlängerung der S10) kann 1 16 Grnbach – Mairspindt) mit hohem Waldanteil und weitest- mittel- bis langfristig die Errichtung einer Leopoldschlag gehend intakter Vernetzungsfunktion. Verbindung Wildtierpassage erforderlich machen. Rainbach/Mkr. grenzbergreifender Lebensräume zur Tsche- Windhaag b.Fr. chischen Republik. European Green Belt. Anbindung an die Maltsch (N2000). Querung der B310 (wirksame Teilbarriere), der L1481 (k.A.; schwach) und der L1485 (schwache Teil- barriere) FR 01B Kurzer Verbindungskorridor zur Vernetzung von Erhalt. Teillebensräumen entlang der Kleinen Gusen im 1 33 Neumarkt/Mkr. Sdosten von Neumarkt/Mkr.. Tief eingeschnittenes Tal mit bewaldeten Flanken und sehr guter Leitfunktion, funktionell nur unwesentlich beein- trächtigt (N2000, NSG). Querung der L1467 (schwache Teilbarriere). FR 02A Kurzer Verbindungskorridor fr staatenbergreifende Erhalt. Habitatvernetzung ber bewaldeten Hhenrcken 1 16 Rainbach/Mkr. zwischen Hainbach und Kettenbach von Eibenstein nach Stierhäuseln. Funktionell intakt. European Green Belt. Korrespondierende Abschnitte: FR 03A, UU 01A FR 02B Kurzer Verbindungskorridor zur Verbesserung der Erhalt. Im Osten (nrdl. Hundsdorf) keine weitere Lebensraumeignung vom Netzberg zur Gutten- Siedlungsentwicklung entlang der Straße. Offen- 2 33 Gutau brunner Leiten. Verbindung der Waldbereiche entlang haltung fr Funktionalität erforderlich. 34 der Feldaist mit jenen an der Waldaist (N2000). Querung der Kuppenlage ber mit Gehlzstrukturen verbundene Waldinseln, vereinzelt Bauernhfe. Verbindung weitestgehend intakt. Querung der L1472 (wirksame Teilbarriere). FR 03A Langer Ost-West-Korridor mit hchster Bedeutung fr Erhalt. Knftige Verkehrsentwicklung an der B310 die Lebensraumvernetzung im nrdlichen Mhlviertel. (bzw. eine mgliche Verlängerung der S10) kann 2 16 Grnbach Gute Leitfunktion durch hohen Waldanteil. Leichte mittel- bis langfristig die Errichtung einer Rainbach/Mkr. Funktionsdefizite im Osten sdlich von Windhaag Wildtierpassage erforderlich machen. Keine Windhaag b.Fr. b.Fr.. weiteren Verbauungen entlang der L1480. Querung der B310 (wirksame Teilbarriere), der L1484 Zusatz Gelbzone Windhaag: Keine Ausweitung (schwache Teilbarriere) und der L1480 (k.a., der Betriebsflächen. Abschirmung und Verbes- schwach) sowie der Eisenbahntrasse (schwache serung der Vernetzung ber Gehlzstrukturen.

50 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: FR 02A, UU 01A Gelbzone Windhaag: Betriebsflächen, Siedlungs- entwicklung FR 03B Kurzer Verbindungskorridor mit hoher funktioneller Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung Bedeutung fr die Vernetzung von Teillebensräumen von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 33 Hagenberg/Mkr. im zentralen Mhlviertel (Gusental; N2000, NSG). Barrierewirkung. Neumarkt/Mkr. Wenig bis nicht zersiedelt, jedoch ber weite Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber den Unterweitersdorf Bereiche außergewhnlich strukturarme Landschaft gesamten Abschnitt FR03B. und mit aktuell massiver Barrierewirkung durch Zusatz Rotzone Unterweitersdorf: Freihaltung hochrangige Straßen. vor Verbauung. Maßnahmen zur Verbesserung der Querung der B310 (Vollbarriere) und L580 (wirksame Lebensraumvernetzung (lineare Gehlzstrukturen) Teilbarriere). Anzumerken ist, dass mit einer dringend notwendig. deutlichen Reduktion der Barrierewirkung ab Wichtiger Hinweis: Verkehrsfreigabe der S10 (Tunnel) zu rechnen ist. Mit Verkehrsfreigabe der S 10 im Rotzone Unterweitersdorf: Strukturdefizit, Straßen- gegenständlichen Abschnitt kann eine Aufwertung verkehr der Barrierewirkung zu Stufe 4 erfolgen. FR 04A Bedeutender Korridor zur Vernetzung von Erhalt. (PE) migrationswirksamen Teillebensräumen, teilweise Zusatz Gelbzone Tragwein: Keine Ausweitung 2 34 N2000. Waldreicher Landschaftssauschnitt sdstlich der Siedlungsentwicklung, keine Zusammen- Allerheiligen/Mkr. von Tragwein im Einzugsgebiet zw. dem Kettenbach schlsse von Siedlungssplittern. Insbesondere Tragwein und der Aist. Über weite Strecken gute bis sehr gute Freihaltung entlang der Straßen, vor allem im Funktionalität, Einschränkungen insbesondere im Bereich der Querungsmglichkeit unter der B124- Umfeld der Straßenquerungen. Fragmentierung Brcke. durch Zersiedelung lokal unterschiedlich. Zusatz Gelbzone Allerheiligen: Keine Querung der B124 (starke Teilbarriere), L1457, Ausweitung und Verdichtung der Siedlungs- L1456 (wirksame Teilbarrieren) und L1415 bereiche nrdlich von Kriechbaum bzw. sdlich (schwache Teilbarriere) von Fraundorf, insbesondere entlang der Gelbzone Tragwein: Straßenverkehr Gemeindestraße ist Freihaltung der Durch- Gelbzone Allerheiligen: Straßenverkehr, Siedlung lässigkeit erforderlich; Verbesserung der Leit- funktion bzw. Abschirmung sinnvoll. FR 04B Kurzer Verbindungskorridor mit hoher funktioneller Erhhung des Gehlz- bzw. Waldanteils durch Bedeutung fr die Vernetzung von Teillebensräumen Bestandsstärkung. 3 33 Hagenberg/Mkr. im zentralen Mhlviertel. Anbindung N2000. Über Zusatz Gelbzone Pregarten: Freihaltung des Pregarten weite Bereiche noch mit aufrechter Leitfunktion bzw. Straßen- und Schienenumfelds vor weiterer Ver- Funktionalität. Einschränkungen im Westen im bauung, keine Erhhung der Barrierewirkung. Wirkraum der Straße mit hherer Besiedlungsdichte. Stärkung vorhandener Strukturen. Querung der L1472 (wirksame Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere) Gelbzone Pregarten: Straßenverkehr, Eisenbahn, Siedlung GM 01A Korridoranbindung an potentiellen Lebensraum Freihaltung. (KI) (Waldinsel) mit hoher Waldausstattung im Vor- Zusatz Rotzone Vorchdorf I: Keine Ausweitung 4 67 alpenbereich zwischen Laudach und Alm. der Siedlungsentwicklung (insbesondere Barriere- Pettenbach Fragmentierung durch Siedlungsentwicklung (Hum- bildung durch Zusammenschluss), Verdichtung im Vorchdorf melbrunn, Adlhaming, Fischbckau, Rittmhle) und Bestand grundsätzlich mglich. Verbesserung der Straßen reduziert die Funktionalität erheblich, der Leitfunktion durch Strukturerhhung zw. den Korridor bildet jedoch in diesem Bereich die letzte kleineren Waldinsel. Keine Reduktion des Mglichkeit zur Sicherstellung der berregionalen Waldanteils. Optimierung der Querungsmg- Vernetzung. Der Theuerwanger Forst erfllt wichtige lichkeiten ber Straßen. Nachrstung Wild- Trittsteinfunktion. querungshilfe (Grnbrcke) ber A1 zw. km 204,7 Querung der A1 (Vollbarriere; aktuell stark und 205,0 mittelfristig erforderlich. eingeschränkte Querungsmglichkeit unter der Zusatz Rotzone Vorchdorf II: Keine Almbrcke (km 205,58) bzw. bei einem Siedlungsausweitung. Freihaltung der noch ver- Gterwegdurchlass (km 205,08)), der L1242 und bliebenen Baulcken, vor allem westlich und L536 (wirksame Teilbarrieren). stlich Rittmhle. Verbesserung der Leitfunktion Korrespondierende Abschnitte: WL 09A, WL 11A und Abschirmung des Siedlungsraums durch Rotzone Vorchdorf I: Autobahn, Straßenverkehr, dichte Gehlzpflanzungen und Strukturerhhung. Siedlungen Keine Reduktion des Waldanteils. Rotzone Vorchdorf II: Zersiedelung, Strukturdefizit GM 02A Bedeutender Zubringer zur Querungsmglichkeit an Freihaltung. Erhalt/Erhhung Waldanteil. (VB) der A1 ber einen Waldkorridor (Haselholz) stlich Zusatz Gelbzone Ohlsdorf: Einbringen von 4 48 der Autobahn. Alternative Querungsmglichkeit der Leitstrukturen und Deckungsmglichkeiten zur 66 Desselbrunn A1 bei der Traun verliert durch Baulandwidmung die Erhhung der Auffindbarkeit der A1-Querungs- Ohlsdorf primär berregionale Funktionalität (zumindest eine stelle. Keine Verbauung. Pinsdorf lokale Anbindung bzw. Vernetzung unter anderem in Zusatz Rotzone Ohlsdorf: Absolut keine Hinblick auf N2000 aber weiterhin notwendig). Über Siedlungsausweitung und –verdichtung im Tal-

51 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K weite Strecken gute Leitfunktion gegeben, trotz boden der Aurach. Einbringen wirksamer Leit- intensiver Agrarnutzung außerhalb der Waldflächen. strukturen quer zum Talboden in Migrations- Funktionsdefizite im Sdteil mangels Vernetzung richtung zw. Reinzlau und Tiefenweg. sowie wegen Straßen- & Siedlungsbarrieren. Querung der A1 (Vollbarriere), der L1263 (wirksame Wichtiger Winweis: Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (schwache Sollte dieser Abschnitt seine Funktionalität Teilbarriere). einbßen (s. Rotzone Ohlsdorf), muss als Korrespondierende Abschnitte: VB 08A, VB 09A, VB Kompensation die Errichtung einer Grnbrcke 10A, VB 11A ber die A1 erfolgen. Zusätzlich wären funktionelle Gelbzone Ohlsdorf: Strukturdefizit Maßnahmen in den Abschnitten VB 08A und VB Rotzone Ohlsdorf: Autobahn, Straßenverkehr (in 10A umzusetzen. Kombination mit Eisenbahn), Siedlung, Strukturdefizit GM 03A Kurzer, bezirksbergreifender Verbindungskorridor Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber den (KI) ber die Alm zur Vernetzung von (Teil-) gesamten Abschnitt GM 03A. 3 67 Lebensräumen; reduzierte Funktionalität, aber sehr Zusatz Rotzone Scharnstein: Freihaltung. Pettenbach gute Hinterlandanbindung. Verbesserung der Vernetzungsfunktionalität durch Scharnstein Querung der B120 (starke Teilbarriere) und der Einbringen von Leit- und Abschirmungsstrukturen. Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere) Stärkung vorhandener Leitstrukturen (z.B. Rotzone Scharnstein: Eisenbahn, Gewässer und rechtsufriger Almzubringer im Westen). Keine Straßenverkehr (in Kombination), Kiesabbau, weiteren Strungen zur Erhhung der Barriere- Siedlungen wirkung, kein Zusammenschluss von Siedlungs- splittern. Keine Bebauungsverdichtung und - ausweitung insbesondere entlang der Alm, dem Steinbach, der Bahn und der B120. Minimierung offener Kiesabbauflächen und umgehende Re- kultivierung (Aufforstung). GM 04A Kurzer Verbindungskorridor ber den Halsgraben und Freihaltung, insbesondere der Flächen nrdlich weiter am Trambachoberlauf zur Vernetzung von und sdlich der B120. Erhalt des Waldbestands. 3 67 St. Konrad (Teil-) Lebensräumen. Landschaftlich gute Ver- Erhhung Waldanteil sinnvoll. Keine Ausweitung Scharnstein netzung ber Gehlzstrukturen. Ausweitung der der Siedlungen, Verdichtung in Teilbereichen Zersiedelung knnte mittelfristig Funktionalitäts- denkbar. einbußen bewirken. Querung der B120 (starke Teilbarriere). GR 01A Korridoranbindung ber Hochstrass an den Sauwald Freihaltung und Erhalt der Waldausstattung. (SD) entlang der Bezirksgrenze Grieskirchen/Schärding. 1 30 Aufgrund des hohen Waldanteils hohe Funktionalität Enzenkirchen mit nur unwesentlichen Beeinträchtigungen. Natternbach Querung der L1136 (schwache Teilbarriere). St. Willibald Korrespondierende Abschnitte: GR 01B, SD 01A Steegen GR 01B Wesentlicher regionaler Verbindungskorridor mit Freihaltung und Erhalt der Waldaustattung. (SD) berregionaler Bedeutung. West-Ost-Vernetzung Strukturverbesserung in den Agrarflächen. 2 30 ber Waldinseln in der Agrarlandschaft zwischen Zusatz Gelbzone Natternbach: Verbesserung der Eschenau/Hkr. Hochstrass und der Leithen. Funktionalität weitest- Vernetzung durch lineare Strukturelemente. Keine Natternbach gehend gegeben, kaum Barrierewirkung durch Verdichtung der Bebauung, bestehende Neukirchen a.W. Siedlungen, aber relativ hohe Straßendichte. Freiflächen unbedingt offen halten. Renaturierung Peuerbach Querung der L1136, L1210, L517 (k.A., schwach) des Natternbachs. St. Willibald und L1209 (k.A., wirksam). Steegen Korrespondierende Abschnitte: GR 01A, GR 02A, GR 03A, SD 01A Gelbzone Natternbach: Straßenverkehr, Struktur- defizit, Siedlung GR 02A Bezirksbergreifender Korridorabschnitt hchster Freihaltung und Erhalt der Waldausstattung. (SD) Bedeutung von der Donau ber das Tal des Kleinen Zusatz Gelbzone St. gidi: Keine weiteren 2 30 Ksselbachs durch stärker bewaldete Landschafts- Verbauungen/Barrieren entlang des Ksselbachs Engelhartszell bereiche bis zur Leithen in der Gemeinde Peuerbach. und der Landesstraße zwischen Breitenau und Eschenau/Hkr. Durchgängigkeit weitestgehend gegeben, lokal Ein- Sittling. Neukirchen a.W. schränkungen durch Siedlungen. Anbindung N2000 Zusatz Gelbzone Eschenau: Flächenfreihaltung Peuerbach und NSG. zwischen Mitter- und Unteraubach. Optische St. Ägidi Querung der L1175 (schwache Teilbarriere), L1176 Abschirmung der Siedlungsbereiche. Verbes- Waldkirchen/W. (wirksame Teilbarriere), L1209 & L1210 (k.A., serung der Vernetzung/Deckung durch lineare schwach). Strukturelemente. Korrespondierende Abschnitte: GR 01B, GR 01A Gelbzone St. gidi: Straßenverkehr, Siedlung Gelbzone Eschenau: Siedlung GR 02B Kurzer Verbindungskorridor durch Agrarlandschaft Die Gelbzone erstreckt sich aktuell ber den entlang des Eibachs. Ufergehlz als zumeist schmale gesamten Abschnitt GR 02B. 3 30

52 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Bruck-Waasen Leitstruktur geeignet, lokal Beeinträchtigungen durch Zusatz Gelbzone Bruck-Waasen: Freihaltung. Kallham Siedlungsentwicklung. Verbesserung der Leitfunktion durch Stärkung des Michaelnbach Querung der L1200 (wirksame Teilbarriere) und der Ufergehlzes entlang des Eibachs, insbesondere Ptting Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). im Mndungsbereich zur Drren Aschach. Korrespondierende Abschnitte: SD 01A, GR 03A, GR Baulandlcken offen halten, keine Siedlungs- 04A, GR 05A barrieren schaffen, da funktionell "schwacher" Gelbzone Bruck-Waasen: Straßenverkehr, Korridor. Siedlungsentwicklung GR 03A Langer Korridorabschnitt stlich von Peuerbach Freihaltung und Erhalt/Verbesserung der zwischen der Leithen und Ptting. Strukturreicher Waldausstattung. 4 30 Bruck-Waasen Nordabschnitt mit noch guter Waldausstattung aber Zusatz Rotzone Bruck-Waasen: Flächen- Eschenau/Hkr. erheblicher Zersiedlung, weiter sdlich zunehmend freihaltung, keine Ausweitung der Siedlungen, Heiligenberg Beeinträchtigungen der Funktionalität durch geringe keine Schaffung von Siedlungsbarrieren Michaelnbach Waldausstattung, Zersiedlung und Fragmentierung (insbesondere im Bereich Ober- und Nieder- Neukirchen a.W. durch Verkehrsinfrastruktur. Defizite in der Natur- spaching bis Seiblberg), Verbesserung der Peuerbach raumausstattung. Randliche Anbindung an das NSG Vernetzung/Deckung durch lineare und flächige Waizenkirchen Koaserin. Strukturelemente in der Agrarlandschaft unter Querung der B129 (wirksame Teilbarriere), L1210 Einbeziehung der Fließgewässer (Renaturierung (k.A., schwach) und der Eisenbahntrasse (2 x Faule & Drre Aschach), bei Kiesabbau schwache Teilbarriere). umgehende Rekultivierung offener Abbauflächen Korrespondierende Abschnitte: GR 01B, GR 02A, GR und Einbringen von Gehlz-Leitstrukturen. 02B, GR 05A Zusatz Gelbzone Peuerbach: Hintanhaltung der Rotzone Bruck-Waasen: Siedlungen, Eisenbahn, Zersiedlung zum Schutz vor Baulandbarrieren Kiesabbau, allg. Fragmentierung Zusatz Gelbzone Waizenkirchen: Freihaltung des Gelbzone Peuerbach: Siedlungsentwicklung, Korridors zwischen Buch und Unterheuberg, Straßenverkehr Abschirmung der Siedlungen Gelbzone Waizenkirchen: Straßenverkehr, Siedlung Zusatz Gelbzone Michaelnbach: Beseitigung Gelbzone Michaelnbach: Strukturdefizit, Siedlung Strukturdefizit durch Verbesserung der Naturraumausstattung (insbesondere lineare Strukturelemente) unter Einbeziehung der Drren Aschach (Renaturierung) GR 03B Kurzer, aber bedeutender Verbindungskorridor von Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung Weidenau nach Roith mit eingeschränkter von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 48 Hofkirchen a.d.T. Funktionalität. Beeinträchtigungen im Ostteil durch Barrierewirkung. Freihaltung und Erhalt bzw. St. Georgen/Gr. Strukturdefizit, Straßenbarriere und insbesondere Verbesserung des Naturrauminventars. Taufkirchen a.d.T. Ausweitung von Betriebsflächen; im Westteil bessere Zusatz Rotzone St. Georgen I: Freihaltung des Naturraumausstattung (Kulturlandschaft in ehe- Korridors stlich der B137, keine Ausweitung von maligem Feuchtgebiet). Betriebsflächen in den Korridor, Verbesserung der Querung der B137 (Vollbarriere) und der Eisen- Naturraumausstattung. Errichtung einer Wildtier- bahntrasse (starke Teilbarriere). passage zur Querung der B137 wird mittelfristig Korrespondierende Abschnitte: GR 10A, GR 11A, GR notwendig. 12A, GR 19A Rotzone St. Georgen I: Strukturdefizit, Straßen- verkehr, Eisenbahn, Betriebsbaugebiete GR 04A Korridorverlauf westlich der Ortschaft Ptting von Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber nahezu den Obereibach nach Frstling durch ber weite Bereiche gesamten Abschnitt GR 04A. 4 30 Kallham ausgeräumte Agrarlandschaft. Fragmentierung durch Zusatz Rotzone Taufkirchen I: Freihaltung und Ptting Straßen und Bauland, erhebliche Funktionalitäts- Verbesserung der Leitfunktion durch lineare und Taufkirchen a.d.T. defizite und weitere Gefährdung (Straßenbau). flächige Gehlzpflanzungen unter Einbeziehung Tollet Querung der L1200, L1198 (wirksame Teilbarrieren) der Fließgewässer (Drre Aschach und Zubringer). und der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). Erhhung des Waldanteils dringend erforderlich. Korrespondierende Abschnitte: SD 01A, GR 02B, GR Freihaltung des Raums zw. Wildldorf und 05A, GR 07A, GR 08A Oberaschach vordringlich, hier keine zusätzlichen Rotzone Taufkirchen I: Strukturdefizit, Straßen- Barrieren schaffen. verkehr, Siedlungsentwicklung, Straßenplanungen GR 05A Korridorverlauf stlich der Ortschaft Ptting von Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber nahezu den Untereibach nach Frstling durch Agrarlandschaft. gesamten Abschnitt GR 05A. 4 30 Bruck-Waasen Strukturdefizit durch mangelhafte Naturraumaus- Zusatz Rotzone Ptting: Freihaltung und Michaelnbach stattung, kaum Deckungsmglichkeiten, geringer Verbesserung der Leitfunktion durch lineare und Ptting Waldanteil. Zersiedelung. flächige Gehlzpflanzungen. Schaffung von Taufkirchen a.d.T. Querung der L1201 (wirksame Teilbarriere) Deckungsmglichkeiten und Abschirmung von Tollet Korrespondierende Abschnitte: GR 02B, GR 03A, GR Siedlungsräumen. Erhhung des Waldanteils 04A, GR 07A, GR 08A dringend erforderlich. Keine Siedlungsaus- Rotzone Ptting: Strukturdefizit, Siedlungsent- weitungen, die Barrieren verursachen, insbe- wicklung sondere entlang der L1201 und im Bereich von Moos, Obernfrth und Frstling.

53 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K GR 06A Sehr langer und bedeutender Korridorabschnitt von Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung (RI) Taufkirchen/Trattnach zur Bezirksgrenze von Ried von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 30 mit Habitatanbindung an den Hausruck und den Barrierewirkung. Freihaltung und Erhalt-/Erhhung 48 Geiersberg Kobernaußerwald. Funktionalität vielgestaltig, des Waldanteils. Haag a.H. streckenweise gute Vernetzungssituation in Land- Zusatz Rotzone Pram: Errichtung einer Kategorie- Hofkirchen a.d.T. schaften mit hohem Wald- oder Gewässeranteil, aber A-Wildtierpassage zur Querung der Innkreis- Pram auch nur eingeschränkt funktionsfähige Passagen bis autobahn zw. km 43,90 und 44,15. Zwischen- Rottenbach hin zur Vollbarriere Innkreisautobahn. zeitlich Optimierung des bestehenden Durchlasses Taufkirchen a.d.T. Querung der A8 (Vollbarriere), B141 (starke (Erhhung der Auffindbarkeit durch Leitstrukturen, Wendling Teilbarriere), L1077 (wirksame Teilbarriere), L1073 Adaptierung des Durchlassbauwerks). Freihaltung (schwache Teilbarriere), L1184 & L1124 (k.A., des Autobahnumlands (= Rotzone), keine weiteren schwach). Barrieren, keine Ausweitung der Korrespondierende Abschnitte: GR 07A, GR 10A Siedlungsbereiche. Erhhung des Waldanteils. Rotzone Pram: Autobahn, Siedlungsentwicklung Zusatz Rotzone Haag: Keine Siedlungs- Rotzone Haag: Straßenverkehr, Siedlung ausweitungen im Bereich Hinteregg, Leiten und Gelbzone Taufkirchen I: Siedlung, Siedlungsent- Eidenedt. Abschirmung der Siedlungen, wicklung Entwicklung wirksamer Vernetzungsstrukturen. Gelbzone Hofkirchen I: Siedlung, Siedlungsent- Errichtung einer Wildtierpassage ber B141 wicklung mittelfristig erforderlich. Gelbzone Rottenbach: Siedlung, Siedlungsent- Zusatz Gelbzone Taufkirchen I: Keine wicklung Ausweitung der Siedlungszone im Bereich Brandstetten. Abschirmung des Siedlungsraums und Verbesserung der Leitfunktion (unter Einbeziehung des Damberger Baches) Zusatz Gelbzone Hofkirchen I: Flächen- freihaltung zw. Still und Hof sowie Holzhäuseln und Wendling. Abschirmung des Siedlungsraums, Vernetzung der Waldinseln. Zusatz Gelbzone Rottenbach: Erhalt der hochwertigen Fluss- bzw. Bachlandschaft samt Uferbegleitgehlzen (Stillbach samt Zubringer), keine weitere Siedlungsentwicklung in Richtung Korridorachse, Abschirmung und Sicherung eines mind. 300 m breiten Kernbereichs. GR 07A Korridorabschnitt, der zwei Waldinseln zwischen Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung Frstling und Taufkirchen/Trattnach verbindet. von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 30 Ptting Dazwischen erhebliche Funktionalitätsbeeinträch- Barrierewirkung. Taufkirchen a.d.T. tigung durch verkehrliche Landschaftszäsur und Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber nahezu den Tollet Strukturdefizit. gesamten Abschnitt GR 07A. Querung der B137 (Vollbarriere) und der Bahnstrecke Zusatz Rotzone Taufkirchen II: Keine (starke Teilbarriere). Ausweitung der Siedlungsbereiche entlang der Korrespondierende Abschnitte: GR 04A, GR 05A, GR Landesstraße und Bahn und insbesondere zw. 06A, GR 08A, GR 10A Hofmanning, Raggering und Vatersam. Ab- Rotzone Taufkirchen II: Straßenverkehr (in schirmung der Siedlungen. Westlich der B137 sind Kombination mit Eisenbahn), Strukturdefizit, Leitstrukturen zum Wald aufgrund eingeschränkter Siedlung, Siedlungsentwicklung Sichtbeziehungen unbedingt erforderlich. Errichtung einer Wildtierpassage ber B137 (und Eisenbahntrasse) mittelfristig erforderlich.

GR 08A Kurzer Verbindungskorridor von zwei Waldinseln Die Gelbzone erstreckt sich aktuell ber nahezu zwischen Frstling und Tollet durch strukturarme den gesamten Abschnitt GR 08A. 3 30 Ptting Agrarlandschaft. Zusatz Gelbzone Tollet I: Freihaltung und Taufkirchen a.d.T. Korrespondierende Abschnitte: GR 04A, GR 05A, GR Verbesserung der Naturraumausstattung durch Tollet 07A, GR 09A, GR 11A Etablierung von flächigen Vernetzungselementen Gelbzone Tollet I: Strukturdefizit und linearen Leitstrukturen zw. Schrtten und Stadlberg. GR 09A Wichtiger großräumiger Verbindungskorridor von Freihaltung und Erhalt des Waldanteils. (EF) Tollet ber den Pollhamer Wald und den Zusatz Gelbzone Tollet II: Flächenfreihaltung zw. 3 30 Schmiedgraben weiter entlang des Kaltenbachs bis Winkeln und Oberwdling, keine weiteren 31 Michaelnbach zur Bezirksgrenze von Eferding. Im zentralen Bereich Verbauungen entlang der Landesstraße. Pollham hohe Funktionalität, am West- und Ostende Defizite Abschirmung der Siedlungsbereiche und Eta- St. Marienkirchen/P in der Naturraumausstattung und/oder Land- blierung von Leitstrukturen (Heckenpflanzungen) St. Thomas schaftszäsuren. Verbindung zum Naturpark Obst- Zusatz Gelbzone Pollham: Freihaltung des Tollet Hgel-Land. Straßenumfelds, keine Siedlungsvorrckung aus Querung der L525 (wirksame Teilbarriere), L1225 nrdlicher Richtung (Kaltenbach, Karling). Erhalt (k.A., wirksam) und L1223 (schwache Teilbarriere). und Aufwertung der bäuerlichen Kulturlandschaft, Korrespondierende Abschnitte: GR 08A, GR 11A, EF Stärkung des Ufergehlzes entlang des

54 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K 06A, EF 07A Kaltenbachs als Vernetzungselement. Gelbzone Tollet II: Straßenverkehr, Strukturdefizit, Siedlung, Siedlungsentwicklung Gelbzone Pollham: Straßenverkehr, Siedlungs- entwicklung, Fragmentierung GR 10A Korridorabschnitt westlich von Taufkirchen a.d. Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber nahezu den Trattnach zwischen Eichberg und Roith. Im Norden gesamten Abschnitt GR 10A. 4 30 Hofkirchen a.d.T. hoher Waldanteil, Richtung Sden Kulturlandschaft Zusatz Rotzone Taufkirchen III: Freihaltung der 48 Taufkirchen a.d.T. mit relativ guter Naturraumausstattung, aber auch Flächen zw. Adrischendorf und Taufkirchen a.d. starker Fragmentierung (Zersiedlung, Straßen) Trattnach sowie entlang der Landesstraßen. Querung der L1187 (k.A., schwach) und L518 Siedlungszusammenschluss (entspräche einer (wirksame Teilbarriere). Vollbarriere) verhindern. Nutzung der Fließ- Korrespondierende Abschnitte: GR 06A, GR 07A, GR gewässer als Leitelemente, im Sden 03B, GR 19A Verbesserung der Naturraumausstattung in der Rotzone Taufkirchen III: Siedlung, Siedlungs- Agrarlandschaft. entwicklung, Straßenverkehr GR 11A Kurzer Korridorabschnitt durch stärker besiedelten Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber nahezu den Raum bei Niedertrattnach. Gefährdung insbesondere gesamten Abschnitt GR 11A. 4 30 St. Georgen/Gr. durch weitere Zersiedelung bzw. Lckenschlsse. Zusatz Rotzone Tollet: Unbedingte Freihaltung 48 Taufkirchen a.d.T. Aktuell mehrfach beeinträchtigt durch direkte und der Flächen zwischen Tolleterau und Nieder- Tollet indirekte Strungen. Flaschenhals/Engstelle. trattnach und entlang der Landesstraßen. Keine Querung der L518, L 528 (k.A., schwach) und der Bauland-Lckenschlsse zulassen. Abschirmung Eisenbahntrasse (starke Teilbarriere). und Sicherung einer frei durchgängigen Kernzone Korrespondierende Abschnitte: GR 03B, GR 08A, GR sowie Aufwertung der Funktionalität durch 09A, GR 12A Verbesserung der Leitfunktion. Rotzone Tollet: Zersiedelung, Siedlungsentwicklung, Straßenverkehr (in Kombination mit Eisenbahn), Strukturdefizit GR 12A Korridorabschnitt von Niedertrattnach ber Nieder- Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung weng nach Obersteinbach. Massive Beeinträchtigung von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 48 Grieskirchen durch Straßenzäsur, zusätzliche Gefährdung durch Barrierewirkung. St. Georgen/Gr. Baulandentwicklung. Deckungsarme Agrarlandschaft. Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber nahezu den Taufkirchen a.d.T. Querung der B137 (Vollbarriere) und der Bahnstrecke gesamten Abschnitt GR 12A. (starke Teilbarriere) Zusatz Rotzone St. Georgen II: Unbedingte Korrespondierende Abschnitte: GR 03B, GR 11A, GR Freihaltung des Korridors, Abschirmung einer 13A, GR 14A maximal breiten, frei durchgängigen Kernzone und Rotzone St. Georgen II: Straßenverkehr, Siedlungs- Aufwertung durch Leitelemente. Frderung des entwicklung Grubinger Baches als Leitstruktur. Keine Siedlungsentwicklung von Niederweng Richtung Osten zulassen, ebenso nicht nrdlich der B137 im Anschluss an das Betriebsbaugebiet (Siedlungs- zusammenschluss = Vollbarriere). Errichtung einer Wildtierpassage zur Querung der B137 wird mittelfristig notwendig. GR 13A Weitgehend durchlässiger Korridor von Ober- Freihaltung und Erhalt/Erhhung des Waldanteils. steinbach nach Schwalbleck. Nrdlich von St. Zusatz Gelbzone St. Georgen I: Herstellung 3 48 Aistersheim Georgen ausgeräumte Agrarlandschaft, sdlich eines Biotopverbunds zwischen Grubinger Bach Grieskirchen hhere Waldausstattung entlang des Steinbachs mit und Steinbach zur Vernetzung von Waldbereichen Hofkirchen a.d.T. guter Leitfunktion. durch lineare Strukturelemente (Hecken) und St. Georgen/Gr. Querung der L1192 (schwache Teilbarriere) & L1193 flächige Trittsteinbiotope (Feldgehlze). (k.A., schwach). Korrespondierende Abschnitte: GR 12A, GR 14A, GR 15A, GR 19A Gelbzone St. Georgen I: Strukturdefizit GR 14A Funktioneller Korridor stlich von St. Georgen ber Die Gelbzone erstreckt sich aktuell ber nahezu Schwabegg, Vierhausen und Vornbuch entlang eines den gesamten Abschnitt GR 14A. 3 48 Aistersheim rechtsufrigen Zubringers zum Steinbach nach Zusatz Gelbzone St. Georgen II: Herstellung Grieskirchen Schwalbleck. Im Norden strukturarme Agrarland- eines Biotopverbunds zwischen Grubinger Bach Meggenhofen schaft, sdlich anfolgend langgestreckte Wald- und Steinbach zur Vernetzung von Waldbereichen St. Georgen/Gr. bereiche mit guter Leitfunktion entlang der Korridor- durch lineare Strukturelemente (Hecken) und Gallspach ränder. flächige Trittsteinbiotope (Feldgehlze). Beschrän- Querung der L1192 (wirksame Teilbarriere). kung der Siedlungsentwicklung entlang der Korrespondierende Abschnitte: GR 12A, GR 13A, GR zentralen Korridorachse, Erhalt und Ausweitung 15A, GR 16A der randlichen Waldbestände. Waldvernetzung auf Gelbzone St. Georgen II: Strukturdefizit, Freiflächen zw. Vierhausen und Vornbuch bzw. Siedlungsentwicklung Vornbuch und Roitham empfohlen.

55 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K GR 15A Kurzer Korridorabschnitt und Kreuzungspunkt mit Erhalt. hoher Waldausstattung. Frei durchgängig. 1 48 Aistersheim Korrespondierende Abschnitte: GR 13A, GR 14A, GR Hofkirchen a.d.T. 16A, GR 19A Meggenhofen St. Georgen/Gr. GR 16A Korridor von Schwalbleck ber Grub nach Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung Oberetnisch. Nordteil im Wald, im Sdteil von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 48 Aistersheim Straßenzäsuren, insbesondere die Innkreisautobahn. Barrierewirkung. Erhalt und Freihaltung. Meggenhofen Fragmentierung durch Siedlungen aktuell gering. Zusatz Rotzone Aistersheim I: Nachrstung St. Georgen/Gr. Beiderseits der Autobahn noch gute Hinterland- Wildquerungshilfe (Grnbrcke) ber A8 zw. km anbindung gegeben bzw. Entwicklungspotential 32,2 und 32,3 dringend erforderlich. Entwicklung vorhanden. von Leitstrukturen zur Erhhung der Auftreff- Querung der A8 (Vollbarriere), B135 (wirksame wahrscheinlichkeit. Keine Reduktion des Wald- Teilbarriere) & L519 (k.A., wirksam). anteils. Keine weitere Siedlungsentwicklung im Korrespondierende Abschnitte: GR 14A, GR 15A, GR Bereich Grub sowie Ober- und Niederetnisch. 17A, GR 18A Abschirmung der Siedlungsbereiche. Rotzone Aistersheim I: Straßenverkehr (Autobahn) (s.a. Abschnitt GR 17A, Rotzone Aistersheim II und Abschnitt GR 18A, Rotzone Meggenhofen)

GR 17A Sehr langer und bedeutender Korridorabschnitt von Freihaltung und Erhalt Waldanteil. Meggenhofen zur Bezirksgrenze von Vcklabruck mit Zusatz Rotzone Aistersheim II: Entwicklung von 4 48 Aistersheim Habitatanbindung an den Hausruck und den Leitstrukturen sdlich der Autobahn zur Erhhung Gaspoltshofen Kobernaußerwald. der Auffindbarkeit der knftigen Querungsstelle Geboltskirchen Querung der A8 (Vollbarriere), L520 (wirksame ber die A8. Abschirmung Autobahn, B135 und Meggenhofen Teilbarriere), L1180 (k.A., wirksam), L1186 (k.A., Siedlungen durch dichte Bepflanzungen. Erhhung Weibern schwach) und der Eisenbahntrasse (keine Barriere, Waldanteil. da Betrieb eingestellt). Im Osten B135 parallel zum (s.a. Abschnitt GR 16A, Rotzone Aistersheim I und Korridorrand. Abschnitt GR 18A, Rotzone Meggenhofen) Korrespondierende Abschnitte: GR 16A, GR 18A Zusatz Gelbzone Gaspoltshofen: Keine Rotzone Aistersheim II: Autobahnumfeld, Siedlungsentwicklung in Richtung Korridorachse. Querungsbereich Stärkung der Leitfunktion des Aubachs durch Gelbzone Gaspoltshofen: Siedlungsentwicklung weitere Gehlzpflanzungen, Abschirmung der Gelbzone Weibern: Straßenverkehr, Fragmen- Siedlungsbereiche tierung, Strukturdefizit Zusatz Gelbzone Weibern: Keine Ausweitung der Siedlungen quer zum Korridorverlauf, Bauland- barrieren verhindern, insbesondere im Bereich Holzing, Grndling und Eitzenberg. Schaffung von Leit- und Deckungsstrukturen in den Agrar- bereichen unter Ausnutzung des noch vorhandenen Naturraumpotentials dringend not- wendig. GR 18A Wichtiger großräumiger West-Ost-Verbindungs- Freihaltung und Erhalt/Erhhung des Waldanteils. (WL) korridor durch das Gemeindegebiet von Meggen- Zusatz Rotzone Meggenhofen: Entwicklung von 3 48 hofen bis Offenhausen im Bezirk Wels-Land. Über Leitstrukturen sdlich der Autobahn zur Erhhung 49 Aistersheim weite Bereiche gute Funktionalität durch ausreichend der Auffindbarkeit der knftigen Querungsstelle Gaspoltshofen Bewaldung. In den Offenlandbereichen Struktur- ber die A8. Keine weiteren Barrieren (Verbau- Kematen defizite. Gefährdung insbesondere durch Zer- ungen) im Bereich Ober- & Niederetnisch. Meggenhofen siedelung. Mit Ausnahme des westlichen Korridor- Abschirmung Autobahn und Siedlungen. Erhhung Offenhausen endes kaum wirksame Landschaftszäsuren Waldanteil. Querung der A8 (Vollbarriere), B135 (wirksame (s.a. Abschnitt GR 16A, Rotzone Aistersheim I und Teilbarriere) & L1188 (schwache Teilbarriere). Abschnitt GR 17A, Rotzone Aistersheim II) Korrespondierende Abschnitte: GR 16A, GR 17A, WL Zusatz Gelbzone Meggenhofen: Kein 03A, WL 04A Zusammenschluss von Siedlungssplittern (= Rotzone Meggenhofen: Straßenverkehr, Autobahn- Vollbarriere) zw. Meggenhofen und Moos, Gferet umfeld, Siedlung und Inn sowie Linet und Niederbuch. Schaffung Gelbzone Meggenhofen: Siedlungen, Siedlungs- von Vernetzungsstrukturen zw. den Waldinseln entwicklung, Strukturdefizit und gleichzeitig Abschirmung der Siedlungssplitter. Einbeziehung des Inn- und Beutelbachs in ein Biotopverbundsystem. GR 19A Korridor entlang bewaldeter Anhhen zwischen Freihaltung und Erhalt der guten Waldausstattung. Hofkirchen an der Trattnach und St. Georgen bei Zusatz Gelbzone Hofkirchen II: Ausweitung der 3 48 Aistersheim Grieskirchen. Der Nordteil fhrt durch bäuerliche Siedlungsbereiche bzw. des Baulands hintan- Hofkirchen a.d.T. Kulturlandschaft mit relativ guter Ausstattung an halten. Verbesserung der Biotopvernetzung durch St. Georgen/Gr. funktionellen Landschaftselementen und nur geringer Stärkung und Ergänzung der vorhandenen Taufkirchen a.d.T. Siedlungsdichte (vorw. Einzelhfe). Im zentralen Landschaftselemente (unter Einbeziehung der Bereich sowie sdlich anschließend grßerflächige Fließgewässer).

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Bewaldung mit guter Leit- und Deckungsfunktion; barrierearm. Querung B141 (starke Teilbarriere) und L1192 (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: GR 10A, GR 13A, GR 15A, GR 03B Gelbzone Hofkirchen II: Straßenverkehr, Siedlungsentwicklung KI 01B Östlichste berregionale Korridoranbindung Ober- Freihaltung. Verbesserung der Funktionalität durch (WL) sterreichs an den Großlebensraum der Alpen, Stärkung der vorhandenen Leitstruktur (Aiterbach), 2 49 beginnend im Bezirk Wels-Land bis nach Inzersdorf Abschirmung von Siedlungssplittern und Eta- 67 Eberstalzell im Kremstal im Bezirk Kirchdorf. Als nahezu blierung weiterer Vernetzungselemente. Im Inzersdorf i.K. durchgehendes Leitelement dient der Aiterbach, der Bereich der Autobahnbrcke keine zusätzlichen Pettenbach ber weite Bereiche einen geschlossenen, häufig Barrieren schaffen (Flaschenhals/Engstelle). Ried/Tkr. jedoch nur schmalen Begleitgehlzstreifen aufweist. Sattledt Freizeitnutzungen und zunehmende Zersiedlung sind Schlierbach als funktionale Defizite zu bewerten. Die Autobahn Steinerkirchen quert ber ein langes Brckenbauwerk und stellt per Wartberg se keine Zäsur dar. Querung der A1 (schwache Teilbarriere), B120, L562, L1244, L1330 (wirksame Teilbarrieren) und der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere), Korrespondierende Abschnitte: WL 01B, WL 02B L 01B Überregional wirksamer Korridor zur Vernetzung von Erhalt und Freihaltung, insbesondere im Bereich (UU) migrationswirksamen Teillebensräumen am nord- der querenden Gewässer. 3 32 westlichen Stadtrand von Linz. Stärker reliefiertes Zusatz Gelbzone Gramastetten: Keine weiteren Gramastetten Gelände mit hohem Waldanteil. Im Bereich der Barrieren (Verbauung, Zäunung u. dgl.) entlang Lichtenberg Talungen entlang der Fließgewässer Konzentration des Diesenleitenbaches und der L581 zulassen. Linz von Siedlungen. Funktionelle Defizite im Teilabschnitt Keine Siedlungsausweitung in den Korridor (v.a. Puchenau im Bezirk Urfahr-Umgebung. Gemeinde Gramastetten). Vernetzung der Wald- Querung der L581 (wirksame Teilbarriere) bereiche beiderseits der L581. Gelbzone Gramastetten: Siedlung, Siedlungs- entwicklung, Straßenverkehr, Strukturdefizit L 02B Überregional wirksamer Korridor zur Vernetzung von Freihaltung und Erhalt/Erhhung Waldanteil. (UU) migrationswirksamen Teillebensräumen am nord- Zusatz Rotzone Engerwitzdorf I: Keine 4 32 stlichen Stadtrand von Linz. Verbindung des Hasel- zusätzlichen Barrieren unter der Autobahnbrcke 33 Altenberg grabens mit dem Steyregger Wald. Der stliche Teil sowie im näheren Umfeld. Aufgrund der Engerwitzdorf liegt innerhalb eines Truppenbungsplatzes. Stärker Flaschenhalssituation wird die Wirkung der B125 Linz reliefiertes Gelände mit hohem Waldanteil. Im als Barriere erhht (entspricht einer starken Steyregg Bereich der Talungen entlang der Fließgewässer und Barriere). Durchgängigkeit optimieren (keine Straßen Konzentration von Siedlungen. Funktionelle Zäunungen, Versiegelungen u. dgl.). Trefflingbach Defizite vor allem im Überschneidungsbereich der als Leitstruktur aufwerten. Siedlungsräume im B125 mit der A7 (Flaschenhals/Engstelle). Die Bereich der Gemeindegrenze Linz-Engerwitzdorf Autobahn quert ber ein langes Brckenbauwerk und abschirmen und keinesfalls ausweiten. stellt per se nur untergeordnet eine Zäsur dar. Zusatz Gelbzone Linz: Keine Siedlungsaus- Querung der A7 (schwache Teilbarriere), B125 weitung im Korridorbereich (wirksame Teilbarriere) und L1501 (starke Teilbarriere) Rotzone Engerwitzdorf I: Straßenverkehr, Autobahnbrcke, Siedlung, Siedlungsentwicklung Gelbzone Linz: Straßenverkehr, Siedlung, Siedlungsentwicklung LL 01B Kurzer Korridor zur Vernetzung von potentiellen Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber den Teillebensräumen (Trittsteinen) unmittelbar sdlich gesamten Abschnitt LL 01B. 4 32 Wilhering der Donau. Hohes Verkehrsaufkommen und Zusatz Rotzone Wilhering: Unbedingte Siedlungsbarriere erschweren Durchgängigkeit Freihaltung der noch vorhandenen, knapp 100 m erheblich. Letzte Verbindung zwischen den breiten Baulandlcke entlang der B129! Auwäldern der Donau und dem Krnbergerwald. Abschirmung der bestehenden Siedlungsbereiche, Querung der B129 (starke Teilbarriere) & L1390 Herstellung eines maximal breiten Gehlzgrtels (wirksame Teilbarriere). zur Verbindung der Waldbereiche beiderseits der Rotzone Wilhering: Straßenverkehr, Siedlung, Straße. Siedlungsentwicklung PE 01A Kurzer Verbindungskorridor zur Vernetzung Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber den migrationswirksamer Teillebensräume stlich von gesamten Abschnitt PE 01A. 4 52 Arbing Perg am Übergang vom Bhmischen Massiv in die Zusatz Rotzone Perg: Freihaltung vor Verbauung, Perg Donauniederungen des Machlands. Abwechselnd Erhalt der strukturreichen Kulturlandschaft. Keine Naarn i.M. Agrarflächen und Waldinseln, reich strukturierte Siedlungsausweitung zwischen Tobra und

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Kulturlandschaft. Letzte direkte Naturraumanbindung Pergkirchen. Aufgrund aktueller Verkehrszahlen (~ des (zentralen) Machlands und der Donauauen an 10000 Kfz/Tag) kann Nachrstungsbedarf einer die Waldgebiete des Mhlviertels. Wildquerungshilfe mittel- bis langfristig notwendig Querung der B3 (starke Teilbarriere) und der werden. Eine Zäunung der B3 wrde Errichtung Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). einer Wildquerungshilfe jedenfalls unmittelbar Rotzone Perg: Straßenverkehr (in Kombination mit erforderlich machen. Eisenbahn) PE 02A Kurzer Verbindungskorridor zur Vernetzung Keine weiteren Verbauungen zwischen den migrationswirksamer Teillebensräume westlich von Siedlungssplittern und landwirtschaftlichen An- 2 52 Bad Kreuzen Grein von Wrzenberg ber Lettental nach wesen. Erhalt der Durchgängigkeit, Erhhung des Grein Herdmann. Reich strukturierte mhlviertler Kultur- Waldanteils empfehlenswert. Ebenso Leitelemente Klam landschaft mit bewegtem Relief. Durch landwirt- mit Abschirmungsfunktion zwischen den Anwesen Saxen schaftliche Anwesen zersiedelter Raum. Vernetzung insbesondere im Bereich der L1431. ber Waldtrittsteine zwischen Kulturland und Siedlungsbereichen. Keine erheblichen Landschafts- zäsuren vorhanden. Querung der L1431 (wirksame Teilbarriere). PE 03A Gewässerbegleitender Korridor zur Vernetzung Die Gelbzone erstreckt sich aktuell ber nahezu migrationswirksamer Teillebensräume des zentralen den gesamten Abschnitt PE 03A. 4 52 Mitterkirchen Machlands. Verbindung der waldreichen Kulturland- Zusatz Gelbzone Mitterkirchen: Freihaltung des schaft im Norden des Machlands mit dem Auwald- Korridors zw. "In der Haid" und Wagra. Ver- grtel entlang der Donau (Trittstein fr Donau- besserung der Leitfunktion der Naarn durch querung). Als Leitelement durch die strukturarme weitere Renaturierungsmaßnahmen (in Kombi- Agrarlandschaft dient der Gewässerlauf der Naarn. nation mit Begleitgehlzpflanzungen). Waldaus- Streckenweise getätigte Renaturierungen der letzten stattung erhalten bzw. verbessern. Zeit werten die Funktionalität des Korridors auf. Das Hochwasserschutzprojekt (Dammbauwerk) stellt keine Barriere dar, hat jedoch den tatsächlich wirksamen Korridor eingeengt (dort aber gleichzeitig auch gesichert, da Überflutungsfläche). Querung der L570 (schwache Teilbarriere). Gelbzone Mitterkirchen: Strukturarmut, Siedlungs- entwicklung PE 04A Gewässerbegleitender Korridorabschnitt zur Freihaltung und Verbesserung der Vernetzung migrationswirksamer Teillebensräume Naturraumausstattung. 3 52 Baumgartenberg des zentralen Machlands. Nrdlicher Teil der Zusatz Gelbzone Baumgartenberg: Freihaltung Mitterkichen Verbindung zwischen der waldreichen Kulturland- der Flächen nrdlich der L570 bzw. im Umfeld von schaft im Norden des Machlands und dem Auwald- Khofen. Verbesserung der Leitfunktion durch grtel entlang der Donau (Trittstein fr Donau- Etablierung breiter Gehlzzge. Abschirmung querung). Als Leitelement durch die strukturarme durch Gehlzpflanzungen am westlichen Korridor- Agrarlandschaft dient der Gewässerlauf des Mettens- rand. Kiesabbau nur bei entsprechender Berck- dorfer Mhlbachs. Genehmigte/geplante Kiesabbau- sichtigung wildkologischer Kriterien zulässig vorhaben innerhalb des Korridors nordwestlich von (Betriebzeiten und –formen, Folgenutzung, Mettensdorf. Das Hochwasserschutzprojekt (Damm- Rekultivierung, Zäunungen, u. dgl.) bauwerk) stellt keine Barriere dar, hat jedoch den tatsächlich wirksamen Korridor eingeengt (dort aber gleichzeitig auch gesichert, da Überflutungsfläche). Aktuell keine erheblichen Landschaftszäsuren vorhanden, das naturräumliche Defizit ist die Strukturarmut. Querung der L570 (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: PE 05A, PE 06A Gelbzone Baumgartenberg: Strukturdefizit, Siedlung PE 05A Korridorabschnitt zur Vernetzung migrations- Erhalt und Verbesserung der Naturraum- wirksamer Teillebensräume des zentralen Mach- ausstattung insbesondere durch Etablierung 2 52 Baumgartenberg lands. Sdwestlicher Teil der Verbindung zwischen linearer Landschaftselemente und durch Gehlz- Mitterkirchen der waldreichen Kulturlandschaft im Norden des pflanzungen (am westlichen Korridorrand). Machlands und dem Auwaldgrtel entlang der Donau (Trittstein fr Donauquerung). Als wichtige Leitstrukturen dienen der Mettensdorfer Mhlbach und die Schwemmnaarn. Genehmigte/geplante Kiesabbauvorhaben innerhalb des Korridors nordwestlich von Mettensdorf. Das Hochwasser- schutzprojekt (Dammbauwerk) stellt keine Barriere dar, durch den Polder Mettensdorf wird eine Ausdehnung der Siedlungsentwicklung im Korridor

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K verhindert. Aktuell keine erheblichen Landschaftszäsuren vorhanden. Querung der L1425 (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: PE 04A, PE 06A PE 06A Korridorabschnitt zur Vernetzung migrations- Erhalt und Verbesserung der Naturraum- wirksamer Teillebensräume des zentralen Mach- ausstattung insbesondere durch Etablierung 2 52 Baumgartenberg lands. Sdstlicher Teil der Verbindung zwischen der linearer Landschaftselemente und durch Gehlz- Mitterkirchen waldreichen Kulturlandschaft im Norden des pflanzungen (am stlichen Korridorrand). Machlands und dem Auwaldgrtel entlang der Donau (Trittstein fr Donauquerung). Als wichtige Leitstruktur dient der Mettensdorfer Mhlbach, der stlich um Mettensdorf vorbeifhrt. Genehmigte und geplante Kiesabbauvorhaben innerhalb des Korridors nordwestlich von Mettensdorf. Das Hochwasser- schutzprojekt (Dammbauwerk) stellt keine Barriere dar, durch den Polder Mettensdorf wird eine Ausdehnung der Siedlungsentwicklung im Korridor verhindert. Aktuell keine erheblichen Landschafts- zäsuren vorhanden. Querung der L1425 (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: PE 04A, PE 05A PE 07A Kurzer Verbindungskorridor ber einen Hhenrcken Die Gelb- und Rotzone erstreckt sich aktuell ber zur Vernetzung migrationswirksamer Teillebens- nahezu den gesamten Abschnitt PE 07A. 3 52 Grein räume stlich von Saxen (Dornach) am Übergang Zusatz Rotzone Saxen: Keine Siedlungs- Saxen vom Bhmischen Massiv zu den Donauniederungen ausweitung oder Verdichtung der Bebauung. Keine des Machlands (Entenlacke). Agrarflächen durchsetzt Zäunung entlang der B3. mit kleinen Waldinseln, strukturierte Kulturlandschaft Zusatz Gelbzone Saxen: Keine weitere mit Einzelhfen. Letzte Naturraumanbindung des Zersiedlung bzw. Verdichtung (im Raum (stlichen) Machlands und der Donauauen an Patzenhof). Verbesserung der Naturraumaus- vorgelagerte Waldgebiete des Mhlviertels. stattung insbesondere durch Etablierung linearer Querung der B3 (starke Teilbarriere) und der Landschaftselemente und durch Gehlz- Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere) pflanzungen zur Abschirmung. Rotzone Saxen: Straßenverkehr (in Kombination mit Eisenbahn), Siedlung Gelbzone Saxen: Siedlungsentwicklung, Struktur- defizit

RI 01B Sehr langer berregionaler Korridor von der Sicherstellung der Durchlässigkeit durch Staatsgrenze zu Deutschland im Norden (Innauen bei Freihaltung des Korridors und Optimierung der 4 29 Eitzing Reichersberg; N2000) bis zu den nrdlichen Funktionalität durch gezielte Naturraumaufwertung. 47 Gurten Ausläufern des Kobernaußerwalds. Abwechslungs- Abbauvorhaben nur bei entsprechender Kirchheim/Ikr. reicher Korridor durch unterschiedlich dicht Bercksichtigung wildkologischer Kriterien Lohnsburg bewaldete Kulturlandschaft mit entsprechender zulässig (Betriebzeiten und –formen, Folge- Mehrnbach Bandbreite in Bezug auf die Funktionalität. Der nutzung, Rekultivierung, Zäunungen, u. dgl.) Mettmach Korridorverlauf orientiert sich an einer in ihrer Zusatz Rotzone Reichersberg: Freihaltung und Mrschwang Gesamtheit noch durchlässigen Aneinanderreihung Aufwertung durch Leitstrukturen im Bereich des Reichersberg von Waldinseln mit bevorzugter Nord-Sd- Doblbachs sowie Abschirmungspflanzungen an Senftenbach Ausrichtung. den Korridorrändern. Naturraumausstattung drin- Weilbach Querung der B141, B148 (starke Teilbarrieren), gend verbessern. Waldanteil erhhen. Wippenham L1065, L503 (wirksame Teilbarrieren), L1085, L1087 Zusatz Rotzone Wippenham: Sicherstellung der (schwache Teilbarrieren), L1109, L510 (k.A., Durchlässigkeit durch Flächenfreihaltung. Eta- wirksam), L1109, L1113 (k.A., schwach) und der blierung von Leit- und Deckungsstrukturen zur Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). Überbrckung der ausgeräumten Agrarfläche Rotzone Reichersberg: Straßenverkehr, Siedlungs- dringend notwendig. entwicklung, Strukturdefizit Zusatz Gelbzone Mrschwang: Verbindung der Rotzone Wippenham: Strukturdefizit, Siedlungs- Waldinseln durch Gehlzpflanzungen, gleichzeitig entwicklung Abschirmung der Siedlungsräume. Keine barriere- Gelbzone Mrschwang: Strukturdefizit, Zersiedlung wirksamen Siedlungsentwicklungen im Korridor. Gelbzone Weilbach: Strukturdefizit Zusatz Gelbzone Weilbach: Verbindung der Gelbzone Wippenham: Strukturdefizit Waldinseln durch Gehlzpflanzungen, bevorzugt Gelbzone Mettmach: Strukturdefizit, Fragmen- Aufforstung eines breiteren Waldstreifens. tierung, Straßenverkehr, Kiesabbau Zusatz Gelbzone Wippenham: Schaffung einer starken Leitstruktur entlang des linksufrigen Zubringers zum Gurtenbach zur Lenkung der Migrationsrichtung. Freihaltung und Abschirmung durch Gehlzpflanzungen. Zusatz Gelbzone Mettmach: Keine Siedlungs-

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K entwicklung entlang der Landesstraßen. Entwicklung von Leitstrukturen unter Berck- sichtigung des naturräumlichen Potentials (Gewässerläufe). Gehlzpflanzungen zur Auf- wertung der Naturraumausstattung. Keine Erweiterung des Kiesabbaus, umgehende Rekultivierung des Bestands (Aufforstung). RO 01A Verbindungskorridor zur Vernetzung von Erhalt. Frauenbach als Leitelement in der Teillebensräumen im Gebiet des o. Bhmerwaldes. Agrarlandschaft durch Stärkung des Ufergehlz- 2 13 Klaffer N2000, Anbindung einer grenzbergreifenden streifens frdern. 14 Schwarzenberg Kernzone. Hohe Funktionalität aufgrund der guten Zusatz Gelbzone Schwarzenberg: Keine Ulrichsberg Waldausstattung. Nur kurze Offenlandstrecken mit barrierewirksamen Siedlungsentwicklungen im Streusiedlungen. Korridorverlauf im unmittelbaren Korridor. Offenlandbereiche zwischen Frauenholz Grenzbereich zu Bayern. und Hinterwald mittels linearer Gehlzstrukturen Querung der L589 (wirksame Teilbarriere) & L1560 berbrcken. Ausnutzung des Naturraumpotentials (k.A., wirksam). fr die Biotopvernetzung (Große Mhl) Gelbzone Schwarzenberg: Strukturdefizit, Straßen- verkehr, Siedlungsentwicklung

RO 01B Überregional wirksamer Verbindungskorridor zur Die Gelbzone erstreckt sich aktuell ber nahezu Vernetzung von Teillebensräumen im Grenzbereich den gesamten Abschnitt RO 01B. 3 13 Kollerschlag zu Bayern. Nrdlicher Teil des regionalen Korridor- Zusatz Gelbzone Nebelberg: Keine barriere- 14 Nebelberg verbunds ber abwechselnd Offenland und wirksamen Siedlungsentwicklungen im Korridor, Waldbereiche. Durchgängigkeit durch Siedlungs- insbesondere die Freihaltung der noch vor- entwicklung und Strukturdefizite im Bereich der handenen Baulandlcken entlang der Straße Kulturlandschaft reduziert. nrdlich des Pfeilbachs ist von grßter Bedeutung Korrespondierende Abschnitte: RO 02B, RO 03B (Lckenschluss = Vollbarriere). Offenlandbereiche Gelbzone Nebelberg: Zersiedelung, Strukturdefizit mittels linearer Gehlzstrukturen berbrcken und gegen Siedlungsbereiche abschirmen. RO 02A Verbindungskorridor von zentraler Bedeutung zur Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber den Vernetzung von Teillebensräumen im o. gesamten Abschnitt RO 02A. 3 14 Ulrichsberg Bhmerwald westlich von Schindlau entlang des Zusatz Rotzone Ulrichsberg: Keine barriere- Gewässerlaufs des Aschbachs. N2000. Anbindung wirksamen Siedlungsentwicklungen im Korridor, einer grenzbergreifenden Kernzone. Nrdlich und insbesondere Freihaltung im Bereich der sdlich der Landesstraße relativ strukturarme Landesstraße. Deponiestandorte auflassen und Kulturlandschaft mit eingeschränkter Funktionalität. rekultivieren. Verbesserung der Vernetzungs- Querung der L589 (starke Teilbarriere). situation durch Pflanzung von Leitstrukturen, Rotzone Ulrichsberg: Straßenverkehr, Struktur- bevorzugt entlang des Aschbachs sowie zur defizit, Betriebsflächen (Deponie), Siedlungs- Abschirmung an den Korridorrändern. entwicklung RO 02B Überregional wirksamer Verbindungskorridor zur Erhalt und Freihaltung. Im Sden (westlich von Vernetzung von Teillebensräumen im Grenzbereich Mistlberg) Schaffung von Vernetzungsstrukturen 1 13 Kollerschlag zu Bayern, vom Bernauer Wald bis Fuchsdt. zwischen den Waldinseln empfohlen. Nebelberg Sdlicher Teil des regionalen Korridorverbunds ber abwechselnd Offenland und Waldbereiche. Gute, nahezu geschlossene Waldverbindung am Westrand des Korridors. Nur ganz im Sden eine Teilstrecke durch strukturlose Agrarlandschaft. Allgemein gute Funktionalität. Querung der B38 (wirksame Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: RO 01B, RO 03B RO 03A Verbindungskorridor von zentraler Bedeutung zur Die Gelbzone erstreckt sich aktuell ber den Vernetzung von Teillebensräumen im o. gesamten Abschnitt RO 03A. 3 14 Schlägl Bhmerwald stlich von Aigen-Schlägl entlang des Zusatz Gelbzone Schlgl: Freihaltung. Ver- St. Oswald b.H. Wurmbrandbachs zur Überbrckung eines Offen- besserung der Leitfunktion durch Stärkung bzw. landbereichs zwischen den grenzbergreifenden Herstellung des Gehlzgrtels entlang des Waldgebieten des Bhmerwalds und der Großen Wurmbrandbachs. Abschirmung durch Gehlz- Mhl. Knapp 1000 m breiter, strukturarmer Agrar- pflanzungen insbesondere im Korridorrandbereich landlandgrtel, weitgehend frei vor Verbauungen. empfohlen. N2000-Vernetzung. Querung der L1546 (wirksame Teilbarriere). Gelbzone Schlgl: Strukturdefizit, Straßenverkehr RO 03B Überregional wirksamer Verbindungskorridor zur Erhalt und Freihaltung. Vernetzung von Teillebensräumen im Grenzbereich 1 14 Kollerschlag zu Bayern ber den Bernauer Wald bis Sauedt. Nebelberg Östlicher Teil des regionalen Korridorverbunds durch berwiegend Wald und strukturreiche Kultur-

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K landschaft. Allgemein gute Funktionalität. Querung der B38 (wirksame Teilbarriere) & L1553 (k.A., schwach). Korrespondierende Abschnitte: RO 01B, RO 02B RO 04A Verbindungskorridor zur Vernetzung (migrations- Erhalt und Freihaltung. wirksamer) Teillebensräume im westlichen Mhl- Zusatz Gelbzone Peilstein: Keine barriere- 2 14 Julbach viertel. Reliefiertes Gelände mit bewaldeten Kuppen wirksame Siedlungsentwicklung entlang der B38 Nebelberg und abwechselnd gut strukturierter Kulturlandschaft. sowie am Wäschlbach. (Lineare) Gehlz- Peilstein Siedlungsbereiche sind häufig geklumpt, Landschaft pflanzungen zur Abschirmung der Siedlungs- daher wenig fragmentiert. Am Sdende Häufung an bereiche und Verbesserung der Leitfunktion des Landschaftszäsuren durch Straßen und Siedlungs- Korridors. entwicklung. Insgesamt aber noch hohe Durch- lässigkeit. Querung der B38 (wirksame Teilbarriere), L1552 (schwache Teilbarriere) & L1553 (k.A., schwach). Gelbzone Peilstein: Straßenverkehr, Siedlungs- entwicklung RO 04B Kurzer, berregional wirksamer Verbindungskorridor Die Rotzone erstreckt sich aktuell ber den zur Vernetzung von Teillebensräumen sdlich von gesamten Abschnitt RO 04B. 3 14 Berg b.R. Aigen-Schlägl zur Sicherung einer dauerhaft Zusatz Rotzone Berg I: Freihaltung. Keine Öpping wirksamen Querungsmglichkeit zum Zweck der Verstärkung der Landschaftszäsur bzw. Barriere- Habitataufwertung bzw. –ausdehnung. Lediglich wirkung (Zäunungen, Verbauung) zulassen. kleinräumige, jedoch wirksame Beeinträchtigung, da Verbesserung der Vernetzungssituation durch die Funktionalität durch Bndelung der Gehlzpflanzungen zur Verbindung der Wald- Verkehrsinfrastruktur (erheblich) gefährdet ist. bereiche. Querung der B127 (starke Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). Rotzone Berg I: Straßenverkehr (in Kombination mit Eisenbahn) RO 05A Korridor zur Vernetzung von Teillebensräumen Erhalt und Freihaltung. Keine barrierewirksame entlang der Westseite eines Hhenrckens zwischen Siedlungsverdichtung zwischen den Weilern und 2 14 Öpping der Kleinen Mhl (N2000) und dem Staffinger Bach. Einzelhfen. Einbringen von Gehlzen als Leit- Peilstein Abwechselnd Waldinseln und Freiflächen mit strukturen zwischen den Waldinseln im Bereich Einzelhfen und Weilern. Ausreichend Deckung Pecketsberg. ermglicht weitestgehende Funktionalität. Zusatz Gelbzone pping I: Keine Verschärfung Querung der B38 (starke Teilbarriere). der Barrierewirkung der B38 durch straßen- Korrespondierende Abschnitte: RO 06A, RO 07A begleitende Baulandentwicklung. Verbesserung Gelbzone pping I: Straßenverkehr, Siedlungs- der Vernetzungssituation durch Leitstruktur- entwicklung aufwertung (Zechbach, Grafenedter Bach) RO 05B Kurzer, berregional wirksamer Verbindungskorridor Die Gelbzone erstreckt sich aktuell ber den zur Vernetzung von (grenzbergreifenden) Teil- gesamten Abschnitt RO 05B. 2 14 Haslach a.d.M. lebensräumen im Bereich des Zwettler Baches Zusatz Gelbzone Lichtenau: Keine weitere Lichtenau/Mkr. zwischen Damreith und Lichtenau. Letzte funktionelle Siedlungsentwicklung aus sdlicher Richtung Verbindung im gegenständlichen Landschaftsbereich zulassen. ber den Oedtwald zum Ekartsberg/Tanzboden. Aufgrund der hohen Waldausstattung aktuell wenig beeinträchtigter Korridor. N2000-Vernetzung. Querung der L1546 (k.A., schwach). Gelbzone Lichtenau: Straßenverkehr, Siedlungs- entwicklung, Alternativenmangel RO 06A Nrdlicher Teil des Verbindungskorridor von zentraler Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung Bedeutung zur Vernetzung von Teillebensräumen im von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 14 Berg b.R. Westen der Bezirkshauptstadt Rohrbach. Aufgrund Barrierewirkung. Öpping der Nähe zur Stadt hhere Siedlungsdichte und Freihaltung und Entwicklung. Rot- und Gelbzonen Rohrbach Strungsintensität. Mäßige bis hohe Einschränkung erstrecken sich aktuell ber nahezu den gesamten der Funktionalität mit Tendenz zur weiteren Abschnitt RO 06A. Verschlechterung insbesondere im nrdlich der B38 Zusatz Rotzone Berg II: Keine Verstärkung der gelegenen Teilabschnitt. Waldinseln dienen als Barrierewirkung der B38 zulassen. Raum von wichtige Trittsteine bei der Durchwanderung des Bauland- und funktionell vergleichbaren Ent- Raums. Die Verkehrszahlen an der B38 erreichen in wicklungen frei halten. Aufwertung der absehbarerer Zeit den Schwellenwert fr eine Vernetzungsfunktion insbesondere nrdlich der Vollbarriere. B38 (Pflanzung von Leitstrukturen entlang des Querung der B38 (starke Teilbarriere) und der Fischbachs sowie entlang der zentralen Achse, Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). auch zur Abschirmung bestehender Siedlungs- Korrespondierende Abschnitte: RO 05A, RO 07A bereiche). Rotzone Berg II: Straßenverkehr, Siedlungs- Zusatz Gelbzone Berg I: Keine Siedlungs- entwicklung verdichtung zwischen bestehenden Einzelobjekten

61 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Gelbzone Berg I: Siedlung, Siedlungsentwicklung, zulassen. Naturräumliche Entwicklung einer Eisenbahn starken zentralen Korridorachse durch Gehlzpflanzungen. RO 06B Überregional wirksamer Verbindungskorridor zur Erhalt der guten Waldausstattung. Vernetzung von Teillebensräumen der Sdlichen Zusatz Gelbzone Berg II: Freihaltung. Durch- 2 14 Auberg Bhmerwaldausläufer und des Zentralmhlviertler wanderbarkeit dauerhaft sicherstellen und Haslach a.d.M. Hochlands. Verlauf entlang eines bewaldeten Barrierewirkung der B38 durch nachteilige Berg b.R. Hhenrckens im Einzugsgebiet des Almes- Entwicklungen im Umfeld keinesfalls erhhen. mhlbachs zwischen Rohrbach und Haslach. Aufgrund der guten Waldausstattung funktioneller Wanderkorridor. Leichte Defizite im Norden aufgrund von Strukturarmut sowie Barrierewirkung der B38. Querung der B38 (starke Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarrieren) Gelbzone Berg II: Straßenverkehr RO 07A Sdlicher Teil des Verbindungskorridor von zentraler Die Gelbzone erstreckt sich aktuell ber nahezu Bedeutung zur Vernetzung von Teillebensräumen im den gesamten Abschnitt RO 06A. 3 14 Öpping Westen der Bezirkshauptstadt Rohrbach. Zersiedelter Zusatz Gelbzone pping II: Freihaltung des Kulturlandschaftsraum zwischen Gtzendorf und Korridors zwischen Gtzendorf und Fischmhle, Unterfischbach. Kleine Waldungen und Gehlzinseln hier zusätzlich Verbesserung der Leitfunktion bilden Minimalausstattung fr eine Vernetzungs- sinnvoll. Fischbach durch Ufergehlzstärkung funktion, der Gewässerkorridor entlang des funktionell aufwerten und als Migrationsstruktur Fischbachs ist schwach entwickelt und unterbrochen frdern. (Fischmhle). Korrespondierende Abschnitte: RO 05A, RO 06A Gelbzone pping II: Siedlung, Siedlungsentwicklung RO 07B Wichtiger berregionaler Verbindungskorridor Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung zwischen Teillebensräumen des Zentralmhlviertler von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 31 Kleinzell/Mkr. Hochlands und dem Waldgrtel entlang der Donau Barrierewirkung. Erhalt und Freihaltung, im Niederwaldkirchen (N2000). Bedeutende naturräumliche Leitstruktur ist nrdlichen/stlichen Teil Erhhung des Waldanteils St. Martin/Mkr. der Diessenbach mitsamt den begleitenden Wäldern. sinnvoll. St. Ulrich/Mkr. Sdlich der B127 somit hohe Funktionalität, nrdlich Zusatz Rotzone Niederwaldkirchen: Keine leichte Defizite mangels durchgehender Bewaldung. Verstärkung der Barrierewirkung der B127 Das maßgebliche Migrationshindernis ist die B127, zulassen, das Umfeld von funktionell nachteiligen die den Korridor in einem tiefen Einschnitt quert. Entwicklungen freihalten. Optimierung des Querung der B127 (Vollbarriere), L1512, L1522 (k.A.; Diessenbachdurchlasses und Verbesserung der schwache Teilbarrieren) und der Eisenbahntrasse Auffindbarkeit durch Öffnung der Verrohrung und (schwache Teilbarriere) Bepflanzung eines rd. 60m westlich des Korrespondierende Abschnitte: RO 08B Straßendurchlasses einmndenden, rechtsufrigen Rotzone Niederwaldkirchen: Straßenverkehr Zubringers. Gelbzone St. Martin: Steinbruch Nachrstung Wildquerungshilfe (Grnbrcke) der Kategorie B mittelfristig erforderlich. Zusatz Gelbzone St. Martin: Minimierung offener Abbauflächen im Steinbruch und umgehende Rekultivierung. Kein weiterer Abbau im Wald bevor nicht ein durchgehender Waldgrtel hergestellt wurde. RO 08A Kurzer Verbindungskorridor zur Vernetzung von Die Gelbzone erstreckt sich aktuell ber den Teillebensräumen in den Waldgebieten der Sdlichen gesamten Abschnitt RO 08A. 2 15 St. Peter a.W. Bhmerwaldausläufer. Querung eines offenen Zusatz Gelbzone St. Stefan: Freihaltung vor St. Stefan a.W Kulturlandschaftsbereichs mit einzeln stehenden weiteren Verbauungen (insbesondere entlang der Hfen (Prmayr, Leitenhäusl) im Bereich des B38 bzw. am Waldrand). Sicherstellung bzw. Prwaldbachs bzw. zweier weiterer Zubringer zur Frderung der Nord-Sd-verlaufenden Gewässer Steinernen Mhl (bzw. Kleinen Michl). Gewässer als als Leitstrukturen durch zusätzliche Bepflanzungs- Leitstrukturen haben hohes Vernetzungspotential und maßnahmen im Ufergehlzbereich. sind durch Verbreiterung bzw. Verdichtung des Ufergehlzes weiter aufzuwerten. Östlich von Haslach befindet sich hier die "ortsnächste" funktionelle Trasse fr die Aufrechterhaltung eines Wildtierkorridors von internationaler Relevanz. Querung der B38 (wirksame Teilbarriere). Gelbzone St. Stefan: Straßenverkehr, Siedlung RO 08B Überregional bedeutender Verbindungskorridor zur Erhalt und Freihaltung. (UU) Vernetzung von waldreichen Teillebensräumen im Zusatz Gelbzone Niederwaldkirchen: Erhhung 2 31 Grenzbereich der Bezirke Rohrbach und Urfahr- der Leitfunktion und Auffindbarkeit des Lumbachs Herzogsdorf Umgebung. Im Nord-Sd-Verlauf folgt der Korridor (Quellbereich) durch Nord-Sd-orientierte Gehlz- Niederwaldkirchen zunächst dem Lumbach und in weiterer Folge dem pflanzungen unter Einbeziehung der isolierten

62 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K St. Martin/Mkr. Pesenbach bis nach Bimberg. Wald und Kleinwaldinsel unmittelbar sdlich der L1513 St. Ulrich/Mkr. Gehlzbestände bieten ber weite Strecken eine gute (Vernetzung von Lumbach und Baumgartner Bach) natrliche Leitstruktur (insbesondere im Zusam- menhang mit den Gewässern) und zudem Deckungsmglichkeit. Die Siedlungsdichte ist gering. Querung der L1513 (wirksame Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: RO 07B, RO 09B, UU 11B Gelbzone Niederwaldkirchen: Strukturdefizit, Straßenverkehr RO 09A Naturraumbergreifender Verbindungskorridor zur Erhalt und Freihaltung. Vor allem im Norden zw. Vernetzung (migrationswirksamer) Teillebensräume Spielleiten und Schrattendoppel Verbesserung der 2 14 Hofkirchen/Mkr. nrdlich der Donau. Verlauf ber einen stärker Vernetzungsfunktion durch Leitstrukturen zur 30 Pfarrkirchen/Mkr. bewaldeten Hhenrcken, im Bereich der Querung der Freiflächen sinnvoll, insbesondere 31 Putzleinsdorf Anknpfungspunkte im Norden und Sden befinden unter Einbeziehung des Magerbachls. sich Freiflächen mit vorwiegend Einzelhfen und Zusatz Gelbzone Hofkirchen: Flächenfreihaltung, Weilern sowie kleinen Fließgewässern als mgliche vor allem im Umfeld der Straßen. Optimierung der geeignete Leitelemente durch die Kulturlandschaft. Leitfunktion durch Gehlzpflanzungen unter Zahlreiche Straßenquerungen mit unerheblicher Einbeziehung des Marsbachs und seiner Zubringer Barrierewirkung aufgrund geringer Verkehrszahlen oder naturräumlich "guter" Straßeneinbettung. N2000-Anbindung. Querung der L584 (wirksame Teilbarriere), L1533 (schwache Teilbarriere), L1534, L1536 & L1537 (k.A., schwach). Gelbzone Hofkirchen: Strukturdefizit, Siedlungs- entwicklung, Straßenverkehr RO 09B Kurzer natur- und teillebensraumverbindender Freihaltung und Erhalt der guten Waldaustattung. (UU) Korridorabschnitt entlang des Pesenbachs mit Zusatz Rotzone St. Martin: Keine zusätzlichen 4 31 Anbindung an die Raumeinheit Donauschlucht und Verbauungen oder funktionell gleichwertige Feldkirchen Nebentäler bzw. an das NSG Pesenbachtal. Im Barrieren zulassen. Frderung des Pesenbachs Herzogsdorf näheren Umfeld der B127 (Bimberg, Gerling, Anzing) und des Begleitgehlzes als Leitstruktur und St. Martin/Mkr. funktionell starke Beeinträchtigung durch nur geringe optische sowie akustische Abschirmung der nutzbare Korridorbreite und erhebliche Strungs- Siedlungsbereiche und Straßenanlagen. Freie intensität infolge der Siedlungsnähe. Flaschenhals ist Durchgängigkeit unter der B127-Brcke dauerhaft das Brckenbauwerk ber den Pesenbach an der gewährleisten und sicherstellen. Gemeindegrenze von St.Martin/Mkr. und Herzogs- dorf. Der Pesenbach samt Uferbewuchs bietet im gegenständlichen Bereich aber eine gute Leitstruktur, die es unbedingt zu erhalten bzw. zu frdern gilt. Querung der B127 (Vollbarriere) und der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: RO 08B, UU 11B Rotzone St. Martin: Straßenverkehr, Siedlung, Siedlungsentwicklung, Engstelle RO 10A Sehr langer, naturraumverbindender und dem Tal der Erhalt und Freihaltung, insbesondere im Umfeld Großen Mhl folgender Korridor zur Vernetzung von der Straßenquerungen. 4 14 Altenfelden (migrationswirksamen) Teillebensräumen im oberen Zusatz Rotzone Kleinzell: Keine Reduktion von 31 Arnreit Mhlviertel. Aufgrund der guten Leitwirkung des Waldflächen, keine Ausdehnung des Siedlungs- Auberg Fließgewässers kann trotz Verkehrsinfrastruktur- raums auf Freiflächen sowie entlang der Straßen. Kirchberg o.d.D. konflikten von einer ber weite Strecken hohen Abschirmung bestehender Baulandflächen durch Kleinzell/Mkr. Funktionalität ausgegangen werden. Problematisch Gehlzpflanzungen. Schließen der Waldkorridore Neufelden ist die Konzentration an Barrieren stlich von entlang der Großer Mhl und des Neufeldener Neufelden (Rotzone Kleinzell), die die Durchlässigkeit Bayrerbachs nordstlich von Plankenberg des gesamten Korridors singulär stark (Betriebsfläche) durch Aufforstung eines breiten beeinträchtigen und wo die Gefahr fr die Schaffung Waldgrtels. Keine Ausweitung der Bauland- einer Vollbarriere besteht. N2000, NSG. flächen bei Etzleinsberg und Apfelsbach (vor allem Querung der B127 (Vollbarriere gem. Verkehrs- in Richtung Westen) sondern Flächenfreihaltung zahlen, aber funktionsfähige Wildtierpassage notwendig und Gehlzpflanzungen und vorhanden), L1518, L1521, L1524 & L1526 Aufforstungen sinnvoll. (schwache Teilbarrieren) sowie der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere) Rotzone Kleinzell: Straßenverkehr (in Kombination mit Eisenbahn), Siedlung, Siedlungsentwicklung, Strukturdefizit

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K SD 01A Langer Nord-Sd-Korridor im Grenzbereich der Erhalt und Freihaltung. (GR) Bezirke Schärding und Grieskirchen mit "unruhigem" Zusatz Gelbzone St. Willibald: Gehlz- 3 30 Verlauf, der sich aus der räumlichen Situierung pflanzungen als Leitstrukturen zur Querung der Altschwendt grßerer und verbindender Waldkomplexe ergibt. Kulturlandschaft, bevorzugt im noch unverbauten Bruck-Waasen Relevanter Zubringer zum Sauwald mit noch guter nrdlichen Bereich (stlich Oberantlang). Kallham Waldausstattung im Nordabschnitt (Hochstrass, Renaturierung Leitenbach. Abschirmung der Natternbach Große Sallet). Richtung Sden zunehmend offene, Siedlungsbereiche (St. Jakob, Oberantlang). Keine Ptting jedoch strukturierte Kulturlandschaft. Streusiedlungen weitere Siedlungsentwicklung entlang der Raab und Straßen als Landschaftsbarrieren lokal wirksam. Waldränder. Steegen Querung der B129 (wirksame Teilbarriere), L1131, Zusatz Gelbzone Kallham: Verdichtung der St. Willibald L1132, L1133 & L1204 (k.A.; schwach). Bebauung im Siedlungsbestand, keine Ausweitung Taufkirchen a.d.T. Korrespondierende Abschnitte: GR 01A, GR 01B, GR bzw. Zusammenschlsse mit Barrierewirkung (z.B. 02B, GR 04A bei Aschau-Unterrhringsdorf). In diesen Gelbzone St. Willibald: Strukturdefizit, Siedlungs- Bereichen gezielte Stärkung des Korridors durch entwicklung Gehlzpflanzungen (Leit- und Deckungsstruktur), Gelbzone Kallham: Siedlungsentwicklung, Agrar- bevorzugt unter Einbeziehung von Fließgewässern intensivierung, Straßenverkehr (z.B. Abschnitt zw. Unterrhringsdorf und Frauenhub) UU 01A Korridor an der Grenze zu Tschechien zwischen den Erhalt und Freihaltung. (FR) Bezirken Urfahr-Umgebung (Liebenthal) und Zusatz Gelbzone Reichenthal: Keine Verdichtung 2 16 Freistadt (Zulissen) zur Anknpfung der grenznahen der Verbauung entlang der L1488. Herstellung Rainbach/Mkr. Lebensräume im Leonfeldner Hochland an das einer Grnverbindung und gleichzeitig Deckungs- Reichenthal berregionale Korridornetzwerk. Hohe Wald- struktur mittels Gehlzpflanzungen im Bereich der ausstattung und Funktionalität. Verlaufsorientierung Baulcke an der L1488 ist zur langfristigen entlang von Fließgewässern (Kettenbach, Sicherstellung der Funktionalität notwendig. Schwarzenbach, Froscherbach). Querung der L1483 (k.A., schwach) & L1488 (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: FR 02A, FR 03A Gelbzone Reichenthal: Siedlung, Straßenverkehr UU 01B Überregional bedeutender Verbindungskorridor zur Die Gelbzone erstreckt sich aktuell ber fast den Vernetzung von Teillebensräumen im Leonfeldner gesamten Abschnitt UU 01B. 2 32 Bad Leonfelden Hochland. Verlauf entlang des Heindlmllerbachs an Zusatz Gelbzone Reichenau: Keine Ausweitung Reichenau/Mkr. der Gemeindegrenze von Bad Leonfelden und der Baulandbarriere im zentralen Korridorbereich. Schenkenfelden Reichenau im Mhlkreis. Potentielle Lebensräume Verbesserung der Funktionalität durch Herstellung mit guter Waldausstattung unmittelbar angrenzend, von Leitstrukturen (Heckenzge, Feldgehlze). im Bereich des Korridors Verbindung ber kleinere Einbindung des Heindlmllerbachs nur ein- Waldinseln. Im zentralen Bereich offene Landschaft geschränkt mglich (abschnittsweiser Verlauf im mit Verbauung entlang der Straße. Nahbereich von Gebäuden). Gelbzone Reichenau: Siedlungsentwicklung, Strukturdefizit UU 02B Nrdlicher Teil eines Verbindungskorridors von Erhalt und Freihaltung. Teillebensräumen im Naturraum der Sdlichen Zusatz Gelbzone Zwettl I: Keine Verdichtung der 2 32 Oberneukirchen Bhmerwaldausläufer zwischen den Ortschaften Bebauung zwischen den bestehenden Liegen- Zwettl a.d.R. Zwettl a.d.R. und Oberneukirchen. Sanft welliges schaften. Verbindung der Waldflächen durch Gelände an den oberen Einhängen zur Großen Rodl lineare Gehlzstrukturen, gegebenenfalls auch mit guter Waldausstattung, jedoch nicht uner- etwas weiter stlich außerhalb des eigentlichen heblichem Strungspotential durch Siedlungsräume. Korridors. Querung der L1494 (wirksame Teilbarriere). Zusatz Gelbzone Zwettl II: Keine Ausweitung der Korrespondierende Abschnitte: UU 03B, UU 04B Siedlung Innerschlag bzw. Paus im Korridor. Gelbzone Zwettl I: Straßenverkehr, Siedlung, Freihalten und Stärken (Aufforstung) einer mind. Siedlungsentwicklung 200 m breiten zentralen Migrationsachse. Gelbzone Zwettl II: Siedlung, Siedlungsentwicklung UU 03B Sdwestlicher Ast eines Verbindungskorridors von Erhalt und Freihaltung. Teillebensräumen im Naturraum der Sdlichen 1 32 Oberneukirchen Bhmerwaldausläufer sdlich der Ortschaft Oberneu- Zwettl a.d.R. kirchen. Oberhangbereich westlich der Großen Rodl mit durchgehender, ber kurze Distanzen nur schmaler Waldverbindung. Siedlungen bzw. Bauernhfe an den Randbereichen, die zentrale Achse ist gut durchlässig und geschtzt. Korrespondierende Abschnitte: UU 02B, UU 04B UU 04B Sdstlicher Ast eines Verbindungskorridors von Erhalt und Freihaltung, insbesondere im Teillebensräumen im Naturraum der Sdlichen Wirkbereich der L1496, um die Barrierewirkung der 2 32 Eidenberg Bhmerwaldausläufer nrdlich von Obergeng. Der Straße nicht zu erhhen. Zwettl a.d.R. Korridor quert das Tal der Großen Rodl in einem Zusatz Gelbzone Zwettl III: Siedlungsentwicklung Bereich mit geringer Siedlungsdichte und guter aus nrdlicher Richtung (Schramlgut) eindämmen

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Naturraumausstattung (Gewässer, Wald, Land- und gegen den Korridor hin durch Gehlz- schaftselemente). Die L1496-Trasse ist im Querungs- pflanzungen großzgig abschirmen. Leitelemente bereich weitestgehend frei passierbar und von entwickeln. Waldbereichen umgeben und daher (aktuell) in ihrer Zerschneidungswirkung herabzustufen. Querung der L1496 (wirksame Teilbarriere) Korrespondierende Abschnitte: UU 02B, UU 03B Gelbzone Zwettl III: Siedlungsentwicklung UU O5B Verbindungskorridor von Teillebensräumen des Erhalt des hohen Waldanteils, Freihalten der Leonfeldner und des Zentralmhlviertler Hochlandes. Kulturlandschaft im Osten (bei Weißengrub) und 2 33 Haibach/Mkr. Leitfunktion hat der breite Waldgrtel entlang des gegebenenfalls Aufwertung der Funktionalität Hellmonsdt Baumbaches. Im Osten des Korridors Offenland mit durch Landschaftselemente. markantem Uferbegleitgehlz als Leitstruktur und freier Passierbarkeit. Die Trasse der L1501 verläuft innerhalb des Korridors bevorzugt im Wald und ist offen querbar; die Barrierewirkung ist dadurch entschärft. Querung der L1501 (wirksame Teilbarriere). UU 06B Überregional bedeutender Korridor entlang der Erhalt und Erhhung des Waldanteils. Keine Kleinen Rodl zur Vernetzung von Teillebensräumen Siedlungsentwicklungen mit Barrierewirkung 2 32 Gramastetten im Zentralmhlviertler Hochland. Waldausstattung insbesondere im Umfeld der Kleinen Rodl, die als Herzogsdorf und Leitfunktion des Fließgewässers sind fr die zentrales Leitelement fungiert, zulassen. St. Veit/Mkr. Funktionalität des Korridors ausschlaggebend. Keine Zäsuren durch hherrangige Straßen, zerstreut liegende Siedlungen aktuell noch wenig barrierewirksam. Leichte Beeinträchtigungen im Bereich Ledermhle. UU 07B Kurzer Verbindungskorridor quer zum Tal der Großen Die Gelbzone erstreckt sich ber den gesamten Rodl sdlich von Untergeng zur Vernetzung von Abschnitt UU 07B. 2 32 Eidenberg Teillebensräumen in der Raumeinheit Sdliche Zusatz Gelbzone Eidenberg: Erhalt und keine Bhmerwaldausläufer. Lokal sehr gute Vernetzungs- Reduktion der guten Ausstattung mit Leit- und situation durch reiche Ausstattung der Deckungsstrukturen. Insbesondere im Nahbereich Kulturlandschaft mit Hecken und Feldgehlzen. der Großen Rodl sowie entlang der Landesstraßen Aktuell kaum Beeinträchtigungen durch Siedlungen. keine (weiteren) Verbauungen. Querung der L1496 (k.A., schwach) & L1505 (wirksame Teilbarriere). Gelbzone Eidenberg: Alternativenmangel, Straßen- verkehr UU 08B Verbindungskorridor von Teillebensräumen im Erhalt der guten Waldausstattung. Umfeld des Haselgrabens, von Pelmberg ber das Zusatz Gelbzone Altenberg I: Keine Ausweitung 3 32 Altenberg Einzugsgebiet des Mirellenbaches zu den Wald- der Siedlungsbereiche sdlich von Edt bzw. 33 Hellmonsdt gebieten linksufrig des Steinbachs und der Großen entlang der L1501 in den Korridor. Gusen. Querung des Hhenrckens in Bereichen mit Zusatz Gelbzone Hellmonsdt: Verbindung der lokal grßerer Walddichte, Richtung Osten Waldinseln durch Heckenzge und/oder Feld- Orientierung entlang der Fließgewässerachse. Über gehlze zur Richtungslenkung. große Bereiche frei durchwanderbarer, waldreicher Korridor, lokal Beeinträchtigungen an den jeweiligen Anknpfungspunkten zu den Teillebensräumen. Querung der L1501 (wirksame Teilbarriere). Gelbzone Altenberg I: Siedlungen, Straßenverkehr Gelbzone Hellmnsdt: Siedlungsentwicklung, Strukturdefizit UU 09B Korridor zur Vernetzung von Teillebensräumen Erhalt und Freihaltung. Die notwendige entlang der Großen und der Kleinen Gusen im Korridorverschwenkung nrdlich von Aich ist 4 33 Alberndorf/Rm. Zentralmhlviertler Hochland sdlich von Alberndorf. mittels gezielter "Lenkungsmaßnahmen" (Gehlz- Eine (naturräumlich schwierige) Querung des durch pflanzungen) längerfristig zu entwickeln. Zersiedlung fragmentierten Hhenrckens am Zusatz Gelbzone Alberndorf I: Korridor vor direkten Weg (ber Aich) bzw. unter Ausnutzung Verbauung freihalten. Hecken/Gehlze als Leit- natrlicher Leitstrukturen ist aktuell nicht mehr und Abschirmungselemente einbringen, dabei mglich. Der Korridor ist daher durch gezielte Ent- linksufrigen Zubringer zur Großen Gusen wicklung zu stärken (Richtungslenkung im Ostteil, einbeziehen. Strukturverdichtung im Westteil). Die vergleichsweise großflächige Waldinsel im Zentrum des Korridors ist ein wichtiger Trittstein bei der Durchquerung der Kulturlandschaft. Querung der L1467 (wirksame Teilbarriere). Gelbzone Alberndorf I: Strukturdefizit

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K UU 10B Wichtiger Verbindungskorridor von Teillebensräumen Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung der Sdlichen Mhlviertler Randlagen mit den von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 31 Feldkirchen a.d.D. Niederungen des Eferdinger Beckens und den Barrierewirkung. Die Rotzone erstreckt sich ber Auwaldbereichen als geeigneter Querungsbereich den gesamten Abschnitt UU 10B. ber die Donau. Offene, jedoch extrem ausgeräumte Zusatz Rotzone Feldkirchen: Prioritäres Agrarlandschaft mit hohem Nutzungsdruck wirkt als Maßnahmengebiet. Aktuell stehen noch alle Landschaftszäsur, verstärkt durch das hohe Mglichkeiten offen, eine auch den Ansprchen Verkehrsaufkommen an der B131. der berregionalen Lebensraumvernetzung ent- Querung der B131 (starke Teilbarriere) sprechende Durchwanderbarkeit der Landschaft Rotzone Feldkirchen: Straßenverkehr, Struktur- herzustellen. Flächensicherungen fr Aufforstungs- mangel, Siedlungsentwicklung, Kiesabbau maßnahmen, Aufwertung der Agrarlandschaft durch Leitstrukturen und Freihaltung vor barrierewirksamen Vorhaben sind unbedingt notwendig. UU 11B Kurzer Anbindungskorridor zur Vernetzung von Die Gelbzone erstreckt sich ber den gesamten (RO) Teillebensräumen im Zentralmhlviertler Hochland im Abschnitt UU 11B. 4 31 Grenzbereich der Bezirke Urfahr-Umgebung und Zusatz Gelbzone Herzogsdorf: Keine Ausweitung 32 Herzogsdorf Rohrbach. Herstellung einer "Umgehung" nrdlich der Siedlungsentwicklung aus Nord bzw. Sd in St. Gotthard/Mkr. der im benachbarten Umfeld einzig verbliebenen Richtung Korridorachse. Maßnahmen zur räumlich- St. Martin/Mkr. Querungsmglichkeit der B127 (= Vollbarriere) im optischen Abschirmung des Sieldungsraums von Bereich der Brcke ber den Pesenbach der zentralen Leitstruktur (Waldgrtel), z.B. durch ("Pesenbachkorridor"-Anbindung). Funktionalitätsbe- Heckenpflanzungen oder Streuobstbestände. einträchtigung vor allem im Nahbereich der L1511 durch zunehmende Verbauung entlang des Verkehrsträgers und Einengung der Waldverbindung. Querung der L1511 (wirksame Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: RO 08B, RO 09B Gelbzone Herzogsdorf: Straßenverkehr, Siedlung, Siedlungsentwicklung UU 12B Wichtiger Verbindungskorridor von Teillebensräumen Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung des Zentralmhlviertler Hochlands bzw. der von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 32 Feldkirchen a.d.D. Sdlichen Mhlviertler Randlagen mit den Barrierewirkung. Erhalt der Waldflächen als lokale Goldwrth Niederungen des Eferdinger Beckens und den Trittsteine und kurzzeitigen Rckzugsraum. Keine St. Gotthard/Mkr. Auwaldbereichen als geeigneten Querungsbereich weitere Baulandentwicklung im Korridor. Walding ber die Donau. Zusatz Rotzone Walding: Keine Ausweitung der Die Funktionalität mit Ausnahme der rechtsufrigen Siedlungen, insbesondere unter Inanspruchnahme bewaldeten Einhänge zur Großen Rodl ist ber weite von Waldflächen. Im Überscheidungsbereich mit Bereiche reduziert und teilweise auch erheblich der Gelbzone Walding ist eine wirksame eingeschränkt. Verantwortlich dafr ist die hohe Grnverbindung zwischen den westlich und stlich Besiedlungsdichte und Zerschneidung des Raums angrenzenden Waldflächen im Bereich der (mit hochrangigen Straßen) sowie die an Korridorachse zu entwickeln und zu erhalten Leitelementen strukturarme Kulturlandschaft insbe- (Abschirmung, Leitfunktion). Freudensteiner Bach sondere der Donau-Niederungen. und Schaugrabenbach als Leitelemente frdern Querung der B127 (Vollbarriere), B131 (starke und Strungen durch Freihaltung reduzieren (keine Teilbarriere), L1506 & L1510 (wirksame Teilbarrieren) Schrebergärten u. dgl.!). und der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). Zusatz Gelbzone St. Gotthard: Querung der Rotzone Walding: Straßenverkehr, Siedlung, B127 bzw. Bahnstrecke unter der Brcke ber die Siedlungsentwicklung Große Rodl als Wildtierpassage unbedingt Gelbzone St. Gotthard: Straßenverkehr (in freihalten (betrifft Gewässerstrecke bis rd. 500 m Kombination mit Eisenbahn), Siedlungsentwicklung flussaufwärts des Wasserkraftwerks; beide Gelbzone Walding: Siedlungsentwicklung Uferbereiche) bzw. optimieren (Eisenbahnbrcke). Gelbzone Goldwrth: Strukturdefizit, Siedlungs- Zusatz Gelbzone Walding: räumlich-optische entwicklung Abschirmung und Abgrenzung des nrdlich angrenzenden Siedlungsbereichs (durch Struktur- elemente in der Agrarlandschaft). Erhalt und Verdichtung des Gehlzbestands zur Optimierung der Leitfunktion. Gelbzone Goldwrth: Korridorraum freihalten und unter Ausnutzung natrlicher Strukturen (Freudensteiner Bach) Funktionalität herstellen und verbessern (Strukturelemente der Kultur- landschaft, wie Hecken, Feldgehlze, Obstbaum- bestände) UU 13B Kurzer Verbindungskorridor zur Vernetzung von Erhalt und Freihaltung. Teillebensräumen im zentralen Mhlviertel. Gute Leit- 2 32 Gramastetten und Vernetzungsfunktion durch gute Wald- und

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Lichtenberg Biotopausstattung entlang bzw. im Einzugsgebiet des Gusenbachs. Die einzig echte Zäsur stellt die Landesstraße dar, deren tatsächliche Barrierewirkung fr grßere Säugetiere aufgrund ihrer Lage im Waldbestand verringert ist. Querung der L581 (starke Teilbarriere). UU 14B Nordwestlicher Ast eines Verbindungskorridors Erhalt und Freihaltung. Frderung des Biotop- berregionaler Bedeutung zur Nord-Sd-Vernetzung verbunds durch Gehlzpflanzungen in der 3 33 Altenberg von Teillebensräumen im Zentralmhlviertler Hoch- Kulturlandschaft zur Vernetzung der Waldinseln. Engerwitzdorf land. Zentrales Leitelement ist ein weitestgehend Zusatz Gelbzone Altenberg II: Keine weitere zusammenhängender Waldgrtel zwischen Altenberg Verbauung zwischen Mirellenbach (bzw. Grub- und Innertreffling. Insbesondere der zentrale bach, Lehrreitbach) und L1502, sondern Erhhung Abschnitt ist aufgrund geringer Siedlungsdichte und der Leitwirkung durch Abschirmung und Ver- guter Naturraumausstattung frei passierbar. Beein- netzung (breite Gehlzzge, Wald). Land- trächtigung der Funktionalität durch (noch) lokal schaftselemente in Freiflächen stärken und neu begrenzte Barrieren – von Bedeutung ist insbe- entwickeln. sondere die Raumentwicklung stlich von Altenberg Zusatz Gelbzone Engerwitzdorf II: Keine entlang der L1502 (Betriebsflächen), die Siedlungs- Siedlungsausweitung zulassen. Den Schweinbach entwicklung bei Niederkulm sowie an der Ver- als Leitelement sichern und aufwerten. knpfung mit den Abschnitten UU 15B und UU 16B. Querung der L1502 (wirksame Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: UU 15B, UU 16B Gelbzone Altenberg II: Straßenverkehr, Siedlungs- entwicklung Gelbzone Engerwitzdorf II: Siedlungsentwicklung UU 15B Nordstlicher Ast eines Verbindungskorridors mit Erhalt und Freihaltung. berregionaler Bedeutung zur Nord-Sd-Vernetzung Zusatz Gelbzone Engerwitzdorf I: Freihalten des 2 33 Alberndorf/Rmk. von Teillebensräumen im Zentralmhlviertler Korridors durch reduzierte bzw. primär auf die Engerwitzdorf Hochland. Als wirksames Vernetzungselement dient Korridorfunktionalität abgestimmte Siedlungs- Gallneukirchen der weitgehend geschlossene Waldgrtel linksufrig entwicklung. Insbesondere im nrdlichen Teil der Großen Gusen und ihres Einzugsgebiets. Im sowie zwischen Oberndorf und Linzerberg ist das Nordabschnitt rcken Siedlungsbereiche in den Vorrcken von Bauland hintanzuhalten. Stärkung Korridor hinein bzw. dicht heran. Die L1463 greift im bestehender und Entwicklung neuer Vernetzungs- Osten in einem kurzen Abschnitt in den Korridor strukturen (Aufforstungen, Waldränder, Hecken, hinein, dies ist jedoch unwesentlich fr die Feldgehlze). Funktionalität des Korridors. Im Sdteil Verlauf am Westrand des großräumigen Siedlungsgebiets von Gallneukirchen und Engerwitzdorf durch Kulturland- schaft mit lokal besserer bzw. vergleichsweise gnstigerer Waldausstattung. Das Vorrcken der Siedlungsbereiche gefährdet die Funktionalität des Korridors. Daher ist eine alternative Trassierung etwas weiter westlich aufgrund der absehbaren Regionalentwicklung im Auge zu behalten und gegebenenfalls als Korridor zu sichern. Querung der L1502 (wirksame Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: UU 14B, UU 16B Gelbzone Engerwitzdorf I: Siedlungsentwicklung UU 16B Sdlicher Ast eines Verbindungskorridors von Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung berregionaler Bedeutung zur Nord-Sd-Vernetzung von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 33 Engerwitzdorf von Teillebensräumen im Zentralmhlviertler Barrierewirkung. Freihaltung. Erhalt und Erhhung Hochland. Nrdlich der Autobahn beeinträchtigen des Waldanteils. bzw. gefährden die Siedlungsentwicklung und Rotzone Engerwitzdorf II: Keine weiteren wirksame Landschaftszäsuren (A7 und B125) die Barrieren zulässig. Bauverbot. Herstellung einer aktuelle und knftige Funktionalität dieses fr die hoch wirksamen "Leiteinrichtung" zur Querungs- berregionale Vernetzung wichtigen Korridorab- stelle der A7-Autobahn. Abschirmung der schnitts. Problematisch ist die Querung der A7 Siedlungsräume bzw. sonstiger Strungsquellen. aufgrund der lokalen Situation (Flaschenhals) und Bestmgliche Optimierung der Wildtierpassage mangels Alternativen. Sdlich der Autobahn hohe (Unterfhrung) gemäß den Rahmenvorgaben der Walddichte und kaum Gefährdung der Funktionalität. RVS Wildschutz betreffend Kategorie-B-Querungs- Querung der A7 (Vollbarriere), B125 & L1464 bauwerke. (wirksame Teilbarrieren). Korrespondierende Abschnitte: UU 14B, UU 15B Rotzone Engerwitzdorf II: Autobahn, Straßen- verkehr, Siedlungsentwicklung, Zwangswechsel UU 17B Kurzer, jedoch sehr wichtiger Verbindungskorridor mit Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung (PE) berregionaler Bedeutung zur Vernetzung von von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 33

67 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Teillebensräumen des Zentralmhlviertler Hochlands Barrierewirkung. Erhalt der guten Waldausstattung, Luftenberg a.d.D. mit der Steyregger Au als (noch) mglicher Freihaltung. Steyregg Querungsbereich der Donau. Als Leit- bzw. Zusatz Rotzone Steyregg: Keine barriere- Zubringerelement dient der bewaldete, breite wirksame Verbauung bzw. Siedlungsentwicklung Geländeabbruch linksufrig des Reichenbachs. Die auf den Freiflächen zulassen. Zielgerichtete Bndelung hochrangiger Verkehrsträger bewirkt Entwicklung von Leiteinrichtungen zur Optimierung aufgrund (noch) fehlender, wirksamer Querungs- der Auffindbarkeit der Querungsstelle. mglichkeiten aktuell eine maßgebliche (= Maximierung des Waldanteils im Umfeld der vollkommene) Funktionsbeeinträchtigung dieses aktuell maßgeblichen Barrieren (zw. B3 und L569). Wildtierkorridors. Im Zuge des zweigleisigen Ausbaus Unverzgliche Errichtung von Querungshilfen an der Bahnstrecke wird auf die Belange der der B3, der Bahnstrecke und hinknftig ggf. an der Wildtierkorridore Rcksicht genommen. L569 gemäß Rahmenvorgaben der RVS Querung der B3 (Vollbarriere), L569 (starke Wildschutz betreffend Kategorie-B-Querungs- Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (schwache bauwerke. Teilbarriere) Rotzone Steyregg: Straßenverkehr (in Kombination mit Eisenbahn), Siedlungsentwicklung, Alter- nativenmangel VB 01A Nrdlichster Abschnitt des berregional bedeutenden Erhalt der guten Waldausstattung, Freihaltung. Verbindungskorridors zwischen den Waldgebieten Keine Siedlungsausweitung von Thomasroith 2 48 Ampflwang des Hausrucks und der Voralpen im Bezirk Richtung Westen und Sden. Ottnang Vcklabruck. Anbindung der sdlichen Waldausläufer Zusatz Gelbzone Ottnang: Keine barriere- Zell/P. des Hausrucks stlich von Ampflwang ber einen wirksame Verbauungen bei Hinteredt bzw. entlang Nord-Sd-verlaufenden bewaldeten Hhenrcken bis der Landesstraße. Pfenniggrub. Der hohe Waldanteil und die Geländemorphologie gewährleisten eine gute Funktionalität mit Einschränkungen im Bereich der L1262 (bei Hinteredt). Im Sdabschnitt rckt die Ortschaft Thomasroith in den Korridor hinein. Querung der L1262 (wirksame Teilbarriere) und L1072 (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: VB 02A, VB 03A Gelbzone Ottnang: Straßenverkehr, Siedlungs- entwicklung VB 02A Nordwestlicher Ast und Teilabschnitt des Erhalt und Erhhung des Waldanteils, berregionalen Verbindungskorridors zwischen Haus- insbesondere im nrdlichen Teilabschnitt. Keine 4 48 Ottnang ruck und Voralpen nrdlich der Stadt Vcklabruck. weitere barrierewirksame Siedlungsentwicklung Pilsbach Verlauf entlang eines sanften Hhenrckens von zulassen. Ungenach Pfenniggrub im Norden in den Einwald im Sden Zusatz Rotzone Ungenach: Keine weiteren Zell/P. durch abwechselnd Wald und offenes Kulturland. Verbauungen. Schaffung von Leit- und Teilweise stärkere Zersiedlung, jedoch ber weite Deckungsstrukturen sowie Sichtschutzpflan- Bereiche Durchlässigkeit noch gegeben. zungen, schwerpunktmäßig im (sd-) westlichen Funktionalitätsdefizite im Bereich Billichsedt aufgrund Bereich der Rotzone. von Siedlungen, Straßen und mangelnden Leit- und Deckungsstrukturen. Querung der L521 (wirksame Teilbarriere) und L1266 (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: VB 01A, VB 04A, VB 05A Rotzone Ungenach: Straßenverkehr, Siedlung, Siedlungsentwicklung VB 03A Nordstlicher Ast und Teilabschnitt des Freihaltung, Siedlungsentwicklung nur durch berregionalen Verbindungskorridors zwischen Haus- Baulandverdichtung (keine Ausweitung) und 4 48 Manning ruck und Voralpen nrdlich der Stadt Vcklabruck. räumliche Trennung vom Grnland. Ottnang Verlauf zwischen dem Kollaichbach und (Ottnanger) Zusatz Gelbzone Ungenach: Keine weiteren Pilsbach Redlbach von Pfenniggrub im Norden bis Redlbuch Verbauungen. Schaffung von Leit- und Deckungs- Phret im Sden. Überwiegend offenes Kulturland mit strukturen zur Vernetzung der Waldinseln sowie Rutzenham kleineren Waldinseln als Trittsteine. Siedlungen Sichtschutzpflanzungen. Ungenach verstreut, aber eher kompakt angeordnet. Zell/P. Funktionalität eingeschränkt gegeben, jedoch optimierungsbedrftig. Querung der L521 (wirksame Teilbarriere) und L1268 (k.A.; wirksam). Korrespondierende Abschnitte: VB 01A, VB 02A, VB 04A Gelbzone Ungenach: Straßenverkehr, Siedlung, Siedlungsentwicklung, Strukturdefizit

68 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K VB 04A Kurzer Verbindungskorridor zwischen dem westlichen Die Gelbzone erstreckt sich ber den gesamten und stlichen berregionalen Korridorast vom Abschnitt VB 04A. 3 48 Pilsbach Hausruck zu den Voralpen nrdlich der Stadt Zusatz Gelbzone Pilsbach: Keine weitere Phret Vcklabruck in der Gemeinde Pilsbach. Vernetzungs- (barrierewirksame) Siedlungs- bzw. Raum- Ungenach mglichkeit der Waldgebiete Einwald und Redlbuch entwicklung zwischen Oberpilsbach und Unter- ber eine Kleinwaldinsel entlang des Kollaichbachs. einwald zulassen, insbesondere im Waldrand- Korridor weitgehend offen, aber arm an bereich. Einbringen von Leitstrukturen in ost- Strukturelementen (ausgeräumte Agrarlandschaft) westlicher Richtung und Abschirmung der mit Siedlungsbarrieren im Übergang zum Einwald. Siedlungsbereiche. Querung der L1268 (wirksame Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: VB 02A, VB 03A, VB 05A, VB 06A Gelbzone Pilsbach: Straßenverkehr, Siedlung, Siedlungsentwicklung, Strukturdefizit VB 05A Sdwestlicher Ast und Teilabschnitt des Erhalt. berregionalen Verbindungskorridors zwischen Zusatz Gelbzone Vcklabruck: Keine Ver- 3 48 Attnang-Puchheim Hausruck und Voralpen nrdlich der Stadt dichtung der Verbauung zwischen Buchleiten und Pilsbach Vcklabruck. Querung des Kollaichbachs vom Ein- Kirchstetten. Optimierung der Funktionalität durch Vcklabruck wald zum Sonneichenwald im Bereich Ziegelwies. Sichtschutz- und Leitgehlzpflanzungen, bevorzugt Korridor vorwiegend im Wald liegend, nur kurze im Umfeld der Gemeindegrenze Pilsbach- Querung des offenen, vor allem mit einzelnen Vcklabruck. Bauernhfen durchsetzten Kulturlands. Querung der L1268 (wirksame Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: VB 04A, VB 06A Gelbzone Vcklabruck: Straßenverkehr, Siedlung, Siedlungsentwicklung VB 06A Sdstlicher Ast und Teilabschnitt des ber- Erhalt und Freihaltung. regionalen Verbindungskorridors zwischen Hausruck 1 48 Attnang-Puchheim und Voralpen nrdlich der Stadt Vcklabruck. Hoher Pilsbach Waldanteil und (weitgehendes) Fehlen von Verbau- Phret ungen oder sonstigen Barrieren bzw. Landschafts- Vcklabruck zäsuren gewährleisten eine hohe Funktionalität des Korridorabschnitts. Zusätzlich wirken Fließgewässer (Ottnanger Redlbach) als Vernetzungselemente im Offenland. Korrespondierende Abschnitte: VB 03A, VB 04A, VB 05A, VB 07A VB 07A Durch hochgradig verbautes Gebiet zwischen Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung Vcklabruck, Regau und Attnang-Puchheim von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 48 Attnang-Puchheim fhrender Abschnitt des berregionalen Verbindungs- Barrierewirkung. Erhalt der Waldbereiche und 66 Regau korridors vom Hausruck zu den Voralpen. Die Freihaltung. Vcklabruck Waldgebiete Sonneichenwald und Buchenwald sowie Zusatz Rotzone Vcklabruck: Errichtung einer die Wälder entlang der Drren Aurach sowie stlich Kategorie-A-Wildtierpassage zur Querung der B1 von Rutzenmoos bilden das Rckgrat und die (km 42,4-42,7) und der Bahnlinie (auf gleicher Trittsteine dieses Korridorabschnitts. Konflikte Hhe). Zwischenzeitlich Optimierung der ergeben sich im Kreuzungsbereich mit der B1 sowie Funktionalität (Erhhung der Auffindbarkeit durch zwischen Regau und Preising, wodurch sich ein Leitstrukturen), Freihaltung des Straßen- und aktiver Handlungsbedarf zur Wiederherstellung des Bahnumlands (= Rotzone) vor Verbauungen, keine Biotopverbunds ergibt. weiteren Barrieren, keine Ausweitung der Querung der B1 (Vollbarriere) und L1265 (starke Siedlungsbereiche. Erhhung des Waldanteils. Teilbarriere) sowie der Eisenbahntrasse (Vollbarriere) Zusatz Rotzone Regau I: Siedlungsentwicklung Korrespondierende Abschnitte: VB 05A, VB 06A, VB einschränken zur Freihaltung eines zumindest 150- 08A, VB 10A 200 m breiten unverbauten Landschaftskorridors Rotzone Vcklabruck: Straßenverkehr, Eisenbahn, im Bereich der zentralen Korridorachse. Keine Siedlung Verbauung entlang der L1265 zw. km 2,8 und 3,0. Rotzone Regau I: Straßenverkehr, Siedlung, Im Landschaftskorridor Leit- und Deckungs- Siedlungsentwicklung, Strukturdefizit strukturen einbringen sowie Sichtschutzpflan- zungen vornehmen. Westlich der Drren Aurach keine Barrieren im Offenland zulassen bzw. Waldvernetzung durch breite Gehlzgrtel herstellen. VB 08A Wichtiger untersttzender Verbindungskorridor im Freihaltung und Erhhung Waldanteil. Grenzbereich der Bezirke Gmunden und Zusatz Gelbzone Desselbrunn: Abschirmung der 4 48 Desselbrunn Vcklabruck. Vom Norden des Haselholzes verläuft Siedlungsbereiche und Herstellung eines 66 Regau der Korridor ber einzelne Waldinseln durch Landschaftskorridors mit gehlzreichen Leit- und Agrarlandschaft zum Aurachtal und von dort weiter Deckungsstrukturen. Keine Siedlungsausweitung Richtung Sdwest nach Hattenberg. Die im Umfeld von Ritzing, entlang der Bahnlinie und

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Infrastrukturbarrieren sind vergleichsweise wenig der Aurach. funktionseinschränkend, die strukturlose Agrar- landschaft zwischen Sicking und Brauching wirkt als relevante Landschaftszäsur. Optimierungspotential. Querung der L1263 (wirksame Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (schwache Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: VB 07A, VB 09A, GM 02A Gelbzone Desselbrunn: Straßenverkehr, Struktur- defizit, Eisenbahn VB 09A Anbindungs- bzw. Verbindungskorridor zu den Die Gelbzone erstreckt sich ber den gesamten (GM) Traunauen (N2000) mit guter Waldausstattung bei Abschnitt VB 09. 3 48 gleichzeitig hoher Infrastrukturdichte. Eine Querung Zusatz Gelbzone Roitham: Vor zusätzlichen Desselbrunn der Traun innerhalb eines schmalen Waldbereichs ist Strungen unbedingt freihalten, daher auch kein Laakirchen im Zuge einer Wanderung erforderlich. Aufgrund der (weiterer) Rohstoffabbau innerhalb des Korridors. Ohlsdorf Strungseinflsse durch die im Wald/am Waldrand Roitham verlaufende Straße und den geringen Ausweich- und Rstorf Rckzugsraum ist der Korridorabschnitt trotz guter Waldaustattung hinsichtlich seiner Funktionalität eingeschränkt. Querung der B135 (wirksame Teilbarriere) und B144 (starke Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: VB 08A, GM 02A Gelbzone Roitham: Straßenverkehr, Rohstoff- gewinnung VB 10A Zubringerkorridor zur Autobahnquerungsmglichkeit Erhalt und Freihaltung. (GM) unter der Brcke ber die Aurach und "Zwangspunkt" Zusatz Rotzone Regau II: Absoluter Baustopp 4 66 fr den Verbindungskorridor durch den Bezirk nrdlich des Steinbachs sowie im angrenzenden Ohlsdorf Vcklabruck vom Hausruck in den Voralpenbereich. Umfeld der Aurach. Hier auch keinerlei Zäunungen Pinsdorf Im Nordteil gute Waldausstattung, ebenso im Umfeld oder sonstige Barrieren zulassen. Siedlungs- Regau der Wildquerungsmglichkeit (Wald an den entwicklung sdlich des Steinbachs ist hingegen linksufrigen Einhängen der Aurach bis unter die fr Korridorfunktionalität unbedeutend. Bevorzugt Autobahnbrcke; der Talboden selbst ist verbaut). Aufforstung von Offenlandflächen, alternativ Ein- Dazwischen kurzer Verlauf durch offene bringung von Leit- und Deckungsstrukturen sowie Kulturlandschaft mit Bauernhfen. Sichtschutzpflanzungen. Die Funktionalität des gesamten Hausruck-Voralpen- Wichtiger Hinweis: korridors hängt maßgeblich von der Sicherstellung Der Verlust der Korridorfunktion in der Rotzone der Durchwanderbarkeit der Rotzone Regau II ab! Regau II hätte zur Folge, dass als Ersatz die Bei Verlust wäre zur Wiederherstellung der Errichtung einer RVS-konformen Wildquerungshilfe Durchlässigkeit die Nachrstung einer Wildquerungs- ber die Autobahn bei ca. km 222,7 erforderlich hilfe ber die Autobahn notwendig. wäre. Querung der A1 (Brckenbauwerk vorhanden; keine Zusatz Gelbzone Regau: Keine Siedlungs- Barriere) und L1263 (wirksame Teilbarriere). entwicklung mit Barrierewirkung zulassen, Korrespondierende Abschnitte: VB 07A, VB 08A, VB Verdichtung im Bestand. Sichtschutzpflanzungen 11A, GM 02A vornehmen und Gehlzleitstrukturen einbringen. Rotzone Regau II: Alternativenmangel, Siedlung, Siedlungsentwicklung, Hundeabrichteplatz Gelbzone Regau: Siedlungsentwicklung VB 11A Kurzer, hochgradig gefährdeter und funktionell Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung (GM) eingeschränkter Korridorabschnitt ohne Alternativen- von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 66 mglichkeit zur Sicherstellung der Verbindung vom Barrierewirkung. Die Rotzone erstreckt sich ber Ohlsdorf Hausruck in den Alpenraum. Dem Steinbach folgend nahezu den gesamten Abschnitt VB 11A. Pinsdorf verläuft der Korridor entlang der Bezirksgrenze Zusatz Rotzone Regau III: Absoluter Baustopp, Regau Vcklabruck-Gmunden vom Aurachtal in keinerlei Zäunungen und sonstige Barrieren sdwestlicher Richtung ber/unter die B1 ins Gebiet zulassen. Gehlzpflanzungen zur Abschirmung der des Kropfkogels bzw. Vcklabergs. Siedlungen (u. a. Siedlungsbereiche, als Leit- und Deckungsstruktur Hundeschule) und B1 wirken stark funktions- dringend erforderlich, insbesondere zur Erhhung einschränkend. Gefährdung des gesamten Hausruck- der Auffindbarkeit des Steinbach-Durchlasses bei Voralpenkorridors hängt maßgeblich von der der B1. Durchlass selbst gemäß RVS optimieren Sicherstellung der Durchwanderbarkeit der Rotzone und ehestmglich ausbauen (auch im Sinne der Regau III ab! Bei Verlust wäre zur Wiederherstellung Vermeidung von Wildunfällen im Straßenverkehr)! der Durchlässigkeit eine Nachrstung einer Wichtiger Hinweis: Wildquerungshilfe ber die Autobahn und/oder die B1 Der Verlust der Korridorfunktion in der Rotzone notwendig. Regau III hätte zur Folge, dass als Ersatz die Querung der A1 (Brckenbauwerk vorhanden; keine Errichtung einer RVS-konformen Wildquerungshilfe Barriere), B1 (Vollbarriere) und L1263 (wirksame ber die Autobahn bei ca. km 222,7 und/oder ber Teilbarriere) die B1 im Bereich des Steinbach-Durchlasses

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K Korrespondierende Abschnitte: VB 10A, GM 02A erforderlich wäre. Rotzone Regau III: Straßenverkehr, Siedlungen, Siedlungsentwicklung, Alternativenmangel VB 12A Nordabschnitt des berregional wirksamen und Erhalt und Freihaltung. naturraumbergreifenden Verbindungskorridors zur Zusatz Rotzone Pndorf: Aufwertung der 4 65 Frankenmarkt Vernetzung von Teillebensräumen im Sden des Kulturlandschaft mittels Landschaftselementen mit Pndorf Alpenvorlands. Anbindung der sdlichen Waldaus- Leit- und Deckungsfunktion, bevorzugt unter Weißenkirchen läufer des Kobernaußerwaldes bzw. Hausrucks Einbeziehung der Fließgewässer (Kirchhamer- (Eckholz) an das Langholz an der obersterreichisch- bach, Eisbach, Weinbach). Siedlungsentwicklung salzburgischen Landesgrenze in der Raumeinheit durch Verdichtung, keine Ausweitung (Bereich Vckla-Ager-Hgelland. In den Niederungen des Fellern, Hhenwarth). Keine weiteren Barrieren im Kirchhamerbachs Kulturlandschaft mit Streu- Wirkbereich der B1 (Bereich Weinbach). siedlungen und reduzierter Durchlässigkeit. Fließ- gewässer haben mangels ausreichender Ufergehlz- ausbildung kaum Leitfunktion. Querung der B1 (starke Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (Parallelverlauf; starke Teilbarriere gem. Zugzahlen). Korrespondierende Abschnitte: VB 13A, VB 14A Rotzone Pndorf: Straßenverkehr, Eisenbahn, Siedlungsentwicklung, Strukturdefizit VB 13A Sdwestlicher Ast des berregional wirksamen und Freihaltung und Verbesserung der Leitfunktion naturraumbergreifenden Verbindungskorridors zur durch Stärkung des Begleitgehlzes der Vckla als 3 65 Pndorf Vernetzung von Teillebensräumen im sdlichen wesentliche Vernetzungsachse. Weißenkirchen Alpenvorland. Verbindung der Waldgebiete Langholz und Rehberg (West) ber die Vckla im Grenzbereich zu Salzburg. Verlauf durch offene Kulturlandschaft mit Bauernhfen und einzelnen Waldinseln. Das Ufergehlz entlang der Vckla ist das relevante Vernetzungselement. Querung der L1281 (k.A.; wirksam). Korrespondierende Abschnitte: VB 12A, VB 14A VB 14A Sdstlicher Ast des berregional wirksamen und Freihaltung (insbesondere den Kreuzungsbereich naturraumbergreifenden Verbindungskorridors zur mit der L1281) und Erhalt. Optimierung der 3 65 Frankenmarkt Vernetzung von Teillebensräumen im sdlichen Vernetzung zwischen der Vckla und der Pndorf Alpenvorland. Verbindung der Waldgebiete Langholz Freudenthaler Ache. Weißenkirchen und Rehberg (Ost) ber die Vckla und die Freudenthaler Ache. Verlauf durch abwechs- lungsreiche Kulturlandschaft mit geringer Verbauung sowie mit Waldinseln als Trittsteine. Sehr gute Leitfunktion durch Waldgrtel entlang der Freudenthaler Ache. Querung der L1281 (k.A.; wirksam). Korrespondierende Abschnitte: VB 12A, VB 13A VB 15A Naturraumbergreifender Wildtierkorridor zur Erhalt (der hohen Waldausstattung) und Vernetzung von Teillebensräumen im sdlichen Freihaltung. 4 47 Berg Alpenvorland. Vom Kreuzbauernmoor (N2000) im Zusatz Rotzone Vcklamarkt: Voranschreiten der 65 Frankenmarkt Anschluss an die sdstlichen Waldausläufer des Zersiedlung stoppen bzw. auf den Bereich nrdlich Pfaffing Kobernaußerwaldes und Hausrucks verläuft der der L1068 einschränken. Freiräume durchlässig Vcklamarkt Korridor dem Fornacher Redlbach folgend Richtung halten und Wald- und Gehlzgruppen mittels Weißenkirchen Vcklamarkt durch zersiedelte Kulturlandschaft, Leitstrukturen vernetzen. Vor allem zwischen schwenkt dann rechtsufrig der Vckla nach Sden Mrasing, Wies und Krichpoint leistungsfähige zum Waldgebiet "Die Hoad" und von dort weiter zum Leitstrukturen entlang des Fornacher Redlbachs geschlossenen Waldgebiet rund um den Lichtenberg und der Vckla entwickeln. (Raumeinheit Mondseer Flyschberge). Funktionalität Zusatz Gelbzone Berg: Keine barrierewirksame sehr variabel, in Abhängigkeit von der Siedlungsentwicklung zulassen (Bereich Hain- Waldaustattung. "Die Hoad" ist ein wichtiger Trittstein berg), Freiräume offen halten und Vernetzung und temporärer Rckzugsraum nach Durchquerung frdern (Leit- und Deckungsstrukturen), unter der angrenzenden Kulturlandschaftsräume. bevorzugter Einbeziehung der Fließgewässer Querung der B1 (starke Teilbarriere), L1278 (k.A.; (Zubringer zum Kppbach). schwach) und L1283 (wirksame Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (starke Teilbarriere); L1068 & L1287 parallel/randlich. Rotzone Vcklamarkt: Straßenverkehr, Eisenbahn, Siedlung, Siedlungsentwicklung Gelbzone Berg: Siedlung, Siedlungsentwicklung, Straßenverkehr

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K VB 16A Kurzer Verbindungskorridor zur Vernetzung von Die Rotzone erstreckt sich ber nahezu den Teillebensräumen im waldreichen Gebiet der gesamten Abschnitt VB 16A. 4 65 Innerschwand Mondseer Flyschberge. Wesentliche Naturraumzäsur Zusatz Rotzone Innerschwand I: Erhalt und ist die Westautobahn, die jedoch im gegen- weitere Verbesserung der Zubringerleitstrukturen ständlichen Bereich die Wangauer Ache weit zur Wildquerungsmglichkeit unterhalb der berspannt und fr sich keine Barriere darstellt. Autobahnbrcke. Keine weiteren Verbauungen im Zusammen mit der Landesstraße, der umgebenden (näheren) Umfeld der Autobahnquerung (vor allem Siedlungen und der Nutzung der Brcken- im Wirkraum der Landesstraße). Räumen der unterfhrung als Lagerplatz praktisch jedoch als Fläche unterhalb der Autobahnbrcke und starke Teilbarriere zu bewerten. Umgestaltung nach wildkologischen Aspekten. Auffindbarkeit grundsätzlich aufgrund der guten Ausstattung mit Leitelementen (Gehlzzge entlang von Gewässern) gegeben. Optimierungsbedarf. Querung der A1 (Brckenbauwerk vorhanden, keine Barriere) und L541 (wirksame Teilbarriere) Korrespondierende Abschnitte: VB 17A Rotzone Innerschwand I: Autobahn, Straßen- verkehr, Siedlungen, Siedlungsentwicklung, Zwangs- wechsel VB 17A Kurzer Verbindungskorridor zur Vernetzung von Die Rotzone erstreckt sich ber nahezu den Teillebensräumen im waldreichen Gebiet der gesamten Abschnitt VB 17A. 4 65 Innerschwand Mondseer Flyschberge. Wesentliche Naturraumzäsur Zusatz Rotzone Innerschwand II: Freihalten. Oberwang ist die Westautobahn, die im gegenständlichen Keine barrierewirksamen Maßnahmen (z.B. Bereich ein Durchlassbauwerk fr den Riedlbach Verbauung, Zäunung, Lagerplatz) im zentralen aufweist. Dieser kann bedingt als Wildquerungs- Korridorbereich (mind. 200 m beiderseits der mglichkeit dienen (gute naturräumliche Anbindung Zentralachse bzw. des Riedlbachs) setzen. aber geringe Dimension und nicht entsprechend wild- kologischer Aspekte adapiert). Erhhte Barriere- wirkung ergibt sich auch aufgrund der räumlichen Nähe der Landesstraße. Gute Anbindung geeigneter (relativ breiter) Leitstrukturen an das Hinterland bzw. die Teillebensräume Querung der A1 (Gewässerdurchlass vorhanden; wirksame Teilbarriere) und L541 (wirksame Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: VB 16A Rotzone Innerschwand II: Autobahn, Straßen- verkehr, Siedlungen, Siedlungsentwicklung, Zwangs- wechsel VB 18A Kurzer, naturraum- und bundesländerbergreifender Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung Verbindungskorridor zur Vernetzung von von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 65 Unterach Teillebensräumen im waldreichen Gebiet der Barrierewirkung. Die Rotzone erstreckt sich ber Mondseer Flyschberge und der Voralpen. Funktionell den gesamten Abschnitt VB 18A. aufgrund der Siedlungsdichte stark beeinträchtigt, Zusatz Rotzone Unterach: Keine weitere erschwerend kommt die Straßenbarriere sowie die Verbauung oder sonstige zusätzliche barriere- (N2000) als aufgrund des beengten Raums wirksamen Maßnahmen auf der rd. 300 m breiten "natrliches Hindernis" hinzu. Drei zentrale, in zentralen Zone des Korridors zulassen Korridorrichtung verlaufende Gehlzzge (inkl. (Baustopp!). Hier im Gegenzug Maßnahmen zur Bäche) sind noch als Leitstrukturen vorhanden und Verbesserung der Funktionalität dringend ausbaufähig. erforderlich (Leitgehlz- und Sichtschutz- Querung der B151 (wirksame Teilbarriere). pflanzungen). Rotzone Unterach: Siedlung, Siedlungsentwicklung, Straßenverkehr, Zwangswechsel, Alternativenmangel WE 01A Östlicher Ast eines Grnkorridors in der agrarisch Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung (WL) intensiv genutzten Kulturlandschaft zwischen von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 49 Buchkirchen und Wels und Teilabschnitt des Barrierewirkung. Die Rot- und die Gelbzone Buchkirchen berregionalen Verbindungskorridors im äußersten erstrecken sich ber den gesamten Abschnitt WE Krenglbach Osten der Raumeinheit Inn- und Hausruckviertler 01A. Wels Hgelland. Verlauf von Radlach ber Oberlaab und Zusatz Rotzone Wels I: Erhalt der Waldbestände Aichberg bis zum Linet ber einzelne Waldinseln als und Freihalten der dazwischen liegenden wesentliche funktionelle Korridorbiotope. Als Kulturlandschaft. Keine zusätzlichen Barrieren in problematisch erweist sich insbesondere der einer mind. 300 m breiten Zone längs der Abschnitt zwischen Aichberg und Linet aufgrund der Korridorachse. Generell Leitstrukturen einbringen Siedlungsdichte, der B137 und weiter sdlich folgend und Sichtschutzpflanzungen vornehmen. der Eisenbahn. Zwischen Aichberg und Radlbach Notwendigkeit fr die Errichtung einer Wild- sind die strukturarmen offenen Kultur- querungshilfe gemäß RVS ber die B137 bereits landschaftsbereiche fr Wanderbewegungen aktuell gegeben.

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K funktionsmindernd. Zusatz Gelbzone Wels: Erhalt und Vernetzung Querung der B137 (Vollbarriere) und L1232 der Waldbestände, Freihalten der Kulturlandschaft (wirksame Teilbarriere). (keine Siedlungsentwicklung). Korrespondierende Abschnitte: WL 01A, WL 02A, WL 03A Rotzone Wels I: Straßenverkehr, Siedlung, Siedlungsentwicklung Gelbzone Wels: Straßenverkehr, Strukturmangel, Siedlungsentwicklung WL 01A Nrdlichster Teilabschnitt des berregionalen Die Rot- und die Gelbzone erstrecken sich ber (EF, GR) Verbindungskorridors im äußersten Osten der nahezu den gesamten Abschnitt WL 01A. 4 49 Raumeinheit Inn- und Hausruckviertler Hgelland. Zusatz Rotzone Wallern: Abbaustätten- Buchkirchen Bezirksbergreifender Grnkorridor durch Kultur- rekultivierung nach wildkologischen Gesichts- Scharten landschaft ber Waldinseln bei Gronall, Preisholz und punkten (Vernetzung), Leitstrukturen zur An- Wallern nrdlich von Radlach. Der relativ hohe Waldanteil bindung des Uttenthaler Bachs an den Wald- wirkt positiv auf die Funktionalität, die Vernetzung ist bestand Gronall. Keine barrierewirksamen Maß- aufgrund der Sieldungsstruktur und Nutzung jedoch nahmen zulassen (v.a. im Bereich zwischen beeinträchtigt bzw. gefährdet. Anbindung Naturpark Hartberg und Anwesen Lindmayr; hier Sicht- Obst-Hgel-Land. schutzpflanzungen vornehmen). Querung der L1232 (wirksame Teilbarriere). Zusatz Gelbzone Buchkirchen: Erhalt und Korrespondierende Abschnitte: WL 02A, WE 01A, EF Aufrechterhalten der Durchlässigkeit. Keine 03B, EF 08A Siedlungsausweitung zwischen Ötzing und Hrling, Rotzone Wallern: Siedlung, Siedlungsentwicklung, stattdessen Vernetzungsfunktion erhhen. In Rohstoffgewinnung Radlach lediglich Bestandsverdichtung, keine Gelbzone Buchkirchen I: Siedlungsentwicklung, Ausweitung der Siedlung, insbesondere in Straßenverkehr Richtung Osten. WL 01B Sdlicher Ast eines wichtigen, berregional Die Rotzone erstreckt sich ber den gesamten bedeutenden Korridorabschnitts zur Verbindung der Abschnitt WL 01B. 4 49 Edt Traun mit dem Aiterbach. Der Korridor springt bei Zusatz Rotzone Steinerkirchen: Schutz des Fischlham Eggenberg von der Traun ab (N2000) und verläuft Korridors vor weiterer Verbauung oder Steinerkirchen nrdlich von Fischlham durch ausgeräumte vergleichbarer Barrieren; keinerlei Reduktion an Kulturlandschaft, wo er bei Niederheischbach auf den Gehlzstrukturen. Behebung des Mangels an Heischbach trifft und diesem bachaufwärts bis Landschaftselementen in der Agrarlandschaft und Atzmannsdorf folgt. Bei Gundersdorf erfolgt der Stärkung der vorhandenen Vernetzungselemente Zusammenschluss mit dem nrdlichen Korridorast (am Heischbach). Erhhung des Waldanteils. WL 02B. Siedlungsbereiche durch Sichtschutzpflanzungen Aufgrund der Verbauungssituation im Mndungs- abschirmen bereich des Heischbaches und des Fischlhamer Bachs in die Traun muss die Anknpfung des Korridors naturräumlich suboptimal weiter nrdlich erfolgen. Dieser Umstand fhrt gemeinsam mit dem Strukturdefizit der Agrarlandschaft und der Konzentration von Ansiedlungen im Bereich der Gewässer zu einer Beeinträchtigung der Funktionalität. Querung der L537, L567 und L1242 (wirksame Teilbarrieren). Korrespondierende Abschnitte: WL 08A, WL 09A, WL 02B, KI 01B Rotzone Steinerkirchen: Straßenverkehr, Siedlungsentwicklung, Strukturdefizit WL 02A Westlicher Ast eines Grnkorridors in der ber- Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung (WE) wiegend agrarisch genutzten Kulturlandschaft von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 49 zwischen Buchkirchen und Wels. Teilabschnitt des Barrierewirkung. Die Rot- und die Gelbzone Buchkirchen berregionalen Verbindungskorridors im äußersten erstrecken sich ber den gesamten Abschnitt WL Krenglbach Osten der Raumeinheit Inn- und Hausruckviertler 02A. Wels Hgelland. Verlauf von Radlach ber Kirchham bis Zusatz Rotzone Wels II: Freihalten der Durch- zum Linet ber einzelne Waldinseln als wesentliche lässigkeit, keine Siedlungsausweitung. Erhalt der funktionelle Korridorbiotope. Als problematisch Waldbestände. Erhhung der Leitfunktion durch erweist sich insbesondere der Abschnitt sdlich von Gehlzpflanzungen (kulturlandschaftstypische Kirchham, nrdlich davon befindet sich ein mili- Heckenpflanzungen) und Aufforstungen. Not- tärisches Übungsgelände. wendigkeit fr die Errichtung einer Wild- Querung der B137 (Vollbarriere) und L1232 querungshilfe gemäß RVS ber die B137 bereits (wirksame Teilbarriere). aktuell gegeben. Korrespondierende Abschnitte: WL 01A, WL 03A, Zusatz Gelbzone Buchkirchen II: Erhalt und WE 01A Aufrechterhalten der Durchlässigkeit. In Radlach Rotzone Wels II: Straßenverkehr, Siedlungsent- lediglich Bestandsverdichtung, keine Ausweitung

73 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K wicklung der Siedlung, insbesondere in Richtung Osten. Gelbzone Buchkirchen II: Straßenverkehr, Generell Leitstrukturen einbringen und Sicht- Siedlung, Siedlungsentwicklung, Grnland- schutzpflanzungen vornehmen. Sondernutzung WL 02B Nrdlicher Ast eines wichtigen, berregional Die Gelbzone erstreckt sich nahezu ber den bedeutenden Korridorabschnitts zur Verbindung der gesamten Abschnitt WL 02B. 4 49 Edt Traun mit dem Aiterbach. Der Korridor springt bei Zusatz Gelbzone Fischlham: Erhhung des Fischlham Forstberg rechtsufrig der Traun ab (N2000, NSG), Waldanteils, jedenfalls aber Erhalt des inselartig Steinerkirchen folgt ber ein kurzes Stck dem Georgenbach weiter verteilten Waldbestands als funktionelles Rckgrat Steinhaus Richtung Osten durch abwechselnd Wald und des Korridors. Keine barrierewirksame Siedlungs- Offenland bis Großschaching. Von hier weiter nach ausweitung zulassen. Einbringen von Leit- und Sden, vorbei an Pesenlittring und Linden nach Deckungsstrukturen zur Verbesserung der Gundersdorf zum Zusammenschluss mit dem Biotopvernetzung (vor allem im Bereich der sdlichen Korridorast WL 01B. Querung mit der L567 sowie parallel zur L1242). Querung der L537, L567 und L1242 (wirksame Teilbarrieren). Korrespondierende Abschnitte: WL 06A, WL 07A, WL 08A, WL 01B, KI 01B Gelbzone Fischlham: Straßenverkehr, Struktur- defizit, Siedlungsentwicklung, WL 03A Langer, bezirksbergreifender Korridorabschnitt im Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung (WE, GR) Osten der Raumeinheit Inn- und Hausruckviertler von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 49 Hgelland. Verlauf durch Kulturlandschaft entlang Barrierewirkung. Die Rot- und die Gelbzonen Gunskirchen eines sanften, sich in Ost-West-Richtung erstrecken sich ber nahezu den gesamten Kematen erstreckenden Hhenrckens mit regional erhhtem Abschnitt WL 03A. Krenglbach Waldanteil. Vom Waldgebiet Linet kommend quert Zusatz Rotzone Krenglbach: Freihalten der Offenhausen der Korridor die Innkreisautobahn und verläuft in Durchlässigkeit, keine Ausweitung von Siedlungs- Pichl weiterer Folge sdlich und parallel zur Autobahn- splittern. Erhalt der Waldbestände. Erhhung der Wels trasse bis zur Bezirksgrenze von Wels-Land und Leitfunktion durch Gehlzpflanzungen (kulturland- Grieskirchen (Kematen, Offenhausen). Der Korridor- schaftstypische Heckenpflanzungen) und Auf- abschnitt ist ber weite Strecken mit einer guten forstungen. Keine zusätzliche Belebung des Nah- Leitstruktur (Waldrcken) ausgestattet, allerdings erholungsgebiets Linet. Notwendigkeit fr die Er- drängen randlich Siedlungen in Richtung Zentral- richtung einer Wildquerungshilfe gemäß RVS ber achse, die die Funktionalität reduzieren. Konfliktreich die B137 bereits aktuell bzw. in absehbarer Zeit ist vor allem der Abschnitt im Bereich der vermutlich auch ber die Bahnlinie gegeben. Bezirksgrenze Wels und Wels-Land aufgrund der Zusatz Rotzone Wels III: Freihalten. Keine Aus- Barrierewirkung der hochrangigen Straßen (vor allem weitung der Siedlungsentwicklung und keine die Innkreisautobahn; derzeit besteht im gegen- zusätzliche Belebung des Naherholungsraums ständlichen Bereich nur eine schmale Straßenbrcke Linet. Nachrstung einer RVS-konformen Wild- als "Querungsmglichkeit"). Der Linet ist ein sehr querungshilfe (Grnbrcke Kategorie A) ber die wichtiger Trittstein. Autobahn bei ca. km 16,5 bis 16,6 notwendig. Querung der A8, B137 (Vollbarrieren), L519 (k.A., Zusatz Gelbzone Krenglbach: Freihalten. Keine wirksam) und L1253 (wirksame Teilbarriere) sowie Ausweitung der Siedlungsentwicklung und keine der Eisenbahntrasse (starke Teilbarriere). zusätzliche Belebung des Naherholungsraums Korrespondierende Abschnitte: WE 01A, WL 02A, Linet. WL 04A, GR 18A Zusatz Gelbzone Pichl: Freihalten und Erhalt Rotzone Krenglbach: Eisenbahn, Straßenverkehr eines zentralen Waldkorridors. Herstellung eines Rotzone Wels III: Autobahn, Straßenverkehr, geschlossenen Gehlzbiotopverbunds bei gleich- Siedlungsentwicklung zeitiger Abschirmung der Siedlungsbereiche. Gelbzone Krenglbach: Siedlungsentwicklung, Frei- zeitnutzung Gelbzone Pichl: Siedlungsentwicklung WL 04A Wichtige Nord-Sd-Verbindung durch abwechslungs- Erhalt der Waldgebiete und Freihalten/Frdern der (GR) reiche Kulturlandschaft. Der Verlauf folgt einzelnen Durchlässigkeit der Offenlandschaft. 3 49 Waldinseln in sanfthgeligem Gelände und quert Zusatz Gelbzone Offenhausen: Leit- und Edt dabei mehrere Fließgewässer (Grnbach, Filser Deckungsstrukturen einbringen. Kematen Bach, Breitenauer Bach, Zellinger Bach). Funktions- Zusatz Gelbzone Pennewang: Verbesserung der Offenhausen beeinträchtigend ist das (lokale) Zusammenspiel von Funktionalität durch Stärkung vorhandener Pennewang Straßen, Siedlungen und Landschaftsstruktur Leitstrukturen (gewässerbegleitend). Räumliche Querung der L1249, L1252 und L1255 (wirksame Abschirmung der Siedlungen Krexham und Arbing Teilbarrieren). mit bevorzugter Siedlungsentwicklung in Richtung Korrespondierende Abschnitte: WL 03A, WL 05A, WL Osten (bzw. bei Pennewang Richtung Westen). 06A, GR 18A Gelbzone Offenhausen: Straßenverkehr, Struktur- defizit, Siedlungsentwicklung Gelbzone Pennewang: Straßenverkehr, Siedlungs- entwicklung

74 Wildtierkorridore in Obersterreich

ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K WL 05A Sehr langer, bezirksbergreifender Ost-West- Erhalt der Waldgebiete und Freihalten/Frdern der (GR, VB) Verbindungskorridor von Pennewang in das Wald- Durchlässigkeit der Offenlandschaft. 4 48 gebiet des Hausrucks und des Kobernaußer Waldes. Zusatz Rotzone Wolfsegg: Keine weitere 49 Aichkirchen Der Verlauf folgt bewaldeten Anhhen und Siedlungsentwicklung im Korridor zulassen und Bachmanning Hhenrcken und quert dabei offene Kulturlandschaft Bestand bestmglich abschirmen. Querungs- Edt sowie zahlreiche Straßen. Die Siedlungsdichte im mglichkeit der L1178 zwischen Staudet und Gaspoltshofen Bereich des Korridors ist vergleichsweise gering und Wilding unbedingt freihalten und Leitstrukturen zur Neukirchen b.L. kaum funktionsmindernd. Der Flaschenhals befindet Auffindbarkeit einbringen (vor allem zwischen der Niederthalheim sich beim Anknpfungsbereich in den Hausruckwald L1178 und der L521). Keine weitere Ausweitung Pennewang zwischen Wolfsegg, Imling und Kohlgrube. des Kiesabbaus und entsprechende sowie ehest Schlatt Querung der B135, L1178, L1255, L520, L521 mgliche bzw. nacheilende Rekultivierung (Auf- Wolfsegg (wirksame Teilbarrieren), L1248, L1256 (schwache forstung) des genehmigten Abbaus. Teilbarrieren) und der Eisenbahntrasse (keine Zusatz Gelbzone Niederthalheim: Abschirmung Barriere, da Betrieb eingestellt). der Siedlungen/Ortschaften Friesam, Albertsham, Korrespondierende Abschnitte: WL 04A, WL 06A Rankar (sowie Lenzed) und Entwicklung von Rotzone Wolfsegg: Straßenverkehr, Siedlung, gehlzreichen Leit- und Deckungsstrukturen in der Siedlungsentwicklung, Kiesabbau Kulturlandschaft zwischen dem Hainbachholz und Gelbzone Niederthalheim: Siedlungsentwicklung, dem Staiger Bach. Strukturdefizit Zusatz Gelbzone Aichkirchen: Verbesserung der Gelbzone Aichkirchen: Straßenverkehr, Struktur- Leitfunktion durch Vernetzung der Waldinseln mit defizit, Siedlungsentwicklung Gehlzstrukturen in der offenen Kulturlandschaft. Keine fortschreitende Siedlungsentwicklung bei Willing, Aichkirchen und Kaiting in Richtung Korridorachse und generell Abschirmung von Siedlungsbereichen. WL 06A Bedeutender Ost-West-Verbindungskorridor von Unmittelbarer Handlungsbedarf zur Umsetzung Pennewang in die Aubereiche des Europaschutz- von Maßnahmen zur Aufhebung der 5 49 Edt gebiets Untere Traun (Gerichtsholz). Der Westteil ist Barrierewirkung. Erhalt des hohen Waldanteils zur Fischlham aufgrund der hohen Bewaldung und der sehr Sicherung der Leitfunktion. Gunskirchen geringen Siedlungsdichte funktionell intakt, der Ostteil Zusatz Rotzone Edt I: Keine barrierewirksame Pennewang durch Strukturdefizit (ebene, strukturarme Siedlungsentwicklung, Abschirmung bestehender Agrarlandschaft) und Infrastrukturachsen (Westbahn, Siedlungsbereiche (Unterroithen, Winkling). Her- B1) aktuell als unpassierbar einzustufen. Aufgrund stellung eines wirksamen Biotopverbunds unter der aber noch weitgehend offenen Landschaft lässt Einbindung des Zeilinger Baches (Gehlze als sich hier eine Korridorverbindung sichern und Leitstruktur und Deckungsschutz). Notwendigkeit entwickeln. fr die Errichtung einer Wildquerungshilfe gemäß Querung der B1 (Vollbarriere), L1255 (wirksame RVS an der B1 bereits aktuell sowie an der Teilbarriere) und der Eisenbahntrasse (starke Bahnlinie in absehbarer Zeit (Prognose 2025: Teilbarriere). Vollbarriere) gegeben. Zwischenzeitlich Ver- Korrespondierende Abschnitte: WL 04A, WL 05A, WL besserung der Auffindbarkeit des bestehenden 07A, WL 08A, WL 02B Bahndurchlasses. Keine Ausweitung des Rotzone Edt I: Straßenverkehr, Eisenbahn, Kiesabbaus ber das genehmigte Ausmaß stlich Strukturdefizit, Siedlungsentwicklung, Kiesabbau der B1 und ehest mgliche bzw. nacheilende Gelbzone Edt: Siedlungsentwicklung, Freizeit- Rekultivierung (Aufforstung) nutzung, Kiesabbau Zusatz Gelbzone Edt: Keine Siedlungsausweitung in den Korridor (zw. Saag und Gunskirchen). Kein Kiesabbau im geschlossenen Waldbereich (Gerichtsholz). WL 07A Korridorabschnitt entlang des Auwaldgrtels der Erhalt des hohen Waldanteils. Kein weiterer Traun im Europaschutzgebiet Untere Traun. Breiter Kiesabbau. 4 49 Bad Wimsbach- Waldkorridor mit Leit- und Trittsteinfunktion. Zusatz Rotzone Edt II: Keine Verschärfung der Neydharting Funktionsbeeinträchtigung im Querungsbereich mit Flaschenhalssituation im Bereich der siedlungs- Edt der L537 aufgrund des straßenbegleitenden bedingten Engstelle. Durchlässigkeit in diesem Fischlham Siedlungsraums (Graben, Fluchtwang, Straße, Bereich im Rahmen der noch verbleibenden Gunskirchen Zauset), der bis an die Traunufer heranreicht Mglichkeiten optimieren. Freihaltung von Stadl-Paura (Engstelle). Zusätzliche Nutzung des vor allem strungsfreien/-reduzierten Teilbereichen durch siedlungsnahen Auwaldbereichs verschärft die Besucherlenkung (Konfliktpotential Freizeit- Flaschenhalssituation. Der Siedlungsbereich Saag nutzung). stellt aktuell und wohl auch knftig (Europa- schutzgebietsabgrenzung) kein Ausbreitungs- hindernis dar. Querung der L537 (wirksame Teilbarriere). Korrespondierende Abschnitte: WL 06A, WL 08A, (WL 09A), WL 10A, WL 11A, WL 02B, (WL 01B) Rotzone Edt II: Siedlung, Straßenverkehr, Flaschenhalssituation

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ABSCHNITT BESCHREIBUNG MANAHMEN Z K WL 08A Sehr kurzer Korridorabschnitt im Kreuzungsbereich Erhalt. mehrerer berregionaler Korridorverbindungen im 1 49 Edt Europaschutzgebiet Untere Traun. Aufgrund des Fischlham hohen Waldanteils und der Traun sowie ihrer Gunskirchen rechtsufrigen Zubringer als Leitstruktur ist eine hohe Funktionalität gegeben. Korrespondierende Abschnitte: WL 06A, WL 07A, WL 09A, WL 01B, WL 02B WL 09A Langer und sehr wichtiger Umgehungskorridor stlich Erhalt und Freihaltung. Die Gelbzone erstreckt sich (GM) der Traun bzw. Alm durch teils offene Kultur- ber nahezu den gesamten Abschnitt WL 09A. 3 49 landschaft. Die Siedlungsdichte ist vergleichsweise Zusatz Gelbzone Steinerkirchen: Erhalt der mit Eberstalzell gering und aktuell wenig barrierewirksam; positiv zu Gehlzen und Waldinseln strukturierten Kultur- Edt bewerten ist zudem der ebenso vergleichsweise hohe landschaft. Streckenweise Verbesserung der Ver- Fischlham Anteil an Wald und Gehlzstrukturen. Nur in netzung durch Leitstrukturen (zw. Heitzing und Steinerkirchen Teilbereichen ist eine Optimierung der Leitfunktion Ornharting bzw. bei Phret, sdl. der L1312 bis Vorchdorf durch Vernetzung anzustreben. zum Steinerkirchner Bach sowie zw. Schnelling Der Korridorabschnitt ist insbesondere aufgrund der und Eden). Vermeidung barrierewirksamer "irreparablen" Funktionsbeeinträchtigung im Teil- Siedlungsentwicklung (z.B. zw. Schnelling und abschnitt WL 07A (Engstelle durch Verbauung an der Eden). Traun) fr die Sicherstellung der Anbindung des Schließen der offenen Kulturlandschaft zwischen Alpenraums ber den Almkorridor von grundlegender Guggenberg und Schart (an der Bezirksgrenze Bedeutung. Daher ist auch eine entsprechende WL/GM) durch Verbindung der Waldinseln (Ver- Quervernetzung der Korridorabschnitte WL 07A und netzung mit Hecken und Gehlzzgen). WL 11A mit dem Abschnitt WL 09A (Biotop- vernetzung auf lokaler Ebene) von Relevanz. N2000- Netzwerk. Querung der L537, L1312 und L1242 (wirksame Teilbarrieren). Korrespondierende Abschnitte: (WL 07A), WL 08A, WL 11A, WL 01B, GM 01A Gelbzone Steinerkirchen: Siedlungsentwicklung, Straßenverkehr, Strukturdefizit WL 10A Wichtiger Vernetzungskorridor zwischen Stadl-Paura Die Gelbzone erstreckt sich ber den gesamten und Bad Wimsbach-Neydharting zur "Überbrckung" Abschnitt WL 10A. 3 49 Bad Wimsbach- der unterbrochenen Naturraumverbindung entlang Zusatz Gelbzone Stadl-Paura: Erhalt des hohen Neydharting der Traun. Anbindung an wichtigen Temporär- Waldanteils zur Sicherstellung der Funktionalität Edt lebensraum (strategisch bedeutendes Trittstein- (trotz Infrastrukturbarrieren). Keine zusätzliche Fischlham habitat im Alpenvorland). Verbindung von Teil- Beeinträchtigung durch Siedlungsentwicklung, Stadl-Paura bereichen des Europaschutzgebiets Untere Traun Kiesabbau u. dgl. zulassen. Vernetzung der Frei- ber einen breiten und siedlungsfreien Waldgrtel. flächen im Osten. Als Hindernisse sind hier Straßen und Bahnstrecken wirksam, zudem Beeinträchtigung durch Kiesabbau. Querung der B144, L536 (wirksame Teilbarrieren) und der Eisenbahntrasse (3x; schwache Teil- barrieren). Korrespondierende Abschnitte: WL 07A, WL 11A Gelbzone Stadl-Paura: Straßenverkehr, Eisenbahn, Kiesabbau WL 11A Dem Unterlauf der Alm folgender, berregional Erhalt der guten Waldausstattung und Freihaltung. (GM) bedeutender Korridorabschnitt zwischen dem Zusatz Gelbzone Bad Wimsbach-Neydharting: 2 49 Mndungsbereich in die Traun und der Bezirksgrenze Erhalt/Verbesserung des Ist-Zustands im Europa- Bad Wimsbach- zu Gmunden nordstlich von Vorchdorf. Der Nordteil schutzgebiet. Außerhalb des Schutzgebiets: Neydharting befindet sich zum Teil (zentrale Bereiche) im Siedlungsentwicklung im Korridor verhindern, Edt Europaschutzgebiet Untere Traun bzw. im NSG Kiesabbau grundsätzlich nur mit entsprechenden Fischlham Almauen. Gute Waldausstattung in Kombination mit Rekultivierungsvorgaben und unter Berck- Steinerkirchen dem Fließgewässer bewirkt eine noch hohe sichtigung der Korridorfunktionen denkbar. Vorchdorf Funktionalität, die nur aufgrund des Abschwenkens des Korridors am Sdende (Siedlungs- entwicklung/Raumnutzung im Gewässernahbereich) eine gewisse Beeinträchtigung erfährt. Querung der L1312 und L1242 (wirksame Teil- barrieren). Korrespondierende Abschnitte: WL 07A, WL 09A, WL 10A, GM 01A Gelbzone Bad Wimsbach-Neydharting: Straßen- verkehr, Kiesabbau, Siedlungsentwicklung,

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5.2.2 Karten Detailbeschreibung

Abbildung 12: Blattschnitt Österreichische Karte 1:50000

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