Nr. 14 Sitzung Des Geschäftsführenden

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Nr. 14 Sitzung Des Geschäftsführenden 30. August 1948 153 Nr. 14 Sitzung des geschäftsführenden Landesvorstands der Christlich-Sozialen Union am 30. August 1948 Tagesordnung1: 1. Parteipresse 2. Fall Schäffer - Bezirksverband Oberbayern 3. Vertreter der Christlich-Sozialen Union im Ausland 4. Vervollständigung des geschäftsführenden Landesvorstands 5. Organisationsfragen der Partei 6. Finanzlage der Partei und weitere Maßnahmen Tagungsort: unbekannt Anwesend2: Haußleiter, Liedig, Mauerer, Meyer-Spreckels, J. Müller, Muhler, Sedlmayr Protokollführer: Franz Liedig ACSP, LGF-LV 1. Parteipresse Der Lizenzträger des Parteiverlages, Herr Mauerer, gab einen Bericht über den derzeitigen Stand der Zulassungsfragen für Parteizeitungen. In einer z.T. lebhaf- ten Aussprache, die in erster Linie von den Herren Mauerer, Dr. Müller und Haußleiter bestritten wurde, wurden alle Möglichkeiten erörtert. Mauerer wies vor allem darauf hin, daß es dringend erforderlich sei, daß seitens des Parteivorsit- zenden möglichst gemeinsam mit den übrigen Vorsitzenden der politischen Par- teien bei der Militärregierung raschestens geklärt würde, ob, in welchem Umfange und bis wann die Parteipresse zugelassen wird3. Der Landesvorsitzende erklärte hierzu, daß er noch heute eine Besprechung mit einem Herrn vom ICD bei OM- GUS haben werde. Wenn eine weitere Verzögerung in der Pressefrage zu erwarten sei, müsse auf alle Fälle eine Parteikorrespondenz geschaffen werden. Mauerer schlägt vor, daß, wenn eine Entscheidung über die Parteipresse nicht umgehend ergeht, die Parteiverlage4 zusammentreten sollen, um eine Schließung der Verlage zu beschließen, da die jetzigen Auflagen nicht ausreichen, die Kosten zu decken. Unionsverlag schon jetzt in Schulden5. Die Eingänge reichen nur aus, ' Rekonstruiert anhand des Protokolltextes. 2 Laut Anwesenheitsliste im Protokoll; ergänzt anhand des Protokolltextes. 5 Die auf Landesebene zugelassenen bayerischen Parteien wandten sich am 8. 9. 1948 schriftlich mit der dringenden Bitte an die amerikanische Militärregierung (ACSP, NL Müller Β 3), die wiederholt in Aussicht gestellte Lizenzierung von Tageszeitungen nun endlich vorzunehmen. Andernfalls sei der Fortbestand der parteieigenen Verlage ernstlich gefährdet. 4 Im April 1946 hatten Josef Mauerer und Josef Müller die Lizenz zum Aufbau eines Parteiverlags er- halten, der die Schriften der CSU herausgeben sollte. Er firmierte zunächst als Verlag Bayerische Rundschau und trug damit denselben Namen wie die Halbmonatsschrift der Partei. Nachdem Ende 1946 die Schriftenreihe „Fragen der Zeit" ins Leben gerufen worden war, änderte man den Namen in Verlag Bayerische Union; 1948 wurde der Verlag abermals in Neue Münchner Verlags GmbH umbenannt. Der Verlag der CSU gab neben der Bayerischen Rundschau und der Schriften- reihe „Fragen der Zeit" auch die Mitteilungen der Christlich-Sozialen Union heraus; alle drei Or- gane wurden 1948 eingestellt. Vgl. Mintzel, Anatomie, S. 162 ff. 5 Allein vom 21. 6.-31. 7.1948 war ein Verlust von 16897 DM aufgelaufen; zum 15. 12.1948 beliefen 154 Nr. 14 die Löhne und Gehälter zu zahlen, nicht aber die Sachunkosten. Mauerer kündigt an, daß er gegebenenfalls genötigt sei, dem gesamten Personal am 31. August vor- sorglich zu kündigen. Dr. Müller erklärte, daß ein Ingangbringen der Parteipresse gegenwärtig ohne zinslose, langfristige Kredite in Höhe von 150000 D-Mark nicht möglich sei. Eine Sammlung innerhalb der Mitglieder der Union hat wenig Sinn, da damit nur der Partei selbst die für Parteizwecke benötigten Mittel entzogen würden. Haußleiter erörtert dann seine Idee bezüglich einer Parteikorrespondenz in Zu- sammenarbeit mit dem „Deutschland-Union-Dienst" Frankfurt6. In allgemeiner Aussprache wird man sich darüber klar, daß diese Korrespon- denz keinesfalls nennenswerte Einnahmen bringen wird. Es bedarf noch sorgfäl- tiger Prüfung auf Grund genauer Kalkulationsunterlagen, ob die Korrespondenz nicht sogar ein Zuschußunternehmen wird. Ihre politische Notwendigkeit wird allgemein anerkannt. Der von Frau Dr. Meyer-Spreckels und den Herren Haußleiter, Sedlmayr und Liedig vertretene Standpunkt, möglichst bald die zu einem Presseausschuß aufge- forderten Vertreter der Bezirksverbände zusammenzurufen und mit ihnen die Gesamtlage zu besprechen, wurde zunächst von Dr. Müller als zwecklos abge- lehnt. Nach längerer Erörterung wurde beschlossen·. „Es sollen zur Beratung der Pressefrage die Bezirksvorsitzenden und je ein weiterer Vertreter je Bezirksverband für Pressefragen zu einer Sitzung zusammengerufen werden, um sich über das Problem der Parteipresse auszusprechen und dabei in erster Linie die Forderungen und Wünsche aus dem Lande zu erfahren und zu diesen sachlich Stellung zu nehmen." 2. Fall Schaffer - Bezirksverband Oberbayern Dr. Müller gibt eine Aktennotiz bekannt, wonach Staatsrat a.D. Schäffer und der 2. Vorsitzende des Bezirksverbandes Oberbayern, Franz Schäfer, eine Bezirksver- sammlung auf Mittwoch, den 15. September vormittags 10 Uhr, Hofbräuhaus München, einberufen haben7. Tagesordnung: 1. a) Stellungnahme zur Entscheidung des Landesschiedsgerichtes. b) Stellungnahme zur Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Rates. 2. Vorbereitung einer außerordentlichen Landesversammlung. sich die Altschulden des Verlags auf 40704,91 DM. ACSP, NL Müller C 18, überschlägige Ergeb- nisrechnung vom 21.6.-31.7. 1948 und Informationen betreffend die Tätigkeit des Verlags der CSU, undatiert. Andere Schätzungen gingen sogar von einem deutlich höheren Betrag aus; vgl. Schlemmer, Aufbruch, S. 270. 6 Der Deutschland-Union-Dienst (DUD) war der Rechtsnachfolger des Union-Diensts, der Anfang Juni 1947 von Bruno Dörpinghaus ins Leben gerufen worden war. Unter diesem Titel erschienen drei Ausgaben, die unterschiedliche Funktionen wahrnehmen sollten: Ausgabe A gab als tägliche Korrespondenz die Haltung der Union zu aktuellen politischen Fragen wieder und war zur Infor- mation der parteinahen Presse gedacht. Ausgabe Β sollte ebenfalls täglich erscheinen, um die über- parteiliche Presse zu informieren. Ausgabe C war als vertraulicher Informationsdienst für führende Parteimitglieder konzipiert. Anfang 1948 wurde der Union-Dienst in DUD umbenannt. Das Ziel, mit den Verkaufserlösen des DUD das Generalsekretariat der CDU zu finanzieren, wurde jedoch nicht erreicht. Vgl. Unionsparteien, S. XXIVff. 7 Die von Fritz Schäffer und Franz Schäfer gezeichnete Einladung vom 26. 8. 1948, die auch eine Ta- gesordnung enthält, die der hier wiedergegebenen im wesentlichen entspricht, findet sich im BÄK, NL Schäffer 24, Bl. 40. 30. August 1948 155 Liedig gab den Wortlaut des Beschlusses [...] des Landesschiedsgerichtes be- kannt8. Sedlmayr stellt daraufhin fest, daß Schäffer demnach gar keine Bezirksver- sammlung einberufen könne und satzungswidrig verfahre. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt. Dr. Müller gab anschließend Beschlüsse der Bezirksversammlung Unterfranken dem Sinne nach bekannt: „Unterfranken wünscht eine Landesversammlung, aber erst zur Vorbereitung des Wahl- kampfes auf Grund der Beschlüsse von Bonn. Alle persönlichen Angelegenheiten sollen je- doch nicht auf der Landesversammlung, sondern vor dem Landesschiedsgericht ausgetragen werden. Staatsrat a.D. Schäffer wird aufgefordert, zur Verhandlung vor dem Landesschieds- gericht zu erscheinen."9 Dr. Müller teilt mit, daß Staatsrat a.D. Schäffer in Würzburg war in Erwartung, zur Bezirksversammlung geholt zu werden. Dies sei jedoch nicht geschehen. Dr. Müller berichtete anschließend über die beiden Prozesse in Landshut10 und Kempten11. In Landshut hat der Angeklagte Gaßner u.a. erklärt, er sei durch die Herren Schäffer und Hundhammer veranlaßt worden, die Vorwürfe gegen Dr. Müller zu erheben. Es sei ihm von diesem gesagt worden, daß er als Katholik die « Am 25. 8. 1948 tagte das Landesschiedsgericht, um den Antrag des Bezirksverbands Oberfranken auf den Ausschluß von Fritz Schäffer aus der CSU zu verhandeln. Allerdings war weder Schäffer selbst noch ein Vertreter zu dieser Sitzung erschienen. Auf Antrag von Hanswolf Haunhorst, der den Bezirksverband Oberfranken vertrat, beschloß das Landesschiedsgericht, Schäffers Rechte als CSU-Mitglied bis zur Durchführung des Verfahrens ruhen zu lassen. Ein neuer Verhandlungster- min wurde auf den 16. 9. 1948 festgesetzt. ACSP, LSG, Mappe Fritz Schäffer, Niederschrift über die Sitzung des Landesschiedsgerichts am 25. 8. 1948. 9 ACSP, NL Müller C 262, Entschließung des Bezirksverbands Unterfranken anläßlich der Bezirks- versammlung am 28. 8.1948 in Würzburg. Nachdem der Konfrontationskurs der oberbayerischen CSU bei der Parteiführung um Josef Müller auf entschiedenen Widerstand gestoßen war und Schäffer selbst vom Ausschluß aus der Partei bedroht war, versuchten die Rebellen vergeblich, eine Mehrheit für eine außerordentliche Landesversammlung zu organisieren, die laut Paragraph 46 der Satzung von mindestens fünf Bezirksverbänden beantragt werden mußte, um Bewegung in die verfahrene Situation zu bringen und dem Ausschluß Schäffers zuvorzukommen. Vgl. Henzler, Fritz Schäffer, S. 249 f. und S. 259 f. 10 Alfons Gaßner, der Ende August 1947 aus der CSU ausgetreten und in den folgenden Monaten rasch zu einem führenden Vertreter der BP in Niederbayern aufgestiegen war, hatte Josef Müller am 18. 1. 1948 in Landshut öffentlich bezichtigt, „sich auf verwerfliche Art und mit Gewalt an die Spitze der CSU gesetzt" zu haben, „nachdem er Herrn Staatsrat Schäffer gestürzt" habe. Weiter führte er aus: „Das ist der Mann, der mit den Kommunisten paktiert und nach Berlin fährt, um von Oberst T[j]ulpanow in Karlshorst seine Befehle zu empfangen. Wer aber in Bayern
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